Produktentscheidungen bei Apple: Dreierkomitee statt groĂźem Vorsitzenden
Dass Tim Cook kein "Produktmensch" ist, ist bekannt. Im Alltagsgeschäft soll er Entscheidungen über neue Hard- und Software angeblich drei Personen überlassen.
Apple-CEO Tim Cook: Hat zwar den Hut auf, delegiert aber Produktfragen, so ein Bericht.
(Bild: Screenshot Apple.com)
Bevor Steve Jobs 2011 verstarb, war die Hierarchie bei Apple klar: Der Apple-Mitbegründer war oberster "Chefredakteur", der die Ideen seiner handverlesenen Mitarbeiter bewertete und kritisierte und schließlich die wichtigsten Produktentscheidungen fällte. Unter Jobs-Nachfolger Tim Cook scheint das jedoch anders zu sein: Es ist bekannt, dass dieser kein "Produktmensch" ist, sondern sich insbesondere auf die geschäftlichen und produktionstechnischen Details versteht. Ohne Cook wäre es Apple beispielsweise niemals gelungen, derart hohe iPhone-Stückzahlen herzustellen und zu verkaufen. Doch wer entscheidet nun, welche neue Hard- und Software aus dem Hause Apple kommt? Der üblicherweise gut informierte Bloomberg-Journalist Mark Gurman wagt in seinem Newsletter vom Wochenende eine interessante These: Seinen Quellen nach entscheidet bei Apple darüber mittlerweile ein Dreierkomitee.
Wirtschaftlich läuft's gut
Apple habe seit den Steve-Jobs-Tagen keinen einzelnen Entscheider mehr. Gehe es um die Genehmigung neuer Produkte, gehörten zu den dafür kritischen Managern insgesamt drei Personen: Marketingboss Greg "Joz" Joswiak, Hardwarechef John Ternus sowie Softwareleiter Craig Federighi. Trotz dieses Triumvirats werde Apple aber ultimativ von Tim Cook und seinem Chief Operating Officer Jeff Williams geführt.
Doch Cook und Williams seien geneigt, so die starke Einschätzung innerhalb von Apple, Produktentscheidungen, also das, was man den Kunden letztlich gibt, an Joswiak, Ternus und Federighi abzugeben. Schlecht gefahren ist Apple damit keineswegs: Umsatz und Gewinn stehen signifikant höher als zu Zeiten von Steve Jobs. Allerdings gibt es immer wieder Kritik, dass Apple vergleichsweise langsam auf Trends reagiert. Dazu gehören etwa Foldable-Geräte, ein möglicher Touchscreen-Mac oder aber die bislang nur mittelmäßig überzeugenden KI-Ansätze des Konzerns alias Apple Intelligence.
Die Frage nach dem Cook-Nachfolger
Unklar bleibt, wer die Nachfolge Cooks antreten will, sollte dieser nicht noch länger CEO bleiben wollen. Cook wird im November 65 Jahre alt, was auch in den USA ein Rentenalter darstellt. Zwischenzeitlich gab es Gerüchte, dass der noch relativ junge John Ternus (Jahrgang 1975) womöglich als Cook-Nachfolger herangezogen wird.
Zuletzt hatte Softwarechef Federighi wieder mehr Macht bekommen. Er soll im Rahmen der noch immer nicht ausgestandenen Krise um die Sprachassistentin Siri Teile des Ki-Teams vom Machine-Learning-Leiter John Giannandrea übernommen haben. Der charismatische Federighi ist mit 56 Jahren aber auch schon nicht mehr ganz jung – Ternus wäre die längerfristige Lösung als neuer Apple-CEO.
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(bsc)