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Nachrichten 


von  der 


Königlichen  Gesellschaft  der  Wissenschaften 

zu  Göttingen. 


Philologisch  -  historische  Klasse 

aus  dem  Jahre  1914. 


Berlin, 

Weidmannsche  Buchhandlung. 

1915. 


Sl-P    2  1970 


Druck  der  Dieterichschen  Univ.-Buchdruckerei  (W.  Fr.  Kaestner)  in  Göttingen. 


Register 

über 

die  Nachrichten  von  der  Königl.  Gesellschaft  der  Wissenschaften 

zu  Göttiug-en. 

Philologisch- historische  Klasse 

aus  dem  Jahre  1914. 

Seite 

Poerster,  W.,  Sankt  Alexius.    Beiträge  zui' Textkritik  des  ältesten 
französischen  Gedichts,    I.    (Der  Aufbau.    Nachweis  Von  Lücken 

und  Einschiebseln) 131 

Kehr,  P.,  Nachträge  zu  den  Papstru-kunden  Italiens.    VIII    ...  52 

Meyer,  W.,  Das  Liebesconcil  in  ßemiremont,  neu  herausgegeben  .  1 

Oldenberg,  H..  syonu- 169 

Reitzensteiu,R.,  Bemerkungen  zu  den  kleinen  Schriften  des  Tacitus. 

I 173 

11 226 

—     Ein  donatistisches  Corpus  cyprianischer  Schriften 85 

Sittig,  E.,  Kyprika 93 

Wackerna  gel,  J.,  Akzentstudien. 

II 20 

m 97 


Das  Liebesconcil  in  Remiremont 

neu  herausgegeben 


Wilhelm  Meyer  aus  Speyer. 

Professor  in  Göttingen. 
Vorgelegt  in  der  Sitzung  vom  21.  Februar  1914. 

Jacob  Werner  schickte  mir  1908  aus  Zürich  die  folgenden 
Verse  und  gestattete  mir  ihre  Veröffentlichung.  Sie  stehen  in 
der  Stadtbibliothek  C.  62  auf  Bl.  202"*;  geschrieben  sind  sie  als 
probatio  penne  um  die  Mitte  des  12.  Jahrhunderts. 

Quibus  placet  fabula         iocunda  vel  seria 

et  quos  libet  ludere         vel  iocum  conspicere, 
3  audiant  hos  ritmicos         A.  versiculos. 

Quedam  manet  femina         in  urbe  Aquilegia, 

magna  prole  genita         et  satis  ditissima, 
6  que  vocatur  Pecela,        pulcra  et  adultera. 

Hanc  parentes  maximum         computabant  gaudium, 

hanc  volentes  genero         dare  nobili.ssimo. 
9  sed  ipsa  honestius         fecit  et  decentius. 

Nam  cum  multi  laici         viri  nobilissimi 

hanc  cepissent  petere         nimis  et  diligere, 
12  ipsa  sprevit  laicos         diligendo  clericos. 

Ex  quibus  preclarior         cunctis  ei  carior 

extitit  tnnc  clericus         qui  est  dictus  A, 
15  ergo  diem  statuunt         simul  et  conveniunt. 

At  .  .  . 

In  Z.  1  iocunda  vel  Meyer,  vel  iocunda  C{odex)  4  'in'  hat 
Werner  getilgt;    aber  vielleicht  ist  ia  eine  Silbe         G  sollte  adul- 

Kgl.  Ges.  d.  Wiss.    Nachrichten.    Phil-hist,  Klasse.    1914.    Heft  1.  1 


2  Wilhelm  Meyer, 

tera  mit  adulta  verwechselt  sein?  8  Codex  volimtes  und  nobili- 
simo  9  Codex:  Set  et  ipsa  tunc,  Werner:  Ipsa  tunc  h.  10  no- 
bilisimi  C        11  diliere  und  12  diliendo  Codex. 

Der  Name  A.  in  Z.  3  und  14  muß  dreisilbig  und  proparoxyton 
sein  und  endigt  nach  V.  14  vielleicht  mit  icus.  Werner  dachte  an 
Atticus.  Das  ist  allerdings  ein  in  solchen  Gledichten  seltener  Name. 
Doch  der  Boden,  auf  dem  wir  uns  bewegen,  ist  unsicher.  Der  Ort 
der  G-eschichte,  Aquileja,  ist  ebenso  seltsam  als  der  Name  Pecela, 
so  daß  vielleicht  bei  dieser  Fabula  etwas  Wirklichkeit  mitspielt. 
Edw.  Schröder  erkhärt  Pecela  als  bajuwarische  Koseform  zu  Berhta 
und  verweist  auf  die  bedeutende  Rolle,  welche  das  von  den  deutschen 
Kaisern  geschützte  Patriarchat  Aquileja  gegen  das  von  Venedig 
geschützte  Patriarchat  Grado  seit  dem  eifrigen  Wirken  des  Pa- 
triarchen Poppo  um  1027  gespielt  hat,  bis  in  die  Zeiten,  wo 
Walther  v.  d.  Vogelweide  und  Thomassin  von  Zirkelaere  längere 
Zeit  dort  geweilt  haben. 

Die  poetischen  Formen  sind  nicht  besonders  fein.  Hiat  findet 
sich  in  Z.  4,  6  und  14.  Taktwechsel  ist  selten:  (1?),  2,  4?,  5.  13. 
Auffallend  ist  die  Mangelhaftigkeit  des  Reimes:  neben  4  ein- 
silbigen Reimen  finden  sich  5  zweisilbige  Assonanzen  und  nur  5 
reine  zweisilbige  Reime.  Diese  unreinen  Reime  können  durch  die 
Heimath  (nördliches  Italien  ?)  oder  durch  die  frühe  Entstehungszeit 
des  Gedichtes  veranlaßt  sein. 

Das  Thema  des  Gedichtes  war  kein  ungewöhnliches.  Denn, 
wie  V.  10  laici  und  V.  12  Ipsa  sprevit  laicos  diligendo  clericos 
zeigt,  handelte  es  davon,  ob  ein  Mädchen  einen  Ritter  oder  einen 
Studierten  zum  Liebhaber  nehmen  soll.  Aber  erstaunt  war  ich 
doch,  als  ich  nach  andern  in  dieser  Zeilenart  (7u-a-f7u_a)  ge- 
schriebenen Gedichten  suchend,  ein  großes  Gedicht  fand,  das  genau 
in  derselben  Zeilenart  denselben  Stott'  behandelt  (s.  meine  Ges. 
Abhandlungen  I  304).  Es  ist  das  umfangreiche  Gedicht,  das  Waitz 
1849  veröffentlicht  vmd  'das  Liebesconcü'  betitelt  hat. 

Das  Liebesconcil  ist  allerdings  dadurch  von  dem  Bruchstück 
verschieden,  daß  die  Reime  fast  immer  rein  zweisilbig  sind,  aber 
in  einem  andern  wichtigen  Punkte  ist  es  ihm  doch  gleich.  Die 
15  Zeilen  des  Bruchstücks  beginnen  in  der  Zürcher  Hft  alle  mit 
einem  Mai uskelbuchstaben;  aber  ich  hatte  doch  gemerkt,  daß  nach 
jeder  3.  Zeile  eine  stärkere  Sinnespause  eintrete,  daß  also  der 
Dichter  dreizeilige  Strophen  gewollt  habe.  Aber  in  genau 
denselben  dreizeiligen  Strophen  ist,  wie  ich  bald  sah,  auch  das 
große  Gedicht  aufgebaut.  Das  aber  ist  für  dessen  Verständniß 
eine  wichtige  Sache, 


Das  Liebesconcil  in  Remiremont.  3 

Kun  haben  ja  Männer  wie  Waitz,  Haupt  und  Pertz  an  dem 
großen  Gedicht  gearbeitet;  aber  Waitz  hat  1848  znm  Druck  nur 
eine  Handschrift  benützt  und  die  andere  Hft  erst  30  Jahre  später 
nur  nach  einer  Abschrift  in  einem  Nachtrag  verwerthet.  Deßhalb 
schien  es  mir  nützlich  und  wünschenswerth ,  das  Gedicht  in  mög- 
lichst sicherer  Form  neu  herauszugeben. 

Das  Liebescoucil  ist  herausgegeben  von  Waitz  in  der  Zeit- 
schrift für  deutsches  Alterthum  VII,  1849,  S.  160-167,  mit  Nach- 
trag, ebenda  XXI,  1877,  S.  65—68.  Waitz  hat  über  die  wich- 
tigsten Fragen,  welche  dies  Gedicht  betreffen,  sich  so  knapp  und 
so  gut  geäußert,  daß  ich  am  besten  ihn  selbst  reden  lasse.  Dem 
Abdruck  der  Trierer  Handschrift  in  der  Zeitschrift  f.  d.  Alterthum 
7,  1849  hat  er  S.  149  folgendes  Nachwort  beigefügt:  „Das  vor- 
stehende Gedicht  habe  ich  aus  der  Trierer  Handschrift  1081  (LXXI) 
abgeschrieben,  wo  es  nach  einer  wichtigen  Briefsammlung  auf  be- 
sonders paginirten  Blättern  steht,  soweit  ich  mich  jetzt  erinnere, 
von  einer  Hand  des  11  n  oder  spätestens  des  12  n  Jahrhunderts 
geschrieben:  vgl.  Archiv  7,  598.  Große  Geschicklichkeit  und 
Kunst  hat  der  Verfasser  nicht  besessen  und  in  keiner  Weise  läßt 
sich  die  Ausführung  mit  der  des  bekannten  Gedichtes  de  Phyllide 
et  Flora  vergleichen.  Doch  erfreut  eine  gewisse  Lebendigkeit  und 
Derbheit,  und  der  Gedanke,  den  Gegenstand  auf  einer  Kirchenver- 
sammlung verhandeln  und  zu  Gunsten  der  Cleriker  förmlich  ent- 
scheiden zu  lassen,  ist  eigenthümlich.  Das  Local,  Kloster  Re- 
miremont und  die  beiden  Namen  de  Granges  und  de  Falcon  weisen 
auf  den  südlichen  Theil  der  Touler  Diöcese  hin". 

Haupt,  der  Herausgeber  der  Zeitschrift,  hat  in  den  Abdruck 
des  Textes  manche  eigene  Bemerkung  eingefügt. 

Waitz  hat  dann  1877  im  21.  Band  derselben  Zeitschrift  S.  65/68 
über  dasselbe  Gedicht  gehandelt:  'Zu  dem  Liebesconcil'.  Daraus 
sei  hier  Folgendes  citirt: 

„Vor  Kurzem  fand  ich  in  dem  Nachlaß  von  Pertz  eine  offenbar 
für  den  Druck  bestimmte,  wenn  auch  nicht  ganz  vollendete  Be- 
arbeitung des  Gedichts,  die  mir  zu  einigen  Nachträgen  Anlaß  gibt, 
da  ein  zweiter  vollständiger  Abdruck  wohl  kaum  nöthig  erscheint. 
Pertz  legte  die  Abschrift  einer  anderen  Handschrift  zu  Grunde  .  . ; 
am  Schluß  steht:  'aus  dem  Romersdorfer  Manuscript  pag.  156/7'. 
Näheres  über  dieses  wird  nicht  angegeben"  .  .  . 

