Kolumne – :: Was is hier eigentlich los :: https://www.wihel.de Entertainment, LifeStyle, Gadgets, Kultur und ein bisschen WTF Fri, 25 Oct 2024 18:26:33 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.7.1 Und deswegen sind Blogs eben doch geil – Gedankentüdelüt (109) https://www.wihel.de/und-deswegen-sind-blogs-eben-doch-geil-gedankentuedeluet-109/ https://www.wihel.de/und-deswegen-sind-blogs-eben-doch-geil-gedankentuedeluet-109/#comments Wed, 17 Oct 2018 18:09:34 +0000 https://www.wihel.de/?p=92992

Ich will gar nicht schon wieder damit anfangen, dass Blogs ja schon seit Jahren als Tod gelten, denn damit verhält es sich genauso wie mit den Prognosen zum Sterben von Facebook, die seit Jahren rumgeistern. Wir alle kennen das Ergebnis: Facebook ist immer noch da, genauso wie Blogs – nur die goldenen Zeiten sind schlichtweg vorbei. Vermutlich ist das einfach der Lauf der Dinge und das Normalste von der Welt, nur eben für diejenigen nicht, die direkt drin stecken.

Vor ein paar Tagen hat sich aber mal wieder gezeigt, warum Blogs eben nicht sterben und vielleicht auch niemals sterben können – sie sind unabhängig. Zumindest zum Teil, denn auch so ein Blog will in irgendeiner Form bezahlt werden, mindestens das Hosting ist in den seltensten Fällen kostenlos – von der investierten Zeit will ich gar nicht erst reden.

Denn vor ein paar Tagen kam mehr oder weniger überraschend die Ankündigung von Google: Google Plus wird eingestellt. Ob nun wirklich wegen irgendeinem Datenleck oder weil man schlichtweg den Anschluss verpasst hat und nicht mehr aufholen kann, sei mal dahingestellt – Fakt ist: Im nächsten August ist Schicht im Schacht. Im Grunde eigentlich auch so ein Tod, der schon vor Jahren prognostiziert wurde, nur war er hier wirklich absehbar, was vor allem daran lag, dass schlichtweg nichts brauchbares mit dem Netzwerk angestellt wurde. Einfach den Nutzern eine Kiste hinstellen und sagen „Macht mal“ funktioniert halt nur in den seltensten Fällen.

Tatsächlich aber bin ich darüber ein wenig traurig, denn ich hatte ja schon mal hier beschrieben, dass ich Google Plus zwar spät, aber dennoch für mich entdeckt hab und auch wenn die Story von damals kein Positivbeispiel ist, hat das eigentlich ganz okay funktioniert. Man könnte sogar behaupten, dass ich an allem schuld bin, denn ich hatte ähnliches auch mit Facebook gemacht. Damals hat aber der Dienst, den ich für den ganzen Spaß nutze, die Füße in die Richtung hochgerissen, weil Facebook die Schnittstellen hart reglementiert oder gar abgeschaltet hat. Blieb also noch Google Plus – was nun auch dicht macht. Insofern schon mal Entschuldigung an alle, war nicht meine Absicht.

Ebenso hatte ich tatsächlich schon mit dem Gedanken gespielt, den Blog zurück zu fahren und da hin zu gehen, wo die Nutzer sind – sprich: den ganzen Spaß direkt in den sozialen Netzwerken zu veranstalten. Als Webseitenbetreiber hat man schließlich nur zwei Möglichkeiten: Content da hin bringen, wo die Nutzer sind – oder Nutzer zu sich holen. Und wir alle wissen, wie faul der Mensch ist. Warum sollte jemand sich die Mühe machen und eine Webseite ansurfen, wenn früher oder später von irgendwem anders der Content sowieso in den entsprechenden Dunstkreis gespült wird?

Mittlerweile bin ich ganz froh, dass ich diesen Weg nicht gegangen bin, denn die Schließung von Google Plus ist im Grunde das perfekte Argument für eigene Seiten: statt mit der Schließung sämtlichen Content und die eigene Community zu verlieren, kann man auf seiner eigenen Seite machen was man will. Die eher mehr als weniger vorhandenen Unabhängigkeit als Betreiber ist dermaßen ein Segen – da ist es eigentlich schade, dass einem das immer nur durch sowas bewusst wird. Gleichzeitig keine nervigen Algorithmen und schlichtweg die eigenen Spielregeln, sei es nun in Bezug auf die Art des Contents, die Darstellung oder schlichtweg den Inhalt.

Ohnehin scheint die große Zeit der Netzwerke tatsächlich ein wenig vorbei zu sein, zumindest der grundsätzliche Hype hat stark abgenommen. Klar, die Nutzer strömen weiterhin zu Bewegtbild oder nur Bildern, also Youtube und Instagram – aber in Sachen Text und Kuration kommt es mir fast vor, als hätten wir den Kampf zwar nicht gewonnen, aber einfach nur durchhalten müssen, bis die Nutzer zur Besinnung kommen. Wieder etwas mehr weg von vorgegebenen Newsstreams, bevormundenden Algorithmen und der eigentlichen Datensammelwut, die den meisten sträflich am Arsch vorbei ging.

Das einzige Manko, dass ich tatsächlich sehe, sofern die Netzwerke wirklich immer mehr ins Hintertreffen raten: neue Nutzer zu finden und schlichtweg Reichweite aufzubauen, wird nicht wirklich einfacher. Da zählt am Ende tatsächlich nur die Vernetzung untereinander und vor allem das Miteinander statt Gegeneinander. Sofern es aber auch wieder in diese Richtung geht, umso besser.

Lange Rede, kurzer Sinn: macht eigene Seiten, scheißt auf die Abhängigkeit irgendwelcher fremdbestimmender Netzwerke und lasst uns uns gegenseitig helfen. Hat ja schließlich vorher auch ganz wunderbar funktioniert.

]]>
https://www.wihel.de/und-deswegen-sind-blogs-eben-doch-geil-gedankentuedeluet-109/feed/ 5
Wie Kundenservice nicht funktioniert – Am Beispiel von H&M – Gedankentüdelüt (108) https://www.wihel.de/wie-kundenservice-nicht-funktioniert-am-beispiel-von-hm-gedankentuedeluet-108/ https://www.wihel.de/wie-kundenservice-nicht-funktioniert-am-beispiel-von-hm-gedankentuedeluet-108/#comments Wed, 10 Oct 2018 18:16:05 +0000 https://www.wihel.de/?p=92884

Hatte ich doch vor einer Weile noch berichtet, wie wunderbar Kundenservice sein kann und mich als Kunden wieder (zurück)gewinnt, so gibt es natürlich auch die andere Seite der Medaille.

Finde ich persönlich immer ganz spannend, weil ich aus beruflichen Gründen ohnehin weiß, wie schwer es der Kundenservice in Bezug auf Priorisierung von Themen in der Entwicklung hat, was wiederum bei mir immer für Unverständnis sorgt. Denn die Logik ist relativ simpel: wenn ein Kunde beim Kundenservice anruft, ist bereits irgendwas im Argen. Also sollten eigentlich alle Alarmglocken schrillen und alles dafür getan werden, dass nicht nur das Problem gelöst, sondern auch das Vertrauen wieder hergestellt wird.

Das Problem des Kundenservice aber ist: bringt nicht direkt Geld – womit sich dann auch immer gut belegen lässt, wie kurzsichtig so manches Management doch denkt. Aber das ist wieder ein anderes Thema …

Zurück zu meiner Anekdote: ich hab vor einer Weile einen neuen Anzug gebraucht. Einladung zu einer Hochzeit, da durfte ich von Line aus nicht mit Jeans und Kapuzenpulli hin – weiß auch keiner warum. Und wie das dann in solchen Fällen ist, ich eskaliere hart und kaufe einmal das Internet leer.

Ist aber nicht schlimm, denn der Großteil geht ohnehin wieder zurück – Zuhause anprobieren fetzt einfach mehr als in den Laden zu rennen und sich vollquatschen zu lassen. So auch bei H&M, bei denen ich sogar final einen der Anzüge gekauft hab.

Der Rest ging wie angesprochen zurück und irgendwann trudelte ein Brief bei mir ein: ich hätte Guthaben und wenn ich das erstattet haben möchte, solle ich doch beim Kundenservice anrufen. Das Blöde ist nur: der Kundenservice arbeitet zu den gleichen Zeiten wie ich und Anrufen find ich ohnehin bescheuert.

Also ab zu Facebook und den Chat angeschmissen – Kontaktformular war auf der hauseigenen Seite nicht zu finden. Problem geschildert, Bankdaten dagelassen (ich weiß, auf Facebook doof, in diesem Falle mir aber egal), was gerade bei einer IBAN durchaus sinnvoll ist und gewartet. Zudem konnte ich direkt ansprechen, dass die Passwort vergessen-Funktion nicht läuft und ich stattdessen immer auf einer Seite Access Denied geleitet wurde

Allein, dass ich mehrere Tage auf eine Antwort warten musste, ist schon kein gutes Zeichen, schlimmer war aber jedoch die Antwort: aus datenschutzrechtlichen Gründen muss ich trotzdem zum Telefonhörer greifen, schließlich könnte man die Erstattung nicht in die Wege leiten.

Zudem soll ich doch mal meine Browsereinstellung prüfen – die seien zu hart für die Passwort vergessen-Funktion.

Bitte wie? Datenschutz? Nachdem ich freiwillig alle Infos gegeben habe? Browsereinstellungen?

Was für ein Mumpitz. Allein, dass ich als Nutzer etwas an meinem Browser verändern muss, damit die Seite funktioniert, spricht schon für sich – aber die Datenschutzbegründung zieht es komplett ins Lächerliche.

Also erneut geantwortet, geschildert, dass ich diverse Browser getestet hab, ebenfalls das Smartphone wurde bemüht und man mir doch bitte endlich mein (!) Geld an die von mir (!) übersendeten Infos schicken solle. Natürlich noch einigermaßen höflich, aber das entsprach so gar nicht meiner Erwartungshaltung.

Statt aber einzulenken, wies man mich darauf hin, dass doch bitte mein Provider bemüht werden sollte – wo kämen wir denn schließlich hin, wenn man den Fehler im eigenen Shop suchen würde? Nicht, dass am Ende doch noch etwas funktioniert.

Und auch bzgl. Datenschutz wollte man nicht klein bei geben, denn den nimmt man ziemlich ernst. So ernst, dass man die Daten nicht mal von Abteilung A an Abteilung B übermitteln dürfte. Wo kämen wir denn da hin, dass man genau das macht und ich am Ende mein Geld wiederbekommen würde? Ich könnte womöglich sogar noch zufrieden sein.

Keine Ahnung, wie das bei H&M geregelt ist, aber bei jedem Arbeitsvertrag, den ich unterschrieben habe, waren Klauseln enthalten, wie mit personenbezogenen Daten umzugehen ist. Eine Verhinderung von vollkommen normalen Prozessabläufen zur Bearbeitung normaler Prozessabläufe war darin nie enthalten.

Die nächste Nachricht war entsprechend nicht mehr wirklich mit Höflichkeit gesegnet, dafür aber umso länger und direkter. Eine Antwort gab es ebenfalls, die sich allerdings meiner Kenntnis entzieht. Denn mittlerweile hatte ich tatsächlich den Telefonhörer bemüht und während des letzten Feiertages angerufen – was letztendlich die einzig positive Erkenntnis für mich, aber nicht für die Kundenservice-Mitarbeiter ist: die müssen auch am Feiertag arbeiten. Und wie die Durchgabe der IBAN per Telefon abgelaufen ist, kann sich jeder selbst ausmalen.

An sich fand ich H&M noch nie so wirklich geil. Lag und liegt natürlich an meinem unförmigen Körper, aber die Nummer hat definitiv nicht dazu beigetragen, dass ich dort noch mal einkaufen möchte. Schon gar nicht, wenn man nicht mal in der Lage ist, Geld zu erstatten (was nicht selten tatsächlich automatisch passiert – die Frage, warum das dieses Mal nicht der Fall war, hab ich gar nicht erst gestellt).

Sorry, H&M, but get your shit together.

]]>
https://www.wihel.de/wie-kundenservice-nicht-funktioniert-am-beispiel-von-hm-gedankentuedeluet-108/feed/ 6
Den Feierabend verbringen wir in London – wihel on Tour (08) https://www.wihel.de/den-feierabend-verbringen-wir-in-london-wihel-on-tour-08/ https://www.wihel.de/den-feierabend-verbringen-wir-in-london-wihel-on-tour-08/#comments Wed, 12 Sep 2018 18:04:01 +0000 https://www.wihel.de/?p=92520

Gefühlt auch schon wieder eine Ewigkeit her scheint sich bei uns eine kleine Tradition zu etablieren: wir fahren einfach jedes Jahr nach London. Waren die letzten beiden Male noch geplant dort und haben mehr oder weniger das übliche Touri- und Shopping-Programm abgespult, gab es dieses Mal sowas wie einen Auftrag – und kurz war es auch noch, deswegen aber nicht weniger schön.

Passender und unglücklicherweise zugleich waren es die beiden Tage direkt vor Lines Geburtstag, zu denen Sennheiser nach London geladen hat. Passend, da London natürlich zu Lines Lieblingsstädten gehört – unglücklich, da mein Geschenk ein bisschen ins Wackeln geriet. Aber wenn man schon mal die Möglichkeit hat, nach Feierabend den Jetset zu Leben und einfach mal nach London zu fliegen – da muss man schon sehr blöd sein, um das nicht zu machen.

Und so verschob ich den letzten Termin des Tages und wir trafen uns um knapp nach 18 Uhr am Flughafen. Auf den Flug hätte ich natürlich wie immer gern verzichtet, aber man kann nicht alles haben und fairerweise muss ich zugeben, dass der gar nicht so schlecht war.

In London angekommen, folgte die üblich lange Fahrt vom Flughafen Richtung Innenstadt. Vom Flughafen rein ist das ganz angenehm, nur die umgekehrte Richtung verbringt man eigentlich immer mit Stehen – bin ich ja ganz großer Fan von.

So richtig cool wurde es aber, je mehr wir begriffen, wo unser Hotel eigentlich lag und das hätte besser gar nicht sein können: mittendrin. Und mit Mittendrin mein ich wirklich mittendrin – ein paar Gehminuten vom Piccadilly Circus, mit Blick auf LEGO- und M&M-Store und einfach so unfassbar gut angebunden, das war einfach ein Kracher. Das konnte im Grunde nur noch getoppt werden von wohl der besten Aussicht, die man über London haben kann – denn wir nächtigten im Hotel Indigo, das mit seiner 9. Etage nicht nur lecker zu verköstigen weiß, sondern wie gesagt in Sachen Aussicht der absolute Wahnsinn ist – egal ob bei Tag und bei Nacht. Unser Frühstück jedenfalls darf gern immer dort stattfinden. Außerdem parfümieren die ihre Lobby, was befremdlich klingt, aber unglaublich gut vor Ort ankommt.

Da der erste Tag mit Anreise und Magenproblemen meinerseits quasi schon vorbei war, haben wir nicht mehr viel gemacht – kurz was gegessen, durch den LEGO- und M&M-Store gehuscht (die übertrieben lange Öffnungszeiten haben) und dann auch schon ins Bett gefallen.

Das war auch nötig, denn am nächsten Tag sind wir früh wieder hoch. Schnell zum Frühstück und dann ging es auch schon zum Shopping. Denn bis zur eigentlichen Veranstaltung wollten wir die kurze Zeit so gut wie möglich nutzen, was letztendlich bedeutete: so viel Geld wie möglich ausgeben.

Hat nicht wirklich funktioniert, aber immerhin ist Line ein paar Euros losgeworden – bei mir hat dann doch wieder die Vernunft gesiegt. Dieses Erwachsensein kann echt nerven.

Um 13 Uhr fanden wir uns pünktlich vorm Prince Charles Cinema wieder, denn wir hatten ja noch einen Auftrag. Und der hing ganz eng mit den Frightfest London 2018, dem Kurzfilm Final Stop und dem neuen AMBEO Smart Headset zusammen – Horror-Film-Freunde wissen da schon direkt, worum es geht.

Roxanne Benjamins Final Stop zeichnet sich dabei gleich durch mehrere Punkte von der breiten Masse ab, denn:

  • der Film wurde nahezu ausschließlich mit dem Smartphone aufgenommen und sieht dennoch erstklassig nach Hollywood-Niveau aus
  • der Film setzt auf genau das, was einen guten Horrorfilm auszeichnet: Atmosphäre und die passenden Geräusche zur passenden Zeit
  • die meisten Geräusche und Töne wurden mit dem neuen Sennheiser AMBEO Smart Headset aufgenommen

Inhaltlich ist Final Stop im Jahr 2018 nicht mehr so überraschend, aber dennoch gut gemacht (Stichwort: Wenn der Gejagte zum Jäger wird). Wir hatten das Glück, dass wir im Kino das Ding mit zusätzlichen Kopfhörern schauen sollten, was für eine ganz eigene Stimmung sorgte:

Irgendwie schaut man den Film zusammen, aber dennoch jeder für sich. Ist besonders gut, wenn man das Geraschel und Getuschel der anderen nicht mehr hören will (was im Kino ja immer vorkommt und einfach maximal nervt), aber auch um Sound und Atmosphäre so richtig intensiv zu genießen. Ich jedenfalls bin stark dafür, Kino nur noch mit Kopfhörern zu genießen.

Nach dem Film ging es zurück ins Hotel, den einen oder anderen Prosecco genießen und das AMBEO Smart Headset ein bisschen genauer unter die Lupe nehmen.

Denkt man an Kopfhörer, denkt man schnell daran, dass das wichtigste die Wiedergabe von Musik und Ton ist – das AMBEO Smart Headset begnügt sich damit aber nicht – und liefert mit den hochwertigen an den Seiten angebrachten Mikrofonen nun die Möglichkeit, perfekten 3D-Sound einzufangen und wiederzugeben. Damit lässt sich jedes klangliche Detail einfangen und es genau so (bzw. „dort“) wiederzugeben, wo man es aufgenommen hat. 3D-Sound halt, wie er sein muss.

Aber nicht nur exzellent Aufnehmen und Wiedergeben kann das AMBEO Smart Headset, sondern auch unterdrücken – klingt erstmal absurd, kann aber recht hilfreich sein, denn mit der aktiven Geräuschunterdrückung (ANC) lassen sich lästige Nebengeräusche auch einfach unterdrücken – dank Situational Awareness Funktion kann man als Nutzer schnell zwischen Unterdrückung und dem Transparent Hearing (also dem Wahrnehmen der Umgebungsgeräusche) umschalten.

Dazu kommen natürlich die üblichen Funktionen und Merkmale, die man von einem Headset erwarten kann:

  • Musik- und Anrufsteuerung
  • Arbeitet mit der normalen Kamerafunktion des Smartphones
  • Liefert dank verschiedener Ohrstück-Größen für eigentlich jedes Ohr den perfekten Sitz

Das AMBEO Smart Headset funktioniert im Grunde Out-of-the-box, lässt sich dank App aber auch noch feinjustieren und entsprechend für die Profis unter uns auf dem gehobenen Level so einstellen, wie man es braucht.

Aber nun genug Werbung für das kleine Gadget und zurück zum Film, den wir gesehen haben – erleben ist schließlich immer überzeugender als nur erzählt zu bekommen. Ich empfehle natürlich die Nutzung von Kopfhörern und ruhig die Lautstärke ein bisschen hochzudrehen – wir alle schließlich wissen, dass Horrorfilme gerade über die Soundkulisse erst so richtig ihr Können entfalten können:

Gar nicht so schlecht oder?

