So umstritten Genetik in der modernen Medizin ist, so einstimmig begrüßen Historiker und Archäologen die neuen Methoden, denn die Gene verraten nicht nur, wie der Mensch entstand, sondern auch, wie er die Erde besiedelte und sie sich untertan machte. Ja sogar prähistorische Mordfälle geraten ins Visier der So wirft etwa die molekularbiologische Untersuchung von Ötzis Mageninhalt neues Licht auf die tödliche Begegnung zweier Steinzeitmenschen an einem Sommertag vor über 5000 Jahren ...
Der Titel und das Cover des Buches mögen leicht irreführend sein. In erster Linie geht es um die Genforschung. Auch die Pharaonen sind ein Thema, aber erst zum Ende hin und auch nicht so ausführlich. Anfangs war ich darüber etwas enttäuscht, denn das hat mich an diesem Buch eigentlich am meisten gereizt. Aber die Genetik ist grundsätzlich sehr spannend, und so hat mich das Buch trotz fälschlicher Erwartungen meinerseits doch sehr fesseln können.
"Archäologie und Genetik, eine Kombination, welche in den letzten Jahren stärker in das Bewußtsein der interessierten Leserschaft gerückt ist. Dirk Husmann unternimmt in seinem Buch den Versuch, dieses komplexe Theman auf ca. 200 Seiten zu erklären. Hierbei geht es von den Anfängen der Molekularbiologie über die Entwicklung der Menschheit bis zu den archäologischen Fragen um Ötzi, den Pharaonen oder der Bibelforschung. Wer aus dem Titel ein Buch über Ägyptologie ableitet, liegt allerdings falsch, dieser Bereich wird auf wenigen Seiten abgehandelt. Der reißerische Titel ist noch zu verzeihen, nicht jedoch die ungenaue bzw.fehlerhafte Darstellung in fachlichen Fragen. So soll u.a. der Mensch 3,1 Milliarden Gene, wie an verschiedenen Stellen im Buch erwähnt, in seinem Erbgut tragen. Der Unterschied zwischen Genen, mit ca. 20.000 - 25.000 im menschlichen Erbgut vorhanden, und Genbausteinen, hiervon gibt es tatsächlich etwa 3 Milliarden, ist ihm z.B. unbekannt. Als Sachbuch für den Einstieg in die Thematik ""Archäologie-Genetik"" ist es wohl geeignet, zum ernsthaften Gebrauch aber nicht."