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Mittwoch, 29. November 2017

Gastgeberin beim MMM in schwarz.weiß

Nicht nur mein Blog dümpelt vor sich hin, auch meine Nähzeit und -leidenschaft halten sich aktuell sehr in Grenzen.
Zum Glück fand vorletztes Wochenende das Kölner Nähbloggerinnentreffen statt. Das von Antje (machen statt kaufen), Bele,  Brigitte (Frau Overluck) und Susi (alle Wünsche werden wahr) so wunderbar organisierte Treffen gab mir wieder einen kleinen Nähmotivationsschub. Wie könnte so ein tolles Aufeinandertreffen mit anderen Nähbegeisterten auch anders wirken?
Dazu kam, dass ich beim Stoffmaterial-Ermitteln (ich sage nur "beleuchteter Fadenzähler" und "Brennprobe") und der Körpervermessung in einer Gruppe mit Luzie aka Mein wunderbarer Kleiderschrank war, die ein tolles (offenbar noch unverbloggtes) Kleid trug.
Und ich wußte sofort, dass ich den gleichen Stoff bzw einen Stoff mit dem gleichen Muster auch noch im Lager habe. Es ist das gleiche Muster, aber eine etwas andere Qualität.
Natürlich fiel mir auch sofort wieder ein, wofür ich diesen Stoff einstmals gekauft hatte (ich vermute im Karstadt in Darmstadt). Einen Knip-/ fashionstyle-Hemdblusenkleiderschnitt, den ich mir eigentlich unbedingt schon immer in dutzend Varianten nähen wollte. Wollte, wollte, wollte......

Also waren am Wochenende nach dem Wochenende Schnitt und Stoff fällig



Den Schnitt bzw. das Oberteil dieses Schnitts habe ich bereits einmal als Kleid und mehrfach als Bluse genäht. (verbloggte Modelle hier und hier). Immer aus Jersey.
Als Rockteil habe ich wieder den heißgeliebten Hollyburn verwendet. Der sitzt und passt, warum soll ich einen anderen Rockteilschnitt mühsam abkopieren?


Ich nähe eigentlich gern, noch lieber plane ich Nähprojekte und am allerliebsten kaufe ich Stoff.
Was mir das Nähen oft verleidet ist das ständige Anprobieren / Anpassen.
Ganz im Ernst, ich hasse jede einzelne Zwischendurchanprobe. Auf dem Weg zum Spiegel gehen jedesmal -ich höre sie auf den Boden fallen- etliche der Nadeln auf immer verloren. Beim Überziehen piekse ich mich. Und das An- und Ausziehen nervt in der kalten Jahreszeit sowieso. Ich weiß nicht, wie es euch geht. Ich mag das absolut nicht!
Ich habe dieses Kleid -trotz des bewährten Schnittes und der Verwendung von Winterjersey- mindestens 10-mal während des Nähen anprobieren müssen.
1. Erste Motivationsanprobe, wenn VT und RT aneindergenäht sind. Da bekomme ich einen ersten Eindruck, wie das spätere Kleidungsstück eventuell aussehen wird. Je nachdem bin ich ich danach super motiviert oder mache mir erstmal lieber einen Kaffee....
2. Bei mir sind immer Anpassungen an der Armkugel nötig. Bzw. macht es Sinn, deren Sitz immer zu überprüfen. Weil schief bin ich auch.
3. Oberteil einschl. Kragen ist fertig. Dann wird die Weite des Oberteil an der Seitennaht abgesteckt.
4./5./6. Kommt die -bei diesem Stoffmuster ganz besonders- aufwändige Festlegung der richtigen Lage für das Taillenband. Je nach Stoffqualität muss ich dieses höher oder tiefer ansetzen. Außerdem benötigt mein Hohlkreuz einen Bogen, der auf dem Schnitt nicht vorgesehen ist und der auch je nach Stoffqualität unterschiedlich ausgeprägt sein muss.
Eine Anprobe reicht hier nie. Und wenn zu viele Nadeln verloren gegangen sind, muss eine der Anproben sogar oftmals nochmal wiederholt werden.
7. Ich hefte das Taillenband mit einem großen Maschinenstich an. Erneute Anprobe bevor ich das Taillenband an Oberteil und das Rockteil mit der Overlock annähe. (und überschüssiges Material dabei abgeschnitten wird)
Das Kleid ist nun schon "fast fertig".
8. Nun wird anprobiert, um die Lage des Orientierungsknopfloches zu markieren. Das ist für mich immer das Knopfloch, bis zu dem ich ein Kleidungsstück gewöhnlich zuknöpfe. Also bei mir ungefähr auf Höhe des Brustpunktes oder leicht darüber. An diesem Knopfloch orientieren sich dann alle anderen Knopflöcher.

