s/210 Clt n /iT/^/^. (^■l'L ABHANDLUNGEN DER MATHEMATISCH-PHYSIKALISCHEN CLASSE DER KCENIGLICII BAYERISCHEN AKADEMIE DER WISSENSGHAFTEJN. V ERSTER BAND, DTK ABHANDLUNGEN A'ON DEN JAHREN 1829 UND 1830 ENTHALTEND. MÜNCHEN. AUF KOSTEN DER AKADEMIE. 18 3 3. GEDBOCHT IN DEH MICH. LISDAUERSCHES HOFBÜCHDRDCKEBEI. JL)lc Königl. Bayerische Akademie der Wissenschaften hat im Jahre 1827 eine neue Organisation erhalten, welcher im Jahre IßlQ eine neue, von ihr selbst ent\vorfene, von Sr. Majestät dem Könige genehmigte Geschäftsordnung folgte. Dieser zufolge erscheinen von nun an die Abhandlungen jeder Classe der Academie besonders gedruckt, und zwar so, dass jedes Jahr abwechselnd eine der drey Classen einen Band ihrer Schriften herausgiebt. Im gegenwärtigen Jahre macht die mathematisch -physi- kalische Classe den Anfang, indem sie den ersten Band ihrer Abhandlungen von den Jahren 1829 und 1830 erscheinen lässt. München, den Ö. Decemb. 1832. Iß Tif> •j'uir-.- Inhalt. 1. Betrachlungen über die Spirale von Herrn Dr. Joli. Wilh. Pf äff, Professor der Mathematik in Erlangen i 2. Ueber eine neue Methode die Barometerstände zu leduciren, von L.Thilo, Prof. in Frankfurt . ; . . . . . 15 3. lieber das krystallinische Verhalten des Dunslblättchens , von Herrn Dr. Pf äff, Prof. in Erlangen 75 4. Barometer - und Thermometer - Beobachtungen in München in den Jahren 1829 und 1830, von Herrn Dr. Thaddäus Siber, Professor an der Universität uiid Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Manchen 83 5. Ueber Olivenit, Kupferschaum und Kieselraalachit , von Herrn Dr. Franz von Kobell, ausserordentl. Professor an der Univer- sität und Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu München 115 6. Ueber einige in der Natur vorkommende Verbindungen der Eisen- oxyde, von ebendemselben . . 137 7. Spergula Laricina restituta, von Herrn Franz de Paula von Schrank, Mitglied der Akademie der Wissenschaften in München 171 8. Nachtrag zu der Monographie der amerikanischen Oxalis- Arten, von Herrn Dr. Jos. Zuccarini, ausserord. Professor an der Universität und Mitglied der Akademie der Wissenschaften in München ....^ 177 9. Beschreibung einiger neuen Laubmoose, von Herrn Apotheker Bruch in Zweybrücken 277 10. Plantarum novarum vel minus cognifarum descriptio, fasc. I, von Herrn Prof. Dr. Zuccarini in München . ... . . 287 11. Ueber den Bau dfls Cycadeeo-Stammes, von Herrn Hugo Mohl , Dr. Med. in München . . ■ . ■, 397 12. üeber den Bau der porösen Gefässe der Dycotyledonen, %'on dem vorigen 443 13. Monogl-aphia Psittacorum, von Herrn Dr. Johann Wagler, aus- seroi'd. Prof. an der Universität, und Mitglied d«r Akademie der Wissenschaften zu München 463 14. Ueber die fossilen Insectenfresscr, Nager und Vögel der Dilu- vialzeit, von Herrn Dr. Budolph Wagner 751 15. Beiträge zur pathologischen Anatomie , von Herrn Dr. Eugen Schneider, Prof. aii der Universität in München . . . 787 Betrachtungen über die Spirale von Professor Dr. Pf äff in Erlangen. Betrachtungen über a. 1 l_)ie Spirale ist ein Erzeugniss der griechischen Geometrie, an welchem später Archimedes Geist nicht nur durch glänzenden Er- folg sich übte, sondern auch die Gnmdanschauungen der Geometrie für Quadratur, Tangenten, als in einem einfachen Beispiel, bestimmt entwickelte. Ehe Leibnitz und Newton dieselben in der allgemeinen Abstraction darstellten, wodurch die höhere Geometrie so neue Kraft gewann , und mehrere Formen von Spiralen entstanden , hatten die Georaeter sich mit der Familie derCycloiden beschäftigt. Später stellte auch Leibnitz sein Prinzip auf, über die Entstehung einer krummen Linie durch Berührung einer Reihe anderer Curven , die sich nach einem bestimmten Gesetz entwickeln, welches ein so entschiedenes Werkzeug der neuern Mathematik geworden ist. Der Zweck dieser Blätter ist, durch eine natürliche Erweiterung des Begriffs der archi- medischen Spirale einen IMittelpunkt für den obigen ähnliche geo- metrische Betrachtungen anzudeuten. , Archimedes gibt folgenden Begriff von der durch seine Entdeckun- gen bekannten Spirale. „Wenn eine gerade, in dem einen Endpunkt 1* unbewegt stehende, Linie auf einer ebenen Fläche kreisweise, und zwar in stäter gleichförmiger Bewegung, herumgeführt wird, bis sie wieder dahin gekommen, wo sie angefangen, indessen aber ein Punkt in derselben Linie auch mit stäter und allezeit gleicher Gechwindig- keit geraden Weges fortläuft, anfangend von dem unbeweglichen End- punkt, so wird solcher Punkt eine Schneckenlinie auf gedachter Fläche beschreiben." Man kann dieseDefinition auf mancherlei Weise geändert ausdrücken, um einige allgemeinere Ansicht von geometrischen Figuren, die auf eine damit verwandte Weise entstehen , zu erhalten. Es liegt darin ein veränderlicher Radius, der sich um einen Punkt im Kreise her- umbewegt; oder ein sich erweiternder Kreis, auf dem ein Punkt herumläuft; wenn man die zwei Bewegungen, die hiebei vorkommen, anders vertheilt, so kann man sich auch so ausdrücken: Ein Punkt bewegt sich in einer geraden Linie und die Ebene des Papiers unter ihm weg in einem Kreise; man stellt sich vor, dass der Weg des Punktes auf der beweglichen Ebene bezeichnet werde, so entsteht auf derselben gleichfalls eine Spirale. Man kann statt der geraden Linie irgend eine andere Curve, und statt der dre- henden Bewegung jede beliebige nehmen, so hat man eine allgemei- nere Klasse von Figuren. Nimmt man sodann an, dass die Curve, auf der sich der zeichnende Punkt bewegt, selbst wieder veränder- lich sey, so hat man ein System dreier Bewegungen. Ein bekannter Fall letzterer Art ist die Spirale, welche die Zenithstände des Monds um die Erde beschreiben; die unter ihm weg sich bewegende Erd- oberfläche enthält die Zeichnung, der Mond bewegt sich in einer kreisähnlichen Figur, die ihre Lage gegen den Aequator während der Mondknoten-Periode beständig ändert. In Folge sollen nun mehrere Fälle dieser Curven betrachtet wer- den. Es sind nämlich drei Bestimmungen zu ihrer Erzeugung anzu^ nehmen; die Art, nach der sich die Ebene (des Papiers) bewegt; die (krumme oder gerade) Linie, in welcher sich der zeichnende Punkt be- wegt ; das Gesetz, nach welchem sich diese Linie verändert. Der einfachste Fall ist, wenn die Ebene sich so bewegt, dass alle ihre Punkte den Parallelismus bewahren, also eine fortschreitende, nach irgend einem Gesetze. Die Verhältnisse der Geschwindigkeiten für die Ebene und den Punkt können auf verschiedene Weise angegeben werden, und machen gleichfalls eine Hauptbestimmung aus. Es seyen nun die Gleichungen für die zwei Curven, in welchen sich die Ebene und der zeichnende Punkt bewegen y =: P x; und y =: { B, und die Coordinaten der entstehenden gesuchten Curve, Y und X. Nimmt man eine gleichförmige Geschwindigkeit längs der Achse der x an, so erhält man sogleich Y = y — tf und X = x — B. Denn es ist deutlich, dass, wenn die Ebene nach einer gewissen Piich- tung fortschreitet, der zeichnende Punet relativ die entgegengesetzte Bewegung auf seiner Bahn erhalten hat. Wenn man annimmt , dass eine durch die Bogen der Curve ausgedrückte Geschwindigkeit sich auf die Geschwindigkeit längs der Coordinaten-Achse zurückführen Hesse, so ist obige Gleichung allgemein. Man kann übrigens für beide Curven, in diesem Fall, eine gemeinschaftliche Achse und Anfangspunkt setzen, oder nach dem Princip der Coordinaten-Transformation herstellen. Eine sehr berühmte hieher gehörige Curve ist die Cycloide. Nach unserer jetzigen Betrachtungsweise könnte man sie eine umge- kehrte Spirale nennen. Denn hiebei bewegt sich die Ebene in g e- rader Linie und der zeichnende Punkt in einem Kreise, und die Geschwindigkeiten sind gleich und gleichförmig. Man kann dieses Problem auch, nach mechanischen Rücksichten, nach den Gesetzen der Zusammensetzung der Bewegung behandeln. Esseyen nämlich MA (Tab.I. Fig.I.) d'e Curve, in welcher sich die Ebene bewegt, A M' die ihr entgegengesetzte gleiche; A N die Curve, in welcher sich der beschreibende Punkt bewegt ; und R ein correspon- dirender Punkt der gesuchten; zieht man in denselben zwei Linien parallel mit den Tangenten an M und N, so wird der Punkt nach diesen zwei Richtungen bewegt und also der mittleren Bewegung folgen, diess ist Folge des Parallelismus, den alle Punkte der Ebene gemeinschaftlich haben, in dem jetzt betrachteten Falle. 2) Der zweite Fall ist, wenn die Ebene (des Papiers) eine drehende Bewegung um einen gegebenen Punkt hat, und der zeichnende Punkt sich in irgend einer gegebenen Linie bewegt. In diesem Fall ist die archimedische Spirale ; eine Menge anderer Fälle liefert die Drehbank. Das einfachste wäre hier, die Gleichung für die gegebene Linie in eine Gleichung für Polar-Coordinaten zu verwandeln, und den Dre- hungspunkt als Pol zu nehmen. Die Gleichung für die gegebene Curve wird dann zwischen Radius vector p, zwischen dem veränder- lichen Winkel a , oder auch dem dazu gehörigen Bogen S stattfinden. Wenn'ljun die Ebene des Papiers sich um den Winkel A dreht, wäh- rend der Punkt auf der Curve den Winkel a durchlaufen hat, so ist ein Verhältniss zwischen a und A, also auch a und (a — A) gege- ben. Der Winkel (a — A) = a' ist nun in der gesuchten Curve der Winkel, der zum Radius p gehört. Ein Beispiel ist folgendes, das der Spirale des Archimedes am nächsten kommt. Der zeichnende Punkt bewegt sich in irgend einer gegebenen geraden Linie. Zieht man aus dem Mittelpunkt der drehenden Bewegung einen Perpendikel auf diese gerade, und nennt ihn R , so hat man die Polargleichung für dieselbe p — R \/ \ + tg* a und S S a = Bogen tg_ oder tg a = -5- R R Man nehme nun an, dass, bei gleichförmiger Bewegung, die Ge- schwindigkeit der Drehung für den Bogen S' durch die Gleichung bestimmt sey S' =3 m S; so wird m S A = — 1^ = mtg a. Hiebei wird die Relation zwischen A und a transcendent, indem man g A = mter a hat ; man hönnte — nach Potenzen von a, also auch A ^ ' R entwickeln und dann durch Umkehrung der Pieihe eine Gleichung zwischen a und (A — a) oder a' finden; daraus also, wenn a = F a' gesetzt wird, endlich die gesuchte Gleichung. p = R Cs + Xg- Fa) Ein anderesBeispiel ist einfacher. Ein Punkt bewegt sich gleich- förmig auf einem Kreise , der Mittelpunkt der Drehung ist auf dem Endpunkt seines Durchmessers. Wenn p der Radius des Kreises so erhält man /3 = 2 r Sin 4 « setzt man wieder S' = mS; so wird p =z 2 r a A =. m a , und die Gleichung der Curve a' p = 2 T Sin m — 1 Fig. 2 ist eine andere solcher Curven ; A ist der Mittelpunkt der Drehung des Papiers, M der auf dem Kreise CM umlaufende Punkt, MPN die entstandene Curve. 3) Ein Punkt bewegt sich auf einer krummen Linie, die nach einem Gesetze sich erweitert oder ändert. Nach der von Leibnitz in die höhere Geometrie eingeführten *) ') S. La Grange Lecjnng Nro. 17. 8 Theorie lässt sich die Curve angeben, welche alle jene veränderli- chen berührt. Es sey mir erlaubt, bei diesem Princip, das so grosse Früchte getragen, zu verweilen. Leibnitz hat folgendes Problem gestellt: Ein Kreis bewegt sich auf einer geraden Linie mit seinem Mit- telpunkt j das Verhältniss m seines Radius zur Distanz seines Mittel- punktes von einem, auf jener Linie genommenen Anfangspunkte sey bekannt; man verlangt die Curve, welche alle jene auf jener gerade fortschreitenden veränderlichen Kreise berührt. Die Distanz des Mittelpunktes sey x, die Gleichung des Kreises p^ ■=■ rf- + (x — S)^, wo rj, S, rechtwinklige Coordinaten sind; die Bedingung ist p^ =: m x ; daraus die Gleichung i;>2 4- g2 + x2 — (2 g + m) X = o das Princip giebt if und S constant , während der bewegliche Kreis unendlich wenig sich ändert; aus dem Differential also der Gleichung erhält man demnach eine neue für x; X ^ und nach der Substitution 2 in die vorhergehende, die Gleichung für die gesuchte Curve tf'^ — mg — ^m2 = o die Gleichung einer Parabel. Ein ähnliches Problem ist folgendes: Ein Kreis bewegt sich mit seinem Mittelpunkte auf einem andern ge- gebenen Kreise, so dass jener aber beständig mit seiner Peripherie durch einen gegebenen Punkt gehet. Gleichung des gegebenen Kreises y^ + x^ = A , Gleichung des beweglichen Kreises x^ + (b — y)^, weil er durch den gegebenen Punkt geht, dessen Distanz vom Anfang der Coordinaten, d. h. dem Mittelpunkt des gegebenen Kreises b ist ; die Gleichung des beweglichen Kreises, weil er durch den Punkt geht, dessen Coordinalcn t und r> sind, ist allgemein (& — x)2 + (7 — yp; daraus X^ + (b — y)^ =: (£ — X)^ + (j; — y)^. Nach Leibnitz's Prinzip erhält man daraus die Differenlial -Glei- chung, nach kurzer Reduction dy £ = (b — n) -— : oder d X g _ dy Tf — b d X Diese Gleichung drückt auf eine höchst einfache Weise die Natur der gesuchten Curve aus, und gibt eine allgemeine Relation zwischen den Coordinaten derselben und dem ersten Differential- Verhältnisse der Curve, auf welcher sich ein beweglicher Kreis fortschreitend be- wegt; denn es ist offenbar, dass die gefundene Gleichung allgemein und von der Gleichung x^ -f- y2 n A^ ganz unabhängig ist. Sie gibt auch zugleich auf eine einfache Weise eine Corsiruction für irgend eine zu Grunde liegende unbewegliche Curve. (Fig. 3.) Es sey M irgend ein Punkt auf der Curve LMR , welchen der bewegliche Zir- kel erreicht hat, der immer durch den Punkt A geht; man ziehe an M die Tangente, und darauf die Normale MO, so wird der Triangel MPO nach der Gleichung — -^^— — immer ähnlich seyn müs- d x b — *• •' d y _ t._ ■V sen dem Dreiecke , dessen Seite t die Abscisse an den correspondi- renden Punkt der gesuchten Curve n , imd die andere Seite b — 1^. Liegen nun diese Dreiecke gleichartig, wie in unserm Falle die Drei- ecke A n p, OI\IP, so ist An blos parallel mit OM zu ziehen, weil bei dem y X Kreise — i ^ — ist. In allen andern Fällen, wo diess nicht der dx y Fall ist, muss das Dreieck in eine umgekehrte Lage gebracht oder so gestellt werden, dass IVIP auf die Abscissen-Achse gelegt wird, imd hierauf wird wie vorhin verfahren. 2 10 Fig. 3 ist RNL die Curve, welche entsteht, wenn ein veränderli- cher Kreis sich auf dem Halbzirkel CMD so bewegt , dass er immer durch den Punkt A geht. Die Anwendung dieses Princips war, wie es scheint, nicht so allgemein zu Leibnitz's Zeit, als bei- den spätem Fortschritten der Geometrie. So wendet es BernouUi nicht auf die Bestimmung der Brennlinien (die Causticas) an. Das Problem über die Curve, welche eine gegebene gerade Linie beschreibt, die sich innerhalb eines rechten Winkels bewegt *) , löst er nicht durch das allgemeine Princip auf. Und diess Problem enthält in sich die allgemeine Ansicht über die Entstehung der Curven überhaupt durch Bewegung einer gera- den Linie; denn eine Curve ist dann nichts als eine krumme Linie, die alle ihre Tangenten berührt, oder überhaupt ein System von geraden Linien berührt, die nach irgend einem Gesetz ihre Lage ändern. BernouUi's eben angeführtes Problem zeigt diess sehr deutlich, wenn es analytisch, mit Anwendung der bisherigen Methode behan- delt wird. Es sey nämlich r; =: K S + b die Gleichung für einen Punkt der geraden, innerhalb des rech- ten Winkels fortschreitenden Linie, wo die Curve von ihr be- rührt wird, die Länge dieser geraden Linie sey a; und a sey der Winkel, welchen dieselbe in dieser Lage mit der Abscissen-Achse, als welche der eine Schenkel des rechten Winkels betrachtet wird, macht; so ist K = tga; an dem Berührungspunkt theilt sich die gerade Linie in zwei Stücke, für welche man unmittelbar die Gleichung er- hält *) S. Joa, Bernoulli Opera omnia III. 44T. 11 I) + -J- — := a; durch Einfiihrung von K erhält man cos a Sin a K 2) 7; = K (£ - a) + 1/ 1+ K^ daraus die Difl'erential-Gleichung, wenn man blos K veränderlich setzt, nach der Rediiction '^ C-T^J ('+ ^0'= ' welches sich in Worte so übersetzen lässt : der Kubus der Se- cante des Winkels, welchen die Tangente mit der Achse macht, ist gleich dem Verhältniss der ganzen Länge der Linie, zur Distanz des bcriihrten Punktes vom andern Schenkel des rechten Winkels. Sucht man den Werth von K aus obiger dritter Gleichung, so er- hält man die Gleichung zwischen t) und E. und a für die gesuchte Curve. Bernoulli erhält aus seiner geometrischen Betrachtung und den Relationen der Differentiale , in unserer Sprache ausgedrückt, die Gleichung zwischen K und tj , nämlich ' v^ I + K2 deren Uebereinstimmung mit der unsrigen sich leicht ergiebt. Wenn überhaupt eine Curve gesucht wird, welche alle geraden Linien berührt, die durch die Gleichung r? = K S -f- b gegeben sind, so muss K, b als veränderlich angenommen werden , und eine Relation zwischen K und b gegeben seyn. Man differentiirt nur die obige Gleichung in Beziehung auf K und b; woraus eine Gleichung für K und b durch £ und rj ausgedrückt erhalten wird , deren Sub- stitution dann die Gleichung der Curve gibt. Da alle möglichen Relationen zwischen K und b gedacht werden können, so ist die Entstehung aller Curven auf diese Weise denkbar. 2- 12 - Es ist übrigens klar, dass K = -^ ist und b = « _ £ A_^ ^ dt 'dg also ist das Prinzip: die Entstehung der Curven auf diese Weise aus- zusprechen, eine Pielation höherer Art, da das erste Differential darin erscheint; es ist auch beschränkt, da es die Beziehung der Curven auf eine Weise und rechtwinklige Coordinaten voraussetzt. Wenn man die Relation annimmt, K b = L so erhält man die Gleichung r?^ = 4Lg die Parabel wäre nach diesem Princip die einfachste Curve. Die Re- lation r^ Kb = r^ — b^, gibt die Gleichung r;2 = 2 r g — g2 welches die Gleichung des Kreises wäre ; der einfachsten Curve ihrer Entstehung nach. Die Relation 2 r K b = r^ + a K2 gäbe eine Curve vom dritten Grad. Soll nun, um auf unser Problem zuriick zu kommen, die Curve bestimmt werden, welche ein Punkt beschreibt, der aut ei- ner veränderlichen Curve sich bewegt, so könnte man also verfahren, wie sich an dem Beispiele vom beweglichen Kreise, das nach Leibnitz oben angegeben wurde, zeigen lässt. Man bestimmt die entstandene Curve nach der vorhergehenden Methode. Man hat sodann für irgend einen Punkt seine Normale, und ihren Durchschnittspunkt mit der Achse; diess ist der Ort des Mittelpunktes des längs der Achse fortgeschrittenen Kreises, für den dy Punkt der Curve, dessen Ordinaten x, y sind, ist er also x + y-^ — Diess ist auch der Weg, den der Mittelpunkt-Kreis parallel mit sich 13 selbst vom Anfang an durchlaufen hat. Ist nun die Winkelge- schwindigkeit des Punktes auf dem Kreise während der Zeil ge- geben, so trägt man diesen Winkel auf den Kreis unmittelbar auf, und hat so den Ort des Punktes. Ist aber eine Gleichung für die durchlaufenen Räume gegeben, so nehmen die Winkel- geschwindigkeiten ab, wie die Fiadien zunehmen; wenn man zwei unendlich nahe gelegene Kreise betrachtet, so ist in dem Fall einer gleichförmigen Bewegung die Gleichung für das Element der krum- men Linie, welche der Punkt beschreibt, einfach. Nämlich d S2 = d r2 -f (d s + e)^ d S ist das Element desBogens (Fig. 4.), e ist der sich gleichblei- bende Weg, den nach der Voraussetzung der Punkt, er mag auf ir- gend einem der beweglichen Kreise sich befinden, beschreibt, wobei d S das Element des Kreisbogens an der Stelle, wo der Radius «, be- deutet *). Bei dem erstem Falle aber von gleichförmiger Winkelgeschwindig- keit und gleichförmigem Fortschreiten der Kreise, lässt sich die Glei- chung für die Curve, von dem Punkte beschrieben, angeben. Es seyen nämlich x, y die Coordinaten eines Punktes der alle Kreise berührenden Curve, so ist ^ y Weg des Kreises vom Anfangspunkt an X -1- y —z d y Zeit dazu x 4- y d X Winkelgeschwindigkeit m derselben Zeit f X -f y J— - *) In Fig. 5 ist RANL die Cnrve, welche entsteht, wenn ein veränderlicher Kreis sich auf dem Halblireis OID be«egt, und dabei immer durch den Punkt A geht, RSZL ist die Curve, welche entsteht, wenn auf obengedachtem Kreise sich ein Punl^t mit gleicher Winkelgeschwindigkeit, die der Mittelpunkt des veränderlichen Kreises hat, bewegt. 14 Diese Winkelgeschwindigkeit auf den Kreis p an dieser Stelle re- ducirt / d y\C' so sind die Coordinaten der Curve, welche der Punkt beschreibt V = s- ^^- ^ ( - + y ji)-^ d V /',, . >. d V C' g = X + y -r-^ Cos Are r (X + y) -^ —- Da in unserm Falle eine Gleichung zwischen fi und x gegeben, lässt sich r hier eliminiren. Bewegen sich die veränderlichen Kreise nicht auf einer geraden Linie, sondern auf einer Curve, so muss statt der Achse der durchlaufene Bogen derselben genommen werden ; die eben angegebene Betrach- tungsweise gilt noch und wird sich noch so vereinfachen lassen, dass man auch eine Winkelgeschwindigkeit für die Mittelpunkte der be- wegten Kreise einführen kann. Diese so entstandene Reihen gehören in eine höhere Reihe von Gycloiden und Epicycloiden. 4) der eigentliche Sitz dieser Probleme ist die Astronomie. Die Planeten - Bahnen sind veränderliche Ellipsen. Die Mond - Spirale um die Erde, und die Spirale auf der Erdoberfläche, in welcher die Punkte liegen, über welchen der Mond nach und nach während seines Laufes senkrecht steht, sind veränderlich, denn die Neigung der Mondsbahn und ihre Lage und ihre Ellipse selbst sind veränderlich. Eine weitere Untersuchung über die Spiralen auf einer Kugelober- fläche liegt nicht im Bereiche dieser Abhandlung. Ueber eine Methode, die Barometerstände ohne Mitbeobachtung des Thermome- ters auf eine gewisse Normal-Temperatur zu reduciren. Von Ludwig Thilo. U e b e r eine Methode, die Barometersländc ohne Mitbeobachtung des Thermometers auf eine gewisse IVormal-Temperatur zu reduciren. §. 1. Die gewöhnliche Methode, die Barometerstände auf eine gewisse Normal-Temperatur zu reduciren, besteht bekanntlich darin, dass man ein der Barometerröhre möglichst nahe gebrachtes Thermometer zu- gleich mit dem Barometer beobachtet, und dann die beobachtete Höhe der dem Druck der Atmosphäre das Gleichgewicht haltenden (Queck- silbersäule, für jeden Grad über oder unter der angenommenen Nor- mal-Temperatur, um einen aliquoten Theil derselben verringert oder vermehrt. Diese Methode hat in der Ausübung zu viele Bequemlichkeit und Leichtigkeit , besonders da wir bereits gedruckte Tabellen besitzen, wodurch sich die ganze Rechnung in ein einfaches Subtractions- oder Additions-Exempel verwandelt, als dass ich zur Absicht haben könnte, für den gewöhnlichen Gebrauch eine andere an deren Stelle zu setzen. Ich würde auch die andere IMethode, die ich sogleich vorschlagen werde, obgleich sie in einzelnen Fällen, z. B. bei den meisten Hö- 3 18 henmessungen, weit sichrere Piesultate liefert als die bisherige, doch nie \v£rth gefunden haben , durch den Druck bekannt zu werden, wenn sie nicht ein Hülfsmittel zu den wichtigsten und interessantesten physicalischen Beobachtungen, na- mentlich auch über die bei den Physikern noch allzu- sehr schwankende Grösse der Ausdehnung des Queck- silbers durch die Wärme und über andere diese Aus- dehnung bei reff ende Sätze gäbe. A. Darlegung dieser Methode. §.2. Aufgabe. Wenn die dem Druck der Atmosphäre das Gleichgewicht haltende (Quecksilber-Säule im calibrirten Heber - Baro- meter, bei unveränderter Temperatur, um p Linien steigt,' an wel- cher Scale wird diess sichtbar werden ? Auflösung. Da in diesem Falle, d.h. bei unveränderter Tem- peratur, die ganze Länge der Quecksilbersäule, eine iiberall gleich weite Piöhre vorausgesetzt, unverändert bleibt, die DiiFerenz der beiden Schenkel aber um p'" grösser wird als vorher; so nimmt der Rest der Säule , der im untern Theil der Piöhre sich selbst das Gleichge- wicht hält, um p'" ab. Diese p'" vertheilen sich auf beide Schenkel gleich. Mithin sinkt das Quecksilber in dem kürzeren Schenkel um p'" p'" - — und steigt in dem länareren Schenkel um - — 2 " =' 2 Ist nun die Barometerscale , wie hier immer vorausgesetzt wird, so eingerichtet , dass von einem gewissen mittleren Punkte an, nach oben und unten gezählt wird, also, um den Barometerstand zu erhalten, die Zahlen am längeren und am kürzeren Schenkel addirt werden /// müssen, so zeigt die Scale an beiden Schenkeln mehr. 19 Halte aber die Barometerscale die andere Einrichtung, dass, von ei- nem gewissen tiefen Punltte an, an beiden Schenkeln nach oben ge- zählt würde, dass also um den Barometerstand zu erhalten, die Zahl am untern Scheakel von der Zahl am obern subtrahirt werden miisste ; p"' p'" so zeigte die Scale am obern Schenkel mehr und am untern -i- — 2 2 weniger. Der Kürze wegen werde ich aber von nun an auf diese letzte Einrichtung der Barometerscala keine Rücksicht mehr nehmen, indem es leicht ist, die Angaben ftir die erste Einrichtung mit Hin- sicht auf diese zweite abzuändern. §. 3. Aufg. Wenn die, dem Druck der Atmosphäre das Gleich- gewicht haltende (Quecksilbersäule im calibrirten Heber-Barometer bei unverändertem Druck der Atmosphäre, bloss durch Erhöhung der Tem- peratur, um p Linien steigt; an welcher Scale wird dieses sichtbar werden ? Aufl. Nach der Voraussetzung wird die Differenz zwischen bei- den Schenkeln um p'" grösser. Es bleibt aber auch die Länge des Restes im untern Theile der Röhre nicht unverändert, sondern wird grösser. Das, um welches die Länge dieses R.estes grösser wird, ver- theilt sich auf beide Schenkel gleich. Die Differenz zwischen beiden Schenkeln, d. i. die Länge der 9uecksilbersäule, welche dem Druck der Atmosphäre das Gleichge- wicht hält, sey nach Erhöhung der Temperatur ^ s'"; die Länge des Restes im untern Theil der Röhre , welcher sich selbst das Gleichge- wicht hält, sey, ebenfalls nach Erhöhung der Temperatur, = r'";" so ist die Zunahme der Länge dieses Restes unter unsem Voraus- r Setzungen = — .p'". Wegen derVergrösserung der Länge dieses Restes s r p"' steigt also das Quecksilber in beiden Schenkeln um i— • s 2 o 20 Wegen der verlängerten Differenz steigt das Q^^^cksilber im län- geren Schenkel um p'". r n'" Die Scale wird also am längeren Schenkel um p + — • - — s 2 r p'" mehr, und am kürzeren Schenkel um — - • weniger zeigen. r Anm. 1. Den mit p'" multiplicirten Coefficienten — hätte man s auch erhalten, wenn man für s und r die Bestimmungen vor Erhö- hung der Temperatur angenommen hätte, da beide Grössen durch Erhöhung der Temperatur in demselben geometrischen Verhältniss aus- gedehnt werden. Es sind aber hier die Bestimmungerj nach Erhö- hung der Temperatur desswegen gewählt worden, weil diese durch Beobachtung jedesmal bekannte Grössen sind. Kürzere und nach Maassgabe hinlänglich genaue Rechnungen (nach der Formel des folgenden §■) erhält man jedoch, wenn man die (freilich nicht jedes- mal vollständig , sondern nur beinahe bekannten) Bestimmungen für denjenigen Temperaturgrad wählt, auf welchen man sämmtliche Be- obachtungen reduciren'will, indem man dann dieselbe Verhältnisszahl r — für eine Menge von Rechnungen brauchen kann. s A n m. 2. Hierbei , d. h. , wenn man die Bestimmungen für s und r nach Erhöhung der Temperatur gebraucht, ist s jedesmal der durch die Beobachtung unmittelbar gegebene Barometerstand selbst. Die Grösse r aber setzt man immer aus 2 Theilen, einem unveränderli- chen, bei einem gegebenen Barometer ein für allemal bestimmten, und einem veränderlichen, von dem jedesmaligen Barometerstande ab- hängigen, zusammen. Die Barometerscale sey z. B. von der Mitte aus nach oben und nach unten bis 15" eingetheilt, so kann die Q^cck- «# 21 silbermcnge, die unter dem untern Theilstriche bei 15" in beiden Schenkeln enthalten ist, als der unveränderliche Theil von r, ein für allemal bestimmt werden. Sie sey z. B, 5V", 3. Der veränderliche Theil von r ist dann gleich dem doppelten Unterschiede zwischen 15" und der am kurzem Schenkel beobachteten Scalenzahl. $. 4- Aufg. Die Zunahme der Scalenzahl am längeren Schenkel sey =: m"' , am kiirzern = n'". Was kommt davon auf Rechnung der Temperatur (y), und was auf Rechnung des veränderten Drucks der Atmosphäre (x)? Aufl. Wegen erhöhten Druckes der Atmosphäre nimmt (nach §. 2) x'" die Scalenzahl am längeren Schenkel um zu. Eben so viel nimmt sie am kürzeren Schenkel zu. Wegen erhöhter Temperatur nimmt die Scalenzahl (nach §. 3) am längeren Schenkel um s 2 ■' 2 s ' Es ist also X 2 s + r 1) — + y = m 2 ^ 2 s ' Wegen erhöhter Temperatur nimmt die Scalenzahl (nach §. 3.) am kürzeren Schenkel um — . — y/" ab. s 2 ^ Es ist also 22 X r 2) — — y = n 2 2s -^ Aus diesen beiden Gleichungen erhält man für x und y die Aus- drücke s y = ; (m — n) s + r und r X = 2 n + (m — n) S + -T §. 5. Es besteht nun die vorzuschlagende Methode, die am calibrirten Heber-Barometer beobachteten Barome- terstände auf eine gewisse Normal - Temperatur zu re- duciren, darin, dass man a) bei dieser Normal-Temperatur die Scalenzahlen an beiden Schen- keln für einen öder mehrere Barometerstände schon genau beobach- tet hat. Eine solche genaue Beobachtung des Barometers für die Normaltemperatur können wir der Kürze wegen eine Normal -Be- obachtung nennen. b) Dass man die beiden Scalenzahlen einer Normal-Beobachtung von den beobachteten Scalenzahlen der zu reducirenden Beobachtung (die obere ScalenzahL von der oberen, die untere vor» der junteren) subtrahirt, wodurch man die Werthe m und n (_^. 4) erhält. c) Beide beobachtete Scalenzahlen der zu reducirenden Beobach- tung zusammenaddirt, geben die Grösse s (§. 3 und 4) , welche mit dem zu reducirenden Barometerstande selbst einerlei ist. d) Muss man den unveränderlichen Theil der Grösse r (vgl. §. 3, Anm. 2) bei einem gegebenen Barometer mit hinlänglicher Genauig- keit (vgl. unten §. T.) ein für allemal bestimmt haben. Die Zahl an 23 der Barometcrscalc, bis zu welcher dieser unveränderliche Theil ange- nommen wurde , hat man sich ebenfalls gemerkt. e) Die doppelte Diflerenz zwischen dieser Zahl und der untern Scalenzahl der zu reducirenden Beobachtung gibt den veränderlichen Theil der Grösse r. Dieser veränderliche und jener unveränderliche Theil geben zusammen die Grösse r selbst. f) Nunmehr berechne man y (§. 4) nach der Formel s y = ; (m — n) s 4- r g) Dieser Werth für y, von der zu reducirenden Beobachtung abgezogen, gibt den verlangten, auf die IVormal -Temperatur reducir- len Barometerstand. h) Dass man bei diesen Rechnungen auf das etwaige Negativ- werden der einzelnen Grössen die gehörige Rücksicht nehmen muss, versteht sich von selbst. Erstes Exempel. Eine Normal-Beobachtung (bei 10° Reaum. der SOtheiligen Scale) habe die obere Scalenzahl = 13" g''', go und die untere =: 13" 10"', 39 gegeben. Der unveränderliche Theil von r, der in dem untern Theil der Barometerröhre bis zur Scalenzahl 15" enthalten ist, sey = 5l"', 5. Für die zu reducirende Beobachtung sey die obere Scalenzahl = 14" O"',305 und die untere = 14" 0"',6ü5 (vgl. Ex. zu §. l6.) Gibt: m=: -f 2,495; n= + 2,215; m — n= + 0,28; s =28" 1"',00 = 337"',00; r = 74"M2; y = -f- 0,23; also den reducir- ten Barometerstand = 2ö" 0"',77. Zweites Ex. Eine andere Normal-Beobachtung an demselben Heber-Barometer und für dieselbe Normal-Temperatur (siehe die gleich 24 folgende Anm.) habe die obere Scalen-Zalil = 14" l'",00 und die untere = 14" l'",80 gegeben. Für die zu reducirende Beobachtung sey die obere Scalenzahl = 14" 0",22i, und die untere = 14" 0"',76. Gibt: m = — 0,76; n = — 1,04; m — n = + 0,28; s = 28" l"',00 = 337"',00; r = 73"',78 ; y = + 0,23; also den redu- cirten Barometerstand = 28" 0"',77. Anm. Dass man hier statt der Normal-Beobachtung des ersten Exempels nicht ohne weiters die des zweiten, und umgekehrt, sub- stituiren kann, darf nicht befremden, weil beide Beobachtungen an einem nicht calibrirten Heber -Barometer angestellt und absichtlich (vgl. §. 11) nicht auf einander reducirt sind. Die zur Reduction ge- gebenen Beobachtungen beider Exempel sind der Calibrirung we- gen bereits corrigirt, und waren ursprünglich eine Beobachtung (l6. Febr. 1831, Nachmittags 2 Uhr, bei 13°, 5 R-), welche die Zah- len 14"0"',29 und i4" 0"',71 gab. Dass übrigens die beiden redu- cirten Barometerstände in diesem Beispiele gar keinen Unterschied ga- ben, erklärt sich aus der Vergleichung dieses Beispiels mit §.11 und l6- Drittes Ex. Bei der Normalbeobachtung des zweiten Exem- pels sey für die zu reducirende Beobachtung (20. Febr. 1851, Mor- gens 7 Uhr bei 6°,^ R.) die obere Scalenzahl = 13" 9"',59 und die untere = 13" 10"',65. Gibt: m = — 3,41; n = — 3,15; also m — n = — 0,26; s = 27" 8"',24 = 332"',24; r = 78"',00 ; y = -- 0"'21 ; also, da y jetzt addirt werden muss , den reducirten Barometerstand = 27" 8"',45. 25 B. Einige nolh wendige Bemerkungen über die Anwen- dung dieser Methode. §. G. Vorerst versteht es sich von selbst, dass die Normalbeob- achtungen (§. 5, a) möglichst genau angestellt und frei von allen merl'.lichen Fehlern seyn müssen. Um möglichst genaue Normal - Beobachtungen zu erhalten, be- merke man (ausser der Sorgfalt, welche bei allen Barometer - Beob- achtungen angewandt werden muss , und worüber hier keine Anlei- tung gegeben werden kann), a) dass das Barometer längere Zeit hindurch in der Normal-Tem- peratur erhalten worden seyn muss. Denn, wie weiter unten (§. 17 folg.) durch Beobachtungen und Versuche dargethan werden wird, nimmt die (Quecksilbersäule im Barometer, ihrer ganzen Länge nach, nur sehr langsam den Grad der sie umgebenden Temperatur an. Sehr bequem ist hierzu die häufig angenommene Normal -Temperatur von 10° R. der SOtheiligen Scale. In der kühleren Jahreszeit kann man in einem massig geheizten Zimmer durch öfteres Oeflnen eines vom Ba- rometer entfernten Fensters und durch Anwendung von Schirmen ge- gen den Ofen, so lange als man will, diese Temperatur unverändert erhallen, und die Beobachtungen stundenlang fortsetzen. Während dieser Zeit wird der Barometerstand selbst etwas steigen oder fallen, und da im calibrirten Heber-Barometer das Steigen in dem einen Sehen" kel bei unveränderter Temperatur gerade so viel betragen muss, als das Fallen im andern, so erhält man eine Menge von Beobachtungen, welche sämmtlich dazu dienen, sich von der Genauigkeit der Normal- beobachtung zu überzeugen ; b) dass man zur Normal-Beobachtung keine solche wähle, die an Stellen stattfand, wo die Glasröhre eine unregelmässige Anziehung oder Abstossung gegen das Quecksilber äussert. Wenn jene Anzie- 4 2Ö hung oder Abstossung regelmässig ist , so muss die Basis der conve- xen Quecksilbervvölbung in beiden Schenkeln einen vollkommen hori- zontalen Kreis bilden. Man wird aber bei den meisten Barometern unzählige Stellen finden, wo dieses nicht der Fall ist, wo die Be- rührung des (Quecksilbers mit dem Glase rechts höher hinaufreicht, als links oder umgekehrt, und wo man diesen Mangel durch kein noch so starkes Schütteln des Barometers heben kann. Ferner muss die Höhe dieser Quecksilberwölbung über der genannten Basis bei unveränderter Temperatur an allen Stellen der Glasröhre sich gleich bleiben, an welchen diese selbst nicht enger oder weiter wird. Wenn man aber die Höhe dieser (^uecksilberwölbung an verschiede- nen Stellen der Glasröhre misst, was ziemlich genau geschehen kann, so wird man grosse Unregelmässigkeiten finden, die ebenfalls durch kein Schütteln des Barometers beseitigt werden können. Während man nun die Normal-Beobachtung anstellt, darf man nicht unterlassen, die Höhe dieser (^uecksilberwölbung zu messen, um sich zu überzeugen, dass die Normalbeobachtung auch von dieser Unregelmässigkeit nicht afFicirt ist. Merklich gemacht werden die Fehler einer Normal -Beob- achtung : a) Durch Vergleichung derselben mit andern Normal-Beobachtun- gen. Da alle diese bei derselben Temperatur angestellt sind, so müss- ten, wenn die R.öhre überall vollkommen gleichweit wäre, die Differenzen der Scalenzahlen je zweier [Normalbeobachtungen an beiden Schen- keln gleich gross seyen. So genau dürfte man aber wohl keine sich überall gleich weit bleibende Glasröhre finden und Differenzen zwi- schen jenen Scalenzahlen werden immer statt finden. Aber aus den grösseren oder geringeren Unregelmässigkeiten , die bei diesen Diffe- renzen vorkommen , lässt sich immer der Werth einer zu prüfenden Normalbeobachtung beurtheilen. b) Durch Vergleichung mit andern Beobachtungen, die man mit 27 Hülfe jener Normalbeobachlung reducirt hat. Wenn die Werthe für y (§. 4) beständig zu klein oder zu gross ausfallen, so lässt sicli ver- mulhen, dass der Fehler in der angewandten Normal -Beobachtung liegt. Ob aber ein Werth für y zu gross oder zu klein sevj lässt sich aus Vergleichung mit den für die gewöhnliche Methode bereits berechneten Tafeln schliessen. Eine mit merklichen Fehlern behaftete Norinalbeobachtung aber thut man am besten ganz zu verwerfen. Worin übrigens der Grund solcher Fehler, trotz aller Sorgfalt, die der Beobachter angewendet zu heiben glaubt, liegen kann, ist hier nicht der Ort auseinander zu setzen. §. 7. Der unveränderliche Theil der Grösse r (§. 5 d) dürfte selbst an einem calibrirten Heber-Barometer, durch unmittelbare Messung seiner Länge, nicht mit grosser Schärfe ausgemittelt werden können, weil durch die Umbiegung der Röhre nothwendig Unregelmässigkei- ten in der Weite derselben entstehen müssen. Auf jeden Fall lässt sich aber derselbe vor der Füllung des Barometers durch Abwägen des den begränzten untern Raum des Barometers ausfüllenden (Quecksilbers mit vollkommener Genauigkeit bestimmen; eine Bestimmung, welche, sobald sie für den Gebrauch des Barometers als zweckmässig erkannt wird, von jedem Verferti- ger eines zu physikalischen Beobachtungen eingerichteten Barometers mitverlangt werden könnte. Eine Schwierigkeit bei dieser Bestimmung durch Abwägen des enthaltenen Quecksilbers entsteht aus der sogenannten Capillarität, in- dem hier die convexen (^uecksilberwölbungen in beiden Schenkeln, nicht wie bei Barometerständen, die rtian am Heber-Barometer be- obachtet, in ihrem Einflüsse einander gegenseitig aufheben , sondern umgekehrt, einen verdoppelten Fehler veranlassen können. Wenn übri- gens der Verferliger des Barometers hinzu fügte, ob er bis zum 4* 28 Scheite!, oder bis zur Basis der Wölbung, oder wie er sonst gemessen habe , so würde sich auch hier Rath finden lassen. Am Orte ist es übrigens hier, zu bemerken, dass es, für allei- nige Richtigkeit dieser Reductionen, auf eine allzugenaue Bestimmung der Grösse r gerade nicht ankommt. Denn hätte man z. B. in dem dritten Exempel (§. 5) r zz 'jl'" statt 78'" gesetzt, so hätte man y immer noch ■=■ — 0,21 gefunden. Anm. 1. Um den Werth des unveränderlichen Theils von r vor der Füllung des Barometers mit möglichster Schärfe zu bestimmen, wird es wohl auch nöthig seyn, diese Bestimmung noch vorher vor- zunehmen, ehe die R^öhre an ihrem obersten Theile zugeschmolzen ist. Sonst möchte es , wegen des Widerstandes der in der zuge- schmolzenen Röhre durch das (Quecksilber gesperrten Luft , nicht leicht möglich seyn, einen vollkommen gleich hohen Stand des Oueck- silbers in beiden Schenkeln zu erhalten. An merk. 2. Den unveränderlichen Theil vgn r hatte ich an meinem Barometer auf indirecte Weise = 51"',3 bestimmt und glaubte, mich bei dieser Art von Bestimmung, für meinen Zweck, beruhigen zu können. Da ich mich aber später überzeugt hatte, dass solche indirecte Bestimmungen, bei der noch allzu unsicher bekannten Grösse der Ausdehnung des Quecksilbers durchaus unzuverlässig sind (daher ich mich auch über die Art, wie ich diese indirecten Bestim- mungen vornahm, nicht weiter verbreite) ; so entschloss ich mich endlich doch, obgleich die nicht ohne Zeitverlust und Mühe bereits gesammelten Normalbeobachtungen dadurch für spätere Beobachtun- gen unbrauchbar wurden, mein sehr gut ausgekochtes Barometer aus- zuleeren , um die im dritten und vierten Abschnitte (§. 28 und 35) behaupteten physikalischen Sätze auch in dieser Hinsicht auf einen desto sicherern Grund zu bauen. Wie ich nun, ohne die Röhre an ihrem obersten Theile zu öffnen, die Bestimmung des unveränderli- 29 chen Theils von r doch wenigstens bis auf eine halbe Linie genau, und zwar bis auf diesen Grad der Genauigkeit vollkommen sicher, erhielt (einer genauem Bestimmung bedurfte ich zu meinem Zwecke nicht), wäre zu weitläufig, und auch überflüssig, hier auseinander zu setzen. So ergab sich mir denn der unveränderliche, unter der un- tern Scalenzahl von 15'' befindliche Theil von r, an meinem Baro- meter = 48'". Anm. 3. Ich sollte nun noch alle Rechnungen, die ich unter der Voraussetzung ausgeführt halte , dass der unveränderliche Theil von r an meinem Barometer = 5l"';3 wäre, von Neuem vornehmen. Al- lein der Unterschied in den Resultaten ist so gering, dass ich mich dieser Mühe wohl überheben konnte. Z. B. für die bei 38°,(J R. (bei welchem Grade der Wärme vielleicht früher noch nie ein Barometer beobachtet wurde) am 23. Febr. 1831, Nachmittags 3% Uhr, beim Stark geheizten Ofen angestellte Beobachtung beträgt dieser Unter- schied für den reducirten Barometerstand nur zwischen zwei und drei Hunderttheilen einer Linie, um welche dieser Stand in der Tabelle des §. I7 zu gross angegeben worden ist. §. 8. Von dem störendsten Einflüsse hingegen auf die R.ichtig- keit der Resultate, bei dieser Methode der Reductionen, ist eine mangelhafte Calibrirung der Röhre. Die zweischenkligen Reise - Barometer nach der Construction die jetzt wohl am häufigsten gebräuchlich ist, sind aus drei zusam- geschmolzenen Röhren zusammengesetzt, nämlich den beiden Schen- keln und dem umgebogenen untern Theile , welcher beide Schenkel mit einander verbindet. Diese dritte Röhre ist um vieles enger als die beiden andern, um desto leichter das Eindringen der Luft in den längeren Schenkel abzuhalten. Wenn man nämlich das Barometer schief hält, bis der ganze längere Schenkel mit Quecksilber ausge- füllt ist, so weicht das Quecksilber aus dem kürzeren Schenkel zu- 30 rück in diesen engeren unteren Theil, und lässt sich nun, nach der wohlbekannten Einrichtung, mit dem darauf geschobenen Stopfer ver- schliessen. Dass an einem so Ichen Reise-Barometer (und doch möchte ich gerade bei Höhen-Bestimmungen die vorgeschlagene Methode vorzüg- lich angewandt wissen) der unveränderliche Theil von r (vgl. §. 7) durchaus nicht, nachdem das Barometer gefüllt ist, durch eine Mes- sung seiner Länge, sondern mit Genauigkeit nur vor der Füllung des Barometers bestimmt werden kann, versteht sich von selbst. Dieser unveränderliche Theil von r hat z. B. an meinem Barometer die Länge von 72'", während das in ihm enthaltene Quecksilber nur einer Säule von /»8"' (nach dem Caliber des längern Schenkels) seiner Masse nach entspricht. Bei dieser Einrichtung des E.eise-Barometers ist es nicht nöthig, dass sich der kürzere Schenkel nach unten zu schon an den Stellen verengere, an welchen man noch beobachtet. Umgekehrt kann ge- rade das Zusammensetzen der Röhre dazu dienen, desto leichter zwei Schenkel von möglichst gleicher Weite zu erhalten , falls man nicht überhaupt die Construction von Gay-Lussac für Reise- Barometer vorziehen sollte. Ob es möglich sey, für das Caliber, das für Barometer das schicklichste ist, eine Piöhre von durchaus gleicher Weite zu erhalten, weiss ich nicht. Eine grosse Schwierigkeit bleibt dabei immer durch den Umstand , dass kleine Unterschiede im Durchmesser der Weite schon einen beträchtlichen Einfluss auf die Länge der darin enthal- tenen Quecksilber-Cylinder von gleicher Masse äussern , indem sich die Höhen dieser Cylinder , nach bekannten stereometrischen Sätzen umgekehrt wie die Quadratzahlen jener Durchmesser verhalten. Auf jeden Fall ist es daher nöthig, für Röhren von nicht voll- 31 kommen gleicher Weite diesen Einfluss hier näher zu betrachten, und für vorkommende Fälle die nöthigen Reductionen anzugeben. ^. g. Au fg. Bei unveränderter Temperatur steige das Quecksil- ber im längeren Schenkel um q Linien , und falle im kürzeren , der ungleichförmigen Weite der Röhre wegen, um q +k Linien. Wie viel hätte es in jenem Schenkel steigen und in diesem Schenkel fallen mi'is- sen , wenn die Röhre überall gleich weit gewesen wäre ? Aufl. Der Barometerstand ist im Ganzen um q + q + k'" oder um 2 q + k gestiegen. Wäre die Röhre überall gleichweit gewesen, so hätte das Quecksilber im längeren Schenkel um eben so viel steigen, als im kürzeren fallen müssen, (§. 2) Es wäre also im längeren Schenkel um 2 q + k , ; oder um q + ^ k'" gestiegen und im kürzeren Schenkel um q + i k'" gefallen. Zusatz. Wenn also, bei unveränderter Temperatur, das Queck- silber im kürzeren Schenkel um k'" mehr fallt, als im längeren Schen- kel steigt, mit andern Worten: wenn die Scalenzahl am kürzeren Schenkel um k'" mehr zunimmt, als am längeren; so muss , als Correctur wegen der Calibrirung, die Scalenzahl am län- geren Schenkel um ^ k'" vermehrt und am kürzeren um f k'" vermindert werden. §. 10. Als Beispiel mögen hier die beiden Normalbeobachtungen im ersten und zweiten Exempel zu §. 5 dienen. Die Beobachtung des Barometers habe bei demselben Wärmegrade einmal am längeren Schenkel die Scalenzahl l4" 1"',00 „ kürzeren „ „ „ 14" l"'jöO das andere Mal am längeren Schenkel die Scalenzahl 13" 9"',90 „ kürzeren ,, „ ,, 13" 10"',39 gegeben. Man soll die letzte Beobachtung wegen der ungleichen Weite der Röhre corrigiren. 32 Die Scalenzahl hat am längeren Schenkel um 3'", 10 und am kür- zeren um 3"',4i abgenommen. Es ist also q = — 3"',10 ; q + k = — 3"',41 , also k = — 0"'31, und i k = — 0"',l55. Es muss also die Scalenzahl am längeren Schenkel um — 0"',155 vermehrt, und am kürzeren Schenkel um 0"',155 vermindert, oder es muss von jener Scalenzahl + 0"',155 subtrahirt, und zu dieser + 0"',lö5 ad- dirt werden. Giebt für die corrigirte zweite Beobachtung am längeren Schenkel die Scalenzahl 13" Q"',745 „ kürzeren „ „ „ 13" io"',545 Als Probe, nicht blos für das Beispiel, sondern für die Auflösung des §. 9 überhaupt, kann hier dienen: während die Summe beider Scalenzahlen unverändert bleibt, erhält man ra (§.4) = — 3,255 und n = — 3,255j also m — n =: o; wie, bei unveränderter Tempera- tur und blosser- Aenderung des Drucks der Atmosphäre, im calib- rirten Heber-Barometer statt finden muss. §.11. Während obiges Beispiel hier mehr dessvvegen beigebracht war, um die Richtigkeit der Auflösung des §. Q anschaulich zu ma- chen, und während Reductionen von dergleichen an uncalibrirten Heber- Barometern bei demselben Wärmegrade beobachteten Barometerstän- den auf einander, an sich gar keinen Nutzen haben; geben die auf diese Weise beobachteten Barometerslände umgekehrt wohl das beste und sicherste Mittel, um die verhältnissmässige Weite der Ba- rometerröhre an den entsprechenden Stellen beider Schenkel zu be- stimmen, oder vielmehr noch unmittelbarer die nöthigen Cor- rectionen wegen der Calibrirung vorzunehmen. Bleiben wir nämlich bei den zwei Normalbeobachtungen des §. 10 stehen; so ist der Unterschied q der Scalenzahlen am längeren Schen- kel von 13" 9"',90 bis 14" 1"',00 = 3"',10 und der Unterschied. 33 q + k am kürzeren Schenkel von 13" 10"',39 bis 14" 1"',80 = 3"',4l. Wir haben hier also z^vci kleine (^uecksilber-Cylinder, im längeren Schenkel von 3"',10 und im l;iirzeren von 5"',41 Höhe, die beide einander das Gleichgewicht halten, also gleichen körperlichen Raum einnehmen. Darnach lässt sich das Verhällniss der Durchmesser bei- der Cylinder oder das der Weiten der Röhre an beiden Stellen be- stimmen. (S. folg. §.) Fiir die verlangten Correctionen bedürfen wir aber dieses V'erhältnisses nicht einmal selbst, sondern es genügt uns, zu wissen, dass sich, Gleichförmigkeit der Weite eines jeden der beiden kleinen Räume von 3 bis 4 Linien vorausgesetzt, in- nerhalb dieser kleinen Räume immer die entsprechenden Höhenän- derungen im längeren oder kürzeren Schenkel, oder q: q + k, wie 3,10: 3,41 = 1: 1,10 verhalten. §. 12. Die W^eitcn selbst an den genannten Stellen der Röhre verhalten sich umgekehrt wie die (Quadratwurzeln aus 1 und aus 1 10 oder stehen im geraden Verhältnisse von l,04y: 1. Es möchte wohl keine direcle IMethode geben, das Verhältniss solcher Weiten zu messen , die sicherere Resultate lieferte als jene indirecte. Aber auch, abgesehen davon, dass die (§. 11) angebene Art, die verhällnissmässigcn Weilen der Röhre zu bestimmen, die sicherste ist, ist sie zugleich bei R.eductionen der Barometerbeobachtungen desswe- gen die anwendbarste, weil es dabei einerlei seyn kann, aus wel- chen Ursachen, bei unveränderter Temperatur, das Steigen in einem Schenkel dem Fallen im andern nicht gleich ist, weil es uns viel- mehr hinreicht, die vereinigte Grösse der Wirkungen aller hier mö"-- lichen Ursachen zu kennen. Es wäre nämlich, selbst bei vollkommen gleichförmiger Weite der Röhre, noch eine UngleichförraigUeit der Höhenänderung in beiden Schenkeln, wegen der (.-. 6) schon erwähn- ten Unregelmässigkeit in der Anziehung oder Abstossung des Glases gegen das Quecksilber an verschiedenen Stellen der Röhre, möglich; so 5 34 wie nämlich Capillar-Attraction des Glases gegen das Wasser durch das Bestreichen desselben mit Fett in eine Capillar-Deposition verwan- delt werden kann, so bewirl ° 8 -t- r 0,823 und < 0,824 herauskam, durch welches Gleichbleiben für nicht sehr von einander abweichende Barometerstände die Rechnungen nach der vorgeschlagenen Methode sehr erleichtert werden). Die 6te Columne enthält nun die nach der vorgeschlagenen Methode vollständig reducirten Barometerstände. Die Zahlen dieser 45 Columnc wurden also dadurch erhalten, dass man die Zahlen der drit- ten und vierten addirle , und von dieser Summe die Zahlen der fünf- ten subtraliirte. Vollständig sollte die Zahl der eisten Beobachtung 28" 2"',15 heisen , wo aber die Zahl 28, als sich durchaus immer gleich bleibend , wieder weggelassen werden konnte. Die 7te Columne enthält dieselben, nach Winkler's Tafeln (Halle 1820) reducirlen Barometerstände, um den Unterschied zwi- schen den Resultaten beider Reductions-IMelhoden anschaulich zu ma- chen. Winkler hat für seine Tafeln die Grösse der Ausdehnung des (Quecksilbers, für jeden Grad der SOtheiligen Pieaumur'schen Scale, 1 nach Du long und Petit := angenommen. ^ 4440 Die 8le Columne enthält die Beobachtungen an einem andern, bei fast unveränderlicher Temperatur beobachteten, Barometer. Bei diesem war die Theilung der Scale ziemlich unvollkommen, und die Genauigkeit konnte kaum bis auf 0"'jl getrieben werden. Ferner ist der Zoll daran in 10 Linien getheilt. Sein Thermometer, nach der lOOlheiligcn Scale, fiel während den Beobachtungen allmählig von 140,4 bis 15°,!. Um 3| Uhr stand es auf lA^O. So trug ich, mit Auslassung der Hunderltheile und mit Vernachlässigung jeder Reduc- tion wegen der Wärme, die Barometerstände, wie sie die Ablesung gab, in diese Tabelle ein. Vollständig sollte übrigens die erste Zahl dieser Columne 28" l"',1 heisen. — Als, um 12 Uhr, bei 5°}8 der unreducirte Stand des ersten Barometers = 28" 1"',82 = 28", 151 war, war der Stand dieses, noch ganz in seiner Nähe hängenden, Barometers = 28" 1"'54 ^ 28", 14, während sein Thermometer 7*>,7 zeigte j was hier zur beiläufigen Vergleichung beider Barometer und Thermometer dienen mag. Die Qte Columne endlich enthält die Q'^o''^"*^'*) welche man bekommt, wenn man die Zahl der Thermometergrade der zweiten 46 Columne um 10 vermindert, und mit dieser Differenz in die Zahlen der fünften Columne dividirt. Da nämlich y die Correctur für die durch jene Differenz bezeichnete Zahl von Graden ist , um den Ba- rometerstand auf die Normaltemperatur von 10" zu reduciren, so sind die (Quotienten dieser neunten Columne die Correcturen für einen Grad. Würde sich die Quecksilbersäule im Barometer proportionirt und gleichförmig mit der umgebenden Temperatur verändern , so müssten, sonstige Vollkommenheit der Beobachtungen vorausgesetzt, diese Zahlen unter einander gleich seyn. §. ig. So unvollkommen die Data des verglichenen Barometers (in der 8ten Columne) sind, so reichen sie doch hin, um zu zeigen, dass der Druck der Atmosphäre während der Beobachtung von l|^ Uhr bis k Uhr etwa um 0"',2 abnahm, und dann wieder zunahm, welche Zunahme schon um 7 Uhr wieder Tvenigstens 0"',1 betragen hatte. Mit dieser wirklichen Ab - und Zunahme des Drucks der At- mosphäre sollten nun die nach beiden Methoden reducirten Barome- terstände in Einklang stehen. Beiderlei Stände weichen auf eine auf- fallende Art davon ab. §. 20. Ehe ich von dem hauptsächlichsten Grunde dieser Abwei- chungen rede, muss ich zuerst einige andere Umstände berühren, welche zum Theil gewisse Unregelmässigkeiten in den Barometerstän- den veranlasst haben können. Vorerst waren die Beobachtungen selbst, zum Nachtheil für de- ren Genauigkeit, mit ziemlich grossen Beschwerlichkeiten verknüpft. I^ias Baron^eter hieng ziemlich tief, so dass ich mich für die Einstel- lung und Ablesung bei dem untern Nonius auf den Boden knieen musste. Dabei war es in ziemlicher Entfernung vom Fenster, und die Able- sung musste auf der vom Lichte abgekehrten Seite geschehen. Die heberförmige Barometerröhre liegt nämlich in einer ziemlich massi- 47 ven, beim obern und untern Nonius durchbrochenen, hölzernen Fas- sung , und über die Röhre ist die aus einem Stücke bestehende me- tallene Scale an der liölzernen Fassung-, oben, unten und in der Mitte festgeschraubt. Das ganze Barometer ist, abstehend von jeder Wand, mittelst zweier langen Itloben oben imd unten befestigt. Die Genauigkeit der Einstellung der Nonien Tvird mittelst je zweier hori- zontal gestellter Fäden hervorgebracht, deren Visierlinie den Scheitel der convexen i^uecksilberwölbung berührt. Dieses Visiren geschieht gegen das Tageslicht , das Ablesen dagegen immer auf der vom Ta- geslichte abgekehrten Seite. — Dazu kam nun noch, dass gegen die Zeit, die auch durch den tiefern Stand des verglichenen Barometers angedeutet wird, der Himmel trübe und mit Wolken überzogen wurde. Endlich musste die letztere Hälfte der Beobachtungen bei'm Kerzen- lichte angestellt werden. Nicht weniger -wurden die Beobachtungen durch den hohen Grad der Hitze beschwerlich, und namentlich dadurch, dass Kopf und Auge dem heiscn Ofen entgegengekehrt werden mussten Auch möchte ein mir bisher an mir ganz unbekanntes Augenübel (Phlyktänen, zuerst auf dem linken, dann auf dem rechten Auge), das ungefähr acht Tage nach dem zweiten und letzten Versuche dieser Art, den ich anstellte, anfieng und mich zehn Tage das Zimmer zu hüten nöthigte , eine Folge dieser Beobachtungen gewesen seyn, die beständig mit den Beobachtungen am verglichenen Barometer im benachbarten kühleren Zimmer abwechselten. §. 21. Eine andere Art von Unregelmässigkeiten entstand da- durch , dass sich die hölzerne Fassung des Barometers durch die stari'.e , gewisscrmaassen einseitige, nämlich auf der dem Ofen zuge- kehrten Seite viel grössere, Hitze nach Art einer Fassdaube bog, so dass ich, wenn die Barometerröhre unmittelbar an dieser hölzernen Fassung befestigt gewesen wäre , die Versuche nicht hätte fortsetzen können , ohne einen Bruch der Röhre befürchten zu müssen. Dage- 48 gen bog und krümmte sich nun die metallene Scale aus dieser hölzer- nen Fassung heraus, Hätte ich dabei das Instrument ganz sich selbst überlassen, so wären vyohl dadurch eben so grosse Unrichtigkeiten, aber vielleicht kleinere Unregelmässigkeiten entstanden, als nunmehr, wo ich bisweilen die metallene Scale in die hölzerne Fassung zurück- zwängte. Hieher gehören ohne Zweifel die Unregelmässigkeiten, die man an den nach §. 4 reducirten Ständen zwischen 4 und 5 Uhr bemerkt. Unter so bewandten Umständen, wo ich nicht weiss, ob die me- tallene Scale durch die Befestigung an der hölzernen Fassung mehr verkürzt oder durch die Wärme mehr ausgedehnt war , konnte eine Reduction wegen Ausdehnung der metallenen Scale durch die Wärme nicht zur Verbesserung der Barometerstände dienen ; daher auf sol- che bei den Berechnungen obiger Tabelle auch durchaus keine Rück- sicht genommen wurde. §. 22. Ferner musste die Entstehung der Quecksilberdämpfe im luftleeren Räume des oberen Schenkels bei dem schnellen und star- ken Temperaturwechsel, unter welchem diese Beobachtungen ange- stellt wurden, weit bedeutendere Unregelmässigkeiten hervorbringen, als dergleichen unter gewöhnlichen Umständen bemerkt werden kön- nen. Insbesondere musste sich auch der vom (Quecksilber nicht be- rührte oberste Theil der Glasröhre weit schneller erhitzen und bei der Abnahme der Temperatur wieder weit schneller erkälten, als der übrige Theil der Barometerröhre mit dem darin enthaltenen Queck- silber. Während also im ersten Falle die (j)uecksilberdämpfe ausge- dehnt bleiben, und eine noch grössere Spannkraft erhalten mussten, mussten sie im zweiten Falle wieder niedergeschlagen werden, und ihren Druck auf die Quecksilbersäule verlieren. Hierbei kann ich ein Phänomen nicht unberührt lassen, dessen Entstehen bei den gewöhnlichen Barometer -Beobachtungen wohl nie 49 so schnell vor sich geht, als hier der Fall war. Um 5i Uhr näm- licli, nachdem die umgebende Temperatur von 3jUhr an wieder um 18^'^ abgcnonmicn hatte, nahm ich (wahrscheinlich fand das Phänomen auch schon vor dieser Stunde statt, ohne von mir bemerkt worden zu seyn) eine ausserordentliche Menge (^uecksilberkiigelchen wahr, die sich i'iber dem (Quecksilber im längeren Schenkel zu oberst an der Glasröhre niedergeschlagen hatten. Diese Kügelchen hiengen mit einer Kreisfläche von zum Theil Linie" Durchmesser (meiner Schä- 30 zung nach) an der Glasröhre fest. Die Glasröhre fühlte sich ganz oben auch ziemlich viel kühler an , als der oberste Theil der Quecksilber- säule , ^velcher gleichfalls wärmer anzufühlen schien, als das (Queck- silber im untersten Theil der Piöhre. , Um dieses Phänomen des Niederschiagens von (^uecksilberkügel. chen nicht zu stören, habe ich bis Ö^ Uhr, bis wohin sich die Menge derselben sehr vermehrt hatte , das Barometer vor den einzelnen Be- obachtungen zu wenig geklopft, so dass man sich auf die Barometer- stände von 54- bis 63: Uhr ganz und gar nicht verlassen kann, was ich um so mehr bedaure, da gerade hierdurch der Einfluss, den das schnelle Verdichten der (^uecksilberdämpfe auf den Barometerstcmd hatte , für diessmal der Beurtheilung entzogen wurde. Obgleich übrigens jener (^uecksilberkügelchen unzählige waren, so war doch die ganze Masse von (Quecksilber, die sich zu oberst in der Röhre angehängt hatt«, zu unbedeutend, um in Betracht gezogen werden zu müssen, §. 23- Durch die Entwicklung und die Elasticitätszunahme der (^uecksilberdämpfe während der Erwärmung wird das (Quecksilber etwas nach dem kürzeren Schenkel zurück gedrängt werden, und umgekehrt wird bei deren Verdichtung eine umgekehrte Bewegung des (^ueclisilbers statt finden. 7 50 Es ist der Mühe werth, zu untersuchen, ob die in der Tabelle zwi- schen li und 3 Uhr auffallende Abnahme der Scalenzahlen für den kürzeren Schenkel , oder das Steigen des (Quecksilbers in diesem Schenkel, wirklich seinen Grund in einem Zurückdrängen des Queck- silbers aus dem längeren Schenkel durch die Elasticität der bei der Wärmezunahme entwickelten (^uecksilberdämpfe habe. Der unreducirte Barometerstand war um 1^ Uhr := 14" 1"',28 + 14" 1"',26 = 2Ö" 2"',54. Dem verglichenen Barometer zu Folge fiel er bis 3 Uhr um 0"',1 nach der Eintheilung dieses Barometers (vgl. §. 18), d. i. um 0"',12 nach der Eintheilung des ersten Baro- meters. Der unreducirte Barometerstand wäre also, bei unveränder- ter Temperatur, um 3 Uhr = 28" 2"',54 — 0"',12 = 28" 2"',42 gewesen. Durch Veränderung der Temperatur war er aber um 3 Uhr auf 14" 3"',41 + 14" 1"',00 = 28" 4"',41 gestiegen. Es beträgt also die blos durch die Wärme hervorgebrachte Zunahme des Baro- meterstandes = 28" 4"',41 — 28" 2"',42 = l"',f)9; eine Grösse, welche oben (§. 3) mit p bezeichnet wurde. Nun beträgt, unter der Voraussetzung, dass das Barometer bei unverändertem Druck der At- mosphäre, blos durch die Erwärmung um p steigt, die durch diese Wärmezunahme hervorgebrachte Abnahme der Scalenzahl am kürze- r p'" ren Schenkel (nach §. 3) = • - — , also hier = 0"',21 ; oder viel- s 2 mehr, mit Rücksicht auf die Correctur wegen Calibrirung, indem k 1 man diesen Werth (nach §. 13) um , d. i. um - — dessel- 2 q -f k' 21 ben vermehrt, =: 0"',22. Die beobachtete Abnahme der Scalenzahl beträgt aber 0'",26 ; also 0'",04 mehr, als durch die blosse Wärmezu- nahme hervorgebracht wird. Da die Wärme bis 3^ Uhr immer noch zunahm, so muss die Wirkung der Elasticität der Quecksilberdämpfe noch grösser werden. Der Barometerstand um 3| Uhr war = 28" 4"',67. Davon 28" 2"',42 51 abgezogen, bleiben 2"',25 = p; also die durch die Wärmezunahme seit )^ Uhr hervorgebrachte Abnahme der Scalenzahl am kürzeren Schenkel =: 0''',2/t; oder vielmehr, mit Piücksicht auf die Correctur wegen Calibrirung (nach §. 13), = 0"',25. Die beobachtete Abnahme der Scalenzahl beträgt aber jetzt nur 1,26 — 1,0T = 0"',19, also, gegen die Erwartung und abweichend von dem vorigen Piesultate, 0"',0Ö weniger, als durch die blosse Wärmezunahme hervorgebracht wird. Wir sehen also, dass das Zuriickdrängen des (Quecksilbers im kürzeren Schenkel, so weit es durch die Elasticität der Quecksilber- dämpfe hervorgebracht wird , im Allgemeinen nur geschlossen, aber mittelst dieser vorliegenden Reihe von Beobachtungen , in welcher so viele unbekannte Grössen ihren Einfluss äussern, nicht bewiesen werden kann (vgl. unten §. 30). Gleichwohl scheint jenes Zurückdrängen während der Erwär- mung durch die Abnahme der Scalenzahlen am kürzeren Schenkel zwischen 1 und 3 Uhr, so wie die umgekehrte Richtung während der Erkältung durch die Zunahme dieser Scalenzahlen , wenigstens angedeutet zu werden. §. 24- Noch dunkler als der Einfluss der Quecksilberdämpfe auf den Barometerstand in der vorliegenden Reihe von Beobachtungen ist der Grad und die Art, wie eine andere Ursache neue Unregelmässigkei- ten hervorgebracht hat ; ich meine nämlich das Weiter - und Enger- werden der Glasröhre durch die Zunahme und Abnahme der umge- benden Temperatur, Daher schweige ich hievon lieber ganz. Nur so viel scheint mir ausgemacht, dass diese Ursache wenigstens keine Erhöhung des Barometerstandes zur Folge hat. §. 25. Unter den bisher angeführten Ursachen zu Unregelmässigkei- ten ist überhaupt keine einzige, welche erhöhend auf die Ablesung des 7* 52 Barometerstandes wirkte, es raüsste denn das in §. 21 erwähnte Ge. bogen werden der metallenen Scale seyn, was auf keinen Fall von einiger Bedeutung ist. Im Gegentheile wirken die meisten der er- wähnten Ursachen erniedrigend auf den Barometerstand ein. Um so entschiedener ist daher noch das Daseyn einer andern Ursache erwie- sen, welche die, nach beiden Methoden wegen der Ausdehnung durch die Wärme schon reducirten, Barometerstände um ein beträchtliches erhöht. §. 26. Ein nach der vorgeschlagenen Methode reducirter Baro- meterstand wird zu gross ausfallen, wenn y (positive Werthe dieser Grösse, wie in den vorliegenden Beobachtungen voraus gesetzt) zu klein berechnet wird. Gesetzt nun , es wirke die Erhöhung der das Barometer umge- benden Temperatur nur auf die Quecksilbersäule, die dem Druck der Atmosphäre das Gleichgewicht hält, und gar nicht auf den Rest des Quecksilbers im untern Theil des Barometers; so wäre, wenn (nach der Bezeichnung des §. 4) die Zunahme der Scalenzahl am längeren Schenkel =: m'" und am kürzeren = n' ' ist, der durch die Tempera- tur-Erhöhung hervorgebrachte Theil der Zunahme des Barometerstan- s des vollständig = m — n , und wenn wir dafür — - (m — n) s + r setzten, so wäre dieser gesetzte Werth zu klein. Dieser gesetzte Werth ist nur dann der richtige, wenn der in beiden Schenkeln sich das Gleichgewicht haltende Rest des Quecksilbers in demselben Grade durch die Temperatur-Erhöhung ausgedehnt wird, wie die dem Druck der Atmosphäre das Gleichgewicht haltende Quecksilbersäule im län- geren Schenkel. Er wird also in allen Fällen zu klein seyn, ^vo je- ner Rest in einem geringeren Grade ausgedehnt wird, als diese Queck- silbersäule im längeren Schenkel, d. h. , wenn die Temperatur-Erhö- hung zwar auf beide Quecksilbermassen wirkt, aber doch auf diese Quecksilbersäule schneller und stärker, als auf jenen Rest. 53 ^. 27. Obgleich nun der Schluss von der Möglichlleit auf die Wirkliclikeit noch keineswegs statt findet, so werden doch, wenn wir die analogen Erfahrungen an andern Fliissigkeiten zu Hülfe neh- men, keine Zweifel i'ibrig bleiben, dass jene, nach der vorge- schlagenen INlethode zu hoch gefundenen Barometerstände vorzüglich in der ungleichförmigen Ausdehnung und Zu- sammenziehung des (Quecksilbers bei der Aenderung der umgebenden Temperatur ihren Grund haben. Das Aufsteigen der wärmeren Luft in der kälteren ist vollkommen anerkannt. Das Aufsteigen des wärmeren Wassers im kälteren ist durch die Versuche Alexanders von Humboldt bewiesen. Warum sollte nicht eben so das wärmere (Quecksilber im kälteren aufsteigen? Freilich können solche Bemerkungen im durchsichtigen und sehr schweren (Quecksilber nicht auf eine ähnliche Weise den Augen wahrnehmbar gemacht werden, wie im Wasser, Die Erwärmung und Erkältung der (Quecksilbersäule im Barome- ter geschieht nur immer von aussen, und zwar, dem grössten Theile nach , von der Seite her. Es werden die dem Glase der P>öhre zu- nächst liegenden (^uecksilbertheilchen bei der Erwärmung zuerst aus- gedehnt werden , und in die Höhe steigen. So wird an der krum- men Oberfläche der Säule eine Bewegung von wärmerem (Quecksilber nach oben, und umgekehrt in der Axe der Säule eine Bewegung von kälterem (Quecksilber nach unten entstehen. Es wird also der obere Theil der Säule im längeren Schenkel sehr schnell die erhöhte Tem- peratur der Umgebung annehmen, während unten im Barometer, durch das Herabkommen von kälterem (Quecksilber, die Erwärmung längere Zeit hindurch aufgehalten wird. Umgekehrt werden , bei der Abnahme der umgebenden Tempe- ratur, die (^)uecksilbertheilchen an der krummen Oberfläche der Säule zuerst dichter und schwerer werden, und sich senken. Es wird al- 54 so aussen an der Säule eine Bewegung von Itälterem Quecksilber nach unten, und im Innern der Säule eine Bewegung des wärmern (Queck- silbers nach oben hervorgebracht werden. Jetzt wird daher das Ouecksilber im untern Theile des Barometers schneller erkalten, da- gegen wird diese Erkältung im obern Theile des längeren Schenkels desto mehr verzögert werden. §. 28. Es entstehen also, sowohl durch die Erhöhung als durch die Erniedrigung der umgebenden Temperatur, ganz in demsel- ben Sinne Einwirkungen auf die Höhe des reducirten Barometer- Standes , indem eine jede Aenderung der Temperatur, ausser der re- gelmässigen Ausdehnung durch die Wärme und der regelmässigen Zusammenziehung durch die Kälte, blos durch den Uebergang aus dem einen Zustande in den andern, jedesmal erhöhend auf den re- ducirten Barometerstand wirkt. Es mag nämlich die umgebende Temperatur zu - oder abnehmen , so bleibt die dem Druck der At- mosphäre das Gleichgewicht haltende Quecksilbersäule im längeren Schenkel immer wärmer nnd ausgedehnter, als der Rest des Queck- silbers im untern Theil des Barometers. §. 29. Angenommen nun (und ich wenigstens zweifle nicht dar- an), dass die angegebene Ursache von der Erhöhung des reducir- ten Barometerstandes die richtige sey, dass nämlich, nachdem wegen der regelmässigen und gleichförmigen Ausdehnung durch die Wärme die Reduction mittelst der vorgeschlagenen Methode schon vorgenom- men worden , die immer noch zu hoch gefundenen Barometerstände nur eine Folge von der ungleichförmigen Ausdehnung des Quecksilbers im Barometer seyen (die im folgenden Abschnitte zu erwähnende Ursache einer Verlängerung der Quecksilbersäule im Barometer zeigt wenigstens ihren Einfluss auf den nach §. 4 reducirten Barometerstand auch nur in so ferne, als die durch sie bewirkte Ausdehnung ebenfalls ungleichförmig ist): so ist diese Ungleichförmigkeit der Ausdehnung sehr gross. 55 Wir wollen in dieser Hinsicht die Beobachtungen um 1 Uhr und um ÖJ Ulir vergleichen. Das wirkliche Fallen des Barometerstandes während dieser Zeit können wir, vermöge des verglichenen Barome- ters, =: 0''',2 setzen (ich übergehe die Reduction auf die Eintheilung des andern Barometers, nach welcher ich eigentlich 0"',24 setzen müsste, hier darum, weil die Zahl 1,4 in der Tabelle bei 5|^ Uhr zum erstenmal vorkommt, also das Barometer in seinem Fallen diese Tiefe noch nicht erreicht hatte). Da nun der Barometerstand um 1 Uhr =: 28" l"',^b war, so hätte der wegen Ausdehnung durch die Wärme reducirte Barometerstand um 3|^ Uhr =: 28" l"'j65 seyn sol- len. Die Reduction nach der vorgeschlagenen Methode gab aber da- für 28" 2"',05, d. i. 0'",4 zu hoch; nachdem sich die umgebende Temperatur innerhalb 2f Stunden von 10°j8 bis auf 38°jQ erhöht und wieder bis auf Sl",? erniedrigt hatte. Einen noch höhern Stand gibt die reducirte Beobachtung um 6|^ Uhr, auf die man sich (vgl. §. 22) verlassen kann, da ich das Ba- rometer nicht blos wieder geklopft, sondern auch aus der untern Schraube losgemacht und um die obere herumgedreht hatte. Da überdem die (^uecksilberdämpfe den Barometerstand nicht we- nig herabgedrückt haben mögen, so ist die Annahme einer Erhöhung durch die Ungleichförmigkeit der Ausdehnung von 0"',5 bei vorlie- gendem Versuche gewiss nicht zu gross. Anmerkung. Jene Erhöhung entspricht nach Winkler's Tafeln einer Wärmezunahme von beiläufig T'. Dürften wir nun annehmen, dass (was in der Wirklichkeit natürlich nicht der Fall ist), die dem Druck der Atmosphäre das Gleichgewicht haltende Quecksilbersäule für sich gleichförmig erwärmt, und dass eben so der Rest des (Queck- silbers im untern Theil der Piöhre für sich gleichförmig erwärmt ge- wesen sey; so wie, dass die ungleichförmige Ausdehnung nur Folge der ungleichförmigen Erwärmung (vgl. jedoch den folgenden 56 Abschnitt, insbesondere §. 37. Anm. 2) sey; so wäre das Quecksilber im längeren Schenkel um 7" wärmer als das (Quecksilber im untern Theil der Röhre. Um so grösser müsste der Unterschied der Wärme des Quecksilbers ganz oben und ganz unten im Barometer gewesen seyn. Auch glaube ich , wenn ich mich nicht sehr täusche , wenig- stens einigen Unterschied mittelst des Gefühls , beim Berühren mit der Hand, empfunden zu haben. Versuche in hohen mit Quecksilber angefüllten Cylindern , in welchen oben und unten Thermometer an- gebracht wären, deren Kugeln ganz von dem Quecksilber Überflossen sind, könnten, wenn die Cylinder, gleich meinem Barometer, einer grossen von der Seite her wirkenden Erwärmung ausgesetzt würden, hierüber genaueren Aufschluss geben, §. 30. Ueber die Grösse dieser Ungleichförmigkeit möchte man sich eben nicht wundern, wenn man bedenkt, dass die Höhe des Quecksilbers im Barometer über 31 Zoll betrug, und dass das Quecksilber ein so bedeutendes specifisches Gewicht hat. An der klei- nen Kugel des Thermometers könnten allerdings solche Ungleichför- migkeiten nicht bemerkt werden. Auch darf es jetzt, wo das grössere specifische Gewicht des Quecksilbers im untern Theil der Röhre , verglichen mit dem Queck- silber im längeren Schenkel, dargethan ist, nicht befremden, dass ein Zurückdrängen des Quecksilbers aus dem längeren Schenkel und ein Steigen desselben im kürzeren wegen des Drucks der im luftleeren Räume des längeren Schenkels entwickelten Quecksilberdämpfe durch die Messung und Rechnung (§. 23) nicht bemerkt werden kann. §. 31. Die noch weit beträchtlichere Höhe der nach Winckler's Tafeln reducirten Barometerstände hat übrigens, ausser der Ungleich- förmigkeit der Ausdehnung, und ausser der vielleicht nicht ganz rich- tigen Angabe der Grösse der regelmässigen Ausdehnung des Queck- silbers (welche Unrichtigkeit jedoch auch, falls Winckler die Grösse 57 der regelmässigen Ausdehnung zu gross angenommen hätte, dazu beige- tragen haben könnte, die Höhe der Barometerstände wieder etwas zu mildern , indem z. B. die Grösse der Ausdehnung =: , wel- 5412 che Biot empfiehlt, den reducirten Barometerstand um 3^ Uhr, der nach WincUler's Reduction = 29" 2"',45 ist, noch um 0"',4 grösser; nämlich = 28" 2"',83 gibt) noch einen andern Grund, Avovon im folgenden Abschnitte die Rede seyn wird. Worin aber auch am Ende der Grund der Abweichungen der nach beiderlei Methoden reducirten Barometerstände von den wirkli- chen liegen mag, so ist wenigstens so viel gewiss, dass die vorge- schlagene Reductions -Methode in der vorliegenden Reihe von Beob- achtungen viel geringere Abweichungen von der Wahrheit gab als die gewöhnliche, und dass sie also hier wenigstens einen Vorzug vor dieser bewährt, der ihr auch in allen den Fällen zukommen wird wo man genaue Barometerstände verlangt, während die Beobachtung des Barometers beträchtlichen Aenderungen in der umgebenden Tem- peratur ausgesetzt war. Das letzte ist aber namentlich bei den Hö- henmessungen mittelst des Barometers der Fall. Ich selbst habe auf einer Gletscherreise, die ich im Jahre 1012 mit Piudol ph Meye r von Aarau in den Schweizeralpen machte, an einem den Sonnenstrahlen sehr ausgesetzten Orte, wo sie sich fast wie in einem Brenn. Spiegel vereinigten, das Thermometer = 34° beobachtet; und nach einer bis zwei Stunden , die ich mit Zeichnen der Gebirgsprofile zu- brachte , war das Schneewasser neben mir schon wieder zu Eis ge- froren. D. Merkwürdiges physikalisches Gesetz, das sich bei Gelegenheit obiger Versuche zu erkennen gab. §• 32. Insofern obige Versuche, am stark geheitzten Ofen, ge- rade in der Absicht angestellt wurden, um die Bewegungen und Strö- 8 58 mungen in dem wärmer und kälter werdenden Quecksilber, durch ihre Folgen auf den Barometerstand, zu beweisen, nannte ich sie Beobachtungen und Versuche über die Ungleichförmigkeit der durch die Wärme hervorgebrachten Ausdehnung dieses Körpers. Mir hatte zu richtigen Ergebnissen aus diesen Versuchen die vorgeschlagene Reductions-Formel besonders brauchbar geschienen, weil sie ganz un- abhängig von der allzu unsicher bekannten Grösse der durch die Wärme hervorgebrachten Ausdehnung des Quecksilbers ist. Auch hat sie in dieser Hinsicht, wie aus dem vorigen Abschnitte zu ersehen, das Er- wartete einigermassen geleistet. Ganz unerwartet aber zeigte die An- wendung jener Formel auf eine sehr bemerkbare Wei^^e noch eine Art von Ausdehnung des Quecksilbers, die auf die glei- che Weise während der Erkältung wie während der Erwärmung statt findet. §. 53. Die nach der vorgeschlagenen Methode reducirten Baro- meterstände wurden (^. 26) desswegen zu gross, weil die Werthe für y zu klein berechnet wurden. Nun ist aber y (§. 4) die durch die Erhöhung der Wärme über die Normal-Temperatur hervorgebrachte Verlängerung derjenigen Queck- silbersäule, welche dem Druck der Atmosphäre das Gleichgewicht hält. Wenn man diesen Werth für y durch die Zahl der Grade divi- dirt, um welche sich die Temperatur über den angenommenen Nor- malstand erhöht hat , so erhält man die Verlängerung jener Queck- silbersäule für den einzelnen Wärmegrad, in Linien. Diese Divisio- nen für die einzelnen vorliegenden Beobachtungen findet man in der gten Columne der Tabelle (§. 17). Aus den Zahlen dieser Columnen und aus den zugehörigen un- reducirten Barometerständen (diese ebenfalls in Linien ausgedrückt) findet man die Grösse der Ausdehnung des Quecksilbers für jeden 59 1' 1' Wärmegrad , welche die Physiker verschieden , von bis 5500 4000 angeben. Für den Fall nun, dass man y zu klein berechnet hat, muss man auch einen zu kleinen Wcrth für die zuletzt genannte Grösse erhalten. Macht man aber für einzelne vorliegende Beobachtungen die R.ech- nung , so findet man ■weit grössere Werthe , als die grössten unter denjenigen sind, welche die verschiedenen Physiker angegeben haben. Z. B. für die Beobachtung um 4 Uhr findet man mittelst des Piegel de tri Exempels ■S,966: 10000 = 339,62: X 1 . , .. , 1_ 4000 1 jene Grösse =— , was viel grösser als ist. ' 3514 §. 34- Aus allem diesem ergibt sich, dass durch die ganze Reihe der vorliegenden Beobachtungen, bei welchen in Zeit eines Nachmit- tags auf eine schnelle Temperatur -Erliöhung von 5",! bis 38°,9 wie- der eine ziemlich schnelle Temperatur-Erniedrigung folgte , die Aus- delinung des Quecksilbers immer viel grösser war, als sie bei unver- änderter Temperatur von dem jedesmal entsprechenden Grade hätte seyn sollen. §. 35. Worin hat nun diese grössere Ausdehnung, die nicht nur bei zunehmender, sondern auch bei abnehmender umgebender Temperatur statt findet, ihren Grund ? Ich wage zu antworten: Diese grössere Ausdehnung hat ihren Grund eben in den Bewegungen, welche sowohl bei Erhöhung als bei 8* 60 Erniedrigung der Temperatur durch die ganze Q'^^ck- silbersäule des Barometers hindurch statt finden. Bei diesen Bewegungen müssen die hinauf und die hinun- ter gehenden Quecksilbertheilchen einander auswei- chen. Bei diesem Ausweichen müssen mehr oder ^veni- ger leere Zwischenräume entstehen. Die ganze Queck- silbermasse, in welcher solche Bewegungen, sey es durch Erhöhung oder Erniedrigung der Temperatur, hervorgebracht werden, muss also gerade durch diese Bewegungen eine grössere Ausdehnung erleiden, als sie bei demselben Wärmegrade, aber unveränderter Temperatur angenommen haben würde. §. 36. Vergleicht man die Zahlen in der C)ten Columne (der Ta- belle §. 17) hinsichtlich ihrer Grösse mit der Schnelligkeit der Wär- mezunahme oder Wärmeabnahme, nicht gerade von Viertelstunde zu Viertelstunde, sondern mit Rücksicht auf den noch fortdauernden Ein- fluss aus früheren Viertelstunden, so mag man wohl erkennen, dass ein schneller Wechsel in der Temperatur im Ganzen auch den Werth dieser Zahlen vergrössert. Diese Zahlen wachsen bis gegen 3 Uhr, obgleich hier die Wärme noch nicht ihr Maximum erreicht hat. Um die Zeit, wo dieses Maximum eintritt, nachdem die Wärme schon et- \vsi.s langsamer zugenommen hatte, bleiben sich diese Zahlen auch ziemlich gleich, und um 3j Uhr selbst, wo der höchste Wärmegrad und fast ein Stillstehen in der Wärmezunahme statt fand , ist diese Zahl sogar auch etwas kleiner als unmittelbar vorher und nachher. Wenn ein Körper mit den ihn umgebenden ungleiche Tempera- tur hat, so ändert sich seine Temperatur nach diesen desto schneller, je verschiedener dieselbe von der der letzten ist , oder sein Streben sich hinsichtlich der Temperatur mit diesen in's Gleichgewicht zu setzen, ist desto grösser, je mehr das Gleichgewicht gestört war. Nachdem die Hitze des Ofens bereits auf einen hohen Grad gestiegen 6i war, hielt CS schwer, dieselbe noch höher zu treiben, und die Hitze nahm nur langsam zu. Als nun aber mit dem Ileitzen des Ofens ab- gebrochen wurde, nahm auch die Hitze wieder mit raschen Schritten ab, von 3^ bis 5^ Uhr um h°,U; von 5^ bis 3f Uhr um 2°,0 ; von 3| bis 4 Uhr um 3°, 7- Diese letzte schnelle Abnahme , verbunden mit dem Eintluss der vorhergehenden Viertelstunden hat auch die Zahl 0,0966 als Maximum unter allen Zahlen dieser Columne zuwege ge- bracht. Die Grösse dieser Zahlen in der Qten Columne scheint sich auch nicht blos nach der Grösse der durch die Temperaturänderung her- vorgebrachten Bewegung, sondern auch nach der durch diese Bewe- gung hervorgebrachten Verwirrung der durch einander bewegten (puecksilberlheilchen zu richten. Zum Theil aus diesem Grunde mö- gen diese Zahlen im Anfange der Erhitzung, um 1 Uhr, wo die Wär- mezunahme viel schneller ^var, als nachher die Abnahme nach 3|- Uhr, noch lange nicht so gross seyn , weil die Bewegung noch regelmäs- siger vor sich ging, als zu der Zeit, wo sich (wie um 4 Uhr) bei- derlei Bewegungen, die durch die Wärmezunahme und die durch die Wärmeabnahme hervorgebrachte, in ihren Piichtungen durchkreuz- ten und einander im Wege waren. Vgl. jedoch unten §. 42. §. 37. Die erhöhten Werthe, welche die vorgeschlagene Reduc- tions-Methode für die Barometerstände gibt , haben (man darf es so aussprechen, falls auch noch einige unbedeutende Nebenursachen hie- zu kämen) ausschliesslich ihren Grund in der Ungleichförmigkeit der durch die Temperatur-Aenderung hervorgebrachten Ausdehnung und Zusammenziehung des (Quecksilbers in der hohen Säule des Barometers. Diese Ungleichförmigkeit der Ausdehnung und Zusammenziehung hat aber wieder ihren Grund, theils in dem Umstände , dass sich bei der Erwärmung und Er- kältung des (Quecksilbers die wärmeren imd leichteren (^uecksiLber- theilchen immer oben und die kälteren oder schwereren immer unten 62 ansammeln, oder dass die ganze Quecksilbersäule immer oben wär- mer und ausgedehnter, dagegen unten kälter und zusammengezoge- ner ist, wovon im vorigen Abschnitte die Rede war, theils in dem Umstände, dass die Bewegungen in der ganzen Quecksilbersäule oben, unten und in der Mitte, in dem längeren und in dem kürzeren Schenkel nicht überall gleich stark sind; dass, wovon im gegenwärtigen Abschnitte die Piede ist, diese Bewegungen immer im Verhältniss zu ihrer Grösse und zu der Verwirrung, die sie unter den Quecksilbertheilchen hervorbringen (einerlei, ob sie durch Zunahme oder Abnahme der Wärme veranlasst werden) , eine Ausdeh- nung der bewegten Masse zur Folge haben ; und dass also auch die durch die innere Unruhe der Masse verursachte Ausdehnung, der ganzen Länge der Quecksilbersäule nach, nicht gleich gross ist, Liesse sich der Fall denken, dass die durch die Bewegung der Quecksilbertheilchen unter einander hervorgebrachte Ausdehnung der Quecksilbermasse, der ganzen Länge der Quecksilbersäule nach, gleich- förmig wäre , so würde sie, obgleich stattfindend , doch allein durch g die Formel v = (m — n) gar nicht wahrgenommen wer- s -h r den können, weil es für diese einerlei ist, durch was für einen Wärmeunterschied die Ausdehnung hervorgebracht wird, und weil nur die Grösse dieser Ausdehnung, ihre Ursache mag seyn, welche sie will , einen Einfluss auf den Werth von y hat. Dagegen würde sich diese Ausdehnung, falls sie (wie in der Wirklichkeit) beträchtlich genug ist, durch den Quotienten (unter t die am Reaumur- schen BOtheiligen Thermometer mitbeobachteten Grade verstanden) nothwendig zu erkennen geben, indem dann in diesem Quotienten y nicht mehr mit dem Werthe von t — 10" proportional bliebe, son- dern dieser Quotient immer grösser ausfallen müsste, wenn durch schnelleren Temperaturwechsel die Bewegungen in der Quecksilber- masse grösser geworden waren. 03 Anm. 1. Ucberhaupt bitte ich den Leser, nicht zu übersehen, dass die Wirkungen, welclie durch die im vorigen Abschnitte, und die Wirkungen, welche durch die in diesem Abschnitte betrachtete Ur- sache liervorgebracht werden, sollten sie auch zum Theil in einander überfliessen und sich gegenseitig unkenntlich machen, doch in der Hauptsache leicht auseinander zu halten sind. Es darf nicht befrem- den , dass Werthe für y, die in einer Hinsicht zu klein ausfallen, in einer andern Hinsicht zu gross erscheinen. In Hinsicht auf den zu reducirenden Barometerstand sind die Werthe für y zu klein, wenn bei der Subtraction dieser Werthe die reducirten Barometer- stände zu gross bleiben. In Hinsicht auf die daraus zu schliessende Grösse der Ausdehnung des (Quecksilbers durch die Wärme sind die Werthe für y zu gross, wenn, bei der Division durch die um 10 verminderte Zahl der beobachteten Thermometergrade, zu grosse (Quotienten herauskommen. Dass beides neben einander statt finden kann und wirklich statt findet, zeigen die Zahlen der sechsten und neunten Columne in der Tabelle zu §. 17. Der Umstand nun, dass die Werthe für y in jener Hinsicht zu klein sind, gibt uns deutlich die Ungleichförmigkeit in der Ausdehnung der (Quecksilbersäule, und der andere Umstand, dass die Werthe für y in dieser Hinsicht zu gross sind, gibt uns deutlich die durch den Temperaturwechsel hervorge- brachten Bewegungen und die dadurch veranlasste grössere Ausdeh- nung des (Quecksilbers zu erkennen. Fände ausschliesslich die Ur- sache des vorigen Abschnittes statt , so könnten die Zahlen der gten Columne nicht zu gross werden, und fände ausschhesslich die Ursache des gegenwärtigen Abschnittes statt, so könnten die Zah- len der 6ten nicht zu gross werden. Die Umstände, dass die Zahlen beider Columnen zugleich zu gross sind, lässt auch auf ein Neben- einanderbestehen der beiden Ursachen schliessen. Anm. 2. In einander greifend und sich gegenseitig unkenntlich machend, sind aber die Wirkungen beider Ursachen darin, dass beide % 64 eine Ungleichförmigkeit in der Ausdehnung der Quecksilber- säule hervorbringen. Es ist nämlich die grössere Ausdehnung im obern Theil der Säule nicht blos Folge einer grössern Wärme, ver- glichen mit dem untern Theil der Säule , sondern auch Folge der, durch die innere Bewegung bei jedem Teraperaturwechsel verursach- ten Ungleichförmigkeit der Ausdehnung , indem diese letzte Art der Ausdehnung da am stärksten seyn wird , wo diese Bewegung selbst am stärksten ist. Wir dürfen daher, selbst ohne die, in der Anm. zu §. 29, erwähnten Versuche schon angestellt zu haben, zum voraus an- nehmen, dass der Wärmeunterschied in dem obern und untern Theil der Säule lange nicht so beträchtlich ist, als ihn dort die Vernach- lässigung dieser letzten Ursache gab. §. 38. Die erhöhten Werthe, welche die gewöhnliche Reduc- tions-Methode fiir die Barometerstände (Tabelle zu §. 17), wenigstens nach Wincklers Tafeln, gibt, können ihren Grund nicht in der Un- gleichförmigkeit der durch die Temperaturänderung hervorgebrachten Ausdehnung des Quecksilbers haben. Es wäre wenigstens sehr auffallend, wenn bei der Zunahme der Temperatur ein Theil der Quecksilbersäule eine höhere Temperatur annähme, als durch das da- bei befindliche Thermometer angezeigt wird. Die Temperatur des Quecksilbers im untern Theil der Piöhre bleibt dagegen entschieden niedriger, als das Thermometer angibt. Also hat die ganze Säule noch nicht die Ausdehnung angenommen, die ihr nach dem Thermometer zukommen sollte. Die Ungleichförmigkeit der Ausdehnung des Queck- silbers in der Säule des Barometers während der Wärraezunahme kann demnach nicht erhöhend auf den nach der gewöhnlichen Me- thode reducirten Barometerstand, sondern muss im Gegentheil ernied- rigend auf denselben wirken. Jene erhöhten Werthe, die sich (in der Tabelle zu ^. 17) schon gleich im Anfange, während der Zunahme der Wärme zeigen, müssen mithin einen andern Grund haben. Sie könnten nun noch ihren Grund haben : Co entweder darin, dass WincUler's Tabellen eine zu niedrige Bestimmung für die Grösse der Ausdehnung des (Quecksilbers voraus- setzen ; oder in dem oben (§. 35) ausgesprochenen Gesetze; oder in beiden zugleich. Wir wollen die Möglichkeit und Wirklichkeit dieser Gründe nä- her betrachten. §. 39. Ausschliesslich in einer zu niedrigen Annahme der Grösse der Ausdehnung des (Quecksilbers kann der Grund nicht liegen, wenn wir nicht annehmen, dass sich die Physiker in der Be« Stimmung dieser Grösse um das Doppelte geirrt haben. Denn wählen wir aus der Beobachtungsreihe des §. 17 die Be- obachtung um 3|^ Uhr, so war der wirkliche Barometerstand nach dem verglichenen Barometer seit 1 Uhr um 0"',24 (vgl. §, 2Q3 gefal- len. Also der Barometerstand, der um 1 Uhr bei lO^jB = 28"5l"',84 war, hätte bei unveränderter Temperatur um U^ Uhr =: 28" 1"',60 seyn müssen. Er wurde aber bei 22°6 Wärme = 28" 3"', 12 d, i. um l'",52 höher beobachtet. Der Wärmeunterschied bei beiden Be- obachtungen war nun = 22°,6 — 10°,8 = ll^jö. Dividirt man nun mit 11,8 in l"'52j so erhält man die Ausdehnung der (Quecksilber- säule von 28"3"'12 oder von 33()"'12 für jeden Grad = 0"',1288. Diess gäbe mittelst eines Regeldetri-Exempels (wie in §. 33) die Grösse der Ausdehnung dee (^ueclisilbers = — d. i. so gross, als sie siclierlich nicht ist. Die erhöhten Werthe, welche die Reduction nach Winckler's Ta- bellen gibt, können also auch nicht auschliesslich ihren Grund in ei- ner zu niedrigen Annahme für die Grösse der Ausdehnung des (j)ueck- silbcrs haben. 66 Die nach der gewöhnlichen Methode vorgenommenen Reductio- nen der durch grosse Wärme erhöhten Barometerstände können also durch Zusammenstellung derselben mit, in niedrigerer Temperatur an einem verglichenen Barometer angestellten, Beobachtungen eben- falls dazu dienen, das Vorhandenseyn von einer Ursache zu beweisen, durch \yelche das (Quecksilber, unabhängig von der regelmässigen, durch die Wärme hervorgebrachten Ausdehnung, bei jeder Tempera- tur-Aenderung, sowohl bei der Erhitzung als bei der Erkältung, aus- gedehnt wird. Sie dienen aber auch noch weiter, um zu zeigen, dass die Wir- kung dieser Ursache sehr gross ist. §. 40- Es lag mehr oder weniger ausserhalb der Sphäre meiner bisherigen Versuche und Beobachtungen , eine genaue Bestimmung der Grösse der Ausdehnung des Quecksilbers zu liefern, obgleich Be- obachtungen an jedem Heber-Barometer, bei dem man den unverän- derlichen Theil von r genau bestimmt hat, dazu gebraucht werden können, diese Grösse wenigstens genauer und sicherer anzugeben, als es bisher geschehen ist. Ich habe überdem zur Absicht, zu sol- chen Versuchen, um sie desto genauer zu erhalten, dem Barometer eine kleine Abändenmg zu geben, und mir ein andermal gerade diese Versuche zur Aufgabe zu machen. Immerhin aber scheint es mir , als habe Winckler die Grösse der Ausdehnung des Quecksilbers für seine Tabellen eher zu gross als zu klein angenommen (vgl- §• 41). Unter dieser letzten Voraussetzung hätten gar die nach Winck- lers Tabellen erhaltenen zu hohen Barometerstände nicht nur ausschliesslich in dem oben (§. 35) ausgesprochenen physikalischen Gesetze ihren Grund, sondern es wäre die Einwirkung dieser Ursache sogar noch grösser, als sie sich ohnedem schon aus der Tabelle 07 (§. 17) zu erkennen gab. Vermöge der Einwirkung dieser Ursache würden nämlich die Baromelerstände zu hoch gefunden werden, ob- gleich die Ungleichförmigkeit der Ausdehnung der (Quecksilbersäule im Barometer (nach §. 38) und eine zu hohe Annahme für die Aus- dehnung des (Quecksilbers erniedrigend auf die nach Wincklcr's Tabellen reducirten Barometerslände einfliessen. §. 41' Da diejenige Ausdehnung der (puecksilbermasse, die nur allein durch den Uebergang aus der niederem in die höhere und aus der höhereren in die niederere Temperatur, und durch die da- durch veranlassten Bewegungen im Innern der Masse her- vorgebracht wird , ohne bisher erkannt worden zu seyn , so ganz und gar nicht unbedeutend ist; so kann man sich auch nicht wun- dern, dass die Angabe der Physiker über die regelmässige blos durch die Wärme hervorgebrachte Ausdehnung, die von jenen Bewegungen unabhängig ist, so ausserordentlich verschieden sind. Wirklich stundenlanges Beharren des (Quecksilbers in derselben unveränderten Temperatur gehört dazu, dass sich eine durch den Temperaturvvechsel in ihrem Innern bewegte (^uecksilbermasse ganz zur Ruhe begebe , und ganz diejenige Ausdehnung , weder eine klei- nere noch eine grössere , erhalte , die dem (Quecksilber im Zustande vollkommen innerer Ruhe und durchaus gleichförmiger Erwärmung bei einem gegebenen Wärmegrade zukommt. Welche von den verschiedenen Angaben der Physiker für die re- gelmässige Ausdehnung des (Quecksilbers durch die Wärme kann man nun, ehe neue Versuche mit Rücksicht auf die (§. 28 und §. 35) an- gebenen physikalischen Gesetze angestellt sind, wahrscheinlicher Weise als die richtigeren ansehen ? — Fände das Gesetz des §. 35 nicht statt, und hätte man blos eine ungleichförmige Ausdehnung des Quecksilbers, die so lange dauert, bis die ganze ftlasse durch stunden- langes Beharren in derselben Temperatur sich durchaus bis zu die- 68 ser Temperatur durchwärmt hat, so könnte man annehmen, dass die höchsten Angaben die grösste Wahrscheinlichkeit für sich hätten, Liesse sich aber der Fall denken, dass die erwähnten Bewegungen im Innern der (^uecksilbermasse statt fänden, ohne dass das Quecksil- ber längere Zeit hindurch oben wärmer bliebe als unten, so würden umgekehrt, die niedrigsten Angaben die grösste Wahrscheinlichkeit für sich haben. Da aber nun bei allen Versuchen , bei welchen die Temperatur nicht stundenlang sich gleich erhalten worden , beide Ur- sachen zugleich wirken, und da die eine Ursache , wodurch das Quecksilber in seiner Ausdehnung verzögert , vmd die andere Ursache, wodurch seine Ausdehnung vorüber gehend vergrössert \vird, einander in ihren Wirkungen entgegen sind: so lässt sich über die grössere oder geringere Wahrscheinlichkeit für die einen oder andern Angaben, mit einiger Gründlichkeit, dermalen noch nichts sagen. Mit Rücksicht auf die Beobachtungsreihe (in der Tabelle zu §. 17) wo man sehr schnell zu erhöhten Barometerständen und zu gi'os- sen Zahlen in der Qten Columne gekommen ist, möchte man die 1 grössten Angaben (wie die Zahl ist) vorerst wohl zu verwer- fen geneigt seyn , indem die zu grossen Angaben leicht dadurch ent- standen seyn könnten , dass die beobachtenden Physiker diesen Um- stand nicht berücksichtigt hatten. Ob man aber gerade den klein- sten den Vorzug geben solle, ist eine andere Frage, die nicht ge- radezu bejaht werden darf, da die Ungleichförmigkeit in der Aus- dehnung des Quecksilbers für sich zu kleine Angaben zur Folge ha- ben muss, und da bei der einen oder andern Bestimmung sehr leicht der Einfluss dieser Ungleichförmigkeit grösser seyn könnte, als der Einfluss der durch die blosse innere Bewegung hervorgebrachten Aus- dehnung. Vergleicht man in der Qten Columne (der Tabelle zu §. 17) c\ie Zah- 09 len fi'ir 12 bis 1^ Uhr, so findet man die Zahl für 1 ühr am nie- drigslen , obgleich das Barometer schon in die Nähe des Ofens ge- bracht , und die Wärme in einer halben Stunde um 50,7 gestiegen war. Hier scheint also der Einfluss der Ungleichförmigkeit grösser als der Einfluss der unregelmässigen Bewegung gewesen zu seyn. §.42. In dem zuletzt Gesagten ist auch der Hauptgrund (vgl. §. 36 am Ende) zu suchen, warum die Zahlen der yten Columne während der Wärmeabnahme im Ganzen immer viel grösser, als während der Wärmezunahme sind, obgleich die Wärmeabnahme langsamer vor sich ging, als die Zunahme, und also die Ausdehnung wegen der innern Bewegung siclierlich geringer war , als während der viel schnelleren Zunahme. Es halte aber die ganze Quecksilbersäule bei gleichen Thermometergraden während der Abnahme der Temperatur eine viel grössere Wärme als während der Zunahme , war also ausgedehnte r musste also grössere Werthe fiir y, folglich auch für den in der Qten Columne ausgestellten (Quotienten geben. §. 43. Ich muss nun nocli von den Beobachtungen reden, welche mich zuerst auf den Gedanken einer durch innere Bewegung der Quecksilbermasse bewirkten Ausdehnung brachten. Als ich nämlich die oben (§. 6) erwähnten IVormalbeobachtungen anstellte, und schon von der Ungleichförmigkeit der durch die Wärme hervorgebrachten Ausdehnung der Quecksilbersäule überzeugt war, dachte ich nicht anders, als dass durch stundenlanges Beharren bei derselben Temperatur, wenn derselben eine niedrigere Temperatur vorausging, die Quecksilbersäule dadurch, dass sie allmählig ihrer ganzen Länge nach die höhere Temperatur annahm, immer noch etwas ausgedehnt werden musste. Aber gerade die erste Beobachlungsreihe (14- Febr. i(;3i Morgens) gab mir schon ein entgegengesetztes Re- sultat. Ich setze sie aus dem Tagebuche ganz hierher: 70 Hier hat von Q bis lOj Uiir die Quecksilbersäule im längeren Schenkel um 0"',02 zugenommen und im kürzeren Schenkel um 0"',05 abgenommen ; sie hat also in einem Schenkel um 0"',03 mehr ab- als im andern zugenommen. Es ist also die ganze (Quecksilbersäule, während die Temperatur unverändert blieb, um 0"',03 kürzer ge- worden. Wenn diese Grösse freilich so unbedeutend ist, dass sie noch als Beobachtungsfehler gelten konnte , so ist doch wenigstens so viel gewiss, dass sich die Quecksilbersäule nicht, wie ich erwartet hatte, noch ausgedehnt hat. §. 44. Gegen die Beobachtungsreihe des vorigen §. halte man folgende Pieihe, wo der unveränderten Temperatur eine höhere Wärme vorausging. Nachdem das Barometer (20. Febr. I83I Nachmittags) eine Zeit- lang beim Ofen gehängt , nachher auch dessen unterer Theil ganz nahe an den Ofen gehalten worden war, und das Thermometer ISj" zeigte; wwrde es wieder an seinen gewöhnlichen Platz gebracht, und gab folgende Beobachtungen: 71 Die stärkere Abwechslung in den Scalenzahlen bei dieser Beob- achtungsreihe , verglichen mit der des vorigen §. , hann zum Theil darin ihren Grund haben, dass es das eine Mal schwieriger als das andere Mal ist , die Temperatur unveränderlich zu erhalten , je nach- dem die Temperatur der Atmosphäre ausserhalb der Stube mehr oder weniger von der IVormal-Temperatur abweicht. Von 4^ bis 5^ Uhr hat die Quecksilbersäule im längeren Schen- kel um 0"',20 und im kürzeren Schenkel um 0,"'04 abgenommen 5 also ist die ganze (Jtuecksilhersäule während der unveränderten Tem- peratur tmi 0"',24 kleiner geworden, wovon der eine Theil auf Rechnung der Ungleichförmigkeit der Zusammenziehung bei der Wär- meabnahme, und der andere Theil auf Piechnung der Zusammenzie- hung wegen eintretender innerer Ruhe in der Quecksilbermasse kommt. §. 45- In der Beobachtungsreihe des §. 44 war (falls eine fort- dauernde, durch die Abnahme der Temperatur verursachte, Verenge- rung der Glasröhre unsere Schlüsse nicht unsicher macht) die Ver- kiirzung der ganzen Quecksilbersäule während der unveränderten Temperatur so beträchtlich, weil sich hier die Wirkungen zweier Ursachen vereinigten. In der Beobachtungsreihe des §. 43 war die Verkürzung so geringe, weil der verkürzenden Ursache eine verlän- gernde entgegen wirkte , Tvelche jene zum grössten Theile aufhob. 72 ■ Dürfen wir annehmen, dass in der Beobachtungsreihe des §. 44 die ganze Qucchsilbersäule noch lange nicht die Temperatur hatte, die das Thermometer anzeigte, uud dass auf diese Weise die Wirkung der Zusammenziehung durch die Erkältung die Wirkung der Ausdeh- nung durch die Erwärmung in der Beobachtungsreihe des §. 45 nicht übertrifft; so erhalten wir durch Verbindung beider Beobachtungsrei- hen, als Durchschnitt fiir beide eine Zusammenziehung wegen eintre- tender innerer Ruhe in der Quecksilbermasse = Darnach miissen die Resultate aus andern Beobachtungsreihen, mit voran gehender niedrigerer Temperatur, beurtheilt werden, wo vielleicht für die Quecksilbersäule am Ende noch eine kleine Ausdeh- nung übrig bleibt, dergleichen auch mir, und zwar häufiger als der andere Fall , vorgekommen sind. 8. 46. Ein Beispiel der Art, das besonders instruotiv ist, kann ich nicht vinterlassen, hier mitzutheilen , obgleich es mich nöthigt, einige Bemerkungen vorauszuschicken, die ich lieber übergangen hätte. Um nämlich den unveränderlichen Theil von r auf eine indirecte Weise zu bestimmen, hatte ich genaue Beobachtungen bei 150 R. angestellt, die nun, nachdem ich später jenen unveränderlichen Theil von r auf directe Weise bestimmt habe (vgl. oben §. ? Anm. 2), umgekehrt be- nützt werden könnten, um wenigstens einen beiläufigen Werth für die Grösse der regelmässigen Ausdehnung des Quecksilbers durch die Wärme zu erhalten, wenn ich noch eine Normalbeobachtung bei 10° hätte, welche mit derselben sicher zusammengestellt werden könnte. Allein einige Tage später, als ich die Versuche am 23. Febr. (§. 17J angestellt hatte, hatte ich, um die Scale meines Barometers, die von einigen kleineren Unvollkommenheiten nicht ganz frei war, strenge zu revidiren, die Nonien sehr verschoben, wobei durch den Wider- Stand , den der durchbrochene Theil der hölzernen Fassung (vgl. oben 73 §. 18) leistete, an dem, ohne allen Zweck, etwas zu wenig Holz weg- genommen war, die oben (§. 18) erwähnten, horizontal gestellt seyn sollenden Fäden oder Haare aus ihrer Richtung gebracht wurden; so dass, wenn es auch möglich war, sie in die richtige Stellung zu bringen, immer noch die Frage blieb, ob sie auch vorher die näm- liche Stellung hatten. Während man sich nun auf die Versuche, die vorher angestellt worden waren, für den Zweck, zu welchem ich sie benutzt habe, vollkommen verlassen kann, und während die nachher angestellten Versuche wieder für sich vollkommen brauchbar sind, lassen sich jedoch beiderlei Versuche nicht mit Sicherheit zusammen- stellen. An neuen Normal -Beobachtungen bin ich aber durch die oben (§. 18) erwähnten Folgen der Versuche beim stark geheizten Ofen verhindert worden. Die Beobachlungsreihe (vom 2. IMärz 1831 Nachmittags) selbst ist nun folgende : Hier hat also die Hitze in Zeit von fünf Viertelstunden ziemlich schnell von 70,7 bis IS^O zugenommen. Der Einfluss der durch die 10 74 Wärmezunahme hervorgebrachten noch fortdauernden Ausdehnung des Quecksilbers zeigt sich deutlich an der nach 3j Uhr noch fortdauern- den Zunahme des Standes im längeren Schenkel, während von 3|. bis 3|^ der Stand im längeren Schenkel fast unverändert bleibt. Es schei- nen hier beide Ursachen , wodurch die Quecksilbersäule verlängert wird , die fortdauernde Erwärmung des untern Theils dieser Säule und die noch fortdauernde innere Bewegung der Masse zusam- men zu wirken. Die Wirkung der ersten Ursache dauert bis 4|^ Uhr fort. Die Wirkung der andern Ursache hat aber schon früher aufgehört, merklich zu seyn. In den anderthalb Viertelstunden von 3|- Uhr bis 4 Uhr hatte sich die Quecksilbersäule im längeren Schen- kel um 0"',02 bis 0"'03 verlängert. Es hatte sich also die Quecksil- bersäule im Ganzen etwas verkürzt. Das Begeben der inneren Be- wegung zur Ruhe war in seinem Einflüsse auf die Verkürzung wäh- rend dieser Zeit also überwiegend über die durch die Erwärmung des untern Theils der Säule bewirkte Verlängerung. Nachdem nun aber die innere Bewegung unmerklich geworden ist, dauert diese Erwärmung des untern Theils noch fort, und wird nun durch den ungestörten Einfluss auf die Verlängerung der Säule sehr kenntlich. Von 4 bis 41 Uhr nämlich verkürzt sich die Säule (durch eine Ab- nahme des Drucks der Atmosphäre veranlasst) im längeren Schenkel um 0'",13 und verlängert sich im kürzeren Schenkel um 0"'l 8 ; sodass nun die Verlängerung der ganzen Säule, in dieser Zeit von fast ei- ner Stunde, 0"',05 beträgt. Betrachtet man den Einfluss beider Ursachen während der gan- zen Zeit von 3^ bis 4^ Uhr, so hat sich die Säule im längeren Schen- kel um 0"',11 verkürzt, und im längeren Schenkel um 0"',21 ver- längert, ist also um 0"',1 länger geworden. Eine Verlängerung, welche, wenn ihr nicht durch das Begeben der inneren Bewegung zur Ruhe entgegengewirkt worden wäre, bei der grossen voran- gegangenen Temperatur -Erhöhung weit mehr hätte betragen müssen. I e b e r die k r y s t a I 1 i n i s c h e n Verhältnisse des Dunst-Blättchens. Von Professor Dr. Pfaff in Erlangen. 10 - i U e b e r die krystallinischen Verhältnisse des Dunst -Blättchens. I. Uer ungemein kalte Winter des verflossenen Jahres, die Erscheinung besonders von sichtbarem dichtem Nebel an der Oberfläche der Erde, in den Strassen unserer Stadt bei heiterem Himmel und 20 Grad Kälte , hat mir eine vormals unterbrochene Untersuchung, welche die Krystallisation und die in optischer Beziehung damit zusamm'enhän- genden Erscheinungen der Dunst- Blättchen betrifil, wieder in Anregung gebracht. In der Meinung, dass auch geringfügige, das Wasser und seine Zustände und Affectionen betrefTende Bemerkungen, nicht ohne Werth seyen ; und dass, so viel mir bekannt, die Forscher, welche die Verhält- nisse des polarisirten Lichts und unkrystallisirbarer und krystallisirba- rer Stoffe untersucht, die von mir beobachteten Verhältnisse noch nicht aufgeführt haben , wage ich es, der philosophischen Section der kö- 78 niglichen Akademie nachfolgende Versuche über die krystallinische Be- ziehungen des Dunst-Blättchens vorzulegen. Ich bemerke voraus, dass die folgenden Versuche nicht mit Dunst-Bläschen angestellt worden, über welche Saussure Beob- achtungen gemacht hat, noch mit den Luf tb 1 as en Neutons, mit der Hülle von Auflösung der Seife in Wasser, sondern mit Dunst -Blätt- chen aus derselben Auflössung in einer luftdicht verschlossenen Flasche von 4 bis 7 Zoll Durchmesser , wo durch schnelle Verdrehung ein mehr oder weniger convexes oder soncaves Blättchen von demsel- ben Durchmesser entsteht. (Tab. II. Fig. 1.) Die Erscheinungen bei der Krystallisation durch Gefrieren dieses Dunst-Blättchens, sind rtun anzugeben. Das Blättchen verdunstet im warmen Zimmer mit seinen Farben, bis an einem Theil des Randes ein Segment (Fig. 2), oder am ganzen Rand herum ein Ring (Fig. 3) eines durchaus farblosen dunklen Grundes sich zeigt, so dass also dabei gegen die Mitte zu eine noch farbige oder weisse wässerige Halbinsel oder Insel sich zeigt. Wird hierauf die Flasche mit dem Blättchen vor das Fenster in 10 und mehr Grad Kälte gebracht, so friert das wässrige Blättchen, gelagert auf dem dunkeln unkrystallisirbaren Grunde. a) Die Krystallisation lässt sich, wie bei einer so über alle Maa- sen feinen Schichte von Flüssigkeit, zu erwarten, in den zartesten Linien und Systemen von Strahlungen, mit Genauigkeit beobachten. Am Rande legt sich adhärirend ein gefrorner Ring an die Flasche. Von ihm aus geht die krystallinische Bewegung. Während sie fort- schreitet, werden die Farben zerstört. Bisweilen entstehen in den entstandenen Eis-Krystallen die Farben der Polarisation, wenn die Abspiegelung des Wolken-Lichtes zufällig unter dem polarisirenden 79 Winkel geschieht. Es scheinen einige Bedingungen vorhanden zu seyn, welche die Möglichkeit dieser Krystallisation betrcfl'en, vielleicht der Durchmesser des Blättchehs , oder der chemische Inhalt der Auf- lösung. So hielt sich zwar das grosse Dunst-Blättchen von 7 Zoll Durchmesser eine Zeit lang in der Kalte, es platzte aber jeder Zeit vor der Krystallisation; die übrige Flüssigkeit in der Flasche hatte auch in der Kälte ein trübes flockiges Aussehen. b) Diese entstandenen Krystalle sind wirklich auf dem dunklen Grunde aufliegend und gelagert. Man hätte fragen können, waren sie frei in Verbindung, hiengen sie vielleicht auch nur durch die feinsten krystallinischen Fäden zusammen, durch Zusammenhang mit dem am Rande adhärirenden Eisringe gehalten , und in der Luft schwebend. Sie schienen in der That manchmal gänzlich von einan- der in grössere Massen getrennt; an einem feinen Faden vom Rande hereinziehend hieng oft ein einzelnes Sternchen ; sie fielen oft nie- der, zerrissen , und es schien nichts übrig zu bleiben. Es sind aber doch entscheidende Beobachtungen da, welche zeigen, dass die Krystalle nicht durch Zusammenhang mit einander, oder Adhäsion am Rande sich hielten, sondern dass sie auf einem Grunde rubelen, der bei die- ser Kälte unkrystallisirbar war. Nie, z. B. zog sich über das Dunkle, vom Rand herein, ein Krystall anschiessend; es schwammen biswei- len kleine weisse unkrystallisirte Scheibchen auf ihm, ausserordent- lich beweglich und für die leiseste Temperatur-Aenderung empfind- lich, ab^ das farblose Dunkle blieb frei. Es gelang mir auch, eine voll- kommene Insel hervorzubringen, indem am ganzen Rand herum der dunkle Ring ging. Es war nach der Natur der Krystallisation aller- dings schwer zu erwarten, dass ein ohne allen Anhängepunkt, auf unbekanntem Grunde zerflossener Wassertropfen, an sich selbst gleich- sam anfangend, krystallisiren würde. Ich konnte aber doch bemer- ken , wie in der Mitte sich Krystalle bildeten. c) Es ist aber auch daraus klar, dass die Krystalle auf einem 80 Grunde, wie auf ihrem Träger sich lagerten, weil sie, wenn das Blätt- chen wieder in die Wärme gebracht worden, wieder zerflossen und ein Flüssiges bildeten. Wären sie blos durch feine Fäden aneinander gehängt, da sie oft getrennte Massen zeigten, so hätte beim Wie- derzerfliessen das Ganze platzen müssen, welches auch bisweilen we- gen Anhäufung einer zu grossen Krystallraenge , die an einer Stelle beisammen waren, geschah. II. Das Daseyn eines dunklen unkrystallisirbaren Grün- des, auf welchem die wässrige Flüssigkeit gefriert, scheint mir nach dem Vorhergehenden erwiesen zu seyn. Die Beschaffenheit dieses dunklen Grundes ist nun näher zu entwickeln. Man könnte ihn we- der fest , noch flüssig nennen ; die Adhäsion bringt ihn zu den flüs- sigen, die ausserordentlich langsame Verdunstung — man kann das dunkle Blättchen mehrere Tage in der verschlossenen Flasche aufbewahren — " und die Unkrystallisirbarkeit bringt ihn zu den festen Körpern. Die- ser Stoff ist aber mehr oder weniger rein, indem noch feinerer weis- ser Staub, der sich auch in helle Blättchen sammelt, auf ihm, wie der feinste Nebel schwimmt ; ganz rein aber scheint er in der That ganz schwarz. Nach der gewöhnlichen Ansicht gilt er für a b- solut dunkel, also für reflexlos. Ich bin nach mehreren Versuchen fast geneigt, dieser * Ansicht nicht beizustimmen. Das siebenzöUige Blättchen, in mehr oder weniger Reinheit erleichterte sie, und zeigte mir Licht von ver- schiedener Intensität. Ich fand auch, dass diess dunkle Blättchen das Licht polarisire, aber das polarisirte nicht depolarisire. In (Jjeser Be- ziehung sagte ich in der Einleitung, dass diese Verhältnisse noch nicht untersucht worden seyen. Diese Versuche sind mit einiger Schwierig- keit verbunden. JDas Schwierigste bleibt immer, Ueberzeugung zu 81 haben, dass man in der That das reine dunkle Blältchen, auf wel- chem durchaus von dem weissen Nebligen nichts mehr liegt, vor sich hatte , mit dem man experimentirte. Denjenigen, welche die Analogie hier befolgen möchten, würde es allerdings angemessen scyn, zu finden, diess Blättchen sey an der Grunze der Krystallisirbarkeit, so wie es an der Gränze der Licht- Reflexlons-Fidiigkeil stehet. III. Diese K ry s t allisationslosigkei t, mit welcher sich die hier gegebenen Versuche beschäftigten, führt die Frage über den Ursprung des dunklen Blättchens und die Ursache der Trägheit für Gefrieren herbei. Das erste ist wohl eine chemische Frage. Wenn man die Ansicht hätte, das dunkle Blältchen sey der Rest der Verdunstung, also das übrig gebliebene Auflösungsmittel, aus welchem die aufgelösten Stoffe sich frei gemacht haben ; so hätte man es allerdings blos mit reinem Wasser zu tliun ; man hätte die Krystallisirbarkeits - Gränze des Was- sers gefunden. Dass bei solch einer Ungeheuern Verdünnung, wie die Stoffe sich hier in der Auflösung befinden , eine blosse Aus- dünstung die chemische Scheidung veranlassen könne, ist wohl nicht gegen die chemischen Grundsätze. Es wäre dann sogleich deutlich, dass die Dunstbläschen des Nebels nicht gefrieren. Nach der an- genommenen Meinung ist die Dick'b des dunklen Blättchens noch nicht einmal die Hälfte eines Milliontheils eines englischen Zolls; es ist mir nicht bekannt, welches das dünnste Glimmer-Blättchen >var, wo- mit bei den Versuchen über die Lichtpolarisation gearbeitet wurde ; ich zweifle aber, ob es nur von ferne diesem Blättchen des Wassers nahe kam. Nach der Ursache der Krystallisations-Gränze zu fragen , scheint fast müssig. Man weiss nur, sie ist da. Da von andern flüssigen 11 82 Körpern gar nichts über diese Gränze bekannt ist, so ist die Frage fast voreilig. In Betracht möchten doch dabei kommen die übermässige Spannung, innere Kraft der Continuität dieses in so grosse Weite ausge- breiteten Blättchens, das im Stande ist, bedeutende Krystalle auf sich zu tragen. Die Krystallisation kann jene nicht überwältigen, da sie, wie wir gesehen haben, selbst die Verdunstung in ihrem Gang zurückhal- ten. Es kann wohl von einer absoluten Gränze der Unkrystallisir- barkeit nicht wohl im Experiment die Rede seyn, desswegen ich eben die absolute Gränze der Reflexions-Fähigkeit nicht annehme. Anmerkung über die Continuität. der depolarisirenden Krystalle. Es sind mehrere Versuche gemacht worden über die Einwirkung auf depolarisirende Krystalle durch innere Veränderungen, durch Druck, Wärme und Anderes. An diese reihet sich vielleicht folgender Versuch. Der depolarisirende Krystall, den ich anwendete, war Doppelspath. Ich hatte daraus ein Blättchen von etwa i Zoll Dicke schleifen las- sen , mit zwei entgegengesetzten parallelen Flächen , auf welchen die Achse des Krystalls senkrecht war. Dieses Blatt, dem polarisirten Strahl senkrecht ausgesetzt, depolarisirte , wie bekonnt ist, das Licht mit Entstehung von farbigen Ringen, und einem schwarzen oder weis- sen Kreuze. Ich zerstörte die Continuität dieses Stücks, indem ich senkrecht durch beide Flächen eine cylindrische Leere durch Bohren hervorbringen Hess. Dieser so durchbohrte Krystall zeigte dieselben Erscheinungen, wie der mit ununterbrochener Continuität , nach den verschiedenen Momenten der Farben -Erscheinungen. Es lässt sich daraus der Schluss herleiten, in Beziehung auf die optischen Ver- hältnisse: ein Pirystall entsteht in Gemeinschaft als gliederndes Ganzes ; nachher ist jeder Punkt in seiner ^Virkung ganz unabhängig von den andern. Tagebucli der Beobachtungen des Barometers und Thermometers in München vom 1. October 1829 bis letzten September 183 0. Von Professor Siber. 11 85 Vorerinncrung. JNach dem Wunsche der k. Akademie der \VW. erscheinen hier a) das Tagebuch der Beobachtungen des Barometers nnd Thermometers vom 1. October 1829 bis letzten September 1830, und b) die gra- phischen Darstellungen derselben. Die Barometerstände sind alle auf 10° R. reducirt, und die Ther- mometerstände nach 80theiliger Scale angegeben. In den graphischen Darstellungen sind jene durch fortlaufende, diese durch punktirte Li- nien angezeigt, und die in der ersten Columne stehenden Ziffer ge- ben sowohl die Anzahl der Linien, als, mit Weglassung der höchsten Stellen, die Thermometer -Grade an, so dass z. B. 318'"° die Höhe der (Quecksilbersäule, die 18° aber auch die Temperatur anzeigen. Die graphischen Darstellungen I. 11. 111. IV. geben die Verände- rungen für je drei Monate, und V. die höchsten, mittleren und nied- rigsten Stände der !\Ionate. Das Tagebuch fängt nur aus dem Grunde vom 1. October 1829 an , um in demselben und der graphischen Darstellung den merkwür- digen Winter aufnehmen und seine Ergebnisse erzählen zu können. «ö Monat October 182 Q. 87 IM n a t c t o b e r 18 2g. 92 Monat November 182 Q. 89 Monat Nove r 18 2g. 12 90 Monat December 182 9. 91 Monat December 182 o. Himmel. Wind. Barometer. Thermometer in der Lu". Mittlerer Stand des I des Barometers. Thermometers. 17 18 19 20 21 22 24 2C 8 9 8 1 9 1 1 10 7 2 9 8 1 9 7 1 9 7 I 9 -. 1 1 9 9 1 8J 7 1 9 7 1 28 29 30' 31 317,72 315,83 ölfi.ÖO 3 '6,02 310,25 3lO,12 316,21 315,33 515,57 5l4,g9 315,31 315,78 310,07 317,37 317,00 318, 1(J 317,47 3l0,7O 314,10 313,98 314,29 3l'»,74 314,86 315,50 315,00 314,80 315,32 315,77 3l6,43 317,79 318,59 319,03 319,50 319'19 318,50 318,07 318,82 318,97 319,30 319,16 319.27 319-90 322,46 322,00 322,67 -3,2^ —2,5 — 2,5) — 2,0j -0,2[ —2,0' -4.5^ — 3,5i —3,5' —3,5 —2,5 —3.5 —3,5 — 1,5 — 3,0, — 4,5( —2,0 — 7,ü( —5,6, -5,2' -3,5( 0,0 -1,0 —3,0/ — 2,5( —3,8 —8,0/ — 8,0,' — 11,2' —13,0) —11,5} —12,5) —13,5. -9.Ö -11,0) —11,2/ —8,0 —8,5) —8,01 —4,5' -7,3\ — 10,0 —8,0' — 10,0» 316,750 310,130 315,630 315,300 317,346 317,453 314,153 315,366 315,060 310,763 319,040 318,780 319/030 319,443 322,043 —2,733 —1,600 —3/433 -3,166 -2,666 —4,633 —5,933 — 1,700 —3; 100 - 9,000 — 12,335 — 11,366 —9,253 — 6,033 —9,533 12 92 Monat Januar 185 0. 93 Monat Januar 103 0. 94 Monat Februar 183 o. 95 Monat Februar 183 0- - 96 Monat März 185 0- 9T Monat JM « r z 1 8 23 24 25 2Ö 28 29 30 31 Himmel. Wind. Barometer. Thermometer in der Luft. 17 18 19 20 21 22 2,5> 8.8[ 5,5' 5,0, 8,2[ 5,01 5,4) 11,8 6,6' 3,5 13,5 6,0 3,8, 4,4 2,5' t,8 9,3 4,7 4,7 0,3 4.7 2,8. 7,4 5,6i 5,3/ 7,6 0,3' 6,0 6,7 6,7 6,7) 9,8} 6,2 4,7 13,0 7,4' 6,2i 15,5[ 9,3' 6,0 16,2 10,5 9-4 18,0 9-5 Mittlerer Stand de» ' dec B arometers. | Thcrmomelers 15 98 Monat April 183 0. Höchster = 323"',62 (27- Mit.) Höchster = + 18'',0 (51. Mit.) Mittlerer = 320,020. Mittlerer = + 4,431, Niedrigster = 3l6,43 (l6. Mit.) Niedrigster = — 2,6 (5- Morg.) Variation = 7,19. Variation = 20,6. Höchstes Medium = 323,275 (27-) Höchstes Medium = + 12,233 (31.) 112 Barometerstand. Thermometerstand. Niedrigstes Med. = 317,356 (IL) Niedrigstes Medium = — 0,353 (4.) Unterschied =: 5,916. Unterschied = 12,566. April 1830. Höchster = 520"'546 (28. Mit.) Mittlerer = 317,6993. Niedrigster = 313,55 (IQ. Mit.) Variation =: 6,91. Höchstes Medium = 320,420 (27.) Niedrigstes Med. = 314,543 (ig.) Unterschied =: 5,876- Höchster = + 150,8 (2. Mit.) Mittlerer = + 8,921. Niedrigster = + 1,2 (6- Morg.) Variation = 14,6. Höchstes Medium = 12,633 (18.) Niedrigstes Medium = 3,566 (5.) Unterschied = 9,0667. Mai 18 3 0. Höchster = 321"',72 (31. Ab.) Mittlerer = 318,14g. IViedrigster = 311,80 (9. Mit.) Variation = 9,62. Höchster = + 24<',5 (24- Mit.) Mittlerer = + 12,691. Niedrigster = + 4,5 (U.Morg.) Variation =: 20,0- Höchstes Medium = 320,323 (31.) Höchstes Medium = 18,766 (24.) Niedrigstes Medium = 312,710 (9.) Niedrigstes Medium = 6,666 (10.) Unterschied = 7,6 13. Unterschied = 12,1. J un i 18 3 0. Höchster = 322"',13 (l.Morg.) Mittlerer = 317,635- Niedrigster = 313,48 (22. Mit.) Variation = 8,65. Höchstes Medium = 521,570 (l) Niedrigstes Medium = 3 1 3,463 (22-) Unterschied = 8,107. Höchster = + 250,2 (27. Mit.) Mittlerer = + 14,178. Niedrigster =r + 7,2 (16. Morg.) Variation =r 18,0. Höchstes Medium = 19,433 (26.) Niedrigstes Medium = 7,0 (ll.) Unterschied = 12,435. 113 ; 3 ff I u ( , Barometerstand. ... an j j'j'j joinoi«*! Thermometerstand. Juli 1830. Höchster = .■520"',99 (15- Ab.) Mittlerer = 319,942. Niedrigster = 313,75 (9- Mit.) Variation 7,24. Höchstes Medium = 320,65 (13) Höchster = + 26ö,0 (30. Mit.) Mittlerer = + 17,022. Niedrigster = + 9,6 (9. Morg.) Variation =: l6,4- Höchstes Med. = + 20,833 (30.) Niedrigstes Medium = 314,6l (9.) Niedrigstes Med. = + 11,333 (5. 9-) Unterschied =: 6,04. Unterschied = 9,50. August 183 0. Höchster = 320"',47 (31. Ab.) Mittlerer = 318,102. Niedrigster = 314,31 (lO. Ab.) Variation = 6,16- Höchster = + 280,0 (5. Mit.) Mittlerer = + l6,077- Niedrigster = + 8,2 (iQ. Morg.) Variation = 19,8. Höchstes Medium = 319,913 (30.) Höchstes Medium = + 21,866 (2.) Niedrigstes Medium = 3 15,186 (10) Niedrigstes Medium = + 9,633(19) Unterschied = 4,727. Unterschied = 12,233. September 183 1. Höchster = 322"',31 (27. Mit.) Mittlerer = 317,293. Höchster = + 20^,0 (3. Mit.) Mittlerer = + 10,652. Niedrigster = 311,57. (22. Morg.) Niedrigster = + 5,7 (29. Morg.) Variation = 10,74- Variation = 14,3. Höchstes Medium = 321,980 (27.) Höchstes Medium = + l6,933 (3.) Niedrigstes ftled. = 312,516 (22.) Niedrigstes Medium = 7,633 (25.) Unterschied = 9,463. Unterschied = 9,30. 15 114 Barometerstand. ' Thermometerstand. October 1829 bis September 1830. Hochster=323"',87(l3.Dec.Morg.) Höchster = + 26o,0. Mittlerer = 316,9687. Mittlerer = + 6,7831. Niedrigster = 309,41 (S.Oct.Morg.) Niedrigster = — 20,5- Variation = 14,46. Variation = 46,5- Höchstes Med. = 323,685 (l3.Dec.) Höchstes Med. = + 21,866 (2. Aug.) NiedrigstesMed. = 309,536 (8- Oct.) NiedrigstesMed.=— l6,500(2.Feb.) Unterschied = 14,047. Unterschied = 38,366. U e b e r Olivenit, Ku p f e r s c h a um und Kieselmalachit. Von Prof. Dr. Franz v. Kobell, Adjunkten beim Gencralcontervatorium und ausserordentlichem Mitgliede der Akaderais 4er Wissenschaften. 15 U e b er Olivenit, Kupferschaum und Kieselmalachit. 1) Olivenit. JDie arseniksauren Verbindungen des Kupferoxyds, welche in der Mineralogie mit den Namen Olivenerz, Olivenit, Olivenspath und Kup- ferschaum bezeichnet werden, sind seit längerer Zeit nicht mehr Ge- genstand chemischer Untersuchungen gewesen. Die Chemiker, welche früher den Olivenit analysirt haben, sind Klaproth, Chenevix und Vauqiielin. Ihre Analysen stimmen nur wenig überein, und es tis kaum zu bezweifeln, dass sie verschiedene Substanzen unter gleichem Namen untersucht haben. Um beurtheilen zu können, welche der angegebenen Mischungen dieser Species wirklich ongeliören, und welche wahrscheinlich andern Specien eigenthümlich sind, habe ich die Analysen in folgender Ta- belle zusammengestellt: 1. 2. 3. 