Zoll-Streit: US-Mercedes-Werk Tuscaloosa bekommt weiteres Modell

Mercedes-Benz reagiert auf die von US-Präsident Trump angedrohten Zölle: Das Werk in Tuscaloosa soll ein zusätzliches Modell für den US-Markt bekommen.

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Seit 1997 baut Mercedes in Tuscaloosa Autos. Aktuell laufen dort unter anderem die E-SUV-Modelle von EQE und EQS vom Band.

(Bild: Mercedes)

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Von
  • dpa

Mercedes-Benz will angesichts der drohenden US-Importzölle ein weiteres Modell in seinem US-Werk bauen. Ab 2027 solle in Tuscaloosa (Alabama) ein neues, auf US-Kunden angepasstes Fahrzeug des Mittelklasse-Segments "Core" produziert werden, teilte der Konzern mit. Mercedes wolle damit auch sein Bekenntnis zum US-Markt unterstreichen. Das "Core"-Segment mit Modellen wie der E-Klasse (Test) und dem SUV GLC ist bei Mercedes das mengenmäßig größte Segment. Welches Modell konkret in Tuscaloosa neu hergestellt werden soll, blieb zunächst offen.

Konzernchef Ola Källenius hatte am Vortag zur Zahlenvorlage bereits in Aussicht gestellt, in den USA expandieren zu wollen und dies auch bei Gesprächen mit der US-Regierung um deren Zollpolitik in die Waagschale zu werfen. "Es ist ein natürlicher Schritt, ein weiteres Modell nach Alabama zu bringen", sagte Källenius. "Dies ist Teil unserer Strategie, unser Engagement in den Vereinigten Staaten zu vertiefen".

Am Standort Tuscaloosa baut Mercedes seit 1997 Autos. Das erste Modell war die M-Klasse. Vor drei Jahren wurde in der Nähe eine Fertigung von Batterien eröffnet. Inzwischen werden in Tuscaloosa auch die beiden batterieelektrischen SUV-Modelle EQE (Test) und EQS gebaut. Mercedes beschäftigt in Tuscaloosa mehr als 6000 Menschen. Im vergangenen Jahr liefen in dem Werk rund 260.000 Autos vom Band. Verkauft hat Mercedes auf dem wichtigen US-Markt insgesamt knapp 325.000 Pkw. Wegen der drohenden Importzölle von US-Präsident Donald Trump steht bei Mercedes in der Pkw-Sparte in diesem Jahr nahezu die Hälfte des eingeplanten operativen Gewinns im Feuer, wie die Schwaben mitteilten.

(mfz)