Wer gern mehr zum Film und dem AMBEO Smart Headset erfahren möchte, schaut einfach direkt bei Sennheiser vorbei.

Uns bleibt an dieser Stelle nur noch der riesengroße Dank an Sennheiser für die Einladung, die Möglichkeit für den alljährlichen London-Besuch, die großartige Unterkunft, eine extrem perfekte Planung und natürlich das AMBEO Smart Headset selbst. Wär doch gelacht, wenn der nächste Hollywood-Horror-Streifen nicht aus dem Hause wihel kommt.

]]>
https://www.wihel.de/den-feierabend-verbringen-wir-in-london-wihel-on-tour-08/feed/ 3
Föhr 2018 – Ein Besuch auf dem Weingut Waalem und wie ich ein Museum mögen lernte – wihel on Tour (07) https://www.wihel.de/foehr-2018-ein-besuch-auf-dem-weingut-waalem-und-wie-ich-ein-museum-moegen-lernte-wihel-on-tour-07/ https://www.wihel.de/foehr-2018-ein-besuch-auf-dem-weingut-waalem-und-wie-ich-ein-museum-moegen-lernte-wihel-on-tour-07/#comments Wed, 05 Sep 2018 18:15:16 +0000 https://www.wihel.de/?p=92288

Auch dieses Jahr ging es für uns im klassischen Sommerurlaub wieder nach Föhr – tolle Insel, mega Landschaft und: kaum Empfang. Im Grunde also genau das, was man für Entspannung braucht, außer wenn man doch mal arbeiten will.

Im Gegensatz zu den letzten Jahren will ich auch gar nicht allzu viel über den Urlaub im Allgemeinen erzählen, denn machen wir uns nichts vor: so viel ändert sich da nicht. Wetter war anfangs eher meh, am dritten Tag hat es aber für den Sonnenbrand gereicht und im Grunde haben wir immer das Gleiche gemacht – vor allem gegessen.

Aber es gab zwei Highlights, die dieses Jahr von den vorherigen Urlauben unterscheiden.

Unser Besuch auf dem Weingut Waalem

Für mich nicht ganz neu, aber doch bemerkenswert: auf Föhr wird Wein angebaut. Kennt man eigentlich eher von den südlichen Regionen, der Begriff Weinberg kommt ja schließlich nicht von ungefähr. Berge sucht man allerdings auf dem platten Land vergebens und doch funktioniert das auf Föhr scheinbar ganz gut, das Weingut hat jedenfalls „Probleme“, die Nachfrage zu bedienen – eines der wenigen Probleme, das man eigentlich ganz gernhaben kann.

Und genau die durften wir besichtigen. Imposant ist der Bau nicht nur von außen, sondern auch von Innen, was sich gerade in den thematischen Zimmern niederschlägt – je nach Vorliebe kann man dort im Butan, in Schweden, Dänemark im Stil von Föhr oder im französischen Zimmer schlafen. Und je nach Wahl wacht man dann morgens eben direkt mit Meerblick auf. Dazu natürlich jede Menge Platz für Feierlichkeiten und Festivitäten (was letztendlich auch der Grund für die Besichtigung war, denn langfristig steht durchaus eine kleine Feier bei uns an, aufmerksame Leser wissen 1 und 1 zusammen zu zählen).

Um das Ganze mal auf den Punkt zu bringen, zitiere ich gern direkt von der hauseigenen Seite:

Stete Meeresbrise, raues Nordseeklima und mitten im Watt ein Weingut – ein Weingut mit einem Eisbären.

Unmittelbar am feinsandigen Strand des Friesendorfes Nieblum auf der Nordseeinsel Föhr in Schleswig-Holstein findet sich mit dem Weingut Waalem ein Rückzugsort für wissenschaftliche Tagungen, eine exklusive Lokalität für Businessveranstaltungen und eine unvergessliche Kulisse für private Feiern.

Mitten im Wattenmeer gelegen und im Stil des 19. Jahrhunderts gebaut, ist das Weingut Waalem ein außergewöhnlicher Ort für Unternehmer, Wissenschaftler, Genießer und Entdecker.

Und Wein machen wir auch.

Wer also Interesse hat, sollte sich genau dort informieren – es finden regelmäßig Weinverkostungen statt, die das Geld mehr als Wert sind. Aus Erfahrung: selbst bei Regen macht das Spaß!

Unser Besuch im Museum Kunst der Westküste

Der zweite Punkt ist unser Besuch im Museum Kunst der Westküste. Museum ist ja ohnehin immer ein schwieriges Thema, mit meinen bald 32 Jahren ist die Anzahl der Museen, die nicht sonderlich viel Spaß gemacht haben, immer noch höher als der Anteil, die mich begeistert haben.

Es ist halt schwierig durch Räume zu gehen, Bilder anzugucken und das dann als Spaß bezeichnen zu können.

Das Museum Kunst der Westküste macht da im Grunde nicht viel anders – so sind Museen eben. Tatsächlich sind es aber die Details, die die Spreu vom Weizen trennen und das fängt beim MKdW bereits damit an, dass sich passend zu den Themen der Ausstellungen die Wandfarben unterscheiden – sodass jede Schau ihr „eigenes Design-Kleid“ im Hinblick auf Anzahl und Vielzahl der Wandfarbe, Farbe der Wandtexte und Bildunterschriften, Schrifttypen etc. erhält. Nimmt man als Besucher – sofern man es denn nicht weiß – nur unterbewusst wahr, sorgt aber eben für eine ganz eigene Stimmung pro Ausstellung.

Zweiter Punkt der mich persönlich stark begeistert hat: Bildunterschriften. Gibt es eigentlich in jedem Museum und meistens hängen die direkt unter dem Bild. Führt aber nun mal dazu, dass der Besucher seine Aufmerksamkeit genau darauf lenkt und vom Bild quasi nichts mehr mitbekommt – die Lösung im Museum Kunst der Westküste: mehr Abstand. So finden sich die Erklärungen weiter unten an der Wand und man selbst als Besucher nimmt das Bild an sich viel deutlicher war. Wie gesagt, ein kleines Detail, aber mit großem Effekt und sowas liebe ich einfach.

Inhaltlich haben wir uns gleich zwei Ausstellungen angesehen:

Odissea von Susanne Kessler und Faszination Norwegen mit diversen Künstlern.

Bei Odissea geht es im Kern um die Umsegelung des Kap Hoorn der Susanna unter Führung des Föhrer Kapitäns Christian Jürgens im Jahre 1905, die so überhaupt gar nicht nach Plan verlief. Dank ungünstigster Wetterumstände brauchte die Crew ganze 190 Tage für die Reise, allein davon 99 mitten in Stürmen – nicht nur physisch äußerst strapaziös.

Susanne Kessler hat dabei in unterschiedlichsten Arten diese Odyssee mal in klein und mal in ganz groß dargestellt und das alles im Rahmen des Artist-in-Residence-Programm des Museums. Dabei werden Künstler auf die Insel eingeladen und können sich schlichtweg inspirieren lassen – alles ohne Zwang und Verbindlichkeiten, aber natürlich in der Hoffnung, dass dabei große Kunst herausspringt. Eben genau so, wie es bei Susanne Kessler der Fall war.

Wer mag, kann sich an dieser Stelle noch ein bisschen tiefer einlesen – ist auf jeden Fall äußerst interessant.

Faszination Norwegen hingegen beschäftigt sich – Überraschung – mit Norwegen. Erstmals wurden über 50 Werke von Johan Christian Dahl bis Edvard Munch, von Peder Balke bis Frits Thaulow gemeinsam ausgestellt. Herausgekommen ist ein kleiner Mix aus Werken der Romantik bis hin zu modernen (Foto-)Arbeiten. Hier geht es dann eher ein bisschen darum, wie sich die Landschaftsmalerei entwickelt hat, nicht nur in Bezug auf Motive, sondern auch Praktiken.

Für beide Ausstellungen empfehle ich definitiv eine Führung, damit auch wirklich jeder interessante Aspekt deutlich wird – war zumindest für uns gerade mit den ganzen Hintergrundinfos äußerst spannend.

Und wenn man dann fertig ist mit den Rundgängen gibt es noch einen Pflichtpunkt auf der Todo-Liste: ein Besuch in Grethjens Gasthof. Der liegt quasi mittendrin bzw. nebenan und bietet wirklich leckeres Essen – von diversen Flammkuchen-Variationen über klassisch Kaffee und Kuchen und einem der besten Lachsburger, den ich je gegessen hab. Außerdem kann man draußen sitzen, was gerade bei passendem Wetter den perfekten Ausklang des gesamten Besuches darstellen kann.

Final kann man sagen, dass wir in diesem Jahr also gelernt haben: Föhr zur Entspannung ist natürlich noch immer eine Wucht und von seiner Schönheit hat die Insel auch in diesem Jahr nichts verloren. Hinzugekommen ist für uns aber auch der Punkt Kultur und das in äußerst positiver Form.

An dieser Stelle natürlich nochmals vielen Dank an das Weingut Waalem für die Einladung bzw. Führung durchs Gebäude und natürlich das Museum Kunst der Westküste, ebenfalls für die Einladung, Führung und das grandiose Mittagessen. Allein dafür würd ich jederzeit wiederkommen.

Und weil wir natürlich noch fleißig Fotos geschossen haben, gibt es auf der zweiten Seite noch ein paar Urlaubsbilder.

]]>
https://www.wihel.de/foehr-2018-ein-besuch-auf-dem-weingut-waalem-und-wie-ich-ein-museum-moegen-lernte-wihel-on-tour-07/feed/ 4
So geht Community. Nicht. – Gedankentüdelüt (107) https://www.wihel.de/so-geht-community-nicht-gedankentuedeluet-107/ https://www.wihel.de/so-geht-community-nicht-gedankentuedeluet-107/#comments Wed, 22 Aug 2018 18:09:11 +0000 https://www.wihel.de/?p=92165

Schon vor einigen Jahren habe ich damit begonnen, Beiträge hier auf wihel.de in die gängigen sozialen Netzwerke zu blasen. Macht ja bekanntlich nahezu jeder, führt auch kein Weg dran vorbei – wie soll man neue Leser finden, wenn man den Content nicht dahin bringt, wo die Nutzer sind? Aufgrund von Algorithmen und den sonstigen Nervereien, die die sozialen Netzwerke über die letzten Monate und Jahre mit sich bringen, läuft das inzwischen recht unkuratiert ab – auf Fragen und Kommentare reagier ich zwar, aber im Grunde ist es wirklich nur ein blasen.

Für mich ist es eigentlich auch immer so, dass man den ganzen Spaß konsumieren kann, wenn man will – oder man ignoriert ihn eben. Wie man das eben auch mit seinen RSS-Feeds macht: hab ich Bock auf den Inhalt, abonnier ich – ist der Bock vorbei, wird wieder abbestellt. Und natürlich gibt es keinen Feed, bei dem ich wirklich jeden Beitrag für lesenswert halte, muss ich ja aber auch nicht.

Lange Rede, kurzer Sinn: raus mit dem Content unters Volk und wer drüber stolpert und es gut findet, bleibt vielleicht hängen.

Vor ein paar Wochen hab ich angefangen, den ganzen Spaß auf Google+ ein bisschen auszuweiten. Ist ja eh kaum einer, da kann man ruhig mal ein bisschen testen, zumal mir dieses Netzwerk nicht wirklich am Herzen liegt. Also bin ich in diverse Communities eingetreten, hab mir den Content angeschaut und was von mir passt, wird da ebenfalls reingeblasen. Dazu ein Link für die, die gern mehr sehen wollen.

Was recht gut läuft, sind die kurzen Beiträge zum Ende des Tages. Nutze ich vorrangig um die Netzwerke ein bisschen zu bespaßen – je kürzer und stumpfer der Inhalt umso besser für Facebook und Co.

Das lief auch einigermaßen okay – bis auf letzter Woche in einer Community. Zum Hintergrund muss man noch wissen, dass dort vornehmlich „lustige“ Bilder gepostet werden, wobei lustig in der Mehrzahl bedeutet: dämliche Bilder mit irgendwelchen pseudolustigen Sprüchen drauf. Findet nicht mal meine Mutter lustig, aber Geschmäcker sind ja unterschiedlich. Worüber die einen Lachen, finden die anderen langweilig und datenmmüllig und andersherum – gilt sicher auch für meine Inhalte.

Tatsächlich kam es aber nun zu folgendem Schlagabtausch (der Beitrag dazu hier):

Und das finde ich sehr bemerkenswert. Nicht nur, dass man hier schnell mal von Zensur sprechen kann (wobei das natürlich die Spielwiese der Community-Betreiber ist – soweit würde ich also nicht gehen wollen), aber bemerkenswert ist vor allem, dass es gerade in diesen Humor-Communities immer wieder Diskussionen in diese Richtung gibt.

Könnte ich noch nachvollziehen, wenn die Beiträge so gar nicht zum eigentlichen Thema passen würden, aber so ein Fass aufzumachen wegen einem Link? Wo sind wir denn hier? Zumal die Diskussionsbereitschaft mehr als fragwürdig ist. Nicht, dass mich das ärgern würde, aber es zeigt mal wieder das grundsätzliche Problem des Internets und vielleicht auch unserer Gesellschaft: miteinander reden findet kaum bis gar nicht mehr statt. Kann ich verstehen bei Leuten, die sich komplett quer stellen und jeglichen Intellekt vermissen lassen – hab ich auch keinen Bock drauf. Aber die Nummer war dann doch bemerkenswert.

Schade eigentlich – schließlich hätten ja beinahe alle was vom Zusammenspiel haben können. Aber Arschlöcher gibt es halt überall.

]]>
https://www.wihel.de/so-geht-community-nicht-gedankentuedeluet-107/feed/ 3
Dies und das und jenes – Gedankentüdelüt (106) https://www.wihel.de/dies-und-das-und-jenes-gedankentuedeluet-106/ https://www.wihel.de/dies-und-das-und-jenes-gedankentuedeluet-106/#comments Wed, 08 Aug 2018 18:12:59 +0000 https://www.wihel.de/?p=91963 Sich jede Woche ein neues Thema auszudenken ist mal gar nicht so einfach, besonders bei den aktuellen Temperaturen. Wenn ich mir ohnehin schon angewöhne, relativ früh ins Büro zu fahren, weil spätestens ab Mittags die Produktivität um bis zu 50% sinkt, wird schnell klar, dass am Nachmittag/Abend nicht mehr viel Power da ist, um richtig in die Tasten zu hauen. In total weiser Voraussicht heißt das Ding hier aber nicht umsonst Tüdelüt, sodass ich auch einfach mal den ganzen Gedankensalat völlig zusammenhangslos rausblasen kann. Somit ist das hier vielleicht der erste Beitrag, bei dem der Titel tatsächlich mal zu 100% passt – ist doch auch was schönes:

Tatsächlich hab ich seit heute sowas wie Urlaub. „Sowas“, weil ich die ersten Tage zur Vorbereitung von Kram nutzen muss und ohnehin sind die Tage vor dem Urlaub und nach dem Urlaub ohnehin immer die stressigsten. Aber ich hab tatsächlich auch Lust auf die freien Tage, zumal die Temperaturen am Urlaubsort deutlich okayer sein sollen als in Hamburg – vielleicht bekommen wir sogar mal sowas wie Regen.

Apropos Regen: wer hätte gedacht, dass man sich in Hamburg (und überall sonst in Deutschland) so einen richtig schönes Regen mal wünscht? Ich weiß, Klimawandel und Co. sind die ultimative Begründung, aber wir wissen alle genauso, dass nur aufgrund der aktuellen Hitze niemand plötzlich den Schalter umlegt und wir alle gemeinsam das Klima retten werden. Wie schon mal in der Vergangenheit geschrieben, sind wir mittlerweile alle am Arsch und eigentlich muss man sich freuen, dass die Lebenserwartung noch endlich ist. Aber Regen wär tatsächlich mal ganz gut oder?

Dann kann man schön drinnen sitzen, die Fenster aufreißen und die Abkühlung genießen. Und mal wieder eine Serie nahezu am Stück durchgucken. Haben wir neulich mehr oder weniger mit Modern Family gemacht, zumindest die 7. Staffel haben wir weggesuchtet wie nichts Gutes. 22 Folgen und irgendwie ist es immer absurd, wie schnell man da wieder durch ist – aber bei der Kürze der Folgen auch kein Wunder.

Zudem haben wir was ganz Verrücktes geschaut: Mit 80 Jahren um die Welt. Gibt es aktuell in der ZDF Mediathek und selbst ich nur wärmstens empfehlen. Dabei wurde eine kleine Gruppe von Rentnern – alle so um die 80 Jahre – zu einer kleinen Weltreise geschickt und das war tatsächlich sehr unterhaltsam und gut. Außerdem mal was anderes als der übliche Prime- und Netflix-Kram, den man sonst so kennt.

Und wenn man keinen Bock auf Fernsehen hat, dann kann man mal seinen Keller aufräumen. Das hab ich das letzte Wochenende mehr oder weniger spontan gemacht. Ab zum Baumarkt, drei Steckregale gekauft und die Dinger einfach mal aufgebaut. Das geht mit Steckregalen ja recht schnell, ist aber immer nervig und wirkt meist nur so semi-stabil – aber wir haben endlich wieder Platz im Keller, weil unser ganzes Zeug auch endlich mal in die Höhe geräumt wurde. Theoretisch kann man da unten nun sogar sowas wie ein Büro einrichten, W-Lan reicht bis dahin. War ja ohnehin mein Plan, wenn wir doch mal Kinder kriegen sollten (wobei man da unten auch ein Kinderzimmer einrichten könnte … just sayin‘)

Bis dahin müsste aber auch noch ein bisschen was in der Wohnung passieren – mindestens die restlichen Bilder müssten aufgehangen werden und die eine oder andere Lampe brauchen wir auch noch. Was mich zur ultimativen Frage bringt: Warum nimmt man sich eigentlich nie die Zeit und macht nach einem Umzug einfach mal alles wirklich fertig, statt einfach immer nur ein bisschen zu machen und den Umzug eigentlich nie so ganz abzuschließen? Menschen ey …

]]>
https://www.wihel.de/dies-und-das-und-jenes-gedankentuedeluet-106/feed/ 2
Manchmal schadet es nicht, den ersten Schritt zu machen – Gedankentüdelüt (105) https://www.wihel.de/manchmal-schadet-es-nicht-den-ersten-schritt-zu-machen-gedankentuedeluet-105/ https://www.wihel.de/manchmal-schadet-es-nicht-den-ersten-schritt-zu-machen-gedankentuedeluet-105/#comments Wed, 01 Aug 2018 18:07:24 +0000 https://www.wihel.de/?p=91854

Eigentlich sagt man mir nach, dass ich mit Gefühlen nicht so gut kann und ich muss dazu sagen: stimmt. So richtig pure Freude kann ich zwar empfinden, aber das auch zu zeigen … warum sollte ich? Stattdessen genieß ich lieber und freu mich. Und dann auch nur, wenn ich mich wirklich freuen kann. Bestes Beispiel: Line freut sich gefühlt bereits Anfang des Jahres auf den Sommerurlaub, wenn es wie (fast) jedes Jahr nach Föhr geht.