4- Arseniksäure Kupferoxyd Wasser 59,7 00,0 45,00lö6 Arseniksaures Kupferoiyd 50,62 1 „ „ Eisenoxyd 3,30 5 99,7|98liooliooi99^T2|j_^'«s«'^'"^« 100 30 54 16 2fJ 50 21 118 len eben so schön , wie das phosphorsaure Bleyoxyd. Man erhält aber keine Perle mit grossen Facetten , wie bei letzterem , sondern eine strahlige Masse, deren Oberfläche mit prismatischen Krystallen netzförmig bedeckt ist. Die Masse hat eine bräunliche oder schwarze Farbe und die Flächen besitzen starken Glanz, der dem diamantarti- gen Metallglanz nahe kommt. Die Erscheinung zeigt sich sowohl in der innern, als in der äussern Flamme. Da weder das phosphorsaure Kupferoxyd, noch eine andere Spe- cies des arseniksauern ein ähnliches Verhalten zeigt, so ist dieses für den Olivenit sehr charakteristisch. Auf der Kohle erhält man unter Detonation und Entwicklung ei- nes starken arsenikalischen Geruchs einen bräunlich angelaufenen Re- gulus, welcher sich zwar etwas platt schlagen lässt, aber am Rande springt und im Innern eine weisse Farbe zeigt. . Ehe ich die quantitative Analyse anstellte , suchte ich auszumit- teln , ob nicht mit der Arseniksäüre auch arsenichte Säure in dem Olivenit vorkomme. Ich stellte desshalb mehrere Versuche an , wo- bei ich das Scheelgrün mit zur Vergleichung prüfte. Wenn das Pulver des Olivenits mit Kalilauge digerirt wird , so färbt sich anfangs die Lauge bläulich, wird aber bald wieder ent. färbt und schwarzes« Kupferoxyd wird ausgeschieden. In der Auflö- sung findet sich Arseniksäure und salpetersaures Silberoxyd giebt nach vorhergegangenem Neutralisiren einen bräunlich rothen Präcipitat. Be- handelt man ebenso das Scheelgrün , so wird die Lauge bald gelb und trübe , klärt sich aber schnell und scheidet rothes Kupferoxydul aus. Wenn man die Auflösung mit Salpetersäure übersättigt, dann salpetersaures Silberoxyd zusetzt und nun vorsichtig mit Ammoniak neutralisirt, so bilden sich anfangs gelbliche Flocken, wie von arse- nichtsaurem Silberoxyd, beim Schütteln der Flüssigkeit aber verschwin- I 119 Die ersten vier Analysen sind von Chcnevix ' ) , die übrigen von Klaproth und Vauquclin. Da sich die Species des arseniksauren Kupferoxyds in der neue, ren Zeit noch durch den Euchroit und .Erinit vermehrt haben und überdiess in dem Condurrit eine Verbindung von arsenichter Säure und Kupferoxyd aufgefunden wurde , so schien mir die Wiederholung der Analyse des Olivenils um so mehr von Interesse zu seyn, als die altern Analysen nach der Art, wie sie angestellt wurden, in keinem Falle ganz genügen können. Die von mir untersuchte Varietät von Cornwallis zeigte auf der Oberfläche kleine Krystalle, nämlich niedrige rhombische Prismen, an den stumpfen Seitenkanten abgestumpft und an den Enden mit einem brachydiagonalcn horizontalen Prisma zugeschärft. Die Krystalle ver- loren sich in eine schmalstrahlige und fasrige Masse, ^velche tiefer in das Gestein eingcwaclisen allmählig in's Dichte übergieng. Sie kommt mit krystallisirtem (^uarz verwachsen vor. Die Farbe der Krystalle war dunkel olivengrün , die der dichten Masse licht graulichgrün. Vor dem Löthrohre zeigt dieser Olivenit, so wie mehrere andere krystallisirte Varietäten ein ganz eigenthümliches Verhalten, wenn man kleine Stücke in der Pincette in die Flamme bringt. Er schmilzt leicht, färbt die Flamme blass bläulich und krystallisirt beim Abküh- *) Das von Chcncvi!c analysirte sogenaante Strahleiz enthält: ArseniUsdure 33i5 Kupferosyd 22>S Eiscnoxyd 27i5 AVasscr 12,0 Kieselerde 3,0 9&>i 120 den sie schnell und es fälll der braunrothe Präcipitat von arsenik- sauerm Silberoxyd nieder. Diese zuerst entstehenden gelblichen Flocken, welche ich öfters beobachtet habe, können vielleicht von fein zer- theiltem arseniksauerm Silberoxyd oder wirklich von arsenichtsauerm herrühren. Uebrigens ist diese merkwürdige Art der Zersetzung des Scheelgrüns schon von Vauquelin bemerkt worden. Der rothe Piück- stand verhält sich durchaus wie Kupfe roxydul, löst sich in Salzsäure zu einer dunkel bräunlichgrünen Flüssigkeit auf, und giebt beim Verdünnen mit Wasser einen weissen Präcipitat. Kalilauge fällt ockergelbe Flocken. Da es möglich war, dass der schwarze Piückstand vom Olivenit ein Gemeng ven Kupferoxyd und Kupferoxydul war , und die arsenichte Säure, wenn sie in der Auflösung sich befand, wegen der Gegenwart der Arseniksäure durch Silberauflösung nicht wohl entdeckt werden konnte, so prüfte ich diesen Rückstand, indem ich ihn in dem Mi- nimum von etwas concentrirter Salzsäure auflöste und dann Wasser zugoss. Es zeigte sich aber kein Präcipitat. Als einen Gegenver- such mischte ich eine Auflösung von salzsauerm Kupferoxydul und salzsauerm Kupferoxyd zusammen und verdünnte mit Wasser. Es entstand aber nur dann ein Präcipitat, wenn die Auflösung von salz- sauerm Kupferoxydul die vorherrschende war. Bei ungefähr gleicher Menge von beiden wurde von Wasser nichts gefällt. Dagegen zeigte sich bei Zusatz von Kalilauge immer ein grüner Präcipitat, der sich je nach der Menge des aufgelösten Oxyduls oder Oxyds mehr in's Gelbe oder Blaue zog. Die Auflösung des Kupferoxyds vom Olive- nit gab aber einen rein blauen Präcipitat. Im Glaskolben erhitzt, giebt das Scheelgrün, so wie der Condur- rit und andere arsenichtsaure Verbindungen , sehr leicht arsenichte Säure, welche als weisser Beschlag und in deutlichen Octaedern sub- limirt. Der Olivenit giebt aber nur etwas Wasser und keine merk- liche Spur von arsenichter Säure. Da die Gegenwart von Arsenik- säure und der krystallinische Zustand des Minerals auf dieses Ver- 121 halten von Einfluss seyn konnte, so löste ich eine Quantität davon in einem Gemenge von kaustischem und kohlensaucrm Ammonium auf und fiillte mit verdünnter Schwefelsäure. Es entstand ein lichter him- melblauer Präcipitat, welcher beim Trocknen eine berggriine Farbe annahm, beim Glühen aber keine arsenichte Säure entwickelte. Diese Versuche überzeugten mich hinlänglich, dass im Olivenit keine arsenichte Säure vorhanden sey. Dagegen enthält er etwas Phosphorsäure. Ich löste eine kleine Quantität des Pulvers in verdünnter Salpetersäure auf und fällte die Arseniksäure mit essigsaucrm Bleyoxyd. Der entstandene Präcipitat reducirte sich vor dem Löthrohre auf der Kohle grösstentheils unter Entwicklung von Arsenikdämpfen , zeigte aber um die regulinischen Bleykörner kleine Piingc von phosphorsaurem Bleyoxyd. Durch Abson- dern und Zusammenschmelzen dieser Ringe erhielt ich das charakte- ristische krystallinische Hügelchen des Bleyphosphats. Einen Theil des Präcipitats löste ich in Salpetersäure auf, fällte das Bleyoxyd mit Schwefelsäure und dampfte die Auflösung ab. Ich wollte dabei die Arseniksäure und Phosphorsäure möglichst frei darstellen und noch besonders untersuchen. Da die Flüssigkeit zufällig beinahe zur Trockne abdampfte, so wurde ich durch das Erscheinen von mehreren stark glänzenden Octaedern überrascht, welche sich in Gruppen auf dem Boden der Schale gebildet hatten. Diese Krystalle hielt ich anfangs für arsenichte Säure und da ihre geringe Menge nur einige Ver- suche zuliess, die ich auf nassem Wege anstellte, ohne bestimmte Resultate zu erhalten , so versuchte ich mir auf demselben Wege neue zu verschaffen. Zwei desshalb angestellte Versuche misslangen aber und ich überzeugte mich nun, dass diese Krystalle nichts an- ders als salpetersaures Bleyoxyd gewesen seyn konnten. Das arsenik- saure Bleyoxyd erfordert nämlich zur Auflösung eine Menge von Salpetersäure, welche hinreicht, die vollkommene Ausfällung des Bley- oxyds durch Schwefelsäure zu verhindern, wenn von letzterer nicht lö 122 ein Ueberschuss zugesetzt wird. Beim langsamen Abdampfen konnte etwas salpetersaures Bleyoxyd herauskrystallisirt sej'n , und diese Kry- stalle erhielten sich, was vorzüglich dem Umstände zuzuschreiben ist, dass ihre Gruppen über die sich concentrirende Arseniksäure in der hinlänglich weiten Schale hervorragten. Da aber zugleich Schwe- felsäure vorhanden waf , so hat die ganze Vorstellung dieses Proces- ses anfangs wenig Wahrscheinliches , doch verhält es sich wirklich nicht anders. Es ist schon von mehreren Chemikern bemerkt wor- den, dass das schwefelsaure Bleyoxyd in Salpetersäure nicht ganz un- auflöslich sey, und neuerlich hat Bischoff gezeigt, dass es in einer hin- reichenden Menge dieser Säure vollkommen aufgelöst werden könne. Ich bereitete nun eine solche Auflösung und liess sie langsam ver- dunsten. Dabei erhielt ich, als die Flüssigkeit ungefähr zur Hälfte cibgedampft war, Krystalle von schwefelsauerm und salpetersauerm Bleyoxyd. Erstere bedeckten als feine kurze Nadeln den Boden des Gefässes, letztere waren in sehr niedlichen ziemlich grossen Octae- dern einzeln darüber angeschossen. Ich, habe me Krystalle des schwe- felsauern Bleyoxyds nicht näher untersucht, vielleicht haben sie we- nigstens theilweise eine andere Zusammensetzung als der gewöhnliche Präcipitat dieser Verbindung. Die Krystalle von salpetersauerm Bley- oxyd aber können, wenn sie einmal gebildet sind, sich ziemlich lange in Schwefelsäure und Arseniksäure erhalten, selbst wenn sie mit die- sen Säuren in gelinder Wärme digerirt werden. Schon Bergmann hat eine ähnliche Zersetzung von schwefelsauerm Kali mittelst Salpe- tersäure bemerkt, und sie durch Bildung eines Theiles von sauerm schwefelsauerm Kali erklärt. Es ist daher nicht unwahrscheinlich, dass sich in obigem Falle neben schwefelsauerm Bleyoxyd auch saures schwefelsaures Bleyoxyd bilde, welches bisher noch nicht dargestellt werden konnte. Uebrigens erinnert diese Erscheinung an die Ansicht von Ber- thoUet, dass bei der chemischen Anziehung nicht nur die relative An- ziehungskraft, sondern auch die Masse oder die Quantität der wirken- 123 den Agentien von Einfluss sey, und dass bei chemischen Zer- setzungen nicht nur Affinität, sondern auch die Ten- denz zur Hry s ta llisa ti on (in manchen Fällen zur An» nähme von Gasform — Gasation) zum Grunde liege. Dass ich bei den übrigen Versuchen , ^vo das vom Olivenit er- haltene arseniksaure Bleyoxyd zersetzt wurde, diese Krystalle nicht erhielt, hat seinen Grund darin, dass bei der Auflösung weniger Salpetersäure, bei der Fällung des Bleyoxyds daher auch die mehr entsprechende (^"(uantität Schwefelsäure angewendet \vurdc, denn ich vermied uhnöthigcn Ueberschuss dieser Säure, um die arsenichte Säure, welche ich darzustellen hoffte, nicht zu oxydiren. (Quantitative Analyse. 20 Gran von pulverisirtem Olivenit verloren in anfangender Rothglühhitzc 0,7 =: 3,5 pct. Wasser. Die Farbe des Pulvers war schön spangrün geworden und der des Scheelgriins sehr ähnlich. 10 Gran wurden in verdünnter Salpetersäure aufgelöst. In die verdünnte Auflösung wurde ein hinreichender Strom von Schwefel- wasserstoffgas geleilet. Es entstand ein schwärzlichbrauner Präcipitat. Später zeigten sich gelbliche Flocken. Nachdem die Flüssigkeit hin- reichend mit Hydrothionsäure gesättigt war , wurde sie erwärmt und so lange an einem warmen Orte stehen gelassen, als sie noch merk- lich nach Hydrolhionsäure roch. Dabei fiel eine bedeutende Menge von Schwefelarsenik nieder. Der Präcipitat a) wurde nun durch öf- teres Uebergiessen mit Wasser imd Sedimentiren ausgesüsst und die Flüssigkeit vorsichtig abgedampft. Bei einer hinreichenden Concen- Iration wurde Kalkwasser zugesetzt wodurch sogleich phosphorsaurer Kalk in weissen Flocken gefällt wurde. Dieser wurde auf ein Fil- lÖ* 124 trum gebracht, ausgesusst und geglüht. Er wog 0,57 Gr. Er löste eich vollkommen in Salzsäure auf. Der Auflösung wurde Schwefel- säure zugesetzt und die Flüssigkeit abgedampft. Es schied eich kry- stallinischer Gyps aus, welcher sich bei Zusatz von Alkohol nach ei- niger Zeit noch vermehrte. Mit Alkohol ausgewaschen, getrock- net und geglüht, wog er 0,56. Wird daraus der Kalk berech- net und von dem Kalkphosphat abgezogen, so bleiben 0,336 Phos- phorsäure. Der Präcipitat a) wurde mit Kalilauge digerirt und so der Schwe- felarsenik von dem Schwefelkupfer getrennt. Dieses wurde wohl ausgewaschen , mit Königswasser oxydirt , die Auflösung von dem riickständigen Schwefel abfiltrirt und das Kupferoxyd kochend mit Kalilauge gefällt. Es wog nach dem Glühen 5,643. Vor dem Löth- rohre auf Kohle reducirte es sich mit der dem reinen Kupferoxyd eigenthümlichen Detonation vollkommen ohne arsenikalischen Geruch. Auch auf nassem Wege geprüft, erwies es sich als rein. Das Feh- lende bei der Analyse wurde als Arseniksäure in Piechnung gebracht. Das Resultat der Analyse ist demnach: 14,619 100,00 Man sieht, dass die Sauerstoffmengen der Säuren sich zu der Sauerstoffmenge des Kupferoxyds nahezu verhalten wie 5: 4; ein Ver- hältniss, welches bei den analogen phosphorsauern Verbindungen nicht ungewöhnlich ist. Will man den Wassergehalt als zufällig betrachten, so giebt die Analyse für 100 Theile folgende Zusammensetzung: 125 Arseniksäure 38,04 Phosphorsäure 3,4ö Kupferoxyd 5B,48 100,00 Diese Mischung ist demnach sehr einfach und giebt die Formel Da aber nach der Formel Cu« ■? 3,48 Phosphorsaurc sich mit 7,73 Kupferoxyd verbinden, so erhält man auch folgende Zusam- mensetzung: Kupferphosphat von Cu * ^ 11,21 „ „ 1 Mischungsgemcht. Kupferarseniat von Cu * A » 88,79 „ „ 6 Mischungsgewichte. 100.00 Man kann daher, um die analysirte Varietät speciell zu bezeich- nen, auch folgende Formel schreiben: Cu* §' + 6 Cu* A4 wonach die Bestandtheile, für 100 berechnet, sind: Phosphorsäure Sj^'^Ic * .E .;n9ft l^'^upferoxyd 8,47 ( " * ^y»*'* {Kupferoxyd 50,81) . Arseniksäure 36,(Jl|Cu* A» 100,00 Ist aber der Wassergehalt von 3,5 pr. c. dem Olivenit wesentlich, so wird die Mischung weniger einfach. Was die Sache einigermassen unentschieden lässt , ist der Umstand, dass der Olivenit erst bei an- fangender Rothglühhitze das Wasser vollständig verliert. Nimmt man Rücksicht auf die bekannten arseniksauern und phosphorsauern Ku- pferverbindungen, so cheint das Wasser des Olivcnits eher der letztern als der erstem Verbindung anzugehören. Wir kennen nun zwei was- 12Ö serhaltige Kupferphosphate in der Natur, nämlich das^eine sogenannte prismatische von der Formel Cu * * + 5 ** und das andere ok- taedrische von der Formel Cu* " +2 S. Da in dem ersteren die Sättigung des Kupferoxyds von der im Olivenit enthaltenen Ver- bindung verschieden ist, so kann es also nur das zweite oder ein ihm analoges Phosphat seyn, welches entweder chemisch verbunden oder nur eingemengt mit C* Aa im Olivenit vorkommt. Der Wassergehalt des octaedrischen Kupferphosphats ist aber für diesen Fall nicht gross genug und man muss also eine Mischung von der Formel Cu* -P + 8 "^ voraussetzen , da die Sauerstoffmenge von 3,5 Wasser = 3,112 = dem Doppelten der Sauerstoffmenge von 7,73 Kup- feroxvd ist , welche in dem Phosphat des Olivenits enthalten sind. Bei dieser Annahme erhält man folgende Zusammensetzung: Cu * A, 85,41 Cu * S* + 3 -Ä 14,59 100,00 wofür die Formel ( Cu * ^' + 8 »)+ 6 Cu * X», Die Berechnung der einzelnen Mischungstheile aus dieser Formel für 100 giebt: Arseniksäure 35,54) . .v. (Kupferoxyd 48,94) ^u* -A* 5'^'°9 JKupferoxyd 8,15^ _„ Phosphorsäure 3j67/Cu'» -5 + 8 ^ Wasser 3 ;,7o) 100,00 Von den oben angeführten Analysen kann sich also nur die erste von Chenevix und die fünfte von Klaproth auf die Species Olivenit beziehen. Das von Klaproth angegebene Verhalten beim Glühen rück- sichtlich des Wasserverlustes und der Veränderung der Farbe stimmt 127 ganz mit dem übercin, welches ich beobachtet habe. Klaproth ana- Ijsirte eine nadelförmigc Varietät von Carrarack und eine ähnliche habe ich auch vor dem Löthrohre und auf den Wassergehalt unter- sucht. Sie verhielt sich ganz wie der deutlich krystallisirte und gab 3,3 pr.c. Wasser. 2) Kupferschaum. Es werden von den Mineralogen vorzüglich zwei Mineralien mit dem Namen Kupferschaum bezeichnet, nämlich ein Kupfererz von Falkenstein in Tyrol und ein anderes von Campiglia bei Piombino. Das erste ist bisher nicht analysirt worden, das zweite hat Döberei- ner qualitativ untersucht und darin kohlensauren Kalk , Kupferoxyd, Wasser und eine Spur von Salzsäure gefunden. Dieses Mineral aber scheint von dem von Falkenstein ganz verschieden zu seyn. Die mi- neralogische Charakteristik, welche die meisten Autoren von dem Kupferschaum geben , bezieht sich nur auf das Mineral von Falken- Stein, welches auch durch seine ausgezeichnete krystallinische Struc- tur, so wie durch die übrigen physischen Eigenschaften als eine ei- genlhümliche Species erkannt werden muss. Das von mir untersuchte Exemplar ist eine langstrahlige in ein- zelnen Blättern durchscheinende Masse von lichte spangriiner Farbe. Sie kommt mit dichtem Malachit und Schwerspath vor. fm Feuer verhält sich der Kupferschaum auf eine ähnliche Weise wie der Kupferglimmer. Bringt man ein Stückchen in die Flamme eines Kerzenlichtes, so verknistert es sehr stark und schleudert pul- verförmige Theilchen umher, welche die Flamme grün färben. Vor dem Löthrohre wird er schnell schwarz und schmilzt in der Pincelte 128 zu einer stahlgrauen Kugel, welche keine krystallinische Oberfla- che hat. Auf Kohlen fliesst er ruhig und ohne Detonation. Erst bei län- gerer Einwirkung der Flamme zeigt er ein geringes Aufwallen unter Entwicklung von arsenikalischen Dämpfen. Die Kugel wird nach und nach strengflüssiger, erhält eine bräunliche Oberfläche und zer- fällt unter dem Hammer grösstentheils zu Pulver '■). Mit kohlensauerm Natrum erhält man eine unvollkommen geflos- sene Masse, welche weisse Metallkörner einschliesst. Uebergiesst man kleine Stücke mit Salzsäure oder Salpetersäure, so bemerkt man nach einiger Zeit Entwicklung von einzelnen Luft- blasen, werden aber die Säuren etwas erwärmt, so entsteht ein leb- haftes Brausen. Nachdem ich mich überzeugt hatte, dass die Bestandtheile die- *) Da das Verhalten des Kupferglimmers und Linsenerzes vor dem Lothrohre hishcr nicht genau bestimmt wurde, so nird es nicht überflüssig seyn , das- selbe zur Vergleichung hier anzuführen. Der Kupferglimmer decrepitirr sehr heftig und die abspringenden Theilchen färben die Flamme grün. Das Pulver schmilzt ohne Detonation mit Entwicklung von arsenikalischem Geruch zu einem graulichen spröden Metallkorn , welches durch Umschmelzen mit kohlensauerm Nalrum ein geschmeidiges Kupferkora giebt. Das Linsenerz verknistert nicht. Bei der ersten Einwirkung der Flamme werden die Krystalle undurchsichtig und bekommen eine schöne gesjttigt smal- teblaue Farbe, dann werden sie hellgrün und beim Rothglühen schmutzig grau- lichgrün. In der Fincette färben sie die Flamme blüulicligrün. Auf Kohle schmelzen sie mit etwas Aufwallen und ohne Detonation zu ei- ner bräunlichen Schlacke, welche nur unvollkommen fliesst und weisse spröde Metallkörner einschliesst. Mit kohlensauerm Natrum erhält man ein arsenikhaltiges unvollkommen ge- schmeidiges Kufferkoro. 129 ses Minerals arseniksaures Kupferoxyd , kohlensaurer Kalk und Was- ser seyen, ohne eine merkliche Spur von Phosphorsäure oder Salz- säure, begann ich die quantitative Analyse. 15 Gran wurden in einem Platintiegel anfangs gelinde, dann Stärker bis zum anfangenden Glühen des Tiegels erhitzt und verloren 2,62 = 17,A6 pct. Wasser. Davon wurden 12 Gran als feines Pulver zerrieben in einem Ge- menge von kaustischem und kohlensauenn Ammonium digerirt und 80 das arseniksaure Kupferoxyd aufgelöst. Nach zweimaligem Abgies- sen der Flüssigkeit wurde das zugesetzte Ammonium nicht mehr ge- färbt und der Rückstand hatte eine gelblichweisse Farbe angenom- men. Er wurde auf ein Filtrum gebracht, getrocknet, gelinde ge- glüht und gewogen. Sein Gewicht betrug 1,985 = 13,06 pct. des wasserhaltigen Minerals. Es war kohlensaurer Kalk mit einer Spur von Kupferoxyd. In die ammoniakalische Auflösung, welche das arseniksaure Kup- feroxyd enthielt , wurde ein hinreichender Strom von Schwefelwasser- stoffgas geleitet und die Flüssigkeit, welche den Schwefelarsenik auf- gelöst enthielt, nach einiger Zeit von dem Präcipitat des Schwefelkup- fers abgegossen. Nachdem dieser Präcipitat ausgewaschen war, wurde er mit Königswasser behandelt und aus der Auflösung das Kupferoxyd kochend durch kaustisches Kali präcipitirt. Es wog nach dem Glühen 6,38 = 43,88 pct. für das wasserhaltige Mineral. Durch den Verlust ergab sich die Menge der Arseniksäure. Das Resultat der Analyse ist also: Sauerstoffgehalt : Arseniksäure 25,01 — 8,678 Kupferoxyd 43,88 — 8,852 Wasser 17,46 — 15,528 Kohlensaurer Kalk 13,f)5 100,00 17 130 Ist der kohlensaure Kalk nur gemengt, also der Mischung nicht wesentlich, so giebt die Formel Cu 5 ^4 4- 10 4i. (^ genauer g Äj wonach in 100 Theilen : nach der Analyse : Areniksäure 28,55 „ „ 28,96 Kupferoxyd 49,14 „ „ 50,82 Wasser 22,31 „ „ 20,22 100,00 100,00 Ist aber der kohlensaure Kalk wesentlich, so lässt sich folgende Formel geben: (Cu 5 A» +10«) +Ca"c ' wonach in 100 Theilen: Cu5 Äj +10# 88,85 — 1 Mischungsgewicht Ca C 11,15 — 1 Mischungsgewicht oder 100,000 So seltsam eine solche Verbindung von einem wasserhaltigen Ar- seniat und einem Carbonat auch seyn mag, so bleibt doch sehr zu berücksichtigen, dass der kohlensaure Kalk auch in den reinsten Stü- cken , welche ich untersucht habe , vorhanden war , und dass das Vorkommen beider Verbindungen nahezu in gleichen Mischungsge- wichten niehr für ein Gemisch, als für ein Gemeng spricht. Die Analyse mehrerer Varietäten kann hier allein entscheiden. 131 Wir kennen also bis jetzt folgende Mischungen von arseniksAuerm Kupferoxyd : 1) Cu« Ä» Olivenit. 2) du* As + 7 Ä Euchroit. 3) Cu5 -A, (?) Erinit. 4) Cu* Aj + 10 ö Kupferschaum. 5) Cu^ As» -t- 12 tt Kupferglimmer. 6) Cu'Q Äi + 30 S Linsenerz. Ausser diesen werden aber noch mehrere Mischungen angegeben, welche indessen mit weniger Sicherheit berechnet werden können. Dass sich übrigens die Zahl dieser Verbindungen noch bedeutend vermeh- ren kann, ergiebt sich aus der Mannigfaltigkeit der uns bis jetzt be- kannten Verbindungen der Arseniksäure mit Basen von l At. Sauer- stoff überhaupt. Es verhalten sich nämlich darin die Sauerstoffmen- gen der Säure zu den Sauerstoffmengen der Basen wie l: 0,2: 0,4: 0,6: 0,8: 1,0: 1,6: 2,0 und es ist nicht unwahrscheinlich, dass auch die Verhältnisse 1: 1,2: 1,4: 1,8 noch vorkommen. Da wir auch bei den phosphorsauem Verbindungen eine ähnliche, wenn gleich bis jetzt kleinere Reihe haben, so ist sehr zu wünschen, dass diese Verbindungen von Mi- neralogen und Chemikern ganz besonders beachtet werden. 3) Kieselmalachit. Von den kieselsauern Verbindungen des Kupferoxyds kommen swei in der IS'atur vor, welche wesentlich verschieden sind. Die eine ist krystallisirt und unter dem Namen Dioptas oder Kupfer- 17* 132 Smaragd bekannt, die andere ist dicht und heist Kupfergrün (z. Thl.) Kieselkupferhydrat oder Kieselmalachit. Von letzterem sind mehrere Analysen bekannt, welche ausser kieselsauerm Kupferoxyd auch koh- lensaures Kupferoxyd und Wasser angeben , doch in so wechselnden Verhältnissen, d&ss dafür keine chemischen Formeln aufgestellt wer- den können. Eine neue Analyse von Bowen giebt für den Kieselma- lachit von Sommerville in Neu -Jersey kein kohlensaures Kupferoxyd an und bestimmt dieses Mineral als CuSi- + 2 Aq. Eben diese For- mel giebt Berzelius für den Dioptas an. Die neueste Analyse von Hess aber zeigt, dass der Dioptas, bei übrigens gleichen Verhältnis- sen des Silicats nur ein Mischg. Wasser enthält, dass also seine For- mel CuSi^-t-Aq ist. Dagegen ist die Mischung des Kieselmalachits aus Sibirien nach Berzelius CuSi-»-Aq. Da sich in der hiesigen akademischen Sammlung mehrere schöne Varietäten des sibirischen Kieselmalachits befinden, so unternahm ich eine Analyse davon, um über diese Species einigermassen in's Reine zu kommen. Die analysirte Varietät ist von Bogoslofsk und kommt mit Roth- kupfererz und Malachit vor. Die Farbe ist himmelblau , doch nicht überall von gleicher Intensität, an einigen Stellen geht sie in's Span- grüne über. Die Stücke sind an dünnen Kanten etwas durchscheinend. Vor dem Löthrohre verknislert der Kieselmalachit. Feine Splitter werden bei der ersten Einwirkung der Flamme dunkel graugrün, dann röthlichbraun und färben die Flamme grün, ohne zu schmelzen. Im Kolben giebt er Wasser. Mit kohlensauerm Natrum schmilzt er mit Brausen zusammen zu einem glänzenden Glase, welches ein reines Kupferkorn einschliesst. Von Säuern wird er leicht zersetzt, ohne zu gelatiniren, wo- durch er sich wesentlich von dem Dioptas unterscheidet , welcher eine vollkommene Gallerle bildet. » 133 99.84 Vergleicht man die Sauerstofifmengen dieser Mischungstheile, so ßndet sich, dass sie die Formel CuSi2 4-2Aq geben, wenn ein Theil der Kieselerde als eingemengt betrachtet wird. Bei der Auflösung der Kieselerde in Kalilauge blieben 2,1 pct. Q"*""^ zurück, welche auf Einmengung hindeuten. Es konnte sich aber leicht von diesem Quarz etwas in der Kalilauge mit aufgelöst haben, wodurch die Quan- tität der Kieselerde, die der Mischung wesentlich ist, etwas zu gross gefunden wurde. Corrigirt man nach der Formel die Analyse, so er- giebt sich: Kieselerde 3/»,82 Kupferoxyd 44,83 Wasser 20,55 1Ü0,00 Dieses Mineral ist demnach identisch mit dem Kieselmalachit von Sommerville, aber verschieden von dem Dioptas. Um aufzufinden, in -wie weit die frühern Analysen des sibiri- schen Kicselmulachits von den neuern wesentlich abweichen , habe ich dieselben in der Voraussetzung berechnet, dass, wo eine Angabe von Kohlensäure sich findet, diese von Malachit herrühre, welcher öfters damit vorkommt und dessen mechanische Einmengung leicht^ übersehen werden kann. Die Klaproth'sche Analyse giebt: 134 100 Da nach der Formel Cu^ C+ H für 7 Thl. Kohlensäure 25,14 Kupferoxyd und 2,ö6 Wasser erforderlich sind, um Malachit zu bil- den, so bleiben noch für die kieselsaure Verbindung ; für 100 : Sauerstoffgehalt: Kieselerde 26,00 — A0,00 — 20,7ij2 Knpferoxyd 2/4,86 — 38,25 — 7,71 6 Wasser 14,14 — 21,75 — 10,244 '■■'■■>■ 65,00 100,00 ;.,,;. .. ,,,,;, ^.,^ ,^, Diese Riisciiüng nähert sich der Formel CuSi''4-3Aq, doch stim- men die Quantitäten der Kieselerde und des Wassers nicht genau, für CSi^-t-2Aq ist aber zuviel Kieselerde vorhanden, welche viel- leicht beigemengt ist. John hat zwei Varietäten, ebenfalls aus Siberien , analysirt. Die eine gab: Kieselerde 28,37 Kupferoxyd 49-63 Wasser 17,50 Kohlensäure 3,00 Schwefelsauren Kalk 1,50 ToOjOO Sind hier 3 Th. Kohlensäure mit 10,773 Kupferoxyd \ind 1,227 Wasser zu Malachit verbunden, so bleiben für das Silicat: für 100: Sauerstoffgehalt: Kieselerde 28,370 — 34,0 — 17,67 Kupferoxyd 38,857 — 46,5 — g,38 Wasser l6,273_ — 19,5 — 17,34 T3,500 100,0 135 Diese Verbindung giebt offenbar die Formel Cu Si * + 2 Aq und ist also mit dem Kieselmalachit von Sommerville identisch. Die zweite von John analysirte Varietät gab : Kieselerde 2g,00 „ „ 15,07 Kupferoxyd 45,45 „ „ 9>15 Wasser 21,«0 „ „ 1(J,38 Schwefelsaurer Kalk 3,00 99,25 Hier ist der Sauerstoffgehalt der Kieselerde zu gering, um CuSi^ zu bilden, doch auch zu gross für Cu Si. Wenn man aber das Vor- kommen des Kieselmalachits und seinen Formafionszustand berücksich- tigt, so wird nicht unwahrscheinlich, dass alle diese Silicate nur Va- rietäten einer Species des CuSi^-t-iAq sind und dass ihre chemi- schen Verschiedenheiten nur von zufalligen Einmengungen von (^uarz, Malachit, Rolhkupfererz, Kupferlasur etc. herrühren. Von diesen Verbindungen wesentlich verschieden scheint aber ein Kupfersilicat zu seyn, welches sich in Chili (Amarilla.^) findet. Es bildet körnige Massen von himmelblauer, dem Spangrünen sich nähernder Farbe. Die Körner zeigen flachmuschligen Bruch und sind stark durch- scheinend. Vor dem Löthrohre in der Pincette schmelzen sie mit geringem Aufblähen und Austreiben von Luftblasen zu einem wenig durchschei- nenden bräunlichgelben Glase. Auf Kohle geben sie eine blasige Schlacke, welche zum Theil Kupferfarbe hat und unter dem Hammer zu Pulver zerfällt. Mit kohlensauerm Natrum erhält man ein glänzendes schwärzli- ches Glas, welches ein reines Kupferkom einschliesst. In Borax sind sie leicht zu einem von Kupfer gefärbtem Glase 136 auflöslich , vom Phosphorsalz werden sie mit Ausscheidung eines Kieselskelets zersetzt. Vor dem Glühen wird das Pulver leicht von der Salpetersäure zersetzt, ohne zu gelatiniren. Nach dem Glühen aber wird es merklich schwerer angegriffen. Da mir nur eine sehr geringe (Quantität dieses Minerals zur Analyse zu Gebote stand , so beschränkte ich mich auf die Bestim- mung der Kieselerde, des Kupferoxyds und des Wassers. Von diesen sind in 100 Theilen enthalten : Kieselerde 34)78 Kupferoxyd 28,70 Wasser 25,70 89,18 Was der noch fehlende Bestandtheil sey, konnte ich nicht ge- nau ausmitteln, doch scheint keine alkalische Erde vorhanden zu seyn. Dieses Mineral kommt mit (^uarz und einem andern kupferhal- tigen 5 bräunlichschwarzen , fettigglänzenden Mineral vor , welches mit dem seltenen Kupfermangan von Breithaupt identisch zu seyn scheint '). •) S. Breithaupts CharaUteristik p. 99 und 239. Ueber einige in der Natur vorkommende Verbindungen der Eisenoxyde. Von Prof. Dr. Franz v. Kobell. 18 ,;^ [) - ?- i '^i ol .'id'ioil .V 5fifli'-J .lü s^o'. 1 tl'C •-, . • HU J'do; 'jgiH et: U e b e r einig-e in der Natur vorkommende Verbindungen der Eisenoxyde. JMan hat sich in der neueren Zeit viel damit beschäftigt, eine Methode ausfindig zn machen , um mit Genauigkeit die Menge von Eisenoxyd und Eisenoxydul in einer Verbindung zu bestimmen. Die einfachste Methode ist, durch Auflösen in Salzsäure und Digestion mit Salpeter- säure alles Eisen auf das Maximum der Oxydation zu bringen , das Eisenoxyd mit kaustischem Ammonium zu fallen und aus dem Ueber- schusse des Gewichts die Menge des Oxyduls zu berechnen. Oder es geschieht die Bestimmung durch Reduction mittelst Wasserstoffgas, wobei die Menge des reducirten Eisens oder des gebildeten Wassers bestimmt und daraus die Menge der Oxyde berechnet wird. H. Rose *) und Berzelius haben ferner vorgeschlagen, das Eisenoxydul In einer Auflösung durch Zusatz von Natrium- oder Kalium-Goldchlorid zu oxy- diren und aus dem gefälllen Golde die Menge desselben zu berech- nen. Die Menge des Eisenoxyds hat Rose *) auch durch Desoxydation •) PoggendorfTs Annaleo, B. XV. St. 2 p. 274. ••) Ebenda p. 272, 18 140 desselben mittelst Hydrothionsäure aus dem ausgeschiedenen Schwefel bestimmt und Berzelius ') hat hiezu metallisches Silber angewendet, welches bei längerer Digestion das Eisenchlorür reducirt und Chlor- silber bildet, so dass man aus der Gewichtszunahme des Silbers nach der Operation die Menge des Chlors findet, und daraus die Menge des Eisenoxyds berechnen kann. Alle diese Methoden setzen die höchste Genauigkeit beim Arbeiten voraus, wenn das Resultat einigermassen verlässig werden soll, und selbst bei grosser Aufmerksamkeit können sich Fehler einschleichen , welche bei einem complicirten Verfahren und bei Beachtung von vielerlei Umständen unvermeidlich sind. Ei- nen Beweis davon geben auch die sehr abweichenden Piesultate, welche zwei ausgezeichnete Chemiker, H. Rose und Mosander, bei der Analyse eines und desselben Minerals erhalten haben. Nach H. Rose""') enthält nämlich das Titaneisen von Bgersund 42.70 Eisen- oxyd und 13, 5T Eisenoxydul, nach Mosander '•''*) aber 23)21 — 29,l6 Eisenoxyd und 27,23 — 2Q,27 Eisenoxydul. Ersterer bestimmte die Oxyde mittelst Schwefelwasserstoff und Natrium-Goldchlorid, letzterer durch Reduction mit Wasserstoffgas. Auf directem Wege hat Berthier *'■'■*) das Eisenoxyd vom Eisen- oxydul auf dieselbe Weise getrennt , wie Strohmeyer Eisenoxyd und Thonerde von Kalkerde, Talkerde und Manganoxydul trennt. Er setzt nämlich zur sauern Auflösung kohlensaures Ammonium in Trop- fen so lange zu, bis die Flüssigkeit fast neutral ist und ihre bei an- fangender Präcipitation rothe Farbe verloren hat. Ich habe dieses Verfahren geprüft und gefunden , dass es sehr befriedigend ist, wenn •) Poggendorffs Ann- B. XX. St. 3. p. 54i. ••) Ebenda B. XV. St. 2. p. 276. •") Ebenda B. XIX. St. 2. p. 211. •••') Schwelggers Jahrbuch der Chem. und Phys. B. XIII. p. 322. 141 nur kleine Mengen von Eisenoxyd gegenwärlig sind, dass aber bei grossen Mengen der l'räcipitat leicht mit Oxydul verunreinigt wer- den kann. Es war mir daher die Mittheilung des Herrn Hofralh Fuchs, die Scheidung mittelst kohlensauerm Kalk zu bewerkstelligen, sehr erfreu- lich und ich säumte nicht, das meinige zur nähern Prüfung dieser Rlethode beizutragen. Ich überzeugte mich zunächst, dass das Eisenoxyd aus der salz- sauern Auflösung durch kohlensauern Kalk, kohlensauern Baryt, koh- lensaures Zinkoxyd, Malachit und Spatheisenstein, besonders bei einer geringen Unterstützung durch Wärme vollkommen gefallt werde ''), dass dagegen in Oxydulauflösungen nur durch fortgesetztes Kochen ein Präcipitat hervorgebracht wird. Um gewiss zu seyn, dass, wo beide Oxyde zusammen aufgelöst vorkommen, sich nicht eine Verbindung derselben, z. B. oxydum ferroso - ferricum präcipilire, bereitete ich eine Auflösung von 10 Gr. Eisenosyd und l6 Gr. reinem Spathei- senstein und fällte das Eisenoxyd mit pulverisirtem isländischem Kalk- spath. Der Präcipitat wurde ausgewaschen, in Salzsäure wieder auf- gelöst und mit Aetzammoniak gefällt. Ich erhielt dieselbe (Quantität Eisenoxyd, welche ich zu dem Versuche angewandt hatte. Bei einiger Uebung ist es sehr leicht , den Moment wahrzuneh- men, wo alles Eisenoxyd gefällt ist. So wie die freie Säure gesät- tigt ist, verändert sich die Farbe der Auflösung beim weitern Zusatz von kohlensauerm Kalk. Sie wird allmählig roth und trübe , wobei sich immer etwas Eisenoxyd ausscheidet. Der grösste Theil aber *) Vielleicht gicbt diese Art der Präcipitation Aufschlus» über die rätliselhaT- ten Afterkrystalle des Rotheiseuerzes in Skalenocdern dct KalUspath», rrie ti« zu Schneehcrg und Iserlohn vorkommen. 142 scheint sich plötzlich zu fällen und dadurch entsteht ein eigenthümli- ches Coaguliren der Flüssigkeit, wenn die (Quantität des Eisenoxyds einigermassen bedeutend ist. Die Flüssigkeit, welche bis zu diesem Punkte rolh oder gelblich gefärbt war, ist nun ungefärbt, bei neuem Zusatz von kohle nsauerm Kalk entsteht kein Brausen mehr und das Eisenoxyd ist vollkommen gefällt. Da die stöchiometrischen Zahlen des Kalkes und Eisenoxyds für gleiche Sauerstoffmengen sich verhalten wie 5,560iy : 3,20142, so versuchte ich , ob man nicht durch den Verlust der Kohlensäure bei der Präcipitation die Menge des Kalkes und daraus die Menge des Eisenoxydes durch Rechnung finden könnte. Zu diesem Zweck löste ich 12 Gr. Eisenoxyd in einem Glaskol- ben mit engem Halse in Salzsäure auf. Die Auflösung wurde ge- kocht, bis der grösste Theil der überschüssigen Säure verjagt War. Hierauf wurde sie mit der nöthigen Menge Wasser verdünnt und che- misch präparirter kohlensaurer Kalk in klemen Portionen zugesetzt, bis die Flüssigkeit eine röthlichgelbe Farbe annahm und sich zu trü- ben schien. Während dieser Operation wurde sie nicht erwärmt. Der Kolben wurde nun auf der Wage tarirt und 30 Grad kohlen- saurer Kalk allmählig in kleine Dosen eingetragen und die Flüssig- keit öfters umgeschüttelt. Als kein Brausen mehr sichtbar war, wurde alles wieder gewogen und der Gewichtsverlust betrug Q, 2 Gr. Es waren demnach 21,04 kohlensaurer Kalk aufgelöst worden, welche 11,84 Kalkerde enthalten. Nach dem obigen Verhältniss ergiebt sich hieraus die Menge des gefällten Eisenoxyds zu 10, 84. Es gelingt demnach nicht leicht, auf diesem Wege ein genaues Resultat zu er- halten , was vorzüglich dem Umstände zuzuschreiben ist , dass man einerseits keine Wärme anwenden darf, andererseits aber auch die Flüssigkeit nicht lange stehen lassen kann, um den Präcipitat voll- kommen zu erhalten. 143 Um eine Anwendung von der angeführten Scheidungsmethode zu machen, analysirtc ich die folgenden Mineralien. 1) Magneteisenerz. Es ist bekannt, dass die Chemiker noch gegenwartig über die Zahl der Oxydationstufen des Eisens nicht ganz einig sind , und dass das Magneteisenerz bei mehreren noch als eine Mittelstufe zwischen dem Oxydul und dem Oxyd gilt, wie dieses' auch von andern Ver- bindungen des Eisens mit Sauerstoff, z. B. vom Eisenhammerschlag, von Eisen, welches durch Wasserdämpfe im Glühen oxydirt wurde, von Aethiops marlialis etc. angenommen wird. Berzelius bestimmte zuerst die Mischung des Magneteisenerzes als eine Verbindung von 1 At. Eisenoxyd mit 1 At. Eisenoxydul und sonach enthält dasselbe in 100 Theilen Eisenoxyd 69 Eisenoxydul 5l 100 Es war mir desshalb von Interesse , die Analyse eines solchen Magneteisenerzes zu machen, und ich wählte dazu die ausgezeichnet schönen und frischen Krystalle vom Schwarzenstefn im Zillerthale, welche in Chloritschiefer eingewachsen vorkommen. Die specif. Schwere dieser Krystalle ist 5,l6 bei 10" R- — 20 Gran des feingeschlemmten Pulvers wurden mit kleinen Stückchen islän- dischen Ralkspaths gemengt , in einem Glaskolben mit engem Halse mit Salzsäure Übergossen und in der Wärme aufgelöst. Die Auflö- sung erfolgte bis auf einen sehr geringen Rückstand schnell und voll- kommen. Das Mengen mit Ralkspalh geschah nur, um bei der er- sten Einwirkung der Säure auf das Pulver eine Athmosphäre von Kohlensäure zu erzeugen. Als alles aufgelöst war, wurde sogleich 144 isländischer Kalkspath in kleinen Stücken in die Auflösung geworfen und damit fo rtgefahren, bis die freie Säure neutralisirt war *). Hier- auf wurde fein pulverisirter Kalkspath zugesetzt, die Auflösung etwas mit Wasser verdünnt und von Zeit zu Zeit gelinde über der Wein- geistlampe erwärmt. Als kein Brausen mehr statt fand, wurde die Flüssigkeit mit heissem ausgekochtem Wasser verdünnt und alles in ein Cyliaderglas gespült. Hierauf wurde liltrirt, und der Präcipitat» welcher eine ockergelbe Farbe hatte , gut ausgewaschen. Während dessen wurde der Zutritt der Luft möglichst abgehalten. Der Präci- pitat wurde nun in Salzsäure aufgelöst, wobei ein Rückstand blieb, welcher scharf getrocknet 0,0Q Gr. wog. Er bestand nach der Prü- fung vor dem Löthrohre aus Kieselerde mit unzersetztem Magneteisen- erz. Aus der salzsauern Auflösung wurde das Eisenoxyd mit Am- moniak gefällt und wog 14,75 Gr. Zieht man die 0,09 Rückstand als unwesentlich ab, so ergiebt sich für lOO Theile Sauerstoffgehalt: Eisenoxyd 74,08 — 22,715 — 4 Eisenoxydul 25,92 — 5,902 — 1 lüOjOO" Die Sauerstoffmengen des Oxyduls und Oxyds verhalten sich sehr nahe wie 1: 4, so dass man für diese Verbindung die Formel F5 jp 4 erhält. Nach dieser Formel berechnet, ist die Mischung folgende : Eisenoxyd 74,81 Eisenoxydul 25,19 100,00 Es sind also in dieser Verbindung inO Thl. Metall mit 40,2 Sauerstoff verbunden, während Berzelius für 100 Metall 39,29 Sauer- *) Man kann auch mit Vortlieil die freie Säure grösstebtheilt mit TerdüoDtem kaustischem AmmoDiam oder Kali sättigen. 145 Stoff angiebt. Dieser nicht sehr grosse Untcrsclüed hätte mich ver- anlassen können, meine Analyse für unrichtig zu halten, wäre ich nicht von der Sicherheit der angewandten Scheidungsmethode, so wie von der Picinheit des analysirten Krystalls überzeugt gewesen. Ich wiederholte dcsshalb die Aualyse mit 20 Gr. auf dieselbe Weise mit möglichster Sorgfalt. Der Rückstand nach der Auflösung des gefäll- ten und ausgewaschenen Eisenoxyds in Salzsäure wog 0,lij, das mit Aetzammonium gefällte Eisenoxyd 14>97. Demnach ist mit Abzug des unwesentlichen Rückstandes der Gehalt für 100 Theile Eisenoxyd 75,52 Eisenoxydul 24,48 100,00 Diese Analyse stimmt also im Wesentlichen mit den vorigen über- ein und kommt der gegebenen Formel noch etwas näher. Ich hatte bei diesen Analysen das Eisenoxyd mit isländischem sehr reinem Kalkspath und bei der letzten mit dem Pulver eines ebenfalls sehr reinen Arragonits präcipitirt. Da aber das Pulver die- ser Substanzen der Krystallisation wegen doch etwas schwerer auf- löslich ist, als chemisch gefällter kohlensaurer Kalk, mithin die Präcipita- tion etwas langsamer von statten geht, so machte ich noch eine dritte Analyse, ebenfalls mit 20 Gran, wobei das Eisenoxyd mit chemisch präparirteni kohlensauerm Kalk gefällt wurde. Um auch eine mögliche Oxydation des aufgelösten Oxyduls beim Filtriren zu vermeiden, so filtrirte ich gar nicht. So wie der Präcipitat des Eisenoxvds mit heis- sem ausgekochtem Wasser übergössen wird, bekommt er ein fein- flockiges Ansehen und senkt sich ebenso schnell als das mit Aetzam- moniak gefällte Eisenoxyd im warmen Wasser. Ich wusch desshalb den Präcipitat mit heissem Wasser durch Sedimentiren und goss an- fangs die Flüssigkeit möglichst schnell ab, selbst wenn sie etwas von dem Präcipitat suspendirt enthielt. Denn ich hatte die Bemer- kung gemacht, dass sich eine Auflösung von salzsauerm Eisenoxydul 19 14Ö an der Luft ziemlicJi lan^ halten kann, bis die Oxydation in dem Grade erfolgt, dass et\vas ausgeschieden wird, und dass dieses noch langsamer von statten geht, wenn kohlensaurer Kalk in einiger Menge gegenwärtig ist. Dagegen ist es nicht rathsam, eine solche Auflösung in Berührung mit kohlensauerm Kalk zu lassen, welcher gewissermas- sen die Oxydation und darauf folgende Ausscheidung zu disponiren scheint. Man kann desshalb die Flocken, welche mit dem Waschwasser allenfalls abgegossen werden, in einem bedeckten Glase sich setzen lassen, dann wieder abgiessen und mit dem Hauptniederschlag verei- nigen. Das Waschen geschieht sehr leicht , da man nur das aufge- löste Eisenoxydul zu entfernen hat, während man auf den dem Prä- cipitat noch adhärirenden salzsauern Kalk nicht Paicksicht zu nehmen braucht. Der Niederschlag wurde in Salzsäure aufgelöst, wobei 0,1 Rück- stand blieb , welcher aus Kieselerde bestand mit schwachen Spuren von Titanoxyd und Eisenoxyd , welche vor dem Löthrohre erkannt wurden. Das mit Aetzammonium gefällte Eisenoxyd wog 14j9f5 Gr. Daraus ergaben sich für 100 Theile: Eisenoxyd 75,21 Eisenoxydul 2h, 15 100,00 Um einen möglichen Gehalt von Manganoxyd aufzufinden, brachte ich die Auflösung, welche, das Eisenoxyd enthielt, durch Abdampfen in die Enge, und oxydirte das Oxydul durch Zusatz und Digestion mit Salpetersäure. Hierauf wurde sie in einen Kolben gegossen, das Eisenoxyd mit kohlensauerm Kalk gefällt , der Präcipitat ausgewa- schen und die Flüssigkeit zu einem schicklichen Volumen abgedampft. Es entstand durch Zusatz von hydrothionsauerm Ammonium kein 147 PräcipiUt, wodurch also die gänzliche Abwesenheit des Mangans er- wiesen ist. Da das Magneteisenerz von Schwarzenstein in vollkommen aus- gebildeten Kryslallen vorltommt, welche einzeln in Chloritschiefer eingewachsen sind, und da die Analysen mit drei verschiedenen Kry- slallen angestellt wurden, so ist keine Ursache vorhanden, eine zu- fallige Einmengung von Eisenoxyd anzunehmen , und ich halte dess- halb die gefundene Zusammensetzung F^ ^ ♦ für wesentlich. Es war mir auffallend, zu sehen, dass in dem magnetischen Titaneisen von Egersund nach der Analyse von H. Piose dasselbe Verhältniss in der Menge von Eisenoxyd und Eisenoxydul vorkommt, ^vie in dem Magneteisenerz von Schwarzenstein. Gerne würde ich das schwedi- sche Magneteisenerz untersucht haben, wären mir hinlänglich reine Krystalle zu Gebote gestanden. Uebrigens ist es sehr wahrscheinlich, dass auch die Mischung F -f- -JP in der Natur vorkomme. 2) Marti t. Unter den Mineralien, welche die Herrn v. Spix und v. Martius von ihrer Reise nach Brasilien mitgebracht haben , befindet sich eine an- sehnliche Menge eines Eisenerzes, welches ohne besondere Voraussetzun- gen nur schwer unter die bekannten Specien eingereiht werden kann. Breithaupt *) hat dieses Eisenerz zuerst näher untersucht und als eine eigene Species aufgestellt oder vielmehr anhangsweise zu seiner Species caminoxenes Eisenerz unter dem Namen M a r t i t gesetzt. Die Kry- stalle sind octaedrisch und man erkennt sehr deutliche Biätterdurch- gänge nach den Flächen des Octacders, sie sind häufig zu derben, sehr grosskörnigen IMassen verwachsen und zeigen in einzelnen Individuen *) Schweiggers Jahrbuch der Chem. uud Phys. B. XXIV. p. 158. 19 148 viel Frische und Zusammenhang. Das spec. Gewicht fand Breithaupt r: A)80(J — 4,832. Ihr wesentliches physisches Unterscheidungskenn- zeichen vom Magneteisenerz ist eine stahlgraue Farbe, ein bräunlich- rolher Strich und keine Wirksamkeit auf die Magnetnadel, wenn sie reni sind. Da noch keine Analyse davon bekannt ist, so unternahm ich die- selbe in der Meinung, dass vielleicht Eisenoxyd und Eisenoxydul in einem besondern Verhältnisse darin enthalten seyn könnten. 20 Gran des geschlemmten Pulvers wurden im Kolben in reiner Salzsäure aufgelöst und das Eisenoxyd mit kohlensauerm Kalk gefällt. Nach Abscheidung desselben wurde die Auflösung mit etwas Salpeter- säure digerirt und dann Aetzammoniak zugesetzt. Es entstand kein Präcipitat. Auch durch blausaures Eisenkali wurde die Auflösung nicht im Geringsten gefärbt. Dieses beweist hinlänglich die Abwesen- heit von Eisenoxydul. Der Präcipitat des Eisenoxyds wurde in Salz- säure aufgelöst, wobei ein Piückstand blieb, welcher scharf getrock- net 3 Gr. wog. Er bestand grösstentheils in unzersetztem Pulver mit etwas Kieselerde und abermals mit concentrirter Salzsäure behandelt löste er sich bis auf 0,2 Gr. auf. Aus der zuerst erhaltenen salzsauern Auflösung wurde das Eisenoxyd mit Aetzammonium gefällt und wog 17,2 Gr. 11 Gr. davon wurden in Salzsäure aufgelöst. Sie gaben eine vollkommen klare Flüssigkeit. Diese Auflösung wurde so stark concentrirt als möglich und dann mit viel Wasser verdünnt. Dabei trübte sie sich und schied ein weissliches Pulver aus, welches auf ein Filtrum gebracht und mit Wasser ausgewaschen wurde. Es schien sich dabei nichts aufzulösen und die Flüssigkeit lief klar ab. Das Filtrum wurde dann durchstochen und der Präcipitat mit der Spritze in ein Glasschälchen gespült, scharf getrocknet und gewogen. Er wog 0,18 Gr. /^ Vor dem Löthrohre mit Phosphorsalz geschmolzen, löste sich das Pulver grösstentheils auf, es zeigte sich aber keine Pieaction von Ti- 149 tanoxyd, wie ich vermuthele. Ich rieth nun auf Zirkonerde, welche sich auf eine ähnliche Weise aus der salzsauern Auflösung scheidet und behandelte den Rest des Pulvers mit Salzsäure , wovon es bis auf einen geringen Rückstand aufgelöst wurde. Die Auflösung wurde mit Kali beinahe ncutralisirt und dann eine gesättigte Auflösung von schwe- felsaucrm Kali zugesetzt. Es entstand eine Trübung und nach einiger Zeit setzten sich weisse Flocken ab. Das aufgelöste Eisenoxyd fällte ich abermals mit Aetzammoniak und digerirte den Präcipitat mit kaustischem Kali. Die Flüssigkeit wurde mit Salzsäure neulralisirt und kohlensaures Ammonium zuge- setzt. Es entstand kein Präcipitat und auch beim Kochen wurde nichts gefällt. " Um über den räthselhaften Präcipitat bei der Auflösung des Ei- senoxyds in's Reine zu kommen, löste ich 46,7 Martit in einer hin- reichenden Menge Salzsäure auf. Die Auflösung wurde filtrirt und nun bei gelinder Wärme so viel wie möglich eingedampft und die überschüssige Säure verjagt. Als sie hierauf mit viel Wasser verdünnt wurde, trübte sie sich. Sie wurde noch einige Zeit gekocht und dann zum Sedimentiren hingestellt. Das Klare wurde abgegossen und dann filtrirt. Diese Flüssigkeit dampfte ich noch einmal ein und verdünnte sie wieder mit Wasser, es entstand aber keine Trübung mehr. Der erhaltene Präcipitat in einer tarirten Glasschale getrocknet, wog 1,1 Gr. Er halte eine weisse Farbe mit einem Stich in's Gelbe. Der Rückstand bei der Auflösung der 46j7 Gr. wog (J Gr. und bestand in unzersetztem Pulver mit etwas Kieselerde. Der freiwillige Präcipitat aus der salzsauern Auflösung zeigte folgendes Verhalten: Vor dem Löthrohre auf der Kohle erhitzt, schmolz er zu einem grünlichgrauen emailartigen Glase, welches nicht alkalisch reagirte. 150 Dabey färbte sich die Flamme schwach bläulich. Mit Schwefelsäure befeuchtet, ertheilte es der Flamme nicht die grüne Färbung, wie es bey phosphorsauern oder borsauern Verbindungen der Fall ist. Im Phosphorsalz löste er sich auf und ertheilte dem Glase nur eine schwache Eisenfarbe. Mit kohlensauerm Natrum gab er kein Metallkorn , keinen Be- schlag der Kohle und reagirte auf Silber schwach hepatisch. Einen Theil behandelte ich mit Salzsäure. Das Pulver wurde grösstentheils aufgelöst. Die Auflösung gab mit Kalilauge einen Prä- cipitat, welcher in Ueberschuss unauflöslich war. Mit Kalilauge bey- nahe neutralisirt und dann mit einer gesättigten Auflösung von schwe- felsauerm Kali versetzt, gab sie einen weissen flockigen Präcipitat, wie von Thonerde, der sich in Salzsäure und Schwefelsäure wieder auflöste. Da die Schmelzbarkeit des untersuchten Präcipitats eine Verbin- dung mehrerer Substanzen vermulhen lässt und mir nur eine sehr ge- ringe Menge zu Gebote stand, so lässt sich aus den angestellten Ver- suchen nicht wohl über das Wesen desselben ein Urtheil fällen. In keinem Falle ist er dem Martit wesentlich, wesshalb ich einstweilen die Untersuchung nicht weiter verfolgte. Lässt man durch die Auflösung des Martits in Salzsäure einen Strom von Schwefelwasserstoffgas strejchen , so wird nur Schwefel gefällt, welcher beym Verbrennen einen unbedeutenden Rückstand lässt. Es erhellt demnach aus diesen Versuchen , dass der Martit im Wesentlichen nur aus Eisenoxyd besteht und also mit dem Rotheisen- erz gleiche Zusammensetzung hat. Wie sich aber hiemit das thesse- rale Krystallsystem verträgt, lässt sich nicht leicht erklären. i 151 Haidinger, welcher in seiner Abhandlung iiber die parasitische Bildung von IMineralspecien '} auch ähnlicher Krystalle aus Brasilien erwähnt, giebt an, dass die oktaedrischen Massen aus einer grossen Anzahl kleiner Krystalle bestehen , welche mit denen des rhomboedri- schen Eisenerzes Aehnlichkeit haben. Er vergleicht diese Krystalle mit andern vom Vesuv, welche sich in Allans Sammlung befinden und aus deutlichen flachen Krystallen der rhombocdrischen Species gruppirt erscheinen, deren basische Flä- chen von grosser Ausdehnung sind und die Lage der Flächen des Ok- taeders haben. In der Mischung nimmt er die Veränderung an, dass sich das Eisenoxydul des ursprünglichen Magneteisenerzes in Eisenoxyd verwandelt habe. Die Krystalle, welche ich untersuchte, zeigen, unter der Lupe betrachtet, keine Spur einer Zusammenhäufung von flachen Rhomboe- dern, sie scheinen aber wohl stellenweise mit magnetischem Eisenerz gemengt, denn grösere Massen wirken häufig auf die Magnetnadel und zeigen sogar Polarität. Einzelne sehr frische Individuen sind aber nicht im geringsten magnetisch. Marx hat ähnliche Krystalle in der Sammlung des Herrn v. Struve von Inficionado in Brasilien gesehen, welche bestimmtes oktaedrisches Gefüge haben, ohne eine Spur von Zersetzung zu zeigen, und er zweifelt desshalb an ihrer Entstehung durch Umwandlung aus Mag- neteisenerz. Ich meinerseits gestehe, dass mir diese Umwandlung auch wenig wahrscheinlich ist, und dass ich bey der Deutung der Krystalle des Martit eher, wenn auch ungerne, meine Zuflucht zum Dimorphismus •) Poggend. Aiinal. XI. 173. 152 nehmen muss, wonach dann dieses oktaedrische und das rhomboedri- sche Rotheisenerz ein Analogon geben zu dem thesseraten und rhom- bischen Eisenkies, deren Mischung auch als identisch betrachtet wird. Nach Hr. v. Martius kommt der Martit in Ungeheuern Massen in dem Gebirge Araasojava in der Provinz S. Paulo im Granit vor und scheint darin sehr mächtige Gänge zu bilden ''). Ferner findet er sich in der Serra de Sincorä, bey Lagos, Prov. Bahia, auf dem Morro do Pilar, zu Fazenda und Pires bey Congon- has do Campe in der Provinz Minas Geraes. Ausser diesem Erze kommt übrigens in Brasilien auch wirkliches Magneteisenerz von schwarzem Striche und muschligem Bruch ohne Spuren von Blälterdurchgängen vor, häufig in losen oktaedrischen Krystallen. So vorzüglich bey Capäo und Lana auf dem Morro do Gravier und auf der Serra de Deos te livre bey Villa Rica (Cidade de Ouro Preto.) Ferner bey Congonhas do Campo, wo sich das chromsaure Bleyoxyd findet, und in dem Distrikte Diamantino an meh- reren Orten. Diese Krystalle finden sich in dem Trümmergestein, wel- ches den Namen Tapanhoacanga führt. 3. Franklinit. Der Franklinit ist von Berthier '*) analysirt worden, und dieser giebt folgende Mischung an: j Eisenoxyd 66 Manganoxyd l6 Zinkoxyd 17 9y •) Varnhagen Beobachtungen über einen Theil der Capitanie S. Paulo in Eschwe- ge's Journal v. Brasilien. 2. Hit. 260. ••) Annales des Mine». IV. p. 489. 153 Dieser Mischung entspricht die Formel Zn JP e + Mn ^ e und es er- scheint die Mischung des Magneteisensteins von Berzelius (des oxy- dum ferroso - ferricum ) , wenn die isomorphen Basen Zinkoxyd und Manganoxydul mit Eisenoxydul vertauscht werden. Da aber der Frank- linit zuweilen ziemlich magnetisch ist, so löste ich 20 Gr. in Salz- säure auf, fällte das Eisenoxyd mit kohlensauerm Kalk und prüfte dann die Auflösung weiter auf einen Eisengehalt. Ich erhielt nur ge- ringe Spuren davon. Das Zinkoxyd und Manganoxydul fand sich in der Auflösung. Es reicht demnach schon ein sehr geringer Gehalt an Eisenoxydul hin , um Magnetismus zu ertheilen. In der Formel des Franklinits aber ist nichts zu ändern. 4* L i e V r i t. Man hat sonst häufig den Oxydationszustand des Eisens nach der Farbe eines Minerals bestimmt und dabey angenommen , dass schwarze und grüne Farben einen Gehalt an Oxydul anzeigen, rothe, braune oder auch weisse dagegen auf Oxyd schliessen lassen. Von dieser Ansicht ist zuerst Graf Trolle - Wachtmeister abgewichen, indem er bey den meisten rothen Granaten das Eisen als Oxydul, bey den grünen aber und selbst bey dem Melanit als Oxyd in Rechnung ge- bracht hat und damit die stöchiometrische Uebereinstimmung der Mi- schungen in der Voraussetzung nachwies, dass sie alle einer und der- selben Species angehören. Bey andern Mineralien, deren Mischung auf eine ungezwungene Weise ohne Veränderung der obigen Ansicht in eine Formel gebracht werden konnte, hat man diese Ansicht auch beybehalten oder nur dahin abgeändert, dass man das oxydum fer- roso -ferricum in Rechnung gebracht hat. Ich habe mich durch die Versuche mit dem Lievrit, Cronstedtit und Thraulit überzeugt, dass man besonders bey Silicaten a priori nichts mit Sicherheit über den Oxydationszustand des enthaltenen Eisens sagen kann. 20 154 Der Lievrit von Elba ist von Stromeyer *) analysirt worden. Das Eisen als Oxydul in Piechnung gebracht, ist das Resultat der Analyse folgendes : 9y,066 Diese Mischung giebt die Formel C Si + 3 f Si. Da mir eine vorläufige Prüfung des Lievrits Anzeige gab , dass er neben dem Eisenoxydul auch Eisenoxyd enthalte, 80 stellte ich eine quantitative Untersuchung hierüber an. 22 Gr. von einem möglichst reinen Krystall wurden im Kolben gemengt mit etwas Kalkspath in verdünnter Salzsäure aufgelöst und dann die Präcipitation mit kohlensauerm Kalk bewerkstelligt. Die Kieselerde schied sich mit Eisenoxyd gemengt aus und die Flüssigkeit coagulirte, als alles abgeschieden war. Der Präcipitat wurde mit heis- sem gekochtem Wasser ausgewaschen, ohne filtrirt zu werden, hier- auf in Salzsäure aufgelöst und langsam bis zur gelatinösen Masse ab- gedampft. Es schien sich viel Kieselerde aufgelöst zu haben, welche sich wieder in gelatinösen Klumpen abschied. Hierauf wurde die Masse mit Wasser digerirt, die Kieselerde durch Filtriren abgeschie- den und aus der Auflösung das Eisenoxyd mit Aetzammonium gefällt. Es wog nach dem Glühen 5,15 Gr. Als es wieder in Salzsäure auf- gelöst und fast bis zur Trockne abgedampft wurde, schied sich gela- tinöse Kieselerde aus, welche ausgeglüht 0,2 Gr. wog. Mithin ist •) Unters, über die Misch, der Min. 1. 372. 155 die Menge des Eisenoxyds nur 4>95 = 22, 5 pr. Ct. Ich habe mich überzeugt, dass die Kieselerde bey gelatinirenden Silicaten durch die Analyse mit kohlensaucrm Kalk nicht wohl mit bestimmt werden kann weil immer ein Theil in der Auflösung zurückgehalten wird, wenn auch schon alles Eisenoxyd ausgefallt ist und es nicht rathsam ist durch längeres Digeriren alle Kieselerde auszuscheiden, um den Prä- cipitat nicht auch mit Eisenoxydul zu verunreinigen. Ich wiederholte diese Analyse mit 20 Gr., wobey das Eisenoxyd h, 75 wog und beym Wiederauflösen in Salzsäure 0, 15 Kieselerde zurückliess, welches .^ , 6 oder für 100 Theile 23 Eisenoxyd giebt. Da Stromeyer 1,587 Manganoxydul angiebt , so suchte ich dieses auch aufzufinden. Die vom Präcipitat mit kohlensauerm Kalk abge- gossene Flüssigkeit wurde daher durch Abdampfen auf ein kleines Volumen gebracht, und das enthaltene Eisenoxydul mit Salpetersäure oxydirt, hierauf in einem Kolben • abermals mit kohlensauerm Kalk präcipitirt und die Auflösung nach der gehörigen Concentration mit hydrothionsauerm Ammonium versetzt. Es entstand sogleich ein weiss- lieber Präcipitat, welcher, nachdem er sich abgesetzt hatte, eine blasse Rosenfarbe zeigte und vor dem Löthrohr als Schwefelmangan er- kannt wurde. Corrigirt man nun mit Rücksicht auf das Eisenoxyd das Resultat der Stromeyer'schen Analyse, so ergiebt sich: Sauerstoffgehalt. 101,424 20* 156 Man ersieht hieraus, dass, wenn man einen geringen Theil des Eisenoxyds als eingemengt abzieht, die Sauerstoffmenge der Basen von 1 At. Sauerstoff doppelt so gross ist, als die des Eisenoxyds, und da»s die Sauerstoffmenge der Kieselerde der Sauerstoffmenge der Basen gleich zu setzen ist. Demnach wird die Formel für den Lievrit folgende: FeSi + 2p[ Si Dass aber etwas Eisenoxyd als eingemengt betrachtet werden kann, erhellt aus der Beschaffenheit der Elbaner Krystalle selbst, welche häufig zerklüftet sind und Eisenoxyd, vielleicht auch Eisen- oxydhydrat eingeschlossen enthalten. Wenn die angegebene Kiesel- erde nicht ganz zur Sättigung der Basen ausreicht, so mag der Grund davon vielleicht darin liegen, dass die von mir analysirten Varietäten mehr Eisenoxydul enthalten, als die von Stromeyer analy- sirten , was bey dem vicarirenden Auftreten mit der Kalkerde leicht möglich ist. Ich werde die Untersuchung desshalb noch berichtigen, sobald ich über reinere Krystalle disponiren kann. 5. Cronstedtit. Der Cronstedtit enthält nach der Analyse von Steinmann *) : Kieselerde 22,452 Eisenoxydul 58,853 Manganoxydul 2,885 , Talkerde 5,078 Wasser 10,700 99,968 Steinmann giebt dafür folgende Formel : 3 (MSi5.(-5Aq) -1- Mg Si ' -t- 2 1 (Fei Si) *) Schweiggers Jahrbuch 11. B. p. 69. 157 nach Berzelius ist sie Mn^SV'+3Fe''Si.=^+26Ä 9 (Mg ' SL + 2 Fe' Si ' 12 Ä) oder mn5Si2+ 9 MSi + 21 fe5Si2+ 45 Aq Da ich im Lievrit £isenoxyd gefunden hatte, so war es mir nicht unwahrscheinlich, dass auch der Cronstedtit dasselbe enthalte. Ich untersuchte deshalb ein fasriges Stück, welches zerrieben ein vollkommen schwarzes Pulver gab, also wenigstens nicht mit Brauneisenstein, womit der Cronstedtit auch vorkommt, verunrei- nigt seyn konnte. Die Analyse mit 20 Gr. angestellt, war dieselbe wie beym Liev- rit. Die Auflösung in Salzsäure erfolgte sehr leicht. Das Eisenoxyd wog 7, 17 Gr. und hinterlicss beym Wiederauflösen in Sdlzsäure nur 0, 1 Gi^ Kieselerde. Demnach ist der Gehalt in 100 Theilen =: 35, 35- Da Steinmann 65, 55 Eisenoxyd erhielt, so bekommt man nach Ab- zug der 35, 35 und nach Berechnung des Restes zu Oxydul folgende 103,577 •l I Da sich bey dieser Analyse ein merklicher Ueberschuss zeigt, so lässt sich die Mischung nicht wohl genau berechnen. Vielleicht dürfte sie der Formel 158 Fe SL +^H oder { I mn/ Si + F Aq am nächsten kommen und das Mineral mit et- was ausserwesentlichem Eisenoxydsilicat (Thraulit?) gemengt seyn. 6. T h r a u 1 i t. Ich habe vor einiger Zeit ein Eisensilicat von Bodenmais analy- sirt, welches ich Thraulit genannt habe*). Es ergab sich folgende Mischung nach Abzug von etwas Mag- netkies, womit dieses Mineral fast immer verunreinigt ist: Sauerstoffgehalt Kieselerde 31,28 „ l6,25 Eisenoxyd 50,86 „ 15,59 Wasser 19,12 „ l6,99 \ 101,26 Da die Analyse eines ähnlichen Silicats (des Hisingerits) von Hisinffer bekannt und darin das Eisen als oxydura ferroso - ferricum angenommen war, so berechnete ich diese Analyse in derselben Vor- aussetzung und erhielt also: Sauerstoffgehalt ' Kieselerde 31,28 „ l6, 25 Eisenoxyd 33,90 „ 10,39 Eisenoxydul 15,22 „ 3,46 Wasser 19,12 „ l6,99 9^5 02 •) PoggendorEFs Annalen B. XlV. St. 2. pag. 405. 159 Nach der ersten Ansicht ergiebt sich die einfache Formel FSi + Aq , nach der letztern f Si* + 3FS + 5 Aq, wobey jedoch die Kieselerde nicht völlig zur Sättigung der Basen ausreicht. Die Formel des Hisingerits ist dagegen fSi' + 3 FSi + 6 Aq Um über dieses Mineral nähern Aufschluss zu bekommen, ana- lysirte ich 25 Gr. desselben wie die vorhergehenden Silicate, indem ich das Eisenoxyd durch kohlensauern Kalk fällte und die Menge des Oxyduls, welches sich in der Auflösung befand, bestimmte. Es geschah dieses ebenfalls durch Oxydation mit Salpetersäure und Fäl- len mit kohlensauerm Kalk. Das Eisenoxyd wog 1,56 = 1,4 Oxydul. Der erste Präcipitat des Eisenoxyds, welcher auch die Kiesel- erde enthielt, wurde in Salzsäure aufgelöst. Es blieb mit der Kie- selerde ein schwärzliches Pulver zurück. Durch Kalilauge entfernte ich die Kieselerde und wog den Rückstand, welcher 0,43 betrug und in Schwefelkies bestand. Diese als unwesentlich abgezogen, er- hält man 5,7 pr. Ct. Eisenoxydul, wobey aber zu bemerken ist, dass das Pulver nicht frey von Magnetkies war, wie aus etwas beym Auflösen entwickeltem Schwefelwasserstoffgas und einer geringen Menge ausgeschiedenen Schwefels zu erkennen war. Ich glaube dem- nach, dass dieses Silicat im reinen Zustande nichts anders als FSi-h Aq sey. Verhält es sich mit dem Hisingerit ebenso, so steht der Vereinigung dieser beyden Silicate zu derselben Species nichts mehr entgegen und ich nehme dann gerne den gegebenen Namen Thrau- lit zurück. 7. Granat. Der Granat gehört seiner chemischen Constitution nach zu den- jenigen Mineralien, bey welchen sich das Auffinden und die Bestim- l6o mung isomorpher Mischungstheile von vorzüglichem Interesse gezeigt hat. Aus den genauen Untersuchungen von Trolle - Wachtmeister *> hat sich ergeben , dass bey einer qualitativen und quantitativen be- deutenden Verschiedenheit der Granatmischungen die stöchiometri- schen Verhaltnisse doch überall dieselben sind, und da diese Unter- suchungen mit einer grossen Zahl von Varietäten angestellt wurden, so haben selbst einige derjenigen Mineralogen, welche eine Species geVvöhnlich nur nach den physischen Verhältnissen bestimmen, auch nicht Anstand genommen, ohngeachtet der Differenz von 0,8 in der specifischen Schwere doch nur eine Species des dodekaedrischen Granats anzuerkennen. Gleichwohl beruhte die aufgefundene stüchio- metrische Einheit der verschiedenen Mischungen bis jetzt nur auf einer Hypothese, nämlich darauf, dass das Eisen und Mangan immer diejenige Oxydationsstufe habe, Vielehe von der Formel R Sl + HPfcSL jedesmal gefodert wird} ich sage Hypothese, weil in den meisten Fällen der wirkliche Oxydationszustand des Eisens und Mangans durch die Analyse selbst nicht auszumitteln war. Bey Granaten, welche, wie der von Fahlun, welchen Hisinger analysirte, 44,2 p. Ct. Eisen- oxyd gaben , Hess zwar der Ueberschuss der Analyse darauf schlies- sen dass das Eisen als Oxydul enthalten sey, bey vielen andern aber, wo die Differenz im Sauerstoffgehalt von Oxyd und Oxydul nicht 1 pr. Ct., häufig nicht § pr. Ct. ausmachte, blieb die genaueste Ana- lyse hierin ohne Entscheidung, um so mehr, ajs gerade bey solchen Granaten die Menge verschiedener Mischungstheile die grössle ist. Rechnet man noch dazu , dass , wo beyde Oxydationsstufen anzuneh- men waren, durchaus kein bestimmtes Verhältniss derselben unter sich statt fand und dass den Annahmen häufig die Farben der Mine- ralien nach den gewöhnlichen Ancichten entgegen waren , so konnte nur die auffallende Uebereinslimmung, welche sich bey Anwendung des Gesetzes zeigte , dass die Basen von 3 Atomen Sauerstoff im •) Poggtndorffs Annalen. K. II. p. I, löi Granat dieselbe SauerstofTmenge geben, wie die von l Atom Sauer- stoff, dass die Kieselerde für beyderley Basen gleich zu vcrtheilen sey etc., nur diese Uebcrcinslimmung konnte die Vereinigung aller granatartigen Mineralien zu einer Species rechtfertigen. Da eine genaue Kenntniss der chemischen Constitution des Gra- nats auch desshalb von Interesse ist , weil sie Aufscliluss über analog gebildete Mineralien, wie z. B. den Epidot und im Allgemeinen über solche giebt, wo mehrere isomorphe Basen auftreten, wie z. B. beym Augit und Amphibol, so unternahm ich einige Versuche, wovon ich einen bestimmten Aufschluss erwarten konnte. Ich wählte dazu Granatvarietäten, worin das Eisenoxvd oder Oxydul einen wesentlichen Mischungstheil ausmacht. Da die Granaten für sich von Säuern nicht zersetzt werden und ein Aufschliessen mit Kali eine nicht zu bestimmende Veränderun«- des Oxydationszustandes des Eisens veranlassen konnte, so bh'eb nichts übrig, als das Aufschliessen durch Schmelzen zu bewirken und so genau wie möglich den Gewichtsunterschied nach dem Schmel- zen zu bestimmen, um eine mögliche Veränderung des Oxydations- zustandes wahrnehmen zu können. Die analysirtcn Varietäten sind folgende : a. Granat (Almandin) vom Greiner im Zillerthale. Die.-er Granat kommt bekanntlich in vollkommen ausgebildeten, mitunter sehr grossen Krystallen vor, welche in Glimmerschiefer oder Chloritschiefer eingewachsen sind. Da schon von altern Minera- logen ■') die Bemerkung gemacht wurde, dass die Granaten auf die Magnetnadel wirken und da Saussure *) eines schönen reinen syri- •) Drugmann I,ithologia Groningana juxta ord. Wallerii digesta. Groningae 1781. p. 50. ♦•) Saussure Vojage daos les alpes. vol, I. p. 6o. 21 102 sehen Granats erwähnt, welcher noch in der Entfernung von zwey Linien die Magnetnadel merklich in Bewegung setzte, so prüfte ich dieses Verhalten bey einigen Krystallen. Ich fand, dass sie eine em- pfindliche Nadel allerdings beunruhigten, und dass dieses an einigen Stellen auffallender war , als an andern. Als ich einen grossen Kry- stall zerschlug und Stücke , welche zum Theil durchscheinend und von einer schönen rothen Farbe waren j der Magnetnadel näherte, wurde sie sehr auffallend in Bewegung gesetzt und bey einer ge- nauen Betrachtung erkannte ich kleine sehr deutlich ausgebildete Oktaeder von Rlagneteisenerz, welche mitten in vollkommen frischen Granat eingewachsen waren. Die Eigenschaft, magnetisch zu seyn, scheint daher bey manchen Granaten von diesem sonderbaren Vor- kommen und einer innigen Einmengung des Magrieteisenerzes herzu- rühren. In einem andern Krystalle fand ich mitten in frischer Masse deutliche Krystalle der Varietät von Amphibol eingewachsen, welche man sonst Calamit genannt hat. Ich untersuchte daher die Stiicke , welche ich zur Analyse be- stimmte, sehr genau, und wählte von einem schönen Krystall nur solche, welche durchscheinend und von schöner rother Farbe waren. 143 Gr. wurden in der Rothglühhitze geglüht und verloren dabey 0, 13 an Gewicht. Hierauf wurden sie in einem kleinen tarirten Platintiegel geschmolzen. Dieser Tiegel wurde in einen andern Pla- tintiegel und beyde in einen hessischen Tiegel eingeschlossen, welcher schon einigemal im Feuer gewesen, aussen verglast und ohne Sprünge war. Der Deckel wurde mit gutem Thon so aufgekiltet , dass eine Desoxydation durch einströmendes Kohlengas nicht zu fürchten war. Das Schmelzen geschah vor einem guten Gebläse in Zeit von einer Vier- telstunde. Der Gewichtsverlust war nur noch 0, 03 = 0, Ü2 pr. Ct. Das Glas war vollkommen dicht, von schwarzer Farbe und aus- gezeichnet muschligem Bruch und hatte ganz das Ansehen von Ob- eidian. An den Kanten war es durchscheinend von lichte bräun- I63 lieber Farbe. Die Oberfläche wirkte etwas auf die ISIagnetnadel, Stücke aus dem Innern aber waren ohne alle ^Vi^kung. Magnus '■') hat kürzlich darauf aufmerksam gemacht, dass der Vesuvian nach dem Scliinclzcn ein merklich geringeres specifisches Gewicht habe, als im natürlichen krystallisirten Zustande. Beym Ve- suvian von Egg. war das Gewicht vor dem Schmelzen = 3, 45 , nach dem Schmelzen = 2, Q57, bey einer Varietät aus Siberien zeigte sich ein ähnlicher Unterschied, bey einem grönländischen rothbraunen Granat war das Gewicht vor dem Schmelzen 3,9, nach dem Schmel- zen aber 3, 05- Er betrachtet als die Ursache dieses auffallenden Unterschieds den durch das Schmelzen bedingten Uebergang von dem krystallisirten Zustand in den nicht krystallisirten, und diese An- sicht wird dadurch bestätigt, dass IVIineralien , welche aus dem Schmelz- flusse wieder ohne wesentliche Formänderung krystallisiren wie z. B. Realgar, Fiussspath etc., keine Veränderung des specifischen Gewichts erleiden. Ich habe die nämliche Ansicht schon vor mehreren Jah- ren **) in einer andern Beziehung aufgestellt. Ich erklärte nämlich das Gelatiniren der Granaten nach dem Schmelzen dadurch, ,,dass durch das Schmelzen die Atlractionskraft der verschiedenen Salze der ]\Iischung und ihrer Bestandtheile zu einander mit der Aufhebung des kry, 11,685 8,004 25,01 • 100,04 Diese Analyse passt nicht auf die oben angeführte Granatformel angenommen , dass diese allgemein gültig sey. Sie giebt die Formel ch + i^pl s Da sie mit der grösstea Sorgfalt angestellt worden war, so kann diese Abweichung nur ihren Grund in einer Einmengung von AS und FS haben. Ich analysirte desshalb noch eine andere Varie- tät des Thoneisengranats. b. Granat (Almandin) aus Ungarn (?) Diese Varietät findet sich in vollkommen ausgebildeten Trape- zoedern von einer schönen colombinrothen Farbe« Die Krystalle sind lose , sehr frisch und durchscheinend. 166 Ohngeachtet sie vollkommen ausUrystallisirt und nicht viel über erbsengross sind, so zeigten sie doch nicht den Grad der Pieinheit, welcher zu erwarten war. Beym Zerschlagen fand sich in vielen ein Kern , welcher aus einer quarzigen mit schwarzen Glimmerschup- pen gemengten Masse bestand. Ich wählte die reinsten Stücke aus und behandelte sie wie die vorige Varietät. 20 Gran der geschmolzenen Masse gaben 1 Gr. Eisenoxyd. Die Analyse von 23 Gr. gab 23,94 „ 104,07 mit der nöthigen Reduction des Eisenoxyds also : Sauerstoffgehalt. 11,15 7,76 100,34 Man sieht , dass diese Mischung der vorigen ziemlich nahe kommt, mit dem Unterschied , dass hier die fehlende Kalkerde durch Eisen- oxydul ersetzt ist. Wenn auch durch diese Analyse eine Verschiedenheit des Al- mandins von den Granaten der Formel R ' St + '^ Si" angedeutet l67 wird, so möchte ich doch den Unterschied eher fiir zufällig, als we- sentlich halten. Hiezu bestimmt mich die Erfahrung, dass gerade die Thoneisengranaten sehr hüufig fremdartige Mineralien einschliessen, und obwohl an den analysirten Stücken hievon nichts zu bemerken war, so konnten sie dennoch verunreinigt seyn. Eine wesentliche Veränderung des Oxydationszustandes des Eisens konnte zwar durch das Schmelzen nicht stattgefunden haben, es bedarf deren aber auch nicht, um der Formel eine etwas andere Gestalt zu geben. Ein co- lombinrother Granat , der zuletzt analysirten Varietät ganz ähnlich, von 48, 33 Gr. verlor beym Rothgli'ihen 0, 04 an Gewicht. Nach dem Schmelzen hatte er wieder um 0,04 zugenommen, obwohl die Oberfläche magnetisch geworden -war. Sonach kann im Innern der Masse eine höhere Oxydation des Eisens statt gefunden haben, welche in jedem Fall soviel betrug, als der Verlust des reducirten Eisen- oxyduls der Oberfläche. Dass aber durch eine solche Oxydation nicht ein bedeutender Verlust an Wasser oder andern flüchtigen Substanzen gedeckt wurde, davon überzeugte ich mich durch die Gewichlsbe- stlmmung nach dem Rothglühen. Mit Bestimmtheit lässt sich hierüber nur entscheiden, wenn meh- rere auf eine ähnliche Weise angestellte Analysen reiner Thoneisen- granaten vorhanden seyn werden. c. Granat (Melanit) von Frascati. Diese ausgezeichnete Granatvarietät ist von Klaproth *) und Vauquelin ''') analysirt, die Analysen geben •) Bejträga Bd. 5. p. 170. ") Journ. de physique. Vol. L. p. gi. 168 Der bisher angenommenen Theorief nach muss in dieser Mischung das Eisen als Oxyd enthalten seyn. wenn der Melanit ein Granat seyn soll. Es war mir daher diese Varietät von besonderm Interesse und ich wählte einige schöne Krystalle von Frascati zur Unter- suchung. 193 Gr. wurden in einem tarirten Platintiegel der Rothglühhitze ausgesetzt. Sie verloren 0, 07 an Gevpicht. Hierauf wurden sie mit der gehörigen Vorsicht geschmolzen. Der Gewichtsverlust war nun 0,3 Gr. Die geschmolzene Masse bestand in einem schwärzlichgrünen theilweise porösen Glase , welches auf der Oberfläche und im Innern an manchen Stellen kleine Krystalle zeigte. Die grössern dieser Kry- stalle waren leicht als Oktaeder zu erkennen, deren Flächen sehr zart, theils in einer Richtung parallel mit einer Kante gestreift waren, theils eine gestrickte Oberfläche oder auch eine Zeichnung ähnlich Fig. 1. zeigten. Mehrere hatten eingesunkene Flächen , so dass sie gleichsam das Skelet eines Oktaeders darstellten, wie dieses häufig an Krystallen von Alaun , arsenichter Säure etc. vorkommt. Einige Drusenräume waren bedeckt mit einer Menge kleiner Krystalle, an welchen vorzüglich eine hexagonale gestreifte Fläche zu erkennen war, ähnlich Fig. 2. Der Mittelpunkt dieser Fläche war zum Theil zu einer sehr stumpfen Ecke hervorgehoben , wo alsdann die gestreiften Dreyecke eine Art von hexagonaler Pyramide bildeten. Diese sonderbaren Krystalle scheinen aus einer Verbindung mehrerer I6g Oktaeder entstanden zu scyn , welche nach einem bestimmten Ge- setze statt findet. Wenn sicli nämlich sechs auf einer Fläche ruhende Oktaeder so aneinander reihen , dass jedes derselben gegen das vor- hergehende um 60° gedreht ist (s. Fig. 3) , so schliesst sich das sechste Individuum genau wieder an das erste an. Durchdringen sich dabey diese Oktaeder, auf eine ähnliche Art, wie es bey Zwillingen häufig vorkommt, bis die parallelen Kanten zusammenslossen, so entsteht ein regelmässiges Hexagon, und die verschiedenen Indivi- duen, welche es bilden, werden aus den besondern Streifungen erkannt. Dass das Centrum des Hexagons etwas hervorgehoben ist und also die Flächen der einzelnen Individuen nicht vollkommen in einer Ebene liegend erscheinen, hat wahrscheinlich seinen Grund nur in der drusigen Oberfläche der Individuen. Das Gesetz dieser Anord- nung, dass ein Individuum gegen das andere um 60° gedreht ist, kommt bey Hemitropieen und Durchkreuzungszwillingen des thessera- len und rhomboedrischen Systems häufig vor, doch haben im Uebri- gen selten die Individuen die beschriebene Stellung gegen einander. Wiewohl Oktaeder in der Krystallreihe des Granats möglich sind, so hat man sie in der Natur bis jetzt nicht beobachtet und es scheint diese Kryslallisation des geschmolzenen Melanits auf eine veränderte Anordnung der Mischungstheile und auf die darauf sich gründende Empfänglichkeit fiir die Einwirkung von Säuren hinzu- deuten. Auffallend ist die Uebereinstimmung dieser Krystalle mit denen, welche Klaproth vom Vesuvian vom Vesuv erhalten hat. Er sagt: „Im Kohlentiegel dem starkem Feuergrade des Porcellanofens aus- gesetzt, schmilzt der Vesuvian zum dichten, klaren, stark glänzen- den, fast farblosen Glase, mit einer etwas trüben und aus sehr kleinen, niedrigen, mit 4 dreyseitigcn, höchst fein gestreiften Flä- chen zugespitzten Erhöhungen drusig gebildeten Rinde. 22 170 Das feine Pulver des geschmolzenen Melanits hat eine gelblichgrüne Farbe. 25 Gr. davon wurden im Kolben aufgelöst und auf die gewöhn- liche Art mit kohlensauerm Kalk gefallt. Da sich viel Eisenoxyd ausschied, so forschte ich nur nach der (Quantität des enthaltenen Oxyduls. Ich erhielt aus der oxydirten, von dem Präcipitat mit koh- lensauerm Kalk getrennten Auflösung, noch 0,35 Eisenoxyd, welche also 1,25 pr. Ct. Eisenoxydul entsprechen. Da die vorhandenen Analysen des Melanits sehr gut übereinstim- men und nicht wohl ein Zweifel über die Identität der von mir un- tersuchten Krystalle mit den von Klaproth und Vauquelin ana- lysirten statt finden kann, so hielt ich eine Wiederholung dieser Analysen für überflüssig. Nach der nöthigen Correction erhält man also für den Melanit nachstehende Zusammensetzung. An. von Klaproth; An. von Vauquelin: 101,27 98,75 Diese Mischung stimmt also mit der eines Granats von der C Formel Si überein. Spergula laricin restituta Fr. de Paula de Schrank. 22 Spergula laricina restituta a Fr. de Paula de Schrank. ^pergulam laricinam, quam Linnaeus a Gmelino habuit, in Siberia lectam , quamque Wulfenius postea in Carinthia ad pedem Alpis Sau- alpe et sub Isolae ponte ad Leontium legit , Willdenowius ad Spcrgulam subulatam Swartzii retulit , crrorisque in suspicionem ad- ducit accuralissimum Wulfenium , quod corollam calyce majorem di- cat, quae in hac specie, Spergula subulata, calyce minor est. Movere dubium debuisset vel ipsa celeberrimi viri assertio, pe- tala calyce tantillo majora dicenlis, et repugnat Habitus plantae to- tius, qui mirum quantum a Sp. subulata recedit, qualem Swartzius Actis Academiae Holmicnsis describit depingilque, et qualem nos ipsi in Herbario diligentissimi ISattereri^ Benedictini quondam ad S. Magni 174 juxta Pedes Alpium (Füssen) vidimus ; multo propius accedit ad Sp. nodosam, a qua tarnen et pube suarum partium, et forma folio- rum longius recedit. Verum quo dubium omne tollatur, novam descriptionem ad na- turam, et juxta eum ordinem, quem sibi Swartzius in descriptione Spergulae subulatae praescripsit , adornabo, ut eo facilior sit amba- rum plantarum comparatio. Adjungam tarnen huic descriptioni com- mentarium queradam perpetuum, qui varia moneat. Radix fusiformi - filiformis , alba, parum ramosa, adspersa hiric inde radiculis librillosis. Caules numerosi ex eadera radice, quorum exteriores subascenden- tes , reliqui recti sunt, digitum indicem circiter long! , fili- formes , ramosuli : ramis nempe circiter tribus ad quinque. " Crevit plantula in sabulo fluviatili inter copiosos la- pillos a torrenle flumine advectos; ramosa tamen evasit, etsi raulto minor , quam qualem Wulfenius in solo laetiori observavit. Quod caules laterales non recti surgant, sed arcum quemdam formant, id non ex ipsa plantae natura fieri reor, sed quod lateralibus bis cauliculis fasciculus fo- liorum radicalium, qui centrum cespituli occupat, lumen eripiat, quo fit, ut qua possunt via obliqua, lumen quae- rant, et invento gaudeant. Folici uniformia, semisubulala, seu superiore pagina plana, inferiore convexa, terminata mucrone fere spinoso: radicalia in cespi- tem coUeota, erecta tamen, cauHna opposita, eo breviora, quo allius cauli adsideot, omnia basi sua communi totum caulicu- lum amplexantia seu connata. 175 '■' Ex Omnibus axillis fasciculus foliorum minimorum oritur, qui proprie decurtatus ramulus est, plane ut in Spcrgula nodosa, cui quoad hanc formam Individuum, quod vidimus , simillimum est. — Rlargo foliorum nullus mem- branaceus, nee; ad basin quidcm, qua caulcm araplexanlur. Pedanculi terminales, erecti, solitarii. * Pedunculi vix ultra 2'" alti, saepe breviores , sed hoc forte solo macro tribuendum. Flores parvi , erecti. ■•' Floris, dum nondum manifeste apertus est, forma ovata, altiludo vix %'". Calyx persistens , pentapliyllus : foliolis ovatis, aculis, concavis, le- vissime membranaceo-marginatis. Petala 5. obovata, nivea, calyce \ parte majora. Slamina, Filament» 10, petalis dimidio minora, alba. Anthe- rae ovatae. Pistillum. Ovarium ovalum. Styli quinque, recurvi , albi. Stig- mata, ut in genere, rima lateralis, sccundum totam suam longitudinem globulis suctoriis obsita. Fructus. Capsula oblonga, unilocularis , quinquevalvis. Semina numerosa, subrcniformia , seriatim tuberculata , nigra. Pubes. Pili resiniferi copiosi , patentes, omnes floris partes, ova- rium ipsum obsidentes, in foliis latera ciliorum more sti- pantes, sed denique fugaces, in caule constantiorcs. 176 '' Elegans est in plantis Alsinoideis et Caryophyllaceis Stigmatum structura Nullibi styli apex pertusus est; in Omnibus speciebus stylorum tubulus vesiculis seu glan- dulis succiferis confertim repletus est; sed rima latera- lis variae formae hiat, quae globulis pollinis accessum ad has glandulas concedit, progressum ulteriorem ncgat. Quo confirmantur ea , quae in Epistolis ad Gl. Nauium docui. Nachtrag zu der Monographie der amerikanischen Oxalis - Arten. Dr. Jos. Gerh. Zucc 25 i Vorwort. »jeit im Jahre 1825 meine Monographie der amerikanischen Oxalis- Arten der Ehre gewürdigt ward , in den Denkschriften der königl. Akademie der Wissenschaften zu erscheinen, haben sich theils durch in der Zwischenzeit erschienene Arbeiten anderer Botaniker , theils durch mir zugekommene Mittheilungen gefälliger Freunde eine Menge Bereicherungen für diese Gattung ergeben. Herr v. St. Hilaire hat in seiner Flora Brasiliae australis viele neue Arten bekannt ge- macht. In den englischen periodischen Kupferwerken sind von Li nd- 1 e y und Hooker einige hieher gehörige Pflanzen beschrieben wor- den. Aus dem Berliner Museum erhielt ich durch die Gefälligkeit meines verehrten Freundes Hrn. Dr. v. Schlechtendal wieder mehrere von Sello entdeckte neue Arten. Die werthvolle Sammlung, welche Herr Baron von Karwinsky der k. Akademie aus Mexiko schickte, enthielt gleichfalls manche schöne hier einschlägige Ent- deckung. Endlich hatte ich durch die Güte des Herrn Hofr. v. Mar- tiuB Gelegenheit, die von Sr. Durchlaucht dem Prinzen von Neu- 23* wied gesammelten Arten vollständiger als früher zu untersuchen, und dadurch zu mancher Berichtigung zu gelangen. Mit diesem Ma- terlale ausgestattet, hielt ich es für zweckmässig, die frühere Arbeit nochmals vorzunehmen, um das Neue einzuschalten, das Alte zweck- dienlich zu ändern und zu bessern. In Folge dessen habe ich die Ehre, der k. Akademie hiemit einen Nachtrag zu meiner früheren Monographie vorzulegen , welcher ausser ungefähr dreyssig neu ein- zureihenden Arten die dem jetzigen Standpunkte der Gattung ge- mäss abgeänderten Definitionen sämmtlicher Species und weitere Bey- träge zur Geschichte und Metamorphose dieser schönen Pflanzen enthält. Den Freunden aber, welche mir zu dieser Erweiterung meiner früheren kleinen Arbeit hülfreich die Hand geboten, statte ich dafür meinen verbindlichsten Dank ab. Nachtrag zu der Monographie der amerikanischen Oxalis- Arten von Dr. Jos. Gerh. Zuccarini. Einleitung. §. 1. Entdeckungsgeschichte der Gattung. Ich habe in meiner Monographie die Entdeckungsgeschichte aller bis zum Jahre m24 bel'.annten Oxalis -Arten in einer chronologi- schen Tabelle gegeben. Seitdem wurden beschrieben : 182 , 1825 von Auguste de St. Hilaire . . O. amara, bipartita, bupleuri- folia, cespitosa, cineracea, con- fertissima , cordata , euphorbi- oides, insipida, mimosoides, myriophylla, nigrescens, pa- ludosa, palustris, refracta, ro- selata, rubra, rupestris , saxati- lis, serpens, triangularis , um» braticola. 1827 von Lindley 0. carnosa Mö/. , fulgida. 1827 von Sprengel 0. macromischos , megapota- mica. 1829 von Lindley O. tortuosa. 1830 von Zuccarini O. Haenkeana, lunulata, Neu- wiedii, Pieinwardtii , sarmen- tosa, Sellowiana. Die Gattung hat also seitdem 35 neue Arten gewonnen , von welchen 30 Amerika, 2 dem Kap der guten Hoffnung, und eine Ostindien angehören. Im Ganzen wären also, mit den 1824 bereits angegebenen IQO Arten, jetzt 223 bekannt, von welchen 111 in Amerika ihre Heimath hätten. Es müssen aber an alten Arten ein- gezogen werden : ^ "* ^, , } zu O- corniculata Linn. „ repens 1 nuno. ) „ Dillenii Jacq. zu O. stricta L. „ cytisoides Marl, et Zuccar. zu O. Barrelieri Jacq. Wodurch sich die Zahl der sämmtlichen Arten auf 219, "^'® <^®'" *™®' rikanischen aber auf 107 reduzirt. Ausser den oben angegebenen wurden als neu beschrieben , müs- }zu O. Barrelieri Jacq, 183 sen aber theils auf schon früher bekannte, theils der Priorität ge- mäss auf fast gleichzeitig publizirte zurückgeführt werden : O. autumnalis Sl. HU. zu O. eriorhiza Zuccar. „ bipunctata Ilooher. 1 „ floribunda Link et Otto. \ zu O. Martiana Zuccar. „ urbica ). C. foliis digitatis a. pedunculis unifloris . . . . n. 30 — 32. b. pedunculis multifloris . . . n. 33 — 35. 25- II. Caule scentes. A. foliis simpli cibus n. 36 — 38. B. Jo liis ternatis 1. petiolis non dilatatis a folioUs Omnibus terminalibus a. pedunculis iinißoris '■'. stipulis liberis vel cum peti- oli basi dllatata connatis . n. 3C) — 44- ** stipulis nullis . . . n. 45 — 47- ß. pedunc. multißoris * stipulis liberis vel cum petiolo connatis. -j". repentes vel prostra- tae, pedunc. plerum- que paucifloris . n. 48 — 53. •j-^. erectae vel adscenden- tes, pedunc. plerum- que dichotome multi- floris . . . n. 54 — 62. '•* stipulis nullis . . ■ n. 63 — 6?. '"* species hujus seclionis du- biae n. 6(1 — 71. b. foUolis latercdibus a terminaU ma- gis mmusve remotis . ■ ■ n. 72 — 96. 2. petiolis dilatatis, phyllodia simidan- tibus n. 97—100. C foliis pinnatis n. 101 — 106. 197 I. A C A U L E S. A. foliis simplic ibus. \. O. pr imulae folia Raddi. O. acaulis, foliis obovatis obtusis basi anguslatis subtus albido- pubescentibus, pedunculis muUifloris filiformibus adscendentibus vel prostratis. O. primidae folia Raddi quaranta piante del Brasüia p- 2l.n. 24. — Zuccar. Monogr. der anicr. Oxalisarten in Denkschr. der k. bayv. Acad. der fFissensch. Bd. IX. n. 1. Crescit in Brasilia prope Rio de Janeiro. ,, B. foliis ternatis. a. bidbosae. a. pedunculis uni/loris. 2. O. eriorhiza Zuccar. O. acaulis, bulbo dense fusco-lanato solitario, foliis ternalis, fo- liolis profunde obcordato-bilobis glabris, scapis unifloris medio bibrac- teatis petiolisque glabris vel pubescentibus, stylis quam stamina lon- giora barbata brevioribus pubescentibus vel glabris. O. eriorhiza Zuccar. l. c. n. 2- — O.'autumnalis j4ug. de St. Hilaire ßora Brasil, merid. 1. p. 128. n. 35- Corolla 6 lincas longa, flava. Ovarii \oc\x\a. () - ovulata. Variat genitalibus glabris barbatisve. Crescit in Brasilia australi ad littora maris frequentissima {St. Hilaire), nee non prope Montevideo. {Selloiv in herb. cl. Otto) 3^. Floret auctumno. (u. s.). igs 3. O. Selloiviana Zuccar. O. acaulis , bulbis aggregatis, densissime fulvo-lanatis, foliis ter- natis uti reliquae plantae partes canescenti- hirtis, foliolis obcordatis subtus glanduloso-punctatis, lobis rotundatis angulo acuto , peduncu- lis unifloris folia superantibus sub flore bibracteatis, sepalis lanccola- tis, glanduloso-pictis, petalis rotundatis multoties brevioribus, sta- minibus glabris edentulis , longioribus stylos superantibus. Bulbus magnitudine nucis regiae vel pomi minoris , compositus e bulbillis ovatis acutiusculis nucem Avellanae aequantibus; squamae numerosissimae, imbricatae, externae lineares acuminatae, 3 — 5 - nerves, nierabrana inter nervös expansa tenuissima irregulariter rumpenda, margine lana densa , e filis tenerrimis fulvis facta munitae eaque to- tum bulbum obvolventes ; internae lanceolatae, acuminatae, glabrae, carnosae , albidae. Folia e quovis bulbillo tt — 10, radicalia, petio- lata, ternata; petioli circiter 2 — 3 -pollicares, a basi ultra medium usque dilatati , compresso - canaliculati, subpellucidi , glabri , inde apicem versus teretes, hirti; foliola sessilia, e basi cuneata obovato- obcordata lobis rotundatis angulo acuto, integerrima, 4 — 5'" longa totidemque lata, subtus pilis adpressis rigidiusculis sericeo-hirta glan- dulisque minutis miniatis dense adspersa, supra glabra, vel basi et margine tantum hirta. Stipulae nullae (vel potius earum loco pe- tioli margo membranaceus). Pcdunculi radicales uniflori, circiter 3 -pollicares, erecti, basi glabri, sursum hirti, supra medium brac- teis duabus linearibus acutis oppositis hirtis muniti. Calycis foliola subinaequalia, lanceolata , acuta, apicem versus glandulis pluribus miniatis obsita , exlus dense hirta, ciliata, intus glabra, persistentia. Corolla quam in O. Acetosella triplo major , calycem multoties su- perans; petala e basi cuneata obovato -rotundata, tenera, integer- rima, marginem versus soepius glandulis minutis croceis punctata, lalere exteriori pubescentia. Stamina monadelpha , alterna duplo breviora ; ßlamenta tota glabra, breviora compressiuscula acuta, 199 longiora Icrelia cdentula stylos superanlia, alba; antherae ova- to-oblongae congenerum. Ovarium oblongum, pentagonum , dense sericeo - birtum, calyce pantm brevius. Styli fere ovarii longitudine, cylindrlci, erccti, bisplduli, staminibus longioribus brevlores. Stig- mata subcapitato - emarginala , papulosa. Capsula desideratur. Crescit in Brasiliae provinciis meridioncdibiis , unde communi- cavit cl. Seiloiv. aj.. (v. s.)- 4. O. lob ata Sirns. O. acaulls, bulbosa, bulbo simplici, basi radices plures fusifor- mes emittente , foliis ternatis , foliolis obcordalo- bilobis glabris vel subtus pubesccnlibus, scapis unifloris, sepalis itnmaculatis, coroUis glabris, stylis stamina superanlibus. O. lobata Sims in Curtis Botan. Magazin. Vol. L. tab. 2386. — Zuccar. l. c. n. 15. O. tcnera Lindley in Botanical Register Vol. XIII. tab. 1046. Sprengel Syst. Veget. 11. p. 424- n. 26 (.3). Bulbus s'\mY>\c^, ovatus, squamosus, squamis brunneis, basi radi- ces fusiformes albidas v. flavescentes pollicares, aliis fibrosis tenuibus intermixlas emittcns. Folia radicalia numerosa, petiolata, ternata ; foliola obovato-cuneata, obcordala, patenlia vel reflexa, supra gla- bra, saturatc viridia , subtus nonnunquam puberula , rubre - suffusa ; pe- tioli 3 — 4 -pollicares, tenues, glabri. Stipulae nullae. Scapi foliis dimidio longiores, erecli, stricti , teretes, glabri, medio bibracteali, [>racteis minutis iinearibus oppositis> inde apicem versus pubescentes. nialycis sepala lanceolata acuminata , glabra, immaculata. Corolla calyce triplo longior, infundibuliformis, petalis cuneatis retusis lu- teis (auraiiiiaco-piclis ex icone Simsii). Styli staminibus longiores, lerecti. 200 Hab. in Chili {^f^alher) nee non in Brasilia aiistrali prope Porto Allegre iSellovo~). Flor et iin -ciridarüs) Octobri. 2j.. (u. s.) Wir haben keinen Anstand genommen , Lin31ey's und Sims Ab- bildungen als zu derselben Art gehörig zusammenzuziehen, da beyde nur höchst wenig in Bezie|iung auf Blatt- und Bliithenform von ein- ander abweichen, in Hinsicht auf die Wurzelbildung dagegen, welche die Pflanze vorzüglich auszeichnet, vollkommen miteinander überein- stimmen. Sprengel giebt bey seiner O. tenera pedunculos subbifloros an, darum führe ich das Zitat nur fragweise an , obgleich er wahrschein- lich unsre Pflanze meint, da er Sellow als Entdecker nennt. 5. O. hispidula Ziiccar. O. acaulis , bulbo nudo simplici, petiolis hirtis glabrisve, foliolis obcordatis ciliatis, scapis unifloris glabriusculis medio bibracteatis, sepalis apice glanduloso-maculatis , stylis barbatis stamina edentula Superantibus. O. hispidula Ziiccar. l c. n. 3- Variat petiolis hirtis glabrisve et foliolis magis minusve ciliatis. Ab O. lobata jam coroUa violacea certe diversa. Crescit in Brasilia australi ( Sellow ) nee non prope 3/ontevi- deo iherb. cl. Otto') ■^.. iv. s.) ß. peduneulis 2 — multißoris. 6. O. luniilata Zueear. O. acaulis, bulbo solitario , foliis ternalis uti tota planta glabris, foliolis e basi late cuneata bilobis, lobis oblongis divaricatis glauce- scentibus subtus saepius glandulis miniatis adäpersis, scapis bifloris fo- lia superantibus, sepalis oblongis obtusiusculis apice biglandulosis, 201 fitaminibus longioribus medio dentatis barbatis quam slyli barbati brevioribus. Bulbus solitarius , ovato - globosus, magnitudine nucis Avellnnae minoris, squamis lanceolatis acuminatis trinerviis aridis brunneis gla- bris vestitus. Folia omnia radicaüa, 6 — 12, petiolala , ternata; pe- tioU erecti , stricti, leretiusculi , glabri vel pilis raris obsili, polHca- res vel sesquijiollicares, basi membranaceo- complanata in bulbi squa- mas desinentes 5 /b//o/« omnia sessilia, e basi late cuneata lunato-bi- loba, lobis divaricatis oblongis obtusis, sinu rotundato hiante, glau- ccscentia , glabra, tenera, subtus praesertim versus marginem glan- dulis miniatis obsita, 4 — 6 lineas lata, 2 — 3 ün. longa. Stipulae nullae. Scapi radicales, foliis longiores, 2 — 3 -pollicares, glabri, teretes, supra medium bracteis duabus opposilis minutis instructi, bi- üori ; Jlores ante anthesin nutantes, demum erecti, pedicellati, uno semper praccociori; pedicelli filiformes, glabri, 4 — 6 lineas longi. Calycis sepala oblonga, obtusiuscula, glabra, apice glandulis non- nu'llis miniatis notata. Corolla calyce duplo major, infundibuliformis, magnitudine fere ut in O. Acetosella ; petala e basi cuneata obovato- rotundata, ihtegerrima, glabra, (sicca) alba. Stamina basi mona- delpha, alba; breviora subulata, glabra, longiora medio denticulata, inde apicem versus pubescentia. Anlherae congenerum. Ocarium oblongum, pentagonum, glabrum, loculis 3-ovulatis. Styli erecti, teretes, barbati, stamina superantes. Stigmata capitato-incrassata, papillosa. Capsula desideratur. Crescit in rupestribns prope Saüepec imperii Mexicani, ibi- dem lecla a dar. de Harwinshi. 2j.. ( v. s. ). 7. O. bipartita St. Hil O. acaulis, bulbosa, foliis ternalis glabriusculis, foliolis biparti- tis, divisuris linearibus divergentibus obtusis, subtus glanduloso-punc- 20 £02 tatis, Ecapo multifloro, dichototne - bifido , stylis quam stamina tnajora modo longioribus modo brevioribus. * O. bipartita St. HU. l. c. p. 125. tab. XXf^. Bulbus solitarius, ovatus, magnitudine nucis Avellanae majoris, 8quamis dense imbricatis lanceolatis acuminatis, exterioribus aridis trinerviis nigrescentibus, interioribus carnosis albidis. Folia omnia radicalia, 6 — 10 e quovis bulbo, ternata ; foliola sessilia, obcor- dato - bipartita , in specim. nostris uti tota planta glabra, tenera,sub- tus ad margines glanduloso - punctata , Jobis vel linearibus vel ra- rius oblongis, divergentibus obtusis integerrimis, angulo hiante acu- te, l\ — 6 b'neas longa, duas lin. lata; petioli erecti, stricti vel basi parum flexuosi, teretes, 2 — 3-pollicares. Scapi plures, erecti, stricti, teretes, glabri, 4 — 6 pollices longi, apice dichotome bifidi, flore solitario in dichotomiae angulo; divisiones basi bracteis duabus ovatis acutis membranaceis munitae , 2 - vel rarius 3 - florae , Acri- bus longe pedicellatis, sub anthesi ereclis, postea deflexis; pedi- celli 8 — 12 lineas longi. filiformes, stricti, basi bracteola parva membranacea muniti. Caly~cis sepala lanceolata acuta glabra, apice biglandulosa, caeterum viridia vel nonnunquara margine rubro cincta. Petala e basi cuneata obovato-rotundata, glabra, rubella, lineolis obscurioribus notata (St. Hil.), sicca violacea, 5 — Q lineas longa. Stamina monadelpha, filamentis brevioribus subulatis glabris ova- rü longitudine, longioribus pubescentibus edentulis, stylis breviori- bus longioribusve, antheris orbiculari -ellipticis. Ocarium oblongo- 5-gonum, glabrum, loculis 12-ovulatis. Styli erecti, cylindrici, barbati, basi subcoaliti. Capsula desideratur. Crescit frequentissima in campis rasis partis australis prov. Rio Grande do Sul. Floret primo vere. 2^. (u. s. specc. a. cl. SeUom communicata). 203 8. O. violacea Linn. > 0. acaülis, butbo simplici , foliolis obcordatis glabris subciliatis scapis petiolisque glabris vel pubescentibus, umbcUa simpllc! 3 ß- flora , sepalis obtusis apice biglandulosis pubescentibus , petalis gla- bris, staminibus longioribus edentulis hirsutis, stylis brevissimis '') pu- bescentibus. O. violocea Linn. Zuccar. l. c. n, 4. Crescit in America boreali. 3J.. iv. s. et vivam.}. 9. O. Martiana Zuccar. O. acaulia, bulbo composito, foliolis late obovato- obcordatis, utrinque aeque ac petioli pilosis, subtus glanduloso-punctatis , scapis pubescentibus, umbella plerumque composita multitlora, sepalis ob- tusiusculis apice biglandulosis pilosis, petalis glabris, staminibus lon- gioribus edentulis pubescentibus, stylis dense barbatis intermediis. O. Martiana Zuccar. l. c. n. (). — O. urbica St. Hilaire ßor. bras, J. p. 126. n. 32. — O. bipunctala Hooker Botan. Magaz. tab. 2781. — O. floribunda Link et Otto Abbild. seltner Geiüächse. /. p. ig. tab. 10. — Lehmann in Nov. Act. Acad. Leop. Carol. XJf^. p. 8l3(.^; Crescit locis apricis , ad muros, margines viarum per totam Brasiliam australiorem (de Martius, St. Hilaire) nee non in insula Franciae (St. Hil.'). — Flor et Octobri , Novembri. (u. v. et s.) aj.. •) St)'li brerissimi heissen nach Jacquin die Griffel , wenn sie ( abgesehen von ihrer absoluten Länge) kürzer sind als alle Staiibgefässe , intermedii, wenn sie zwischen den längern und kUrzern Staubfaden die Mitte halten, longissimi, wenn sie alie Staubfaden an Länge tibertreffen. 26* 204- Corolla dilutc purpurea. Ovarii locula 8-ovulata. — Praece- denti valde afBnis, attamen bulbo valde proliferp, omnium partium pubescentia, umbella composita floribusque majoribus diversa. Link und Otto ziehen mit Unrecht auch JLehmann's O. flori- bunda hieher, welche nach der Abbildung im Botan. Register tob. 1123 zu O. rosea Jacq. gehört. 10- O. J acquiniana Kunth. O. acaulis , bulbo simpHci , foHolis e basi cuneata subrotundo- obovatis obcordato-bilobis petiolisque glabris, umbella simplici 3 — 6- flora , sepalis obtusis apice biglandulosis, petalis glabris, staminibus Omnibus barbatis, longioribus edentulis , stylis puberulis intermediis. IV. Jacquiniana Kunth l. c. p. 182. n. 2. — Decand. Prodr, 1. p. 695. n. 66. — Zuccar. Oxal. n. 21. Crescit in regno Mexicano prope Real del Monte, alt. 1426 , hexap. — Flore t Majo. a^.. (ü. «.). Flores violacei , magn. O. strictae. Staminibus omnibus barbatis ab afiinibus distinguenda. 11. O- Schradcriana Kunth. O. acaulis, bulbo simplici (.^), foliolis late subrotundo - obovatis emarginatis glabris, petiolis pilosiusculis, umbella simplici 3 — 6- flora, sepalis obtusis biglandulosis glabris, petalis glabris, staminibus longioribus edentulis pubescentibus , stylis glabris intermediis. O. Schradcriana Kunth l. c. p. 183. n. k. — Decand. Prodr. 1. p. 695. n. 63- — Zuccar. Oxal. n. 10- Crescit in monte Quindiu alt. 1300 hexapod. — Floret Oc- tobri. \. ^ Corolla violacea. 205 12. O. latifolia Hunth. O. acaulis, bulbo solitario, foliolis late deltoideis cmarginato-bi- lobis ciliatis glabris, petiolis puberulis, umbella simplici 6 — 8-flora, sepalis obtusiusculis biglandulosis , petalis glabris, staminibus longio* ribus denticidatis pubescentibus, slylis intermediis pwbescentibus gla- bris ve. O. latifolia Runth l. c. p. 184. lab. 467. — Decand. Prodi: I. p. 696. n. 69. — Zuccar. Oxal. n. 11. Crescit prope Campeche Mexicanorum. 3J.. (v. s. ), Corolla violacea. 13. O. debilis Hunth. O. acaulis, bulbis compositis, foliolis subrotundato-obcordalis subtus puberulis, scapis pubescenlibus bifidis, divisionibus uni — triflo- ris, sepalis obtusiusculis biglandulosis , petalis glöJ>ris, staminibus, gla- bris edentulis, stylis longissimis barbatis. O. debilis Hunth l. c. p. 183. n. 3. — Decand. Prodr. I. p. 695. n. 67. — Zuccar. Oxal. n. 9. — O. gemella herb. PVill- denoiv. Crescit prope Caracas, alt. 550. hexap. — Flor et Janiiario. aj.. (V. s.). Corolla violacea. 14. O. palustris St. Hilaire. O. acaulis, bulbo solitario, foliolis subobcordato-triangularibus, pilosiusculis glanduloso-punctatis , umbella simplici 5 — 6-flora, sepa- lis linearibus obtusis glabris, apice 1 — 3 - glandulosis, petalis gla- bris, staminibus longioribus edentulis barbatis, stylis intermediis vel brevissimis hirtellis. , 206 O. palustris j4ug. de St. Hilaire fior. Brasil, merid. J. p. 127- n. 33- Bulbus ovatus vel oblongus, 1 — if pollicaris, simplex ; squa- mae scariosae exterioribus ovatis obtusissimis trinerviis subciliatis fer- rugineis. Foliola lateribus rotundata , apice siibtruncato - emarginata, pilosiuscula vel juniora villosa, punctis lineisque nigrescentibus mar- gine conspersa vel rarius nuda , 5 — 4'" lata, 9'" longa; petioli 2 — 5" longi , pilosi. Scapi 3 — 7 - pollicares , glabriusculi. Um- bella simplex vel rarius subbifida, 3 — 6-flora; involucruia mono- phyllum, breve, scariosum, irregulariter bifidum dentatumque; brac- teolae insuper scariosae inter pedicellos 5 — 8"' longos pilosiusculos. Sepala linearia, glabra , obtusiuscula vel obtusa, margine membra- nacea, apice maculis 1 — 3 nigrescentibus notata. Petala &" circi- ter longa, glaberrima, purpurea. Filamenta breviora glabra, lon- giora hirtella, edenlula. Antherae orbiculari-ellipticae. Ovarium glabrum , loculis 7 - spermis. Styli brevissimi vel intermedii, pa- tuli, subhirtelli. Stigmata subcapitata. Capsula circiter 6"' longa, columnaris , apice vix puberula. Semina circiter 3 — 4"' longa , obo- vata, compressa, apice aculiuscula, remotiuscule striata, transverse rugosa. Albumen album. Badicula cotyledones subaequans. Crescit in paludibiis prope praedium Olfio d" u4goa deserti occidentalis provinciae brasiliensis Minas Gcraes. — Floret Octo- bri. 2j.. , 15. O. rupestris St. Hilaire. O. acaulis, bulbo simplici, foliolls obcordatis lateribus rotunda- tis iitrinque pilosis ciliatis margine glanduloso-punctatis , umbella simplici 3 — 4-flora, sepalis pilosis acutiusculis plurimaculatis , pe- talis pilosis in alabastro villosis , staminibus longioribus hirtellis edentulis, stylis brevissimis pilosis. O- rupestris ^u^ de St. Hilaire l. c. p. 126. «. 31. 207 Bulbus vix crassitudine avellanae; squamae cxleriores ovatae, obtusissimae, glabrae, trinerviae, obscure ferrugineae, interiores li- neares margine lanatae, dilutiores. Foliola obcordata, sinu parum profundo , lateribus rotundala, utrinque pilosa, ciliata, margine e glandulis valdc approximatis rubris cincta, circiter 6'" lata longaque; pelioU tripollicares, hirsuti. Scapi foliis longiores , graciles , hirsuti. Umbella simplex 3 — 4-flora; involucrum polyphyllum , foliolis vix lineam longis oblusis membranaceis pilosis, apice bimaculatis ; pedi- cclli 9 — 12'" longi , filiformes, villosi. Sepala pilosa, linearia, acu- tiuscula, apice marginibusque maculis pluribus atropurpureis notata. Petala rosea, pilosa, ciliata, in alabastro villosa. Stamina distincte monadelpha ;^/rt/we/i^a breviora glabra, longiora edentula hirtella ; antherae orbiculari -ellipticae. Styli brevissimi, breviter pilosius- culi , patuli. Stigmata capitata. Ovarii pubescenlis locula 6 - ovulata. Capsula desideratur. (St. Hilaire'). Crescit inier rupes madidas in montibus Serra de Villa Ri- ca^ prov. Minas geraes , alt. circiter 3700 pcd. — Florebat Ja- nuario. 2J. • ... l6. O. elegans Runth. 0. acaulis, bulbo simplici , foliis subrotundo-obovatis emargina- tis vel truncatis subtus violaceis punctulatis petiolisque glabris, sca- pis longissimis, umbella simplici, 2 — 6-flora, sepalis acuminatis glabris apice biglandulosis, corolla magna, petalis glabris, staminibus longioribus puberulis edentulis, stylis longissimis pubescentibus- O. elegans Runth. l c. p. 182. tab. 466. — Decand. Prodr. I. p. 6(J5- n. 65. — Zuccar. l. c. n. 1. — O. loxensis herb, fnild. Crescit prope Loxam Peruvianorum, alt. 1060 hexap. Floret jiugusto- 3^.- (v. s.). 208 Corolla omnium hujus divisionis maxima, fere ut in Agrost. Gi- thagine, violacea , fauce annulo nigro- violaceo notata. 17. O. triangularis St. Hilaire. O. acaulis, bulbo simplici (?), foliolis magnis triangularibus vix retusis, utrinque sericeo- villosis, umbella simplici 6 — Q-flora, se- palis oblonge -linearibus immaculatis , corolla magna, petalis glabris, staminibus longioribus edentulis pubescentibus, stylis longissimis dense villosis. O. triangularis ^ug. de St. HU. l. c. p. 128- n- 3'». FoUola triangularia angulis obtusa, vix emarginata, utrinque se- riceo -villosa, 14- — 2" longa, 12 — 15'" lata, brevissime petiolulata; petioli molliter hirsuto-villosi. Scapi hirsuto-pilosi, 5 — -T-polli- cares. Umbella simplex 6 — 9 - flora , involucro polyphyllo , foliolis brevissimis scariosis villosis rufis, pedicellis 1 — 2 -pollicaribus mol- liter hirsutis. Sepala membranacea, lineari-oblonga , Immaculata, pi- losa, circiter 4'" longa. Petala fere pollicaria, integerrima, gla- berriraa, rosea. Stamina breviora glabra, longiora edentula, sub- hirsuta; Antherae orbiculari-reniformes. Ovariiim breviter stipita- tum, oblongum, glabrum, summo apice subvillosum. Styli erecti, longissimi, villosissimi. Stigmata capitata, laciniato - multifida. (St. Hilaire'). Crescit inter saxa ad ripas ßiwii Uhci, alt. circiter ^QQ ped., prov- Bio de Janeiro. 18. O. grandifolia Decand. O. acaulis, bulbis compositis , foliolis subrotundo-obovatis pro- funde emarginatis ciliatis et utrinque pubescentibus glabrisve, petio- lis pilosis, umbellis simplicibus 6 — 20-floris, sepalis rotundato - ob- tusis apice multiglandulosis glabris, petalis glabris, staminibus lon- gioribus edentuli& glabris, stylis longissimis barbatis. 209 O- macrophylla Htinth l c. p. 184- n. 6- — O. grandifoUa De- cand. Prodr. I. p. 6q6. n. 70. — Zuccar. l. c. n. 12. — O. umbrosa lierb. IFilldenoio. Crescit in urnbrosis humidis montis Cocollar prov. Novae jindalusiae , alt. 4ö0 hexap. — Florel Septembri. ^.. (v. s.). Folia siiLbipollicaria. Umbella multiflora. CoroUa alba. 19. O- papilionacea Hojfmannsegg. Tab. VlI. O. bulbo multicipite, foliis cuneato-deltoideis truncatis basi parce puberulis , umbella multiflora, sepalis acutis glabris apice blglandu- losis , petalis glabris, staminibus longioribus edentulls hirsutis, stylis barbatis longissimis. O. papilionacea. Zuccar- l. c. n. 13. Crescit in urnbrosis prope Parii Brasil, aequatorialis (r. s. et viü.'). Flor et (_in caldariis) tot um per annum. aj.. CoroUa parva , alba. Radices infra bulbura plures , partim fi- brosae, partim fusiformi-incrassatae, albidae, subhyalinae. E.vplic. Tab. Vn. Fig. 1. Pctaliim. 2. Calyx cum geiiitalibus. 3. Sepalum, aiictum. 4. Stamina, aucta, 5. l'istitlum , auctiim. 6. ]!)jii.^deni loculuni dissectum , magis auctum. Die in dieser Abtheilung aufgeführten Arten, vorzüglich von O. violacea bis Iriangularis sind sich alle sehr nahe verwandt und nach getrockneten Exemplaren nur durch künstliche Rlerkmale zu unter- scheiden. Künftiger Untersuchung an lebenden Pflanzen bleibt vor- behalten zu entscheiden, ob nicht manche derselben mit andern ver- schmolzen werden müssen. Aus diesem Grunde lassen wir auch die beyden von DecandoUe nur durch kurze Definitionen in dem Prodro- mus Syst. nat. charakterisirte Arten als Species minus notas hier am Ende der Gruppe folgen : 27 210 20. O. niidiflora Decand. O. acaulis, scapis petlolisque pilosis, foliis ternatls, foliolis ob> cordatis , floribus umbellatis 5 — 6, involucro destitutis. O. nudißora Decand. Prodr. Syst. nat. I. p. 695. n. 63. — Zuccar. l. c. n. 5. s Crescit in agris Mexici. .. Flores violacei. 21. O. corymbosa Decand. O. acaulis, foliis ternatis, foliolis glabriusculis latissimis obcor* datis utrinque rotundatis, scapis bifidis ramosis corymbosis multifloris. O. corymbosa Decand. Prodr, Syst. nat. 1. p. 696. n. 78. — Zuccar. l. c. n. \l\. Habitat in insulis Borboniae et Mauritü 3(.. .^ Flores parvi, pallidi. b. rhizomate tuberoso vel squamoso -articulato. a. pedunciiUs imißoris. 22. O. magellanica Forst. O. acaulis, radice fibrosa, rhizomate brevissimo squamoso, foliis radicalibus ternatis, foliolis subrotundis emarginatis carnosis laevibus, scapis unifloris aeque ac petioli pilosis, stylis stamina longiora ae- quantibus. O. magellanica Forster in Comment. Götting. g.p. 33. — Zuccar. l. c. n. 16. Crescit in terra del Fuego, locis irriguis. aj.. Flores albi. 211 23. O. americanu Digel. O. acaulis, radicc dentata repente , foliis ternalis, foliolis obcor- datis puberulis, scapo unifloro foliis longiore supra medium bibrac- teolato, petalis oblongis inaequaliter cmarginatis , stylis stamina lon- giora stibaequantibus. O. americana Bigeloio in litt, apud Decand. Prodr. I. p. 700. 71. 124. — Zuccar. l. c. n. 19. Crescit in u4nier. boreali. 2j.. ^ Flores albi. 24. O. Commersonii Pers. O. acaulis, radice multicipite, foliis ternatis; foliolis obcordato- bilobis tomentosis, scapis unifloris medio bibracteatis. O- Coinmersoni Pers. Enchir. I. p. 519. n. 100. Decand. Prodr. 1. p. 702. n. 147. — Zuccar. I. c. n. 26. O. sexenata Savign. in EncycL bot. IV. p. 687. n. 32. Radix incrassata, ramosa. Folia niunerosa, uti tota planta pilis longis adpressis albido-tomentosa, ternata; foliola obcordato- biloba, integerrima, plana; petioli pollicares vel sesquipollicares. Scapi parum longiorcs, medium versus bibracteati ibique articu- lati. Sepala oblonga obtusa. Corolla calyce duplo longior, flava. Stamina longiora calycem parum superantia. Crescit prope Montevideo, aj.. ;. Savigny, welcher die Pflanze nach von Commerson gesammelten Exemplaren im Jussieu'schen Herbarium beschrieb, gab, durch die tiefe Theilung der Blättchen getäuscht, mit Unrecht die Blätter als sechs- fingrig an. Siehe hierüber die Note zu O. cineracea in St. Hilaire flor. bras. 1. p. 123. 27* 212 ß. pedunculis bi — multißoris. 25. O. lasiopetala Zuccar. O. acaulis, radice tuberosa subarticulata, foliis radicalibus terna- tis, foliolis glabriusculis obcordato- bilobis lobis obtusis egiandulosis, soapis aeque ac petioli pubescentibus , subtrifloris, sepalis lanceolatis acutiusculis biglandulosis , petalis extus uno latere pubescentibus , sty- lis barbatis stamina glabra edentula superantibus. O. lasiopetala Zuccar. l. c. n. 17. Crescit prope Montevideo, (u. s. in herb. cl. Otto), aj.. Corolla rubra (sicca violacea). 26. O. articulata Sav. O. ccaulis, rhizomate articulato-incrassato saepe granulatim con- stricto , foliis radicalibus ternatis , foliolis lata obcordatis ciliatis gla- briusculis vel sericeo - hirtis , subtus glanduloso - punctatis , scapis 3 — 6- floris , sepalis lanceolatis obtusis apice bi — multiglandulosis, petalis extus pubescentibus, ovarii loculis 6 — 7-ovulatis, stylis barbatis in- termediis vel stamina edentula hirsuta superantibus. O. articulata Sav. in Lam. Encycl. If^. p. 636. n. 2C. — Zuccar. l c. n. \SS. — St. Hil. ßor. Brasil. 1. p. 124- n. 28. Crescit prope Montevideo {Commerson') nee non in Brasi- liae provincia Rio Grande do Sul ad littora maris (St. Hil.) aj.. Floret autiimno. (u. s. spec. Commers-). Petala oblique truncata, integerrima seu vix crenulata, uno mar- gine pubescentia, purpurea. Ovarium apice villosum, loculis 7-ovu- latis. Capsula circiter 6'" longa, oblonga, apice pubescens, lo- culis abortu circiter 4-sperrais. Semina ovata, compressa, basi acuta, transversim rugosa, rufa. Radicula cotyledonibus longior. (e^jo&' filiformes , basi stipulaceo- dilatata amplexicaules, glabri aut glabriusculi, g -— lU"' longi. Pe- rfuncuZj axillares , 1-flori, filiformes, folio longiores , soepius bibrac- teati , bracteis linearibus angustis , vix puberuli. Sepala linearia, obtusa, apice tenuiter denticulato -clliata, , Pe/a/a integerrima, lu- tea, basi lineis fy atropurpureis notata, circiter 5"' longa. ..Stamina 223 longiuscule co&Viia ; ßlamenta brcviora glabra, longiorn hirtella ; an- therae orbiculari- cllipticae. Ovarii locula 3-ovulata. Slyli hir- telli, ima basj coaliti. Stigmata capitata, iSt, Ililaire^. ■\ii\\'Crcscil inpascuis pahiäosis desertorum proiiinciae Rio Grande do Sul. Floret Januario. Jj.. ^ Uix» Im ! 43. O. fil ifo r m is Kiinth. O. caulibus filiformibus repentibus glabris, foliolis subrotundo- obovatis erparginato -bilobis margine pilosis subtus puberulis, petio- lis basi cum stipulis parvis membranaceis ciliatis connatis, aeque ac pedunculi pubescentibus, sepalis ciliatis, staminibus longioribus cilia- tis, stylis longissimis pubescentibus, ovarii loculis 3 — 4-ovulatis. O. fdiformis Kunth. l, c. p. KJO- n. 17. iab. 469. — Decand. Prodr. 1. p. 695- n-Sl. — Zaccar. l. c. n. 42. — O. ne- matodes Spreng. Syst. Feget. Jl. p. 429. n. 96. Crescit in Andibus IS ovo - Granatensibus locis temperatis, alt. 600 hexap. Floret Junio. 3^. ... Corolla magnitudine O. Acetosellae, flava (?). — 44. O. parvifolia Decand. O. caulibus lignescentibus repentibus glabris, foliolis minimis subrolundo-obovalis emarginato -bilobis ciliatis utrinque adpresso- pi- losis, petiolis basi cum stipulis membranaceis rotundatis ciliatis con- natis aeque ac pcdunculi s^palaque jpubescenlibus, staminibus longio- ribus pubescentibus, stylis longissimis barbatis, ovarii loculis 3-ovulatis. O. microphylla Kunth. l. c. p. 190. n. 18- — Zaccar- l. c n. 41. iexcl. Syn. Decand). — O- parvifolia Decand. Prodr. 1. p. 693. n. 32. Habiiat in regno Quitensi. li (r. s.). A priori, cui simillima, fide dar. Kunthii divcrsa caulibus lig- 224 nosis epidermide solubili, foliis minoribus utrinque hispidiilis, caly- cibus pubescentibus. Corolla magn. 0. Acetosellae, flava. Decandolle hat den Kunthischen Namen geändert, weil schon einei?. microphylla des Poüfet (O. rubens Haivorth) aus Neuhol- land existirt. . J£ > sV», ob ** stipulis nullis, petioUs basi articulata vix incrassata. 45. O. myriophy'lla St. Hilaire. O. caule suffruticoso prostrato ramoso villoso, foliis numero- sissimis parvulis, foUoUs profunde obcordatis longe villosis, pedun- culis solitariis unifloris petiolisque molliter hirtis, staminibus majopi- bus villosis, stylis longissimis villosis, ovarii loculis uniovulatis. \-,.-~.v^.. . .■ . ... . . ... . .A.v.-xoV.Y:\ .X- O.'myriophylla St.\H(lairf l. Cj, p.^\ll. n. 24- .A-Ci-x" Caulis prostralftis' ramoSüs,' bäsf stbglaber, sursulh VilFos'us , fer- rugineus, J" circiter longus. Folio, numerosissima conferta, in ra- inis lateralibus abbreviatis fasciculata ; foliola obcordata sinu pro- fundo, lobis obtusis , utrinque punctulata, inferiora pilosa, 1'" circi- ter longa, superiora molliter villosa vix lineam longa; petioli filifor- mes, villosi, circiter k'" longi, pilis rufescentibus. PeduncuK axil- lares solitarii , uniflori , 6 — 1'" longi , filiformes , supra medium bi- bracteati, pilosi , ferruginei ; bracteae anguste lineares obtusae villo- sae, vix lineam longae. Sepala oblonga, acuta, trinervia, villosa. Pelala denticulata lutea. Slamina minora pilosiuscula, majora vil- losa; antherae suborbiculares , parvulae. Ovarium 5-cephalum, vil- losissimum, loculis uniovulatis. Styli longissitni, villosi, stigmati- bus tuberculato - capitatis. iSt. Hilaire'). Crescit in campis partis aiistralis provinciae St. Pauli. Flo- ret Januario , Februario. y^. ,. 225 46. O. confertissima St. Hilaire. O. caule suffrulicoso decumljente, ramis ereclis Poliosis , foliis confertissimis parvulis, foliolis scssilibus obovato - cUipticis vix emar- ginatis utrinquc pilosis, margine villosissimis, pedunculis unifloris, flo- ribus saepius nutanlibus, sepalis acutis , staminibus longioribus hir- tellis, stylis longissimis hirtcllis, ovarii loculis 1-ovulatis. O. confertissima St. Hil. l. c. p. 122. n. 25. tab. XXI y. Cauto dccumbens , saepius radicans, ramosus , angulosus, glaber, nigrescens; rami erecti subsimplices, anguloso- complanali, atropur- purci , basi glabri sursum villosi, 8 — lö - pollicares. Folia nume- rosissima, confertissima, parvula ; foliola obovato - elliptica, obtusa, vix emarginata, utrincjue pilosa, margine villosissima , glaucescentia, 2'" circiter longa, \\"' lata; petioli primum erecti et villosi, demum glabrati , patentes, 4 — -5'" longi. Pediinculi axillares, 1-flori, su- pra medium articuiati, bibracteati , infra articulationem persistentes. Flores saepius nutantes. Sepala oblonga, acuta, interioribus angu- stioribus. Petala circiter k'" longa, integerrima, lutea. Glandulae 5 teretes ad basin staminum. Stamina basi coalita ibique glaber- rima ; filamenta majora hirtella; anthcrae suborbiculares. Ovarium glabrum, loculis uniovulatis. Styli longissimi, filiformes, hirtelli. Stigmata bifida. Capsula subglobosa, caljce brevior, circiter \\"' longa. Semen basi acutissimum , longitudinaliter lincatum simulque rugoso -tuberculatum. {^St. Hilaire'). Crescit in monlibus Serra do Papagaio, provinc. Älinas Ge- raes. Flor et Martio. % . ,., Die Fächer des Ovariums werden in der Definition als 5 Eyer, in der Beschreibung als nur eines enthaltend angegeben. Ersteres ist ver- muthlich Druckfehler, da auch die Abbildung nur ein Ey in jedem Fache zeigt. 29 22Ö 47. O. serpens St. HU. O. caulibus repentibus filiformibns foliosis, foliolis subsessili- bus obcordalis vix emarginatis subvillosis ciliatis ; pedunculis axilla- ribus folio' longioribus capillaribus unifloris , sepalis linearibus aculis, statninibus longioribus subhirtellis , stylis brevissimis villosis, ovarii villosi loculis uniovulatis. O. serpens St. Hilaire l c. p. 120. n. 22. Cautes repentes, radicantes , filiformes, ramosi , foliosi , subpu- bescentes, rubentes. Foliola subsessilia, obcordata sinu parum pro- fund o , subvillosa, ciliata, pubescentia, 5-nervia, circiter 3'" longa lataque ; petioli pubescentes, 4 — 6'" longi. Pedunculi foliis lon- giores, capillares , paulo infra apicem bibracteati, bracteis subulatis |. lineam longis , glabriusculi , rubescentes. Sepala villosa vel pilosa, linearia , acuta, rubentia. Pctala integerrima, aurea. Slamina mi- nora glabra, majora longissima subhirtella. Ovarium villosum, locu- lis uniovulatis. Styli brevissimi, villosi, apice curvati , sligmalibus brev-ibus mullipartitis. Capsula globosa, subvillosa, 1|"' longa. Se- mina ovata, basi acuta, subcostata, rugosa, ^'" longa. Embryo par- vus lutescens, cotyledonibus OTh\c\x\AYi - e\\\\)\.\cis, radicula multo bre- vioribus. iSt. Hilaire'). Crescit in campis herbosis provinc. St. Pauli. — Floret Mar- tio. ^. ^ Auch hier giebt Hr. v. St. Hilaire //o/rt ovato - lanceolat«, obUisiuscula ^ pubcs- centia, cgiandulosa , viridia vel rarius rubentin , parum 'inaequalia. Corolla anipla, lalc infumlibuliCormis; petalti snpra basin pumnl ooonexa, ceterum lihera, erccto - patentia, breviler ungiiiculata, obo- y«M, leviter emargiivata vt'l obcordala-, rarius irregiilapiltT subcre- nala , glabra, flava Hncisque atropurpureis c bosi rad!a(im expansis notata, 8 — 10'" longa. Sliimina basi monadelpha : filamcnta subiu lala: longiora medio dente acuto munitaj inde 'apiccm versus pubes- centia, alba, stylos supcranlia, breviora glabra. j4nthcrae ovatae, dorso aßlxae , flavae. Ovariiiin penlagöno-cylindriciim, glabrum, 5-loculare, loculis plerumque A-ovulatis. Styli erccto - patentes, bar- bali, pallide virentes, intermedii. Stigmata subbiloba, papulosa < vi- ridia. Capsula desideratur. In culla planta saepius omnes floris partes eo modo nuniero an- genlur. ut 6 — 8 sepala totid'emque petala et 12 — lö stainina in- vcniantur. Crescit in Periwiae montibus guanoccensibiis , ubi specimina Icgit beat. Hacnhe , nee non (_an tantum culta?) in imperio mexi- cano , Wide tubcra misil dar. de Harainshi. Floret apud nos sab dio mens. Julio et Augusto. (r. s. et v.). Explicat. Tab. Pill. Fig. 1. Calyx, panini aiictii.s. 2. Stamina cum pistilln, aiicta. .1. Stamm e majnribus, auctiiin. 4. Pistillttrn, lociilii aiiteriori apprto , auctiim. 5. S(i>;ma, ina^s aiictum. 