Bei den Jerseykleidern bzw. -blusen nähe ich keine Knopflöcher, sondern nur einen Knopf durch beide Seitenteile hindurch an
9. Letzte Anprobe, um den Saum abzupüstern. Nach Umstecken und Bügeln desselben sollte ich vor dem Annähen eigentlich nochmal per Anprobe probeweise die Saumlinie kontrollieren. Aber dazu habe ich dann meistens keine Lust mehr. Säume sehen bei mir sowieso immer schief aus (auf den Fotos auf jeden Fall)


Dieser Stoff hat einen leichten Glanz. Kleidung aus glänzenden Stoffen muss noch besser sitzen als matte Kleidung. Also können aus Erfahrung leicht nochmal 30% mehr Anproben dazu kommen.
Das Stoffmuster ist etwas tückisch, es hat eine Richtung und Linien und Rhomben mit Spitzen, an denen man sehen kann, wenn sie nicht richtig aufeinandertreffen (yeah, das sind genau die Tücken, die ich beim Patchwork so liebe), kommen also eventuell nochmal 20% mehr Anproben hinzu, um passgenaues Muster mit "passgenauer" Körperform abzugleichen. Bzw beides etwas miteinander auszugleichen.

Das Taillenband habe ich wie immer mit einem Jersey mit höherer Stabilität gedoppelt, dann kann nichts ausleiern.
Die Blende habe ich -anders als im Originalschnitt- angeschnitten und nach innen eingeschlagen, so dass die Stoffrückseite am Ausschnitt nicht sichtbar ist.





Ich darf heute wieder Gastgeberin auf dem MMM-Blog sein. Da findet wie immer mittwochs die Link-Party statt.

Mittwoch, 14. Dezember 2016

MMM 23 / 2016 Vortanzen in Jerseybluse an Webstoffrock

Das Bekenntnis zu Webstoff oder Jersey scheint die Nähcommunity in zwei große Lager zu teilen. Nur ein Bruchteil von uns näht und trägt beides gleichermaßen gern, oder?
Während man als Klamottenkäuferin natürlich nehmen muss, was der Markt im Angebot hat, stehen uns Nähnerdinnen zur Entfaltung der persönlichen Lieblingsmaterialfrage ganz andere Möglichkeiten offen. Für uns macht die Frage "Webstoff oder Jersey" absolut Sinn.

Ich bin "Jersey". Ganz eindeutig sind meine liebsten und am meisten getragenen Klamotten bzw. Oberteile aus Jersey. Maximal aus elastischem Webstoff. Ich mag die Bequemlichkeit und das Nicht-bügeln-müssen. Ich kann meine Jerseykleider übereinandergestapelt im Schrank (oder auf der "chairdrobe", also dem Stuhl davor) lagern und brauche sie nicht auf Bügel zu hängen. Das Reisetasche packen geht einfach und schnell. Das mag ich alles sehr.
Ich kann aber auch nachvollziehen, was an stabilem Webstoff schön ist. Wie er ganz anders umhüllt, viel angezogener rüberkommt, die Trägerin zu mehr Haltung animiert, etwas Beschützendes vermittelt. (Hab ich was vergessen bzw nicht erkannt?) Bisweilen, aber eher selten, mag ich das auch.

Bei Röcken und Hosen ist Webstoff für mich problemlos, aber obenrum werde ich "eigen". Denn was nützt mir die schönste Klamotte, wenn ich meine Arme nicht frei und spontan genug bewegen kann. Wenn ich vor oder nach jeder Armhebung daran denken muss, das Kleid oder Oberteil erst durch eine Art Vorbereitungsbewegung anders und danach wieder neu zu richten. Ganz zu schweigen von solchen Ärmeln, die im Falle einer Armvorwärtsbewegung sowieso gleich jegliche Blutzufuhr unterbinden. Das kann im Ernst niemand schön finden oder überhaupt freiwillig ertragen,  sonstiges Tragegefühl hin oder her.
Und so denke ich manchmal. dass es bei der Frage nach Web- oder Jerseystoff vielleicht gar nicht um eine Haltung bei der Angezogenheit, sondern vielleicht um unterschiedliche Körpertypen geht. Gibt es vielleicht Menschen, die einen anderen Bewegungshebel an Armen oder Schulter haben als andere? 
Trotzdem ich also obenrum lieber Jersey haben mag, will ich nicht immer nur T-shirts tragen. Eine richtige Bluse mit Kragen macht manchmal eben einfach ein bißchen mehr her.



Seit ich nach verschiedenen, aber nie bis zur Serienreife vorgedrungenen Modellversuchen vor kurzem eine Jerseyluse nach einem Knip-Kleiderschnittoberteil nähte (hier gezeigt) bin ich geradezu euphorisch besessen von der Idee, mich endlich mit solchen Jerseyblusen einzunähendecken.


Und heute zeige ich euch mein bislang liebstes Modell aus einem vor Monaten genau zum Zweck einer solchen Bluse gekauften Jersey von Westfalenstoffe (gibt es noch immer ziemlich günstig hier). Zusammen mit einem schwarzen Hollyburn (hier).
Mit dem Blumenstraußjersey hätte das auch alles sehr albern werden können, da war ich im Vorfeld etwas unsicher. Aber das Ergebnis finde ich für mich einfach großartig.


Hier kommen jetzt ein paar Details:
Der Schnitt ist aus der Knip bzw Fashion Style, der bei mir fast ohne Änderungen auf Anhieb gut passte.

Ich vermeide bei Jersey gerne potentielle Gefahrennähte. Und verzichte deshalb u.a. auch möglichst komplett auf Knopflöcher. Manchmal gelingen die Löcher, wenn das Jersey-Nähglück hold ist. Aber es kann eben auch in großen Katastrophen in der Endphase eines Projektes enden.


Da die Bluse elastisch ist, habe ich die Knöpfe wieder einfach nur aufgenäht. Und ziehe die Bluse einfach wie ein T-Shirt an.


Die vordere Blende habe ich angeschnitten und verbreitert. Da das Revers ja immer offen bleibt, ist das weiße Innere dann nicht sichtbar.





Und ihr? Webstoff oder Jersey? Wer sich welche Materialträume erfüllt hat, kann man auf dem MMM-Blog sehen. Ich darf dort heute Gastgeberin sein.

Mittwoch, 12. Oktober 2016

MMM 19/2016 Ich habe mir ein Jerseykleid genäht.....

...und ich habe doch tatsächlich endlich mal wieder einen ganz neuen Schnitt ausprobiert.


Ein tolles Hemdblusenkleid aus der aktuellen Knip. Also aus der nächsten oder übernächsten oder überübernächsten fashion style.

Ich habe das Oberteil dieses Schnittes genommen. Als Rock der Einfachheit halber einfach meine Hollyburnteile aufgelegt. Ohne Taschen.

Der Stoff war mal ein Verlegenheitskauf an einem Tag, an dem es auf dem Markt nichts, also wirklich NICHTS gab.
Jetzt bin ich sehr froh, dass ich diesen Viscosejersey damals so lustlos mitgenommen habe. Ich fühle mich darin sehr wohl. Das Muster ist lebhaft aber nicht aufdringlich und passt hervorragend zu dem klassischen Schnitt.

Es gibt keine echte Knopfleiste, die unteren Knöpfe sind einfach durch beide Knopfblenden hindurch angenäht, die oberen Knöpfe haben kein Loch-Gegenpart. Knopflöcher sind für mich bei einem Jerseykleid nicht nötig und werden bei dünnem Jersey meist selten wirklich schön, selbst wenn dieser mit Einlage verstärkt wurde.
Gut gefällt mir, dass der Kragen keinen Steg hat, sondern aus Ober- und kürzerem Unterkragen besteht. Das ist für Jersey optimal.