Versteh ich, kann ich im Grunde auch teilen, weil es eigentlich immer schön ist. Und das sogar, wenn das Wetter überhaupt nicht mitspielt. Allerdings freu ich mich eben nicht bereits soweit vorher drauf, sondern maximal am Tag vor der Abreise (ohnehin bedeutet Urlaub im Vorfeld ja immer Stress. Und danach auch. Und manchmal eben doch mitten drin).

Und doch gibt es Momente, in denen ich meiner Emotionen nicht ganz Herr werde, ärgerlicherweise sind es stets die negativen. So kam es, dass ich letzte Woche mit einer Kollegin recht heftig aneinander geraten bin. Wobei, es war nur kurz und heftig und äußerte sich darin, dass sie mir einfach grundsätzlich in allem widersprach, was ich sagte.

Ich mein, ich bin nicht unfehlbar, eine Trefferquote von 100% würde ich dann doch schon ausschließen. Als ich sie darauf ansprach, dass sie das tun würde, erwiderte sie lediglich, dass ich das richtig erkannt hätte. Und verließ den Raum.

Somit stand für mich eigentlich fest, dass die Kommunikation auf ein Minimum reduziert wird – ich lass mir vieles gefallen, aber eben nicht alles. Dankenswerterweise sind wir zwar im gleichen Team, haben aber thematisch nicht viele Berührungspunkte – sollte also klappen.

Trotzdem: es lies mir den Rest des Tages keine Ruhe und brachte mich die halbe Nacht um den Schlaf. Und sowas hasse ich.

Gestern dann kam unser Team Lead per Slack wieder auf mich zu und erkundigte sich nach dem aktuellen Stand. Viel zu berichten gab es nicht, denn bei Nicht-Kommunikation passiert eben nicht viel. Im Grunde also genau das, was ich wollte – die Spannung in der Luft ist dennoch da und nervt.

Nach einigem Geplänkel nahm ich mir seinen Rat aber doch zu Herzen und schrieb sie an. Der Klügere gibt bekanntlich nach und so, man kennt das. Es kam, wie es kommen musste und wie ich es geahnt habe – sie kann sich da eigentlich gar nicht mehr dran erinnern und sowieso sei das doch ein großes Missverständnis. Na klar. Whatever.

Aber das Positive ist: im Grunde steht der Vorfall nicht mehr im Raum, ich hab den ersten Schritt gemacht und vor allem in Sachen Standing und Anerkennung wieder gepunktet. Und eigentlich ist es ja auch klar: derjenige, der über seinen Schatten springt, seinen Stolz zumindest ein bisschen runterschluckt und den ersten Schritt macht, kann eigentlich nur gewinnen – oder sich zumindest nichts vorwerfen lassen. Cool, dass ich es dieses Mal war.

]]>
https://www.wihel.de/manchmal-schadet-es-nicht-den-ersten-schritt-zu-machen-gedankentuedeluet-105/feed/ 2
Ehrlichkeit währt am längsten – Gedankentüdelüt (104) https://www.wihel.de/ehrlichkeit-waehrt-am-laengsten-gedankentuedeluet-104/ https://www.wihel.de/ehrlichkeit-waehrt-am-laengsten-gedankentuedeluet-104/#comments Wed, 25 Jul 2018 18:01:06 +0000 https://www.wihel.de/?p=91738

Das muss ich offen zugeben: gerade in der Pubertät hab ich es mit der Ehrlichkeit nicht allzu ernst genommen. Wenn die kleinen Notlügen funktionieren, warum dann nicht die Definition der Notlüge ein bisschen strecken? Wir Menschen neigen ja ohnehin dazu, zu lügen – nicht selten unbewusst. Ziel ist natürlich immer, es sich so einfach wie möglich zu machen, aber ich hab mir damals oft jede Menge Ärger eingehandelt, den es nicht gebraucht hätte.

Sieht zum Glück für mich und meine Mitmenschen mittlerweile anders aus – auch ich lerne irgendwann dazu, selbst wenn es ein wenig länger dauert.

Vorletztes Wochenende war es mal wieder so weit, der Scheideweg (hihihi, er hat Scheide gesagt) lag direkt vor mir. Eine Probefahrt für unser altes Auto war geplant und damit der Eindruck möglichst positiv ausfällt, dachte ich mir, dass ich vorher noch mal in die Waschanlage fahre. In die coole, wo moderne Sklaven zum Teil noch per Hand drüber putzen. Eigentlich eine miese Nummer, aber da bin ich egoistisch: der Wagen muss gut aussehen und das klappt mit manuellem Putzen einfach am besten.

Also runter zum Auto und losgefahren – dachte ich zumindest. Denn nach dem Drehen des Zündschlüssels ging alles, nur nicht der Wagen an. Ein fieses Knattern, alles blinkt wie verrückt, nur der Motor sprang nicht an. Geil, genau das, was man vor so einem Termin braucht.

Also dem potentiellen Käufer geschrieben und abgesagt. Fairerweise hab ich aber auch direkt geschildert, was das Problem ist und parallel den Pannenservice angerufen. Die haben wiederum die Daten aufgenommen, eine fadenscheinige Ferndiagnose gestellt und mit der Info aufgelegt, dass sich der Abschleppdienst melden würde.

Tat er dann auch und war natürlich freundlich. Und ehrlich, denn bereits im dritten Satz fiel der potentielle Preis fürs Abschleppen: 300€. Ein bis zwei Herzinfarkte später hab ich das dann doch abgelehnt, denn selbst wenn das Geld für Reparaturen bei mir recht locker sitzt – das war zu viel. Aber der Kollege gab auch direkt den Tipp, dass es eigentlich nur die Batterie sein kann. Der Wagen stand eine Weile, es war noch die allererste Batterie drin, eigentlich logisch, dass die irgendwann mal runter ist.

Also kurzerhand eine neue Batterie bestellt, die ich nachmittags abholen konnte. Während der Wartezeit fleißig Youtube-Videos geschaut „Wie wechselt man eine Autobatterie“ und somit zum Automechaniker umgeschult. Parallel immer wieder mit dem potentiellen Käufer geschrieben und dabei festgestellt, dass wir uns so unsympathisch gar nicht sind.

Irgendwann kam dann die Mail, dass ich die Batterie abholen könnte. Also wieder los, das Ding abgeholt – krass wie schwer so ein oller Kasten doch sein kann – und direkt noch einen Abstecher zum Baumarkt gemacht. Ich bin jetzt nicht nur Automechaniker, sondern auch stolzer Besitzer diverser Ratschenaufsätze, einer Ratsche und richtig schnieken Automechaniker-Handschuhen (Batteriefett macht keinen Spaß an den Fingern).

Gegen Abend dann ging es ans Eingemachte. Noch ein paar Videos geschaut, ein paar Notizen gemacht und dann die Batterie gewechselt.

Wider Erwarten lief das relativ unproblematisch. Ich hab mich zwar zwei Mal verschraubt, aber es ist nichts kaputt gegangen, lief für das erste Mal in weltrekordverdächtiger Zeit und vor allem: hat auf Anhieb funktioniert! Gefühlt startet der Wagen nun schneller, ein bisschen mehr Saft gab es obendrein – das war ein voller Erfolg. Abgesehen vom geplatzten Termin natürlich.

Was aber das Beste an der ganzen Nummer ist: aufgrund meiner Ehrlichkeit und dem regen Kontakt mit dem potentiellen Käufer schrieb der irgendwann, dass er genau diese Offenheit sehr zu schätzen weiß – und beim Preis gar nicht erst verhandeln will.

Letztes Wochenende fand dann die Probefahrt statt, entsprechend mit dem von mir erhofften Ergebnis: er nimmt den Wagen. Der schriftliche Kram muss natürlich noch erledigt werden, genauso wie die Ummeldung – aber es zeigt eben auch, dass man mit Ehrlichkeit noch immer am weitesten kommt. Wenn auch nicht immer sofort.

]]>
https://www.wihel.de/ehrlichkeit-waehrt-am-laengsten-gedankentuedeluet-104/feed/ 3
Was von der WM hängen bleibt – Gedankentüdelüt (103) https://www.wihel.de/was-von-der-wm-haengen-bleibt-gedankentuedeluet-103/ https://www.wihel.de/was-von-der-wm-haengen-bleibt-gedankentuedeluet-103/#comments Wed, 18 Jul 2018 18:07:41 +0000 https://www.wihel.de/?p=91628

Und da ist sie auch schon wieder vorbei, die Fußball-WM für das Jahr 2018. Dabei denk ich im Vorfeld immer: whoa, 4 Wochen Fußball und das teilweise jeden Tag – eigentlich ganz geil. Aber wie das mit der Zeit so ist, sie verfliegt auch, wenn der Ball rollt. Und ich muss auch ehrlich sagen: noch nie hat mich eine WM so wenig interessiert, wie dieses Jahr.

Deutschlands Vorstellung

Das liegt natürlich und vor allem am frühen Ausscheiden der deutschen Nationalmannschaft. Und auch wenn es vermutlich im Nachhinein ohnehin jeder sagt: aber das war mehr als abzusehen. Die Spiele gegen Aserbaidschan und Österreich waren mitnichten Weckrufe – das waren Bestätigungen für das, was sich im Vorfeld schon abzeichnete. Ich kann natürlich nicht beurteilen, ob und inwieweit die Mannschaft in sich zerrissen ist, aber zumindest kann ich sagen, dass das gesamte Auftreten mehr als Überheblich war. Sieht man immer besonders dann, wenn sich die Spieler auf dem Platz die Bälle nur hin und her schieben, aber keiner seine Position wirklich verändert. Einsteins Definition von Wahnsinn: immer das Gleiche zu tun und auf ein anderes Ergebnis zu hoffen.

Insofern kam das Ausscheiden nicht überraschend, wenn auch die Art und Weise doch schlimmer war, als ich das vermutet hätte. Aber gut, so ging es auch schon anderen Mannschaften – nichts, wovon die Welt wirklich unter geht.

Özil, Gündogan und der ganze andere Mist

Was da schon deutlich mehr genervt hat, war die ganze Nummer um das Foto mit Erdogan. Ich versteh bis heute nicht, warum das Thema nach wie vor hochkocht und insgesamt wirkt das auf mich sehr nach Alibi für sämtlichen anderen Mist, der nicht so gelaufen ist, wie er sollte. Dazu muss man sich nur die diversen Statements von Bierhoff anschauen, nach denen er beinahe schon in schöner Regelmäßigkeit zurückruderte, weil er mal wieder falsch verstanden wurde. Nee, du bist einfach ein Depp und solltest dein Maul halten. Ganz einfach.

Fußball sollte nie politisch sein (ich weiß, das ist unmöglich, gerade bei einer WM in Russland) – nicht umsonst gibt es diverse Statuten in den FIFA-Regularien. Und wenn er es doch tut, sieht man am DFB und den Aussagen in den letzten Wochen, wohin das führen kann. Der Vergleich mit der Kuh auf dem Glatteis drückt sich hier mehr als auf – wird der Kuh aber nicht gerecht.

Und sonst so?

Auch wenn die Oberen davon sprechen, dass das wohl die beste WM aller Zeiten war (was sollen sie auch anderes sagen?), für mich war an dieser WM nicht viel Besonderes. Frankreich als Weltmeister geht schon in Ordnung, auch wenn ich es den Belgiern doch ein bisschen mehr gegönnt hätte. Das Finalspiel ist da schon das beste Argument für, auch wenn ich kein großer Fan davon bin, auf den Gewinner draufzuhauen, nur weil die Spielweise nicht attraktiv genug war. Soll doch jeder so spielen wie er mag.

Neymar hat sich endgültig als Arschloch geoutet und steht für mich mittlerweile in einer Reihe mit Özil: angebliche Genies, die aber mal so gar nichts von ihrem Können zeigen, wenn ich zuschaue. Wobei Neymar mit seinem Schauspiel sogar noch eine Schippe an Arschlochigkeit drauf gelegt hat.

Großartig hingegen fand ich Englands Nationaltrainer Gareth Southgate. Nicht nur, dass seine Mannschaft sich sehr passabel geschlagen hat – wer dauerhaft dermaßen gut gekleidet an der Seitenlinie steht und das Klischee des englischen Gentleman in dieser Form bestätigt, kann einfach nur ein geiler Typ sein.

Zudem scheint der Ballbesitzfußball seine größte Zeit hinter sich zu haben. Das ist eigentlich nicht schlecht, denn nichts nervt mehr als eine Mannschaft, die den Ball nicht mehr herausrückt. Auf der anderen Seite kann es aber auch nicht die richtige Richtung sein, wenn niemand mehr den Ball haben will und alle sich nur noch hinten reinstellen. Das war 2014 deutlich besser, gefühlt haben aber auch alle Mannschaft in Brasilien deutlich attraktiver gespielt.

Insgesamt also eine ziemlich okaye WM. Keine riesigen Highlights, aber auch keine übergroßen Skandale. Das war gute Fußballkost für den Sommer mit einem Weltmeister, den man weder lieben noch hassen muss. Im Grunde ein bisschen wie die deutschen Nationalspieler: es mangelt an Ecken und Kanten, alles ein bisschen zu glatt und „zu perfekt“ – wird schwer, sich in ein paar Jahren noch daran zu erinnern.

Größte Überraschung zudem: Christoph Kramer als Fußballexperte (der Junge ist 27) sowie die beiden Ollis als gefühlte Nachfolger von Netzer und Delling. Das hat durchaus Spaß gemacht, zuzuschauen und zuzuhören.

]]>
https://www.wihel.de/was-von-der-wm-haengen-bleibt-gedankentuedeluet-103/feed/ 1
Und plötzlich macht das Internet keinen Spaß mehr – Gedankentüdelüt (102) https://www.wihel.de/und-ploetzlich-macht-das-internet-keinen-spass-mehr-gedankentuedeluet-102/ https://www.wihel.de/und-ploetzlich-macht-das-internet-keinen-spass-mehr-gedankentuedeluet-102/#comments Wed, 11 Jul 2018 18:05:39 +0000 https://www.wihel.de/?p=91529

Wir lieben Blogs – auch noch Wochen nach der eigentlichen Aktion. Toller Nebeneffekt, den ich festgestellt hab (der aber leider wieder ein bisschen abgeflaut ist): einige haben wieder angefangen, zu bloggen. Traurigerweise ist mir selbst erst aufgefallen, dass da nichts mehr kam, nachdem sie wieder angefangen haben. Aber darum soll es nicht gehen, sondern viel mehr um die Gründe, warum es eingeschlafen ist.

Denn doch überraschend viele haben geschrieben, dass sie die Lust und Liebe am Netz verloren haben. Überraschend, da für mich eher sowas wie private Dinge und fehlende Zeit richtige Gründe sind – aber sei es drum.

Überraschend finde ich das insofern, da jeder mit seinem Blog – und sei er noch so klein – das Netz mitgestaltet. Manche lauter, manche leiser, aber sie tun es. Reflektierend muss ich allerdings auch sagen: es ist nachvollziehbar.

Sei es nun die DSGVO, die dermaßen hochgekocht ist, dass eigentlich niemand mehr in der Lage war, den Scheiß wieder aufzuwischen. Wie sich zeigt, alles umsonst, denn der ganz große Ärger blieb aus (sieht man mal von der einen oder anderen Agentur ab, die zum Stichtag tatsächlich Abmahnungen verschickt hat – Arschlöcher gibt es eben überall).

Oder die EU-Urheber-Reform in Form von Artikel 13, die fürs Erste zum Glück verhindert wurde – ich befürchte aber dennoch, dass ein zweiter Wurf kommen wird und der wird mit Sicherheit nicht bejubelt werden können.

Aber selbst diese Schweinereien sind noch nicht mal die Basis, sondern der Umgang der Leute miteinander. Ich weiß nicht, ob man das schon als Spiegel der Gesellschaft bezeichnen kann, aber es fällt einfach auf, dass die Leute miteinander immer weniger klarkommen – die Diskussionskultur geht uns verloren. Und damit meine ich nicht, dass niemand mehr Bock auf Diskussionen hat, aber die Art und Weise hat sich in letzter Zeit in eine Richtung entwickelt, bei der man eigentlich alle nur in einen Sack stecken und draufschlagen kann. Man trifft ohnehin immer den Richtigen.

Bestes Beispiel ist der Post von Maik (der mir passend für diese Woche in die Karten spielt). Ein Bild von einem brennenden Haus, dass ein Hochzeitspaar zufällig als Fotokulisse benutzt hat. Kann man machen, kann man lassen – muss jeder für sich selbst beurteilen.

Aber ein Blick in die Kommentare zeigt, worauf ich hinaus will: es ist offensichtlich gar nicht mehr möglich, mit unterschiedlichen Meinungen nebeneinander zu existieren. Auf Twitter gab es für Maik sogar direkt einen Block aufgrund unterschiedlicher Meinungsauffassung.

Und das zeigt eben auch die Kehrseite des Internets und seiner (Meinungs)Möglichkeiten: es ist nicht nur ein Sammelsurium unterschiedlicher Ansichten – es führt mittlerweile dazu, dass sich jeder seine eigene kleine Welt bastelt. Und in der darf es nur noch das geben, was zu den eigenen Ansichten passt.

Dabei war doch das Netz der ideale Platz, um seinen Horizont zu erweitern und auch andere Ansichten kennen zu lernen. Vielleicht sogar ein Umdenken bei sich selbst ermöglicht zu bekommen.

All das scheint mittlerweile vorbei. Es gibt nur noch Schwarz und Weiß und wer nicht in die selbe Richtung geht, wie man selbst, liegt falsch, ist falsch und muss weg. Und das spiegelt dann vielleicht doch ganz gut wieder, wie so eine AfD funktioniert, wie die Vollidioten so groß werden konnten und warum alles gerade ein bisschen beschissener ist als sonst. Weil es eben einfacher ist, in den immer gleichen Kanon einzustimmen, statt sich mit anderen Meinungen auseinander zu setzen und einen gemeinsamen Konsens zu finden. Oder zumindest nebeneinander existieren zu können.

Und irgendwann kann dann selbst ich verstehen, dass Leute einfach keinen Bock mehr auf das Netz haben. Vielleicht brauchen wir nicht nur Wir lieben Blogs, vielleicht brauchen wir auch ein Wir lieben das Internet und Wir lieben Menschen.

Oder anders ausgedrückt: beruhigt euch alle mal wieder, reißt euch ein bisschen zusammen und handelt nach der Devise „Leben und leben lassen“. So schwer kann das ja nicht sein, hat immerhin vorher auch funktioniert.

]]>
https://www.wihel.de/und-ploetzlich-macht-das-internet-keinen-spass-mehr-gedankentuedeluet-102/feed/ 13
Wie du garantiert ein total erfolgreicher Blogger wirst – Gedankentüdelüt (101) https://www.wihel.de/wie-du-garantiert-ein-total-erfolgreicher-blogger-wirst-gedankentuedeluet-101/ https://www.wihel.de/wie-du-garantiert-ein-total-erfolgreicher-blogger-wirst-gedankentuedeluet-101/#comments Wed, 04 Jul 2018 18:11:52 +0000 https://www.wihel.de/?p=91403

Gestern bin ich irgendwo – im Zweifel auf Instagram – mal wieder über eine Werbeanzeige gestolpert, die einem sagt, wie man in „8 einfachen Schritten zum erfolgreichen Blogger wird“. Derlei Anzeigen kennt man, in der Regel werden darüber E-Books verkauft, die auch dein Leben von Grund auf ändern – sofern du der Autor bist und das Ding ordentlich verhökerst.

Schaut man sich derlei Beiträge und Ratgeber an, liest man dort so tolle Sachen wie:

  • Definiere deine Ziele (ich will total viel Geld damit verdient)
  • Stelle einen Redaktionsplan auf (an den ich mich dann ohnehin nicht halte)
  • Vernetze dich mit anderen Bloggern, am einfachsten geht das durch Kommentieren (was sind Kommentare?)
  • Binde hochqualitative Bilder ein (Instagram?)
  • Sei authentisch (GEEEEELD!!!! ICH WILL GELD!!! UND REICH WERDEN!!!! UND SCHÖN SEIN!!!! UND GELD!!!!)
  • [Liste gern mit weiteren esoterischen Ratschlägen erweitern]

Wer schon ein paar Jahre bloggt, der wird wissen, dass das für die meisten Blogger ziemlicher Quatsch ist. Ohnehin hab ich in letzter Zeit viel gelesen – vor allem im Rahmen unserer Wir lieben Blogs-Aktion – dass einige gar keine Lust mehr auf das Internet haben und unter anderem die Blogs der alten Schule vermissen. Die Zeit, in der einfach ins Internet geschrieben wird.

Das mag banal klingen, aber genau das macht so einen Blog ja aus: der Mensch dahinter. Seine Gedanken, seine Ansichten und seien sie noch so falsch – eben das, was die ganze Nummer einzigartig macht. Posting-Frequenz spielen keine Rolle, auch nicht die Qualität der Bilder (wobei natürlich gute Bilder besser fürs Auge sind – da führt kein Weg dran vorbei) und schon gar nicht, ob man nur so mit unwiderlegbarer Weisheit um sich wirft.

Von daher kommen jetzt hier die einzig wahren Regeln, wie auch du ein erfolgreicher Blogger wirst:

Regel 1

Erfolg definiert sich nicht durch Umsatz und Besucherzahlen. Natürlich sind hohe Besucherzahlen nett anzusehen und schlagen sich in der Regel auch monetär nieder – wenn das allerdings dein oberstes Ziel ist, geh bitte zu Instagram, kauf dir ein paar Follower und melk die Kuh, solange sie dumm ist.

Regel 2

Wenn du keinen Redaktionsplan brauchst, dann lass es. Und in der Regel braucht man den auch nicht, denn bloggen lebt davon, dass man einfach drauf los schreibt. Klar, ein, zwei Gedanken mach ich mir vorher auch, aber zu 90% huscht jedes Wort genau dann durch meinen Kopf, wenn ich einen Beitrag schreibe und landet entsprechend auch auf dem digitalen Papier.

Regel 3

Probier dich aus. Natürlich schadet es nicht, von den Fehlern der anderen zu lernen, aber 1. Ist es richtig schwierig, diese Fehler überhaupt zu finden (spricht ja niemand wirklich gern darüber) und 2. wirken eigene Erfahrungen immer besser. Zumal: was bei einem nicht funktioniert hat, kann bei dir super klappen. Versuch macht klug.

Regel 4

Schreib. Schreib. Schreib. Schreib. Bloggen ist nie ein Sprint, sondern hat immer was mit langem Atem zu tun. Wer die Anfangsjahre verpasst hat, wird nur mit sehr viel Mühe, sehr schnell groß. An dieser Stelle sei nochmal auf Regel 1 verwiesen – es sollte nicht immer auf die Größe ankommen.

Regel 5

Sei du selbst. Da ist er, der Esoterik-Ratschlag, aber er ist nun mal von Nöten. Andere kopieren ist sinnfrei, denn … die gibt es ja schon. Du solltest immer versuchen, etwas Eigenes in deine Beiträge zu verwursten, selbst wenn du nur lustige Videos rebloggst.

Sonderregel

Beiträge mit einem Video, einem Bild oder nur einem Song und maximal einem Satz braucht die Menschheit nicht mehr. Ich weiß, dass es viele Blogs da draußen gibt, die genau nach dem Muster verfahren – das ist Datenmüll, besonders wenn du nicht die Geschwindigkeit halten kannst, die die anderen an den Tag legen. Versetz dich einfach in die Lage eines Lesers: wozu muss ich deine Seite besuchen, wenn ich exakt das Gleiche auch an anderer Stelle bekommen kann, nur schneller?

Im Grunde ist Bloggen also ganz einfach. Technisch ist das schon lange keine Herausforderung mehr, finanziell muss man am Anfang ohnehin nicht wirklich was reinstecken – man muss nur anfangen. Und auf diese ganzen Pseudo-Ratgeber einen kräftigen Haufen setzen.

]]>
https://www.wihel.de/wie-du-garantiert-ein-total-erfolgreicher-blogger-wirst-gedankentuedeluet-101/feed/ 10
Gedankentüdelüt (100): Influencer-Abmahnung – Es ist nicht nur schwarz oder weiß https://www.wihel.de/gedankentuedeluet-100-influencer-abmahnung-es-ist-nicht-nur-schwarz-oder-weiss/ https://www.wihel.de/gedankentuedeluet-100-influencer-abmahnung-es-ist-nicht-nur-schwarz-oder-weiss/#comments Wed, 27 Jun 2018 18:07:00 +0000 https://www.wihel.de/?p=91143

Schon vor ein paar Wochen hab ich irgendwo aufgeschnappt, dass eine Influencerin (bescheuertes Wort, wir sind alle Influencer, wenn es darum geht, Leute zu beeinflussen) Instagram-Nutzerin von irgendeinem dubiosen Verband abgemahnt wurde. Grund dafür: das Vertaggen von Firmen auf irgendwelchen Bildern, ohne diese als Werbung zu kennzeichnen.

Vor ein paar Tagen nun hat das Landgericht Berlin entschieden – pro Verband und gegen die Nutzerin. Der Aufschrei war entsprechend groß, denn wo kommen wir denn dahin, wenn man nicht mal mehr privat vertaggen darf – gerade wenn man dafür nicht bezahlt wurde? Die Sau wird naturgemäß durchs Dorf getrieben und es verwundert nicht, wie schnell doch die einhellige Meinung Nachplapperer findet. Alte Menschen machen unser Internet kaputt und wir können nichts dagegen tun.

Der letzte Satz mag stimmen, aber nicht in diesem Fall (dafür in Sachen Artikel 13 – komisch, dass hier der Aufschrei kaum bis gar nicht wahrnehmbar stattfand, immerhin geht es hier um nichts anderes als Zensur).

Im Gegensatz zur breiten Masse finde ich allerdings nicht, dass das Landgericht Berlin hier komplett falsch entschieden hat und das aus relativ einfachen Gründen:

1. Wer sich auf Instagram Influencer schimpft, verdient damit Geld – mit etwas Glück sogar den gesamten Lebensunterhalt. Insofern kann hier von einer privaten Nutzung nicht mehr ausgegangen werden, sämtliche Handlungen mit dem Account stehen zwangsweise in einem beruflichen Kontext – entsprechend gelten auch andere Spielregeln als bei Tante Erna, die hobbyweise ihre Häkelbilder postet.

2. Selbst wenn für das Vertaggen kein Geld geflossen ist, ist die reine Markennennung Werbung. Dazu muss man sich nur mal anschauen, wie die Spielregeln im öffentlich-rechtlichen Raum gehandhabt wird und wie schnell hier der Verdacht der Schleichwerbung aufkommt. Monotone Markennennung ist mit Werbung gleichzusetzen.

3. Gleichermaßen kann das Vertaggen auch als berufliche Anbahnung verstanden werden. Sie spricht selbst von Vernetzung, manch anderer würde es schlichtweg Akquise nennen.

Und das sind nur drei Punkte, die mir spontan dazu eingefallen sind. Was mir aber noch deutlicher gegen den Strich geht als die allgemeine Verteufelung der Justiz (die sich letztendlich auch erstmal nur an antiquierte Gesetze halten muss), ist die Tatsache der komplett überzogenen und vollkommen sinnfreien Reaktionen im Netz. Da wird nun unter lautem Mimimimi pseudo-protestierend einfach jeder Beitrag als Werbung gekennzeichnet – vollkommen egal, ob eine Markennennung oder irgendwer vertaggt wurde. Hauptsache, man kann es denen oben noch mal so richtig zeigen (mindestens, dass man nichts verstanden hat).

Bei Weitem will ich die Justiz in Schutz nehmen – aber mindestens genauso wenig kann es richtig sein, mal wieder mit dem Zeigefinger auf die bösen, bösen Menschen zu zeigen, die das Netz nicht verstanden haben. Sicher, davon gibt es viel zu viele und leider in zu gefährlichen Positionen. Statt aber sofort jedem potentiellen Skandal direkt hinterher zu hecheln, kann es nicht schaden, ein oder zwei Minuten länger nachzudenken. Denn die Zeiten von Schwarz und Weiß sind schon lange vorbei (auch wenn manch einer wünscht, sie mögen wiederkommen). Und danach widmen wir uns am besten den wirklich wichtigen Themen – Artikel 13 ist wesentlich schlimmer.

]]>
https://www.wihel.de/gedankentuedeluet-100-influencer-abmahnung-es-ist-nicht-nur-schwarz-oder-weiss/feed/ 8
Gedankentüdelüt (99): Kundenservice – so wichtig! https://www.wihel.de/gedankentuedeluet-99-kundenservice-so-wichtig/ https://www.wihel.de/gedankentuedeluet-99-kundenservice-so-wichtig/#comments Wed, 20 Jun 2018 18:08:43 +0000 https://www.wihel.de/?p=90994

Ich hatte es in der Wochenzusammenfassung schon kurz angerissen (und musste mich selbst bremsen, schließlich wollte ich die Story für diesen Beitrag aufheben): ich musste mein Macbook abgeben.

Wer mich kennt, der weiß: das Ding ist nahezu immer an und wir ständig benutzt – ich bin Hardcore-Macnutzer in Bezug auf Nutzungszeit und braucht es auch. Also wirklich. Ohne Macbook geht nix.

Aber Apple hat irgendwann einen beschissenen Treiber rausgebracht, der unter Bootcamp dafür sorgt, dass die Lautsprecher durchknallen. So auch mir passiert, was am Ende dazu führte, dass der rechte Lautsprecher so gar keine Tiefen mehr liefern konnte und der linke Lautsprecher auch so langsam aber sicher das Zeitliche segnete.

Also bin ich vor ein paar Wochen zum Apple Store. Terminvergabe war recht einfach und nach kurzer Wartezeit kam auch schon der Mitarbeiter. Das Problem war schnell beschrieben, noch ein kurzer Hardware-Test und die Diagnose stand fest: ist kaputt. Muss repariert werden.

Dank der dämlichen Architektur musste natürlich das komplette Top-Case getauscht werden, was für mich aber ein Glücksfall war – die eine oder andere Taste war dann doch schon hart zerrockt. Das Problem: aktuell dauere die Reparatur zwei Wochen. Uff. Doppel-Uff, da Apple natürlich keine Ersatzgeräte zur Verfügung stellt und bei zwei Wochen will man auch nicht den dreckigen Weg gehen und einfach eins bestellen, dass man dann wieder zurückschickt.

Also bin ich wieder von Dannen gezogen und hab recherchiert, wie ich an ein Leihgerät komme. Relativ schnell bin ich auf Grover gestoßen, dessen Geschäftsmodell genau das abdeckt. Also registriert, Modell ausgesucht und ab auf die Warteliste mit mir.

Die Wochen verflogen und irgendwann kam die Mail, dass mein Wunschgerät endlich verfügbar sei. Also wieder auf die Seite, Bestellung fertig gemacht und abgeschickt. Die Ernüchterung kam keine zwei Minuten später – Kann nicht durchgeführt werden, denn Neukunden haben ein Bestelllimit von 100€. Ein Schutzmechanismus, den ich nachvollziehen kann – immerhin kostet das Ding ja auch was – aber unglücklich gelöst. Warum kann ich bestellen, wenn eigentlich direkt klar ist, dass ich es doch nicht kann?

Also den Kundenservice angeschrieben und direkt mal rumgepöbelt. Ich arbeite im E-Commerce, da begegnet man sich hoffentlich auf Augenhöhe. Dachte ich, die erste Antwort war dann aber doch eher aus der Kategorie „netter Versuch“. Ich blieb also am Ball und siehe da – irgendwie konnte man sich doch einigen.

So bin ich also mit der Ausstattung runtergegangen, wichtig war ja ohnehin nur ausreichend Festplattenplatz. Gerät gefunden, das mit 120€ doch über dem Limit lag, aber dank Kundenservice und Dialogbereitschaft ging die Bestellung doch durch.

Das Gerät war dann auch eher früher als später bei mir und ich konnte alles für die Reparatur vorbereiten. Das hat wiederum etwas länger gedauert, da es eben nicht so einfach ist, ein Timemachine-Backup einzuspielen, aber ich bleib am Ball.

Der Erfolg gab mir Recht und ich hab vor zwei Wochen mein Macbook endlich zum Apple Store bringen können. Auch hier zeigte sich: Kundenservice ist das A und O. Statt alles noch mal von vorn erklären zu müssen, hat der Kollege einfach die Seriennummer eingegeben, sich die Infos vom letzten Besuch durchgelesen, nochmal einen kurzen Test gemacht und schon war ich das Gerät los.

Die Heimreise hab ich natürlich heulend wie ein Schlosshund verbracht, aber es führte kein Weg dran vorbei. Immerhin, die Reparaturzeit sollte nur noch 7 Werktage in Anspruch nehmen, damit konnte ich leben.

Die Überraschung folgte am darauffolgenden Dienstag: die Mail zur Abholung trudelte ein. Statt 7 Tage hatte man nur 1,5 gebraucht, was ich mehr als großartig fand – logisch, dass ich direkt nach Feierabend wieder zum Store fuhr.

Die Abholung verlieft genauso problemlos wie alles zuvor – kurze Reflektion, warum ich da war, kurzer Abgleich der Rechnung (0€, da noch gesetzliche Gewährleistung) und schon ging es wieder nach Hause. Neue Lautsprecher, neue Tasten, neues Top-Case. Gefühlt glaube ich sogar, dass die Tastatur an sich auch leicht modifiziert ist, das Schreibgefühl ist zumindest anders. Vielleicht sogar besser.

Die nächste Überraschung kam nun letztes Wochenende, denn nach Zurücksetzen des Leih-Macbooks wollte ich mir das Retour-Label ausdrucken. Ging nicht. Ich sei zu früh dran. Hääääää?

Ein Blick auf die Bestellbestätigung zeigte: ich Affe hab den 12-Monatsplan ausgewählt (der im Übrigen vorausgewählt ist, damit der Preis möglichst günstig auf der Seite präsentiert wird – je länger die Mietdauer, umso geringer der monatliche Preis). Erster Gedanke: FUCK – 12 Monate 120€ zahlen, dafür krieg ich schon ein neues Gerät.

Also wieder den Kundenservice angeschrieben und praktischerweise direkt an den Mitarbeiter bei Grover zuvor geraten (auch ganz wichtig!) Der kannte mich, der kannte meine eigentliche Intention und wies mich darauf hin, dass ich es eigentlich verbockt hab. Ja, weiß ich – will ich trotzdem nicht.

Statt aber auf irgendwelche starren Vorschriften zu achten, war die Antwort genau so, wie ich sie mir erhofft hatte: zahl den Differenz-Betrag und alles ist gut. Infolgedessen gab es direkt die Bankdaten vom Kollegen, ich hab die Überweisung ausgeführt, Beleg geschickt und das wohl teuerste Retouren-Label meines Lebens bekommen.

Was sich an diesem viel zu langen Text eigentlich zeigen sollte: selbst der Fuckup am Anfang mit der verkorksten Bestellung wird von mir vergessen, einfach weil der Kundenservice geil reagiert hat. Zwei Mal. Und über Apple müssen wir nicht sprechen – da hab ich bisher ausschließlich gute Erfahrungen gemacht, selbst wenn es tatsächlich Geld gekostet hat.

Genau soll stell ich mir den Service vor!

]]>
https://www.wihel.de/gedankentuedeluet-99-kundenservice-so-wichtig/feed/ 6
Gedankentüdelüt (98): Dann macht doch einfach das komplette Internet kaputt https://www.wihel.de/gedankentuedeluet-98-dann-macht-doch-einfach-das-komplette-internet-kaputt/ https://www.wihel.de/gedankentuedeluet-98-dann-macht-doch-einfach-das-komplette-internet-kaputt/#comments Wed, 13 Jun 2018 18:12:29 +0000 https://www.wihel.de/?p=90789

Der Gedanke beschlich mich schon seit ein paar Monaten, so langsam bekomm ich aber Gewissheit: im Kreis der Illuminaten muss es ein oder zwei Personen geben, die mit nichts anderem beschäftigt sind, als dass sie morgens aufstehen und sich nach dem Toilettengang überlegen, wie man das Internet noch ein bisschen mehr kaputt machen kann.

Den ersten Aufschlag haben sie mit der Einführung irgendwelcher hochintelligenter Algorithmen gemacht. Sie werden nicht müde zu erzählen, wie viel besser doch damit alles ist, schaut man sich aber die User an, die zumindest den Mund aufmachen, ist da keiner dabei, der Newsfeeds und/oder Streams algorithmusgesteuert befürwortet. Aber es ist ihre Spielwiese, wir müssen es hinnehmen – oder gehen. Bisher gehen die Wenigsten.

Der zweite Aufschlag kam mit dem Leistungsschutzrecht – Verlage haben versucht, von Google Geld zu verlangen. Dafür, dass Google ihnen Traffic zuschustert. Ich will Google nicht über den grünen Klee loben und das Aufbohren von Suchergebnissen, die einen Besuch der Webseite überflüssig machen, ist sicher nicht gerade förderlich für den einzelnen Webseitenbetreiber. Auch die Umstellung der Bildersuche hat nicht nur mich massig an Traffic gekostet – am Ende ist Google dennoch einer der größten Traffic-Lieferanten dieses Planeten. Dafür jemanden zusätzlich zur Kasse zu bitten ist nicht mal mehr Wahnsinn – das ist so ziemlich die bescheuertste Idee seit es Staubsauger für die Wüste gibt.

Dementsprechend war die Reaktion von Google auch logisch – man bereinigt die Suchergebnisse um die, die an die Kohle wollen, damit auch der letzte Depp verstanden hat, wer am längeren Hebel sitzt.

Der nun dritte Aufschlag kam mir gestern unter die Fittiche und wird hier bei t3n recht drastisch, aber vermutlich nicht weniger realistisch beschrieben.

Kostenpflichtige Links – wie viel muss man an Mitteln genommen haben, damit man auch nur ansatzweise auf so einen Gedanken kommt? Linksteuer? Datenbankabgleich bei jedem Upload?

WTF?

Es ist für mich unbegreiflich, wie man dermaßen das Internet nicht verstanden hat. Ja sicher, es wird sich nie durchsetzen und ist ohnehin eine Modeerscheinung – aber die hält sich mittlerweile ein paar Jahrzehnte und es gibt noch immer Menschen, die so unfassbar neben der Spur unterwegs sind, dass Teeren und Federn nicht ansatzweise eine Strafe wäre.

Allein die Idee der Datenbank, in die jeder Hans und Franz Ansprüche anmelden kann – wer nicht zuerst kommt, hat einfach Pech gehabt oder wie?

Die DSGVO hat es schon in Ansätzen geschafft, dass Europa in Teilen schlichtweg abgekapselt wurde, da muss man nur mal Instapaper besuchen. Klar, die DSGVO ist nicht grundsätzlich schlecht und Teufelszeug, lediglich bei der Differenzierung hat man es – wie so oft – einfach verbockt.