59. O. carnosa Mol. O. radici" tubcrosa subfusiformi, caule brevi subramoso crasso, foliis ternatis, foliolis obovato - ciineatis carnosis glabris subtus hya- lino-papillosis , scapis 3- — 5 -floris, sepalis duobus exterioribus multo majoribus subcordalis obtusis, staminibus longioribus puberulis eden- tulis, stylos superantibus, ovarii loculis 14 — l6-ovulatis. O- carnosa Lindley Bot. Register Vol. XJJI- lab. 1063. — UooUer Bot. Magazine. Fol. LV. lab. 2866. S38 Radix crassa, carnosa, fusiformis, cortice sordide cinereo-fusr cescente vestita, fibrillis sparsis obsita. Caulis 3 — 6-uncialis, basi lignosus foliorumque delapsorum rudimentis quasi dentatus, demum cute scariosft obtectus, sursum l^erbaceus, simplex yel in ramos nonnullos brevissimos divi&us., uti ,tQta. plantai glaber. Folia versus apicem caulis ramorumque approximata, numerosa, petiolata, ter- nata; pelioli k — 6" longi , erecto - patentes, teretes, glabri , pruina tenuissima parum glaucescentes, supra basin incrassatam persistentem articulali ibique delabeotesi yb/io/« omnia subsessilia, inter se aequa- lia, e basi late cuneata oi>ovata , truncata, emarginata vel leviter ob- cordata, ceterum integerrima, iitrinque glabra , carnosa, supra eve- nia et saturale viridia, subtus nervo medio prominulo percursa, pal- lidiora, epidermide tecta in pagina superiori e cellulis magnis sub- prbicularibus cpnvexis irregulariter sibi appositis composita, in pa- gina inferiori facta e cellulis multo adhuc majoribus globosis ( in medio oblongis), basi tantum affixis, ceterum liberis sed arcte sibi adpressis, hyalinis, aeque ac in Mesembr. crystallino nitidissimis et parvorum crystallorum faciem prae se ferenlibus, k — 10'" longa, Jtotidemque lata. Stipulae cum petiolorum basi connatae , marginem membranaceum ciliatum formantes. Pedunculi erecto -patentes, te- retes, glabri, foliola subaequantes, 2 — 5-flori, flore medio praeco- ciori , apice bracteis duabus linearibus obtusis viridibus adpressis muniti; pedicelU vel omnes uniflori et in umbellae pauciflorae spe- ciem dispositi, nudi, teretes, li- — 2-pollicares, sub anthesi ei-ecti, postea refracti, vel medius tantum uniflorus, laterales duo vero me- dio bibracteati atque iteriftn 2 r— 6 - flori. Calycis foliola inaequa- lia, extimis duobus, rarius et tertio, multo majoribus, ovatis obtu- sis, basi subcordatis, foliaceo-subcarnosis, tenuiter radiatim venosis, viridibus, glabris, eglandulosis , erectis, arcte sibi adpressis interna- que multo angustiora linearia rotundato- subemarginata plane obte- gentia. Petala ad ungues lineares concavos calycem aequantes car- nosulos flavescentes cohaerentia, sursum extensa in laminam circiter 239 ejusdem longi'udinis late cuneatam, tr.un4;atain , irregplariter crcnat- tam , horizonlalitpr patentem vel quasi rcfractam, sulphuream, basi tenuiter saturatius striatam- Slaminiim fdamenta monadelpha, subu- lata, erecta, brevioribus ad medium usque cqnnatis calycem aequan- tibus glabris, longioribus parcissime glanduloso - pilosis ; antherae ovato- cordatae congenerum, flavae. öurtriMwi cylindrico-pentagonumj viride , glabrum vel supcrne parce glanduloso - pilosum, ovulis in quovis loculo 15 — l6. Styli intermedii, erecti , ad medium usque sibi arcle adprcssi et fere connati, inde patentes, cylindrici, fere glabrl, pallide virentes. Stigmain lunato- biloba, pennicillata, vires- ccDti- flava. Capsula desideratur. Crescit in regno chilensi prope ydlporaiso. Floret aestate. ai.. (f. *.)• i Von ö. magellanica Forst er , wohin Sprengel diese Art rech- net, ist sie durch die spindelförmige Wurzel, den Mangel an Be- haarung aller Theile und die gelben Blumen gewiss hinreichend ver- schieden ! 60. O. melilotoides Zaccar. 0. caule erecto herbaceo glabro, foliolis obovatis emarginato- obcordalis utrinque glabris, stipulis basi adnatis apice liberis ovatis, pedunculis bifidis mullifloris, floribus in pedicellis elongatis laxe ra- cemosis, staminibus longioribus tenuiter barbatis , stylis brevissimis, ovario glabro. O. melilotoides Zuccar. l. c. n. 49. Crescit in Peruviae montibus Guanoccensibus (r. s. specc. Haenheana). ? Flores in pedicellis poUicaribus laxe racemosi, quam in 0. Ace- tosella multo majores. '>.:.i' 240 6ti ' Ö. medic'ä'gin&a Neinth,^'*' "'^ 'fiel Bin mi i^ril aobcu^ü O.' caulibus ramosis procurt'fe'ent'ifcds '^ImAs',' ftjlJolis oBoV'aVis emarginatis ciliatis supra glabris subtus pubescenlibu's, stipulls lance- olatis obtusis apice liberis, pedunculis longis apice bifidis 5 — 15'-flb- ris, övarii loculiS 3-ovulatiSj stylis quam stamina longiora denticü- .ii;i. .u.'....ii j,-.,..; ;; .lil/T \ui-," -v . .v^ . ■ . , . ;' • .,,0 laja bi-fevionbus. • . iir . li.'i /.i :• - OKolfjni)' \'f yii(?. medicaginea Kunth l c. p. 188- «• 13- — Decand frodr. J, p. 6g2. n. 27- — Zuccai: l. c. n. 48. . Crescit in regno Novo-Granatensi? (ü. s.specü. Humboldt.) aj.'. 6JI(^^. <^. s^caß^ens Hunt^. ^ O. caule ramoso scandente glabro, foliis ternatis, follolis obova- tis emarginatis supra glabris subtus pubescenti - hirtis , petiolis villo- sis , stipulis lanceolatis aculis ciliatis, pedunculis elongatis dichotomo- quadrifidis'tnultifloris, calycibus glabris, staminibus stylisque brevis^ fiimis glabris. nbuinlii .'.'•'. y_.\ O. scandens Kunth. l. c p. 188. n. 12. — Decand. Prodr. 1. p. 692. n. 26. — Zuccar. l. c. «.50. Crescit in monte Quindiii alt. 1300 hexap. — Floret Octobri. 3J.. (ü. s. sp. Uumb.'). Flores magn. Oxal. Acetosellae , flavi. ** stipulis nullis. 63. O. stricta L. O radice fibrosa stolonifera, caulibus herbacels plerumque erectis glabris, foliolis obcordatis , stipulis nullis, pedunculis folio plerum- que longioribus bi — quinquefloris , pedicellis fructiferis erectis stric- tis , capsulis elongatis. 241 O. stricta Linn. Syst- p. 434- — Thunb. dissert. n. 21. — Jac- (juin IMonogr. p. 29. tab. 4. — Zuccar. l. c. n. 37. Crescit in America boreali a Pensylcania ad Firginiam us- que, nee non, abinde translata, frec/uens in Europae temperalae cuhis. Florel Junio, Jidio. ©. O. Dillenii , welche gewöhnlich neben O. stricta aufgeführt wird i Zuccar. l. c. n. 38)) ist, je mehr angebliche Exemplare dersel- ben ich seitdem gesehen habe, mir immer zweifelhafter geworden, so dass ich sie nicht mehr als eigne Spccies aufzuführen -vvage. Alles was ich als solche zu Gesicht bekommen habe, waren kleine zarte Exemplare bald von O. corniculata, bald von stricta. Pursh und die neuern ame- rikanischen Floristen haben die ächte Pflanze aber auch nicht gesehen • Jacquin nimmt seine Beschreibung, welche nicht ohne Widersprüche ist, nur aus dem Dillenischen Texte und der mittelmäösigcn Abbildung. Decandolle hält sie selbst für Abart von O. stricta. Ich habe sie desshalb vorläufig aus der Reihe der Arten ausgelassen. 64. O- rosea Jacquin. O. caule herbaceo ramoso carnoso stricto, foliis ternatis, folio- Hs Omnibus sessilibus cuneato-obcordatis petiolisque utrinque pilosis, pedunculis elongatis apice bifidis niullifloris, staminibus glabris , lon- gioribus dentalis stylis barbatis brevioribus. a. floribus majoribus , petalis lineatis roseis apice crenatis. O. rosea Jacq. Oxal. p. 28- n. 5- — JJ'illd. spec. plant. 11. p- 802. — Pers. Encliir. 1. p. 5i8. — Decand- Prodr. J. p. 693. n. 36. — Sprengel Syst. veget. IL p. 430- — Uoo- ker Botan. Magazine lab. 2830. — Oxys rosco ßore erec- tior vu/go Culle. Feuillee peruv. 2- p. 733. tab. 23. — • O.valis raceinosa Savign. in Lam. Encycl bot. IF. p. 684. — O. ßoribunda Bot. Reg. tab. 1125. (nullo modo planta Lehmanniana). 31 242 /?. Acribus tninoribus, petalis vix lineatis rubris apice integerrlmis. Oxalis rosea. Sims in Bot. Magaz- t. 2415. — Zuccar. l c. n. 35. Radix ramosa, annua. Caulis herbaceus, carnosus, erectus, strictus, basi teres, sursum subangulosus , parum flcxuosus, ramosus ramis divaricalis , glaber, pedalis vel sesquipedalis. Folia petiolata, ternata, ^air\& \ J^oliola omnia sessilia, cuneato-obcordata , utrinque tenuiter pilosa, laete viridia, 6 — 8'" longa, 4 — 6'" lata; petioli pollicares vel sesquipollicares , seniiteretes, pubescentes, supra basin incrassatam articulati. Stipulae nuUae. Pedanculi versus apicem caulis ramorumque axillares , patentes, stricti, teretes, pilosi, 4 — 6 poUices longi, apice bifidi, multiflori, flore solitario in dichotomiae &ng\i\o ; ßores longe pedicellati, sub anthesi erecti, postea refracti vel divaricati ; pedicelli pollicares, basi bractea lineari suffulti. Ca- lycis sepala ovato - oblonga , obtusiuscula, virirfia, pubescentia, apice glandulis duabus oblongis flavis vel miniatis notata. CorolUt magna, patens ; petala ex ungue cuneato sulphureo obovata , crenulata, rosea, lineis saturatioribus notata. Slamina basi monadelpha, alterna du- plo breviora, omnia glabra , longiora medio dente crassiusculo mu- nita, stylis breviora. Antherae ovatae, flavae. Ovarium ovatum, loculis pauciovulatis. iS/j7j filiformes , barbati, erecti, stigmatibus capitatis , glandulosis. Capsula desideratur. Var. ß. recedit tota statura humiliori, floribus minoribus, petalis saturatius roseis non lineatis apice rotundatis nee crenatis. Attamen pro specie diversa vix habenda videtur. Crescit in rcgni chilensis locis humidis, ad fossas. Cum aliis plantis mixta incolis ad tingenda lintea inservit, ') Floret iin viridariis) Marlio, Aprili. 0. ,^ ') Dr. Pöppig sagt liierUber in seinen Reiseberichten aus Chili (siehe Froriepi 243 Lehmann's O. floribunda ( v. Nov. act. Acad. Leop- Carol, vol. XIV- p. 813) gehört, trotz Lindley's Versicherung, gewiss nicht hieher. Lehmann selbst beschreibt sie ausdriicklich als acaulis und tuberös«. Was ich bisher als solche gesehen, was Link und Otto als solche abgebildet haben , ist durchaus meine O. Martiana. Ob aber die ächte Lehmann'sche Pflanze auch hieher gehöre, ist mir noch zweifelhaft, denn es heisst in der Beschreibung radix tuberosa, solida, arliculata, wahrend O. Martiana eine Zwiebel hat, auch wer- den die Blumen viel kleiner (magn. florum O. »trictae) angegeben. Die Vergleichung der lebenden Pflanze wird darüber entscheiden. 65. O. tortiiosa Lindl. O. caule s. rhizomate carnoso squamoso, foliis ternatis, foliolis bre- viter pedicellatis, linearibus, obtusis, supra glabris subtus pubescenti- hxxs crassiusculis, petiolis pedunculisque tortuosis, umbellis multiflo- ris, sepalis lanceolatis obtusis apice maculatis, stylis stamina subae- quantibus, ovarii loculis polyspermis. O- tortiiosa Lindl. Botanical Register tab. 1249- Caulis palmaris vel pedalis, tortuose adscendens , squamis ovatis acutiusculis imbricalis brunneis vestitus. Folia in apice caulis plu- rima, approximata, longe petiolata, ternataj petioli pedales vel lon- giores, teretes, glabri, tortuosi ; foliola omnia breviter pcdicellata, linearia, obtusiuscula, supra glabra subtus pilosa, crassiuscula , pol- liceui circa longa, 2 — 3 lineas lata. Slipulae nuUae. Pedunculi foliis longiores , teretes, glabri, tortuosi; umbella multiflora, foliolis pluribus ovatis acutis involucrata ; pcdicelli erecti , circiter pollicares, Notizen XXVII. Bd. p. 214.): Ans einer schönen purpurblUthigen Oxalis der Wäl- der macht sich der Rancr ein vorzügliches Färbematcrial , aus den Blattern des Cnlle, einer andern Art (so heisst iinsre Pflanze bey Feuillee) formt er lileina Kuchen , deren er sich um der Säure willen beym Farben bedient und die im Lande sehr gesucht sind. 31* 244 glabri. Calycis sepala ovato-Ianceolata, obtusa, paulo erosa, mar- gine anterior! colorato (glanduloso). Corolla magnitudine fere O. caprinae, infundibuliformis, petalis cuneatis, truncatis, antice- obsolete crenatis, luteis, magis minusve sanguineo - marginalis. Stamina sty- los subaequantia. Ovarii locula polysperma. Capsula desideratur. Crescit in regno chilensi prope Valporaiso. — Flor et (in mridariis) Junio. 3^. 66. O. sarmentosa Zuccar. Tab. IX. 0. caulescens, caule angulato prostralo sarmentoso, foliis terna- tis, foliolis Omnibus sessilibus ovato- rhombeis acutiusculis uti tota planta hirtis, pedunculis multifloris dichotomis. Caulis elongatus, prostratus, tenuis, angulatus, junior pubescenli- hirtus, adultus glaber, ad foliorum insertiones radices tenues fibroso- ramosas emittens, ramosus. Folia longe petiolata, ternata; petioU 3 — 9 poUices longi, erecti, stricti, semiteretes , supra canaliculati, pilis patentibus hvcii; foliola omnia sessilia, ovato -subrhombea, acu- tiuscula vel obtusa, integerrima, ciliata, ulrinque, sed praeserlim sub- tus, pilis decumbentibus sparsis hispidula, poUicem fere longa, 8 — 10 Iineas lata. Stipulae nullae. PeduncuU axillares, folia aequantes vel superanles, erecti, teretes vel compressiusculi, hirti, multiflori, apicem versus dichotomo-bifidi ; infra divisiones bracteis duabus par- vis lanceolatis acutis membranaceis fuscis hirtis muniti ; divisiones plerumque iterura dichotome ramosae, ad ramificaliones pedicellosque bracteis supra descriptis conformibus munitae, flore solilario e cujus- vis dichotomiae angulo longissime pedicellato ; pediceUi tenues, tere- tes, stricti, hirti, longitudine varii , 1 — l§-pollicares in floribus in- ferioribus, k — 6 Iineas longi in superioribus, ante anlhesin nutantes. Calyx 5-phyllus, persistens; foliola subinaequalia, duobus externis parum minoribus, oblongo-lanceolata, aculiuscula, integerrima, ex- tus hirta, eglandulosa, inlus glabra. Corolla calyce triplo fere Ion- 245 gior, flava; pelala longe cuneala, apice rotundata , inlegerrima, glabra. Slamina basi monadelpha , alterna plus quam triplo breviora, compressa, acuta, glabra; longiora basi compressa glabra, sursum subulata , edcntula, hispidula. Antherae ovato-subglobosae conge- nerum. Ovariuni calyce brevius, ovato-5 -gonum, 5-loculare, lo- culis 1 — 2-ovulatis, extus dense hirtum. Slyli teretes, erecto -pa- tenies , stamina breviora superantes, hispidi. Stigmata papillosa. Capsula ovalo- pentagona, calyce persistente vix longior, hispida, 3-locularis, localis monospermis. Semina matura desiderantur. Crescit in Brasiliae provinciis meridionaUbas , unde commu- nicavit specc. dar. Selloip. aj.. (r. *.) Explic, tob. JX. Fig. !• Flna, aiictus. 2. Pistillum, auctum. 3. Stamina separata, ancta. 6?. O. rhombifolia Jacq. O. caule lignoso erecto, foliolis omnibus sessilibus ovato- rhom- beis obtusiusculis pubescentibus, lateralibus basi subinaequilateris, pedunculis 3 — 5-floris, sepalis lanceolatis acutis, staminibus longio- ribus edentulis acque ac styli longissiini hirsutis. O. rhombifolia Jacq. Oxal. p. 22. n. 2. tab. 2- — f'Fillden. spec. plant. IJ. p. 802. — Ziiccar. l. c. n. 51. Crescit in America torrida ad Caracas, (u. *. in herb. TVilld. a Bredemeyero lectam. ) % . Species minus notae. 68. O. longiflora L. O. caule inferne nudo siniplici, foliis ternatis, foliolis semibifi- dis , pedunculo unifloro. O. longißora Linn. Syst, plant, p. 432. — Jacquin Oxal. p. 113- n. 90. — Zuccar. l. c. n. 52. Uabitat in Virginia. * 246 Vermuthlich durch Versehen giebt Sprengel Syst. Veget. IL p. 427. n. 68. als Vaterland der verschollenen Art das Kap an. 69- O. conorhiza Jacg. O. radice perenni turbinata crassa, caule brevissinao erecto, fo- liis ternatis, foliolis obcordatis , pedunculis 1 — 2-floris, floribus am- plissimis. O. conorhiza Jacquin Oxal. p. 26. n. 6. — Zuccar, l. c. n. 53. Crescit in vastis campis prov- Paraguay. * CoroUa amplissima, lutea. 70. O. crenata Jacq. O. annua (?), radice fusiformi, caule erecto ramoso carnoso, foliis ternatis, foliolis obcordatis, pedunpulis umbelliferis , petalis crenatis. O. crenata Jacq. Oxal, p. 11. n. 7- — Zuccar l c- n. 54. Colitur passim in hortis Limae. ^^ CoroUa diametro 10'" metiens, lutea, intus purpureo - striata. 71. O. verticillata Decand. O. caule erecto simplici glabro, foliis ternatim quaternatimve verticillatis, foliolis obcordatis, pedunculis 2 — 3-floris petioli lon- gitudine. O. verticillata Decand. Prodr. I. p. C91. n. 17. — Zuccar. l. c. n. 55. Crescit in hortis St. Angeli in Mexico. ^ b. foliolo terminali a lateralibus magis minusve remoto {lon- gius pedicellato}. 247 72- O. linearis Zuccar. 0. caule crecto subsimplici suffruticoso pubescente, foliolis li- nearibus acutiusculis hirtis, peJunculis apice bifidis 1 — H-floris fo- lia aequanlibus, sepalis acutiusculis pubescentibus, staminibus longio- ribus medio denticulatis barbatis, stylis longissiinis barbatis , capsulac glabrae apice dentatae loculis dispermis. O. linearis Zuccar. l c. n. 57. — O. nigrescens ß. linearifo- lia St. Ililairc l. c. p. 114- (?)• Crescit in Brasilia a cl Selloto ibidem lecta ( y. ä. ) jj . Von den zwey nächstfolgenden Arten unterscheidet sich, so viel aus Kunth's und St. Hilaire's Beschreibungen erhellt, unsre Art vorzüglich durch die starke Behaarung, die gezähnten längern Staub- faden und die an der Spitze gezähnten Kapselfächer. Ausserdem scheint sie ihnen aber so nahe verwandt, dass ich gerne alle drey zu einer Species vereinigen möchte. 73. O. angustifolia Kunlh. 0. caule fruticoso ramoso, foliolis linearibus vel oblongo-linea- ribus oblusis glabris, lateralibus minoribus, pedunculis 3 — /j - floris folia subaequantibus, sepalis acutis glaJaris, stylis pubescentibus, ova- rio glabro. O. angustifolia Hunth l. c. p. 193. n. 24. — Decand. Prodr. I- p. 6yi. n. 11. — Zuccar. l. c. n. 58. Crescit in J\ova - Hispania. — Floret Aprili. % . .. Flos magnitudine O. corniculatae , flavus. 74- O. nigrescens St. Hilaire. O. caule suffruticoso, folioso, pilosiusculo , foliolis glaberriinis, foliorum infcriorum ovatis vel ovato-oblongis, superiorum oblongis, 248 summorum saepe linearibus, pedunculis bifidis foliis longioribus , flo- ribus racemosis, sepalis obtusis, Etaminibus longioribus hirtellis, sty- lis barbatis intermediis , ovarii glaberrimi loculis 3 - ovulatis. O. nigrescens St. Hilaire l. c. p. 113- n. 10. Caulis sufFruticosus apice subherbaceus , 8 — 12 - pollicaris, erec- tus , Simplex; basi teres sursum complanatus, angulosus , pilosiusculus, nigrescens vel obscure fuscescens. Folia numerosa; foliola in in- feriore vel media caulis parte ovata vel ovato-oblonga, obtusa, circi- ter 8'" longa, superiora oblonga vel elliptico-oblonga, obtusa, circi- ter 1 — 2" longa, summa oblonge- elliptica aut elliptica, saepe lineari- oblonga, obtusiuscula au tlinearia, acuta; lateralia minora, omnia in- tegerrima, subevenia, glaberrima, subglaucescentia, marginibus saepe nigrescentia, sub lente farinaceo- tuberculata ; petiolus 8 — ■ 12"' lon- gus, super foliola lateralia in petiolulum folioli terminalis 2'" longum productus. /'ec?o«c^^/^' axillares, 2 — 2^" longi, complanati, glabri, apice bifidi, bibracteati ; divisiones 2 — 8'" longae, divaricatae, a basi floriferae, ad basin cujusvis floris bracteolatae ; bracteae subulatae, gla- briusculae. /Yores pedicellati , pedicellis circiter 2'" longis, glaberri- mis. Sepala glaberrima, saepe nigrescentia, oblonga, obtusa, mucronu- lata, 5-nervia. Petala glaberrima, aurantiaco — lutea, circiter 3'" longa. Stamina minora glaberrima, majora quintuplo longlora, hirtella, basi glaberrima. Ovarium ovatum, glaberrimum, loculis 3 -ovulatis. Styli crassi, externe hirtelli, inlermedii, stigmatibus capitatis. Cap- sula 2 — 3'" longa, ovato-globosa, ex viridi rubroque variegata, abortu saepius 2 - sperma. Semina circiter li'" longa. Embryo virescens; cotyledones ellipticae, radicula dimidio iongiores. iSt. Hilaire). Crescit in campis provinciae Minas novas. — Floret Majo, Septembri. 1j . , Variet. ß. linearifolia (caule 4 — 6-pollicari, foliis omnibus li- nearibus, anguslis, canaliculatis, nervo medio eaepe piloso) fortasse ad nostram O. linearem pertinet. 249 75- O. divaricata Marl, et Zuccar. O. annua, caule gracili erecto pubescente (viscido?) ramoso, ramis plerumque geminis , foliolis parvis obovatis ellipticls vel ob- longis obtusis pubescentibus, pedunculis aeque ac petioli tenuissimis strictis 3 — 5-floris, brevissime bilidis, staminibus longioribus medio dentalis barbatis, stylis brevissimis glabris, capsulae loculis sub3- spermis. O. divaricata Zuccar. l. c. n. SQ. Cr e seit in Brasiliae editis sylvis prov. Bahiensis, ibidem de- tecta a dar. Eq. de Martius. — Flor et Novembri. ©. (ü. 5. )• Caules gracillimi , fusci, pilis brevibus patentibus pubescentes et fortasse viscosi. Foliola parva, 2 — 4 (raro 6) lineas longa, I5 — 3"' lata, tenera, glaucescenti-pubescentia ; petioli usque ad fo- liolÄ 8 — 12'", inter ea 1 — Z'" longi, tenuissimi, stricti; pedun- culi axillares, 15 — 18'" longi, apice brevissime bifidi, 5 — ?-flori, floribiis pedicellatis aeque ac capsulis erectis, parvis, sepalis plerum- que pilo reliquis longiore et robusliore terminali subaristatis, petalis flavis, ^/'j'/w brevissimis glabris, Capsula ovato-globosa, loculis Iri- spermis. Der nachfolgenden Art, wie es scheint, sehr nahe verwandt. Doch habe ich nicht gewagt, beyde zu vereinigen, da ich an trocknen Exemplaren nicht mit Gevvissheit nachweisen konnte, ob die Stengel klebrig sind, da ferner Hr. v. St. Hilaire seiner Pflanze viel grös- sere durchaus glatte Blätter gieLt, dagegen des Grannenhaares auf den Kelchblättchen und der gezähnten längern Staubfaden nicht erwähnt. 76. O. euphorbioides St. Hilaire. O. annua?, caule suffrulicoso pubescente viscoso, foliolis glabris obtusis, inferioribus ovatis, caeteris linearibus glaucescentibus, pe- 32 250 dunculis brevissime bifidis 7-floris, staminibus longioribus hirtellis, stylis intermediis pubescentibus , capsulae loculis subtrispermis. O- euphorbioides St. HU. l c. p. 113. n. g. Radix fibrosa, annua ? Caulis suffruticosus , apice herbaceus, simplcx aut ramosus, inferne teres, superne complanatus substriatus, pubescens, viscosus. Folia numerosa; foliola glaberrima, glauces- centia , foliorum inferiorum ( raro omnium) ovata vel elliptico -ovata, retusa^ 6 — 10'" longa, superiorum linearia, obtusa vel retusa, cir- citer 1'" longa, 2 — 3'" lata, laleralia minora ; petioU ad foliola us- que circiter 9'", inter ea 1 — 2'" longi, filiformes, pubescentes, apicem versus glabriusculi. Pedunculi axillares, l4--pollicares, fili- formes, pubescentes, apice brevissime bifidi; ramuli apice trifiori, puberuli. Calyx glaber, sepalis oblongo - linearibus apice ciliatis, marginibus saepe purpureis. Petala glabra , 2 — 3'" longa , au- rantiaco - lutea. Stamina minora glaberrima, majoribus apicem vei- sus hirtellis 4-plo hrevlora -^antherae elliptico -suborbiculatae. Styli intermedii, hirtelli, stigmatibus capitato-bilobis. Ovarüim ovaXum, glabrum. Capsula ovato - globosa , obtusissima , subpuberula , circi- ter 2"' longa, loculis 2 — 3-spermis. Semina lineam longa. Em- bryo viridis 5 cotyledones ellipticae , radiculam subaequantes ( St. Hilaire ). Crescit in campis prope pagum Contendas prov. Alinas geräes. ^ 11. O. campest ris Marl, et Zuccar. O. annua, caule erecto herbaceo, basi lignoso, piloso, foliolis ova- tis vel obovatis obtusis utrinque pilosis, pedunculis folio longioribus dichotomo - bifidis multifloris, floribus cernuis , sepalis lineari-oblon- gis acutis mucronulatis pubescentibus , staminibus longioribus medio denlatis barbatis, stylis brevissimis barbatis , capsulae glabrae loculis 2 — 3-spermi8. 251 O. campestris Zuccar. l. c. n. 65. — O. melilotoides St. Hi- laire l. c. p. 112- «• 8. Pedunculi foliis multo longiores, apice bifidi, divisionibus basi bibracteatis 10 — 20-floris, ßoribtis breviler pedicellatis nutanlibus subdistantibus vel approximatis, parvis. Sepala lineari-lanceolata vel lanceolata , acuta, pubescentia , plerumque pilo solitario rigido mu- cronata. Pctala vix 2"' longa , lutea. Stamina longiora medio acute dentata, inde apicem versus barbata. Ovarium glabrum. Styli bre- vissimi, barbati. Capsula ovato-globosa, glabra, calycem euperang, loculis dispermis. Crescit in campis apricis siccis Brasiliae, a dar. Eq. de Martius ibidem delecta. — Floret Junio — ^ugusto. ©. (u. s.). 78- O. distans St. HUaire. O. caulibus suffruticosis adscendentibus vel erectis foliosis, foliis ex intervallis fasciculato- approximatis (nee verticillatis) , foliolis obo- vatis obtusis soepius emarginatis villosis ciliatis , pedunculis umbelli- feris 5 — 6-floris, staminibus longioribus medio dentatis , stylis in- termediis , capsulae loculis sub3- spermis. O. distans St. Hilaire l. c. p. Wh. n. \1. — O. hispida Zuccar. l.'c. n. 6l- Radix fibrosa, ramosa, nigrescens. Caules vel plures vel soli- larius, ereclus vel adscendens, basi lignosus , cortice obscure ferrugi- neo tectus, crassitie peanae corvinae, ramosus; rami erecto -patentes, angulati, stricti, herbacei, piloso-hirti. Folia terna, sena vel plura fasciculato - approximata, fasciculis per intervalla 1^ — 2-pollicaria a se invicem remotis; foliola obovata, obtusa, plerumque, praeser- lim lateralia, eraarginata, villosa, ciliata, 3 — 5'" longa, 2 — 4'" lata; petioli stricti, erecti, hirli, ad foliola lateralia 5 — 1, inde ad terminale 2 circiter lineas longi. Stipidae distinctae nullae. Pediin- 252 cuZi axillares , folia subaecfuantes , stricti, hirti/umhelliferi. Umbella 2 — 6-flora, basi brevissiroe involucrata; pedicelli filiformes, 3"' longi, hirti. Flores sub anthesi erecti, postea deflexo-penduli, quam in praecedente triplo majores. Calyx villoso-hirtus, sepalis lan- ceolatis acutis. Pelala flava, 6'" circiter longa. Slamina vix mona- delpha, breviora glaberrima, longiora infra medium dentata, inde apicem versus barbata. Ovarium glabrum, loculis 3 — 4 - ovulatis, stylis intermediis , barbatis , stigmadbus capitato -bifidis. Capsula ovato -pentagona, glabra, calycem parum superans, loculis 3 - sper- mis. Semina parva, vix -j'" longa, ovata, compressiuscula , utrinque acuta, 6-costata, transversim rugosa, fusca. Crescit in Brasiliae provincia Minas geräes locis siccis ( Eq. de Martins), ad ß amen Jiquilinhonha {St. Hilaire'), in campis ad ß. Rio das Contas {Ser. Princeps Neoiv.). — Flor et Julio, Augusto iMart. St. HiL), Martio iPr. Neoiü.). aj.. (r. s.). 79. O, pentantha Jacq. O. frutescens, caule erecto ramoso, foliolis obovalo-elliplicis obtusis pubescentibus, lateralibus emarginatis , pedunculis bifidis, di- visionibus bifloris, sepalis acutis, petalis rotundatis, staminibus longio- ribus medio denticulatis (edenlulis Jacquin), ovarii birsuti loculis 3 — 4-ovulatis, stylis brevissimis glabris barbatisve. O. pentantha Jacq. Oxal. p. 1\. tab. 1. — Zuccar. l. c. n. 69« iexcl. synon. O. Plumieri Bot- Reg.)- Der vorigen sehr nahe verwandt, aber die Stengel stark holzig, die Blätter nur selten büschelvyeise genähert, viel grösser, das mitt- lere Blättchen oft fast 1" lang, minder dicht behaart, der Frucht- knotenbehaart, die Blumen an unsern Exemplaren noch etwas grösser. Von Jacquin^s Beschreibung weicht unsre Pflanze, die je- doch in allen andern Kennzeichen zu sehr übereinstimmt, alt dass I 253 Wir an ihrer Identität zweifeln könnten , durch die gezähnten Staub- faden, die auch Kunth bemerkt, und durch die behaarten kurzen Griffel ab. Lindley's O. Plumierii, die ich friiher hieher gezogen, scheint doch in manchen Stücken verschieden und mag daher einstweilen für die alte Linneische O. frutescens gelten, die ohnedem vielleicht nie mehr mit voller Sicherheit ausgemittelt werden kann. 80. O. Plumieri Lindl (Jacq.?). O. fruticosa, caule erecto ramoso, foliolis obovatis, obtusis vel emarginatis, costatis, pubescentibus vel glabriusculis, subciliatis utrin- que viridibus, petiolis valde pilosis, pedunculis folio plerumque lon- gioribus pilosis umbelliferis 5-8-floris, sepalis ovato-oblongis gla- berrimis, petalis obovatis emarginatis. O. Plumieri /Villd. spec. plant. 11. p. 801. — Jacq. Oxal. p. 23- — Decand. I. p. 69O. n. 3- — Ziiccar. l. c. n. IX. — Lind- ley in Botan. Register tob. BIO. — O. frutescens Linn. spec. pl. dlti. — Thunberg Oxal. p. 22. — Savigny in Lamark Encycl. ly. p. 6 84. n. 20- — O. lutea frutescens Trifolii bituminosi facie. Plumier catal. pl. p. 1. — Raj. bist. 3- p- 548. n. 8. — O. caule fruticoso foliis ternatis. Plumier icon. tob. 213. f- 1. Praecedenti fortasse aiTinis , sed foliis costatis, floribus multo m&- joribus et petalis obcordatis diversa. Crescit in insula Martinica. %. ,, Ich habe Lindley's Abbildung der lebenden Pflanze nicht wie- der wie früher zu O. penlanlha ziehen wollen, theils weil er die Pflanze mit dem Brown'schen Herbarium verglichen zu haben ver- sichert, theils weil die Blätter dieselben starken Nerven zeigen. 254 welche auch die Plumier'sche Abbildung^ angiebt (und wodurch sie sich auch der O. pisoraleoides Hunth nähert;. Doch bleibt auffallend, dass Plumier die Blumen wenigstens um das Doppelte grösser abbildet und Savigny sie aus Plumiers Manuscript so gross be- schreibt, während sie bey Lindley als flores parvi beschrieben und ungefähr so gross als bey O. penlantha gezeichnet sind. if Mi,- 81. O. umbraticola St. Hü. O. caule suffruticoso folioso pubescente, foliolis rhombeo-ova- tis obtusis emarginatis basi acutis, marginibus nervoque medio vix puberulis, pedunculis folis brevioribus bifido- umbelliferis pubescenti- bus, sepalis obtusis, petali5 emarginatis, stylis intermediis, ovarii lo- culis uniovulatis. O. umbraticola St. HU. l. c. p. \i\. n. J. Caulis suffruticosus , apice herbaceus, Ij- — 2-ped«lis, parum ramosus, gracilis, pubescens. Folia in apice caulis approximata j foliola rhombeo-ovata , basin versus attenuata , apice obtusa, emargi- nata, sube venia, tenuia, rnargine nervoque medio vix puberula, li- nea alba medio saepe notata, 1 — \^" longa, 8 — 12'" lata; latera- lia minora ; petiolas glabriusculus , filiformis, a foliolis lateralibus ad terminale usque 6'" longus. Pedunciili axillares , circiter pollica- res, petiolis breviores, pubescentes, bifido - umbelliferi , circiter Q- flori^ pedicelli pubescentes, 3 — k'" longi. Sepala iinearia , obtusa, primura pubescentia, denique glabra. Petala cuneata, emarginata, aurea vel nonnunquam albicantia , basi lineis duabus obscurioribus notata, circiter 8"' longa Stamina longiora hirtella; antherae el- lipticae. Ovarium glabrum, loculis monospermis. Sty~U intermedii, apice hirtelli, Stigmalibus capitatis. iSt. Hilaire.). Crescit in sylvis umbrosis humidis summi montis Serra negro, provinciae Minas geräes. — Floret Februario. %, . ^ 255 Mit der O- penlantha jedenfalls sehr nahe verwandt. Doch habe ich nicht gewagt, sie mit derselben zu vereinigen, da nach St. Hilaire's Beschreibung die Blätter an der Spitze des Stengels rosenartig zusammengedrängt, die Blumenstiele mehrblüthig, die Kelch- blättchen stumpf, die Blumenblätter grösser und ausgerandet, end- lieh die Fächer des Fruchtknotens nur einsamig sind. 82. O. glauca Kunth. O. fruticosa, caule ramoso glabro, foliis ternatis, foliolis cilia- tis glabris glaucis, terminali ovato-elliptico, lateralibus ovato-subro- tundis saepius emarginatis remotiusculis bifidis mullifloris, calycis fo- liolis obtusis apice glandula notatis glabris, ovarii loculis uniovulatis. O. glauca Hunth l. c. p. 192. n. 22. tab. 471. — Decand. Prodr. J. p. 6yi. n. 9. — Zuccar. l c. n. 62. — O. sphacelata herb. fVilld. Crescit ad ßumen Amazonum. — Floret Augusto. ^ . {p. s.) Frutex tripedalis. Flores magnitudine O. corniculatae, laxe dichotomo -racemosi, albi , fauce flavi. 83. O. borjensis Hunth. O. fruticosa, caule ramosissimo glabro, foliolis ovato-ellipticis rotundatis glabris glaucesccntibus , pedunculis apice bifidis vel sub- umbellatis, sepalis lanceolatis acutis eglandulosis pubescentibus, ova- rii loculis monospermis. O. horjensis Hunth. l c. p. 19 3. n. 23- — Decand. Prodr. 1. p. 6yi. n. 10. — Zuccar. l. c. n. 63. — O. fruticosa herb. fVillden. Ad ßumen Orinoco ( Humboldt ) , nee non in Brasilia austra- liori iEq. de Martius). — Floret Majo "ß. (u. s. specc. Hum- boldt, et Mart.y 256 Frutex h\ — tripedalis ramosissimus, ramulis irregulariter sub- dichotomis vel verlicillatis divaricatis. Corolla parva, limbo pallide flavescente fundo saturaliori. Ovarium qutnquelobum, infra stylos obsolete 5-dentatum, locuiis uniovulatis. 84. O. saxatilis St. Hü. O. fruticosa, foliis verlicillatis, foliolis parvis obovato - orbicula- ribuB obtusissitnis , pedunculis folia subaequantibus brevissime bifidis, sepalis oblusis eglandulosis, ovarii locuiis monospermis. O. saxatilis St. Hil. l. c. p. 114- n. \\. Caulis sufFruticosus , lignosus, 1 — 2 pedalis, ereclus, ramosissi- mus, teres, crassus (?), glaber , nigrescens ; r amuli ^r&cWes , teretes, apice angulosi et sub lente puberuli, nigrescentes. Folia numerosa, in apice ramorum ternatira — quinatim subverticillatim congesta ; foliola parva, obovato — orbicularia, obtusissima, glabra , glauca, 2 — 3'" longa; petioli filiformes, rigidiusculi , pilosiuscull, usque ad foliola lateralia sex , inde ad terminale duas circiter lineas longi. Pe- dunculi folia subaequantes, filiformes, complanati, glabri, apice bre- vissime bifidi , sub5-flori, infra divisiones bibracteati, bracteolis pedicellorum minimis subulatis ; pedicelli circiter 2'" longi, medio articulati. Calyx parvus, lutescens, glaber vel glabriusculus ; sepala '' duo exteriora ovato-lanceolata, interiora tria lineari -spathulata, om- nia obtusa, trinervia. Pelala angusta, lutea, vix 2"' longa. Stamina minora apice puberula, majora hirtella ; antherae minimae, subor- biculatae. Ovarium ovatum , pentacephalum , locuiis uniovulatis. Styli brevissimi, patuli, glabri, stigmatibus capitatis. (_Sl. Hilaire'^ Crescit ad ßumen Parahypa prope viüam Ubci, provinciae Bio de Janeiro. — Floret Octobri. % . ,u Wir würden sie unbedingt mit der vorigen Art vereinigt haben, wenn Hr. v. St. Hilaire nicht die Blätter um die Hälfte kleiner und die Kelchblättchen stumpf angäbe. 257 85- O. densifolia Marl, et Zuccar. 0. suflfruticosa , hirta, caulibus ereclis virgatis subsimplicibus plerumque densissiine foliosis , foliolis parvis obcordato - biloLis inae- quilatcris hirsutis , pcdunculis muUifloris bifido-umbellireris, ovarii loculis uniovulatis. O. densifolia Zuccar. l c. n. 60. — O- campestris St. liilaire. l. c. p. Il6. n. 15. Crescit in Brasiliae campis siccis ad montes Serra de Gram Mogol provinciae Minas Genies (,Eq. de Martins), nee non in campis prov. Goyaz, Certao do Rio de St. /Francisco [dictis (_St. Uilaire). — Floret Majo — Octobri. ^. fu. 5. )• Folia plerumque caulem dense vestientia, rariiis sparsa, magni- tudine in diversis speciminibus intcr 2 — 4 lineas variantia, nonnun- qiiam violascentia. Flores aurei, tnagnitudine fere florum O. Ace- tosellac, 86. O. hirsutissima Mart. et Zuccar. O. caule suffruticoso folioso, foliis ternatis vel raro unifoliolati's, foliolis obovato - ellipticis hirsutissimis, pedunculis utnbelliferis 4 — 7- floris, umbella involucrata, staminü^us longioribus medio dentatis, ovarii breviter stipitati loculis 1 — 2-ovulatis. O. hirsutissima Zuccarini l. c. n. th- — O. fulva St. Hilaire pUtntes usuelles du Bresil n. 44. — Flor. Brasil, p. 115. n. 14. ß. monophyllos Zucc , humilior, caulibus herbaceis, foliis uni- foliolatis. Crescit utraque varietas in campis siccis provinciae Minas gerües {Eq. de Martius,St. liilaire, Selloiv), — Floret Jere to- tum per annum. %■ ( u. 5. )• 33 258 }!7. O. cor data St. Hilaire. O. caule sufFruticoso folioso, foliolis cordatis marginibus et in ■nervo medio pubescentibus , pedunculis axillaribus compressis piibes- •centibus subbifido-umbelliferis , sepalis acutis, staminibus longioribus barbatis stylos pubescentes superantibus , ovarii loculis uniövulatis. O. cordata St. Hilaire plantes usuelles, n. 45. Suffruticosa , foliosa, cortice nigrescente tecta. Folia trifolio- lata; foliola ovata, cordata, obtusa, integerrima , 1 — 14^ poUices longa, margine et in nervo medio tenuiter pubescentia , nervis sub- coslatis subtos prominulis percursa, lateralia a terminali 4 — 6 li- neas distantia ; petioli circiter bipollicares, vix pubescentes, atro-ru- bentes , crassitie fere pennae columbinae. Pedunculi axillares , com- planati, pubescentes, circiter bipollicares, umbellam subbifidam n»ul- tifloram, basi bracteis linearibus acutis pubescentibus 3"' longis mu- nitam ferentes. Sepala acuta, pubescentia. Petala margine leviter ciliata , circiter 5'" longa, flava. Slaminum filamenta breviora gla- bra ; longiora pistillum superantia, pubescentia; antherae orbiculari- ellipticae. Ovarium glabrum, 5-loculare, loculis uniövulatis. Styli intermedii , pubescentes , stigmatibus capitatis. Capsula desideratur. est. Hilaire). Crescit in parte meridionali provinciae brasiliensis Goyaz, ibidem de tecta a dar. de St. Hilaire. — Floret Junio. 3^.. ^ 88- O. Barrelieri Jacq. 0. suffruticosa, puLescens vel subvillosa , foliolis ovato-lanceola- tis, acuminatis , acutis vel (inferioribus saepius) obtusiusculis, prae- sertim subtus moUiter canescenti-hirtis vel rarius glabriusculis , pe- dunculis folio longioribus multifloris racemoso-bifidis, staminibus lon- gioribus medio dentatis, ovarii loculis 2 — 3-ovulatis. ' 0- Barrelieri Jacq. Monogr. Oxal. p. 24- n. 4. tab. 3. — fJ'ill- 259 denow spec. plant. Jl. p. 802- — Fers. Enchir. 1. p. 519. — Decand. Prodi: J. p. 69O. «• 5- {.exchiso ubüiue , fide. clar. St. Hilaire-, synonymo : Savigny in Lamarh Encycl. ly. p. 6C4. n. 21.) — O. cytisoides Zuccar. l. c. n. 72. — O. cajanifolia St. liilairc L c. p. llO- n. 5. RadLv fibrosa , in patria fürtasse perennis, in caldariis fide clar. Jaquin annua. Caiilis sublignosus. Foliola plerumque ovato- lanccolata vel lanceolata, utrinque atlenuata, acuta vel acuminata, ra- rius, praeserlim inferiora, elliptica obtusa, eupra pubescentia vel (et in specc. sponle nascentibus) glabriuscula, subtus moUiter canescenti- hirta. PcduncuU folio longiores, stricti, horizontaliter patentes, bi- fidu-multiflori. Flores breviter pedicellati , post foecundationem nu- tantes. Corolla rosea , fundo flava. Stamina longiora niedio dentata. Styli barbati , modo longissimi modo brevissimi. Capsula ovato- pcntagona, glabra, loculis 2 — 3 - ovulatis. Cr c seit in America tropica, Gujana (^Jaquin), Brasilia prope Bio de Janeiro iEc/. de Martins, St. Hilaire, Beyrich). — Flo- ret in Brasilia Januario, Februario iEq. de Martius) , in cal- dariis nostris a Majo ad Octobrem. (r. s. ). Ich habe in meiner früheren Abhandlung die brasilianische Pflanze für von der Jacquinischen aus Gujana spezifisch verschieden gehal- ten, bin aber jetzt, vorzüglich durch Vergleichung mehrerer Exem- plare aus dem Herbarium des Prinzen von ISeuwied von dieser Meinung zurückgekommen , da ich an manchen der letztern alle von Jacquin angegebenen Merkmale genau wiederfand. Auch Herr v St. Hilaire fühlte bereits die nahe Verwandtschaft seiner O. ca- janifolia mit der Jacquin'schen Art, von welcher er sie nur da- durch unterscheidet, das er sagt: „ses feuilles n'ont pas tout-ä-fait la müme forme , ma plante est beaucoup plus velue , enfin toutes ses etamincs sont plus longues que le pistil." Diese Merkmale können 33- 260 aber um so weniger genügen, da bey manchen wilden Exemplaren aus dem Herbarium des Prinzen von Neuwied die Blätter ganz so gestaltet und eben so wenig behaart sind, wie in der Jacquin'schen Pflanze, da ferner letztere vermuthlich durch die Kultur einen Theil ihrer Behaarung verloren hatte, da endlich die Proportion der Ge- schlechtstheile unter sich, wie wir schon oft gesehen haben, und wie Hr. v. St. Hilaire bey manchen Arten selbst angiebt, wandelbar ist. Letzteres trifft gerade bey dieser auffallend ein. Jacquin be- schreibt an seiner Pflanze die Griffel so lang als die längern Staub- faden und bildet sie auch so ab, Hr. v. St. Hilaire fand omnia sta- mina pistillo longiora, ich schon bey früherer Untersuchung omnia stamina pistillo breviora und finde sie auch jetzt wieder so. Sollte ich nun darum auch meine Pflanze noch von der des Hrn. v. St. Hi- laire trennen, mit der sie sonst vollkommen übereinstimmt? Wich- tiger wäre es, dass Jacquin seine Pflanze jährig nennt, während die brasilianischen Exemplare alle holzigen Stengel haben. Aber auch dieses erklärt sich, wenn man erwägt, was Jacquin in seiner Obser- vation zu 0. Plumieri 1. c. p. 23 sagt: „Gerte, si quis exemplar siccum Oxalidis videret Barrelieri, cum toto caule ramisque, sola radice excepta, nae ille, ex caule stricte erecto et inferne lignescen- tem indolem mentiente, fruticem pronunciaret, nisi ex viva planta aliter edoctus fuisset." Und ist denn nicht überhaupt der Fall häu- fig, dass ausdauernde Tropengewächse in unsern Glashäusern ein- jährig werden ? 89- O. hedysaroides Kunth. 0. caule basi lignescente, sursum herbaceo glabro vel rarius pubescente, foliis alternis solitariis vel subverticillato-approximatis, foliolis ovatis obtusiusculis obtusis vel (rarius) subemarginatis, gla- bris vel pubescentibus, pedunculis folio longioribus bifido-multiflo- ris, sepalis obtusis glabris, ovarii loculis subtriovulatis. 26l O. hedysaroides Runth l. c. p. 1Q2. n. 21. — Decand. Prodr. I. p. 691. n. ö- — Zuccar. l c. n. 6?. — O. sepiiim St. HU. l. c. p. 111. n. 6. — O. Barrelieri herb. fVilld. — O. Plamicri Sieb. Herb. Muiiril. Crescit in Peruvia ( cl. de Humboldt. ) , insida Martinica ( Sie- ber ), in Brasilia prope Rio de Janeiro {Eq. de Martius, Bey- rich, St. Hilaire). — Floret Novembri. %■ ? (v. s. specc. peruv., martinic. et brasil). Flores parvi, flavi. Folia nonnunquam margine obsolete subre- panda. Varielas /?. undique piibescens ab amic. Beyrich prope Rio de Janeiro lecta est. Durch Vergleichung von Humboldt'schen Original -Exemplaren im Willdenow'schen Herbarium biu ich von der Identität der Kunth'- schen Species mit unsrer Pflanze überzeugt. Zwar beschreibt Kunth die Blätter als ausgerandet, aber dieses ist auch an den Humboldt'- schen Exemplaren nicht immer der Fall, so wie es umgekehrt an den brasilianischen manchmal vorkömmt. Uebrigens ist Blattforra, Blüthenstellung u. s. w. vollkommen gleich. Auch die Sieber'schen Exemplare von Martinique zeigen durchaus keine Verschiedenheit und sind von 0. Plumieri , fiir welche sie ausgegeben wurden , ausser dem Mangel an Behaaruug schon durch die wohl viermal kleineren Blü- then auffallend verschieden. Merkwürdig ist aber, dass die Hum- boldt'schen Exemplare alle an Orten der gemässigten , ja zum Theil der kalten Region, mehr als 6OOO, über dem Meere gesammelt wor- den sind , während in Brasilien die Pflanze dürre Niederungen be- wohnt. Doch kömmt auch dieses zu häufig bey andern Arten, z. B. bey 0. corniculata, sensitiva (letztere wächst in Ostindien in heissen Ebenen, in Mexiko aber zum Theil auf bedeutenden Höhen vor, als dass es zur Trennung einer Art genügen könnte. 262 gO. O. leplophylla Zuccar. O. caule fruticoso ramosissirno glabro, foliolis ovato- oblongis obtusis glabris glaucescentibus , lateralibus valde remotis, pedunculis aeque ac petioli tenuissimis striclis umbelliferis vel brevissime bifidis fo- lia subaequantibus , sepalis lanceolatis oblusis , ovarii loculis uniovulatis. O. leptophylla Zuccar. l. c. n. 64. Crescit prope Rio de Janeiro, ibidem detecta ah amic. Bey- rich. — Flore t Februario. %. (».«.)• Der vorigen verwandt , aber leicht zu unterscheiden durch den wahrhaft strauchartigen sehr ästigen Stengel, die um die Hälfte klei- neren mehr graugrünen Blätter, die kurzen haarfeinen, an der Spitze in eine Dolde endigenden oder nur sehr kurz zweyspaltigen Blumen- stiele und die einsamigen Kapselfächer. Die Blumen sind gleichfalls kleiner, aber auch gelb von Farbe. 91. O. ISeaei Decand. O. caule fruticoso erecto ramoso, foliis alternis saepius subver- ticillato-approximatis, foliolis inferiorum, rarius omnium, ovatis, acu- tiusculis vel obtusis, superiorum plerumque anguste rhombeis utrin- que attenuatis obtusiuscuHs pubescentibus vel villosis subtus glauces- centibus, pedunculis paucifloris, subumbelliferis vel breviter bifidis, se- palis aculis pubescentibus. O. Neaei Decrnd. Prodr. 1. p. 69O. n. h- (fide spec. a cl. ISee collect i in herb, ffilld.^. — Zuccar, l. c. n. 10. — O. pu- berula Nees et Mart. in Nov. Act. Leop. Carol. vol. XJJ. p. 43. (Jide spec. Neuwied!) — O. hedy^sarifolia Raddi l. c. p. 22. n. 25. ? Crescit in imperio mexicano prope Acapulco ( Nee ) , nee non in Brasilia prope Rio de Janeiro et in interioribus regionibus ad fl. St. Francisci {Eq. de Martias , Princeps de Neuwied). 263 Planta polymorpha. Foliola vel omnia ovata obtusiuscula vel superiora rhombea, pubescentia, hirta vel fpioque villosa, poUicem circiter longa, ß — 10'" lata. Pedunciili ioWa. subaequantes, tenues, umbellato-btfidi, pauciflori. Sepala lancoolata, obtiisa, hirsuta. Flo- res parvi, flavi. Ein im VVilldenow'schen Herbarium befindliches, von Nee bey Acapulco gesammeltes Exemplar unstreitig von derselben Pflanze, die Decandolle als O. N^aei nur kurz definirt, gab mir Gelegenheit die Identität dieser Art mit der von Nees und Martius a. a. O. beschrie- benen O. puberula, welche ich ebenfalls in Originalexemplaren vor mir habe, zu erkennen. Ob auch O. hedysarifolia Raddi hieher ge- hört, mag ich nicht sicher entscheiden. Ptaddi's Beschreibung ist zu unbestimmt und zu unrichtig. Gewiss hat wohl keine strauchige Oxalis einen pedunculus terminalis, und, wenn man krüppelhafte Exem- plare ausnimmt, nur ein oder zwey Blätter. Aber eben desshalb lässt sich über die Pflanze vor der Hand nicht entscheiden. 92. O. insipida St. Hilaire. O. caule suffruticoso, simplici, pubescente apice folioso, foliolis lanceolatis vel rhombeo - lanceolatis acuminatis subangustis subtus pubescentibus, pedunculis bifidis, sepalis obtusis, ovarii loculis unio- vulatis. O. insipida St. Hilaire l. c. p. 109. n. 4. Caulis pedalis, simplex, gracilis, apicem versus subcomplanatus, pubcscens , superne foliosus , inf ra nudus. FoUa approximata ; foliola lanceolata vel rhombeo - lanceolata , acuminata, subangusta, supra glabra subtus pubescentia, sapore herbaceo, 8 — 15'" longa, 3 — ö'" lala, lateralibus semper minoribus; pel ioli gracilea, rectissimi, rigidi, pubescentes, ö — 12'" longi , rachis 4'" longa. Pedunculi compla- nali, pubescentes, bifidi, divisionibus brevibus a basi fere floriferis, 2Ö4 secundum florum evolutionem gradatim ex crescentibus villosis , infra basin et inter flores bracteolatis ; bracteolae minimae, acutae, villosae. Flores racemosi, secundi. Calyx circiter 2'" longus; sepala oblongo- ovala obtusa, hispido- villosa, rubescentia. Petala \u\.e&. Stamina basi vix coä\\iai\ ßlamenta breviora subulata glabra, longiora apice pube- rula; antherae minimae, ellipticae. Ovarium ovalum, apice siibpi- losum, localis uniovulatis. Styli intermcdii, subhirtelli , stigmatibus capitatis subbilobis. Capsula desideratur. {_St. flüaire'). Crescit in sylvis primaevis prope villam Übä provinci'ae Rio de Janeiro. — Floret Octobri. ,, Der vorhergehenden Art auf jeden Fall nahe verwandt. Ich würde beyde vereinigt haben , wenn St. Hilaire nicht ausdrücklich sagte: „foliola acuminata und stamina basi vix coalita!" Q3. O. rhombeo-ovata St. Hilaire. O. caule frulicoso subsimplici vel ramoso folioso pubescente, foliolis pedicellatis magnis ovatis vel rhombeo-ovatis acuminatis dense ac breviter ciliatis , terminali multo majori, pedunculis apice bi- vel quadrifidis multifloris, ovarii loculis uniovulatis. O. rhombeo-ovata St. Hilaire l. c. p. 108- n. 2. — O. poly- morpha Ziiccar. l. c. n. 68. tab. II J. iexchisis var. b. et /-.). Caulis frutescens, l| — 3-pedalis, simplex vel ramosus, basi glaber, teres, cortice sordide ferrugineo tectus, sursum angulatus, tenuiter pubescens. Folia saepius versus apicem caulis «pproximata, trifoliata; foliola iniev affines species longe maxima, ovata vel ovato- rhombea, basi plerumque attenuata rarius rotundata, obtusiuscule acuminata, utrinque glabra vel in nervo medio subpubescentia, dense ac breviter ciliata, juniora subsericea, inter se inaequalia, terminali multo majori saepius 3 — k" longo et 2 — 3" lato, lateralibus ple- 265 rumque dimidio, sed nonnumquam duplo trlploque minoribus, basi suLinaequilateris; petioli stricti, canaliculati , pubescentes, 1^ — 2- poUicaree, inter foliola lateralia in rachin 6 — 12 lineas longam pro- ducti; petioluli pubescentes, 1 — 2'" longi. Pedunculi folio brevio- res, subcomplanali, recti, pubescentes, vario modo bi - vel quadri- fidi, divisionibus vel a basi floriferis longc racemosis vel apice tan- tum subumbelliferis , basi et inter flores bracteolatis. Flores in quavis divisione 5 — 20 j «Iternatim distichi, remotiusculi vel approxi- mali; pedicelli breve», teretes, pilosi, parum supra basin arliculati ibique delabentes , fructiferi quoque plerumque erecti. Sepala lineari- lanceolata vel lanceolata, acuta vel obtusa, pubescentia. Petala emarginata, flava, magnitudine circiter ut in O- Acetosella. Storni- niim fdamenta breviora glabra, subulata, longiora edentula, apicem versus barbata, stylis breviora; antherae ellipticae. Ovarium ovato- quinquelobum, glabrum vel apice parum pubescens, loculis uni - ovu- latis. Styli filiformes, dense barbati, longissimi, Stigmalibus capi- tatis subemarginatis. Crescit in Brasiliae australioris sylvis primaeois v. g. prope Rio de Janeiro, Ubü, Contendas etc. lecta ab als. Eq. de Martius, St. Hilaire , Beyrich, etc. — Flor et Octobri. Ij. (u. * ). Ich habe in meiner früheren Arbeit mit Unrecht diese Art unter dem Namen O. polymorpha mit den beyden folgenden zusammenge- worfen , von deren Verschiedenheit ich durch V^ergleichung besserer Exemplare aus dem Herbarium des Prinzen von Neuwied jetzt völlig überzeugt bin. Doch fehlte es der obenstehenden Art noch immer nicht an Wandelbarkeit der Blattform, Blüthenstellung u. s. w. , um den Namen polymorpha zu verdienen , wenn nicht Hr. v. St. Hilai- re's Name als der ältere beybehalten werden müsste. Merkwürdig bleiben als Spielarten, aber sicher auch nur als solche, immer noch: b) caulißora, caule tripedali, foliolis magnis basi rotundatis, 34 2Ö6 pedunculis bifidis , saepe ex axillis foliorum delapsorum anoi praecedentis provenientibus. c) violascens , caule humiliori vix pedali, foliolis subtus violas- centibus, terminali saepe obtusiusculo, lateralibus basi sub- inaequalibus , cordato - subtruncatis. Letztere nähert sich der O- roselata St. HU, , ist aber durch die Blumen doch hinreichend verschieden. 94. O. roselata St. Hilaire. O. subacauHs, sufFruticosa , foliis roselatis, foliolis inaequalibus, intermedio ovato acutiusculo petiolulato, lateralibus sessilibus mino- ribus ovatis obtusis, basi Iruncata subemarginata obliquis, pedunculis filiformibus bifidls, sepalis hirsutis acutis , staminibus minoribus basi glandulosis, ovarii loculis xiniovulatis. O. roselata St. Hilaire l c. p. lOg. n. 3- tab. XXII. — O. po- lymorpha b. dolichoides Zuccar. l. c. (?) Caulis brevissimus, suffruticosus. Folia roselata, patula ; ybZ/o/a valde inaequalia, terminali Q — 18'" longo ovato acute petiolulato, petiolulo (rachi) 3 — 4"' longo, lateralibus subsessilibus , irregulari- ter obovatis, basi obliqua obtusissima, 3 — Q"' longis; omnia subtus puberula, tenuia; petioli filiformes, rigidiusculi, pilosi. Pedanculi filiformes, rigidiusculi, pilosi, 1 — \\" longi, bifidi , divisionibus pa- tulis a basi floriferis. Florcs pedicellati, pedicellis pubescentibus cir- citer 3'" longis. Sepala linearia, acuta, rubescentia, subhispida. Petala lutea, circiter 4'" longa. Stamina vix coalita ; filamenta breviora glabra, basi glandula munita, longiora edentula parum pu- bescentia ; anlherae parvulae , ellipticae , albae. Ovariam ovatum, glabrum, loculis uni-ovulatis. Styli longissimi, hirtelli, stigmatibus capitatis. Capsula globosa, membranacea, circiter 1^'" longa. («S^ Hüaire'i. 207 Crescit in sylvis primaevis provinciae Minus gerües. — Flo- ret Junio. % • Die Samen werden bey Hr. v. St. Hüairc als 3 — 4 Linien lang beschriebeif. Vermuthlich soll es heissen \ Linien lang, da die ganze Kapsel nur \\"' misst. 95. O. Neuwiedii. O. frutescens, caulibus parce ramosis, foliis In apice caulis valde approximatis roselatis, foliolis subrhombeis longe acuminatis acumine obtusiusculo , medio linea alba notatis, utrinque glabris, lateralibus basi rotundala subinaequilateris , pedunculis folia subaequantibus bi- fidis muUifloris , sepalis linear! -lanceolatis aculis pubescentibus. O. polymorpha f? polyantha Zuccar. l. c. n. 68- Radix lignosa, fibrosa. Caulis frutescens, simplex vel parce ramosus, erectus, glaber, cortice cinereo-fuscescente tectus, crassitie pennae corvinae. Folia versus apicem caulis ramorumve approxi- oiata, roselata, patentia ; yb/ibZ« ovato-subrhombea , basi cuneata vel (lateralia) rotundato -inaequilatera, apice longe producta in acumen obtusiusculum, ad Icntem basin versus tenuiter ciliata , ceterum su- perne utrinque glabra , ad nervum medium linea alba notata, termi- nale 15 — 24'" longum, 10 — 12"' latum, lateralia plerumque minora; pe t ioli tcnues, semiteretes, superne canaliculati, circiter 2" longi, rachi 4 — 6'" longae continui. Foiiolorum lateralium pelioluli vix li- neam longi, pubescentes. Pediinculi axillares, erecti, stricti, com- prcssi , pubescentes, folia subaequantes, bifidi , divisionibus vel a basi vel apice tantum muUifloris, tenuibus, floi'ibiis modo approximatis modo reraotiusculis basi bracteolatis, pediccllatis, pedicellis pubes- centibus vix lineam longis. Praeter floriferos plures adhuc in axil- lis foliorum modo inferiorura modo supcriorum inveniuntur pedun- culi florum delapsu praematuro abortivi, truncali, vix pollice^ longi. 34* 268 Sepala lanceolata, acuta, pubescentia, vix 2 lineas longa. Corolla flava. Stamina et Pistiüum in speciminiLus nostris haud euppetunt. Crescit in sylvis primaevis Brasiliae australioris , ibidem de- tecta a Seren. Principe de Neuwied. %, (u. s.). Sie hat oline Zweifel mit St. Hilaire's 0. roselata viele Aehn- llchkeit , unterscheidet sich aber durch die lang zugespitzten weiss liniirten Blätter und die viel kleineren Blumen. 96. O, psoraleoides Hunth. 0. fruticosa, tomentosa, foliis ternatis, foliolis ovato-rhombeis ovatis vel ellipticis obtusis vel acutiusculis tomentosis costatis, pe- dunculis apice bifidis muhifloris, calycibus tomentoso - hirtis , ovarii loculis uniovulatis. O. psoraleoides Hunth. l c. p. 191. tab. 4T0. — Decand Prodr. I. p. 6gO- n. 2. — Zuccar. l. c. n. 73. Crescit prope Santa Fe de Bogota iHumboldt^, nee non in Brasiliae montibus Serra de Tiuba dictis iEq. de Martius). %. (ü. s. specc. brasil. et peruv.). Corolla flava, basi aurantiaca, quam in 0. Acetosella major. Sta- mina edentula. 97. O. ruscif ormis Mikan. O. frutescens , petiolis foliaceo - dilatatis lanceolatis falcatis glabris, saepissime aphyllis , peduncuiis brevissimis axillaribus subfas- ciculatis bifidis, divisionibus abbreviatis paucifloris, staminibus Ion- gioribus medio denticulatis. O. fruticosa Raddi l c. p. 22. n. 26. — Decand. Prodr. I. p. 690. — St. Hil. l. c. p. 116. n. 16. — O. ruscif ormis Mikan Delectus flor. et faun. brasil. fasc. 3. — Zuccar. 269 /. e. n. 1h- tab. 2. — O. foliis integris Unearibus. Längs- dorf in Eschivege Journal 11. p. 169. Cresck in sylvis prope Rio de Janeiro. — Floret Decembri, Januar io. %. (v. s. ). Recedit a sequentibus pcdunculis brevissimis fasciculatis, floribus parvis flavis, intus ad basin pctalorum maculis 2 aurantiacis notatis. Ich habe den Mikanischen Namen dem wenn gleich etwas älte- ren Raddischen aus demselben Grunde vorgezogen , aus welchem Jac- quin Linne's O. frutescens als O. Plumieri aufführt. 98- O. daphnaeformis Mikan. O. caule lignoso nudo crassiusculo subramoso, ramis brevibus, phyllodiis ad apicem cumulatis, pedunculis elongatis bifidis racemo- sis, filamentis denticulatis , stylis intermediis erectis. Mikan l. c. Crescit in Brasilia, ij . ^ 99. O. bupleurifolia St. Hil. O. caule suffruticoso simplici apice dense folioso, petiolis saepe aphyllis dilatatis foliaceis , lanceolato -oblongis, acutis, basi attenua- tis, pedunculis axillaribus complanatis biiidis, staminibus omnibus glabris edentulis, stylis hispidis brevissimis, ovarii loculis 1-ovulatis. St. Hilaire l. c. p. 117. n. 17. tab. XXlll. Radix lignosa. Caulis 4 — 6-pollicaris , simplex, ereclue vel tortuosus, nigrescens, glaber, apice dense foliosus. Petioli plerum- que aphylli, raro 3-foliolati, foliaceo-dilatati, lanceolato -oblongi, utrinque attenuati, tenuiter striati, glabri vel juniores et basi parum pubescentes, obscure virides, apice quandoque (petiolulis) 1 — 3-mu- cronulati, 2 — 5" longi, 5 — 7'" lati; foliola , quando exstant, 1 — 3, ovata, obtusa, glabra , intermedio parum longius petiolulato. Pe- 270 dunculi axillares, modo brevissimi et interdurn vix manifesti, modo ^ — 2." longi, multiflori, complanati, a basi ad apicem saepius sub- dilatati, striati, glabriusculi vel pubescentes, apice bifidi ; diüisurae evolutione florum gradatim accrescentes simplices vel rarius bifidae, bracteolis dense 4-f*riam obsitae, a basi ad apicem floriferae; flores pedicellati, pedicellis circiter 3 — b'" longis, rectis, pubescentibus. Calyx pubescens. Petala obtusa, integra, lutea, in icone 8 — 10'" longa. Stamimim filamenta filiformia, (in icone) edentula, glabra ; antherae oblongae. Ovarnim oblongum, glaberrimum, loculis ]- spermis. Styli hispidi, brevissimi (in icone intermedii glabri). Stig- mata capitata. Capsula subglobosa, circiter \^"' longa. Crescit in sylvis valde umbrosis provinciae Rio de Janeiro. — Floret Augusto. %_. ^. Wahrscheinlich aus Versehen werden in Hrn. v. St. Hilaire's Be- schreibung die Blüthenstiele \ — 1 Zoll breit angegeben, da die Ab- bildung nichts davon zeigt und gleich darauf im Texte „pedunculi saepius subdilatati" folgt. 100. O. saliciformis Mikan. O. caule ramosissimo, ramis virgatis, phyllodiis sparsis, pedun- culis elongatis bifidis racemosis, filamentis edentulis, stylis brevissi- mis extrorsum arcuatis. Mik. l. C. Crescit in Brasilia. 1j . ^. Wir hätten gerne eine der Mikanischen, nur durch die kurzen obenstehenden Definitionen bekannten Arten mit der St. Hilairschen vereinigt und glauben namentlich , dass O. daphnae formis Mik. hie- her gehören möchte. Aber diese soll stamina denticulata haben, ein Kennzeichen, welches St. H. bey seiner Pflanze weder beschreibt noch abbildet und welches doch zu konstant ist, als dass es bey ei- 271 einer so wenig bekannten nicht selbst gesehenen Pflanze übergangen werden dürfte. C. foliis pinnatis. {Biophytum Decand.). 101. O. somnians. Mart. et Zuccar. O. caule simplici, foliis paripinnatis 4 — 6-jugis, pedunculis ter- minalibus elongalis, floribus capitatis. O. somnians Zuccar. Oxal. amer, n. 1%. lab. IF. Crescit in Brasilia aequaloriali ad /?aminis Japiirä cataractas Ciipalenses, ubi eam detexit dar. Eques de Martius. — Flor et Februario. 2f. (u. 5. )• 102. O. dormiens Mart. et Zuccar. O. caule subsimplici , foliis paripinnatis multijugis, pedunculis unifloris e bractearum capitulis sessilibus , calycis foliolis acuminatis, stylis brevissimis, ovarii localis 5 — 6-spermis. O. dormiens. Zuccar. Oxal. amer. n. 79. lab. V. Crescit in Brasilia aequatoriali ad ßumen Japurii , ibidem detecta a dar. Eq. de Martius. — Flor et Februario. 2^. (u. s. ). Corolla fugax, parva, alba, intus fundo flavo- striata. 103. O. mimosoides St. Hil. 0. caule subsimplici, foliis paripinnatis multijugis, foliolis linea- ribus basi apiceque oblique truncatis pubescentibus , pedunculis apice incrassatis bracteatis 3 — 4-floris, calycis foliolis acutis apice glandu- loso-incrassatis , stylis intermediis vel brevissimis, ovarii loculis 4 - spermis. O. mimosoides ^ug. de St. Hilaire Flora Brasil, merid. J. p. 107. tab. XXI. 272 Radix fibrosa. Caiilis suffruticosus , 6 — 9-pollicaris, erectus vel parce ramosus, parum angulatus, superne eaepius pubescens, inferne nudus, apice foliis approximalis arbusculam simulans. Fo- Ua breviter petiolata, circiter l5-juga, cum petiolo 3 — 3|^-polli- caria (in icone majoTsi.') ; J'oli'ola late linearia basi apiceque obtusa oblique truncata > utrinque puberula, supra evenia, sublus tenuissime venosa, circiter 4 ün. longa; petioli pubescentes, basi villosi, axi continua ad foliolorum oppositorum insertiones vix barbata. Pedun- cu// axillares, villosi, folio breviores, apice valde incrassato imbri- catim bracteati, 3 — 4-flori; bracteae circiter 1 lin. longae , lanceo- latae, medio praecipue ferrugineae ; pedicelli circiter l'" longi, pu- bescentes. Sepala 3 — k'" longa, linearia, acuta, apice glanduloso- incrassata, exleriora subvillosa, interiora glabriuscula. Corolla alba, facie fere Stellariae holosteae. Füamenta vel libera vel monadelpha, minora glabra, longiora pubescentia. Antherae suborbiculares. Ova- rium obloogo - ovatum , pubescens, loculis 4-spermis (ovulis 3 tan- dem abortivis). Styli starainibus minoribus longiores brevioresve, pubescentes. Stigmata minima , sublaciniato - capitata. Capsula non visa. Crescit in sylvis primaevis ad ripas ßiwü Ubä, prov. Rio de Janeiro. — Flor et Novembri. aj.. ^ Praecedenti simillima, sed praeter characteres supra indicatos se- palis apice glandulosis corollisque plus quam duplo majoribus diversa. 104. O. dendroides Runth. 0. caule subsimplici, foliis paripinnatis multijugis, foliolis lineari- subrhombeis acutiusculis pubescentibus , stylis intermediis, ovarii lo- culis 1 — 2 - spermis. O. dendroides Runth l. c. v. p- 194- «• 25- — Zuccar. l. c n. 80. — Spreng. Syst. veget. II. p. 432. — Biophytum den- droides Decand. Prodr. 1. p. 69O. 2. 273 Crescit in regno Novo - Granatensi ( de Humboldt ) , in Peru- viae monlosis {^Ilacnke), in Brasilia {^Scllotv') (u. s). Praecedentibus duabus valde aflünis, recedens tamen calycibus egiandulosis, coroUa violacea, ovarii loculis 1 — 2-ovulatis. 105. O. sensitiva Linn. 0. caule subsimplici, foliis paripinnatis multijugis, folioüs li- neari - oblongis apice subrotundatis, pedunculis apice incrassatis brac- teatis rnultifloris , pediccllis bracteis calyceque capsulam superante brevioribus, ovarii loculis 2 — 3 - spermis. O. sensitiva Linn. Syst. p. 434- — Thunb. diss. n. 26. — Jacq. Oxal. jj. 41. \n- 21. — /Filld. spec. plant. JI. p. «04. — Persoon Enchir. I. p. 5 HJ. n. 102. — Sprengel syst. Ve- get. JI. p. 432. — Biophytum sensilivurn Decand. Prodr. 1. p. 6yO. 71. 1. — Herba sentiens Rumph Amboin. f^. tab. \0h- p. 301. — Garcin Act. angl. 1730. p. 382- f. 1. {.male'). Crescit in Jndia orientali, nee non in regni mexicani locis temperatis illaenke) (v. s.) Q. Corolla lutea a reliquis facile distinguenda. Unter vielen Exemplaren dieser Art, welche ich neuerdings zu vergleichen Gelegenheit hatte , befanden sich auch einige aus Java, die ich der Güte des Hrn. Professors Reinwardt verdanke. Durch ihren auf den ersten Blick abweichenden Habitus zu näherer Unter- suchung veranlasst, fand ich bald, dass sie einer eignen, von der Linneischen O. sensitiva sehr verschiedenen Art angehörten, welche aber bisher immer mit letzterer verwechselt worden ist, obgleich von beyden schon früh ziemlich gute Abbildungen existirten. Ich erlaube mir daher , ura alle Arten der Abtheilung Biophytum aufzu- führen , hier die Beschreibung dieser bisher verkannten Pflanze, welche ich ihrem Finder zu Ehren 0. Reiwardtii nenne, mitzutheilen, 35 274 ^ O. Reinvcardtii Zuccar. O. caule subsimplici, foliis paripinnalis multijugis, foliolis li- near! -oblongis acutiusculis , pedunculis apice incrassatis bracteatis multifloris , pedicellis bracteas calyccmque capsulam siibaequantem plus quam duplo supcrantibus, ovarii lüculis trispermis. Todda Faddi Bhcede hört, malab. IX. p. 33- tab. ig. — Jlerba senliens Garcin. Act. angl. 1730. fg. 2. — O. sensitiva Zuccar. Monogr. Oxal. americ. tab. y. B. ( qiwad iconem ). Radix annua, adscendens, iibrosa, fibris filiformibus flexuosis tenuissime fiLrillosis cinereo-fuscescenlibus vestita. Caulis simplex, adscendens, basi lignesccns, teres, apicem versus subangulatus vcl compressiusculus, pilis brevibus adpressis obsitus, fuscesccns, 3 — 8 pollices altus, crasitie vix pennae corvinae. f^olia in apice caulis 20 vel plura in orben» horizonlaliter expansa, paripinnata , 15 — 20- juga ; foliola opposita , subsessilia , superiora crescendo majora , sub- inaequilatera, inlegerrintia, utrinque parce pubescentia, nervo medio venisque approximatis parum flexuosis subparallelis in ipso margine combinatis percursa, ima minima vix lineam longa, e basi subcordata ovata vel subdeltoidea , superiora sensim majora, e basi truncata vel subrotundata lineari-oblonga, acutiuscula, 4 — 6 lineas longa, 2 cir- citer lata; summa e basi dimidiato-cordata obovata acutiuscula vel obtusa, reliquis latiora; petioli horizonlaliter patentes, pubescentes, basi nuda subincrassali, articulati, scmiterctes, supra canaliculati, sursum subtrigoni, apice inter summa foliola in mucronem brevem excurrentes, Ij — 3 poll. longi. Slipidae distinctae nuUae. Pedun- culi 6 — 8 vel plures inter folia provenientes , erecti, stricti, teretes vel compressiusculi, pilis patentibus brevibus dense pubescentes, um- belliferi. Flores 6 — 10 vel plures in quovis pedunculo e capitulo bractearum provenientes ; bracteae plurimae , densissimc imbricalae, lineari-lanceolatae, acutac , ciliato-hirtae, membranaceae , vix lineam longae; pediceUi braoteis multoties longiores, teretes, pubescentes. 275 sub anthesi crecti , frucfiferi horizontalitcr patentes vel reflexi. C«- lycis foliola lineari-lanccolata , aciiminata, integerrima, nervis 5 — 7 longitudinaliter striata, pubescentia, inter se subinaequalia, duobus plcrumque terlia parte majoribus, corolla duplo breviora. Corolla parva, flava, petalis medio dorso rubro -lineatis. Statnina omnino lihera \ Jilamenla alterna plus quam triplo breviora, subulata, gla- bra ; reliqua longiora basi compressiuscula, glabra, infra medium parum calloso - incrassata, inde apicem versus subulata, pubescentia. Ovarium congenerum , ovatum, pubescens. Styli erecti, teretes, glabri, ovarium vix longitudine aequantes. Stigmata emarginato- subcapitata. Capsula obovato-globosa, quinqueloba, calyce stamini- busque cincta eaquc aequans, pubescens, membranacea, loculis ple- rumquc 4-spermis. Semina matura non visa. Crescit in insula Jana (fieinivardt), in Malabaria {Rhode). 0. (ü. «.) 106. O. casta. Marl, et Zuccar. O. caule frulicoso umbellatim composito, foliis pinnatis multiju- gis , foliolis rhombeis obtusis , pedunculis terminalibus aggregatis uni- floris quam bracteae brevioribus. O. casta. Zuccar. l. c. n. 82. tab. VI. Crescit in Brasilia aequatoriali , ubi cam detexit dar. Eq. de Martius — Floret Januario, Februario. %. (u. *.)• Iq Blume's Beyträgen zur Flora von Indien, 5- St. p. 242. finde ich so eben noch zwey neue Arten von Oxalis aufgeführt, von welchen die eine, O. javanica Bl , mit O. corniculata, verwandt scheint, die andere zu der Abiheilung Biophytum gehört! Letztere ist strauchartig wie unsere O. casta, hat aber gestielte Blüthendol- den. Da die Gattung Biophytum wieder eingezogen worden , der Trivialname fruticosa aber der bereits geschehenen mannigfachen Verwendung wegen sehr schwankend ist, so nenne ich die Pflanze: 35- 270 ^ O. Blumei Zuccar. O. caule fruticoso ramoso, pedunculis apice umbellato-multiflo- ris, foliolorum latere exteriori quam interius basi latiori. Biophytum fruticosiim Blume i c. Colitur in horto botanico Buitenzorgii in insula Java. — Floret Octobri. %. ^ Anmerkung. Durch die Güte meines verehrten Freundes, des Hrn. Professors Pioeper erhielt ich vor Kurzem dessen Abhandlung „de ßoribus et affinitadbus Balsaminearum," worin p. 31. seq. von der Bliithen- und Fruchtbildung der Gattung Oxalis ge- sprochen wird. Der gelehrte Hr. Verfasser bestätigt durch seine Beobachtungen rücksichtlich der ursprünglichen Zahl der Staub- gefässe das, was ich oben p. l6. in der Einleitung gesagt habe, vermuthet aber aus einigen Angaben Kunth's, dass manche Arten mehr oder weniger als lO entwickelte Staubgefässe haben. We- niger als 10 Stamina habe ich nie gefunden (O. pentandra statt pentantha bey Kunth ist lediglich Druckfehler) ; mehr als 10 kommen öfters vor, sind aber stets mit gleichzahliger Vermeh- rung der übrigen Blüthentheile verbunden. O. crassicaulis (siehe tab. VIII. den Blüthenstiel rechts) hat oft 12 Staubgefässe , aber dann auch immer 6 Kelch- und Blüthenblätter. Rücksichtlich der Drüsen am Grunde der Stamina glaube ich , dass das , was St. Hilaire bey O. confertissima angiebt, dieselbe Erscheinung sey, die wir bey O. tetraphylla beobachteten und dass die zwey Reihen Drüsen, welche derselbe bey 0. fulva fand, wirklich die zwey in der regelmässigen Folge der Blüthentheile gewöhnlich fehlenden äusseren Staubfadenkreise repräsenliren. Leider wa- ren meine trocknen Exemplare zu unvollständig, um diese Drü- sen zu finden. Eine neuerlich im Botanicäl Regulier n. 1393 erschienene Abbildung von Ledocarpon Desf. mit vollständiger Analyse der Bliithen- und Fruchttheile macht mir sehr wahrscheinlich, dass diese Gattung von den Oxalideen entfernt und dagegen den Dilleniaceen genähert werden müsse. Wäre nicht die Stellung des Embryo's etwas verschieden, so würde ich dieselbe sogleich unbedingt zu dieser Familie zählen. Beschreibung einiger neuer Laubmoose. Von Apotheker Bruch in Zweybrücken. Beschreibung einiger neuer Laubmoose von Apotheker Bruch in Zweybrücken. \. Ändreaea crassinervia Bruch. Stengel gegen \" lang, blos unten wurzelnd, niederliegend mit aufrechtstehenden Astgipfeln. Blätter entweder nach allen Seiten ab- stehend mit geraden oder einwärts gebogenen Spitzen , oder beson- ders an jungen Stengeln und Astgipfeln sichelförmig nach einer Seite gekrümmt, aus breit -eyförmiger hohler den Stengel umfassender Ba- sis pfriemspitzig , auf beyden Flächen glatt , mit breiter an der Basis erweiterter auf der Rückseite gewölbter, in eine stumpfe stielrunde 280 Stachelspitze auslaufender Mittelrippe, und kleinen rundlichen dicht aneinander gereihten Maschen des Zellennetzes. Hülle länglich, Hüll- blätter fest anliegend, aus ey -lanzettlicher hohler Basis kurz stachel- spitzig, die innern grösser, eyförmig, scheidenartig hohl, rippenlos. Hapsel eyförmig, dunkelbraun, die Spitze und der kurze etwas bau- chige Kapselhals hellbraun , bis zur völligen Pieife in die Hülle ein- gesenkt, später durch Verlängerung des Blüthebodens über diese em- porgehoben, trocken und samenleer fast kugelig, vierspaltig, die Lappen an dem Kapselhalse und der Spitze zusammengewachsen. Haube glockenförmig, bleich, dünnhäutig, am Rande gekerbt, Sa- men kugelrund, glatt, braun. Blüthen einhäusig, männliche in den Astgipfeln knospenförmig , neunblätterig, äussere Hüllblätter den Sten- gelblättern ähnlich, nur kleiner, innere weit kleiner, eyförmig, rippen- los. Staubbeutel länglich , kurzstielig , ihre Nebenfaden länger, faden- förmig, kurzgliederig, bisweilen die oberen Glieder weit dicker als die unteren, und dann aus zwey nebeneinander gefügten Zellen be- stehend. Weibliche Blüthe der fruchttragenden Hülle ähnlich, nur kleiner; Stempel 3 — 5, klein, mit einzelnen kurzen fadenförmigen Nebenfaden. Von Andreaea Rothii, mit welcher diese Art einige Aehnlich- keit hat, unterscheidet sie sich standhaft durch die weit stärkere, in eine, den dritten Theil der ganzen Blattlänge betragende fast sliel- runde Stachelspitze auslaufende Mittelrippe der schmäleren Blätter. yin Felsen auf der Grimsel in dichten schivarzbrauncn Ra- sen. Maerker. Tafel X. Fig. 1. Pflänzchen in natürlicher Grös«e. ä. Ein fruchttragender Astgipfel. 3. Ein un- teres, 4. ein oberes Stengelblatt. , Grunddurchschnitt dessen äusserster Spitze, ,» über der Mitte, ,., unter der Mitte, a.s„ an der Basis. 4^. Blattspitee nebst Zellennetz. 5. Ein mittleres, 6. ein inneres Hüllblatt. 7. Feucht* geschio«- 281 Kapsel mit Terlüngerlem BlUthenboden. 8. Trockne Kapiel. 9. Münnliche BIU- the. 10. Inneres Hüllblatt derselben. 11. Staubbeutel und Nebenfaden. 12. Sporen. Fig. B. Ein oberes Stengelblatt von Andr. Kothii. a. Qucrdurchschnilt der äussertteu Spitze, a «, etwas unterhalb dieser Spitze, a . ., aus der Mitte des Blattes. b. Blattspitze nebst Zelleonetz, sämmtlich nielir oder minder stark vcrgrössert. Durch die cigenthümliche Verlängerung des Blüthebodens , wo- durch die Kapsel nebst dem Scheidchen über die Hülle emporgeho- ben wird , kommen die Andreaeen viel mit der Gattung Sphagnum überein. In die Hülle eingesenkt, erlangt die sitzende Kapsel ihre völlige Reife (fig. 13.)> und eben so wenig wie bey den Torfmoo- sen wird man daher auch bey den Andreaeen, unausgebildele noch grüne Kapseln über die Hüllblätter hervorragend finden. IS'achdem aber die Kapsel ihre völlige Grösse erlangt hat , und die Sporen ausgebildet sind, verlängert sich der Blütheboden mehr- oder minder stark zu einem scheinbaren Fruchtstiele, und hebt die Kapsel nebst dem Scheidchen zum Verstäuben der Sporen über die Hülle empor, (fig. 2- u. ?.)• Dieser verlängerte, äusserst zarte und nach dem Verstäuben der Samen hinfällige Blütheboden erscheint gleich unter der Kapsel etwas angeschwollen, und an dieser verdickten Stelle be- findet sich das eigentliche Scheidchen, zwischen welchem und dem Kapselhalse die Scheidelinie durch einen dunkler gefärbten Kreis an- gedeutet ist, und welches das zarte bleiche verkehrt -kegelige Ende des Fruchtstiels einschliesst (fig. 14- a. Längsdurchschnitt). Wie bey allen Moosen der Fi-uchtstiel endlich über dem Scheidchen abbricht und blos den unteren härteren Theil in demselben zurücklässt, eben so verhält es sich bey Andreaea und Sphagnum. Gewöhnlich fällt die Kapsel zuerst und zwar an jener Stelle ab, wo die Gränzlinie zwischen Kapselhals und Scheidchen durch einen braunen Streifen angedeutet ist , und dieser folgt erst später der scheinbare Frucht- stiel. Lässt man völlig reife verstäubte Andreaeen -Kapseln nebst ih- ren Stielen einige Tage in Wasser weichen, so gelingt es nicht sel- 36 282 ten, dass bej behutsamer Behandlung das zarte in das Scheidchen eingeschlossene Ende des Fruchtstiels aus demselben herausgezogen ■werden kann (fig. l6.)> »u"! <ä'C Höhlung des Scheidchens erscheint alsdann dem Umfange des darin eingeschlossenen Fruchtstieles voll- kommen entsprechend, (fig. ISO» 2. Encalypta longicolla Bruch. Stengel gegen 1'" lang, aus den Gipfeln kurze Aestchen trei- bend, dicht beblättert. Blatter abstehend, trocken locker überein- ander gelegt, untere lanzettlich, obere aus breiter hohler slengel- umfassender Basis länglich -zungenförmig, hohl, flachrandig mit star- ker in eine kürzere oder längere Haarspitze auslaufender Mittelrippe Zellennetz \vie bey den übrigen Arten dieser Gattung. Hüllblätter aus breit eyförmiger scheidenartig hohler Basis lanzettlich, gespitzt mit auslaufender haarspitziger Rippe. Scheidchen länglich mit keg- ligem Hute. Fruchtstiel gegen i" lang, gerade. Kapsel länglich- birnförmig, langhalsig, gelbbräunlich, ungeslreift, das Sporangidium oval, etwas länger als der Kapselhals. Deckel aus gewölbtem Grunde lang und geradschnabelig, kürzer als die Kapsel, gelbröthlich. Ring fehlt. Haube fast walzenförmig , geradschnabelig, etwas länger als die Kapsel, strohgelb, am Rande gekerbt. Peristom gross, die sechzehn Zähne unterhalb des Mundrandes entspringend, lanzettlich, braun- roth, der Länge nach gestreift, oder vielmehr aus mehreren unter- einander verbundenen ungegliederten Fäden bestehend, häufig durch- löchert, im Alter an den Spitzen zerschlitzt, trocken aufrechtstehend, nicht reitzbar, blos bey starker Befeuchtung sich zusammenziehend. Sporen sehr gross, hellbraun, kugelig, rauh. Blüthen einhäusig, männliche in den Winkeln der oberen Blätter nahe bey der weib- lichen, knospcnförmig, sechsblätterig. Hüllblätter länglich, rippenlos. Staubbeutel nicht zahlreich, länglich, kurzstielig , Nebenfaden faden- förmig, kurzgliederig, länger als die Staubbeutel. Weibliche stets gipfelständig, wie bey den übrigen Arten beschaffen. 283 yin Felsen auf den JVocheiner - Alpen , einzeln oder in klei- nen Häufchen. C Müller ). Tafel X. Fig. 1. Pflänzchen mit Kapsel und Hanbe in natürlicher Grösse. 2. Dasselbe vergTÖsscrt. 5. Ein unteres, 4. obere Stengelblätter. 5. Querdnrchschnitt eines Stengelblaltes. 6. Ein Hüllblatt. 7. Scheideben. 8. Kapsel mit Deckel. 9. Deckel. 10. Oberer Theil der trockenen Kapsel mit Peristom. 11. j des angefeuchteten Peristoms. 12. Sporen. 13. Männliche Bllithe. 14. Ein Hüllblatt derselben. 15. Ein Staub- beutel und Nebenfaden, sümmtlich vergrössert. 3. Encalypt a procera Bruch. Stengel l — 1^" lang, einfach oder oben gabelästig, bis zu den Gipfeln dicht mit Wurzelfilz bekleidet. Blätter gedrängt stehend, die oberen aus den Winkeln büschelig gehäufte dicke kurzgliederige ästige Wurzeln treibend, abstehend, trocken locker anliegend, läng- lich fast zungenförmig, beynahe flach, mit theils nach innen theils auswärts gebogenen Rändern. Das Zellennetz bey jüngeren Blättern fein gekörnelt, bey älteren aus dicht aneinander gefügten rundlichen, an der Basis länglich - viereckigen grösseren durchsichtigen Maschen bestehend. Die IVIiltelrippe stark, gewöhnlich unter der Spitze er- löschend , bisweilen in ein kurzes Spitzchen auslaufend. Hüllblätter eylanzettlich , scharf gespitzt, mit schwächerer Mittelrippe. Scheid- chen walzig, dick mit kegligem Hute. Fruchtstiel \" lang, gerade oder vielbeugig. Kapsel fast walzig, braungestreift, trocken stark zusammengeschrumpft, spiralig gedreht, rippig. Deckel aus kege- ligem Grunde geradeschnäbelig mit verdickter Spitze , kürzer als die Kapsel. Haube gestreckt -kegelig, kürzer als die Kapsel, blass- bräunlich , am Rande gekerbt. Ring einfach kreisförmig sich lösend. Peristom doppelt; äusseres gewöhnlich sechzehnzähnig, die Zähne linealisch -pfriemig, rothbraun, querstreifig, der Länge nach mit einem 3Ö* 284 Mittelstreifen versehen, feucht aufrechtstehend, trocken an ihrer obe- ren Hälfte auswärts gebogen ; inneres eben so viele den äusseren Zäh- nen gegenüberstehende, mit diesen fast gleichlange hochgelbe, quer- gliederige, flache linealisch - pfriemige, am Grunde durch eine schmale undeutlich gegitterte, den äusseren Zähnen fest anhängende Netzhaut verbundene Fortsätze. Sporen kleinkugelig, glatt. Blüthen einhäu- sig, männliche in den Winkeln der oberen Blätter sitzend, geschlos- sen knospenförmig, sechsblätterig. Hüllblätter eyförmig , spitz, hohl, schwachrippig. Staubbeutel, Nebenfaden und weibliche Blüthe wie bey vorhergehender Art. jin Felsen auf Alpen in Norivegen in dichten Rasen. ( Kiirr ). Tafel XL Fig. 1. Pflänzchen in natürlicher Grösse. 2. Ein fruchttragender Stengelgipfel rergrös- sert. 3. Kapsel mit Haube. 4. Unteres, 5. oberes Stengelblatt. 6. Ein Hüll- blatt. 7. Querdurchschiiitt eines Stengelblattes. 8. Scheidchen. 9. Kapsel mit Deckel. 10. Junge Haube. 11. Die Hälfte des Peristoms mit drey ganzen und fünf abgebrochenen äusseren Zähnen und acht innern Fortsätzen. 12. Oberer Theil der trockenen Kapsel mit geöffnetem Peristom. 13. Ein Theil des Ringes. 14. Sporen. 15. Männliche Blüthe. 16. Ein Hüllblatt derselben. 17. Ein Staub- beutel nebst Nebenfaden. 18. Eine kurzgliederige Wurzelfaser aus den Winkeln der obern Blätter, sämmtlich vergrössert. Von Encal streptocarpa Hediv. , welche ebenfalls ein doppeltes t'eristom hat, unterscheidet sich diese ausgezeichnete Art durch kür- zere und breitere Zähne des äusseren, die gleichförmigen breiteren Fortsätze des inneren Peristoms, die doppelt grösseren Sporen und durch die einhäusigen Blüthen. Fig. a. Oberer Theil der trockenen Kapsel von Encal. streptacarpa. b. Ein Theil de» angefeuchteten Peristoms. c. i des Ringes, d. Sporen, sämmtlich Tergrössert. 285 5. Trichostomum flcxisetum. Bruch. Stengel 3 — 6'" lang , aus den Gipfeln fast gcradeauf sprossend, unten weitläufig, oben dichter und schopfarlig beblättert. Blätter abstehend, trocken übereinander gekrümmt, untere aus erweiterter, den Stengel umfassender Basis lanzettlich, ganzrandig, obere .weit grösser, länglich- lanzettlich, über der scheidenartig erweiterten Basis etwas verschmälert mit wellenartig gebogenen fein und ungleich ge- zähneltcn Rändern, alle hohl, glänzend, mit breiter auslaufender Mittelrippe und dichtem aus rundlich viereckigen an der Basis er- weiterten Maschen bestehendem Zellennetze. Scheidchen länglich, braun. Fruchtstiel gegen ^" lang, feucht gerade, trocken viclbeu- gig^ oft stark abwärts gebogen und unter die Blätter versteckt, braun, sehr zähe. Hapsel walzenförmig, braun, glatt. Deckel aus kegeligem Grunde geradeschnäbelig, kürzer als die Kapsel. Haube klein, auf der unteren Seite bis zur Spitze zerschlitzt. Ring dop- pelt spiralig sich lösend. Peristom 32 am Grunde durch eine schmale Zellenhaut unter einander verbundene , entweder paarweise genäherte oder gleichweit von einander entfernte, lange, fadenförmige, feingekör- nelte, ungegliederte, feucht und trocken aufrechtstehende Zähne. Spo- ren klein, kugelig, glatt. Blüthen zweyhäusig , männliche gipfel- ständig, knospenförmig, sechsblätterig, äussere Hüllblätter den Sfen- gelblältern ähnlich, innere aus breit -e3'förmiger hohler Basis lang- spitzig, grosszellig, mit schwacher Rippe. Staubbeutel länglich, kurz- slielig, Nebenfaden fadenförmig, länger als die Staubbeutel. Weib- liche Blüthe wie bey den übrigen Arten dieser Gattung. Am Rande eines ausgetrockneten JValdbaches in Sardinien. {Midier-). Tafel XJ. Fig. I. Ein angerenchtetrn , 2. ein trockenps Pflänichen in Datiirlicher Grösse, a. Das angefeuchtrle Tergrötuert. 3. Unteres, 4. mittleres, 5. oberstes Stengelblatt. 286 C. Querdurchachiiitt eines Stengelblattea. 7. Blattspitze mit Zelletmetz. S, Scheid- che». 9. Kapsel mit Deckel. 10. Haube. 11, Ein Thcil des Ringes. 12. i des Pcristoms. 13. Oberer Theil der trockenen Kapsel mit Peristom. H. Sporen. 15. Männliche Blüthe. 16. Inneres Hüllblatt derselben. 17. Ein Staubbeutel mit Nebenfaden, aämnitlich vergrössert. PLANTARUM NOVARUM VEL MINUS COGNITARUM, P UAE IN HORTO BOTANICO HERBARIOQUE REGIO MOXACEXSI SERVANTUR, FASCICULUS PRIMUS. OESCRIPSIT Dr. Jos. Gerh. Zuccarini. \ . PLANTAR UM novarum vel minus cognitarum , quae in horto botanico her- barioque regio monacensi servantur, fasciculus primus. DESCniPSIT Dr. Jos, GeRH. ZuCCARITfl. ALISMACEAE RICII. 1. Sagittaria macrophylla Zuccar. S. follis erectis sagittatis oblongo-lanceolatis acutis integerrimis plerumque 7-nerviis, basi parum constrictis, indc in lobos linea- res acuminatos divaricato-patulos lamina duplo breviores eitensis, pctiolis teretibus strictis, floribus monoicis in scapo erecto verticil- lato-racemosis. Perennis. Folia longo petiolata, petioUs 3-pedalibus basi lon- gissimc suLvaginantibus sursum teretibus glabris erectis strictis, cras- 37 290 eitie fere digiti minoris, lamina erecta oblonga, lanceo'.ata vel linean- lanceolata, acuta, integerrima, utrinque glafara, nervo medio subtus pro- minulo lateralibusque utrinque tribus parallelis percursa , basi parutn constricta, inde retrorsum in lobos extensa divaricato- patentes lineares acuminatos trinerves integerrimos, una cum lobis circiter 15 — 16 pollices longa, 3" lata. Äcrt/?«' folia aequantes , teretes, erecti, stricti, glabri, apice floriferi; flores plerumque ternatim verticillati, brac- teis membranaceis aridis ovatis obtusis suffulti, verticillis distantibus; pedicelli uniflori, erecto- patentes, glabri, teretes, fere 3" longi. Floribus foemineis calyx hexasepalus, sepalis 3 exterioribus ovatis rotundatis concavis tenuiter multistriatis, interioribus latioribus sub- orbicularibus glabris albis. Ovaria receptaculo globoso afHxa, nu- merosissima , minuta, stylis tot quot Ovaria brevibus parum aduncis. Crescit in lacii prope urbem Mexico, unde specimina misit dar. de Karwinski. — Flor et Octobri. 3^. (t>. *. ) EUPHORBIACEAE JUSS. 2. Ditaxis heterantha Zuccar. D. fruticosa, foliis breviter petiolatis ovatis vel ovato - lanceola- tis acuminatis integerrimis subtus sericeo-incanis, floribus monoecis in racemos simplices 4 — 6-floros dispositis, florum foemlneorum pe- talis brevissimis, masculorum calycem superantibus. (De gener e Ditaxis confer. Adr. de Jussieu Euphorb. p. 27. tab. 1. et Humb. Hunth Nov. gen. et spec. f^ll. p. 170- tab. 639). Caulis lignosus. Rami suppetentes cortice cinereo-flavescente vestiti, adultiores teretiusculi, juniores angulati et dense sericeo- pubescentes. Folia alterna, breviter petiolata, ovata vel ovato -ob- longa, basi rotundata, acuminata, integerrima vel raro hie inde obsolete crenata, membranacea, penninervia , superne sericeo-pilosa, 291 viridia, subtus molliter sericeo-incana, 2 — 3j" longa, l — ij" lala; pelioli 1 — 3'" longi, albido-tomentosi, semiteretes, superne cana- liculati. Slipulae sericeac, caducae. Racemi axillares, solitarii , fo- lio multo breviores, pauci-(4 — 6-)flori, inferne foeminei superne ma,&c\i\\:pedunculic\TC\teT pollicares, erecli, stricli, sericei ; pedi- celli sub anthesi vix Z'" longi, approximati, bracteis sufFulti ovalis acutis integerrimis, tenuissime nervoso-striatis serieeis ciliatis, sub anthesi pedicellos aequantibus persistentibus ; post foecundationem in floribus foetnineis elongati, 4 — 6"' longi, deflexi, subclavati, in masculis contra non excrescentes sed una cum floribus delabentes, unde fructus immaturi, etsi inferiores , longius pedicellati quam flores masculi superiores eveniunt terminalesque apparent. Floribus masculis •- Calyx profunde quinquepartitus vel subpentasepalus ; se- pela lanceolata, acuta, integerrima, erecto -conniventia, dense se- riceo-hirta, inter se aequalia. Corolla 5-petala; petala cum sepalis alternantia, libera, unguiculata unguibus linearibus, ovato- oblonga, obtusiuscula , integerrima, tenera, tenuiter radiatim venosa, extus medio pilosa, calycem parum superantia, basi disci quinquelobi, e glandulis 5 subglobosis connatis compositi glabri inserta et cum ejus- dem lobis alternantia. Stamina monadelpha , plerumque decem ; ßla- menta in columnam cylindricam ad -j fere connata , superne subu- ata, patentia, glabra, alternis 5 longioribus; antherae ovato -oblon- gae, anticae, biloculares , longitudinaliter bivalves. Floribus foemi- neis : Calyx ut in masculis, attamen sepala multo latiora, e basi subcordato-rotundata ovata, acuta, tenuissime nervoso -striata, sericeo- hirla, viridia, aequalia, margine subundulata et ita reflexa ut calyx 5 -angularis evadat , ovarium superantia, denique sub fructu persi- stentia. Petala 5, minutissima, linearia, obtusa, pilosa, tenerrima, disco, cujus basi adhaerent, vix dimidio longiora. Discus hypogy- nus obsolete quinquclobus , carnosus, glaber. Ovarium superum, sessile, subrotundato-trilobum, glabrum, triloculare, ovulo in quoli- bet loculo solitario , pendulo. Stylus terminalis , calycem subaequans, 37 - 292 basi integer, subtrigonus, glaber, sursum trifidus, cruribus patenti- bus extus glabris intus pubescentibus , aequalibus; stigmatibus trihxxs reflexis, hastato-laceris, papillosis. Capsula (immatura) calyce basi cincta , globoso -Iriloba , magnitudine cerasi ininoris, coriaceo- indu- rata, tricocca , coccis monospermis. Crescit in imperio mexicano prope Toliman, unde specimina misit dar. de Rarivinski. — Floret Julio. %. (u. «.)• Adr. V. Jussieu erwähnt in seiner Monographie der Euphor- hiaceae drey Arten von Ditaxis. Eine derselben ward von Hunth a. o. a. O. trefflich beschrieben und abgebildet; die andern beyden, auf den Antillen zu Hause, sind noch nicht näher bekannt gewor- den, doch sind sie gewiss von unserer Pflanze verschieden, sonst müsste im Gattungscharacter der ausserordentlich kleinen pctala der weiblichen Bliithen erwähnt worden seyn. Dieses muss jetzt nach- getragen werden. Auch ist im Habitus der Blüthenstand zu ändern. Die Blüthen stehen in einfachen, wenigblüthigen einhäusigen Trau- ben , so dass am Grunde eine oder zwey weibliche BliUhen , ober diesen 4 — 5 männliche sich befinden. Letztere fallen nach der Be- fruchtung ab und lassen die leere nur mit Deckblättern besetzte kurze Spindel zurück, während die Stiele der weiblichen BliUhen sich be- trächtlich verlängern, anschwellen, und auf diese Weise scheinbar endständig werden. 3. Euphorbia antisiphylitica Zuccar. E. fruticosa, valde ramosa, ramis erectis tenuibus Strictis virga- tis, novellis carnosis et foliis minutis linearibus acutis pubescentibus obsitis, adultioribus lignosis et aphyllis, floribus axillaribus solitariis binisve breviter pedunculatis , ovariis glabris. Frutex humilis, valde ramosus; rami erecti, stricti, subvirgati, glabri, subcarnosi , tenues , apicem versus vel novelli foliis muniti 203 lincaribus acutis intcgerrimis carnosis pubcscentibus vix 2 lineas lon- gis caducis. Flores axillares, solitarii Linive, brevitcr pedicellati, albi ; pediceUi bractcati , pubescentes. Ovariwn glabrum. Crescit in impcrio mexicano. — Florel Julio. %. (u. s. ). Laclcscit uti reliquae species. Teste dar. de Kanvinski Indi de- coclo Iiujus planlae velut remedlo contra gonorhüeam utuntur, bis quolidie unciam circiter unam pro dosi sumentes. CONVOL VULACEAE JUSS. A. Jpomaea Sc/tiedeana Ziiccor. Tab. XJJ. I. radice tuberöse- incrassata perenni, caulibus annuis volubili- bus ramosis glabris, foliis omnibus ovatis acuininatis Iiasi cordatis intpgerrimis utrinque glabris, peduncub's 1 — 3-floris, sepalis inae- qualibus obtusis glabris, corollae liypocrateriformis tubo cylindrico subclavato, litnbo horizontaliter expanso subpentagono , staminibus cxscrtis. Convolvulus Jalapa s. Purga de Jakipa Schiede in Linnaea. V. 3- p- 463- sc(j. — Convolü. Piirga. fj'enderoth in Uli. Radix perennis, tubcrosa, irregulariter ovato - conica, deorsum in ramos nonnullos subcylindricos fibrosos sohita, epidermide te- nuissima sordide nigricanle tecta , intus albida , carnosa. Caidis herbaceus, annuus, basi simplex, crassitie vix pennae anserinae, dexlrorsum volubilis , tcreliusculus vel parum angulatus , sparsim tenuiter verruculosus, ccterum glaber, violacco-purpiirascens, sur- sum ramosus, ratnis cauli conformibus, elongatis , glabris, tenui- ter striatis. Folia alterna , petiolata, ovata, acuminata , cordata,cor- daturae angulo lobisque rotundatis acutisve, integerrima, utrinque glabra , superne laete viridia subtus pallidiora et nonnunquam purpur- ascenlia, pinnatinervia, nervis laleralibus intra marginem anaslomo- 294 santibus reticulatim junctis , in caule et ramis primariis circiler 2i — 3" longa, 2 — 2^^" lata, in ramulis dimidio minora; petioli te- retes, superne tantum canaliculati, glabri, circiter 3" longi. Stipu- lae nuUae. F edunculi axilleLtes , 1 — 3-flori (in planta sponle na- scente 2-, rarius 1-flori), erecti , subtetragoni , glabri, tenuiter striati, rubentes, 2 — 3-pollicares, apice bracteolis 2 oppositis ova- tis acutiusculis pedicellis adpressis glabris muniti ; pedicelli clavati, glabri, 4 — 6'" longi, laterales medio bracteolis duabus oppisitis ova- tis acutiusculis adpressis, uti pedicelli ipsi calicesque glandulis niinu- tis albidis sub lente tantum distinguendis dense punctatis muniti. Calyx 5 - partitus , persistens; laciniae valde inaequales erecto-ad- pressae, integerrimae, glabrae, extimis duabus ovatis obtusis sordide e viridi rubentibus albido-punctulatis, margine parum hyalinis, inte- riorlbus dimidio majoribus ovato-oblongis obtusis rotundatis saepius emarginalis, pulchre purpureo - coloratis , subhyalinis, nitidis, 4 — 6'" longis. Corolla hypocrateriformis , figurae fere ut in J. coccinea, sed multoties major; tubus cylindricus, rectus, sursum parum in- crassatus sed ad faucem iterum constrictus , totus glaber, lucidus, ex- tus pulcherrime purpureo- violaceus (lackroth), intus albidus , circiter 2" longus ; limbus diametro circiter bipoUicaris, horizontaliter patens, rotato-subquinquangularis, obsolete 5-lobus, lobis rotundatis inte- gerrimis, radio longitudinali crassiusculo percursis. Stamina parum supra basin coroUae aflixa, longe exserta, inter se parum inaequa- lia- filamenta basi compressiuscula latiora, sursum filiformia , recta, alba, infra medium pilis patentibus hyalino-albis capitatis parce ad- spersa, ceterum glabra; antherae parum supra basin emarginatam dorso affixae, lineari-oblongae, obtusae, introrsum biloculares, locu- lis longitudinaliter bivalvibus, albae ; pollen magnum, globosum, te- nuiter muricatum, album. Ovariwn superum, disco parvo annuli- formi albido glabro cinctum, oblongum, glabrum, pallide virens, bi- loculare, loculis biovulatis, ovulis oblongis erectis albidis. Stylus sirnplex, erectus, filiformis, glaber, exsertus, stamina aequans , al- 295 bus. Stigma incrassatum, capitato-bilobum, lobis semiglobosis pa- pillosis, papillis iterum tcnuissime vcrruculosis, album. Fructus desideratur. Crescil in impcrii mexicani sylvis prope Chicangiiiaco vici- nosque pagos, 6OOO' circiter supra mare elevatos. — Floret Sep- tembri. a^. (u. 5. ). Explicat. Tab. XII. Fig. 1. Radix. 2. Caljx. 3. Sepalum separatum. 4. Corolla disaecta, m. n. 5. et 6. Stanien a facie et a dorso, auctum. 7. Pistillum, m. n. 8. Stigma, auctum. 9. Ovariiiin dissectum, auctiim. Recedit ab Ipomaea Jalapa caule non muricato, foliis semper indivisis utrinque glabris, corollae hypocrateriformis purpureae limbo horizontaliter patente, Etaminibus longe exsertis , (ilannentis basi parce pubescentibus. Seitdem Desfontaines in den Annales du Museum d'hist. nat. p. 120. seq. tab. 40, 41. seine Abhandlung über die Jalapa bekannt gemacht hatte, glaubte man über die Pflanze, welche die- sen wichtigen ArzneistofF liefert, völlig im Reinen zu seyn. Ihm zu- folge verdankten wir denselben dem Convolvulus (besser Ipomaea) Ja- lapa Linn, und er führte für die Richtigkeit seiner Angabe so viele Gewährsmänner an , welche die Pflanze in ihrer Heimath beobachtet hatten, wie Houston, Thiery de Menonville u. a. , dass alle Zweifel um so mehr gehoben schienen, da auch der jüngere Michaux, welcher in den Florida's die Pflanze oft lebend gesehen hatte, {_ An- nales du Museum st. p. 4)15) seine Meinung bestätigte. Aus den in die- sen Abhandlungen angeführten Thatsachen ergab sich ausserdem , dass die Jalapa nicht allein in den höheren Gebirgsgegenden Mexiko's und namentlich bey Xalapa (woher ihr Name), sondern auch in den heissen Niederungen von Vera Cruz (nach Thiery's Angabe) und 296 von da bis nach Georgien und Karolina hinauf (^ÄJichaux) sich finde, dass sie dabey gegen die Kälte gar nicht sehr empfindlich sey, da Michaux in dem Garten von Charlestown, wo die Kälte nicht sel- ten im Winter auf — 5 bis 6° R. steigt, Jalapenwurzeln von 50 Pfund Schwere im Freyen völlig verwildert fand , und dass endlich eben dieser letzteren Thatsache wegen man gegründete Hoffnung hegen dürfe, die Pflanze im südlichen Europa zu akklimatisiren. Die spä- tem Schriftsteller fügen diesen Angaben nichts erhebliches Neues bey, und auch die neuesten Kupferwerke über Arzneigevvächse be- gnügen sich , zum Theil sehr schlechte Kopien der an sich nicht ganz gelungenen D esf o ntaine s'schen Abbildung der Pflanze zu geben. Unserm verehrten Freunde Dr. Schiede war es vorbehal- ten, ein neues Licht über diesen Gegenstand zu verbreiten. Er be- suchte nämlich auf seinen Reisen durch Mexiko auch die Gebirge um Xalapa vorzüglich in der Absicht, die Purgierwurzel in ihrer Hei- math näher zu beobachten, schickte getrocknete und lebende Exem- plare derselben von da nach Europa, und theilte zugleich seine Er- fahrungen über ihr Vorkommen in Briefen an Hrn. Dr. v. Schlech- tendal mit. (Siehe Linnaea V. 3- p. 405. seq.). Diesen zu Folge wächst die Jalapa, -nclche aus Mexiko kömmt, noch nicht einmal bey Xalapa (ungefähr /|200' über dem Meere), sondern erst einige 1000' höher in der Nähe einiger indianischer Dörfer in Wäldern. Das Klima dieser Gegenden ist sehr regnerisch , im Winter beständig neblig und ziemlich kalt. Unser verehrter Freund äussert darum die, zum Theil nun bereits in Erfüllung gegangene Hoffnung, dass die Pflanze der- einst in Deutschland, wenigstens den Sommer über, im Freyen ge- zogen werden könnte. In Xalapa ist nur der Markt für die zu Gute gemachte Wurzel, die dann meistens über Vera Cruz nach Europa geht. Sie heisst dort Purga oder Purga de Xalapa bey den Weissen, Laschachne in der Landessprache der Totomaken. Die auffallende Verschiedenheit der Pflanze von dem bisher be- kannten Conv. Jalapa entgieng unserm Pieisenden nicht. Er bemerkte 297 daher auf den Etiketten bcy den getrockneten Pflanzen : „Conv. Ja- lapa, exclusis synonymis Linnaei et Aitoni,'^ und fügte eine kurze Beschreibung bey, welche mit unserer oben gegebenen vollkommen übereinstimmt. Die lebend nach Europa geschickten Exemplare hatten, wie eine gefällige Miltheilung des Hrn. Medicinal- Assessors Wild in Kassel (dessen Güte unser Garten auch die lebende Pflanze verdankt) , mich belehrte , schon auf der Pieise eine harte Probe ihrer Akklimatisations- Fähigkeit auszuhalten. Die Kiste, welche sie enthielt, kam während des strengen Winters 18|§ in Kassel an und war während des Trans- portes durch Norddeutschland bey einer Kälte von 20° Pieaum. eine Zeillang auf einem Eibschiffe eingefroren gelegen. Natürlich waren auch fast alle Pflanzen zu Grunde gegangen; nur einige Knollen der Jalapa hatten sich erhalten, und dadurch das rauhe Klima ihrer Hei- math beurkundet. Bey den nun in den Gärten des Hrn. Medic. -As- sessors Wild und des Hrn. Handelsgärtners Schelhase angestell- ten Versuchen über die beste Methode sie zu kultiviren, ergab sich gleicher Weise das Resultat , dass die in warmen Glashäusern gehal- tenen Pflanzen sämmtlich zu Grunde giengen, die im kalten Hause gezogenen und später an schattige Orte in's Freye gestellten dage- gen sehr gut fortkamen. Von diesen theilte Hr. Assessor Wild unserm Garten im verflossenen Frühjahre einen kleinen Knollen mit, der an einer geschützten Stelle völlig im Frej'en gezogen zu einer sehr starken Pflanze heranwuchs und vom Oktober an den ganzen Späthherbst durch sehr reichlich blühte. Die bedeutenden Abweichungen von den bisherigen Beschreibungen und Abbildungen des Conv. Jalapa waren mir gleich aufgefallen ; ich gab daher, da auch keine andere Art auf die Pflanze passen wollte, eine kurze Notiz darüber in der Flora (1831. 2. p. 801-), vvo ich dieselbe, dem Entdecker zu Ehren, Ipomaea Schiedeana nannte und theilte zugleich Hrn. Assessor Wild meine Ansicht darüber mit. Seiner gc- 38 298 fälligen Antwort verdanke ich die hier gegebenen geschichtlichen Notizen aber auch zugleich die Nachricht, dass Hr. Professor Wen- deroth in Marburg die Pflanze in einem nicht näher bezeichneten und auch mir nicht zu Gesicht gekommenen Werke bereits frü- her als Convolviihis Purga beschrieben habe. Ich bin weit ent- fernt, die auf diese Weise begründete Priorität eines sehr verehrten gelehrten Freundes im mindesten verletzen zu wollen, konnte aber, da die Abdrücke meiner Abbildung bereits gemacht waren, den einmal gegebenen Namen nicht mehr zurücknehmen, und beruhigte mich dabey auch um so leichter, weil ich hoffen darf, dass Hr. Prof. Wenderoth mir diese unwillkührliche Umgehung seines früheren Rechtes nicht allein verzeihen, sondern auch meinem Bestreben, die Verdienste unsers reisenden Freundes durch Benennung einer wich- tigen von ihm entdeckten Arzneypflanze nach seinem Namen anzuer- kennen, mit seiner gewohnten Liberalität entgegenkommen werde. Ob nun aber J. Shiedeana allein, oder mit J. Jalapa zu- sammen die bey uns übliche Purgierwurzel liefere, ist für den Au- genblick nicht auszumitteln. Wahrscheinlicher ist das letztere , da man schon seit langer Zeit zweyerley Jalapenwurzeln im Handel un- terscheidet, von welchen die grössere sich durch stärkeren Gehalt an Harz auszeichnet. LABIATAE JÜSS. 5. Salvia semiatrata Zuccar. S. fruticosa, foliis ovatis cordatis acutiusculis crenatis superne rugosis scabriusculis, subtus reticulato-venosis canescentibus, floribus verticillato-racemosis, verticillis 6 — 8-floris secundis, calycibus sub- clavatis dense glanduloso - hirtis bilabiatis, labio inferiori bifido, co- roUae labio superiori recto glanduloso - piloso , inferiori trilobo, lobis lateralibus abbreviatis deflexis, intermedio multo longiori fere semi- orbiculari , margine revoluto. 299 Frutex 4 — 6-pedalis et altior, caule ramisque adullioribus le- retiusculis, cortice cinereo longitudinaliter rimuloso pubcscente vesti- tus , ramis novellis tetragonis villosis. Folia decussata , satis ap- proximata, petiolata, ovata vel ovato- oblonga, aculiusrula vel ob- tusa, basi cordata lobis rotundatis, sinu parum in petiolum decur- rente, dense crenata crenis rotundatis, supra parenchymate inter ve- nulas reticulaticn junctas bullatim prominulo pilis rigidulis obsito ru- goso-scabriuscula, subtus nervis venisque prominulis reticulata, mol- liter canescenti-hirta vel fere lanata, l" circiter longa, 8'" lata; petioli semiteretes , superne canaliculati, mollitcr piloso-hirti, 4 — 6'" longi, horizontaliter patentes. Slipulae desunt. Flores versus api- cem caulis ramoruraque in racemum verticillatum secundum 1 — 3" longum dispositi ; rachis erecta, tetragona, aeque ac pedunculi pilis subulatis horizontaliter patentibus rubentibus dense obsita, subviscida. Braclcae caducae ,1 — 5 flores in axilla foventes. Pedunculi uni- flori, fere horizontaliter patentes, teretes, rubentes, 3 — 4'" longi. Calyx tubulosus, apicem versus ampliatus, parum compressus , ner- voso-miiltistriatus, nervis pilis subulatis rubentibus in glandulam glo- bosam hyalinam viscosam terminatis pluriseriatis dense obsitis, bila- biatus ; labium superius ovatum , acutum, erectum, inferius bifidum, laciniis ovatis acutis conniventibus. Corollae tubus calycem dimidio superans , compressiusculus, sursum sensim parum latior, infra la- bium inferius parum impressus, basi albus et glaber, sursum coeru- leus et pilis subulatis pubescens ; labium superius rectum , fornica- tum, emarginatum , lobis conniventibus rotundatis, marginibus infle- xis genitalia praeter stigmatis lobum longiorem exsertum includens, coeruleum, pilis conicis brevibus densissime positis eleganter barba- lum ; labium inferius superiori parum brevius, pulcherime nigricanti- atroviolaceum, superne nudum , subtus pubescens et pallidius colora- tum, trilobum , lobis valde inaequalibus , lateralibus duplu breviori- bus ovatis obtusis apice et margine exteriori dcflexis, medio duplo longiori basi truncato semiorbiculari subemarginato in utroque mar> 38* 300 gine deflexo. Stamina corollae tubo affixa; filamenta brevia, cylindrica, glabra, alba, apice subcucuUato-excavata, connectivum amplectentia j antherae versatiles ; connectiva transversim longissime extensa, cy- lindrica, glabra, alba, apice loculum unicum b'neare bivalve geren- tia, ad medium usque libera , inde basin versus in processum oblon- gum acutiusculum conapressum cochleari - concavum medio sulcatum connata. Pollen ovatum , minutissimum , flavum. Stamina sterib'a medio tubo inter fertilia affixa, clavata, albida, glabra. Ovarium calyce inclusum , disco insidens crassiusculo brevi cylindrico superne in processum ovatum obtusiusculum crassum extenso, quadriloculare, loculis discretis uniovulatis. Stylus centralis, cylindricus, rectus, sursum in latere inferiorl pilis patentibus hirtus, ceterum glaber, al- bus, labium superius aequans- Stigma bifidum lacinüs subulatis coeruleis , inferiori breviori crassiori patente, corolla inclusa, supe- riori duplo longiori, exserta, tenuiori, uncinata. Crescit in imperio mexicano , unde semina misit dar. de Rar- winshi. — Floret apud nos in caldariis Junio — Augiisto. ■fi . (,v. V.). GESNEREAE RICH. MART. 6. Gesnera lasiantha Zuccar. G. caulibus suffrutescentibus ramosis, pilis adpressis canescenti- hirtis, foliis decussatis petiolatis ovato-lanceolatis, acuminatis, serru- latis moUiter sericeo-hirtis, pedunculis quadrifloris, corollae tubo basi aequali 5-gibboso, starainibus barbatis , disco perigyno glan- dulis 5 minutis aucto. Caules plures ex rhizomate lignoso crasso, erecti, stricti , ra- TOOsl, 2 — 3-pedales, toti pilis adpressis albidis rigidis subulatis ca- nescenti - hirti, teretiusculi, ad foliorum inserlionem compressiusculi, glandulis (lenticellis?) prominulis oblongis rubentibus adspersi, basi 301 cortice fuscescentc tecti , sursum albido- vircntes, craesitie pennae cygneae ; rami opposill decussati erecto -patentes, cauli conformes. Folia decussata, petiolata, ovato-lanccolata, acuminata, basi cune- ata vel fere rotundata subinaequalia, serrulata, utrinque pilis brevissi- mis mollitcr scriceo-hirta, superne viridia , subtus parum canesccntia, costato - venosa, costis venisque interjectis reticulatis subtus promi- nentibus supra obsolete impressis, 3 — 6 pollices longa, \\ — 1\" lata ; pctioli ima basi subconnati et utrinque quasi stipulae loco glandula globosa purpurca muniti, 6 — 9'" longi. Pcdunculi ex axiliis foliorum superiorum erecto -patentes, teretes, albido - pubes- centes , uti pcdicelli calycisque tubus glandulis parvis atrorubentibus oblongis adspersi , circitcr bipollicares , plerumque quadriflori, apice bracteis duabus breviter petiolatis lanceolatis acutis circiter 4'" lon- gis , ceterum foliis inferioribus conformibus viridibus muniti. Flores subumbellati , pedicellati ; pedicelli erecti, teretes, pubescentes, glan- dulis adspersi, sursum rubentcs , circiter pollicares. Calyx semi-in- ferus, persistans, 5-fidus, tubo brevi campanulato ovario adnato se- riceo-hirto rubente, limbi laciniis lanceolatis acutis inter se aequa- libus tubumque aequantibus virentibus sericeo-hirtis , sub anthesi erecto -patentibus, post floris delapsum conniventibus. Corolla se- misupera, gamopetala, tubulosa, bilabiata , ante anthesin pulcherime holosericeo-pubescens ; tubus ima basi in gibbositates 5 intus necta- rjfluas extensus, sursum cylindricus, apicem versus parum ventricosus et ad faucem iterum constrictus , extus pulcherrime coccineus pilis- que coloratis hirtus , intus carneus, 10'" circiter longus; limbus 5-fi- dus, laciniis subaequalibus ovato -rotundatis, tenuiter irregulariter crenatis glanduloso-ciliatis extus coccineis hirtis, intus faucem ver- sus carneis lineisque coccineis punctatis pictis, duabus superioribus in labium superius subconniventibus erectiusculis , reliquis tribus horizontaliter patentibus distantibus, fauce intus glabra flavescenti- carnea coccineo - punctata. Stamina irao coroUae tubo inserta , fer- tilia 4 didynama, quinti loco rudimentum brevissimum lanceolatuin 302 planum hirtura \ Jilamenta e basl parum dilatata planaque subulata, hirta, alba, exserta; antherae modo liberae, modo marginibus co- haerentes, parum supra basin afilxae, sordide flavescentes, connec- tivo fere orbiculari incrassato, localis duobus lineari -oblongis basin versus divergentibus anticis longitudinaliter bivalvifaus. Anmilus s. discus styli basin cingens brevis , subpentagonus, pilis serieeis albidis fimbriatus, ceterum glaber, glandulis 5 minutis notatus, pallide fla- vus. Ovarium semi-inferum, inferne calycis tubo innatum , superne liberum, oblongum, acutiusculum , sericeo-hirtum , uniloculare, pla- centis duabus parietalibus medio incrassatis ovula plurima horizon- talia multiseriata lineari- oblonga foventibus. iS/y^* cylindricus , hir- tus, albidus, exsertus slaminaque parum superans. Stigma capitato- subbilobum, tenuiter papilloso-velutinum, albidum. Capsula desi- deratur. Crescit in imperio Mexicano, unde semina misit dar. de Karwinski. — Floret apud nos in caldario mensibus Aiigusto — Decembri. li- (?) (u- «.)• Mit mehreren kürzlich bekannt gewordenen Arten nahe ver- wandt, doch auch wieder so verschieden, dass ich nicht vcage, sie ohne Vergleichung von Originalexemplaren mit einer derselben zu vereinigen. Am nächsten steht sie auf jeden Fall einerseits der G. elongata Humb. Himth, welche jedoch durch Kelchform und kahle Staubfaden, so wie durch die verschiedene Zähnung und Behaarung der Blätter sich unterscheidet, andererseits der G. Deppeana Schlech- tend. et Cham. (.Linnaea V. 1. p. 110), welche wieder durch verschiedene andere Merkmale abweicht. Möglich, dass der Gat- tung überhaupt eine grössere Wandelbarkeit in den Formen der ein- zelnen Arten zukommt, als man bisher derselben zugestanden hat, und dass demzufolge die beyden obigen mit unsrer Pflanze uur eine Art ausmachen. Ich habe sie desshalb zu weiterer Prüfung genau beschrieben. Dem Gattungscharakter möchte beyzusetzen seyn, dass 303 der mit dem Kelche verwachsene Theil des Ovariums nach der Be- fruchtung sich nur sehr wenig mehr ausdehnt, dagegen das freye, anfangs nur wie eine verdickte Griffelbasis erscheinende obere Ende sich beträchtlich verlängert und allein aufspringt. SCROPHULARINAE. LOPHOSPERMUM DON. Didynamia Angiospermia Linn. Syst. sex. Character differentialis. Calyx 5-dentatus vel partitus, patens, persistens. CoroUa cam- panulata vel tubulosa limbo patente 5-lobo subbilabiato. Slamina fertilia 4 didynama cum quinti sterilis rudimento; antherae bilobae nudae biloculares. Stylus simplex stigmate indiviso. Capsula bilo- cularis, irregulariter dehiscens, polysperma. Semina membranaceo- alata, tuberculata. , Character naturalis. Calyx hypogynus, gamosepalus vel campanulatus, 5-dentatu8 vel profunde 5- partitus, laciniis latis membranaceis reticulatis, persistens. CoroUa hypogyna, gamopetala, tubulosa tubo cylindrlco vel clavato longo, plerumque sursum ampliato curvato, rarius campanulata, limho quinquefido patente subbilabiato, laciniis subaequalibus, in aestiva- tione imbricatis. Slainina fertilia l\, didynama, ex ima parte tubi, cum sterilis quinti superioris rudimento; filamenta filiformia, bas arcuata sursum erecta, barbata, inclusa; antherae nudae, liberae. anticae , biloculares , looulis basi divaricatis apice conniventibus longitudinaliter bivalvibus demura explanatis. Ovarium breviter sti pitatum , subglobosum , biloculare , placenta in quovis loculo soli taria dissepimento adnata incrassata , multiovulata , ovulis multise 304 riatis imbricatis. Stylus simplex, plerumque basi pubescens, stig- mate vel integro vel emarginato aut inaequaliter bifido. Capsula calyce persistente cincta stylique basi persistente coronata , bre- vissime stipitata, globosa vel obovato - globosa, membranacea, ir- . regulariter lacerato - dehiscens , bilocularis , polysperma ; dissepimen- tum transversum (facie ad caulem versa), completum, membrana- ceum , placentiferum ; placenta in quovis loculo solitaria , e cen- tro dissepimenti , oblonga , incrassata , polysperma. Semina mul- tiseriata, adscendentia, imbricata , ovato- compressa, testa scrobi- culata margine in alam membranaceam extensa, ^Ibumen cras- sum , carlilagineum , embryonem includens. Embryo erectus, te- res , cotyledonibus brevibus plane sibi impositis , radicula cylin- drica obtusa. Habitus. Herbae vel frutices plerumque volubiles , scandentes foliis alterniSj petiolatis , cordatis, petiolis saepius cirrhosis, pedun- culis axillaribus unifloris. Statio et habitatio. Species tres hucusque cognitae altiores tem- peratioresque regiones imperii mexicani inhabitant. Don war der erste, welcher die Gattung im Jahre 1827 im 15te" Bande der Linnean Transactions p. 350. seq. nach zwey von Sesse und Mofinno gesammelten Arten im Lara b e r t'schen Her- barium aufstellte. Er reihte sie ganz richtig an die Scrophulari- nen, zugleich auf ihre Verwandtschaft mit den Bignoniaceen auf- merksam machend , von welchen sie durch den starken Eyweisskör- per und die Richtung des Würzelchens abweicht. Eccremocarpus Ruiz und Pavon und Jacaranda Juss. scheinen ihr in der letztern Familie am nächsten zu stehen. Die von Don aufgeführten zwey Arten, deren Definitionen nach unserer hiesigen dritten Art geändert werden müssen, sind: 305 7. Lophosp. erubescens, suffruticosum , caule scandente, fo- liis triangulär! - cordalis grosse inaequaliterque serratis pubescentibus, pedunculis cbracteatis , calycibus ad basin usquc quinquepartitis , co- rollae lubo clavato , stigmate inaequaliter bifido. L. erubescens. Don British ßower - garden lab. 75. in nota. — Botanicnl liegisler lab. 1381. — L. scandens. Don in Lin- nean Transactions vol. XX. p. 353. — British floiier-gar- den lab. 68. — Botanical Magazine tab. 3037, 3238. — Besleria scandens Sesse et Moginno ined. {Jide cl. Don\ Caiilis basi frulicosus, volubilis , glanduloso-pilosus. Folia al- terna, triangulari - cordala, pubescentia, grosse dentata, petiolis cir- rhosis. PeduncuU axillares uniflori, cirrhosi, ebracteati. Calyx ad basin usque quinquepartitus, laciniis ovatis mucronatis. Corolla tripollicaris , lubo basi cylindrico, sursum ampliato clavato, extus pulchre roseo intus albido roseo-guttato villisque luteis antice bi- cristato , limbo patente , laciniis rotundatis utrinque roseis. Stigma inaequaliter bifidum. Crescit in imperio mexicano. — In hortis anglicis per aestatem sub dio colitiir et diligenter obtecta hyemes quoque perdurat. — Floret per lotam aestatem, % . 8- L. physalodes, fruticosum, erectum, foliis lanceolatis acutis dcnticulatis scabris, pedunculis bibracleatis, Stigmata indiviso. Don in Linn. transact. La. — Scrophiikiria physalodes Sesse et Moginno ined. Planta solum modo secundum sicca specimina herbarii Lamber- tiani nota, an revera hujus generis ? Der hiesige Garten erhielt im Jahre 1828 durch Hrn. Baron Karwinski Samen einer dritten Art dieser schönen Gattung, welche im wärmeren Europa eine bedeutende Stelle unter den feineren Zier- 3g 306 pflanzen einzunehmen verspricht. Ich hielt sie anfangs, da Don's Gattungscharakter in einigen Dingen abweicht, für ein neues Genus und versendete die im Sommer 1829 gewonnenen Satncn unter dem Namen Rhodochilon volubile an mehrere Gärten. Die Abbildung im Botanical Register hat mich von der Identität der Gattung überzeugt. Die Species ist: g. L- at ro-sang uineiim Zuccar. Tab. XIJJ. L. fruticosum, volubile, foliis alternis cordatis cuspidatis argute repando - dentatis glanduloso - pubescentibus, petiolis pedunculisque ebracteatis cirrhosis, calycibus ampliatis patentissime campanulatis ad medium usque quinquefidis, corollae lubo cylindrico, stigmate indiviso. Rhodochiton volubile Zuccar. in lilteris. Caulis fruticosus , volubilis , teretiusculus , cortice griseo-fus- cescente tenui obtectus, Uli tota planta pilis patenfissimis simplicibus subulatis hyalinis in glandulam parvam capitatam terminatis obsitus, ramosus, ramis elongatis volubilibus tenuibus, uti petioli , foliorum pagina inferior, pedunculi calycesque purpureo-colorati (colore fere iit in Cineraria cruenta). Folia alterna , petiolata, simplicia; petioli teretes, superne parum canaliculati , tenues , pollicares — bipollicares, basi cirrhoso-flexuosi, pubescentes; lamina folii late ovato -subdel- toidea , basi profunde cordata lobis rotundatis angulo acutiusculo, ar- gute cuspidata; repando -dentata, dentibus parum prominentibus inae- qualibus acutis, irregulariter subquinquenervis, nervis reticulatim in- ter se junctis superne impressis sordide purpureis, subtus prominenti- bus, 2 — 3 pollices longa, 18 — 24'" lata. Stipulae nullae. Gem- matio nuda, successiva, petiolis foliisque simul cum rachi sensim excrescentibus, folii lamina erecta plana. Pedunculi axillares si- mul cum foliis evoluti , filiformes , basi cirrhoso-flexuosi, pubescentes, folium aequantes, sub anthesi penduli , solitarii , ebracteati, inferior!- bus praecocioribus. Calyx hypogynus, gamosepalus , maximus, per- 307 sistens, membranaceus , tcnuiter reticulatim venosus , utrinque pallide roseus et, praesertim intus, glanduloso - pilosus , palentissimc campa- nolatus vel subrotatus, diametro plus quam pollicari , S-fulus, laci- luis late pvatis, aputis, integerrimis, aequalibus, patentibus. Carolin hypogyna , gamopetala, subbilabiata , 2 — 3 dies perdurans : lubus elongalus , 15 — 18"'longus, basi parum pentagono-inflatus, inde ad medium usque cylindricus , apiccm versus sensim parum dilatatus, basi dilutius purpureus albidusve, extus glanduloso- pubescens, intus pilis retrorsum adpressis rigidiusculis subulatis eglandulosis albis bar- batus, sursum utrinque saturale purpureo - nigricans; liinbus fere ho- rizontaliter patens 5-lobus, laciniis duabus supcrioribus parum lalio- ribus magisque approximatis ovatis subrotundatis, tribus inferioribus subanguslioribus elliplicis obtusis parum magis distantibus, intermedia saepius apicem versus utrinque dente obsoleto munita , reliquis integerri- mis, extus colore tubi , glanduloso -pubesceiitibus , intus glabris pul- cherrime purpureo -nigricantibus (colore cruoris jam diu coagulati). Slamina imae coroUae basi aflixa et cum ejusdem laciniis alternantia inter se libera, lateralia 4 fertilia, summi quinti rudimentum brevis- simum , subclavatum, albidum} filainenta teretia, recta, subaeqalia, tubum acquantia, ima basi arcuata nuda, inde ad medium usque pi- lis ul in coroUae lubo retrorsis albis dense barbata, sursum glabra atro-purpurea; antherae nudae, jam in alabastro erectae (nee ut in Gesnereis connexae), anticae, biloculares , loculis apice tantum conna- tis ceterum ante dehiscentiam a se liberis deflexis, serius sursum flexis indeque quasi divaricatis, rima longitudinali dehiscentibus , atro- purpureis. Pollen minutissimum , sordide flavescens. Ovarium toro incrassato ovato insidens, ovatum, dense glanduloso - pubescens , bi- loculare, loculis multiovulatis , placentis in dissepiraenti centro incras- satis oblongis scrobiculatis, ovulis multiseriatis adscendentibus imbri- catis. Stylus erectus , filiformis, stamina parum supcrans indeque parum exsertus , glaber vel ima basi subbarbatus, albidus. Stigma in- tegrum, ad lentem tenuissime papillosum, non incrassatum. Capsula 3g- 308 calvce persistente cincta styloque coronata , brevissime stipitata, de- presso-obovata , inflata, glabra, pergameno -membranacea, sordide e viridi purpurascens , demum albida, bilocularis , polysperma, irre- gulariter dehiscens ; dissepimentum ovatum planum pergamenum , uli tota capsulae facies inlerior albidum , lucidum, utrinque in centro placentam gerens oblongam , convexam , polyspermam. Semina in quavis placenta 20 — 30, 8 — 10-seriata, funiculis sat longis coni- cis affixa 5 compresso - plana , ala membranacea apice basique 'excisa, margine irregulariter lacera arida radiatim striata, sordide fusces- cente cincta, ceterum tubercnlis parvis aculiusculis pluriseriatis utrin- que obsita , brunnea , erecta. Tunica interior testae adhaerens. ^l- bumen crassum , subcorneum, albidum. Embryo centralis, rectus, cotyledonibus planis brevibus suborbicularibus , radicula cylindrica obtusa, centripeta. Crescit in imperio mexicano. — Floret apud nos in caldariis per totam aestatem ad Decembrem usque. %. (u. 5. )• Explicat. tob. XJJL Fig. l. CaljT. 2. Corolla. 3. Eadem dissecta, nt stamina appareant. 4. Pistillum re- secto calyce, omnia magn. nat. 5. Orarium dissectum. 6. Capsula, resecto ca- Ij-ce, magn. nat. 7. Eadem longitudinaliter dissecta, ut dissepimentum placeoti- ferum appareat, aucta. 8. Semen, auctnni, HYDROTRICHE ZUCCAR. Diandria Monogynia Linn. Syst. sex. Character differentialis. Calyx inferus, quinquepartitus, laciniis subaequalibus. Corolla infera, regularis, infundibuliformis , limbo quinquefido. Stamina duo, antheris connexis. Ovarium superura, biloculare, placenla in quovis loculo multiovulata dissepimento adnata. Stylus simplex, stig- vnate bilabiato. Capsula desideratur. 309 Char acter naturalis. j Calyx inferus, ad basin usqup J-partitus, laciniis sunaequafi- bus persistentibus. Corolla infera, rcgularis, infundibuliformis, tubo cylindrico , limbo patente quinquelobo. Stainina duo, imo corollae tubo inserta, inclusa ; ßlamenta filiformia, libera, superne conni- vcnlia; antherae biloculares, loculis transversim bivalvibus, pilis pa- tenlibus connexae. Ovfirium superum, ovato-oblongum, biloculare, ovulis in quovis locuto plurimis linear! -oblongis, placentae dissepi- mento adnatae affixis. Stylus simplex, filiformis, persistens. Stigma subinfundibuliforme, bilabiatutn^ lobis patentibus. Capsula deside- ratur. Habitus. Species iinica hticitsque isogWita' est herba foliis inferio- ribus submcrsis verlicillatis capillaceo-subulatis: setoso-serratis, supe- rioribus oppositis, floribus in racemos paucifloros dispositis. Stalio et habilatio. In insulae Madagascar aquis stagnantibus. Etymologia. Nomen e graeco, ijbiap aqqaj et -9/ji£ , capillus, ob folia submersa Cc^pillacea. Genus Gratiolae et Limnophilae R. Brown iProdr. Flor. Noi>. Holland, p. 442.) proximunt», distinclum vero ab utraque corolla re- gulär!, staminibus fertilibus duobus absque sterilium rudimento, an- theris conoexis. 10. //. hott oniaeflora Zuccar. H. foliis submersis verlicillatis approximatis subulatis setoso-ser- ratis, superioribus etnersis oppositis lanceolatis obtusis. Caulis in spcciminibus nostris adscendens, simplex vel parce ra- mosus, teres, scabriusculus, crassilie circitcr pennae corvinae, sub- mersus, apicibus floriferis tantum emersis. Folia inferiora submersa, verticillata, circiter i6 in quovis verticillo, sessilia, horizontaliter 510 patentia, lineari - subulata vel fere capillacea, acuta, setis brevibus rigidis patentjbus sparsim obsita, vel, si malis, remote setoso-ser- rata, ceterum glabra, 6 — 12'" longa; superiora emersa clecussatim opposita, lanceolata, obtusa, integerrima , glabra, crassiuscula , erec- to- patentia, sensim mutata in hracteas ovato - rotundalas integerri- raas, margine membranaceas, l — 1'" longas. Flores ex axillis brac- tearum solitarii, remoti, in racemum basi praecociorem congesti , pe- dunculati, pedunculis erecto-patentibus, teretibus, glabris, unifloris, 6'" longis, unifloris. Cafyx inferus, persistens, ad basin usque 5- fidus, laciniis lineari- oblongis obtusis integeri-imis glabris, margine membranaceis, inter se subaequalibus, erectis, circiter 2'" longis. Corolla infera, decidua, gamopetala, regularis, tenera, glabra , mag- nitudine fere ut in Lino usLtatissimo , infundibuliformis, tubo cylindrico calyce duplo longiore, Jimbö ,erecto -patente amplo quinquelobo, lobis rotundatis integerrimis radiatim venosis , venis superne subreticulatim combinatis. Stamina fertilia 2, imo corollae tubo inserta, ceterum libera , inclusa. \ Jilainenla filiformia, erecta, basi pilis patentibus bar- batk, .saperne glabra, stylum parura superantia ; antherarum con- nectira cuneato-incrassata, eo modo horizontaliter inflcxa, ut utrius- que locula vertice sese tangant atque pilis, quibus vestiuntur, cohae- reant ; locula globosa , transversim bivalvia , barbata, flavescentia. Ovarium superum, oblongum, acutiusculum. compressum, biloculajre, loculis mwltiovulatis ; oüzj/a lineari - oblonga , multiseriata, placentae inserta dissepimento tenuissime merabranaceo affixae. Stylus filifor- mis, erectus, glaber, slaminibus parum brevior. Stigma dilatatum, subinfundibuliforme , bilabiatum, lobis patentibus. Capsula desideratur. Crescit in insulae Madagascar aquis stagnantibus. (r. *.). 