„Wahrscheinlich  ist  er  durch  jene  Notiz  sowie  durch  die  Lesung 
V.  2  l'omarinocensium  (statt  'Romarici  moncium'  in  der  Trierer 
Hs.)  veranlaßt,  die  Scene  nach  der  Abtei  Bomersdorf  in  der  Nähe 
von  Engers   am  Rhein   und    der   damit   verbundenen    eine  Viertel- 

1* 


4  A^'il  heim  Meyer, 

stunde  entfernten  'weiblichen  Abzweigung'  zu  Wölpersberg  zu  setzen. 
Dagegen  spricht  aber  nicht  allein  die  Lesart  des  Trierer  Codex, 
sondern  auch  der  Umstand,  daß  Romersdorf  selbst  kein  Frauen- 
kloster war  und  hier  nicht  von  einer  puellaris  concio  (V.  3)  die 
Rede  sein  konnte,  daß  außerdem  bestimmt  genug  der  Schauplatz 
in  die  Touler  Diöcese  verlegt  wird,  zu  der  Remiremont  gehörte". 

„An  andern  Stellen  aber  hat  die  von  Pertz  zu  Grund  gelegte 
Handschrift  (R)  Vorzüge  vor  der  Trierer  (T).  So  giebt  sie  weitere 
Notizen  über  den  Wechsel  der  sprechenden  Personen".  Waitz 
führt  die  nur  in  E  stehenden  Überschriften  an,  denen  ich  'it'  bei- 
gesetzt habe. 

„Daß  durch  diese  Vertheilung  der  Reden  das  Granze  noch  mehr 
Leben  und  Bewegung  erhält,  ist  an  sich  klar.  Zweifelhaft  er- 
scheint nur  die  Theilung  der  Verse  172 — 200,  die  alle  zusammen- 
hängend der  Cardinalis  domina  angehören  müssen;  doch  wird  mit 
dem  'aliud  dictum'  wohl  auch  nicht  eine  andere  Person  bezeichnet". .  . 

"Pertz  hat  das  Ganze  ein  'kirchliches  Schauspiel'  genannt, 
auch  die  einzelnen  Acte  und  Auftritte  zu  unterscheiden  versucht. .  . 
Eher  mag  man  es  eine  Satire  auf  das  Leben  in  manchem  der  Klöster 
nennen,  deren  Verfasser  jedenfalls  zu  den  gewandteren  unter  den 
Dichtern  des  IL— 12.  Jahrhunderts  gehört." 

"Der  Text  von  T  ist  im  Ganzen  ein  besserer  als  in  B  .  .  .; 
doch  lassen  sich  einzelne  Verderbnisse  in  T  aus  R  beseitigen ; 
anderswo  kann  die  Entscheidung  zweifelhaft  sein".  Dann  folgen 
Lesarten  aus  li,  gut  ^/g  Seite. 

Meine  nächste  Aufgabe  ist  es  gewesen,  die  beiden  Handschriften 
aufzufinden  und  einzusehen.  Das  ist  mir  mit  mannigfacher  freund- 
licher Hilfe  der  betheiligten  Behörden  gelungen. 

Die  Trierer  Handschrift  (T)  ist,  nach  der  Ausgabe  des  Ge- 
dichtes durch  Waitz,  benützt  und  eingehend  besprochen  worden 
von  H.  J.  Floss,  'die  Papstwahl  unter  den  Ottonen  nebst  unge- 
druckten Urkunden  .  .  aus  einer  Trierer  Handschrift',  Freiburg  1858. 
Er  beschreibt  S.  70/71  die  Zusammensetzung  der  Hft  und  druckt 
Vieles    daraus   ab.  Die  Hft   ist    bezeichnet  'Codex  S.  Matthiae 

Trevir.,  modo  bibliothecae  publicae  Trevirensis,  dono  datus  (a  Wyt- 
tenbach)   a.   1821.  Cat.    Mss.    1081    (LXXl).         Num.    loc.    29. 

(Cicero  de  senectute  etc.)     In  klein  8*^.  saec.  XII. 

Die  Bezeichnung  der  Blätter  und  Seiten  ist  seltsam.  Floß 
S.  70:  'Die  26  ersten  Blätter  enthalten  Cicero  de  senectute;  dann 
folgt  auf  8  Blättern  Cicero's  Rhetorik  (Auetor  ad  Herennium) 
T»  1 — IIj  23  §  84,  von  einer  Hand  s.  XII/XIII;  hieran  reihen  sich 
auf   5  Blättern    Auszüge    aus    Gregor,    Augustin  u.  Andern,    von 


Das  Liebescoucil  in  Itemiremont.  5 

einer  Hand  saec.  XI/XII.  Von  der  2.  Seite  des  5.  Blattes  jener 
Auszüge  beginnend  sind  zanächst  die  Seiten  fortlaufend  numerirt, 
und  folgt  so  S.  1 — 6  das  Concilium  in  monte  Romarici. 
S.  7  beginnen  die  (von  Floß  gedruckten)  Briefe,  die  dann  auf  den 
39  folgenden  Blättern  (als  Blatt  8—47)  fortlaufen ;  die  Hand  dürfte 
dem  12.  Jahrhundert  angehören'. 

Ehe  ich  auf  die  Abschrift  unseres  Liebesconcils  in  der  tricrer  Handschrift 
eingehe,  möchte  ich  auf  2  Stücke  der  Hft.  abschweifen  und  notiren :  Auf  S.  7 — 
Blatt  9  steht  der  von  Floß  S.  1 — 8  gedruckte  Traktat  'über  den  Ursprung  der 
erzbischöflichen  Würde  Kölns' :  'Magnum  munus  meritum  tuunv.  Derselbe  ist  in 
Reim p rosa  abgefaßt,  in  welcher  der  lieim  meist  zweisilbig  ist;  also  ist  der 
Traktat  frühstens  im  11.  Jhdt.  abgefaßt.  Der  Reim  ist  dazu  mitunter  künstlich 
verschränkt ;  so  S.  3  nach  der  Mitte :  Quoniam  ergo  moveor  in  eos  (a),  qui  uni- 
versalem raatrem  meam(b),  catholicam  videlicet  ecclesiam  (c),  heresibus  scinduut  (d): 
priusquam  aggrediar  hos,  invehar  in  illos  (a),  qui  specialem  matrem  meam  (b), 
Coloniensem  scilicet  ecclesiam  (c),  detractionibus  impingunt  (d).  Darnach  ist 
der  Text  zu  gliedern  und  mitunter  zu  bessern ;  so  S.  2  oben :  Igitur  ut  et  docilem 
te  reddam  quid  sim  scripturus,  noris,  quoniam  contra  diversas  rusticorum  he- 
reses  sum  disputaturus,  quas  quidem  in  unum  genus  redigens  heresin  nuncu- 
pabo  et  postmodum  diversitatem  eins  per  divisionem  specierum  demonstrabo. 
Floß  bietet  'nuncupando". 

Die  2.  Sache  ist  leider  etwas  umständlich  darzulegen ;  aber  sie  ist  so  seltsam, 
daß  ich  darauf  eingehen  muß.  Floß  sagt  S.  71  :  'Am  Schlüsse  des  Buches  de 
senectute  hat  eine  etwas  spätere  Hand  des  XH.  oder  XHI.  Jahrhunderts  eine  ge- 
schichtliche Bemerkung  van  16  Zeilen  verzeichnet,  die  wir  für  Liebhaber  beifügen 
wollen'.  Dann  folgt  der  Text,  der  von  Fabius  Maximus  und  Haunibal  handelt. 
Dieser  Text  steht  wirklich  fast  ebenso  auf  Blatt  26''  mit  etwas  größerer  Schrift, 
um  die  leeren  3  Viertel  der  Seite  zu  füllen;  nur  ist  zu  corrigiren  'iuga  et  abditos' 
statt  'iugera  abditas'  und  'Numquid  nou'  statt  'Nunquam  non'. 

Was  sollen  nun  diese  theilweise  wunderlichen  theilweise  netten  Angaben  aus 
dem  12.  .Jahrhundert  V  Ein  Blick  in  die  Abschrift  Cicero's  de  Senectute  löst 
das  merkwürdige  Räthsel.  Die  Vorderseite  des  4.  Blattes  dieser  Handschrift  ent- 
hält den  Text  von  De  senectute  §  10  und  11.  Die  oberste  Zeile  schließt  mit 
'anno  enim  post*,  die  unterste  mit  'andiente  Salinatori'.  Nun  hat  derselbe  Schreiber 
auf  den  schmalen  Rand  rechts  sachliche  Erklärungen  geschrieben,  zuerst 
über  die  'lex  Cinthia",  dann  über  'Cunctaudo'.  Damit  war  der  rechte  Rand  der 
Seite  bis  unten  gefüllt.  Der  Erklärer  wollte  aber  noch  ''i'arentum'  im  Anfang 
von  §  11  glossiren;  also  beschrieb  er  noch  den  linken  Rand,  aber,  da  die  Glosse 
zum  Ende  der  Seite  gehörte,  nur  das  untere  Drittel  der  Höhe. 

Gegen  Ende  des  12.  Jahrhunderts  kam  die  Hft  in  die  Hände  eines  Anderen. 
Dieser  sah,  daß  die  Rückseite  des  20.  Blattes  leer  war  und,  vom  horror  vacui  be- 
herrscht oder  zum  Spaß,  entschloß  er  sich,  diese  leere  Seite  zu  füllen,  indem  er 
die  Randnote  von  B 1.  4»  hierher  abschrieb.  Dabei  sind  ihm  aber 
Dummheiten  passirt.  Da  die  'Tarentum"-(Tlosse  unten  links  von  der  Textcolurane 
steht,  so  meinte  er,  damit  anfangen  zu  müssen,  während  sie  zuletzt  stehen  muß. 
Schlimmer  ging  es  in  der  (Uosse  zu  dem  Ennianischen  'Cunctando".  Zunächst  ist 
dies  Wort  verderbt  zu  'Constando'.  Die  Zeihhen  der  Glosse  'Victus  |  quoque 
hannibal   de  |  fabio   fertur  ;  suis    dixisse.  |  Numquid"  sind  Blatt  4»    so    neben    die 


6  Wilhelm  Meyer, 

Ennianischen  Hexameter  gescbrieben,  daß  neben  einander  zu  stehen  kamen:  Non 
(■=  Noenuin  im  Text)  ]  fabio.  dann  salutem  g  {im  Text)  \  Numquid  so,  daß  das  o 
über  g  neben  dem  Glossenwort  suis  steht.  So  brachte  der  gedankenlose  Copist 
des  12.  Jahrhunderts  den  Text  zu  Stande:  Victus  qiioque  Annibabol.  Non  fabio 
fertur  osius  dixisse  Numquid;  das  hat  dann  Floß  gedruckt.  Die  Cunctando 
Glosse  scheint  der  Glossator  auf  Bl.  4  genommen  zu  haben  aus  Paulus,  Historia 
miscella ;  wenigstens  steht  sie  bei  Eutropi  Breviarium  ed.  Droysen  1878  S.  52  ixnten 
Z.  15 — .19  ebenso ;  unsere  Hft.  hat  nur  die  Varianten ;  ponens  qiiasi  timiäus  Hanni- 
balis  fervorem  tZlusit  qm  mox  inventa  oportunifate  snperavit;  .  .  dann  de  fabio 
fertur  .  .  ita  fehlt  .  .  haec  montana  .  .  Die  (,)uelle  der  andern  Glossen  hab  ich 
nicht  gefunden. 

Nach  dieser  Abschweifung  kehre  ich  zu  den  6  Seiten  zurück, 
auf  denen  unser  Gredicht  geschrieben  ist.  Jeder  Siebensilber 
nimmt  eine  besondere  Zeile  ein,  welche  meistens  mit  einem  Mä- 
juskelbuchstaben  beginnt. 

E  =  'Das  Romersdorfer  Mannscript  p.  156/7'  wird  in 
Pertz's  Abschrift  citirt.  Es  ist  gleich  dem  in  den  Urkunden 
Otto's  III.,  II  S.  530  citirten  'Rommersdorfer  Bullarium  des 
12.  Jahrhunderts  im  k.  Staatsarchiv  zu  Koblenz'.  Als  ich  die  Hand- 
schrift 1908  benützte,  war  sie  bezeichnet:  Staatsarchiv  Koblenz. 
AS393.  VII,  1  no.  124.  Bullarium  vere  pretiosum  et  antiquum 
congestum  a  domino  Conrado  Winter  prof.  can,  presb.  monast. 
nostri  in  Romerstorf.  Die  Handschrift  saec.  XIII/XIV  enthält 
Pabstbriefe  und  Concilienbeschlüsse.  So  f.  26^  Innocenz  III  'Uni- 
versis  crucesignatis'  vom  8.  Jan.  1216,  gegen  Schluß:  deputavimus 
de  Vilerio  et  de  Rümstorp  abbates  et  magistros  Cunradum  de 
Marcburch,  Deodatum  et  Blialdum;  dann  fol.  129 — 136  die  Acta 
des  Concils  von  1179,  aber  in  anderer  Ordnung  als  bei  Mansi  XXII. 
Die  Blätter  137'' — ISö'^  enthalten  Epistola  Cromatii  et  Heliodori 
episcoporum  ad  B.  Hieronymum  de  Ortu  s.  Mariae  et  Infantia  Sal- 
vatoris  domini  nostri.  Dann  folgt  fol.  156*'  ohne  jede  Überschrift 
unser  Gedicht,  mit  dessen  Ende  das  Blatt  157  endet.  Bl.  158 
und  159  sind  leer;  Bl.  160* — 170  geben  ein  Verzeichniß  der  Hier- 
archie der  römischen  Kirche. 

Unser  Gedicht  auf  Bl.  156/7  ist  wie  Prosa  geschrieben,  doch 
mit  starken  Resten  der  Strophentheilung,  wie  ich  nachher  zeigen 
werde. 

Diese  beiden  Handschriften  T  und  R  sind  es,  auf  denen  der 
Text  des  Gedichtes  beruht.  Die  Frage  ist  nun:  wie  verhalten  die 
beiden  Handschriften  sich  zu  einander,  und  wie  verhalten  sie  sich 
zu  dem  ursprünglichen  Original? 

Den  ersten  Theil  der  Frage  hat  Waitz  dahin  beantwortet, 
daß  T  meistens  besser  sei  als  li,   daß   aber  mitunter  R  besser  sei 


Das  Liebesconcil  iu  Remiremont.  7 

als  T.  Beweise  dafür  bietet  mein  Verzeichniß  der  Lesarten  in 
Menge.  In  B,  fehlen  z.  B.  viele  Verse;  aber  in  V.  210  fehlt  in 
T  der  Siebensilber  "sint  sub  anathemate',  der  in  R  steht.  Die  Hft 
Fl  ist  aber  nicht  nur  durch  leichtsinnige  Fehler  entstellt,  wie  sie 
von  'evangelium'  in  V.  26  über  das  den  V.  28  schließende  'evan- 
gelii'  hinweg  gleich  zu  V.  29  *Eva'  springt  oder  von  V.  67  'cleri- 
coruni'  über  V.  70  clericorum,  so  daß  dort  V.  27  und  28,  hier 
V.  67,  68  und  69  fehlen,  sondern  diese  Handschrift  ist  auch  ge- 
fährlich interpolirt.     Lautet  V.  204  in  T 

placet  iunioribus,         placet  nobis  omnibus, 
so  ist  er  in  li  interpoliert  zu: 

nam  placent  inmoribus  placet  nobis  omnibus  si  placet  senioribus. 
Wichtig  ist  die  Thatsache,  daß  beide  Handschriften  einige  Ver- 
derbnisse gemeinsam  haben,  daß  sie  also  beide  aus  einer  bereits 
entstellten  Abschrift  des  Originals  stammen.  So  hat  V.  22  T  wie 
II  'arcentur  a  lumine'  statt  'limine'.  V.  53  hat  Waitz  geschrieben 
•me  misit  vos  visere;  T  wie  B  haben  "ad  vos'.  In  V.  70  hat  so- 
wohl T  'non  nostra  regula',  wie  B,  'est  nostra  regula"  eine  Silbe 
zu  wenig.  V.  108  haben  T  und  i2  ''audio'  statt  'adeo',  168  vitando 
T  und  Fi,  statt  vitandos.  So  wird  man  leichter  die  Auslassungen 
von  Versen  für  möglich  halten,  die  ich  im  Folgenden  nachweisen 
werde. 

Das  in  der  gleichen  Langzeile  7'-'_  +  7  u_  geschriebene  7.  Ge- 
dicht des  Archipoeta  ist  in  dreizeiligen  Strophen  aufgebaut,  welche 
solche  Reimstellung  haben:  7w_a-l-7w_b,  7u_a  +  7w_b,  1  ^—di  + 
7  ^j  _  b.  Die  Langzeilen  des  Zürcher  Bruchstückes  und  unseres  Ge- 
dichtes reimen  stets  die  Mitte  einer  Langzeile  mit  deren  Schluß 
7u_a-f-7w_a.  Aber  bei  weiterer  Untersuchung  erkannte  ich, 
daß  auch  sowohl  in  dem  Zürcher  Fragment  wie  in  dem  Liebes- 
concil nach  jeder  3.  Langzeile  eine  starke  Sinnespause  steht,  daß 
also  auch  diese  beiden  Gedichte  geschrieben  seien  in  Strophen 
oder  Gruppen  von  je  3  Langzeilen:  7w_a  +  7>.'_a,  7L^_b-|- 
7vj_b,  7u_c-t-7u_c.  Diese  3 zeiligen  Strophen  laufen  hier  bis 
V.  204.  Aber  die  Schlußrede  mit  dem  Banne  ist  in  Paaren 
von  Langzeilen  abgefaßt:  205—240. 

Der  Hauptbeweis  für  dies  Gesetz  ist  natürlich  der,  daß  es 
sich  fast  überall  ohne  Weiteres  durchführen  läßt.  Die  wenigen 
Stellen,  wo  das  nicht  geht,  sind  bei  V.  16,  30%  44,  60,  98,  164 
und  189;  im  Bannfluch  V.  235.  Bei  V.  16  ist  eine  Lücke  deut- 
lich. V.  30*  paßt  nicht  zwischen  Lectio  und  Gesang,  füllt  aber 
als  V.  60  gut  eine  Lücke.  V.  43  und  45  haben  denselben  Reim 
auf  ia,   welche  Reimhäufung  gegen  die  Regel  ist;    außerdem  fehlt 


8  Wilhelm  Meyer, 

das  Verbum.  V.  164  enthielt,  mit  'iiovi'  beginnend,  den  Gegen- 
satz zu  V.  165.  Daß  V.  97/8  und  V.  189  fehlen,  dafür  zeugt  nur 
dies  sonst  überall  giltige  Gresetz. 

Einen  äußern  Beweis  für  diese  dreizeiligen  Strophen  kann  die 
Romersdorfer  Handschrift  liefern.  Hier  ist  das  ganze  Gedicht  als 
Prosa  geschrieben.  Aber  oft  finden  sich  Majuskelbuchstaben,  welche 
mit  rother  Farbe  getupft  sind.  Diese,  so  besonders  ausgezeich- 
neten, Buchstaben  sind  die  Initialen  der  ursprünglichen  drei- 
zeiligen Strophen.  Natürlich  wurden  bei  dem  Umschreiben  der  ur- 
sprünglichen Verse  als  Prosa  manche  dieser  Initialen  vernachlässigt, 
allein  das  ursprüngliche  Gesetz  tritt  doch  so  klar  hervor,  daß  ich 
es  der  Mühe  werth  hielt,  den  raren  Fall  in  den  Noten  zu  illustriren. 

Vielleicht  hat  der  Dichter  noch  weitere  Gruppen  im  Auge 
gehabt.  Ich  will  nur  einige  Andeutungen  geben.  Es  könnte  sich 
nur  um  Gruppen  von  3,  6,  9,  12  oder  24  Langzeilen  handeln. 
Sicher  beginnt  die  eigentlich  Verhandlung  mit  V.  25  Intromissis 
Omnibus  virginum  agminibus.  Nach  12  Versen  wird  mit  V.  37  die 
Cardinalis  domina  vorgestellt  und  bis  V.  48  geschildert.  Ihre  ßede 
umfaßt  12  Verse  (49—60).  Nach  48  Versen  (61—108)  wird  das 
Lob  der  Ritter  vorgebracht  in  24  Versen  (109—132  =^  6 -F  6  4- 12). 
Sicher  beginnt  nach  V.  156  ein  neuer  Abschnitt  der  Verhandlung; 
über  die  24  Verse  133—156  s.  zu  Vers  133.  Mit  V.  204  enden 
die  dreizeiligen  Gruppen,  tritt  also  ein  starker  Wendepunkt  ein. 
Von  157 — 204  sind  es  48  Verse;  aber  nach  deren  erster  Hälfte, 
nach  180,  ist  kein  besonderer  Wendepunkt  der  Gedanken  zu  finden. 
Die  18  Paare  des  Bannfluches  theilen  sich  rein  äußerlich  in  5  +  13 
Paare.  (Jb  gegen  Schluß  der  Regeleifer  des  Dichters  oder  die 
Treue  der  Überlieferung  nachgelassen  hat?  Aber  die  so  mangel- 
hafte und  verschiedene  Überlieferung  der  Namen  der  Sprechenden 
erweckt  Mißtrauen   selbst   gegen  die  Überlieferung   des  Anfanges. 

Der  Reim  des  Gedichtes  ist  schon  sehr  regelmäßig.  Die  240 
steigenden  Reime  sind  alle  zweisilbig  und  rein.  Ausnahmen  sind 
nur :  33  (luelibet  :  Elizabet ;  148  alie  :  opere ;  (201  displiceant  :  ta- 
ceat);  218  infelicitas  :  anxietas.  (241  confirmacionem  :  amen.)  Der 
Reim  'um  est'  steht  in  V.  6  8  58  82.  Wie  steht  es  mit  der 
Wiederholung  desselben  Reimes V  Natürlich  wird  derselbe  Reim 
oft  wiederholt;  so  reimen  z.  B.  auf  ia  die  Verse  109  111  113  115 
120.  Allein    eine    interessante    Schranke    giebt    es    hier:     Un- 

mittelbar hinter  einander  dürfen  2  Langzeilen  denselben 
Reim  nicht  haben;  deßhalb  ist  der  fehlende  Vers  vor  45,  nicht 
nach  45  anzusetzen.  Nicht  verletzt,  sondern  bestätigt  wii-d  diese 
Regel  durch  die  V.  27/28,  die  beide  mit  ii,  und  132/133,  die  beide 


Das  Liebesconcil  in  Remiremont.  9 

mit  imus  reimen.  Demi  in  beiden  Fällen  schließt  der  erste  Vers 
eine  Strophe,  der  zweite  beginnt  eine  neue;  also  tritt  dazwischen 
eine  Pause  ein.  Dagegen  ist  der  Fall  nicht  selten,  daß  der  1. 
und  der  3.  Vers  einer  Strophe  durch  denselben  Reim  gebunden 
sind.  Das  geschieht  mit  dem  Reim  imus  4  Mal  (61/63  103/105 
133/35  139/41);  mit  ibus  2  Mal  (40/42  106/108);  mit  ia  2  Mal 
(109/111  190/92)  und  mit  io  1  Mal  (7/9). 

Hiate  fand  ich  in  den  480  Kurzzeilen  nur  7,  so,  daß  Vocal 
vor  Vocal  steht  (9  ]  20 1 26  1 39 180]  94]  166)  und  2,  wo  schließender 
Vocal  vor  anfangendem  h  steht  (78  pro  bis.  128  que  habemus). 
Zwischen  den  beiden  Kurzzeilen  finden  sich  etwa  24  Hiate. 
Taktwechsel  ist  ziemlich  häufig;  etwa  110  in  den  480  Kurz- 
zeilen. Möglich  ist  ja  nur  die  Art,  daß  die  3.  und  4.  Silbe  durch 
2  Senkungen  gefüllt  sind: 

27  praeceptä  Ovidii         doctoris  egregii. 

53  me  misit  vos  visere         et  vitäm  inquirere. 

81  si  Vüttim  negligitur         quod  stült6  promittitur. 

Doch  sind  dabei  2  Regeln  beachtet.  1)  Die  schweren  einsilbigen 
Wörter,  wie  vir  dat  vult,  können  wohl  eine  einzelne  Senkung 
füllen,  wie  10  nemo  qui  vir  dicitur,  18  iänua  dut  aditum,  aber  sie 
dürfen  nicht  von  2  Senkungen  die  zweite  füllen;  also  36  nur: 
quid  vir  sciat  fäcere  oder  24  que  vült  etas  tenera,  nicht  quid  sciut 
vir  facere  oder  que  etäs  vült  tenera.  2)  Dürfen  die  2  Senkungen 
nicht  die  Schlußsilben  eines  Wortes  bilden.  Die  Gregenheit  dazu 
bietet  sich  oft,  nemlich  immer,  wenn  die  ersten  4  Silben  durch 
ein  einsilbiges  und  ein  daktylisches  oder  durch  ein  viersilbiges 
Wort  mit  Proparoxytonon  gefüllt  sind.  Dann  wird  vermieden  ut 
clericis  faveant,  et  pröbitas  clericis.  dat  iänüa  aditum;  concilTüm 
habuit;  dagegen  wird  sehr  oft  das  daktylische  Wort  mit  Neben- 
accent  auf  der  Endung  gebraucht:  clericis  nos  dedimus.  talibus 
me  iüngere;  ii'muä  TuUensibus,  ceteris  prohibituni.  Die  Möglich- 
keit, die  2  Senkungen  daktylischen  Wortschluß  bilden  zu  lassen, 
war  also  in  den  480  Zeilen  oft  geboten^  aber  nur  1  Mal  scheint 
der  Dichter  solch  daktylischen  Wortschluß  sich  erlaubt  zu  haben : 
133  persulvere  dobitum. 

Die  Silbenzahl  der  Siebensilber  ist  überall  gewahrt.  In  V.  211 
'Sed  racionabiliter  fiat  et  perenniter'  muß  also  wohl  cio  als 
1  Silbe  gelesen  werden. 

Im  Reim,  Hiat  und  Taktwechsel  erlaubt  sich  also  dieser  Dichter 
wenige  Freiheiten.  Im  Ganzen  ist  er  ein  eifriger  Anhänger  der 
neuen  Richtung  in  den  Formen  der  lateinischen  Dichtung,  der  wohl 
um  die  Mitte  des  12.  Jahrhunderts  gelebt  hat. 


JQ  W  i  1  h  e  1 111  ^I  e  y  e  r , 


[Idus  Aprilis  habitum  est  concilium  hoc  in  moute  Romarici  T] 

Teris  in  temporibus       sub  Aprilis  idibus 

habuit  concilium       Romarici  moncium 
3  .  puellaris  concio       montis  in  cenobio. 

Tale  non  audivimus       nee  fuisse  credimus ; 

in  terrarum  spacio       a  mundi  principio 
6     tale  nunquam  factum  est,       sed  neque  futurum  est. 

In  eo  concilio       de  solo  negocio 

amoris  tractatum  est,       quod  in  nullo  factum  est; 
9     sed  de  evangelio       nulla  fnit  mencio. 

Nemo,  qui  vir  dicitur,       illuc  intromittitur. 

quidam  tarnen  aderant,       qui  de  longe  venerant; 
12     non  fuerunt  laici,       sed  honest!  clerici. 

Hos  honestos  senciunt,       intus  et  suscipiunt. 

ianua  Tullensibus       aperitur  omnibus, 
15     quorum  ad  solacium       factum  est  concilium. 

* 

puellis  amantibus.       illis  solis  omnibus 
18     ianua  dat  aditum:       ceteris  prohibitum. 

lanue  custodia       fuit  hec  Sibilia, 

que  ab  annis  teneris       miles  facta  Veneris, 
21     quicquid  Amor  iusserat,       non  invita  fecerat. 

Veterane  domine       arcentur  a  limine, 

quibus  omne  gaudium       solet  esse  tedium, 
24     gaudium  et  cetera,       que  vult  etas  tenera. 

Intromissis  omnibus       virginum  agminibus  * 

lecta  sunt  in  medium       quasi  evangelium 
27     precepta  Ovidii,       doctoris  egregii. 

Lectrix  tarn  propicii       fuit  evangelii 

Kva  de  nanubrio,       potens  in  officio 

30  artis  amatorie,       ut  affirmant  alle. 

30''   [Convocavit  singulas       magnas  atque  parvulas.] 

31  Cantus  modulamina       et  amoris  carmina 
cantaverunt  pariter       satisque  sonoriter 

33     de  multis  non  quelibet,       due  sed  Elizabet. 

Has  duas  non  latuit,       quicquid  Amor  statuit. 

harum  in  noticia      ars  est  amatoria; 
36     sed  Ignorant  opere,       quid  vir  sciat  facere. 

Post  hec  oblectamina       cardinalis  domina 


Das  Liebesconcil  in  Remiremont.  11 

astitit  in  medio       indicto  silentio, 
39     vestita"  ut  decuit*       veste,  qua  refloruit. 

Hec  vestis  coloribus       colorata  pluribiis 

gemmis  fuit  clarior*       auro  preciosior* 
42     mille  Mail  floribus       hinc  inde  pendentibus. 

Ipsa  virgo  regia  •       mvmdi  flos  et  gloria 
*  * 

45     florens  super  omiiia       quasi  Veris  filia. 

Hec  talis  in  omnibus       docta  satis  artibus 

habens  et  facundiam       secundum  scientiam, 
48     postquam  cetus  siluit,       ora  sie  aperuit: 

Nos,  quarum  est  gloria       amor  et  lascivia 

atque  delectatio       Aprilis  cum  Maio, 
51     notum  vobis  facimus,       ad  vos  quare  venimus. 

Amor,  deus  omnium"     quotquot  sunt"  amancium, 

me  misit  vos  visere       et  vitam  inquirere. 
54     sie  Maius  disposuit       et  Aprilis  monuit. 

Vos  ergo  benigniter       et  amicabiliter 

obtestor  et  moneo,       sicut  iure  debeo : 
57     nulla  vestrum  sileat,       que  vos  vita  teneat. 

Si  quid  corrigendum  est       vel  si  cui  parceudum  est, 

menm  est  corrigere,       meum  est  et  parcere. 
60     (Convocavit  singulas,  magnas  atque  parvulas.) 
{Elizahet  de  Granges  loqiiitur    T) 

Nos,  ex  quo  potuimus,     Amori  servivimus. 

quicquid  ipse  voluit,       nobis  non  displicuit 
63     et,  si  quid  negleximus,       inscienter  fecimus. 

Sic  servando  regulam       nullam  viri  copulam 

habendam  eligimus,       sed  neque  cognovimus 
66     nisi  talis  hominis,       qui  sit  nostri  ordinis. 
{Elizahet  de  Falcon    T) 

Clericorum  gratiam       laudem  et  meraoriam 

nos  semper  amavimus       et  amare  cupimus, 
69     quorum  amicitia       nil  tardat  solatia. 

Clericorum  copula,       hec  est  nostra  regula, 

nos  habet  et  habuit       et  placet  et  placuit; 
72     quos  scimus  affabiles  •       gratos  et  amabiles. 

Inest  curialitas       clericis  et  probitas. 

non  noverunt  fallere       neque  maledicere. 
75     amandi  periciam       habent  et  industriam. 

Pulchra  donant  munera,       bene  servant  federa. 

Si  quid  amant  dulciter,       non  relinquunt  leviter. 


j^2  Wilhelm  Meyer, 

78     pro  bis,  quos  assumpsimus,       ceteros  postponimus. 
Vota  stulta  frangere       non  est  nefas  facere. 
nulla  est  dampnatio  *       sed  neque  transgressio. 

81  si  Votum  negligitur,  quod  stulte  promittitur. 
Experto  credendum  est,  cui  bene  certum  est, 
certum  est  et  cognitum,       quid  sit  amor  militum, 

84     quam  sit  detestabilis,       quam  miser  et  labilis. 
Per  insipientiam       eorum  noticiam 
in  primis  quesivimus.       sed  cito  cessavimus, 

87     dolus  ut  apparuit,       in  eis  qui  latuit. 

Inde  nos  transtulimns       ad  hos,  quos  notavimus, 
quorum  est  dilectio       omni  carens  vicio, 

90     quorum  amor  utilis  •       firmus  est  et  stabilis. 
Quid  dicemus  amplius,       nisi  quod  ulterius 
nulla  valet  racio       a  nostro  solaeio 

93     clericos  disiungere       omni  gratos  opere. 
(Agnes    R) 
Puellis  claustralibus       vobis  dico  omnibus: 
est  quedam  abusio       militum  susceptio, 

96     nefas  est  et  vetitum       et  vobis  illicitum. 


99     amplectendo  clericum       sie  recuso  laicum. 
{Berta    R) 
100     Amor,  deus  omnium,       iuventutis  gaudium, 

clericos  amplectitur       et  ab  eis  regitur. 
102     tales  ergo  diligo,       stultos  quoque  negligo. 
[Omnes  iste  loqauntiir    R) 
Tali  vita  vivimus;       in  qua  permanebimus, 
si  vobis  laudabilis       videtur  et  utilis. 
105     et,  si  quid  peccavimus,       si  vultis,  cessabimus. 
{Cardinalis  domina    R) 
Ipsis  amatoribiis       circumspectis  omnibus, 
utiles  non  adeo       amatores  video, 
108     quam  istos,  quos  laudibus       prefertis  in  omnibus. 
{Militares  eüam  locuntur    R) 
Nos  a  puericia       semper  in  familia 
Amoris  permansimus       et  manere  cupimus: 
111     sed  est  nobis  alia      amandi  sententia. 

Qui  Student  milicie       nobis  sunt  memorie. 
horum  et  milicia      placet  et  lascivia. 
114    horum  ad  obsequium       nostrum  datur  studium. 


Das  Liebesconcil  in  Remiremont.  13 

{Elhabet  Pojjona    K) 

Audaces  ad  prelia       sunt  pro  nostri  gratia. 

ut  sibi  nos  liabeant       et  ut  nobis  placeant, 
117     nulla  timeiit  aspera       nee  mortem  nee  vulnera. 

Tales  preelegimus,       tales  nostros  fecimus. 

eorum  prosperitas       est  nostra  felicitas: 
120     eorum  tristicia      nostra  turbat  gaudia. 
{Adeleijt    B) 

Semper,  ex  quo  potui,       sectam  illam  tenui 

et  semper  desidero,       dum  habere  potero, 
123     servire  militibus       mihi  servientibus. 

Tale  vero  Studium       magis  quam  psalterium- 

talibus  me  iungere       placet  plus  quam  legere. 
126     propter  horum  copulam       parvi  pendo  regulam. 

ISTostrum  illis  atrium       est  et  erit  pervium, 

et  fontem  et  pascua,       que  habemus  congrua, 
129     equis  exposuimus,       quos  eorum  novimus. 

Tali  vita  vivere       gaudemus  summopere, 

quia  nulla  dulcior       nullaque  commodior 
132     et  quia  sie  novimus       et  sancte  iuravimus. 
<xV> 

Nos  parum  regnavimus,       parum  adliuc  fecimus. 

sed  flores  colligere,       rosas  primas  carpere 
135     his  tantum  concessimus,       quos  de  clero  novimus. 

Hec  nostra  professio       erit  et  intentio, 

clericis  ad  libitum       persolvere  debitum, 
138     quotquot  oblectamina       viro  debet  femina. 

Idem  proposuimus       et  voto  firmavimus. 

quicquid  dicant  alie       nobis  adversarie, 
141     clericis  nos  dedimus       nee  eos  mutabimus. 

Clericorum  probitas       et  eorum  bonitas 

semper  querit  Studium       ad  amoris  gaudium. 
144     ad  eorum  gaudia       tota  ridet  patria. 

Laudant  nos  in  omnibus       rithmis  atque  versibus. 

tales  iussu  Veneris       diligo  pre  ceteris. 
147     dulcis  amicicia       clericis  est  gloria. 

Quicquid  dicant  alie,       apti  sunt  in  opere. 

clericus  est  habilis  •       dulcis  et  afFabilis. 
150     hunc  habendo  socium       nolo  maius  gaudium. 

Omne  votum  utile       lirmum  sit  et  stabile, 

sed  quod  est  illicitum,       habeatur  irritum. 
153     nam  stulta  promissio       non  est  absque  vicio. 


;£4  W  i  1  h  e  1  ra  M  e  y  e  r , 

(Cardinalis  clomina) 
VoSj  quarum  prudentia       apta  dat  consilia, 
nunc  illud  attendite       et  bene  discernite: 
156     amor  quarum  apcior*       quarum  est  deterior? 

Militum  noticia       displicet  et  gratia, 
quibus  inest  levitas       et  stulta  garrulitas" 

159  gaudent  maledicere*  secretum  detegere. 
Hoc  ergo  consilium  damus  et  iudicium, 
ut  cunctis  odibiles       sint  et  execrabiles, 

162     que  se  militaribus       implicant  amoribus. 

(N) 
Novi  vitam  omnium       et  mores  amancium. 

165     novi,  qui  sint  mobiles       et  nobis  inutiles. 
NuUa  est  felicitas,       sed  neque  fidelitas 
in  amore  militum,       quod  est  multis  cognitum. 

168     hos  vitandos  dicimus       et  iure  decernimus. 
Clericos  diligere       bonum  est  et  sapere. 
eorum  dilectio       magna  delectatio. 

171     hos  tantum  suscipite,       ceteros  postponite! 
{Cardinalis  domina  R) 
Quia  sie  decernitis       et  iure  consulitis, 
nunc  ego  precipio,       eas  in  consorcio 

174     nostre  non  recipiant,       nisi  satisfaciant. 
Sed  si  penituerint       et  se  nobis  dederint, 
detur  absolucio       et  talis  condicio, 

177     ne  sie  peccent  amplius,       quia  nil  deterius. 
{Nota  aliud  dictnni  JR) 
Hoc  mandamus  etiam       per  obedienciam: 
nuUa  vestrum  pluribus       se  det  amatoribus* 

180     uni  soli  serviat,       et  ille  sufficiat. 

Hoc  si  qua  neglexerit,       banno  nostro  suberit. 
non  levis  remissio       fiet  huic  vicio. 

183     levi  penitentia      non  purgantur  talia. 
(Item  aliud  dictum  i?) 
Nunc  demum  precipio,       sed  non  sub  silencio, 
ne  vos  detis  vilibus       nee  unquam  militibus 

186     tactum  vestri  corporis       vel  coxe  vel  femoris. 
Talibus  solacium       dare  vel  coUoquium 
dolor  nobis  maximus       est  et  pudor  plurimus. 

189  *  ^  * 


D;is  Liebesconcil  in  liemireniont. 

Militum  solacia       nobis  sunt  obprobria, 

quia,  cum  non  creditur.       fama  turpis  oritar; 
192     quorum  ex  infamia       nostra  perit  gloria. 

Precor  vos  summöpere       clericos  diligere, 

quorum  sapientia       disponuntur  omnia, 
195     totum  quicquid  agimus       vel  cum  nos  desipimus. 

Causas  nostras  agere       student  atque  regere. 

quantum  possunt  etiam,       per  eorum  gratiam 
198     nostra  quedam  abdita       nunquam  ernnt  cognita. 
{Cardinalis  doutina  ad  oiiines  Ji) 

Si  placent,  que  diximus,       que  vobis  suggessimus, 

horam  confirmacio       sit  vestra  responsio. 
201     si  cui  displiceant,       hec  nequaquam  taceat. 
[Omnes  respondent  II) 

Omnis  nostra  concio       sedens  in  concilio, 

ut  vestra  prudencia       dictat,  laudat  omnia. 
204     placet  iunioribus,       placet  nobis  omnibus. 
{Item  cardlmdis  domina  B) 

Quicquid  vestra  probitas       firmat  et  auctoritas, 
206     nuncietur  alias       per  omnes  ecclesias. 

Nostrisque  sororibus,       puellis  claustralibus, 
208     faciamus  cognitum,       quid  sit  eis  vetitum. 

Omnia,  que  diximus       et  que  confirmavimus, 
210     non  ullo  sophi^mate       sint  sub  anathemate. 

Sed  racionabiliter       tiat  et  perhenniter. 
212     nisi  sie  peniteant.       clericis  ut  faveant. 

Huius  banni  racio       vestro  sit  consilio: 
214     igitur  attendite.       amen!  amen!  dicite. 

(Excommunicatio  rebellarum  T\    Excommunicacio  7?) 

Vobis  iuijsu  Veneris       et  ubiqe  ceteris, 
21<)     que  vos  militaribus       subditis  amoribus: 

Maneat  confusio  •       terror  et  contricio  • 
218     labor"  infelicitas'       dolor  et  anxietas" 

Timor  et  tristicia*       bellum  et  discordia* 
220     fex  insipiencie*       cultus  inconstancie  • 

Dedecus  et  tedium       longum  et  obprobrium' 
222     furiarum  species "       luctus  et  pernicies! 

Luna,  Jovis  famula,       Phebus,  suus  vernula, 
224     propter  ista  crimina       negent  vobis  lumina ! 

Sic  sine  .solamine       careatis  lumine! 
226     nulla  dies  celebris       trahat  vos  de  tenebris! 

Ira  Jovis  celitus       destruat  vos  penitusi 


■^Q  W  i  1  h  e  1  m  M  e  y  e  r , 

22S     huius  mundi  gaudia       vobis  sint  obprobria! 

Omnibus  horribiles       et  abhominabiles 
230     semper  sitis  clericis,       que  favetis  laicis! 

Nemo  vobis  etiam       'ave'  dicat  obviam! 
232     vestra  quoque  gaudia       sint  sine  concordia! 

Vobis  sit  intrinsecus       dolor  et  extrinsecus! 
234     vivatis  cotidie       in  lacu  miserie! 

Pudor"  ignominia       vobis  sint  per  omnia! 
236     laboris  et  tedii       vel  pudoris  nimii 

sed  si  quid  residuum,       sit  vobis  perpetuum, 
238     nisi  spretis  laicis       faveatis  clericis! 

Si  qua  penituerit       atque  satisfecerit, 
240     dando  penitentiam       consequetur  veniam. 

