WARM UP von Etienne De Crecy

Albumbeschreibung: WARM UP - Etienne De Crecy

Etienne de Crécys neues Album ist eine Lobpreisung der Langsamkeit. WARM UP ist nicht nur der Albumtitel, sondern der Name des ersten Slots der Clubnächte, in denen der DJ traditionell mit langsameren BPM auflegt. Und das alles nur, weil er keine Lust mehr hatte, Techno zu produzieren, als 2020 die Coronawelle kam - was nützte es auch, wenn niemand mehr tanzte? Also überkam ihn der Wunsch, Tracks für zu Hause und für das Radio in langsameren Tempi zu komponieren, die er in den 90er-Jahren für den Trip-Hop von Motorbass, dem Duo, das er mit Zdar bildete, verwendet hatte. Mit 56 Jahren erzählte er, “dass er von der 150-BPM-Techno-Welle überholt wurde, die nach Corona die Partys erfasste und einen beschleunigten Generationswechsel hinter den Plattentellern bewirkte”.

Etienne de Crécy hat sich selbst eine zusätzliche Herausforderung gestellt: Er beschloss, für jeden Titel einen Sänger oder eine Sängerin als Featuring einzuladen, was erklärt, weshalb sich die Produktionszeit auf über vier Jahre ausdehnte. Er hat dazu sein Adressbuch mit den Telefonnummern der wichtigsten French-Touch-Persönlichkeiten aufgeschlagen und so finden sich heute einige hübsche Namen auf der Tracklist. Zwei Engländer eröffnen und schließen diese Platte: Alexis Taylor von Hot Chip auf dem disco-poppigen World Away und Damon Alban von Blur auf dem eleganten Rising Soul. Zwischenzeitlich erinnert man sich daran, dass De Crécy ein wahres Händchen für besonders gute Momente hat wie bei Karma mit der Stimme von Olivia Merilahti von The Dø im French-Pop-Modus, das einem nicht mehr aus dem Kopf geht, der kosmischen Ballade Small Screen mit Sarah Midori Perry von Kero Kero Bonito und Monte Carlo mit dem Chicagoer Rapper Frank Leone mit 90er-Trip-Hop-Vibes, das beim Hören Freude bereitet. Mit WARM UP zeigt sich Etienne De Crécy von seiner besonders gefühlvollen Seite! © Smaël Bouaici/Qobuz