Aber mittlerweile steuert das alles in eine Richtung, die sich wohl am besten so beschreiben lässt: wie fahren gerade mit 30 km/h auf eine Wand zu, wir wissen, dass das Endergebnis alles andere als wünschenswert ist – aber statt dass jemand mal auf die Bremse tritt oder schlichtweg die Richtung wechselt, fahren wir einfach weiter. Bis es knallt.

Oder anders ausgedrückt: schaltet das Netz doch einfach ab. Geht am Ende schneller und kostengünstiger als derlei bekloppte Richtlinien zu erdenken und umzusetzen. Oder geht einfach sterben. Leise. Im Wald.

Nachtrag

Passend zum Thema auch dieses Video:

]]>
https://www.wihel.de/gedankentuedeluet-98-dann-macht-doch-einfach-das-komplette-internet-kaputt/feed/ 7
Gedankentüdelüt (97): Es nervt … https://www.wihel.de/gedankentuedeluet-97-es-nervt/ https://www.wihel.de/gedankentuedeluet-97-es-nervt/#comments Wed, 06 Jun 2018 18:17:55 +0000 https://www.wihel.de/?p=90652

In letzter Zeit gibt es wieder viele kleine Themen, die mich in Summe hart nerven – warum nicht also diese kleine Reihe mal wieder dafür nutzen, um ein bisschen Luft abzulassen?

Springen wir also direkt rein:

Gekürzte Feeds

Alle reden davon, dass Feedreader tot sind. Kann ich für mich nicht nachvollziehen, ich wäre ohne aufgeschmissen. Ich verstehe aber, dass die Nutzerfreundlichkeit schon seit Jahren auf der Strecke bleibt und die Einstellung des Google Readers vor ein paar Jahren hat dem nicht gerade entgegen gewirkt. Dennoch ist es noch immer die bessere Alternative gegenüber Algorithmus-zerstörenden sozialen Streams, die uns bevormunden und am Ende des Tages nur mit Geld funktionieren. Oder Click-Bait-Scheiße und gerippten Videos.

Wenn ich dann aber sehe, das vermehrt wieder angefangen wird, die Feeds zu kürzen, muss ich einfach fragen: seid ihr eigentlich bescheuert? Habt ihr es so dringend nötig, die Leute unbedingt auf eure vollgeballerte und völlig überladene Seite zu ziehen? Wenn ihr wirklich eure Leser auf die Seite ziehen wollt, dann macht das durch geilen Content und anregenden Diskussionen. Oder seit wann haben wir wieder verlernt, dass wir dahingehen müssen, wo der Leser ist und nicht den Leser zu uns zwingen?

Denn ganz ehrlich: keiner der gekürzten Feeds hat es bisher geschafft, mich aus dem Feedreader raus und auf die Seite zu holen. Nicht einer und das kostet mich im Grunde nur einen Tastendruck. Was ihr letztendlich damit schafft, ist nur eines: ignoriert zu werden oder ganz aus dem Feedreader gekickt zu werden.

Lasst es einfach und gebt dem User das, was er eigentlich will: den ganzen Content!

Insta-Stories voller Füße

Gestern irgendwo von jemandem schon angesprochen und mir wieder in Erinnerung gerufen: Insta-Stories, bei denen Füße gefilmt werden. Meist als Opener gedacht, aber immer einfach nur dämlich. Ihr wollt Hollywood machen? Dann macht es richtig. Auch hier kann ich nur sagen: jede Story, die so beginnt, wird gnadenlos geskippt. Wunsch und Wirklichkeit gehen hier schlichtweg nie zusammen. Nie!

API-Abhängigkeiten

Eher rein technischer Natur, hat mir aber gestern hart aufgestoßen. Ich nutze einen Service, der unter anderem auf Daten von Facebook zugreift. Nichts im Vergleich zu Cambridge Analytica und grundsätzlich alles öffentlich – aber durch diese ganze Datenklau-Scheiße hat Facebook beschlossen, die API hart zu beschränken. Das Ende vom Lied: der Service macht dicht, es gibt keine Alternativen – Mehrwert vorbei. Gilt im Übrigen auch für Twitter, die sogar die hauseigene Mac-App einfach eingestampft haben. „Nutzt doch die Webseite“ ist da der gut gemeinte aber völlig bescheuerte Rat. Und nicht nur das, für Drittanbieter-Apps beschneidet man die API ebenfalls wie nichts Gutes – außer man zahlt natürlich (und das einen Preis, der fernab von Gut und Böse ist)

Das Internet von Heute

Allgemein tu ich mich gerade sehr schwer mit dem Internet von heute in Bezug auf wihel.de. Ohne soziale Netzwerke kann so ein Blog nur bedingt funktionieren, sind sie doch in erster Linie das beste Mittel, um neue Leser zu gewinnen. Klar, wir könnten Adsense betreiben – aber ohne was zu verkaufen, recht sinnfrei. Klar, wir könnten uns untereinander besser vernetzen und gegenseitig empfehlen – aber schaut man sich die Landschaft in den letzten Jahren an, ist selbst ein sarkastisches Darüberlachen schon zu viel. Wie also neue Leser erreichen? Durch Nonsens-Kommentare auf anderen Seiten? Kommentare sind tot, außer es gibt mal irgendwo was zu gewinnen. Denn so sinnvoll die sozialen Netzwerke für neue Leser auch sind – sie haben auch dazu beigetragen, dass wir Feedback nur noch über lustige Like-Buttons abgeben oder einfach Freunde in Kommentaren markieren.

Und diese ganze DSGVO-Nummer sowie die ganzen API-Änderungen tragen nicht gerade dazu bei, dass alles mal wieder sozialer wird. In meinem Kopf bin ich gerade froh, dass das hier mehr oder weniger eine eigenständige Plattform ist und bleibt. Aber so, wie sich das Netz gerade entwickelt, verlier ich immer mehr den Spaß daran.

Es kann halt nicht immer alles Friede Freude Eierkuchen sein.

]]>
https://www.wihel.de/gedankentuedeluet-97-es-nervt/feed/ 5
wihel on Tour (06): #Bloggerbutze3 https://www.wihel.de/wihel-on-tour-06-bloggerbutze3/ https://www.wihel.de/wihel-on-tour-06-bloggerbutze3/#comments Wed, 30 May 2018 18:10:54 +0000 https://www.wihel.de/?p=90497

Jeder hat diese Tage im Jahr, auf die man sich am meisten freut. Weihnachten ist da schon der Klassiker, in der Regel auch der eigene Geburtstag und ohnehin jeder Feiertag, der das Wochenende automatisch verlängert.

Für mich und Line gehört aber noch ein weiterer Tag dazu und das nicht nur, weil es eigentlich mehrere Tage sind – die Rede ist von der Bloggerbutze. Die grundsätzliche Idee dahinter: komische Internetmenschen, die Zeug ins Internet schreiben, Treffen sich außerhalb des Internets – und sprechen über das Internet. Oder so ähnlich. Das Ziel: sich gemeinsam vernetzen, über individuelle und gemeinsame Probleme diskutieren (Stichwort DSGVO – wie mir dieses Wort schon zum Hals raushängt, es ist ein Wahnsinn), gemeinsam coole Sachen auf die Beine stellen und einfach eine gute Zeit miteinander haben. Denn wie oft stellt man auf irgendwelchen Events fest, dass man doch im gleichen Boot sitzt, die gleiche Suppe löffelt, aber nur selten die Gelegenheit zum Austausch findet?

Nachdem die erste Bloggerbutze in Hamburg inkl. veganem Kühlschrank stattfand („Kein Fleisch reinstellen!!!111) und ihre Fortsetzung in Berlin mit fantastischer Starbucks-Flat fand, ging es dieses Mal in die Weltmetropole Oldenburg. Gut, klingt jetzt genauso sarkastisch, wie ich es auch meine, aber wenn man in Hamburg lebt, dann kann eigentlich nur jede andere Stadt verlieren (außer Leipzig, weil Heimat – is klar!).

So schlimm war Oldenburg aber gar nicht, ist halt nur eine Nummer kleiner. Das Stadtbild selbst braucht sich aber definitiv nicht verstecken, nur die an diesem Wochenende dann doch recht penetrante Christen-Werbung hätte nicht sein müssen. Der kleine Spaziergang, den wir am zweiten Tag eingeschoben haben, hat dennoch Spaß gemacht und das sag ich als größter Spaziermuffel vor dem Herren.

Zuhause 18

Dieses Mal war die Bloggerbutze aber auch eine richtige Butze. Kein schnell geordertes Airbnb, kein mit Vorzügen ausgestattetes Hotel – dieses Mal ging es direkt in die Zukunft, nämlich in das #Zuhause18 von EWE. Dahinter verbirgt sich letztendlich eine Location, die wir als erste inspizieren durften und die vollgestopft ist mit allerlei Smarthome-Gadgets, angefangen von – na klar – Alexa in jedem Raum, smarten Lampen bis hin zu Beamern und weiß der Geier was sonst noch. Oberste Prämisse daher für uns: Finger weg von Schaltern, Alexa soll schließlich für ihr Geld was tun.

An dieser Stelle muss man aber auch zugeben: es hat noch nicht alles so funktioniert wie es soll bzw. fehlt an der einen oder anderen Stelle der nächste Integrationsschritt. Ein Beispiel wäre der Kühlschrank. Der kann per Kamera zwar das Innenleben auf den Bildschirm bringen, aber wenn man dann – so tatsächlich passiert – davor steht und fragt „wie seh ich jetzt was drin ist“ und als Antwort erhält „Tür aufmachen“, merkt man eben schnell, dass das zwar nett ist, aber der Nutzen nicht so wirklich gegeben. Der nächste Schritt hier wäre also: ab mit dem Bild aufs Foto, sodass man direkt im Supermarkt noch mal gucken kann, was man braucht. Genauso ist die Funktion zur Anzeige des Verfallsdatums eigentlich sehr praktisch – braucht aber die manuelle Eingabe durch den Nutzer im Vorfeld. Es werfe derjenige den ersten Stein, der das wirklich macht.

Auf der anderen Seite muss man den Kollegen von EWE aber auch ein Kompliment machen, die damit ganz offen umgehen. Es ist ein Projekt, quasi ein Versuch und da ist klar, dass nicht alles sofort perfekt funktioniert.

Umso cooler ist es dann doch wieder, wenn man den Kobold-Saugroboter auf Zuruf losschickt und er neben seiner Putzaufgabe unermüdlich versucht, freundschaftlichen Kontakt aufzunehmen. Oder man spontan das Licht für denjenigen im Klo per Sprachbefehl ausknipst, der gerade auf der Schüssel sitzt.

Kann man natürlich auch sinnvoller einsetzen: ist es in der Bude aufgrund der Temperaturen schwülwarm, reicht es, das Fenster im Wohnzimmer zu öffnen und gleichzeitig geht der Ventilator an, der die warme Luft nach draußen pustet. Liegt man abends im Bett und ist sich nicht sicher, ob man die Haustür abgeschlossen hat, fragt man einfach Alexa und schließt im Zweifel ebenfalls per Sprachbefehl ab.

In Sachen Coolness waren die Beamer ganz weit vorn. Im Kinderzimmer steht ein Ultrakurzdistanz-Beamer direkt an der Wand, mit dem man auch bei hellem Tageslicht eine Runde Playstation zocken kann – in der Küche steht ein Beamer, der das Bild direkt auf die Arbeitsfläche projiziert und sogar per Touch bedient werden kann. Und wer Bock hat auf einen Kaffee, der lässt auch den per Alexa einfach zubereiten (Tasse muss man aber noch selbst drunter stellen).

Was aber wirklich cool ist – leider aber auch unsexy – ist die Tatsache, dass das Haus in Sachen Energie nahezu komplett autark ist. Per Solarpanel auf dem Dach wird Energie gespeichert und das sogar so viel, dass der Bedarf mehr als gedeckt ist. Der überflüssige Strom wird dann einfach „in die Cloud“ geschubst und steht dort anderen Nutzern zur Verfügung oder kann einfach später verwendet werden (falls die Apokalypse doch noch kommen sollte).

Fazit zum Haus: tolle Ideen, hier und da noch ausbaufähig, Mietvertrag dennoch gern per Post an die Adresse im Impressum schicken.

Die Bloggerbutze

Aber nicht nur wegen den Gadgets haben wir uns getroffen, sondern auch … wegen der Pizza. Erneut hat uns Dominos extrem vorzüglich verköstigt, auch wenn es durch kurzfristige Absagen – immer wieder ärgerlich, gerade bei den beiden, die dieses Jahr nicht konnten – etwas kleiner ausgefallen ist als sonst. Für ein Gruppenbild hat es dennoch gereicht und dass ich auch am dritten Tag gefragt hab, ob noch Pizza da ist, kam nicht von ungefähr.

https://www.instagram.com/p/BjNy9AODrRO/

In Sachen Inhalte und Themen ging es natürlich in erster Linie um die DSGVO und ich bin heilfroh, dass niemand dabei war, der seinen Laden einfach dicht gemacht hat. Viel mehr wurden Wissenslücken gestopft, Tools besprochen und der eine oder andere Kniff vorgestellt, wie man das Beste aus der Situation machen kann – eben genau das, wofür die Bloggerbutze da ist.

Darüber hinaus neue Ideen gesponnen bzw. an bereits vorhandenen weitergearbeitet, sodass sich bei mir das kleine Pflänzchen der Hoffnung und Vorfreude leicht zu blühen beginnt – hoffen wir einfach, dass wir es auch umgesetzt bekommen.

Am Abend dann das obligatorische Bierchen und glücklicherweise fand auch das Champions League-Finale statt, was nach einem vollgestopften Tag der nahezu perfekte Ausklang war.

Fazit

Wie schon in den letzten beiden Jahren hat die Bloggerbutze wieder enorm viel Spaß gemacht und war eigentlich viel zu schnell vorbei. Zwar stehen im Kalender immer drei Tage dafür parat, aber durch An- und Abreise wird es dann doch schon recht zusammengestampft, dazu natürlich die kleinen Themen nebenbei (Fotospaziergang, Hausvorstellung, …) Eigentlich müsste man sich eine ganze Woche wegsperren.

Ich fand aber gut, dass wir dieses Mal nahezu alle von irgendwo anreisen mussten und es so tatsächlich ein bisschen Workshop-Bootcamp-Charakter hatte. Dazu natürlich die tolle Location und das Dominos-Fresskoma – so muss eine Bloggerbutze sein! Wenn dann noch die kurzfristigen Absagen ausgeblieben wären, es wäre wie im Paradies gewesen.

Ich jedenfalls freu mich schon wieder aufs nächste Jahr!

Aufruf

Ebenfalls ein Thema, dass wir besprochen haben und für das ich den Ball direkt aufgreifen möchte: du hast einen Blog oder machst anderen Kram, bei dem die Schöpfungshöhe zumindest über das obligatorische Instagram-Bildchen-Influencer-Bums hinausgeht? Du hast Bock, dich mit anderen fernab von irgendwelchen Events und Messen mit Gleichgesinnten auszutauschen und das in einer coolen Location bei entspannter Atmosphäre?

Dann mach doch einfach mal mit! Ganz spontan würde hier schon ein Kommentar reichen, irgendwie kommen wir dann schon in Kontakt. Denn auch wenn oft die gleichen Gesichter bei der Bloggerbutze dabei sind, liegt das nicht, dass wir ein angeblich eingeschworener Haufen sind, bei dem niemand mitspielen darf – wir wissen einfach nur, wie viel Spaß die Butze macht. Und das solltest du dir nicht entgehen lassen.

Mit dabei waren in diesem Jahr:

Maik :: LangweileDich.net
Tim :: Pixelburg :: Studio Godewind
Martin :: Interweb3000
Johannes :: Progolog
Marco :: MindsDelight
Mike :: Mobiflip
Daniel :: Gin-Tonic For Breakfast
Kim :: DESIGNLOVR

]]>
https://www.wihel.de/wihel-on-tour-06-bloggerbutze3/feed/ 10
Gedankentüdelüt (96): Wenn Schauspieler perfekt zu ihren Rollen passen https://www.wihel.de/gedankentuedeluet-96-wenn-schauspieler-perfekt-zu-ihren-rollen-passen/ https://www.wihel.de/gedankentuedeluet-96-wenn-schauspieler-perfekt-zu-ihren-rollen-passen/#comments Wed, 23 May 2018 18:09:41 +0000 https://www.wihel.de/?p=90353

Am Wochenende haben wir direkt den nächsten Kino-Besuch hinter uns gebracht und waren damit gefühlt schon öfter im Kino als im gesamten letzten Jahr. Nicht zuletzt sind dafür die happigen Kino-Preise verantwortlich – ein Schelm wer da an die allgemeine Notlage der Kinos denkt – aber auch Filmauswahl-technisch war da im letzten Jahr kein großer Wurf dabei. Oder besser ausgedrückt: es ist mal gar nicht so einfach, einen Film zu finden, der auch Line und mir gefällt. Vor allem mir, denn was soll ich einen Haufen Geld ausgeben für einen Film, der mich nur mäßig bis gar nicht interessiert? Da bleib ich doch lieber Zuhause und häng mich vor die Playstation.

Das Nachsehen hat dann meistens Line, wobei „Nachsehen“ der völlig falsche Ausdruck ist, denn bisher hat ihr jeder Film gefallen, den ich fürs Kino ausgesucht hab. Im Nachhinein wehrt sie sich natürlich dagegen, fragt man sie aber direkt nach dem Film, waren die immer gut. Ausnahmslos.

Dabei ist mir auch am Wochenende mal wieder aufgefallen: wenn Schauspieler perfekt zu ihren Rollen passen, ist das eine pure Freude für alle. Für uns als Kinogänger natürlich, weil man die Rolle einfach perfekt abnimmt – wie sollte man auch anders, wenn es wie Faust auf Auge passt? Vermutlich ebenso für alle, die an dem Film vor der Kamera mitgearbeitet haben, vor allem aber für den Schauspieler selbst. Wer Ryan Reynolds auf Twitter ein wenig verfolgt hat, weiß einfach, dass der Humor und die Sprüche perfekt zur Figur Deadpool passen. Ich hatte eine bisschen Bammel vor dem zweiten Teil, hat der erste Teil doch die Latte nicht unwesentlich hoch gehangen und mit Fortsetzungen ist das ja allgemein so eine Sache. Hier hat aber alles gestimmt, viel mehr noch waren so unfassbar viele Anspielungen darin enthalten, dass es fast schon nervte, weil man gar nicht mehr hinterherkam. Ging aber vielleicht auch nur mir so, der dann doch ein paar mehr verstanden hat als zum Beispiel Line.

In meinem Fall ist es gleich doppelt gut, denn natürlich hab ich mir bereits vor dem ersten Film ein paar Comics zu Gemüte geführt, schließlich muss man ja grob wissen, worum es geht und was das eigentlich für ein Vogel ist – musste aber nach den ersten Heften aufgeben. Comic-seitig ist das absolut nicht mein Fall, irgendwie anstrengend und auch so gar nicht unterhaltsam. Ganz im Gegenteil dazu der Film, den ich mir am liebsten direkt noch mal anschauen würde, am besten gleich beide Teile zusammen.

Weiteres Beispiel – wie solltt es auch anders sein: Robert Downey Jr. Als Tony Stark bzw. Iron Man. Man muss sich nur mal vorstellen, dass ursprünglich Tom Cruise für die Rolle vorgesehen war, es wäre ein heilloses Desaster geworden. Aber mit Downey Jr. Hätte man keinen besseren Griff tätigen können, er ist einfach Tony Stark, vollkommen egal ob vor oder hinter der Kamera (soweit man das beurteilen kann) und passt nahezu perfekt auf die Rolle – soweit ich das mitbekommen hab, auch allmählich in Sachen Finanzen, dank der Beteiligung an Merch und Co (scheinbar haben Intellekt von Rolle und Schauspieler auch hier die eine oder andere Parallele).

Und das erinnert mich wiederum an einen anderen Film, der es ganz gut auf den Punkt gebracht hat: The Prestige. Darin ist von einem Magier die Rede, der die perfekte Illusion erschaffen hat, in dem er auch außerhalb seiner Vorführungen seine Rolle „einfach weitergespielt“ hat. Niemand wusste mehr, was Realtität und was Illusion ist. So in etwa seh ich es auch bei diesen Schauspielern. Wenn die Realität mit der Rolle verschwimmt, ist das im Grunde das Beste, was passieren kann. Für uns alle.

Und bevor ich es vergesse: Deadpool anschauen. Auch wenn das Ende bzw. der Twist mit Cable eher so semi cool war.

]]>
https://www.wihel.de/gedankentuedeluet-96-wenn-schauspieler-perfekt-zu-ihren-rollen-passen/feed/ 9
Angesehen (04): The Push https://www.wihel.de/angesehen-04-the-push/ https://www.wihel.de/angesehen-04-the-push/#comments Wed, 16 May 2018 18:05:50 +0000 https://www.wihel.de/?p=90182

Ich bin ein Opfer. Was mich direkt als unfähig darstellt, ist aber tatsächlich in seiner ursprünglichen Wortbedeutung gemeint, denn auf mich wurde gestern sozialer Druck ausgeübt.

Konkret ging es um das Geldsammeln für ein Abschiedsgeschenk von einem Kollegen. Da wir eine größere Firma sind, bin ich dazu übergegangen, die Geldbeträge etwas zu kürzen – wenn man für Geburtstage und sonstige Anlässe ständig 5€ oder 10€ gibt, bleibt am Monatsende nichts mehr übrig – wir müssen ja alle sehen, wo wir bleiben und so groß ein Hungertuch auch sein kann, es schmeckt einfach nicht.

Also zum Geldsammelkollegen hingegangen, Geld abgegeben – und dann die Liste gesehen, was die anderen so dazu gegeben haben. Wie sollte es anders sein: ich war am unteren Ende der Liste. Somit also ein nahezu perfektes Beispiel dafür, wie man sozialen Druck unterschwellig aufbauen kann.

Passenderweise haben Line und ich das Thema schon am Wochenende auf dem Tisch gehabt, womit wir auch beim eigentlich Kern sind: Die Dokumentation „The Push“. Wobei, eigentlich ist es mehr ein Experiment.

Kurz zusammengefasst hat es sich Derren Brown dabei zur Aufgabe gemacht, einen Menschen dazu zu bringen, jemanden zu töten.

Jeder würde nun wahrscheinlich sagen, dass das ja vollkommen absurd ist – zumindest die meisten von uns haben sowas wie einen moralischen Kompass und dabei jemanden zu töten geht halt mal gar nicht zusammen. Braucht man nicht weiter drüber nachdenken, macht man einfach nicht.

Aber so einfach sind wir Menschen nicht gestrickt und letztendlich geht es darum, ob man mit einem ausgeklügelten System aus Lügen und psychologischen Tricks eben doch jemanden zu so einer Tat bewegen kann.

Kosten und Mühen wurden für das Experiment nicht gescheut, denn im Grunde sind alle Schauspieler – nur eben derjenige nicht, der zum Mord „überredet“ werden soll. Beeindruckend ist dabei, mit welchen Tricks das Opfer beeinflusst wird. Es geht los mit kleinen Schweinereien (nicht-vegetarische Snacks werden als vegetarisch gekennzeichnet) und dem einen oder anderen „Minibefehl“ („Nimm du mal die Tasche mit“) und endet irgendwann bei der Entscheidung: Mord – ja oder nein?

Beinahe am interessantesten fand ich dabei aber die Vorbereitung zum Experiment. Denn dankenswerterweise ist nicht automatisch jeder für derlei Beeinflussung empfänglich und so hat man im Vorfeld bereits ein Experiment durchgeführt, um potentielle Kandidaten zu finden. Dabei wurden die Leute zu einem Casting eingeladen, kamen in einen Raum und sollten dort irgendeinen Schrieb ausfüllen. In dem Raum selbst waren schon Leute, die bei einem Klingeln immer aufstanden und sich wieder hinsetzten. Die Leute, die schon im Raum waren, waren natürlich Schauspieler und taten wie ihnen befohlen wurde: mit jedem Klingeln standen sie auf oder haben sich wieder hingesetzt.

Die Frage hier war dann einfach: was würden die Kandidaten machen? Würden sie sich einfach mit hinsetzen bzw. aufstehen oder das Klingeln ignorieren? Einige taten so, andere so – und so fand letztendlich Derren Brown seine passenden Testobjekte.

Wie gesagt, es ist eigentlich nur ein Experiment, was ich am Ende aber mit am schwierigsten fand, war nicht der Umstand, dass es wohl durchaus möglich ist, Leute zum Mord zu „überreden“, sondern eher, dass es durchaus Teilnehmer gab, die diesen Mord auch begangen haben/hätten. Da hilft es dann auch nur noch bedingt, wenn Brown am Ende es so verkaufen will, dass man sich diesen Beeinflussungen bewusst werden muss, um sich gegen sie wehren zu können – für mich steht bisher aber mehr im Raum, wie man mit Menschen umgeht, die zu so einer Tat bereit waren.

Visuell ist das alles nicht hollywood-reif – aber wer Spaß an solchen Gedankenspielen hat und zum Beispiel Die Welle nicht verkehrt fand, sollte sich The Push auf Netflix – hier der direkte Link – definitiv anschauen.

]]>
https://www.wihel.de/angesehen-04-the-push/feed/ 5
Gedankentüdelüt (95): Wenn man den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht https://www.wihel.de/gedankentuedeluet-95-wenn-man-den-wald-vor-lauter-baeumen-nicht-sieht/ https://www.wihel.de/gedankentuedeluet-95-wenn-man-den-wald-vor-lauter-baeumen-nicht-sieht/#comments Wed, 09 May 2018 18:07:31 +0000 https://www.wihel.de/?p=89914

Line meinte neulich erst zu mir, dass ich in letzter Zeit wieder häufiger viel zu lange vor dem Rechner sitze. Normalerweise sieht mein Tag ja so aus, dass ich irgendwann zwischen 05:00 und 05:30 Uhr aufstehe, mich einigermaßen fertig machen und dann an den Rechner gehe. Gegen 07:30 Uhr geht es dann ins Büro, mit etwas Glück kann ich um 17:30 Uhr Feierabend machen und sitze dann Zuhause wieder bis 20 Uhr vor dem Rechner.

Danach beginnt dann dieses „Freizeit haben“, dass aber auch nur bis 22 Uhr geht und schon dreht sich das Rad wieder von vorn. Sie hat aber Recht, in letzter Zeit ist es dann doch ein bisschen später geworden und das liegt vor allem daran, dass ich a) eben doch nicht um halb sechs aus dem Büro komme oder mich noch mit irgendwelchen technischen Problemchen rumschlagen darf/muss/soll.

So auch gestern wieder. Konkret ging es dabei um den Import einer Datenbank, was an sich nicht sonderlich schwer ist. Datei auf Platte ziehen, mit der Datenbank verbinden, ein paar Knöpfe drücken und warten – keine Raketenwissenschaft, schon gar nicht, wenn man weiß, was man tut.

Und doch hat mich der ganze Bums mal eben 2 Tage gekostet, ohne dass ich wusste, was genau das Problem war. Klar, die Kollation ist bei WordPress immer ein bisschen bescheuert und alles andere als konsistent, aber wenn ich einfach ein leeres Blatt habe, da genau das draufschreibe, was im alten System drinstand, dann kann ich erwarten, dass es schlichtweg funktioniert. 1-zu-1-Kopie eben.

2 Tage löschen, importieren, umformatieren, löschen, importieren, Konfigurationen anpassen, importieren, löschen, importieren, löschen, löschen, löschen, importieren, importieren, löschen, fluchen, importieren, löschen usw. später kann ich aber sagen: Technik ist manchmal eine ziemliche Schlampe.

Bis ich dann gestern unter der Dusche stand und mich der Geistesblitz traf (was gar nicht mal so ungefährlich ist, Wasser und Strom … ). Und die entscheidende Idee war schlichtweg: Finger weg von irgendwelchen Benutzeroberflächen für Dummies wie mich und einfach das Terminal benutzt. 2 Minuten googlen, Befehle raussuchen, anpassen und alles war fertig. Keine 10 Minuten später war alles genau so wie es sollte, selbst meine Anpassungen für das Testsystem haben auf Anhieb funktioniert.

Warum das einen Beitrag wert ist? Weil ich das in unregelmäßiger Regelmäßigkeit habe: ein Problem, an dem ich stundenlang rumtüftel, es teilweise mehrere Tage von links nach rechts wälze, sogar alles komplett lösche um wieder von vorne anzufangen – und dann braucht es nur diesen einen Moment an Genialität und plötzlich ist es ein Kinderspiel. Was dabei besonders auffällig ist: meistens kommen mir diese Einfälle auf dem Klo und unter der Dusche …

Die alles entscheidenden Fragen nun: bin ich damit allein? Und sollte ich nur noch im Badezimmer leben, um die Lösung für Weltfrieden, Umwelt und Hungersnöte zu finden? Wären gar sämtliche Kriege vermieden worden, wenn sich alle auf dem Klo getroffen hätten?

Fragen über Fragen … die Antworten fallen uns dann bestimmt in ein paar Tagen ein.

]]>
https://www.wihel.de/gedankentuedeluet-95-wenn-man-den-wald-vor-lauter-baeumen-nicht-sieht/feed/ 5
Gedankentüdelüt (94): Manchmal zahlt sich Geduld eben doch aus https://www.wihel.de/gedankentuedeluet-94-manchmal-zahlt-sich-geduld-eben-doch-aus/ https://www.wihel.de/gedankentuedeluet-94-manchmal-zahlt-sich-geduld-eben-doch-aus/#comments Wed, 02 May 2018 18:11:05 +0000 https://www.wihel.de/?p=89613 ACHTUNG: SPOILER AM ENDE DES BEITRAGS

Ich will nicht sagen, dass ich besonders ungeduldig bin, aber ich ruhe auch nicht gerade in mir – ganz subjektiv würd ich sagen, dass ich genau das richtige Maß an Geduld mitbringe, um der perfekteste Mensch der Welt zu sein.

Okay, vielleicht ein bisschen hoch gegriffen, aber ich halt das Maß an Geduld in mir schon für einigermaßen gut und ausgewogen. Und vielleicht ist das die Erklärung dafür, dass wir noch immer nicht mit Fear The Walking Dead aufgehört haben und uns bis zur aktuellen Staffel mehr oder weniger durchgebissen haben.

Keine Ahnung, ob es die Hoffnung war, dass das Spin-Off ein bisschen was von der anfänglichen Genialität des großen Bruders wieder zurückbringen würde, vielleicht war es einfach auch nur Gewohnheit. Neue Zombie-Serie? Guckt bestimmt jeder, wir also auch.

Und das war wirklich anstrengend, denn das Spin-Off hat sich den großen Bruder nicht nur in Sachen Setting als Vorbild genommen, sondern auch was Spannung und Unterhaltungswert angeht. Hinzu kamen noch eine große Portion an unlogischen Handlungen und vor allem schauspielerisches Unvermögen. Gut, es war nicht so schlecht wie in den Daily Soaps, die ihren Höhepunkt in den 90ern hatten, aber selbst für das Walking Dead-Universum war das unterirdisch.

Nicht eine Figur, die man einigermaßen sympathisch finden konnte, nicht ein Dialog, der besonders wertvoll war – das war alles sehr grausam, besonders in der ersten Staffel. Aber wir haben durchgezogen und dachten jede Woche aufs Neue: die nächste Folge wird bestimmt besser.

Ab der zweiten Staffel war das mehr oder weniger auch der Fall, vielleicht waren wir aber auch nur abgestumpft genug, um das alles nicht mehr so furchtbar zu finden. Oder die Steigerung kam einfach sehr schleichend, sodass wir gar nicht gemerkt haben, wie alles ein bisschen besser wurde.

Mittlerweile läuft die 3. Staffel und wir haben am Montag die 3. Folge gesehen, was gleich zwei Highlights mit sich brachte: zum einen haben wir es endlich mal wieder geschafft, eine Folge einer verfolgten Serie einigermaßen pünktlich zu schauen, zum anderen – und das ist das viel größere Highlight – gab es mit dem Tod von Nick einen Twist, der so dermaßen unerwartet kam, dass wir jede Nebentätigkeit sofort stoppten und gebannt auf den Fernseher starten.

Das war so überraschend und unvorhersehbar – immerhin sprechen wir von einer Figur der ersten Stunde, die über die beiden ersten Staffeln hinweg dann doch einigermaßen erträglich wurde – dass man gar nicht so schnell mit dem Gedanken hinterherkam. Wie wird sich das auf die Gruppe auswirken? Wie auf die einzelnen Figuren? Wird Nick trotzdem noch in einigen Folgen auftauchen? Und wenn ja, wie? So nervig er doch am Anfang war, so hilfreich war er für die Handlung in den letzten Folgen – der kann doch jetzt nicht einfach weg sein?

Und so schockierend das auch war, war es gleichzeitig auch schön zu sehen, dass eine Serie noch so etwas mit einem anstellen kann, ist das letzte Mal doch schon eine ganze Weile her (kannte man ja sonst eher nur von Game of Thrones und selbst da hat sich das Modell einigermaßen abgenutzt).

Was ich aber besonders mag: es zeigt mal wieder, dass sich Geduld und eine gewisse Hartnäckigkeit doch noch lohnen können. Ob es dann wirklich mehr als zwei Staffeln sein müssen, kann man natürlich diskutieren, aber ich war am Montag sehr froh, dass wir so lange durchgehalten haben und hoffe einfach, dass der Trend von Fear The Walking Dead weiter auf dem aufsteigenden Ast bleibt.

]]>
https://www.wihel.de/gedankentuedeluet-94-manchmal-zahlt-sich-geduld-eben-doch-aus/feed/ 5
Gedankentüdelüt (93): Ich, der Alman https://www.wihel.de/gedankentuedeluet-93-ich-der-alman/ https://www.wihel.de/gedankentuedeluet-93-ich-der-alman/#comments Wed, 25 Apr 2018 18:08:03 +0000 https://www.wihel.de/?p=89489

Ich weiß gar nicht, wo der Begriff Alman hergekommen ist, klingt ja aber grundsätzlich schon mal besser als „spießiger Deutscher“. Wobei ich wiederum mit Spießigkeit gar kein Problem hab, ganz im Gegenteil. Früh ins Bett, früh wieder raus, samstags Brötchen holen und – wenn es denn mal klappt – die Nachrichten um 20 Uhr schauen, das kannte ich früher nur von meinen Eltern und fand es mehr als spießig und nervig. Mittlerweile hab ich da großen Gefallen dran gefunden – die kleinen Konstanten im wilden Alltag, an die man sich klammern kann.

Aktuell gibt es aber einen Fall, da werd ich sowas von deutsch, das geht kaum deutscher.

In der Wochenzusammenfassung hatte ich es schon erwähnt: wir haben den Balkon hergerichtet und auch gleich eingeweiht. Sogar doppelt, denn ich hab auch den halben Sonntag dort verbracht, bis mir das mit der Sonne zu viel wurde (und aus Angst, dass mir das Macbook wegschmilzt).

Sieht auf jeden Fall richtig gut aus und sollte unsere kleine Oase sein, auf die wir so lange gewartet haben. Irgendwann im Laufe der letzten Woche haben wir im Hausflur einen Aushang gefunden, der mitteilte, dass irgendwelche Arbeiten an einigen Balkonen vorgenommen werden müssen. Die betroffenen Mieter wurden informiert, also alles klar – wir hatten ja keine Info, was geht uns der Mist also an?

Und dann komm ich Montagabend nach Hause und muss sehen: unsere neu angeschafften Möbel stehen unten auf dem Rasen, die Bodenplatten liegen auf der Fensterbank und der komplette Balkon ist aufgerissen. Viel mehr noch lässt sich die Tür nicht mehr öffnen, weil die Bodenplatten davor liegen. WHAT THE FUCKING FUCK?

Nicht nur, dass es mir maximal widerstrebt, dass irgendwelche fremden Menschen an mein Eigentum gehen, die aufwändig hergerichtete Nutzfläche ist aktuell nicht nutzbar. Und das auch noch ohne Info, bis wann. Obendrein können die Pappnasen nun dauerhaft in unser Arbeitszimmer glotzen, was auch diesen Raum nahezu unbenutzbar macht – Big Brother war im Fernsehen mal geil, Zuhause will ich das nicht.

Line hat bereits versucht, beschwichtigend auf mich einzuwirken, schließlich können die Bauarbeiter ja nichts dafür, sie müssen ihren Job machen und solange wohnen wir ja auch noch nicht da, sodass man die Mitteilung an uns bestimmt nur vergessen hat.

Aber verdammte scheiße, das ist mir sowas von egal – dagegen wirkt das Umfallen der Reissäcke in China als geschichtsträchtiges Menschheitsereignis.

Vielmehr geht es mir aber ums Prinzip (Alman, ich sag’s ja): wenn ich mit Einschränkungen meiner teuer angemieteten Wohnfläche rechnen muss, will ich darüber informiert werden. 15 Jahren vorher mit monatlicher Erinnerung. Mindestens. Und wenn sich dann auch noch an den eigenen Möbeln vergangenen wird – egal ob mit Schaden oder nicht – hört der Spaß gleich doppelt auf.

Die menschenvernichtende Meckermail ist im Kopf schon mehrfach durchformuliert – wer Krieg will, kann Krieg haben!

]]>
https://www.wihel.de/gedankentuedeluet-93-ich-der-alman/feed/ 5
Gedankentüdelüt (92): Zuhause ist es doch am schönsten https://www.wihel.de/gedankentuedeluet-92-zuhause-ist-es-doch-am-schoensten/ https://www.wihel.de/gedankentuedeluet-92-zuhause-ist-es-doch-am-schoensten/#comments Wed, 18 Apr 2018 18:10:43 +0000 https://www.wihel.de/?p=89343

Line hatte es schon in der Wochenzusammenfassung erwähnt: wir waren am Wochenende zu einem kleinen Wellness-Ausflug an der Nordsee – ihr Weihnachtsgeschenk aus dem letzten Jahr, denn mittlerweile hab auch ich begriffen, dass man ihr mit Ausflügen am besten eine Freude machen kann.

Also vor Ewigkeiten ein 4-Sterne-Hotel gebucht, dazu ein bisschen Entspannung und vor allem das Meer quasi vor der Tür. Dabei ist mir allerdings wieder mal aufgefallen: wir sind verwöhnte Schnösel oder haben das geschafft, was nicht viele schaffen: ein Zuhause kreiert, in dem es am Schönsten ist.

