Autonomes Fahren: Waymo plant mit 2.000 neuen Robotaxis bis 2026
Die Aphabet-Tochter Waymo baut ihre Fahrzeugflotte aus und bereitet die EinfĂĽhrung neuer Fahrzeugmodelle vor. Ein neues Werk in den USA schafft mehr Optionen.
Das US-Robotaxi-Start-up Waymo will weiter wachsen. Bis zum Jahr 2026 sollen 2.000 weitere vollautonome Fahrzeuge zu der Flotte hinzukommen, die derzeit 1.500 Fahrzeuge umfasst. Heute bietet Waymo mehr als 250.000 bezahlte Fahrten pro Woche in Phoenix, San Francisco, Los Angeles und Austin an "und wir bereiten uns darauf vor, unser vollständig autonomes Ride-Hailing im Jahr 2026 nach Atlanta, Miami und Washington, D.C. zu bringen", so das Unternehmen in einem Blog-Post am Montag. Um die wachsende Zahl von Fahrern in den USA zu unterstützen, investiere man zusammen mit dem Partner Magna in die US-amerikanische Produktion mit einer neuen Fabrik für autonome Fahrzeuge in Mesa im US-Bundesstaat Arizona im Ballungsraum Phoenix, heißt es weiter. Magna International ist ein kanadisch-österreichischer Automobilzulieferer mit Hauptsitz in Aurora, Kanada.
Das rund 22.000 Quadratmeter große Waymo-Werk wird dem Blogeintrag zufolge Tausende von Jaguar I-PACEs bauen, die mit der vollständig autonomen Technologie ausgestattet sind. Der Jaguar I-PACE ist das Hauptfahrzeug des Unternehmens, seit Waymo seine Flotte von Chrysler Pacifica Minivans im Jahr 2023 in den Ruhestand versetzt hat. "Das Waymo-Werk für Fahrerintegration in Mesa ist das Epizentrum unserer zukünftigen Wachstumspläne", erklärte Ryan McNamara, Vizepräsident für Betrieb bei Waymo. "Mit unseren Partnern bei Magna haben wir eine Produktionsstätte eröffnet, die die Kosteneffizienz, Flexibilität und Kapazität bietet, um unsere Flotte auf neue Höhen zu bringen."
Kooperationen mit Geely und Toyota
Das flexible Design der Anlage ermögliche es, den Waymo Driver der 6. Generation in neue Fahrzeugplattformen zu integrieren, so Waymo weiter, beginnend in diesem Jahr mit dem Zeekr RT. Zeekr ist eine Tochtergesellschaft von Geely, einem der größten Automobilhersteller Chinas. Das neue Robotaxi wird laut dem Tech-Portal The Verge in Schweden entwickelt, wo Geely den schwedischen Autobauer Volvo besitzt, und basiert auf Geelys vollelektrischem fünftürigen Zeekr. Waymo importiert die Fahrzeuge dann nach Arizona, wo sie mit der für das autonome Fahren erforderlichen Hard- und Software ausgestattet werden. Die ersten Testfahrzeuge sind demnach bereits im vergangenen Jahr in den USA eingetroffen. Darüber hinaus will der japanische Autobauer Toyota zusammen mit Waymo autonom fahrende Autos entwickeln, die auch privaten Autokäufern angeboten werden sollen.
Das Waymo-Werk wiederum soll bei voller Kapazitätsauslastung in der Lage sein, Zehntausende von vollständig autonomen Waymo-Fahrzeugen pro Jahr zu bauen, schreibt Waymo in seinem Blog. Dank der neuen Fertigungsstätte in Arizona "können die Fahrzeuge, die unserer Phoenix-Flotte zugewiesen sind, selbst aus dem Werk herausfahren und direkt in den Einsatz gehen. Tatsächlich können diese Fahrzeuge ihre ersten Fahrgäste in weniger als 30 Minuten nach Verlassen des Werks aufnehmen".
Waymos Pläne zur Vergrößerung seiner Flotte werden öffentlich zu einem Zeitpunkt, da andere Konzerne auf den Markt autonom fahrender Taxis drängen. Erst Mitte April kündigte Volkswagen an, von 2026 an selbstfahrende Autos in Zusammenarbeit mit Uber in den USA auf die Straßen zu bringen. Tesla-Chef Elon Musk wiederum erklärte, dass Tesla Ende Juni einen eigenen Robotaxi-Service im texanischen Austin starten wolle – zunächst mit zehn bis zwanzig Wagen seines Model Y.
(akn)