Dieffenbach, Ernst

Lebensdaten
1811 – 1855
Beruf/Funktion
Geologe ; Forschungsreisender ; Arzt ; Mineraloge ; Naturwissenschaftler
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 116100192 | OGND | VIAF: 67208372
Namensvarianten

  • Diefenbach, Ernst
  • Dieffenbach, Ernst
  • Diefenbach, Ernst
  • Dieffenbach, Ernest
  • Dieffenbach, Ernestus
  • Dieffenbach, Joannes E.
  • Dieffenbach, Johann Karl Ernst
  • Dieffenbach, Johann Carl Ernst

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Zitierweise

Dieffenbach, Ernst, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116100192.html [23.11.2024].

CC0

  • Dieffenbach, Ernst

  • Biographie

    Dieffenbach: Dr. Ernst D., Naturforscher; Professor der Geologie an der Universität Gießen, geb. 27. Januar 1811 zu Gießen, 1. Oct. 1855 daselbst, Sohn des Professors der Theologie Ludw. Adam D., studirte 1828—1833 in Gießen Medicin, mußte aber vor Beendigung seiner Studien wegen Theilnahme an der Burschenschaft flüchtig gehen und erlangte erst 1835 in Zürich den Doctorhut. Auch von da wurde er 1836 auf Betreiben der österreichischen Regierung ausgewiesen und genöthigt, unter den dürftigsten Verhältnissen und stetem Kampf um das Allernothwendigste sein Brod in London zu verdienen, bis es ihm gelang, als Mitarbeiter der Edinburgh review und British annals of medicine die Aufmerksamkeit englischer Gelehrten auf sich zu lenken. Er nahm im Frühjahr 1839 den Antrag zur Leitung einer naturhistorischen Expedition nach Neuseeland an, und durchforschte das damals noch so viel wie unbekannte Land namentlich in geologischer Beziehung. Von da kehrte D., nachdem er noch auf der Rückreise Australien und die Chatham-Inseln besucht hatte, im October 1841 nach Europa zurück und arbeitete in England sein Werk über Neuseeland „Travels in New Sealand“. 1843 aus, welches anerkanntermaßen eine ganz vorzügliche Schilderung der natürlichen Verhältnisse dieser Insel liefert und als eine wahre Fundgrube auch für die späteren Forschungen zu betrachten ist. Nach Gießen 1843 heimgekehrt, empfingen ihn aufs neue Plackereien wegen seines früheren politischen Verhaltens, trotzdem daß er sich der Gönnerschaft von Liebig und später von Humboldt zu erfreuen hatte. Er mußte sich durch Uebersetzungen (Darwin's und Lyell's Reisen) und Betheiligung an wissenschaftlichen Zeitschriften mühsam forthelfen und erst die freie Bewegung des Jahres 1848, der sich D. durch die Uebernahme der Redaction der freien hessischen Zeitung thätig anschloß, bewirkte, daß er 1849 als Privatdocent und 1850 als außerordentlicher Professor für Geologie in Gießen eine entsprechende Stellung fand, in der er, noch nicht recht zur Ruhe gekommen, erst 44 Jahre alt, mitten in seiner wissenschaftlichen Thätigkeit einem frühzeitigen Tod erlag. In den letzten Jahren hatte sich D. neben geologischen Aufnahmsarbeiten besonders mit der Uebersetzung von De la Beche „Vorschule der Geologie“ 1852, beschäftigt.

  • Literatur

    Vgl. Ausland 1874.

  • Autor/in

    Gümbel.
  • Zitierweise

    Gümbel, Wilhelm von, "Dieffenbach, Ernst" in: Allgemeine Deutsche Biographie 5 (1877), S. 120 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116100192.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA