Waymo wächst rapide: Robotaxis kommen auf über 250.000 Fahrten pro Woche
Während Elon Musk noch behauptet, dass Tesla über 90 Prozent Marktanteil bei Robotaxis erreichen werde, absolviert Waymo bereits eine Million Fahrten im Monat.
Ein Robotaxi des Anbieters Waymo in San Francisco
(Bild: c’t / jam)
- dpa
Googles Robotaxi-Firma Waymo baut ihr Geschäft schnell aus. Die selbstfahrenden Autos machen inzwischen mehr als 250.000 Fahrten mit zahlenden Passagieren pro Woche, sagte Google-Chef Sundar Pichai. Die Marke von 200.000 Fahrten hatte Waymo erst Ende Februar geknackt, im September 2024 waren es noch 100.000 Personenbeförderungen. Währenddessen redet Elon Musk noch davon, dereinst den größten Anteil auf diesem Markt zu bekommen.
Seitdem startete Waymo auf der Plattform des Fahrdienst-Vermittlers Uber in Austin und baute den Dienst von San Francisco ins Silicon Valley aus. Im kommenden Jahr sollen die fahrerlosen Wagen unter anderem in der Hauptstadt Washington auf die Straße kommen.
Pichai brachte in einer Telefonkonferenz mit Analysten erstmals als Möglichkeit für die Zukunft Autos mit Waymos Software zum autonomen Fahren auch im Privatbesitz ins Gespräch. Man sei darauf fokussiert, "den besten Autofahrer der Welt" zu entwickeln.
Erst am Donnerstag kündigte Volkswagen an, von 2026 an selbstfahrende Autos in Zusammenarbeit mit Uber auf US-Straßen zu bringen. Musk sagte diese Woche, Tesla wolle einen eigenen Robotaxi-Service im texanischen Austin Ende Juni starten – zunächst mit 10 bis 20 Wagen des Model Y. Er behauptet aber stets, dass die meisten neuen Tesla-Fahrzeuge bereits alles Nötige an Bord hätten, um autonom fahren zu können.
Deswegen spricht Musk von bald Millionen selbstfahrender Teslas – und einem Marktanteil von mehr als 90 Prozent im Robotaxi-Markt. Zudem kündigte er an, dass bis Jahresende in mehreren US-Städten autonomes Fahren für private Tesla-Besitzer freigeschaltet werden solle.
Tesla will kamerabasierten Autopilot "bald freischalten"
Der Tesla-Chef kündigt das schon seit Jahren an – doch bisher haben die Fahrzeuge "Autopilot" nur als Assistenzsystem, bei dem der Mensch am Steuer stets zum Eingreifen bereit sein muss. Branchenbeobachter und Konkurrenten sehen Musks große Versprechen skeptisch. Denn dieser will nur auf Kameras setzen und auf die etwa von Waymo eingesetzten teureren Lidar zur Entfernungsmessung per Laser verzichten.
Die Technik verteuert Waymos Fahrzeuge erheblich – und macht es für die Google-Schwesterfirma auch schwieriger, profitabel zu wirtschaften. Aber die Laser-Radare liefern damit der Software zum autonomen Fahren deutlich mehr und verlässlichere Umgebungs-Informationen als die Kameras in den Tesla-Modellen.
Die US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA plant unterdessen, die Informationspflicht für Hersteller bei Unfällen mit Fahrassistenzsystemen etwas zu lockern. Das könnte Tesla mit dem "Autopilot"-System zugutekommen. Bei der NHTSA laufen mehrere Ermittlungsverfahren wegen "Autopilot"-Unfällen. Medienberichten zufolge war die Behörde auch von Personalkürzungen im Zuge von Musks Sparaktionen in der US-Regierung betroffen. Präsident Donald Trump hatte mehrfach versichert, dass es bei den Aktivitäten des Tech-Milliardärs keine Interessenkonflikte geben werde.
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(fpi)