(Ad  confirmacionem       omnes  dicimus:  Amen.  (T) 
[Militibus  victis  cessit  victoria  clero.  (R) 

Überschrift  steht  nur  in  T,  nicht  in  li ;  in  T  sind  alle  Siebensilber 
abgesetzt  yesclirieben  und  alle  beginnen  mit  einen  großem  Initialbuch- 
staben. In  R  sind  die  Verse  wie  Prosa  geschrieben ;  das  TJ  in 
Z.  1  und  das  N  in  Zeile  61  sind  etwa  i^/2  cm  hoch  mit  Minium  ge- 
schrieben; sonst  sind  viele  Anfangsbuchstaben  mit  Minium  getupft. 
Dieses  sind  oft  die  Anfangsbuchstaben  meiner  dreiseiligen  Strophen.. 
Wo  dies  nicht  zutrifft,  notire  ich  dies  (von  SO  zu  30  Zeilen). 

Innerhalb  der  V.  1  —  30  sind  in  R  rubricirt  (mit  rothen  Tupfen): 
V.  1  U  (2  Rom.)  7  In  (8  Quod.  9  S;)  10  N  (11  Quidam.  12  Nö. 
14  Ja.  15  Quorum)  19  Ja.  22  Ue.  25  In.  (29  Eua);  also  sind  nur  6 
Initialen  richtig  rubricirt  1  sub  prilis  R;  vgl.  42  Maii  2  romarino- 
censis  puell.  R  4  Waitz  interpungirte  nicht  nach  credimus,  sondern 
nach  principio  5  die  Wörter  a  m.  principio  feJden  in  R  6  sed 
ist  nur  Z.  9  in  T  ausgeschrieben;  sonst  id  in  T  und  in  R  1";  ge- 
schrieben, so  daß  man  set  drucJcen  könnte.  11  de  longe  TR  und  oft 
in  der  Vulgafa  12  fuerant  R  15  quarum?  ad  T,  ob  ü  19  hec 
fuit  cibilia  R  21  non  inv.  fecerat  quicquid  a.  iusserat  R 
22  dn§  R  22  lumine  TR  25  agm.  virg.  T  26  lectum  in,  ohne 
sunt,  R  27/28  in  R  sprang  das  Auge  des  Schreibers  von  26  evangel. 
zu  28  evangel.,  so  daß  die  beiden  Zeilen  27  und  28  in  R  fehlen 
28  Lirrra  T,  Lectrix  Waitz  30  amatori^  und  ali^  T;  arma- 
torie  R  der  Vers  30*  steht  hier  in  TR;  doch  er  paßt  nicht  in  den 
Zusammenhang  und  verletzt  die  Zeilenzahl  der  Strophen.  Der  Vers 
muß  wohl  nach  59  versetzt  iverden       Innerhalb  der  Verse  31 — 60  sind 


Das  Liebesconcil  in  Remiremont.  17 

in  R  yiibriclrt:  31  C,  34  Hiis,  37  P,  40  H,  43  I,  46  H,  49  N,  52  A, 

55  V.  58  S :  also  entspricht  die  Ruhricirung  durchaus  dem  Strophen- 
(jesets  31  moderamina  R  32  satis  et  son.  R  33  due  s;  T, 
eua  et  R  34  Hiis  duabus  R  35  horum  R  36  ignorant,  opere 
quid  Waits  41  gemma  R  42  mai  R  43  gloria  T,  domina  R 
Da  in  diesem  Gedicht  nicht  2  Verse  hintereinander  mit  demselben  Reim 
gebunden  werden,  so  fehlt  ein  Vers  und  zicar  nach  V.  43.  45  quasi 
r,  quia  R  47  et  Haupt;  fehlt  in  TR  49  Vos  T,  quorum  R 
50  vgl.  54  52  quot  R  53  vos  Waits,  ad  vos  TR  56  ur  sicut  R 
58  in  T  fehlen  beide  est  59  et  T,  que  R  60  Der  Vers  50«  paßt 
hierher,  da  jetzt  die  Verhandlungen  beginnen,  61  Die  Überschrift 
steht  nur  in  T  Innerlialb  der  V.  61 — 90  sind  in  R  ruhricirt:  61  N 
60  groß,  tüie  sonst  nur  in  V  1  das  U.  64  S.  70  C.  73  I.  76  P.  79  V. 
82  E,  (83  C.  87  D) ;  also  sind  2  Buchstaben  fälschlich  rubricirt  und 
dabei  2  übergangen  61  vgl.  V.  121  62  non  nobis  d.  R  63  ne- 
glexerimus  R  64  Sic  :  Sed?  vgl.  V.79;  viri  T,  uerius  R  65  ha- 
liendam  T]  elegimus  R  richtig?  66  tales  homines  qui  seruant 
nostros  ordines  R  die  Überschrift  vor  67  steht  nur  in  T  67  der 
Schreiber  von  R  ist  von  dem  Clericorum  in  V.  67  su  dem  Clericorum 
in  V.  70  abgeirrt,  so  daß  die  V.  67168169  in  R  fehlen  67  laudem 
Haupt,  laude  T  70  hec  est?,  in  T nur  non,  i7i  R.  nur  est;  et  non 
oder  neque  oder  fuit  Waitz  71  habe  T  72  amabiles  gv.  et  afPa- 
biles  R  74  n  ueniüt  R  76  Pulcra  R  78  Prae  Haupt 
79  gegen  V.  64/6  79  frange  T  82  bn  T;  in  R  steht  eü,  dann 
Jcönnte  man  lesen  bfi  (beati)  84  q.  miser  quam  1.  R  86  cito 
iuenimus  R  87  aparuit  T;  qui  in  eis  1.  R  88  ad  h.  q.  n.  T; 
et  clericos  amavimus  R  89  quorum  delectacio  {vgl.  170)  omni 
caret  uicio  uel  odio  R  Innerhalb  der  V.  91 — 120  sind  in  R  ru- 
bricirt die  Initialen:  91  Q  (91  Nisi.  94  Agnes)  94  P.  99  A.  (100 
ikrta)  100  Amor  (103  Omnes).  103  T  (106  Card.)  106  I  (109  Milit. 

111  S;)  112  Q  (115  Eliz.)  115  A.  118  T:  also  sind  von  10  Initim 
9  richtig  rubricirt.        92  et  nostri   T        95  magna  est  abusio  R 

96  et  nobis  T  99  Amplectando  TR  100  R  hat  Berta  ror  Amor 
100  A.  d.  om  =  V.  52  102  tales  quoque  di.  st.  ergo  ne.  R;  vgl. 
V.  118  146  quosque?  vor  103  ist^:  nemlich  die  clericales  im 
Gegensatz  zu  den  militares  (109);  Waitz  ivollfc  ista  103  vgl.  130 
105  peccamus  und  cessamus  R.  vor  106  Card,  do  R  107  adeo 
Haupt,  audio  TR       107   audio  nee  amatrices  uideo  R        111  Si   7' 

112  sunt  nobis  R;  memoria  T  113  und  114  horum  R,,  eorum  T 
116  sibi  T,  si  R;  habeat  T;  ut  T:  si  R]  placeat  T  119  et  eorum  R 
119  nostra  est  R  120  ac  eorum  R  Innerhalb  der  Verse  121 — 
130  finden  sich  in  R  folgende  rubricirten  Bachstaben:  (Adeleyt)  121  S. 

Kgl.  Ges.  d.  Wiss.    Nachrichten.    Phil.-hist.  Klasse.    1914.     Heft  1.  2 


18  Wilhelm  Meyer, 

127  X.  130  T       121  vgl.   V.  61        122  habere,  mit  v  iiher  re,   T 
V.  124  125  126  felilen   in  R        124  spalterium  T        V.  127—132 

spricht  ivohl  ein  anderes  Mädchen ;  vgl.  die  Sechs^eiler  109/14.  115/20, 
121/26;  ferner  herrscht  nur  in  V.  121/6  der  Singular  des  Verhums 
'ich',  sonst  'wir'       127  illis  Haupt,  illud  T]  Nostrum  ministerium  R 

128  hiis  et  fontem  R  128  pascuam  und  congruam  T  130  vgl. 
108  .  130  summopere  T  {vgl.  193) :  et  opere  R.  Nach  opere  ist  in 
R  Va  Zeile  leer;  dann  beginnt  in  neuer  Zeile  V.  164  Noni;  V.  131 
quia  —  V.  162  amoribus  fehlen  gändich  in  R  132  vovimus?  vgl. 
139.  151  132  scQ  T  133  die  Personenheseichnung  fehlt  in  den 
Hften  von  hier  ab  bis  172.  Sicher  beginnt  eine  neue  Person  su 
sprechen  mit  133  Nos  {vgl.  109  Nos),  ziemlich  sicher  mit  139  Idem. 
Die  Häufung  der  Lohsprilche  auf  die  Clerici  ivürde  am  Lebendigsten 
hervortreten,  wenn  von  133 — 151  jede  Strophe  von  einer  andern  puella 
clericalis  gesprochen  ivird.  Die  Fassung  der  Strophen  paßt  ganz  gut 
SU  einer  solchen  Vertheilung.  133  regnavimus  ist  mir  nicht  klar 
136  est  et  intentio  erit  T;  corr.  Waits  138  viro  Haupt,  uirgo  T 
140  quidquic  T  144  ad  Meyer,  S;  T;  Per  Haupt  146  vgl.  102 
118  147  amicia  T;  est  et  gl.  T  148  Q.  d.  a.  =  F.  UO 
147/8  Am  Rand  dieser  Verse  steht  in  2'  das  Wort  Dane  (n  iiicld 
sicher)  su  151/53  vgl.  64/66  79/81  154/56  Diese  Verse  können 
nur  von  der  Cardinalis  domina  gespjroclien  iverden,  deßhalb  habe  ich 
Card.  d.  vorgesetzt  157 — 168  geben  Antwort  auf  die  Frage,  ob  die 
clericales  oder  die  militares  puelle  Recht  haben.  Die  Verse  157 — 162 
sind  sicher  von  einem  Mädchen  gesprochen.  Die  Verse  163  und  165 
enthalten  einen  allgemeinen  Gedanken,  tvelcher  das  Urtheil  einleitet. 
Da  nun  der  Inhalt  von  V.  166 — 171  gleich  ist  dem  Inhalt  von  157 — 
162,  also  eine  ziveite  Antwort  bietet,  so  müssen  die  Verse  163,65  die 
Einleitung  zu  diesem  2.  Urtheile  sein;  also  sind  die  Verse  163 — 171 
von  einer  andern  clericalis  puella  gesprochen  als  die  Verse  157 — 162. 
Deßhalb  habe  ich  N  vor  157  und  vor  163  gesetzt.  mit  V.  163  lehrt 
die  Hft.  R  uneder.  Innerhalb  der  Y.  163 — 204  sind  in  R  rubricirt 
die  Initialen:  163  N.  169  C.  (Card.)  172  Q.  175  S.  178  H  (180  U) 
181  H  (183  L)  184  N.  190  M.  193  Conprecor  (197  Quantum.  Card) 
199  S  (Omnes)  202  Omnis.  204  Nam:  also  von  14  Strophen  sind 
11  richtig  rubricirt.  163  uita  T  Vor  oder  nach  165  ist  ein  Vers 
ausgefallen  mit  dem  Inhalt:  novi  qui  sint  nobis  fideles  et  iocundi 
(=  V.  90)  165  nobiles  R  166  neque  fehlt  in  R  167  quod 
nobis  est  multis  c.  T;  multum  R  {ohne  nobis)  168  uitando  TR; 
ducimus  T  168  decreuimus  R  170  ac  eorum  R  170  magna 
est  d.  R  171  tantura  2',  ergo  R  171  postponite,  darüber  von 
1.  Hand  negligite,  T;    et  alios  respuite  R        172  iure  T,    recte  R 