Auch die Ärmelmanschetten sind nur gefaket

Abweichend vom Schnitt habe ich wegen der weißen Stoffrückseite die Knopfblende innen einfach breiter gemacht und bis zu den Schulternähten höher gezogen. Und dieses ganze Teil mit dünner Einlage verstärkt.
Sowie das Taillenband innen gegen Ausleiern mit einem farblich nicht passenden Flutschestretch gedoppelt.



Ich denke, dass dieses Kleid ein Dauerbrenner werden wird. Und ich mit dem Schnitt definitiv noch nicht durch bin.

Auch Katharina, unsere heutige Gastgeberin trägt Knip. Schaut euch die tolle Kombination auf dem MMM-Blog an.

Dienstag, 9. Juli 2013

Noch mehr Tochter-Urlaubsgarderobe

Die Tochter macht gerade Urlaub am Mittelmeer. Kurz vor den Ferien ist sie nochmal reichlich gewachsen und hat ihren Kleidungsstil ebenso zügig dem voranschreitenden Alter angepasst.
Ein paar neue Sommerklamotten mussten schnellstmöglich her.

Die Urlaubsgarderobenherstellung begann bei einem gemeinsamen Tocher-Freundinnen-Nähen mit einem größeren Stück geschenkten Flatterstoffs von Mellenie. (Vielen Dank nochmal!!)
Es wurden 2 Rechtecke ausgeschnitten/ abgerissen, oben und unten geoverlockt/gesäumt und am Bund ein Gummi eingezogen. Fertig waren zwei knöchellange Urlaubsröcke. Das hätten Tochter und Freundin eigentlich auch ganz alleine hinbekommen, wenn nicht Hormone und Handy ständig dazwischengefunkt hätten:


Nach dem "gemeinsamen" Nähen habe ich aus dem Rest des Stoffs noch ein schnelles, luftiges Blüschen genäht (nicht als Kombiteil für den Rock gedacht!):


Damit das transparente Blüschen richtig schön locher sitzt habe ich einen Erwachsenenschnitt in Gr 34 verwendet:  Blouse 6 aus der Knip Maart 2013: (die langen Ärmel vom Modell 7)


Ohne Kragen und Taillengummizug. Den Ausschnitt habe ich einfach mit einem Stoffstreifen eingefasst, ein Verschluss war nicht nötig.
Das untere Ausschnitt-Ende habe ich wie einen Ärmelschlitz eingefasst, indem ich einen Stoffstreifen zunächst fortlaufend um das Schlitzende herumgeführt, eingeschlagen und angenäht habe und dann nachträglich diese Stelle von innen schräg im 45° Winkel abgesteppt habe.
Quelle: Ausschnitt Burda-Nähen leichtgemacht

Den gleichen einfachen Knip-Schnitt habe ich auch für einen gelben Spitzenstoff verwendet:



Neben solchen luftigen Oberteilen trägt das Tochterkind auch sommers wie winters gerne Shorts. Als Schnitt dafür habe ich den Hosenschnitt Nr. 36 aus der ottobre 5/2006 mit schrägen Eingrifftaschen verwendet.

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Hier die neue Sommerurlaubskollektion (die natürlich auch gerne in Herbst und Winter mit Leggins weiter gertragen werden darf!):

  Endlich kamen mal ein paar der 79 (Zier-)stiche zum Einsatz.

Der Originalschnitt sieht sowohl Abnäher, einen Bund als auch einen Reißverschluss vor. Da meine Tochter die Hosen sowieso immer hüftig und mit längeren Oberteilen darüber trägt , habe ich den Bund und die Abnäher komplett weggelassen , stattdessen Innenbelege aus dünnerem Baumwoll-Blümchenstoff genäht und einen Gummi eingezogen. Ausserdem den Abnäher ein bißchen weiter aufgespreizt um genug Weite zum Anziehen zu bekommen. (Eine Kaufshorts als Anhaltspunkt lag mir vor- die hatten auch die unglaublich wichtigen Umschläge)

Nachdem wir vor einiger Zeit im Museum für Kommunikation in einer Sonderaustellung zum Thema "Jeans" schon einmal ausprobieren konnten, wie man manuell einen Used-Look auf und in eine Jeans reinbekommt, wollte die Tochter das schon immer gerne mal in echt für sich ausprobieren.
Ich habe ihr also eine Shorts aus einem dunkleren Jeansstoff genäht und in unfertigem, rohem Zustand zur Bearbeitung übergeben:


Mit Feilen und Schmirgelpapier bekommt man -allerdings wirklich recht mühselig- einen Effekt und auch Löcher in die Hose:


Dann kam doch noch etwas Chemie zum Einsatz. Ob jetzt das Mittel eine Wirkung hatte oder eine Aufhellung des Stoffs durch das mechanische Bürsten zustande kam, kann ich nicht sagen:


Am Ende war das Kind zufrieden und erschöpft. Die Löcher werden voll stolz getragen:

Samstag, 1. September 2012

Nachtrag zu jurk 17 (Knip Februar 2012)

Ich habe so viele nette Kommentare und mails zum Kleid vom letzten MMM bekommen, da möchte ich gerne einen kleinen Nachtrag schreiben und ein paar aussagekräftigere Fotos nachliefern.
Meine 10-jährige Tochter rutscht langsam aber sicher in die Pubertät und pampte mich beim Knipsen dieser Bilder (SECHS STÜCK!!!! Zum vergleich: Am MMM-Mittwoch habe ich im Kampf mit dem Selbstauslöser am Ende 32 fast komplett unbrauchbare Fotos produziert) an, dass sie bestimmt ihre halbe Kindheit lang ihre Mutter in Klamotten fotografieren mußte. *


Das Wichtigste gleich vorweg: Das Kleid ist wirklich ganz einfach zu nähen. Und es ist saubequem!!
Es besteht aus einem Vorder-, einem zweigeteilten Rückenteil, den Ärmeln, einem eckigen Ausschnittbeleg und den beiden Drapierbändern. Für die Versäuberung des rückwärtigen Ausschnitts schneidet man sich einen Einfassstreifen (achter halsbies) nach Angabe zu.
Das Vorderteil wird vorne unterhalb des Ausschnitts in mehrere Falten gelegt, darunter in der Mitte eine Kellerfalte (stolpplooi). Dann mit dem Beleg verstürzt.
Ansonsten die beiden Rückenteile verbinden und die Schulternähte schließen.
Die beiden Drappierteile säumen. Ich habe diese nur einmal entlang der eingezeichneten Umbruchlinie (vouwlijn) breit umgeklappt und mit dem dreigeteilten Zickzackstich gesäumt. Das kann man schöner machen. Nächstes Mal schlage ich ordentlich zweimal um und steppe diesen Saum ab. Diese Nähte stehen ziemlich im Mittelpunkt, es lohnt sich also, hier ordentlich zu arbeiten.
Diese Bänder werden jeweils an den beiden kurzen Seiten eingekräuselt (z.B. mit langem Stich) auf eine Länge, die der eingezeichneten Markierung auf dem Vorderteil entspricht.
Beim Verschließen der Seitennähte wird lt. Markieurng (Strook1) auf jeder Seite eines der beiden Drappierbänder zwischen Vorder. und Rückteil mitgefasst.
Die einzige kleine Schwierigkeit schien mir nun das Befestigen der beiden Bänder im Inneren des Kleides irgendwo in der Ärmelnaht zu sein. Ich habe auf den Schnitteilen keine Markieurng dafür gefunden. (müßte eigentlich auch mit "Strook" bezeichnet sein), aber vielleicht habe ich diese nur nicht erkannt.

Ich habe deshalb zunächst die Ärmel eingesetzt und dann die Bänder nach Gutdünken an dieser innenliegenden Naht festgesteckt. Dann ein bißchen mit Länge und genauem Fixierpunkt rumexperimentiert und die Bänder dann an dieser Naht festgenäht.

Insgesamt ist mir mein Kleid trotz Engerähen an den Seitennähten immer noch ein bißchen zu groß. Dank mehrerer Kommentare habe ich gelernt, dass Knip-Schnitte anscheinend tendenziell groß ausfallen. Auch konnte Karen berichten, dass die Knip ihre Schnitte für eine Körpergröße von 1,72m konzipiert. Das hat bei diesem Kleid zum Glück keine Auswirkungen gehabt, werde ich mir aber auf jeden Fall merken.
Beim nächsten Kleid nach diesem Schnitt (hey, wie wärs mit klassischem Schwarz??) werde ich darauf achten, dass der Ausschnitt insgesamt etwas schmaler wird. Bei diesem Kleid hier mußte ich die Bänder mit unsichtbaren Stichen von Innen sichern, da sie sonst äußerst ungünstig zu verrutschen drohten. Ich glaube das ist vielleicht nicht nötig, wenn der Ausschnitt des eigentlichen Kleidervorderteils von vornherein das Wichtigste verdeckt.
Die beiden blauen Pfeile zeigen, daß man an dieser Stelle außerdem darauf achten sollte, dass die Bänder hier nicht blöd abstehen.