311 SYNANTHEREAE CASS. ODONTOTRICHUM ZUCCAR. Syngenesia Acqualis Linn. Syst. sex. Jnvolucrum cylindricum, uniseriale, 8 — lO-phyllum, foliolis crecto-adpressis. Rachis s. receptaculum planum, ebracteatum, gla- brum. Flores hermaphrodili , pluriseriat!, reguläres, tubulosi. Pap- pus uniserialis, sessilis , caducus, brevis, e setis inaequalibus ad len- tem dentatis compositus. Stigmata linearia, semiteretia, apice ro- tundata. Achenium ellipticum , utrinque attenuatum , multistriatum, apice pappi deiapsi annulo coronatum. Semen achenio conforme. Habitus. Planta herbacea, perennis, foliis alternis basi auricu- lato -amplexicaulibus muUifidis, caule ramoso , floribus corymbosis. Statio et habitatio. Unica species hucusque cognita crescit in imperii mexican! locis calidioribus apricis. Etymologia. Nomen e graeco obövi dens, Sp'iE, , pilus, ob pap- pum dentatum. 11. O. cirsiifolium Zuccar. O. caule ramoso, foliis bipinnatifidis, caulinis sessilibus auricula- tis, laciniis lincaribus dentatis decurrentibus subtus albido -lanatis, floribus corymbosis. Radix perennis, fibrosa, caules emittens plures herbaceos, erec- tos, 3 — 4-pedales, superne ramosos, teretes, medulla ampla farctos, lana brevi derasili albida adspersos , basi digitum circiter crassos, fo- liosos. Folia radicalia plura, petiolata , petiolo pedali compresso- ancipiti, superne tantum anguste canaliculato pubescente, basi ru- bente; bipinnatifida, circumscriptione ovato-oblonga, supra pubes- centia viriJia, subtus albido-lanata, pedalia vel sesquipedalia; dirisi- 312 ones alternae, rectangulo -pajentes, distantes j^ ia rachi parum decur- rentes iterum pinnatifidae, laciniis linearibus acutis irregulariter grosse ac remole inciso-dentatis, , dentibus lanceolatis acutis apice saepius rubentibus. Folia caulina alterna, inferiora radicalibus magnitudine et circumscriptione conformia (fere iit in Cirsio Erisythale) sed sessilia et basi vagina oblonga multinervata , margine in auriculas niciximas orbiculares inaequaliter argute dentatas extensa caulem am- plectentia, bipinnatifida, divisionibus primariis magis approximatis et latius in rachi decurrentibus, minus profunde pirinatifidis, divisioni- bus secundarjis lineari -lanceolatis integerrimis vel parce remote ac repando-dentatis ; superiora caulina et ramea tandem sensim mutata in bracteas e basi subvaginante rotundato - subcordata integerrima ovalo - lanceolatas, acuminatas, medio argute serratas, apicem ver- sus grosse et inaequaliter incisas, pubescentes, nervoso-strJatas , pal- lide virentes vel (superiores) ut in Cirsio oleraceo flavescenti-albi- das et alabastra arcte obtegentes. Capitula in apice ramorum pri- mum conglomerata bracteisque obvallata , sub anthesi denique in co- rymbos oligocephalos planiusculos disposita et pedunculata; pedun- culi hreves, teretes, albido-lanati, bracteis linearibus membranaceis, apicem versus inciso - serratis albidis, involucri foliolis adpressis at- que sensim in ea transeuntibus obsiti. Involucri cylindrici foliola uniserialia, 8 — 10, erecto-adpressa, lineari -lanceolata, acuta, mar- ginibus parum inflexa, albida, glabra , apice tenuissime ciliata, in- ter se subinaequalia , laesa aeque ac pedunculi parum lactescentia. Rachis plana, ebracteata, glabra, obiter foveolata. Flores homo- gami, hermaphroditi, pluriseriati, reguläres, tubulosi, 5 - vel rarius 4-fidi, albi; tiibiis anguste cylindricus, in floribus exterioribus ple- rumque extrorsum curvalus, ovarium aequans ; Z/nj&z' laciniae lineares, acutae, glabrae, inter se aequales, horizontaliter patentes vel denique revolutae , tubi longitudine. Staminum ßlamenta filiformia , glabra, alba, exserta; antherae lineares, ecaudatae, apice in laminam excur- rentes lanceolatam acutam^ atro-purpureae, longitudine circiter limbi. 313 Pollen globosum, echinulatum, albidum. Ooarium cylindricum, gla- brum, sub lente tenuiter mullistriatum. Pappus uniserialis, sessilis, caducus , brevis , constans e setis ercctis inacqualibus rigidis eubula- tis, ad lontem inaequaliter et argute dentatis pallide fuscescentibus numerosis, areolae parvae insertls, ovario brevioribus. Stylus cy- lindricus, glaber, albus; Stigmata linearia, semiteretia, apice rotun- data, extus tenuiter barbata, intus plana et glabra, primiim erecta, demum supra antheras divaricato - revoluta, alba. Acheniuin ob- longo-ellipticum , basi valde attenuatum, apice annulo 6. cicatrice pappi delapsi cinctuin , obtusiusculum, multi- (plerumque 20-) stria- lum, coriaceum, sordide virescens vel fuscescens, glabrum. Semen achenio conforme, testa membranacea, tenui, glabra, multistriata, fuscescente. Crescit in imperio mexicano , unde semina misit dar. de f{ai- winski. — Floret Septembri, Octobri. 2^. (u. r. ) 12. P olymnia scabra Zaccar. P. foliis auriculatis hastalis superne scabris subtus lanatis, eau- libus pedunculis calycibusque glanduloso-pilosis , ramis floriferis di- chotomis. 7?afi.r perennis, fibrosa, caules plures herbaceos, erectos 3 — 4- pedales, superne ramosos, teretes, dense glanduloso-pilosos viscidos, vi< rides vel rubentes emittens; rami cauli conformes, decussati. Folia opposila, decussata, horizontaliter patenlia, sessilia, inferiora et me- dia caulina basi late auriculata, auriculis divaricatis ovatis vel ovato- lanccolatis acutis inaequaliter grosse serratis , inde ad unum tertium longitudinis usque late linearia, sursuni dentata, cordato - hastata, lobis lateralibus divaricatis lanceolatis acutis iterum vel utrinque vel tantum- modo extrorsum lobo uno alterove brevi subirregulari auctis, denti- culatis , lobo intermedio deltoideo-lanceolato acuto integre denticu- lato; totum foliutn 4 — 8" longum, ab unius ad alterius lobi apicem 40 314 3 — 6" latum , superne obscure viride , subrugbsum pilisque subulatis retrorsum scabrum , nervis primariis atropurpureis pictutn , subtus lanato-canescens, venis prominulis dense reliculatum j yb/Za summa supra basin non linearia et propter auriculaä lobis. superioribus ap- proximatas quasi pinnatifido-laciniata, ceterum inferioribus confor- mia. Slipulae desunt. Florum capitula in apice caulis ramorum- que dichotome disposita ; peduncuU erecti, teretes, glanduloso-hirti, viscidi, 2-pollicares; involucrum extus bracteis k- — 5 horizontaliter patentibus lineari-lanceolatis acutis subintegerrimis , utrinque glandu- loso-hirtis viridibus auctum, polyphyllum; foliola bracteis exteriori- bus duplo breviora, aequalia, erecta, omnia florifera, exteriora li- nearia acuminata, integerrima, pilis rubentibns dense glanduloso- hirta, viridia, sequentia interiora (paleae receptaculi auct. ) exleriori- bus conformia sed minora, angustiora, cuspidata, tenuiter serrulato- cJliata, merabranacea, pellucida, pubescentia, alba vel rubentia. Ra- chis seu receptaculum orbiculare, convexiusculum, parum foveola- tum. Flores omnes hermaphroditi, numerosi, tubulosi ; corollae t\i- bus ima basi constrictus, sursum longe cylindricus, pubescens, ro- seus , limbo 5-fido, laciniis ovato-lanceolatis acutis patentibus extus pubeacentibus , tubo multoties brevioribus. Füamenta imo tubo af- fixa, filiformia, erecta, glabra, alba; antherarum tubus exsertus, glaber, brunneus, appendicibus lanceolatis parvis flavis. u4chemam ovato-oblongum, compressiusculo-subtetragonum , glabrum. Pappus nullus. Stylus cylindricus, glaber, erectus, albus, longitudine sta- minum. Stigmata subulata, revolula, per totam longitudinem dense et breviter penicillata. Crescit in imperio mexicano , unde semina misit clor, de Kar- winski. — Floret apud nos Jidio — Novembri. aj.. (u. u. )• 315 RUBIACEAE JÜSS X. SPERMACOCEAE DECAND. OTIOPHORA ZUCCAR. Tetrandria Monogynia Linn. Syst. sex. Char acter differentialis. Calycis lubus obovatus, limbus quinquedentatus, dentibus valde inaequalibus , infimo elongalo et uno alterove lateralium breviori fo- liaceis, summis abbreviatis selaceis. CoroUae tubus tenuissirnus cy- lindricus, limbus horizontalis , quadrifidus. Stamina 4, exserta. Sty- lus filiformis, stigmatibus 2 elongatis filiformibus. Capsula calyci innata bilocularis, localis demum septicide dehiscentibus monosper- mis. Semen erectum, compressum , ventre raphe not&tum. Em- bryo erectus in albumine carnoso. Character naturalis. Calyx superus, persistens; tubus obovato-globosus, limbus inae- qualiter dentatus, dente infimo valde elongato foliaceo, lateralibus bre- vioribus foliaceis vel , aeque ac superiores semper, abbreviatis seta- ceis. Corolla supera, decidua, gamopetala ; tubus gracillimus , fili- formis, erectus, fauce pervius; limbus quadrifidus, horizontaliter pa- tens , laciniis lineari -lanceolatis. Stamina 4, corollae tubo inserta et cum ejusdem laciniis alternantia, exserta; filamenta filiformia, erecta; antherae dorso affixae, basi emarginatae, biloculares, loculis anticis longitudinaliter bivalvibus. Stylus simplex, filiformis, exser- tus, Stigmatibus 2 elongatis filiformibus glabris. Capsula calyce persistente coronata , membranacea , bilocularis , loculis monospermis septicide dehiscentibus, dissepimento libero nullo. Semen erectum, ellipticum, compressum, ventre raphe lineari notatum. Testa mem- branacea, tunirae interiori adhaerens. yilbumen carnosum. Embryo axilis , erectus , cotyledonibus suborbicularibus plane sibi incumbenti- bus, radicula iafera cylindrica. 40- 316 Habitus. Species unica hucusque cognita est frutex foliis oppot!- tis sessilibus, uti tota planta setoso-hispidis, etipulis setaceo-lacinia- tis , floribus spicatis sesftilibus geihinis ebracteatie. Statio et habitatio. In montibus apricis insulae Madagascar. Etymologia. Nomen e graeco ohiov, auricula et q>ep(i}, fero, ob iPflycis dentem elongatum, auriculam quasi referentem. |Ji.' O. scabra Zuccar. O. frutescens, foliis linear! -lanceolatis acutis subsessilibus uti tota planta setoso-scabris, floribus spicatis geminis ebracteatis, calycis dente infimo foliaceo lanceolato acuto. -v/.- Radix lignosa, ramosa. Caulis frutescens, ramis adultis cras- sitie vix pennae columbinae, teretibus, cortice sordide fuscescente, irregulariter in laminas parvas solvendo, ceterum glabro tenui vesti- tis, novellis subtetragonis viridibus, pilis rigidis patentibus dense hir- tis, oppositis vel (abortu) alternis. FoUa decussatini opposita ( ra- rius ob ramos axillares abbreviatos falso-verticillata), inferiora ap- proximata, supcriora magis distantia, sessilia vel brevissime petiolata, borizontaliter patentia, linearia vel lineari-lanceolata, acuta, integer- rimaj margine parum revoluta, superne setis brevissimis subulatis adpressis scabra, viridia, subtus canescentia, nervo medio superne impresso subtus valde prominulo venisque lateralibus nonnullis per- cursa, poUicem circiter longa, 1| — 3'" lata. Stipiilae connatae, brevissimae, membranaceae, hispidae, in lacinias 3 — 4 subulatas bis- pidas erectas 1 — 2'" longas divisae. Flores versus apicem raniorum in s.picas solitarias simplices multifloras erectas 2 — 3-poUicares dis- positi, sub anthesi approximati et quasi imbricati, serius reihotius- culi, sessiles, semper gemini, borizontaliter patentes, ebracteali. Ca- lyx superus , persistans ; tubus cum ovario connalus , obovato - glo- bosus, membranaceus, pallide virens, setis patentibus subulatis rigi- dis hispidus; limbus inaequaliler 5-dentatus; densinfimus e basi ro- 317 tundato-constricta valde elongatus foliaceus, lineari-lanceolatus vel lanceolatus, acutus, integerrimus , margine reflexuß, utrinque, sed praesertim subtus, setoso-hispidus, nervo medio superne impresso subtus valde prominulo percursus, erectus, tubum multo superans, 3"' circiter longus ; denies laterales vel inferiori omnino conformes sed dimidio breviores, vel aeque ac superiores brevlssimi, linearis setacei, setoso-hispidi , inter se subaequales; omnes persistentes, fo- liaceis in fructu patentibus, reliquis setaceis erectis sibique adpressis. CoroUa supera, gamopetala, decidua ; tubus tenuissimus , filiformis, glaber, longitudine circiter dentis calycini maximi, fauce nudus per- vius; Umbus 4-partitus, tubo parum brevior, laciniis lineari-lanceo- latis acutis integerrimis glabris uninerviis horizontsliter patentibus. Slamina 4; p^rigyna, coroUae tubo parum infra faucem inserta, cum limbi laciniis alternantia, exserta ; filamenta inter se aequalia , erccta, filiformia, gtabra, limbi lacinias subaequantia ; antherae dorso alHxae, elliplicae, obtusae, basi emarglnatae , antice biloculares , localis Iod- gitudinaliter bivalvibus, pallide flavescentes. Stylus simplex, filifor- mis, erectus, glaber, exsertus, superne divisus in Stigmata 2 elon- gata, filiformia, patentia, glabro, stamina aequantia vel superantia. Ovarium calycis tubo innatum, obovato-globosum, biloculare , locu- lis uniovulatis, ovulo elliptico compresso erecto, dissepimento trans- verso (facie ad caulem versa) tenuissimo. Fructus calyce vestitus et coronatus, bilocularis, loculis monospermis, maturis in dissepimento bipartibili a se invicem secedentibus, ceterum non dehiscentibua. Se- men erectum, ad basin dissepimenti aflixum funiculo umbilicali linear!« in interiori seminis facie in raphem ad verticem fere usque extensam producto , ellipticum, utrinque obtusum , venire planum vel medio (ad raphem) parum exc{ivatum, dorso convexum. Testa fuscescenti- nigricans, celtulis prominulis dense sibi appositis granulata, ceterum glabra, membranacca, tunicae interiori adnata. Albumen carnoso- subcorneum. Embryo erectus in axi seminis, radicula cyliadrica, cotyledonibus suborbicularibus plane sibi incumbentibus. 318 Crescit in montibus insulae Madagascar locis aridis , unde specimina misit dar. Bojer. %. iv. s.). Morphologisch genommen möchte der äussere grosse blattartige Kelchzahn für das hinaufgerückte und mit dem Kelche verbundene, ausserdem fehlende Deck- oder Achselblatt zu halten seyn, da der- selbe seiner Stellung nach diesem vollkommen entspricht. Die Pflanze fand sich ohne Namen in einem Herbarium aus Ma- dagascar, welches das hiesige Museum der Güte des Hrn. Bojer, Professors der Botanik auf der Insel Mauritius, verdankt. Ich werde nächstens in einer eigenen Abhandlung auf diese kostbare Sendung, welche vorzüglich in pflanzengeographischer Beziehung von grosser Wichtigkeit ist, zurückkommen. Hier nur vorläufig die Bemerkung, dass durch dieselbe die früheren Beobachtungen rücksichtlich der ver- schiedenartigen Zusammensetzung der Flora von Madagascar bestätigt werden. Unter ungefähr 500 Arten befinden sich nämlich ausser vielen ganz eigenthümlichen Formen *) mehrere Gattungen , die an die Flora von Brasilien erinnern , z. B. Sagittaria ( S. giijanensis selbst), Barbagenia, Alsodea u. s. w.; andere, welche die Aehn- lichkeit der Vegetation mit der von Ostindien bezeugen, wie z. B. Nepenthes, Astrapaca, viele Dombeya- unA Greivia- Arten, eine Menge von Desmodien u. s. w. ; endlich noch andere, und zwar in bedeutender Anzahl, welche die Nähe der Südspitze von Afrika an- deuten, z. B. vier Salaxis - Arten (ganz nahe mit Erica verwandt), gegen dreyssig Gnaphalien und EUchrysen, viele Senecio - Arten •) Ich kann nicht umhin , unter diesen des Strotiotes fenestralis Bojer etwas ausführlicher zu erwähnen. Die Blätter dieser höchst sonderbaren Pflanze sind länglich ellip- tisch, gestielt nnd etwa 1' lang. Sie haben an jeder Seite des Mittelnervens drei bis sechs parallele Seitennerven , welche durch eine grosse Menge unter rechtem Winkel ron ihnen ausgehender Q.uernerven zu einem zarten Gitterwerke von Tier- eckigen Maschen ohne alles weitere Zellgewebe verbunden sind. Leider t»t unser Exemplar ohne Bliithen, 319 u. s. w. Sonderbar sticht gegen diese Formen eine Weide, S- au- stralis Bojer ab und erinnert mit einigen Ca/npanulis, Epilobien, j4lchemillen und Itubus- Arien an unsere nördliche Vegetation. ARALIACEAE JUSS. 14. Panax parviflorus Mart. et Zuccar. P. arborescens, foliis 7 — Q-natis, foliolis e basi cuneata obovato- oblongis rotundatis integerrimis coriaceis pedicellatis, superne glabris subtus tcnuissime cinerascenti- tomentosis, reliculatim venosis, pani- culae ramis a basi iterum ramulosis, ramulis umbelliferis, alabastris globosis serieeis. Frutex. Fiamitli ultimi crassilie pennae cygneae. Folia ver- sus apicem ramulorum approximata, alterna, petiolata, digitata; pe- tioli ima basi parum dilatati , erecto-patenles, teretes, glabri vel tc- nuissime pubescentes, stricti, )t — 12" '^on^i ■, foUola 1 — 9) pedicel- lata, e basi cuneata obovato -elliplica vel oblonga, rotundata, inte- gerrima, coriacea, superne glabra, subtus nervo medio venisque re- ticulatim inter se junctis prominentibus percursa, pilis sordide cinereis adpressis tenuissime tomentosa, intermedia 4" circiter longa, 12 — 15'" lata, lateralia sensim minora; pedicelli 6 — 8"' longi , semiteretes, superne plani. Stipiilae nuUae. Paniculae plerumque terminales, valde ramosae, pedales; rachis adscendens vel erecta , teretiuscula, glabra vel tenuissime sericeo- pubescens , ramosa; rami patentes, bre- ves, bracteis suffulti brevissimis ovatis acutis coriaceis serieeis, iterum ramulosi i ramuli horizontaliter patentes, angulati, ferrugineo-sericei, vix 4'" longi, usque ad apicem nudi vel tantum bracteola una alte- rave minuta sterili obsiti, apice tandem umbelliferi ; y7orf5 pedicellis vix lineam longis bracteolis minutis suffultis insidentes; calyx supe- rus, coriaceus, persistens , sub anthesi patens, pateraeformis, brevis- sime repando — 5-dentatus, extus ferrugineo-sericeus, intus glaber; 320 discus calycls fundum obtegens subcarnosus, obiter 5-lobus, lobi« truncatis vel subemarginatis. Corolla supera, 5-petala, petalis caly- cis limbo affixis et cum ejusdem laciniis alternantibus ovato-oblongis acutis integerritnis coriaceis extus serieeis intus glabris trinerviis, ante anthesin in alabasirum globosum valvatitn connivenlibus. Stamina 5, supera, disci margini inter ejusdem lacinulas affixa, decidua; fila- menta brevissima , linearia , glabra ; antherae dorso afHxae , ovatae, basi emarginatae, obtusae, brevissime mucronulatae, biloculares, lo- culis introrsum longitudinaliter bivalvibus, flavae. Ovariiim conge- nerum , biloculare , ovulo solitario pendulo in quovis loculo. Stylus brevissimus, carnosus, persistens, Stigmalibus 2 crassis subtrigono- linearibus acutis, primum ercctis et sibi invicem adpressis, divaricato- reflexis. Fructus desideratur. Crescit in Brasiliae provincia Minas geräes ibidem lecta a clar. Eq. de Martius. — Flore t Majo, Junio. %. (u. *.). 15. Panax vinosus Schlechtend. P. foliis 5 — 7-natis, foliolis oblongis, obtusis mucronulatis basi cuneata in petiolum brevem attenuatis integerrimis coriaceis margine revolutis, supra glabris, subtus tenuissime ferrugineo- serieeis, pani- culae ramis bracteis sterilibus obsitis apice tantum umbelliferis, ala- baslris ovatis ferrugineo -serieeis. P. vinosus Schlechtend. et Cham, in Linnaea 1. p. 403. Frutex. Ramuli ultimi suppetentes crassitie pennae anserinae, , teretes, glabri vel tenuissime ochraceo-pubescentes. Folia versus apicem ramulorum subapproximata, alterna, petiolata, digitata; pe- tioli ima basi coriaceo -indurata parum dilatati et subamplexicaules, inde sursum teretes, sicci nervoso-striati, 5 — 6 poUices longi ; foliola 5 — 7, subsessilia, e basi cuneata obovato-oblonga vel oblonga, ob- tusa, nervo medio prominulo brevissime mucronulata, integerrima, 321 marglne revoluta, coriacea, superne glabra, subtus pubc tenuissima densa arcte adprcssa pallide ferruginco - sericea , vel, adiiltiora, ca- neecentia, media 3 — ■'»" longa, 8 — 12'" lata, lateralia minora. Sli- pulae nullae. I'aniculae jilerumqiie terminales, creclae, pedales et longiores; rachis erecla, subangulata, ferrugineo-pubcKcens. Raiiii -altcrni ereclo - patentes plerumque simplicts, numerobi. Bractea sufTulti abbreviata, late ovata, acutiuscula, coriacea, persistente, erec- to- patentes, teretiusculi , liheolis a bracteis decurrentibus tenuiter multangulares, \ a basi circiter nudi, inde sursum bracteolis mu- niti alternis irregulariter remotioribus vel approximatis coriaceis ova- tis acutis integerrimis ferrugineo- serieeis ciliatis lineam circiter longis, stcrillbus praeter summas valde approximatas qiiibus (lores fulciun- tur breviter pedicellati et inde quasi in umbellas simplices dispositi : pedicelli Vinesita circiter longi, teretes, ferrugineo - sericei , uniflori. Calyx supcrus, campanulatus, coriaceus, persislens, breviter 5-den- tatus, dentibus deltoideis acutiusculls sinu rotundato, extus ferrugi- neo-sericeus, intus glabcr. Corolla 5-pctala, supera, pelalis calycis liinbo intcr ejusdem dentes aflixis, caducis, a sc invicem liberis, ova- tis acutis coriaceis, extus serieeis intus glabris et nervo niedio promi- nente lateralibusque duobus minus distinctis percursis, ante anthesin' in alabastrum ovatum aculiusculum valvatim junctis. Discus subor- biculari - pentagonus, planus, calycis funduin investiens ideoque ova- rium obtegens, stylorum basin cingens , glaber. Stamina 5 conge- nerum , petalis dimidio breviora ; Jilamenta brevissima, lineari-com- pressiuscula , erecta , glabra j aiuherae dorso aflixae, ovatae, basi emarginatae , apice brevissime mucronulatae, ceterum obtusae, bilo- culares, loeulis introrsum longitudinaliter bivalvibus, flavescentes. Sty- lus ad basin usque bipartilus, brevissimus, erectus, persistens, stigma- tibus 2 erectis , compressiusculis acutis, dcmum revolutis. Ovari'i locula uniovulata ut in praecedente. Fruclus (non omnino matu- rus) drupa didyma (magnitudine et figura siliculae Biscut. laeviga- tae), dipyrena; pyrena calyce et sarcocarpio carnoso reclusa, cdm- 41 522 pressa , semiorbicularia, in angulo central! rectilinea, margine sub- incrassato cincta. Crescit in Brasiliae provincia Minas gerües, locis alpestri- bus, V. c. in adscensu montis Jtambe , in tractii montium Serra frio diclo, ibidem inventa a dar. de Martius. — Flor et Junio. %. («. 5.). 16. Panax macr ocarpiis Schlechtend. P. fruticosus,- foliis 5- — Q-natis, foliolis obovatis, obovato- ellip- ticis vel ellipticis, ütrinque rotundatis integerrimis coriaceis, margine revolutis, superne glabris vel (novellis) obiter lomentosis , subtus dense ochraceo - tomentosis , racemis iimbelliferis paniculatis ochraceo- tomentosis, floribus pedicellatis sessilibusve. P. macrocarpus Schlechtend. et Cham, in Linnaea J. p. 404- Frutex humanae altitudinis. Ramuli ultimi suppetenles crassitie digiti, pallide ochraceo -tomentosi. Folia versus apicem ramulorum approximata , alterna, petiolala, digitata ; pelioli ima basi magis mi- pusve. dilatata coriaceo-indui-ata subvaginantes, inde sursuin teretes, tenuissime striati, pallide ochraceo -tomentosi, 6 — 15 poUices longi; foliola 5 — 9 circurascriptione et magnitudine varia , obovata, obo- vato -elliptica vel elliptica, ütrinque obtusa vel rotundata, inlegerrima, margine revoluta, coriacea, subtus sicca pulchre ochraceo -tomentosa, superne novella tomento levissimo derasili adspersa, adultiora glabra, magnitudine inter se inaequalia, mediis majoribus 3 — G" longis 1 — 5" latis, lateralibus sensin» minoribus uno alteroque nonnunquam abortiente minimo, in diversis speciminibus ab eodem trunco decerp- tis.vel subsessilia vel pedicellala, pedicellis praesertim foliorum me- diorum pollicem nonnunquam .excedentibus, quandoque vix 2'" longis, teretibus, superne tantum canaliculatis, subtus nonnunquam (exsicca- tione) sulcato-striatis. Paniculae plerumque plures ex axillis foliorum 323 superiorum, valde ramosac, circumscriptione variae, pyramidatae ro- tundataeve; peduncalus communis erectus, etrictus, rarius subflexuo- sus, teres, 4 — 10" longus, uli ramuli , bracteae, pedicelli, calyccs et esterior pelalurum facies dense ochraceo- tomcntosus. jRami pa- tenles, rarius divaricati, terctes, basi braclea lale ovata vel suborbi- culari brcviter cuspidata integerrima coriacea persistente suffulti at- que ipsi pluribus bracteolis plane. bis conformibus sed minoribus al- ternis obsiti, cp.iarum inferiores plerumque steriles, superiores contra vel flores solitarios vel ramulos secundl ordinis in axilla fovent. Flo- res ipsi irt' hiS' ramulis vel valde approximati et sessiles in capitu- lum, aut pediccllati in umbellae speciem consociali, vel rarius rfemö- liusciili, alterni, sernper bracleola suffulti; pedicelli longitudine ab 1 — 6'" in eodein ramulo varianteS vel imo nulli, angulati, stricti, nonnunquam subclavati. Calyx superus, coriaceus, persistcns, ur- ceolatus, brevissime 5-dentatus, intus glaber. CoroUa 5 - petala, supera, petalis calycis limbo inter ejusdem dentes afUxis, caducis, a sc invicenn liberis, ovato-lanceolatis, acutiusculis, coriaceis, intus glabris et nervis tribus valde prominentibus apice confluentibus per- cursis i viridi -flavescentibus , ante anthesin valvatitn sibi adpositis. Slamina 5, supera, calycis limbo aflixa, cum pfetalis alternantia iis- que dlmidio breviora. ; JUamenta erecta, cylindrica, brevissima, gla- bra ; anlkcra^ dorso aflixae, ovatae, basi eiAarginatac , apice in glan- dulam s. mucron'em parvum ihter locetlos positum terminatae, cete- rum obtusae, biloculares, loculis introrsum longitudinaliter bivalvibus, flavae. iS^J'-/h5 brevissimus, carnosus, cylindricus, stigmatibus 2, sub foecundatione subulato-compressiusculis, basin versus sensim latioribus erettife, arcte sibi adpressis, stalnina aequantibus, carnosis glabris, intus superne linea longitudinali excavata sulcatis , in fructu persisten- tibus, divaricato-reflexis. Ovarii locnla uniovulata, ovulo solitario subclavato ex apice anguli centralis pendulo, trophospermio sat longo afTixo, multoties minore quam loculamenti lumen (aeque ac in Sam- buco et aflinibus). Fructus (non omnino maturi ) suborbiculari-di- 41- ^24 dymi, compressi.u&culi, drupacei , dipyreni} pyrena calyce et sar- cocarpio carnoso reclusa, compressa ^msemiorbicularia, in angulo central! rectilinea^ tnargine subinccassato cincta, ossea, albida, mo- nosperma. Cr c seit in Brasiliae provinciis interioribus , v. c. prope Villa Rica prov. Minas geräes alibic/ue. — ' Flor et Majo, Junio. %. Xv.'^yspece. a dar. Eq. de Martins lecta}. Man nennt die Frucht der ^raliaceen gewöhnlich eine Beere. ^^ ist es aber so wenig als bey den verwandten Familien der Cof- ne^n, Sambuceen u. s- w. 5,,bey welchen allen die harte Schale des Samens nicht, von Aev^testa, sondern von der Innenwand d^s peri- earpiums gebildet wird. Am deutlichsten sieht man dieses vor oder vv'ährend der Befruchtung, wo das Ey noch viel kleiner ist, als das Fach und an einem ziemlich langen Nabelstrange in diesem aufge- hängt ist. Später füllt dasselbe die ganze Höhlung aus, deren Inne.n- Wfind sich allmählig von den äusseren Schichten des pericarpiums wie bey allen Steinfrüchten, löst. Zugleich trennen sich die.pinzel- nen Fächer entweder völlig von einander und erhalten dann um so mehr das Ansehen in das Fruchtfleisch eingebetteter freyer, Sa- men, wie bey Sambucus , Hedera u. a. , oder sie verwachsen zum mehrfächrigen Steinkerne, wie bey Cornus. Immer zeigt aber der Nabelstrang innerhalb der äussern harten Samenbedeckung, dass diese nicht zu den Samenhäuten gehöre, also die Frucht auch keine Beere sey. Andere nahe verwandte Familien, z. B. die Umbelli- fera.e zeigen dieselbe Bildung des Ovarium's (die Fächer zur Zeit der Befruchtung viel grösser als das darin hängende Ey ) , aber es sondert sich kein Steinkern vom pericarpium ab. Durch dieses Kenn- zeichen werden übrigens die Lorantheen ( die gewiss viel näher an den Proteaceen stehen ) , so wie die Caprifoliaceen , welche eine wahre bacca zur Frucht haben, von den oben angeführten Fami- lien weit genug entfernt. 325 üA'ct fi A f: decand. 17. Ccreiis Martianiis Ziiccar. 1 '" ' ■ . C. ramis elongatis flagellosis obtuse 3 — Q - angularibus, gemmis 8. tubcrculis selifcris conferlis , sclis rigidis basi lana brevissima cinc- tis, tandcm spinis subulatis mixtis, floribus latcralibus longe infundi- buliformibus, sepalis petalisque numcrosis lanceolatis acuminatis, stylo stamina superante, pctala subaequante, sligmale 4 — 5-radiato. C- ßagelliformi quidquam similis, sed omnibus partibus robu- stior et major. Hmni plures, elongati, flagelliformes, hie inde radi- culas iibrosas emittentcs, laete virentes, glabri, reticulato -puntulati, obtuse 8 — Q-angulargs, novelli purpürascentes, crassitie tandem di- giti majoris; pulcina quibus 'geramae s. fasciculi setarum insident, parum proininula, novella in folioli rudimentum brevissimum ovatum, gemmam fiilcicns, deniquc evanescescens incrassala; setae (perulae) 12( — 15> basi lana brevissima primum sordide cinerascenti-rubente, denique albida cinclae, albidae vel flavescentes, tenues, attamen ri- gidae, subulalae , 4 — 8'" longae, in ramis adultiorilnis scnsim in spinas mutalae, vel potius liisce fere pollicaribus multo rigidioribus crassioribus albidis vel sordide flavescentibus mixtae. Flores laterales solitarii, infundibuliformes, tubo cylindrico circiter bipollicari, cylin- drico, fasciculis setarum tlexuosarum flavescentium obsito, extus carneo sursum sensim miniato ; sepala et pctala pluriseriata interioribus lon- gioribus, erecto- patentia et in orbem circiter 2" diametro meticntem expansa, lanceolata, acuminata, integerrima, glabra, pulcherrime mi- niata. Starnina tubo aflixa eoque longiora. attamen petalis breviora, indefinita; /tlament a üUfovmia, glabra, albida; antherae congenerum, flavescentes. Stylus simplex, cylindricus, erectus, glaber, flavescens, cum sligmatis radiis 4 — 5 linearibus erectis sibi adpressis petala subaequans. Crescit in imperio mexicano ^ iinde specimina misit clor, de 32Ö Karivinski. — Floret apiid nos in caldario JVovcmbri, Decembri. ' -■ ■ ' '. .'; i C. ßageüiformis , dem er, besonders in der Jugend , etwas ähn- lich ist, unterscheidet sich leicht durch die dünneren dunkler grünen Zweige, welche nie, so wie bey unsrer Pflanze, eigentliche Dorne, sondern immer nur Borsten treiben, und durch die um die, Hälfte kleineren dunkel rosenrothen Blumen, welche bey C. RIartianus schön mennigroth sind. Ich erlaube mir, dieser Beschreibung einer neuen Art einige Bemerkupgen über die Familie im Allgemeinen beyzufügen, zu wel- chen de Candolle's treffliche Revue de lafamüie des Caclees mich veranlasste und die reiche Sammlung unseres hiesigen Gartens schöne Gelegenheit bot. Rücksichtlich der Keimung bey den verschiedenen Gattungen muss ich bemerken, dass ich hur bey Opuntia , nie aber hey Me- locactus oder Echinocactus blattartig entwickelte Kotyledonen ge- sehen habe. Immer standen bey diesen unterhalb der grossen flei- schigen plumula statt deutlich gesonderten Keimblätter nur zwey mehr oder minder stark vorspringende Spitzen, welche allmählig abwärts in das Stämmchen sich verloren. In der Entwicklung der plumula zeigt sich der wesentliche Unterschied, dass bey den Opun- tien an derselben alle bis zu wirklicher Verzweigung sich bildenden Knospen bereits vorhanden sind, bey den meisten übrigen Gattungen aber dieselben erst nach einander zum Vorschein kommen. Dieses bleibt sich auch während der ganzen Lebensdauei' der Pflanze gleich. Die Triebe der Opuntien tragen immer gleich beym Verbrechen alle ihnen zukommenden Knospen an sich und v^rgrössern sich später nur durch Dehnung der Internodien, die übrigen entwickeln ihre Knospen successfv, selbst wenn sie, wie manche Cerei, sich noch so stark verzweig«n.v> Der Stamm wird iibrigcns bey allen durch das 327 Verholzen nicht dicker, wenigslens so lange nicht, bis die ganze saftige Zellenschichte der Piinde von dem Holzkörper verdrängt und zu gewöhnlicher Kinde geworden ist, was bey der geringen Zunahme der Holzbi'indel an sich erst sehr spät geschieht. Oft ist in der Ju- gend der Holzring noch gar nicht bemerkbar, wodurch sich de Can- dolle veranlasst fand, denselben den Mammillarien völlig abzu- sprechen. An alten Exemplaren aus Mexiko, die ich untersuchte, war er aber sehr deutlich ausgebildet. Dass die Stachel- oder besser Dorn- Büschel , welche den mei- sten Cacteen zukommen, den Ort bezeichnen, wo sich die Knos- pen entwickeln können, unterliegt wohl keinem Zweifel, wenn wir auch über die Bedeutung derselben erst noch später Einiges erör- tern müssen. In der Stellung und Vertheilung dieser Knospenanla- gen zeigt sich vollkommene Regclmässigkeit ; das Austreiben der Aeste aus denselben aber ist durchaus unregelmässig, da oft z. B. aus einem Opuntienzweig mit mehr als fünfzig Knospen kaum zwey oder drey zu Trieben sich entwickeln. Die übrigen treiben allmäh- lig früher oder später Blülhen aus und heben damit natürlich allen spätem VVachstlium auf. Merkwürdig ist das hohe Alter, welches manche solche Knospe, scheinbar völlig unthätig, erreicht, bis sie zum Blühen gelangt. Bey manchen Cereis, die immer nur am alten Stamme blühen, scheinen zwanzig bis dreyssig Jahre hiezu nöthig und nur sehr selten, bey einigen EpiphyUen und Rhipsalis- Arten (besonders bey denen mit abfallenden Zweigen) kommen Blumen aus jährigen Trieben. Uebrigens scheint auch hier die wirkliche Entwicklung der Knospen mit der Anzahl derselben im umgekehrten Verhältnisse zu stehen. Melocacti, Echinocacti, Mammillarien, welche die meisten und genähertstea Knospen haben , bleiben meistens einfach, auch die eigentlichen (?e/'ei verzweigen sich noch 'viel we- niger (oft nur in Folge von Verwundung) als die Opuntien und noch mehr die EpiphyUen, bey welchen doch ursprünglich die Knos- pen am entferntesten stehen. 328 Was bey andern Holzgewächsen SO häufig ist, dass nämlich die Seitenzweige in der Stellung ihrer Knospen sich ganz anders verhal- ten, als der Hauptstamm, so dass, wenn z. B. letzterer auf irgend eine Weise spiralig gestellte Knospen hat, dieselben an den Seiten- zweigen nur zweyzeilig stehen, findet sich bey den Cactecn nur selten. Jeder Zweig verhält sich in dieser Beziehung wie der Stamm, ausgenommen bey den Epiphyüen, die gewöhnlich an allen Zweigen mit spiraliger Stellung beginnen und gegen die verbreiterten Spitzen hin in zweyzeilige auslaufen. Doch geht auch hier diese Aenderung nie so weit, dass nicht z. ß. Ableger wieder die ursprüngliche Knos- penanordnung zeigen sollten, im Gegentheil treiben aus solchen zwey- zeiligen Zweigen oft wieder andere mit spiralig gestellten Knospen ''). Merkwürdig ist bey manchen Ccreis, Opuntien und Rhipsalis- Arten das periodische Abwerfen der Seitenzweige, welches, wie man- ches Andere in der Bildung, an Xylophylla erinnert. Dies ist z. B. bev Cereus truncatus, bey Rhipsalis salicoinioides u. a. am deut- lichsten, aber auch bey Opiintia brasiliensis der Fall, wo alle Jahre die unteren Seitentriebe abgestossen werden. Diese abfallenden Sei- lenzweige unterscheiden sich von dem Hauptstamme auch dadurch, dass ihre Knospen nie so starke Dornbüschel haben. Daher sind aus Stecklingen gezogene Exemplare von O. brasiliensis fast völlig dor- nenlos , während aus Samen erwachsene sehr starke Dorne zeigen. Uebrigens sind diese Seitenzweige, wenn sie auch am Multerstamme fast wie Blätter abgestossen werden, doch vollkommen geeignet, als *) A'iele Nadelhöker zeigen solche Hartnäckigkeit in der Stellung der Knospen. Die Araucarien, Agathis «. a. wachsen, ans Ablegern gezogen, immer zwej'/.cilig fort, ja nnsrc Abies exctlsa Terkümmerfdesshalb fast immer, wenn der Gipfel zerstör« wird, weil sich, kein Seitentrieb zum Gipfel nmgestalten will. Doch findet auch dieses, besonders an hohen rauhen Lagen, so sehr seine Ausnahme, dass manch- mal Fichten vorkommen, welche ausser ihrem unverletzten Hauptgipfel noch 8 — 10 parallel mit dem Hauptstamme emporwachsende Seitengipfel haben. 329 Stecklinge oder Pfropfreiser eigene Stamme zu bilden. MerkMÜrdig und sehr für den innigen Zusammenhang aller Gattungen der Cac- teen unter sich sprechend ist dabey, dass man die verschiedensten Arten aufeinander pfropfen kann. Die Epiphyllen gedeihen recht gut auf Opuntien und Cereen und de Candolle sah sogar den Cereiis ßagelUformis sMi F^reskia aeuleata fortvvachsen. Die vorspringenden Kanten der geflügelten oder eckigen Cactus* Stämme hält de Candolle wohl mit allem Rechte für zusammenge- flossene Erhöhungen unter der Anheftung der Blosen, Pelargomien u. s. w. geschehen, den Händen des wissenschaftlichen Botanikers völlig zu entziehen drohen. Möchte doch dieses jetzt, wo eben erst der Anfang gemacht worden, noch beherzigt, und durch sorgfältige Sonderung dieser Blendlinge (die sich durch die Art ihrer Benennung leicht bewerkstelligen lässt) , die Familie rein erhalten werden ! '0 :. »Mi •■: i- '.:■■.■!••■■... i'i :. i , 1 <) Während des Druckes dieser Blätter kam mir erst das Aprilheft 1831 des Bulle- tin des Sciences naturelles r.n , Voriii eine Abhandlung von Turpin, Observations sur la familie des Caclees {Annales de l'Inst. hört, de Fromont, tom. II.J ausführ- lich angezeigt ist. Dieser Anzeige zufolge findet auch Turpin die Angabe de Can- doUe's riicksichtlich der Cotjledonen bey IUeloeactus nicht bestätigt. Ich be- daure um so mehr, die Abhandlung selbst noch nicht erhalten zu haben, da Man- ches in dem Ansznge unverständlich ist, «ie z. B. der Satz: „Les aiguillans doi- vent etre consideres non comm« des feuilhs avortees, mais bien comme une depen' dance du Support de la feuille." Was hängt denn am Blattkissen anderes als ei» Blatt? 357 LEGUMINOSAE JUSS. A. CÜRVEMBRYONATAE. MARTI A LEANDRO DE SACRAMENTO. Diandria Monogynia Li'nn. Syst. sex. Char acter differentialis emendalus. Calyx tubulosus, quinquedentatus, subbilabiatiis, clausus. Co- roUa nuUa. Stamiita libera , fertilia 2, reliqua 2 — 4 caslrata. Ova- riuni sessile vel stipitatum, calyce aeque ac stamina reclusum, stylo versus slamina rcfracto, stiginate barbato. Legiimen 4 — 8-sper- mum, exsertum , lineare vel oblongum. Character naturalis aiictus. Calyx hypogynus , ganiosepalus, tubulosus, subbilabiatus, quin- quedentatus, dentibus inaequalibus conniventibus, persistens , tandem spathaceo - fissus. Corolla nulla. Stamina plerumque 4 , rarius 6, libera, calyce inclusa , duobus superioribus tantum fertilibus, reliquis .Omnibus castratis; fdamenta fertilia filiformia, basi et apice flexuosa, .ovario duplo breviora, apice incrassata in connectivi speciem cui anlherae locula insident duo clavata, basi attenuata inter se juncta indeque ferri equini figuram referentia. Ovarium sessile vel substi- pitatum, calyce inclusum, lineare vel lineari- oblongum, pubescens, uniloculare, 4 — 8-ovulalum. Stylus simplex, cylindricus vel subu- latus, eo modo refraclus et margini superiori ovarii adpressus, ut Stigma oblique truncatum, tenuiter barbatum antheras altingat. L,e- gumen sessile vel incluse stipitatum, lineare vel oblongum, stylo co- ronalum, saepius in utroque latere nervo prominente notatum, per- gamenum, 4 — B-spermum. Semina subglobosa , testa dura sub- cornea. jilbumen nullum. Cotyledones crassae, plane sibi incum- bentes, radicula cylindrica cotylcdonum margini adpressa, plumula acuta, diphylla. 43 338 Habitus. Suffrutices parvae, caulibus tenuibus dextrorsum vo- lubilibus, foliis alternis petiolatis ternatis stipulatis et st!pellat!s , fo- liolis integerrimis , floribus axillaribus saepius bin!s, subscssilibus vel in racemum simplicem pauciflorum dispositis , apetalis. Slatio et habilatio. Species duae hucusque cognitae Americae calidi'oris regiones humüiores apricas inhabitant, in Brasilia nee non in imperio Mexicano obviae. Die Galtung Martin wurde zuerst von dem brasilianischen Bo- taniker Pater Leandro de Sacramento nach einer bey Piio de Janeiro gefundenen Art aufgestellt und im 7'*" Bande der Denk- schriften der k. Akademie p. 223 ff- tab. XII. beschrieben und abge- bildet. Sie fand jedoch nicht gleich die gebührende Anerkennung, theils weil fast gleichzeitig auch Sprengel eine Gattung gleiches Namens aufstellte, welche Roemer und Schultes im Systema Ve- getabiliam geltend machten , theils weil der so sonderbar von den Fcirailienverwandten abweichende Blüthenbau der Pflanze bey Man- chem Zweifel an der Richtigkeit der Beschreibung erregte. Man glaubte, es könne irgend eine Art von Glycine oder u^mphicarpaea, die bekanntlich oft flores apetalos haben, durch unvollständige Be- obachtung zur Aufstellung der Gattung veranlasst haben und die Leandrische Pflanze blieb, wenn auch später Sprengeis Mar- tia den früheren Namen Elodea wieder annahm , immer noch dun- kel und zweifelhaft. Erst de Candolle, welcher dieselbe im Pa- riser Museum zu untersuchen Gelegenheit hatte, führte sie wirklich in das Systema vegetabilium ein. Ein glücklicher Zufall brachte vor zwey Jahren eine zweyte Art aus Mexiko in unsern hiesigen Garten und ich beeile mich mit um so grösserer Freude, dieselbe ausführlich zu beschreiben und zugleich den Gattungscharakter näher zu bestimmen, da sie den Namen eines Mannes trägt, dem ich im Leben und in der Wissenschaft so vielfach zu inniger Verehrung mich dankbar verpflichtet fühle. 339 18. ^J- mexicana Zuccar. Tab. XI f. et XV. M. caule volubili adpresse pi'loso, foliis ternatis, foliolis ovato- oblongis obtusis vel acutiusculis , stipulis subulatis, leguminibus sub- cylindricis cnerviis. Perennis, suffruticosa, sed jam primo anno florifera. Caules e radice fibroso-lignosa plures, lignescentes, tenues , teretes, dextror- sum volubUes, vix pennae corvinae crassilie, pilis adpressis adspersi, virides vel basin versus sordide cinereo-fuscescentes, hie inde lineo- lis atro- purpureis notati, parce ramosi. Folia alterna, inferiora magis approximata, superiora remotiuscula, pinnatim ternata, petio- lala ; pclioli basi incrassata articulati, serniteretes , superne canalicu- Jali , pubescentes, patentes, circiter pollicares, inter foliola lateralia et terminale in rachin 3 lineas longam producti ; foliola breviter pedicellata, pedicellis 1 — %'" longis pubescentibus, ovato - oblonga, integerrima, obtusa vel acutiuscula et nervo medio prominulo brevi- ter mucronulata , basi rotundata, superne glabra, margine (sub lente) pilis rigidis arcte adpressis ciliata , subtus pilis conformibus raris ad- spefsa, \\ — 2" longa, 1 — \\" lata, terminali parum majori. Sli- pulae brevissimae, subulatae, pubescentes, a peliolo liberae, virides; Stipellae minutissimae, glabrae, virides, solitariae ad basin foliolorum lateralium, binae infra terminale. Pedunculi vel axillares brevissimi, biflori, flore altero plerumque abortivo, vel terminales, sed ob evo- lutionem coetaneam gemmae ex axilla summi folii laterales et oppo- ßilifolil, folium subaequantes, teretes, erecti, pilis adpressis albidis adspersi ,3 — 5 - flori ; pedicelli brevissimi , vix lineaAi longi , basi bractea suffulti brevigsima lineari - subulata adpressa pubescente, ip- sique ad calycis basin muniti bracteolis duabus inferiori plane con- formibus opposilis, calyci adpressis. Calyx tubulosus, oblonge -sub- clavatus, compressus, pilis subulatis rigidis adpressis albidis adsper- 8U8, sub foecundatione genitalia plane includens, denique spathaceo- fissus et infra legumen persistens ejusque basin amplectens, subbila- 43- 340 biatus, quinquedentatus , dentibus duobus superioribus fere ornnino in labium superius övatum acutum rectum connatis , inferioribus tri- bus labium inferius constituentibus, lateralibus brevioribus et angu; stioribus, iniimo superiores aequanle, Omnibus arcte conniventibus. Corolla nulla. Stamina ovarii basi, non calyci, adnata , 4 — 6, H- bera inclusa, duobus superioribus tanlum fertilibus, reliquis castra- tis vel rarius rudimento antherae munitis ; jUamenta- sterilium vix tertiam ovarii partem aequantia, ejusdem pilis fere abscondita , subu- iata, glabra, alba, fertüinm parum longiora, basi et superne infra antheram flexuosa, ceterum röcta ovarioque adpressa, apice incras- sata in connectivum subcapitatum , cui antherae locula insident duo antica, basi attenuata confluentia, apicem versus orassiora, subcla- vala, divergentia indeque fcrri equini figuram praebentia, pallide flava, minuta. /'ofe« subglobosum, minutissimura, tenerrimum. Ooa- rium calyce inclusum eoque dimidio brevius, subsessile, cylindrico- compressiusculum, pilis rigidis albidis adpressis dense vestitum, apice parum attenuatum atque in stylum terminatum ima basi erectum, inde refractum laterique superiori ovarii arcte adpressum atque hoc modo stamina multo breviora attingentem , subulatum glabrum viren- tem persistentem. Stigma parum incrassatum, obliqxte truncatum, te- nuissime barbatum. Ovula 4 — 6 , suborbicularia vel reniformia, compressa, utrinque convexa , viridia, funiculis brevissimis suspensa. Legumen cylindricum vel parum compressum absque nervis latera- libus prominentibus , utrinque attenuatum, acutiusculum , 6 — 10'" longum, pilis albis adpressis hirtum, pergamenum, 3 — 6-spermum, intus inter semina septis transversis incompletis membranaceis auc- tum. Semina magnitudine circiter grani Raphani sativi, ovalo- subglobosa, hilo parvo orbiculari piano albo notata; testa dura, gla- bra , laevis, obscure violaceo -nigricans ; cotyledones crassae, obo- vatae, arcte sibi incumbentes, extus convexae intus planae ; raIcrbarinnis liier alle aiisfirlirlich zu beschreiben. Darum nur noch einige Worte im Allgemeinen über die Gattung Licania , welche allein in jener Sammlung sechs .\rtcn zählt. Die Zahl und Stellung der Staubgefässe ist ganz wie bey Hirtdia, nur mit dem Unterschiede, da.. 354 ); zvvey von diesen (occiden/alid und lejophylla) sind durch folia r/ui/tata, die dritte, patula, durch ausserordentlich lange ( l( — g") Nadeln, die letzte, Teocote, durch Nadeln und Zapfenform von un- serem Baume hinreichend verschieden, der mir vorzüglich deiswc- gen der näheren Besclireibung, auch nach unvollständigen Exempla- ren, werlh schien, weil er bisher meines Wissens die einzige ame- rikanische Art ist, die unsrer I'inie und Zirbelnuss ähnliche Samen hat. Besonders ist auch das Gefiige der Zopfenschuppen dem von P. Cembra ähnlich und veranlasste mich desshalb zu dem Trivialna- men P. cembroides. Meistens wechseln bey Holzgewächsen Biälter und Hnospenschup- pen in verschiedenen Perioden, gleichsam wie Sommer- und Winter- 50 394 blätter miteinander ab, so dass zur Zeit des kräftigeren Wachsthii- mes ganz entwickelte grüne Blätter in grösseren Zwischenräumen getrieben -werden, auf welche bey geringerer Thätigkeit der Ve- getation eine Anzahl viel weniger ausgebildeter und meistens viel kleinerer Schuppen folgt, zwischen welchen sich der Zweig, wenig- stens von Anfang, fast gar niciit dehnt, und dieser Wechsel setzt so lange fort, bis die Blüthe allen Wachslhum an der Stelle been- digt. Es kommen aber auch viele Abweichungen von dieser Regel vor. Bey vielen, selbst einheimischen Gewächsen wird die Blattent- vvicklung zur Winterzeit nur gehemmt aber nicht verändert, und die statt der Schuppen zuletzt im Herbste getriebenen Blätter überwin- tern zwar klein und zusammengefaltet, erreichen aber im Frühjahre ihre ganze Vollkommenheit, z. B. bey Viburnmn Lantana. Bey andern äussert sich zwar die Hemmung des Wachsthums in Pro- duktion von Schuppen , aber diese rücken in gleiche Entfernungen mit den Blättern auspinander, z. B. bey Erythroxylon , Theophra- Sta etc. Das Verhalten bey Pinus ist jedoch ganz eigner Art. Nach- dem nämlich in den ersten Jahren auf ganz gewöhnliche Weise Blät- ter (Nadeln) und Knospenschuppen gewechselt haben, gewinnen letztere auf einmal so die Oberhand, dass der Baum an allen seinen Verzweigungen nur mehr Knospenschuppen trägt, welche die Stelle der Blätter einnehmen, wie diese auseinanderrücken und in ihren Achseln abermals beschuppte Knospen tragen , aus welchen erst wahre grüne Blätter in bestimmter Anzahl an auf's Aeussersle verkürzter Spindel, also büschelförmig, vorbrechen, so dass also hier ganz um- gekehrt gegen das gewöhnliche Verhalten die Zweige sich zwischen den Knospenschuppen dehnen, zwischen den grünen Blattern dagegen verkürzt bleiben. Nur an kränklichen oder mager gehaltenen Exem- plaren, z. B. von Pinus Pinea im Scherben, findet man manchmal einzelne Zweige , welche statt der Schuppen einzeln stehende grüne Nadeln, wie die Abies-kTX.en tragen, in deren Winkel nur hie und da die gewöhnlichen Nadelbüschel sich zeigen. INDEX. 305 I'ag. Aoacia albicans Hnnlh 349 „ chl laiit ha Zuccar, . . . 347 „ filiciiia ffilld 349 „ perpgriiia IViUcl 349 ,, iimbellirera Kunth 349 Acina Aub] 391 Bercheniia Neck 350 Beshria icandem Scsic 305 Biirsaria spinosa Cutju/i 360 Cf-rciis Martianiis Zuccar. . . . 325 ('hitnnia de Cand 355 ,, mexicana de Cand, . 356 Convoluuhts Jalapa Schiede .... 293 „ Purga H'enderoOi . . . 298 Couepia Aubl 391 Ualea trifnliata Zuccar. . . 343 „ rersicnlor Zuccar. . . , 342 Dclinia sarnientnsa f.inn 371 D i t a \ i 9 li e t e r a II t li a Zuccar, , . 29U Kuplinrbia an t isy phi li ti ca Zucc. 292 Gcsneia Doppeaiia Schlechtend. . . . 302 „ einngata Kunth 302 „ lasiantha Zuccar. . . . 300 Grangeria brasiliensis Hoffmannsegg . 878 liirtclla Linn 372 „ acayacensis de Cand. . , 387 „ aggregala Poir 385 „ aniericaiia Aubl. . . . 381 „ americona Jacq 383 „ angiistifiilia Sclioit. . . . 383 „ apetala E. Bleyer . . . 387 „ bicnrnis Mart. eL Zuccar. 377 „ hractenta. Marl, el Zucc. 384 „ castanra de Cand, . . . 382 „ ciliata ülart. et Zuccar, 378 „ cnriacea Man. et Zucc. 383 „ cor\'mb().sa Schlechtend. . 386 l>ag. Hirtella Cosmilmeiia Lam. . . . 3S5 ,, dodecandra H'iUd. . . , 387 „ e I n II g a t a Ulart. et Zuccar. 384 „ f lo ribiinda Sc/i/ec/ilend. . 381 „ glandulosa Spreng. . . 386 „ hcbeclada l}Ioric 383 „ hexandra ff'illd 3'>2 „ hirsuta Lam 38^ „ ncmorosa fVilld 383 „ nitida fynid 382 „ ob I (iiigi f olia de Cand. . 382 ,, octajidra Tf'illd 3S7 „ oUvaeformis Poir. . , . ,3S7 ,, paniculata Lam 383 ,, paniciilata Swurtz . . 38.1 „ pendula Solana. , . , 3S6 „ peruviana Pers 385 „ p h y s o p h o r a Mart, et Z. 374 „ p i I n s i X .s i m a M, et Z, , 373 „ pulyundra Hunih, , . . 390 „ portoricensis fVilld, . . . 382 „ racenwsa Lam 382 „ racemosa Ruiz Pavon . , 385 „ nigH.sa Pers 382 „ scandcns IVilld 382 „ Iriandra Swartz, . . . 383 llydrotriche Zuccar 308 „ hat t nniae f In ra Zucear. 309 tcacina seiiogalen.sis Adr. Juss, . . . 387 Ipnniaea Scliied oa h a Zuccar. . . 293 Itea .spinosa Ait 360 Kai'wjnskia Zuccar 349 ,, gl an du In sa Zuccar. 351 ,, Hnmbnidtiana Z. . 353 Kodier li ni,i Zuccar 358 „ spinosa Zuccar. . . 359 liicania Aubl 391 50- 396 Pag. I i n ph s pe rmii m Don 5Uö ,, Htrosanguineiim Zuccar. 506 „ erubescens Don. , 5ü5 „ [jhjsalodes Don. . 505 „ scandcns Don. , . . 505 liiipiniis campestris SMcchtend. . . 545 „ exaltatus Zuccar. . 545 IMaieta Aubl 3T6 Martia Leandro 557 „ iiiexicana Zuccar. . . . 559 „ phy so des ieandro . . . 541 Moquilea lilart. et Zuccar. . . . 587 „ canomcnsis Mart, , , . 391 „ gra ndiflora illari. ctZiicc. 588 ,, gujanensis Aubl 391 „ Kiinthiana Zuccar. , . . 390 „ paraensis Blart. et Zucc. . 590 „ Uiti aiart. et Zuccar. . . 590 Nelumbiiim specinsum Willd. , . . 566 Nuphar luteum Salish 566 Nynipliaea alba Linn 36ß „ Amazonum Mar*, et Zucc. 363 „ anipla de Cand 362 „ coerulea Sav 567 „ gracilis Zuccar 562 lasiophylla IH. et Z. . . 564 „ mexicana Zuccar. , . . 565 „ odorata Ait, ,,,,'., 367 Nyinpliaea rubra Roxb. ..... 367 ,, spcciosa Iflart. et Zuccar. 36I Odontotrichum cirsiifoliuni Z. 311 Otiophora Zuccar 315 „ scabra Zuccar. . . . 3I6 Panax macrocarpus Schlechtend. . 322 „ parviflorus lilart. et. Z. . 319 „ vinosus Schlechtend. , , , 320 Pinus Cembra Lmn. . . ■ 393 „ cembroides Zuccar. , . , 392 „ lejophylla Schlechtend. . . . 595 „ occidendalis Swartz 595 ,, patula Schlechtend 395 „ Teocote Schlechtend 593 Pinzona coriacea Mart, et Zuccar. 371 Polynmia scabra Zuccar. . . ■. 5I3 Retanilla Brogn 550 Rhamnus llumboldtiana Kunth, . , 353 Sagittaria macrophylla Zuccar. 289 Salvia semiatrata Zuccar. . . . 298 Siinab a bicolor Zuccar. .... 555 „ ferruginea St, HU. . . . 554 „ trichilioides 5/, Hil. . . . 354 Stratiotes fenestralis Bo;er. , 3I8 Tetracerajapurensis/H. etZ. . 567 „ rntun difolia 5mi/A. . 369 „ volubilis Linn 368 Tococca Aubl . 576 Ueber den Bau des Cycadeen - Stammes und sein Verhältniss zu dem Stamme der Goniferen und Baumfarn von Dr. Hugo M o h 1. T'eber den Bau des Cycacleen-Stammes und sein Verhältniss 7. II dem Stamme der Goniferen und Baumfarii V (I II Dr. Hugo M o h 1. » » enn wir den Zustand, in welchem sich gegenwärtig die Phylo- tomie befindet, betrachten, so ist nicht zu verkennen, dass bis jetzt die ganze Lehre vom Baue der Pflanzen beynahe nur in einer Dar Stellung der Natur ihrer einzelnen anatomischen Systeme besteht (pa- rallel gehend mit dem Theile der Ihierischen Anatomie, den man mit ddem Ausdrucke g-r allgemeinen Anatomie oder Histologie bezeichnet) ,«ss hingegen für eine descriptive Anatomie der Gewächse, welche- die Art, wie die verschiedenen anatomischen Systeme in der Pflanze zusammengeordnet sind , wie sich der Verlauf, die Verthcilung und 400 Verbindung der Fasern in dem Stamme und in den übrigen Organen verhält, und was dergleichen mehr ist, zu betrachten hat, nur erst sehr weniges geschehen ist, und dass endlich für eine vergleichende Phytotomie, welche die Eigenthümlichkciten des Baues der einzelnen Familien darstellen soll, kaum die ersten Grundlinien gezogen sind. Nicht anders, als init grossem Bedauern können wir diese niedere Stufe, auf welcher die Phytotomie zur Zeit noch steht, betrachten, indem dieselbe als eine Hauptursache der geringen Ausbildung der Pflanzenphysiologie zu betrachten ist, da es ja von selbst einleuchtet, dass es, um zur Henntniss der Funktionen und Lebenserscheinungen eines organischen Körpers zu gelangen, erste Bedingung ist, mit sei- nem Baue bekannt zu seyn ; es lässt sich auch wohl mit Bestimmt- heit voraussehen, dass für die Physiologie der Gewächse aus einer, die letzteren der angeführten Verhältnisse berücksichtigenden Bear- beitung der Phytotomie kein geringerer Vortheil erwachsen würde, als der war, welchen die thierische Physiologie aus der vergleichen- den Anatomie zog. Wir dürfen zwar nicht verkennen, dass durch die berühmte Ab- handlung von Desfontaines über die Struktur der Mono- und Dico- tyledonen, durch manche Untersuchungen über einzelne Familien der Cryptogamen, über die Coniferen u. s. w. schon manche verschiedene Arten des Pflanzenbaues bekannt wurden, und man kann in so ferne diese Arbeiten als die ersten Grundlagen einer vergleichenden Phyto- tomie betrachten, allein die Zahl der bekannt gewordenen Thatsachen ist noch so geringe, sie stehen noch so isolirt von einander da, es wurden noch so wenige Versuche gemacht, speciell nachzuforschen, ob und in wieferne die einzelnen Pflarizenfamilien sich durch einen besondern, ihnen eigenthümlichen Bau auszeichnen, und welches die Verwandtschaften und üebergänge der verschiedenen Arten der Struk- tur in einander seyen, dass wir, wenn wir auch mit Recht eine mit der niederen oder höheren Entwicklung der Fructificationstheile 401 parallel gehende Veränderung im Baue des vegetativen Tlieiles der Pflanze, und Aehnlichkeit des inneren Baues bey verwandter Bildung der Geschlcchtstheile vermuthen dürfen, dennoch noch nicht mit Be- stimmtheil das wirkliche Vorhandenseyn dieser Verhältnisse behaup- ten l'.önncn. Um so dankbarer müssen wir es bey diesem IVIangel an Unter- suchungen anerkennen, wenn in monographischen Bearbeitungen der «natomischen Verhältnisse einzelner Familien Beyträge zu dieser in ihrem ersten Beginnen begriffenen Wissenschaft geliefert werden , um so mehr, da solche Untersuchungen keinen geringen Aufwand von Zeit und Mühe erfordern, wenn sie ein sicheres Resultat liefern sollen. Einen solchen Bey trag gab Adolph Brongniart im lö'*^" Bande der Annales des sciences naturelles p. 38Q — 401 über den Bau des Cycadeen-Slammes, in Verbindung mit Betrachtungen über den Bau von Pinus. Nicht leicht könnte eine Familie gewählt werden, deren anato- mische Untersuchung von grösserem Interesse gewesen wäre, als ge- rade die Familie der Cycadeen , weil diese Pflanzen, wenn wir ihre Vegetationstheile und ihre Fructificationstheile vergleichen, das Mit- telglied zwischen den Acotyiedonen , Monocotyledonen und Dicotvle- donen zu bilden scheinen ; in soferne der ganze Habitus dersel- ben, die Stellung, die Form und die Entwicklung der Blätter '') die Cycadeen unstreitig in nahe Beziehung mit den Baumfarn bringt, , während ihnen die Bildung ihrer Fructificationstheile eine weit hö- ■) Bey (lii'scr Gele;;ciilioit möchte icfi doch darauf aufnierivsnni nincheii, dass die Eiit: wickhing der Blätter von Cycus keine so grosse Aehnliclikeit mit der der Farn- «edel hat, als man hüiili; anzunehmen scheint, indem bey den ersteren nur die Blattchen aber nicht die Blattstiele vor ihrer Entwicklung schneckenförmig" ein"«- rullt sind. 51 402 here Stellung anweist. Allein wenn wir auch diese letzleren allein betrachten, so finden 'ivir auch hier wieder eine ähnliche Unent- schiedenheit der Bildung, indem diese Pflanzen auf der einen Seite mit den Monocotyledonen durch die Art ihrer Keimung grosse Aehnlich- Iteit zeigen, während sie doch, den Untersuchungen eines R. Broirn, Richard u. s. w. zu Folge, wegen der Bildung ihres Embryos den Dicotyledonen zuzuzählen sind, und indem sie -so sehr in Hinsicht auf die Fructificationstheile mit den Coniferen übereinstimmen, dass eine Unterscheidung dieser zwey Familien, wenn man nicht ihre so ver- schiedene Vegetationsart und ihren Habitus zu Hülfe nimmt, äusserät schwierig ist. Unstreitig war es nun vom höchsten Interesse, genau zu unter- suchen, wie sich der innere Bau dieser sonderbaren Gewächse ver- halte, ob dieser ebenfalls eine Rlittelbildung ZT\ischen dem Baue die- ser verschiedenen Pflanzenclassen sey , oder ob er nur mit der einen derselben übereinstimme. Es konnte eine solche Untersuchung einen Prüfstein abgeben , ob der innere Bau des vegetativen Theiles Ver- änderungen zeige, welche mit der verschiedenen Bildung der Fructi- ficationstheile parallel gehen , oder ob diese beyden Verhältnisse un- abhängig von einander seyen. Es war bis auf Brongniart die Meinung herrschend gewesen, dass die Cycadeen die Struktur der Monocotyledonen besitzen, indem ausgezeichnete Schriftsteller, von denen ich nur Richard *) und ') Memoires sur les Conife'res etc. p. 177: »Le stipe (des Cycade'es ) a la forme et r Organisation de celui des Palmiers, c'est ä dire, qu'il se compose de fibres, reunies en faisceatix et e'parses au milieu du tissu cellulaire. Le mode de for- mation et de developpemcnt de cette tijc est absnlurntnt le menie, qiie dans les Palmiers, ainsi que Rheede l'a fort bien observe pour le Cycas. La tige est en quelquc Sorte forme'e d'annaux ou disques superpose's, qtii doivent leur origine aux bases des feuilles qni persistent, s'entregreffent et finissent par former une Sorte de plateau , qui s'ajoute chaque annee et se confond avec celui de l'anuee prcce'dente." Vrgl. ferner noch 1. c. p. 1S4. 403 de Cctndolle ) nennen will, mit Bestimmtheit aussprachen, dass der Cycadeenstamm in Hinsicht auf seinen Bau auf das Genaueste mit dem Stamme der Monocotyledonen, und insbesondere mit dem Pal- menstammc übereinstimme. Dass ein solches Verhältniss, Uebereinstiramung der Fructifica- tionslheile mit den Dicotyledonen und des Vegetalionstheiles mit den Monocotyledonen bey Pflanzen, welche in ihrem Habitus Aehnlich- kcit mit Acotyledonen- Pflanzen zeigen, eine an das Unglaubliche gränzende Erscheinung wäre, ist nicht zu läugnen; um so verdienst- licher war es daher von Brongniart, dass er in der angeführten Ab- handlung, durch eine etwas genauere Untersuchung geleitet, auf ein ganz anderes Verhältniss hinwies. Da ich hjiufig genuthigt seyn werde, mich auf die Arbeit von Brongniart zu beziehen, so wird es nicht unzweckmässig seyn, die Resultate seiner Untersuchungen, ehe ich zur Darstellung meiner Beobachtungen übergehe , kurz anzuführen. Brongniart untersuchte einen erwachsenen Stamm von Cycas revoluta, und giebt an, es unterscheide sich derselbe dadurch vom Stamme der Monocotyledonen, dass seine Fasern nicht zerstreut, sondern in zwey concentrische Piinge gesammelt seyen. Die i\Iitte dieser Ringe sey von einem Amylum enthaltenden Zellgewebe er- füllt, eben so seyen dieselben von einer Lage desselben Zellgewebes umgeben, durch welches Fa»ernstränge zu den Blattstielen gehen; die zwey Holzringe seyen durch einen Kreis von Zellgewebe ge- schieden, und durch Markstrahlen in einzelne Bündel getheilt. Es habe also dieser Stamm den Bau eines einjährigen Dicotyledonen- stammes, von welchem er sich nur durch Mangel an Bast unterscheide. •) Organographie. Tom. I. p. 21S. Tom. II. p. 100. 51 ' 4-04 Die nähere Untersuchung zeige, dass diese Pflanzen in ihrem Baue die höchste Analogie mit den Coniferen besitzen. Das Holz der übrigen Dicotyledonen bestehe aus drey Systemen : 1) aus Holz- zellen, 2) aus den unter dem Namen der porösen Gefässe, Ringge- fässe, Treppengänge bekannten Röhren, und 3) aus den nicht mit den vorhergehenden zu demselben Systeme zu rechnenden Tracheen. Bey den Coniferen seyen die Markstrahlen sehr schmal, und das Holz bestehe nur aus Einer Art von Gewebe, nämlich aus verlän- gerten regelmässigen Zellen, v\'elche von Poren, die mit einem brei- ten Wulste umgeben sind, durchlöchert seyen. Spiralgefässe, so wie poröse Gefässe und Treppengänge fehlen gänzlich. Was man dafür gehalten habe, seyen nur wenig modificirte Holzzellen, auf denen die transversalen Linien, welche man auf allen diesen Zellen sehe, deutlicher erscheinen. Bey Cycas bestehen nach ihm die beyden Holzringe, so wie die zu den Blättern gehenden Gefässbündel nur aus Einem, gleichförmigen Gewebe, und zeigen nirgends die leiseste Verschiedenheit. Es sind dieselben nämlich aus verlängerten, an den Enden zugespitzten Zel- len zusammengesetzt, die beynahe ganz von ovalen, oder beynahe li- nienförmigen, transversal stehenden Poren bedeckt sind, welche von einem oft sehr wenig ausgezeichneten Wulste umgeben werden, der oft ziemlich breit und von dem benachbarten nur durch eine schmale Furche getrennt ist. Die Poren sind grösser , als die bey den Co- niferen , und wirkliche Oeffnungen. Man trifft durchaus keine den punctirten Gefässen, den falschen Tracheen, oder den Tracheen ana- logen Gefässe. In dem Medullär- und Cortical-Parenchyme finden sich Canäle, welche einen dicken , gummösen Schleim enthalten , aber keine eige- nen Häute besitzen, sondern regelmässige cylindrische Intercellular- gänge sind. 405 An diese anatomische Darstellungen knüpft nun Brongniart fol- gende Betrachtungen: Die vollkommene Gleichheit beyder Holzringe beweise, dass die- selben die Tlieile Eines Ganzen seyen, und dass der äussere nicht dem Baste zu vergleichen sey, um so mehr, da bey den Dicolyledo- nen die Blätter sowohl vom Holze als vom Baste Gefässe erhallen, bey den Cycadeen hingegen die Blattgefasse nur von der äusseren Zone zu kommen scheinen. Dagegen seyen diese beyden Zonen auch nicht den Jahresringen zu vergleichen, weil sich in diesem Falle eine grössere Anzahl der- selben tinden miisste Fernere Beobachtungen müssen die Fragen, ob diese Ringe ursprünglich und unabhängig vom Alter vorhanden, oder ob dieselben die Folge des Wachsthumes seyen , und ob sich in diesem Falle bey jeder Blüthenzeit einer bilde, entscheiden. Man sehe also , wie sehr sich die Cycadeen von den Monocoty- ledonen entfernen ; man könne ihren Stamm mit dem einjährigen Triebe einer Tanne vergleichen , indem sie beynahe dieselben orga- nischen Bestandtheile besitzen, und nur durch die relative Entwick- lung einzelner Theile sich von einander unterscheiden, indem das Mark und die Piindensubstanz bey den Cycadeen stark, bey den Co- niferen schwach, dagegen das Holz bey den erstem stark, bey den letztern schwach entwickelt seyen. ^ Die Hauptverschiedenheit bestehe in dem Mangel des Bastes bey den Cycadeen , was eine der Hauptursachen der Verschiedenheit zwi- schen diesen zwey Familien seyn könne; es scheine nämlich bewie- sen zu seyn , dass der Saft durch das Holz in die Blätter aufsteige, und daselbst durch die Respiration in Nahrungssaft verwandelt werde, und durch den Bast in die unteren Theile der Pflanze sich verbreite. Wenn nun dieser Saft zur Bildung neuer Holzschichten diene, so 406 begreife man, dass mit dem Mangel an Bast auch Mangel an Bildung neuer Holzschichten gegeben sey. Eine fernere wichtige Bemerkung ergebe sich aus der Vergleichung des Wachsthumes der Cycadeen und Coniferen , nämlich die, dass das Anwachsen der letzteren in die Dicke mit der Entwicklung vieler Knos- pen verbunden sey, dass beydes aber miteinander bey Cycas fehle. Dasselbe Verhältniss , welches hier bey Dicotyledonen vorkomme, finde sich auch bey den Monocotyledonen, indem Mangel an Knos- pen und Mangel des Wachsthumes in die Dicke z. B. bey Palmen vorkomme, während beydes bey Dracaena sich finde. So sehr es nun auch im Allgemeinen befriedigt, dass Brongniart die Analogie, welche die Cycadeen in ihrem Baue mit den Conife- ren haben, nachwies, so zeigt doch eine genauere Untersuchung die- ser Pflanzen, dass beynahe alle speciellen Angaben Brongniarts , z. B. dass diese Pflanzen aller Gefässe entbehren , dass sie zwey concen- trische Holzringe besitzen, von denen der innere in gar keiner Ver- bindung mit den Blättern stehe (von dem man also gar nicht ein- sieht, zu welchem Zwecke er vorhanden seyn soll), dass kein Bast vorhanden sey u. dergl. mehr, durchaus mit dem, was uns die Natur wirklich zeigte, in directem Widerspruche stehen, und dass Brong- niart seine Untersuchungen mit grosser Flüchtigkeit angestellt hat. Ich glaube daher, bey der Wichtigkeit des vorliegenden Gegenstandes, keine überflüssige Arbeit zu unternehmen, wenn ich hier die Resul- tate meiner Untersuchungen mittheile, zu welchen mir das Absterben eines etwa 5 Fuss hohen Stammes von Zamia latijolia, welcher seit einigen Jahren im Garten von Nymphenburg gewesen war, Ge- legenheit gegeben hatte, womit ich noch die Untersuchung eines Ab- schnittes von einem grossen Stamme von Cycas reüoluta und eines frischen, nicht völlig faustgrossen Wurzelknollens derselben Pflanze verband. 407 Der (Querschnitt der Zamia lies erkennen, dass das Mark den grösslen Thoil des Stammes einnahm, indem es eine etwa drey Zoll im Durchmesser haltende, dichte Masse bildete. Dasselbe war von einem \ Zoll dicken Holzcylinder umgeben , welchen die y Zoll dicke, mit zwey Zoll langen Schuppen dicht besetzte Rinde umgab. Der Holzring war nur einfach vorhanden, allein schon mit blo- sem Auge war deutlich zu erkennen, dass er aus zwey unmittelbar aneinanderliegenden Schichten von ungefähr gleicher Dicke bestand, von denen sich bey der anatomischen Untersuchung die innere als der Holzkörper, die äussere als der Bast der Pflanze auswies. Der Holzkörper ( Tab. XVlIl. Fig. 2- «• b. ) bildet einen voll- kommen geschlossenen Ring; es ist derselbe zwar von einer sehr grossen Anzahl von Markstrahlen (C. ) durchsetzt, allein diese bil- den, wie es bey der Mehrzahl der Dicotyledonen der Fall ist, nur niedere Spalten, indem ober- und unterhalb derselben die Fasern des Holzes wieder zusammentreten , desshalb hat das Holz auf einem mit der Rinde parallel geführten Schnitte ein netzartiges Aussehen. Das Holz besteht seinem bey weitem grössten Theile nach nur aus einer einzigen Art von Röhren, die, wie es auch Brongniart angiebt, sehr lang sind, und die Form von Prosenchymzellen besitzen. Was nun den nahern Bau derselben betrifft, so stimmen diesel- ben mit den sogenannten porösen Zellen der Zapfenbäume auf das Genaueste überein , indem die gegen Mark und Rinde gekehrten Flächen glatt, die gegen die Seiten gewendeten hingegen getüpfelt sind. Diese Tüpfel ( Tab. Xf^JIJ. fiz^. U- «• ) sind in viel grösserer Menge als bey den Tannen vorhanden, stehen aber nur selten so re- gelmässig wie bey den Tannen in einer Linie übereinander, sondern liegen Iheils in 2 — 3 Linien neben einander, oder zeigen auch eine ziemlich unregelmässige Vertheilung. Es zeigen dieselben nicht die regelmässige runde Form, wie bey den Coniferen, sondern stellen 408 eine kürzere oder längere quer oder etwas schief stehende Spalte dar. Dass diese Spalte eine wirkliche Oeffnung ist, wie Brongniart angiebt, glaube ich mit Bestimmtheit läugnen zu können, indem man, wenn ein Schnitt durch eine solche Spalte durchgeht, noch eine zarte Haut über dieselbe ausgespannt sieht. Dass der Bau dieser Tü- pfel ganz derselbe sey, wie bey Pinus , lässt sich auf einem zarten, mit einem scharfen Messer rein abgeschnittenen Querschnitte leicht sehen, indem man (_Tab. XIX. ßg- 10- c.) die Wandungen der zwey aneinanderliegenden Röhren an denjenigen Stellen, an welchen auf dem Längenschnitte der die Spalte umgebende Hof sichtbar ist, auseinandertreten sieht , so dass ein leerer Raum zwischen ihnen bleibt. In der Mitte dieser Stelle nun zeigen (auf dem «Querschnitte des Holzes) zwey senkrecht auf der Fläche der Gefasswand stehende Linien die Ränder der Spalte an. Dass diese durch eine zarte Mem- bran verschlossen ist, kann man eben so wenig, als bey Pinus, auf dem Querschnitte bemerken, wohl aber lässt er sich ziemlich leicht auf einem zarten Abschnitte bemerken, den man durch einen schief auf die Achse des Gefässes geführten Schnitt erhielt. Auch an denjenigen Stellen , mit welchen diese Röhren an den Markstrahlen anliegen, finden sich diese Tüpfel, nur sind sie hier meistens schmäler iTab. XVIII. fig. k- b.), aber ebenfalls mit ei- nem Hofe umgeben , was bekanntlich bey den Tannen an den ent- sprechenden Stellen nicht der Fall ist. Diese Röhren, so wie überhaupt der ganze Holzring, haben bey Zamia und bey Cycas ganz dieselbe Structur. Dass dieselben mit den porösen Zellen der Tannen zu einem und demselben Systeme zu rechnen sind, daran lässt sich, dem Angege- benen zu Folge, keinen Augenblick zweifeln; nun aber entsteht die nicht so leicht zu beantwortende Frage: zu welchem Systeme, zum Gefässsysteme, oder zum Zellensysteme sind sie zu rechnen.^ 409 Bis jetzt zahlte die Rlclirzahl der Phylotomcn die j)orö6en Zellen zum Zellsysteme, wozu sie sich um so mehr berechtigt glaubten, als endlich die lange vergeblich gesuchten Spiralgc(;isse gefunden \»urden. Auch Brongniart ist dieser Ansicht, er gclit aber einen Schritt wei- ter, und erklärt, dass diejenigen Gebilde, welche man bcy den Tan- nen für Spiralgcfässe gehalten, nichts anderes Geyen, als dieselben Röhren, auf welchen nur die transversalen Linien, welche man auf allen diesen Zellen sehe, deutlicher erscheinen; denn Spiralgefiisse, 80 wie falsche Tracheen, und poröse Piöhren felilen nach seiner Be- hauptung gänzlich. Man muss gestchen, dass gänzlicher Mangel an Gefässen bcy zwey Pflanzenfamilien , welche in ihrer übrigen Entwicklung die Marsileaceen , Lycopodineen, F'arn und Equisataceen (bcy welchen bekanntlich bereits ausgebildete GeHisse vorkommen) so weit über- treffen, eine der auffallendsten Erscheinungen wäre; es verdient da- her dieser Gegenstand eine um so genauere Untersuchung. Ich glaube, die im Folgenden erzählten Thatsachen werden deut- lich zeigen, dass nicht nur die angeführte Ansicht Drongnia/ls über die Beschaffenheit der bey den Tannen bisher für Spiralgefässe ge- haltenen Theile unrichtig ist, sondern dass gerade das Gcgentheil stattfindet. In dem jungen Stamme von Cycas revohita, wovon Tub. XJX. /ig- 7. einen Theil des Holzringes im (^»uerschnitte darstellt, fand ich nämlich, dass das Holz zwar grösstentheils aus getüpfelten Roh- ren von dem oben beschriebenen Aussehen besteht, dass aber die dem Marke zunächst gelegenen Piöhren ein ganz anderes Verhält- niss darbieten, indem {^Tah. X.JX. fig. 9.) die innersten (rt) wahre, aus mehreren parallelen Fasern bestehende abrollbare Spiralgefässe sind, denen weiter nach aussen {_b. b. b.') Treppengänge von ge- wöhnlicher Bildung folgen, an welche nun die beschriebenen porö- sen Röhren (c. d.) anstosscn ; es zeigte sich ferner bey Unteriuchun" 52 410 dieses Stammes , dass diese drey verschiedenen Formen nicht in stren- ger Sonderung nebeneinander liegen, sondern dass eine Form in die andere übergeht, indem theils einzelne Röhren Mittelbildungen zwi- schen Treppengängen und getüpfelten Röhren sind, theils andere an verschiedenen Stellen diese verschiedenen Formen zeigen. In dem Stamme der erwachsenen Zamia fand ich zwar keine abrollbaren Spiralgefässe mehr, wohl aber fand ich zunächst dem Marke {fig- 12. Tab. XX.) wahre Treppengänge, und von diesen durch Kürzerwerden der Spalten und Entwicklung des Hofes deut- liche Uebergänge in die getüpfelten Piöhren. Dadurch, so wie hauptsächlich auch durch einige andere Um- stände, welche des passenderen Zusammenhanges wegen, besser erst weiter unten angeführt werden, wäre nun ausser allen Zweifel ge- setzt , dass das Holz der Cycadeen einzig und allein aus Spiral- ge fassen und deren Modißcationen , ohne alle Beymischung von Holzzellen besteht. Nachdem dieses festgesetzt ist, wird es nun auch möglich seyn, eine richtige Deutung von dem Baue des Tannenholzes, überweiches schon so viele verschiedenen Ansichte geäussert wurden, zu geben. Schon aus der völligen Uebereinstiramung, welche die getüpfel- ten Röhren des Tannen- und des Cycadeenholzes zeigen, Hesse sich mit der grössten Wahrscheinlichkeit schliessen, dass auch die soge- nannten porösen Zellen der Coniferen nichts anderes als modificirte Spiralgefässe sind j allein völlige Gewissheit hierüber^ kann uns erst Beobachtung eines Uebergangs dieser Zellen in Spiralgefässe gewäh- ren ; und solche Uebergangsformen lassen sich, wie ich glaube, in der That nachweisen. Dass im Tannenholze in der Nähe des Markes Spiralgefässe vor- kommen, ist eine in Deutschland schon längst ausser allen Zweifel 411 gesetzte Thatsachej schwieriger ist es zwar, in Pinus abrollbare Spiralgcfiisse zu finden, dagegen findet man ohne Mühe ganz con- stant Treppengänge in der ISähe des Alarkes. Mit weit geringeren SchwicrigUciten lasst sich die Sache bey Ginkgo biloba, deren Holz bekanntlich ganz dieselbe Structur wie das Tannenholz hat, unter- suchen , weil sich hier in dem innersten Theile des Holzes die Spi- ralgefässe in besonderer Menge und von ziemlicher Grösse finden, so dass es Jedem leicht werden wird, sich bey Untersuchung dieser Pflanze von der Grundlosigkeit der Bronßniart'schea Ansicht zu über- zeugen. Es findet sich bey dieser Pflanze (Tab. XIX. fig. \\.\ ein allmähliger Uubergang von Spiralgefiissen («.) in Treppengänge (Ä.); von diesen nun finden wir einen unmittelbaren Uebergang in die gewöhnlichen getüpfelten Gefässe (t/. e.) durch Piöhren, welche scheinbare Poren besitzen, welche durch ihren Hof und durch ihre Form (indem sie nämlich queere Spalten bilden) deutlich zeigen, dass sie das verbindende Mittelglied zwischen diesen auf den ersten Anblick so verschiedenen Formen bilden (c-). Auch beym Tannenholze finden wir völlige Uebergänge von dem Spiralgefässsyslem zu den porösen Röhren. Weiter nach Aussen, als die ausgebildeten Treppengänge, liegen nämlich Fiöhren, welche die- selben queerlaufenden Fasern , wie die Treppengänge und ausser die- sen noch die Tüpfel der sogenannten porösen Zellen besitzen ( von dieser Bildung giebt BrongniarCs 3te Figur auf der 22len Tafel eine freilich etwas rohe Abbildung). Weiter nach Aussen liegen die ge- wöhnlichen getüpfelten Zellen. Auf diese Art wird man z. B. in der Rothlanne , in der Fichte u. s. w. mit einem guten Microscope die Sache ohne sonderliche Mühe finden. Schon diese Umstände liefern, wie ich glaube, einen unwider- Lsprechlichen Beweis, dass auch bey den Coniferen die sogenannten [porösen Zellen nichts anderes, als eine besondere Modification der iSpiralgefässe sind; eine fernere Bestätigung dafür können wir aber 52- 412 auch noch aus der auf den ersten Anblick so sonderbar erscheinen- den Bildung des Taxusholzes herleiten, indem bekanntermassen in den porösen Zellen dieses Holzes sich Spiralfasern finden. So lange man diese Zellen für Holzzellen hielt, musste das Vorkommen dieser Fasern eine unerklärliche Anomalie bleiben ; betrachtet man dieselben hingegen als Spiralgefässe , so lässt sich das Ganze leicht in Ueber- einstimmung mit schon bekannten Bildungen bringen. Die Faser {/KVIll. ßg. 5- «.) entspricht der Faser der gewöhnlichen Spiral- gefässe. Die Haut {^Tah. XrJ/J. fig. 3- 6.) der sogenannten Zelle ist nur die in dieser Pflanze zu selir überwiegender Entwicklung gekommene, jedem Spiralgefässe zukommende, gewöhnlich aber ge- gen die Spiralfaser ihrer Dicke nach sehr zuri'ickstehende Haut: die sogenannten Poren entsprechen den Poren der porösen Gefässe, über welclie ich das zu vergleichen bitte, was ich über die Verwandlung der Spiralgefässe des Lindenholzes in poröse Piöhren in meiner Schrift über den Bau und das Winden der Ranken und Schlingpflanzen, und in der folgenden Abhandlung über den Bau der porösen Gefässe sage. Wenn nun auch diese Ansicht, dass die porösen Zellen der Co- niferen modificirte Spiralgefässe sind, nicht neu ist, indem dieselben schon von Moldenhaicer dafür erklärt wurden, so glaubte ich mich doch dieser Auseinandersetzung nicht überheben zu können, einen- theils, weil die ß/oldenhaiver sehe Ansicht (wie es diesem vielver- kannten Beobachter leider so häufig begegnete) von den neuern Phy- totompn nicht angenommen wurde, anderntheils, weil ich die Sache schärfer bewiesen zu haben glaube, und weil meine Darstellung in wesentlichen Punkten von der Moldenhaiv er' sehen abweicht, inso- ferne Mohlenhatver 1) die Tüpfel für wirkliche Poren erklärt; 2) indem derselbe beym Taxusholze nicht die in Fig. 3. mit a. be- zeichneten Fasern für die Spiralfascr hält, sondern die mit b. be- zeichneten Zwischenräume für die eigentliche , unter der Form eines breiten Bandes erscheinende Spiralfaser und eben damit den von mir 413 für die Spirftlfaser erkLIrten Thcil für eine Spalte erklürl ; 3) insofernc er annimmt, dass die Spiralfaser nicht von einer Haut umgeben sey, sondern dass diese Haut innerhalb der Windungen der Faser liege. Leber den ersten dieser drey Puncle glaube ich mich in meiner Schrift über die Poren des Pllanzenzellgevvcbes hinreichend ausge- sprochen zu haben, um iim hier übergehen zu können. In Bezie- liung auf den zweyten und dritten Punct ist aber zu bemerken, dass man auf einem reinen Querschnitte, besonders wenn er etwas schief auf die Achse des Gefasscs gefüijrt ^vurde, den in Fig. 3- mit«, be- zeichneten Faden in die Höhlung des Gefässes protuberiren , und an dessen Wandung hinlaufen sieht, zum deutlichen Beweise, dass die Haut denselben umhüllt, und dass er selbst als Spiralfaden zu be- trachten ist ; für dieses letztere spricht auch noch die Anwesenheit der Tüpfel (welche Moldenhavcer unbegreiflicher Weise beym Ta- xusholzc gänzlich übersehen zu haben scheint), indem diese immer bey den punctirlcn Gefjissen zwischen den Fasern auf der Haut, und nie auf den Spiralfasern selbst liegen, was hier der Fall wäre, wenn der breite Zwischenraum (Z». ) von der Spiralfaser gebildet würde. Noch muss hier einer Ansicht Erwähnung geschehen, welche kürzlich von Meyen in seiner Schrift über den Inhalt der Pßan- zenzcüen p. 3.i. in Hinsicht auf den Bau des Holzes der Coniferen aufgestellt wurde. .Meycn betrachtet die Gefässe dieses Holzes, der herrschenden Ansicht gemäss, als Holzzellen; er gicbt an, dass sich in diesen spiralförmig gewundene Fasern finden, und dass die an diesen Zel- len vorkommende Porenbildung im Gegensatze mit der Faserbildung stehe, indem die Fasern in der jungen Zelle zuerst erscheinen, und erst später, wenn die Fasern mit der Zellwandung zusammenschmel- zen , die Poren auftreten. Für meinen gegenwärtigen Zweck ist es zwar gleichgültig, ob die von JSJeyen gegebene Entwicklungsge- schichte dieser Poren richtig ist, oder nicht, indem sie in» ersten 414 Falle nur für meine Ansicht, dass diese Zellen modificirte Spiralge- fässe seyen, sprechen würde; bemerken muss ich aber doch, dass ich mich bis jelzt von ihrer Richtigkeit noch nicht überzeugen konn* te , indem ich nur in denjenigen Zellen des Tannenholzes, welche den äusseren, festen Theil des Jahrringes bilden, Fasern fand, und zwar auch noch im alten Holze. Dagegen fand ich nie in den spä- ter getüpfelt werdenden Zellen dergleichen. Was nun aber den zweyten Theil der lUeyenschen Ansicht be- trifft, nämlich die Behauptung, dass die Fasern anfänglich frey seyen, und später mit den Zellwandungen verwachsen, wobey dann die Po- ren auftreten sollen, so muss ich mich durchaus dagegen erklären, denn nie fand ich die Fasern , wo ich sie in diesen Zellen fand, frey in der Zellenhöhle liegen, und gewiss ist es ISleyen nie ge- lungen, sie isolirt darzustellen. Dass ferner die Faserbildung und die Porenbildung dieser Zellen nicht im Gegensatze und überhaupt in keiner ursächlichen Bezie- hung zu einander stehen, erhellt aus der Bildung des Taxusholzes, indem hier Poren und Fasern nebeneinander vorkommen. Meyen sucht nun dieses durch die Annahme zu erklären , dass bey Taxus nur hin und wieder die Faser an die Zellvvandung anwachse, und dass sJsdann an diesen Stellen die Porenbildung auftrete. Dagegen muss ich aber bemerken, dass das Verhältniss von Poren und Fa- sernbildung in diesen Zellen ein ganz anderes ist, denn man sieht nie die Faser stellenweise verschwinden, und dann an diesen Stellen in der Richtung der Fasern Poren auftreten, sondern es laufen die Fasern immer ohne Unterbrechung zwischen den Poren durch, ge- rade wie es bey den porösen Gefässen der Dicotyledonen der Fall ist, wenn sich die zwischen den Fasern ausgespannte, mit Tüpfeln besetzte Haut noch nicht so sehr verdickt hat, dass sie mit der Spiralfaser gleiche Dicke erreicht hat imd eine gleichförmige Wand darstellt. Wegen dieser Analogie mit den porösen Gefässen bemerkte 415 ich oben, dass die Entwicklungsgeschichte, wie sie von Meycn ge- geben wurde, nur günstig für meine Ansicht seyn könnte, ohne dass sich aus derselben irgend eine Bestätigung der Meyen^schcn An- sicht ziehen Hesse; auch erklärt sich aus der Annahme, dass diese Zellen poröse Gefasse sind, leicht, warum die Poren immer an sol- chen Stellen des Gefässes liegen, über welche keine Faser weglauft, und ebenso erklärt sich daraus, warum diese Poren zuweilen (wie in Tab. Kf'^JII. fig- 3.) längliche Spalten bilden, ■welche in ihrer Lage von der Richtung der Spiralfaser abhängen '■'). •) Ich finde, nm einem möglichen Missrcrständnisse zu begegnen, zu bemerken nii- thig, dass durchaus nicht alle Zellen, in welchen eine Faserbildung vorUonimt, znm Gcfiisssystenie zu rechnen sind , und dass ein Zusammenfassen aller solcher celluloser Bildungen, wie es IMcyen in der angeführten Schrift in dem ^^vorhom.. mcndc FaierbilJurig im Zcllensafte" iiberschriebenen Capitel thaf , völlig unpassend ist, indem auf diese Art gänzlich verschiedene Bildungen zusanimengeworfen werden, Dass die Zellen der Tannen zum Gefasssysteme gehören , darüber habe ich mich, wie ich glaube, hinlangUch ansgesprochcn. Daher ist ein Zusammenstellen der Anlherenzellen , der Fasern enthaltenden Zellen der Luftwurzeln von Caladium mit jenen durchaus zu verwerfen, indem die in diesen Zellen vorkommenden Fasern durchaus denen, welche ich in den Markzellen von Rubiis odoratus, von Erythrina Corallodendron u. s. w, beobachtete, analog sind, und wie jene ihre Entstehung einzig und allein dem an verschiedenen Stellen verschieden starken Wachsthum der Zelle in die Dicke verdanken, l'cberhaupt muss ich hier bemerken, dass die ganze Vorstellung von HJeyen , als sey jene Faserbildung im Zellensajte, und gehöre zum IrihaUe der Pflanzenzellen, nicht in der Natur begründet ist, indem alle in den Zel- len vorkommenden Fasern mit den Zellwandungen verwachsen, und integrirender Kestandtlieil derselben sind. Dass das Gegentheil statt finde, dafür führt lileym auch nicht Einen beweisenden Umstand an, wenn man nicht als solchen eine Hypothese ansehen wollte, welche Meyen ersann, >un das A'orkommen der be- kannten kreisförmigen Ringe auf den Zellenwandungen von Sphagnum zu erklären,- von «eichen er glaubt, sie entstehen durch das L'mfallcn eines Fasernringes inner- halb der Zellen. Dieses hat aber Meyen gewiss nie gesehen, bey Sphagnum eben so Hcnig als je in einer andern Pflanze. Nie fällt ein Ring eines Ringgefässes von selbst um, sondern nur wenn man beym Anatomiren mit einem stumpfen Messer das Gefäss mehr zerreisat als zerschneidet, und seihst unter solchen Umständen sah ich es bey Sphagnum nicht. Gänzlich widerlegt wird aber die 7H«yen'sche An- sicht über diese ringförmigen Stellen bey Sphagnum durch den Umstand, dass die- ser Ring eine l'ore umgieht, denn diese könnte doch nicht Folge de« Umfallen« «iuea solchen Ringes seyn. 41Ö ■ . Manche werden mir vielleicht gegen die Ansicht, dass das Holz der Cvcadeen und Conifercn nur aus Spiralgefässen und ihren Mo- dificationen bestehe, einwenden, dass es die Function der Spiralge- fässe sey, Luft zu führen, und dass desshalb nicht die ganze Holz- masse dieser Gewächse einzig und allein aus Spiralgefässen bestehen könne. Dieser Einwurf wäre hingegen von keinem Gewichte, da die Function der Spiralgefässe noch lange nicht ausser allen Zwei- fel gesetzt ist 5 im Gegentheile scheint mir gerade diese anatomische Thatsache ein Hauptbeweis für die Lehre, dass dieselben Saft und nicht Luft führen, zu seyn Doch kehren wir wieder nach dieser Abschweifung zum Cyca- deenstamme zurück. Die Holzfasern der Cvcadeen steigen senkrecht in die Höhe, je- doch nicht in völlig gerader Richtung, sondern wegen der vielen Markstrahlen, in geschlängelten Linien. Wie die Faserbündel gegen einen Markstrahl hinlaufen, so biegen sich die zu beyden Seiten des- selben liegenden seitwärts rechts und links in einen Bogen und tref- fen oberhalb des Markstrahls wieder zusammen , um in gerader Rich- tung weiter aufwärts zu geben {Tab. X.f^J]J. fig. 1. i. A'. ). Der mittlere Gefässbündel hingegen tritt (_Tab. XFIII. fig. ]. b. d. g. ) in einem Bogen auswärts zwischen den beyden andern durch, um- geben von Zellgewebe, welches auf diese Art als Markstrahl (m. ) eine Verbindung zwischen Mark («.) und Rinde (f.) bildet. Wie dieser Bündel (d. h. nicht nur die in der Nähe des Markes verlau- fenden Fasern, sondern der an dieser Stelle die ganze Dicke des Holzkörpers einnehmende Theil) in die Bast und Rindenschichte ein- tritt, so nimmt er eine rundliche Form an, und zugleich gehen alle seine Gefässe aus der Form der getiipfellen Zellen in die der Treppengünge über; ein neuer, unumstösslicher Be(veis, dass diese beyden Bildungen zu einem und demselben Systeme gehören. 417 Ganz auf dieselbe Weise, wie der Holzring des ^«//»'flstammes verhielt sich der llolzring der jungen Cycas recolula , wovon Tixb. X.JX. flg. 1- einen «^luerschnitt zeigt. Brongniarl hingegen fand in dem von ihm untersuchten Cycas- stammc zwey concentrische getrennte Holzringe, von denen seinen Zeichnungen nach der innere der bedeutend grössere w^r; von dem letztern giebt er an, dass er keine Fasern ;a die Blätter schicke. Auch ici» fand in dem erwachsenen Cycass\amme, den ich untersuchte, ebenfalls ausser diesem innerem, noch einen weit kleineren äusseren Holzring, von welchem ich später sprechen werde. Das Verhältniss des inneren aber zu den Blättern ist ein ganz anderes, als Brong- niarl zu finden glaubte; es zeigt nämlich dieser innere Holzring voll- kommen dieselbe Organisation, wie der Holzring der Zamia , er be- sitzt dieselben Markstrahlen, denselben Verlauf der Fasern und zeigt völlig dasselbe Abschicken von Gefässbitndeln in die Blätter, so dass auch nicht der mindeste Unterschied zwischen beyden aufzufinden ist. Es ist derselbe weit entfernt , wie man nach Brongniarts Darstellung glauben sollte, ein gleichsam ausser Verbindung mit den übrigen Theilen der Pflanze stehender Theil zu seyn, sondern er ist aus der Entwicklung des in der Jugend einzigen (auf Tab. XJX^. Jig. 7. abgebildeten) Holzringes entstanden, und wie weiter unten, wo von der Bildung des äusseren die Rede seyn wird, näher gezeigt werden soll, als der eigentliche und einzige zu betrachten. Es folgt, wie schon oben angegeben wurde, auf den Holzring ein Ring von Bast von ungefähr gleicher Dicke mit dem erstem iTab. Xr/J/. fig. 2. b. d. ßg. \. b. e. h. von Zamia. Tab. XXL fi^. 1. c. c. von Cycas.^ Wie es kam, dass Brongniart den Bast, welchen er doch selbst suchte, übersah, ist schwer einzusehen, denn sowohl bey Cycas As bey Zumia bot er sich mir auf den ersten Blick dar. 53 • 418 Es wird dieser Bast, wie das Holz, durch die Markstrahlen iTab. KV III. fig. 2. e. ßg- 6. a. a.) in netzförmige Bündel ge- theilt. In der Jugend zeigten sich bey Cycas (_Tab. XIX. fig. 1. c.) die Baströhren als sehr dünnwandige Zellen , in der erwachsenen Pflanze hatten dieselben etwas dickere Wandungen bekommen. Bey Zamia war etwa die Hälfte der Baströhren in ihrem dünnwandigen Zustand verblieben ( Tab. XV III. fig. 2. b. d. Tab. XIX. fig. 8- Ä.), während die andere Hälfte ziemlich dickwandig geworden war ( Tab. XIX. fig. 8- c. c. )• Diese Baströhren sind, wie ein parallel mit der Rinde geführter Längenschnitt bey Zamia {Tab. XFIII. fig. 6- b.b.) zeigt, kurz und stehen mit horizontalen Scheidewänden übereinander. Es scheint nun zwar dieses Verhältniss dem zu widersprechen, was die Phytotomen von der Bildung der Baströhren angeben, dass näm- lich dieselben aus sehr langen , an den Enden zugespitzten Zellen bestehen. So richtig dieses aber auch im Allgemeinen ist, so glaube ich doch, dass man desshalb, weil diese Zellen nicht die Form der gewöhnlichen Bastzellen haben , noch nicht berechtigt ist , diesen Theil für etwas anderes, als für Bast zu erklären; sondern es liefert die hier betrachtete Bildung nur einen auffallenden Beweis davon, dass die strenge Unterscheidung zwischen Parenchym - und Prosen- chymzellen , wie sie in neueren Zeiten geschieht, nicht in der Natur begründet ist, eine Thatsache, welche ich wohl nächstens bey Her- ausgabe von monographischen Bearbeitungen der Anatomie einiger andern Pflanzenfamilien näher auseinander setzen werde. Jeder Gefässbündel, welcher durch den Bastring zu den Blättern durchdringt, wird auf seiner äussern Seite von dem ihm entspre- chenden Theile des Bastringes begleitet, wie Tab. Xf^III. fig. 1. d. e. h. im Längenschnitte, fig. 2« /. im (Querschnitte zeigt. Es wird nun, am die spätere Darstellung zu erleichtern, am passendsten seyn, ehe ich die Beschreibung des weitern Verlaufes 419 der zu den Blällern gehenden Gefässbündel gebe, zur Darstellung der Alark- und Rindensubstanz überzugehen. Diese beyden Organe bestehen aus grossen dünnwandigen Pa- renchymzellen {Tab. Xyill.ßg. \. f. Tab.XIX.ßg. 1. a. a.e. e.), auf deren Wandungen, wie auf den Markzellen beynahe aller Pflan- zen , nur Kleine Tüpfel anzutreffen sind. Die grossen verdünnten Stel- len, welche sich auf den Wänden der im Blattstiele und in den Blät- tern befindlichen Zellen finden '"'') , fanden sich in den von mir un- tersuchten Stämmen nicht auf den Markzellen, doch müssen sie zu- weilen auf den IVIarkzellen der erwachsenen Pflanzen vorkommen, da I\IolJejihairer den Mangel derselben als eine den Markzellen der jungen Wurzelknollen zukommende Eigenheit anführt. Rinden- und Markzellen sind dicht mit Amylumkörnern erfüllt {Tab. XX. ßg. 15. während die kleineren ifig- \k- b) voll- kommen die Form von Treppengängen und abrollbaren Spiralge- fässen annehmen. Auf allen Seiten, besonders aber auf der äusseren, sind die Ge- fässbündel des Blattstieles von einer Schichte verlängerter Zellen {fig. 13- c. fig. 14. c.) umgeben, womit die erste Annäherung an Holzzellenbildung in diesen Pflanzen gegeben wird. Auf der äusseren Seite des Gefässbündcls liegt endlich ein Bün- del von dünnwandigen Baströhren ifig- 13. C. fig. 14- C), in wel- ^22, chem sich bey Zamia integrifolia auf seiner innern Seite 2 — 3 ge- tüpfelte Gefässe von geringem Durchmesser ifig. 13. und 14. >,re to a partially altered frond or leaf , prodncing marginal ovuIa in one pari, and in another being divided into segmeut» , in some ca-scs nearly re.senibling ihose of the ordinary frond." 55- 436 übrigen Pflanzen dadurch unterscheidet, dass es sich nicht zu einem Carpell zusammengerollt hat und kein Stigma besitzt; eine Ansicht, welche, wie es mir scheint, durch die Art und Weise, wie bey Cj*- cas diese sogenannten Spadices sich entwickeln, die vollkommenste Bestätigung erhält. Es erhellt nämlich aus den Beobachtungen von Rheede ■'') , dass der weibliche Stamm von Cycas in so ferne von den übrigen Gewächsen in Hinsicht auf sein Wachsthum abweicht, als seine Blüthe, ob sie gleich aus den Blättern der Endknospe gebildet ist, dennoch nicht das Längenwachsthum des Stammes beschränkt. So lange nämlich der Stamm der weiblichen Cycas noch keine Blü- then entwickelt, so erscheint alle Jahre ein oder zweymal an seiner Spitze eine Knospe, deren äussere Blätter die Form von kleinen Schuppen besitzen, während die inneren sich zu wahren gefiederten Blättern ausbilden. Wenn nun der weibliche Stamm seine Blüthen entwickelt, so erscheint eine ähnliche Knospe an der Spitze des Stam- mes ; die äusseren Blätter derselben besitzen ebenfalls, wie bey der Blattknospe, die Form von Schuppen, an der Stelle der inneren Blätter erscheinen hingegen die sogenannten Spadices. Hiemit ist aber das Wachsthum des Stammes nicht beendigt, sondern es findet sich, umschlossen von den in Spadices verwandelten Organen, eine neue Blattknospe, welche sich auch, nachdem sich die Spadices nach Art der Blätter nach Aussen gebogen haben, wie die früheren Blattknospen entwickelt ; auf diese Weise wechseln nun fortwährend Blüthen- und Blattknospen mit einander ab **). Nehmen wir alle diese Erscheinungen zusammen , die Aehn- lichkeit der Blätter und Spadices in ihrer äusseren Form , die Ue- bereinstimmung ihres innern Baues, die Aehnlichkeit in der Stel- •) Hort malab. Tab. III. p. 9 — 14. *) Vrgl. die Abbildungen von fnictificirendea Cycadeen ioi Hort, malab. Tom. III. Tab. 16—20. 437 lung und die abwechselnde Entwicklung dieser beyden Organe, end- lich die von Robert Brown nachgewiesene Uebereinslimmung der weiblichen Blülhe der Cycadcen mit dem Ovulum der übrigen Pha- nerogamen, so lässt sich gar nicht verkennen, dass der Spadix der Cycadeen {ür ein modificirtes Blatt und nicht für einen Ast zu hal- ten ist. Es stimmen ferner die Erscheinungen, welche das Wachsthum dieser Pflanzen darbietet, vollkommen mit den Resultaten der ana- tomischen Untersuchung des Stammes und des sogenannten Spadix überein, und es erhellt auf das Deutlichste aus denselben, dass diese Gewächse der von mir mit dem Ausdrucke der vegetatio termincdis bezeichneten Vegetationsweise auch dann noch getreu bleiben, wenn ihre Blätter sich in Fructificationstheile metamorphosiren. Es erhält hierdurch die oben nachgewiesene Uebereinstimmung der Vegetations- weise der Cycadeen und Farn noch eine weitere Bestätigung, indem die abwechselnde Entwicklung von gewöhnlichen Blättern mit fructi- ficirenden Blättern oflenbar keine geringe Aehnlichkeit mit der Er- scheinimg hat, dass bey vielen Farnkräutern, z. B. bey Blechnum boreale der Entwicklung von fruchtbaren Wedeln jedesmal die Bil- dung von einer Anzahl unfruchtbarer Wedel vorangeht. Da Robert Rroicn's morphologische Deutung der weiblichen Blüthen der Cycadeen und Coniferen noch weit entfernt ist, allge- mein als richtig anerkannt zu werden, so sey es mir erlaubt, hier noch eine Bemerkung über den Bau der Fruchthülle von Cycas bey- zufügen , indem die grosse Aehnlichkeit, welche die äusseren Theile dieser Frucht mit einer jD/'m/;« besitzen , Manchem vielleicht von nicht unbedeutenden Gewichte für die Ansicht, als sey diese Umhüllung ein wirkliches Pericarp, seyn könnte, wie denn auch ^ch. Richard'') *) I. c. p. 206 . ,,.V IVpnque de la maturite cnmplete ccttc partie derient soiivent 09- seuse c» trf s ^paisiie , comme dans le Firnis Pinea , les Cycadies etc. Oii trouverom- nous des graines 011 le tdgttment extcrieur ojjre cette Organisation?" 438 in der Existenz des Putamen einen Ge^enhtweie ^e^en Robert BrowrCs Ansicht zu finden glaubte. Das Vorhandenseyn eines Putamen scheint mii" aber durchaus nicht als Beweis dafür gelten zu können, dass der in Rede stehende Theil nicht eine wahre Saamenhaut, sondern ein Pericarp ist. Um dieses näher nachzuweisen, bin ich geViöthigt, ei- nige Worte über die anatomischen Verhältnisse des Putamen voraus- zuschicken. Es scheint , dass in der Carpologie der Begriff eines Putamen noch sehr schwankend ist , indem Gärtner dasselbe für die verhär- tete und verdickte innere Haut des Pericaipes, Claude Richard da- gegen für das Holz desselben hielt. Beydes lässt sich meiner An- sicht nach nicht vertheidigen, besonders ist der von A. Richard »vX- eestellte Begriff durchaus unrichtig, indem das Putamen (wenn man nicht einige ganz abweichende, und daher nicht mit den übrigen zu vereinigende Fälle, wie Ilypliaene, hierher zählen will) nicht durch holzartige Gefässbündel, sondern immer durch eine cigenthümliche Veränderung in dem parenchymatösen Gewebe der Früchte hervor- gebracht wird, an welcher die Gefässbündel, selbst wenn sie im Putamen liegen (was in vielen Fällen gar nicht der Fall ist) durch- aus keinen Antheil nehmen. Diese Veränderung der parenchymatö- sen Zellen besteht (so weit sie anatomisch nachweisbar ist, und nicht in chemischer Mischungsveränderung besteht) darin, dass ihre Wandungen durch Auflagerung neuer Schichten eine bedeutende Dicke und Härte erhalten; ausser dieser Verdickung der Wandungen zeich- nen sich diese Zellen noch durch die sehr grosse Menge von engen, porenähnlichen Canälen, von welchen ihre Wandungen durchzogen sind, aus. Es verhalten sich diese Zellen also zu dem weicheren Paren- chvme der Früchte wie das Kernholz des Stammes zu dem frischen Splinte. Es ist nun leicht begreiflicli, dass eine solche Veränderung eines Theiles des Zellgewebes ebensowohl in einer Samenhaut , als 4-39 im Pericarpc vor sich gehen kann , in welchem Falle dann ein wirk- liches Putamen dem Samen imd nicht dem Pcricarpe zugehört. Wenn dieses Verhältniss auch sehr selten ist, so kommt es dennoch in der Natur vor und wir finden ein solches Putamen sehr deutlich ausge- bildet bey den Samen vieler (wenn nicht aller) Arten von Magiio- li'a: hier besteht nämlich die testa seminis aus zwey Lagen, von welchen die äussere ein weiches, beerenartiges Parenchym bildet, während die innere Schichte durch Verdickung der Zellwandungen in ein wahres Putamen verwandelt ist , das in Rücksicht auf seine Struclur mit dem Putamen von Juglans, Prunus, mit dem der Pal- men u. s. w. völlig übereinstimmt. Völlig dieselbe Bildung finden wir nun auch in der Umhüllung des Samens von Cycas , indem die äussere und innere Schichte derselben aus einem dünnwandigen, wei- chen Parenchyme besteht, während die mittlere, aller Gefassbündel entbehrende Schichte aus denselben dickwandigen, porösen Zellen, wie das Putauien der übrigen Früchte, zusammengesetzt ist. Erklärung der Abbildungen. Tab. XVJII. Fig. 1, l.üngenschtiitt diircli das Holz *on Zamia lorißi/olia in scnkrpcliter Riclitiiii^ auf die Kinde gcfiilirt, um den tcbertritt der Ilnlzbiindt-l in da» Bl^tt zu zeigen, o. Mark. — 6. d. g, Ilol/.liiindel, unten zwischen 6 und d, aus getüpfelten Uiihren bestehend; oben bey g, \vn der Ilnl/.biindel in einem Ungen ausnürts in die, den Ilnlzcylinder umgebende, Zellenioasse tritt, verwandeln sich diese Itiihreu in Trep- 440 pcngänge. — d. e. Der den Gcfässbündel begleitende Bastbündel. — /. Das den Uol«- cylinder auf seiner äussern Seite umgebende Parenchjm. — m. Markstrahl. — i. l. Der lur Seite des eben beschriebenen liegende Holzbilndel, welcher aus einer Gefäss- schichte i. k, und aus einer Bastschichte k, l. besteht, und in gerader Richtung Im Stamme sich fortsetzt. Fi". 2. Horizontalschnitt durch den Stamm von Zanüa lotigifolia. a. Ein Theil des Mar- kes. a. i.Gefässschichte. — b. d. Bastschichte des Holzcylinders, beyde von Mark- strahlen c. e. durchsetzt. — /. Den Hokcjliader auf seiner äusseren Seite umgeben- des Zellgewebe. — g. In demselben liegende Gummigänge. — h. Einer der in dem äusseren Zellgewebe abwärts steigenden GefässbUndel. — i. Einer der in die Blätter eintretenden Gefässbündel. Fig. 3 und 5. Längenschnitt durch das Holz von Taxm baccata parallel mit den Mark- strahlen geführt, a. Die auf der Innern Wandung verlaufende Spiralfaser. — b. Die mit Tüpfeln besetzte Wandung der Röhre. — c. Dieselbe im Durchschnitte. Fig. 4. Längenschnitt durch das Holz von Zamia longifoUa parallel mit den Markstrahlen geführt. Die Röhren sind mit länglichrunden Tüpfeln auf eine ziemlich unregel- mässige Weise besetzt, a. — Bej' b. liegen einige Zellen eines Markstrahls auf den getüpfelten Röhren. Fig. 6. Längenschnitt durch den Bast von Zamia longifoUa in paralleler Richtung mit der Binde geführt, a. a. Durchschnittene Markstrahlen. — b. b. b. Baströhren, welche dadurch sich von den Baströhren anderer Pflanzen unterscheiden j dass sie mit ho- horizontalen Querwänden übereinander stehen. Tab. XIX. Fi". 7. Querschnitt durch den mittleren Theil eines jungen Stammes von Cycas revoluta. a. a. Mark. e. e. Den Holzcylinder auf der äusseren Seite umgebende Paren- chymlage. b, b. Gefässschichte des Holzcylinders. — c. c. c. Bastschichte dessel- ben. d. d, Gummigänge, deren Wandungen aus zarten Zellen gebildet werden. Fi". 8. Querschnitt durch den Bast von Zamia longifoUa, stark vergrössert. o. a. Mark- strahlen. b. b. Dünnwandige Baströhren. — c. c. Dickwandige Baströliren. 441 Fig. 9. Längenschiiitt durch den inneren Theil des HoIzcylJnders von Cycas revoluta. a. a. Abrnllbare Spiralgerüase. — 6. 6. Treppengänge. — c. c. Eiiliren , welche von den Treppengängen den l'ebeigang bilden zu den unregclniässig getüpfelten Rohren d. , aus nelchca der grosste Tlieil des Ilulzes dieser Pflanze besteht. — e. Mit Auiy- luniUiirneru erfüllte Markzellen. Fig. 10. Querschnitt durch das Holz von Zamia longifolia, stark vcrgrössert. o. Mark- strahlen. — b. Getüpfelte Rühren, auf deren Querscluiitte bcy c. c. die Durch- schnitte von sogenannten Poren sichtbar sind. Fig. 11. Längenschnitt dnrch den innersten Theil des Holzes von Ginkgo biloba, stark ver- grössert. a. a, a, Abrollbarc Spiralgefässe. — i. Mittelbildung zwischen Treppen- gang und poröser Rühre. — c. Uebergang von Treppengang in die getüpfelten Rüh- ren der Coniferen. — d. Grüssere, mit zwey Reihen Tüpfeln versehene getüpfelte Rohre. — e. Gewöhnliche Form der getüpfelten Röhre der Coniferen ( Kiesen po- röse Zellen.) Tab. XX. Fig. 12. Längenschnitt aus dem innersten Theile .des Holzes von Zamia longifolia, lun die Mittelform zwischen Treppengängen und porösen Röhren zu zeigen. Fig. 13. Querschnitt dnrch einen Gefässbundel Im Blattstiele von Zamia integrifolia. f.f Parenchym des Blattstieles. — a. Die gegen das Innere des Blattstieles gerichteten grösseren Gefäise des llolzbündels. — i. Die kleineren desselben, auf seiner äusse- ren Seite liegend. — c. A^erlängerte , dünnwandige Zellen, zwischen dem Holz- und BastbündrI e. liegend. — d. Kleine , auf der inneren Seite des Bastbündels liegende Gefässe. Fig. 14. Lungenschnitt des in Fig. 13. im Qnerschnitte dargestellten GefässbUndels ; die entsprechenden Theile sind mit denselben Buchstaben bezeichnet; die grns.sen Gefässe a. a. gleichen mehr den porösen Gefässen der Monocotj'ledouen, als den getüpfelten Rühren des Cycadeenstammes. Fig. IS. Querschnitt durch einen der im Marke von Zamia longifolia sich findenden Ge- 56 442 fässbiindel. 6. c. Bas(. — c. d. Holzschichte desselben. — a. Durchschnittener Guinniigang. — e. Mit Amyluni dicht erfüllte MarUzellen. Fij. 16. Iiängenschiiitt eines Gummiganges aus dem Blattstiele von Zamia incegrifolia. a. a, Pareuchym des Blattstieles. — 5. 6. Das Innere des Gummiganges. — c. c. Durch- schnitt durch seine aus einer einfachen Lage dünnwandiger, verlängerter, enger Zellen bestehende Wandung. Flg. 17. Längenschnitt durch einen zum Blatte gehenden Molzbündel von Zamia longifolia^ stark vergröasert. o. o. Die aus der Metamorphose der getüpfelten Röhren ent- standenen Treppengäiige. — 5. b, Markstrahlen. U e b e r den Bau der porösen Gefässe der Die o t y 1 e cl o n e 11 Dr. Hugo Mohl. U e b e r den Bau dei' porösen Gefässe der Dicotyledonen von Dr. Hugo M o h 1. -Deynahc keines der anatomischen Systeme der Pflanze bietet dem Phytotomen ein so mannigfaches Interesse dar, als die unter dem Namen der porösen oder getüpfelten Gefässe bekannten, in dem Holzkörper der Dicotyledonen - Gewächse sich findenden Schlauch- reihen, sowohl in physiologischer Hinsicht wegen der wichtigen Function, welcher dieselben in der Lebensökonomie der Pflanzen vor- zustehen scheinen, als auch in Hinsicht auf ihre anatomischen Ver- hältnisse, indem dieselben nicht eine ursprüngliche Bildung zu seyn, - sondern einer weitern Entwicklung und Metamorphose der Spiralge- fässe ihren Ursprung zu verdanken scheinen. In wie ferne dieser letztere Umstand wirklich existire, und auf welche Weise die Um- 446 - Wandlung des Spiralgefässes in die poröse Röhre vor sich gehe, hier- über haben bis jetzt die mühevollsten Untersuchungen so wenig zu einem sicher Begründeten Resultate geführt, dass noch jeder Phyto- tom es für nöthig erachtete, die Ansichten, welche die früheren Beobachter über diesen Punct äusserten, zu verlassen, und eine von den übrigen abweichende Lehre über den Bau dieser Gefässe auf- zustellen. Beynahe der einzige Punct, worin die besseren Phytotomen in der Darstellung dieser Gefässe übereinstimmen, betrifft den Umstand, dass dieselben zu einem und demselben Systeme mit den Treppen- gängen und den Spiralgefassen zu zählen seyen; ob dieselben hinge- gen von ihrem ersten Entstehen an die Form der getüpfelten Röhren zeigen , oder ob sie früher abrollbare Spiralgefässe seyen und erst später eine Metamorphose erleiden, ob diese letztere in einer Ver- zweigung der ursprünglich einfachen Spiralfaser , o'der ob sie in Zwischenlagerung von neugebildeten Fasern oder von porösen Häu- ten bestehe, ob endlich die Tüpfel Erhöhungen oder Verliefungen, oder ob sie wirkliche Poren seyen u. drgl. mehr, dieses sind lauter Puncte, über welche auch nicht zwey Pflanzenanatomen dieselbe Mey- nung haben. Schon vor mehreren Jahren habe ich in meiner Schrift über den Bau und das Winden der Ranken und Schlingpflanzen (.pag. l6. II. flg-^ einige Beobachtungen über diese Gefässe bekannt gemacht, und darauf hingewiesen, dass wahre Spiralgefässe die Grundlage der- selben bilden, dass aber die Metamorphose in das getüpfelte Gefass auf eine von den bisher darüber gehegten Ansichten gänzlich ver- schiedene Weise vor sich gehe. Da ich jedoch diesen Gegenstand an jenem Orte nur kurz berührte, und nicht durch Abbildungen, welche bey phytotomischen Gegenständen unumgänglich nothwendig sind, erläuterte, da ferner meine Ansichten über diesen Gegenstand durch wiederholte , mit Hülfe besserer Instrumente angestellte Untersuchungen 447 erweitert, und zum Theil berichtigt worden, so mag vielleicht eine nähere AuseinanJerselzung der in jener Schrift nur kurz angedeute- ten Resultate meiner Untersuchungen für die Phytotomen niclit ganz ohne Interesse seyn. Da es nicht meine Absicht seyn kann, an diesem Orte eine Dar- stellung aller an diesen Gelassen von andern und von mir selbst beobachteten Erscheinungen zu geben, welches eine für die Grenzen einer solchen Abhandlung viel zu umfassende Arbeit wäre, sondern da ich nur die Beobachtungen über einige Formen dieser Gefässe, welche besonders tauglich sind, uns zu einer genaueren Einsicht in den Bau derselben zu verhelfen, vorlegen möchte, so scheint es über- flüssig zu seyn, die von früheren Phytotomen aufgestellten Ansichten über ihren Bau, die Gründe, welche für und wider jede derselben sprechen, anzuführen und zu beleuchten; so wie es auch ein im- nützes Beginnen wäre, ^venn ich mir die Mühe geben würde, näher auseinander zu setzen, warum die Meynung derjenigen, welche diese Gefässe für ein vom Spiralgefässsystem verschiedenes System erklä- ren, zu verwerfen ist, indem eine solche Meynung, sobald meine Beobachtungen als richtig erkannt werden, als ein, schlechten Unter- suchungen seine Entstehung verdankender Irrthum unhaltbar in sich selbst zusammenfallen muss. Wir finden die porösen Gefässe der Dicotyledonen nicht alle völlig nach demselben Tj'pus gebildet, sondern treften zwey Abarten davon; bey der ersten Abart dieser Gefässe, welche wir bey den meisten Dicotyledonen, z. B. bey der Eiche, beym llollunder, beym SassaJ'rasholze , beym Hanfe u. s. w. finden, sind die Wan- dungen derselben gleichförmig auf allen Seiten mit Poren besetzt, während die zu der zweyten Abtheilung gehörenden Gefässe , die wir in dem Holze der Linde, des Feldahorns, der italienischen Pappel finden, an verschiedenen Stellen einen gänzlich verschiedenen Bau zeigen Diese letzteren, welche die Phytotomen beynahe ganz- 448 lieh unbeachtet gelassen haben, sind es nun hauptsächlich, welche man zur Untersuchung wählen muss, wenn man sich eine richtige Vorstellung vom Baue dieses Systemes verschaffen will. Ich habe in der angeführten Schrift das Lindenholz als Bey- spiel gewählt, um den Bau dieser Gefässe näher auseinanderzusetzen, und auch jetzt noch scheint mir dieses das geeignetste Beyspiel hiezu zu seyn ; daher mögen auch hier die an diesem Holze gemachten Beobachtungen die Reihe beginnen. Die porösen Gefässe der Linde liegen, wie man auf dem Queer- schnitte des Holzes sieht ( Töö. XXJ. ßg. 11.), seltener einzeln, sondern meistens in kleinen Gruppen nebeneinander zwischen den dickwandigen Prosenchymzellen (Holzzellen) zerstreut. Untersucht man nun dieselben auf diinnen Längenschnilten des Holzes näher, so ergiebt sich, dass derjenige Theil der Wandung jedes Gefässes, welcher an die umliegenden Holzzellen angrenzt (6), ein ganz an- deres Aussehen zeigt, als derjenige Theil der Wandung, mittelst des- sen ein Gefäss unmittelbar an einem andern anliegt (c), ein Verhält- niss, welches bereits der treffliche Beobachter J. J. Moldenhawer bemerkte, und worüber er von andern Phytotomen, welche die Sache nicht finden konnten, mit Unrecht getadelt wurde. Betrachten wir zuerst die an die Holzzellen anstossende Wan- dung dieser Gefässe, so zeigt dieselbe beständig, und dieses auch im ältesten Holze, das Aussehen eines abrollbaren, aus mehreren, in paralleler Richtung verlaufenden , zum Theile sich spaltenden und wieder verbindenden Fasern bestehenden Spiralgefässes i^fig- 2. ßg. 3. a. b. d- e. ), an welchem eine zarte, durchäichtige Haut ifig. 2. i.) zwischen den Fasern ifig. 2- «•) ausgespannt ist. Betrachten wir dagegen denjenigen Theil der Seitenwandung des Gefässes, durch welchen es mit einem andern Gefässe derselben Art 449 in Berührung steht Xf'S- 3- ^- P- e«v/)j 80 sehen wir zwar auch hier noch die Spiralfasern eich über diesen Thoil des Gefiisses fort- setzen,, flllei/i das ganze Aussehen des Gefasscs hat dadurch eine be- deutende Aendcrung erlitten, dass, zwiscliea je, zvvey, Spiralfaserp. ,eiae Reihe VQP Tiipfcln (Por^aJ- liegt.,; -,.,,:;} ni j' .-r- r JfJÜ 'iiü' .'--. w) Bringt man nicht 'die einfache Wandung eines solchen Gefasses, sondern die ;noch mit . einander yerhundenea' Wandungen von zwey nebeneinander liegenden Gefässen unter das Microscop, so sieht man, wie es //g. !• swf der ^zwischen a. b- d. liegenden Fläche darstellt (vvenn nänjlich {ijiq. fasern beyder Gefässe in derselben Richtung ge- wunden sind,.\vi& die^esiiin ,d,ev Linde, 4'e Regel ist), die Fasern beyder Gefäss«,, weil sio wegeni4ei': ungemeinen Zartheit der die Fa- sern auf ihrer äussern Seite umgebenden Haut sehr nahe aneinander liegen, zugleich und in gekreuzter Richtung verlaufen. Die anein- ander liegenden Wandungen dieser Gefässe erscheinen also unter der Forn» einer durch die Fasern in rhomboidale Felder getheilten Fläche, auf welcher in jedem Felde ein Tüpfel liegt. Auf der untern Seite des in fig. 1. abgebildeten Gefässes fehlt zwischen e. d. f. die Wan- dung des einen Gefässes, und nun zeigt die einfache Wandung des unterliegenden Gefässes dieselbe Bildung wie das in fig. 3. darge- stellte , von allen Umgebungen isolirte Gelfäss. Es erhellt also atis diesen Beobachtungen auf eine unzwei- felhafte ?Veise, dass die porösen Gefässe zum Systeme der Spi- ralge fasse gehören, imd dass das JVesentliche ihrer Bildung da- rin bestehe, dass ziuischen den fVindungcn der Spiral faser eine Haut ausgespannt ist , auf welcher zwischen Je zwey Fasern eine Reihe von Tüpfeln liegt. Es kommen nun folgende Fragen zur Beantwortung: Ist diese zwischen den Fasern ausgespannte Haut von Anfang an vorhanden, und gehört dieselbe dem Spiralgefässe als solchem an, und liegt der 57 450 Unterschied ZvVischen dem „Spiral ge fasse und dem porösert Gefässe darin, dass diese Haut bey dem ersteren zart und gleichförmig, bey dem zweyien derber und mit Tüpfeln versehen ist , oder bildet sich diese Haut erst bey Verwandlung' des Spiralgefässes in das poröse Gefäss, und liegt gerade in ihrer Anwesenheit der wesentliche unter- schied zwischen dem Spiralgefässe und dem poi;ösen Gefässe? In Beziehung auf diese ' Fi»*feii glaube^'lcJ^ uiSbedinft auf die erstere derselben mit Ja antworten ÜU dnrftni Weir ich sowohl bey Monocotyledonen (besonders bey Gräsern' und Palmen}, als auch bey Dicotyleddnen beständig bey allen- abrollbaren Spiralgefassenj sobald nicht die zu geringe Grösse derselben einer genaueren Un- tersuchung im i'Wege ■ stand,'' zwischen den Windungen ihrer Fasern eine gleichförmige, zarte Membran ausgespannt fand. Ueberdiess wird die Existenz dieser Haut durch die Entwicklungsgeschichte der Pflflnzengefasse (deren nähere Auseinandersetzimg hier zu weit füh- ren würde) ausser allen Zweifel ge'setzt, indem diese sogar nach- weist, 'dass diese Haut der froher- gebildete, und die Fasern der spä- ter gebildete Theil der Gefässe sind. Eine schwieriger zu beantwortende Frage ist hingegen die, ob jene Haut nur zwischen den Fasern des Gefässes ausgespannt sey, oder ob sie das ganze Gefäss umkleide, und ob dieselbe in diesem Falle ausserhalb oder innerhalb der Windungen des Spiralfadens be- findlich sey ? Das letztere ist bekanntlich die Ansicht Moldenha- iver's. Diese Puncte lassen sich durch Untersuchung des schon völ- lig ausgebildeten Gefässes nicht mehr ausmittelnj es bietet uns aber auch liier.,;die Entwicklungsgeschichte der ^flanzengefässe wiederum das Mittel dar, mit der grössten Bestimmtheit nachweisen zu können, dass jene Haut das ganze Gefäss auf seiner äussern Seite umkleide, und dass sie gleichsam eine die Fasern einschliessende Zelle bilde. Es zeigte sich mir nämlich bey meinen Beobachtungen über die Ent-^ wickluhg der Pflanzengefässe beständig, dass die schlauchförmige 4W Haut deS' Gefässes juntep der Form eii^ef dünnhäatigen Zelle yoUk^m- m«n ausgebildet ist, und mit den benachtmrlen Zellen im genauesten Zusammenhange steht, ehe noch eine Spur von den Fasern zu sehen ist, für deren Entwicklung auf der äusseren Seite jenes Schlauches also nicht einrnat der Raunt mehr vorhanden ist. Es sprechen ferner hiefür meine Beobachtungen an den Gefässen des Taxusholzes , bey welchem man deutlich die Fasern auf der Innern Seite der zu einer bedeutenden Dicke entwickelten Haut verlaufen sieht; es spricht fer- ner der Umstand dafür, dass, wo man Treppengänge oder Spir^- gefässe mit platten Wandungen aneinander liegend findet, und der Schnitt so gefülirt wird, dass man diese aneinander liegenden Wände in senkrechter Richtung auf ihre Fläche ihrer Länge nachtheilt, dass man in einem solchen Falle, wenn man auf diese Durchschnitt^fläche in senkrechter oder nicht sehr schiefer Richtung herabsieht, immer die Fasern beyder Gefässe in die Höhlungen derselben protuberiren sieht, während in der Mitte zwischen beydcn Gefässen eine (wegen ihrer Zartheit einfach erscheinende, poth wendig aber gedoppelte) Haut verläuft; es spricht ferner noch hiefür die Analogie, welche die Spiralgefässe in so mancher Hinsicht mit dem Zellgewebe ( und besonders mit denjenigen Abarten desselben, wo auf der innern Fläche der Zellen netzförmige oder ringförmige Fasern liegen) zei- gen, von welchem bekannt ist, dass die Häute der einzelnen Zellen ursprünglich sehr zart sind , und dass sich allmählig auf ihrer innern Seile neuer organischer Stoff unter der Form von IVIembranen oder Fasern anlegt) gerade ebenso finden wir nämlich bey den Spiralge- fässen ursprünglich eine einfache Haut, und später in ihrem Innern die auf derselben festsitzende Spiralfaser. Diese Aehnlichkeit, welche in Hinsicht auf ihre Entwicklung die Zellen und die einzelnen Schläuche der Gefässe zeigen, und die mannigfachen amphibolischen Formen, die in der neuern Zeit be- kannt wurden, scheinen auf eine weit grössere Verwandtschaft die- 57- 452 Ser'zwey Systeme }iinzti^'eisch-,''als''man früher anzunehmen berech- tigt seyn konnte, und so mag fean 'sich' 'wohl' weniger darüber wan- dern, wenn im Folgenden noch «o manche Puncte zur Sprache kom- men, in welchen die Organisation der porösen Gefässc mit der -der Zellen Aehnlichkeit hat. Wenn es jetzt wohl ausser Zweifel gesetet ist, dass die Membran der PflanzenS;ellen durch schichtenweiee Anla- gerungen in die Dicke wächst , so wird man es nicht unwahrschein- lich finden , dass auch die Membran der SpiralgefSsse auf ähnliche Weise in die Dicke wachse. Hierdurch erreicht diese Membran all- mShlig die Dicke des Spiralfadens selbst, so dass dieser dem Auge verschwindet. In diesem Entwicklungsgrade finden wir nun in den meisten Hölzern die porösen Gefasse. Auch in der Linde finden wir häufig in der mit einem andern Gefasse in Berührung stehenden Wandung die Metamorphose so weit vorgeschritten, dass die zwi- schen den Tüpfelreihen durchlaufenden Fasern verschwunden sind, und die Gefässwandung das Aussehen einer gleichförmigen {ßg- k- o.) , mit Tüpfelreihen ifig. U- b. C. ) besetzten Membran besitzt. Da die früheren Phytotomen es meistens versäumten, die porösen Gefasse in einem andern , als in diesem Zustande zu untersuchen , und da sie meistens nur solche Hölzer, deren Gefasse in der Fiegel diese Form zeigen, und bey welchen die Existenz des Spiralfadens sehr schwierig zu erkennen ist , zum Gegenstande ihrer Beobachtungen wählten, so erklärt es sich leicht, warum sie mit dem Baue dieses Systems nicht in's Reine kamen. Was nun die Tüpfel selbst anbetrifft, so ist es bey der Linde wegen der Kleinheit derselben nur mit Hülfe sehr guter Microscope möglich, ihren wahren Bau zu erkennen, während es bev anderen Hölzern , z. B. beym Sassafrasholze schon mittelst minder voll- kommener Instrumente möglich ist. Die 5te Figur stellt ein Stück eines porösen Gefässes dieses letzteren Holzes dar. Es erscheinen die Tüpfel desselben als (^uerspalten , die mit einem deutlichen Hofe 453 umgeben sind. Bringt man einen zarten Querschnitt des Sassafras- holzes (Jig- 130 wnter das IMicroscop, so findet man, dass dieser (J)uerspaUe ein die Warrdung des Gefässes durchbohrender Canal ent- spricht (c.)