E-Auto: Ford beginnt in Köln mit Akkufertigung für E-Modelle Explorer und Capri
In seinem umgebauten ehemaligen Kölner Motorenwerk startet Ford am Donnerstag mit der Batterieproduktion für seine E-Auto-Modelle Explorer und Capri.
(Bild: Ford)
Ford Köln beginnt am Donnerstag die Serienproduktion der Antriebsbatterien für seine elektrischen Modelle. Dazu wurde das ehemalige Motorenwerk komplett modernisiert und zu einer Produktionsstraße für Traktionsakkus umgebaut. Der Autohersteller kann auf seiner Anlage Batterien in drei verschiedenen Größen fertigen. Sie werden zunächst in den aktuellen Pkw-Modellen Explorer und Capri eingesetzt, die im "Ford Cologne Electric Vehicle Center" gebaut werden.
Akkus kommen nicht mehr von VW
Die Batteriefertigung in direkter Nachbarschaft zu den Fließbändern der Autofertigung reduziert das Transportaufkommen erheblich. Sie müssen nun nicht mehr aus Niedersachsen geliefert werden. Da die Elektroautos zu wesentlichen Teilen aus Komponenten von Volkswagen bestehen, wurden auch die Akkus bis zum Jahreswechsel komplett von VW zugeliefert. Der Ford Explorer teilt sich seine Technik mit dem VW ID.4 (Test) und ist mit drei Batteriegrößen, mit 52, 77 und 79 kWh bestellbar. Seit Jahresbeginn befand sich Fords Akkufertigung in einem Prozess der Einarbeitung von Prozessen und der knapp 200 Mitarbeiter, die das Werk steuern.
Seit heute entstehen die Akkus für Fords Elektroautos offiziell komplett auf einer mit 180 Robotern bestückten Fertigungslinie. Die Maschinen schweißen, kleben und schrauben die Gehäuse zusammen. Je nach Größe der Batterie werden diese mit bis zu 12 jeweils etwa 30 Kilogramm schweren Batteriemodulen bestückt. Auf der zwei Kilometer langen Fertigungslinie werden, ebenfalls je nach Format, 2775 Einzelteile zu einer Einheit zusammengefügt, wie Ford schreibt.
Die Geschäfte von Ford Deutschland laufen indes schon lange nicht, wie erhofft. Von 2018 bis heute hat Ford die Zahl der Angestellten bereits von 20.000 auf rund 11.500 reduziert, weitere 2900 sollen bis Ende 2027 abgebaut sein. Ob die Modelle Explorer (Test) und Capri den Niedergang aufhalten können, ist angesichts der Preise fraglich, trotz einer ansteigenden Tendenz in den vergangenen Monaten. So wurden im Mai laut Kraftfahrt-Bundesamt 12,9 Prozent mehr Fords in Deutschland neu zugelassen als im Vorjahresmonat.
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(fpi)