Morgen früh wird sich Sohnemann sofort auf die Suche nach seinem Adventskalender-Kranz machen. Bestimmt steht er in der Diele und macht erstmal ein enttäuschtes
Gesicht - kein Kranz wird an der gewohnten Stelle hängen.
Denn dieses Jahr hat unser Adventskalender zum erstenmal den Standort gewechselt, ich hab mich für 4 Wochen von meinem Lieblingsbild im Wohnraum getrennt. An dessen Stelle hängt nun unser traditioneller Adventskalender mit den selbstgenähten Säckchen.
Vor ein paar Jahren füllte ich 72 Säcklein, 3 Kränze wurden aufgehängt, eine abendfüllende Angelegenheit.
Mein Lieblingsbild.
Es ist schon seltsam, welch eine Anziehungskraft ein Bild ausüben kann. Gesehen habe ich das Bild auf einem Flohmarkt (wie könnte es auch anders sein) in Flensburg.
Sofort fühlte ich mich zu diesem ausdrucksstarken Bild hingezogen. Da ich davon überzeugt war, daß es für mich bestimmt nicht erschwinglich sein würde, habe ich mich erst gar nicht getraut nach dem Preis zu fragen. Wir hatten den Flohmarkt schon wieder verlassen, als ich meinem Mann sagte, ich müße unbedingt nochmal das Bild anschauen. Also kehrten wir um, es stand noch da. Zaghaft fragte ich nach dem Preis.
Es kostete unglaubliche 10 Euro. Ohne zu zögern, ohne zu handeln ! habe ich sofort bezahlt.
Wie oft betrachte ich dieses alte Mütterlein, daß so vertieft die Kaffemühle dreht.
Noch heute ist es mir unbegreiflich, daß sich jemand davon trennen konnte.