- Wo nun, wie in der angeführten Figur zwey Gefasse an- einander liegen, da entsprechen sich in beyden Gefässen die Poren (_/".) ganz genau, wie es überhaupt ein sowohl für die sogenannten Poren des Zellgewebes, als auch für die sogenannten Spalten und Poren der Treppengänge und der getüpfelten Gefässe durchaus all- gemein gültiges Gesetz ist, dass sich dieselben in Hinsicht auf ihre Lage und Grösse immer nach der Beschaffenheit und Form der an- liegenden Zellen und Gefässe richten. Der angeführte Canal führt auf eine zwischen den bevden Gefässen in der Mitte liegende Höh- lung (_e. d.) zu; diese Höhlung ist etwas weiter, als der Canal, und erscheint so bey der Seitenansicht des Gefässes, als ein die Poren ifig'- /». c. aus der Linde) umgebender Hof (/ig. If b.). Dass end- lich dieser, die Poren vorstellende Canal die Wandung des Gefässes nicht völlig durchbohre, sondern dass eine zarte Membran denselben verschliesse, dieses lässt sich, wenn der Schnitt durch eine solche Pore geht, mit einem guten Instrumente auf das Bestimmteste beob- achten. Wir finden also bey den Tüpfeln der porösen Gefässe ganz denselben Bau, wie bey den Tüpfeln des Tannenholzes iwr^V meine Schrift über die Poren des Pßanzenzellgewebes pag. l6.), worü- ber man sich um so weniger zu wundern hat, da, wie ich an einem andern Orte (über den Bau des Cycadeenstammes) zu zeigen ver- suchte, die sogenannten porösen Prosenchymzellen des Tannenholzes nichts anderes, als eine Modification der Spiralgefässe und eigentliche getüpfelte Gefässe sind. Einen ferneren Beweis für die Richtigkeit der bisherigen Dar- stellung der porösen Röhren , dass nämlich zwischen den einzelnen Spiralfasern nur Eine Reihe von Poren liege, und nicht, wie Nieser angiebt, eine mit vielen Porenreihen besetzte, eine bedeutende Aus- 454 dehnung zeigende Haut sich finde, glaube ich in einer Modification dieser Gelasse zu finden, welche ich, wiewohl selten, im Birhen- holze antraf. Hier halte nämlich die zwischen den Fasern des Spi- ralgefässes befindliche Haut nicht die gewöhnliche Metamorphose er- fahren , sondern war an den meisten Stellen in ihrer ursprünglichen Zartheit verblieben, so dass sich diese Zwischenräume als kürzere oder längere Spalten, denen eines Treppenganges ähnlich, darstellten ifg. 8. b.), während der übrige Theil des Gefässes in die gewöhn- liche Form der porösen Röhre übergangen war , wobey die Tüpfel- reihen in denselben Entfernungen von einander stasden, wie in dem abgebildeten Theile die Spalten. Ich habe schcm oben bemerkt, dass es ein allgemeines Gesetz ist, dass die sogenannten Poren sich in ihrer Lage nach der Beschaf- fenheit der anliegenden Bildungen richten ; es geschieht dieses auf die Weise, dass eine solche Pore immer nur an solchen Stellen eines Gefässes oder einer Zelle liegt, welche an die, mittelst ihrer Fläche angrenzenden Wandungen der benachbarten Zellen oder Gefässe stos- sen, nie aber an denjenigen Stellen vorkommt, welche den Ranten, oder den auf das Gefäss (oder die Zelle) senkrecht gestellten Wan- dungen der benachbarten Zellen entsprechen. Dieses ist zwar auf eine auffallendere Weise an den Treppengängen zu bemerken, es kann jedoch auch bey den porösen Gefässen mit der bestimmtesten Deutlichkeit nachgewiesen werden, besonders an denjenigen Stellen, mit welchen ein solches Gefäss an den Zellen von Markstrahlen an- liegt, vrovon ich ia ß.g. 6. ein Beyspiel aus dem Eichenholze daj-ge- stellt habe. Hier ist es auffallend, wie die Poren (Z*) des Gefässes nur den an dem Gefässe anliegenden Flächen der Markstrahlenzellen («. ) entsprechen, während an denjenigen Stellen, auf welche eine auf das Gefäss senkrecht stehende Zellwandung (c. ) trifft, keine Po- ren zu sehen sind. Zugleich nähern sich diese Tüpfel in ihrer Form und Bildung den sogenannten Poren des Pflanzenzellgewebes, indem 455 dieselben grössere oder kleinere Flecken von meist ovaler, oft unre- gelmässiger F'orm bilden , woran ohae Zweifel die Neigung des Zellgewebes, diese Porcnform zu erzeugen, und der Einfluss, den die Porenbildung des einen Pilanzentheiles auf die des anliegenden Theiles äussert, Schuld sind. Aus dem letzlern dieser Umstände, und aus dem genauen Ge- genüberliegen der Poren ist nun auch erklärlich, -warum die Poren so genau in die Rauten fallen , welche bey den aneinander liegenden Gefnssen der Linde von den sich kreuzenden Spiralfasern gebildet werden (^fig. !.)> «nd warum nie die Poren des einen GefSsses an solchen Stellen liegen, über welche die Faser des andern hinläuft. Ich habe oben die Entwicklung der porösen Gefässe mit der Ent- wicklung der Zellen verglichen und angeführt, dass Reihen von dünn- wandigen, zclleniihnlichen Schläuchen die Grundlage derselben bilden. Diese \'ergleichung könnte Manchem unpassend scheinen , weil den Schläuchen der Gelasse ein wesentlicher Character der Zellen, näm- lich das vollkommene Gcschlossenseyn fehle, und dieselben sich ohne Zwischenwände frey ineinander öffnen. In Beziehung auf diesen Punct habe ich folgendes beyzufugen. Es ist zwar richtig, dass im Allgemeinen in den Vereinigungspuncten dieser Schläuche, welche beym erwachsenen Gefasse durch einen die getüpfelte Gefasswandung unterbrechenden Ring ifig. 5. «• aus dem Sassafrasholze) bezeich- net sind, keine Scheidewand angetroffen wird, sondern dass sich die Schläuche frey in einander münden, und so das gapze Gefäss eine ununterbrochene, und an diesen Stellen nur geringe Einschnürungen zeigende Röhre darstellt, wie man dieses an den grossen GefJissen der Turpethtviirzel, des Sassafrasholzes u. s. w. schon mit der Lupe auf das Deutlichste sehen kann. Untersuchen wir jedoch die porö- sen Röhren in den frühesten Zeiten ihrer Entwicklung, so finden wir häufig die einzelnen Schläuche vollkommen geschlossen , und es verschwinden die dünnhäutigen (Querwände erst später durch einen 456 zur Zeit mir noch unbekannten Vorgang. In manchen Fällen erhal- ten sich jedoch diese (^u^rwände das ganze Leben der Pflanze hin- durch, nehmen jedoch eine von dem Baue der Seitenwände der po- rösen Röhren abweichende Organisation an. Es findet dieses aber bey den grossen Gefässen der Monocotyledonen z. B. der Gräser und Palmen (besonders bey den Gefässen der Wurzeln, bey wel- chen das Vorhandenseyn dieser Scheidewände eine sehr gewöhnliche Erscheinung ist) unendlich häufiger statt, als bey den porösen Ge- fässen der Dicotyledonen, bey welchen sie, wenigstens so weit bis jetzt meine Erfahrungen reichen, weit seltener gefunden werden. Diese (Querwände haben das Ausgezeichnete, dass sie eine weit weniger vollständige Wandung bilden, als es die Seitenwandungen derselben Gefässe thun, indem dieselben weniger unter der Form ei- ner mit Tüpfeln oder Spalten versehenen Haut, als vielmehr unter der Form eines mehr oder weniger regelmässigen Gitters oder Netz- werkes von breiten Fasern, welche grosse Oeffnungen zwischen sich lassen, erscheinen. Figur 1. stellt eine solche (wie in fig. 10. die Linie c- b. in schiefer Richtung verlaufende, und desshalb elliptische) Querwandung zwischen zwey Schläuchen eines porösen Gefässes aus dem Birkenholze dar, deren Fasern (« a «) alle in horizontaler Richtung parallel mit einander, ähnlich den Sprossen einer Leiter, verlaufen, und grosse, weite Oeffnungen (6 b b) zwischen sich las- sen. Diese Oeffnungen habe ich in den meisten Fällen, wo ich solche Scheidewände beobachtete, als völlige Durchlöcherungen dieser Wände gefunden, und nur in seltenen Fällen waren dieselben nach Art der sogenannten Poren von einer zarten Haut verschlossen. Solche Scheidewände traf ich in den porösen Gefässen der Birke, der italienischen Pappel, des ^cer campestre. In sehr auffallendem Grade ausgebildet finden sich dieselben auch in den grossen Gefässen von Ephedra; obgleich schon Kieser dieselben in der zuletzt genann- ten Pflanze entdeckte, so wurde doch die wahre Beschaffenheit der- 457 selben völlig verkannt, und es wurden in Folge eines schwer zu er- klärenden Irrthumes diese Scheidewände bey Ephedia fiir die Sei- tenwandungen der Gefässe (welche für Zellen angesehen wurden) gehalten. Wie ich schon oben anführte, so liegt diesen Scheidewänden in der ersten Jugend des Gelasses eine zarte, gleichförmige, vollstän- dige Membran zu Grunde, aus welcher sich dieselbe auf ähnliche Weise, wie die porösen Zellenhäute, zu entwickeln scheinen. So auffallend nun auch bey der Bildung dieser Scheidewände der Um- stand ist, dass dieselben bey weiterer Entwicklung des Gefässes ent- weder ganz verschwinden, oder sich doch nur unter der Form eines von wirklichen Oeffnungen durchbrochenen Netzes erhalten, so fehlt es uns für diesen Vorgang doch nicht an einer analogen Erscheinung im Gebiete der Pflanzenanatomie, in so ferne eine ähnliche, spätere Durchbohrung der Scheidewände auch bey den Schläuchen, welche die eigenen Gefässe (vasa laticis) von Chelidonium, Musa u. s. w. bilden, vorzukommen scheint. Ein ferneres Interesse bieten ims diese Scheidewände auch in so- ferne dar, als sie die grosse Aehnlichkeit der porösen Gefässe der Dlcolyledoiien, und der netzförmigen Gefässe Atr Monocotyledonen dadurch beurkunden, dass dieselben, obgleich sie Theile eines porö- sen Gefässes sind, dennoch nach Art der netzförmigen Gefässe ge- baut sind. Zugleich liefern dieselben den vollständigsten Beweis ge- gen die Ansicht von Hieser, welcher die am Ende der Gefässschläuche» liegenden Ringe für die weit auseinander liegenden Ringe eines, dem ganzen porösen Gefässe zur Grundlage dienenden Ringgefasses an- sieht, zwischen welchen Ringen eine von vielen Porenreihen durch- brochene Haut ausgespannt sey. Es bestätiget im Gegentheile die Existenz dieser Scheidewände auf das Bestimmteste die Angabe Mol- denhawers, dass diese Ringe nicht einfache Fasern, sondern dass sie die Grenzen zweyer übereinander gesetzter Gefässschläuche sind. . 58 458 Da NvJr bey den mit solchen (Querwänden versehenen Gefässen an einem und demselben Gefässschlauche eine Verbindung beyder IModifioalionen der Spiralg'efässe ( des porösen Gefässes und des Trep- penganges) wahrnehmen, so dürfen wir uns um so weniger -wun- dern , wenn wir nicht in allen Dicoly~ledonen die Form der porösen Gefässe antreffen, sondern dieselben in einzelnen Fällen durch netz- förmige Gefässe, welche den Bau der Gefässe der Monocolyledonen hallen, ersetzt finden, wie die&es in ausgezeichnetem Grade bey Cactiis und Sewperviviim der Fall ist, wovon ßg. g. aus Caclus brasüiensis, und j^g. 10. aus Seinpervivam arboreum ifig- 12. aus derselben Pflanze im Querschnitte ) auffallende Beyspiele liefern. Uefcerhaupt erhellt aus der im Insherigen gegebenen Auseinan- dersetzung des Baues der porösen Rühren auf das Deutlichste, dass die Art und Weise, wie sicli die porösen Gefässe bilden, durchaus nicht 80 sehr verschieden von der Bildungsweise der netzförmigen Gefässe ist, als man dieses in den neueren Zeiten angenommen hatte, seitdem Hieser eine so bedeutende Verschiedenheit zwischen diesen zwey Bildungen aufzufinden geglaubt halte. Ich möchte das Resultat meiner Untersiiehungen über diese beyden Arten von Gefässen auf folgende Weise ausdrücken: Der Unterschied zwischeii dem -porösen und dem netzföiini- gen Gefässe besiebt darinn, dass bey dem netzförmigen Gejässe der zur ii->eitern Aitsbildimg des Gefässes verioendetc organische ßloff sich nicht als Haut zwischen den Windungen des Fadens ablagert , sondern dass derselbe zur Fergrösserung des Spiralfa- dens selbst, sowohl in Hinsicht auf seine Dicke, als auch auf seine Breite, verivendet wird. Der netzfünnig verzweigte Spiral- faden erhält durch diese spätere, grössere ylusdehming in die Breite an vielen Stellen eine lamellose Form , die Zwischenräume zwischen den Fasern (die Foren} werden allmählig immer klei- ner und erhalten, weil der Spiral faden an seinen Seiten nicht 459 im rechten Winkel auf die TVandung des Gefusses abgeschnitten, sondern durch zivey schiefe Flächen zngeschurft ist ( indem bey der Durchsichtigkeil des Fadens die Linie, in welcher die ebene Fläche mit den Seiteoflächen zusammenstösst, imd zwar besonders «US dem Grunde sichtbar ist, weil bis zu dieser Linie die Haut des Gefässes mit der äusseren, ebenen Flüche des Fadens verwachsen ist, und sich hier von demselben trennt, um über die Pore des Gefässes hinweg bis zum nächst gelegenen Faden weiter zu gehen), einen schmalen I/of, der also, nie aus der gegebenen Beschreibung erhellt, durchaus nicht von der Anwesenheit eines /Fulstes her- rührt, wie die französischen Phytotomen glauben. Bey den porösen Ge fassen der Dicotyledonen dagegen wird der zur weiicrn Entwicklung des Gefässes dienende organische Stoff unter der Form einer A/embran zwischen den fJ^ndungen der Spiral faser auf die ursprüngliche Haut des Gefässes abge- lagert. Diese neugcbildcten Membranen sind aber nur in selte- nen Füllen (wie in den oben bescliriebenen ßeyspielen aus dem Lindcnholze etc. auf den, an die Holzzellen angrenzenden Seiten des Gefässes) vollständig; in der bey weitem grössten Mehrzahl der Fälle tritt hingegen derselbe Umstand ein, wie beym Zellge- webe, dass nämlich die neugebildeten Membranen an einzelnen, durch die Beschaffenheit der anliegenden 7 heile bestimmten Stel- len porenähnliche Unterbrechungen zeigen. Indem nun alle fol- genden, bey weiterer Entwicklung des Gefässes nachgebildeten Membranen an denselben Stellen ähnliche Unterbrechungen ha- ben, so entstehen hiedurch die, auj der äusseren Seite des Ge- fässes von einer zarten Membran (der ursprünglichen Schlauch- haut des Gefässes') verschlossenen, unter der Form von Foren erscheinenden Canäle , welche zu der Benennung, der porösen oder getüpfelten Gefässe f^eranlassung gegeben haben. 58:' 400 Erklärung der Abbildungen. Tab. XXI. Fig. 1. Abbildung von zwey aneinanderliegenden Wandungen von zwey porösen Gefässen des Lindenliolzes . Es erhellt aus dieser Fij:ur, dass zwischen je zwey Windun- gen der Spiralfaser nur eine einzige Tüpfelreihe liegt. Zwischen o. 6. ä. liegen die AVandungen bejder Gefusse noch aufeinander; die Fasern derselben verlaufe» in gekreuzter Richtung, und die Tüpfel liegen in den durch diese Kreuzung ge- bildeten Rauten. — Zwischen d, «. /. fehlt die Wandung des einen Gefässes. I'ig. 2. Die an die llolzzellen angrenzende Seite eines porösen Gefässes der Linde, Avelche vdllkoninien den Bau eines abrollbaren Spiralgefässes zeigt, und aus mehreren Spiralfasern (o. ) und aus einer zarten Membran (6.) besteht. Fig. 3. Poriiscs Gefäss der Linde. Der an Holzzellen angrenzende Theil a. b. d. e. zeigt den Bau eines einfachen Spiralgefässes, der an ein anderes Gefäss angrenzende Theil 6. c. e. f. den Bau «ines porösen Gefässes. Fig. 4. Poröses Gefäss der Linde, bey welchem die äussere Membran sich in den Zwi- schenräumen der Fasern so sehr verdickt hat, dasi die Fasern nicht mehr sicht- bar sind, und die ganze Wandung das Ansehen einer gleichförmigen Membran (o) besitzt, auf welcher die Foren zerstreut liegen. Jede Pore (c) ist mit ei- nem Hofe (b) umgeben. 46l Fig. 5. Poriises Gefass des SassafrashoUes. Da» Kndc de» Gcfüssschlaiichp.i ist mit ei- nem schief stehenden Ringe (a) bezeichnet. Fig. C. Poriläes.Gcfüss des Eichenholzes, welches unmittelbar an die Zellen eines Mark- strahles grenzt. Die grossen, iinregelniässig geformten Poren (6^ liegen nur an denjenigen Stellen, an welchen eine Wandung einer Markstrahlenzelle glatt auf- liegt (o), aber nie an solchen, auf welchen die AVandung (c) einer solchen Zelle senkrecht steht. Fig. 7. Elliptische Scheidewand , welche zwischen den schief aufeinander stehenden Schläuchen eines porüscn Gefässes der Birke gelegen ist, und aus hori/.ontalen Fasern (o) besteht, welche grosse, qneere Ocffnungen (J) zwischen sich lassen. Fig. S. Darstellung der au einem andern Gefasse anliegenden AVandung eines pnriiscn Gefässes der Birke, an welcher sich statt porenähnlicher Tüpfel kurze, unregel- mässige Spalten entwickelt haben. Fig. 9. Netzförmiges Gefäss aus dem Stamme von Cactiis brasiliensis, — a. Die unregel- mässig verzweigte Faser des Gefässes. — 6. Die zwischen den Fasern liegenden Poren, welche von einem schmalen, durch Zuschärfung der Ränder der Faser entstandenen Hofe umgeben sind. Fig. 10. Netzförmiges Gefäss aus dem Stamme von Sempcrvivum arboreum, — a. Unregel- mässig verzweigte Faser. — c, b. Vereinigungsstelle zweyer Gefässschläuche. — d. Zarte, die Poren verschliessende Membran des Gefässes. Fig. II. Querschnitt durch ein Stück LindenhoU. — b. Die an die Holzzellen angrenzenden, unter der Form von einfachen Spiralgefässen erscheinenden AVanduTigen der po- rösen Gefässe. — c. Die an ein anderes Gefäss argrenzenden Gefässwandungen, welche mit Tüpfeln besetzt sind. Fig. 12. Querschnitt durch ein Stück des Holzes von Sempervivum arboreum, — a. Holz- zcllcn. — b. Netzförmige Gefässe. 4Ö2 Fig. 13. QtierFchiiitt iliirch /.wcy poröse Gefässe (b. b.) des Sassafras)iohes, — a. Hnlz- zellen. — c. Porenähiiliche Canäle der an die Holzzellen angrcnzciukii Gefiisswaii- duiig. — d, Hiililo, zwischen diesem Canale, und der angrenzenden llol/.zell« gele- gen, welche bey der Seitenansicht des Gefässes als der Hof der Pore erscheint. e. Zwischen den aneinanderliegenden Gefässwandungcn liegende lliilile. — /. /. In diesen Gefässwandiingen liegende, einander genau entsprechende, porenUhnliche Canäle. MONOGRAPH[A PSITTACORUM. At'CTOß ) r ^aUVU <^, w A G L E R. La diterminalion pricise des especes et de leurs caracteres dlstincttfs , fait la premiere 5ü,te sur laquelle toiites les reckerches de Vhistoire naturelle dowent etre fondees, Les observa- tions Jes plus curieuses, les vues les plus nouvelles y perdent presque iout leur merite quand elles lont depourvues de cet appui; et malgre l'aridite de ce genrc de travail, c'est par lä que doivent commtncer tous ceux qni se proposent d'arriver ä des risuUats solides. Cuvier Rech, sur les oss, foss. V. Part. V, p. 2. Vorwort. J-(ine Monographie der Papagaien hat der treffliche, uns in der ßlii- Ihe seines Lebens leider durch den Tod entrissene, neben meinem unvergesslichen Freunde Heinrich Boie aus Kiel, auf Java schlum- mernde //. Kühl '■') in der ersten Abtheilung des zweiten Bandes der Verhandlungen der Haiserl. Leopoldinisch-Carolinischen Aka- demie der Naturforscher zu Bonn vom Jahre 1820 mitgetheilt. Diese Arbeit^ gleichsam aus dem Gröbsten hervorgeschöpft, hat viel Verdienst- liches, ist aber nicht kritisch genug, undmuss bei dem raschen Fortschrei- ten der Entdeckungen in der Ornithologie seit ihrer Entstehung bis jetzt Ifickenhaft seyn. — Kuhls Arbeit schien mir jedoch einer neuen, dabei gänzlichen und sorgfältigen Ueberarbeitung würdig und um so mehr bedürftig, als sie die specielle Kenntniss von Vögeln be- absichtiget, welche unstreitig zu den merkwürdigsten gehören, und •) liuli 1 stai'b in einem Alter von vier und zwanzig; Jahren, am 14. September 1821. Ihm folgten bafd der thatige van Hasiell und diesem Hein ric Aß oic, dessen letzter Brief an mich mit der Ueberschrift „Tapot am Fuss des Berges Pangerango auf Java" aber ohne Angabe der Zeit , in welcher er ihn schrieb, gerichtet war, und mir von sei- nen ihm so theuem Reisegefährten, meinen herzlichen Freunden, Herrn H. Ulacklot und HlülUr zugeschickt nurde. Boie starb am 4t«n Sept. 1827. 59 wegen der grossen Anzahl ihrer Sippen und Gattungen ganz vorzüg- lich monographisch behandelt werden müssen. Während meines Aufenthaltes in Frankreich , England , Holland und in Berlin beschrieb ich daher mit der grössten Sorgfalt alle in den dortigen grösseren oder kleineren (von mir am Schlüsse der Be- schreibung der einzelnen Gattungen immer angeführten) ornithologi- schen Sammlungen des Staates, gewisser Gesellschaften oder Privat- personen befindlichen Papagaien, so wie die unseres hiesigen Museums. So kommt es, dass in dieser Monographie nur wenige Gattungen sich vorfinden, welche ich nicht selbst gesehen und nach der Natur be- schrieben habe. — Das Glück war mir günstig, gegen zwei Drit- theile der in dieser Monographie aufgeführten Papagaien lebend be- obachten zu können, wodurch ich in den Stand gesetzt worden bin, die Färbung ihrer Augen, ihres Schnabels, der häutigen Theile dieses und der nackten des Gesichtes, ihrer Füsse , so wie den Bau ihrer Zunge mit Bestimmtheit angeben, und so eine ziemlich vollständige Beschreibung ihrer äusserlichen Körpertheile den Ornithologen vorle- gen zu können. Aus der ausgezeichneten Sammlung lebender Papagaien Seiner Majestät unseres unsterblichen Königes Maximilian Joseph, ka- men unserem zoologischen Museum die seltensten Gattungen zu (so z- B. Forsters Psittociis hysginus aus der Insel Eaooive.^ Psittacus Indiens u. s. w.) , welche ich grösslentheils auch ana- tomisch zu untersuchen, und so Gelegenheit hatte, mit grösserer Sicherheit die Sippen und die zahlreichen Gattungen in ihren ver- schiedenen Gruppen einander natürlich anzureihen, die Geschlech- ter zu bestimmen u. s. w. Specielle anatomische Bemerkungen, die ich hieraus ferner gezogen habe, werde ich, da sie nicht in den Kreis einer solchen Monographie gehören, einstens an einer andern Stelle mittheilen. Erst nach diesen praktischen Beschäftigungen und nach Vollen- düng der wahrend derselben festgesetzten Classification der Sippen und Gattungen, wodurch ich mir diese sämmtlich so fest eingeprägt halte, dass sie mir, selbst von ihrem Aufbewahrungsorte entfernt, gleichsam in Reihe und Glied vor Augen zu stehen schienen, begann ich ihre oft so höchst verworrene Synonymie zuerst auf dem Papiere ins Reine zu bringen, und dann mit Hülfe meiner an Ort und Stelle nach der Natur entworfenen Beschreibungen, oder mit dem einschlägigen Vo- gel selbst in der Hand, festzusetzen, und so bin ich sicher, dass auch der schärfste Critilter in Bezug auf diesen Theil der vorliegenden Ar- beit meine angestrengteste Sorgfalt nicht verkennen werde, und mich nicht leicht wesentlicher Irrthümer möchte zeihen können. Ungerne habe ich mich auf L.e VaillanVs Aussagen über ge- wisse Gattungen allein verlassen, theils weil ich aus den Beschrei- bungen mancher derselben , theils aus ihren Abbildungen mit aller Bestimmtheit ersehen konnte, dass er sie aus B uffo n , vorzüglich aber aus Edivards stillschweigend und mit gewissen, absichtlichen Veränderungen, die die That unkenntlich machen sollten, gezogen halte. — Solche Vögel will dann Le VaiLlant in der Regel zu Lissabon, oder am Cap, oder an irgend einem anderen entfernten Orte lebend gesehen haben. — Dadurch bin ich in mancher Beziehung misstrauischer gegen diesen sonst so ausgezeichneten, höchst scharf- sinnigen und scharfsichtigen Ornithologen geworden, als ich es früher war. Wo ich, bei Ermangelung des natürlichen Gegenstandes, auf solche Weise mehr durch seine als meine Schuld fehlte, möge man es mir verzeihen. Ucber einen brasilianischen Papagai haben mir Seine Durch- laucht, der hochgefeierte, um die Landes- und Thierkunde Brasiliens, und dadurch um die Wissenschaft hochverdiente Maxiiniliaii Prinz zu fVied Bemerkungen, und über einige mir dunkel gebliebene Gallun- gen des alten, thätigen iMarcgrave , Herr Geheimerath Prof. Dr. Licht enst ein nähere Aufschlüsse, und von zweien derselben (/*.;?//- 59- tacus Paragua *) und Psit. Tarabe) Abbildungen nach Marc- graves OriginalgemSIden, so wie ferner Abbildungen der Sittace glauca und des Pioniis vultiirinus gütigst mitgetheilt. — Diese Hülfe ist mir bei vorstehender Arbeit von beiden Gelehrten geworden; aus- serdem hat an derselben Niemand Antheil. Schmerzlich habe ich wie bei der Ausarbeitung meines Systema avium, so auch hier die zweite Auflage von Lathams Synopsis avium vermisst. Die Papagaien, welche dort beschrieben sind, be- dürfen demnach noch ihrer besondern Betrachtung. Bei Ausmessungen der Papagaien habe ich mich durchgehends des Pariser Maassstabes bedient. Geschrieben am Christtage 1830. *) "Wie schon Bufjon, und nach diesem ücAfeni« ein in seiner schälzenswtrthcn und nützlichen Abhandlung; Die fVerhe von jyiarcgrave und Piso über Naturgeschichte Bras siliens, erläutert aus den wieder aufgefundenen Original- Abbildungen (Abhandl. der Königl. Akademie der Wissensch. in Berlin 1815 — IT. S. 201.) S. 168. ganz richtig vermuthet hatten, dass dieser Vogel kein Americaner seyn möchte, so hat es sich neu- erlichst gezeigt, dass er in der That kein solcher, sondern ein Bewohner Australiens ist. Er muss daher in lilarcgraves Hände über Asien durch Ilandclsgelegenheit gekom- niensejn, — AVeleher Landsmann sein Pj. Taraie ist, wird die Zeit lehren. Eine ähnliche Zusammenstellung von brennendem Roth und von Olivengrün, w ie an diesem Vogel, be- merktman am Ps!(taeui(?)J'ie;(7ü aus Neuholland. Wenn anders man nach dieser Analo- gie in der Färbung beider Vögel, so wie nach der allgemeinen Körpergestalt, als worin der Tarabe mit den übrigen indischen Papagaien seiner Sippe Uebereinstimmung zeigt, schliessen darf, möchte man versucht werden, ihn für einen Bewohner ISeu- Guineas oder Indiens zu halten. Gewiss aber ist er eben so wenig ein Brasilianer als der Paragua t MONOGRAPHIA PSITTACORÜM. Gedrängter Ueberblick der Geschichte der Papagaien. Uic Papagaien sind so eigenthümlich gebildete Vögel , ihre Sitten von so besonderer Art, und ihr Name, so wie ihre Geschichte, kommt so oft in der menschlichen Gesellschaft zur Sprache, dass selbst der- jenige, welcher zum Erstenmale einen dieser Vögel im Leben erblickt, mit Bestimmtheit sagen wird : das ist ein Papagai ! Dies setzt einen allen Gattungen der zahlreichen Sippen eigenen Typus in ihrer Ge- stalt und Lebensweise voraus, der auch auf keine Weise zu verken- nen ist. — Wir nehmen bei allen Papagaien einen dicken, hacken- förmig abwärts gebogenen, stark aufwärts biegbaren Oberkiefer, ei- nen hauchigen, vorn zugeschärften Unterkiefer, sogenannte Kletter- füsse, welche zwei Zehen vorn, und eben so viele hinten haben, so wie die Gewohnheit wahr, die Nahrung mittelst eines Fusses zum Schnabel zu bringen, und diese mit der Schneide der Unterkiefer- 470 spitze zu zernagen. Nicht weniger fallt dem Betrachtenden ausser- dem ihre Sitte auf, sich mit Hülfe des Schnabels im Steigen von einem Orte zum andern fortzubewegen, und vorzüglich sich da- mit in die Höhe zu heben. — Die Pracht ihres Gefieders, die schöne und edle Haltung ihres Körpers, eine gewisse Grazie in vielen ihrer Bewegungen, das Zutrauen, welches sie in der Gefangenschaft zu ihrem Wärter und zu allen Bekannten des Hauses zeigen, die grosse Fertigkeit, welche sie in der Nachahmung menschlicher Worte er- langen, die Possierlichkeit, Munterkeit und das äfllsche Betragen die- ser, das ruhige und ernste, von einer gewissen Klugheit gelenkte Verhalten jener, dies alles hat die Papagaien seit den ältesten Zeiten schon, theils zum Gegenstande des Luxus der Reichern, theils des häuslichen Vergnügens oder ernster Forschungen gemacht, und sie, besonders seit Indien durch die UmschifFung des Vorgebirgs der gu- ten Hoffnung dem europäischen Handel zugänglicher geworden, xind America entdeckt wurde, gleichsam als lucrative Handelsartikel, un- unterbrochen bis diesen Augenblick in ungeheurer Anzahl nach Eu- ropa gebracht. Die Papagaien der Alten. Die älteste Nachricht, welche wir von diesen Vögeln haben, geht bis auf Alexander den Grossen zurück. Dreihundert und dreissig Jahre vor Christus wurde aus Indien durch den Onesikrit, den Be- fehlshaber über Alexanders Flotte, eine Gattung mit rothem Hals- bande geb acht , welche unstreitig unser Palaeornis Alexandri ist. Aristoteles (Lib. VIII. cap. 12.) scheint diesen Vogel nicht selbst ge- sehen, und nur aus Erzählungen gekannt zu haben, indem er sagt: Üdi-co 'IvbiKov opvtov if xpirrarnj tö Xeyövjuei^oj' dv3'pÜ! A^yortu^ea 'dSpor/^e S'ioKvSiSaKros aira; oiwTOf, IplSoiv r.vpTou, tU ip^^vai SiivaraL ^ai^ovi x^^P htiteiv* ^'Xv^iv ii 5pv/uovs ät'^ofpvii TzTipv-yi. 'Opipivf ^^pas ijtnaiv Iv ovpt(Stv' ti; Se Ce, atu 6'lKiLtiXi~üJv äSKcx^flaai, KatrSapoc aXiivöy, KaiGap, 01)5' äv opl) Xr)^i)v rjyayiv ouVo^aros, vvv ÜKiXtvfSxof ctiras opus äi>ay.pir.iTOii. **')PsiUace, lux volucrum , domini facunda Occidit aeriae ceUberrimae gloria gentis, voluptas. 475 Gcnueser den indischen Handel allein in Händen hatten. Dem höhe- ren Norden waren sie bis jetzt noch ganz fremd geFjlieben, oder man kannte sie dort nur aus Erzählungen und Gemälden. Die UmschifTung des Vorgebirgs der guten Hoffnung, welches Barth. Diaz i486 entdeckt hatte , durch Vasco de Gama im Jahre I49B) die den Seeweg zu Indiens Reichlhi'imern zeigte, brachte die Portugiesen in den Besitz eines Reiches in Asien. Von nun an wur- den liäufiger Papagaien aus Indien nach Europa gebracht, und schon ist es kaum mehr möglich, dem geschichtlichen Gange in der Ent- deckung der einzelnen Gattungen dieses Landes zu folgen. Franz von yllmeida, der erste portugiesische Vicekönig in Indien (von 1505 — 9.) gründete überall, wo seine Schiffe landeten, Handelsnie- derlassungen, und ndhm 1506 Ceylon in Besitz. Dadurch, und dass sein rsachfolger in der Verwaltung, Alfons von Albuciuercjue (von 1510 — 15), Malakka eroberte, wo sich die Handelsschiffe von Japan, Sina, den Molukken, von Bengalen, Persien, Arabien und Africa sam- melten , wurden jetzt sowohl indische als africanische Papagaien in Europa ziemlich gemein, imd Loris und Kakatue bereits \n, den eu- ropaischen Seestädten zum Verkaufe ausgeboten. Diese führten nach Scaliger {E.vercifation. exotic. üb. XV. de sublilitate ad Car- danuin. Par. 1557.) auf Badan; einer Java nahe gelegenen Insel, den Namen Cachi, d. h. hostbar, jene dagegen den Namen Nor (woraus, wie es scheint, ihr anderer, Lori , entstand), welcher glänzend bedeutet. Im Jahre 1599 beschrieb Aldrovande (Ornith. I.^p. 66?.) unter der Aufschrift: „(fe psittaco albo cristato^^ ausführlich und auf bestimmte Weise zuerst einen Kakatu, welcher im Besitze des Fürsten Alexander Farnese war. Auch gab er eine Abbildung von die- sem Vogel. Obgleich dieselbe mittelmässig ist, so erkennt man doch in ihr, mit Hülfe der Beschreibiuig, unsere Cacatua cristata. A\s psittacus 60 ■• 476 erythrochlorus macrouros wird von demselben Autor (p. 681) unsere Charmosyna papiiensis heschriehen, für welche ihn aber bis jetzt noch Niemand erklärt hatte. Auch bringt ^Idrovande im dritten Bande sei- ner Ornithologie (pag. 560-) eine avicula ex I\Ialacca zu unserer Kennt- niss, in deren Beschreibung und Abbildung man mit Bestimmtheit die weibliche Psittacula Galgulus erkennt. — Im Jahre l605 machte Clusius {_Exoticor. libri X. FoL p. 304 ) unter dem Namen „Noy- ras^^ Linnes Psittacus gairulus (von welchem er sagt, dass einer, der von Java nach Amsterdam gebracht wurde, I7O holländische Gul- den kostete), und einen „psittacus mininius" p. 3Ö5. bekannt, wel- cher, wie dies auch die beigefügte Abbildung lehrt, die c.llerliebste Psittacula puUaria ist. — Gross ist die Anzahl von indischen Papa- gaien, die darauf im achtzehnten Jahrhundert durch Alb in, Ed- wards, Brisson, Sonnerat , Buffon u.'a., so wie mit dem Beginnen des neunzehnten durch L,e Faillant, nachher durch Kühl, Temminck u. a. bekannt gemacht, und grösstentheils auch abgebildet wurden. Die Papagaien Africa's. Es war im Jahre 1455, als Aloysius Gada Mosto aus Venedig, ein junger Mann voll Unternehmungsgeist, in den seit fünf Jahren entdeckten Senegal einlief, und darauf, nachdem er seinen Lauf nachdem grünen Vorgebirge gerichtet hatte, auch an die Mündungen des Gam- bia kam. Nach seiner Erzählung {Prima navigazione per tOceano alle terre de' Negri dellabassa Etiopia di Cada IMosto. Vicenza 15070 wimmelt es am Senegal von einem grünen Papagaie mit gel- bem Bauche und grauem Kopfe. Niemand verkennt in dieser Be- schreibung den Pionus senegahis , welcher im Jahre 1695 von Le- maii'e gleichfalls am Senegal angetroffen und beschrieben wurde. Auch gedenkt Cada Mosto des seit Plinius bekannten Palaeornis cubicularis. » 477 Die dritte Gattung aus diesem Welttheile, Psittacus Erithaciis, wird im Jahre 1550 durch Deutschlands Plinius, durch Gesner, diesen Wiederervvecker der seit Jahrhunderten schlummernden Na- turgeschichte , mit den Worten: „cinerciun (iiioque ipsUlacum) vel siibcoerulciim toto corpore, picliim habeo, in caiida tantum ruben- tibus pennis, parte circa oculos Candida'^ bekannt gemacht. Im Jahre 1646 beschrieb Aldrovande denselben Vogel als psittacus cinereus (Omithol. I. p. 675 ), so wie eine rothschäckige Abart hie- ven, die er mit dem Namen psittacus erj-throleucus belegt, und die sich bis auf den heutigen Tag in don Systemen der Compilatoren er- halten hat. Von beiden Vögeln giebt Aldr oviande sehr erkennt- liche Abbildungen. — Diese Gattung war nach Aldrovande in Europa allgemein, und wegen ihrer besondern Gelehrigkeit eine der gesuchtesten und beliebtesten, wie dies selbst jetzt noch der Fall ist. — Um die Mitte des siebenzehnten Jahrhunderts entdeckte man auf Madagascar einen ganz schwarzen Papagai {JFr. Cauche, Voy. ä Madagasc. Par. 1Ö51..J Flaccourt Voy. a Madagasc. Par. 1661.), unsere Coracopsis atra , und im Jahre 1700 wurde von B rissen (Ornith. 4. p. 515) eine damit verwandte Gattung von eben daher, Coracopsis mascarina, so wie eine sehr kleine Species, Psittacula cana, auf IMadagascar, St. Mauritius und St. Franciscus heimisch, be- schrieben. Darauf lernte man nach der IMitte des achtzehnten Jahr- hunderts Psittacula roseicoUis vom Vorgebirge der guten Hoffnung, und Pionus Le f^aiUantii vom Kaffernlande kennen, — Dem uner- müdlichen Ritppel war es bis jetzt allein vorbehalten, auch in die- sem Jahrhunderte im nördlichen Africa eine mit dem Pionus sene- gahis zunächst verwandte Species zu entdecken (Pion. Dlcyeri). — So lernten wir also aus dem ungeheueren Africa seit Nero bis auf den heutigen Tag, mithin in einem Zeiträume von etwa 1800 Jahren, nur 9 Gattungen von Papagaien kennen '') ! — ~) Tm Falle nicht aach Pwnu$ guineensis and Psittacula Swindereniana Africaner aiBcl. 478 Die Papagaien Ämerica's. Kaum hatte Christoph Columbiis im Jahre 14Q2 America ent- deckt, als auch schon einige Jahre darauf Araren, Sittiche und söge- nannte Amazonenpapagaien aus diesem paradiesischen Lande in gros- ser Anzahl nach Europa verführt wurden. Hier erregten sie durch die Pracht ihres Gefieders die Bewunderung aller, die sie sahen, und am Glänze und an der schönen Gestalt der Sittace Ararauna, oder • S. Aracanga vor dem Pallaste oder im Lustgarten eines Fürsten, konnte sich die gaffende Menge nicht satt sehen. — Papagaien waren die ersten Thiere, welche Coliimbus im neuen Welttheile aufstiessen, und Gegenstände des ersten Tauschhandels mit den Eingebornen. Als dieser unerschrockene Seefahrer auf seiner zweiten Reise im Jahre 1493 nach Guadeloupe kam, sah er daselbst Araren, die man Gua- camayos '") nannte {Herrera Lib. IL cap. 10.). Die erste Nachricht von der hiehergehörigen, ehemals auf den Antillen gemeinen Sittace Aracanga fällt mithin in das Jahr 1495, doch erhalten wir eine ge- nauere Beschreibung und Abbildung von diesem Vogel erst gegen die Mitte des sechzehnten Jahrhunderts durch Gesner, welcher ihn Psitlacus erythroxanthus nennt (Ornith. p. 720.). Genau unterschei- det davon der unsterbliche Naturforscher die mit ihm nahe verwandte brasilianische Sittace Macao als Psittaciis erythrocyanus (p. 721.). Die köstliche, lasurblaue Sittace Ararauna wurde um das Jahr 1550 von dem Franciscanermönche Andre Thevet (_Singu- larites de la France antarctiqiie. Paris 1558. ?■ 92. Carinde Ges. 1. 0. p. 208.) in Br*ilien entdeckt, und von ihm, so wie im Jahre 1578 von Lery (Voy. au Bresil. Paris 1578- p. 171.), nachher auch ') Dieser Name wird, nach Azaras Zeugniss, noch heutiges Tages in Paraguay von den Guarauis den dortigen Araren gegeben. 470 von Aldrovande als Psiüacus maximus cyanocroceus beschrie- ben (Ornith. I. p. 663. c. fig.)- D'e Wilden nannten nach Thevet diesen Vogel Caniiule, ein Name, welcher gegenwärlig noch in Pa- raguays einer der .S. Arurauna sehr nahe stehenden Gattung bei- gelegt wird. Gegen Ende des siebenzehnten Jahrhunderts wurde von dem See- fahrer Georg Spielberg in der hohen Breite des Portfamine in der magellanischen Strasse (unter 53° 44' südlicher Breite) ein Pa- pagai {Sit. smaragdina?) und eben daselbst derselbe Vogel auch von Dampier (l687) beobachtet. Die sogenannten Amazonenpapagaien lernte man erst gegen Aus- gang des siebenzehnten Jahrhunderts durch Aldrovande kennen, welcher hievon drei Gattungen, nämlich den Psiltaciis poecilorhynchus, Psit. ochrocephalus, und Psit. leucocephalus beschreibt. Eine^ vierte von ihm angeführte und abgebildete Gattung ist vielleicht auf eine Abart des Pionus menslruiis zu beziehen. Im Jahre l605 beschreibt C las ins (Exotic. p. 365.) den prachtvollen Z?e/-o/)/j'/^s accipilrinus als Psiltaciis clegans , und fügt seiner Beschreibung eine sehr ar- tige Abbildung des Vogels hinzu, so wie Ynca G arcilasso de la f^cga aus Cusco in America (geb. 1540, gest. 1020) in seiner Ilistoria de las antiguedades y conqiiista dcl Peru (die zu Lissa- bon im Jahre ifiOt) in Fol. erschien) von einem Sittich in Peru eine Beschreibung giebt, in der man augenblicklich die dortselbst noch höchst gemeine Sittace militaris erkennt, welche, nach Angabe der Historiker, den alten Incas von Peru von den Unterthanen zum Ge- schenk gebracht wurde, um damit die königlichen Palläste zu zieren. Franz llernandez bearbeitete auf Befehl Philipps des Zwei- ten, dessen erster Leibarzt er war, eine Naturgeschichte der Thiere und Pflanzen Mexicos, welche in der Stadt Mexico in einem Auszuge 480 von Ximenes im Jahre l6l5 erschien, und, wenn sie so, wie sie Hernandez ausgeführt halte, auf uns gekommen wäre, der Wis- senschaft von grossem Interesse und Nutzen gewesen seyn würde. So aber besitzen wir in einem von Nardo Antonio Recchi veranstalteten, durch peinigende Scholien von Tcrrentius, Fa- ber und Fab. Columna verunstalteten Auszuge, welcher 1051 in Rom unter dem Titel: „Rerum medicarum Novae Hispaniae the- sauriis" erschien, leider nur einen kleinen Theil vom Werke Her- nandez' s , welches nicht weniger als sechzig tausend Ducaten ge- kostet zu haben scheint. — Hernandez beschrieb in diesem Werke mehrere Papagaien Mexicos, wovon aber bis jetzt nur zwei mit Ge- wissheit erkannt wurden, nämlich Sparrmanns Psittacus albi- frons , und Temminchs Psittacus Pretrei; — Bekannt sind die Kunstwerke der Mexicaner, welche sie von Vogel-, und namentlich von Papagaienfedern verfertigten. Hernandez erzählt, dass die Mexicaner , da sie unter sich einen Handel mit Papagaienfedern trie- ben, sich eine gewisse Anzahl von Bäumen zueigneten, in welchen diese Vögel nisteten, und dass diese Papagaienbäume von Einem auf den Andern fortgeerbt wurden iHernand. Thes. p. 4ö. cap. llT.). Im Jahre 1636 wurde der Gr&{ Johann A/orj7z nachmals Fürst \on Nassau-Sie gen in Staatsangelegenheiten als Befehlshaber einer bedeutenden holländischen Macht nach Brasilien gesandt. Dieser, ein Freund der Naturgeschichte, liess von seinen gelehrten Begleitern, seinem Leibarzte Wilhelm Piso und dem Astronomen Georg Marcgrave von Liebstädt bei Meissen, die Pflanzen und Thiere des Landes sammeln, beschreiben und abbilden. 1048 erschienen JVfarcgrav e' s naturhistorische Abhandlungen in der bekannten Hi- storia naturalis Brasiliae. In ihr wurden Sit. aurea, Sit. Jendaya, Sit. versicolor , Sit. Tui, Sit. Tuipara, Sit. severa, Sit. lutea, Sit. Makavuanna, Psittacus amazonicus, Psit. Tarabe und die liebliche Psittacukt passerina zum Erstenmale beschrieben. Zwei andere von 481 Marcgrave angeführte Gattungen kannte man vor ihm schon durch Gesner (_SiC. Macao) und Aldrovande (Psit. ochrocephalus}. Ein Papagai , welcher aus südlicher gelegenen Gegenden im Herbste schaarenvveise nach Carolina wandert, und bis nach Virginien vordringt, Sit. hidoviciana , wurde von Catesby ilValiiral - Hi- Story of Carolina caet. Lond. 1731- u. 1743.) in den ersten Decen- nien des verliehenen Jahrhunderts entdeckt, beschrieben und abge- bildet. Charlevoix beobachtete denselben Vogel nach Catesby in Luisiana illist. de la noiw. France. Par. 1744 HI- p- 384)- — Nun folgen wieder in der Bekanntmachung neuer Gattungen aus Ame- rica Edioards, Brisson, Biiffon, Azara\ Le V aillant u. a., und in der neuesten Zeit Fieillot., Kühl, der Prinz Ma- ximilian zu JVied. V. Spix und einige andere, Die Papagaien Australiens. Mar c grav e scheint der erste zu seyn, welcher im Paragiia, und wahrscheinlich auch in seinem Tarabe, australische Papagaien (beide Vögel aber angeblich als brasilianische) beschreibt. — Die Be- kanntwerdung des durch seinen sonderbaren Zungenbau sich vor allen übrigen Papagaien so sehr auszeichnenden Microglossus ater- rimus fällt in das Jahr 1707, zu welcher Zeit, nach Edwards Bericht, in Amsterdam ein gewisser van Meulen eine Abbildung die- ses Vogels herausgab, der die Edwards'sche nachfolgte. Diesen folgt Brisson, durch welchen wir den Plalycercus amboinensis aus Neuguinea , und den durch Farbenpracht ausgezeichneten Trich. multicolor aus Neuholland kennen lernen. Im Jahre 1708 beobachtete B oii gainville kleine blaue und rothe Papagaien auf 0-Tahiti, dtEnt recaste aux (Voy. II. p. 47- t. x.) den stattlichen Pezoporus formosus in Neuholland, Parkinson (^Hawkesw. Voy. Vol. IL p. 18.) eben daselbst einen grossen, langschwänzigen, 6l 482 schwarzen Kakatu (Calyptorhynchus') , welchen Latham späterhin mit Banks Namen belegte. — Mehrere Gattungen wurden in Neu- holland von Banks und Solander während Cooäs erster (1769), und während dessen zweiter Reise um die Welt (1TT2) von den bei- den Forste rn auf den Inseln der Südsee beobachtet. Die Letzte- ren entdeckten auf Neuseeland den einzig in seiner Sippe dastehenden Nestor hypopoUiis und den Platycercus Novae-Seelandiae, auf Neu- caledonien den schmucken ISympliicus bisetis, auf 0-Tahiti, Oriadea und andern in der Nähe liegenden Inseln Platycercus pacificus und den prachtvollen Coriphilus euchlorus , auf Tanna Trichogl. palma- rum, und auf Eaoowe Platycercus hysginus. Im Jahre 1781 und in den darauf folgenden Jahren erschien Lathams General- Sy- nopsis of Birds, in welcher viele Papagaien Australiens zu unserer Kenntniss gebracht werden. Auch Phillips Voyage to Botany- Bay (1789), JVhites Journal of a Voyage to New-Southwales (17Q0), und Shaws A'aturalists Miscellany (1789), ^° ^'^■^ dessen Zoology of New-Holland (I794) enthalten mehrere neue Papagaien aus Australien. Durch die Bemühungen der Engländer kommen noch immer prachtvolle Gattungen aus diesem merkwürdigen, nur längs seines Randes untersuchten Welttheile zu unserer Kenntniss. Europa ist der einzige Welttheil, welcher keine Papagaien be- sitzt. Mit Ausnahme weniger sind diese auf die Tropenländer beschränkt. America besitzt die meisten Gattungen *), denn es zählt deren ge- genwärtig mit Bestimmtheit 83. Darauf folgt Australien, von wo Ö6, und dann Asien , von wo 43 Gattungen bekannt sind. Etwa sechs •) Ich zähle hier nur die genau gekannten. Die Zahl der übrigen mir unbekannt geblie- benen Papagaien ist aus dem Anhange zu ersehen, den ich den Beschreibungen der ersteren nachgesetzt habe. 483 Gattungen {Platyc. I^ovae-Guineae, Domic. punicea, Domic. atricapil- la, Psittacodis magna, Psittacula batavensis, Cac. siilphurca) scheint Asien mit Australien gcmeinschafllich zu besitzen. In Africa hat man bis jetzt nur zehn Gattungen entdeckt, unter welchen sich nur eine einzige keilschwänzige (/*«/. cubicul.) befindet, und deren eine iPsit. Sivinder.') einem andern Welltheile angehören dürfte. Das Vaterland einiger anderer I'apagaien ist noch nicht ausgemittelt. Nördlich geht eine Gattung dieser Vögel {^Sit. ludocic.') zwei bis drei Grade über Pensylvanien hinaus, südlich sind ISestor hypo- polius und Platycercus Novae- Seelandiae von Förster noch un- ter einer Polhöhe von 46° in einem höchst unfreundlichen Clima, . nämlich in der Dusliy-Bay auf Neuseeland, in Patagonien Sittace patagonica von Les son, eine andere iSü. Smaragd.?') von Spiel- berg, Dampier, und in der neuesten Zeit auch von Hing in der Magellansstrasse, welche unter 53 30', und Platycercus erythrotis auf der Insel Macquarie, die unter 54 0j/j5' südlicher Breite liegt, be- obachtet worden. Hierdurch wird also die frühere, von Biiffon ausgehende Annahme, dass die Papagaien nur eine Zone von fünf und zwanzig Graden auf jeder Seite des Aequators bewohnen, voll- kommen widerlegt. In den Anden lebt Sittace militaris noch in ei- ner Höhe von 3000'. Gedrängter Vergleich der Papagaien mit den Nagern und Einiges über ihre Stellung im natürlichen Systeme. Ich führe hier zum Theil Einiges von dem an, was ich hierüber in meinem Buche: „Natürliches System der u4mp/iibien mit voran- gehender Classification der Säugthiere und f^ögel'' (München, Stuttgart und Tübingen. Cotta 18300 S. 110. kürzlich milgetheilt habe. Öl* 484 Man sagt, die Papagaien entsprächen den Aflfen und seyen diese unter den Vögeln : allein diese Ansicht oder Behauptung ist, wie ich sogleich zeigen werde, unrichtig '■'). Die Papagaien entsprechen viel- mehr den Nagern, und stellen diese unter den Vögeln vor. Dies be- weist der Bau ihres Kopfes und ihre Lebensweise. Der Gelenkforlsatz des Unterkiefers ist nicht, wie bei allen übri- gen bis jetzt bekannten Vögeln, der 9uere, sondern, wie bei den Nagern, der Länge nach mit dem Schädel eingelenkt, und der obere liegt viel höher als die Gaumenbögen (bei den Nagern höher als die Zahnkrone), wodurch, wie bei den Nagern, seine Bewegung nach hinten und vorn frei, nach den Seiten gänzlich beschränkt, und die Möglichkeit zu nagen bezweckt wird. Weder, wie schon bemerkt, bei einem anderen Vogel, noch bei einem anderen Säugethiere findet eine ähnliche Einlenkung des Un- terkiefers in den Schädel statt. Die Kieferüberzüge der Papagaien entsprechen nach ihrer Ver- richtung "), Gestalt, so wie durch ihr Reproductionsvermögen den Schneidezähnen der Nager. Mit der Schneide der Unterhief erspitze ") Die Papagaien haben mit den Affen nichts anderes gemein , als ihre Possierlichkeit; allein diese ist den Eichhörnchen und einigen anderen Nagern nicht weniger eigen, als den Affen. ') Finken, Kernbeisser u. s. w. zersprengen wohl auch die SamenhUlsen, allein nnr mittelst des seitlichen Randes der Ladenscheiden, was mit dem Zerkleinern der Nah- ningsstoffe der Säugethiere mittelst ihrer Backenzähne vergleichbar ist. Eulen und Ilachte bedienen sich beim Fressen, wie die Papagaien, gleichfalls nur der Kiefer- spitze (und der Schnabel dieser A'iigel ist desshalb auch nach seiner allgemeinen Gestalt dem Schnabel eines Papagais nicht unähnlich); allein sie zermalmen damit nicht den Frass. Auch tritt hier noch ein anderer, wesentlicher Fall ein. Bei den Papagaien ist es nämlich der Unterkiefer, bei den Hachten dagegen der Oberkiefer, welcher die Nahrung zerstückt. Die übrigen Vögel verschlucken ihre Nahrung ganz, oder zerdrücken sie vorher, indem sie sie quer zwischen die Kiefer legen. 485 zerfeilen die Papagaien, wie die Nager mit dem Meisscl ihrer untern Schneidezähne, die Nahrungsstoffe ''). Die Spitze des Oberkiefers •) Von lebenden I'apagaien , welche vor mir stehen (Psit. Uucoceph., Pionus senegalus, anä Sittace Tirica), habe ich nachfolgende Benbachtungen. — Dass bei den Papagaien der Oberkiefer mit der Slirne in einem so hohen Grade beweglich eingelenkt sey, wie bei keinem anderen Vogel, und dieser dadnrch hoch emporgerichtet und wieder senkrecht herabgezogen werden könne, ist eine bekannte Sache. Ich war anfänglich der Meinung, dass diese Vorkehrung am Schnabel allein nur dazu diene, damit der Vogel in die MundillTnung, welche, so lange nicht der Oberkiefer in die Höhe gezo- gen ist, durch die Krümmungen der beiden Kieferspitzen sehr verengert wird, noch Früchte von ziemlichem Lmfange aufnehmen könne: allein später überzeugte ich mich, dass mit dieser Beweglichkeit des Oberkiefers auch noch ein anderer, und Kwar ein sehr merkwürdiger Endzweck verbunden sey. Sobald nämlich meine Pa- pagaien irgend einen harten NahrnngsstofF zernagt haben , drücken sie den Oberkie- fer senkrecht gegen die Spitzenschneide des Unterkiefers herab, der nun bald zu- rückgezogen wird (ein Vermögen, welches allein durch den länglichen Gelenkforlsatz des Unterkiefers bewirkt werden konnte) , bald sich mit seiner Spitzenschneide ge- gen die Innenseite der Oberkieferspitze so stark vorwärts schiebt und stemmt, dass dadurch ein Ton entsteht, der dem von einer Raspel hervorgebrachten gleicht, mit welcher man über die scharfe Kante einer Hornplatte hinfuhr. — Ich gab nun auch genau auf die Zeit.Vcht, in welcher diese Reihungen der Unterkieferspitzo gegen die Innenseite der Oberkieferspilze statt fanden, und übemengte mich, dass sie von dem Vogel immer nur dann ausgeführt mirden, wenn derselbe, wie schon oben be- merkt, einen harten Körper benagt, und dadurch die Schneide der L'nterkieferspitze abgestumpft hatte. — Ich untersuchte daher von Neuem die Structur der Kieferschei- den, und CS wurde mir dabei mit Einemmale der Nutzen der, in dieser Art: auf der Innenseite der Oberkieferspitze hintereinander gestellten emporspringenden, am vorderen Rande scharfen Leistchen erklärlich. Diese bilden im Schnabel der Pa- pagaien eine eigentliche Feile, an welcher die Unterkieferschneide nach Bedürfniss auf die angeführte AVeise geschärft wird! — So darf man nun mit ziemlicher Gewissheit annehmen, dass diejenigen Papagaien, deren Schnabelfeile sehr entwickelt ist, sich von harten Früchten, wenigstens znm Theil auch von solchen, ernähren, dagegen diejenigen weiche gcniessen, deren Feile wenig entwickelt ist, oder denen eine solche gänzlich fehlt. Bei allen Papagaien, deren Unterkiefer auf seiner Dille sehr erweitert, und da- selbst seitlich mehr oder weniger kantig ist, und welcher eine wagrechte Spitzeo- schiieide hat, mithin bei allen americanischen Papagaien, eben so auch bei den Papa- gaien Indiens mit äholichcr Unterkicfcrbildung (die beiden rotheo Gattungen Eclect. 486 dient, gleich den obern Schneidezähnen jener Säuglhiere, nur als An- stemmungspunkt des zu benagenden Gegeestandes, und besitzt dess- halb auf ihrer Innenseite einen Quervorsprung, der eben daselbst auch den obern Schneidezähnen der Nager eigen ist *). Diesem Vor- sprunge steht bei den Papagaien die Schneide des Unterkiefers, bei den Nagern der Meissel der untern Schneidezähne gegenüber. — Die beiden Kieferscheiden bilden bei den Papagaien, wie die obern und untern Schneidezähne bei den Nagern, Behufs des Nagens einen Halb- kreis. — > Die Schneidezähne der Nager haben (wie alle hohlwurzeligen grandis und Linnaei sind hievon nicht ausgenommen), und bei allen africanischen habe ich diese Feile beobachtet. Ich fand ferner, dass dieselbe allen denjenigen Papagaien Asiens nnd Australiens fehlt, deren Unterkieferdille seitlich sehr zusaniniengedriickt , dabei sehr schmal, auf ihrer vordem Seite gerundet, und am Ende etnas /.«gespitzt ist, und welche eine bewimperte Zunge haben. Es lässt sich daher annehmen (der Bau ihrer Zunge al- lein schon berechtiget hiezu), dass diese Gattungen weiche und saftige Früchte fres- sen. — Die langschwänzigen , schwarzen Kakatue Neuhollands, deren Unterkiefer sehr massiv ist, haben gleichfalls keine Feile am Schnabel. Leider wissen wir nur wenig von den Sitten dieser sehr sonderbar gebildeten Papagaien. Noch muss ich auch der sonderbaren, vertical-maucrförmig herabgezogenen Gaumen- beine der Papagaien gedenken, welche zusammen eine gegen die Zungenoberfläche sich herabziehende Art von Rinne bilden, und so gleichsam die Bewegungen der Zunge leiten. Dadurch aber eben ist diese im Stande, das kleinste vom Vogel ergrif- fene Samenkorn plötzlich und sicher unter die schmale Oberkieferspitze hin zur Zer- malmung zu schieben, was ohne diese besondere A'^orkehrung wohl oft niissglUcken würde. Bei den indischen und australischen Papagaien mit bewimperter Zunge, welche wohl nie kleine Samenkörner fressen, schienen mir diese Gaumenbeine viel niederer und weniger herabgezogen zu seyn, als bei den americanischen, africanischen und den übrigen asiatischen. In meinem oben angeführten Sj-steme habe ich auf die Analogie aufmerksam gemacht (S. 257.), welche in Beziehung auf die Gestalt und Stel- lung der Gaumenbeine und den damit bedingten Nutzen zwischen den Papagaien und Chamäleonen statt findet. *) Bei mehreren Papagaien, welche sich von sehr weichen Früchten zu ernähren schei- nen, ist indessen dieser Vorsprnng ziemlich verwischt: so z.B. bei den wimperzüng- igeu Gattungen Neuhollands; am zahnlosen Schnabel der SiUace hyazintliina, aber, meines Wissens, keines andern americanischen Papagaies, fehlt er gänzlich. 487 Zähne) das Eigene, dass sie sich in demselben Grade wieder ergän- zen, in welchem sie sich durch den Gebrauch abnützen. Eben so verhält es sich mit den Kieferscheiden der Papagaien ■"•"). Die Papagaien sind auch in ihren Sitten den Nagern, namentlich denjenigen ähnlich, welche auf Bäumen leben. Sie sind flink, unru- hig, possierlich, und bringen gleichfalls ihre Nahrung mit den Füs- sen zum Munde, was unter den Vögeln nimmermehr zum Vorschein kommt. Sie haben das heftige, leicht reitzbare Temperament der Nager, und sind eben so lückisch, eben so fruchtbar und so zahlreich an Gattungen und Individuen als diese, ernähren sich von vegetabi- lischen Stoffen, nisten in hohlen Bäumen, oder bauen nur selten ein Nest, wie z. B. Sittace murina. Diejenigen Papagaien, welche fast immer auf dem Boden umher- laufen, schliessen sich durch diese Sitte, so wie durch ihre Schnabel-, Flügel- und Fussbildung, den A nu'' s der siebenten Ordnung der Vögel meines Systems innig an. Sie hüpfen oft, wie Erdnager, in die Höhe, allein sie gehen schrittweise. Die andern Gattungen, wel- che fast ausschliesslich auf Bäumen leben, haben häufig, wie die Baum- nager , einen langen Schwanz, der zur Herstellung eines gewissen Gleichgewichtes im Körper dient, wenn sie steigen, und immer das Vermögen, die Zehen beim Abwärtssteigen von einem Aste zum an- dern sehr weit rückwärts zu biegen, worin sie vorzüglich mit den Eichhörnchen und Fledermäusen übereinstimmen, welche die Zehen der Hinterfüsse, gleich Eidechsen, ganz zurücklegen können. — Es *) Das W.ichsthnm dieser Kieferscheiden ist nicht weniger stark, als das der Schnei- dezahne der Nager. Ein phih'p|iinischcr Kakatii, welchen ich lange Zeit 7.u beob- achten Gelegenheit hatte, verlor durch Zufall die ganze Spitze der Oberkiefer- scheide. Die Unterkieferspitze, deren Ausdehnung jetzt nichts mehr im AVeg^ stand, wuchs, wie dies unter ähnlichen Umständen mit den Schneidezähnen der Nager der- selbe Fall ist, 7.U einer solchen Länge heran, dass der Vogel ausser Stand gesetzt wurde, seine Nahrung mit dem Schnabel zu ergreifen und zu zernagen, und nur mit Tieler AlUhe, mittelst Aetzung, am Lebeo erhalten werden kooute. 488 giebt viele Nager, die ihre Nahrungsmittel in besondere Taschen des Kopfes einsammeln. Ich habe beobachtet, dass sich hiezu Psittacus leucocephalus und einige andere Papagaien der ziemlich weiten Höh- lung ihres Unterkiefers bedienen, und aus derselben die Hanfkörner mittelst der Zunge zwischen die Kieferspitzen bringen. An der Spitze der den Papagaien nachfolgenden Ordnung der Sperlinge steht der durch sein glänzend grünes Gefieder, so wie durch die Gestalt seines Schnabels einem Papagaie ähnliche Finksit- Jich iPsätacopsis'). Ihm folgen die Kreuzschnäbel (Loxiae Illig.') nach, die in ihren Sitten vieles mit den Papagaien gemein haben. Dadurch stehen diesen Vögeln die Sperlinge überhaupt noch nahe, dass diese , wie jene , die Sämereien, von welchen sie sich ernähren, von der Schaale entblössen ") u. s. w. •) Nach diesen höchst gedrängten historischen und naturhistorischen Bemerkungen über die Papagaien im Allgemeinen, hätte ich gerne noch ein allgemeines Bild von ihrer Lebensweise entworfen, und hier mitgetheilt; allein die mir vorgeschriebenen Gränzen in Bezug auf den Raum in diesem Bande der Denkschriften nöthigen mich, von meinem Vorsätze abzustehen, und so kann ich in diesem Betrachte bloss noch auf l-e Vaillant' s oft angeführtes Papagaienwerk , und auf die Nach- richten verweisen, welche Azara a. a. O. , Virey \mi FeiZ/of im 25ten Bande des Nouveau Dictionnaire d'histoire naturelle (Artikel „Perroquet" p. 292.) im Allgemeinen über die Papagaien gegeben haben, und Prinz Maximilian zu JVicd indem demnächst erscheinenden 3ten Bande der Vögel Brasiliens mittheilen wirdL Conspectus systeraaticus generum et specierum ex ordine Psittacorum, adjecHs generum characleribus. Genus I. Palaeornis ") yig. Edelsittich. Myxa ventricosa, apice lata; lingua simplex, glabra; pedes brevcs, validi; ungues breves, admodum arcuati; caiida elong-ata, gradata, rectricibus duabus intermediis longissimis, attenuatis, apice rotundatis; ptüosis mollis; collare sive taenia ad Caput plerumque adultis. Asiae et Africae incolae. Vitae ratio ignota. In Asia et Africa locum Sittacarum tenent. Species: \. P. Alexandri. — 2. P- cubicularis. — 7,, P . borneus- — 4. P. melanorhymchus. — 5. P. pondicerianiis. — 6. P. barbatus. — 7. P. malaccensis. — ti. P. bengalensis. — 9. P. incarnatus- — 10- P- cyanocephulus. — \\. P. columboides- Genus II. Polytelis ") PFagl. P rächt sit tieft. Character generis praecedentis; pedes elevati, graciles, tarso tereti. •) IlaXatos antiqnus, öpyis aris. Vigors, Transact. of the Linn, Soc, XV, p. 286. ') IIoXvTiXjt exquisitus, Avis generis ob pedes altos et graciles genns sequens cum praecedente conuectens. 62 490 Genus Aiistraliae proprium. Vitae ratio latet. Species: \. P. Barrabandi. Genus III. Pezoporus *) Ulig. Erdsittich. Myxa lata , medio subcarinata , apice subemarginata ; maxilla sine dente , parva sicut mandibula; lin^ua simplex, glabra; pedes gracileSj tarso tereti digitisque elongatis, reticulato-asperulis j imgiies longi, rectiusculi ,- caiida elongata, lanceolata, rectrieibus angustis, acutis; ptilosis moUior, varia. Species generis Australiae incola, in humo obambulans victum quaerit. Species: l. P. formosus. Genus IV. Nymphicus '^"')'Wagl. Schmucksittich. Character generis praecedenUs, exclusis unguibus brevioribus, arcuatioribus ; maxilla dentata ; lalera oris anguli lobo membranaceo aucta (an omnibus?). Australiae incolaej in humo ambulantes locis cultis victum legunt. Species: l. IS. bisetis. — 2. N. Novae - Hollandiae. Genus V. Prioniturus ***) TVagl. Momotsittich. Character generis praecedentis; ro5?/-Km validum ; recfrice^ duae intermediae ante apicem nudae. '■) IIiSoKopas pedestev. Illiger, Prodr. Syst. Manun. et Av. p. 201. "J Nv/ifiKÖs sponsaJis, — Nomen genericum a diademate, quo species dnae generis ornatae sunt, •*") Sic dictus ob caudaestructuramut in Pnonjte iübmofo. Prionites (aris) et äpä caiida. 491 Species Asiae incola. Vitae ratio ignota. Species: i. P. platurus, Genus VI. Platycercus *) yig. Platt schmeifsittich. lilaxiUa paratonis inflata sine culmine distincto, tomüs deote aucta; mandibula ad tomia sinuata; myxa Liangulosa, aequalis, la- tiuscula; lingua simplex, glabra; pedes gracilcs, tarso tereti, altius- culo; iingues maiusculi, arcuati; cauda elongata , lata, gradata, rec- tricibus versus apiccm plus minusve angustatum rolundatis sive ro- tundato-truncatis} plumae compactac, capitis subdiscretae. Australiae incolae. Degunt grcgibus raaioribus sive minoribus locis cullis, cerealibus et baccis i,PL Novae-SeeL), praccipue Coc- colobae aiislralis et Phytolaccae completae infesti. Nidificant in arfaoribus <;avis et ova 4 — 6 in nidutn e plumis, sive e gramine structutn, et intus plumis Stratum, aut in lignum putridum deponunt. Ova Platyccrcorum divisionis ka tota alba, divisionis B^. alba, nigro-maculata. — In Australia quodammodo locum Deroptyi ex America et Coracopsium ex Africa tenent. Species: A: Rectricibus admodum gradatis: \. P. auriceps. — 2. P. pacißciis- — 3- P. Novae-Seelandiae. — l^. P. erythrotis. — 5- P- ulieteanus- — B. Rectricibus gradatis sive siib gradatis: a. cauda picta: 6. P. multicolor. — 1. P. Barnardi. — 8- P- pileatus. — Q. P. vemistus. — 10. P. iclerotis. — \\. P. eximius. — 12- P. caledonicus. — 13. P. jon- quiUaceus. — \k- P- vulneratus. — 15- P. zonarius. — l6. P. Novae -Guineae. — 17. P. Pennantii. — ß. cauda o b s c u - ') ISXoTvs planus, KipKOS cauda. Vigorset Horsfield I. c. p. 278. — Species di- nsionum A. et B. ß. forsan genus peculiare formaut. 62* 492 ra: 18- P' erythropterus. — IQ. P. scapulatus. — 20. P. am- boinensis. — 21. P- hysginus. Genus VII. Deroptytxs *), Wagl Fächersittich. Character Platycercorum divisionis B/3; maxillae culmen di- stinctutn; fa7-SM5 brevior, validier, depressiusculus; . S. xanthoptera. — 4. S. virescens- — 5- S.Tirica. — 6. S.euops. — 7. S.murina. — 8. IiKpÖ! panns, yXütUa lingna. Geoff. St. HU., fieill. Gal. des Oia. Ltss. Man. d'Oruith. II. p. 144. Sectio: Probosciger Kühl. Arm ä trompe Vaill. Penoquet ä trompe Cuv. R. an, I, p. 465. ') KaXvitTu) tego, puyx"' rostrnm. VigonH Horsfield 1. c. p. 169. 504 Species: l. C Leachü. — 2. C Temminchii. — 3. C. stel- latus. — 4. C Banksii. — 5. C. fiinereus. -slij'ifiid 'i - Gctijw XXVII. Corydon IVagL-iiorydon. p. Rostrüm breve, validum'; mandibula quam maxilla robustior, validissima, myxa latissima, angulosa, in medio apicis profunde si- nuata; maxilla sicut pedes parvi Calyptorhynchi\ caiida medi- ocris, aequalis; plwnae compactae, capitis, colli ac trunci latae, apice truncato-rotundatae ; pileus cristatus; remiges maculatae. Ptilosis Varia. Sexus colore variant (?). > Species Australiae incola. Vitae ratio ignota. Species: 1. C galeatus. Genus XXVIII. Cacatua ='=) Fieill. Kakatu. Rost r um et Ungua Calyptorhynchi, mandibula angustiore; pedes robusti, reticulati, tarso brevi, depressiusculo j cauda medio- criSj aequalis ; plumae compactae, longae, latae, recto-truncatae , pul- verulentae; Caput crista magna, plicatili auctum; plum.ae in genis Calyptorhynchi. Ptilosis pallida. Sexus colore non variant. Asiae et Australiae incolae. Vitae ratio avis ferae ignota. Species: 1. C. roseicapilla. — 2. C Fhilippinarum. — 3. C Leadbeateri. — 4. C moluccensis. — 5. C- cristala. — 6. C. ga- lerita. — j. C. sulphurea. ~) Vieillot, Dict. NouT. d'hist. nat. XVII. Id. Encycl. meth. Lesson, Man. d'Ornith, 2. p. 143. Kahadoe Lacip, Cuv, I, c. Gen. Plyctolophus Vig. st Horsf. 1. c. p. 269. — Nomen Cacatua a voce harum arinm iis prae caeteris psittacis peculiari, derirahim, unde omni jure retinendum, Vetenun Cuculus aequo modo ab ans voce dehratus. 505 Genus XXIX. Licmelis =') IFagl., Fächler. Character principalis Cacatuae, maxilla admodum producta, a sinu lalerali ad apicem parum curvatum angustata; mandibiila bre- vis , rolundata (frons cristata). Species Australiae incola. Vilae ratio ignota. Species: l. L. tenuirostris. Genus XXX. Nestor Was,!., Nestor. Maxilla prolongata, attenuata sine dente vero , sensim curvata compressa (maxillam Loxiae curvirostrae quoad formam universa- lem aemulans) ; mandibula versus apicem altenuato-compressum sen- sim subascendens, parva; acies infra apicem maxillae (pro recipiendo apice mandibulac) perquam distincta, arcuata, latere poslico lon"-itu- dinaliter striato-sulcata, contra apex maxillae subtus profunde excavatus et laevis 3 cauda mediocris, aequalis ; ptilosis varia {remiges et rectri- ces fasciatae, harum rhachis in cirrum brevem desinens). Species Australiae incola; vitae ratio ignota. Species: 1. N. hypopolius. ) AiKfir)Tr)i, o, Ventilator. Nomen derivatnm a crista frontis, quam avis in morem ven- tilabri molitat. 04 50Ö Expositio specierum. I. Genus: PALAEORNIS (Conf. pag. 48g). 1. P. Alexandri. Eleganter viridis; gastraeum nonnihil ad fla- vum inclinans; fascia cervicis lata, laete rosea; vitta menti supra gu- lam ducta, lata, aterrima, in utroque latere apicis inferioris in lineam excurrens, cum cervicis fascia se jungentem; alarum tectrices superio- res humerales purpureae, maculam longitudinalem inagnam efficien- tes , tectrices inferiores minores virides, majores cinereae; remi- ges subtus et intus nigricantes, supra pogonio externo virides, nonnihil in coeruleum vergentes; rectrices omnes supra virides, sub- tus flavidae, intermediae versus apicem viridi-coerulescentes ; rostrum validum, sanguineo-coccineum , sed maxillae apex extimus flavidus. Mas et Foem. adult. Psittacus torcjue miniaceo Aldrov. 1. p. 679. The Ring- Parraheet Ediv. 2- t. 292. ifig- mediocr. Psittacus Alexandri Linn. et G/neZ. insynonymia). Psittacus Alexandri La th. {exclu- sis Omnibus indicatis varietatibus^, B eckst., f^ieill., Kühl Con- spect. Psitt. p. 30. (Verhandl. der Leop. Carol. Akad. d. Naturf. zu Bonn 1820). — Perruche ci collier de tisle de Lugon Sonn er. Voy. ä la Nouv. Guinee. p. 80. t. 43. Psittacus Sonnerati Aue- tor, et Kuhlii. Perruche ä collier des iles Maldives Buff. PI. enl. 642. {.fig- accur.} La grande Perruche ä collier Le Vaill. Perroq. t. 30. i^fig. accur.) Avis hornotina et jufiior. Macula alarum supra humeras pur- purea; Collum, mentum ac gula tota viridia} ptilosis reliqua avis 507 adultae; caput ad latera nonnihil ad canum vergens; rostrum palli- dius coccineum; irides albac, circa pupülam vix obscuriores. Psittaciis minor viridis. -i4ldrov. 1. p. 680. Psittaca gingi- niana Briss. 4. p. 343. t. 2(). f. 1. Perruche de Gingi. Biiff. PI. enl. 239. ifig- inediocr.') Psittacus Eiipalria Auct or. La Per- ruche ii cpauletles rouges Le f^'aiil. 1. c. t. 73. {/ig. opiO Regio ophthalmica tota plumosa; irides albae, vix conspicue in isabcllinum vergentes, circa pupillam griseo-virescentes (in specimini- bus aliis hie color circa pupillam griseo-virescens vix conspicuus); palpebrarum margo tam juvenilis quam adultae avis isabellino-incar- natus: pedes incarnato-albidi ; cauda perquam gradata, rectricibus dua- bus intermediis longissimis, gracilibus. Longitudo a rostri apice ad caudae basin Ö'/z", rectricum duarum intermediarum 13" (interdum ultra), extimarum 4". Habitat in India Orientali, praesertim in in- sula Ceylon (.Mus. Paris., Berol ; multos vivos \-idi). Expositio synonymiae Psit taci Alexandri auciorum. — Gmelini Psittacus Alexandri eadem species ac hujus auctoris et Lathainii Ps. Alex. var. y, noster Pulaeornis borneus, sed synonymia falsa est. — Gmelini ac Lalhamii Ps. Alex. var. ß. spectat ad hornotinum, Ps. Alex. var. ö. ad adullum Palaeorn. cubicularem. — Gmelini Ps. Alex. var. e, Edwardsiana tabula non salis accurata innitens {Lathamii aliorumque auctorura Psit- tacus indicus) ad Palaeorn. cyanocephalam refcrri debet. Psit. Alex. var. y. Gmelini [Lalhamii Psittacus Osbeckii'i est Pa- laeornis pondicerianus, 2. P. cubicularis. Ptilosis eleganter virens, subsericea ; gastrae- um notaeo dilutius; occiput et cervix subtiliter amethystino-lavata) fascia cervicis rosea supra colli latera transversim extensa, ibique proccdendo paulio latior, attamen plumis superimpositis subobtecta; Ö4- 508 linea a naribus ad oculos utrinque ducta et taenia latiuscula menti supra gulam expansa longitudinalis, utrinque in lineam concolorem horizontalem -excurrens , cum nuchae fasciola utrinque connexa, ni- gra; plumae taeniae basi flavae ; remiges pteromataque saturate viri- dia, illae intus margine et subtus nigricantes, pogonii margine externe Stricte flavidae ; tectrices alarum inferiores flavae , in viride nonnihil vergentes, superiores omnes virescentes; rectrices extus virides, intus et subtus flavae, duac intermediae (subtus versus apicem viridi-nigri- cantes), supra fere totae coerulescentes, sequens utrinque extus paullo coerulescens ; rostrum purpureum; niandibula ac maxillae apex nigri- cantia; pedes grisei, inter squamulas albidi. Mas triennis. Psütacus cubiciilaris Hasselq. Reise nach Palaest. p. 292. {Descript. opt.). Psittaca torquata Briss. h- p- 323. iDescript.opt. a Gmel ad Psitt. Alexandri Linnaei false relatä). Id Psittaca borbonica torquata 1. c. p. 328. t. 27. f. 1. Perriiche ct. Collier de tisle de Boarbon Biiff. PI. enl. 215 (.ßg. mala.). Psit- tacus Ale;candri var. b. Gmel-, Lath. Perriiche ä double collier Le f^aill. 1. c. t. 3() {certo tabula Bujfoniana!]- Psittacas bicollaris Vieill. Nouv. Dict. d'histoire nat. 25. Psitlacus bitorqiiatus Kühl 1, c. La Perriiche a collier Buff. PI. enl. t. 551 ifig- mediocr.). Psittacus Alexandr. var. /3. Gmel., Lath. Psittacus semirostris Herrn. Observ. zool. p. 125. Perruche h collier rose Le Vaill. 1. c. t. 25 ifig- sat. acciir.). Psittacus manillensis Bechst. in Lath. deutsch. Uebers. der "P^ögel. Psittacus fraenatus Jllig. in Mus. Berol. Psittacus docilis Vieill. N. D. et Encycl. meth. Psit- tacus torquatus Kühl 1. c. p. 30- n. 34- Mas biennis. Mari trienni. similis; fascia nuchae subobsoleta; mentum et gula viridia ; rostrum basi subcoccineum. Av. hornot. (et Foem.?). Ptilosis pallide viridis sine rubedine et nigredine ; rectrices supra versus apicem coerulescentesj rostrum sog obscure rubicundum ; niandibula et apex maxillae subobscura; irides albae, annulo circa pupillam obscuriore vix conspicuoj pedes incar- nato-albidi. The long- tai'led grcrn Parahcet Edtv. l. 175- (/c et dcscr. satis acciir.}. Psittaciis rujirostris Auclor., liiihl {synonymia prorsiis vonfusa). Psittaea Briss. 1. c. p. 31Q [synonymia falsa, descriptio accurata). La Perruche Buff. PI. cnl. 550 ifig- sa- tis acciir.'). Psittaciis Hrameri Scop- Ann. 1. p. 31. — La Per- ruche Sincialo Le y aill. 1. c. t. 42 (certo Edvvarcjsiana icon mu- tala!). Le jcune age de la Perruche ä collier rose Le VailL 1. c. t. 23. i.fg- nimis magna). yar. a. Ptilosis lola sulphurea. Le Vaill 1. c. t. 43. yar. ß. Remiges singulae flavae. Rostrum breve, allum, unco brevi; regio ophthalmica plumosa, solum palpebrarum regio nudiuscula , albidaj irides duobus annulis constructae, exteriore angustiusculo albo, inferiore (in bis specimini- bus lato, in illis angustiore) griseo ; ungues corneo-cinerei; cauda rectricibus perquam gradatis, duabus intermediis angustis, longissimis. Longitudo a rostri apicc ad caudae basin 6%", rectricum duarum intermediarum 10%", extimarum 2" 10 '", alae bV*"i maxillae 9 Vz'"? tarsi 5'". Habitat satis frequens in Scnegamhia , Aethiopia (unde Cairum lucri causa ab Aelhiopibus transfertur) ac in insula i^Oürio/J; facile adsuescit; sonum edit clangentem , fastidiosum. iJ]/us. Paris., Beroi, Monac; muUos vivos vidi, tarn adultos quam juveniles et pullos). Observationes. Linnaei Psittacus Alexandri (Amoen. acad. 4. p. 25G. et I\Ius. Ad. Frid. % p. 14.) specics distinota, indica, ab hac tote coelo diversa, noster Pal. borneas. Varletas /3 (,Ps. 510 guianensis) Psittaci riifirostris Gmelini, maxime Marcgravei Aiura-catinga iPsütacus Macao , Briss. 1. c. p. 330.) ac , quoad descriptionem coloris rostri ac pedutn psittaco quodam ignoto La - batii, nixa, e foro ornithologico prorsus releganda est. — Obser- vavi Palaeorn. cuhicularem vivum per tres quatuorve annos, avi jii- niori per totum hoc tempus in omni puncto similem, si excipias rostrum obscurius tinctum. Demiim post annum, ut suspicor, quar- tum, avi fasciola nuchae rosea increvit. Avem, ni fallor, talem cum rostro nigrescente nuperrime descripsit pro distincta specie cl. Vi- gors sub nomine: Palaeornis inornatus. (Zool. Journ. i830. p. 274.) Piostrum avium juvenilium in loco natali occisarum semper plus minusve obscure coccineum. — An foemina sine nuchae fasciola et sine gulae macula nigra? 3. P. borneus- Maxilla rubra , mandibula nigra ; caput totum coeruleo-purpurascens; sinciput viridi -indutum; linea frontis cum utroque apice ad oculum ducta nigra; macula pone oris angulum ob- liqua nigra 5 Collum posticum , dorsum , tergum , uropygium alaeque supra dilute viridia, harum tectrices superiores mediae ad llavum inclinantes} mentum , colIum anticum, pectus ac epigastrium medium rubicundo - purpurascentia, in castaneum vergentia ; venter, abdomen crissumque viridia; rectrlces omnes virides, exceptis duabus interme- diis ad coeruleum inclinantibus ; omnium rhachis alba. Bracelat Parraheet from the East-lndies Alb. Birds 2. t. 18. Psittacus Alexandri Linn. Mus. Ad. Frid. 2- p. 14. Amoen. acad. 4. p. 236. 2. Gmel. iexcliisis variet. ß, b, e etBrissonii Psit- taca torqiiata). Id. Psittacus erythrocephalus , borneus var. y. Psittacus Alexandri var. y. Lath. Id. Psittacus ginginianus var. y. Gera, orbitae ac pedes cinerea; irides flavae; rectrices duae in- termediae longissimae, angustae, reliquis multo longiores. Longitudo 511 12". Habitus Palaeorn. bengalensis. Habitat in Borneo. Vi- vum vidi. O bservatio. Hanc spcciem ornithologi recentiores plane neg- lexerunl, unde horum falsa exposilio synonymiae Psittaci Alexan- dri Linnaeani. Nomen huic avi a Linnae o inditum, propterea non adoplavimus, cum non ille sit psiltacus, qui sub Alexandri ex- peditione innotuit. 4- P. melanorhynchus. Piostrum validum, totum nigrum, man- dibulae basi excepta corneo-fuscescente; Caput canum ; pileus totus et occiput nee non regio pargtica pro vario ad luiem objectu sub- tiliter lilacino-reflectentia; regio ante et supra oculos subtilissime virescenti -lavata ; lincola fronlis cum utroque apice ad oculum ducta ac macula utrinque pone mandibulae basin lata, subtrigona, deorsum ducta aterrimae; colli pagina anterior et lateralis pars reliqua, pectus ac epigastrium rosea, pUimis basi virescentibus ; rubedo versus occi- pitis latera extensa ibique striclissima, attamen occiput non cingens; tibiae, latera, crissum et abdomen viridia, hoc in medio et crissum nonnihil ad turcino -coeruleum vergentia; Collum posticum, dorsura, tergum , uropygium, caudae teclrices superiores, pennae scapulares, pogonium cxternum et apex omnium remigum ac pennarum alulae spuriae laete graminco- viridia; remiges subtus et intus nigricantes, prima tota nigra; alarum tectrices superiores mediae ac maiores fla- vidae, magnae virescentes, flavido-marginatae , minores prope flexu- ram alaeque margo viridia, inferiores minores virescentes, maiores cinercae : rectrices onincs supra virides, versus apicem et per totam longitudinem juxta rhachin turcino-coerulescentes , subtus aureo-vi- rescentes. Av. adult. Psiltacus pondicerianus var. b. B eckst- Uebersetz. der Vög. hath. S. 203. n. 38. Macula ante et pone oculos pusilla nuda; irides flavidae; pedes 512 plumbei; cauda Pal. pondiceriani. Longitudo a rostri apice ad cau- dae basin 8", rectricis (intermediae rectrici proximae) 4' V'j alae 6'/2"> tarsi 1'", digiti antici externi, excluso ungue 11%"', rostri ad fron- tem 15'/^"', eiusdem ambitus basalis 2V+"j latitudo inferior maculae pone mandibulae basin nigrae 1 ". Habitat in Jndia orientali {_I\Ius. Monac.'). Observ) atio. Pcd. pondiceriano quoad ptiloseos picturam prorsus similis, ab eo certo diversus corporis partibus Omnibus vali- dioribus ac rostro nigro, minus intumido. Specimen descriptum, rec- tricibus intermediis paullo laesum , vivum observavi apud regem nostrum clementiss. Maximilianum Jos ephiim. 5. P. pondicerianus. Maxilla corallino- rubra, apice flavida ; mandibula concolor paullo dilutior; caput canum, pro vario ad lucem objectu lilacino subreflectens, plumis basi flavescenlibus ; lora subtili- ter virescenti-lavata; Stria frontis anguslissima cum utroque apice ad oculum ducta ac macula a mandibulae basi deorsum ducta magna, apice inferiore dilatata, aterrimae ; Collum anticum , pectus ac epiga- strium rosea, paullo lilacino- reflectentia ; rubedo versus colli latera suprema ducta, ibi striclissima , utplurimum supra nucham extensa; abdomen, hypochondria, tibiae, crissum et alarum tectrices inferiores laete virescentesj abdomen medium coerulescenti-reflectens; Collum posticura, dorsum, tergum , uropygium, caudae tectrices superiores, pennae scapulares, remiges omnes, alulae pennae extus, alarum fle- xura ac margo saturate viridia; remix prima tota nigra, margine extimo vix conspicue flavida; remiges reliquae intus nigrae, extus subtiliter flavo - marginatae ; tectrices alarum superiores minores ex parte ac mediae flavae, majores flavido- virescentes ; rectrices omnes supra dorso concolores, duae intermediae juxta rhachin et apice (ex- timo dilutiores) coerulescentes, reliquae pro vario ad lucem objectu nonnihil coerulescenti-reflectentes, omnes subtus olivaceo-flavae. Mas et Foem. adult. 513 Pcrruche de Pondichery B uff. PI. enl. 517 ißg- bona). Psittacus pondiccrianus Auct or. {exclusa var. ß.). Psillacus my- staceus Shaw Gen. Zool. , Psittacus javanicus O s b. , Psitlacus Alexandri var. 2. G m e l. , Rose-ringed Parrakeet var. e. Lath. Synops. 1. p. 237- J d. Psittacus Osbechii Ind. ornilh. p. 07. n. 16., Ilorsf. Perruche ä poitiine rose Le Vaill. I. c. t. 31 {fig. mediocr.). Avis hornot. Frons sine slriola; pileus totus capilisque latera grisea; occiput virescens , vinaceo-variegatum; macula pone inandi- bulae basin fuliginuso-varia; jugulum et reliqiiae gastraei partes dilute virescenlia; alarum macula virescenti- flava; remiges omnes ex- tus et intus flavo-marginatae ; cauda (brevior) ac reliquae corporis partes avis aduUae, solum rectrices subtiliter flavido - marginatae ; rostrum testaceo-fuscum , paratonis pallide corallino- rubrum, apice maxillac et mandibulae albidum; ungues corneo-fusci. Avis junior adidtac ptilosi se induens. Avi hornotinae similis, frontis fasciola plus minusve conspicua, caput plumis canis, Collum roseis variegata. Varictas avis Juvenilis. Avi hornotinae similis, sed frons, gula, jugulum, capitis latera et colli subaurantia, rostrum pallide san- guineum. Psittacus bimaculatus Sparrm. Mus. Carlson. Fase. 2. t. 30. Lath. Regio ophthalmica strictissime nuda; irides strictissimae, pallide isabcUinae; pedes plumbei, unguibus flavidis, apice nigricantibus (in speciminibus domefactis toto corneo-fuscis); cauda elongata, perquam gradata; rectrices duae intermediae reliquis dimidio longiores, angu- stae, praeserlim versus apicem. Longitudo 12%", rectricum duarum intermediarum 6" 3'", rectricis proximae 4") alae5/<»"5 tarsiS*/^'", 05 514 di^iti antici externi, excluso ungue, g'", rostri ad frontetn l^'", ejus- dem ambitus basalis 2" 3"'; latitudo inferior maculae pone mandi- bulae basin nigrae 6 — 7 '"• — Habitat satis frequens in Pondichery et Java, Javanis Batet sive Bettet dictus. 01us. Paris., BeroL, Monac; multos vivos vidi) Observatio. Auctorum varietas ß spectat Palaeornith. barba- tiim , Bechstein ii varietas b Palaeorn. melanorhynchum. 6. P- barbatus. Maxiila rubra, mandibula pallidior; caput supra viride ; regio maxillae basin inter et oculiim castanea, linea inter- media nigra dissecta; macula pone mandibulae basin nigra, deor- sum ducta 6'" lata; nucha purpurascens ; reliqua corporis ptilosis vi- ridis, trunci inferioris pallidior; remiges obscurae, extus coeruleae. Mastachoe Parrakeet Var. A. hath. Synops. 1. p. 238- Psit- tacus pondicerianus var. ß. barbatus Gmel., var. ß. Lath. Habitus Pcdaeornithos mystacei; pedes obscuri. Longitudo a rostri apice ad caudae basin 1 " (mens. angl.). — Habitat, ut dicitur, in India orientali. (_Miis. Hunterianum Londini.) Observatio. Species a P. pondiceriano toto coelo diversa, potius P. jnalaccensi affinis , de quo signis notatis satis discedit. 7. P. malaccensis. Maxilla rubra, apice pallida, mandibula ruBro- nigricans; pileus saturate viridis; capitis latera ac nucha laete roseo- rubra, haec pauUo lilacino- reflectens ; vitta pone mandibulae basin oblique versus colli latera ducta, pone attenuata, nigra ; Collum posticum et dorsum supremum, tergum uropygiumque coerulescenti- virescentia; dorsum, alae supra, crissum ac omnes rectrices supra saturate viridia, rectricibus duabus intermediis exceptis laete coeru- leis, apice extimo viridibus; cauda subtus flavida; jugulum, pectus ac reliquae gastraei partes flavo - virescentia ; remiges subtus et intus 515 nigricantes; tcctrices alarum inferiores flavo-virescentes. Mas et Foem. adult. La rerriiche ii nuque et joues rouges Le y aill. 1. c. p. 4. t. 72 (//i,'- o/>/.)- Psitlacus barbatulatus Bechst. in Lath. Ue- bers. der Vög. S. 77. n. 57., Kühl 1. c. p. 32. n. 38. Aviis junior. AvI adullae similis, vitta pone mandibulae basin atra, viridi-varia; mandibula flavido - fusca, maxilla rubra. .Perruche de Malac. Buff. PI. enl. 887. Psittacus erythro- cephalus var. b, malaccensis Gm eh, Psittacus ginginianus var. b Lath., Psittacus erubescens Shaw. Gen. Zool. 8. p 437. Pcdes grisci; caudae longissimae forma et Habitus totius corpo- ris Pal. bengalensis; rcctrices duae intermediac angustissimae; ma- cula alarum rubra nulla. Longitudo a rostri apice ad finem rectri- cum duarum intermediarum 14 '72") rectricis intermediae 8", extimae 2", alae 5", rostri ad frontem IS'/a'". Hobitat in Malacca {Mus. Paris. , Berol). 8. P. bengalensis. Maxilla flavida, mandibula corneo-fuscescens; Caput et nucha roseo- rubra-, genae , regionis paroticae pars inferior, nucha et occiput lilacina; linea prope oris angulum incipiens, supra gulae latera ducta, latiuscula, dein angulosa strictior et introrsura flexa, capitis inferioris latera et nucham cingens, aterriraaj cervix, tergum ac uropygium turcino - virescentia ; dorsum, pennae scapula- res, remiges ultimae ac caudae tectrices superiores flavido- virentes ; alarum tectrices superiores ac inferiores coerulescenti-virides; supe- riorum in humeris nonnullae obscure purpureae; jugulum , crissum, tibiae ac reliquae gastraei partes flavo- virescentia, exciuso coUo antico suprcmo pauUo nigricanti- varioloso ; remiges extus et apice (intus paullo juxta rhachin) intense virides, intus et subtus nigrican- tes, secundariarum apex subtrigonus; rcctrices duae intermediae an- 05:= 516 gustae, longissimae, supra coeruleae, subtus nigricantes, apice supra et subtus albae, reliquae extus viridi-coerulescentes, apice et interno pogonio flavidae, intus versus apicem virescentes, subtus toto flavi- dae. Mas et Foem. adult. The rose headed Rin^-Parrakeet Edw. 1. t. 233 ifigura mediocris, fide Edivards e specimine in cauda perciuam laesol La Perriiche de Visle de Lugon Sonner. Voy. ä la Nouv. Guin p: 79. t. 42- Perriiche de Mähe Biiff. PL enl. 888 ifis,. mala') Psittacus bengalensis Linn., Hu hl 1. c. Psittacus erythroce- phalus Gmel var. ß bengalensis, Psittacus ginginianus var. ß. Lath., Psittacus rhodocephalus Shaw Mus. Lever. p. 185- tab A5 ifiö- pessiina'). La Perruche ä collier noir Le Vaill. 1. c t. 45 icerto icon Edioardsiana mutuata!), Psittacus erythroce phalus Kühl (^exclusa synonymia). La Perruche Fridytutah Le Vaill. 1. c. t. 74 {.fig. bona). .Avis junior. Avi adultae similis, diversa: rostro toto rubicundo, rectricibus duabus intermcdiis (brevioribus) toto viridibus, reliquis pogonio interno flavis, externo viridibus. Pstttaca ginginiana erythrocephalos Briss. IV. p. 346- *■ 2g. f. 2. {Descript. opt.). Perriiche ci tele i'ouge de Gingi Buff. PI. enl. 264. Psittacus erythrocephalus Gmel. (exclus. variet.)- Psittacus ginginianus Lath. iexclas. variet). Varietas. Corpus totum flavum, caput et macula alarutn rubra. Psittacus Narcissus Lath, Synops. 8. t. 123 {descr. et ic. e specimine domefactö). Facies tota plumosa; irides angustiusculae, flavae; pedes plumbei inter squamulas albo-pulverulenti; ungues cinerei; cauda longissima, perquam gradataj rectrices duae intermediae reliquis Iriplo et ultra 517 longiores. Longitudo a rostri apice ad caudae basin 6", rectricum 2 intermcdiariim 8 '/»'S extimarum 2" 4"', alae 4" 11'", rostri ad frontera 10"', tarsi U'/i'" > digiti externi cum ungue ll'". Habitat in Bengala, Pondichery fXLugon. {Mus. Paris., Berol, Monac; viviim vidi apud fcgeia nostrum dement. Maximilianum Jo- sephiim). ^ 9. P. incarmtus. Macula menti parva coccinea; alarum tectri- ces superiores omn*^ rubicundaej ptilosis capitis totius, colli superio- ris, dorsi, tergi, uropygii, caudae tectrices superiores, pennae scapu- lares remigesque omnes extns saturate virides; jugulum, omnes gas- traei partes ac alarum margo flavido- virescentia ; rectrices supra et subtus saturate virides. ^ü. adult. The Utile red-winged Parraheet Ediv. \. t. 236 {.ßg- opt."). Psittacus incarnatus Au clor. La Perrache u gorge rouge he y aill. 1. c p. 94- t. 46 {certe miituata labula Ediuardsiana!}. Rostrum incarnatum; cera pallide incarnata; regio ophthalmica nudiuscula, albida ; irides fusco-atrae; pedes incarnali ; cauda elon- gata, perquam gradata. Habitus et fere magnitudo Sülaces Tirica, eadem gracilior. Habitat ? (^Edwards). Obscrvalio. Haec species, mihi nusquam obvia, forsan ad Sit- tacas ponenda. 10. P. cyanocephalus. Caput totum ac collum supremum coe- ruleo - violacca: sinciput nonnihil ad rubicundum inclinans; mentura gulaque cinerco- violacea; nucha torque luteo terminata, in gutture in colorem luteo- virldem excurrenle; collum posticum infimum, dor- sum supremum, tectrices alarum superiores omnes ac pennae scapu- lares olivaceo - viridia; tectrices humeris confines reliquis lucidiores, ad flavum inclinantes; tergum , uropygium caudacque tectrices supe- riores laete virides; pectus, venter, abdomen crissumque luteo-viri- 518 dia; alarum tectrices inferiores minores beryllino-virides, majores cinereae; remiges omnes siipra et apice virides, pogonii margine ex- terno stricte flavidae, interno nigrae ; omnium rhachis nigra; rectrices subtus cinereo-luteae, duae intermediae basi virides, versus apicem magis magisque ad coeruleum vergentes, apice flavido-albae ; rectrix proxima utrinque extus intermediis concolor, intus lutea, sed versus apicem ad viride vergens ; rectrices quatuor utrinque extimae extus virides, intus luteae, apice nonnihil ad viride inclinantes, laterales flavo-terminatae; omnium rhachis supra nigra, subtus alba. Mas adult. The bleue -headed Parrakeet Ediv. 2. t. 292 ifig. non satis acciir.'). Psittaciis Alexandri, var. z. Gmel., Psittacus indiciis Latli. et auctor. recentior. Psittaca Cyanocephcdos Briss. Av. p. 359. t. ig. f. 2 {descriptio optima'). Perruche ä tele bleue des Indes orientales Buff. PI. enl. 192 (_ßg. mala.). Psittacus cyanocephalus Gmel. , Lath., Bechst., f^ie ill. P erruche ä tete bleue dans son jeune äge Le Phalli. 1. c. t. 26 ifi^- mala, certe mutata icon Buffonianal). Id. Perruche a collier jaune 1. c. p. 8. *• 75 i.fio- l^ona). Psittacus annulatus Bechst. Uebers. der Vög. Lath. S. 77- n. 58-, Kühl 1.* c. p. 31. n. 3Ö. Psittacus flavitorquis Shaw. Gen. Zool. 8- P. 2. p. 439- Psittacus flamcol- lis Vieill. N. D. 25. p. 345- La Perruche a epaulette jaune. Le f^aill. 1. c. t. 61 {certe male mutuata ßgura Edtvardsiana, in qua colli annulus ßavus deest , sed alarum macula nimis ßava merito omissa est!). Psittacus xanthosomus Bechst. in Lath. Uebers. der Vög. S. 74. n. 48.. Ruhl 1. c. p. 34, n. 42. Psittacus ternatensis. Vieill. N. D., Encycl. method. Avis junior. Caput dilutius violaceum nonnihil ad griseum ver- gens, torque nuchali minus distincto, pallidiore; reliqua ptiloseos pictura avis adultae ; rostrum totum albidum- 519 Le yaill 1. c. t. 76 {.fig. bona.'). Palaeornis ßavicollaris Vigors, Philos. Mag. and Ann. of Philos. 1830. p. 455- Regio ophlhalmica tola plumosa; irides aurantiae; maxilla lutea apice cinerasccns, mandibula tota cinerea; pedes cinereo-coerulescen- tes, unguibus griseis; cauda longissima, gradata, lanceolata. Habitus Pal. ciibicularis. Longitudo 12 '/l", caudae 6^/4 '", tarsi 4'", alae 4" 10'", rostri ad frontem ferc 9'". Habitat in Iiidia orientali ad flumen Ganges, satis frequens in Pondichery {_Mus. Paris, Berol.). Observalio- Pal. cyanocephalus a. Brissonio optime descrip- luSj satis accurate depictus, primum a Le V aillantio, dein a Be chsteinio alüsque post hunc ornithologis pro juvenili Tricho- glosso haematodo habebatur. IVixl sunt auctores praesertim icone Buflbniana mala, quam, quod mihi certe videtur, Le Vaillantius depinxit. Caveas vejim, ne auctorum recentiorum Psittacum annu- latum temere recipias, qui P. cyanocephahim optime praebet; idem monendum de Bechsteinii Psittaco xanthosomo, et f^igor- sii Pal. flavicollari. 11. P. cohimboides. Bitorquatus; dorsum et abdomen imum, alae caudaque supra viridia; caput, pectus, dorsum et abdomen summa plumbcscenti- cana; torqucs colli superior gracilis gulaque nigra, tor- ques inferior latus; frons ac regio periophthalmica coerulescenti-vi- rides {.Fi gor s). Palaeornis columboides Fig- Zool. Journ. 1830. p- 224- Mag- nitudo Palaeornithos Alexandri. Patria . . . . ? — {Non vidi.) II. Genus. Poly felis. Pag. 489. 1. P. Barrabandi. Rostrum totum rubrum; frons, sinciput, mentum, gula suprema genaeque ex parte dilute aurantia; gula 520 fascia angusta, semicirculari, aurantio-coccinea terminata; lora, regio ophthalmica ac parotlca, occiput, coUum totum, truncus supra ac subtus, caudae alarumque tectrices superiores ac inferiores viridia; occiput nonnihil in coeruleum, pennae scapiilares ac dorsum in oli- vaceo-fuscum vergentia ; gastraei partes pallidioresj femora coccineo- variegata; alulae pennae coeruleae, reflexu viridi; remiges obscure virides, supra nonnihil in coeruleum vergentes, intus ac subtus ob- scure nigricantes; rectrices omnes subtus nigricantes, apice paullo dilutiores, supra virides, intermediae coerulescenti-tinctae. Av. adalt. Psütacus Barrabandi. Swains. Zoologie. Illustr. n. n. t. 59 ifig.bona.'). Palaeornis Barrabandi Figors ei Horsf. Transact. of the Linn. Soc. 1826. T. 15. p. 287. Cauda longissima, perquam gradata, rectricibus duabus interme- diis apice rotundatis, reliquis apice lanceolati^; pedes unguesque nigri graciles, caeterum habitus Palaeorn- cubiciilaris. Longitudo 15", caudae 8%". Habitat in Nova-HoUandia. ^Collect. Societ. Linn. Londin., dorn. Leadbeater). III. Genus. Pezoporus. Pag. 490. 1. P. formosiis. Laete ac saturate viridis; gastraei partes in flavum vergentes; frons prope maxillae basin fasciola strictissima rubra notata; plumae totius capitis Stria longitudinali in medio nigra, dorsi, tergi ac alarutn tectrices superiores macula intermedia magna, nigra, oblonga, in medio irregulariter flavo-fasciolata notatae; cau- dae tectrices superiores longae, inferiores, abdominis plumae, ventris ac laterum in medio fasciolis subnumerosis , angulosis, nigris ac fla- vis , pectoris maculis nonnullis parvis , subtrigonis, nigricantibus sig- natae; rectrices duae intermediae supra virides, subtus nigrae, crebro fl avo - fasciolatae , sequentes intus laete flavae, fasciolis numerosis, ob- 521 liquis nigris, extus altcrnatim viricli- et flavo- fasciolalac; rcmigcs in- tus nigricanles, maciila in medio pallide flava trigona ad pogonii mar- ginem notatac (unde in alarum pagina inferiore taenia obliqua flava), extus virides cum macf'a in medio marginis flavii, in tribus primis non conspicua; harum prima absque viredine; margo alarum viridis; harum tectrices inferiores cineraceae, vircscenli-lavatae, superiores majores intus nigricantes extus virescentes. Mas et Poem, cuhilt, Psiltacus formosus Lalli. Ind. ornitli. l. p. 105. n. 60- Kühl 1. c. p. A3, n. 6A- Psiltacus terrestris Shaw. Zool. of New-Holl. 1. p. g. t. 3. Id. Mus. Lcvcr. t. 55 ißg. bona'). Id. Nat. Miscell. 22li. Perruche ingarnbe Le Vaill. I. c. t. 32 ißs,. bona). Pezo- porus formosus Hlig. Prodrom. Syst. Mammal. et Av. p. 201- Vig. et Hers f. 1. c. p. 285- Avis junior. Frons sine fasciola, slve haec strictissima, aurantia. Regio ophthalmica tota pluniosa ; rostrum breve, crassiusculum, intumidiim; maxilla quam mandibula minus alta, absque dente, cul- mine bianguloso-rotundala, corneo-fuscescens , tomiis pallida) mvxa lata, acie intermedia prominula, apice in medio subemarginata , cor- neo - albescens ; cera obscura, prominula; pedcs pallide avellanei, tarso lereti elongato; digili longi, graciles , lateraliter membranaceo- sublimbati; podotheca reticulata, squamulis hexagonis; ungues elon- gati, graciles, parum curvi , nigricantes, apice pallidi; cauda longis- sima perquam gradata, lanceolala; rectrices angustae, acutae, extus pogonio strictissimo praedilae; alae breviusculae, obtusiusculae; re- miges primariae in medio pogonii externi subsinuatae. Longitudo tl'/i", rectricum 2 intermediarum 7 '/■*"? extimarum 2-yi", alae 4" 1'", tarsi 11'", unguis digiti antici externi, omnium longissimi 4 '/^'", res tri ad frontem 1'". Ilabitat frequens in Nova- IloUandia ac in Terra van Diemen. Avis speciosa utplurimum in humo obambulans. {Mus. Paris., Beroi, Societ. Linn. Londin., collect. Sturm, caet.). (30 522 IV. Genus. TV y m p hi c ii s. Pag. 490. 1. N. bisetis. Viridis; frons et vertex sanguineo -coccinea; pennae duae e medio pilei assurgentes lineares, elongatae, atrae, apice coccineae (circiter longitudine capitis); genarum plumae ad mandibulae inferioris latera reversae atrae, nitentes ; nucha ac aurium regio flavae; nolaeum viride , gastraeum ac uropygium prasina; re- miges primariae (10) earumque tectrices margine extinio cyaneae, interno apiceque nigrae, reliquae extus virides, intus et apice nigrae; rectrices (l2) extus basi virides, a medio ad apicem cyaneae: alae caudaque subtus fuliginosae {R. Forst.). Psittacus bisetis R. Forst er in Manuscr., /rf. Icon. inedit. tab. 43, Lath. Ind. ornith , Id. Horned Parrot. Synops. 1. p. 248. t. 8 {icon Forster.'). Psittacus cornutus Gmei, Kühl 1. c. p. 45. n. 68. Platycerco eximio parum major; rostrum aduncum coerulescens, apice nigro (in quifatisdam flavido) ; maxilla in medio utrinque dentata, basi lobo membranaceo palati ad angulum faucis instructa ; lingua ob- tusa , integra; cera nigra; irides aureae; pedes unguesque nigri, illi oute granulosa tecti ; alae complicatae uropygium paullo transcenden- tes. Habitat in locis cultis Novae - Caledoniae ; ab incolis appella- tur Fiere vel R'eghe. Reinh, Forst er. {Mus. Lugd.; specimen splendidissimum vidi Londini apud cl. Ryals"). Observatio. Specimen a cl. Forster Septembri in Nova-Ca~ ledonia occisum monstrat in pileo rubro plumulas longitudinaliter nigro - undulatas. 2. N. Novae-Hollandiae. Caput supra, ad latera gulaque lutea ; macula pone oculum coccinea, pone flavida ; pennae ex verticis medio assurgentes sex graciles, longissimae; corporis partes superiores fusco- olivaceae, inferiores ejusdem coloris, pallidiores; remiges secundariae apice albae, unde in alis fascia. ^v. adult. 523 Crested Parrakeet Lath. Synops. i. p. 250. Psütacus ISo- vae-HoUandiae GmcL, Latli. cl rcluinor. auctor. Focmina? Praecedcnti forma ac colore similis, sed Caput (pari modo cristatum) Irunco concolor, lateribus paullo dilutius, ponc ocu- lum macula coccinca nolalum; Caput ac truncus ad castaneum vergen- tia; iiropvgium «c cauda lincis striciis transversis griseis notata ; rectrix extinia extus tola alba; remiges secundariae albo-tcrminatae. (An polius avis junior?). Rosirum pallidum; cauda elongata, lanccolata ; pedes obscuri. Longitudo 12" (mens. angl). Habitat in Nona-HoUandia. Latham. (Non vidi). V. Genus. P rionit urus. Pag. 4f)0. 1. P. platurus. Macula occipitis magna griseo -coerulea, in ver- tice inter oculos fascia angusta cinereo- rubra lerminata; sinciput, frons, capitis latcra, Collum posticum, dorsum, tergum, uropygium, caudae tectrices superiores, pennae scapulares remigesque extus sa- turate viridia ; dorsum ad griseum inclinans; Caput ac collum splen- dcntia; fascia cervicis flavo -aurantia; tectrices alarum superiores mi- nores cinereo -coeruleae, majores sensira in colorem cinereo- virescen- tem vergentes; jugulum ac reliquae gastraei partes laete prasina; rectrices supra saturate viridcs j parte apicali coeruleae, subtus dilute coeruleae, aequales, cxceptis duabus intermediis, reliquas longitudine (2") multo superantibus ; haruro rhachis ante apicem in utroque la- tere nuda ; remiges subtus coerulescentes. Ac. adult, Psütacus platurus Vieill. Nouv. Dict. 25- p. 314, Id. Encycl. meth. Livr. 93. p. 13Ö7. Kühl 1. c. p. .'»3- n. 63- Psütacus se- tarius Teinm. PI. col. 15 {,fig. bona). Piostrum corneo - fuscum ; pedes graciles, fusci. Habitus I^yni' 524 phici bisctis. Longitudo a rostri apice ad finem rectricum latera- lium S'/a") intermediarum 11". Habitat in insulis Archipelagi in- dici. Temm. (_I\/iis. Lugcl'). Non vidi. Observatio. An Psittacus discosurus Fieill. {Encycl. nieth. Livr. g'i- p. 13fi9- et Gall. des Ois. da Jard. du Roi \. p. 7. t. 2/() specie an Sexu sive aetale ab hac ave diversus ? Habet, ut haec, reclrices duas intermedias ante apicem in iitroque rhacheos la- tere nudas et picturam corporis universalem, rostrum autem albidum et color coeruleus in capite magis extensus est, Vertex caret vitta rubra, cervix fasciola flava. Statura minor. Specimen a cl. Vieil- lot descriplum ac depictum adest in Museo Parisiensi. VI. Genus. Platycercus. Pag. 4gi. j4. Piectricibiis admodum gradatis. 1. P. auriceps. Lade viridis} frontis fascia angusta utrinque ad oculos ducta ac crissum purpurea ; caput supra flavescenti-aureum ; regio superciliaris ac reliquae gastraei partes viridi-flavidae; cauda viridis, flavo-marginata ; remiges nigricantes extus magna ex parte coeruleae, stricte viridi-linibatae. Psittacus pacificus var. b. Gmel, Lath- — Psittacus auri- ceps Ruhl \. c. p. /t6- n. 69. Platycercus auriceps Vig. Zool. Journ. 1825. n. 4. Suppl. Plates to the Zoologie. Journ. tab. II. — Perruche , . . Less. Voy. de la Coq. p. 417. Rostrum fuscescens, basi plumbeum; pedes graciles, altiusculi, obscuri. Longitudo 6 14"- Habitat in Nova-Caledonia et Nova-See- landia (_I\Ius. Londin.). 2- P- pacificus. Slriola utrinque a maxiüae basi per et ultra oculos ducta angusta et uropygium coccinea; frons et siuciput atro-cocclnea ; capitis latera prasina; partes superiores, nucha, dor- sum, tergumj caudae ac alarum tectrices superiores omnes nee non 525- oJarum margo lurjde viridia; gasiraeum pallidius viride ; remiges ni- gricantes,' primariac et pcnnae alulae spüjriae pogonio cxterno coi«ru- leac; remiges seeundariae extus virides; rectricescyaneae margine virides i subtus fuscae , rhachi nigra; alae subtus earumque teclriees ii^eriores nigricanles. I\Jas adult. -sVi '/, Psitlacits pucißcLis Rein/i. Forst, in Manuscr. Jd. Ic. ined. t. 47 (dcicri/jlio et icon optimac). Psittacus Novae-Seclandia. var. 1 Kahl. Id. Psittacus erythronotus p. /,5. n. 67 (descriplio quoad capitis picluram imperfecta). Foem. Uropygii latera solummodo coccinea^ rectrices supra toto virides, excepta rhachi nigra. Avis hornot. Avi adultae similis; vertex fuscescens; cervix pallide flavo-nebulosn ; dorsum medium ex pallide ferrugineo fuscum; abdomen cinereo-viride; remiges primariae fuscae, margine coerules- centes, seeundariae alulaerjue pennae obscurae, margine virides et apice pallide ferrugineae, rhachi castanea. Psittacus Novae ■ Seelandiae Gmel. Psittacus zealandicus Lath. Rostriim breve, crassum, intumidum , culmine lato, rotundato, pallide coeruleum, apice nigrum: cera atra: lingua obtusa ; irides au- reae; palpebrae nigricantes; cauda elongata, graJata, subaequalis; pedes atri unguibus compressis, tenuibus, incurvis, acutis, fere lon- gitudine digiti postici interioris. Longitudo 12 '/i"» ^1*^ ^ V2 "? cau- dae 6", tarsi 11'", rostri ad fronlem fere 11'". Habitat in O-Ta- hiti et Oriadea; ab incolis appellatur yia. Reinh- Forst. i/\/us. Berol. , Londin , Societ. Linn.'). Observatio. Pedes speciminis foeminini Berolinensis incarnato- cinerasccntes : ex eodcm hausi measuram. ^ 526 3. P. Novae-Seelandiae. Laete virens ; frons, sinciput et macula pone ooulos sanguinea; dorsum viride; pectus , abdomen et crissum virldi- ftavescehtia; remiges (18) fuscae, extimae 2 — 8 margine extimo coeruleae, apice fuscae; alula et tectrices quinque extimae coeruleae, apice fuscae ; alae siibtiis fuscae per remigiim mar ginein interio- rem fascia ex maculis Jlavis, et alia concolore per marginem in- teriorem tectricum secandariarum inferiorum notatae ; rectrices supra fusco-virides, siibtus fuscae, utrinque tertia et secunda apice ßavae. Psittacus pacificus. Var. ? R. Forst er in raanuscr. Id. Ic. ined. tab. 45-, 46 (^g. opt.'). Psittacus Novae - Scelandiae Sparrm. Mus. Carlson. t. 28 (.ßg- bona), sed non Gmel. Psitta- cus pacificus Gmel. var. ß, Lath. var. ß et e. ^ Corpus magnitudine Turdi ; lingudt obtusa; oculi iride rubicundo- flava; rostrum atrum (maxillae basi plumbeum, sec. Forst eri ico- nem); cera pallide coerulea; pedes fusci ; cauda subcuneata. Lon- gitudo 9", caudae A/2". Habitat in tota insula australi JSovae-See- landiae; victitat baocis, nam in arboribus"et fruticibus bacciferis ob- vius, praecipue in Coccoloba australi et Phytolacca completa ; in- quilinis Haghäareeku audit. Reinh. Forst er. Observatio. Uropygium in utroque latere coccineum, fide Sparrmann. 4. P. erythrotis. Notaeum et gastraeum laete viridia, hoc quam illud pallidius; alula, pteromata reniigesque primariae extus coerulea, intus fusca, secundariae extus virides, intus fuscae; sinciput, macula pone oculos, uropygium eiusque latera coccinea; rectrices quatuor intermediae virides, externae flavo-virescentes, subtus flavo-fuscae. Mas. Psittacus pacificus Gmel., Lath. var. y. Platycercus pa- cificus Vigors Zool. Journ. 4- p- 526. sp. 1. Suppl. Plates to the Zoolog. Journ. Tab. I. i 527 Foem. Mari slmilis ; uropygii latera solummodo coccinea. Psittacus pacißcus Gmei, Lath. {cxclasis varictalib.'). Psit- tacus Novae - Seehmdiae Nu hl 1. c. p. 44- n. Oö (^exclusis va- rielL). Rostrum crassiusculum, plumbeum, apice nigrum; irideff brun- neac; pedes pallidiores, tarsis elevatis, digitorum longitudine ; ungues teretiusculi; cauda lata, depressa, subrotundata, gradata, rectricibus apicc rotundalis. Longiludo 10 '/i — H'/S"- Habitat in insula yl/«c- qiiariana. {D/its. Brit., Societ. Linn. Lomlm. ;■ spccimen vivum vidi apud dorn, yigors Londini). Observatio. Cum simili Platycerco Novae -Seelandiae non confundendus. Foeminam non ipse vidi. 5. P. iiUeteanus. Caput totum, inclusa gula, fuliginosum: ala- rum caudaeque tcctrices superiores omnes, nucha ac dorsum nee non tergum obscure olivacea, pluma quavis obscurius limbata; uropygium obscure coccineum; remiges caudaque nigrescenli- fuscae ; gaslraei partes omnes, exclusis tibiis nigrescentibus, flavae , plumis obscurius limbatis. ^v. aclult. Psittacus ulieteaniis Lath., Gmel, Kühl. Platycercus uU- etcanus f^igors Zoolog. Journ. 1825. n. 4 Supplement. Plates to the Zoolog. Journ. Tab. III. Habitus universalis, forma rostri et pedum gracilium, longiuscu- lorum, alae ac caudae /'/«r)-cc. t. 653. Platycercus erythroptcrus f^ig- et Ilorsf. \ c. p. 'l\Sk- Rostrum rubrum apice pallidum; ccra obscura; regio circa ocu- los nigresccns ; pedes obecuri ; rectricum apex aequalis. Longitudo circiter 14". Habitat in ISova-Hollandia. {Mus.Soc. Linn. Londin.) Observalio. Species distincta, a eis. f^ig. et Horsfield cum nostro Platycerco vulnerato false unita. Foemina a cel. Latham hoc modo describitur: Mari similis, dorsum supremum viride, tectri- ces alarum supcriores virides, exceptis intermediis majoribus rubris. ß. Gauda obscura. 19. P. scapulatus. Maxilla miniata, tomiis et apice stricte n!. gricans; mandibula corneo-fusca ; caput, Collum totum , nee non om- nes gastraei partes miniato-sanguinea} abdominis crissique plumae versus basin nigrae; fascia infra cervicem , tergum uropygium- que intense coerulea ; dorsum, tergum supremum, pennae scapulares, margo alarum, harum teotrices superiores ac inferiores, alulae pennae remigesque omnes extus intense viridia, attamen Stria supra tectrices superiores minores a flexura alae usque ad basin remigum ultimarum ducta latiuscula, flavo- viridis; tectrices inferiores internae nonnihil in coeruleum vergentes, majores nigrae; remigum rhachis, pogonium internum ac tota pagina inferior nigra ; rectrices omnes supra et sub- tus nigrae, supra reflexu aeneo;< caudae tectrices superiores olivaceae. Mas adult. Tabuan Parrot P hill. Bot. Bay. c tab. p. 153. fVhitc Journ. p. 168. c. tab. Psittacus tabuensis \dLr. ß. Lath., Shaw, f^ieill. Im grande Perruche ä collier et croupion bleues. Le Vaill^ 1. c. p. 113. t. 55 {.fig- opt.). Psittacus scapulatus B echst. 1. c. 68 538 Ruhl 1. c. p. 56. n gi. Psittacus cyanopygüis Fieill. N. D. 25. p- 339. Id. Gal. des Ois. Suppl. Plalycercus scapulatns folg- et Horsf. 1. c. Foem. adiilt. Mari siniilis, exceptis capile et collo postico viri- dibus, collo toto antico, pectore et epigastrio sordide virescentibus, rostro cinereo- nigricante ; maxilla et mandibula medio fuscescente. fFhite, 1. c. c. lab. Le f^aill. 1. c. t. 56 {fig. opt.). .Avis hornot. Rostrum ut in ave adulta pictum, parum palli- dius, aut obsciire nubilatum ; caput ad latera , Collum totum laterale ac anticum, pectus epigastriuraque olivascenti-virescentia j frons, caput supra, nucha et dorsum viridia; alarum pictura avis adultae; tergi plumae uropygiique virides, large cyaneo-terminatae; abdomen, tibiae ac crissum rubra; crissi plumae versus basin virides; rectrices omnes subtus nigrae, supra olivaceo-nigricantes, longitudinaliter per medium viridi-reflectentes] duae intermediae supra toto obscure virides, alteri luci oppositae eleganter virides, laterales omnes in medio apicis ex- timi macula pusilla testacea notatae. Avis junior adultae ptilosi se induens. Avi hornotinae similis; Caput, jugulum, pectus et epigastrium' maculis rubris variegata. yar. a. Uropygium coeruleum, plumis intermixlis rubris. Var. ß. Caput supra, alae caudaque virescenti- flava; uropy- gium coerulescens ; pectus flavescenti - rubrum ; abdomen rubrum. Hu hl. (Non vidi.) f^ar. y. Flavus; caput et venter rubra j fascia cervicis coeruiea. (Avis domefacta.) Rostrum mediocre; maxilla inturaida , culmine rotundata, ante apicem profunde emarginata ; mandibula brevis , latere antico lata, 539 biangulusa, meJio acic parum emergenic aucta; regio ophthalniica tota plumoea; iriJus c circulis duobus compositae, exturno flavo , in- tcrno latiore obscurc fusci»; pedes graciliurcs unguesque obscurissime iiicarnati : caucla el( ngata, giadat», apice rolumlala, lutissima. Longi- tudo 16", caudae 8V»"> «1»^ 8 '4", tarsi 7 '" , rostri ad fronlem 1 ", eiusdem ambitiis ad basin 2/4". Habitat frequens in Nova- Hottan- dia, in campis, Zca inalurcscente, gregarius incidcns; nidißcat \x\ Eu- calyptin^ nidum c graiainc, intus pliimis slralum, slruens, ova sordide alba nigro-maciilata paricns. (Mus. Paris., BcroL, A/onac; multos vivos vidi). ObservcUio. Ad hanc speciem refert cl. Hu hl Platycercuin amboinensem toto coelo diversum. 20. P- amboincnftis- Notaeum lotiim, teclrices alariim inferiores, exclusis majoribus nigris, ac margo alae tolus splendide cyanea; alae 8upra loto virides; remiges latere toto inferiore et pogonio interno nigrac; caput, ci;lhim et totum gastraeum splendide coccinea, exclu- sis crissi plumis saturate viridibus, rubro-cinctis ; reclrices oinnes subtus toto nigrae . duae intermediae supra saturate violaceae, omnes reliquac pogonio interno nigrae, externo violaceae; rostrum nigrum: maxilla rubra, apice et tomiis nigra. Mas adult. Psittaca ainboincnsis coccinea Briss. IV. p. 578. t. 28. f 2. {Descrijiiio opt). Perruche rouge d'^mboine BufJ. PI. enl. 240. Psittacus amboinensis yJuctor. Perruche ü dos bleus, Male, Ouoy et Gaim. D'Urüille Voy. de la Corv. l'Astrol. trois. Div. Zool. Ois. Tl. 21. f. 1 (y?g. opt). Regio ophthalmica Iota plumosa ; cauda elongata ut in P. sca- pulato formata, rectricibus gradatioribus, apice rotundatis; pedes ci- nerascentes (non rubri, ut Brisson habet), unguibus nigricantibus Loogitudo IS'/z", caudae ()*4". Habitat in Aova- Guinea (et in 68- 540 Amboina sec. Briss)- Specimen niiidum descripsi Londini apud dorn, Ryals (?). Observatio. Rectrices duae utrinque extimae pogonio in- terno nigricantes, rubro - marginatae ( fide B risson'). Speciem hanc cl. Buhl, ad Plat. scapulatum false retulit. 21. P. hysginus. Rostrum plumbeo- nigricans, cera nigra; Ca- put, Collum, gastraeum totum, incluso crisso, intense purpurea; plumae tibiarum, crissi ac totius gaslraei in medio virides, in capistro basi nigricantes, unde facies nonnihll in nigrum vergens; cervicis pars in- fima fasciola cyanea terminata ; dorsum, tergum , uropygium , caudae ac alarum tectrices superiores pennaeque scapulares eleganter virides, micantes; remiges ultimae dorso concolores, intus coerulescentes ibi- que nigricantes, primariae subtus toto nigrae, supra extus et intus nitide ac intense cyaneae, limbo intimo ac scapo nigrae; alulae pen- nae ejusdem coloris, extus (pro vario ad lucem objeclu) dilutius cya- neo-limbatae; pteromata coerulea ; tectrices alarum inferiores nigrae, apice virides; rectrices duae intermediae supra toto virides, rhachi nigra, sequentes egregie cyaneae, margine intimo rhachique nigrae, extus basi subtiliter viridi-lavatae, omnes subtus toto nigrae. Mas adult. Psittaciis hysginus Forst er in manuscr. J d. Ic ined. tab. 42 ifi§- opt.'). The tabuan Farrot Lath. Synops. 1. p. 214- «• l6. t. 7 {tabula Forst eriana). Psittacus tabuensis Gmel., Lath. (exclus. vari'et'). Psittacus atropurpureus Shaw Mus. Lever. p. 142. cum fig. pessima. Id. Gen. Zool. 8- p. 409- Regio tota opbthalmica plumosa; plumae capistri ac totius capi- tis lateralis breves, rigidiusculae, prope oris angulum subpilosae; rostrum quam in Platycerco scapulato multo validius; mandibula compressa, biangulosa, maxilla lateribus convexa, ante apicem suban- guloso-emarginata; lingua apice integra, glabra; irides avellancae ; 541 tarsi digitique graciles, nigricantes, squamularum interstitiis grieescen- tibus; regio supra suiTraginem nudluscula ; ungues graciles, nigri; cauda elongata, latissima, gradata, apice rotundata; alae longissimae, acutissimae. Habitus /'/. scapiüati. I.ongitudo 16%", caudae 7 '/z", alae 9" 2"', tarsi 9'", rostri ad fronlem l'/4"; eiusdem ambitus in bäsi 3'/4". Habitat, fidc cl. Forster, in maris pacifici insuU Ea- oowe, incolis Häghühä dictus. (Specimen nitidum adest in rauseo IMonacenai.) VII. Genus. Deroptyus. Pag. /»92. 1. D. accipürinus. Cervicis plumae longissimae, latae, apice rotundatae, purpureae , fasciola laete coerulea terminatae: bis plumae pectoris, epigaslrii, ventris abdominlsque concolores breviores, pilei, capitis totius lateralis ac colli supremi lateralis longiusculae, angustius- culae, rhachi fuscescenti - alba variae; lora fuliginosa; jugulum totum ac pectus supremum fusca; hypochondria, tibiarum plumae plurimae, crissum, dorsum, lergum, uropygium, caudae alarumque tectrices su- periores omnes, pennae scapulares remigesque ultimae intense grami- neo-viridesj rectrices omnes subtus alerrimae, micantes, supra pogo- nio exlerno virides, versus apicem obscure coerulescentes , intus nig- rae ; reclrix extima fere tolo pogonio externe in obscure coe- ruleum vergens ; remiges omnes nigrae, primariae extus paullo cya- neo - reflectentes. Alas et Foem odult. Psittacus elegans Clus. Exotic. p, 563 (c. fig. opt.). The hauok-headed Parrot Edw. 4. t. 16a ifig- satis accur.'). Psit- tacus varius indicus Briss. ^v. 4. p. 300 [descript. opt.). Le Pcrroquct maille de Caj. Buff. PI. enl. 526 [fig- mediocr.). Psit- tacus accipitrinus Auetor. cum var. /3. Spix Av. Brasil, l. t. 32 a {fig. opt.). Psittacus coronatus (_descriptio imperfecta') et Psittacus violaceus Auetor. Psittacus Clusii Shaio 1. c. Rostrum mediocre tolum corneo -fuscum, apice vix pallidius, cul- 542 mine biangulosum; niandibula pagina antica acie longitudinali inter- media emergente; regio ophthalmica nuda ac maxillae cera nigrican- tes, interdum ex cinereo-albido incarnatae; oculi iride cinei'eo-ollva- cea, extus annulo flavido cincta; pedes graciliores, nigricantes. digitis dongatis, unguibus obscure corneo-fuscis ; cauda lata, langiuscula, apice rotundata. Longitudo 12 V2", alac 7 74", caudae 5" 5"', rostri ad frontem 16'", tarsi « '". Habitat in Cajenna, Guiana, Surinamo, in Brasilia versus flumen AmazonuiH (ac in Antillarum insula Gua- deloupe, fide du Ter tr e^. Avis piilcherrima, irritata aut terrefacta colli plumas longas ventilabri in morem expandens. (^Mus. Paris-, Monac; plures vivos vidi.) Obsei'vatio. Auctorum Psittacus violaceus certo huc ponendus, Innititur descriptione du Tertrei (Hist. des Antilles T. 2- p- 250)' salis accurata, sed e specimine domefacto hausta. Verba illius: „il a le bec et les yeux bordcs dincarnat"-, compilatores verbis : „rostrum et orbitae incarnata'-'' , male explicaverunt. VIII. Genus. Euphema. Pag. 492. 1. E. pulchella. Frons, sinciput, facies tota genaeque, tectrices alarum superiorcs minores ac mediae, alarum flexura ac margo nitida coerulea, haruni tectrices inferiores intense violaceae, apice coeruleae, posticae majores nigrae, superiores, pennis scapularibus confines, cu- preo- coccineae ; remiges primariae ac secundariae extus nee non alu- lae pennae intense violaceae; limbus remigum extimus primariarum reflexu viridi , omnes pogonio interne et subtus nigrae, ultimae supra dorso concolores; occiput, hujus coUique latera, cervix, dorsum, ter- gum , uropygium caudae tectrices superiores et pennae scapulares laete olivaceo- viridia; jugulum totum, crissum, tibiae ac reliquae gastraei partes intense at luride lutea; pectoris ventrisque latera oli- vascenti-virescentia ; rectrices duae intermediae tote virides, supra versus basin coerulescentes, Eubtus cum rhachi nigrae, sequens utrin- 543 quo intcrmediis concolor , attamcn intus nigro-limbata, proxima dein supra viridis, intus extra medium paullo nigra, apice large lu- tea, subtus a basi usque ultra medium nigra, nunc sequens simili modo picta, attamen toto ferc pogonio externo lutea, diiae exlimac luteae, basi extus viridcs, intus nigrac; rosfrum parvum, corneo- nigrum ; pedes fusci; ungues corneo-fusci. ^o. achilt. Psittacus pulcheUus Shaiv Mise. t. g6 (fg- bona) et Auc- tor., Sivains. Zoologie, lllastr. n. 15- t. 73 ifig- opt). Nanodes pulcheUus yigors et IlorsJ. Transact. of the Linn. Soc. 1826. 15. p. 277. Avis hornot. Capitis, alarum ac totius trunci ptilosis sordide olivascenti -viridis, ventris ac abdominis dilutior, unicolor, exclusa macula inter femora pallide testacea; rectrices duac intcrmediae toto virides, sequenles intus flavae , extimae flavae, intus versus basin ob- scurae; alulae pennae cyaneae ; pogonium remigum primarium exter- num pallide cyaneum, margine strictissirao flavido; rostrum cinereo- fuscum; pedes unguesque pallide fusci. Psitlacus chrysogaster Lath. (_descriptio , ut videtur, ex icone^. Mas junior. Humeri absque tegminibus purpureis; frons ac genae plus minusve coeruleae, parum nitidae: gastraei partes viridi- flavae excluso abdomine sordide aurantio-rubescente. La Perruche Edivards Le f^aiU. 1. c. t. 68 ißg- accur.'). Psittacus Edivardsi Becks t. in Lath. Uebers. der Vög. S. 74- n. 46. Regio ophthalmica tota plumosa; tarsi, digiti unguesque gracil. limi; cauda gradato-lanceolata , elongata. Longitudo ß'/i", caudae 4" 4"', alae 4", rostri ad frontem 6'", tarsi UV*'"- Habitat salis 544 frequens \a ISova- Hollandia; in humo obambulans victum, graminum semiDa, quaerlt; nidificat in arboribus truncatis, in quibus, sine nido vero, ova octo toto alba ponit iMus. Paris., Berol. , Monac , col- lect. Soc. Linn. Londin., caet.). 2. E. chrysostoma. Regio rostrum inter et oculos et circa hos eleganter flava ; frontis fasciola stricta, utrinque olivaceo-viridi marginata, tectrices alarum superiores ac inferiores alulaeque pennae laete ac in- tense azureae; capitis pars reliqua , cervix, dorsum , tergura uropy- giumque, caudae tectrices superiores, pennae scapulares remigesque ultimac olivaceo-virides; genarum pars reliqua, jugulum totum et pectus eleganter viridia; venter, abdomen, herum latera et crissum laete flava; remiges nigrae, virescenti-marginatae; rectrices basi di- lute coeruleae, duae intermediae toto azureae, leliquae his concolo- res, attamen large flavo-terminatae, extimae extus flavo - limbatae ; cauda subtus nigra, flavo -cincta. Adalt. Psittacus chrysostomas Kühl 1. c. p. 50- n. 78 t. 1 ifig. ac- cur."). Psittacus venustus Temm. Transact. of the Linn. Soc. 15. p. 121- Nanodes venustus Vig. et Horsf. 1. c. p. 278- n- 4. Avis hornot. Regio rostrum inter et oculos viridi-flavida; fron- tis vilta coeruleo-plumbea; jugulum et pectus sordidius viridia; re- liquae partes gastraei impure flavae; tectrices alarum superiores ob- scure fuscae large virescenti-limbatae ; dorsum, tergum, cervix cauda- que avis adultae, quam in hac minus nitida {Foemina secundum auctores). Habitus et fere magnitudo Euphemae pulchellae, S'/a" longa; rostrum pedesque obscure grisea ; regio ophthalmica tota plumosa ; irides flavae; cauda elongata, gradata, lanceolata. Habitat in J\ova- HoUandia ac in Terra van Diemen, Euphemae pulchellae in mo- rem in humo ambulans iMus. Paris., Soc. Linn. Londin). 545 3. E. iinditlata. Caput ac nucha virescenti -flava, fasciolis stric- tissimis , fuscescentibus (coerulescenti-nigris sec. Kühl) undulata; macula genarum azurea; gula flavicans; rectrices viridi - coeruleae, la- terales fascia in medio flava signatae ; cervix ac rcliquae corporis partes superiores obscure fuscae, fasciolis brunnescentibus variegatae, infcrioreä omncs laete virescentcs, unicolorcs; remigcs virescentcs- j4v. adult. Psittacus iindulatus Shaiv Nat, Mise. l6. t. 673 ifig- me- diocr,). Gen. Zool. 8- p- 46q. cum variet. , Kühl \. c. p. 49 n. 76. Nanodes undulatus yig. et Horsf. 1. c. p. 277 n. 2. Rostrum pedesque fuscescentia; cauda elongata, gradata, acuta. Longitudo vix 1". Habitat in Nova- Hollandia, (Specimen unicum in Museo Societatis Linn. Londin. vidi). 4- E. discolor. Frontis fasciola ac mentum coccinea; regio ante oculos flava; sinciput et Vertex sapphirino-violacea; reliquae capitis partes, cervix, dorsum, tergum, uropygiam, caudae alarumque tectri- ces superiores , pennae scapulares remigesque ultimae laete viridia ; colli capltisque lalera nonnihil in colorem coerulescentem vergentia; gastraeum totum eleganter virescens, attamcn Collum anticum ventris- que latera pallide sanguineo-irrorata; crissum pallide coccineum, plu- mis virescenti -terminatis; tectrices alarum inferiores laete coccineae, superiores minores purpureae; alula pteromataque cyanea, obscurius coeruleo-limbata; remiges nigrae, violaceo-micantes , extus ac intus fiavo-marginatae; rectrices duae intermediae meixima parte cupreo- purpurinae, apico cyaneae, intus versus basin cupreo-purpurinae. Avis adult. Psittacus discolor Shaiv in White' s Voy. p. 263- c. tab., JLath. Suppl. Sivains. Zool. Illustr. n. 12. t. 62 Cfig- bona), yieill. La perrucfie Banks Le F a i 1 1. 1. c. p. 104. t 50 ifigura accurata, exceptis alarum tectricibus toto coeruleis ac 6q 546 cauda nimis breoi). Psittacus humeralis B eckst, in Lath. Ue- bers. der Vög. S. 85. n. 100, Kühl 1. c. p. 47. n. 72. Psittacus Banksianus Vieill. N. D. 25- p- 342. Psittacus australis Kühl 1. c. p. 43- n. 74 idescriptio bona, synonymia prorsus falsa). Nanodes discolor Vi^- et Horsf. 1. c. p. 276. Avis junior. Macula ante oculos flava nulla; Vertex nonnihil in coeruleum vergens; tectrices alarum inferiores viridi-flavae; gastraeutn totum pallide viride, unicolor; crissi plumae laterales et tectrice» in alae flexura rubrae, hae coeruleo-marginatae; remiges primariae vi- rides, sublilitcr flavo-marginatae; cauda subtus fusco-olivacea, supra viridis, rectricibus lateralibus versus basin multum rubicundis. La Perruche Latham Le Vaill. 1. c. p. 123- t. 62. Psitta- cus Lathamii Bechst. Uebers. d. Vög. Lath. S. 81- n. 81- Psit- tacus discolor Kühl. 1. c. p. 48. n. 73. Rostrum parvum corneo-fuscescens; pedes graciles, pallidi , un- guibus corneo-fuscis; cauda elongata, gradato - lanceolata , rectricibus angustissimis ; regio ophthalnuica tota plumosa. Habitus Euphemae pidchellae. Longitudo g'/i". caudae 5", alae 4" 7'", rostri ad frontem 7'", tarsi 6"'. Habitat in Nova- Hollandia iMus. Paris., Soc. Linn. Londin., BeroL, collect, dorn. Sturm.). IX. Genus. Trickoglossus. Pag. 493. a. Kostro pedibusque rubris sive ßavis. 