Ich will nicht sagen, dass das Hotel schlecht war, aber ich hab ganz ehrlich mehr erwartet. Gut möglich, dass uns da Wolfsburg auch ein wenig verwöhnt hat, aber es geht bereits bei der Dusche los.

Ich hab vor einiger Zeit mal ein bisschen mehr Geld in die Hand genommen und einen Duschkopf für uns besorgt. Der ist eigentlich gar nicht fancy, nur ein bisschen breiter als der Standard. Und was soll ich sagen? Es ist einfach herrlich. Im Hotel jedoch wieder nur das Standardmodell. Es erfüllt seinen Zweck, aber sowohl Wasserdruck als auch Fläche sind einfach nicht so gut wie Zuhause.

Nächster Punkt: die Betten. Auch hier haben wir vor Ewigkeiten eine Matratze besorgt, die sich vor allem dadurch auszeichnete, dass sie die dickste Matratze im Laden war. Erschien uns zunächst ein bisschen übertrieben, aber mittlerweile sagen wir regelmäßig, dass wir einfach das beste Bett der Welt haben – man schläft wie auf einer Wolke, es ist beinahe unbeschreiblich gut. Das Bett im Hotel war nun nicht schlecht – aber eben dennoch kein Vergleich mit der Heimat.

Und natürlich mein Lieblingspunkt: Internet. Hier ging Zuhause wirklich viel Zeit und Geld drauf, bis ich endlich das Setup gefunden habe, dass sämtliche Wünsche bei uns Zuhause abdeckt. So richtig nimmt man das nach einer Weile nicht mehr wahr – es funktioniert ja immer.

Im Norden, soweit ist uns das natürlich bekannt, sieht das mit der Geschwindigkeit anders aus, zumal die Hotel-Leitungen ohnehin immer chronisch überlastet sind (wobei man da durchaus die Frage stellen darf, warum das im 21. Jahrhundert noch immer so ist). Wenn aber sowohl normales Surfen oder gar Netflix einfach mehrere Minuten zum Laden brauchen, dann fühlt man sich nicht nur in die Steinzeit zurückversetzt, da ist auch jede Erwähnung von „Highspeed Internet“ ein Schlag mitten ins Gesicht. Mit Anlauf.

Ich war eigentlich immer der Meinung, dass Urlaub erholsam sein soll. Klar, aus dem Alltag soll es raus gehen, aber gerade diese drei Punkte sind für mich schon einigermaßen elementar und gefühlt mussten wir bei jedem Urlaub in diesen Punkten Abstriche machen.

Vielleicht wird es wirklich mal Zeit für zwei Wochen Balkonien. Schont nicht nur den Geldbeutel, sondern man weiß auch, dass die wichtigsten Sachen funktionieren und genau den Komfort bieten, den man gewohnt ist.

]]>
https://www.wihel.de/gedankentuedeluet-92-zuhause-ist-es-doch-am-schoensten/feed/ 15
Gedankentüdelüt (91): Strohwitwer – Das Finale https://www.wihel.de/gedankentuedeluet-91-strohwitwer-das-finale/ https://www.wihel.de/gedankentuedeluet-91-strohwitwer-das-finale/#comments Wed, 04 Apr 2018 18:06:42 +0000 https://www.wihel.de/?p=88968

Seit ca. 2 Tagen ist Line nun wieder aus den Staaten zurück und meine Zeit als Strohwitwer damit vorbei – Zeit für ein Fazit der letzten zwei Wochen.

Wie anfangs erwähnt bestand mein Plan eigentlich darin, gerade die erste Woche komplett zu verwahrlosen. Ich wollte einen Bart, den ich mir zwei Mal um beide Beine wickeln konnte, einen Körpergeruch, mit dem man selbst das Finanzamt in die Flucht schlagen kann und die Wohnung sollte so aussehen, dass man irgendeine RTL-Sendung wiederbeleben muss, um sie gereinigt zu bekommen – inkl. Kernsanierung versteht sich.

Aber wie das im Leben so ist, erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.

Damit mein Plan aufging, hab ich direkt nach Lines Abflug so dermaßen in die Tasten gehauen, dass mir die Finger jetzt noch weh tun – im übertragenen Sinne natürlich. Ich war die ersten 4 Tage mehr als rastlos und hab meine selbstgebastelte Todo-Liste bereits nach zwei Tagen zu 90% abgearbeitet – im Grunde ein fantastisches Gefühl, auch wenn ich abends mehr tot als lebend ins Bett gefallen bin. Aber es blieben ja noch mindestens die 5 Tage unter der Woche, die ich so richtig faul an mir vorbeiziehen lassen könnte.

Gut, der Montag begann unverschämt früh und endete viel zu spät, genau das gleiche galt für den Dienstag und bestimmt auch für den Mittwoch, denn an den kann ich mich schon gar nicht mehr erinnern – die Woche insgesamt verlief aber so gar nicht nach meinem ursprünglichen Plan. Dafür sieht die Wohnung fantastisch aus.

Die zweite Woche stand dann schon mehr im Zeichen der Normalität, denn ich musste wieder arbeiten. Und das war tatsächlich sehr angenehm, denn immer wenn mir irgendein Punkt noch nach Feierabend einfiel, konnte ich ihm direkt nachgehen – mit Line im Haus gibt es immer Ärger, wenn ich doch noch was für die Arbeit mache, wenn ich dafür eigentlich nicht mehr bezahlt werde.

Überhaupt war es allgemein sehr angenehm, dass ich mir in der zweiten Woche die Zeit so einteilen konnte, wie ich wollte – wenn man dann abends um 23 Uhr noch am Rechner sitzt, weil man direkt nach Feierabend ein bisschen faul auf der Couch lag, stört das auch keinen – außer den eigenen Schlafrhythmus. Und der kam – auch dank der ersten Woche und der Zeitumstellung – dann doch ziemlich durcheinander. Zumindest ist mir heute aufgefallen, dass ich wieder deutlich besser aus dem Bett gekommen bin, was aber auch daran liegt, dass ich nicht mehr alleine im Bett liegen muss.

Dennoch muss ich nach den zwei Wochen sagen, dass ich heilfroh bin, dass sie wieder da ist und das nicht nur aus puren Emotionsgründen, sondern auch aus praktischen Punkten. So ein Haushalt komplett allein mit Angestelltendasein und Bloggerei – da bleibt nicht wirklich viel Freizeit über. Zumindest kann ich mich an keinen Tag erinnern, an dem ich nicht doch irgendwas gemacht hab, weil ich es mehr oder weniger machen musste.

Und auch nahrungstechnisch waren die letzten 14 Tage recht einseitig, ich muss ja beinahe sagen, dass ich Pizza und Co. nicht mehr sehen kann. Aber auch wirklich nur beinahe. Dazu kommt natürlich der fehlenden menschliche Austausch, zum Beispiel nach der Arbeit, bei dem man einfach mal den aufgestauten Frust vom Tag rauslassen kann oder überhaupt das Dasein eines anderen Menschen, der ein bisschen durch die Wohnung wuselt.

v

Als Fazit kann ich jedenfalls nur sagen: die zwei Wochen waren nicht verkehrt, auch wenn sie deutlich anders verliefen als geplant. Aber mindestens um mal wieder festzustellen, wie sehr wir uns doch mögen und brauchen – sowohl emotional als auch aus praktischen Gesichtspunkten – war das ganz gut.

Die nächsten zwei Wochen dieser Art können von mir aus aber erstmal ein bisschen auf sich warten lassen.

]]>
https://www.wihel.de/gedankentuedeluet-91-strohwitwer-das-finale/feed/ 9
Gedankentüdelüt (90): Wenn der Internetanbieter einfach brennt https://www.wihel.de/gedankentuedeluet-90-wenn-der-internetanbieter-einfach-brennt/ https://www.wihel.de/gedankentuedeluet-90-wenn-der-internetanbieter-einfach-brennt/#comments Wed, 28 Mar 2018 18:13:03 +0000 https://www.wihel.de/?p=88820

Eigentlich wär ja das zweite Drittel meiner Strohwitwer-Reihe dran gewesen, aber zum einen ist es natürlich weniger spannend zu erzählen, wie ich viel zu früh aufstehe und einfach ins Büro fahre, zum anderen kam mir mein Internetanbieter dazwischen. Nur soviel sei gesagt: es wird ganz dringend Zeit, dass Line wieder nach Hause kommt – ich hab mittlerweile angefangen zu bügeln und weiß nicht, wo das noch Enden wird.

Aber zur eigentlichen Story: vor etwas mehr als einem Jahr hab ich mir ein Synology NAS angeschafft. Unter anderem, um endlich mal vernünftig Backups vom Macbook zu machen, aber auch weil ich es leid war, permanent mit irgendwelchen externen Festplatten hantieren zu müssen. Schön und praktisch ist zudem, dass ich so auch von außen auf die meisten Daten komme, zumal Synology einen eigenen Dienst anbietet, damit das über eine einfache URL läuft.

Ebenfalls praktisch: fällt das Internet (oder die NAS) zu Hause aus, schreit mich der Dienst direkt an, dass die Verbindung verloren gegangen ist. Somit weiß ich direkt Bescheid, wenn zu Hause mal wieder kein Internet funktioniert und hab gleichzeitig eine wunderbare Protokollierung.

Und genau das ist auch gestern passiert. Quasi Punkt 14 Uhr trudelte die E-Mail ein. Ruft inzwischen keinen Herzstillstand mehr bei mir hervor, aber es beginnt das Warten auf die zweite Mail, dass die Verbindung wieder verfügbar ist.

Die kam allerdings nicht und entsprechend bin ich auch mit wenig Vorfreude nach Hause gefahren – ein paar Todos nehm ich schließlich immer mit nach Hause und die lassen sich ohne Internet nur schwer bewältigen.

Per persönlichen Hotspot ging es also direkt auf die Seite des Anbieters – Kontaktformular ausfüllen und seinem Frust Luft machen. So geschehen, aber ich dachte mir, dass ein Anruf nicht schaden kann, immerhin geht es hier ums Internet – das ist ein gottverdammtes Menschenrecht! Da ist Alarm nie verkehrt.

Und dann kam es: statt der üblichen Ansage hat man ein Band davor geschaltet, die mir freundlich mitteilte, dass irgendein Hauptstromkabel durch einen Brand beschädigt wurde und der Kundenservice seine Rechner kaum bis gar nicht mehr nutzen kann. Ich bin dennoch mal in der Leitung geblieben, hab die Finger von den Wahltasten gelassen und wurde somit auch direkt zu einem Mitarbeiter durchgestellt – der im Übrigen ziemlich mit den Nerven am Ende schien.

Kurz vorgestellt und geschildert, dass sowohl Internet als auch Telefon nicht gingen und ich nur so semi-begeistert davon bin. Witzigerweise kam direkt die Nachfrage, ob ich aus Hamburg sei (ich rief übers Smartphone an, war also nicht mal so eben zu identifizieren). War ich und bekam auch direkt die Mitteilung, dass aus Hamburg mal so gar keine Signale mehr kommen würden – alles tot, aber der Techniker ist informiert. Schade, dass Memes nicht übers Telefon funktionieren und so begnügte ich mich mit der Info – Abwarten war angesagt.

Passenderweise hab ich erst vor zwei Wochen meinen Handyvertrag verlängert und von den Magentabrüdern für gleiches Geld eine unbegrenzte Datenflat bekommen – ich wusste doch, dass sich das irgendwann auszahlen würde. Nur dass das so früh passiert, war nicht geplant.

Zeigt aber auch: wenn es kommt, dann so richtig dicke.

Internet hab ich mittlerweile wieder, ein paar Stunden später hat sich auch der Anbieter gemeldet: man wisse noch nicht, wann das Kabel repariert sei und alles wieder zur Verfügung stünde.

Darauf hab ich allerdings nicht mehr reagiert – wer weckt schon gern schlafende Hunde. Oder Herrn Beck, an den die Nachricht adressiert war …

]]>
https://www.wihel.de/gedankentuedeluet-90-wenn-der-internetanbieter-einfach-brennt/feed/ 2
Gedankentüdelüt (89): Strohwitwer – Das erste Drittel ist geschafft https://www.wihel.de/gedankentuedeluet-89-strohwitwer-das-erste-drittel-ist-geschafft/ https://www.wihel.de/gedankentuedeluet-89-strohwitwer-das-erste-drittel-ist-geschafft/#comments Wed, 21 Mar 2018 19:06:01 +0000 https://www.wihel.de/?p=88677

Seit Freitagmittag bin ich nun Strohwitwer, was insofern neu ist, dass Line und ich sehr lange Zeit nicht mehr für zwei Wochen getrennt waren und das auch noch so, dass ein regelmäßiger Kontakt aufgrund des Zeitunterschieds recht schwierig ist. Morgens mal eine Nachricht, abends mal eine – aber immer muss man mehrere Stunden warten, bis der andere darauf reagieren kann.

Ehrlich gesagt hab ich mir gar keine Gedanken darüber gemacht, wie die Zeit wohl werden würde, ließ sich ja ohne großen Aufwand ohnehin nicht ändern, also muss man da einfach durch.

Natürlich hatte ich mir ein paar Todos vorgenommen, sogar so viele, dass ich eine Liste anfertigen musste, damit auch ja nichts vergessen wird. Aber insgeheim sah der Plan eigentlich nur vor, dass ich faul auf der Couch rumliege, irgendwann anfange zu stinken und die Wohnung immer mehr einem Chaos weicht, für das ich das letzte Wochenende opfern muss, damit es bei ihrer Rückkehr wieder vernünftig aussieht.

Nun, aus dem Plan ist bisher nicht sonderlich viel geworden, außer dass ich mich nahezu ausschließlich von Fastfood und Toast ernähre.

Am Freitag selbst hab ich nicht mehr viel gemacht – ich war im Homeoffice und somit lag der Fokus noch komplett auf den Todos aus dem Büro. Den Abend hab ich dann entsprechend auch so verbracht, wie wir das freitags immer machen: Fernseher an und wie so ein Rentner um 22 Uhr ins Bett gehen. Am Freitag. Mit gerade mal 31 Jahren.

Einziger Unterschied zu sonst: todesmutig hab ich gar nicht im Bett geschlafen, sondern einfach auf der Couch. Einfach mal volles Risiko gehen und das machen, was man sonst nicht macht – no risk, no fun und so. Es spricht aber für sich, dass ich ab Sonntag wieder im eigenen Bett geschlafen hab …

Den kompletten Tag hab ich dann damit verbracht, ordentlich Kilometer zwischen Wohnung, Keller und Mülltonne abzuspulen, diverse Löcher in unsere Wände zu bohren und weil es mit der Action noch nicht gereicht hat, war ich auch noch bei IKEA und hab mir endlich meine Todessternlampe gekauft. Die wollte ich schon immer haben, durfte nur nicht – Situation direkt gekonnt ausgenutzt. Außerdem hab ich mir direkt noch ein paar Hemden gekauft, die ich allesamt ein paar Stunden später umgetauscht hab – die Größe war nicht ganz passend. Da hat die Modekette allerdings auch selbst Schuld, denn wer Hemden verkauft, die mit Hundertmilliontausend Klammern versehen sind, braucht sich nicht wundern, wenn die Leute sie nicht im Laden anprobieren können.

Der Sonntag sah ganz ähnlich aus, lediglich der ganze Shopping-Kram blieb aus. Dafür war ich in der alten Wohnung, habe noch zwei Löcher, die wir vergessen hatten, geschlossen und als Abschiedsgeschenk einen Strafzettel im Briefkasten gefunden – eine weitere Bestätigung, dass der Umzug allein schon wegen der Parkplatzsituation mehr als gerechtfertigt war. Das Absurde: das Vergehen war angeblich am 04.02. um 01:22 Uhr – andere Menschen schlafen ja, bei uns werden Knöllchen verteilt. Sachen gibt’s …

Der Montag begann direkt um 06:30 Uhr – ich erinnere noch mal daran, dass ich eigentlich Urlaub hab – mit Aufstehen, Arbeit am Rechner und einen Termin beim Einwohnermeldeamt. Für den bin ich einmal quer durch die Stadt, denn kein anderes Amt hatte einen Termin in meiner Urlaubswoche frei.

Danach ging es wieder nach Hause und noch mehr Kram in der Wohnung erledigen – das Arbeitszimmer ist seitdem komplett aufgeräumt und mein persönlicher Wochenerfolg.

Der Dienstag startete ebenfalls so unverschämt früh, dieses Mal wegen der Wohnungsübergabe der alten Wohnung. Ein bisschen Bammel hatte ich schon, denn wir sollten nur eine Wand streichen und das war ausgerechnet die, die es am wenigsten nötig hatte. Aber siehe da – lief alles problemlos und in knapp 10 Minuten war das Kapitel beendet. Danach ging es noch zum Recyclinghof und ich konnte endlich die Sommerreifen vom Händler abholen – die hatten sie nämlich beim Kauf direkt vergessen.

Und heute ist nun Mittwoch und womöglich der erste Tag, der so richtig Urlaub bedeuten könnte. Zumindest gibt es keinen Anlass, das Haus zu verlassen, keine richtig großen Todos – vielleicht ist heute sogar der Tag, an dem ich beginne, keine Hose mehr anzuziehen. Denn wer morgens keine Hose anzieht, muss abends keine Hose ausziehen.

Schaun wir mal, was die nächsten Tage so bringen – mit etwas Glück eine Pizza per Lieferdienst.

]]>
https://www.wihel.de/gedankentuedeluet-89-strohwitwer-das-erste-drittel-ist-geschafft/feed/ 6
Gedankentüdelüt (88): Strohwitwer – Das Prequel https://www.wihel.de/gedankentuedeluet-88-strohwitwer-das-prequel/ https://www.wihel.de/gedankentuedeluet-88-strohwitwer-das-prequel/#comments Wed, 14 Mar 2018 19:03:45 +0000 https://www.wihel.de/?p=88548

Am Freitag ist es so weit: ich schaff mein Lieblingsmädchen außer Landes. Was so klingt, als würde ich ein Verbrechen vertuschen wollen oder die Vorbereitungen für mein Exil treffen, ist in Wahrheit ein Besuch von Line bei einer Freundin, die total fancy dieses Work and Travel macht, das bei der Jugend so angesagt ist.

In die Staaten geht es und normalerweise wär ich sehr neidisch und würde alles daransetzen, mitzumachen – wäre da nicht dieser unfassbar lange und bestimmt total stressige Flug und diese Nulpe, die offiziell im Weißen Haus sitzt, sich aber bestimmt dauerhaft auf irgendwelchen Golfplätzen rumtreibt. Oder sich mal wieder dabei filmen lässt, wie er mit einem Edding (!!!) irgendeinen Mist unterschreibt.

Außerdem bin ich einfach nicht der große Sightseeing-Typ. Ich würde gern mal einen dieser übertrieben großen Supermärkte sehen, in denen man Milch in Liter-Kanistern kaufen kann, während der Einkaufswagen schon mit Autoreifen vollgemacht ist und es Butter nur in 10-Kilo-Paketen gibt.

Dazu kommt, dass wir in den letzten Wochen mit Auto und Umzug schon genug Stress hatten und ich mich stark nach einem Wochenende sehne, an dem so gar nichts passiert. Gut, wahrscheinlich macht man doch irgendwas, weil einfach noch unfassbar viel Krempel herumliegt – aber man müsste nicht, wenn man nicht wöllte.