Das  Liel)escoucil  in  Remiremout.  19 

173  nunc  T.   inde  B        173  eas   T,    suo  R        174  non  T,  ne  R 
175  respuerint  (=  resipuerint)  JR      nostris  R       176  abs.  talis  et  R 
177  nee  si  T       defrius  (deterrius)  T         178  etiam  Haupt;    et   T, 
/e//?i^  in  R       181  neglexirit  T      banno  vgl.  213       184  et  non  R 
185    uilibus  üquam  et  m.    R        186  coxe  R;    coli    T,   darnach  colli 
Haupt      187  vel  /e//?^  i;^  T      188  est  o»<.   T;  pluribus  R      190  opro- 
bria  T        191   scheint  den  prosaischen  Sinn   zu  liaben    'wenn  man's 
nicht  denkt';    et  quia  nunc  er.  R\    fames  R         193   Conprecor  i?; 
celricos  T       195  quicquic  T       198  quidem  R       vor  199  Card.  d. 
ad  ÖS  R        199  palcent  ?^/i(?  suggerimus  T       200  uestra  sit  R 
201  displiceaut  Meyer,   displiceat  T;    et  si  cui  his  placeat  hoc  ne- 
quam  taceat  R         203  distat  1.  o.   T:    collaudent  per  omnia  R 

204  Nä  placent  i^zmoribus  placet  nobis  omnibus  si  placet  senio- 
ribus  R  Die  Verse  20b — 24:0  sind  zu  je  2  gruppirt-,  innerhalb  dieser 
Verse  finden  sich  in  R  folgende  rubricirten  Initialen:  {vor  205  Item) 

205  Q.  207  N.  211  S.  213  H  (214  Igitur.  vor  215  Excomm.)  215  V 
(218  L)  223  L.  227  I.  229  0.  231  N  (232  V)  237  S.  239  S.  (241 
Militibus).  Also  sind  von  18  Initialen  11  richtig  rubricirt.  vor  205 
Ite  card.  d.  R  207  nostris  quoque  R  207  clastralibus  T 
208  uetiT  R,  uiciü  T  209  et  om.  T  210  N5  ullo  T,  c  nfo  R 
210  sint  s.  anathemate  om.  T  211  lies  racTonabiliter  211  fiat 
TR  {Waits  las  in  T  stat,  woraus  Haupt  stabunt  machte)  212  Ni- 
sic  T  213  banni  vgl.  181  jR  eher  nfo  als  uro;  fit?  214  am  am 
7?,  Tarn  rantü  T  Exe.  reb.  fldlt  in  T  eine  Zeile  215  uisu  T 
217  terrorum  et  R  218  Laborum  inf.  R  218  dolorum  et  R 
221  Dedecus  T:  it  Aa^  detn<ctus ;  (so  r;//er  aZ.s  detractus)  221  T  die 
1.  Hand  hat  cedium  zu  tedium  corrigirt  221  et  longum  o.  i?; 
oprobirium  T  223  famula  stelle  vel  astra  phebus  vernula  R 
224  neget  R,  nen&  (nenent)  T  226  nuUa  11,  Luna  T  227  celitus 
d.  V.  penitus  R,  penitus  d.  v.  celitus  T  mit  je  einem  Punkt  unter 
den  beiden  Wörtern  228  sint  om.  T  228  oprorobria  T 
230  semper  q'<csitis  T  233  intrinsecus  sit,  mit  je  1  Funld  unter 
int  und  sit,  T  234  cottidie  R  235  p.  et  ign.  T  236  vel  T, 
et  R  tedii  und  nimii  hat  T  wie  R;  Waitz  druckte  tedium  und 
nimium  als  Lesarten  von  T.  Ich  sehe  keinen  andern  Weg,  als  daj] 
laboris  (V.  218),  tedii  (V.  221)  und  pudoris  (V.  235)  von  'si  quid 
residuuni'  abhängen  237  Sed  om.  T;  s^i  quid  est  Haupt,  est  si 
quid?  237  vobis  sit  Waitz  (239  atque  TR)  240  dabo  und 
consequatur  R. 


Akzentstudien. 
II. 

Von 

J.  Wackernagel. 

Vorgelegt  in  der  Sitzung  vom  28.  März  l'J14. 

Im  ersten  Teile  dieser  Studien  ^)  habe  ich  den  Akzent  gewisser 
indogermanischer  Suffixe  behandelt,  die  zur  Bildung  von  Nomina 
und  Adverbia  aus  andern  Nomina  dienen,  und  habe  durch  Ver- 
gleichung  von  Altindisch  und  Griechisch  die  Tendenz  nachgewiesen, 
Suffixe,  die  gewöhnlich  unbetont  sind,  zu  betonen,  wenn  der  ihnen 
vorausgehende  Stamm  auf  betontes  i  u  r  n  ausging.  Ich  möchte 
diese  Darlegungen  jetzt  in  einigen  Punkten  präzisieren  und  zu- 
gleich weiterführen. 

1. 

Es  sei  vorausgeschickt,  daß  auch  außerhalb  dieser  Tendenz  bei 
manchen  denominativen  Nominal-  und  Adverbialsuffixen  des  Alt- 
indischen verschiedenerlei  Betonung  zu  treffen  ist.  Bei  einigen 
läßt  sich  das  Prinzip  des  Wechsels,  wenn  auch  nicht  dessen  letzter 
Grund,  noch  erkennen. 

So  sondern  sich  bei  den  auf  die  Fragen  woher  und  wo  ?  ant- 
wortenden Adverbia  -i--tas  und  -^-tra''^)  in  der  Weise  von  -täs  -trä. 


1)  Nachrichten  1909,  50  ff. 

2)  Brugmann  Grundr.^  II  2,  736  beschränkt  das  Suffix  -trä  auf  das  Indo- 
iranische. Aber  unzweifelhaft  geht  es  auf  die  Grundsprache  zurück.  Ein  dem 
vedischen  und  überhaupt  altindischen  anydtra  „anderswo"  entsprechendes  dXXoxp- 
(rait  unbestimmbarem  Auslautvokal)  liegt  sicher  dem  griechischen  ä/J.oTpio?  „fremd" 
zu  Grunde,  Ich  wüßte  nicht,  wie  sonst  das  AVort  gebildet  sein  sollte.  Zur  Ab- 
leitung aus  einem  Wort   für  „anderswo"  paßt  sehr  gut  die  eine  Hauptbedeutung, 


J.  W  a  c  k  e  r  n  a  g  e  1 ,  Akzentstuclien  II.  21 

daß  die  Barytonese  hinter  Stämmen  des  geschlechtigen  Pronomens, 
die  Oxytonese,  womit  in  -trä  Länge  des  Vokals  verbunden  ist, 
hinter  Nominalstämmen  auftritt ;  daß  also  einerseits  z.  B.  yutah 
„woher"  yäfra  „wo^,  anderseits  agratdh  „vorn"  devatrti  „bei,  zu  den 
Göttern"  betont  wird.  Die  Sonderstellung  von  itäh  ,,von  hier"  er- 
klärt sich  wohl  aus  dem  i  gemäß  S.  22  unten.  Und  nur  ein  Aus- 
fluß der  gegebenen  Regel,  nicht  eine  Ausnahme  davon  ist  es,  wenn 
einerseits  die  Bildungen  aus  dem  Personalpronomen  und  aus  dem 
alten  Stamme  ig.  sem-  „unus"  mit  denen  aus  dem  Nomen  zusammen- 
gehen: vorklassisch  mattäh  „von  mir"  asmatra  „bei  uns,  zu  uns". 
safdh  „gleichmäßig"  satra  „an  Einem  Ort" ;  anderseits  aus  solchen 
Nomina,  die  den  geschlechtigen  Pronomina  begrifflich  nahe  stehen 
und  in  einzelnen  Casus  pronominale  Endungen  haben,  barytonetische 
Adverbia  auf  -tah  -tra  gebildet  werden;  daher  vorklassisch  z.  B. 
anydtah  „auf  einer  Seite",  uhhaydtah  „auf  beiden  Seiten",  visvdtah 
und  sarvdtah  „auf  allen  Seiten",  und  weiterhin  z.  B.  anydtra  „an- 
ders wo(hin)"  iibhaydtra  beiderseits",  visvdtra  sarvdtra  „überall"  usw. 
Man  könnte  eine  Schwierigkeit  darin  finden  wollen,  daß  es 
samändtah  samänätra  wie  in  den  Bildungen  aus  Pronomina  heißt, 
obwohl  die  Grammatik  samänd-  nicht  unter  den  Nomina  mit  pro- 
nominaler Flexion  aufführt;  und  daß  anderseits  daksinatdh  uttaratdh 
caramatdh  und  nach  der  Grammatik  (Pän.  V3,  28f.)  auch  avaratdJk 
2)arafdh,  ferner  daJcsinatrd  mit  den  Bildungen  aus  Nomina  zusammen- 
gehen, obwohl  deren  Grundwörter  Casus  mit  pronominaler  Flexion 
haben.  Aber  diese  Gegenbeispiele  dienen  gerade  zur  Bestätigung. 
Erstens  samänd-  „gemeinsam,  derselbe"  wird  zwar  nicht  klassisch, 
aber  vedisch  auch  pronominal  flektiert:  RV.  V  87,4''  samändsmät. 
Zweitens  hat  umgekehrt  ddhslnu-  „dexter"  in  den  ältesten  Texten 
noch  rein  nominale  Flexion;  nach  dem  somit  normalen  dalcsinatdh 
sowie  nach  mvyatdh  „links^^  hat  sich  alsdann  das  sinnverwandte 
nttanädh  „nördlich,  links"  trotz  bereits  vedisch  pronominaler 
Flexion  von  lUtard-  gerichtet.  Bei  dvara-  „der  untere"  caramd 
„ultimus"  ist  wie  bei  ddk^ina-  pronominale  Flexion  den  ältesten 
Texten  fremd.     Nur  das,    übrigens  in  keinem  akzentuierten  Texte 

die  äX/OTf/tc;  von  Homer  an  hat  „fremdländisch,  ausländisch"  (z.  B.  E  214  dr' 
i\).tXr)  xc(pTj  xän.'A  dX/oToto;  wio;),  aus  der  sich  die  Bedeutung  „fremdartig",  „seltsam" 
entwickelt  hat.  Allerdings  stellt  sich  schon  bei  Homer  die  zweite  Bedeutung 
„alienus"  daneben  (z.  I>.  V  2!Ih  eve/.'  äXXo-pt'tov  cJ/dwv).  Aber  bei  unserni  deutschen 
„fremd",  das  ebenfalls  ursitriinglich  „peregrinus"  bedeutet,  findet  sich  genau  die- 
selbe Bedeutungserweiterung  schon  im  Gotischen.  Auch  got.  Itva/>rö  hvadre  faßt 
mau  doch  wohl  am  einfachsten  als  allerdings  sehr  alte  PJrweiterungen  eines  dem 
ai.  hUm  ähnlichen  ig.  q'Hitru^  mit  _i.-wZ  -e. 