1. T. palmarum. Rostrum pedesque rubra; caput, Collum to- tum, dorsum, uropygium, alae supra rectricesque intermediae elegan- ter viridia: pectus et omnes reliquae gastraei partes nee non rectri- ces laterales flavescentia; remiges nigro- terminatae. 547 Psittacus pabnarum R. Forst er Id. Icon inedit. lab. 48 et jiuctor. Cauda elongata , cuneata ; irides coccineae ; magnitudo Siltaces vircscentis, cauda quam in hac parum Lrevior. Habitat in tnaris pa- cifici insula Tanna, palmas frequcntans. R. Forst er. Observatio. Psittacits pcregrinus Latharnii e^c aliorum auc- torum cum T. pabnarum in omni puncto convenit, si alarum tec- trices superiores in media pallide fuscas excipias. An hornotinus Trichoglossus pabnarum ? 2. T. pyrrhopterus. Laete viridis; tectrices alarum inferiores omnes saturate aurantiae ; vertex ac regio parotica coerulea ; frons, guttur ac nuchae torques cinerasccntia; remiges obscurae. Psittacus pyrrhopterus Lath. Suppl. idescript. imperf.) yigors Zool. Journ. n. 4. 1825- et n. 7. p. 400. Supplement. Plat to the Zoologie. Journ. Tab. IV. Bullet, univers. des scienc. 1826. T. 1. p. 104. Piostrum pallidum, attenuatum, compressum ; mandibula elongata, vLx emarginata} pedes mediocres rubri; cauda longula. Longitudo 7 '/4"' Habitat in maris australis insulis Sandwich, f^igors. Non vidi. Observatio. Fx hac ave formal Vigors 1. c. genus „Bro- togeris^^ 3. T. aurifrons. Fascia frontis, facics, genae, jugulum et reli- qua gastraci pars aureo- flava; ventris latera et crissum virenti-in- duta; ptilosis reliqua laete viridis; remiges azureae, apice nigrae. Psittacus iLathamus) aurifrons Less. Centurie zoolog. p. 63. t. 18. Rostrum flavido-album; pedes flavidi. Longitudo 7" 4'", cau- 548 dae 3"- Habitat in Nova-Seelandia. Less. Non vidi. An ad ge- nus praecedens referendus? ** ß. Rostro pedibusque obscuris. 4. T- pusiUus. Fascia totam rostri basin ambiens pallide cocci- nea; rectrices extus toto virides, intus virescenti- flavidae et a basi usque ad medium sanguineo-rubrae, duae intermediae toto virides; cervix ac dorsum supremum olivaceo-fuscescentia ; regio parotica, genarum pars poslica et regio superciliaris laete virescentes; tergum, uropygium, caudae ac alarum teclrices superiores omnes, remiges extus alulaeque pennae viridiaj regio parotica minus lucida; jugulum, pectus nee non tectrices alarum inferiores virescentia ; plumae crissi, tibiarum et reliquae partes gastraei pectori concolores , hoc tarnen paullo dilutiores ac nonnihil in flavidum vergentes; remiges omnes Bubtus cinerascentes, apice et intus nigricantes, margine externo vi- ridi strictissime flavo - limbatae ; alarum margo infimus paullo flavidus. Mas et Foem. adult. Psittacus piisiUus Shatv, fVhite Journ. of a Voy. p. 202, c. flg. Lath., Hu hl 1. c. p. 47. n. 71. Perruche ä face rouge Le Vaill. 1. c. p. 124 (fig- bona). Rostrum gracilius corneo- nigricans; mandibula corneo -flavida j regio ophthalmica plumosa, solum ante oculum parva macula nuda; lingua ßupra apicem papilloso- penicillata; pedes validi, breves, coe- rulescenti-fuscescentes, unguibus corneo - fuscescentibus ; cauda bre- viuscula , conico-lanceolata, rectricibuß omnibus apice lanceolato- acuminatis; alae angustae, acutae. Longitudo ß'/s"» caudae 2" 1'", alae 3" 7'", rostri ad frontem 5V4'"5 tarsi 4'". Habitus speciei se- quentis. Habitat gregarius in Nova - Hollandia , inter Eucalyptos vulgatissimus ; parit, absque nido vero, quatuor ova alba, immaou- lata; inquilinis /(?rr>^a/jg {Mus. Paris., Berol , Monac, caet). 549 5. T. australis. Frontis taenia lala ad oculorum canthum ante- riorem ducta ac macula immediate pone oculum incipiens, magna, aures obtegcns, oblonga, coccineo-sanguineae; verlcx ac nucha coe- rulescentia, plumis medio viridulis; nucha viridi - terminata; Collum infimum posticum ac dorsum supremum dilule fuscescenti- olivacea; genae , jugulum, crissum , tibiae , tectriccs alarum inferiores ac reli- quae gastraei partes laete viridia, cxoepta macula juxta utrumque epigastrii latus aureo- flava; alarum margo et teclrices superiores omnes, alulae pennae, remiges omnes extus , pennae scapulares, dor- sum, tergum, uropygium caudaeque tcctrices superiores laete viridia, abdomine pauUo obscuriora; remiges intus ac subtus nigricantes; rectrices duae intermediae tote virides, reliquae intus virescenti-fla- vidae ac a medio fere usque ad basin coccineae, extus virides, omnes subtus virescenti-flavidae. Älas et Foem. adult- Psitt actis australis Lath. n. 06 (descriptio manca'), non GmeL Psittacus concinniis Shaiv Nat. Mise. t. 87, Miihl 1. c. p. 46. n. 70 La Perruche ä bandeau rouge Le V aill. 1. c. p. gg. t. 48 (^g. bona). Psittacus rubrifrons Bechst. Uebers. d.Vög. Lath. S. 84- n. gg. Psittacus pacißcus Shaiv. Gen. Zool. 8. p- 4ig {diagnosis spectat ad Flatyc.pacificum'). Trichoglossus con- cinnus yig. et Horsf. 1. c. p. 2g2. n. 5- Psittacus velatus yieill. N. D. 25- p- 37S. Jd. Encycl. meth, Rostrum corneo- nigricans; maxillae apex in rufulo-albidum ver- gens ; cera nigricans; macula parva ante oculum nuda, reliqua ejus regio plumosa; lingua supra apicem papilloso-penicillata; pedes bre- ves, validiusculi, fuscescentes, unguibus corneo-fuscis ; cauda elongata, gradata, conico-lanceolata; alae acutae. Longitudo 8", caudae 4"> alae 5", rostri ad frontem 8%'", tarsi 5"'- Habitat frequentissimus in Nova- Holinndia, praesertim in Botany-Bay, inquilinis Coolieh dictus, gregarius inter Eucalyptos degens ; parit ova duo viridia, Im- maculata. {Mus. Paris. y Monaco caet.'). 550 y. Roströ aurantio. 6. T. chlor olepidot US. Viridis; Caput totum supra viride, coe- riHeo-jnicans\ gula ac genae viridi-coerulescentes \ pliimae nu- chae, pectoris epigastriique ßavae, pauUulam coccineo -variae, fascia lata viridi in apice limbatae, unde hae partes quasi squamo- sae ; remi^es pogonio interna fuscae , omnes ibi, remige prima excepta, macula in media aurantio -coccinea insignes, unde alarum pagina inferior fasciata ; tectrices alarum inferiores coccineae rectri- ces supra virides, subtus fusccscentes , omniam laleralium pogo- nium internum basi aurantio -coccineum, Av. adult. Psittacus chlorolepidotus Huhl 1. c. p. 48. n. 75 (descriptio manca). Trichoglossus Matoni Vig. et Horsf. 1. c. p. 292. n. 4 {descriptio bona'). Rostrum aurantio - rubrum ; pedes validiusculi unguesque nigri; cauda elongata, gradata, lanceolata. Habitus Trichoglossi haematodi. Longitudo 8 '/z"- Habitat in Noca-Hallandia. A Trichoglosso hae- matodo signis supra exhibitis facile distinguitur. (_Mus. Soc. Linn. Londin.) 1. T. haematodus. f^entris macula ad tibias extensa indistincte raarginata intense gramineo- viridis \ tibiae ßavae, ad sufFraginem virescentes; pectus totum ac epigastrium in fundo vitellino-ßavo aurantio -rubra, plumarum marginfe apicali vix conspicue viridi; plumae epigastrü laterales aurantio -rubrae, viridi- terminatae; hypo- chondria crissumque flava, maculiä magnis gramineo -viridibus varie- gata; torqaes nuchae latus ultra colli latera extensus pure aureo- flavusy facies tota, genae, frons et sinciput violacea, plumis rigidius- culis, subulatis; gulae ac genarum ambitus , regio superciliaris po- stica et occiput, cervix, dorsum, tergum, uropygium, caudae tectri- ces superiores ac alarum omnes, harum margo, alulae penna^, remi- gesque omnes extus intense prasino- viridia, solum plumae colli po- 551 stici versus basin macula flava, in utroque laterc rubro-notata sig- natae; remiges intus ac sublus nigrae, oxclusa macula intermedia subelliptica citrmo - flava, in remigibus pcnidlimis rubra; rectrices (exclusis duabus intcrracdiis) intus margine largc flavo-limbatae , sub- tus olivacco-flavidae, apice reflexu nonnullo viridi; alarum tectricee inferiores cinnabarino coccineae. Mas et Foem. adult. The rcd-breasted Parrahect Edw. l. t. 232- Psittacus hae- matodus Linn-, Gmel., Lath. [exclus. varietat. ß, y, b). La Perruche ä face bleue Le Faill. 1. c. p. 96. t. 47 i^ßg- valde mediocris). Psittacus capistratus B eckst- in Lath. Uebers. der Vög. S. 63- n. 17. Kühl 1. c. p. 35- n. 44- ylvis junior. Avi adultae simillima ; fascia nuchae flava subtilis- sime viroscenli-lavata ; pcclus totum pure flavum, plumarum nonnulla- rum margine apicali vix conspicue viridi; tectrices alarum inferiores flavae, pauUo rubro-variegatae; remiges penultimae intus toto nigrae; plumae colli postici toto virides. Avis junior adultae ptilosi se induens- Avi juniori similis; pectus flavum versus epigastrir latera plus minusve rubens; tectrices alarum inferiores aurantio- coccineae j nucliae torques flavidus; plu- mae cervicis in medio paullo flavidae maculaque obsoleta rubra no- tatae ; remix prima tota nigra, intus margine macula pusilla, trigona, flava notata. Rostrum cerato - rubrum ; lora et regio ophthalmica fere tota plu- mosa; irides ex annulis duobus composita, quorum externus croceo- ruber, internus griseus; lingua supra apicem papiTloso-penicillata ; pedes nigricanti -plumbei , unguibus nigris; cauda elongala , gradata, lanceolata. Longitudo 11 ", caudae 4" 10'", alae 5" W", rostri ad frontem 10%'", tarsi 6'" Habitat satis frequens in insulis AIoluc- cis. (,Mus Paris, Monac. , caet.; multos vivos vidi.) 552 Observationes. Auctorum vetustiorum ac recentiorum synony- mia hujus avis erroribus scatet. Citatur ab iis Psitlaca amboinen- sis varia Briss. Av. 4- p- 304. n. 72 {Buff. PI. enl. 6l), quae species distincta, noster Trichogloss. cyanogrammus est, non di- versus a ZtC Vaillantii „Femelle de la Perruche ä face bleue tab. 25", a recentioribus auctoribus cum Platycerco multicolore confusa. Varietatea y et 6 ad Trichoglossum miilticolorem referri debent. Receperunt praeterea Le Faillantius et Huhlius in hujus avis synonymiam praeter Trichoglossum nunc dictum Psitta- cum cyanocephalum auctorum , ab illo toto coelo diversum iPal. cyanoceph.). — A Trichoglosso multicolore sane simili differt T. haematodus, praeter staturam minorem signis supra exhibitis. In exuviis rostrum mox albescit, in T. cjanogastro vero vergit in co- lorem vitellino - rubicundum. 8. T. rubritorquis. Viridis ; Caput totum ac gula coeruleo-splen- dentia; torques nuchae e plumis aurantio - coccineis , apice azureo- marginatis compositus; pectus alarumque tectrices inferiores aurantio- coccinea; abdomen macula azureo-viridi notatum, inBmum flavum; remigum pogonium internum fuscum, macula longitudinali margina- tum; tibiarum plumae et caudae tectrices flavae, viridi-variae; rectri- ces virides, subtus in flavidum vergentes, ad basin pogonii interni, mediis exceptis, flavo-marginatae. Trichoglossus rubritorquis Fig. et Horsf. Transact. of the Linn. Soc. l5. p. 29 1. n. 3. Habitus Trichoglossi haematodi. Longitudo QViq", mandibulae "/2o"j maxillae Vs", alae SVto'S t»""" "/io"> Digiti antici externi, ungue incluso, 1 '/e". Habitat in I^ova-Hollandia. Fig. et Horsf. (^Collect. Soc. Linn. Londin.") Observatio. Avem hanc, quam nondum vidi, auctoritate aucto- rum supra dictorum pro specie distincta pono. Trichoglossus capi- 553 stratus ab iisdem pro spccic distincla indicatus (1. c. p. 290), sane junior T. hacmatodus est. g. T. mullicolor. Capitis totiiis mentique plumae rigidiusculae, eubulatae^ lade lilacino-coerulescentes, basi nigricantes, gulae non eubulatae magis cyaneae; fascia occipiü terminans viridi-ßava; ventris plumae egrcgie cyaneae, in medio plus minusve cinnaba- rinac, ventris laterales cinnabarino-coccineae, limbo apicali interna viricli, externa cyaneo; jugulum et pectus laelissime cinnabarino- coccinea, hoc ad latera luteum; tibiae cinnabarinae ; hypochondri- orum plumae virides , macula intermedia ßava, in ulroque latere rubro-notatac, crissi flavae, apice virides, basi paullo rubentes ; tectri- ces inferiores alarum intense coccineae; harutu flexura, tectrices su- periores omncs, alulae pennac remigcsque extus, cervix, dorsum, ter- gum, uropygium caudaeque tectrices superiores lacte prasina ; cervicia plumae medio fascia rubra, in utroque apice flavo-limbata, notatae; rectriccs supra dorso concolorcs, marginc pogonii interni (exclusia duabus intermcdiis) flavo-limbatae, subtus olivaceo - flavae , margine pogonii interni flavae ; remigum pogonium internum nignim in me- dio macula subelliptica, flava Cquoque in reraigibus penultimis flava) notatae. Mas et Foem. adult. Perruche des Moluques Buff. PI. cnl. 743 ifi^- accur.). Psittacus haematodus var. ß. {Ps. moluccanus) et var. y. (Ps. No- vae-//ollandiae) Gmel, var. ß, y, b, Lath. Psittacus multicolor Gmel., Psittacus scmicollaris Lath. idescriptio vitiosa). Blue- bellied Parrot Brown Illustr. p. 14. t. 7., Phil. Bot. Bay. c.tab, p. 152. fVhite Journ. p. 140. c. tab. Perruche ä tete bleue, male. Le Vaill. 1. c. p. 51. t. 24 (Ao* opt:). Psittacus cyanogaster Shaio. Gen. Zool. 8- P. 2- p. 413. t. 59 {tabula Le Faillantiana). Psittacus haematodus Kühl 1. c. p. 34. n. 43 isolum descriptio avis adult ae; synonymia maxime falsa'). Trichoglossus haemato- dus Fig. et liorsf. Transact. of the Linn. Soc. 15. p. 28f)- _ 70 554 Avis junior. Pectus ac collum infimum lutea, in medio macu- lis coccineis variegata; abdominis macula cyanea distinctius coccineo- variegata. Rostrum totum cerato- rubrum ; Stria in loris nudiuscula, subpi- losa; regio ophthalmica parum nuda; oculi circulis tribus, primo cro- ceo, secundo griseo, tertio strictissimo flavido; lingua supra apicem papilloso-penicillata; pedes validiusculi , plumbeo-nigricantes, ungui- bus corneo-fuscis; cauda elongata, perquam gradata, lanceolata. Lon- gitudo 12/4"5 caudae 6", alae 5'/4", rostri ad frontem lOVa'"» farsi 5'". Habitat in Nova- Hollandia, frequentissimus in Port Jackson ac in Botany-Bay, gregarius Eucalyptis incidens, inquilinis JVar- rin dictus. {J\ius. Paris., Berol., Monac, Societ. Linn. Londin.; multos vivos vidi.) Observationes. Species haec a Trichoglosso haematodo, quo- cum ab auctoribus semper unitur, characteribus supra notafis disce- dere videtur. ytgorsii Trich. capistratus (1. c. p. 290.) „viridis, pileo gulaque purpurascenti - azureis , pectore coccineo -aurantio, tec- tricibus alarum inferioribus coccineis, torque nuchali fasciaque in re- niigum latere inferiori flavis" forsan hornotinus Tr. miilticolor, quem nondum vidi. Id minime certum est, Bechsteinii Psitlacum capistratum a cl. Vigors citatum, tabula Vaillantiana 47 ac Ed- wardsiana 232 innitentem, ad adultum Trichoglossum haematodum spectare. Nescio num hie Trichoglossus in insulis Moluccis reperiatur. Gel. Raffles captum observavit in Sumatra, ex insulis adjacentibus australioribus allatiim (Trans, of the Linn. Soc. 13. 2. p. 282). — Plumas rubras pectoris in adultis Trichoglossis multicoloribus non raro cyaneo-marginatas vidi. An Trich. haematodi fo emi na, folg- et Horsf. 1. c. ? — Trichoglossi 6 — lO ulteriori examine in eorum loco natali indigent. 10. T. cyanogrammixs. Plamae colli antici inferioris pecto- 555 risf/ue eleganter aurantio • coccineae , saturate coeruleo -margina- tae; venler cjusijue latera graminco-viridia\ plumae «bdominie, tibiarum, caudaeque tccirices inferiores viridi-luteac, maculis gramineo- viridibus varicgatae; frons, sinciput, facies tota et guttur salurate coerulea; capitis partes reliquae, dorsum, tergum, uropygium, caudae alaruinque teclriccs supcriores omnes laetc ac saturate viridia; nuchae torques laetc flavus ; tectrices inferiores alaruni coccineo-rubrae; harum margo flavus; remiges supra dorso concolores, subtus fuscae, intus mcdio macula oblonga, flava, duae sive tres ultimae intus media macula rubra signatae; rectrices supra dorso concolores, subtus flavido - olivascentes. ^v. adult. Psittaca amboinensis varia Driss- Av. 4. p. 36A. n. 72 (.de- scriptio optima, synonymia falsa'). Perruche dAmboine Buff. PI. enl. 61 (/?g. valde mediocris). Perruche ä tele bleue, femelle Le Vaill. t 25 iPsittacus haematodus Gmel., Lath., Fieill., Kühl in synonymia). yar. a. Caput coeruleum, supra rubro-maculatum; dorsum alarumque tectrices superiores, abdomen crissumque flavo-variegata; pectoris plumae ut in antccedente. Variete de la Perruche ä tete bleue. Le V ailL 1. c. t. 27- Rostrum flavicans; pedes unguesque nigricantes; cauda elongata, gradata. Habitus Trichoglossi haematodi. Longitudo 11", caudae 3 5/4", rostri ad oris angulum '/i", tarsi 5'". Habital in jimboina. B rissen. X. Genus. Charmosyna. Pag. 493. 1. Ch. papuensis. Caput, collum et gastraeum totum eanguineo; coccinea; vertes fascia subirregulari azurea, margine postico in vio- laceo-nigrum vergente, nucha altera violaceo -nigra eignata; pectus ad latera et hypochondria lutea; abdomen infimum violascenti-qigrum; 70* 556 interscapulia, margo et tectrices superiores alarum et pogonium ex- ternum remigutn obscure viridia, hae intus et subtus nigrae; ter- gum uropygiumque sanguineo-coccinea, medio intense violacea; rectrices obscure virides, apice rubicundo -flavae, duae intermediae a medio ad apicem rubro - flavidae , omnes subtus flavae. Mas et Foem. adult. Psittacus erythrochlorus macrouros Aldrov. i. p. 681. Psittacus japonicus Auetor. Le petit Lory Papou Sonn er. Voy. ä la Nouv. Guin. p. 175- t. 111 (icon e specimine remigibus primariis privato). Psittacus papuensis Gmel., JLath. {inclusis varietatibus'), Bechst,, Kühl. Psittacus Bontii Lath. iBontii icon e specimine exsiceato, manco, descriptio confusa'). Psittacus Javanicus Gmel. Psittacus omnicolor Licht enst. Catal. rer. nat rariss. Hamburg. 1793 p- 5. n. 48 {descriptio e specimine adulterato}, Meyer Zool. Annal. 1. p. l40. Psittacus Lich- 'tensteinii Bechst. in Lath. Uebers. d, Vög. S. 83. n. 89., Kühl 1. c. p. 36 {descriptio ijuoad alarum picturam vitiosa). La Per- ruche Lory Papou Le Vaill 1. c. p. 9. t. 77 {.fig. opt,). Rostrum rubruR»; maxilla quam mandibula multo longior, per- quam deflexa; regio oplhalmica tota plumosa; pedes rubicundi; alae magnae, acutae; rectrices duae intermediae longissimae, extimis gra- datis fere triplo longiores , versus apicem perquam attenuatae. Ha- bitus P alaeornithos bengalensis. Longitudo a rostri apice ad finem rectricum duarum intermediarum 17", harum 11'", lateralium 4%", extimarum •bV%"- Habitat in JSova-Guinea. {Mus. Paris.; vidi Lon- dini multas mutilatas in tabernis mercatoriis.) Observatio. Avis hacc pulcherrima utplurimum more Paradi- searum in pedibus, alis et in cauda mutiJata ad nos pervenit , unde auctorum descriptiones a vero non raro aberrantes. 557 XI. Genus. Eos. Tag. l^^l^. a. Ptilosi rubra. 1. E. indica. Fascia verticis latissima, pone oculos attenuata, supra aures ad cervicctn ducta, haec, dorsuin, tibiae , hypochondria ac fascia pectoris latissima eleganter coerulea ; suffrago ;, macula occi- pilis latissima quadrata, frons, genae , Collum anticum ac laterale, venter, alarum margo totus, tectrices superiores ac inferiores, reraiges secundariae extus et intus coccineo-cinnabarina; remiges secundariae fasciola nigra terminatae ; tectrices humerales nigro-, venter in medio coeruleo-variolosa; pennae scapularcs nigrae, reflexu coeruleo; remix ultima tota, remiges penultimae duae intus magna ex parte nigrae; alulae margo pauUo cyaneo - terminatus ; tergum , uropygium caudae- que tectrices superiores purpurea; crissum rubrum^ lilacino-subvarie- gatum; rectrices intus cinnabarinae, extus tolo nigrae, nonnihil vio- laceo-reflectcntes. Ao. adult. j4vis junior. Avi adultae similis ; pennae scapulares et dorsum supremum fusca, parce rubra; colli pars inferior pallide rubra, parum fusco- et violaceo-, venter, hujus latera, tibiae crissumque rubra, fusco et violaceo-, tectrices alarum superiores rubro - et fusco -varia; remi- ges tres primariae estus et apice fusco -lutescentes , intus rubrae, re- liquae omnes in utroque pogonio rubrae, majores tamen dilute fusco-, minores vero fusco -violaceo terminatae; rectrices duae intermediae fusco -violaceae, laterales omnes extus bis concolores, intus rubrae; rostrum avis adultae (_Br isson}. Psittaca indica coccinea Briss. 1. c. p. 376. n. 78. t. 25- 2. Perruche des Indes orientales Buff. PI. enl. i43 ifig. mala'). Psittacus indicus GmeL Psiltacus coccineus Lath,, Kühl. Perruche violet et rouge Le V aill. I. c. t. 53 {an icon e spe- cimine naturali ?). Rostrum totum aurantium; regio ophthalmica nudluscula ac cera 558 cinerascentes; irides exanoulis duobus compositae, externo angusto ful- vescente, interno, pupillam cingente, cinerascente; lingua supra apicem papillis conicis , longis aucta; plumae coeruleae, aurcs obtegentes, longae, strictissimae ; pedes cinerei unguibus corneo-nigricantibus, culmine pallidioribus ; caude longiuscula, cuneata. Longitudo 11", rectricis mediae kVi" ^ extimae 3", rostri ad frontem 11"', tarsi j'", digiti externi, exciuso ungue, lO'". Habitat in insulis Moluccis. (.Mus. Monac.-) Observatio. Specimen adultum supra descriptum, remigibus primariis carens, vivuin vidi apud regem nostrum dement. Maxi- milianum Josephum. Plumae avis juvenilis margine solum obscurae. 2. E. j-iibra. Rostrum totum aurantium ; macula regionis oph- thalmicae subelliptica, nuda, nigra; ptilosis capitis ac colli, notaei ac gastraei, tectrices alarum superiores ac inferiores eleganter coccineo- cinnabarinaj plumae crissi, pennae scapulares poslicae remigesque ullimae amethystino- violaceae; tectrices maiores margine apicali nigrae, ibidem nonnihil violaceo-reflectentes; remiges primariae extus nigrae, intus rubrae, secundariae toto cinnabarino -rubrae, rhachi et apicc nigrae ; alulae pennae nigricantes ; rectrices rubrae, rhachi alba, laterales versus basin paullo obscuriores. Mas et Foem. adult. Lory de la Chine Buff. PI. enl. 519 ifig- satis accur.'). Psütacus ruber iinclusa vor.") Gmel., Lath., Fieill., KuhL Psütacus coeruleatus Shaw. Nat. Mise. 22. t. 937. Id. Gen. Zool. 8. p. 539- Lori ä franges bleues Le Vaill. 1. c. t. 93 (pictura avis nimis obscure coccinea). Psittacus cyanonotus Vieill. N. D. 25- p- 334- Id. Encycl. meth. Livr. 93. p. 1378. Ams junior. Ptilosis cinnabarina, plumis, praesertim juguli ac reliquarum partium gastraei, niedio flavidis; rectrices purpurinae, la- terales extus et apice sordide virescentes ; pennae scapulares posterio- i 559 res apice coerulescentes; tecirices alarum euperiores majores, remiges secundariae apice, ac remiges primariae extus sordide viresccntes; alarum flexurn plumulis sordide virescentibus tccta; rostrum auran- tium; pedes nigri. The lonp; - tailed Lory Edm. t 175 {ßg- opt."). Psittacus borneiis j4uctor, Riihl. Perruche ecarlate he Faill. 1. c. t 44 i.fig- bona). Irides flavo-rubrae; pedes et ungues nigri; cauda elongata, gradato-cuneata; alae elongatae, acutae. Longitudo 11 '/2", caudae 6", rostri ad frontem 13'", tarsi 7 Vi'"- Habitat in insulis Moluc- cis. iß/us. Paris., Monac") Observatio, An icon Sonneratii in operis sui tabula 112 conspicua {l'^oyage ä la ISouvelle-Guinee'), caudam taenia castaneo- fusco terminatam monstrans , huc referenda ? 3. E. guebi'cnsis. Ptilosis rubra, plumis pilei, colli postici ac lateralis, pectoris laterumque trunci margine obscure viridibus, nigro reflectentibus; tectrices alarum superiores inediae ac majores apice nigro largo, quare supra alam fasciae duae; dorsum rubrum nigri- canti -viridi varium; cauda tota ac reraiges obscure rubrae; harum primariae extus , omnes apice nigrae. ^m's junior ( ? ). Lory de Gueby Buff. PI. enl. 68'» ifig- mala'). Psittacus guebiensis ^uctor. Le Lori ecaille Le VailL 1. c. t. 51 ifig- bona). Psittacus squameus Shau>. Gen. Zool. Rostrum compressum, aurantium; irides igneae; pedes nigncan- tes; cauda elongata, gradata. Habitus et magnitudo Eois indicae. Habitat in insula Gueby, Douron et in Nova-Guinea. iMus. Paris.) Observatio. Specimen nunc descriptum Musei Parisiensis, uni- cum quod vidi, juvenile, hoc a cel. Sonner a t male (?) delinea- 5Ö0 tum {Voy. a la JVouv. Giiin. p. 174- 1. lOQ.) absque plumarum rubra- rum marginibus nigricanti-viridibus adultum credo. ^ — Lathami var. ß. iGmelinC Psittacus janthinus} epectat ad Eclectam grandem. 4. E. cochinsinensis. Vertex, occiput ac totum collum eleganter coerulea; frons , Facies tota gulaque coccineae; gastraeum totum coc- cineura, excepta macula pectoris maxima, supra ventrem extensa, scutiformi, coerulea ; plumae nonnullae laterum, ventris et abdominis infimi coeruleo-limbatae ; pennae scapulares, dorsum, tergum, uropy- gium, caudae alarumque tectrices superiores nee non alarum tectrices inferiores coccinea; remiges supra nigricantes pro varlo ad lucem objectu in obscure viride et nonnihil in violaceum vergentes, intus magna ex parte rubrae; tectrices alarum superiores majores nigricanti- virides, rubro-terminatae , unde in alis fascia; cauda supra tota ob- scure testaceo- rubra, subtus dilute rubra, ^o. adult. Psittacus cochinsinensis Lath. (descriptio manca ex icone), Kühl. La Perruche Lory ä chaperon bleu Le Faill. 1. c. p. 111. t. 54. Psittacus riciniatus Bechst. in Lath. Uebers. der Vög.« S. 69. n. 24-, Huhl 1. c. p. 42. n. 61. Psittacus cucullatus Shaw. Gen. Zool. 8- p. 401. Habitus et magnitudo Eois indicae ; cauda elongata, gradato- lanceolata; rostrum parvum, aurantium ; pedes fusci. Habitat in in- suh's Moluccis. Le Faill. (.Olim in Museo Ray an. ^msteloda- mi.) Non vidi. 5. E. variegata. Ptilosis intense sanguinea; Collum inferins, dorsum supremum, pectoris peripheria, abdomen et crissum eleganter purpurino- coerulea; abdominis partes posteriores reflexu nonnullo virescenti-nigro; alae supra toto rubrae 5 remigum pogonium inter- num flavum, apice obscuro; tectrices alarum inferiores rubro- et 56l flavo - variegatac ; rectrices vIrides, intus versus basin rubicundae, ex- tU6 versus apicem cocruleae. Psittacus varicgatas Gmel., Lath., Huhl. Rostrum obscurum; cauda longula, parum cuneata. Longitudo (mens, angl.) 11". Habitat in Jndia orientuU. A Lathamio ad spcciraen Musei Leveriani descripla. (Non vidi.) Observatio. Ad hanc divisionem generis Eois pertinet : Lorius Jsidorü, quem Swainson in opere suo: „Zoolog. Jllustr. See. serie. N. I. ä III. iLondres et Paris 1829) descripsit. Opere illo carens, avis descriptionem dare non possum. (Vid. Bullet, univ. des sc. nat. 1830. Fevr.) ß. Ptilosi viridi. 6. E. cervicalis. Frons, alarum flexura, suffrago et macula ar- cuata pectoris supremi eleganter rubrae, haec in cervice acumi- nata ; capitis ac colli latus supcrius ac reliqua pars notaei obscure viridia, pluroae omncs rhachi nigra insignes; remiges nigro -virides, extus coeruleo- virides; rectrices supra ac tectrices alarum superiores versus finem ollvaceo- virides; corporis partes inferiores dilute viri- des, pectus in rubicundum vergens; alae caudaque subtus olivaceo- aureae, Psittacus cervicalis Lath., Kühl. Le Perroquet Langloia Le f^aill. I. c. p. 105. t. 136- Psittacus nuchalis Shaiv Mise. 21. t. 913 ifigura Le Vaill-). Psittacus Langloisi yieill. N. D. et Encycl. meth. Psittacus lunatus B eckst. Abbild. Naturhist, Ge- genst. 8. t. 94. Id. Kurze Uebers. d. Vög. S. 82. n. 86. Kühl 1. c. p. 36. 71 562 Rostrura perquam arcuatum , dente valido munitam , albidum, apice corneo - griseum, mandibula valde obtu6ata3 regio ophthalmlca parum nuda, griseo-incarnata; irides laete flavo-rubrae; pedes ob- scare cinerei; cauda elongata, cuneata. Longitudo M */%" , caudae 6", rostri 1". Habitat, ut dicitur, in India orientali. Bechst. Obsercatio. Species haec, a me nusquam visa, alium forsan lo- cum in systemate psittacorum obtinere debet. An lingua supra api- oem papilloso-penicillata , ut in aliis speciebus hujus dlvisionis? 7. E- ornata. Viridis; frons et vertex nee non aurium macula ad oculum extensa cyaneo - violacea; lunula in occipite cum utroque apice ad oculum extensa, genae, mentum, gula et jugulum sanguineo- rubra ; juguli plumae viridi-nigrae, lunulae occipitalis cyaneo-mar- ginatae; macula colli lateralis longitudinalis, ac tectrices alarum in- feriores luteae; pectoris latera, abdomen tibiaeque flava, plumis large viridi-limbatis ; crissum virescens; dorsi plumae macula intermedia trigona, lutea notatae; rectrices virides, intus a bagi ultra medium rubrae, dein in toto apice flavidae, duae intermediae prorsus virides: remiges extus virides, intus et subtus nigrae. Mas et Foem. aclult. The Lory- Parrakeet Edvo. 4- t. 174 {.fig. bona). Perruche variee des Indes orientales Baff. PI. enl. 552 {.ßs- bona). Psit- tn&as ornatus Au clor. Var. a. Anrium macula coerulea nulla. {_An avis junior?) Var. ß. Corporis partes inferiores flavae. iSpecim. dorne fact.) f^ar. y. Viridis, flavo - variegata. iSpecim. domefact.) Rostrum pallide aurantium; cera obscura; regio ophthalmica nudiuscula, cinerea; irides flavo-rubrae; pedes unguesque cinerco- nigricantes; cauda elongata, gradato- cuneata. Longitudo Q%", cao- dae 3", alae ftYz", rostri ad frontem 11'", tarsi 6'". Habitat in 563 insulis Bourou, Amboina, Sumatra et Java iMus. Paris., Berol.; vidi duas vivas.) Observatio. Credo auctorum Psittacum atricapillum huc per- tinerc. Sebae icon nee non illius descriptio pessima derivantem prorsus destituunt. XII. Genus. Coriphilus- Pag. 494. 1. C. sapphirinus. Caput, cervix, dorsura, uropygiutn, abdomen et crissum nitiJe cyaneo-sapphirina : jugulum et peclus Candida ; alae coerulcsccnti-nigrac; remiges margine sapphirinae; rectrices fuscae limbo sapphirino. Mas adult. Psittacus sapphirinus R. Forst er in Manuscr. Jd. Icon. in- edit. t. 49. Peilte Perruche de Visle de Taili. Du ff. PI. enl. 455. f. 2. ifig. mala.) Psittacus taitianus Auetor. Psittacus porphyrio Shaiv. Nat. Mise. t. 7- ißg- bona'). Gen. Zool. 8- p.473. La Perruchc Arimanon Le Vaill. 1. c. p. 127- t. 65 {fig- opt.). Foemina. Mari similis, gula tantum Candida, jugulum cinereum. Roslrum craseum , breve , sanguineumj cera sanguinea, nuda; lingua supra apicem papillis ßliformibus, numerosis tecta; oculi parvi, iride sanguinea ; pedes sanguinei, uoguibus atris, tarsis brevissimis; pilei pluinae elongatae, strictae, subulatae ; alae longae, complicatae fere exlrema caudac cxaequant ; cauda rotundata, longiludine truncum aequans, rectricibus 12- Longitudo fere 7", caudae 2". Habitac so- Cialis in insula O- Tahiti, et adjacentibus : ab incolis appellatur TVin.. nee; in altissimis palmis Coccos nuciferac plerumque nidificat; sibilando fistulandoquc garrit; victitat inprimis fruclu Afusae para- disiacae. Reinh. Forst er. il\lus. Paris.^ Observatio. Spccimina duo aequali longitudine emessus sum ipse Parisiis apud dorn. Fl. Prevost. Ad avem hornotinam spectat. 71* 564 ni fallor, Gmelini Psittacus varius, hoc modo descriptus: £x fusco et cyaneo varius; genae , gula jugulamque albicantia; rectrices remigesque obscure fuscae, latere exteriori cyaneae; rostrum pedescjue ßavescentia; ungues nigri. — Eandem avem (olitn in Museo Bullockiano obviam) describit pro nova specie cel. Kühl (1. c. p. 49.) 8ub nomine „Psittacus ultramarinus" hoc modo: Frons, nucha, dorsum, alae caudaque ultramarina; pars capitis supe- rior, pectus, corpus tibiaeque coerulea; jugulum et abdomen albo- bmnneoque varia; maxilla flava, mandibula Cornea j alae longae; cauda rotundata. 2. C. cyaneus. Ptilosis tota intense coerulea, unicolor; cauda remigesque subtus nigrae; pilei plumae strictae, subulatae; rostrum et pedes rubra. Psittacus cyaneus Sparrm, Mus. Carlson. t. 27. La Perru- che Sparrmann Le Faill. 1. c. p. 128- t. 66 ifig- opt.'). Psitta- cus Sparrmanni Bechst. Uebers. d. Vög. Lath. S. 80. n. 79. Kühl 1. c. n, 68. Av. juv. Cyaneus; gutture pallide nigro. Cauda longiuscula, corpore tarnen brevior, cuneata ; lingua supra apicem papilloso-penicillata. Habitus Coriphili sapphirini. Habitat in insula O - Tahiti. Observatio. Speciei praecedenti pauUo majori admodum affinis. An ab ea sane diversa? Specimen nitidum a cel. Forst er in Eu- ropam allatum vidi in Museo Londinensi. 3. C. euchlorus. Frons viridis; Vertex sapphirinus; genae et ju- gulum sanguinea ; dorsum, uropygium, pectus, abdomen, crissum, alarum tectrices superiores et remiges secundariae eleganter viridia; abdomen macula antice sanguinea , postice amethystina notatum ; ti- biae virides, intus violaceae; remiges 18 supra virides, margine inte- riore fuscae; rectrices (12) margine exteriore virides, interiore et subtus flavae. Av, aduU. 5Ö5 Psittacus eiichlorus R. Forster in Manuscr. Psittacus pi- pilans Lath., Shaw. Gen. Zool. 8. p. 472. t. 69 (//g. pessima). Psittacus fringiUaceus Gmel. p. 337-, Lath., Huhl. Psittacus australis Gmcl. p. 329. n. 90 (,sed non Lath.'). Psittacus por- phyroccphalus Shaw. Nat. Mise. t. 1 ifig. mala). La Perruche fringillaire Le Vaill. 1. c. p. 134- t. 71 (Jig- opt.). Avis junior. Abdomen viride ; ventris macula quam in ave adulta minor. Habitus et magnitudo Coriphili KuMü; pilei plumae elongatae, angustae, subulatac ; rostrum rubrum; cera ad basin rostri rubra, medio cmarginata; irides igneae; lingua obtusa, antice papulosa; pe- des rubri. Habitat (fide Fi. Förster) in maris pacifici insula T'ong'a- Tabu, praeserlim in Coccos nucifcra, ab incolis Kohaenga vocatuB. Avis pulcherrima! iMus. Paris.) Observalio. Sunt specimina (fide Lath am) in pectore fusca. An juv., an foem.? 4- C solitarius. Vertex non vere cristatus, attamen plumae frontis toliusque pilei longae, strictae; hae , tibiae, hypochondriaque intense violacca; capitis latera , coIlum totum laterale et jugulum, humerorum regio ac gastraei pars reliqua intense sanguineo-coccinea; cervix nigpo-coerulescens; alae ac cauda supra, dorsum, uropygium ac crissum, nee non colli pars postica supcrior viridia; cauda subtus flavida. j4v. adult. Psittacus solitarius Lath. Suppl iDescript. optima.) yieill Huhl. La Perruche. Phigy. Le Faill. 1. c. p. 125- t. 64 ifig. opt.). Psittacus Phigy. Bechst. in Lath. Uebers. d. Vög. S. 81 n. 83.J Kühl 1. c. p. C9. n. 119. Psittacus Le Faillanti Shaw Mise. t. 109 [tabula yaillantiana). Id. Psittacus coccineus Gen Zoolog. 8- p. 472. yieill N. D. 25. p- 355- 566 Facies tota plumosa; lingua apice papilloeo-pennicillata-, irides fulvae; rostrum et pedes flavescentia; cauda longula, gradato-rotun- data. Longitudo T'/a"- Habitat in maris pacifici insulis Societatis, praesertim in Borabora ac (fide Lesson Voy. de la Caq.) in in- sulis Moluccis. (Mus. Paris.") ö- C. Huhlii. Capitis crisla duplex, frontis verticisque elegan- ter prasino- viridis, occipitis intense violacea , utraque e plumis elon- gatis, strictis, aequalibus composita ; capitis latera et gastraeum totum sanguineo- rubra, exceptis tibiis et abdomine amethystino- violaceis, hypochondriis, crisso, uropygio et caudae tectricibus superioribus sul- phureo- virescentibus; dorsum alarumque tectrices omnes saturate et laete viridia; remiges toto nigrae, extus coerulescenti- virescentes; rectrices sanguineo -rubrae, apice extimo virescentes, extus magna ex parte nigro-cyaneae. Mas et Foem. adult. Psittacula Kiihlii. Vigors Zoolog. Journ. 1824. N. 3- tab. l6. Habitus simillimi Coriphili solitarii ; rostrum parvum , miniato- rubicundum; pedes miniati, unguibus nigrescentibus; digiti bre- ves , robusti; facies tota plumosa, solum orbitarum regio stric- tissime nuda, alba; oculi admodura parvi ; irides e tribus circulis compositae, primo externo miniato, secundo cinereo, tertio, pupillam ambieute , flavido; lingua supra apicem papilloso-penicillata; cauda longula, latiuscula, apice conico-subrotundata. Longitudo 1" 5'", caudae fere 3", tarsi 6'", alae 5'", rostri ad frontem 5'y^'". Habitat in maris pacifici insulis Sandicichii ; avis pipilans, moribus Psitta- culae -pullariae simillima. Avicula mirae pulchritudinis, irritata aut terrefacta verticis occipitisque plumas erigens. Obseroationes. Specimen ab ipso rege insular um Sandwichii in Angliam allatum, a cel. Figors descriptum, emi LondinI; condo- navi idem dorn. Sturm Norimbergae, in cuius colleclione nunc ex- stat. Duo exemplaria viva observavi per longum tempus in collectione 5Ö7 magnifica regia nostri clementiss. Maximiliani Josephi. Cori- phihis so/itarius, quocum a cl. JLesson (Bullet, univers. des scienc. nat. 1825. n. 11. pag. 40y.) C. Huhlii unitur, species distincta, toto coelo diversa. XIII. Genus. Domicella. Pag. 4()5. 1. D- alricapilla. Pileus totus niger; occiput obscure lilacinumj capitis latcra, jugulum ejusque latera, crissuin et reliquae gastraei partes coccinea, exceptis plumis in parte infima juguli basi luteis (unde colli fascia lutea occultal, et tibiarum azureis, basi viridibus; tectrices alarutn ißferiores minores, ac totus alarum margo azureo- violacea; collum posticum, dorsum, tergum, uropygium, caudae tectri- ces superiorea ac pennae scapulares coccineo-purpurea; plumae ha- rum partium in basi obscure virescentes; alae supra obscure virides, unicolores; remiges intus a basi ultra medium luteae, dein paullo nigrac, secundariae apice virides; rectrices omnes subtus coc- cineae, supra coccineo-purpureae, large obscure lilacino-terminatae. Mas et Foem. adult. 9 The second black-capped Lory Edw. A. t. 171 {fig. bona). Lory male des Indes Orient alcs Buff. PI. enl. iig ifig. mala). Psittociis Domicella Qnclusa varietate ß) .Auetor. Le Perro- quet Lory it c ollier jaune. Le V aill. 1. c. t. Q5 ifig. bona'). Ams junior. Plumae flavae fascia« inferioris juguli magis ^c- cultatae (aut nullae ?) ; tibiae fere toto virides. Lory des Indes orientales Buff. Fl. enl. 84 ifig' mediocr), yariele du Lori et collier Le t^aill. 1. c. t. 95 {,fig- bona"). Var. a. Alae, tibiae ac colli fascia prorsus flavae; caput dilute ru- fescens; hoc alarumque margo nitida azurca. Le Perroquet Lori Badhia Le Vaill. 1. c. t. 94. Psittacus 568 Raja Shaw. Gen. Zool. 8- P- 537. t. 82 iicon. Faill). Psittacus Rex Bechst. in Lath. Uebers. der Vög. S. 92. n. 135. Psittacus Radhea Vieill N. D. 25- p- 337. Id. Encycl. meth. p. 138O. Rostrum flavo - aiirantium, apicis lateribus vix emarginatum ; regio ophthalmica et Stria in loris nudlusculis, subpilosis cinereae; cera cinerea; lingua crassa , apice integra, nigricans; irides aurantio-ru- bicundae; pedes intense cinereo-nigricantes, unguibus nigris; cauda mediocris, fere aequalis. Longitudo 11%", caudae 4") alae 6V2"» rostri ad frontem l" 'i.^/z'" , tarsi '/4"} digiti antici externi, excluso ungue, 11'". Habitat \n insiüis Moluccis, et satis frequens in iVoua- Guinea. iMus. Paris, AJonac; multas vivas vidi.) Observatio. Auctorum Psittacus atricapillus a cl. Kiihl cum hac specie unitus , non solura ptiloseos pictura sed cauda quoque gradata, longiore diversus, spectat verisimile ad Eoem ornatam. — Avis & Le Vaillant in operis sui tabula 95 exhibita, raera huius speciei varietas, in Museo Lugdunensi Batav. obvia. 2. r>. Lory. Pileus totus ater ; occiput nonnihil in coeruleum ver- gens ; capitis latera, totum coIIum, pectoris ac ventris latera, tibiae basi, tergum, uropygium, tectrices caudae superiores et alarum infe- riores coccinea, harum superiores, pennae scapulares remigesque omnes extus saturate virides, solum remigis primae pogonium exter- num nigrum, internum a basi usque ultra medium laete flavum, re- liqua parte nigrum; rcmiges sequentes maxima parte flavae, apice nigrae, quindecima intus nigra, macula rotunda^ flava notata, omnes subtus nigrae; suffrago violacea ; cervix, dorsum supremum, pectus in medio, venter, abdomen et crissum elegantnr violacea; rectrices duae intermediae coeruleo- virescentes, reliquae coeruleae, intus flavi- dae ; alarum margo flavescens. Mas et Foem. adult. The first black-capped Lory Edw. 4- P- 170. t, 170 (.f ig- et descript. opt.'). Lorius philippensis Briss. 4. p. 225 {descrip- 5Ö9 tio e specimine adulterato"). Lory des Philippincs Buff. PI. enl. 168 (icon e specimine Drissoniano}. Psittacus Lory Auetor. {Descript. quoad caudae picturam falsa). Le Perroc/uet Lori ä scapulairc bleu Le Faill. 1. c. t. 123 {ß{i- inaccurata (?) ga- straeum coeruleum monstrans) et t. 124 (/?g. opt.). Rostrum aurantium ; lingua intcgra, nigra; regio ophthalmica lar- giuscule nuda et cera obscure incarnatae ; iriJes aurantiac, circa pupil- lam paullo pallidiores; pedcs unguesque nigri; cauda mcdiocris, sub- aequalis. Longiludo 11 Vi"- Habitat salis frequens \a Nova-Guinea. (^Mus. Paris. ; multas vivas vidi.) Observatio. Specimini a Brissonio descripto caudam Domi- cellae garrulae insertam fuisse, mihi pcrsuasum est. Ornithologi recentiores hanc adulterationem praetervidebant. 3- D. punicea. Caput, jugulum, collum, dorsum totum, uropy- gium, caudae alarumque teclrices superiores omnes, pennae scapula- res, remiges ultimae supra ac reliquae extus saturate coccinea, hae intus nigrae ; pectus, venter, latera, tibiae, crissum alarumque tectrices inferiores minores obscure violacea , barum majores nigricantes; rec- trices saturate coccineae, apice sordide ruLicundae. Lorius amboinensis Briss. Ornith. 4. p. 231- n. 19. Psitta- cus puniceus Auetor. Rostrum obscure rubrum; regio ophthalmica nudiuscula, nigri- cans ; iridcs aurantiae ; pedes fusci, unguibus nigris. Longitudo 1 1 '/j", caudae 4"> rostri ad oris angulum 11 '/j", tarsi 10'", digiti antici extemi, incluso ungue, I6'". Habitat in Nova- Guinea (inquilinis Manamhicjfe dicta (in Amboina, Ceram. Brisson). (Non vidi). Observatio. Tabula Browniana ab auctoribus citata ad Eclec- tum grandem referri et icon Buffonü vitari debet, cum speci- 72 570 mine alis avis aliu3 exstructo innitatur. — Species certo distincta, cum Eclecto grandi a cl. Kühl false unita. 4. D. coeruleata. Plilosis totius corporis coccineo-rubra, ex- ceptis pennis scapularibus , cauda tota, remigibus duabus ultimis et abdoraine infimo eleganter coeruleis ; tectrices alarum superiores ma- jores coccineae, coeruleo-limbatae; remiges brunnescenti-nigrae; mar- gine extimo paullo coeruleo -reflectentes; rostrum aurantium. Le Perroquet Lori ä queue bleue he Vaill. 1. c p. 45. t. 97. Psittacus coeruleatus Bechst. in Lath. Uebers. der V5g. S. g3. n. 141. Psittacus cyanurus Shaw Gen. Zool., yieill. IS'. D., Kahl 1. c. p. 41- n. 59. Pedes unguesque nigri ; cauda apice subrotundata. Habitus et fere magnitudo Domicellae gamilae. Habitat in Borneo. Le yaill. (Olim in museo Rayano Amstelodami). (Non vidi.) . 5. D. garrula. Piostrum totum aurantium; lora plumosa; oapul ac Collum totura, crissum ac omnes gastraei partes coccinea, exceptis tibiis toto flavis ; dorsum, tergum, uropygium caudaeque tectrices su- periores capite obscurius coccinea; dorsum supremum plumis nonnul- lis apice flavis variegatum: rectrices omnes supra a basi ultra medium coccineae, dein obscure olivaceo- virides, ibi extus nonnihil violaceo- reflectentes, intermediae duae reüquis dilutius rubrae, ad baseos latera virescentes, omnes subtus a basi usque ad medium coccineae, dein obscure virescentes, reflexu nonnullo coccineo; alarum flexura flava; tectrices alarum superiores omnes remigumque omcium pogonium externura viridia, primariarum pogonium internum a basi ultra me- dium roseo-rubrum, apice, sicut secundariarum, toto nigrum, tectrices inferiores virescenti-olivaceae, flavo variegatäe, Mas et Foem. adult. The scarlet Lory Edw. Av. 4. t. 172. Psittacus humeris luteo-variegatis. Briss. Av. 4- p- 219. n. 14. t 23- fig- 1 (ßescr. 571 opt.y Lory des Moluques Baff. PI. cnl. 2l6 {fig. mala). Psit- tacus garruhis (inclusis varietatibus, dcscriplionibus mancis nixia) et Pnittacus mexicanus Auetor. Le Perrocjuet-Lori Noiiara. Le Faill. 1. c t. 96 {fig. bona). yur. a. Tectrices alarum superiores coeruleo - maculatae. Regio ophthalmica nudiuscula et cera albo-cinereae : irides an- nulis duobus, externo aurantio, interno strictissimo flavo ; lingua crassa, apice integra; rostri apex ad latera parum angulatus; cauda mediocris, subgradato-rotundata; pedes cinereo- nigricantes, unguibus nigris. Longitudo 11 '/!'') caudae 4%", «lae 6%", tarsi 7'", digiti externi , excluso ungue, I ". Habitat in insiilis Moluccis , frequens in Javaj avis garrula, irritata castoris ad instar stridens ac voce concrepante clamans, gulam eodem tempore indans*, simiae in modum bumo assidue exsilit (_Mus. Paris., Alonac; multas vivas vidi ; sexus dissectione specimlnum nonnullorum constitui.) Observatio. Sebae icon ac deacriptio satis clara Domicellam garrulam manifeste exhibent. XIV. Genus. Eclectus. Pag. 4g5. 1. E. Linnaei. Tab. XXII. Caput ac coIlum totum, pectus, epi- gastrium, crissumque pure coccinea ; circulus palpebrarum plumu- losus, strictissimiis cyaneus; fascia venlris lata, abdomen medium, tectrices alarum inferiores, alarum margo lotus ac fascia colli supremi ante dorsum angustiuscula, laete et pure cyanea; tectrices alarum su- periores omnes, remiges secundariae extus (intus coeruleae limbo ob- scurc virescente) ac ultimae supra, pennae scapulares, dorsum, ter- gum , uropygium caudaeque tectrices superiores purpurea; alulae pennae intcnse coeruleae , limbo externo coerulescentes ; remiges pri- mariae ac anteriores secundariae maxima ex parte intense cyaneae, limbo interno nigro, externo angusliore virescente, omnes subtus 72- 572 toto nigrae; rectrices a basi usque ultra medium purpureae (dorso pauUo paflidiores), versus apicem sensim, subtus toto cinnabarinO' roseae, juxta rhachin (non in apice) paullo ßavido reflectentes ; rostrum totum atrum. Av. adult. Habitus Eclecti grandis, primo intuitu simillimi, eodem tarnen validior; rostrum quam in hac ave robustius, culmine acutius com- pressum, apice profundius emarginatum; regio ophthalmica tota plu- mosa ; irides flavae ; cauda mediocris aequalis, quam in Eclecto grandi brevior: pedes unguesque nigri. Longitudo fere 15", rostri ad frontem l*^", caudae 4" 8'", alae 85^", tarsi 8'", digiti antici externi, excluso ungue, 1 %". Habitat in Jndia orientali. {Mus. JVJonac ). Observatio. Vivam avem vidi apud regem nostrum dement, Maximilianiim Josephum. In hac ave, sicut in sequente colli pectorisque plumae laxae sunt, rigidiusculae et fere ut in Ram- phastis formatae. 2. E. grandis. Palpebrae plumosae, caput ac coüum superius pure coccineaj Collum totum infe,rius, pectus, epigastrium, venter, hujus latera, ahdomen medium ac tibiae ad basin violascenti-lila- cina; pectoris plumae versus basin rubentes; alarum margo cyaneus, flexurae inferior alarumque tectrices inferiores ventri concolores ; harum superiores omnes, pennae scapulares, dorsum , tergum, uropy- gium, caudae tectrices superiores , remiges ultimae supra ac secunda- riae extus coccineo -purpurea; rectricum taenia apicalis hiliuscula crissicfue plumae luteae, hae basi rubentes, illae reliqua parte dorso concolores, subtus paullo dilutiores ; hypochondriorum plumae dorso concolores, nonnihil viridi- terminatae ; remiges penultimae intus ob- scure virescentes , secundariae ibidem juxta rhachin et in apice ob- scure coerüleae, in parte reliqua obscure viresc.entes , primariae cya- 573 neae, intus ad marginem et subtus nigrae. I\fas et Foem- adalt. Brown Illustr. t. 6. Perroquet grand Lori, male- Le y aill. 1 c. t. 126 ifig- sat. accurat.'). Psittacus gramlis, Huhl, 1 c. p. 38. n. 50. Psittacus janthiniis Gmel Psittacus quebien- sis var. ß. Lalh. Avis junior, Avi adultae simüis ; plumac pectoris, epigastrii, ventris abdominisque coccineae nitore lilacino, viridi-limbatac. hory de la Nouvelle Guinea Buff. PI. enl. 683 ißg- valde mediocr.^. Psittacus grandis Gmel., Lath. — Le yaill. 1. c. t. 127. Avis Juvenilis. Praeccdenti similis; pectus viride, paullo lilacino- variegaturn; rcliquae gastraci pax'tes rubro- et viridi- variae. Le raili 1. c. t. 128. Rostrum totum nigrum; culminis acies rotundata; regio ophthal- mica lula plumosa; irides flavaej cauda mediocris, aequalis, pedes ungucsque nigri. Longitudo 13" 11'", caudae 5", alae 8 "j roslri ad frontem \" 8'", tarsi 7'/^'", digiti antici externi, excluso ungue, 1 ". Habitat in insulis Moluccis- iMus. Paris. , IMonac. ; multos vivos vidi.) Obsercationes. (^uac sit Lath amii sie dicta varietas hujuB avis, prorius ignoro. Hoc modo describilur: Caput, c-ollum pectusque eleganter rubra; corpus supra fuscum, viridi - coeruleoque varium ; epigastrium venterque coerulea: crissum coeruleum virescenti- mix- tum; tibiae intense castaneae, plumis viridi -marginalis: alarum margo ac tectrices inferiores coerulea: remiges obscurae, intense coeruleo- marginatae , cauda castanea , apice dilutior; rostrum nigrum; cera et pedes übscura. Magnitudo E. grandis. 574- A c\. Latham ad specimen Musei Hunteriani descriptus. An hornotiaus £cl. grandis? Ad Eclcctum grandein referendus est auctorum Psittacus jan- thinus {Psittacus guebiensis var. ß. Lath.} a Fermxn satis accurate sed false pro Americae incola descriptus. - — Dedit idem auctor nostrum Picum viridem pro Americae incola ! Auctorum Psittacus puniceus a cel. KuhL cum Eclecto grandi unitus, species distincta est, nostra Domic. punicea. XV. Genus. Psittacodis. Pag. 495. a. Ptilosi nigro -rubra. 1. Ps. Parugua. Tab. XXIII. Cauda hujusque tectrices, alae to- tae, Caput ac totum collum nilide nigra; tergum, gastraei pars reliqua et annulus periophthalmicus (an hie nudus.^) coccinea. Paragua Marcgr- Hist. rar. natur. Brasil. Lib. IX. p. 207. {Lichtenst. Abhandl. der Berlin. Akad. d. W. 18 16 — 17- p- 107.) Psittacus paraguanus Auctor. Psittacus Stavorini. Less. Voy. de la Coq. aut. du monde. p. 628- Desm. Dict. des sc. nat. 39. Rostrum cinereo - nigricans; irides cinereo - fuscescentes (non rubrae); pedes albido -grisei; cauda aequalis. Habitus et fere magni- tudo Eclecti grandis. Longitudo circiter 12'/2") maxillae ad fron- tem 9"', alae 6" 5'", tarsi circiter 6"'. Alae complicatae caudae basin transcedunt. Habitat in insula fVaigiou ifide Less."), non in Brasib'a. Observatio. Marcgrave hanc avem isto modo describit: „Psittacus est niger magnitudine Airu - curmi ( Psit. ochroceph.') pectore, dorso et ventre medietate anteriore insigniter rubro. Oculis nigris, circello rubro. Rostro fusco seu obscure cinereo; cruribus et pedibus obscure cinereis." Descriptionem ac mensuram hausi ex 575 Atarcgravci icone, quam accurate depictam mecum communicavit Lichtenstein. Eadero icon monstrat plumas virides in femoribus. Cel. Lesson tergum rubrum, tectricibus scapularibus Bupcrincum- bentibus in ave viva sine dubio teclum, describere omisit. ß. P t i 1 o 6 i V i r i d i. '2. Ps. magniis. Maxilla rosco- rubra, apice flava; mandibula tota nigra; caput, Collum, totus truncus supra ac subtus , nee non alae supra saturate gramineo- viridia, splcndentia ; macula epigastrii lateralis maxima tectricesque alarum inferiores omnes minores satu- rate coccineae, harum majores ac remigum pagina inferior aterrima ; alarum margo totus cyancus; rectrices duae intermediae dorso con- color^, in apicis medio cyaneae, sequens utrinque concolor , sed ma- gis coerulea, proximae utrinque duae cyaneae, extus large viridi-, in- tus nigricanli- viridi-limbatae, extima tota cyanca, excluso margine pogonii interni nigro, omnes subtus aterrimae, apice extimo obsolete flavidae; remigcs primariae supra "intense - coeruleae, margine pogonii interni nigrae, secundariae extus basin versus virides, versus apicem cyaneae, inlus juxta rliachin intense cyaneae, dein nigrae. I[las et Focin adult. The grcen and red Parrot from China Edw. l. t. 231 (/fg. bona). Psittaciis sinensis Briss. A. p. 291 {descript. opt.). Per- roquet de la Chine Bujf PI. enl. 5I4 [fig. pcssima). Le grand Perroquet verd de la A'ouvelle Guinee. Sonn er. Voy. a la Nouv. Guin. p. 174' t. 108. Psittaciis sinensis. Factor. Piittacus magnus GmeL, Psittacus viridis Lath. Perroquet ä Jlancs rou- ges Le Faill. 1. c. t. 132 {.fig. mala). Psittacus lateralis Shaw. Gen. Zool. Maxilla valida, intumida , tomiis integerrima; regio ophthalmica 576 . . prorsus plumosa; cera vix conspicua; palpebrae cinerascentes; pupiUa maxima; iris strictissima, crocea, margine inferiore flavaj pedes ni^ gricantes , Bquamularum interetitiis albo-pulverulentis; ungues nigri- cauda longula, aequalis, lata. Longitudo 15%", caudae 6", alae 10 Vi") rostri ad frontem \" 10'", digiti antici externi, excluso un- gue, 1 " 5 "'. Habitat in Jnsulis molnccis, frequens in Nova-Guinea et in TVaigwu; iridem pro lubitu avis dilatare ac contrahere valet. {Mus. Paris., A/onac; multos vivos vidi; maretn et foetninam disse- cavi ipse). Foemina, mare paulio minor, est 15" longa. Observatio. Psittacus Sonneratii a cel. Kühl cum hac ave unita, species diversa, cauda longa insignis, noster Palaeornis Ale- xandri. 3. Ps. sumatranus. Ptilosis tota viridis, colli plumis in flavi- dum vergentibus, uropygii coerulescenlibus ; remiges intus nigrae; regio ophthalmica nudiuscula, nigricans; rostrum dilute incarnatum. Psittacus sumatranus Raffle s Transact. of Ihe Linn. Soc. 13- p. 281. n. 5- Irides albae ; cauda mediocris, aequalis; pedes plumbeo- coeru- lescentes ; caput reliquis corporis partibus dilutius viride. Longitudo 12 sive 14" (mens. angl.). Habitat in Sumatra, inquilinis Keke dictus ^Raffle s^. Non vidi. l\. Ps. gramineus. Frons, Vertex, occiput supremum ac capi- strum coerulea, lioc in medio lineola atra notatum ; Collum posticum, dorsum, tergum ac alae supra saturate gramineo-viridia; remiges exlus coeruleae, intus nigricantes ; genae, gula , coUum anticum ac reliquae gastraei partes viridi -flavida, nonnihil in olivaceum vergen- tia: rectrices mediae virides, laterales coeruleae, omnes subtus flavo- fuscescentes. Perroquet dAmboine Buff. PI. enl. 802. Psittacus grami- 577 neus Atictor. Perroquet ä calotte bleue. Le Vaill. 1. c. p. 80- t. 121 i^fi$- cum descriplione non satis congrucns'). Habitus et magnitudo Psütaci pulücrulenti; cauda apice eubro- tunda; rostrum rubicundum; pedes plumbei- Habitat \a Amhoina (olim in Museo Parisiensi)- Non vidi. y. Ptilosi viridi-rubra. 5. Ps. Tarabe. Olivaceo- viridis; caput, colIum totum, pectoris pars suprcma et cauda fere a medio ad finem coccinea; rostrum fuscum; pedes pallidi. Tarabe Marcgr. Hist. rer. natur. Brasil. Lib. t. IX. p. 207. Lichtenst. 1. c. p. i68. Psütacus Tarabe Auetor. Cauda acqualis; alae caudae basin paullo transcedentes ; circulus periophthalmicus (an nudus?) ochraceus; irides cinereo-fuscescentes. Magnitudo Psittaci aestivi. Longitudo 12" 5'"> maxillae ad frontem 1% ", alae S'/V'- Gerte non BrasiUae, sed, ut videtur, Indiue sive Novae • Guineae incola! Observationen. Marcgravei descriptio huius avis haec est: „Tarabe Brasiliensibus, {isittacus est viridis, major quam Paragua, capito rubro et pectore atque initio alarum. Rostro et pedibus ob- scure cinereis." Descriptio et mcnsura ex Marcgravei icone, quam depictam cel. Lichtenstein mecum communicavit. In ea- dem alarum initium rubrum non observo. Psittacus Fieldii speciea admodum affinis an sane diversa? — Psiltacoidis Tarabe forsan ad genus diversimi pertinet. ? Genus Pag. AQÖ. 1. Ps. Fieldii. Caput totum intense castaneo - rubrum , mento genisque paullo dilutioribuS; paullo virentibus ; notaeum totum eleganter 73 578 graminenm, pro vario ad lucem objectu aureo-flavo-, sive fusco- varians; g&straeiim concolor, ad flavum nonnihil vergens; alae basi, prope pennas scapulares, macula parva rubicunda notatae; r^iges intense virides intus obscure nigrae ; tectrices alarum inferiores nitide coeruleae; rectrices supra virides, intus et subtus flavidae. Psittacus Fieldii Swains. Quarterly Journal of science, lite- rat. and the arts XIX. 1825- p. IQQ. Quam Ceram Lory (?) validier; rostrum pro avis mole cras- sum et validum ; maxillae culmen lineari - exaratum ; maridibula lon- gior quam alta, gonyde ascendente, apice lato et obtuso (ut in Psit- tacis) 5 parte inferiore obsolete triangulari ; cera tota nuda ; narium apertura lata, rotundata; cauda modice longa, apice rotundata, rectri- cum apice ovato- acuminato; pedes breves , nigri. Habitat in Nova- Hollandia. Stvainson. A Psitt. Tarabe perquam affini praesertim inopia fasciae rubrae in apice caudae pedibusque nigris differre videtur. IVec hanc avem vidi, nee Psitt- Tarabe, cujus cauda, ut in congeneribus, apicem aequalem habet. XVI. Genus. Psittacus. Pag. 496. a. Pilei plumis brevissimis, adpressis. 1. Ps. Erithacus. Frontis latera, capistrum ac tota facies nuda, subpapillosa, quasi albo-pulverulenta ; plumae capitis, colli ac totius gaätraei canescenti-ardesiacae, omnium margo apicalis canescens) ed>domen infimum, tibiae crissumque collo paullo dilutiora, plumarum margine lilacino-reflectente; dorsum supremum, pennae scapulares alaeque supra toto ardesiaca , plumarum margine vix obscuriore; cauda tota ejusque tectrices superiores puniceae; tergum uropygium- que perlaceo- canescentia, plumarum margine obscuriore, lilacino- reflectente; remiges omnes toto ardesiaco- nigrae; tectrices alarum inferiores pectori concolores. Mas et Foevn. adult. 579 Gesn. Ornilh. I. p. 722. Psitlacus cinereus udldrov. \. p. 676- J'sittacus guineensis cinereus Briss. U- p- 310. n. 49. Per- roqiict cendre de Guinee. Bixff- I'l. enl. 311 ifig- mediocr.'). Psütacus Eriüiacus Auetor. y'ar. a. Ptilosis plus minusve puniceo - variegata. Psütacus erythroleucus Aldrov. p. 677 et Auetor. The ashcolour''d and red Parrot Ediv. 4. t. 103- Psütacus Erithacus var, ß, y, b. Psitlacus ruber Scop. Ann. i. p- 52. Le Perroquet cendre tapire Le f^'aill. 1. c t. lOl. yar. (i. Ptilosis tota cana, excepta cauda cum tectricibus supe- rioribus punicea. Lc Vaill 1. c. t. lOO. Var. y. Ptilosis tota in nigrum vergens; cauda rubicundo - ar- desiaca. Le Vaill 1. c. t. 102. iHanc varietatem raram in mus. Pa- ris, vidi.) Rostrum nigrum mediocre, maxillae apice multum producto, si' nuato ; maxillae culmen apicem versus in dilute corneum vergens ; irides flavo-albao} lora singulis pilis brevibus albidis obsita, pedes nigri albo-pulverulenti; ungues corneo-nigricantes ; cauda brevis, apice recto-truncata; alae longae caudae apicem fere excedentes. Longiludo 14", rostri ad frontem fere \Yn", caudae 3 '74 "> ^laeg'/i", tarsi 9'", digiti antici externi, excluso ungue, \" 4'". Habitat fre- quentissimus in Africa occidentali ; ova parit , columbinis pauUo minora, toto alba; avis egregie loquax varias modulatur gutture vo- ces, scurrili strepitu, quicquid et audit , ait , cantat. {Mus. Paris., Berol., Monaci multos vivos vidi.) 73* 580 ß. Pilei plumis latiusculis, laxioribus, nuchae compac- tis, squamoso-positis. 2. Ps. festivus. Tergi infitni uropygiique plumae coccineo- sanguineae, basi flavae; fascia frontis strictissima cum utroque apice ad oculum ducla ibique dilatata castaneo-purpurina; vitta supra ocu- los versus verticis et occipitis latera ducta et macula menli longttu- dinalis indistincte marginata, turcino-cyanea; capitis partes superio- rea omnes virides, pro vario ad lucem objectu nonnihil in coeruleum vergentes; alarum margo totus, tectrices superiores ac inferiores, Collum^ capitis partes reliquae ao totius trunci partes superiores et inferiores viridia; notaeum gastraeo obscurius; alulac pennae tectri- cesque alarum majores pone illas sitae, remiges primariae ac secun- dariae pogonio externe intense cyaneae, hae apice et interno pogonio nigrae, pagina inferiore nigrae , limbo interno magna ex parte mala- chitaceo; rectrix extima viridis, externo latere limbo dilute cyaneo, secunda tota viridis, rectrices reliquae, exceptis duabus intermediis toto viridibus, ejusdem coloris, versus basin flavam macula pallide coccinea notatae, omnes subtus malachitaceo-virescentes, tectrices superiores virides. Mas et Foem. adult. Le Perroquet Tahua de Caj. Buff. PI. enl. 480 (ßg. mala}. Psittacus festivus Auetor. Perroquet Tavoua Le J^aill I. c. t. 129 (/'S- opt.). Var. a. Ptiloseos pars viridis rubro^maculata. V Amazone tapire en rouge Le Vaill. 1. c. t. 83 ißg- opt.y f^ar. ß. Verticis plumae fuscescenti-marginatae. Rostrum pallide corneo- nigricans, culmine bianguloso, medio exaratQ, oculi iride aureo- flava (fide Le f^ailL), pedes plumbeo- nigri, unguibus nigris, cauda aequalis. Longitudo 15%", caudae 581 4" U'", «lae 8", tarsi fere 8'", rostri ad frontem l" ?"'. Habitat in Guiana, satis frequens in Brasilia versus flumen Amazonum, ae, ut dicitur, in Cajenna ; docilis. iß Jus. Paris., Beröl, ß'/onac.} 3. Ps. poccilorhynchus. Rostrum corneo-nigricans, macula in ma- xillae basi tcstaceo - rubicunda magna nolatum; mandibula circa basin rufescenti-flavida; macula sincipitis majuscula lutea; alarum flcxura coccinea; capitis partes superiorcs reliquae, laterales, colli antici et lateralis ac totum gastraeum viridia, in malachitaceo- viride vergen- tia; tectrices alarum superiores, remiges ultimae extus, pennae sca- pulares, Collum poslicum, dorsum , tergura et uropygium saturate vi- ridia; alulae pennae ejusdem coloris, intus versus basin nigrae; remi- ges extus intense cyaneae, intus nigrae, penultimae extus a basi ultra medium virides, dein cyaneae, intus nigrae, omnes subtus latere ex- terno nigrae, interno malachitaceae; tectrices alarum inferiores ac caudae superiores virescentes; rectrices extus a basi ultra medium vi- rides, dein virescenti-flavae , intus luteae, medio macula rotunda ob- Ecure viridi, versus basin altera oblonga coccinea notatae^ rectrices qualuor intermediae absque rubore, a basi ultra medium virides, dein viridi -flavae. Mas et Foem. aduU. Psittacus viridis, alarum costa superne rubente. Aldrov. I. p. 669. Id. Psittacus poecilorhynchos. p. 670-, Shaiv Gen. Zool. 8. p. 491- Psittacus amazonicus poecilorhynchos ßriss. 4. p. 270. Psittacus ochrocephalus var. y. Gmel. Psittacus amazoni- cus var. y. Lath. — Psittacus flavifrons Herrn. Observ. Zool. p. 126. Avis junior. Viredo minus pura; tectrices alarum superiores majores ac remiges penultimae flavido-marginatae (praesertim latere interno); sincipitis macula minus extensa; flexura alae parum ant vix coccinea. Rostrum mediocre, culminis biangulosi medio subcanaliculatum ; 582 lingua nigricans; regio ophthalmica (quam in Ps. puherulento mi- nns large nuda) nudiuscula, alba; iris circulis tribus, quorum primus igneo-isabellinus, secundus flavus , tertius , pupillam ambiens, pallide olivaceus; pedes albido-plumbei , unguibus cinereo-nigricantibus. Psittaco ochrocephalo paullo major, ejusdem habitu. Cauda medio- cris, aequalis. Longitudo fere i3", caudae 4/4", rostri ad frontem 19'", tarsi 10'". Habitat in Brasilia versus flumen Amazonum. (_Mus- Paris., Monac; tres vivos vidi.) Observatio. Haec species distinctissima facile distinguitur a simili varietate Psittaci pulverulenti humeris coccineis, rostri mino- ris rectricumque pictura, statuta minore caet. 4. Ps. pulverulentus. Cauda absque riibedine; rectrices duae intermediae toto virides, caeterae a basi ad medium virides, reliqua parte, praesertim interna, flavidae, pro vario ad lucem objectu viridi- reflectentes, omnes subtus ejusdem coloris; plumae colli postici lon- giusculae, ac totius capitis superioris latiusculae, rectiusculo-trunca- tae, apice nigricanti-limbatae; carpi plumae obsolete coccineae; lim- bus plumarum in capite in coeruleura vergens; plumae humeri ac _ flexurae alae, dorsi, tergi, uropygii, pennae scapulares alarumque tectrices superiores virides, quasi albo-pulverulentae; capitis ac colli totius ptilosis reliqua, nee non totius gastraei alarumque tectrices inferiores ejusdem picturae, paullo minus pulverulenta; alulae pennae tectricesque pone has sitae virides, pogonio interno versus basin nigrae; remix prima supra toto nigra; remiges sequentes octo intus nigrae, extus a basi ultra medium virides, reliqua parte cyaneae, sequentes 3 extus basi virides, dein ultra medium roseo- coccineae, tum paullo viridi- tinctae, reliqua parte cyaneae, intus nigrae; remi- ges reliquae ejusdem picturae, absque rubedine, omnes subtus pogonio interno maxima parte raalachitaceo -virides; rostrum nigrum, ma- xilla basi macula flavida , mandibula tali flavido - nigricante notatae, Mas et Foem. adult. 1 583 Le Perroquet Meunier de Caj. Buff. PI. enl. 86l {fig. aatis accurat.'). Var. a. (Avis domefacta) Ptiloseos pictura ordinaria, excepta sincipitis macula magna, aureo- flava. Psittacus pulverulentus Aiictor., Ruhl. U Amazone, fe- melle. Le Vaill. 1. c. t. 85 ^fig- opt. [also pro foemina P s. ochro cephali iudicata). J d. Perroquet Meunier. t. QZ (Ao- ö/^^)■ Far. ß. (^Aüis domef.) Sinciput macula flava, coccineo-varie- gata notatum. Spix u4v. Brasil. \. p. 43. Hobitus Ps. ochrocephali, eodem multo robustior; rostrum cul- mine biangulosum, robustum; regio ophthalmica largluscule nuda ac cera alba; irides circulis duobus, primo angustissimo, croceo, altero lato, fusco ; pedes albidi, unguibus nigris; cauda subaequalis, raediocris. Longitudo 15'/1", rostri ad frontem 1^/4", alae g'/'i", caudae 5%", tarsi 9'". Habilat in Cajenna et in Brasilia, versus flumen Amazonum; docilis. (^Mus. Paris., Berol. , Monac; multos vivos vidi.) Observatio. Species sequens similis differt constanter etatura minore, rostro minus valido, alio modo colorato, et oculorum pictura. 5. Ps. xanthops. Rostrum totum album, subincarnatum, vali- dum ; 'frons, vertex, capitis latera ac tibiae ranunculaceo-flava; alarum flexura coccinea, margo Intimus flavidus ; remiges mediae basi cocci- neac , reliqua parte nee non primariae virides, exclusa omnium parte apicali cyanea ; rectrices supra laete virides , apice lato flavido - virescente , omnes , exceptis intermediis , intus magna ex parte rubrae, interstitio viridi; extimae latere externo paulio cocrulescentes ; genarum pars inferior, colIum ac reliquae trunci et 584 alftrum partes viridia , plumae notaei paullo nigricanti • raarginatae ; pedes et ungues albidi. Mas et Foem. adult. L' Amazone ä tele jaune Le yaill. 1. c. t. 86 {fig. accurat., exceptis tibüs viridibus). Var. a, Caput, gula humerique toto ranunculaceo - flava ; frons cinereo-alba; humerorum gulaeque plumae basi rubrae; rostrum pe- des(jue alba. 13" 1. Psittaciis amazonicus gutture lutea Briss. k- p. 287' Psit- tacus ochropterus Auetor. Le Perroquet ä epaulettes jaunes, male. Le Vaill. 1. c. t. 98 (.bis.). Psittacus poecilorhynchus Shaw- Far. ß. Simillimus praecedenti, pileo toto flavo. Le Faul 1. c. t. 98. Magnitudo fere et habitus Psittaci pulverulenti ; regio ophthal- mica nudiuscula ac cera albae; oculorum iris clrculis tribus, primo croceo, secundo flavo, terlio, pupillam ambiente, pallide olivaceo, sub- obsoleto; lingua alba. Habitat in America meridionali. {Mus. Be- roh; quatuor vivos vidi.) Observatio. Species distinctissiraa, praeter capitis tibiarumque picturam a Psittaco ochrocephalo non solum corpore majori, sed roßtro quoque validiori, albo et linguae colore prorsas diversa. An varietates, a me non visae, distinctae species? 6. Ps. ochrocephalus. Frons ac sinciput ex parte turcino- coerulescentia ; verticis pars, regio tota rostrum inter et oculos ac infra hos, gulaeque latera laete flavo -ochracea; rectrix prima extus basi viridis, media pallide cyanea, reliqua parte ßavida, nonnihü coeruleo-reflectens^ intus basi ßava, dein macula roseo- 585 coccinea, altera macula subsequente connata viridi minore no- tata, reliqua parte virescenti- flava ; rectrices sequentes coiicolores „pogonio externa sine nilore cyaneo'-^ , niaciila rubra, versus rec- trices intermedias sensim minore, alterius pogonii marginem quo- que juxta fascia attingente ; rectrices qualuor inlcrmediae viri- des, laterales large flavido-, duae intermediae vix flavido-limbalae ; humerorum ac flexurae margo coccineo-ruber ; margo ac tectrices alarum inferiores incluso carpi margine virescentes, tibiae interna la- tere, exlus basi ocliracea-ßavae ; plumae capitis suprcmi reliquae, colli postici, lateralis ac dorsi supremi limbo apice nigro -linibatae; pennae scapulares, caudae et alarum tectrices superiores omnes, tergum, uropygium remigesque ultimae intense viridia; crissum ac reliquae cor- poris partes inferiores virides, flavido-reflectentes, margo apicalis plu- marum latarum rectisculo-tnincatarum nigricans, subobsoletus ; remix prima nigra, limbo externe cyaneo-relucente; remiges 2 — 10 exlus a basi ad pogonii subsinuati medium virides, reliqua parle coeruleae, intus tolo nigrae, 10 — 15 exlus basi infima virides, dein ultra me- dium coccineo -sanguineae, reliqua parte cyaneae, intus nigrae; 15 macula obsoleta rubra notata ; reliquae exlus fere toto virides , apice nonnihil cyaneo-reflectentes, limbo inlerno nigricante ; omnes subtus maxima ex parle in limbo inlerno malachilaceaej . tectrices inferiores majores ejusdcm coloris^ alulae pennae tectricesque pone has sitae virides ; rostrum toto nigrum. Mas adult, Psittacus viridis melanorhynchos Aldrov. \. p. 6t2. Psit- tacus amazonicus jamaicensis Briss. Av. 4. p. 276. (.Psitt. aestiv. var. y. Gmel, Lath.) — Aiuru-curau Marcgr. Hist. rer. nat. Brasil, lib. IX. p. 205 {Licht enst. 1. c. p. 166) Psittacus bar- badensis Gmel, Lath. idescriptia ex Albini icone pessima'). Psittacus decorus Herrn- Observ. Zool. p. 126. Psittacus ama- zonicus Nu hl 1. c. p. 74- L' Amazone male Le f^aill. 1. c. p. 23. t. 84. {.fig- opt.'). Id. D Amazone ä caUotte bleue t. 87 (.fig. 74 586 opt.). Le Perroquet ä tele jaune Azar. Voy. n. 285. fsitt. aestio. cum var. 1. Spix Av. Bras. p. M- Foemina. Mari similltma, capitis flavedine solum minus extensa. Juvenis. Avi adultae similis minus laete viridis, plumarum mar- gine parum aut vix conspicuo ; caput tibiaeque viridia, absque flave- dine aut hie et illic plumula flava variegata; frons ac sinciput tur- Cino-coerulescentia; humeri virides, plumulis rubris singulis varii ; reliqua alae rectricumque pictura adulti, rostrum plumbeo- nigricans fuscescenti - nubilatum. (Abdominis plumae interdum basi subtilissime vinaceo-lavatae). Perroquet vert et rouge de Cajenne Buff. PI. enl. 3l2 ifig-, excepto rostro rubra, satis accurata, a nemine rede dijudicatd). Psitt. ochroceph. var. ß. Gmel. Psitt. amaz. \&r. ß. Lath. Psitt. aestiüus var. 4- Spix Av. Bras. p. 44. yar. a- Ptilosls viridis, plus minusve flavo-variegata; humeri rubri; frons turcino-coerulescens. Ediv. t. 162. Psitt. amazon. varius Briss. 1. c. p. 281. «• 37- t. 26. fig. 2. Perroquet Amazone varie du Bresil Buff. Fl. enl. 120. V Amazone tapire en jaune Le Vaill. I.e. t. 89 {.fig- opt.}. f^ar. ß. Ptilosis tota flava, exceptis humeris remigumque po- goaio interno versus basin coccineis. Perroquet jaune Buff. PI. enl. 13- Psitt. Aurora Auetor, Var. y. Ptilosis ordinaria, pro vario ad lucem objectu in au- Eeo-flavum vergens. Azar \. c. p. 74. Var. b. Rostrum ac cera , es, Hngua, pedes remigesque alba, 587 harutn inlermcdiac et omnes rcctrices rubro-flavoque maculatae; alarum tectrices, dorsum supremum ac pennae scapulares albo-ilayi- dae; tectrices inferiores laete flavae; ptilosis reliqua straminea; ocu- loruin iris aurantia, pupilla annulo viridi cincla. Azar 1. c. yar. t. Ptiloseos pictura ordinaria ; sincipite albo. i_Descriptio haec mea e speciinine vivo senili.') Aiaru-ciirau, sccunda species. Marcgr. 1. c. p. 205. Rostrum culminc subbiangulosum; cera subsetulosa nigricans-, regio ophlhalmica parum nuda, albida ; oculorum iris circulis tribus, primo croceo, sequcnte flavo , tcrlio, pupillam cingente pallide oliva- ceo, subobsoloto ; pedes albidi; ungues plumbeo -pigricantes; cauda fere aequalis. mediocris. Longitudo 14%", caudae ö'/i", alae 9", maxillac IQ'", tarsi Q'". Habitat congenerum vulgatissimus in Su- rinamo , Guiana, Brasilia et Paraguay usque ad flumen la Plata, gregarius , perquam clamosus, vespere in sylvas rediens, plantationi- bus citrorum infestissimus, ova tria alba pariens ; specierum fere om- nium docillima, quam ob rem in Europam tarn frequenter allata. Iridis circulos prolubitu dilatare tali modo valet, ut circulus secundus flavus primo externo croceo prorsus obtegatur. {Mus. Paris., Berol. et ]\Ionac. habent spccimina fera). Observationes. Species haec domefacta variat miro modo, sed fere omnes varielates prope suffraginem aut in tota libia flavae, in humeris s^ive in carpo plus minusve coccineae sunt. Frontis plumu- lis rigidiusculis , rectricum pictura, tibiis viridibus, rostro toto nigro epecies haec a praecedcnte, humeris coccineis, rostri ac oculorum pictura a sequente distingui potest. M ar c gravei Aiuru-apara est varietas Psittaci ochrocephali {Licht enst. 1. c. p. 168). — Varietates 2, 3 a cel. Spix 1. c. indicatae spectant ad juniorem Psittacum amazonicum. 74* 588 7. Ps. amazonicus. Rectrices quatuor laterales extus medio virides, basi et apice flavicantes, intus flavae, macula intermedia maxima pallide coccinea, in medio macula altera transversa vi- ridi, versus rectrices intermedias sensim latiore , dissecta ; rectrix quinta et sexta extus a basi ad medium virides, dein flavidae; intus basi et apice flavae, medio virides; rectrix subsequens macula pallide rosea i^otata; rectrices reliquae a basi subflavescente ultra medium virides, reliqua parte flavidae, subtus pallidiores ; regio prope oris angulum, genarum pars anterior mentique latera ochraceo-lutea; fron- tis plumae ac sincipitis , nee non vittae supra et ultra oculos ductae laete amethystino-coerulescentes, basi ßavae ; plumae oc- cipitis, c'olli totius postici et lateralis dilatatae limpo apicali subni- gricante notatae, -dorsi, tergi , uropygii ac totius corporis inferioris, crissi ac tibiarum, pennae scapulares, humerorum margo et ßexura alae , tectrices alarum superiores ac inferiores laete viridiaj corporis partes inferiores non in flavidum vergentes ; carpi margo non- nihil aurantio-rubicundus ; remix prima supra toto nigra, subtus limbo interno subbasali malachitacea; remiges 2, 3, 4 supra latere externo a basi ad medium subcyaneum pogonii subsinuati virides, intus et reliqua parte nigrae absque pictura coerulea; 5, 6, 1, 8 extus a basi ad medium virides, dein intense coeruleae, intus nigrae j 9, 10, 11 et 12 extus basi pauUo virescentes, dein ultra medium laete testaceo-sanguineae , reliqua parte intense coeruleae, intus nigrae (duodecima macula rubra obsoleta insignis) ; reliquae ejusdem picturae absque rubere, omnes subtus magna parte pogonii interni malachitaceae. Mas et Foem. adult. Acuru-curuca Marcgr. Hist. rer. natur. Brasil, lib. IX. p. 205. Licht enstein 1. c. p. Iö6. Fsittacas amazonicus Briss. Av. /». p. 256 idescript. opt.). Le Perroquet Amazone Buff. PI. enl. 547 {.fig- admod. mediocr.) Id. Perroquet Criq. de Caj. ifig. mediocr. ab auctoribus ad Psit, agil, falsa relata). Femelle du 589 Perroquet Acouroii Couracou Le Vaill. 1. c. t. no bis ißg. bona). Psittacus Aourou Shaw. Gen. Zool. Psittacus aestivus Hu hl isynonymiae expositio non satis accurat.). Psittacus amazom'cus Sp ix Av. Brasil, p. h5- Av. junior. Avi adultae simillima, verticis plumae flavae magis extensae , coeruleae potius supra et ultra oculos ductae. Psittacus ainazonicus fronte lutea Briss- Av. k- p- 26 1. n, 32 (.de Script, opt.). Psittacus amazom'cus, Gmel, Psittacus aestivus var. 2. Lath. — Le Perroquet Acourou Couracou Le Vaill. 1. c. t. 110 {.fig- bona'). Psilt. aestiv. vor. 2, 3. Spix Av. Bras. p. 44- Pullus. Frons, sinciput ac Vertex, regio ante et ppne oculos, genae ac regio parotica loto flava; plumae occipitis, colli ac to- tius corporis fnferioris flavido- virescentes , limbo apicali latiusculo obscurius viridij remiges omnes extus malachitaceo-virides, in- tus nigrae, versus apicetn fuscescenti-albido-marginatum virescen- tes, subtus tnaxima parte malachitaceae; alarum margo viridis, paullo flavido -lavatus; tectrices alarum superiores ac inferiores omnes, pen- nae scapulares, remiges ultimae margine flavo - terminatae ; dorsum, tergum, uropygium caudaeque tectrices superiores intense viridia, hae in flavidum vergentes; rectrices duae intermediae virides, basi flavae, reliquae virescenti- flavae, macula subbasali magna pallide sanguineo- rubra notatae, pogonio externo versus basin virescenti - lavatae ; man- dibula cum cera aJbida, maxilla in utroque baseos latere citrino-flava, apice albida, reliqua parte corneo-nigricans ; irides aurantiae. Psitt. luteus Gmel. 114. Psittac. luteolus Lath. Psitt. xan- Ihops Spix Av. Bras. 1. c. t. 26 {jftg- accur.). Rostrum basi citrino -ßavum , versus apicem corneo-albescens aut fuscescens, quam in Ps. ochroceph. minus validum; regio oph- 590 thalmica et cera albidae, oculorum iris circulis duobus, primo croceo- cinnabarino angusto, altero, pupillam ambiente, fuBCO lato; lingu« supra nigricans; pedes robusti plumbeo - albidi, unguibus corneo- fuscescentibus; cauda mediocris, subaequalis., Longitudo 12" 8'", alae 7 '/4 " > caudae 4 " 1 "' , tarsi 6 '/^ '". Habitat in Guiana , satis frequens in Brasilia, praesertim versus flumen Amazonum, gregarius juxta ripas et ostia fluviorum in fruticibiis Hhizophorae Mangle de- gens, in truncis cavis harutn arborum nidificans; citrorum plantalio- nibus infestus, docilis; Brasiliensibus Curica ; nuchae plumas saepius in altum erigit. Observationes. Ad hanc speciem spectat pars synonymiae Psit- taci aestivi , Ps. amazonici et Ps. ochroeephali auctorum. Hae auctorum aves ob earum synonymiam perturbatam v'xx solubilem ex systemate prorsus rejiciendae. Brissonii descriptiones optimae solummodo citandae, reliquorum auctorum, e speciminibus domefactis, colore mire variantibus, hanc ob rem fugiendae sunt. Psittaciis agilis a cel. Kühl, in synonymiam Psittaci omazo- nici receptus dififert ab hoc toto coelo, sed tabula Buffoniana huc pertinet. — IMarc gravei Acuru-curuca varietatibus hujus avis adnumerandus est. 8. Ps. hypochondriaciis. Viridis } abdominis fascia lata, ranun- culaceo - flava in utroque latere macula sanguineo • rubra terminata, Caput brachiique margo lutea ; reclrices duae intermediae toto viri- des , reliquae virescenti-flaväe, macula ante medium rubra notatae; remiges nigrae, extus virides; rostrum citrino flavum , culmine ma- xillae ad latera nigrescente. Psittacus hypochondriacus Licht enst. in Mus. Berol. Regio ophthalmica nudiuscula ; cauda recto- truncata; pedes fla- vidi, unguibus flavis. Habitus et magnitudo Psittaci ochrocephali. 591 Longitudo 12", caudae S'/a"» »'*« l" 8'", rostri «d fronlem 1 '/a", tarsi 6'". Habital in Brasilia. iMus. Berol). g. Ps. autumnalis. Vitta ex oris angulo infra oculos et aures ducta aurco- flava, prope orem paullo rubro-irrorata; macula in loris et altera in fronte magna coccinea; Stria eupra oculos stricta flavo- rubroque variolosa; plumae sincipitis, verlicis occipitisque turcino- coerulescentes, basi virescentes; plumae colli poslici elongatae, latae, recto -truncatae , virides, fasciola apicali amethystina nigricanti-ter- minata notatae; genae, gastraeum totum, alarum margo totus ac tec- trices inferiores umnes laete viridia; carpi margo flavescens; caudae -alarumque tectrices superiores omnes, pennae scapulares ac reliquae partes notaei virides-, alulae pennae virides, apice paullo cyaneae; remix prima supra toto nigra ; remiges sequentes 6 extus a basi ad medium cyaneum virides, reliqua parte nigrae ; sequentes quatuor extus basi virides, dein ultra medium ^anguineo- rubrae, in hoc viri- des, reliqu% parte cyaneae, intus nigrae; penultimae extus virides, «pice toto cyaneae, intus nigricantes, omnes latere inferiore fere a medio ad apicem nigrae, reliqua parte malachitaceae ; rectrices supra « basi ullra medium virides, reliqua parte dilute virescenti-flavae ; extimae intus, juxta rhacheos basin paullo rubro - lavatae. ^dult. The lesser green Parrot Edvo. k- t. i6't ifig- sat. accurat.'). Psittacas autumnalis Linn., Gmeh, Lath. iexclusis varietatf), Hu hl. Le Perroquet ä joues oranges Le f^aill. 1. c t. m (o/i mutuata tabula Edivardsiana?). Psittacus aurantius Vieill N. D. Av. junior. Avi adultae similis; verticis plumae minus coeru, lescentes, versus basin flavido- virescentes, colli postici virides brevio- res, hie et illic plumis intermixtis flavis. Psittacus Diadema Spix. Av. Brasil. 1. t. 32. 592 Regio ophthalmica nudiuscula alba; iridee laete flavo - aurantiae ; pedes unguesque obscuri; rostrum luteum, circa tomia obscurum. Habitus et magnitudo Psittaci vinacei , ei subsimilis. Longitudo \k'A''\ ^^^^ 8" 1 '"» caudae aequalis kV*" , rostri ad frontem \%", tarsl fere g'". Habitat in Brasilia et Mexico. (.Mus. Berol, Monac.) Observationes. Spixii icon et descriptio e specimine dome- facto mutilo. Auctorum varietas /?. spectat speciem distinctam, Psit- tacum Bouqueti, Lathamii varietas b. Psittacum brasiliensem; var. y (var. b. Gmelini') vix determinari polest. 10. Ps- brasiliensis. Frons ac capistrum coccinea; aurium ma- cula magna supra genas ducta subrotunda coerulea ; Vertex viridi- flavidus; occiput et nucKa saturate viridia; gastraeum a margine in- feriore menti rubri ad crissi subflavidi finem viride , nonnihil ad fla- vidum inclinans; alarum flexura flava; carpi margo ruber; remiges primae obscurae, sequentes pogonio externo coeruleae, .ultimae viri- des, extus flavo-limbatae ; tectrices alarum superiores mediae et mag- nae saturate virides, flavo-marginatae, parvae pallidius virides; plu- mae colli postici ac dorsi supremi virides, obscure purpurino-iimba- tae; dorsi, uropygii, caudae tectrices superiores ac pennae scapulares virides; rectrix extima pogonio externo coerulea, sequens coccinea; rectrices duae intermediae virides, reliquae interno pogonio coccineae, externo virides, omnes fascia flava terminatae. The brasilian green Parrot Ediv. Av. 4. t. i6l. Psittacus brasiliensis Linn., GmeL Psittacus autumnalis, var. b. Lath. Le Perroquet a joues bleues Le Faill, 1. c. p. 57. t. 106. Psit- tacus cyanotis Kühl 1. c n. 133« Habitus et magnitudo Psittaci Dufresneani ; rostrum dente subobsoleto munitum , incarnatum ; cera obscura ; regio ophthalmica nudiuscula dilute cinerea; irides intense fusco-atrae; cauda subaequa- 593 li«, pedes fuscescenti-cinerei. Habitat in Brasilia versus Peru iEd- wardsy Non vidi. 11. Ps. Douqueti. Rostrum cornco-cinereum ; maxilla in medio macula oblonga isabcllino-aurantia notata ; frons, mentum, facies a« regio circa oculum violaceo-coerulea ; gula collumque supremum in me- dio coccinea, rubedine in acumen terminata; remiges primariae an- teriores toto coeruleae ; mediae concolores, attamen a basi ad medium coccioeae; ultimae, occiput ac totum notaeum nee non alarum margo viridia; Collum laterale anticum ac reliquae trunci partes inferiores viridia, dorso pallidiora ; teclrices alarum inferiores flavido^ viridcs • rectrices supra virides, fascia lata flavescente terminatae, subtus ti- rescenti - flavidae, laterales pogonio interno versus basin paullo eoc- cincae. ylv. adult. The blue-faced green Parrot Ediv. Av. i. t. 230 ^fig- bona). Psittacus autiimnalis var. ß. Gmei, JLath. Le Perro- gueC Bouquct Le Vaill. I. c. t. 104. t. 135 ifig- bona). Psitta- cus Bouqueti Beckstein in Lath. Uebers. d. Vög. p. gg. n. l67. Kühl 1. c. Psittacus coerulifrons Shaw- Gen. Zool. 8. p. 515. Psittacus cyaneocapillus Vieill. Encycl. mcth. Livr. g3. p. 137. 3. Regio ophthalmica nudiuscula pallide incarnata; irides laete au- rantiae ; cauda aequalls. Habitus et magnitudo Psittaci autumnalis, Habitat in Brasilia. (Vivum vidi in Porta Gratiae.) 12- Ps. erythrurus- Viridis; plumae dorsi ac corporis inferio- ris basi flavae, inargine nigrae; cauda alarumque margo internus coccinea, illa apice fascia flava notata; sinciput et regio inter rostrum et oculum rubro-purpurea; facies ac gula coerulea, plumarum basi rubra; occipitis plumae coenileo-marginatae. Psittacus erythrurus Kühl. 1. c. p. 77. n. i34- 75 594 Magnitudo et habitus Psittaci autumnalis. Habitat in Brasilia. {Mus. Paris., fide Hu hl.') Non vidi. 13. Ps- Dufresneanus. Rostrum coccinenm apice albldum; frons , sinciput verticisque pars anterior coccinea ; regio inter oria angulam et oculum aureo- flava, paullo rubro-variegata; genae et gula coeruleae, plumularum liirfbo in turcinum vergente; regio paro- tica viridis; capitis plamae reliquae, colli postici, dorsi supremi et pennae scapulares intense virides, margine apicali nigricante ; gastraeura a gulae parte infima ad crissi finetn viride, ventris abdominisque plu» mis basi pallide cineraceo-rubicundis; rectrices supra a basi ad me- dium virides , ibi macula magna sanguineo - rubicunda (in prima ree- trice solnm interno latere conspicua) et interno pogonio versus basin al- tera concolore, pallidiore, minore notatae, omnes flavido - terminatae, subtus ejusdem picturae, sed paHidioris ; tergum, uropygium, caudae ala- rumque tectrices superiores ac inferiores nee non remiges ultima« virides; alarum margo viridis, eo carpi paullo obscurior; remix prima tota nigra; remiges sequentes octo extus virides, apice cyaneae, intu* nigrae; sequentes tres extus basi virides, medio macula magna cocci- nea notatae, dein virides, apice cyaneae, intus nigrae ; sequentes ejus- dem picturae absque rubedine. Mas et Foem. adult. Psittacus Dufresneanus Kühl L c. p. 78. n. 156 idescript. opt.)- j^vis Junior. Avi adultae similis; frons aurantio - rubra, sinciput magis aurantium; genae, gula ac colli supremi latera dilutius coera- lea.; edarum speculnm rubrum, in aurantium vergens; maxilla flavo- fusca, versus basin rubicunda, mandibula fuscescens. Le Perroquet Dufresne Le Faill 1. c. p. 54- t Ql ifig- accur.). Psittacus Dufresneanus Shaw. Gen. Zool. Regio Ophthalmien parum Duda ; irides eleganter aurantiae ; pede« 5f)5 (Uvido - nigricantes , unguibiis nigricantibiu ; cauda aequalis. Hed>itU8 Psittaci ochrocephali, hoc pauUo robustior. Longitudo 14%", ro- stri ad fronten» 1" 1"' , alae 8" 3'", caudae 4" 5'", tarsi 5'". — Uabitat in Cajemut et Brasilia. (Mus. Paris., Berol-, Monac.) 14. Ps. vinaceus. Rostrum parvum coccineum , apice albidum; macula ante oculos attenuata, supra frontis marginem ducta, coccinea; plumae colli postici elongatae, latissimae, recto-truncatae, virides, ante apicem fasciola nigra terminatum pallide sed laete cano-cyaneae, colli totius antici pectorisque eupremi longiusculae , laliusculae, recto-trun- catae, vinaccae, limbo lalerali subvirescente, apicali subconspicuo^ etrictissimo , nigricante; plumae in capitis partibus reliquis ad gulae latera rectiusculo-truncatae, dorsi supremi et pennae scapulares iatense rirides, apice nigro-limbatae; tergum, uropygium , caudae alarumque tectrices superiores ac inferiores omnes, flexura alae ac remiges ulti- mac intense virides; margo antibrachii aurantio-flavus, rubro-varie- gatus; remiges intus toto nigrae, subtus malachitaceae, primariae ex- tus basi virides , reliqua parte coeruleae, 5, 6j 7 et 8 extus virides, 9, 10 et 11 extus virides, macula in medio pogonii magna coccinea, in undecima in flavidum vergente notatae; rectrices virides, apice fla- vidae , tres extimae macula in basi magna coccinea signatae , intus largissime aureo - flavo - limbatae ; pictura eadem in latere inferiore tectricum pallidior; tibiae , abdomen infimum crissumque £lavido-vi> ridia; plumae reliquae partis gastraei plumib pectoris concolores, sed basi solum vinaceae. Mas et Foem. adult. Le Perroquet ü cou rouge Azar. Voy. n. 286 (PsUtacus Tarabe /^uA/ 1. c. p. 321). Psittacus vinaceus Wied Reise nach Brasil. 2- S. IQS-, Huhl Consp. Psitt. {descript. opt.). Psittacus columbinus Spix Av. Brasil. 1. t. 27 ifig- bona). Regio ophthalmica parum nuda alba; mandibulae pagina antica lata, lateraliter angulosa; maxillae culmen biangulosum; irides auran- 75* 6q6 tiae; pedes cinerei, anguibus corneo-nigrieantibus; canda mediocris, a«quali8. Habitus, vitae ratio «t vox Psi't. ochrocephali. Longitudo 12 Va"» caudae k" 11"', alae 7" 11'", tarsi 1'" , rostri ad fronten» 13'". — Habitat gregarius in Brasilia ac in Paraguay locis d©- »ertis, vesperi gregatim cum clamore sylvas petens. (.Mus. Paris., Monac; vivum vidi). 15. Ps. havanensis. Crissum viridi - luteum ; capitis pars ante- rior et Collum inferius cinereo-coerulea, ad violaceum vergen^iaj re- liquae capitis plumae, cervicis, dorsi totius ac uropygii virides, neo non pennae scapulares virides, nigricanti-marginatae; caudae tectri- ces superiores viridi -flavicantes; plumae pectoris ventrisque virides, eoerulescenti-, laterum nigro - marginatae ; alarum tectrices superiores minores et inferiores remigesque uUimae virides; remix prima nigra; reraiges novem sequentes extus a basi ad medium saturate virides, dein intense violaceae, apice et interno latere nigrae; tres sequentes a basi ad medium rubrae, dein intense virides, apice et interno pogo- nio nigrae ; remix sequens extus basi rubra , dehinc viridis , tandem saturate violaceo- et nigro -terminata; remiges reliquae intus nigrae, extus virides, apice saturate violaceae, omnes subtus viridi -coeruleae; rectrices duae intermediae virides; viridi -luteo-terminatae, proximae extus virides, viridi - luteo -terminatae , intus basi nigricantes, dein vi- rides, reliqua parte viridi -luteae; rectrix quarta et quinta extus prae- eedentibus pictura similis, intus basi rubrae, dehinc virides, apica viridi- luteae j extimae duae praecedentibus similes, lateris superioris riredine paullo in coeruleum vergente. Psittacus amazonicus gutture caerulea Briss. Av. 4- ?• 266. %. 25. f. 1 {descript. compl). Perroquet de la Haoane Buff. PI. enl. 360. Psittacus havanensis Au ctor. Le Perroquet ä face bleue Le Vaill. 1. c t i22. Psittacus cyanopis yi«ill N. D. 5Q7 Rostrum albidum , apice nigricans; pedes grise! unguibus nigi-is, regio ophthalmica nudiuscula et cera dilute cinerea. Habitus Psit- taci vinacei, ei subsimilis. Longitudo 15" > rostri ad oris angulum 15'", caudae 5%", larsi 10'"- Habitat in America (Briss.). tioa vidi. Observatio. An Huhlii Psittacua havanensis p. tg. n. 138 ■ane eadem, adulta avis? 16. Ps. agilis. Viridis, gastraeum nonnihil in flavidum vergensj remigum pogonium externum coeruleum , internum nigrum ; harum ultimae supra virides ; pteromata coccinea ; tectrices alarum inferiores ac superiores virides; rectrices duae intermediae toto , reliquae extuB virides, exceptis duabus extimis pogonio externo coerulescentlbus; la- terales intus a basi ultra medium coccineae, reliqua parte virides. The Utile green Parrot Edw. k- t. l68 (ßescriptio optima; ßg. a cel. Huhl falso ad Psit. amazonicum relata). Psittacus agi- lis Gmel., Lath., f^ieill., Shaw, {exclusa citata tabula Buf- foniana, Psit. amaz. spectante). Le petit Perroquet vert Le yaill. 1. c. p. 55- t. 105- Psittacus virescens Bechst. in Lath. Uebers. der Vög. S. 99. n. 169 ised non Lath. et Gmel). Psit- tacus signatus Shaio. Gen. Zool. 8. p. 510, Kühl 1. c. p. 71, n. 123. Psittacus minor yieill. N. D. 25. p. 314. Id. Encycl. meth. Livr. 93. p. 1307. Rostrum validiusculum dilute cinerenm, apice paullo obscurius, versus basin albidum ; regio ophthalmica largiuscula nuda et cera cinerascenti-albae; oculi iride obscure avellanea; pedes cinerei; caud« mediocris apice rotundata. Piano menstruo parum major. Habitus Ps. amazonici. Habitat in America meridionali; avis agillima, cla- mosa {Edu}.). Non vidi. 17. Ps. dominicensis. Rostrum alhum, maxillat basi paltidt 698 citrino-flavidum; macula in utroque frontis latere cocoinea^ in fronte angustata; capitis pars reliqua, cauda, alae ac tota corporis ptilosis intense herbaceo-virides, pro vario ad lucem objectu in smaragdiaum vergentes; remiges primariae extus, secundariae fere toto turcino- eoeruleae; illae intus nigrae, omnes sublus malachitaceae, versus rhachin et in apice nigrae; crissi plumae flavescenti-virides, totius colli, pectoris, epigastrii, ventris, dorsi et pennae scapulares latae, rectiusculo-truncatae, margine apicali nigro, in plumis colli postici praesertim conspicuo; rectrices supra et subtus virides, extimae extus paullo turcino-lavatae, intus flavidae et juxta rhacheos basin tnacula parva, oblonga, rubra signatae. Mas adult. Perroquet de St. Domingue Buff. PI. enl. 7g2 ifig- satia accurat.). Psittacus dominicensis GmeL, Lath. La femelle du Perroquet ä face rouge Le f^aill 1. c. t. 108 ifig- opt.'). Psit- tacus leucocephalus foemina Kühl 1. c. Foemina. Mari similis, frontis macula minore. Avis hornot. Avi adultae simillima, exclusa fronte sine rubere. Perroquet ä face rouge dans son pr emier äge Le Faill. 1. c. t. 108 (.fig- opt.). Psit. leucoceph. hornot. Kahl I.e. yar. a. Ptilosis plumjs intcrrnixtis aurantio - flavis varia. yar. ß. Gulae pectorisque plumis basi rubicundis. Habitus et magnitudo Psit. leucocephali ; pedes albicantes, un- guibus corneo-nigricantibus; oculorum iris angustiuscula , isabel- lina; regio ophthalmica largiuscule nuda, alba, subtilissime coeruleo- lavata; cauda aequalis, breviuscula; rostrum validum, laevissimum, subintumidum ; lingua nigricans. Longitudo 11 '/a "5 rostri ad fronten» \" 5"', alae 6V4", caudae 3 Vi"? tarsi 1'". Habitat in Dominicensi insula. iMus. Paris. , Monac. Specimina dua viva vidi Lutet. Pari- eiorum, tertium foemineum dlssecavi ipse). 599 Observationes. Species haec dislinctissima a cel. Le f^aillant primum, dein a eel. Hu hl aliisque ornithologis reeentioribas pro foemina Ps. leucocephali habita , differt ab hoc non solum ptiloseos pictura universal!, 8ed oculorum quoque colore, macula regionis oph- Ihalroicae nudae latiore, rostro multo validiori, cauda alisque multo brevioribus caet. Nee in Ps. leucocephalo, nee in hac specie irides rubicundae sunt, ut habet cel. L e f^aillant , sed in primo intense fusco-atrae, in altero isabellinae. 18. Ps. leucocephalus. Frons cum parte sincipitis pure alba; genarum pars anterior, mentum ac gula laete coccineo - rosea, plumis apice subtilissime albido-marginatis ; macula aurium intens^ cinerea; plumae verticis (interdum in coeruleum vergentes) , occipitis, colli postici ac lateralis, dorsi , tergi, uropygii, colli antici inferioris, pec- toris, cpigastrii, lateruia et alarum tectrices superiores ac inferiores mediae ac minores, nee non pennae scapulares herbaceo-virides, limbo apicali distinctissimo nigro ; reliquae tectrices alarum ac caudae tarn superiores quam inferiores, nee non remiges ultimae virides; plumae ventris abdominisque medü laete lilacinae, limbo in apice virescente notatae ; alulae pennae, tectrices marginales ante has remigumqne primariarum ac secundariarum pogonium externum coerulea; harum pogonium internum nigrum; remiges subtus nigrae, pogonio interno a basi ultra medium malachitaceo- virides; alae flexura viridis; rectri- ees quatuor intermediae supra et subtus toto virides, reliquae pogo- nio externo virides, versus ejus apicem in coeruleum vergentes, po- gonio interno flavae, excepta maQula magna a basi fere usque ad medium ducta, marginem non attingente, coccinea. Mas et Foem. adult Psittacus leucocephalus Aldrov. I. p. 673. The white hea- ded Parrot Edw. k- t- l66 ifig- mala). Psittacus martinicanus Briss. 4. p. 242. Id. Psit. martinie. gutture rubra p. 24A- Id. Psit. martinie. cyanocephaloa p. 251- Perroquet ä front 600 blanc du Senegal Buff. PI. cnl. 335 ifig. mediocris). Id. Per- rönnet de la Martinique 1. c. t. 549 {fig. mala). Psittacus leuco- cephalus Linn., Gmel., Lath. {cum varietatib. ß, y, 6), Kühl (exclusa descriptione foeminae et Juv. au.) p. 50- Psittacus col- larius Auetor. {descript. imperfecta). Le Perroquet a face rouge, male Le f^aill. 1. c. t 107 et t. 107 bis ifig. optimae). Juv. avis. Adultae similis, frons solummodo alba; Vertex vi- ridi-coeruleus; coUum anticum viride, mento rubro-varioloso ; rostrum totum albidum. Le yaill 1. c. t. 109 ifis- opt.). Var. a. Gulae plumae rubrae viridi-margiaatae. Var. ß. Ptilosis trunci plus minusve rubro- variolosa, f^ar. y. Luteusj trunci plumae rubicundo-marginatae, gula, venter, rectricum basis et irides rubra; retniges primariae albae. Catesb. Carol. t. 10- Perroquet de Cuba Buff. Pl.enl. 336, Psittacus Paradisi Gmel., Lath. Var. b. Caput ac collum supremum fere toto alba, ptilosis plua minusve varia. Psittacus Gerini Lath., KuhL Rostrum mediocre compressiusculum, cultnine biangulosum, totum albicans; cera narium incamato - erlba ; lora subplumosa , regio peri- ophthalmica nuda, coerulescenti-alba; iris avis junioris et adultae atro-fusca, pedes incarnato-subgrisei, unguibus nigris, cauda mediocris, &pice subrotundata; alae acutae. Longitudo 12", caudae Z+'/z"» sJae 1" , maxillae l'/i", ta«"si 8'". Habitat in insulis Martinique, Do- minique, Cuba, ac, ut dicitur, in Jamaica; avis docilis , crebro ia Europam translata. {Mus. Paris., Berol., Monac. ; multos vivos vidi.)- 6oi Observatio. Psüt. dominicensis a cel. Kühl aliisque auctori- bu6 cum hac ave unitus, species distincta est. — Vidi specimeo Ps. leucocephali cum iride albo-fusca, flavido-cincta. — 19. Ps. albifrons. Viridis; colli pectorisque plumae ncc noa pennae scapulares nigro-marginatae; frontis margo anterior, circulus oculum ambiene, lora alulaeque pennae laete coccinea; frons alba; sinciput cyaneum; reroix prima tota nigra; remiges sequentes quatuor extus a basi ad medium virides, dein nigrae, nitore cyaneo, reliquae extus cyaneae, intus nigrae, omnes subtus pogonio interno virides; rectrices quatuor intermediae toto virides, reliquae a basi ad medium coccineae, dein virescentes; brachii margo ac tibiae toto virides; rostrum magnum luteum, apice albidum, culmine rotundatum. Maa aduU. Quiltoton Hernand. Thes. p. 38- cap. 117. PsUtacus albi- frons Sparrm. Mus. Carlsr. Fase. 3. t. 52. Lath.y Kühl 1. c. Regio ophtbalmica nudiuscula; oculi iride obscure fusca; pedes grisei unguibus nigricantibus ; cauda rectiusculo - truncata. Habitus et magnitudo Ps. leucocephali. Longitudo 11 '/i ", alae 7", caudae 3%", maxillae l" 4"'. Habitat in Mexico, inquilinis Cotoro dictus. (^Mus. BeroV) Observatio. Lora non flava sunt, ut cel. Kühl habet, sed rubra. 20. Ps. Pretrei. Viridis; plumae capitis,, colli, trunci superio- ris ac inferioris alarumque tectrices nigro-marginatae; frons tota, lora ac circulus oculum cingens strictus, brachii margo tibiarumque pars infima coccinea; alalae pennae virides, extus coccineae; remis prima tota nigra , reliquae extus virides , apice versus ultimas inagis magisque cyaneae, intus nigrae, omnes subtus pogonio interno yiridee; 76 602 rectrices duae intermediae toto virides; reliquae a basi ad medium Tirides, dein flavescentes; rostrum parvum coccineum, culmine bian- guIo8o. i^ü. adult.) De altera Cocho Hern and, Thes. p. 44- cap. 146. Psittacas Pretrei Temm. PL col. 492 ifig- non satis accur.'). Regio ophthalmica nudiuscula; irides luteae; pedes grisei ungui* bus dilute cörheis ; cauda apice rotundata. Habitus speciei praece» dentis. Longitudo 14 Va"» alae ^/i'^ caudae 4 Vi"» maxillae 13'". HaibiUl in Mexico. iMus. BerolO ■ ,! I)" ici.tl ;; a.;i!|>'!!vi ^-tU' . Observalio. DifFert haec species a praecedente non soluin fron- tis, alarum, pedum caudaeque pictura, sed imprimis quoque alis cau- daque longioribus, rostro in culmine bianguloso, minori, rubro. — Temminckii icon false exhibet rostrum album. XVII. Genus. Pionus. Pag. 497. A. Rostro subparvo, compressiusculo. a. C risso r üb ro. 1. P. menstruus. Caput, colIum ac pectus intense cyanea; au- rium plumae nigricantes, epigastrii, ventris, abdominis ac tibiarum virides, margine apicali latiusculo, plus minusve intense turcino-coe- rulescente, crissi roseo- coccineae, macula in apicis medio coerulea notatae; rectrices duae utrinque laterales pogonio externo toto, se- quentes apice cyaneae , intus a basi ultra medium nigricanti-lavatum roseo-coccineae , dein virescentes, reliqua parte cyaneae, intermediac quatuor toto virides ; hypochondria, alarum tectrices inferiores, supe» riores majores ac mediae margine toto , remiges omnes extus ac in- tus juxta rhaehin (excepta prima margine externo paullo cyanescenti • lavata), dorsum, tergum, uropygium, caudae tectrices superiores ac peanae scapulares intense i Viridia , nonnihil in olivacenm vergentia^ 003 tectrices alarum superiores reliquae ejasdem coloris, pro vario «d lu- cem objectu aureorflavo- et o|ivBceo-reflepteDte$ ; rcmigum pogonium internuin supra nigrum , subtus intense malachitaceo- viride; tectrices alarum inferiores hie et illic maculis turcino-coeruleis variae ; ro«t- rum comeo- nigricans, mandibulae latere antico paullo dilutiori j ma- xilla macula infra nares coccineo- rubra itotata. Avis aduU. The blue-hcaded Parrot Edio. 3." t Hk ifig- accur.'). Psi't- tacus gujanensis cyanocephalus Briss. Av. 4. p. 247. Perroquet ä tete bleue de la Guiane Buff. PI. enl. 584 {fig. äccur.'). Psi't- tacus menstruus Auetor. Avis junior. Rostrum quam in ave adulta dilutius; maxiilae macula rubra latior, in testaceura vergens; caput, Collum pectusquc coerulea, plumis intermixtis virescentibus; plumae colli antici medii coeruleae, versus basin vinaceo - rubicundae ; aurium nigricanti-vire- ecentes ; alarum tectrices superiores omnes ac plumae gastraei a pec- tore ad crissum dorso concoiores, illae absque flavedine; crissi plu- mae rubrae, macula viridi in apice notatae;. partes reliquae avis adultae. Perroquet ä camail bleu Le VailL 1. c. t il4 {.fig. opt."). Rostrum mediocre; maxilla apice perquam emarginata, culmine biangulosa; mandibula ad latera admodum sinuata, pagina antica acie intermedia longitudinali insignis; oculi iride fusco-nigra; regio oph- thalmica nudiuscula, incarnata; cera nigra; maxilla rubicundo - nigri- cans ; pedes cinerei unguibus nigricantibus ; cauda brevis , aequalis, alas cum apice non excedens. Longitudo 10" 5'", maxiilae 1" 4 '"i alae 6 VI"» caudae 3%", tarsi T '". Habitat in Suriname, Gaiana ac Brasilia satis frequens, facile mansuescens, attanl%n parum docilis. iMus. Paris , BeroL, Monac; mukös vivos vidi.) 2- P. Maximiliani. Rostrum flavidum; maxilla versus basia 76- 604 fuliginoso - fusca ; plumae occipitis ao colli postici apice rotundatae, squamosopositae, albidae, viridi-limbatae , in lateribus capitis et colli virides, limbo apicali coerulescente} plumae colli antici et pectoris oHvascenti- virides limbo latiusculo cyaneo ; Vertex viridis, versus fron- tem nonnihil cinerascens; lora higrescentia; gastraei pars reliqua oli- vascenti - viridis , excluso crisso coccineo; corporis partes superiorea sordide et obscure virides; pennae scapulares limbo fuscescente; tec- trices alarum superiores magnae ac remiges laete virides, intus ni- grescentes, harum primariae extus subtiliter cyaneo -limbatae; rectri- ces quatuor utrinque laterales extus eleganter cyaneae, duae extimae intus macula rubra notatae; intermediae reliquae virides. Mas et Foem. adu.lt. Le Siy Azar. Voy. 4. n. 287. Psittacus Maximüiani Kühl 1. c, p. 72. Psittacus ßavirostris Spix Av. Brasil. 1. t 3l ifig. satis accur.'). Juv. Plumae juguli fere sine reflexu coernleo; ptilosis reliqua quam in ave adulta minus nitida; rectrices laterales plerumque sine rubedine. Habitu et colore speciei praecedenti simillimus; irides intense fuscae ; pedes obscure cinerei, unguibus nigris. Longitudo 11" 2'", rostri l" Z'/a'") caudae 9" 2— 3'", alae 6" 7'". Habitat gregarius in Brasilia, (.Mus. Paris., Berol, Monaco . Observatio. In Azarae descriptione hujus avis legas „les couvertures inferieures de la queae" pro: „les couvertures su- perieures caet.'^ 3. P. senilis Frons, sinciput, Vertex (ex parte) ac maxillae basis pure alba; menti plumae albae, rhachi grisescente ; plumae genarum ac regionis paroticae nee non colli supremi lateralis breves, apice rotundatae, squamoso-positae, virescenti - coeruleae , limbo apicali 605 intense eoeruleo, occipitis ac colli postici ejusdem formae ac coloris, attamen pallidiores; plumae pectoria et epigaslrii basi olivaceo- viri- des, limbo lato apicali violaceo - eoeruleo ; dorsurn , tergum, uropy- gium, caudae tectrices superiores, pennae scapularcs ultimae et remi- ges laete olivaceo -viridiaj pennae alulae superincumbentes toto, remiges primariae extas a basi ultra medium, intus juxta rha- chin egregie cyaneae , apice virides, llmbo ioterno nigrae; secun- dariae virides, attamen supra in utroque latere rhacheos intense cyaneae, limbo interno nigrae ; omnes subtus nigrae, pogonio interno malachitaceo- virides, nitentes; tectrices alarum inferiores omnes vi* ridi-coeruleae, superiores olivascenti-brunnescentes, apIce pallide ochraceo-limbatae, majores dorso concolores; plumae reliquae partis gastraei virides, limbo apicali coerulescente, exceptis plumis crissi roseo-coccineis ac hypochondriorum viridibus paullo roseo-rubro- mixtis ; rectriccs duae intermediae cyaneae, limbo utroque lateraü viridi; rectrix sequens utrinque media versus apicem cyanea, in- tus versus basin rubescens, reliqua parte virescens ; proxima ejus- dem picturae, attamen rubedine intensiore extus quoque in media pogonii conspicua insignis; rectrices reliquae intus a basi ultra medium laete roseo - coccineae , dein cyaneae ac margine interno paullo virides, extus toto cyaneae; omnes subtus roseo- rubrae, margine externo et apice malachitaceo-virescentes. Av. adult. Psittacus senilis, Spix Av. Brasil, t. 31 • f. 1. Psittacus leu- corhynchus Sivains. Philos. Magaz. 1827. p- 438. Rostrum , quam in P. menstruo majus , album , versus ba- sin flav um; cera ac regio ophlhalmica nuda pallidae; pedes paUidi unguibus corneo-nigrescentibus; cauda brevis, aequalis, alarum api- cem non transcedens. Longitudo 10", caudae 8", alae 6" 7'", ma- xillae 1%", tarsi 7'". Habitat in Mexico {Mus. Monac^. Observatio. A Piono purpureo alarum caudaeque pictura af. 6oö fiai differt rostri, capitis, dorsi abdominisqae colore. Specimen mu- eei nostri, unicum quod hucusque vidi, vivum extitit in collectione regis nostri clementissimi Maximiliani Josephi. Oculorum iris, ni fallor, obscure fusca est. In alarum flexura plumulas nonnulias observo rubicundas. An eaedem in Omnibus speciminibus conspicuae? 4. P. purpureus. Gastraeum a gula ad crissum cinereo - fuligi- nosum, pro vario ad lucem objectu violaceo-resplendens , plumis Om- nibus margine apicali obscure purpurinis; caput totum obscure vio- laceum, exclusis striolis longitudinalibus in plumis laterum occipitis ac genarum fuscescenti-albis ac striola pone nares horizontali rubra ; rectrices supra remigesque primariae toto saturate violaceae, secunda- riae extus in obscure viride vergentes; rectrices intus a basi ad medium ac plumae crissi maxima ex parte purpurino -rubrae; tectri- ces alarum supe^iores, pone pennas scapulares sitae nigricantes; plumae colli postici, dorsi, tergi caudaeque tectrices superiores ab- domini concolores, hoc pauUo obscuriores. Mas et Foem. aduJt. The Utile dusfty Parrot Ediv. 3. tab. 315 ifig- bona). Per- roquet varie de Caj. Buff. PI. enl. 408 if^ satis accurat). Psit- tacus purpureus .Factor, Hu hl. — Psittacus cyanocephalus Scop. Ann. l. p. 33. Avis junior. Avi adultae subsimilis ; fasciola pone nares plu- mulis nonnullis rubris indicata; genarum et pilei plumae cyanescen- tes, illarum albido-fuscescenti-marginatae, aurium fuscescentes, paullo cyaneo-variolosae, colli postici, dorsi, tergi, pennae scapulares et tectrices bis affines fuscae, limbo apicali dilutiore; plumae uropygü ac caudae tectrices superiores fuscae, paullo purpurino -reflectentes; color alarum, caudae ac totius gastraei idem qui in ave adulta, ab- dominis minus nitidus; maxilla et mandibula basi flavae, versus api- cem plumbeo- corneae. 607 FemeUe da Perroquet ä camail bleu. Le Faul 1. c. t. 115 {_ßg. mediocr.'). Habitus Pioni menstrm, hoc paullo minor; rostrum plutnbeo- nigrum, maxilla apice macula aurantio - flava notata; indes atro- fuscac ; regio ophthalmica largiuscule nuda, albido • caesia ; pedes ia> earnato-nigricantes, unguibus fuscisj cauda brevis, aeqitalis; alae ejiu apicem allingentes. Longitudo fere 9'/i", alae 6%", caudae 2" 8'", maxillac 1 3 % '"> ta^si 6 '". Habitat in Surinamo, Guiana ac in Brasilia versus flumen y^/nazo/jum. {Mus- Paris.., Berol., Monac; vivumvidi.) Observatio. Haec species a cel. Lichtenstein iVerz- der Doubl, des Bert zool. Mus S. 6.) falso pro juvenili Piono men- struo habila , diiTert ab hoc non solum ptiloseos pictura, toto coelo diversa, sed statura quoque minore, cauda breviore, aequali caet. 5. P. sordidus. Rostrum culmine nigrum) mentum gulaque eleganter coerulea; crissum coccineum; jugnlum, tibiae ac reliquae corporis partes inferiores obscure fusca; frons et reliquae capitis par- tes superiores fusco-virescentes; nucha, genae coUique latera viridia; dorsum medium, uropygium caudaeque tectrices superiores viridis brunnesccntia, pro vario ad lucem objectu plus minusve viridi- sive brunneo-reflectenlia; pennae scapulares vertici ooncolores; alae supr« toto virides; remigum posteriorum limbus externus flavus; cauda supra viridis, subtus viridi-fusca, exceptis rectricibus utrinque binis •xtimis pogonio externo eleganter coeruleis. The dusky Parrot Edio. Av. 4. p. i67.t. 107. Psittacus sordi- dus Auetor. Le Perroquet brun Le f^ailL 1. c. p. 53- t. 104. Gera nigricans; regio ophthalmica nuda griseo-albicane; oculo- rum iris obscure avellanea; pedes ardesiaci unguibus nigris; cauda aequalis. Magnitudo Psittaci leucocephali. Habitat in Nova-Hi- spania Edw, (Non vidi). 608 ß. C«pite obscuro. 6. P. melanocephalua. Pileus totus aterrimus, macula pone oris angulum plumosa inalachitaceo- viridis; colluni supremum laterale ac jugulum, tibiae, abdomen, crissum et hypochondria citrino-flava, haec paullo in aurantium vergentia; pectus ac reliquae partes gastraei sericeo-albida, lateribus pallide roseo-lavata; coUuin posticum pal- lide roseum ; alarum tectrices inferiores, cauda, alae ac reliqua trunci ptilosis laete virides; rectrices intus versus basin, subtus a basi ad medium nigricantes, ibidem reliqua parte pro vario ad lucem objectu flavido - micantes ; remiges intus nigrae, extus cyaneae, margine stric- tissimo viridi, subtus toto cinereo- nigricantes. Mas et Foem.aduU. White breasted Parrot Edw. /j. 1. 169 ifig. mala). PetÜB Perruche Maipouri de Caj. Buff. PI. enl. 527 {fig- mala}. Psit- tacus melanocephalas Auetor. , Mill. Cimel. physic. t. 4 ifig- mediocr.'). Hahn Ausl. Vög. Lief. 2. f. 1 ißg- accur., exceptis orbitis ac rostro). — Perroquet Maipouri Le Vaill. 1. c. p. 11. t- 119 (fis- opt.). Avis junior. Avi adultae subsimilis; pilei plumae nigro • fusces- centes, viridi-limbatae, colli postici sordide roseae et juguli ochraceo. flavae, nee non abdominis margine virescentes, pectoris ventrisque albidae , intus flavidae , isabellino-cinctae; corporis superioris color viridis magis in flavidum vergens; rostrum flavidum culmine fusco. Le Vaill. 1. c. t. 120. Avis hornot. Caput et collum supra isabellina; lora, capitis collique latera, gula et crissum ochraceo - flava ; pectus, epigastrium et venter alba; tibiae, dorsum, tergum et uropygium, caudae et ala- rum tectrices superiores rectricesque viridis; remiges avis adultae; rostrum, pedes et ungues alba. Ö09 Avis ptilosi junioris se indueTis. Avi hornotinae similis; Ver- tex nigro - variegatus j ungues apice nigricantes. Psittacus leucogaster hiihl \. c. p. 70- n. 121. Rostrum cinereo-corneum, cera nigricante; pedes cinerascentea, unguibus corneo-cinereis-, irls miniato -rubra, pupilla annulo ob- scure fusco cincta; regio periophthalmica largiuscule nuda, nigricans; CAuda brevis subacqualisj pectoris ventrisque plumae limbo apicali aubsericeo. Longitudo C)'/4", maxillae lö'", alae 4" 2'", tarsi 6"', caudae 2" lO'"- Habitat in Cajenna et Guiana salis frequens, rarior in Brasilia. {Mus. Paris., Berol. , Monac. etc. \ multos vivoa vidi.) 7. P. Caica. Caput totum , mentum ac jugulum magna ex parte atra; plumae omncs colli postici ochraceo-aurantiae, paullo fiisco-marginatae; colli antici pars reliqua et pectus olivacea, non- nihil in ochraceum vergentia ; ptilosis reliqua tota laetissime viridis, aplendens, gastraei pro vario ad lucem objectu flavido-micans; rec- trices viridcs, exceptis duabus mediis apice cyaineis , intus latere in- feriori flavido>resplendentes; remiges coeruleo-nigrae, extus viridi- limbatae; pennae flexurae alae alulaeque cyaneae; regio periophthal- mica nuda, alba. Mas et Foem. adult. Perruche ä täte noire de Caj. Buff. PI. enl. Ikh (fig- mala). Psittacus pileatus Gmel, Hu hl, Psittacus Caica Lath., f^ieill. Le Perroquet Caica Le f^aill 1. c. t. 133 (.fig- bona). Aü. junior. Collum posticum viride; caput viridi- nigricans. Rostrum rubicundum; pedes cinerascentes. Habitus et magnitudo Pioni melanocephali. Habitat in Cajenna. (Mus. Paris.} Obseroatio. Inter aves e Brasilia missas hanc speciem nondaia offeadi. 77 P. Barrabandi. Caput totum incluso mento aterrimum (abs- que nitore), exclusa genaruni macula magna, versus gulae latera ducta, ovala, ochraceo-aurantia; jugulum ac pectus supremum flavido- olivacea; alarurri tectrices inferiores omnes ac alaruni margo sangui- nea; harum flexura ac tectrices minores superiores, nee non hume- rales tibiaeque laete aureo-aurantiae ; remiges intus toto nigrae, sub- tus laet« malachitaceo-virescefites, limbo externe latissimo nigricante, extus nigrae, pro vario ad lucem objectu violaceo-resplendentes: rectrices quatuor intermediae virides, reliquae ejusdem coloris, intus flavae, omnes apice violaceae; reliqua ptilosis laete viridis, nitens. Av, adult. Le Caica Barraband. Le f^aill. 1. c. p. 102- t- 134 ifig- opt.)^ Psütacus Barrabandi _ Kühl. Consp. p. fil. n. 101 Spix Av. Brasil, p. 45. Irides rubrae ; pedes cinerei, unguibus corneo -fuscis; regio pe- riophthalmica largiuscule nuda ac cera rubicundae (?); rostrum nigricantj-corneum, plumbeo- lavatum ; cauda brevis, acqualis; rectrix extima äolummodo reliquis paullo brevior. Longitudo 10", caudae ü" b'", ^lae 5" 10'", maxillae \7t"'- Habitat in Brasilia ad flumen Amazonum rarus. (_Mus. Paris., Monac} Q. P. vulturinus.Tsih. XXIV. Fig. \. Caput totum nudum,nigrum,pi- lis singulis obsitum, fronte pallida; Collum posticum nigrum, superius i'ascia lata cinclum ; pectus supremum olivaceum ; partes gastraei reliquae virides; venter et abdomen in medio in turcino-coeruleum vergentia; sufFraginis plumae coccineae; pennae scapulares , dorsum, tergum, uropygium, caudae alarumque tectrices superiores saturate viridia, harum inferiores ac carpi margo coccinea; humeri aurantii; alula tectricumque majorum limbus externus cyanea; remiges nigrae, po- gonio externo' obscüre coeruleae, sublus malachitaceae; rectrices duae intermediae virides apice cyaneae, reliquae pogonio externo virides, interne luteae, apice cyaneae. Mas et Foem. adult. ön Psittacus vulturinus Illig. \a IVIuS.. Beröl , Huhl Consp. p. 62. n. 62. Mi\Vr.«->wi »ntw^ ol>ulini,«r'i Habitus et magnitudo Pioni Barrahandi; cauda Ibrevis recto- truncata ; rostrum flavum, culmine et apice nigrum ; pedes unguesque nigri. Longitudo ()%", caudae 2^4"} »^«e fere 6", maxillae 1 ". Habitat in Braaüiae provinci« Para. {il/iis- ßeroh) moioi 10. P. Jiiscicapillus- Viridis, partes gastraei nonnihil ad flavi- dum vergentes; caput totum et humerorum macula parva castanca ; remiges primariae pogonio extemo dilute cocruleae ; tectrices alarum inferiores minores, suprciAle cyaneae; rectrices virides, intas oc sub- tus flavae. ^ «'«e 5" 10"', caudae 2*4"- Habitat gregibus par- vis in Senegambia; oculi iridem pro lubitu contrahere ac dilatar« valet; dormit capite et trunco oblique de- tat in Cajenna. iMus. Paris.) '""■ ^•'ä"«''" '"'' 619 Obscrvatio. A Psittacula melanota admodum affini differt co- lore uropygii, abdominis et marginis alarum caet. — Specimen a cel> Lat harrt descriptura discedit de Parisiensi solummodo capitis pileo cinereo ac colli parte suprema pallide cinerea. An aetate an sexu diversum ? 4. Ps. Hueti. Caput, collum, notacum, gastraeum rectricesque duae intermediae laete viridia; gastraeum in flavidum vergensj fascia in frontis parte antica ac alulae pennae atrae; pileus fere flavus; macula pone oris angulum et tectrices alarum superiores majores laete cyaneae; alarum flexura ac margo carpi coccinea; remiges nig- rae, limbo externo virides; rectrices reliquae purpureo-lilacinae, fa- BCiola in apice nigra, viridi-terminata signatae. Psittacus Hueti Temm. PI. col. 49.' Habitus et magnitudo Psütaculae purpuratae ; rostrum flavum apice dilatiori; regio ophthalmica nudiuscula; pedes grisei. Habitat in America meridionali. (Mus. Lugd. Batav.') Non vidi. 5. Ps. melanoptera. Capistrum flavidum; vertex, regio parotica collique latera laete viridia; jugulum et pectus cano-virescenlia; re- liquae corporis partes inferiores flavido- virides; plumae colli postici squamoso-positae, flavidae, nigro-cinctae ; dorsum, lergum, uropy- gium, pennae scapulares et remiges nigra; tectrices alarum superio- res majores flavae , amethystino -terminatae; alulae pennae nigrae, apice amethystinae; remiges primariae extus strictissime viridi-mar- ginatae , ultimae extus flavae et virides; carpi margo ruber; tectrices alarum inferiores amethystino -cyaneae; caudae tectrices superiores virides, duae intermediae longae , nigrae; rectrices lilacinae , egregie amethystino - relncentes, in pogonio interno fasciola nigra ante apicem notatae, quatuor intermediae non fasciolatae. Av. adult. P etile Perruche de Batavia Buff. PI. enl. 791. f, 1 {fig. 78* 620 mala). La petite Perruche de Visle de Jema Sonner. Voy. k la Nouv. Gu!n. p. 78. t. 41- Psittacus mehnopterus Gmel, Lath- Kühl, Shaw 1. c. t. 132 [fig. bona), Brown Illustr. l. 8 ifig. mala). La Perruche Javane Le V ailL 1. c. p. 13J. t. 69 ißg- opt.). Psittacus micropterus Kühl ]■ c. p. tl. n. 113. Rostrum flavidum ; regio ophthalmica nudiuscula ; irides flavo - rubrae; pedes unguesque flavi; cauda recto-truncata, rectricibus fere trigono-terminatis. Habitus et magnitudo Psitlaculae melanotae, ei similis. Longitudo 6 Vi"? «audae 2", alae 4", maxillae 9"'. Ha- bitat (non in India orientali) in America iColumbia). {Mus. Pa- ris. , Berol.) 6- Ps.melanota. Laete viridis; dorsum et pennae scapulares fuli- ginosa; brachii margo supremus, alulae pennae strictissime viridi- marginatae, remigum omnium apex ac pogonium internum nigra; truncus subtus virescens, lateribus canescens; tectrices alarum cau- daeque inferiores ac superiores laete virides; rectrices duae interme- diae toto virides, reliquae rubro-HIacinae, apice extitno virides, fascia antecedente nigra latiuscula notatae ; pro fascia in rectrice extima macula rotunda in pogonio interno. Mas et Foem. adult. Psittacus melanotus Lichtenst. in Mus. Berol., Hu hl. 1. c. p. 59- n. 97. Psittacus erythrurus fVied. Cauda brevis, rectiusculo - truncata, rectricum apice trigono; rostrum albidum basi, paullo obscurius ; cera virenti-fuscescens; irides fuscescentes , angustae; palpebrarum margo et regio periophthalmica stricte nuda, lateritia; pedes et ungues pallidi. Longitudo 6%", alae 4" k'" , caudae 1" 11'", maxillae 7'", tarsi -hVi"'. Habitat in Brasiliae provincia Bahia. {Mus. Berol.; vivam vidi Londini.) y. Rectricibus apice recto-truncatis. 7. Ps. surda. Viridis ; pilei coUique postici plumae obscurius 621 limbatae ; pennae scapulares fuliginoso-olivaceae ; alulae pennae nigrae ; capistrum sordiJe flavidum ; jugulum ac reliquae corporis partes infe- riores virescentia; ventris latera ad flavum vergentia; rectrices duae intermediae virides, fascia nigra terminatae; reliquae aureo-ochraceae, linea in apice et strictiore ad marginem externum nigra limbatae; tectrices alarum inferiores virides. MaS adult. Psittacus surdus Lichtenst. in Mus. Berol. , Kühl 1. c. p. 59. n. 96. Psittacus chrysurus Sivains. Zool. Illustr. n. 29- t. 141 (//g. bona.-). Foemina. Ptilosis quam in mare pallidior, facies pallidius fla- vido-fuscescens ; rostrutn virenti-corneum , eubflavidum. Avis junior. Avi adullae sioiilis, colli et pilei plumae margini- bus obsoletis; rectrices duae intermediae toto virides; rectrix utrinque sequens viridis, medio ex fulvo-viridis; reliquae ex fulvo-virides apice virides, margine exteroo nigricantes. Rostrum maris adulti virescens, versus apicem sensim pallidiorem flavido - virens ; cera sordide viridis; regio ophthalmica nudiuscula, obscure cinerea; pedes caesio -nigricantes unguibus pallide corneis ; irides ex annulis duobus fuscis compositae, quorum externus interno obscurior; cauda rectissimo- truncata, rectricibus omnibus apice recto- truncatis. Longituflo 1" , alae 4'/i''> caudae 2", maxillae Sj/a'"» tarsi 3'". Habitat in BrasiUae provincia 'Para (^AJus. Berol., Pa- ris. ; duas vivas vidi). b- Rectricibus apice obtusis. 