Fahrrad: Absatzzahlen sinken, Rabatte steigen
Die Verkaufszahlen von Fahrrädern sind im vergangenen Jahr nochmals gesunken. Eine Studie macht Herstellern und Händlern aber Mut.
Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland 2,1 Millionen E-Bikes und 1,8 Millionen Fahrräder ohne Motor verkauft.
(Bild: Canyon)
Die Fahrradbranche muss ein weiteres Mal einen Umsatzrückgang hinnehmen. Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland zwei Millionen neue Fahrräder verkauft, vermeldet der Verband "ZIV – Die Fahrradindustrie". Das waren rund 300.000 weniger als 2023. Eine Studie des T3 Transportation Think Tank im Auftrag des Wirtschaftsverbandes "Zukunft Fahrrad" zeigt, dass die Branche trotz schwieriger wirtschaftlicher Umstände relativ stabil ist.
Nicht ohne Blessuren
Die Verkaufszahlen sind in den vergangenen zwei Jahren stärker zurückgegangen als der Umsatz. Ein Grund dafür ist der steigende Anteil von E-Bikes, die im Schnitt erheblich teurer sind als Fahrräder ohne Motor. Ohne Blessuren kam die Branche im vergangenen Jahr in Deutschland allerdings nicht davon. Die Zahl der Beschäftigten ging im Handel um ein Prozent zurück, bei den Herstellern um vier Prozent. Der Umsatz mit Dienstradleasinganbietern sank um drei Prozent, heißt es in der Studie von T3 Transportation Think Tank.
Lagerbestände sinken langsam
2019, dem Jahr vor Corona, lag der Umsatz der Kernsektoren der Fahrradwirtschaft in Deutschland bei 16,5 Milliarden Euro. Im vergangenen Jahr waren es 27,2 Mrd., was inflationsbereinigt noch immer 22,9 Mrd. Euro entspricht. Viele Händler kämpfen noch mit hohen Lagerbeständen, was die Preise drückt. Ein E-Bike kostete 2024 im Schnitt 2650 Euro und damit rund 300 Euro weniger als im Vorjahr, heißt es beim Zweiradindustrieverband. Kunden können auf derzeit Rabatte hoffen, doch wie lange diese Situation noch anhält, ist ungewiss. Der Lagerbestand normalisiere sich allmählich, und das trage zu einer sich aufhellenden Stimmung in der Fahrradwirtschaft bei, heißt es in der Studie.
Drei Fahrradtypen dominieren die Verkaufszahlen deutlich, wobei sich der E-Bike-Anteil erheblich unterscheidet. Einige Arten werden praktisch fast nur noch mit Motor geordert. Die deutschen Verkaufszahlen der fĂĽnf meistgeorderten Fahrradtypen im vergangenen Jahr:
mit Motor | ohne Motor | insgesamt | |
Trekkingrad | 512.000 | 738.000 | 1.250.000 |
Mountainbike | 820.000 | 54.000 | 874.000 |
Cityrad | 390.000 | 270.000 | 660.000 |
Allterrainbike | 72.000 | 162.000 | 234.000 |
Lastenrad | 185.000 | 36.000 | 221.000 |
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(mfz)