Umstieg auf Open Source für mehr Souveränität

In Unternehmen genutzte Clients, Server oder Point-of-Service- und Edge-Systeme bergen ein Abhängigkeitsrisiko. Die Lösung ist eine Migration auf Open Source.

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Lesezeit: 20 Min.
Von
  • Christoph Uhlich
  • Daniel Clasen
Inhaltsverzeichnis

In der aktuellen Debatte um die Souveränität unserer IT bleibt ein großer Teil des Problems oft unbeachtet. Die Diskussion dreht sich meist um die Nutzung der Dienste großer (US-)Techkonzerne in der Cloud: Was passiert, wenn aus dem America-first-Mindset eine Triage in der Vergabe von Compute- oder GPU-Leistung folgt? Was, wenn Zollpolitik oder gar ein ausgewachsener Handelskrieg diese Ressourcen in Europa zu teuer machen? Was, wenn AI-Spitzentechnologie durch geopolitische Spannungen zurückgehalten wird und so den Wettbewerb verzerrt?

Alle diese Fragen sind zweifelsohne wichtig und treffen im Kern die Abhängigkeit, in die sich die deutsche und die europäische Wirtschaft selbst hineinbewegt haben. Im Fall von Cloud-Ressourcen ist das auch noch relativ verständlich und anschaulich – letztlich sind dies Server in Rechenzentren, über die Dienste angeboten werden, die in den vergangenen Jahren immer stärker genutzt und in Geschäftsprozesse integriert wurden. Was jedoch, wenn das Risiko nicht im Bezug eines Dienstes oder einer Technologie schlummert, sondern schon in den lokal betriebenen Systemen?

iX-tract
  • Souveränität für europäische Unternehmen beginnt nicht erst in der Cloud, sondern bereits beim Arbeitsplatz-PC, beim Bankautomaten, bei einer Kasse oder einer digitalen Werbestele.
  • Wie der durch Windows 11 initiierte Updatezwang eigentlich funktionstüchtiger Hardware zeigt, steckt das Risiko einer digitalen Abhängigkeit oft auch in von Unternehmen selbst betriebenen Systemen.
  • Die Nutzung von Open Source ist dabei essenziell, um nicht in die nächste Abhängigkeit hineinzugeraten oder bestehende Abhängigkeiten einfach zu bedienen.
  • Eine Beispielmigration eines Unternehmens mit mehreren Filialen von Windows 10 zu Ubuntu zeigt verschiedene Varianten und liefert eine vergleichende Kostenbetrachtung.
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Gemeint sind die unzähligen Workstations, Clients und Point-of-Service-Systeme, die tagtäglich dazu dienen, entweder eine Dienstleistung zu erfüllen oder die Administration eines Unternehmens zu bewerkstelligen, oder anderweitig zur Wertschöpfung beitragen. Nicht selten unterliegt man dem Trugschluss, dass lokale Systeme in Geschäften, Büros, Arztpraxen, Werkstätten, Lagern, in der Infrastruktur et cetera bereits ein souveräner Ansatz sind. Es entstehen allerdings nicht zu vernachlässigende Risiken, wenn der Hersteller des Betriebssystems die verbaute Hardware zukünftig nicht mehr unterstützt oder hohe Lizenzgebühren für Wartung und Sicherheitsupdates verlangt. Oder plakativer: Was, wenn Windows 10 sein End-of-Life-Datum erreicht, eine bestehende Infrastruktur mit Hunderten oder Tausenden von Systemen jedoch kein passendes TPM (Trusted Platform Module, wird von Windows 11 vorausgesetzt) besitzt? Nebenbei zur Erinnerung: Das EOL-Datum für Windows 10 ist der 14. Oktober 2025.

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