8. Ps. Sivindereniana. Capitis pileus et nucha splendide virl- dia, haec fasciola nigra terminata; dorsum, lergum alaeque supra toto saturate viridia; pectus ac totum coUum viridi-olivacea; uropy- gium caudaeque tectrices superiores azurea; facies, abdomen ac cris« 622 sum flavescenti-viridia; rectrices duae intermediae toto saturate viri- des ; reliquae prima medletate cinnabarinae, rcliqua parte saturate viri- des, exclusa fasciüla obliqua rubrum colorem terminante nigra} rectri- cum pars inferior apicalis coerulescens ; ren igum pogonium ioternum nigrum. ^v. adult. Psittacus Swinderenianus Kühl 1. c. p. 62. n, 104 tab. 2 ifig. bona). Rostrum, pedes unguesque nigra; regio ophthalmica plumosa; cauda brevis, subaequalis; alae longae, cum apice caudae finem attin- gentes. Habitus et magaitudo Fsittaculae pullariae. Longitudo 6 '/l", caudae fere 1%", alae 3%". Habitat, ut dicitur, in ^frica meri- dionali. Kühl. Non vidi. g. Ps. pullaria. Frons, sinciput, lora, gula hujusque latera roseo- coccinea ; uropygium cyaneum ; tectrices alarum inferiores velutino- nigrae; flexura alae nigra, paullo cyaneo-varia; carpi margo flavus, albo - et cyaneo-variolosus; remiges omnes subtus et intus nigrae, extus supra virides ; rectrices quatuor intermediae toto virides, apice subflavidae; reliquae supra et subtus basi virescenti-flayidae, medio eleganter cinnabarinae, fascia subsequente, colorem rubrum termi- nante nigra subobliqua notatae, apice laete ßavo-virescentes; cau- dae tectrices superiores laete flavido- virides; pennae scapulares, alarum tectrices superiores omnes, tergum, dorsufh, Collum posticum ac laterale, occiput et vertex laete viridia ; capitis latera ac gastraeum totum virescentia. Adalt. Psittacus minimus Clus. Exotic. p, SÖS- c. fig. The Utile red-headed Parroheet Edvo. 1. c. t. 237 ifig- mediocr.). Psitta- cula guineensis Briss. 4- p- 387. Petite Perruche male de Guinee Buff. PI. enl. 60 ifig. mediocr.). Psittacus puüarius jäuctor. 623 Juvenis (et Foemina?). Avi adullae similis, exceptis tectricibus alarum inferioribus ac margine carpi viridibus ; capistrum solum ac mentum roseo- rubra, nonnihil in aurantio -rubrum vergentia. Rostrum roseo -rubrum; irides fusco-atrae; regio ophthalmica, imo palpebrarum margo plumosa ; pedes pallide ex incarnato-plum' bei; ungues pallidi; cauda brevis, subaequalis; alae magnae, cum fine caudae apicem attingcntes. Longitudo 5" 10'", alae 3 VI"' caudae l5/4", maxilla 7'/^'", tarsi 4'". Habitat satis frequens in India Orientali, mare foeminaque semper consociatis. AIus, iPaiis., Berol, Monac; multos vivos vidi.) Obseroatio. Psittaculae roseicolli proxima, ab hac characteribus exhibilis satis diversa. ' 10. Ps. roseicollis. Frons, sinciput ac superciliorum regio rubra; genae ac jugulum dilute rosea; uropygium caadaeque tec- trices superiores laete azurea; rectrices duae intermediae, capitis pars reliqua, coUum posticum, dorsum, tergum alaeque supra , pectus ac omnes corporis partes inferiores virescentia, hae superioribus di- lutiores; lectrices alarum inferiores coerulescenti-virides ; rectrices reliquae a basi fere iisque ad medium rubrae, fascia subsequente alra notatae, apice coeraleo-virescentes, pogonio externa virides. Mas adult. Psittacus pullariüs var. ß Linn., Lichtenst. Catal. rer. nat. rariss. Hamb. 1793. p. 1- n. 74, Meyer Zool. Annal. Bd. I. p. 141. Psittacus roseicollis yieill. N. D. 25. p. 377. Id. Encycl. meth. Livr. 93. p. 1403, Kühl 1. c. p. 63. Habitus Psittaculae pullariae similHmae ; rostrum validum pe- desque incarnata. Longitudo 6". Habitat satis frequens ad Caput bonae spei {Mus. Paris.). 624 11. Ps. batavensis. Lade viridis; frons ad latera, lora, genac et mentum cinnabarina; Vertex et occiput violaceo-coeruleaj alarum tectrices inferiores eleganter coeruleae; remiges intus nigrae; crissi plumae apice paullo coerulescentes; venter pro vario ad lucem ob- jectu nonnihil in coeruleum vergensj maxilla rubra, apice fiavida; mandibula obscure rubicundo-fusca. Mas et Foem. adult. Psütacus batavensis Lath., Kühl. Perroquet Geoffroy Le f^aill. 1. c. p. 68- *• 112 (//g^. opt.'). Psütacus personatus Shaw. Gen. Zool. 8- §• 2. p- 544- Psütacus Geoffroyanus Vieill N. D. 25- p- 311- Psütacus Geoffroyi Kühl 1. c. p. 85- n. 151. Juvenis. Ptilosis tota viridis, exceptis alarum tectricibus infe- rioribus coeruleis; rostrum nonnihil in fuscum vergens. ... j . . . ^vis Junior adultae plilosi se induens- Ptilosis avis juvenilis, genae rubro-variolosae. Le FailLi. c. t..il3. ;"' r: , "; '"'i'üciiv Cauda mcdiocris, suba"equalis ; pedes nigf icantes ; corpus validum. LoDgitudo 11^", caudae 4". Habitat^ ut dicitur, in insula Java et satis frequens in Nova Hollandia australi {_Mus. Paris.). .1 a Observatio. Lathamii descriptio Psittaci batavensis manca sine dubio ex icone, ad specimen junius, rostro adhuc obscuro ex- structum, elaborata. •'' 12. Ps. Tovi. Pileus ac totum notaeum, inclusis caudae tectri- cibus superioribus pennisque scapularibus, eleganter viridia; jugulum viride, nonnihil in obscure flavum vergens, hüjus pars inferior et pectus viridi- lutea; gula macula exigua rotunda aurantia notata; alarum tectrices superiores minores jugulo concplores ; harum median castaneo-aureae, nonnihil in viride vergentes, taeniam in ala latam 625 transversam eflicientes, majores a truDCo remotiores prasinae, corpori proximae viriJes, paullum ad luteum ioclinantes, inferiores eleganter luteac ; ventcr, latera, crura et crissum dilute viridla, nonnihil ad lu- teum inclinnntia; rcmiges subtus dilute virides, juxla rhachin salurate cinereae, priniariae supra prasinae, secundariae viridi-luteac, omnium rhachis nigra; rectrices virides, limbo interno Kubluleo. Psittacida gutlure lutea Briss. Ornilh. /|. p. 396. t. 30. f. 3- PsiUacus Tovi Gmel, Psütacus Titai Lath. t\oslrum dilute griseum; pedes unguesque grisei; cauda brevis, subaequalis. Longitudo 6^/»", pedis 4'/^'", maxillae ad oris angu- lum 7 '/a'", cjubdem crassities 8'". Habitat .... {^Brissori). Obscrvatio. Species sane distincta, a Br issonio ad naturam dcscripta , a Ruhlio non indicata; nam Psütacus Tovi (v. Sitt. Tuiparci) quam citat, innititur solum icone Buffoniana (PI. enl. n. tgO- f. 1)) quae a Gmelino ac Lathamio huic avi falso annu- meratur. 13. Ps. cana. Caput ac colIum totum pectusque albescenti-cana, pro vario ad lucem objectu vi^laceo-refleclentia; dorsum, tergum, uropygium, caudae et alarum tectrices superiores, nee non pennae scapulares viridia; epigastrium, venter, tibiae crissumque dilute viri- dia; tectrices alarum inferiores nigrae; remiges intus et subtus nigri- cantes, extus striclissime flavido- marginatae; rectrices virides, omnes ante apicem fascia lala nigra notatae, laterales pogonio interno ver- sus basin flavidae. Mas adult. Psittacula madagascariensis Briss. 4- p. 394. t. 30. f. 2. Petite Perruche de Madagascar Buff. PI. enl. 791. fig. 2 (fig. valde mediocr.). Psiltacus canus Auetor. .^ Shaw. Nat. Mise. t. 425. Psittacus poUocar R. Forster Icon. inedit. tab. 51. 79 626 Foemina ctdult. Marr similis ; capnt et collum virrdia ; caput collo dilutius. Avis hornot. Foeminae similis; ptiloseos pictura quam in haa minus pura. Avis junior adultae ptilosi se induens. Caput solum canescenti- «Ibum, viridi - variegaturo. Rostrum pedesque canescentia, illud basi plutnbeum; regio oph- thalmica tota plumosa; ungues diluti; irides perlaceo - albae; cauda longula subcuneata, rectricibus obtuse acutninalis. Habitus Psittacu- lue pidlariae. Longitudo 5 '4", caudae fere 2", alae SVa"» maxillae 6'/4"'- Habitat in insula Madagascar , St. iMaiiritii et St. Fran- cisci. iMus. Berol , Paris.') 14. Ps. Galgidus. Laete viridis 3 verticis macula subrotunda cyanea; cervix fascia eleganter auranlia notata; tergum flavum, uro- pv^ium, caudae tectrices superiores (rectricum apicem attingentes) juo'ulique macula maxima coccinea; remiges apice obscurae, pogonio inlerno nigrae, subtus glaueae; alarum tectrioes inferiores ac supe- riores omnes, remiges extus et caudae pagina superior virides, huju« latus inferius turcino- coeruleum ; rostrum atrum j pedes nigricantes. Mas adultas. The sapphire-crowned Parrakeet Ediv. 2. t. 177 ifig. opt.y Petite Perruche du Perou Baff. PI. enl. 190. fig. 1 {fig. non satis accurat), Sonner. Voy. ä la Nouv. Guin. p. 76- t. 38 ifig- infer.). Psittacus Galgulus (exclusa varietate /?) Auetor., Hu hl 1. c. p. 64. n. 106. Foem. Viridis; Vertex cyaneus; uropygium caudaeque tectricei tuperiores coccinea; rostrum et pedes rubicunda. Avicula ex Malacca insula Aldrov. Av. T. III. p. 560. Psit- tacula malaccensis ßriss. IV.- p. 386. 627 Mas jimior. Viridis; uropygium caudaeque tectrices superiores ouccinea; juguli maculit magna fulva ; rostrum rubicundum , maxillae apice nigricans. (_I\lus. Berol.) Supphire croivned Parraheet Female (?) Lath. Synops. l. p. 315 Juvenis. Viridis ; gastraei viredo ad flavidum vergens ; uropy- gium et caudae tectrices superiores elongatae , rectricum apicem at- tingentes, intense coccinea; rostrum rubicundum; pedes incarnati, UOguibus pallidis. Psittacus vernalis Sparrm. Mus. Carls, t. 2y, Lath-, Kuhl. 1. c. p. 63- n. 108. Ao. Iiornot. Pallide viridis; uropygii plumae pallide coccineac, basi virides ; leclrices caudae superiores pallide coccineae , rectricum medium attingentes; hae stricte ilavido-terminatae ; rostrum pallide rubicundum. Rostrum piisillum, dente obsoleto auctum; regio ophthalmica nu- diuscula; alae Cere caudae apicem attingentes; cauda brevis, fere aequalis. Longitudo 4 '4", alae 2 " 11'", caudae l" 5'", tarsis'/i"'. Habitat satis frequcns in insulis Java, Timor et Sumatra, Javanis Silindit , sive Silinditun, Sumatranis Scrindit dicla. Pede altero suspeDäus dormit. (ä/iis. Paris., Berol., Monac.'). Obseroatio- Auclorum varietas /3. Psittaci Galguli spectat se- quentem speciem. 15. Ps. Ciilacissi. Frontis macula magna, jugulum et pectus ex parte , uropygium caudaeque tectrices superiores coccinea ; fascia nuchae aurantio - rubra ; capitis partes reliquae flavido- virides j Collum supra et ad latera, dorsum, tergum, pennae scapulares, tectrices ala- rum superiores omnes remigumque pogonium externum viridia; crit- 628 lum et reliquae corporis partes inferiores dorsi colore , tarnen paullo dilutiore, nonnihil ad flavidutn vergentia ; remigum pogonium inter- num coeruleo-beryllinum, nigro-limbatum; alarum tectrices inferio- res majores viridi -coeruleae; reclrices supra virides, subtus coeruleo- beryllinae. Mas adalt. Psütacula philippensis Briss. 4. ?• 392. t 30. f. 1 Cdescript. opL). Perruche male des Philippines Buff. PI. enl. 520- f. 1 {,fig- sat. accurat.). S onnerat Voy. ä la Nouv. Guin. p. 76. 4ieme espece {_solum descriptio foeminae) t. 40- fig. sup. Psit- tacus Galgulus var. ß. G mel. , Lath. Psittaciis minor [solum foeminae descriptio) Gmei, hath., Vieill. N. D. et Encycl. Livr. (J3. Psiltacus Coulacissi Fieill. 1. c. p. 1405- t. 130. f. 1. Psittacus philippensis Kühl 1. g. p. 64- n. 102 idescript. manca). Foemina adalta. Mari similis, frons solummodo, uropygium caudaeque tectrices superiores coccinea; jugulum virescens; nucha abs- que fascia , toto viridis; regio rostrum inter et oculos viridi-coerulea. Psittacula rubrifrons Vigors. Philos. Mag. 1831. p. 147. Rostrum rubrum; regio ophthalmica parum nuda; irides flavae ; pedes ungueque rubicundi; caudae tectrices superiores quam in prae- cedente specie multo breviores; cauda brevis, subaequalis. Longitudo 4" 9%'"» caudae l'/a", tarsi fe^e 5'". Habitat in insulis Philippi- nis, inquilinis Cidacissi dicla. l6. Ps. minor. Caput et collum livlde virescentia: illud supra totum rubrum; jugulum coeruleum ; collum posticum, pennae scapu- lares, dorsum, alarum tectrices superiores omnes, remigum pogonium externum ac cauda supra obscure viridia; remiges et rectrices sub- tus coeruleo-beryllinae, illae supra interno pogonio nigrae ; corporis partes inferiores omnes laete flavescenti- virides; uropygium cau- daeque tectrices superiores, rectricum medium attingentes, pur- 029 pureo- rubra; rostrum totum nigrum; pedes fuscescenlee. Mas adult. The smallest green and red indian Paroquet EdtD. I. t. 6 (_fig. satis accurat.'). Sonner.Woy. k la Nouv. Guio. p. 76. 4i^me esppce {solum descriptio maris). Psittacus minor Gmel., Lath. yieill. {exclusa descriplione foeminae'), Encycl. meth. Livr. Q3. t. 230. f. 5. Psittacus indicus Gmel., Hu hl. I. c. p. 65. n. 109- Psittacus asiaticus JLath., P'ieill. Foemina aduUa. Mari similis; pileus coerulescenti-viridis. Regio ophlhalmica nudiuscüTa,' Inca'rriata ;' irides flavae; rostrum rubrum absque dente; pedes unguesque pallide rubicundi; caudae tectrices superiores rectrices prima medietate tegentes; cauda brevis, subaequalis. Habitus et magnitudo speciei praecedentis. Habitat in insula Lu^on {Mus. Paris.}. 17. Ps. Desmarestii. Frons coccinrea; pileus ac occiput flavo- aurantia ; fascia juguli lata inferius altera angustiore ferruginea termi- nata; macula infra oculos ac alarum flexura cyaneae; capitis pars re- liqua, Collum anticum ac laterale, 'crissura caeteraeque gastraei partes flavo- virentia; alae supra, cauda, dorsum totoin coUumque posticum fusco- viridis ; remiges subtus pogonio interno nigrae, externo viri- des, strictissime flavido-marginatae, secundariae latere interno nigrae, macula in margine flava, in tertiariis sensim in aurantium vergente notatae. Psittacula Desmarestii Lesson et Garnot Duppery Voy. aut. du monde. Part. Zool. t. 35. Less. Man. d'Ornith. II. p. ug. Rostrum validum pedesque validiusculi nigra; facies tota plu- musa ; cauda in statu complicato conica ; hujus tectrices superiores P3Ö rectricum primam medietatem longitudine aequantes. Longitudo SVz"- Habitat in IS ova- Guinea, in sylvis densis portui Dorery confinibus. Lesson. (Non vidi.) 18- Ps. malaccensis . Rostrum maximum, maxiüa aurantio • rubra, mandibula lilacino - grisea ; frons ac vertex, uropygium caudae- que tectrices superiores nitide coerulea; alarum tectrices inferiores et epigastrii latera coccinea; alulae pennae viridi- coeruleac ; facies, Collum laterale ac pectus cinerascenti- viridia ; dorsum obscure viride, Bigro-reflectens; reliquae corporis partes inferiores virides; tectrices alarum superiores saturate virides, flavo-marginatae; remiges nigrae, extus coeruleo virides; rectrices duae intermediae toto virides, reli- quae flavae, viridi -limbatae, subtus flavae, rhacbi nigra. Av. adult. Petit Perroquet de Malacca Sonn er. Voy. aux Ind. 2. p. 212. Psittacus malaccensis Lath., sed non GmeL, qui est Pal. malac. Kühl. 1. c. p. 6t. n. ii/|., Swains. Zoologie. lUustr. t. 154 ifig. bona). Psittacus incertus Shaiv Nat. Mise. t. 769, Kühl 1. c. p. 68- n. 115. Psittacus macropterus in Mus. Paris. Maxillae apex perquam longus ac deductus. lateraliter profunde emarginatus; regio ophthalmica plumosa; irides rubrae ; alae maxi- mae, caudae apicem fere excedentes; pedes obscuri; cauda brevis, subaequalis. Longitudo b" g"', caudae 1" 5'"- Habitat in Malac- ca. Habitus Psittaculae melanopterae. {Mus. Paris.') Observatio. Shaivii tabulam a cl. Kühl laudatam nondum vidi, Kuhlii vero descriptio Psiltaci incerti ad avem hie exhibi- tam omnino quadrat. ig. Ps. torquata. Ptilosis tota laete viridis ; partes corporis su- periores gastraeo obscuriores; hoc nonnihil in flavidum vergens; Collum posticum fascia e plumis dilute flavis, nigro-marginatis com- posita insigne. Mas. Ö31 Les pelites Perruches h coilier de Tinle de La^on Sonner. Voy. i la Nouv. Gui». p. 77- I. 39- Psitlacua torquatus Gmfih^ Lath., Hu hl. Poemina. Mari similis, exceptis plutnis fasciae in coUo coeru- leis, nigro-marginatis. Habitus et magnitudo Psitlaculae passerinae ; cauda brevis, subaequalis; rostrum pedesque griseo-nigricantia; irides nigricantes. Habitat in insula Lugon {Sonn er.'). Avis a me nusquam visa. XIX. Genus. Nasiterna. Pag. 498- 1. TV. pygmaea. Notaeum totum intense, gastraeum flavido- viride; capitis latera in flavidum vergentia; remiges nigrae, pogonio externo stricte viridi- flavo -marginatae; rectrices supra (an omnes ?) viridi coeruleae, subtus nigrae, in apice pogonii intern! macula viridi- tlava notatae ; rectricum rhachis in cirrum brevem nudum desinens; rostrum obscure incarnatum. Mas. Perruche Pygmee Quoy et Oaim. in D'Urville Vojr. de I« Corv. l'Astrol. Trois. div. Ois. t. 21- f. 1 (f. 3 — 4 rostr.). Foemina. Mari similis, ptilos» pallidiore ; rectrices cirrosae .4upra virides, duae (?) mediae coeruleae; rostrum pallidum, versus basin obscurum. Quoy et Gaim. 1. c. f. 2. Pedes incarnati, unguibus pallidis ; digitus posticus externus prae- longus; regio periophthalmica tota plumosa; maxHIae apex supra hunc mandibulae multum porrectus , attenuatus, acutissimus, parum curvatus, incisura profunda rectangula ad latera tomiorum formatus et culmine distincto compresso ad frontem desinente insignis; man- dibula majuscula, subcompressa, utrinque ante apicem pri)funtorum minimus. Longiludo 3" 2'". Habitat in Nova- Guinea. Observatio. Descriptio mea l>ujus avis ex iconibus supra citatis. XX. Genus, Triclaria. Pag. 491). 1. Tr. cyanogastra. Ptilosis intense ac laete herbaceo - viridis ; macula a ventris medio usque ad crissum ducta (attamen hoc non obtegeiis) laele cyanea, pro vario ad lucem objeclu nonnihil in lila- cinum vergensj rectrices et remiges latere inferiori malachitaceo- virides ; remigum pogonium internum supra nigrum, versus rhachin virescens, externum viride; rectrix extima extus latere superiore, praesertim versus basin, rectrices reliquae apice cyaneae, intermediae fere toto virides; tectrices alarum inferiores dorso concolores; rost- rum album, versus basin vix conspicue fuscescenti - nebulatura. IVJas adult. Psittacus cy-anogaster Fieill. N. D. 25- p- '328. Id. En- cycl. melh. Livr. 93. p. 13?5. , Max ü. ^lecf Reise n. Bras. 1. p 263., Kühl. Consp. p. 71. Foemina. Mari simillima absque macula abdominjs cyanea; abdomen totum reliquis trunci partibus concolor; rostrum totumalbum. Psittacus malachitaceus Spix Av. Bras. 1. t. 28 ifiS' bona). Juo. viril. Foeminae similis, plumarum color minus intensus «c nitidus. Rostri albicantis culmea angustum, angulosumj cera nigricans; 633 pedes cinerei, ungues nigricantes; cauda longiuscula, aequalts, exciusa rectrice extima reliquis rectricibus paullo breviorc; regio perioph- thalmica parum nuda. Longitudo 11%", alae 5" 10"', maxillae 13 Vi'", caudae U" 10'", tarsi 6"'. Habitat in Brasilia non infrc- quens iMus, Paris., Berol, Monac). XXL Genus. Sittace. Pag. 499. 1. S. Tmpara. Viridis; pileus coerulescens; frontis fasciola stricta, menti supremi macula pusilla alulaeque pennae toto isabel- lino-rubrae; remiges nigrae, longitudinaliter juxta rhachin cyaneae: margine externo virides, subtus nitide halichlorae; rectrices toto vi- rides, limbo interno vix flavidae, subtus pro vario ad lucern objectu glauco-reflectentes ; tcctrices alarum inferiores virides; rostrum totum album, culmine compresso acuto. j4v. adult. Tuipara Marcgr. Hist. rer. nat. Bras. Lib. IX. p. 206 {Lich- ten st. 1. c. p. 167.) Psittacus Tuipara Linn., Gmel., Lath. The golden-winged Parrakeet Edvo. 2. p. 177. t. 293. f. 2 {.fig. mala e specimine domefactd). Psittacus chrysopterus Gmel, Lath. La Perruche ä täche souci, male Le f^aill. 1. c. p, 117. t. 58 {fig.non satis accur.). Psittacus Sosove B eckst, in Lath. Uebers. p. 86. n. 105- Buhl 1. c. p. 27. n. 28- variet. (sed non Gmel. et Lath.). Psittacus calthoplicus yieill. N. D. 25. p. 369. Psittacus cajennensis Swains. Zool. lUustr. 1. t. 1 (fig. mediocr.). Avis junior. Avi adultae similis, alulae pennae virides aut isa- bellino - rubro - variae ; macula menti sordide aurantia; frontis vitta fuscescens, strictissima. P etile Perruche ä gorge jaune d^Amerique Buff. PI. enl. 190. f. 1 ifig. mala ab auctoribus false ad Psittacum Tovi relata), Le Faill. 1. c. t, 59. Psittacus Sosove Buhl. 80 634 Regio ophthalmica parum nuda; cauda longula, conica: pedes pallide fusci, unguibus dilute corneis. Habitus Sit. virescentis. Lon- gitudo,7" k'", alae 4'/^''» caudae^S", maxillae 11'". ^»bitat in Brasilia, Guiana, Cajentia; nidificat, fide Marcfgrave, in cumu- lis a formicis relictis, qui in arboribus reperiuntür. (^Mus. Paris., Berol). Observationes, Auctorum Psittacus Sosove, speciei huic si- milis, sed in crisso uropygioque flavus, ac sine fronlis striola et ma- cula mcnti, mihi prorsus ignotus. Edwafdsi icon Psittaci chi^- sopteri e speciraine domefacto irt quo i'emiges secundariae flaVae; epecimen vivum simili modo coloratum ipse vidi. 2. S. Tai. Frons et sinciput lutea ; capitis pars reliqua, coUuni posticum ac laterale viridia, ad malachitaceum nonnihil vergentia ; jugulum cum reliqua gastraei parte, alarum tectrices inferiores, cau- dae superiores, uropygium ac tergum flavido- virescentia; dorsum, pennae scapulares et alarum tectrices superiores omnes intense viri- dia j alulae pennae et remiges supra inlense viridia, vix coeruleö- nitentes ; hae latere superiore interno nigricantes, ibidem latere infe- riori malachitaceae, externo nigricantes; rectrices omnes subtus fla- vido -virescentes , supra pogonio interno flavidae,' limbo externo vi- rescente, versus intermedias rectrices toto virides sensim obscuriore. Mas. adult. Tai, quarla species. A'lar cg r. Hist. Rer. nat. Bras. Lib. IX. p. 206, Lichtenst. 1. c. p. 107. Petite Perruche de l'isle de St. Thomas Baff. PI. enl. 456. f. i ifig. mediocr.'). Psittacus Tai j4uctor. {descriptio plurimor. inaccurat.'). La Perruche Tui Le Vaill. 1. c. p. 133. t. 70 {.fig- et descript. opt.y. Foemina et avis junior. Mari similis ; ptiloseos pictura quam in hoc minus intens»; caput et Collum posticum dorsi oolore; rost- rura totum corneo - fuscum. '--^ "C* 636 Rostrum corneo-brunneaa», apice paullo albidum^ oi4)itarutn re- gio parum nuda, flavida (?); rosiri cera diluta; pedes incarnati, üb- guibus fuscescentibus; cauds^ breviuß,cul.a. cQni^a. Longitudo 2", alae 4"', maxillae 9'", caudae. 2" 5"', 't^Vsi' 4.Va,'"^- Hatital \a ,Cajenna, Brasilia, ac, iit dicitur, in insula St. Thomae. {Mus. Paris., Berol., „, . .. . vi. 'i ■••■■■i'i )iiD&>|r'i;>i Uli'':'; ' ••'^v Monac). ., . 3. S. xanthoplera. Ptilosis viridis; gastraeum dilutius quam notaeum ; teclrices alarüm superiores majorcb exlernae intense lüteae; alulae pennae versus apicem cyarieae ; femiges omwes'intense viri- d€S, limbo interno nigrae, subtus limbo externö nigrae, interno ma- lachitaceae; margo remigis primae externus paullo in coerulCum ver- gens; rectrices subtus flavido -virefecent^s, pro vario' ad lucem objeclu rhalachilaceo - resplendentes; m'ai'go ■ 'sup«rior ' internus strictissimus flavidus; tcctrices ahatuni inftrio'r'es äbdorainis corore. '/J^/*J? e/'i^oem. adiilt. \\vi, jiratinga xanthopterus Spijc. Av.„B^as^. .f^at...jj5. f. 2 ijig- bona}. , ^vis pulla. Avi adultae simillimaj, ptiloseos viredo et tectricum flavedo minus intensae ; cauda brevis, alas vix aut parum transcen- dens ; rectiices in flavidum vergentes; remigum ppgonium externum eubtiliter flavo-margin^tum; «|Iulae p^nna^ , pe^run). in coerpleum v,er- gentes; rostrum culmine et apice albidum, reliqua parte corneo- fuscescens. PsittacLis xanthopterygius cf*_ Spix. l, c. t. 34. f. 1 ij^ig. mediocr.') ■ . , r Habitus et magnitädo Sit. direScentis^ rostrum incamato-füs- beScens ; irides fusco -atrae'^'regio' circa' ocüloS parum' nuda ac cera albido-incarnatae; 'lora'iilumösa; pedes Tüc'arnalf',' "liüguibus "c(h"neö- fuscescentibus ; cauda elongata, lanceolata. Longitudo 8 '/i", maxillae 80- 636 fere g'" , alae 4 Vi"» t««! 5'". Habitat in Brasilia versus äumen AmazoDum. iMuSi MonaC) ObservatioJies. Spixii Psittaculus x(inthopterygius foe- tnina ad hornotinum Psittaculam passerinam referri debet. — A Sit. virescente primo adspectu simillima rostro validiori ac alarum pictura haec epecies eatis discedit. 4. S. virescens. Ptilosis viridis, in gastraeo quam in notaeo dilatiorj alarum tectrices superiores majores cltrino-flavae, basi albae, inferiores pallide virescentes; remiges secundariae albae, margine apicali nigricanti- virescentes, extus subtiliter flavido-indutae; penul- timae extus flavae, .intus albae, in medio longitudinaliter virescenti - tinctae; primariae intus nigrae, juxta rhachin vix virescenti -lavatae, extus coerulescenti - virides ; remix quarta aut sexta intus maxima ex parte alba, versus apicem viridi- nigricans; alulae pennae in coeru- leum vergentes; sJae subtus malachitaceo-relucentes ; cauda supra dorso concolor, subtus malachitaceo - virescens. JWas et Foem. adult. Psittaca cayennensis Briss. Av. K- p. 334- t. 27. f. 2 ide- script. opt.). Petite Perruche verte de Cajenne Buff. PI. enl- 359 ^fis- P^ssim.'). Psittacus virescens Auctor., Perruche ä ailes variies Le f^aill. 1. c. t. 57 (fig' sat. accurat.'). Le Ma- racana aux ailes j'aunes Azar. Voy. n. 283- Psittacus Chiriri yieill. N. D. 25- p. 35(). Regio circa orbitas ac lora nudiuscula, albida; rorstrum per- quam compressum, totum albidum; cera albida; pedes pallide incar- nati, unguibus dilute corneis; irides fusco-atrae; cauda elongata, lan- ceolata. Longitudo 8%"» caudae solius ^Yz" , rostri ad frontem 9%'"} *l*c 4%", tarsi vix 5'". Habitat satis frequens in Cajenna ac Brasilia, rarior in Paraguay , in Europa facile hospitans man- suescit. iMus. Paris., Berol, Monac.j mullos vivos vidi). 637 Observatio. Auetorum Psittacus chrysopterus « eis. Le yaillant et Kühl cum Psittaco virescente unitus spectat Sit. Tuipara. Species haec caveis inclusa circa rostri basin canescit. 5* S. Tirica. Ptilosis viridis, in gastraeo dilutior quam in no- taeo; remiges primariae intus nigrae , extus juxta rhachin cyaneae, margine virescenles, secundariae extus ejusdem coloris, intus subcya- neae, apice virides; tectrices alarum superiores majores (pone alulam sitae) cyaneae, inferiores flavidae ; rectrices supra et subtus virides, paullo malachitaceo-nitentes ; remigum limbus inferior internus pal- lide malachitaceus; pedes pallide rosei; regio ophthalmica parum nuda. Mas et Foem. adult. Psittacus rufirostris Illig,, Lichtenst. Abb. d. Berl. Akad. 1815 — l6. p. 1Ö7. Psittacus viridissimus Kahl. I. c. p. 25. n- 24- Aratinga acutirostris Spix Av- Bras. 1. t. 15. f. 1 ifig.hoTui). Avis puUa. Avi adultae simills, ptiloseos viredo minus saturata, cauda plus minusve brevis; rostrum et pedes avis adultae. P etile Perruche apellee la petite Jaseuse Buff. PL enl. 837 ifig' accur.). Psittacus Tirica Gmel., Lath. Rostrum incarnato - fuscescens ; cera ac regio ophthalmica nuda alba, vix coeruleo-lavatae; regio circa rostri basin plumosa; ungues albido • fuscescentes ; irides intense fuscae; cauda elongata, admodum gradat«, lanceolata. Habitus et magnitudo Sit. virescentis. Longi- tudo 9V4", caudae k^/t" , alae 3" \\"' , rostri ad frontem 10'", tarsi ii^/i'". Habitat satis frequens in Brasilia; facile mansuescens sed in^silis. iMus. Paris., Berol., Monac; multos vivos vidi.) Observationes. Huc sane pertinere videtur Marc gravei „Tai, prima species" 1. c. p. 206. Vide Lichtenst. 1. c. — Ci- tattir a cl. Kühl anctorum yairiet&a Psittaci ru/irostris, quae, quoad 638 descriptionis partem maximam, &dMarcgravei^iuru-catinga (_Sit. Macavuanä) spectat (vide Sit. Macao.'). Marcgravei Ti- rica spectat foeminam Psittaculae passerinae (vide Li chtenst. „Die Werke Marc gr." in den Abh. d. Berl. Ak. d. Wiss. Jahrg. 1815 — lÖ. S. i6T). e. S. euops. Tab. XXIV. Fig. 2. Ptilosis laete viridis, in gastraeo paullo dilutior quam in notaeo ; alarutn margo totus ac earum tectrices inferiores minores omnes coccinea; remiges sublus nigrae, pogonio in- terne flavido-reflectentes, extus superiori latere saturate virides, ad coeruleum parum vergentes, intus nigrae ; suflFrago vix conspicue ru- bicundus; cauda supra tota viridis, subtus flavescens. Av. adult. .Avis senilis. Avi descriptae simillima, vertex et nucha plumis singulis coccineis variegata. Rostrum totum incarnato -albidum ^ breve, crassum, intumidum, laevissimum; mandibula praesertim valida ac rolundata; maxillae apex acutus, lateraliter sinualus, culpine a4 basjn subjnguloso ; regio pe- riophthalmica stricte nuda, ex griseo-alba; irides ex annulis duobus Cömpositae, quorum internus pupillani cingens pallide, externus stric- tissimus saturate isabelliriüs; cöra pallide rosea; pedes Tobusti, in- carnati, unguibus corneo - nigris ; cauda elongata gradato - lanceolata. Habitus 5jV. 7'iWca, eadem paullo major, robustipr; |Sedens sive a,^- buäns .«ivis haec .agilis semper corpus deorsum mittit iterumque in altum extolHt. Habitat in America (quatuor viv^s Monachij vidi, i.:i.y Obs^r'tatio. Cum LinTi'aeiPsiltaconoS'ik''Mn coiifuhd^aa, quij fide Liinnae'O, Turturis magnitudine, genas nudas hällÜt. ' i \v1^i~.S.Miii:ina, -iViridisj (ronf el- vertex, ;lora,genarum pars an- iejrior, «oJlani, antitiuDa,\ totum pecttis 'lel epigastviu^ dilute grisea ; loargo plumarum in pectore pAllidö virenß;' alulae penriae 'et remiges 639 cyaoeae, hae extus slrictissime virenti-marginatae, pogonio iuterno nigrae, subtus glauco - reflectentes ; Abdomen griseum, viridi-indufum ; crissum et alarum tectrices inferiores viridia ; rectrices virides, juxta rhachin nonnihil in coeruleum vergentes , subtus glauco -reflectentes; rostruin süpra culmen admodiim dilatatum ac rotundatum , breve, al- hido-corneum. 'Mas et Foem. adult. FcKfuche ä poitrine grise Buff. PI. enl. 768 ifig.mediocr,'). Paitiacu9 muriniis Auctor. La Perruche soun's Le V aill. 1. c. t. 38 (/ig- pessimal. La jeune veuüe Azar. Voy. n. 282- Psütacus Cotorra yieill. N. D. 25. p. 562- j4v>is junior. Pileus viridis; genae ac Collum supremutn plus minusvc grisea, hujus plumae albido -marginatae ; rectrices pogonio interne tiavidae. La Perruche ä joues grises Le Vaill. Lp. p. 129. t, 6?. Psütacus buccalis Bechst. in Lath Uebers d. Vög., Kahl I.e. Psittacus cinereicollis yieill. 1. c. Facies plumosa, jnacula pone oculos parva, nuda ; oculi minimi, iride fusco-nigra; pedes olivaceo -plumbei ; cauda longa admodum gradata, lanceolata. Longitudo 10%", rostri ad frontem 9"', alae 5 54", caudae 4' 4". Habitat in Brasilia {^Montevideo et Para- guay), quoqUe in Buenos Ayres. Struit nidum globosuni in arbori- bus e ratnulis spinosis 3 Vi' lalutn, intus herbis viridibus Stratum, ad latera, ut nidus Picae, introitu instrudtum. Foeminae plures inter- dum, ut dicitur, in uno eodemque nido ovis (3 — 4) incubant; nidi saltem in una arbore, aut in arboribus vicinis, magno numero et tarn arcte sibi adpropinquati struuntur, ut se invicem attingant. Potandi causa Psittaci hi locos inundatos, praeterea campos ac plan- tationes petunt; reliquis congeheribus melius incedünt. Libidinosi sunt, agiles ac dociles. Foeminae captae non :i'aro ova pariunt. Au- 640 dit Cotorra apud inquilinas in Buenos Ayres Azar. iMus, Paris., Berol.; multas vivas adultas, sed nullas juveniles vidi). Öbservationes. Swainsonii Psittacus miirinus (Zool. UlixBtr. n. 18. t. 89) species distincta esse videtur, quae de Sit, murina nostra „loris, genis, regione parotica, mento ac toto collo antico coerulescenti-cinereisj fronte verticeque virenti-coeruleis, rectricum apice coerulescente et rostro intense cinereo" discedit. Avis haec „Sit. canicoUis" vocari possit. — Figorsii Psittacara nana (Zool. Journ. 1830. p. 272), viridis fronte, collo antico pectoreque grisescens , 8 V4 " longa, ex Jamaica praeter staturam minorem nost- rae a Sit. murinae non difierre videtur. Descriptio hajus avis com* pletior desideratur. 8. S. leucotis. Aurium macula albicans; frontis margo, lora ac macula in buccis, secunda in uropygio, tertia in medio abdominis castaneo-purpurina; plumae juguli, colli infimi lateralis pectorisque malachitaceo - virescentes, in apice albido-notatae; pileus fuscus, pauI- lulum malachitaceo -variegatus; lunula in cervice subconspicua coeru- lescens ; humeri coccinei ; crissum , tibiae et reliquae corporis partes inferiores, dorsum, tergum, uropygii latera, tectrices alarum inferio- res ac superiores, pennae scapulares remigesque ultimae sordide viri- dia; remiges subtus olivaceo-reflectentes, primariae supra pogonio externe coerulescentes , interno olivaceo - nigricantes ; cauda tota cu- preo- rubra; rectrices supra basi ac intermediae limbo versus basin virides. Mas et Foem. adult. Psittacus leucotis Lichtenst. in Mus. Berol., Kühl. Consp. Psitt. p. 21. n. 15. Avis junior. Avi adultae similis; alae ad humeros et in mar- gine virides, plumulis nonnullis eordide coccineis intermixtae; aurium macula alba minus extensa. Ö41 Aratinga Caixana Spix. Av. Bras. 1. t. ig. f, i {fig. sat- accur.'). Addas descriplionem Psittaci nini p. 3/j. Regio ophlhalmica parum nuda; rostri basis plumosa ; indes ex annulis duobus compositae, quorum internus, pupillam cingens, ob- Gcure fuscus, externus aurantius; rostrum corneo-fuscum^ cauda elon- gata, admodum gradata, lanceolata; pedes nigricantcs, unguibus fu- scescenti-nigricantibus. Longitudo 8'/i", caudae o" 1'", alae 4/2", rostri ad frontem IV2'", tarsi fere k'"- Habitat in Brasilia satis frequens, cum Sit, versicolore simil!, majore, in pectore aliter nicto non confundenda. (_Mus- Paris., Berol., Monac.; vivas vidi). Observatio. Spixii descriptio Psittaci Caixana (1. c. p. 34.) Bpectat ad Sit. cactorum. Q. S. vittata. Plumae lotius colli antici ac lateralis medii, pec- toris cpigastriique supremi ex cinereo olivaceo-flavidae , fasciola fla- vida, antice nigricanti-marginata , terminatae; aurium plumae discre- tae, longiusculae bruneo- albidae; frons fasciola striata purpureo- castanea, margine anteriore coccinea, notata; plumulae nonnullae prope maxillae basin fuliginosae ; macula in buccis, sinciput, pilei pars reliqua, Collum poslicum, dorsum supremum, pennae scapulares, remiges ultimae, alulae pennae, caudae alarumque teclrices superio- res ac inferiores omnes, margo alarum totus, abdomen, hypochondria ac tibiae viridia; macula in venire magna, dilute purpurea; tergum et uropygium purpureo-irrorata; rectrices subtus toto sanguineo- cupreae, supra pogonio interno sanguineo-cupreae , externo maxima ex parte virides; remiges primariae extus coerulescenfes, pogonio in- terno nigricantes, omnes apice virides, subtus ad olivaceum vergentes. Mas adult. Aratinga fasciatxis Spix Av. Bras. t. t. 21. fig. 1 ißg- bona). Foemina, Mari sitnilis; tergum non coccineo-irroratum, obso- 81 642 lete purpureo-indutum, abdorainis macula minor , pallide coccinea; pectoris ac colli pictura maris, magis ad olivaceum inclinans. Perruche Ära a bandeau rouge Le V aill. 1. c. t. n (.fig- non sat. accur.). Psittacus vütatiis Shaw. Gen. Zool. Kühl. Psittacas frontalis Vieill. N. D. Psitt. undulalus lllig. in Lichtcnst. Berl. Dubl. Verz S. %. Spix 1. c. f. 2 ifig. bona). Avis juvenilis. Avi adultae similis; venter absque macula rubra; genae undulatae. Hu hl. (Non vidi). Regio ophthalmica nudiuscula ac cera albidae; rostrum corneo- fuscum apice dilulius, culmine subobsolete biangulosum ; mandibulae pagina antica acie in medio longitudinali subconspicua aucta; pcdes unguesque nigricantes; cauda elongata, admodum gradata. Longitudo 10", caudae 5 V^", alae 5", rostri ad frontem 10'", tarsi 4'"- Ha- bitat in Brasilia satis frequens. (_Mus Paris., Berol. , Monae., Eichstaedt."). 10. S. lepida. Caput, collnm posticum ac laterale fusca; ma- cula genarum versus frontem et menti latera extensa, viridis, versus apicem inferiorem ac in fronte in malachitaceum vergens; cervix fasciola subdistincta pallidfe cyanea cincta ; regio parotica grisea, jalu- mae colli antici pectorisque pallide malachitaceae, fasciola albida, an- terius paullo obscurius marginata, terminatae ; crissum malachitaceo- coerulescens ; reliquae corporis partes inferiores laele virides, «bdor men in medio paullo coccineo-irroratum ; alarom margo ac tectrices inferiores sanguineo- coccinea; alulae pennae remigesque primariae et secundariae latere superiori maxima es parte intense cyaneae, apice et margine interno striato, subtus toto faliginoso- nigricantes; alarum tectrices superiores oiqnes, remiges tergo proximae, pennae scapula- res, dorsum, tergum, uropygium caudaeque tectrices superiores in- tense viridia; rectrices supra castaneo - purpureae, subtus nigricantes, 643 pro vario ad lucem objcctu in vinaceum vergenles, omnes basi vi- rescentes, intertnediac ibidem paullo cyaneae. jiv. aduU. Psittacus lepidus Jllig in Mus. Berol. XPsitl. versicolor H uhl. Consp. psit. 22. sed soliim descriplio avis sie diclae junioris). Aratinga perlalus Mas. Spix Av. Bras. i. t. 20- f. 1 ifig. medioer')- Habitus et magnitudo Sit- versicoloris; cauda elongata admodum gradata; regio ophthalmica solum nuda; rostrum corneo- fuscescens; pedes admodum verruculosi unguesque nigri. Longitudo QVi'S c»\i- dae 4'/2") ^lae 4" 10"', tarsi 5 '/i'"» «J'g'ti externi anlici ot poslici, exciuso ungue, T"'. Habitat in Brasilia versus üumen Amazonum. iMus. Berol, Monac.'). Obsercalio. Spixii descriptio non satis accurata est. Jugulo speciminis üb eo falso pro mare speciei sequentis descripto plumae vircscenti - fuscae avis alienae insertae erant. 11. S. chlorogenys. Macula utrinque ad mandibulae basin paullo infra oculos ducta flavido-vircscens, fine halichlora ; frons fasciola striata obsoleta purpurino- castanea notata; sinciput ad halichlorum vergens; capitis plumae reliquae ao totius colli postici murino- fuseescentes , rhaehi et apice albido - griseae ; plumae regionis pa- roticae longiusculae, angustiusculae, menti totius, colli antici ac pectoris supremi pallide griseae, pro vario ad lucem objectu non- nihil rubicundo - reßectentes , limbo apicali paullo obscuriore , se- riceo - nitente i pectoris latera inferiona, epigastrium ac venter vi- rescentia, hie rubro-conspersus; margo totus carpi antibrachiique nee non tectrices alarum inferiores coccinea ; tectrices alarum infe- riores majores ac remiges subtus argenteo-nigrae, harum primariae supra pogonio externo cyaoeae; secundariae ac alulae pennae ma- lachitaceae 1 illae limbo interno nigricantes ; cervicis lunula subdi- stincta; tibiae, hypochondria ac crissum pallide malachitaceae; tec- 81* Ö44 trices alarum superiores omnes, remiges tergo proximae ac penna« scapulares, dorsum, tergum, uropygiura caudaeque tectrices superiores olivaceo-virides; rectrices omnes supra purpiirino-castaneae, limbo apicali stricto, diluto, exceptis intermediis ante apicem iu halichlo- rum vergentibus , omnes basi cyaneo - virescentes , subtus nigricantes. Mas et Foem. adult. Aratinz,a perlatus, foemina, Spix Av. Bras. 1. t. 20. f. 2 ifig. mediocr.). Rostrum mediocre albicans, nitore argenteo ; rostri basis plu- mosa ; regio ophthalmica nudiuscula , dilula ; pedes graciliores fusces- centes, digitis admodum longis, unguibus acutissimis, nigris; cauda elongata , modice gradata , lala, rectricibus latis, apice obtusiusculis. Longitudo iV^", caudae 3" 1'" , alae k", digiti antici et postici ex- tern!, excluso ungue, 8'", tarsi 5'", rostri ad frontem 8'". Habitat in Brasilia ad flumen Amazonum. (_Miis. Monac). Observatio. Haec species dififert a praecedente, sane simili, sla- tura multo minore, tarsis digitisque longioribus gracilibus, ac signis supra exhibitis. 12. S. Chiripepe. Intense viridis; jugulum totum, colli, aurium regio ac abdomen carmelitino-fusca ; pectoris pars infima macula rubra notata; macula similis in ventre; cauda supra rubra, flavo- mixta, subtus fere rubra; frons fasciola brunnea signata; alae latere exlerno coeruleae; remiges subtus fuscae. Mas et Foem. adult. Le Chiripepe Azar. Voy. n. 281- Psittacus Chiripepi yieill 1. c. p. 361. Rostrum pedesque nigricantia; regio ophthalmica nuda, albida; orbitae fuscae; Caput subparvum; oculi magni, iride rufa. Longitudo 9 5/4", caudae kV%" t t^"' 8"'. Habitat in Paraguay, gregaria aul 645 per familias, rapidissime volans, ova tria^ ut dicitur, in arboribus ca- vis pariens; inquilinis Chiripepe ac Aribaga dicta. Azara. (Non vidi). 13. S. melanura, Reclrices supra et subtus fuliginoso-ni- grae, pro vario ad lucem objectu ad castaneo ■ purpuriniim incli- nantes, inlermediae limbo versus basin viridi -lavato; tectrices ala- rum superiores majores (pone alulam sitae) aureo-aurantiac , ver- sus basin rubrae, harum externae sanguineo-rubrae, apice aureo- flavae , rhachi alba; tectrices alarum reliquae mediae ac minores, inferiores onines, alarum margo, remigum secundariarum pogonium externum , remiges ultimae loto, pennae scapulares, notaeum totum, crissum, abdomen, venter , latera, tlbiae et epigastrium, capitis la- tera ac pilcus, nee non collum posticum viridia; remix prima tota nigra; remiges sequentes extus viridi- coerulescentes, intus nigrican- tes, omnes subtus nigrae, nonnihil olivaceo-nitentes: frons fasciola niinuta subobsoleta castaneo -purpurina notata; plumae colli antlci, lateralis infimi ac pectoris latiusculae, rectiusculo truncatae^ virescen- les, limbo apicali albido. Mas et Foem. adalt- AratinSjU melanurus Spix Av. Bras. 1. t. 22. f. 1. 2 (fig^ bonae')- Avis junior- Tectrices alarum superiores majores internae solum aureo - flavae, basi rubescentes, exteinae virides; ptilosis reliqua ut in ari adulta. Regio circa rostri basin plumosa, regio ophlhalmica large nuda, diluta; rostrum corneo- nigricans apice albido; mandibula in pagina antica acie longitudinali, stricta aucta; irides aurantiae; pedes et un- gues nigricantes; cauda elongata, admodum gradataj alae majusculae. Habitus Sit. fasciatae subsimilis. Longitudo QVi", caudae 4" 5'", «lae 4'/^", rostri ad frontem 9'/+ '"3 tarsi 5 '/!'"• Habital in Brasi- lia, versus flumen Amazonum {.Mus. MonaC). 640 14- 'S- Nenday. Caput totum nigrum, Vertex in medio dilutior, ia rubrum vergens; caudae pagina inferior nigricans, superior parte anteriore viridi -flavida, posteriore coerulea 3 remiges supra virides, versus apicem nigricantem in coeruleum vergentes; tectrices supra in- cnmbentes, laterales apicem versus coeruleae; alae subtus fuscae, mi- cantes, exceptis tectricibus mediis ac parvis viridi - flavidis ; reliqua corporis plilosis viridi. flavida, exceptis plumis ad latera inferiora colli pallide coeruleis ac suffraginis coccineis. Mas et Foem. adult. Le Nenday Azar. Voy. n. 279. Psitlacus melanocephaius f^ieilL N. D. 25. p- 366- u4vis juvenilis. Avi adultae similis. Pedes in olivaceum vergentes ; roslrum et regio ophthalmica nigra; irides fusco-alrae; cauda elongata, lanceolata. Longitudo 13'/^", caudae 6V4", tarsi 9'", roslri 10'". Habitat satis frequens in Paraguay, locis cultivatis ad sylvarum margines, gregibus per- quam numerosis zeae segetibus infesta , semper una ave e turba vi- gilante, reliquis in humo obambulantibus ac victitantibus voce aUis> sima, penetrante, assidue clamantibue; inquiliois JSenday Azar. (Non vidi). Observatio. Aliud specimen cum descripto captum describit cl. Azara hoc modo: höibitus universalis ac magnitudo, nee non vox Sit. ISenday, sed ptilosis pure flava, exceptis armillis et capite rub- ris; rostrum , regio ophthalmica ac pedes dilute olivacea; oculi ut in lic dictis Albinos colorati, rubri. Quae sit haec avis, prorsus ignoro. 15. S. leptorhyncha. Viridis; frons, striga per ocnlos caudaqiie rufae, caput nigrum, abdomen imum rufum, variegata, maxilla elonr gata, gracillima. Psitlacara leptorhyncha King. Philos. Mag. and Annais of Philos. 1831. p. 65. 647 Statura Sit. cruentatae aequali. Habltat^in insul* Chila^y Sit. Nenday, ut videtur, proxima. Non vidi. l6- S. Anaca. Macula in Luccis majuscula et vitta circa regio- nen^ ophlhalmicam ducta castaneo rubicunclae, plumis stricte malachi-, taceo-terrninatis; phimae gulae, colli lateralis, medii, antici pecto- risque J'itscae, pectoris in,viride vergentes, omnes Umborufescen- ti-albido toto cinctae; aures macula majuscula albida notatae; Col- lum poslicum supremum ac pileus fusca; fpons macula latiuscula ma- lachitacpA notata; cervix fascigla subobsoleta pallide cyanea cipcta; humeri sanguineo-rubri ; tectrices alarum inferiores, superiores ora- neä, peniiae scapulares, remiges ultimae , dorsuru supremum; caudae tectrices superiores ac inferiores, abdomen, tibiae ac bypochondria viridia; tergum ac uropygium purpurea; macula in ventre magna pallide coccinea; cauda Iota cupreo-purpurina , subtus pro vario ad lucem objectu in sanguineum vergens; rectricum limbus versus basia viridis; remiges primariae extus cyaneae, nigro-terminatae; remix prima toto nigra , olivaceo - nitens. Mas et Foem. adult, Anaca Marcgr. Hist. -rer. nat. Bras. Lib. IX. p. 207 iLich- tenst. Abh d. Berl. Ah. d W. 18 15 — 16. p. l67). Psittacas Anaca Auetor. Perruche ä gorge tachetde de Caj. Buff. PI enl. 144 ifig pessima'). Psittacus versicolor Auetor. Perruche Ära ä gorge variee Le f^aill. L ct. i6 ifig. opt:). . JVostfum intense corAeor fuscam, basi plamosum; regio opbthal- mica parum nuda, alhida ; pedes cinoreo-nigricantes; ungues nigri- cantes; <;auda elongata, admodum gradata, lanceolata- Longitudo gVi", caudae solius '4" 7'".. aläe iPere 4V4", rostri culmiiie biangu- losi, ad fronteni Z^/^", farsi"5"''r Habitat satis frequens in Cajenna, Guiana ac Brasilia (Mus. Paris., Berol, Monac.'). 648 Observatio. Huhlii descriptio avis junioris epectat ad Sit. lepidam- 17. S. cruentata. Taenia ex oris angulo infra oculos ad aures ducta, macula ia tergo niaxima et altera in venire purpurinae; Col- lum anticum ac iniimum, laterale ac fasciola in colli parte pOstica iniiina turcino-coerulescenlia; macula pone mandibulae basin versus gulae latera ducta virescens, altera pone aures isabellino-aurantia; plumae totius pilei occipitisque nigrae, versus nucham magis magis- que aurantio-limbatae ; rectrices omnes supra olivaceo-aiireae, apice extimo virentes, subtus toto cupreo-coccineae; humeri coccinei; cris- sam, tibiae, alaruin tectrices superiores omnes, inferiores minores, caudae superiores, margo flexurae ac reliqua trunci ptilosis intense viridia j remix prima nigra, intus juxta rhachin cyaneo- reflectens, limbo flavido-virescente; remiges sequentes tres primae similes, po- gonio externo cyaneae, margine virescentes, reliquae extus et intus juxta rhachin virides cum limbo praecedentium ; apice nigricantes, omnes subtus nigricantes, intus maxima ex parte olivaceo-flavidae; tectrices inferiores majores ex olivaceo-flavidae j alulae pennae vi- rescenti-coerulescentes. Mas et Foem. adult. Psittacus cruentatus Max v. fVied Reise n. Bras. \. p. 72-, Temm. PI. col. t. 338 ißg- bona'). Psitt. erythrogaster Lich- te nst. Dubl. Verz. des Berl. zool. Mus. S. 7- Psittacus squamO' sus Hu hl Consp. Psitt. p. 20. n. 13 (sed non Psitt. squamos. L>a- thamii). Aratinga cyanogularis Spix Av. Brasil, l. t. 17 (.fig- bona). Psittacara JLichlensteinii Vigors Zool. Joum. 8. 1826- Avis juvenilis. Avi adultae similis, ptilosi minus nitida; humeri aoD aut parum rubri; macula pone oculos rufescens, taenia infra oculos dilutior ; verticis plumae nigricantes, strictius aut vix rufes* centi - limbatae ; Collum anticum dilutius coeruleum; rostrum ob- ■curius. 649 Habitus Sit. versicolon's ; rostrum corneo-fuscum; irides auran- tiae; regio ophthalmica nudiuscula; cauda elongata, admodum gra- data, lanceolata; pedes fusco-nigricantes unguibus nigris. Longitudo iOYz", caudae 5%", alae 5" 4'", rostri ad frontem 10 '/!'", tarsi fere 6'". Habitat in Brasilia, in sylvis prope Rio de Janeiro satis frequenfl. {Mus. Paris., BeroL, Monac, Eichstaedt.'). Observatio. Psittacus squamosus Lathamii , quocum haec avis a cel. Kühl unitur, differt toto coelo. 18- «5. aurea. Frons ac sinciput ex parte, nee non macula oculos ambiens stricta (interdum quoque regio circa suffraginem) laete isabellino-aurantia; lora ac Vertex coerulescentia; genarum pars in- fima, mentum, gula, coUum anticum ac laterale nee non pectus su- premum sordide virentia; epigastrium intensius viride ; rellquae cor- poris partes inferiores flavo-virescentes; regio parotica, occiput, Col- lum posticum ac totuna notaeum viridia; remiges primariae extus vi- rides, apice eulum in cyaneum vergentes ; secundariae extus cyaneae, omnes pogonio interno et subtus flavido-relacentes ; alulae pennae toto virides ; tectrices alarum inferiores ac alarum margo laete vi- ridi- flava; crissum virescens ; rectrices omnes supra virides, pogonio interno obsolete fulvescentes, subtus aureo-relucentes ; rostrum nigri- cans, apice interdum dilutius. Mas et Foem. adult. Tui jipute-juba Marcgr. Hist. rer. nat. Bras. Lib. IX. p. 206 ihichtenst. Abb. d. Berl. Akad. 1815 — lö- p. 107). Golden crowned Parrakeet Edw. l. t. 235 {fig. mediocr.'). Perruche ä front jaune de Caj. Buff. PI. enl. 838 (.fig. mediocr.-). Psitta- cus aureus Linn. , Gmel, Buhl., Donav, Natural. Repository t. 72. Psittacus brasiliensis Lath. (sed non Gmel.). Psittacus regulus Shaw. La Perruche couronnd dor Le V aill. 1. c. t. 41 ißs- fnala^ nimis magna^. Id. Seconde variete de la Perru- 82 650 che ä front jaune t. 37 ifig. nimis magna). Maracana ü front orange Azar. Yoy. n. 280- Regio ophthalmica parum nuda, aurantia, orbitae nigricantes ; irides aurantio-flavae, pedes unguesque graciles; alae ac cauda elon- gatae, haec perquam gradata, lanceolata. Longitudo 10%", caudae solius 5 Vi", alae 5%", tarsi 5'", rostri ad frontem 9"'. Habitat in Guiana, satis frequens in Brasilia ac in Paraguay, gregibus utplu- rimum magnis est locis cultivalis, zeae segetibus infesta ; raro docilis. CMus. Paris- , Berol. , Monac. , Eichstaedt. ; multos vivos vidi). Observatio. Huc referendus auctorum Psittacus canicularis (Ediv. I\. t. 176. d, Sit. aurea fronte rubra (?) solummodo diver- sus Buffonii e^c Le Vaillantii icon (PI. enl. 767 et Hist. des Perroq. 1. t. 40, certo Edmar d siana) licet cl. Le Faillant vivos Psittacos caniculares , in fronte coccineos, vidisse praetendat! Varietates hujus avis nondum observavi; quoque ptilosln avis junio- ris ignoro. IQ. S. Petzii. Frons aurantia j sinciput coeruleum; Collum po- Sticum ac notaei pars reliqua prasina, exclusis remigibus secundariis extus cyaneis ; remiges primariae exlus coerulescenti - virides, intus nigrae, iuxta rhachin nigram coerulescentes ; genae, coUum anticum ac pectus sordide virescentia; gastraei pars reliqua et tectrices alarum inferiores flavo -virides ; rectrices supra virides, versus apicem cyaneo- reflectentes, subtüs pogonio inlerno flavae, externo grisescentes; ma- xilla tota flavido-alba, mandibula cornco - fusca , antice versus apicem dilutior. Psittacus Petzii Leiblein in Museo Würceburg. Regio ophthalmica large nuda, pallida; pedes incarnato-grisei (?) unguibus nigrescenti- corneis. Öabitus et magnitudo prorsus Sit. 051 aureae, diversa rostri cölbre^Tfegiowe periophthalmica nudayrectncum et remigum pictura. Habitat in Mexico. {Mus. ffürceburg). 5<:,,,;20. S. caclorum. Rostrun) ; albiduiioj mandibula , icirca - basin fuscescenti ni^bilatajijPtUosi^jlaetp viridis; genanumparg apfica» jugv^- lum totum et pectus cinereo-flavida, nor^nihij ip coJorem fuscescen- tem vergenlia; epigastrium , . venter et abdompn laete aurantiaca; ala- rum tectrices inferiores, crissum nee non alarum margo flavo - vi- rescenliaj rectrices subtus laete virides , apice in coernleum vergen- fefi'^'t'ectrices- alarum inferiores majores ac remiges latere inferiore tiigrae; harurn primariae supra pogonio externo virides, apicem vei»- sus coerulescentes, secundariae tolo coerulescentes , margine apicali nigricantes. Mas et Foem. adult. Psittacus cactorum fV.ied Reise n. Br«s. 2- p- lÖS-, Kühl 1. c. p. 82. n. 143.' y^ratinga ßaviventer Spix Av.Btas. 1. t. 13. f. 1 (/?g. bona). ^vis Juvenilis. Avi adultae similis, ptilosis tota dilutior, colli latus anticum versus pectus in olivaceum vergens; frons et sinciput subtilitcr coeruleo -lavata; rostri basis obscurius fusco-nubilata. The brown • throated Parrakeet Edw. h. t. 177. (Jcon me diocr. e specimine domefacto). Psittacus aeruginosus Linn., Gmel., Hu hl. Brown -^ronted Parrakeet Var. a. Lath. Synops. 1. p. 243. Psittacus plumbeus Gmelf^ Psittacus aerugi- nosus Lath, Var. fj. f^ar. a. Remiges secundariae flavae. Aratinga minus Sp ix, l.^c. t, lg. f.. jl (addas descriptionem Psittaci Caixqna -p. 34. Jc^onp specimine jnanco, dopfe- facto). Regio circa oculos nudiuscula ac cera albidae; oculi parvi iride 052 stricU aurantla; pedes fuscescentes unguibus acutis, gracilioribua, cornep-fuscis; cauda elongata, admodum gradata. Longitudo Q'/i"» Gaudae 5", alae 5" 4 '"> maxillae, culminis medio subexaratae, 9%'"> tarei 5'". Habitat satis frequens in Brasilia ad sylvarum margines, gregarta in cactos altos ac ramosos, (_Cact. hexagon. , et Cacf. Jamacarü.') sncidens, horumque fructibus rubris avide victitans. {.Mus. Paris., Berol. , Monac; specimen vivum vidi). Observationes. Species haec a cl. Kühl inter Psittacos bra- ehyuros false recepta est. — Specimen ut Edwardsianum in sincipite intense coeruleum non vidi. Spixii descriptio Psittaci nini p. 34» spectat ad varietatem Sit. cactorum. * 21. S. pertinax. Frontis margo anterior, regio supra et ante oculos nee non genac ochraceo-aurantia; sinciput in coeruleum ver- gens ; jugulum ac pectus supremum ex griseo flavido-virescentia; epigastrium, crissum ac hypochondria virescentia; venter infimus ae •bdomen aurantio-flavo-variegata; alarum margo totus, tectrices su- periores omnes (inferiores virescenti- flavae), pennae scapulares , Ver- tex, occiput ac reliqua notaei pars laete viridia; remiges subtus toto nigrae, primariae et secundariae pogonio externo virides ; hae versus apicem nigricantem in coeruleum vergentes, omnes intus nigricantes, juxta rhachin subtiliter coeruleo-tinclae ; rectrices omnes supra viri- des, intermediae versus apicem pauUo coerulescentes, subtus virescef^ti- flavidae. Mas. adult. ■ ,ui'''. The yelloiv-faced Parrakeet Edw. 1. t Ihk \fig. bona ex- eepta cauda, nimis longa'). Psittaca illiniaca Briss.Av. 4. p. 353 {.descript. opt.). La Perruche Jllinoise Buff. PI. enl. 528 ifig. bona). Psittacus pertinax Factor. Perruche ä front jaune male Le Faill 1. c. t. 34 (.fig- non satis accur.), t. 35 (.ßg- melzor). -^o 653 Foem. adult. Marl slmillima, exceptis capitis lateribus cinera- scenti - lavatis. ^vis juvenilis. Avi adultae similis; firons et genae virescentes, plus minusve ochrescentes; rostrum dilutius corneo-fuscum, culmine subalbidum. Psittacus inornatus Hu hl 1. c. l67. f^ar. a. iu4o. domefact.) Ptilosis ordinaria , gastraeum totnm ochraceo-aurantium, plumae colli postici albido-Iimbatae. Le yaill. 1. c. p. 73- t. 36. yar. ß. {j4v. domefact.') Caput totum aurantio - ochraceuin, pauUo viridi-varium. Rostrum totum obscure cinereum, cera et regio ophthalmica nu- diuscula, pallide cinereae ; irides e circulis duobus compositae, quorom externus angustissimus in ave adulta aurantio -ruber, in ave juniore pallide isabellinus, internus, pupillam atnbiens, fusco-ater; pedes in- carnato-nigricantes, unguibus corneo-fuscis; cauda elongata admodum gradata. Longitudo 9%"» caudae 4 Vi" (interdum ultra), alae 5%"» larsi 5/4'". rostri ad frontem 11'". Habitat in Surinam, Cajenna ac Brasilia ; avis perquam clamosa ac inquieta, parum docilis. iMiis. Paris., BeroL, Monac; multos vivos vidi). Observationes- Vidi specimina viva descriptis ipulto minora. L>e yaillantii sie dicta varietas secunda hujus avis a Kuhlio citata, certo ad Sit. auream spectat. 22> S. Jendaya. Rostrum comeo-nigrum; mandibulae pagin« «ntica pauUo dilutior caput totum, Collum et pectus lutea; frontis margo anterior, regio circa orbitas ac plumae colli antici pectorisqu« •pice coccineo-lavatae, ventris latera, abdomen et alarum tectric«! inferiores minores coccinea, härum externke marginales virides , ma- jores nigricantes; tibiae virides ac epigastrium virescens coccineo- nubilata; abdomen infimum , crissum, dorsum, alaram tectrices supe- riores omnes et pennae scapulares intense viridia; tergpm. caudaeque tectrices superiores dilutius viridia, illud macula pallide cpccintea no- tatum; alulae pfennae et tectrices majores pone has sitae intense vio- laceae; remiges violaceae, primariae extus magna ex parte virides, omnes eubtus nigrae; rectrices subtus nigrae, intus yersus basin ac limbo olivacep - aureae, supra ex ,flav€>:-9livace» virideSj versus apipem magna ex parte cyaneae ; rectrix extima tota cyanea. Mas et Foem. adult. Jendaya Marcgr. Hist. rer. nat. Bras. Lib. IX. p. 206. Psit- tacus Jendaya Auetor. Aratinga chrysocephalus Spix Av. Bras. 1. t. 12 ifig. bona'). Av- junior. Pictura alarum et caudae avis adultae , occiput, genae, collum, pectus, dorsum, tergum et caudae tectrices superiores öbscure viridia, frons, vitla subconspicua superciliaris ac lora cocci- nea; pilel pars maxima aufantio - flava j regio parotica viridis plumis intermixtis aurantio - flavescentibus 5 epigastrium ac venter in fundo viHdi' plus minusve rubro-irrorata 5 abdomen ac uropygium pallide C(^cciriea;''hypochondria ac tibiae viridia pallide coccineo- maculata. Psittacus pyrrhocephalus Hahn Ausl. Vög. Lief. r4. t. 1 ifig. bona), Psittacus auricdpillas Illig. in Lichtenst. Verz. d. Doubl, des Bei-l. zool. Mus. S. 6. Kühl Consp. Psittac. p. 20- n. f2. Aratinga aurifrons cf Spix Av. Bras. 1. t. 16. fig. 1 ifig. me- diocr.'). . Ali: glitt -i^ilw '' Av. hornot. Avi juvenil! simillima ; uropygium viride; regio parotica vix flavido - lavata ; pictura pectoris , epigastrii ventris abdo- minisque dilutior, obsöletior. 655 Psitt. aurifr. tp Spix 1. c. f. 2 (.ßg- bona). Orbitarum regio largiuscule nuda, albida; irides cinereae ; pedes et ungiies nigricantes; cauda elongala admodum gradata, lanceolata. Longitudo 12", oaudae 6", alae longae 6" 2'", rostri ad fronten 13'", tarsi S'/j'"- Habitat in Brasilia satis freqiiens. (^Miis. Paris., Perol. , MoTtac.'). Observatio. Gl. Lichtenstein Sittacam Jendaya (Abh. d. Berl. AUad. d. W. 1815 — 16- p. l67.) speciem credit, a Marcgra- tsei tempore inde ad nostrum non amplius visam , sed certo spectat ad Spixii P sittacam chrysocephalum ventre rubro quidem insig- ncm, caeleram vcro simillimum. Gel. Marcgrave colorem abdo- minis in Jendaya non indicat. 23. S. solstitialis. Caput, Collum ac totus truncus aureo -flava, undiquc plumis intensc rubriü variegata; pennae scapulares, alarum tectrices superiores ac inferiores rainores citrino - flavae, rubro -varle- gatae; majores superiores virides, in apice macula larga citrino -flava notatae, inferiores sulphureo- flavae; remiges supra cyaneae, pogonio externo a basi usque ultra medium virides subtus toto nigricantes; crissum citrino - flavum ; rectrices intermediae « basi usque ultra me- dium virenti-aureae, reliqua parle cyaneae, caeterae intermediis simi- les, parle cyanea extensiore, omnes subtus citrino- olivaceae, limbo externo et apice nigricantes; rostrum corneo-nigricans; maxilla magna ex parte circa culminis basin fuscescens. Mas adult. Psittacus solstitialis Miller, Cimel. Physic. t. 4 ifig. pes- sim-f Linn., Gm et, Lath,, Ruhl. Psittacus merulinus Scop. Ann. 1. p. 30. Psittacus Guaruba, mexicanus ß. Gmel Psit- tacus luteus f^ieill. Perruche Ära Guarouba male JLe f^aill. 1. c. ,t. 18 (/ig- bona). Aratinga luteus eive Guarouba Spix. Av. Br.a3. 1. l. 14a tßg- bona). 656 Foemina. Mari similis, ptilosie minus rubro-variegata; caudae tectrices superiores ac inferiores virescentes; alarum superiores mi- nores viridi-mixtae, majores virides, margine apicali stricto flavo. Le Vaill 1. c. t. 19 (,fig. non satis accurald). Rostrum mediocre; regio ophthalmica parum nuda, ac orbltae albidae, lora plumosa ; irides fuscae ; cauda elongata , admodum gra- data, lanceolata; pedes fuscescanli-nigrescentes; ungues nigri. Lon- gitudo \\" , caudae 5" 4'", maxillae l". Habitat in Brasilia ver- sus flumen Amazonum; caveis inclusa non raro ova 3, illis turturis magnitudine aequalia, alba parit, quibus vero parentes non incubant; mitis at parum docilis et agilis. (Mus. Paris., Monac; multos vivos vidi; dissecavi tarn marem quam foeminam). 24- S. ladoviciana. Caput, nucha et jugulum laele sulphurca; frons ac genarum macula magna laete aurantio - rubra ; collum posti- cum inferius, dorsum, tergum, uropygium, caudae alarumque tectrices - superiores remiges dorso proximae ac pennae scapulares laete prasino- viridia; tectrices majores ex viridi nonnihil ad luteum vergentes, inferiores minores virides, majores obscurae; trunci partes inferiores ac crissum laete virescentia, nonnihil ad flavum inclinantia; suffraginis plumae aurantiae; margo alarum macula oblonga luteo rubicunda notatus, remiges pogonio externo intense virides, primariae versus basin flavo - marginatae, versus apicem coerulescentes, omnes pogonio interno ac subtus nigrae; cauda tota viridis. Mas adult. Caroline Parrot Catesb. Carol. l. t. 11. Psittaca caroli- nensis Briss. Av. 4. p- 350 {descript. opt.'). Perruche de la Ca- roline Buff. PI. enl. 499 ifig.mediocr.'). Psittacus ludovicianus Linn., Gmel. 126., Kühl I. c. n. 19. Psittacus carolinensis var. j3. Lath. {Gmel inter synonynux). La Perruche ä tele Jaune Le yaill. 1. c. t. 33 ifig- satis accurata). Psittacus ca- 657 rolinensis ff^il s. Americ. Ornith. 5.' p.' 8^- t- 26. f; 1. ijig. opt.)\ Psittacus lutei-capillus f^ieill. Encycl. nieth, Liy. 93. p. i40'2.r.>i\ Foemina Mari similis, nuchae flavedo minue extensa; pogonium internum, remigum primarium fuscescens; alarum margo aurantio- flavus, strictior. ^vis hornotina viril, et fpem. Collum et caput yiridia, fronte et gcnis exceptis aurantiis. Avis juvenilis adultae ptilosi se induens. Capitis partes viri- des phimis flavis intermixtae. Rostrum sordide album, cera alba, subplumulosa; regio ophthalmica nudiuscula, alba; iridus avellaneae; pedes albo-incarnati, unguibus grisco- albidis; cauda longa, gradato - lanceolata. Longitudo 13", caudae 6", tarsi 6'". Habitat satis frequens, ut dicitur, in Giiiana autumno, nioris malurantibus , gregibus maximis in civitates unitas u4inericae seplentrionalis , altamen non usque in Carolinam septen- trionalem migrans, Bromeliae, Lyriodendri caet. seminibus victitans, fera, valde clamosa, mansuescens .sed parum docilis. (^Mus. Paris.; multos vivos vidi). Observationes. Nunquam vidi specimina ex America meridio- nali allata. Avis junior cum Sit. Jendaya juvenili simili non con- fundenda, rostro nigro facile distinguenda. 25. S. lutea. Cauda tota; alarum tectrices superiores ac infe- riores omnes, alulae pennae, coUum, caput totum ac totus truncus intense lutea, immaculata; rectricum rhachis alba; remiges omnes pogonio interno versus basin olivasco-flavidae,- versus apicem nigri- cantes, omnes subtus olivaceo-aureae; rhachi tota nigra; rostrum validissimum, flavido-albidum; pedes roseae. Mas et Foem. adult. Quijuba-Tui^Marcgr, Hist.rer. nat. Bras. Lib, IX. p. 207 (.Lieh- ' '"'"'' 83 es8 tenst. Abh. der BerL Akad. 1815 — 16. p. 107). Psütaca brasi- Hensis lutea Briss. Av. k- p- 36c) idescr. accur.), Psütaeus hiteus Lath. (exclusa var. ß} non Gmel. Psütaeus Guaruba Cmel. (exclusa var. ß), Kühl. 1. c. n. 17., Hahn. Ausl. Vög. Lief. 13- t. 4 (.fig. opt.). Aratinga Carolinae Augustae Sp'ix. Av. Brasil. 1. t. 12 (.fig- opt,'). Avis juvenilis. Rectrices plus miausve virides , rhachr nigra ; plumae scapularum ac dorsi, nee non alarum tectrices in medio viri- des; genae viridi- variae ; rhachis plumarum in trunco subobscura; reliqua ptiloseos, rostri pedumque pictura eadem quae avis adultae. Perruche jaune de Caj. Buff. PI. enl. 525 (.fig- accur., scd descript. spectat ad Guarubarn). Perruche Ära Guaruba dans son jeune dge Le t^aill. 1. c. t. 20 (icon Bujfoniana, fide Temm.). Psittacus chloropterus Vieill. Encycl. meth. Liv. 93. P- 2t)- p. 1390. IVIandibula validissima, latissima, antica pagina rotundata; maxil- lae culmen biangulosutn , apex extimus strictissimus , acutissimus; irides nigro - fuscae ; lora parum plumulosa ; regio circa oculos nuda albido-incarnata ; ungues corneo-fusoescentes ; cauda et alae elongatae, illa admodum gradata, lanceolata. Longitudo 14/4") ^lae 6 '/z"} rostri ad fronten» lyVi'"» caudae Ö'^", larsi fere I'". Habitat gregaria in Brasilia versus flumen Araazonum. iMus. Paris-, AJonac. ; duos vivos vidi). Observatio. Psittacus Guaruba G/ne/., varietas ß (Lat ha- rn ii Psittacus hiteus var. ß) spectat ad Sit. solstitialem. 26. S. ßaviventris. Viridis ; venter flavus ; frons ao sinciput, humerorum nrjacula , tectrices alarum superiores minores, flexura ac margo laete rubra; sufFraginis plumae rubr»-aurantiae; tectrices ala- rum superiores reliquae ac inferiores omnes virides; remiges supra virides; magna ex parte violaceae, suhtus roalachitaceo - virescentes. 659 Le Maracana U töte et pU de Vaile rouges Azar. Voy. n. 276. Habitus Sit. guianensis ; corporis viredo paiillo in colorem ni- gricantem vergitj rostrum basi sinuatum; regio periophthalmica albo- coerulescens; pedes perlaceo -grisei, irides pure flavae. Longitudo a rostri npice ad caudae basin 6", tibiae 2/*'",*tarsi ac rostri 11'". Habitat in Paraguay versus fines Brasiliae. Azara. Non vidi. 27. S. patagonica. Caput et collum supra fuliginoso-virescentia; frons nonnihil öd fuscescenti -violaceum inclinans; jugulum et pectus cinerea, nitore viridi , torqiie albido; hypochondria et uropygium citrina; epigastrium rubrum; dorsum et alae flavo -viridia ; tectrices alaruni majores et remiges thalassino-coerulea; crissum viridi -flaves- cens; cauda sordide viridis (versus apicem coerulea, subtus nigricans, fide Azur.). Psittacus cyanolyseos Aiictor. [descr. pessima). Poep- pig in Fr orieps Notizen aus dem Gebiete der Natur- und Heilk. 1829- Nr. 529. Bd. XXV. S. 8- Le Patagon Azar. Voy. n. 276. Psittacus patagonus Vieill. I. c. p. 307. Psittacara patagonica Less. in Diipper. Voy. aut. du monde, Part. zool. lab. 35. bis. Habitus speciei praecedentis. Irides croceae : rostrum plumbeum; pedes carnei; cauda elongata; ccra rostri strictissima; regio ophthal- mica nuda, stricta, albida ; lora plumosa. Longitudo 17 '4", caudae ay«", tibiae 30'", tarsi 13'", rostri 12"' {Azar.y Habitat per familias in Buenos- Ay res ac in Patagonia; nidificat et pernoctat in foraminibus fornacum laterariorum , quae ipsa fodit; victkat car- duorum ac zeae fructibus (_A zar). Species in Chili omnium vul- gatissima, totoque anno observanda. Aestivo tempore multae regio. nes montanas, nee noa subalpinas petunt, ubi in cavitatibus rupium (v. g. ad hs Loros, nee non ad Puente de Vizcachas in Ändibue 83- 06O Santae Rosae) innumeros nidos construunt et pullos progeniunt, cum iis iterum ad regiones minus elevatas recedentes, hieme incipiente. PuUae edules , seniores sapore parum grato. Continuo clamitans, gregibus maximis volans, hominem yix metuens, hortorum et viDearum inimicus , a venatoribus numero incredibili fere occiditur. Facillime mansuescit, voces humanas imitatur, sed ad hoc hebetiore ingenio praedita, quam nonnullae congenerum e Guayaquil allatae, et inter Chilenses valde aestlmatae. Indigenis „Loro" iP oeppig'). Non vidi. 28- S. girjanensis. Regio circa rostri basin plumosa, caput, Collum, alae supra ac tota trunci pars superior et inferior, tectrices alarum superiores et inferiores, caudae inclusis, viridia; partes cor- poris superiores saturate herbaceae, Collum et caput plus minus ma- culis parvis rubris irregulariter dispositis variegata ; flexura ac margo alarum nee non harum tectrices inferiores minores laterales san- guineo - 7'ubrae, majores laete citrino - flavae ; tectrices infra axil- las sitae virides ; remiges et rectrices supra oliv aceo- vir ides, hae subtus virides, illae pogonio interno olivaceo-aureae, margine apicali stricto nigricante; plumae frontis sincipitisque latiusculae, apice ro- tundato-truncatae. Mas et Foem. adult. Psittaca gujanensis Briss. 4- p. 331. t. 28- f. 1 (descript. opt.}, Perruche de la Guiane Buff. PI. enl. l67- ifig- satis ac cur ata'). Psittacus guajanensis Gmel., Lath. (sed non Kuh- lii, gut est Psit. nobilis. Perruche de la Guiana Buff. PI. enl. 407" (.fiS- Jnediocr). La Perruche Ära pavouane Le f^aill. 1. c. t. 14 ifig. mediocr., descript. opt) t. 15. Maracana verd. Azar. p. 57. Psittacus Poeppig in Fror. Notiz. Bd. XXXI. p. 3. , .!i ;■ .! -■ Ak>. jvm. ; Ptilosis viridis, sine n^aculis rubris; tectricos alarum wiferiores flavae apice rubrae. 661. Rostrum validiusculum ex pallidissime fusco incarnatum (in exu- viis flavido - album) ; maxillae culmen biangulosum 3 regio circa rostri basin plumosa, circa oculos nuda, albido - carnea ; irides aurantiae; pedes griseo -nigricantes unguibus nigris; alae longae ; cauda elongata admodum gradata, lanceolata. Longitudo fere 13", caudae 6'/i", alae 6 '/i"} maxillae ad frontem 13"', tarsi 6'"- Habitat in Gujana, Brasilia, Paraguay, ac in Peruvia, gregibus maximis in sylvis ac locis cultivatis dcgens; avis clamosa, vix mansuescens, quo ad loquelam humanam plane indocilis. Peruanis hispanicis est Lorito vel Lora bobo. {Mus. Paris., ßlonac, Eichstaedt. ; vidi specimina viva). Observatio. Specimini a cl. Spix. descripto (Av. Bras. 1. p. 36) cauda Sit. nobilis artificialiter inserta erat. 2Q- S. nobilis. Rostrum validisslmum ; maxilla tota albida, ex- cepto ejus apice extimo strictissimo, acutissimo, nigricante ; mandi- bula robiista tota corneo -nigra; regio pone nares, macula larga pone oris angulitm, ac regio ophthalmica nudae , albidae, pilis brevissimis, vix conspicuis, parvo numero obsitae; frontis pars ma- juscula ac vitta superciliaris (indistincte terminata) coeruleae ; Collum, capitis totius pars reliqua, trunci tuperior ac inferior, caudae et ala- rum tectrices superiores intense viridia; carpi margo, alarum flexura ac harum tectrices inferiores minores externae coccineae , tectrices infra axillas sitae virides, majores olicaceae, aiireo -lucentes , alae ac cauda subtus olivaceo - aureae , supra dorso concolores; remiges absque pictura coerulea , intus marglne parva ex parte nigricantes et olivascentesj remix tertia (interdum quarta quoque et quinta) angu- loso-terminatae. Mas adult. Psitlacus nobilis Linn., Gm eh, Lath. Psittacus guianen- sis Kühl 1. c. p. 19. n. 11 (Synonymia Jalsa). Psittacus cuma- nensis Lichtenst. Verz. d. Doubl: des Berl. zool. Mus. S. 6. n. 8. 662 Arara macrognathus Spix Av. Bras. l. t. 25. f. 1. et 2. {fig. opt."). Psittacara frontata Vig. Zool. Journ. 8. 1826. Foemina. Mari simillima, hoc tarnen paullo minor 3 frons minus coerulea; rostrum debilius. ^ Avis juvenilis. Avi adultae similis; frons vix coerulea; tectrices alarum inferiores virides, plumis rubris variegatao; alarum flexura et margo virides; cauda brevior, rostri pictura avis adultae; mandi. bula magis corneo- fuscescens, nonnihil ad fuliginosum vergens. Maxillae culmen obsolete biangulosum; mandibula latere antico rotundata, obsolete angulosa ; irides angustae flavo-rubrae; cauda elongata, admodum gradata, lanceolata; frontls plumae rigidiusculae, discretae; pedes unguesque fusco-nigricantes. Longitudo 14%", caudae Ö'/a"» »l^ie longae t" h'" , maxillae ad frontem 1%", tarsi 6'". Habitat in Brasilia, versus flumen Amazonum satis frequens, et, ut videtur, ia Surinamo. (.Mus. Paris., Berol., Monac; vi- vam vidi). Observationes. Species haec cum Sit. acuticaudata et Sit. gujanensi primo adspectu simillimis non confundenda. Kuhlii sy- nonymia spectat Sit. gujanensem. 30. Sit. acuticaudata. Rostrum validiusculum, sordide albidum, versus basin corneo-fuscescens ; maxillae apex parte extima angusta cine- rascens; regio pone rostri basin tota plumosa, ophlhalmica nudiuscula, alba} frons coerulescens ; rectrices duae intermediae toto virides, reliquae extus et apice virides, intus supra ac subtus vinaceo-cupreae, omnium rhachissupra nigra} alarum ßexura ac margo, tectrices alarum infe- riores minores omnes, crissum, collum anticum, laterale ac tota gastraei pars, virescentia; alae supra, capitis pars reliqua, tectrices caudae su- periores, ac tota trunci pars superior viridia, pro vario ad lucem ob- jectu nonnihil in flavidum vergentia; remiges (absque pictura coerulea) 663 opicis margine nigricantes, pogonio interno olivascenti-flavidae; re- migum rliachis nigra; alarum pagina inferior harumque tectrices ma- jores olivaceo - aureae. Mas et Foettt. adult. Le Maracana ä tele bleue. Azar. Voy. n. 278 {descript. non satis acciir!)- Psittacus acuticauclatus Vieill. N. D. 25. p. 369. Aratinga haemorrhous Spix- Av. Bras. 1. t. 13. {fig. opt.}. Avis juvenilis. Avi adultae similis; frons pallidius coeruleus, tectrices alarum inferiores minores plumulis obsolete rubicundis va- riegatae (an omnibus?). liabiliis Sit. Tiobilis i rostrum quam in hac minus validum, cul- minis basi obsolete subsiilcatum; pedes incarnati; ungues corneo- albidi (in avibus junioribus obscuriores); irides ex annulis duobus compositae , quorum externus laete et saturate isabellinus, interior pupillam ambiens fusceacens; cauda elongata, admodum gradata et acuta. Loogitudo 14", caudae 7", alae 1" 3'", maxillae ad frontem 1 % " , tarsi 7 '"• Habitat in Brasilia ad flumen Amazonum et in Paraguay. {^Mus. Monac; vivum vidi Norimbergae in domo fra- tris mei). Observatio- Species distincta, moribus Sit. Ararauna et S. Macao similis. A Sit. nohili ac a Sit. gujanensi differt satis rostri structura, alarum caudaeque pictura, caet. 31. is juvenilis. Avi adultae similis; ptilosis dilutior absque ru- bedine; frontis margo stricte castaneus; rectrices supra virescentes, paullo in rubicundum vergentes. Le Vaill 1. c. l. 9. Varietas. Ptilosis ordinaria, plumis intermixtis rubria flavisque. 067 Le Vaill. 1. c. t. i6. Rostrura corneo-nigrum , apice cinereo-corneum; pedes fusces- centi-nigricantes, unguibus nigris ; irides flavae, versus marginem externum laete auranliae; cauda perquam gradata, elongata, lanceolata. Longitudo lö", caudae S^/i", alae 8" 7'", rostri ad frontem 1%", tarsi '/4". Habital in Brasilia, Gujana, ac in Cajenna: Brasiliensi- bus Anacan dicta. {^Mus. Paris., Berol. , Monac.j multas vivas vidi). Observalio. Huc sane referenda Buffonii icon in operis sui tabula 383. exhibita, a cl. Kühl, ad Sit. militarem falso relata. Icone clarior est Buffonii descriptio p. 156. 34- S. pachyrhyncha. Laete viridis; fronlis taenia lata versus lora deducta, vitta superciliaris lata utrinque cum frontis taenia con- nexa, humerorum margo, carpi plumulae nonnullae ac tibiae totae coccinea; macula in loris parva fuliginosa, e plumulis rigidiusculis, laceris eomposita; tectrices alaruni inferiores virides, majores luteae; remiges ac rectrices virides , harum rhachis et pagina inferior nigri- cantes; rostrum totum nigrum. Adult. Macrocercus pachyrhynchus Stvains. Philos. Magaz. 1827. p. 439. Rostrum altum, admodum compressum, dente in maxilla magno auctum; margo tomiorum in mandibula profunde siauatus ; facies tota plumosa, excepta parte regionis ophthalmicae, stricta, nuda, incarnata; alae admodum elongatae, angustae; cauda longa, sublanceolata, rectri- cibus angustis, apice rotundato -acuminatis -, pedes et ungues nigrican- tes. Longitudo 17 " , caudae (rectricis mediae) 7 ", rectricis extimae 5", alae 10%", tarsi %", digiti antici externi, ungue exciuso 13'", maxillac ad frontem 1" 10'", ejus altitudo prope basin 10'". Ha- bitat in Mexico (Temiscaltipec). Specimen nitidum nunc descriptum 84- 668 misit ad Museum nostrutu Aota.Keerl; eadem species extat in Mu- seo Berolmensi et JFürcehurgensi. Observatio. Sivainsonii descriptio mensuram nimis parvam exhibet; cfuoque rostrum non crassum (Ttaxv) potius admodum com- pressum, eed altum est. — Vide hujus monographiae psittacorum tab. 35. S. militaris. Capitis latera nuda, lineolis nonnullis in genis oblicrais e plumulis brunneo -nigris compositis obsila; frons coccinea; plumae mentum cingentes brunneo -virides; capitis pars reliqua, col- lum ad latera , alarum margo ac latus superius nee non dorsum viri- dia, pro vario ad lucem objectu nonnihil in aureo-oliyaceum vergen- tia- Collum posticum thalassinum, ad coeruleum vergens; crissum, tergum, uropygium, caudae tectrices superiores ac alarum majores, alulae pennae remigesque turcino-coerulea, harum limbus internus nigricans, latus inferius virenti - aureum ; tectrices alarum inferiores virides ; rectrices intermediae supra a basi multo ultra medium cu- preae, reliqua parte turcino-coeruleae, reliquae versus apicem magis magisque coeruleae. Mas adult. The great green Maccam. Edw. 3. t. 313. ifig. opt.y Psit- taciis militaris Auetor. L'Ara militaire he Vaill. I. e. p. 11. t. 4. (/?§•• satis accLirat.'). Id. Lc grand Ära militaire 1. c. p, 15. t. 6. ifis- bona). Psittacus ambiguiis Becks t. in Lath. Uebers. d. Vög. S. 65. n. 5- Kahl. 1. c. n. 6. Psittacus Poeppig in Frorieps Notiz. Bd. XXXI. p. 2- Foemina. Mari simills; nucha minus coerulescente. Piostrum proportionatum, corneo -nigricans, in culmine versus apicem paullo dilutius; maxilla ad tomia obsolete sinuata ; cera stricta et reliqua pars nuda capitis carneae (in exuviis obscura) ; capitis la- tera nuda incarnata: lingua teres, nigricans) irides ex annulis duobus compositae, quorum externus strictus fulvo- aureus, internus, pupillam 6Ö9 cingens, olivaceus (ir'ides ohscnicM, Me Pocppig'); pcdes incarnato- cinerascentes, unguibus nigris; cauda longissima, perquam gradato- lanceolata. Longitudo 2' 4 Vi"» a'ae 14", caiidae 14%", maxillae 2 " 7 '", tarsi 1 ", digili antici exlerni 1 " 8 "'• Habitat in Mexico et in Perimia, in rcgione magis temperata Andium orientali, ad pedum 3,000 elevationis usque. Avis, ob cladem, quam summavoracitate ac astu- tia Zeae segetibus infert, maxime perniciosa. Vox coracis , aspera, dissona. Victus e fructibus cultis cereolibusque, rarius e sylvestri- bus) aestatis tarnen tempore floribus Erythrinae praecocibus valde appetitis. Thibaadiae cujusdam speciei multiflorae flores quoque aggredi solet. Agmine Zeae campos aggrediens, custodem sui numeri unum alterumve in arboribus altioribus relinquit, periciilum clamore peculiari indicantem, ad fugam admonentem. Caro nigra, vix edulis, nisi in junioribus. Aestate frequens, tempore pluviarum ineuntium (mense Octobri) regiones vel magis boreales, vel orientales, paucis- simis individuis remanentibus, petunt. Sub finem pluviarum, vel po- tius jam periodo, qua Zeae spicae maturescunt (Jan., Febr.), innu- mero exercitu reduces, unde incolae campos custodire coacti. Facile mansuescit, difficillirae autem vocem humanam imitari docetur. Pe- ruanis est Giiacainayo, quo nomine jam a Garcüasso commemoratur hie psittacus, regionum pauUo elevatarum sola species macrura. Re- gibus antiquis Peruanis (los Incas) a civibus pro dono ad acdium regallum ornamentum allatum fuisse > narrant historici iP oeppig I. c). (Mus. Paris., Monac; vivara vidi ac descripsi in vivario Regis nostri dement. Maofimiliani Josephi'). Observatio- Inter Psit. militarem et Psit. ambiguum auctorum dislinctum discrimen observare mihi non licuit. Tabula Buffoniana 583. a Le Vaillantio etKuhlio citata manifeste ad hanc speciem spectat. 36. S. tricolor. Capitis latera nuda , nigulosa, laete ochracea, 6to absque lineis plumosis, ante oculos singulis pilis brevibus nigris ob- sita; Collum posticmn ochraceo - slramineum ; Vertex sensim, dein sin-- ciput ac frons, regio pauUo pone nares, Collum anticum ac laterale nee non reliquae corporis partes inferiores saturate rufo-rubra; frons, Vertex, capitis lalera inferiora ac coUum laterale paullo, ad coccineum inclinantia; tibiarum plumae abdomini concolores, stricte flavido-ter- minatae; crissi plumae anteriores rufae, limbo apicali coerulescenti- viridi; harum posteriores majores, hypochondria, caudae tectrices su- periores, tergum infimum et uropygium turcino-coerulea ; dorsum supremum brunneo-purpureum, pluraarum margo apicalis subflavidus; pennae scapulares, tectrices alarura superiores minores et tectrices juxta pennas scapulares sitae brunneo-purpureae, margine dilutiores, mediae brunneo-purpureae, virescenti-terminatae, magnae sicut remi- ges omnes supra pogonio tarn exterao quam interno turcino-coe- ruleae, hae subtus cupreo - purpurinaej tectrices alarum inferio- res minores purpureo - rufae , marginales basi stricte coerulescen- tes , mediae flavidae, posteriores dilule virescenti-fuscae; rectri- ces omnes subtus cupreo-purpureae, supra ejusdem coloris, extus versus apicem, duae intermediae maxima ex parte, turcino - coeruleae. ^o. aduU. Le petit Ära Buff. PI. enl. 641. ifigura mala a Gmel. et Lath. ad Sit. Aracanga falso relata'). DAra tricolor Le F aill. 1. c. p. 13. t. 5- idescriptio opt. , figiira accur., excepta faciei pictiira'). Psittacus tricolor Bechst., KuJU. Macrocercus tri- color Vieill. 1. c. Rostrum iotum nigruro, proportionatutn, maxilla ad tomia parum, mandibula ante apicem profundius sinuata; cera vix conspicua; irides pallide isabellinae, circa pupillam pallidiores ; lingua obtusissima, basi obscure incarnata , apice nigro longitudinaliter subsulcato - rugulosa ; pedes obscure incarnati squamulis parvis, rotundis, prominulis obscu- 671 rioribus, Iccti ; ungues nigri. Sit. ^racanga dimidio fere minor. Longitudo 20", caudae 1 1 '/a ". Habitat in America tneridionaU. (_Mus. Paris.; specimen vivum nitidissimum, mitissimum descripsi Monachii). S"?. S. Macno. Genae, mentum, lora ac tola capitis latera nuda, alba; haec lineis sex e plumis rubris compositis, a maxillae basi infra oculos versus aures ductis, notata; lora seriebus nonnullis plumarum rubrarum obsita; frons , capitis pars superior reliqua, Collum totum, tibiae, gaslraeiun totum, alarum margo, harum tectrices superiores minores, ac inferiores omnes intense sanguineo-coccinea ; dorsum san- guineo-purpureuin, plumarum limbo apicali viridi; pennae scapulares san- guineo-purpureae, posteriores nee non tectrices mediae olivaceo-virides, immaculatac ; remiges tres ultimae supra coeruleae, versus mediam partem olivaceo-virides; alarum tectrices superiores magnae, tergum, uropygium, caudae tectrices superiores ac inferiores turcino-coeruleae; plumae hon- nullae hypochondriorum extus turcino-coerulescentes, intus coccineae ibi- demque versus apicem flavido-virescentes ; remiges supra intense coeru- leae , rhachi et pogonii interni limbo inlerno nigrae , omnes sublus coccineae, pro vario ad lucem objectu ad cupreo- rubrum vergentes; rectrices duae iotermediae a basi ultra medium purpurino- coccineae, reliqua parte turcino-coeruleae, rhachi nigricante, medio versus baain alba; rectrix utrinque sequens turcino - coerulea, limbo in utroque pogonio versus basin purpurino; rectrices reliquae fere toto coeru- leae, solutp interno pogonio versus ejus basin purpurinae. Mas et Foem. adult. Psittacus erythroxanthus Gesn. 1. p. 721. Arara- canga Marcgr. Hlst. rer. nat. Bras. Lib. I.. p. 206- iLichtenst. Abh. d. Berl. Ak. i815 — l6. p. 16?). Psittacus Macao Auctor. (ße- scriptio confusa; synonymiae pars maxima spectat ad sequentem speciem). UAra Macao Le f^aill. 1. c. i. p. 3. t. l. ißg. vaide 672 mediocr.'). Le Guacamaya rouge Azar. Voy. n. 280. {descrip' tio opt.)^ j4üis Juvenilis. Avi adultae similis , rubedine minus intensa, colli postici ac dorsi supremi impura; plumae harum partium sine margine viridis tectriiges.^larum mediae obsolete rubicundo-Iimbatae^ cauda brevior. .']'■. Rostrum validum, mandibula tola nigra, maxilla sordide alba, macula oblonga marginali versus oris angulum, altera in apice extimo notata; narium cera alba; lingua, pedes unguesque nigra ; irides albo- stramlneae : cauda longissima, cpara maxime gradato-lanceolata. Lon- gitudo 38", caudae 22 Vi"; rostri ad frontem 3" 8'", alae 15'X", tarsi 1 ". Habitat in Brasilia, praesertim frequens ad flumen Amazo- num , rarior in Penivia et in Paraguay usque ad 28 ^ latitudinis australis. In insulis ^ntiltis quoque, ut dicunt, reperitur. In sylvis gregaria; foemina parit ova 2 nitide alba, quae mas et foemina al- ternatim incubant; plumae hujus avis inquilinis pro corporis ac ar- morum ornamentis materies pretiosa. (_Mus. Paris., Berol., Monac. caet.; multas vivas vidi). Obseraationes. Species semper cum sequente commutata, a qua genis plümoso-sfriatis alarumque tectricibus mediis viridibus facile distinguitur. Omnia a me visa specimina e Brasilia allata erant. 39. S. Aracanga. Capitis latera et mentiim toto nuda, alba; tectrices alarum superiores mediae luteae , macula caerulea, ante apicem nonnihil in viride vergente, terminatae, magnae coeruleae, medio parce viridi-luteo tinctae, minores inferiores (basi nigrae) frons, capitis pars reliqua, Collum , dorsum, pennae scapulares, tibiae ac totum gaslrc).eum coccineo-sanguineaj crissum, tergum, uropygium caudaeque tectrices superiorcis laete turcino- coeruleae; pennae alulae spuriae , tectrices magnae bis superincumbentes et remiges omnes 673 supra intcnse coeruleae, harum rhaclns ac limbus pogonii intern! In- timus nigra, latus inferius coccineo-cupreum, versus basin ad margi- nem in aureum vergens; rectrices qualuor intermediae sanguineo- rubrae, versus apicem in amelhystinum vergentes, apice extimo paullo coeruleae, rhachi corneo-nigricante, medio ad basin albicante^ rectrix sequens supra maxima ex parte coerulea versus medium rectricibus illis pallidius rubra; rectrices reliquae supra toto coeruleae, omnes subtus obscurius rubrae. Mas et Foem. adalt. Psittacus erythroxanthus Gesn. l. p. 720- The red and blue Maccaiv Edm. k- t. 158. (/?§■■ accur.'). Ära brasüiensis Briss. Av. 4- ?• 184- t, ig. f. i. '(descript. opt.'). Ära rouge Buff. PL enl. 12. ifig- mala'). Psittacus Aracanga Auetor. VAra eanga Le Faill. 1. c t. 2. {^fig. mediocr.) et t. 2 bis. Avis juvenilis. Avi adultae similis , pliloseos pictura quam in hac minus nitida ac pura, cauda brevior. Rostrum prorsus ut in specie praecedente coloratum; irides pallide sulphureae, circa pupillam indistincte ac vix conspicue vire- scenti-nubilatae; pedes nigri inter squamulas paullo albo-pulverulenti • ungues nigri; cauda longissima quam maxime gradato-lanceolata. Longitudo 36 — 31)", caudae 23 '/j", rostri ad frontem 3", alae 16", tarsi fere \". Habitat in Gujana, Surinam, et, ut videtur, in 3^e- xico, in syfvis gregaria. iMus. Paris., Berol, Monac, caet.; raul- tas vivas vidi). Observatio. Ad nostrara avem Hernande zii „Haitinihuaca- maja" (Mexicanis „Alo'-'- dicta) spectare videtur. Hernand. Thes. p. 38. cap. 117. lin. 13. 39. S. Ararauna. Fascia. menti latiuscula, arcuata, utrinque ad aures ducta, nigra, pone limbo virente aucta; capitis latera nuda, alba, striis tribus nigris plumosis a maxillae basi infra oculos versus 85 674 aures ductis, alüsque minoribus concoloribuB , oblique ascendentibus ante oculos obsita; pili pusilli singuli in loris : frons ac regio super- ciliaris virescentes; Vertex, occiput, Collum posticum ac totutn notaeum, alae ac cauda supra, hypochondria et crissum laete ac intense coeru- lea. pro vario ad lucem objecto nonnihil in malachitaoeo-viride ver- gentia; remiges omnes supra violaceo-coeruleae, rhachi nigra, pogo- nü margine lutesccnte; alae et cauda subtus toto sulphureo-aureae; regio parotica, coUum laterale, tectrices alarum inferiores ac totum gastraeum, hypochondriis et crisso exclusis, eleganter lutea. Mas et Foem. adalt. PsiüacLis maximus cyanoeroceus Aldrov. Lp. 6f)4- uira- ra-Una Marcgr. Hist. rer. nat. Bras. Lib, IX. p. 206. iLich- tenst. Abb. d. Berl. Ak. 1815 — 16. p. l67). Bliie and yelloaj Macavo. Ediü. h. t. 159- (.fig. bona}. Ära brasiliensis cyaneo- crocea Briss. Av. 4- p- 193. t. 2.0. idescript, opt.'). Ära bleu et jaiine Buff. PI. enl. 30. ifig. mala). PsUtaciis Araraiina et Psül, coeruleus var. ß. Auetor. DAra rauna Le Vaill. 1. c. t. 3. \fig- rnala-). Ams juvenilis. Avi adultae similis, ptilosi minus nitida ac pura, cauda breviore. Rostrum totutn nigrum; pedes unguesque nigri, illi inter squar mulas albido-pulverulenti: irides albo-flavidae, circa pupillam litnbo pallidissime griseo nubilatae ; cauda longissima, perquam gradato- lanceolata. Longitudo 39", caudae 24"> rostri ad frontem 3'/^", alae 14% "j tarsi 1 ". Habitat frequens in Brasilia versus flumen Amazonum, in Gujana, Surinam ac, ut dicitur, in Jamaica, gregaria in sylvis. iMus. Paris., Berol., Monac. caet.; multas vivas vidi). . . j:- ,j;.j.iiil5!.J,ii''JBliv 40. Caninde. Fascia colli antici äupremi lata, turcino- cae- rulea; colli antici pars reliqua, alarum tectrices inferiores ac reliquae 675 partes gastraci, abdomine excluso, laelissime aurco-flavae; alae et cauda subtus flavidae} caput supra viride; abdomen et reliqua pars ptiloseos laetissiroe coerulea. Mas et Foem. adult. Le Caninde Az^ar. Voy. n. 2.62. Rostrum nigrum-, itides halichlorae ; facies [_Araraunae) ac Ca- put subtus nuda j-oseo-alba; vittae tres pone öris angulum incipien- tes, horizontales e plumulls nigris compositae, ac aliae plumularum Striae verticales in tota reliqua parte nuda. Longitudo 26", coudae 14 Vi") tibiae 44'", tarsi 18'"- Habitat in Paraguay, Guaranis Caninde dicta. Habitus et vitae ratio specierum praecedcnlium. Azara. Non vidi. Observatio. Secundum Azarae dcscriptionem species sane distincta, a Sit. Ararauna (.qua^qxim a Sonnini ac Fieillot jun- gltur) fascia menti coerulea, facie incarnata, abdomine, coerulcp, iri- dibus halicliloris ac stalura multo minore satis diversa. 41. S. Spixii. Rosti'um subparviim, corneo-nigrum; cidmen maxillae tot um , huj'us et mandibulae apex extinius alba ; basis frontis, tota regio ante oculos (pilis singulis subtilissimis obsita), pone et infra hos, mandibulae cera latiuscula ac merAnrnhuda, flava; capitis pars lateralis reliqua, superior ac jugulum dilute cano- coeru- lea; Collum posticum et laterale nee non toi um gastra'eu'm, crisso in- cluso, cano-coerulea, balichloro-reflectentia; regio parotica cancscens; nolaeum totum, alae et caudä süpra, alaium tectrices ihferiores mi- nores omnes laete coerulea, pro vario ad' l'uceih öbje'clu-'fn" Kalichlö- rum vergentia, plumis quasi dilutius limbatis; remiges ac rectriccs omnes intus nigricanti-limbatae, rhachi nigra, subtus cum tectricibus inferioribus majoribus fuliginoso-nigricantes, micantes. I\Tas adult. Arara hyacinthinas Spix- Ay, Br&s. 1. t. 23. (.fig. bona}. 85* 67Ö Rostrum pro avis mole subparvum, laeve; maxillae culmen ro- tundatutn, ante apicem subsinuatum ; mandibula medlocris, pagina antica rotundata, ante apicem recto- truncatum subemarginata; irides albicantes; pedes unguesque nigri; cauda admodum elongata, lanceo- lata; alae amplae, longae. Longitudo 18%"j caudae Q" 10'", alae Gy*", rostri ad frontem l" B'", tarsi 9'", digiti antici externi , ex- cluso ungue, IS'/i'". Habltat gregaria in Brasilia versus flumen Amazonum. iMus. Alonac.J- 42. -/.■-. ir.,-,Tir: ;j ■ i-io'iua Psittaciis funereus Sham iVat. Mise. t. \ti^. Xfig. rnafä)', lihhi. Ind. Süppl., Hühl. \. c. ßan/tsian au Cackatoo Var. 0. First et j'ourthly variety' Lat fü' Syno^B, suppl. 2.', p. Ql. 92. Calyptorhync/tus funereus f^ig. ei Hör s f. Transact örlnelJinn. ^üi's juvenilis. Ptilosis fuliginosa; limbus tectricum inleriorum aiarum ac plumarum gastraei, praesertim laterum, distinctior, inten- sius flavus; crissi plumae fuliginosae margrne apicali flavae, in medio ftavo - irroralae ; rectrix secunda et tertia in parte flava pogönii ex- lerni, sicut in latere interno fuliginoso-conspersa. Regio ophtlialmica nuda, rubra; lora plumosa; pliynae totius capitis, colli ac trunci latae , apice recto- aut rotundato-truncatae; cauda longissima, lata, rectricibus lateralibus parum gradatis; alae longae, acutae; pedes hispido-squamulosi , cinereo-fusci , unguibus validis, corneo-fus'cescentibus. Longitudo 2' 4", caudae 13", alae 15 Vi"? tarsi 11'", digiti antici externi, excluso ungue 1" 10'", ma- xillae ad frontem 2Y2", ejusdem altitudo prope basin 1" 2'", lati- tudo in basi ac in medio culminis 3'", rostri ambitus ad basin 5%". Habitat satis frequens et gregibus parvis in ISova-Hollandia, ova duo pariens; inquilinis Wyla dictus. {Mus. Paris., Societ. Linn. Lon- din. , coUectio Sturm ). Observatio. Sunt specimina adulta, quorutn mandibula alba, apice plumbea , maxilla pallide Cornea, plumbeo -adumbrala. XXVII. Genus. Cory^don Pag. 504- 1. C. galeatus, Caput ac pilei plumae elongatae, graciles, erec- 87 Ogo tae, lacerae, cristam apice antrorsum versam formantes, coccinea; plumae colli postici, dorsi, tergi, iiropygü, caudae ac alarum tectrices superiores et pennae scapulares obscure cineraceae, ad viride vergen- teS; pluma quavis albido-limbata; mentum ac omnes reliquae gastraei partes pallide cineraceo - virentia, fasciolis rubicundis (praesertim ab- domen) ac viridulis variegata; remiges nigricanti-cineraceae , dilutius fasciolalae ; rostrum flavidum. Av. aduU. Red- toppeil Parrot Lath. Synops. Suppl. 2. p. 369, t. 91. Id. Psütacus galeatus Ind. ornith. 2. Suppl. p. 23-, Kühl. Cacu' tun galeata yieill. 1. c. Calyptorhynchiis galeatus Vig. et Horsf. 1. c. Avis juvenilis. Frontis margo anterior obsolete rubicundus ; plumae frontis reliquae verticisque pallide ardesiacae , verticis lon- gissimae, apice sursum flexae, discretae, pogoniis undantibus; plumae genarum, ffolli postici, dorsi, tergi, uropygii, alarum caudaeque tectri- ces superiores nee non remiges ultimae nigricantes, fasciis cineras- centibus in utroque latere albido-sive virescenti-albido raarginatis dissectae ; omnium margo apicalis cinerascens ; plumae colli antici, pectoris, ventris, abdominis ac tibiarum cinerascentes, medio fasciolis pluribus flavido-albis dissectae, apice fasciola rubicunda (in abdomi- nis plumis rubra) tcrminatae; alarum caudaeque tectrices inferiores cineraceae lineolis undulatis transversis albo-flavidis (in crissi plumis cineraceo -conspersis) variegatae; alarum tectrices inferiores majores cinerascentes, in utroque pogonio fasciolis brevibus albis notatae; re- miges nigricantes, extus et intus, excepto apice, canescentes, ibidem- que a basi usque ultra medium ad marginem maculis notatae, in po- gonio externo albido- canescentibus, numerosis, subquadratis, in po- gonio interno angustioribus, albis, cano - conspersis ; remiges secunda- riae exlus ejusdem picturae, attamen viridi-lavatae; remigum pagina inferior superiori concolor, pictura ob§oletiore; reclrices omnes supra et subtus cineraceo- nigricantes, fasciolis numerosis, margine undula- Ö()I tis, canescentibus variegalae; rostrum sordide corneo-albidum. {Foem. Auetor.'). Ax>. juv. adiiltae ptilosi se induens. Avi juvenili similis, crista plumis intermixtis rubris variegata. Rostrum breve, validum;. maxilla compressa, culmine biangulosa ad latera apicis perquam sinuata, acuta; mandibula robustissima , la- tere anteriori latissinia, biangulosa, in medio apicis sinu trigono in- signis, unde quasi bidentata; capitis latera plumosa; regio ophthal- mica subnuda; cauda mediocris, aequalis^ pedes parvi, coerulescenti- fuscij ungues corneo-fuscescentes ; plumae capitis, colli, notael ac gastraei latae, apice recto-sive*rotundato-truncatae. Longitudo 14%", caudae 6", alae 10", rostri ad frontem \" 6 Vi'", tarsi l^"', pluma- rum cristae 2 Vi"- Habitat In Nova- Hollandia australi. (_Mus. Pa- ris., colleclio Sturm., in qua avis juv.)- Observatio, Praeter Hecalem hypopoliam inter psitlacos hu- cusque notos unicus , qui remigum pogonium internum falconum ad instar maculatum habet. XXVIII. Genas. Cacatua. Pag. 504. 1. C. roseicapilla. Verticis crista parva, caput ac Collum, ga- straeum totum alarumque tectrices inferiores laetissime rosea; verti- cis crista nonnihil in album vergens; crissum , pennae scapulares, dorsum, tergum , uropygium , caudae alarumque tectrices superiores omnes , nee non remiges et rectrices pallide cineracea; cauda versus apicem et remiges intus parum obscurius adumbratae. Av. adult. Cacatua roseicapilla Vieill. Nouv. Diel, d'hist. nat. 17. p. 12. Id. Encycl. meth. Livr. 93. Part. 29. p. 1414. Id. Gal. des Ois. Part. II. t. 25- Psittacus Eos Kühl. 1. c. p. 88. n. 159. 87- K 092 Temm. PI. col. l. 81- ifig- opt.'). Plyctohphus Eos Fig. et Horsf. 1. c p. 269. Rostrum parvum , flavidum; regio ophthalmica nuda, pallida; pedcs fuscescenti-grisei, unguibus corneo-nigricantibus; cauda medio- cris, aequalis; verticis crista ob reliquas pilei plumas longulas apice rotundatas non distinctissima. Cacatua sulphurea parutn minor, 12" longa. Habitat in Pi ova - Hollandia, {,Mus. Paris., collectio Societ. Linn. hondin.'). 2- C. Philippinarum. Pileus crista depressa, mediocri, e plumis latiusculis, apice rotundato- truncatis, occiput paullo transcendentibus, subarcuatis, integris composita rosea ornatus ; plumae cristae anterio- res supremae albae, basi sulphureae ; regio parotica subtiliter roseo - induta ; reliqua capitis ptilosis, notaeum ac gastraeüm, caudae et alae cretaceo-alba; crissi plumae roseae , apice albae; caudae tectrices et pennae scapulares basi, remigum rectricumque pogonium internum maxima ex parte sulphurea. Mas et Foem. adult. Cacatua minor Briss. 4. p. 212. t. 22. f. 1. {descript. opt.'). Petit Kakatoes des Philippines Biiff. Fl. enl. 191. ifig. accur.'). Psittacus P hilippijiarum Auetor. Magnitudo fere Cacatuae sulphureae; cera cinereo-alba, rost- rum albiim , basi dilute cinereum ; pedes et ungues albido-plumbei; cauda aequalis, mediocris. Longitudo 13 '2"? caudae hVz"- Habitat rarior in insulis Philippinis (Plura specimina vidi in mus. Paris.). . Observatio. B rownii tabula ab auctoribus citata spectat ad A Lycmetem tenuirostrem. 1 3. C Leadhealeri. Alba; genae, jugulum, pectus, tectrices ala- rum inferiores et abdomen medium roseo - induta ; plumae cristae oc- cipltalis elongatae, basi roseae, apice albae, macula flava in medio 693 notalae; pogonium internum remigum et reclricum roseum, illarutn saturatius tinctum. Plyclolophus Leadbeateri Fig. Philos/Magaz. 1831. p. 55. Statura Cacatuae sulphureae. Habitat in I\ova - Uollandia. iMus. dorn. Leadbeateri Londin.). Non vidi. 4. C. molaccensis. Pilei crista magna e plumis subarcuatis, la- liusculis, cinnabarino-rubris, albo-pulverulentis, apice albis compo- sita; plumae cristae superioris, ala, cauda ac reliqua ptilosis albae, plumae omnes, praesertim versus basin, subtilissime roseo-, remiges et rectrices intus flavo-indutae; orbitae nudae, albae. Mas et Foem. adult. The greater Cackatoo Ediv. 4. t lÖO- ifig. opt.'). Cacatua rubra -crist ata Briss. 1\. p- 20g. Le Kahatoes ä huppe rouge Buff. PI. enl. 498. ifig. mediocr.'). Psittacus mohiccensis Gmel, Kühl. Psittacus rosaceus Lath., Cacatua rosacea Vieill. 1. c. Rostrum, pedes unguesque nigra, tota ptilosis (avis vivae) albo- pulverulenta ; cera cinerascens, albo-pulverulenta ; irides fusco-atrae; colli plumae laterales latae, longae, apice rotundato-truncatae. Avis irritata aut terrefacta non solum cristae plumas, quae musculo cuta- neo proprio erigi possunt sed colli imprimis ac totius trunci in altum extollit, voce rauca quam maxime penetrante clamans, ac truncum a latere ad latus motitansj lingua cinerea crassa, apice obtusa. Longi- tudo 20>4", digiti postici externi 1" 10"', alae 14 '/i", cristae pilei 7 'Z^". Habitat in insulis Moluccis , satis frequens in Sumatra. (Mus. Paris. , Berol. , Monac ; multas vivas vidi). 5. C. cristata. Pilei crista e plumis latis, rectis, apice rotun- dato-truncatis, longis composita, depressa, magna ac reliqua ptilosis totius avis cretaceo -albae ; remigum et rectricum pogonium internum sulphureo-flavescens. Mas et Foem. adult. 694 Fsiltacus albus cristalus yildrov. l. p. 667. Cacatiia Briss. 4. p. 204- t- 21. Rakatoes des Moliiques Baff. PI. enl. 263. {.fig. mediocr.'). Psittacus cristatus Gmel, Lath. {in synony- inia), Kühl. Cacatua cristata Vieill. 1. c. Rostrum mediocre, pedes unguesque nigra, albo-pulverulenta; regio ophthalmica nudiuscula alba, ad coeruleum parum inclinans; irides fusco-atrae; cauda mediocris, aequalis. Magnitudo fere Caca- tuae gcderitae. Longitudo 18", caudae 6", tarsi 10'", cristae 5"'. Habitat salis frequens in insulis Molucci's , irritata canis in modum latrans. {Mus. Paris. ; multas vivas vidi). Observatio- Auctorum diagnosis Psittaci cristati spectat ad Cacatuam galeritam, sive ad Cacatuam sulphuream. 6. C. galerita. Frontis crista exserta , longissima, ultra occiput extensa, angusta , cum apice antrorsum torta, sulphureo - flava, apice extirao vix conspicue alba , e plumis integris , basi solum discretis, versus apicem subcylindraceo-convolutis, inde inferius canaliculatis composita; frontis plumae anteriores cristae basin obtegentes, capitis totius , notaei ac gastraei , alarum caudaeque ptilosis cretaceo - albae, pulverulentae; rectrices et remiges pogonio interno pallide sulphu- reae. Mas et Foem. adult. Crested Rakatoe JVhite Journ. p. 237. c. tab. Psittacus gU' leritus Lath.., Ruht 1. c. Cacatua galerita f^ieill- Rostrum nigricans pro avis mole mediocre, compressura; maxil- lae culmen angulosum; tomia profunda sinuata; mandibula compressa, pagina antica angulosa; pedes unguesque nigri, illi albo-pulverulenti ; regio ophthalmica parum nuda, alba, vix coerulescens ; irides fusco- atrae; cauda mediocris, aequalis. Longitudo 20%", caudae 7 Vi"» alae XIW", tarsi \'n", rostri ad frontem IQ'/i"', cristae frontis S'/z"- Hatitat frequens in Nova- HoUandia et in ISova- Guinea, Papuanis 695 Mangarape dicta. Facile mansuescens et vocem humanam egregie aemulans. {Mus. Paris-, collect. Sturm.; multas vivas vidi). 7. C. sulphurea. Crista pilei e plumis longissimis, compressis, infra canaliculalis , versus apicem sursum flexis , sulphureis, ad fron- tem brevioribus, latis , apice rotundatis albis, basi sulphureis compo- sita; regio parolica ochraceo- sulphurea; plilosis capitis et colli reli- qua, notaei ac gastraei, alae caudaeque cretaceo-alba: plumae colli, capitis nee non pectoris lateralis basi sulphureae, reliquarum partium trunci pallidissime sulphureae; pogonium internum retnigum et rectri- cum maxima ex parte sulphureum. Alas et Foem. adult. The lesser white Cackatoo with ü yelloio crest Ediv. 3. t. 317- ißg- bona). Cacatua liiteo-cristata Briss. 4. p. 206- Pe- tit Kakatoes a huppe jaune Buff. PI. enl. \k. ifig. mala). Psit- tacus sulphureus Gmei, Lath. Cacatua sulphurea Fieill. 1. c. Rostrum plumbeo - nigricans; maxilla ad tomia profunde sinuata; regio ophthalmica nudiuscula, alba, irides fuscescenti-robentes; pedes et ungues nigricantes, illi albo-pulverulenti; cauda mediocris aequalis. Longitudo XhV'x" 1 caudae 4'/+", alae ß'/i'S rostri ad frontem l" g'/j'"- Habitat in insulis Molaccis , praesertira frequens in I\ova- Guinea. (Mus. Paris, caet-; multas vivas vidi). XXIX. Genus. Licmetis. Pag. 505. 1. L. tenuirostris. Frontis crista parva, ovata, depressa, e plu- mis latiusculis, apice rotundatis, albis, basi rosaceis composita; lora dilute aurantia; plumae totius capitis, colli, alarum ac totius trunci albae; capitis latera rosaceo- indula ; abdomen et crissum nonnihil in flavo-rubicundum vergentia, hoc interdum (in ave juniore) prorsus album; rectrices albae, subtus a basi fere usque ad apicem sulphu- reae; remiges omnes albae. Av. adult. 690 . The red-vented Cackatoo Brown. Illustr. pag. lO. t. 5. Der kleine rothbauchige Kakalu Otto in Baff. Uebers. d. Vög, Bd. XIX. S. 53- Psittacus tenuirostris Ruhl. 1. c. p. 88. Psitlacus nasicus Temm. Transacl. of the Linn. Soc. 13. p. 115- Id. PI. col. t. 331. ifig- opt.-). Rostrum mediocre, albldum, apice flavidum, fere ut in Hecale hypopolia formatum ; maxilla quam maxime producta, minus deducta, ab emarginatione usque ad apicem angustissima ; mandibula brevis, rotundata; regio ophthaltnica nudiuscula; cauda mediocris , aequalis; pedes cinerei, unguibus majusculis, nigris. Longitudo IS'/a". Ha- bitat in Nova- Hollandia. {Mus. Paris.; aliud specimen nunc de- scriplo simillimum vidi Londini, ni fallor, in avium collcctiöne pul- chra dorn. Broohes}. .1'. Observatio. Avis haec ab auctoribus cum Cacatua Philip- pinarum false unita et a eis. Buhl et T emminck pro specie nova indicata est. ■'' ""''J ^ '■ ' XXX. Genus. Nestor. Pag. 505- 1. N. hypopolius. Piostrum magnum, plumbeo- nigricans , apice nigricans; maxilla perquam extensa, angusta; frons, sinciput ac Ver- tex (non cristata) cana, subtilissime virescenli-indiita ; niacula in re- gione parotica aureo- flava ad rubicundum vergens; occiput, Collum posticum , dorsum, tergura, alae ac cauda supra in fundo obscure ci- nereo cupreo-virescentia; plumae genarum, menli, juguli, totius colli lateralis, pectoris, ventris ac abdominis castaneo -rubicundae, viridi- fimbriatae; uropygium et crissum obscurius castaneo - rubra ; margo plumaruni omnium trunci obscurus; rectricum rhachis in cirrum sub- tilem, brevem excurrens) illae sicut alae latere inferiori alternatim fusco- ac rubicundo-fasciatae , apice fuscae; tectrices alarum inferio- res virescentes nigro-variae ac obscure coccineo-maculatae. .Ac. adult. Ö97 Psittaciis hypopolius Reinh. Forst, in Mamisc. Id. Icones inedit. t. 50. (.ßg- opt.). Psittaciis meridlonalis Gmel. Psittacus Nestor Lat/i., liuhl. Psittaciis aiistralis Shaw. Mus. Lever. p. 87. ißgiira adjecta mediocris). Regio ophthalmica nudiuscula, albido-cinerascens; rostrum fere ut in Lycmete tenuirostri formatum ; maxilla prolongata, attenuata, sine dente vero, sensim curvata, compressa (maxillam Loxiae curvi- rostrae quoad formara universalem aemulans) ; mandibula versus api- cem attenuato-compressum sensim subadscendens, parva; acies infra. apicem maxillae (pro recipiendo apice mandibulae) perquam distincta, arcuata, latere postico longitudinaliter striato - sulcata , contra pagina infera apicis maxillae profunde excavata et laevis; pedes coerulescen- tes , unguibus nigris ; cauda mediocris, aequalis. Magnitudo Calyp- torhynchi Banhsii , attamen cauda multo breviore, fere l6" longa. Habitat in Novae- Seelandiae portu obscuro {Diishy^-Bai) , inquili- nis Raghäd dicta iR. Forst er). (Mas. Paris.; aliud specimen nitidum vidi apud dorn. Vigors Londini. 88 698 Characteres specierum ex ordine Psittäcorum *). I. Genus. Palaeornis. Pog. 506- 1. P. Alexandri. Viridis; macula alarum supra humeros pur- purea*, macula menti atra infra ex utroque apice in lineam concolo- rem excurrente, cum utroque apice fasciae cervicalis roseo-rubrae connexa, rostro sanguineo, maxillae apice extimo flavido. igViz". -^u- adult- ^sia. Av- hornot. et jiiv. Macula alarum avis adultae; ptilosi reliqua toto viridi ; rostro pallidius rubro. 2. P- cubicnlaris. Viridis; occipite cerviceque in amethystlnum vergentibus; fascia cervicis rosea supra colli latera transversim ex- tensa, subocculta; macula menti (ut in ave praecedente) cum cervicis fascia connexa striolaque in loris atris; rectricibus duabus interme- diis cüerulescentibus; rostro purpureo, apice nigricante. 17". Av. adult. Jtfrica. Mas biennis. Cervicis fascia subconspicua; mento viridi; rostro basi subcoccineo. Avis hornot. Pallide viridis, sine rubedine et nigredine; rectri- cum apice supra cperulescente; rostro obscure rubicundo, apice ob- scuriore. ') Characteres nonnuHorum psittäcorum mihi dubionim cxhibui post diagnosin Hecales hypopoliae. 099 3. P- borneiis. Viridis; capite coeruleo-purpurascente; linea a fronte ad oculos ducta et inacula genarum atris ; jiigulo ex rubicundo- purpurascenlc castaneo; rectricibus rhacbi alba, intcrtnediis coeru- lescentibus; maxilla rubra, mandibula nigra. 12". ^v. adult. Asia. k- P- melanorhynchus. Viridis ; capite cano ; lineola frontis ad oculos ducta maculaque genarum atris; jugulo roseo ; tectricibus ala- rum superioribus mediis flavidis; rectricibus supra juxta rhachin coe« rulescenlibus; rostro nigro. \2Vn". Asia, 5. P. pondicerianus. Ptilosi praecedentis ; maxilla corallino - rubra, apice tlavida, mandibula concolore pallidiore. 12'/1". Ao. adult. Asia. Av. hornot. Virescens; capite (sine lineola atra) griseo; occi- plte virescente, vinaceo - vario; genarum macula fuliginoso - varia; remigibus et rectricibus flavo-marginatis; rostro testaceo - fusco, pa- ratonis rubescente, apice albido. G- P. barbatus. Viridis; loris caslaneis linea intermedia atra; pileo viridi; cervice purpurascente; macula genarum nigra; remigibus extus coeruleis; rostro rubro. 7" (sine cauda). Asia. 1. P. malaccensis. Notaeo viridi: gastraeo flavo-v?ridi; capite roseo -rubro, supra viridi; vitta genarum ati'a, pone attenuata; rectri- cibus 2 intermediis coeruleis, apice viridibus; uropygio ac dorso su- premo coerulescentibus; maxilla rubra; mandibula rubro -nigricante. 14'/^". Aü. adidt. Asia. 8- P. bengalcnsis. Notaeo viridi; gastraeo viridi-flavo; capite toto In fundo roseo - rubro -lilacino , inferius linea nigra cincto; cer- vice ac uropygio coerulescentibus; huraeris stricte purpureis; rectri- cibus 2 intermediis supra coeruleis, apice albis, reliquis extus viridi - coerulescentibus, intus et apice flavidis; maxilla cerato-flavida, man- dibula corneo - fuscescente. 1454". Aü. adull. Asia. 88- 700 g. P, incarnaliis. Viridis; macula menti coccinea; tectricibus alarum superioribus rubicundis, rostro incarnato. Magnitudine circi- ter praecedentis. Habitat .... 10- P. cyanocephalas. Notaeo olivaceo-viridi; gastraeo viridi; capite violaceo; gula in cinereum vergente; fascia cervicis lutea; rectricibus subtus cinereo-luteis, 2 intermediis versus apicem coeru- leis, lateralibus flavo -terminatis; maxilla lutea, mandibula cinerea. 12 Va"' -^t)- atfuit. Asia, Ao. junior. Capite dilutius violaceo ad griseum vergente; tor- que cervicali subdlstincta; rostro albido. 11. P. colamboides. Bitorquatus^ dorso abdomineque imis, alls caudaque supra viridibus; capite, pectore, dorso abdomineque summis plumbeo-canis; torque collari superiore gracili gulaque nigris; torque inferiore lata, fronte regioneque periophthalmica coerulescenti- viridibus. Magnitudo P. AlexandrL Palria . . . ? II. Genus. Polytclis. Pag. 5 IQ. 1. P. Barrabandi. Viridis; fronte, sincipite, genis et gula au- rantio-flavis, hac linea semicirculari aurantio - coccinea terminata; tibiis coccineo- variegatis ; alula coerulea ; rectricibus intermediis coe- rulescentibus; rostro rubro. 15". Av. adult, Nova-Hollandia. Iir. Genus. P ezoporus. Pag. 52O. 1. P. J^ormosus. Saturate viridis, ptilosi striolis maculisque par- vis nigris irregulariter üavo-fasciolatis undique variegata; rectricibus crebro fasciolalis; remigibus intus nigricantibus macula medio pallide flava trigona notalis, extus viridibus macula intermedia marginali flava; frontis margine anteriore rubro; maxilla corneo - fuscescente, mandibula corneo -albicante. 11%". Aü. adult. Nova-Hollandia. 701 j4ü. junior. Frontis margine rubro nullo sive strictissimo , au- rantio. IV. Genus. Nymphicus- Pag. 522- 1. N. biselis. Viridis; fronte verliceque rubris, cum pennis duabus ereclis, linearibus, atris apice coccineis; genis atris; niicha ac aurium regione flavis; remigibus primariis extus cyaneis; rectricibus extus basi viridibus, a medio ad apicem cyaneis; rostro coerulescente, apice nigro. Jlü. adult. Plalycerco eximio paullo major. Nova- Caledonia. 2. A'. Novae- Hollandiae. Fusco-olivaceus; capite supra et ad latera guiaque luteis; maciila pone oculum coccinea; vertice pennis 6 ereclis gracilibus, longissimis; remigibus secundariis apice albis; rostro pallido. 12". Mas. Nova - Nollandia. Foem. sive av. juv. Capite (ut in mare cristato) ac trunco fusco -olivaceis, ad castaneum vergentibus; macula pone oculos coc- cinea; uropygio ac cauda lineis transversis griseis notatis; rectrice extima extus alba ; remigibus secundariis albo - terminatis. V. Genus. Prioniturus. Pag. 523- 1. P. platui'us. Viridis; macula occipitis magna griseo-coerulea, fascia in vertice inter oculos angusta cinereo- rubra terminata; dorso subgriseo; fascia cervicis flavo-aurantia ; tectricibus alarum superiori- bus minoribus coeruleo-cinereis; rectricibus supra parte apicali coe- ruleis; rostro corneo- fusco. 1 1 ". Jnsalae Archipclagi Indici. ? Juv. sive Focm. Priori similis ; vertice sine vitta rubra; cer- vice sine fascia flava; rostro albido; rectricibus 2 intermediis aequo modo ante apicem nudis. 702 VI. Genus. Platycercus. Pag. 524. A. Rectricibus achnodum gradatis. 1. P. aiiriceps. Laete viridis; frontis fascia ad oculos ducta crissoque purpureis j vertice flavescenti- aureo; cauda viridi flavo- marginata; remigibus nigricantibus extus stricte viridi -limbatis, basi coeruleis; roslro basi plumbeo. Platycerco IWovae-Seelandiae mi- nor. Nova-Caledonia, Nova-Seelundia. 2- P. pacißcLis. Obscure viridis; striola a maxillae basi supra lora per et ultra oculos ducta uropygioque coccineis; fronte sincipite- que atro - coccineis ; temporibus prasinis; remigibus nigricantibus, primariis alulaeque pennis extus coeruleis; rectricibus cyaneis , mar- gine viridibus; rostro plumbeo apice nigro. 12 '/i". Mas. O • Tahiti, Oriadea. Foem, Uropygii lateribus coccineis; rectricibus supra viridibus. Juv. hornot. Avi adultae similis; vertice fuscescente; cervice flavido-varia; dorso medio pallide ferrugineo-fusco ; abdomine cinereo- viridi; remigibus primariis fuscis margine coerulescentibus, secunda- riis alulaeque pennis apice et rhachi rufis. 3. P. Novae- Seelandiae. Virens; fronte et macula pone ocu- los sanguineis; rÄnigibus primariis limbo externo, alula et tectricibus secundis extimis coeruleis; alis subtus fuscis per remigum marginem interiorem fascia ex niaculis flavis et alia concolore per marginem interiorem tectricum secundariarum inferiorum notatis ; rectricibus supra fusco -viridibus, utrinque apice flavis; rostro plumbeo apice nigro. ()". ISoca- Seelandia. I\. P. erythrotis Viridis) sincipite , macula pone oculos uropy- gioque coccineis; alula, pteromatibus remigibusque primariis extus coeruleis, intus fuscis, secundariis extus viridibus, intus fuscis; rectri- 703 cibus 4 mediis virulibus, externis vi'rentibus, rosiro plumbeo apice nigro. 10 '/4 — ll'/z" Insula Macc/uariana. 5. P. iilieteanus. Notaeo olivaceo, gastraeo flavo, plumis ob- scurius limbatis; capite toto fuliginoso; uropygio obscure coccineo; remigibus rectricibusque nigrescenti-fuscis ; rostro atro-coeruleo, apice atro. 10". Tauna, ülictea. B. Reclricibus gradatis sive subgradatis. a) Cauda picta. 6. P. multicolor. Splendide viridis; fronte ac gastraeo flavis; vertice brunneo-purpureoj uropygio fasciis trifous subdislinctis, prima dilute, secunda obscure viridi, tertia rubicunda; margine alarum, pte- romatibus tectricibusque inferioribus azureis; bumeris aurantiis ; rec» tricibus duabus -mediis coeruleis , reliquis palüdioribus, basi viridibus, niedio nigris ; rostro griseo- corneo. 10 '/a''- ISova- Hollandla. 7. P. Barnardi. Viridis; fronte coccinca; fascia occipitis brun- nea; torque nuchae inlerrupto flavo; dorso «oerulescenti -nigro; genis, pteromatum ac rectricum apice, humeris, remigum margine rectricurn- que lateralium basi coeruleis. Habitu ^vd^^c^AenWi. Nova- Hollandia. ' 8- P- pileatas. Pileo castaneo-purpureoj abdomine crissoque coccineis, capitis lateribus, tectricibus alarum superioribus ac uropy- gio flavo -viridibus; remigibus, jugulo pectoreque cyaneis ; dorso rectricibusque duabus intermediis viridibus , lateralibus cyaneis et albis. Magnitudine P. Pennanlii. Nova-Hollandia. 9- P. veniistus. Gastraeo et uropygio flavis, plurais nigro -mar- ginatis; crisso rubro; capite cerviceque nigris; genarum macula alba; alarum tectricibus superioribus ac inferioribus azureis; dorso flavo, plumarum medio nigro; rectricibus azureis, lateralibus apice albo- lilacinis; rostro plumbeo -griseo. 11 ". Nova-Hollandia. 704- 10. P- icterotis. Capite, collo et gastraeo pallide coccineis, late- ribus flavo-viridibusj genis flavis; dorsi plumis aiarumque tectricibus superioribus fuscis, virescenli-limbatis; alarum margine, remigum basi rectricibusque coerulescentibus, bis apice albis, quatuor interme- diis toto, reliquis basi virescentibusj rostro cinereo. 10 Va"- Nova- Hollandia. 11. P. eximiiis. Capite, collo, pectore crissoque coccineis; ma- cula genarum Candida; gastraeo ac uropygio flavis, hoc in viride ver- gente; dorsi plumis scapularumque atris , limbo citrino; tectricibus alarum superioribus minoribus aterrimis , marginalibus coeruleo - lim- batis ; alarum margine cyaneo ; rectricibus 3 extimis lilacino -albis, apice albidis; rostro corneo-coerulescente. 13 Vi"- j4v, adult. I\ova- Hoüandia. Av, juo. Capite colloque pallide et sordide coccineis ; occipite virescente. 12. P. caledonicus. Fronte coccinea; vertice, nucha ac gastraeo citrinis; macula genarum coerulea; notaeo fusco -nigricante, plumis viridi -marginatis; uropygJo viridi-flavido ; rectricibus mediis virenti- bus, lateralibus albo-lilacinis, basi cyaneis; alarum margine ac tectri- cibus majoribus coeruleis; rostro flavo-albido. 13 '/i". Au. adiilt. Nova-HoUandia, Terra van Diemen. 13. P. jonquillaceus. Eleganter jonquillaceus ; dorso supremo, pennis scapuläribus ac alis supra saturate viridibus; uropygio cyaneo; cauda dilute viridi apice lutea; maxilla rubra. Circiter 14". .Australia. 14. P, vulneratus. Intense viridis , capite, collo ac gastraeo di- lutioribus ; fascia uropygii cyanea; tectricibus alarum superioribus coccineis; cauda supra viridi, flavo- terminata, subtus nigra; rostro rubro, 14 '/2". Timor. 705 15- P- zonariiis. Viridis; capite et nucha nigris, hac fascia flava terminata; macula genarum coerulea; venire medio flavo; remiguni pogonio externo, pteromatibus reclricibusque lateralibus cyaneis, harum apice coerulescente ; rostro cinereo-flavido. 13". Nova- Hollandia. l6. P. Novae - Guineae . Brunneo- nigricans, violaceo-reflectens; rectricibus subtus pallide coccineis, apice flavis; rostro nigro. 11". Nova - Guinea , yimboina. IT- P- Pennanlii. Coccineus; macula genjirum, alarum margine, tectrioibus inferioribus minoribus omnibus, superioribus marginalibus rectricumque lateralium pogonio externo azureis ; notaeo atro, plumis sanguineo-marginalis; tectrioibus reliquis alris; inaxilla corneo- coe- rulescente, apice albo-flavido. 15 '/z"- -^v- adult. Nova • Hollandia. Av. juv. Gastraeo obscure virescente ; notaeo reclricibusque nigro -fuscescentibus, illius plumis viridi-rubro-limhatis; fronte sinci- pileque rubris. 18. P. erythroplerus. Viridisj gastraeo flavescenti-viridi; dorso supremo pennisque scapularibus nigris; tectrioibus alarum superiori- bu8 coccineis; fascia uropygii cyanea; rostro rubro. Circiter \k"- Mas. Nova • Hollandia. ? Foem. A mare diversa dorso supremo viridi, tectrioibus ala- rum superioribus viridibus, exceptis intermediis rubris. /?. Cauda obscura. 19. P. scapulatus. Viridis; macula prope scapulas splendide virente; fascia cervicis et uropygio cyaneis; capite, collo ac gastraeo coccineis ; alarum tectrioibus inferioribus ac superioribus, flexura alae remigibusque viridibus; cauda nigra; maxilla rubra; mandibula -cot'- neo-fusca; pedibus atris. 16". Av, aduU. Nova - Hollandia. 69 706 Foem. Mari similis; capite et coUo postico viridlbus; jugulo, pectore epigastrioque sordide virenlibus; rostro obscuro. Av>. hornot. Capitis collique lateribus, pectore et epigastrio oli- vaceo-virescentibus; vertice, nucha et dorso viridibus; uropygii plii- mis viridibus, cyaneo-Iimbatis ; abdomine rubro; rectricibus 2 inter- mediis viridibus. 20- P. amhoinensis. Alis supra viridibus; notaeo toto, tectrici- bus alarum inferioribus ac alae margine cyaneis; capite, collo ac gastraeo toto coccineis; cauda subtus ac mandibula nigris; maxilla rubra, apice nigrescente. 15/4"- Nova- Guinea (,Ainboina?). 21. P- hysginus. Atro-purpureus; fasciola colli postici infimi, pteromatibus, rectricibus remigumque pogonio externo cyaneis; no- taeo toto et rectricibus 2 intermediis viridibus; rostro plumbeo-ni- gricante. l6V4". Insula maris australis Eaoowe. VII. Genus. Deroptyiis. Pag. 541- 1. D- accipitrinus. Viridis; nuchae plumis elongatis ac gastraei purpureis, fasciola cyanea terminatis ; jugulo fusco ; capite fuscescente, albido-fitriolato; remigibus rectricibusque nigris, bis extus viridibus, versus apicetn coerulescentibus; rostro fusco. 12 '/a". Cajenna, Gu- jana, Surinam. VIII. Genus. Euphema. Pag. 542. 