Und morgen werden wir das Kleid bei einer größeren Oberweite ausprobieren und ich werde berichten...
edit: Wir haben es probiert: Die Drappierung sieht auch bei einer Freundin mit bedeutend größerer Oberweite super aus!

Und noch ein Nachtrag: Auch siebenhundertsachen hat das Kleid bereits genäht und ausführlich beschrieben, nämlich hier.



* Dei andere Hälfte ihrer Kindheit hat sie ihrer Mutter bei hysterischen Knipsversuchen mit dem Selbstauslöser zugeschaut.

Mittwoch, 29. August 2012

MMM 22/12: Braunes Jurk 27

Mit etwas wechselhaftem Wetter, spätsommerlichen Regentropfen aber auch Sonnenschein startet der MMM in die neue Saison.
Mal sehen, ob uns der MMM wieder eine Deutschlandwetterkarte beschert.

Ich habe mich heute für leichten dünnen Jersey entschieden, langärmlig aber locker-luftig.


Das Kleid (jurk 27 aus der Februar Knip 2012) stand auf meiner Liste, seit ich es bei Katharina gesehen hatte. Eine schöne Alternative zum onion-Knotenkleid.
Das knip-Heft war schnell bestellt aber den "richtigen" Stoff habe ich lange nicht gefunden. Er sollte nicht nennenswert gemustert sein und tendenziell eher elastischer. Leider waren die pasenden Marktstoffe irgendwie alle von der Sorte, die bei Dehnung so hell werden. Geht ja gar nicht.
Aber dieser lecker schokobraune hier hat mich sofort überzeugt (und ich habe davon auch noch mehr!!!! Voll Stolz!!).

Ich starte als nun Mitgastgeberin ganz vorbildlich mit richtig schlechten Fotos in die neue Saison...und das, obwohl ich nun bald genau so viel Zeit beim Fotografieren verplempert habe, wie ich zum Nähen dieses Kleides gebraucht habe. Elendig dies!


Da ich noch nie einen knipschnitt genäht hatte, war ich etwas vorsichtig mit der Größe und habe die tendenziell größere Größe zugeschnitten. Mag auch zusätzlich noch an der Elastizität und /oder Feinheit des Stoffes liegen, aber auch die kleinere Nummer wäre wohl mehr als völlig ausreichend gewesen. 
An den Seten habe ich je ca 2cm Weite weggenommen und am Drapierteil eine größeres Stück (4cm)
Der unter der Drapierung liegende Ausschnitt ist aber so immer noch zu breit für mein Decollete geblieben. Aber wenn ich in der Mitte des Vorderteils ein Stück rausnehmen wollte, müßte auch der bereits ordentlich abgesteppte Beleg wieder abgetrennt werden.
"Let op": Bei solch einem dünnen feinen Jersyey besteht akute Lochgefahr. Da geh ich nicht mehr ran!
Deshalb habe ich die Drapierstücke alle von innen und von Hand etwas fixiert- anders ging es nicht.
Vielleicht sieht die Anleitung das auch so vor. Aber ich hatte keinen Nerv mich bis zum Ende durch die holländische Anleitung zu "lesen".
Das Kleid ließ sich auch ohne Anleitung wirklich problemlos und gut nähen. Nur werde ich es nächstes Mal eine Nummer kleiner nähen.

Ganz so zu weit und ungebügelt sieht es in echt aber auch nicht aus.


Hach und da der MMM ab sofort ein eigenes Zuhause hat, kann man hier schauen, was nette Frauen (und Männer?) heute so tragen. Und das mach ich jetzt gleich!
Donnerwetter, um 9.00 Uhr morgens schon über 60 Teilnehmerinnen!