Aber auch ich werd mir ein bisschen Ruhe gönnen, denn ich hab mir nächste Woche auch einfach freigenommen – Überstunden abbummeln und wenn man schon mal die Chance hat, Strohwitwer zu sein, dann muss man das auch richtig auskosten. Die zweite Woche, in der Line nicht da sein wird, muss ich allerdings wieder arbeiten – ich lerne also beide Seiten der Medaille kennen. Und ehrlich weiß ich auch gar nicht, wann wir das letzte Mal über so einen langen Zeitraum getrennt waren.

Mein Plan für nächste Woche sieht hauptsächlich vor, dass ich mich der totalen Verwahrlosung hingebe. Frei nach dem Motto: „Zieh ich morgens keine Hose an, muss ich abends keine Hose ausziehen“. Der Cholesterin-Spiegel wird in Rekordhöhen getrieben, die Playstation wird endlich mal erleben, wie es ist, wenn man eine ganze Woche lang nicht ausgeschaltet wird und auch sonst wäre alles eine Enttäuschung, was nicht in „Studentenbude“ endet.

Allerdings tüftelt auch irgendwer schon wieder in meinem Hinterkopf aus, dass ich noch zum Einwohnermeldeamt müsste, der Kram für den Recyclinghof könnte auch mal weggeschafft werden, das eine oder andere Regalbrett muss noch an die Wand und was ist überhaupt mit unseren Lampen los?

So oder so: 2 Wochen Autokratie! das wird mal wieder eine ganz neue Erfahrung und auch wenn ich mein Lieblingsmädchen bestimmt schneller vermissen werde, als mir das lieb ist – ein bisschen Bock hab ich da schon drauf.

]]>
https://www.wihel.de/gedankentuedeluet-88-strohwitwer-das-prequel/feed/ 6
Gedankentüdelüt (87): Endlich angekommen https://www.wihel.de/gedankentuedeluet-87-endlich-angekommen/ https://www.wihel.de/gedankentuedeluet-87-endlich-angekommen/#comments Wed, 07 Mar 2018 19:08:27 +0000 https://www.wihel.de/?p=88374

Ich glaube, wir haben es endlich geschafft: wir sind in diesem Erwachsenwerden angekommen. Der Umzug ist zum Großteil durch, es fehlen noch ein paar Feinarbeiten wie Lampen, die letzten Kartons mit Deko-Kram auspacken und das ganze Werkzeug wieder vernünftig verstauen. Die alte Wohnung muss natürlich noch auf Vordermann gebracht werden – in Prozent sind wir aber vermutlich irgendwo zwischen 80 und 90% angekommen.

Zudem haben wir seit letzter Woche das neue Auto, dass sich mittlerweile schon so anfühlt, als wäre es immer unser Begleiter gewesen. Die grundsätzlichen Funktionen hab ich verinnerlicht, lediglich der ganze Spielkram rund um den technischen Schnickschnack will noch erkundet werden – auch hier nichts, was sofort erledigt werden muss (wobei mich das wieder direkt daran erinnert, dass ich erstmal nachlesen musste, wie man den verdammten Tankdeckel öffnet. DEN TANKDECKEL!)

Der alte Wagen muss dann noch mal gereinigt werden, hat er doch während des Umzugs ein wenig gelitten – absurd, dass wir kurz vorher eine größere Reinigungsrunde durchgeführt haben. Aber hinterher ist man bekanntlich immer schlauer.

Strom- und Wasseranmeldung bzw. -ameldung sind ebenfalls angestoßen, der Nachsendeauftrag wird Ende der Woche greifen, sodass es sich so anfühlt, als hätten wir eigentlich alles erledigt.

Das größte Gefühl aber ist mittlerweile: wir sind erwachsen geworden. Die erste gemeinsame Wohnung ist nahezu Geschichte, dass von Oma subventionierte, erste Auto bereitet sich auf den Weiterverkauf vor und wir haben eine Wohnung, in der wir von Größe und Ausstattung her gut und gerne ein paar Jahrzehnte verbleiben können. Gilt im Übrigen auch fürs Auto, das eher zufällig – wir haben einfach nicht drauf geachtet – in dieser ganzen Abgasdiskussion sehr gut aufgestellt ist.

Eher schleichend und aus Vernunftsgründen haben wir also bei beiden Großprojekten an die Zukunft und Langfristigkeit gedacht, dabei auch ein bisschen mehr Geld in die Hand genommen (was uns nun wieder in die Lebenslage wirft, dass wir eben doch auf die Preise achten und versuchen, jede Woche weniger Geld auszugeben, als in der Woche davor) – aber auch hier alles unter dem Mantel von „was ist sinnvoll, was KÖNNEN wir und nicht was WOLLEN wir“.

Ich glaube, das ist dieses Erwachsenwerden, dass man als Kind immer ersehnt, aber bei dem man dann schnell feststellen muss, dass das alles gar kein so großer Spaß ist, wie es in der Jugend aussieht. Die zahlreichen Verpflichtungen, von denen man als Kind nichts mitbekommt, sind dann doch größer als gedacht – weiß jeder, der regelmäßig eine Steuererklärung machen muss und bis heute nicht versteht, was die eigentlich von einem wollen.

Es fühlt sich gleichzeitig gut, aber auch beängstigend an, wie schnell es doch gekommen ist – aber ich glaube, wir sind endlich angekommen, gefestigt und stehen mit beiden Beinen voll im Leben. Irgendwie schön.

]]>
https://www.wihel.de/gedankentuedeluet-87-endlich-angekommen/feed/ 6
Gedankentüdelüt (86): Wenn man mal mit Nazis zu tun hat … https://www.wihel.de/gedankentuedeluet-86-wenn-man-mal-mit-nazis-zu-tun-hat/ https://www.wihel.de/gedankentuedeluet-86-wenn-man-mal-mit-nazis-zu-tun-hat/#comments Wed, 28 Feb 2018 19:01:01 +0000 https://www.wihel.de/?p=88209

Es braucht nicht viel, um als Ins-Internet-schreibender-Mensch in fragwürdige Gespräche mit Nazis zu kommen. Mir ist das letzte Woche seit längerem Mal wieder passiert, wobei es erstaunlich glimpflich ablief – ich hab mir zwischendurch aber auch hart auf die Zunge beißen müssen, um das ungewollte Experiment weiterführen zu können. Nebenbei sind mir auch noch ein paar Dinge aufgefallen, die sicherlich nicht neu sind, aber in meiner Wahrnehmung so klar noch nicht auftreten sind.

Was war passiert?

Ich habe diesen Post veröffentlicht – sicher ein wenig polarisierend, aber grundsätzlich erstmal niemanden anfeindend. Ich will mich dafür auch gar nicht rechtfertigen, ist halt ein großartiges Bild. Wie es mit beinahe allen Beiträgen passiert, wurde der natürlich auch Richtung Facebook gespült – die Reaktionen ließen nicht lange auf sich warten. Auffallend dabei:

Wer dem Post zustimmt, zeigt das durch den Like-Button bzw. einer entsprechenden Reaktion durch den Like-Button – 49 Reaktionen waren positiv (halt Like, Lachen und das olle Herz), 9 negativ (wütend, traurig). Deutlich anders fällt die Gewichtung bei den Kommentaren aus, die durchweg mit dem üblichen rechten Dünnpfiff durchzogen waren.

Wie das bei derlei Kommentaren so ist, mangelt es sehr stark an Rechtschreibung (ich bin auch nicht frei von Fehlern, aber das war schon teils extrem schwer zu lesen), einer faktenorientierten Argumentation und sobald es zu detailliert in die Diskussion geht – oder es für den Gegenüber zu anstrengend wird – fangen die Beleidigungen an.

Die muss man nicht wirklich ernst nehmen, kennt man sich in der Regel nicht persönlich, näher oder auch nur entfernter – wie ernst kann man Meinungen ohne Hintergrundwissen nehmen? Ging mir also alles mehr oder weniger am Arsch vorbei, sodass ich auch nicht wirklich näher darauf eingegangen bin, außer mit weiteren nachfragen. Ich muss zugeben, nicht ganz ohne Hintergedanken, denn ich hab mir schon ein wenig erhofft, dass die Anfeindungen doch präziser und direkter werden – nur um dann doch mal beim Arbeitgeber nachzufragen, was er denn zur Einstellung seiner Mitarbeiter – und damit mehr oder weniger der Repräsentation des Unternehmens – umgeht. Gleichzeitig kann man auch mal austesten, wie gut die Mühlen der Justiz denn mittlerweile wirklich mahlen.

Leider und zum Glück ist es dazu nicht gekommen, viel mehr noch haben die paar Pappnasen, mit denen ich mich auseinandergesetzt hab, überraschend schnell die Lust verloren.

Bemerkenswert war da auch der letzte Kontakt, als tatsächlich doch jemand die Frage stellte, was ich mit dem Post eigentlich bezweckt hab:

„Ich habe jetzt mal echt eine ernsthafte Frage…. als du das gepostet hast, warst du wirklich der Meinung dass es so sein soll oder war es mehr Satire um die Menschen damit zu ärgern die du nicht magst?

Ich frage mich die ganze Zeit warum sich jemand so viel Zeit nimmt für so einen Schwachsinn ! Ich bin der Meinung wenn es wirklich solche Menschen gibt die genau daran hoffen und glauben was auf dem Schild steht dann sind wir sowieso alle verloren…..1“

„Gegenfrage: was meinst du, wie viel Zeit mich das schiere Posten gekostet hat? Um es direkt zu beantworten: viel wars nicht wirklich – da ist der kleine Dialog mit dir schon ein Vielfaches mehr investierte Zeit. Aber um nun deine Fragezu beantworten: ich will damit nicht wirklich jemanden ärgern. Ich find den Denkansatz als Gegenentwurf für das übliche Gehetze gegen Flüchtlinge ganz charmant, mir ist aber grundsätzlich egal, ob nun mehr Flüchtlinge kommen, weniger oder gar keiner. Ich bin allerdings der Meinung, dass jeder Mensch, der tatsächlich Hilfe braucht, genau diese auch bekommen sollte. Die Geschichte hat oft genug gezeigt, dass auch in Deutschland geborene Menschen flüchten mussten und Hilfe bekommen haben – wieso also nicht genau das gleiche anderen gegenüber anbieten? Wer sind wir denn, dass wir bestimmen, einem Hilfesuchenden die Hilfe zu verwehren? Was würden wir denn tun, wenn wir die Hilfe selber suchen müssten und sie nicht bekommen? Was mir in dieser ganzen, viel zu lang und leider viel zu stumpfsinnig geführten Debatte fehlt, ist der komplette Aspekt der Menschlichkeit – sowohl gegenüber anderen Menschen als auch gegenüber uns selbst. Allein schon deswegen, weil es purer Zufall ist, in welchem Land man geboren wurde.“

Auch danach kam leider nichts mehr.

Fazit

Ob es wirklich Sinn macht, sich mit derlei Denkenden auseinanderzusetzen, kann ich nur schwer beurteilen – mit einiger Disziplin, ein bisschen „dumm stellen“ und ohne groß auf die üblichen Verleumdungen einzugehen, kann man immerhin ein bisschen Spaß haben (der aber nicht allzu groß ausfällt).

Fest steht für mich jedenfalls nach der Nummer: es sind Nazis und man muss sie auch als solche bezeichnen. Es geht auch schon lange nicht mehr um irgendwelche Ängste und Sorgen, sondern vielmehr darum, andere für das eigene Scheitern zu brandmarken und all den aufgestauten Frust in diese Richtung zu schütten. Und da spielen dann auch statistische, wissenschaftliche und/oder logische Argumente keine Rolle.

Wie gesagt, alles keine neuen Erkenntnisse, aber für mich wollte ich sie einfach mal festhalten. Lebensverändernd war es aber sowohl für mich als für die Knalltüten wahrscheinlich nicht. Und vermutlich werden sich an den Positionen in den nächsten Jahrzehnten bei niemandem

Netter Nebeneffekt: man hat mal wieder eine Liste, um diese rechten Nasen aus seiner Filterblase auszuschließen.

]]>
https://www.wihel.de/gedankentuedeluet-86-wenn-man-mal-mit-nazis-zu-tun-hat/feed/ 13
Gedankentüdelüt (85): Das Grauen vor dem Umzug https://www.wihel.de/gedankentuedeluet-85-das-grauen-vor-dem-umzug/ https://www.wihel.de/gedankentuedeluet-85-das-grauen-vor-dem-umzug/#comments Wed, 14 Feb 2018 19:09:04 +0000 https://www.wihel.de/?p=87888

Dass ein Blogumzug ziemlich nervenaufreibend ist, wissen nicht zuletzt die, die damit schon konfrontiert wurden. Downtimes, Backups und nicht selten das eine oder andere technische Gezicke kann da den Spaß schnell verderben – zumal man so einen Umzug hoffentlich nicht regelmäßig vollziehen muss.

Nicht minder schlimm ist so ein Umzug in der realen Welt mit allem Hab und Gut. Am Freitag ist es bei uns soweit, mit der Schlüsselübergabe fällt auch der Startschuss des ersten, großen Mammut-Projektes 2018. Mittlerweile muss ich sagen: zum Glück zahlen wir doppelt Miete und haben so immerhin bis Ende März Zeit, das alles über die Bühne zu bringen.

Das Problem dabei ist: wir haben nicht wirklich einen Plan, wissen aber, dass wir die ganze Nummer nur schwer in einem Rutsch angehen können. Aktuell haben wir irgendwas um die 50qm und die sind beinahe bis zur Decke vollgepackt.

Ausmisten wäre da der erste Schritt und da sind wir auch schon bei – aber allein dafür kann man neben Arbeit und Bloggerei gut und gerne mehr als zwei Wochenenden einplanen. Dazu kommt natürlich das Packen der Sachen, die man behalten möchte – ebenfalls neben Arbeit und Bloggerei nicht mal eben schnell gemacht.

Gleichzeitig besteht dann die Herausforderung, die Sachen zuerst einzupacken, die man nicht zwingend in den nächsten Tagen braucht. Dooferweise sind das aber nicht gerade viele, wodurch der ganze Prozess ins Stocken gerät.

Dann sind da noch die Möbel, die mindestens leergeräumt und idealerweise abgebaut werden – aber eben auch so, dass sie einigermaßen schadensfrei wieder aufgebaut werden können. Ohne Anleitung und handwerkliches Talent gleichzusetzen mit einer Abituraufgabe bei gleichzeitigem Wissensstand aus der 3. Klasse. Mathe. Und Chemie gleichzeitig.

Und dann ist da ja auch noch der Transport, der organisiert werden will. Allein die Großgeräte wie Kühlschrank, Waschmaschine und Spülmaschine bereiten mir und meinen dünnen Ärmchen schon jetzt Albträume – und das ist vielleicht gerade mal eine Fahrt.

Daneben steht noch der Autokauf im Raum, den ich am liebsten so schnell wie möglich abschließen würde und – hab ich das schon erwähnt? – Arbeiten und ein bisschen Bloggerei. Strom muss umgemeldet werden, Wasser genauso und Internet ist ja ohnehin ein ganzes Kapitel für sich.

Was hier tatsächlich fehlt: eine bezahlbare Dienstleistung, die sich um all den Kram kümmert. Dann geht man morgens ins Büro und fährt abends einfach in die neue Wohnung, findet dort alles fertig eingeräumt vor, setzt sich in sein Arbeitszimmer und macht weiter, wie bisher – nur eben an einem anderen Ort, aber so als ob nichts passiert wäre.

Was mir das wert wäre? Wahrscheinlich wär es unbezahlbar (aber mehr als 2.000€ würd ich dann auch nicht ausgeben wollen.)

]]>
https://www.wihel.de/gedankentuedeluet-85-das-grauen-vor-dem-umzug/feed/ 4
Gedankentüdelüt (84): Service geht anders https://www.wihel.de/gedankentuedeluet-84-service-geht-anders/ https://www.wihel.de/gedankentuedeluet-84-service-geht-anders/#comments Wed, 07 Feb 2018 19:07:17 +0000 https://www.wihel.de/?p=87706

Line und ich haben es ja bereits an diversen Stellen angesprochen: eher zufällig sind wir an eine bessere Wohnung gekommen. Vor einiger Zeit haben wir bei der Genossenschaft unseres Vertrauens Bescheid gegeben, dass sie wiederum uns Bescheid geben können, wenn sich irgendwas Größeres ergibt. Zeitdruck hatten wir nicht – wir haben ja bereits eine Wohnung und warum nicht einfach mal schauen, was es so gibt. Lieber früher anfangen als zu spät usw.

Vor drei oder vier Wochen waren wir dann wieder mal bei einer Besichtigung. Die Wohnung war mehr oder weniger noch eine Baustelle, aber deutlich größer als unsere, die Gegend auch nicht verkehrt – kann man eigentlich machen. Also die Gehaltsnachweise dagelassen und einfach mal abgewartet, was passiert.

Zwei Tage später dann der Anruf – wir hätten die Wohnung. Darf man eigentlich auch keinem erzählen: eine Besichtigung mitgemacht und direkt die Wohnung bekommen. In Hamburg.

Letzte Woche waren wir dann direkt bei der Genossenschaft in der Annahme, dass wir direkt den Mietvertrag unterschreiben würden. Außerdem hatten wir noch mit einem Umstand Bauchschmerzen: Einzugsdatum ist grob der 16. Februar, was einfach mal quasi jetzt ist. Die Standard-Kündigungsfrist bei der Genossenschaft – von der es auch die neue Wohnung gibt – beträgt allerdings 3 Monate. Da muss man kein Adam Ries sein um festzustellen: so richtig passt das nicht.

Aber da wird man sich schon einigen können, ist ja alles der gleiche Laden, man kennt sich nun auch ein paar Jahre und sowieso sind wir doch alle nur Menschen.

Tatsächlich aber hab ich noch nie so sehr auf Granit gebissen, wie bei der Dame von der Genossenschaft. Altersmäßig würde ich sagen, dass sie gut 5 Jahre jünger war, aber dermaßen von Humor befreit – wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, dass sie nach Feierabend auf dem Besen nach Hause reitet. Was sie vermutlich auch tut und nur keiner wissen darf.

Da hat dann auch nicht ihr bestes Argument geholfen „Das machen wir ja schon immer so und andere Mieter, die umziehen, haben die gleiche Situation“. Überhaupt empfinde ich das als sehr linke Nummer: eine Wohnung anbieten, bereits vorhandene Mitglieder bevorzugen (was grundsätzlich ein bisschen ein Arschloch-Move ist, in unserem Fall aber gern genommen wird), gleichzeitig aber erst damit loslegen, wenn sowohl die Kündigungsfrist nicht mehr adäquat eingehalten werden kann als auch sonst sämtliche Termine im Vorfeld mehr gehetzt als wohl überlegt abgefertigt werden müssen. Ist ja nicht so, dass die alte Wohnung abgenommen werden müsste und manch einer munkelt ja, dass durchaus auch eine Renovierung fällig wäre.

Was von diesem Tag jedenfalls übrig blieb, war ein mehr als ungutes Gefühl, ob das es wirklich die richtige Entscheidung ist, diesen Schritt zu machen – finanziell ganz unerheblich ist er ja nicht. Und die Erkenntnis, dass wir bisher mit der Genossenschaft eigentlich zufrieden waren (gegen die Mieten kann man schließlich kaum was einwenden), aber sich auch hier zeigt, dass man Service nur bekommt, solange man gefällig ist.

Schade, wirklich schade.

]]>
https://www.wihel.de/gedankentuedeluet-84-service-geht-anders/feed/ 3