1. E. pulchella. Lutea, fronte, facie tota, genis, flexura et mar- gine alarum , harum tectricibus superioribus minoribus et mediis tur- cino-coeruleis; notaeo obscure virente , macula prope scapulas rubi- cunda; remigibus primariis extus cyaneis ; rectricibus binis exlimis luteis, intus nigris; ro'strp atro. 8*/^". Ao. ddull. Nova- Hollähdia. Avis hornot: Olivaceo - virens, abdomine dilutiori ; macula inter 707 fcmora pallide testacea; alula cyanea; remigibus primariis extus pallide cyaneis. Av. jun, Facie coerulescente; gastraeo viridi-flavo; abdomine sordide rubicundo; alis sine inacula rubicunda. 2- E. chrysostoma. Viridis; abdomine, loris ac regione peri- ophthalmica flavis; frontis striola, tectricibiis alarum superioribus in- ferioribusque, alula et rectricibus cyaneis, harum lateralibus flavo - terminatis; rostro griseo. 8 Vi"- -^ü- adult. Nova-Hoüandia, Terra van Diemen. Av. hornot. Loris viridi-flavidis; frontis fasciola coeruleo-plum- bea; abdomine luride flavo; tectricibus alarum superioribus obscure fuscis, virenti-limbatis. 3. E. undulata. Notaeo obscure fusco, fasciolis brunnescentibus variegato ; gastraeo virescente; capite et nucha virescenti-flavis, fus- cescenti- fasciolatisj macula genarum azurea; rectricibus viridi -coeru- leis, lateralibus cum fascia in medio flavida; rostro fuscescente. 7". Nova - Hollandia. h. E. discolor. Viridis 3 fronte, mento tectricibusque alarum in- ferioribus coccineis, harum superioribus minoribus purpureis; macula ante oculos flava; vertice cyaneo ; gastraeo virescente; jugulo, ventris lateribus crissoque rubro-irroratis; pteromatibus alulaque cyaneis; cauda cuprea et cyanea; rostro fuscescente. 9'/4". Nova -Hollandia. Av. jun. Macula ante oculos flava nulla ; gastraeo sine rube- dine; tectricibus alarum inferioribus viridi- flavis; verlicc nonnihil in coeruleum vergente; rectricibus olivaceis, lateralibus versus basin ru- bicundis. 89- 708 IX. Genus, Trichoglossus. Pag. 546. a. Roslro pedibusque rubris sive flavis. ' 1. T. palmartiin. Laete viridis;' gaslraeo flavescente; retnigibus nigro-terminatis; rostro pedibusque rubris. Magnitudo Sit. viresceh- tis. Insula Tanna. Av. juv. Tectricibus alarum in medio pallide fuscis. 2- T. pyrrhopterus. Viridis j tectricibus alarum inferioribus au- rantiis; vertice ac regione parotica coeruleis; fronte, gutture ac nuchae torque pallide cinereis; remigibus obscurisj rostro pallido. iVz"- Insulae Sandivichenses. 3. T. aurifrons. Laete viridis; fascia frontis, facie et gastraeo toto aureo- flavis; remigibus azureis apice nigris; rostro flavido-albo. 7 % ". Nova-Seelandia- ß, Rostro pedibusque obscuris. li. T. pusülus. Viridis; capistro pallide coccineo; cervice ac dorso supremo olivaceo-cineraceis; rectricibus extus viridibus, intus flavidis et prima medietate rubris; rostro nigricante. 6'/^". Nova- Hollandia. 5. T. australis. Viridis; vertice nuchaque coerulescentibus; fron- tis- taenia ad oculos ducta auriumque macula pone oculos incipiente coccineis; dorso supremo olivaceo-fuscescente ; fascia ad epigastrii la- tera flava; rectricibus intus prima medietate rubris; rostro nigricante. 8 ". Nova • Hollandia, y. Rostro aurantio, 6. T. chlor olepidot US. Viridis; gula genisque coerulescentibus; nucha, pectore epigastrioque flavis, coccineo -variolosis, plumis viridi- limbatis; remigibus intus fuscis cum macula in medio aurantio -coc- cinca; tectricibus alarum infcrioribus coccineis; rectricibus supra vi- ridibus, subtus fusCeSccntibus , lateralibus intus basi aurantio -coc'ci- neis; rostro aurantio - rubro. ü^"- IVova • Ilollandia. 7- T. haematodus. Viridis; facie genisque violaceis ; torque nu- chae lata, aurea; ventre intense gramineo ; tibiis flavis; pectore ac epigastrio vitellinis, aurantio- rubro -lavatis, hypochondriis et crisso flavis, viridi-variis; remigibus intus nigris cum macula in medio ob- longa flava, in penultii^is rubra ; tectricibus alarum inferioribus cin- nabarino-coccineis} rectricibus supra viridibus, subtus flavidis, intus flavo - limbatis ; rostro cerato - rubro. 1 1 ". ^v. adult. Insulae Moluc- censes. j4v. jiin. Fascia nuchae flava, in viride vergente ; pectore pure flavo; tectricibus alarum inferioribus flavis, rubro-variegatis, remigibus penultimis intus' tolo nigris. 8- T. nibritorquis. Viridis; capite gulaque coeruleis; nuchae torque aurantio - coccineo, plumis azureo-marginatis; pectore tectrici- busque alarum inferioribus aurantio- coccineis; abdomine azureo-vi- ridi, infimo flavo; remigibus intus fuscis, macula ad marginem nota- tis; rectricibus supra viridibus, subtus flavidis, intus basi flavo -mar- ginatis. 9'/'io"- JSova-Hollandia. 9. T. miilticolor. Viridis; capite lilacino-coerulescente; fascia occipitis viridi- flava; ventre cyaneo, plumis intermediis et lateralibus cinnabarinis, bis viriJi- et cyaneo-marginatis; tibiis, jugulo pectoreque coccineo- cinnabarinis, hoc lateribus luteo ; hypochondriis viridibus, plumis cum macula in medio flava, rubro -marginata ; tectricibus ala- rum inferioribus coccineisj rectricibus intus flavo - marginatis ; rostro cerato - rubro. 12 '/i". Ps^ova- Hollandia. lO- T, cyanogrammus. Viridis; jugulo pectoreque aurantio- 710 cocciaeis, plumis coeruleo-marginatis ; venire lateribusque gramineis; fronte, facie guttureque coeruleis; torqiie nuchae flavo; tectricibus alarum inferioribus coccineis; alarum margine flavo; remigibus inlus in medio cum macula oblonga flava, in ultimis rubra; rostro tlavi- cante. ll". Amboina. X. Genus- Charmosyna. Pag. 555. 1. Ch. papuensis. Coccinea; fascia verticis azurea, altera nuchae abdomineque infimo violaceo-nigrisj pectoris lateribus hypochondriis- que luteis; tergo uropygioque sanguineis, medio violaceis; notaeo ac rectricibus supra vlridibus, lateralibus apice rubicundo - flavis ; rostro rubro. 17". Papua. XL Genus. Eos. Pag. 5 57. a. Ptilosi rubra. 1. E. indica. Coccinea; fascia verticis supra aures ad nucham ducta, nucha, dorso, tibiis, hypochondriis ac fascia pectoris coeruleis, crisso lilacino-variegato; pennis scapularibus, reinige ultima rectricum- que pogonio externo nigris ; rostro auranlio. 11". Aü. adult. Insulae Moluccenses. y4v. iun. Colli parte inferiore pallide rubro- fusco- et violaceo • variegata; dorso supremo pennisque scapularibus fuscis; rcctricura pogonio extemo fusco -violaceo. 2. E- rubra. Coccineo-cinnabarina; crissi plumis, pennis scapu- laribus posticis remigibusque ultimis ainethystino-violaceis; remigum primariarum pogonio externo nigro; rectricum rhachi alba: ros^^q .-■urantio. 1X^/2". ^f- aduU. Insulae Moluccenses. .j^ Ad. jun. Cinnabarina; rectricibus lateralibus extus et apice, teclricibus alarum superioribus majoribus, remigibus secundariis et primariis extus luride virentibus. 711 3. E. guebiensis. Rubra; plutnis pilei, colli postici ac lateralis, pectoris laterutnque obscure marginatis; alis nigro-bifasciatis ; remi- gum primariarum pogonio externonigro; dorso rubro- et viridi-nigro- vario; rostro aurantio. Magnitudo Eois indicae. Giieby , Boiiron, A'ova- Guinea. l\. E, cochinchinensis, Coccinea ; occipite ac nucha maculaque pectoris supra ventrem extensa cceruleis; remigibus supra tectricibus- que alarum superioribus majoribus virenli-nigris, bis rubro - termina- tis; cauda testaceo - rubra; rostro aurantio. Magnitudo Eois indicae. Insulae Moluccenses. 5. E. variegata. Coccinea; collo inferiori, dorso supretno, pec- toris peripheria, abdomine crissoque purpurino-coeruleis; Tectricibus viridibus, intus versus basin rubicundis, extus versus apicem cceru- leis; reraigum pogonio interno flavo; rostro obscuro. 11". Jndia Orientalis. ß. Ptilosi viridi. 6- E. cervicalis. Viridis, plumarum rhachi nigra; fronte et m«- cula pectoris arcuata in cervice acuniinata rubris ; remigibus nigro - viridibus; alis caudaque subtus olivaceo-aureis; rostro albido. wy^"- Jndia orientalis (?). 1- E. ornata. Viridis; vertice ac aurium macula cyaneis; lunula occipitis, genis juguloque sanguineis, hujus plumis viridi -nigro-, lu- nulae cyaneo -marginatis; macula ad colli latera tectricibusque alarum inferioribus luteis, rectricibus intus prima medietate rubris ) rostro aurantio. Q '/i ". Sumatra , Java. XII. Genus. Coriphilus. Pag. 565- 1. C. saphirinus. Cyaneo -saphirinus; jugulo pectoreque can- dldu {■- i^emigibue coerulescenli-nigris; rectricibus fuscis, bis et illis 712 saphirino-linabatis; rostro sanguineo. l". Mas, O-Tahiti insulaeque adjacentes. Foem. Jugulo cinereo ; gula alba. 2. C cyaneus. Obscure coeruleus; cauda remigibusque subtus nigris; rostro pedibusque rubris. Magnitüdo praecedentis. O-Tahiti. 3. C. eiichloriis. Viridis; fronte viridi; verlice saphirinoj ge- nis juguloque sanguineis ; abdomine macula antice sanguinea^ postice atn^thystina ; tibiiä viridibus intus violaceis; rectricibus margine in- terno et subtus flavis; rostro rubro. Magnitüdo Cor. Kuhlii. Av. adalt. Insula maris pacifici Tonga- Tabu. Aü. junior. Abdomine viridi; ventris macula minore. 4. C. solitarias. .Viridis; pileo toto, tibiis hypochondriisque vio- laceis; capitis lateribus ac gastraeo coccineis; cervice nigro-coeru- lescente; cauda subtus flavida; rostro flavescente. T'/o". Insulae so- cietatis (et Mohiccenses ?}, 5. C. Huhlii. Viridis; fronte verticeque prasinis, occipite viola- ceo; capitis lateribus, gastraeo ac cauda sanguineis, hujus apice vi- resiente* tibiis et abdomine amelhystino- violaceis; hypochondriis uropygio crissoque sulphureo-virescenLibus; »ostro cerato- rubicundo. 7 " 5 '". Marls pacifici insula Touhoutitirouha. XIII. Geniis. Domicella. Pag. ^(-\1. 1. D. atricapilla. Coccinea; pileo nigro, occipite lilacino; no- taeo viridi; tibiis azureis et viridibus; juguli fascia subocculta et rer migibus intus prima medielate flavis; cauda rubra, apice obscure Ü- lacina; rostro aurantio. 11 '/i "■ Insulae Moluccenses, JSova- Guinea. % D. Lory. Coccinea; pileo nigro-; occipite coerulescenle; aus viridibus; cervice, dorso supremo, pcctore medio, venire, abdomine 713 •crissofjue viofaceis; rectricibus 2 intermecliis coertileo- virescentibus, reliquis cocruleis, intus flavis ; roslro aurantio. 11%". A'ova- Guinea. 3. D. pimicea. Coccinea ; pectore, venire, tibiis, crisso ac ala- rum teclricibus inferioribus minoribus obscure violaceis; reciricibiis coccineis apice liiride rubicundis; rostro obscure rubro. 11 '^j"- ^m- boina, Ceram, Nova- Guinea. 4. D.- cocruleata. Coccinea; penm's scapularibus, cauda, remi- gibus 2 uUimis et abdomine infimo coeruleis; tectricibus alarum su- perioribus majoribus coccineis, coeruleo - limbatis j rcmigibus nigri- cantibusj rostro aurantio. Magnitudo D. garrulae. Bornco. 5. D. garrula. Coccinea; tibüs ac alarum flexura flavis; rectri- cibus ultima medietate olivaceis; alis toto viridibus; remigum prima- riarum pogonio interno prima medietate rubre, secundariarum toto nigro; rostro aurantio. ll'/l"- InsuldiO Alohiccenses, praesertim y«ü«. XIV. Genas. Eclectus. Pag. 571. 1. E. hinnaei- Coccineus; palpebrarum peripheria plumosa. fascia colli superioris infimi, altera ventris latissima, abdomine medio et tectricibus alarum. inferioribus et harum margine cyaneis ; nolaeo purpureo ; alula coerulea; rectricibus prima medietate coccineis, re- liqua parte pallide cinnabarinis) rostro atro. 15". India orientalis. 2. E. gran4is. Similis praecedenti, diversus: collo toto inferiorl, pectore, epigastrio ac toto ventre violaceo-lilacinis, rectricum taenia apicali latiuscula crissique plumiä luteis, palpebris non coeruleis. Av. adult. 14 "■ Insulae Moluccenses. ^v. Juv. Adultae similis; pectore viridi, lilacino-varioloso; gastraei parte reliqua rubre- et viridi -varia. 90 714 XV. Genus. Psittacodis. Pag. 5:4. «. Ptilosi nigra -rubra, 1. Ps- Paragua. Coccineus; capite, coUo , alis caudaque tolo atris , annulo periophthalmico coccineo; rostro cinereo-nigricante. Magnitudo fere E. grandis. fVaigiou. ß. Plilosi viridi. 2. Ps. magnus. Viridis; macula in utroque epigastrii latere tectricibusque alarum inferioribus coccineis, haruni niargine coeruleo, latere inferiore aterrimo; rectricibus cyaneo-variegatis, subtus aterri- mis ; maxilla rubra; mandibula atra. ibVt". Insulae Moluccenses, fVaigiou , Nova - Guinea, 3. Ps- suinatranus. Viridis ; collo in flavidum, uropygio in coe- ruleum vergente ; remigibus intus nigris; regione oplhalmica nudius- cula, nigricante, rostro dilute incarnato. 12 — \k". Sumatra, h. Ps. gramineus. Gramineus; remigum pogonio externo , rec- tricibus lateralibus , pileo ac capistro coeruleis, hoc lineola atra no- tato; rostro rubicundo. Magnitudo Psittaci puherulenti. yimboina. y. Ptilosi viridi- rubra. 5- Ps. Tarabe. Viridis; capite, collo caudaeque fascia apicali lata coccineis ; rostro obscuro. Magnitudo Psittaci aestivi. Patria . . . ? Genus Pag. 577- \. Psittacus Fiehiii. Viridis; capite castaneo-rubro ; alis infra nigris, supra basi macula parva rubicunda notatis ; tectricibus inferio- ribus alarum coeruleis. ISova- HoUandia. 715 XVI. Genus. Psitlacus. Pag. 578. a. Pilei plumis örevissünis , adpressissimis. 1. Ps. Erühaciis. Facie nuda alba; ptilosi obscure cana; ab- dotnine lilaciiio-reflectente; cauda tota coccinea; uropygio canescente- remigibus ardesiaco - nigris; rostro nigro. 14 "• Africa occidentälis, ß. Pilei plumis latiusculis, laxioribus , nuchae compac- lis, sf/uamoso - positis. 2. Ps- festivus. Viridis; uropygio coccineo; fasciola frontis ad oculum ducta rubro-fiisca; vitla superciliari cyanescente; alula, pte- roniatibus remigumque pogonio externe cyaneis; rectricibus extus cyaneo-limbatis , intus ex parte versus basin macula rubicunda nota- lis; rostro nigricante. 15'^"• America meridionalis. 3. Ps. poecitorhynchus. Viridis; macula sincipitis flava; alaruin flexura coccinea; remigibus nigris, extus cyaneis, mediis extus prima raedietate coccineis; rectricibus intus luteis, media macula rotunda viridi, versus basin altera oblonga coccinea notatis, 4 intermediis sine rubedine; rostro nigricante, maxilla in basi testacea , mandibula circa basin rufescenli-flavida. 13". America meridionalis. 4- Ps. puherulentus. Viridis; rectricibus medietate ultima fla- vidis ; remigibus 2 — 9 extus prima medietate viridibus, altera cya- neis, sequentibus 3 basi viridibus, dein rubris, apice cyaneis, intus nigris; maxilla nigra cum macula in basi flavida ; mandibula flavo - nigricante. 15 '/i"- America meridionalis. 5. Ps. xanlhops. Viridis; fronte, vertice, capitis lateribus ac libiis ranunculaceis ; alarum flexura coccinea; remigibus viridibus, apice cyaneis, mediis basi coccineis; rectricibus viridibus, apice flavi- dis, intus rubro- et viridi- variis ; rostro albo. America meridionalis. 6. Ps. ochrocephalus. Viridis; fronte turcino-coerulea; facie et QO* 7l6 tibiis basi ochraceis; humerorum margine coccineo) remigibus extas viridibus et cyaneis, 10 — 15 in medio coccineis , prima nigra, limbo cxlerno cyanescente; rectricibus intus basi flavis, macula rubra cum minore viridi connata notatis; rostro alro. 14%"- America meii- dionalis. 1. Ps. ainazonicus. Viridis; macula prope oris angulum menli- que lateribus ochraceis; vitta superciliari ac fronte amethystino -coe- rulescentibus; carpi margine aurantio; remigibus Q — ^12 extus basi virentibus, dein testaceo -sanguineis, reliqua parte cyaneis; rectricibus latoralibus extus flavicantibus , in medio virentibus, intus flavis cum macula in medio pallide coccinea, altera transversal! viridi dissecta; rostro corneo-albescente, basi citrino-flavo. 12" 8'". America meri- dionalis. Pull. Vertice , regione ante et pone oculos flavis; remigibus Omnibus extus viridibus, intus nigris; carpi margine flavidoj rectrici- bus virenti- flavis cum macula subbasali pallide sanguinea; maxilla corneo- nigricante, basi flava, apice albida, mandibula albida. 8. Ps. hypochondriacus. Viridis; fascia abdominis ranunculacea, in utroque latere macula sanguinea notata ; capite brachiique margine luteis; rectricibus virenti- flavis cum macula ante medium rubra; re- migibus nigris extus viridibus; rostro citrino, culminis lateribus ni- grescenle. 12". America meridionaü's. Q. Ps. autumnaUs. Viridis; vitta infra oculos aurea; Stria supra hos flavo- rubra, variolosa; loris et fronte coccineis; pileo coerules- cenle; -colli plumi^ fasciola amethystino- nigra terminatis: remigibus 2 — 6 extus viridibus, in medio cyaneis, apice nigris, 7 — 10 extus basi viridibus, dein sanguineis, versus apicem cyaneis; rectricibus prima medietate viridibus, altera virenti -flavis, extimis intus basi rubro-lavatisj rostro luteo. 14%". America jneridionalis. 717 Aü. jiiv. Colli postici plumis viridibus; genis viridibus, inler- inixtis plumis flavis; verticis plumis dilutius coerulescentibus. 10- Ps. brasiliensis. Viridis; fronte ac capislro coccineis: au- riiim maciila supra genas ducta coerulea ; alariim flexura flava; carpi margine rubro ; remigibus primis obscuris, sequentibus coeruleis, iil- timis viridibus; nuchae plumis purpurino-limbatis ; rectrice extima extus coerulea, sequente coccinea, reliquis, intermediis 2 exceptis, vi- ridibus, intus coccineis cum fascia in apice flava; roslro incarnato. 145/4". America meridionalis. 11. Ps. Bouqueti. Fronte, mento, facie ac regione periophlhal- mica coeruleis; gutture coccineo: remigibus coeruleis, secundariis prima medietatc sanguineisj rectricibus viridibus cum fascia in apice flavida, lateralibus intus versus basin coccineis; rostro obscuro cum macula oblonga aurantia in maxilla- \k^/n". America meridionalis. 12. Ps. erythrurus. Viridis, plumis basi flavis, nigro-, occipitis coeruleo-marginatis; cauda ac alarum margine interno coccineis, illa fascia flava terminata; sincipite et loris rubro - purpureis ; facie gula- que coeruleis. lU'/t"- America meridionalis. 13. Ps. Diifresneanus. Viridis j ventris abdominisque plumis basi vinaceo-rubicundis ; fronte, sincipite ac rostro coccineis; znacula ante oculos aurea, rubro -variolosa; genis gulaque coeruleis; rectriei- bus viridibus, flavido-terminatis, in medio macula sanguinea notatis; remigibus extus viridibus, apice cyaneis, mediis tribus extus cum ma- cula coccinea. 14 /<»"• America meridionalis. Ao. jiiv. Fronte aurantio- rubra; alarum speculo in aurantium vergente ; maxilla flavo-fusca, versus basin rubicunda; mandibula fus- cescente. 14- Ps. vinaceus. Viridis, plumis nigro -marginatis, colli postici 718 elongatis versus apicem nigro- marginatum cano- cyaneis, antici peclo- risque vinaceis , margine apicali obscuro; macula ante oculos supra frontis marginein ducta ac rostro coccineis; antibrachü margine au- rantio; remigibus primariis extus cyaneis, basi viridibus, 5 — 8 extus viridibuSj 9 — 1' extus viridibus cum macula in medio coccinea; rec- tricibus viridibus apice flavidis , 3 extimis cum macula in basi cocci- nea, limbo interne aureis. 12 Va"- America mcridionalis. 15. Ps. havannensis. Facie et collo inferiore cyanescentibus; colli capitisque plumis reliquis ac notaei viridibus, nigricanti - margi- natis, gastraei viridibus coerulescenti - , laterum nigro -marginalis; re- migibus 2 — 9 extus prima medietate viridibus, altera violaceis, 3 se- quentibus a basi ad medium rubris; cauda supra viridi , virldi-luteo terminata; rectricibus 4 et 5 intus basi rubris; rostro candicante, apice nigricante. 15 Vi"- America meridionalis. 16. Ps. agilis. Viridis; remigum pogonio externo coeruleo; pteromatibus coccineis; rectricibus duabus intermediis toto viridibus, reliquis intus prima medietate coccineis; rostro cinerascente, ver- sus basin albido. Piono menstruo paullo major. America meri- dionalis? 17. Ps. dominicensis. Viridis, plumis nigro -marginatis; macula in utroque frontis latere parva coccinea ; remigibus primariis extus, secundariis fere toto coeruleis, rectricibus viridibus, intus flavidis, juxta rhacheos basin macula parva rubra notatis ; rostro albo. ll'/j"- America meridionalis^ Av. hornot. Fronte sine rubedine. 18- Ps. leucocephalus. Viridis, plumis nigro - marginatis; abdo- mine lilacino; genarum parte antica, mento gulaque roseo- coccineis; fronte alba; auriiim macula cinerea; alula remigumque pogonio ex- terno coeruleis, interno nigro; rectricibus viridibus, versus apicem 719 cyanescentibus, intus flavis cum macula magna coccinea ; rostro albo. 1 2 "• America meridionalis. j4v. juv. Fronte alba; vertice viridi - coeruleo ; collo antico vi- ridi; mcnto rubro - varioloso. ig. Ps. albifrons. Viridis, plumis nigro-marginalis; frontis mar- gine antico, annulo oculum ambiente, loris alulaeque pennis coccineis; fronte alba; sincipite cyaneo : remigibus 2 — 4 extus prima medietate viridibus , dein nigro- cyanescentibus, reliquis extus cyaneis; rectrici- bus quatuor intermediis viridibus , reliquis a basi ad medium cocci- neis; rostro luteo. wYn". America meridionalis. 20. Ps. Pretrei. Viridis, plumis nigro -marginatis; fronte, loris, annulo oculum cingente, brachii margine ac tibiarum parte infima coccineis; remigibus extus viridibus, posterioribus apicem versus cya- nescentibus, intus nigris; rectricibus duabus intermediis viridibus, re- liquis concoloribus, postica medietate flavidis; rostro coccineo. li'/z"- America meridionalis. XVII. Genus. Pionus. Pag. 602. A. Rostro subparvo, compressiasculo. a. Crisso rubro. 1. P. menslruus. Notaeo viridi- olivaceo; capite, collo pectore- que coeruleis; gastraeo viridi -coerulescente; crisso coccineo; rectrici- bus 2 lateralibus extus, sequentibus versus apicem cyaneis, intus prima medietate rubris; remigibus viridibus; rostro nigricante, maxillae ma- cula infra nares rubra. 10 '/i"- America meridionalis. 2. P. Maximiliani- Olivaceo -viridis; nuchae plumis albidis, vi- ridi -limbatis; facie viridi; jugulo pectoreque reflexu coeruleo; remi- gibus rectricibusque intermediis splendide viridibus, harum lateralibus 720 extas apice coeruleis , intus ci'issoque coccineis; rostrp ßavido, ma- xilla versus basin obscura. 1 1 ". America meridionalis. \ 3. P. senilis. Olivaceo- viridis; plumis pectoris epigastriique coe- ruleo-limbatis; crisso rubro; capite colloque coeruleis; fronte, menti macula rostroque albis ; remigibus magna ex parte rectricibusque cya- neis, harum latcralibus inlus rubris. 10". America meridionalis. k- P. purpureus. Notaeo nigricante ; nucha, lergo et gastraeo fuliginoso-coerulescentibus, plumarum margine purpurino; capite vio- laceo albido-striolato; rectricibus supra remigibusque pritnarüs viola- ceis, secundariis extus virentibus, illis intus crissoque purpurinis; rostro nigricante, apice maxillae aurantio. 9 Vi"- America meri- dionalis. Ao. juv. Notaei plumis fuscis , dilutius limbatis , pilei et gena- rutn cyanescentibus, harum margine albidis. 5. P. sordidus. Notaeo viridi; gastraeo fusco ; gula coerulea; crisso coccineo; pileo, dorso medio ac uropygio virenti - fuscis ; rec- tricibus viridibus, 2 extimis extus coeruleis ; rostro rubro, basi flavo, culmine nigro. Magnitudo Psit. leucocephali. America meridionalis. ß. Capite obscuro. 6. P. melanocephalas. Viridis; pileo atrö; collo supremo late- ral! ac antico, tibiis, hypochondriis, abdomin« crissoque citrinis ; relir qua gastraei parte alba, ad latera roseo -induta; macula genarum ma- lachitacea; remigibus extus cyaneis^ rostro cinereo. 9%". America meridionalis. Av. juv. Plumis pilei fuliginosi, colli ochracei ac abdominis vi- renti-, pectoris ventrisque isabellino-Iimbaf is; rostro flavido, culmine fusco. Av. hornot- Capite et collo supra isabellinis ; loris, capitis colli- 721 quc latcribus, gula et crisso oohraceis; pectorc, epigastrio ventrefjue albis; tibiis, dorso, alis et cauda viridibus ; rostro albo. 7. P. Caica. Viridis; capite toto gultureque nigris; nucha ochra- ceo-aurantia; pectore et coUp antico infimo olivaccis ; rectricum apice alulaque cyaneis ; remigibus cofruleo-ni^is, vifidi - limbatis; rostro rubicundo. Magnitudo praecedentis. America meridionalis. j4v. junior, CoUo postico viridi; capite viridi - nigricante. 8. P. Barr, bandi. Viridis; capite atfo; macula genarum ovata, tibiis, alarum tlexura et tectrrcibus superioribus minoribus aurantiis, harum inferioribus sanguineis ; jugulo pectoreque flavido- olivaceis; remigibus nigris, subtus inalachitaceis ; rostro nigricante. 1 ". ylme- rica meridionalis, - g. F. vuUurinus. Viridis; capite nüdo, nigro, in fronte pallido, subcrinito , nucha nigra, li^teo-fasciata; pectore ^upremo olivaceo; suffragine, alarum margine tectricibusque iixferioriLus coccineis; toslro flavo^ culmine et apice nigro. 9'/4"' America meridionalis. 10- P. fuscicapillus. Viridis, subtus flavidus; capite ac hume- roruna macula parva castaneis; remigibus primarüs extus coerulescen- tibus ; tectricibus alarum inferioribus minoribus supremis cyaneis ; rectricibus intus et subtus flavis. 8 %"• Java. y. Cauda fasciata. 11- P. gaineensis. Viridis; capite, coUo caudaeque fascia apicali coccineis; fascia gulae infra oculos ducta alba, altera superciliorum flava; gastraeo et cauda cinerascentibus) pectore flavoj rostro nigro. 10". Patria Africa? B. Rostro magno , paratones convexo. a. Regione ophthalmica nudiuscula. \2: P.' senegalus. Viridis; gaStraeo aurantio ; pectore prasino;" 91 722 capitc ! coUoque cinereis; rostro remigibueque nigricantibus. gVt". Senegambia. 13. P. Meyeri. Cinereo-virescens; capite colloque murino- griseis: humeris tectrieibusque alarum inferioribus ranunculaceis. ha- mm superioribus , uropygio ac gastraeo coÄruleo- viridibus ; rostro nigricaute. ß'/a"- ISubia. ..isbsasonr o-üji' - IJj-i 14. P. brachyurus. Viridis ; lineola pilosa in loris ; rectricibu8 quatuor extimis intus prima medietate et brachio margine postico vinaceis; remigibus intus nigris, subtus malachitaceis ; rostro flavo, apice fusco. 8%"- America meridionalis. Av. juo, Braehii margine viridi; rostro fuscescente. ß. Piegione Ophthalmien plumosa. 15. P. Le Faiüantii. Capite et collo griseo - flavidis ; alarum margine, tibiis intus et infra aurantio - cinnabarinis ; uropygio ac gas- traeo nitide viridibus; notaei parte reliqua nigricante, plumis obscure viridi -marginatis; rostro albido. 12^/4 "• Africa meridionalis. XVIII. Genus. Psittacula. Pag. 6 15- a. Rectricibus lanceolato-acumina tis. 1. Ps. pileata- Viridis; pileo, loris ac oculorum margine infe- riore coccineis; macula aurium purpurascente; alarum margine, alula, remigum secundariarum pogonio externo rectricibusque lateralibus fere totis cyaneis", rostro albicante, basi plumbea. 8 ". Mas. America meridionalis. Foem. et juv. Capite sine rubore, fronte cyanescente. JMas junior. Pileo viridi, rubro-vario, 2. Ps. passerina. Viridis ; uropygio, tectricibus alarum inferio- 723 ribus, superioribus majoribus remigibusque secundariis coccineis; rostro corneo-rufescente. 5". Mas. America meridionalis. Foem. Ptilosi sine colore coeruleo ; uropygio alarumque tectri- cibus inferioribus thalassiais. Mas junior. Foerainae similis ; remigibus secundariis ac tectri- cibus alarutn majoribus cyaneiS; harum inferioribus thalassinis, plus minusve cyaneo-variis. Av. hornot. Foeminae similis, ptilosi pallidiore; fronte, capitis laleribus ac jugulo sordide flavidis. j3. Rectricibus apice subtrigonis. 3- Ps. purpiirata. Viridis; carpi margine, alulae apice uropy- gioque cyaneis; capite nuchaque fusco-cinerascentibus; tectricibus alarum, pennis scapularibus remigibusque nigricantibus, bis viridi- timbatis; rectricibus purpureis, taeniola in apice nigro viridi termi- nata, 4 intermediis viridibus cum fasciola in apice nigra; rostro fla-' vido. 6 Yz ". America meridionalis, h. Ps. Hiieti. Viridis; fronte atra; macula genarum et tectrici- bus alarum superioribus majoribus cyaneis; harum flexura coccineaj rectricibus purpuratis, fascia nigra viridi terminata ; rostro flavo. 6 '/j ". America meridionhlis. '^"•' *"Ji"' ■''•'■ ■ '•'■"•1» 5. Ps. melanoptera. Notaeo nigro ; gastraeo flavido ; regione parotica colliqite lateribus viridibus; jugulo pectoreque virenti-canis; nuchae plumis flavidis, nigro - cinctis; tectricibus alarum majoribus flavis, amethystino- terminatis, inferioribus cyaneis; carpo rubro; rec- tricibus lilacinis, lateralibus intus cum fasciola in apice atra; rostro flavido. 6 Vi"' America meridionalis. 6. Ps. melanola. Viridis } dorso pennisque scapul&ribus fu]igi-> 91* T24 nosis; brachii margine supremo atro; hypochondriis canescentibus; rectricibus rubro-lilacinis, fasciola apicali nigra, viridi-terminata; rostro albido. (yy^". j4merica meridionaUs. y. Rectricibus apice recto-truncatis. 7. Fs. surda. Viridisj pennis scapularibiis fuliginoso-olivaceis; alula nigra; capistro flavido; rectricibus ochraceis, linea in apice et strictiore ad marginem externum nigra notatis, 2 intermediis viridibus cum fascia in apice nigra; rostro plumbeo, culmine albido. 7". Ame- rica meridionaUs, Av. junior. Rectricibus % intermediis tote viridibus, reliquis fulvo -viridibus, margine externo nigricantibus. * h. Rectricibus apice obtusis. 8. Ps. Sivindereniana. Viridis; nuchae fasciola nigra; uropygio caudaeque teclricibus superioribus azureis; rectricibus prima medietate cinnabarinis, dein viridibus, fasciola antecedente obliqua nigra, 2 in- termediis viridibus; pectore coUoque viridi - ochraceis ; rostro nigro. 6 Vi". Africa? i;:iK Ti-' Aiilint.t ■ ■ 9. Ps. puUaria. Viridis; facie roseaj uropygio cyaneo; teclrici- bus alarum inferioribus nigris; rectricibus 4 intermediis viridibus, re- liquis basi flavidis, dein rubris , cum fasciola ante apicem virentem nigra; rostro roseo. 5" 10"'. Mas. India Orientalis. Av...jtip. iPoem?} Mari similis, tectricibus alarum inferioribus viridibus , capistro solam roseo. 10», Ps. roseicolb's. Similis praecedenti, sed facie ac super- ciliorum regione rubris, genis, gula .ac collo antico dilute roseis, tectricibus alarum inferioribus coerulescenli- viridibus, rectricum apice coeruleo-virescente, rostro incarnato diversa. 6". Africa meridionaUs. 725 11. Ps. batavensis. Viridis; frontis lateribus, loris, genis merito- que cinnabarinis; pileo tectricibusque alarum inferioribus coeruleis; remigibus intus nigris; maxilla rubra, apice flavida; mandibula rubi- cundo-fusca. 11 '/i". ^v. adult. Java, ISova-Hollandia australis. ^v- juv. Tota viridis , exceptis teclricibus lilarum inferioribus coeruleis ; rostro in fuscum vergente. Av. junior. Genis rubro - variolosis. 12. Ps. Toni. Viridis: gastraeo flavidoj macula menti auraritiff; taenia in alis transversa castaneo-aurea; tectricibus alarum inferiori- bus luteis; rectricibus viridibus intus flavidis ; rostro dilute griseo. 6" g'". Habitat .... 13. Ps. cana. Viridis; capite, collo pecloreque canis, nitore vio- laceo ; tectricibus alarum inferioribus atris; rectricibus fascia ante apicem nigra notatis; rostro cano. 5/4"- Mas. Africa. Foem. Capite colloque viridibus. Ak. hornot. Foeminae similis , ptilosi pallidiore. 14. Ps. Galgiihis. Viridis; vertice in medio coeruleo; cervicls fascia aurantia ; tergo flavo; uropygio jugulique macula coccineis; cauda subtus coerulescente ^ rostro atro. 4 Vi"« Mas. Java, Timor, Sumatra. Foem. Viridis; vertice cyaneo; uropygio coccineo; rostro ru- bicundo. Mas junior. Viridis; uropygio coccineo: juguli macula fulva; rostro rübicundo, maxillae apice nigricante. Av.fuo. Viridis, gastraeo flavo; uropygio coccineo; rostro rü- bicundo. 72Ö ^v- hornot. PaUide viridis; uropygü plumis pallide coccineis, basi viridibus ; rostro pallide rubicundo. 15. Fs. Culacissi. Viridis j fronte, jugulo ac uropygio coccineis; fascia nuchae aurantio- rubra; remigibus intus, rectricibus subtus be- ryllinis; rostro ruBfo. Fere 5". Mas. Insulae Pliilippenses. Foem. Fronte ac uropygio coccineis ; nucha absque fascia. l6- Ps. minor. Viridis; pileo rubro; jugulo coeruleo ; uropygio purpureo - rubro ; rostro nigro. 5"' B/las. Lugon. Foem. Capite supra coerulescenti-viridi. \1. Ps. Desmarestii. Fusco- viridis; gastraeo flavo-virente; fronte coccinea; pileo occipiteque flavo-aurantüs; fascia juguli infra ferrugineo-marginata; macula infra oculos alarumque flexura cyaneis; rostro nigro. ß'/a". Nova - Guinea. 18. Ps. malaccensis. Ptptaeo obscure viridi; gaslraeo viridi; fronte, vertice et uropygio coeruleis; epigastrii lateribus et tectricibus alarum inferioribus coccineis, harum superioribus viridibus, flavido- marginatis; maxilla aurantio - rubra 5 mandibula grisea. 5" 9'". Ma- lacca. 19. Ps. torquata. Viridis, subtus dilulior ; fascia colli postici fla- vida, plumis nigro-marginatis. Magnitudo Ps. passerinae. Mas. Liigon. Foemina. Plumis fasciae colli coeruleis, nigro-marginatis, XIX. Genus. JSasiterna. Pag. 631. 1. /V. pygmaea. Notaeo intense viridi, gastraeo. viridij rectri- cibus subtus nigris in apice pogonii externi macula viridi -flava nota- tis; harum rhachi apice In cirrum brevem, subtilem excurrente; rostro obscure incarnato. 3" 2"'. Mas. Nova- Guinea. 727 Poem. Mari simili^ ptilosi rostroque pallidioribus, hoc versus basin obscuro. XX. Genus. T riclaria. Pag. 632. 1. T. cyanogastra. Herbaceo-viridis; macula abdominis cyanea; remigibus rectricibusque suLtus malachitaceis 5 rectrice extima pogo- nio externo versus basin, reiiquis apice coeruleis; rostro albo. Mas. 1 1 '/4 ". America meridionalis. Foem. et Av. juv. Macula abdominis cyanea nuUa. XXI. Genus. Sittace. Pag. 633- 1. S. Tuipara. Viridis; frontis fasciola, macula menti pusilla alulaque isabellino -rubris j pileo coerulescente j remigibus juxta rha- chin cyaneis ; rostro albo 1 % '". America meridionalis. Av. juv. Alula viridi sive isabellino - varia; macula menti sor- dide aurantia; frontis fasciola strictissima, fuscescente. 2. S. Tai. Viridis, fronte et sincipite luteis ; remigibus pogonio externo viridibus, iuterno nigris, latere inferiore malachitaceis ; cauda subtus flavido - virente, rostro corneo. 1". America meridionalis. 3. S- xanthoptcra. Viridis, remigibus omnibus intense viridibus; pteromatibus luteis; alulae apice cyaneo; rostro incarnato- fuscescente. 8 Vi "• America meridionalis. 4. S. virescens. Viridis; pteromatibus citrinis, basi albis; re- migibus secundariis albis, margine apicali nigricanti-virentibus, extus subtiliter flavo -marginatis, penultimis extus flavis, intus albis, in me- dio virentibus; rostro albido. ^%". America meridionalis. B. S. Tirica. Dilute viridis, exclusis remigibus primariis intus nigris, extus juxta rhachiu cyaneis, margine virentibus, secundariis 728, extus ejusdemcoloris, intus subcyaneis, apige viridibus; pleroraatibus- coeruleis; rostro incarnatOTfuscescente. g%". America- meridionalis. 6. S- euops. . Laete viridis ; alarum margine ac harum tectrici- hus inferioribus coccineis; rostro incarnato-albido. S. TiV/cöt aliqwanto major. America. 1. S. murina. Viridis; fronte, vertice, loris genarum coUique parte anteriore, pectore epigastrioque diluto griseis; remigibus alula- que cyaneisj rostro albida-corneo. lOVa"- -America meridionah's. ^v. juv. Pileo viridi, genis ac collo supremo plus minusve gri- seis, hujus plumis. albido-marginatis. . ? S. canicoüis. ■ Simillima > .*\\' fil .j;.- Au. Juü. Capite ejuSque crisfa ardesiacis; frontis margine luride rubicundo; genis ac notaeo nigricantibiis fasciis cinerascentibus, utrin- que albldo- sive virenlirmarginalis,, variis;j gastraeo cinerascente, fas- ciolato; abdomine rabro-varioloso; cauda dinereo-uigricante, fasciolis numerosis undulataj remigibus intus albido - maculatis. "(: j ■■^li'l .r'i 1 .'i turi'f A .'„''. i^r» .'].■"'. XXVIII. Genus. Cacatua. Pag. 691. 1. C. roseicapüla. Verticis crista parva, capite, collo ac gastraeo roseis; crisso, notaeo ac cauda cineraceis; rostro flavido. 12"- Nova- Ilollandia. 2. C. 'Philippinarum, Cretacea ; verticis crista depressa et crisso roseis ; plumis cristae superincumbentibus basi, remigibus rectricibus- que intus sulphureisj regione parotica roseo -lavata ; rostro albo, basi cinerascente. 13 Vz"- Insulae Philippinae. 3. C. Leadhealeri. Alba; genis, coUo anlico, pectore, tectrici- bus alarum inferioribus abdomineque medio roseo-tinctis ; plumis cris- tae elongatae occipitalis basi roseis, apice albis, macula flava in me- dio notatis; pogonio reraigum rectricumque interno roseo, illarum Sa- turation. Statura C sulphureae. ISota-HoUandia. 4. C. moluccensis. Cretaceo-alba; crista frontis magna cinna- barino- rubra, plumis superincumbentibus cretaceo- albis; remigibus rectricibusque intus flavidis ; rostro nigro. 20^/4''. Insulae Moluc- censes. 5. C. cristata. Capitis crista lata, depressa ac reliqua ptilosi cretaceo -albis, exceptis remigibus rectricibusque intus flavidis; rostro nigro. 18". Insulae Moluccenses. 93 738 6. C. galerita. Cretaceo-alba; verticis crista cxserta, elongata, stricta, sulphurea; remigibus rectricibusque intus flavidis; rbstro ni' gricante. 20%". Nova-Hollandia, ISova- Guinea. 1. C sulphureä. Cretaceo-alba; crista capitis exserta elongata sulphurea, supra frontem brevi, cretaceo-alba, basi flava; regione parotica ochracea; plumis trunci basi, remigibus rectricibusque intus fiavis; rostro nigricante. 14 Vi"' Insulae Moluccenses, Nova-Guinea. XXIX. Genus. Lycmetis. Pag. 695. 1. Z/. tenuirostris, Cretaceo-alba; basi cristae frontalis parvae, ovatae, capitisque lateribus rosaceisj loris dilute aurantiis; abdomine crissoque in flavo-rubicundum vergentibus; cauda subtus flava; rostro albido. 15 Va"- Nova-Hollandia. XXX. Genus. Nestor. Pag. 696. 1. N. hypopolius. Pileo virenti-cano; macula aurium aureo- rubescente; notaeo cinereo - cupreo, reflexu virente; jugulo ac gastraeo castaneo-rubicundis, plumis viridi -fimbriatis) cauda alisque subtus alternatirn fusco- et rubicundo - fasciatis ; rostro obscuro. 16". Nova- Seelandia. 739 Psittaci mihi dubii. A. Cauda elongata. 1. Ps. obscurus. Vertex cinereus , nigrescenti-varjegatus; Col- lum et alae supra nigra; abdomen et crura cinerea, cum lineis trans- versalibus canisj cauda tota cinerea; rostrum nigrum. Psiltacus obscurus Hasselcj. (Reise nach Palaestina pag. 293) et Auetor. Rostrum latum, crassum, obtusissimum, capite triplo brevius; maxilla subconvexa, ad basin intra nares sulco aucta ad apicem per- gente; mandibula quam maxilla crassior, convexior, brevior, apice fiinuata ; iris flava 5 area oculorum usque ab fine maxillae ad initium verticis latitudine et a naribus fere usque ad basin verticis longitudine nuda, rugosa, pilis vix conspicuis obsita; cauda cuneiformis, pedes et ungues nigri. Magnitudo Corv, Graculi. Habitat ib Africa septeri' trionali (?). Hasselc/uist. Observatio. An Coracodis species, sive potius nostra varietas y. Psittaci Erithaci? Sed cauda hujus recto- truncata est! 2. Ps. fuscus. Ptilosis tota cinereo-fusca; regio ophthalmica nuda, fusca; rostrum, pedes unguesque griseo - fusca ; oculorum iris grisea. Psittacus fuscus Briss. et reliquor. »uctor. Longitudo IS^/z"} caudae 5 Vz"- Patria . . . ? Habitus Coracopseos nigi'ae. Aa ea- Jem hornotina? Flaccourt (Voy. a Madagascar, l66l)j qui pri- ^40 mus Coracopsin nigram innotuit, dicit avem juniorem plumis fuscis vestitam esse. — B riss onii descriptio ex ave viva. 3. Ps. smaragdünis. Viridis; plumarum margo nigricans; abdo- men fusco-purpurinum ad violaceum inclinans.; rectrices toto purpurino- fuscae, pro vario ad lucem objectu colore variantes ; rostrum nigricans. Perruche des terres MageUaniqiies Baff. PI. enl. 85. Psit- tacLis smaragdiniis Auetor. LaPcrruche emeraade Le f^aill. 1. c. t; p. 47. t. 21. Fiostri culinen planiusculum; facies plumosa; cauda longissima, gradata; pedes grlseo-fuscescentes. Longitudo 13". i.L,e Vaill') Habitat . . . ? Observatio. Species mihi prorsus obscura, ab auctoribus varlo rnodo descripta. Icon Biiffoniana ostendit caudam rufam , ad viride vergentem, ventrem rufum, rostrum nigrum. — Psittacis, quos cl. Hing nuperrime in freto Magellanico frequenter in sylvis vidit, nee ptilosis nitida viridis, nee uropygium rubrum erat (secundum auclores ferrugineum). 4. Platjc.unicolor. Totus viridis, unicolor; rostrum basi plum- beum , apice nigrum. Flatycercus unicolor Vig. Philos. Mag. 1831- p- 303. Cauda gradata. Australia? 5. Ps. spurius. Frontis pars anterior rubella; nataeum oHvaceo- viride, plumis nigricanti-raarginatis : uropygium flavum, plumis rubro- marginatis; facies tota viridis; pectus et abdomen vinacea, hoc reflexu coerulescentle et viridi; ccissum viridi-flavo- et rubro- varium; plan- tarum basis viridi -flava; cauda supra obspure viridis, infra albo- coerulescenSj fascia mediana nigra j rectricis externae pogonio ex- 74J terno , caeterae ante apicem album coeruleae; remiges nigrae, pri- mariarum basis cxtus coerulea. Psütacus spurius Kühl Consp. Psitt. p. 52. n. 32. Magnitudo Plat. Pennanlii. An hornolinus Platycercus püea- tus? Habitat in IVova - Hollandi'a. X^Mus. Paris.). 6. Ps. murinus Sioains. Viridis: lora, genae, regio parotica, men- tutn ac totius colli la^lus anteriüs coerulescenti-cinerea ; frons et vertex viirenti-coerulca ; rectricutn apex cocralescens ; rostrum et pedes in- tense cinerea; oculorum iris avellanea. Psillacas murinus Sivains. Zool. Illustr. n. iß. t. 8i). Rlagnitudo Sit. murinae Linn. Habitat, ut videtur, in Ame- rica. Sioains. Avis a Psittaco murino Linn. signis exhibitis dis- cedere videtur (Vide Sit. mwinain, pag. 640). 7. Psitlacara nana. Viridis 3 frons, Collum anterius pectusque grisescentia. Psittacara nana f^ig. Zool. Jour. 1830. p. 272- Longitudo 8 % "• Habitat in Jamaica. (Vide Sit. murinam, pag. 640). ^. Palaeornis rosaccus. Viridis, supra dilutior; pectus medium, femorum tectrices rectricesque infra rosacea. Palaeornis? rosaceus Vig. Zool. Journ. 1830. p. 274. Habitus et magnitudo Pal. Ale.candri. Patria . . . ? g. Palaeornis inornalus. Palaeornis inornatus Fig. Zool. Journ. 1830. p. 274. (Vide Pal. cubicularem, pag. 510). 10. Ps. verticalis. Ptilosis tota obscure viridis; gastraeum no- taeo dilutius; vertex in medio coccineiis; remiges intense coeruleae; cauda supra virescenti-fusca, subtus fusca. 742 Psittacus verticalis Lath. Synops. Suppl. et Auctor. Rostrum robustum, coeruleunHj apice nigrutn ; pedesfusci; cauda longa, lanceolata. Longitudo 18" (mens. angl). Habitus Platycerci erythrotis. Habitat in Nova-Hollandia (in portu Jackson). Lath. 11. P. heverianus. Ptilosis pallide viridis; caput et Collum flava; crissum coccineum ; remiges rectricumque apex coerulea. Psittacus Leverianus Gmel., Psittacus erythropygiusLath., Hu hl. Rostrum obscurum; cauda elongata, cuneata. Magnitudo fere Psittaci aestivi. Habitat, ut videtur, in India orientali (hath-). Observationes. Lathamii descriptio e specimine naturali Mu- sei Leveriani. — An Sittace Jendaya? Sed magaitudine ninais difFert. 12. Ps. pallidus. Flavus; alae albidae, leviter rosaceo-tinctae ac pro vario ad lucem objectu viridi-reflectentes; rostrum pedesque pal- lida; cauda modice cuneata. Psittacus pallidus Shaw Mise. t. 258- Lath. Suppl. Longitudo &". Habitat in Nova-Hollandia. Certo alius speciei varietas! Tabulam Shawii non vidi. 13. Ps. squamosus. Caput, Collum et pectus nigra, plumis ob- scure aurantio-cinctis , unde quasi squamosa; tergum infimum, uro- pygium ac abdomen medium sanguinea; humeri coccinei; capitis pars anterior, venter, tibiae ac reliqua ptilosis intense viridia. Psittacus squamosus Lath. Rostrum, pedes et ungues obscura; orbitae nudae, pallidae. Lon- gitudo 8 Vi"' Habitat in Cajenna; proximus Sit, versicolori. An eadem, junior avis? 743 l/f. Fs. mgricoUis. Viridis, Collum anticum pectusque nigra; sinciput orbitaeque sulphurea; lora lineaque ad latera colli alba} ah- domen obscure viridej remiges rectricesque nigrae, marginibus coe- ruleis. Psitlacus nigricolHs Lath. Synops. Av. Suppl. Rostrum pedesque nigra. Magnitudo Palaeorneos Alexandri. HaJ)itat in Brasilia (?). Obseroatio. Descriptio ex icone. 15- Ps. carolinensis. Supra saturate viridis j infra flavescenti- viridis; caput, coUum anticum et facies ochraceo-aurantia, sine rube- dine ; abdomen suhaurantiam ; remiges virescenti - coeruleae ; regio periophthalmica nuda, tectrices alarum inferiores laete viridee. Ps. carolinensis Linn., Gmel. (synonymiae pars maxima spec- tat ad Sitt. ludovicianam') , Lath. (exclus. var. ß), Huhl. \. c. p. 23. n. 18. Habitus Sitt. ludovicianae. Longitudo ^y^". Habitat in Caro- lina. (Mus. Lugd., fide Kühl'). l6. Ps. Jaguilma. Viridis; remiges apice fuscae; orbitae (an potius iridesi') fulvae. Psittacus Jaguilma Molina Hist. nat. Chil. p. 228, Gmel. Tiirturis magnitudine; cauda longa, cuneata. Habitat in regno Chilensi, aestate in montibus Cordilleras. Avis (fide Poeppig) in Cää' mensibus Junii et Julii gregibus ingentibus adveniens (v. Frorieps Notiz, aus dem Geb. der Natur- iind Heilk. Bd. XXIII. pag. 280). 744 17- Trichoglossus capistratus Fig. et Horsf. Transact. of the Linn. Soc. 15. p. 290. Vide Trichogloss. muUicolor, pag. 554). 18. Ps. pygmaeus. Ptilosis tota eleganter viridis, plumarum omnium apex virescenti-flavus; remiges intus obscurae; rostrum al- bidum, cera obscuraj pedes plumbei. Psittacus pygmaeus Gmel, Lath. et reliquor aiictor. Cauda longula, cuneata. Longitudo 6" (mens. angl.). Habitat in insulis maris pacifici (an in O-Tahiti?'). A cel. Latham ad spe- cimen Musei Leveriani descriptus. IQ. Ps, lineatus. Viridis, remiges subtus fuscae, margine inte- riore pallidae. Psittacus lineatus Linn. Syst. III. App. p! 223, Gmel., Lath. Habitatio dubia. Magnitudö Turturis; remiges subtus fuscae, margine inferiore pallidae , unde alae subtus lineis pallidis longitudi- nalibus, tenuissimis; cauda cuneata corpore paullo longior. 20- Ps. peregrinas. Viridis, subtus ad flavum vergens; tectrices alarum superiores in medio paliide fuscae; unde in alis fascia lata; cauda brevis, cuneiformis; pedes paliide rubri. Longitudo 8". Insu- lae maris pacifici. Psittacus peregrinus Lath. Vide Trichogl. palmarum. B. Cauda brevi, conica sive recto-truncata. 21. Ps. dubius. Ptilosis viridis; Collum totum rufescens; Caput, mentum et alae viridia; alula extus remigesque coeruleae; rectrices flavido-virides , quatuor intermediae apice coeruleae, utrinque exter- nae quatuor ibidem fuscae. Psittacus dubius Lath., Hu hl. 1. c. 745 Rostrum pedesque pallide oornea; regio a rOstri basi ad oculos et circa hos nuda, flavescens; cauda cuneata, brevis. Longitudo Q ". Habitat . . . ? Aflinis, ut videlur, Piono fuscicapülo. Observatio. A cel.Lath. ad specimen Muse! Britanici descriptus. 22. Ps. Sosove. Viridis; macula alarum tectricuraque flava; rostrum et pedes grisea. Pelite Perruche de Caj. Buff. PI. enl, 45(5. f. 2. ifigiira cum descriptione parum congruens). Psittacus Sosove Gm eh, Lath. Habitat in Cajenna, Gujana. Observatio. Buffonii icon monstrat uropygium et crissum flava. (Vide Sit. Tuipara). 23. Ps. unicolor. Plilosis tota rubra; notaeo coccineo; remiges versus apicem nigricantes; rostrum aurantium ; pedes nigrescentes; cauda subgradata. Lori unicolor Le Faill. 1. c. t. 125. Psittacus unicolor Sechst, in Lath. Uebers. d. Vög. S. 93, Kühl. 1. c. p. 39. Longitud6 10 "• Habitat in India orientali. Vix ab Eo'e rubra diversus. Icon sine dubio e speciraine domefacto. 24. Lorius Isidori Stvains. Zool. Illustr. See. ser. n. I. (Vide observationem in fine descriptionis Eois variegatae pag. 56l). 25. Ps. Orientalis. Viridis; alarum margo remigesque primariae coerulescentes; cauda versus apicem nigra et coerulea, apice flava; rostrum rubrum, apice flavum. Psittacus orientalis Lath., Kühl. 94 T4Ör 8'i'jjPedes flavi; InagDituJo Psütaci aestiv'i.r Habitat in I/idl'a ürien- tciH. Uli \\die\\xrr,A9tfaPsiUacoidi sumatj'anae quam Psü. gramineae proximus. .,.~r>.„...,\ , ,:"jt 2ß- Ps. haiianensis 'Kiihl. Elümae colli lateralis et totius cor- poris inferioris lilacinae , omnes nigricanti -cinctae; dorsiim, alae ab- ■■.,.•■1. ■.-■ ; jiii' .'i r..."j'. ■-■.; .).; :: ■ ; : il i .. .'V .\' " .... i . : dominisqu'e latera saturate viridia; cauda supra.virescenti-purpurea, lllacino-reflectens, subtus viridis; remiges primariae basi virides, apice coerulescenti-nigrae; sequeixtiurii basis alaruraque margo angustus sanguinea; caput supra yiindi-coerulescens; facics virescenti-coeru- lescens. Psittacus havannensis Kahl. \. c. p. 79. n. 138- An sane adultus Psit. hav. auctorüm? . 27. Ps. aureus. Ptilosis tota flava, excluso alarum margine ro- seo; rostro, pedibus, orbitis ac cera incarnatis, Le Perroquet cVor Le Vaill. 1. c. t. 138- Psittacus aureus Bechst. in Lath. Uebers. d. Vög. S. 103, Kühl. 1. c. p. 99. Habitus Pioni Senegali. Certo ejusdem varietas ! 28. Ps. adscitus. Viridis; pileus stramineus; gSnae eleganter coeruleae; dorsum atrum, flavo-striatum; tergum lutescens ; pennäe scapulares nigrae; tectrices alarum remigesque intense coeruleae, vi- ridi-limbatae; crissnm rubfumj rcctrices laterales coeruleae, margine et juxta rhachin maculis parvis obscuris notatae, mediae obscure virides, Psittacus adscitus Lath. Rostrum stramineum; pedes obscuri. Longitudo 11 Vi"- Patria..? Observatio. Descriptio, uti videtur, ex icone. >747 2C). Ps. piirpiveus. . Fröns flpva; vdrtex purpureus; coUum, dorsum, alae et cauda viridia; jugulum, pectus et abdomen grisea (Jrench-graj-) ; humeri coerüTiäT; torques nuchae flavo-fusca. Psülacus purpureus Di^t^riäftsen Philos. Mag. 1832. p. 387. i>\ %^ Hahitat' in Noha - I/oiländia. '"' 50. Ps. Simplex. Viridis, siiprabbscuriör, i-ostrum et pedes cana. Sonnerät. "Vo}'. ä la Nouv. Gumee pag. 76. t. 28. fig. supe- rior. PsütQCus. siroplepc Kühl 1. c. p.. 66. Irides dilutissime flavae. Magnitudo Ps. Galgnli. Observalio. Iconem supra citalam non vidi. ■Psittaci auctorum sequentes nuUo modo d^finiendi.e foro (orni- thologicD) felegandi sunt: Psit. ater. ^— Psit. choraeus. — Psit. coeruleocephatus. — Psit. ery~throchlorus. — Psit. atricapillifs. {VoTsan Eos ornata. Vide hanc pag. 562).. • Desideraluc descriptio psittaci cwjvisdaiji a. celß. Eor.stcris in insula Tanna öbservata, et istis paucis verbis indicati: „Auf der Ebene ^ dem Walde hielt sich eine .Menge grosser Papagayeri vch schönem schwarzem, rothem. und gelbfleckigem Gefieder auf, sie sassen aber in den Gipfeln der Feigenbäume, wo sie, wegen allzu grosser Höhe und des dicken Laufes mit Schrotschüssen nicht zu erreichen waren." ^Försters Pieise um die WeJJ:..II. S. 2.64).. An Platycerci species? ni.iil I 94 = 748 INDEX. Cacatua cristata galerita , Leadbeateri molucceusis Philippinarum roseicapilla sulphurea Calyplorhynchus Banksii funereus Leachii stellatus Temminckii Charmosyna papuensis Coracopsis mascariua nigra . Corydon galeattis Coriphllus cyaneus eiichlorus Kuhlii saphirioas solitarius Dasyptilus ■ . Pecquetü . Deroptyus accipitrinus Domicella atricapilla coenileata garrula Lory . punicea 749 750 Sittace brasjlien^s . domjniceijsis . Dufresnejinus Erithactts . erytjirurijs , festiyiis . , havanensi^ hypochondriacus leucocephaliis ochrocephalus poecilorhynchus Pretrei pulveruleiitus . linaceus xanthops acuticaudata Anaca , Aracanga Ararautia aur?a , cactoninj Caiunde Chiripcpe chlorogenys cruentata euoßs ♦ flaviventris glauca giijanensis hyazinthina Jendaya Illigeri lepida . lept.orhyncha leucotis Itidoviciana lutea , Pag. 671 664 645 668 638 646 661 667 659 652 650 666 655 675 037 669 634 633 641 636 301 677 678 493 , 547 . 549 550 554 550 . 553 546 548 547 552 . 499 632 lieber die fossilen Insectenfresser, Nager und Vögel der Diluvialzeit, mit besonderer Berücksichtigung der Knochenbrekzien an den Mittel- meerküsten. Von Dr. Rudolph PVagner in Erlangen. Ueber die fossilen Insectenfresser, Nager uijd Vögel der Diluvial zeit. Öeit Cuvier mit seinem durchdringenden Forschergeiste aus der Tiefe der Erde eine längst begrabene Welt organischer Wesen her- vorgerufen hat, ist ein solcher Eifer für das Studium dieser Ueber- reste erwacht, dass die vorweltliche Fauna des mittlem Europas fast eben so gut gekannt ist, als die jetzt lebende. Mit besonderer Sorg- falt hat man die Lager neuerer Bildung, welche ihre Entstehung der allgemeinen Fluth verdanken, und die darin vorgefundenen Reste von Säugelhieren näher untersucht, und was Cuvier hier begonnen und Buckland der Vollendung nahe gebracht hat, das haben die Beobach- tungen zahlreicher Naturforscher im Einzelnen ergänzt und verbessert. Demungeachtet sind es bis jetzt blos die Reste grösserer Thiere, die man so genau kennt, dass wohl wenig neue Entdeckungen dar- iiber gemacht werden können. Die Knochen der grossen Pachyder- 95 754 men, Wiederkäuer, Pferde und Fleischfresser fielen, schon ihrer Grösse und darum ihrer bessern Erhaltung wegen, den ersten Sammlern und spätem Beobachtern am meisten in die Augen. Die Gebeine und Zähne der Mammuths, Rhinozerosse, Hippopotamus, welche oft zu ganzen Skeleten vereinigt im Sand und Lehm der Diluvialformation der Thäler, von der Ostgrenze Sibiriens bis ans Cap Finisterre, ge- funden werden : die Bären , Löwen und anderen reigsenden Thiere, welche oft wunderbar vollständig erhaltene Reste in den Klüften und Höhlen der Kalkgebirge von Deutschland, Frankreich, England und Italien zurückgelassen haben, sind es, welche von der Thierpopulation des alten Europa's am genauesten bekannt sind. Minder vollständig und nur sparsam hat man bis jetzt die Knochen der kleineren Nage- thiere und Insectenfresser aufgewunden; sie wurden entweder gänzlich übersehen, oder waren wirklich nur in geringer Zahl die Begleiter der Ucberreste grösserer Thiere. Nur in den merkwürdigen Kno- chenbrekzien, welche die Kalkfelsspalten an verschiedenen Punkten des adriatischen und Miltelmeers ausfüllen, hat man durch Ciivier und spätere Naturforscher einige Kenntniss von der zahllosen Menge kleiner Nager erhalten, welche öfters der einzige Bestandtheil jener Diluvialbildung zu seyn scheinen. Als ich im Frühjahre 1828 die Insel Sardinien besuchte, und in CagUari eine kurze Zeit verweilte, hatte ich Gelegenheit, die vom Ritter ha Marmora daselbst entdeckte Knochenbrekzie mit einiger Müsse zu untersuchen, nachdem ich zuvor die Lagerungsverhältnisse und einen Theil der eingeschlossenen Säugethierknochen und Schal- thiere an der Brekzie von ISizza und Vülafranca gesehen hatte. Cuvier beschreibt die Knochenbrekzie von Cagli'ari, und obwohl ihm nur ein faustgrosses Stück zu Gebote stand, so entdeckte er doch in derselben die Picste von einer Spitzmaus, einem Lagomys, einer Wasserratte und einer Eideclise. Die Stelle, womit dieser be- rühmte Naturforscher seine Untersuchungen über die sardinische 755 Knochenbrekzie schllesst ') , feuerte mich in meinen mühsamen Un- tersuchungen an, und es gelang mir, zu dem bereits Bekannten eine Menge neuer Thatsachen hinzuzufügen. Ueber die Lagerungsverhält- nisse der Sardinischen Knochenbrekzie und die in' derselben gefun- denen Thiere habe ich bereits eine kurze Beschreibung an einem an- dern Orte gegeben 2), und über die merkwürdigen Verhältnisse der fossilen Lagomysarten zu den lebenden habe ich ebenfalls Einiges bekannt gemacht ^). Später konnte Ich bei grösserer Müsse nicht nur die bereits gesammelten Fragmente einer nähe«en Untersuchung unterwerfen, sondern es gelang mir auch, aus einer Menge von Brek- zienstücken noch manche interessante Ueberreste herauszuschlagen und in mehreren Cabinetten von Deutschland ähnliche zu untersu- chen. Sehr merkwürdig war es mir, in der Gaylenreuther Höhle bei Muggendorf ebenfalls Spuren kleiner Nagethiere aufzufinden, welche den vielen früheren Naturforschern, die diese Höhle besuchten, ent- gangen waren. Nur der Graf von Münster hat ebenfalls kleine Säu- gethierreste aus dieser Knochenhöhle erhalten. Ich beschränke mich in dieser Abhandlung auf die Beschreibung der Ueberreste von kleinen Insectenfressern, Nagern und Vögeln, da ich im Stande bin, Abbildungen davon in solcher Vollständigkeit zu geben, wie sie bis jetzt noch nicht erschienen sind. Fledermaus. Die Reste von Fledermäusen gehören unter die seltensten Ueber- l) Recherches sur hs ossemens fossiles, 3 cme Edit. Tome IV. p. 207: ,,Que ne de- couvriroit-on pas , si quelque habitant du pays se donnoit pendant quelques mois sur une certaiiie quantite de ces brcches, la peine que j'ai ete reduit & prendre sur UD si petit fragment." 2) Kastner's Archiv für die gesammte Naturlehre XV. Band, Heft I. S. 10. Ich habe daselbst bereits folgende Thiere erwähnt, welche ich ge- funden hatte: Fledermaus, Spitzmaus, Hund, Wolf, Lagomys, Batte, Feldmaus, 2 Wiederkäuer, 4 Vögel, eine Eidechse, eine Natter, eine Landschnecke. 3) Isis von Oken. Jahrgang 1829. Heft XI. Seite 1152. 95 - 756 bleibsei der vorvveltlichen Thiere, und man glaubte lange, diese hät- ten so wenig, als Affen vor der Fluth gelebt. Nachdem Cuvier viele Jahre lan" in den Gypsbriichen des iMontmartre die Knochen fossi- ler Thiere aufgesucht und eine bewundernswürdige Menge von Arten zusammengebracht hatte, erhielt er, erst nach der Vollendung der zweiten Auflage seines grossen Werkes, von jener Grabstätte urwelt- licher Thiere auch eine deutlich erhaltene Fledermaus. ,,Die Existenz dieser Gattung," sagt Cuvier, „ist um so merkwürdiger, als ich we- der in dieser Formation, noch in einer der späteren Gebirgsbildungen weiter eine Spur von Fledermäusen oder Vierhändern aufgefunden habe" •)• Später spricht Graf von Münster von den Ueberresten ei- ner Fledermaus , welche sich zugleich mit Knochen von Feldmäusen, Bären und Hyänen in der Höhle von Briimberg im Baireuthischen, im Uebergangskalke, gefunden haben 2). Ich verdanke der Güte des Herrn Grafen die Mittheilung dieser Reste, welche vorzüglich in Ex- tremitätenknochen bestehen. Ich muss aber gestehen, dass ich sie so wenig, als die mit vorkommenden Gebeine von Fröschen, Fischen, Mäusen, Spitzmäusen, Maulwürfen, Vögeln, Eidechsen, welche alle mit den hier zu Lande lebenden die grösste Aehnlichkeit haben , für wirklich fossil halte; sie haben weder das Aussehen acht fossiler Knochen, noch kommen sie mit vorsündfluthlichen Gebeinen in fester Brekzie vor, sondern liegen entweder ganz lose, oder sind blos in einen kreideweissen Tuff eingeschlossen. Derselben Meinung ist auch Goldfuss. Buckland, Margel de Serres und andere haben gezeigt, dass man bei den kleineren Resten in Höhlen in Bezug auf ihren Ursprung sehr vorsichtig seyn muss, da sie öfters postdiluvianisch sind. Kaninchen, Mäuse, Fledermäuse trifft man häufig lebend in Knochenhöhlen, oft in grosser Menge an; sie kommen darin uro, I) Discours sur lei revolutions de la surface du globe , Seme Ed. 1828. p. 325. Hier ist die Steinplatte auch abgebildet. 2) Bidleün des seiences naturelles. Vol. IX. p. 275. 757 verwesen, und so findet man ihre Knochen nicht selten neben den anlediluvianischen. Ich selbst fand in der Knochenbrekzie von Cagliari den linken Unterkiefer einer Fledermaus, zugleich mit Resten vom Lagomys, welcher alle Kennzeichen des wirklichen Fossilseyns an sich trägt. Er enthält noch drei hintere, wahre Backzähne imd einen falschen; vor diesem befindet sich eine kleine Zahnhöhle für einen zweiten falschen Backzahn und eine slärkcre für einen Eckzahn. Das Thier, von welcliem der Unterkiefer herrührt, gehörte also einer von den Gattungen, welche nur 5, nicht 6 Backzähne auf jeder Seite haben. Man sieht fig. 1 a den Unterkiefer in natürlicher Grösse, fig. 1 b die Zähne etwa fünffach vergrössert. Mit Phyllostoma hastalum ver- glichen zeigte er viele Aehnlichkeit, nur ist der fossile Unterkiefer- knochen dünner, aber fast eben so lang. Sonst ähnelt er an Bildung' und Grösse auch der Vespertüio discolor. Er sieht mehr bräunlich aus, als die übrigen in der Knochenbrekzie von Sardinien gefundenen Reste , und die sonst glänzend weissen Zähne der Fledermäuse er- scheinen hier wie mit einer Baize kastanienbraun gefärbt. Bei Herrn Professor Bronn in Heidelberg entdeckte ich in einem Stücke fester Knochenbrekzie aus dessen Sammlung , von Anlibes, ein Unterkieferfragment mit zwei wahren Backzähnen, das unzwei- felhaft von einem Insectivoren kommt, von -welchem ich aber, seiner Kleinheit wegen, und weil es nur etwas aus der festen Brekzien- masse heraussah, nicht mit völliger Sicherheit bestimmen konnte, ob es einer Fledermaus oder einer Spitzmaus angehört. Doch glaube ich eher, dass es von einem Thiere ersterer Gattung ist, vielleicht von etwas geringerer Grösse, als die sardinische Fledermaus, etwa wie die bei uns vorkommende f^cspertilio pipistrelliis. In demselben Stücke befanden sich noch ein kleiner Coluber- oder Eidechsenwirbel, und einige andere, nicht bestimmbare kleine Knochenfragmente. 758 Spitzmaus. Die eigentlichen Insectivoren gehören ebenfalls zu den seltenen Erscheinungen in den Gebirgslagern, und sind bis jetzt nie in den älteren Schichten, sondern nur im Diluvium und im neueren Schwemm- lande gefunden worden. BiUaudel fand in der Höhle von Avisen, bei St. Macaire im Dep. de la Gironde, Knochen vom Maulwurf mit Ueberresten von Hyänen und anderen Thieren, nebst einer Art Insectivoren, welche ihm zur Gattung Sorex zu gehören schien ')• f^on Schlotheim hatte schon früher Zähne und Knochen von Spitzmäusen, mit Resten von Füch- sen, Wieseln, Hasen, Ratten, Maulwürfen, Eichhörnchen, Eulen, Frö- schen und sogar von einem Haushuhne, in den Lehmausfüllungen der Gypsspalten bei Köstritz , zugleich mic Menschenknochen und wirk- lich urweltlichen Rhinozerossen gefunden 2). Doch erhebt dieser Naturforscher selbst beträchtliche Zweifel gegen den urweltlichen Ursprung jener ersterwähnten, mit jetzt lebenden vollkommen über- einstimmenden Reste. Vor Cuvier war das Daseyn der Spitzmäuse in den Knochen- brekzien unbekannt. Erst in der zweiten Auflage seines grossen Werkes beschreibt er solche Pieste '). Er schlug sie aus einem Stück Knochenbrekzie heraus, welches er von Sardinien erhalten hatte; sie bestanden aus einem Kieferfragment mit drei Backzähnen und einem Oberarmbeine. Die Grösse kam mit unserer Sorex fodicns überein. Die Spitzen dieser Zähne waren orangegelb gefärbt, wie bei mehre- ren lebenden Spitzmäusen, namentlich bei Sorex fodiens L. {Sorex 1) Bulletiu de la Soc, Linn. de Bordeaus, tom. I. p, öig> daraus im Bulletin des Sc. naturelles. Vol. XIII. p. 427. 2) Fetrefaktenkunde. Nachtrag I. S. g. 3) Recherches sur les oss. foss. 5cmc Edit. Vol. IV. p. 206 und Planche XV. fig. 27 uud 28. 759 Dauhenlonü Erxl), an der Wasserspitzmaus, und hti Sorex remif er Geojfr. nach Cuviers Angabe. IVlir ist nicht bekannt, dass sonst in einer Knochenbrekzie die Reste einer Spitzmaus aufgefunden worden seyen ; blos ]\öggerath erwähnt ')> dass man in der von Dalmatien -welche aufgefunden habe. Ich erinnere mich aber, weder in Parlsch's ^) Schrift, noch sonst irgendwo die bestimmte Angabe gelesen zu haben. In der Sardinischen Knochenbrekzie habe ich mehrere Frag- mente einer Spitzmaus aufgefunden, welche mit der von Cuvier ab- gebildeten übereinstimmen. Fig. 2 a ist das vordere Stück eines lin- ken Unterkiefers in natürlicher Grösse , fig. 2 b etwa dreifach verr grössert abgebildet. Fig. 3 stellt das hintere Stück eines anderen, ebenfalls linken Unterkiefers dar. Die Spitze des vorderen Schneide- zahns ist in fig. 2 deutlich gelb gefärbt. Durch die gefällige Mittheilunfc; des Herrn Dr. Michahelles er- hielt ich mehrere von Brehin gesammelte und bestimmte Spitzmäuse. Dieser verdienstvolle Naturforscher hat die bisher bekannten Arten in mehrere neue zerfällt und in der That zeigt der Zahnbau derje- nigen, welche ich gesehen habe, solche Abweichungen, dass ich hierin Brehm beistimmen muss, so wenig ich sonst seine Methode, neue Arten in die Ornithologie einzuführen, billigen kann. Der fossile Unterkiefer wurde verglichen : 1) Mit Sorex piatensis Brehm. Der fossile ist dem Vorder- zahne nach zu urtheilen (da die Thiere in Bälgen waren) etwas grös- ser; beide haben röthlich gelbe Spitzen, aber der Schneidezahn von Sorex pratensis ist oben gezähnelt, während der fossile eben oder nur an der Spitze mit einer schwachen Ausschweifung versehen ist. 1) Uebcrsetzung von CuuiVri Umwälzungen derErdrinde. Bd. 2. 1830. S. 421. 2) Ueber das Dctonatinnsphanomen auf Meleda. Wien 1828. 160 2) Mit Sorex leucodon Herrn. Diese Spitzmaus hat zwar un- gezähnelte Schneidezähne im Unterkiefer, aber der Schmelz ist ganz ■weiss. 3) Mit Sorex araneus. Hier finden sich ebenfalls ganz weisse Zähne; scheint aber etwas kleiner zu seyn als der fossile. 4) Mit Sorex fodiens. Mit dieser Art scheint die fossile die meiste Aehnlichkeit im Zahnbau gehabt zu haben. Die Grösse ist bei beiden gleich, die Spitzen sind gelbroth gefärbt, die Schneide ist oben und vorne schwach ausgerandet. 5) Mit Sorex rivalis Brehm. Diese Art bietet im Zahnbau keine besonderen Verschiedenheiten von der vorhergehenden dar. Das Unterkieferfragment fig. 3 verglich ich mit einem Skelete, angeblich von Sorex araneus, in der Sammlung der Akademie der Wissenschaften in München. Die Zähne im fossilen Unterkiefer zei- gen sich schon etwas abgenutzt, tragen aber deutlich die Bildung der Gattung Sorex an sich. Characteristisch ist ebenfalls die Form des Processus coronoideus und des hinteren , unteren Fortsatzes. •An dem erwähnten Skelete war dieser letztere schmaler, dünner, länger und ragte mehr gerade nach hinten, nicht abwärts. Der ganze Unterkiefer war in allen seinen Dimensionen kleiner und weniger stark als der fossile. So möchten meine Beobachtungen mit denen von Cuvier über- einstimmen, und wir beide eine Art aus der Sardinischen Kno'chen- brekzie beschrieben haben, welche mit unserer Wasserspitzroaus (So- rex fodiens) viele Aehnlichkeit hatte, ohne ihr völlig zu gleichen. In Fig. 4 ist ein Oberarmbein abgebildet, das ebenfalls seiner ganzen Bildung nach, mit dem breiten unteren Ende und den vor- springenden Gondylen , einer Spitzmaus angehörte; es ist, wie ein 76l ähnliches, von Ciwicr abgejaildetes , gleichfalls aus der Sardinischen Knochenbrchzie. Eben daher ist das Oberschenkelbein (fig. 4 b), das wahrscheinlich auch von derselben Spitzmaus ist; ich kann diess je- doch nicht genau bestimmen, da mir in diesem Augenblicke kein Ske- let einer Art Sorex zu Gebote steht. Beide sind in natürlicher Grösse abgebildet, während das Oberarmbein bei Ciwier ') beträchtlich ver- grössert ist. Fossile Nagethiere der Diluvialzeit. In allen Gebilden des Diluviums hat man bereits Nagethiere ge- funden, nirgends aber in solcher Menge, als in den Spaltenbrekzien, welche auf eine so merkwürdige Weise in einem Zuge von der Sud- spitze von Spanien um die ganze Nordküste des Mittelmeeres bis an die Gestade von Dalmatien und Griechenland herumgehen, und eben- falls in Corsica, Sardinien und Sizilien aufgefunden worden sind. Diese Ausfüllungen enthalten zum Theile dieselben Thiere, wie die Höhlen der Kalkgebirge im nördlichen Europa, nur walten hier die fleischfressenden Thiere bei weitem vor, die kleinen Nagethiere treten zurück. Zu den im Diluvium beobachteten Nagelhieren, welche ich nicht selbst untersuchte, gehören das Stachelschwein, wovon PenÜand ei- nen fossilen Zahn im Val d'Arno bei Sangiovanni gefunden hat ^v und der Biber, wovon man eine grosse Art bei Taganrog {Castor Trogonlheiium Cv., Trogontheriiim Cuvieri Fischer}, andere in den (älteren?) Torfmooren Europa's gefunden hat 5). 1) I. c. PI. XV. fig. 28. 2) Cuvier Recherches Vol. V. 2- p. 518- 3) Ebendas. Vol. V. 1- p. 44. Neuerdings hat man auch in der Auvergne einen Biber aufgefunden. Vgl. Croizet und FoherCs Rech, sur les oss. foss. du Fuj de Dome. 96 762 Die übrigen Nager beschränken sich auf die Gattungen Lepus, Lagomys, Mus und Aroicola. Hasen und Kaninchen. Lepus. Reste, besonders Kiefer von Hasen und Kaninchen, hat man bis jetzt in mehreren Höhlen Frankreichs und Englands, und in den Knochenbrekzien an den Mittelmeerküsten gefunden. Die Unterkiefer, welche Cuvier , nebst Stücken vom Oberarm- beine, Oberschenkelknochen und vom Ellenbogenbeine aus der Kno- chenbrekzie von Cette abbildet, gehörte nach Cuoier einer Art Ka- ninchen, welche dem unsrigen an Bau und Grösse ähnlich gewesen seyn muss *)• Das Schulterblatt, welches er einer zweiten, kleine- ren Art zuschreibt 2), scheint mir eher von einem Lagomys herzu- rühren, was durch eine Ai%abe von Margel de Serres uia so wahr- scheinlicher wird, nach welcher in der Knochenbrekzie von Cette ein ganzer Kopf von einem Lagomys aufgefunden wurde 3). Doch giebt auch dieser Naturforscher an, dass sich in dieser Brekzie ausser dem gewöhnlichen Kaninchen, Reste von einem finden, welches um ein Drittheil kleiner war. Unserem Kaninchen, wie dem von Cette musste das Thier sehr nahe verwandt gewesen seyn, von welchem Cuvier einen Unterkiefer abbildet *), der aus der Brekzie vom Monte Uliveto bei Pisa abstammt. Knochen von der Grösse eines Kaninchens fand Cuvier auch in der Brekzie von Corsica 5) ; diess bestätigte Bourdet, indem er einen daselbst gefundenen Kiefer abbilden liess ^J. Risso spricht von Ueberresten von Lepus aus der Knochenbrekzie von Nizza ^). Reste von einer Art Hase» oder Kaninchen (die dem ge- 1) Recherches Vol. IV. p. 177- pl. XIV. fig. 13 bis 18. 2) Ebendas. p. 178. 3) Essai pour servir ä Thistoire des animaux du midi de la France. Paris. 1822- 4to. p. gö. 4) I. c. p. 196. 5) 1. c. p. 199. 6) Memoires da la Soc. Linneenne de Paris t. IV. (l825) p. 52. fig. 3. 7) Histoire -naturelle des princip. prod. de l'Europe meridionale T. I. p. 151. 7Ö3 meinen Hasen gleichen) beschreibt Buckland aus der Grotte von Kirkdale •)■ Was die Kiefer betrifft, welche Cuvi'er aus der Knochenbrekzie von Gibraltar nach Camper abbildet und beschreibt 2), so glaube ich ' nicht, dass sie von einem Kaninchen, das kleiner gewesen seyn müsste als das unserige, herriihren, sondern ich halte sie für Kiefer von La- gomys. Ciivier schwankte selbst, nachdem er die Lagomysreste von Corsica gesehen hatte, ob er sie zu dieser Gattung oder zum Kanin- chen rechnen sollte. In der Knochenbrekzie von Cagliari, welche ich auf das Ge. naueste und in unzähligen Stücken untersuchte, fand ich nie eine Spur von einer Lepusart. Dagegen sah ich Kiefer davon in der Kno- chenbrekzie von Nizza. Das Naturalienkabinet der Universität Erlan- gen besitzt ein Stück Knochenbrekzie, fn welches der Unterkiefer eines Kaninchens eingeschlossen ist und das höchst wahrscheinlich aus Nizza stammt. Es ist eine Unterkieferhälfte der rechten Seite mit 5 Backzähnen und übertrifiFt unser gewöhnliches Kaninchen an Grösse kaum. Hasenmaus. Lagomys. Fossile Reste von Lagomys hat Cuvier zuerst in der Knochen- brekzie von Corsica '), und dann in der von Sardinien aufgefunden *). Wie wir eben gesehen haben, dürften auch die Brekzien von Gibral- tar und Gelte solche Reste enthalten, üisso hat mehrere Knochen in der Brekzie am Schlossberge bei Nizza gefunden, die er dem La- gomys zuschreibt =). Nach Chabriol und Bouillet ^) , so wie nach 1) Reliquiae diluvianae pl. XIII. f. 8- 2) L- c. p. 174- pl. XIII. fig. 4. 3) L. e. p. 199. pl. XIV. fig. 4 — 6. 4) L. c. p. 203. pl. XV. fig. 16 — 20. 5) Risso Hist. Dat. de«, princip. etc. T. I. p. 131. 6) Tableau comparatif. Note, als Äohaog zu ibiem crotsen Werke. 96* 764 Croizet und Fobert *) , haben sich Reste von Lagomys ebenfalls in dem berühmten Knochenlager in der Auvergne im Ddp. du Puy de Dome gefunden. In ungeheurer Menge, welche allen Glauben übersteigt, fand ich Ueberreste von Lagomys in der Knochenbrekzie von Cagliari, und lob habe in zahlreichen Exemplaren fast alle Theile des Skeletes mehr oder minder vollständig erhalten ; vom Schädel nur Fragmente , aber gerade die characteristischen , Oberkiefer und Unterkiefer mit den Zähnen. Fig. 5 bis 23 stellen die ganze Suite dar. Fig. 5 ist der Zwischenkiefer von innen dargestellt, um die kleinen hinteren Schnei- dezähne zu zeigen, das eigenthümliche Mei'kmahl der Gattung Lepus und Lagomys. Die Form der äusseren, vorderen Schneidezähne ist bei beiden Gattungen gleich, die hinteren, inneren dagegen sind bei Lagomys von aussen nach innen etwas abgeplattet, so dass ihr läng- ster Durchmesser von vorne nach hinten fällt; gerade umgekehrt ist es bei unserm gemeinen Hasen und beim Kaninchen, hier sind sie von vorne nach hinten abgeplattet. Die Durchschnittsfläche gleicht bei Lagomys einem von vorne nach hinten gerichteten Ovale, bei Lepus einem ungleichseitigen , von Innen nach aussen längeren Vier- eck Dieses bisher nicht beachtete Unterscheidungsmerkmal kann in Zukunft für die Bestimmung solcher fossiler Nagethierreste von Wichtigkeit werden. .Am Oberkiefer (Fig. 6 a und 6 b) bemerkt man sogleich eine Verschiedenheit der Form und Zähnezahl vom Kaninchen. Der haken- förmige Fortsatz auf der Mitte der äusseren Fläche fehlt beim Hasen und Kaninchen, findet sich dagegen bei dem von Cuvier abgebildeten fossilen Lagomysschädel und bei Lagomys ogotonna. Die Hasen- sattuns hat 6 Zähne im Oberkiefer; die Gattung Lagomys, wie man ■ .:^j. ,11/i . — nS-r-dt -«jS .VX- '.lo -T-r^ .■{ .i . l) Rechirches sur les ost.fots. du- ■ Tay 'de'DSmänaÄh Bulletin de«' ec. nat. Mars 1829- p. 346. 765 ebenfalls in der gegebenen Abbildung (Fig. 6 b) finden wird, nur 5; der letzte kleine Backzahn fehlt nämlich hier ganz. Auch ist die Form der Zähne etwas verschieden. Keiner der fossilen Oberkiefer, welche ich besitze, war so vollständig, um nachweisen zu können, ob die Gattung Lagomys die für die Lepusarten characteristische durchbrochene Stelle am Oberkiefer vor dem Jochbogen habe. In- dess ist diess nach den von Cuvier gegebenen Abbildungen der Fall bei L- ogolonnn und corsicaiius. Unter den übrigen Schädelresten haben sich am meisten die gewölbten Paukenknochen erhalten, wo- von ich eine gute Anzahl besitze. Nicht weniger auffallende Verschiedenheiten finden sich am Un- terkiefer. Fig. 1 a stellt eine rechte Unterkieferhälfte von der äus- seren Seite, Fig. 7 b eine linke von der inneren Seite dar. Zur Vergleichung habe ich in Fig. 24 den rechten Unterkiefer eines jun- gen Kaninchens abbilden lassen. Der Unterschied besteht vorzüglich darin, dass der fiintere , untere Theil beim Kaninchen stumpfer, ge- wölbter erscheint, und oberhalb desselben, an der hinteren Seite des aufsteigenden Astes des Unterkiefers ein tieferer , aber kürzerer Aus- schnitt befindlich ist. Das Zahnsystem beider ist ebenfalls verschie- den, was sich aus der Betrachtung der Abbildungen ergiebt. In Fig. 8 sind die unteren Backzähne von Lagomys von der Kaufläche dar- gestellt, in Fig. 25 die vom Kaninchen. Lagomys hat nur 4, die Lepus- arten haben 5 Backzähne im Unterkiefer; der letzte kleine Backzahn fehlt nämlich auch hier bei Lagomys, wie am Oberkiefer; dagegen hat der 4te (in fig. 12 besonders dargestellt) einen kleinen Anhang, der beim Hasen und Kaninchen fehlt und offenbar den fehlenden 5ten repräsentirt. Auch die übrigen Zähne (Fig. 9 — 11) zeigen kleine Verschiedenheiten ')■ Weniger deutlich treten die Unterschiede im 1) Ausführlich habe ich das Zahnsystem der lebenden und fossilen Lagomycarten und Kaninchen in Ohen's Isii 1829 > Heft XI, S. 1135 u. d. f. beschrieben. 766 übrigen Knochengerüste hervor. Nur was die Speiche (Fig. 18) be- trifft; muss ich Cuvier's ') Angaben bestätigen; sie ist bei Lagomys platt, während sie beim Kaninchen und Hasen mehr rundlich ist. Wenn man die sardinischen Lagomysreste mit den Abbildungen vom corsicanischen bei Cuvier vergleicht, so zeigt sich auf der Stelle, dass letzterer beträchtlich grösser und eine davon verschiedene Art war; denn so viele und an Grösse verschiedene Oberkiefer ich auch besitze, so reicht doch keiner nur entfernt an die corsicanische Art, welche um ein Drittheil grösser war. Gehörten die von Ciwier (PI. XIII. f. 4) abgebildeten Kiefer von Gibraltar wirklich einem Lagomys an, wie ich vermuthe, so dürfte derselbe ebenfalls etwas grösser ge- wesen seyn, als die sardinische Art. Mit den lebenden Arten, nämlich mit Lagomys ogotonna, al- pinus und pusülus verglichen, deren Schädel und Knochengerüste uns Pallas und Cuvier zum Theile abbilden Hessen, zeigt unsere fos- sile Art ebenfalls einige Verschiedenheiten. Lagomys ogotonna und alpiniis wenigstens haben einen kleinen spitzen Fortsatz an der vor- deren Seite des aufsteigenden Astes des Unterkiefers, den ich an mei- nen fossilen durchaus vermisse. Beifolgende Tabelle giebt die Maasse der lebenden Lagomys und meiner fossilen Art im französischen Dezimalmaasse an. Die Messun- gen sind nach den Abbildungen von Cuvier und Pallas genommen. Da ich einen grossen Reichthum fossiler Knochen dieser Art habe, welche unter einander nicht, unbeträchtliche Grössenverschiedenheiten darbieten, so habe ich letztere häufig beigesetzt. Ich glaube, dass alle Reste in der sardinischen Knochenbrekzie nur von einer Art ab- stammen, und dass die Grössenunterschiede nur individuell sind; ich kann diess mit Bestimmtheit sagen, da ich von manchen Knochen 1) L. c. p. 205. 767 über 60 Exemplare habe. Es waren auch ganz junge Thiere mit darunter, bei denen die Epiphysen noch knorpelich waren. Ich habe die Mühe nicht gescheut, die Messungen zu vervielfältigen, weil da- durch künftige Untersuchungen und die Bestimmung der fossilen Ar- ten sehr erleichtert werden, indem man hiebei nicht selten die Maasse als die besten Unterscheidungsmerkmahle anwenden muss, welche aber dann immer trüglich bleiben werden, wenn man zu wenig die individuellen Alters- und Grössenverschiedenheiten bei solchen Ver- gleichungen berücksichtigen kann. Fossile Feldmaus, ylrvicola. In mehreren Höhlen und mittelmeerischen Brekzien hat man Reste von der Gattung Arvicola gefunden. Ciivier beschrieb und bil- dete aus der Knochenbrekzie von Cette den Unterkiefer einer Feld- maus ab, der von einem Thiere kam, welches viele Aehnlichkeit mit L.inne's Mus arvalis hatte *). In der Brekzie von Corsica sind eben- falls die Ueberreste einer Art sehr häufig, deren Zahnbau die grösste Aehnlichkeit mit arvicola amphibius hat -). Nicht minder häufig fand Cuvier die Reste von Feldmäusen in der Brekzie von Sardinien ; er hält die darin gefundene Art für identisch mit der in Corsica '). Risso gibt an, dass er in der Brekzie von Nizza eine Feldmaus mit ihrem ganzen Knochengerüste gefunden habe ''). Auch in Höhlen fand man solche Reste, so zu Avison bei St. Macaire ^3, und in an- dern französischen Höhlen , wenn ich nicht irre auch in der Höhle Ton Sundwich in Westphalen. D'Alton bildete einen Schädel ab in seinem grossen Werke über die Skelete der Säugethiere, welches ich leider nicht zur Hand habe. Backland fand in der Höhle von Kirk- dale zweierlei Arten ^). 1) Recherches Vol. IV. p. 179. 2) Ebenda«, p. 202. pl- XIV. fig:. 7. 5) Ebenda«, p. 205. pl. XV. fig. 21, 22. 23. 24, 25. 26, 29, 30. 4) Hist. nat. des princip. prod. du midi de l'Europa. Vol. I. p. 151. 5) Bulletin des sc. nat. Vol. XIII. p. 427. 6) Be- liquiae diluvianae pl. XI. 768 Ich habe in Cagliari eine sehr beträchtliche Menge Kiefer und Knochen von Feldmäusen {Hypudaeiis s. ^rvicolci) gesammelt und die interessantesten in Fig. 26 bis 35 selbst gezeichnet. Wir wissen bereits, dass die bei uns vorkommenden Arten der Gattung Arvicola oder Hypudaeiis einige kleine Differenzen im Zahn- bau zeigen. Arvicola argentoratensis hat am ersten unteren Back- zahn drei dreieckige Prismen aussen, vier nach innen; A. amphibias, arvab's , oeconomus haben nur zwei aussen und drei innen '). Bei meinen fossilen Unterkiefern finde ich folgenden Zahnbau: Der erste Backzahn (Fig. 29 vergrössert von innen) hat vorne einen stumpfen Winkel, nach innen fünf, nach aussen vier scharfe Winkel. Die beiden folgenden haben nach innen drei, nach aussen drei; der zweite hat nach vorne noch einen stumpfen Vorsprung, der eine An- deutung des vordem Winkels vom ersten ist. Man sieht also, dass der erste Backzahn noch zusammengesetzter ist, als bei Arv- argen- toratensis und bei der Gattung Ondatra, welche beide innen drei, aussen vier Winkel haben. Die fossile Art dürfte also Aehnlichkeit mit der von Friedrich Ciwier etwas unvollkommen beschriebenen Art 2) haben, welche eine zweite Abtheilung im Zahnsystem der Gat- tung Arvicola bildet. So viel ist gewiss, dass sie dadurch von den bereits näher bekannten lebenden Arten merklich abweicht; da aber noch viele , namentlich ausländische Arten zu wenig genau beschrie- ben sind, so lässt sich nicht mit Gewissheit sagen, ob die fossile sar- dinische Feldmaus specifisch von allen lebenden Arten verschieden sey. Bei kleinen Thieren, bei Gattungen, welche an Arten so reich sind , ist diess ungemein schwierig auszumitteln, während man es bei den grossen Pachydermen so leicht hat. Merkwürdig ist es, dass es nach Cetti ^) in Sardinien keine Art Feldmaus gibt ; auch ich er- l) Cuuier Recherches Vol. IV. p. ITQ. 2) Des dents des mammiferes p. 156. 3) Storia naturale della Sardegna Tom, I. p. 197- 709 hielt bei meinem, freilich kurzen Aufenthalte, keine; eben so vveuig weiss ich, dass La Alarmora eine aufgefunden hätte. Ich fand, dass unter den Knochen von Arvicola, welche ich be- sitze , manche Grösscnverschiedenhciten vorkommen. Nach den Kie- fern, als den am meisten characteristischen Theilen , zu schliessen, beruhen dieselben aber einzig auf Alters- und individuellen Unter- schieden. Fig. 31 bis 35 stellen Oberarmbein, Becken, Oberschen- kel, Schienbein und Zehenglieder dar, welche, nach meinem Dafür- hallen, zur fossilen Feldmaus gerechnet werden müssen, da sie die entsprechende Grösse haben. Da auch eine Art der Gattung Mus vorkommt, so bin ich zweifelhaft gewesen, ob sie nicht zu dieser zu rechnen seyen. Diese war jedoch grösser, und ich besitze eine An- zahl grösserer Röhrenknochen, welche ihr angehört haben dürften. Der von Ciwier aus Cette abgebildete Unterkiefer dürfte einer von der sardinischen verschiedenen Art angehört haben. Beide haben gleiche Länge der Kiefer, aber die Art von Cette hatte im Unterkiefer andere Dimensionen; letzterer war höher und in allen Verhältnissen dicker und stärker; die Kiefer aus Cagliari sind alle schmäler, länger, man möchte sagen zierlicher in ihrem Baue. Euchland ') bildet ei- nen Kiefer einer Art ab, deren Reste sich in sehr grosser Menge und in wirklich fossilem Zustande in der Höhle von Kirkdale finden; die- ser ist aber um ein Drittheil grösser, als die sardinischen. Von einer zweiten Art in derselben Höhle rührt das von Buckland abgebildete Becken her 2) ; sie war kleiner als die sardinische Art. Ciwier be- schreibt von derselben Art Reste und sagt, dass diese kleinere Art der englischen Höhlen mit Hypudaeus arvalis der Grösse nach am meisten übereinstimmt '). 1) Reliq. diluT. PI. XI. f. 7- 2) Ebendas. PI. XI. f. Jl. 3) Recherclies. Tome V. 1. p. 54. 97 770 Als ich im Sommer 1329 die an fossilen Knochen so reiche Gai- lenreuther Höhle bei Muggendorf besuchte, erhielt ich daraus zu mei- ner nicht geringen Freude ein Stück Brekzie mit einem Bärenwirbel, in welchem zu gleicher Zeit das Bruchstück eines Unterkiefers, ein Oberschenkelknochen, ein Theil des Beckens und Phalangen von einer sehr kleinen Art Feldmaus eingeschlossen waren. Der Oberschenkel- knochen ist so ausgebildet, dass er von einem alten Thiere herrühren muss; diese Art dürfte aber nicht viel mehr als die Hälfte der Grösse der sardinischen gehabt haben. Ein Oberschenkelbein ist Fig. '■' ab- gebildet. Ratte. Mus. Seltener als die Feldmäuse iHypiidaeus) sind die eigentlichen Mäuse iä/us} in fossilem Zustande angetroffen worden. Doch fand Euckland eine Art ia der Grotte von Kirkdale, welche die Grösse unserer Hausmaus kaum übertraf ')• Sparsamer, aber noch immer in beträchtlicher Menge, habe ich die Ueberreste einer Mäuseart in der Knochenbrekzie von Sardinien angetroffen. Die Kiefer in natür- licher Grösse sind Fig. 36 und 37, die beiden vordersten Backzähne Fig. 39 und 40 vergrössert dargestellt. Diese Art war um ein Dritt- theil grösser, als die englische fossile , und gab der gemeinen Ratte an Grösse nicht viel nach. Vögel der Diluvialzeit. Es ist eine alte, durch Cuvier bestätigte Meinung, dass die Or- nilholithen. zu den seltensten Ueberresten einer früheren Welt gehö- ren. In der That fehlen sie auch den älteren Formationen völlig, und ich -war immer der Meinung, dass die Vögel zugleich mit den Säugethieren erst nach der Ablagerung der Kreide, zur Zeit der ter- 1) Reliquiae diluvianae. Fl. XI. 771 tiärcn Bildungen, auftraten. Diese Meinung scheinen die Forschungen der neuesten Zeit zu bestätigen; die sogenannten Vogelknochen im Oolithenkalke von Stonesfield, einer zur oberen Lias oder Juraforma- tion gehörigen Bildung, die Buchland früher als solche aufFiihrte, so \\\e die Ornitholiltien von Tilgate, sind neuerlich als Reste des flie- genden Reptils {^Pterodactylus s. Oniilhocephalus) erkannt wor- den '). Eben so dürften alle von Pappenheim und Solenhofen ange- rührten Reste von Vögeln , Reptilien angehören. Nach einer briefli- chen Mitlheilung des Herrn Grafen von /Münster ist der früher von ihm erwähnte Kopf eines Vogels der Gattung Larus -') kein Vogel- kopf, sondern gehört einer ganz neuen Gattung eines fliegenden Rep- tils, vom Plerodactylus sehr verschieden, an. In den tertiären Gebilden treten die Ornitholithen auf einmal mit einiger Häufigkeit auf. Unzweifelhaft kommen welche in Oeh- ningen vor, deren Blumenbach gedenkt 5); wahrscheinlich auch in dem an Fischversleinerungen so reichen Kalk des Monte Bolca *). Wenigstens Q Arten Vögel kommen unter Paläotherien und Anaplo- Iherien im Gyps von Paris vor. Cuvier beschrieb sie genau und bil- dete sie ab 5), Die Ueberreste von vier Vögeln, ja ganz wohlerhal- tene Vogeleier wollen Croizet und Jobert neuerlich in der Auvergne gefunden haben ^). Ein Paar Ornitholithen aus dem KalktuflF und der Braunkohle führt auch Schlotheim auf 5 un Zähne im Unterkiefer von oben (vergrössert), Fig. g. erster, Fig. 10- zwreiter, Fig. n. dritter, Fig. 12. vierter (hinterster) unterer Backzahn, Fig. 13. Atlas, Fig. 14. Kreuz- bein, Fig. 15. Schulterblatt, Fig. i6- Oberarmbein, Fig. 17. Ellenbogenbein, Fig. 13. Speiche, Fig. 19. Miltelfussknochen, Fig. 20- Beckenfragment, Fig. 21. Oberschenkel- bein, Fig. 22. Schienbein, Fig. 25. Fersenbein, alles vom Lagomys au» der Knochen- brekzle von Cagliari. Fig. 24- Rechter Unterkiefer von aussen, Fig. 25. Zahnreihe im Unterkiefer von oben, beides von einem jungen Kaninchen. Fig. 26. Vorderer Theil des Schädels (ist in der Zeichnung um etwas mehr als eine Linie zu gross gcrathen), Fig. 27. Unterkiefer, Fig. 28- Sehneidezahn des Unterkiefers, Fig. 58. Schneidezahn des Oberkiefers , Fig. 29. Erster , und Fig. 30. zweiter Backzahn im Unterkiefer (vergrössert), Fig. 51- Oberarmbein, Fig. 32. Becken, Fig. 53. Oberschenkelbein, Fig, 35. Schienbein, Fig. 35- Miltelfussknochen und Zehenglied von Arvicola aus der Knochen- brekzie von Cagliari. Fig. 36. Oberkiefer, Fig. 37. Unterkiefer, Fig. 39. zweiter Back- zahn und Fig. 4o- erster Backzahn im Unterkiefer (.vergrössert) , von Mus aus der Knochenbrekzie von Cagliari. Fig. *. Oberschenkelbein einer fossilen Feldmaus (Ar- vicola) aus der Höhle von Gaylenreuth. Fig. 41 a. Mittelfussknochen von der Seite, Fig. 4l b. derselbe von vorne, Fig. 4i c. derselbe von hinten, Fig. 42. Ellenbogen- röhre, Fig. 43. vorderes Ende der Speiche, Fig. 44. und Fig. 45. Oberarmbeine, Fig. 46 a und Fig. 46 b Mittelhandknochen, Fig. 46 c und 46 d Rippe» des ersten fossilen Vogels (Falke?). Fig. 4T- Schienhein, Fig. 48' Fragment des Mittelhandknochens de« zweiten fossilen Vogels. Fig. 49. Oberschenkelbein, Fig. 50- Schienbeinfragment, Fig. 51 a .und Fig. 51 b. Schlüsselbein, Fig. 52 a. und 52 b. Finger- (Flügel-) Glied des drit- ten fossilen Vogels (Ente?). Fig. 53. Oberschenkelbein des vierten fossilen Vogels 99 786 (Krähe?;. Fig. 54a und Fig. 54b Speiche (unteres Ende), Fig. 55a und Fig. 55b Schienbein (unteres Ende) des fünften fossilen Vogeh (Rabe?). Fig. 56a und Fig. 56b oberes Ende des Schlüsselbeins, Fig. 56 c oberes Ende der Ellenbogenrbhre des sechsten fossilen Vogels. Fig. 57 a, Fig. 57 b und Fig. 57 c Oberarmbein des siebenten fossilen Vogels (Drossel?). Fig. 58- Ellenbogenbein des achten fossilen Vogels (Lerche?). Fig. 59 a und 59 b Oberarmbein des neunten fossilen Vogels (Sperling?), I - Beiträge zur pathologischen Ä.natomie des Menschen. Von Dr, Eugen S chneider ^ ao. Professor und Prosector an der königlichen anatomischen Anstalt zu München. Beiträge zur pathologischen Anatomie des Menschen. Jjekanntlich hat die pathologische Anatomie seit der Zeit, als die Leichname das Hauptbuch der Aerzte bilden , in welcher sie die Ur- sachen und Wirkungen der Krankheiten suchen , nicht nur allein an Umfang, sondern auch an allgemeinem Interesse auf eine srfir er- freuliche Weise zugenommen. Während man auf der einen Seite sich es zur angelegentlichsten Sache macht, bei den Untersuchungen menschlicher Leichname tiefer in das Wesen der krankhaften Veränderungen einzudringen, und so lehrreiche Beobachtungen sammelt, und die anatomischen Kabinete mit einer grossen Anzahl in Hinsicht auf Form- und Textur- Verän- derung höchst instructiver Präparate bereichert, bemüht man sich auf der andern Seite, diese krankhaften Veränderungen des menschlichen Tgo Körpers und seiner Organe durch naturgetreue bildliche Darstellun- gen dem ärztlichen Publikum mitKUtheilen. Welchen Nutzen solche Mittheilungen dem praktischen Arzte gewähren , bedarf wohl keiner besonderen Erwähnung, wenn man bedenkt, dass ganz vorzüglich der kranke menschliche Organismus es ist , um welchen sich des Arztes Streben dreht, dass es den praktischen Aerzten nur selten gegönnt ist, Leichenöffnungen zu machen, und endlich, dass ihnen noch selte- ner die Gelegenheit zu Theil wird, anatomisch -pathologische Samm- lungen zu besuchen, um die krankhaften Veränderungen in der Natur zu sehen. Nun wird aber an den Arzt immer die Anforderung ge- macht, und muss auch nothwendig gemacht werden, dass er sich von dem kranken Baue eben so wie von dem gesunden eine klare Ein- sicht verschaffe, und die neuen Entdeckungen fortwährend kennen lerne. Um n\in dJöseh Anforderungen zu entsprechen, steht ihm kein anderes Hülfsmittel zu Gebothe, als solche bildliche Darstellungen pathologischer Präparate. Ein wesentliches Verdienst um diesen Zweig der pathologischen Anatomie haben sich bereits Sandifort, Baillie, Ceriitti, Cruoeilhier ■, Mechel und Lobstein durch ihre ge- lieferten Werke erworben, und dadurch diesem allgemein gefühlten Bedürfnisse auf eine ausgezeichnete Weise abgeholfen. Da man aber in der Auffindung neuer pathologischer Präparate noch lange nicht am Ende ist, immer noch neue Ei"falirungen und Entdeckungen macht, und die Ergebnisse nicht an allen anatomischen Anstalten gleich sind, so wird dieser Anforderung nur dann erst vollständig entsprochen werden können, wenn von den verschiedenen anatomischen Anstalten solche Beiträge geliefert werden, die ausserdessen , ungeachtet ihrer Bedeutendheit und ihres ausgebreiteten Interesse, für den grössten Theil des ärztlichen Publikums verloren gehen würden. Selbst den Anatomen, welche sich eine solche Bearbeitung zur Aufgabe gemacht haben, werden solche Mitlheilungen willkommen seyn, indem sie da- durch in den Stand gesetzt werden, durch Zusammenstellung der 701 einzelnen Beobaclitungen ein vollständiges Ganzes zu liefern. Von dieser Ansicht ausgehend sollte wohl jeder, welchem die Untersu- chung, Anfertigung und Aufbewahrung pathologischer Präparate über- tragen ist, sich aufgefordert fühlen, die neuesten und interessantesten Ergebnisse in seinem Wirkungskreise öffentlich bekannt zu machen, um auf diese Weise die Bearbeitung solcher Werke zu erleichtern. Von derselben Ansicht geleitet, bestimmte ich mich nun zur Beschrei- bung und bildlichen Darstellung nachstehender, höchst interessanter vier pathologischer Präparate, welche im vergangenen Wintersemester in der hiesigen anatomischen Anstalt erworben wurden. r. Regelwidrige Grösse einer Urinblase. iHypertrophia vesicae urinariae.} K. H., 64 Jahre alt, Zimmermannstochter, wurde im Jänner d. J. im hiesigen allgemeinen Krankenhause mit einer fractura colli femoris , welche sie sich durch einen Fall zugezogen hatte, in die Behandlung aufgenommen. 8 Tage ward sie nur allein an diesem Uebel behandelt, obschon man gleich bei ihrer Aufnahme einen sehr grossen aufgetriebenen Unterleib bemerkte, der aber durchaus keine Beschwerden veranlasste, und nach der Aeusserung der Kranken im- mer schon so beschaffen war. Plötzlich stellten sich Symptome eines gastrischen Leidens ein, welches sich vorzüglich im Magen fixirte, von beständigem Erbrechen begleitet war, und am 18. Tage mit dem Tode endigte. Während des ganzen Verlaufes wurde nie ein Symp- tom eines Leidens des uropoetischen Systemes bemerkt, auch versi- cherte die Kranke, dass sie niemals Störungen im Urinlassen gehabt habe, der Urin sey immer zur rechten Zeit in beträchtlicher (Quanti- tät und ohne Beschwerden abgegangen. 792 Leichenöffnung. Die Urinblase erfüllte die ganze Becken- hühle, das Hypo - und Mesogastrium bis zu der Stelle, die gewöhn- lich das Colon transversum einnimmt, nur an der vorderen Fläche fanden sich einige geringe Adhaesionen an die Bauchwandung-, nach rückwärts lag sie gänzlich frei. Das Netz mit dem grössten Theil des Dünndarmes lag hinter der Blase, ohne dass irgend ein Zeichen eines starken Druckes oder einer Blutcongestion bemerkt wurde. Etwas mehr zusammengedrückt war der unter dem Promontorium gelagerte Theil des Ileums, das Coecum, das Colon descendens und das Rectum j dieses letztere lag ganz nach rechts gedrängt, und war am untern Theile gleichsam platt gedrückt. Der Magen hatte seine natürliche Lage, ^var sehr zusammengezogen, an Umfang kaum das Colon etwas übertreffend, übrigens von gesunder Beschaffenheit. Le- ber , Milz und Pancreas fand man normal , in der Gallenblase zw«i Steine, und die Gallengänge sehr erweitert. Beide Nieren waren von gesunder Farbe und regelmässigem Baue, eben so die Ureteren, nur gegen das Nierenbecken zu waren diese etwas erweitert. Der Uterus lag tief im Becken, ganz nach links gedrängt, und war nebst den beiden Ovarien und Mutterbändern nach seinem ganzen Umfange so vollkommen mit der hintern Wandung der Blase verwachsen, dass an dieser Stelle nur kleine rundliche Erhabenheiten sichtbar waren. Die Urinblase als der Hauptbefund ward sogleich einer besonderen anatomischen Untersuchung unterworfen, wobei sich nun nachstehen- des Resultat ergab: Sie hatte die oben angegebene Lage und Ausbreitung, füllte die Beckenhöhle vollkommen aus, und nahm bei weitem den grössten Theil der Unterleibshöhle ein ; in ihr waren noch nahe an 4 Maass Urin enthalten, welcher, ausser einigen eiweissartigen- Flocken keine anderweitige Veränderung in seinen Rlischungsverhältnissen zeigte. Die Gestalt und Grösse ist die eines schwangeren Uterus gegen das 705 Ende der Schwangerschaft. Der Längendurchraesser vom Blasenhalse an bis zur Mitte des Grundes beträgt 15 Zoll, der «^uerdurchmesser in der Mitte des Grundes 8 Zoll, in der Mitte des Körpers 10 Zoll und in der Mitte des Halses 5 Zoll. In Hinsicht des Baues war durchaus keine Texturveränderung der Häute vorhanden, sondern le- diglich nur eine erworbene Formabweichutxg, eine abnorme Vergrös- serung mit Rlassezunahme {^liypcrlrophiciy bemerkbar. Der Bauch- felliiberzug war vollkommen gesund beschaflfen, nur an der vorderen Stelle bemerltle man die Stelle der Adhäsion mit der Bauchwand. Von sehr starker Entwickelung zeigte sich die Muskelhaut, die drei Formen der Musl'.elfasern waren, ungeachtet der gewaltigen Grösse und Ausdehnung, in ihrer vollkommensten Integrität. Eben so war auch an der Schleimhaut durchaus keine krankhafte Textur zu finden. ^Yenn auch eine allgemeine regelwidrige Ausdehnung und Ver- dickung der Harnblase keine seltene Erscheinung ist, und schon von Meckcl , van Daveren., Otto u. a. m. einigemal beobachtet wurde, so verdient diese vorliegende Formabweichung dennoch eine beson- dere Aufmerksamkeit, indem sie in mehrfacher Rücksicht von den bisher beobachteten Fällen abweicht. Die ausserordentliche Grösse, die allgemeine Ausdehnung der Häute ohne Verdünnung, sondern mit einer gleichförmigen Massezunahme ohne offenbare Ursache, ohne ir- gend ein Hinderniss , welches sich dem Ausflusse des Harnes entge- gengesetzt, und diese Veränderungen bedingt hätte, berechtigen zu der Annahme, dass dieser Fall zu den merkwürdigsten und interes- santesten dieser Art gehöre. Jedesmal, wo man bisher diese Abnor- mität bemerkt hat, war sie entweder die Folge irgend eines mecha- nischen Hindernisses des Harnausflusses, z. B. Steine etc., oder Atonie der Blase selbst. Hier aber war nie eine Störung in den Functionen des uropoetischen Systemes während des Lebens bemerkbar; die Aus- leerung des Urins erfolgt qualitativ und quantitativ stets regelmässig 100 79* ohne Beschwerden; nur der grosse ausgedehnte Unterleib war das einzige auffallende Symptom , wurde aber nie für das gehalten , was es wirklich war, honnte auch nach den vorhandenen Erscheinungen nicht leicht vermuthet werden. Dieser Umstand scheint mir in dia- gnostischer Hinsicht für den praktischen Arzt wegen einer leicht möglichen Verwechslung «nit der Bauchwassersucht, und bei jüngeren Subjecten mit einer Schwangerschaft von der grössten Wichtigkeit zu seyn. Erklärung der Abbildungen. Tab. XXX. Fig. I. Die Harnblase in ihrer natürliclien Lage mit den Gescblechtstbeilen und skeletirtem Becken. A Die Harnblase, a Der Grund, b der Körper, cc der Hals. B B Das skeletirte Becken. C Die äusseren Geschlechtstheile. dd Die grossen Scham- lefzcn, ee die kleinen Schamlefzen, f das orificium urethrae, g das orificium vaginae. Tab. XXXI. Fig. II. Die Harnblase von der Seite mit dem Mastdärme und den Ge- schlechlstheilen in der liokea Hälfte des senkrecht durchschnittenen Beckens. A Die Harnblase, a Der Grund, b der Körper, c der Hals. B Der Mast- darm, d Das orficium ani. C Die äusseren Geschlechtstheile. D Das durch- schnittene OS sacrum und coccygis. e Die durchschnittene Symphisis ossium pubis, f das rechte Ovarium, g der rechte Ureter, hh die Grenze des Bauch- felles der ganzen Länge nach mit der Bauch^\and adhärirt, Fig. in. Die hintere Fläche der Harnblase mit den inneren Geschlechtstheilen und dem Mastdarme. A Die Harnblase, B Der Uterus. C C Die ÜTarien. D Der Mastdarm. BE Die Ureteren. / 795 II. Eine Leber ohne Gallenblase mit sehr erweitertem Ductus choledochüs. Der Mangel der Gallenblase bei völlig gebildeter Leber ist zwar im Allgemeinen nicht sehr selten, und schon von Morgagni, Sandi- fort, Leshe , Huber, /Fiedemann, Targioni, f Fahlbonn, Büttner, IFolfart, Jäger, Stömer u. a. m. beobachtet worden, gehört aber dessen ungeachtet immer unter die Merkwürdigkeiten in der patho- logischen Anatomie. Er wird von den verschiedenen Autoren bald als eine Hemmungsbildung, ^Is ein angeborener Bildungsfehler, oder als eine thierähnliche Bildung, bald als die Folge des verstopften und verwachsenen Ductus cysligus, wodurch eine Einschrumpfung (^Atro- phia') entsteht, oder als die Folge einer krankhaften Zerstörung an- gesehen. Unter diese merkwürdigen Beobachtungen gehört unstreitig auch folgender Fall, welchen ich bei einer 77 Jahre alten Frau beobach- tet habe, die im hiesigen allgemeinen Krankenhause an Altersschwä- che gestorben ist, und in der anatomischen Anstalt zum Secirunter- richte verwendet wurde. Ausser einer übermässigen Fettanhäufung im ganzen Körper und zwar nicht nur allein im Panniculus adipo- sus, wo die Diclie desselben fast /* Zoll betrug, und in den Organen, bei denen man im Normalzustande Fett findet, sondern auch an Thei- len, die im Normalzustände kein Fett enthalten, ich sage, ausser die- ser widernatürlichen Fettbildung habe ich bei der genauesten Unter- suchung kein Organ krankhaft verändert gefunden. Die Leber hatte ihre natürliche Lage und Grösse, nur ihre Farbe ist dahin verändert, dass sie nicht gelblich braun, sondern graulich braun beschaffen ist; übrigens ist durchaus keine widernatürliche Veränderung weder in 100 := 796 der äussern Form der einzelnen Lappen und Gruben, noch in der Organisation des Parenchyma bemerkbar. Die Gallenblase fehlt gänzlich; an der Stelle, wo gewöhnlich der Ductus cysticus mit dem Ductus hepaticus zusammenmündet, bemerkt man ein kleines häutiges Säckchen von der Grösse und Form zweier auf einander liegender Erbsen, \velches eine kleine, ungefähr eine Linie weile Höhle enthält, und durch ein äusserst kurzes, kaum merkliches Kanälchen mit dem Ductus hepaticus in Verbin- dung steht. Die Grube, welche im Normalzustande die Gallenblase aufnimmt, ist zwar angedeutet, aber ausser der Substanz der Leber anderweitig nichts bemerkbar. Die 3 Hauptäste der Galle ausführenden Gefässe, die in der Fossa transversa den Ductus hepaticus bilden , erscheinen schon unmittelbar bei ihrem Austritte aus der Lebersubstanz um sechsmal grösser als im Normalzustande. Diese Erweiterung, welche an der Vereinigungsstelle bedeutend an Umfang zunimmt, erhält sich durch den ganzen Ductus hepaticus und choledochus bis zur Einmündungs- stelle am Zwölffingerdarm in einer solchen Grösse fort, dass sehr leicht ein Finger eingebracht werden kann. Nahe an der Mündung wird der Ductus choledochus etwas wulstig und enger, und die Oeffnung im Duodenum, welche von der des Ductus pancreaticus getrennt ist, ist kaum um etwas Merkliches weiter als im Normal- zustande. Die äussere Haut des Säckchens und des ganzen Gallenganges ist sehr dick, fest, und von deutlich faseriger Textur. Die Schleim- haut hat ganz die Beschaffenheit wie die der Gallenblase, sie ist von braungelber Farbe, bildet dicht aneinanderstehende, äusserst zarte Fältchen, und ist sammtartig anzufühlen. Das Säckchen fand ich 797 leer, \m Ductus choledochus war aber noch eine beträchtliche Quan tität Galle vorhanden. Die Vena portarum und die Arteria hepatica sind hinsichtlich ihrer Lage und der Ausbreitung ihrer Aeste normal beschaffen. Von der Arteria cystica war keine Spur zu finden. Da nun bisher der Mangel der Gallenblase sich unter 4 Formen zu erkennen gegeben hat, nämlich: 1) als eine Hemmungsbildung oder Evolutionsfehler; 2) als eine thierähnliche Bildung) 3) als eine quantitative Deformität, und 4) als eine qualitative oder krankhafte Deformität j so dürfte es in wissenschaftlicher Hinsicht nicht ohne Interesse seyn, die Merkmale, welche der einen oder der andern Form zukommen, genauer zu bezeichnen, und sie in eine bestimmte Ordnung zusam- menzustellen. 1) Was nun den Mangel der Gallenblase als Hemmungsbil- dung anbelangt, so verhält es sich hier eben so wie bei allen Hem- mungsbildungcn. Es ist ein Stehenbleiben auf einer niederen Stufe der Bildung. Die Gallenblase bemerkt man so frühe als die Leber {Danz), sie ist aber in der frühesten Zeit der Entwicklung noch äusserst klein, fadenförmig und zusammengefallen. Auf dieser Entwickelungs- stufe kann sie nun stehen bleiben, und man findet dann, wenn der Mangel der Gallenblase bei völlig entwickelter Leber als Hemmungs- bildung auftritt, noch diese Rudimente. 2) Der Mangel der Gallenblase als thierähnliche Bildung 798 erscheint als eine Abänderung des Bildungstriebes, wo nämlich der- selbe hier nicht nach menschlichen, sondern nach thierischen Bildungs- gesetzen bandelt. Bei mehreren Thieren, besonders bei allen wirbellosen, ist der totale Mangel der Gallenblase ein Normalzustand {Meckcl). In die- sem Falle wird immer der gänzliche Mangel ohne irgend eine Spur der Gallenblase bemerkt, nicht einmal eine Vertiefung für dieselbe (Huber, /Fiedemann). Auch fehlt hier gleichzeitig der Ductus cys- ticus und der Ductus hepaticus ist dann sehr weit, und bildet in dem Parenchyma der Leber eine blasige Erweiterung {JTolfart), damit kann auch Kleinheit der Leber und ihre Theilung in mehrere Lappen verbunden seyn. 3) Als quantitative Deformität gibt sich der Mangel der Gallenblase kund durch das räumliche Verhältniss. Sie ist sehr klein, kaum als solche kennbar, gewöhnlich einer Bohne oder Erbse ahn» lieh {Stoll, Otto), erscheint bisweilen in der Form eines häutigen Säckchens, auch findet man an dieser Stelle oft nur ein häutiges Ge- webe {Richter medizinisch - chirurgische Bemerkungen). Eben so führt Henr. Craz (Diss. inaug. de vesic. feil. Bonnae 1830) zwei Fälle an von gänzlicher Atrophie der Gallenblase. Bei dieser Form findet sich gewöhnlich noch die Spur des Gallenblasenganges. 4) Der Mangel der Gallenblase als qualitative oder krank- hafte Deformität, als die Folge einer krankhaften Zerstörung, wie Olto in drei Fällen beobachtet hat , bezieht sich immer auf den Bau, auf die Textur und Slructur dieses Organes, und kommt gewöhn- lich mit Texturveränderungen der Leber vor. Man findet hier immer noch Spuren von der durch den Krankheitsprozess zerstörten Gallen- blase. Bei diesen vier Formen hat man fast immer eine beträchtliche Erweiterung des Ductus hepaticus und choledochus beobachtet. i 799 Der vorliegende von mir beobachtete Fall gehört demnach zur Irttten KlasEC, d. i. Mangel der Gallenblase als quantitative Deformi- tät. Die Zeit und die Ursache dieser IMissbildung lassen sich nicht be- stimmen ; ich habe nichts entdecken können, was auch nur entfernt darauf hingedeutet hätte. Obschon Craz in seiner Diss. inaug. die Bemerkung aufstellt, dass der gänzliche Mangel der Gallenblase ver- schiedene Kranhheilssymptome hervorruft, und der Mangel der Gal- lenblase oder doch wenigstens Atrophie derselben in Cadavern vor- kömmt, die an Apoplexie sterben, so scheint doch gewiss zu seyn, dass dieser Mangel weder auf die Gesundheit noch auf das Leben einen nachtheiligen Einfluss geäussert habe, indem die übrigen Or- gane alle gesund gefunden vrurden, und diese Person bei fortwähren- der Gesundheit ein sehr hohes Aller erreichte. Sollte derselbe viel- leicht auf di« innormale Fettanhäufung Einfluss gehabt haben? Berthold in seinem Lehrbuche der Physiologie des Menschen und der Thiere bemerkt, dass die Leber das Hauptorgan ist, durch das überflüssiger Kohlenstoff aus dem Körper entfernt wird, und sie Antheil an der Bereitung des Fettes habe.. Liesse sich nun zwischen der Leber als Absonderungsorgan der Galle, und der Gallenblase als Aufbewahrungsorgan in dieser Beziehung ein bestimmter Nexus an- nehmen, und hieraus bei dem Mangel der Gallenblase auf irgend eine Weise eine Veränderung ableiten , so wäre diess wohl denkbar. Wenn auch allgemein angenommen wird, und keineswegs in Ab- rede gestellt v/erden kann, dass die Gallenblase nicht unumgänglich zur Erhaltung des Lebens nothwendig ist, indem es viele Thiere gibt, bei welchen sich ganz und gar kein solcher besonderer Behälter der Galle findet, so glaube ich doch, datss si^e beim Menschen nicht so ganz entbehrlich sey, indem sich die Natur immer bei mangelnder Gallenblase einen andern Behälter der Galle durch die Erweiterung des Ductus hepaticus und cholcdochus bildet. 800 Ueberall, wo man bisher den Mangel der Gallenblase beobachtet hat, war immer zugleich eine beträchtliche Erweiterung- des DuclUs hepaticus und choledockiis vorhanden, und in meinem Falle über- diess noch vor der Einmündungssteile ins Duodenum eine Verenge- rung «nd eine gleiche Beschaffenheit der innern Haut, wie bei der Gallenblase bemerkbar. Ein Umstand, der allerdings beachtenswerth ist.. Erklärung der Abbildungen. Tab,.XXXII.Fig.I. Die Leber ohne Gallenblase mit dem sehr erweiterten Ductus choledochus» A Lobus dexter. B Lobus sinister. C Lobus quadratus. D Lobus Spige- lii. a kleines häutiges Säckchen an der Stelle der Gallenblase , b sehr kurzes lianälchen , womit das Säckchen mit dem Ductus hepaticus zusammenhängt, cccc sehr erweiterte Gallengefässe, ddd die drei Hauptäste der Galle aus- fuhrenden Gefässe. e Ductus hepaticus. f choledochus. g Vena portarum. h Artcria hepatica. i Vena Cava inferior, k Lig. rolundum. 1 Ductus veuosus Arantii. m Ductus pancreaticus, n Pancreas. o Intest, duodcnum. Fig. II. Der aufgeschnittene Ductus hepaticus und choledochus von ihrem Ursprünge bis zur Eihmiiadungsstellc in den Zwölffingerdarm mit dem geöffneten Säckchen. a Ductus hepaticus, b das häutige Säckchen, c das aufgeschnittene Kanäl- chen , d Ductus choledochus. f EInmündungsstelle des Ductus pancreaticus, in welchen eine Sonde eingeführt ist, c) wulstiges Ende des Ductus choledochus, g) aufgeschnittener Zwölffingerdarm. ni. Aneurysma verum aortae abdominalis. ■ ■'h Dieses höchst merkwiirdige Aneurysftia wurde, 'bei,, einer Frau gefunden, welche fast ein Jahr lang ununterbrochen mit Kolik und chronischer Diarrhoe behaftet war, vkozu sich später ein hektisches Fieber gesellte, welches totale Abmagerung des ganzen Kiirpers und endlich den Tod zur Folge hatte. Dieser Zustand ward für Ente- rophthisis gehalten. Bei der Section zeigte sich jedoch keine Spur 801 dieser Krankheilsform, sondern das vorliegende Aneurysma. Da sich dieses an dem Theil der Aorta vorfand, wo Aie Arteriae renales enX- springen, und diese in etwas verändert waren, so ward auch zugleich auf die BeschaflFenheit der Nieren Rücksicht genommen, die aber durchaus nichts Abnormes zeigten , auch hat man während der gan- zen Krankheit keine Störung in der Harn-Se- und Excretion wahr- genommen. Weitere Auskunft über diesen Fall habe ich nicht erhalten, wes- halb ich mich auch nur allein auf die Beschreibung des Äneurysma's beschränke. Das Aneurysma nimmt fast die ganze ^orta abdominalis ein; es erstreckt sich von dem Ursprünge der ^rt. coeliaca bis zu ihrer Theilung in die beiden ^rt. iliacas, und bildet in seiner Ausbreitung an der vorderen Fläche zwei Säcke, einen grössern obern und einen kleinen untern, zwischen welchen die Aorta ungefähr 4 Linien lang ganz normal beschaffen ist. An der äussern Fläche der beiden Säcke bemerkt man mehrere blasige Hervorragungen , ganz besonders aber in der Mitte derselben den Ursprung der ^^rt. mesenterica superior, der yirt. renales und der ^rt. "mesenterica inferior mit blasenförmigen Erweiterungen. Schon im Hiatus aorticiis war die allmählige Erweiterung der Aorta sichtbar, welche sich aber an den beiden ajieurysmatischen Säcken deutlich als eine Ausdehnung des Gefässes nach allen Seiten zeigte. Es scheint auch hier der Fall gewesen zu seyn, dass sich die Aorta vorerst an zwei Punkten nach allen Seiten ausgedehnt, und dann erst später nach vorne als der mehr nachgiebigen Stelle sack- förmig erweitert habe, was nach rückwärts gegen die Wirbelsäule hin nicht so leicht geschehen konnte. Beide Säcke waren jedoch 101 802 frei , ohne irgend eine widernatürliche Verbindung mit den benach- barten Theilen. Die Aorta wurde an der hinlern, der Wirbelsäule zugekehrten Fläche aufgeschnitten, wobei sich folgendes ergab: 1) Alle drei Häute der Aorta sind gleichförmig erweitert, und nach vorne sackförmig ausgedehnt; nirgends ist eine Spur weder von einer Zerreissung noch Verdünnung der einen oder andern Haut be- merkbar. 2) Ausser einigen kleinen Chondromen ist an den Häuten keine anderweitige krankhafte Veränderung vorhanden. 3) Diese Erweiterung aller Häute hat sich auch den von dieser Stelle entspringenden Gefässen mitgetheilt. 4) Der obere grosse aneurysmatische Sack ist ganz mit schich- tenweise übereinander liegender Fibrine angefüllt und geschlossen, jedoch so, dass das Lumen des Gefasses noch offen erhalten ist. 5) Diese im grossen aneurjsmatischen]Sacke abgelagerte Fibrine ist mit einer ziemlich festen weissen fast fibrösen Haut überzogen, welche ringsum an der Steife, wo die sackförmige Erweiterung ihren Anfang nimmt, mit der Tunica intima der Aorta zusammenhängt; sie kann jedoch sehr leicht von dieser getrennt werden, ohne sie ^u verletzen. 6) Die j4rt. mesenterica superior, die beiden j4rt. renales und die j4rt. mesenterica inferior sind ungefähr eineii halben Zoll lang mit Fibrine angefüllt, und zwar so, dass die' ^rt. mesenterica supe- rior und ^rt. renalis dextra geöffinet, hingegen die Art. renalis sinistra und die Art. mesenterica inferior gänzlich geschlossen sind. Es ist weder von innen nach aussen, noch von aussen nach innen eine Oefifnung zu finden. 803 7) Von den beiden ^rt. spermaticis internis war keine Spur vorhanden. ö) Die ylrt. cocliaca, die Art. lumbales, wovon eine an der freien Stelle zwischen den beiden aneurysmatischen Säcken sichtbar ist, und die Art. iliacae sind etwas kleiner als gewöhnlich, iibrigens normal beschaffen und vollkommen geöffnet. Erklärung der Abbildung. Tab. XXXin. Fig. I. Die Aorta abdominalis von ihrer vorderen Fläche mit den beiden aneurysmatischen SUcken. A Der obere grosse aneurysmatische Sack. B Der untere kleine ancurysmati- scbe Sack, a Die Art. cocliaca , b die Art. mesenterica superior, c c die Art. renales, d eine Art. lumbalis, e die Art. mesenterica inferior, ff die Art. ilia- cae, g g blasenförmige Hervorragungen. Fig. II. Die Aorta abdominalis an ihrer hinteren Fläche, der Länge nach aufge- schnitten. A der geöffnete grosse aneurysmatische Sack mit angefüllter Fibrine und der Pseudomembran, welche dieselbe bedeckt. B Freie Stelle der Aorta zwischen den beiden aneurysmatischen Säcken. C Der geöffnete kleine aneurysmatische Sack, a Oeffnung der Art. coeliaca, b losgetrennte Pseudomembran von der Stelle, wo sich an der äusseren Fläche die blasige Hervorragung befindet, c aufgeschnittene Pseudomembran, d die abgelagerte Fibrine, e die Stelle, wo man eine Oeffnung zur linken Art. renalis vermuthete, aber keine entdeckt wer- den konnte, f die Oeffnung der Art. lumbalis, g die Oeffnung der rechten Art. renalis. 101* 804 IV. Zwei am untern Ende durch einen mittlem Theil in einander verschmolzene sehr grosse Nieren von einem 26 jährigen Manne, w^elcher an der Lungensucht gestorben ist. Beide Nieren liegen auf die gewöhnliche Art von 'feinander ent- fernt zu beiden Seiten neben der Wirbelsäule, die rechte etwas tiefer als die linke. ^ Ihre Grösse beträgt um die Hälfte mehr als im Normalzustande. Die rechte Niere ist mehr abgerundet und breiter als die linke, diese etwas schmäler und länglicher gestaltet. Die vordere Fläche der rechten Kiere ist schmal, die vordere Lefze des Hilus fehlt, die hin- tere dagegen ist breit und wulstig, vorzüglich nach unten gegen die linke Seite hin ausgebreitet. Der Hilus renalis ist ganz geöffnet, und bildet an der vorderen Fläche eine ziemlich breite und tiefe Grube, aus welcher 5 blasen- förmige Nierenkelche hervorkommen , die sich in einiger Entfernung zu einem runden Nierenbecken vereinigen, aus dessen Mitte der Ureter entspringt. Zwischen den einzelnen Nierenkelchen bemerkt man am Grunde dieser Grube drei den Nierenwärzchen ähnliche Er- habenheiten. Die obere Hälfte der linken Niere ist schmal, die untere hinge- gen breit und dick; von hier aus verlängert sich die Masse kegelför- mig, quer nach der rechten Seile hin über die Aorta und vcna cava inferior weggehend , und verschmilzt an dem rechten Umfange der Aorta mit der Niere der rechten Seite. Der innere Rand dieser Niere ist sehr kurz, und wird fast ganz 805 von dem viereckig gestalteten Hilus eingenommen, aus dessen Mitte ein sehr enges, blasenförmiges Nierenbecken hervortritt. Der mittlere Theil, als die kegelförmige Verlängerung der linken Niere von gleicher Masse, wie die der Nieren, liegt quer über der Aorta und Vena cava, zwischen der ylrt. mesenterica inferior und der Spaltung der Aorta, von jedem Punkte einige Linien entfernt, und von zwei für die rechte Niere an dem vorderen Umfange der Aorta besonders entspringenden Arterien eingeschlossen, von welchen dieses Mittelstück am obern und untern Rande einen Eindruck hat. Die Breite dieses mittleren Theiles betragt ungefähr 1 '/^ Zoll, die Höhe 1 Zoll, die Dicke '/z Zoll; die vordere Fläche ist gewölbt, die hintere ausgehöhlt. Beide Nebennieren haben die normale Lage, sind jedoch verhalt- nissmässig grösser als gewöhnlich. Die rechte Niere erhält vier Arterien; die zwei oberen entsprin- gen an der gewöhnlichen Stelle, unter der yirt. mesenterica supe- rior, und vertlieilen sich mit ihren Aesten an die obere Hälfte dieser Niere. Von den zwei untern entspringt die eine unter der Art. me- senterica inferior, und begibt sich, einen Bogen über den oberen Rand des Isthmus bildend, in den unteren Winkel des Hilus, nahe an der Stelle, wo beide Nieren mit einander verschmolzen sind. Die andere Arterie entspringt etwas seitlich aus der Aorta oberhalb ihrer Theilung, geht vom untern Rande des Isthmus eine Strecke weit fast senkrecht nach abwärts, und dringt bogenförmig, nachdem sie vor- erst ein Aestchen in das hier liegende Zellgewebe abgegeben hat, an der hintern Fläche der untern Hälfte in die Nierensubstanz ein. Die linke Niere erhält nur eine einzige Arterie, die auf die ge- wöhnliche Weise aus der Aorta entspringt, und sich mit ihren Aesten im Hilus ausbreitet. 800 Die beiden Venen, welche die Venae spermaticae internae auf- nehmen, verhalten sich ganz normal. Die Substanz der Nieren ist durchaus normal beschaffen, ihre Textur ist nicht im Geringsten ver- ändert. Die mehrfach beobachteten Fälle von partieller Verschmelzung der Nieren sind nun durch diesen von mir beobachteten Fall ver- mehrt worden, der mir um so merkwürdiger scheint, da er mit den von Mechel beobachteten Fällen die grösste Aehnlichkeit hat, und somit auf der einen Seite wieder einen neuen Beweis liefert, dass die Missbildungen der Organe, sobald sie als Hemmungs- oder thier- ähnliche Bildungen erscheinen, sich immer auf dieselbe Weise wie- derholen und gestalten, andererseits aber auch den Ausspruch von Meckel bestätigt, dass man bei Lungensiichtigen die Nielsen sehr gross finde. Höchst wahrscheinlich treffen beide Umstände immer zusammen, und bei wiederholten Beobachtungen dieser Art wird in der Folge gewiss der von Mechel angedeutete Satz: dass die Grösse der Nieren eine, bei Lungenkrankheiten beständig statt findende Be- dingung sey, seine volle Bestätigung erhalten. Nur glaube ich, dass man hier z\vischen der angeborenen und erworbenen Lungensucht genau distinguiren müsse. Im ersteren Falle wird man wahrschein- lich immer eine Vergrösserung der Nieren finden, indem man bei dieser Art Lungensucht auch schon andere Hemmungsbildungen be- merkt hat, wie z. B. das Offenseyn des Foramen ovale. Im letzte- ren Fall hingegen bei der erworbenen Lungensucht kann dies fehlen. Erklärung der Abbildung. Tab. XXXIV. Fig. I. Beide Nieren am unteren Ende durch einen mittlem Theil mit einander verscfimolzen , in ihrer natürlichen Lage mit injicirten Arterien und präparirten Yenen. A A Die Wirbelsäule. B B Das Diaphragma. C C Musculus quadratat lam- 807 borum. OD Mute, iliacus internus. £E Muse. Psoas magnus. a Die rechte Niere, b der an der vordem Fläche frei liegende Hilus venalis, c die Nieren - kelche, d das Nierenbecken, e der Ureter, f die warzenfürmigcn Erhabenhei- ten, g die linke Niere, h hilus renalis, i das Nierenbecken, k der Ureter, 1 der mittlere Theil der Nierensubstanz (Isthmus), durch Vielehe beide Nieren in einander verschmolzen sind, mm die Nebennieren, l Die Aorta. 2, 2 Art. phrenicae inferiores, 3 Art. coeliaca mit ihren Acsten. 4 Art. mescnterica supe- rior. 5 Art. suprnrenalis. 6, 6 Obere Art. renales für die rechte Niere. 7 Eine Art. renalis für die linke Niere, 8>8 Art. spermaticae internae, 9 Art. mesente- tcrica inferior, 10, 10 Zwei untere Art. renales für die rechte Niere. 11 Art. lumbalis. 12,12 Art. iliacae. 13 Art. sacralis media. 14 Vena cava infcwor. 15 Vena renalis destra. 16 Vena renalis sinistra. 17, 17 Venae spermaticae internae. 18, 18 Venae iliacae. ' i<^'- 1 -y I Tabtt Tabm. ,(«*—*' -w -— *". /*v •-»*'•'-*" TahW. ■U/t^Mt//. t/ff fM^fMjft./iAmt'r. JiiÄftolla .^ 4 ->■ s \ \ l 1 I .X^ N\ l'abXFn ^f'/iÄr-)//(ri//'/ M fi//-r',u///,////»,'////i U^^^-a'/^. ^f'/l/tr-)/, '.)////!//'/ ■ Mi«,^/ ,/,, ^,//,.. >,i^„ yj.,„ .'w I. /JT" ■^>*'-'. '^ TuIiXIn: ryflm'/(f'a ff/zx/m/ia ^y^mizr. ■ML,n^^,/,r m^fnlUyM.^<>iu>i ■'^^^ J. TaliXN': ü t Tab.XNI. « r Jiu,,^/ ^, „^a,^./,i^,c ■ i/Mi, ■ ty. / i >^ ^ •s V Tab,XX. b l Tabxnu. i ■ '< - 13.1! ', :i L 1-, 11 1 I -1 f. ^ i # p z X tA i ^^Maiu// fJrr mn/irn, /,/„,.i,r- .TiZr^.'r .71,/ 7 öVit^^ßfrAi y,/ .JrA,uJi J TdXIX ^w^-- w?^:}^- B'^Ki- i -"^ n^- !5^ftJ;^;-^=ts^^^-v.M »T , ////»Arf/ /j^t -,/^-*f /tAy^^f .y,Y„^.'r ,/;. JK, TAXXI. -n _::J g: ■^ ; j .^ Vi? /.l ^Ma»///.r/^r „irt^Af m ./t^^tr. .Mil»fe JäW- J. 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