22  J-  Wackernagel, 

belegte  paratäh  „weiter  fort"  ist  aufFällig,  weil  iidm-  schon  im 
Rigveda  pronominale  Flexion  hat.  Hat  es  sich  nach  itäh  gerichtet, 
mit  dem  es  bei  Gautama  23,31  gegensätzlich  verbunden  ist? 

Für  sich  stehn  die  Bildungen  aus  alten  Adverbien  wie  äntitah 
„aus  der  Nähe"  abhitah  ..auf  beiden  Seiten".  Bei  diesen  ist  der 
Akzent  des  Grundworts  in  der  Ableitung  festgehalten.  Nach 
abhitah  hat  sich  das  jüngere  paritah  „ringsum",  wofür  man  *jpdritah 
erwarten  sollte,  gerichtet. 

Weiterhin  wenn  bei  den  vrddhierenden  Denominativ-Bildungen 
auf  -a-  teils  die  erste  teils  die  letzte  Silbe  des  Stammes  betont 
wird,  so  war  die  Betonung  des  Grundworts  von  Einfluß.  Wie  man 
längst  beobachtet  hat  (vgl.  Lindner  Altind.  Nominal bil düng  115  ff.) 
herrschte  da  die  Tendenz,  die  Ableitung  anders  zu  betonen  als  das 
Grundwort.  —  Anderes  wird  sich  gewiß  bei  fortschreitender  For- 
schung herausstellen. 


Bei  dem  in  der  frühern  Mitteilung  besprochnen  Wechsel  sind 
streng  genommen  zwei  Gruppen  zu  unterscheiden.  Erstens  die 
Bildungen  mit  Suffixen,  vor  denen  der  Akzent  des  Grundworts 
bewahrt  bleibt,  außer  wenn  dieses  auf  oxytoniertes  i  ü  r  indogerm. 
n  m  ausgeht,  in  welchem  Falle  eben  das  Suffix  den  Ton  erhält  ^). 
Durchs  ganze  Altindische  gilt  die  so  umgrenzte  Suflixbetonung  bei 
den  zahlreichen  Bildungen  auf  -vant-  -mant- ;  im  Rigveda  außerdem 
(später  nicht  mehr)  bei  den  Komparativen  und  Superlativen  auf 
-tara-  -fama-  aus  -«-Stämmen  ^). 


1)  Den  früher  gegebenen  Belegen  aus  den  akzentuierten  Texten  seien  etwa 
noch  beigefügt,  für  -vänt:  VV.  B.  rasmt-vdnt-  SB.  abhi-vänt,  TS.  majjan-vdnt- 
mämsan-vänt-  mürdhan-vdnt- ;  für  -mdnt-:  YV.  fiti-mdnt-  sirmTcti-mdnt-  surabhi- 
mdnt-,  SB.  apsu-mdnt-,  Käth.  23,2  [76,9]  netr-mdnt-,  TS.  sodasi-mdnt-  (zu  einem 
-m-Stamm). 

2)  Das  im  Rigveda  belegte  imru-tdma-  läßt  sich  auch  für  die  Atharvasamhitä 
wahrscheinlich  machen.  Für  puruddinäsab,  VII  73,  !<=  forderte  Roth  ZDMG  18, 107 
purutamäsah  aus  Gründen  des  Sinns.  Diese  Form  liegt  (unakzentuiert !)  tatsäch- 
lich vor  in  der  Paippaläda-Rezension  des  Textes  und  in  Sütracitaten  des  betr. 
Verses.  Nun  führt  aber  die  korrupte  Form  des  gewöhnlichen  Textes  auf  den 
Akzent  -tdmäsalt,.  —  Natürlich  waren  ursprünglich  -tdra-  tdma-  auch  hinter  oxy- 
tonierten  i- «- r-Stämmen  betont.  Aber  schon  im  RV,  ist  bei  diesen  die  alte  Regel 
erloschen.  Es  heißt  kavitaru-  -tama-  nr-tama-  mätr-tamä-  (vrtra-hdn-tama-).  Selbst 
die  Regel  für  die  auf  -u-  ist  durchbrochen  durch  maksu-tama-,  wenn  das  ü  hierin, 
wie  in  maksü  maksübhiJi  malcmyü-  als  metrische  Dehnung  zu  betracliten  ist.  Aber 
trotz  maksum-gamd-  könnte  die  Länge  ursprünglich,  und  damit  die  Betonung 
maksii-tavia-  auch  vom  Standpunkt  des  alten  Akzentgesetzes  normal  sein. 


Akzentstudieu  II.  23 

Auf  dem  gleichen  Prinzip  beruht  nicht  bloß  der  Hinterglieds- 
ton mancher  Komposita,  deren  Vorderglied  auf  /  ti  ausgeht  (Nach- 
richten 1909,  54  tf.),  sowie  der  Endton  der  zu  -/-  -/i-  -/-Stämmen 
gehörigen  Genetive  auf  -imhii  -änäm  -huun  (Nachrichten  1909,  53  f.), 
sondern  noch  weitere  Erscheinungen,  besonders  des  Flexionsakzents. 

Altindisch  fällt  bekanntlich  bei  den  Partizipien  auf  oxytones 
-dnt-.  sowie  in  h.rhänt-  luahtud-  rliänt-,  der  Hochton  in  den  mittleren 
Kasus  (also  vor  konsonantisch  anlautendem  Suffix)  auf  den  tief- 
stufigen  Stammausgang  -dt-,  dagegen  in  den  sogen,  schwächsten 
Kasus  auf  das  Kasussuffix,  also  z.  B.  vedisch  einerseits  mahdd-hhyäm 
hjhdd-hhih  hyhdd-hliyah  mahdt-sn,  anderseits  hrltat-a  brhaf-e  hrliat-dh 
mahat-i  und  im  Ntr.  du.  hrhnt-t.  Ebenso  ist  das  i  des  zugehörigen 
Femininstamms  betont  z.  B.  vedisch  hihati-  und  im  Partizip  yatt. 
Also  bei  Zwischentreten  bloß  Eines  Konsonanten  springt  der  Ak- 
zent von  dem  a  aus  indog.  n  der  letzten  Stammsilbe  auf  das  Ka- 
sussuffix über;  bei  Zwisehentreten  zweier  Konsonanten  bleibt  er 
auf  dem  Stamm.  Das  ist  genau  wie  bei  -vant-  -mant-.  Das  Über- 
springen des  Akzents  auf  das  Suffix  unterbleibt  auch  hier,  wenn 
im  vorausgehenden  Grundstamm  auf  oxytones  i  u  n  noch  ein  Kon- 
sonant folgt,  also  der  Vokal  des  Suffixes  vom  letzten  Vokal  des 
Grundstammes  durch  mehr  als  einen  Konsonanten  getrennt  ist  z.  B. 
im  RV.  havis-mant-  virnk-mant-  ävH-iiiant-  gegenüber  -i-niätd-  (oder 
i-idnt-)  -n-nidiif-  -r-vdnt-.  Besonders  vergleicht  sich  hrhddbhik: 
brhatd  mit  VS.  brhddvant-:  ßigveda  ätnunirdni-. 

Einigermaßen  ähnliche  Erscheinungen  zeigt  die  Flexion  der 
-rrn '.-Stämme.  Im  Rigveda  fällt  hier  der  Ton  auf  ein  vokalisch 
anlautendes  Kasussuftix  und  auf  das  Femininsuffix  7,  wenn  dem  c 
ein  l  oder  ü  vorausgeht  und  der  zugehörige  starke  Stamm  oxy- 
toniert  ist;  daher  dadhicc  svitice,  pratlcdk  dadJncdh  anücdh,  nrücl- 
anäti  pratut-  saniict-,  durchweg  neben  -i/dnc-  -idnc-,  wonach  auch 
für  imrnci-h  ein  starker  Maskulinstamm  *pändnc-  anzusetzen  ist. 
Dazu  in  gewissem  Sinne  auch  firasia  tirasd- :  AV.  tiri/dnc-.  Da- 
gegen bleibt  der  Ton  vor  r  außer  in  den  beiden  Formen  med  prCud 
in  schwachen  Stämmen  auf  betontes  und  unbetontes  -w:-  (z.  B.  prdcoh 
präcir  pdräcah  päräcl-)  und  auf  solches  -ic-,  dem  -ydnc-  entspricht: 
niCi-  neben  )iynnc-,  sowie  ladtici-,  devadricä  dcvadrici-,  sadhric/-  neben 
-dryunc-  -d/nydnr-.  Konsonantisch  anlautende  Kasussuffixe  sind 
nie  betont.  Das  stimmt  im  Ganzen  zu  den  bisher  bespiochnen 
Erscheinungen,  außer  daß  es  überrascht  hier  i  n  den  Akzent  so 
von  sich  stoßen  zu  sehen,  wie  wir  es  sonst  nur  bei  kurzem  >  n 
beobachtet  haben.  Während  sich  aber  der  Akzentschub  bei  -did- 
bis  in  die  klassische  Sprache  hielt,   ist  er  bei  -tc-  -itc-  später  ver- 


24  J.  Wackernagel, 

loren.  Pänini  VI  1,  222  lehrt  ausdrücklich  -k--  -lic-  und  beschränkt 
VI  I.  170  die  Betonung  des  Kasussuffixes  dahinter  ausdrücklich 
auf  den  Veda.  Das  allmähliche  Zurücktreten  des  Akzents  auf 
das  i  ti  beginnt  mit  RV.  X  18,  19'  pratictm  und  nimmt  dann  in 
den  andern  akzentuierten  Texten  sogleich  stark  überhand ;  gelehrte 
Nachweise  gibt  dafür  Lanman  Noun  Inflection  455  (unklar  der 
Pflanzenname  naräct-  im  Atbarvaveda). 

Nicht  so  klar  und  einfach  liegen  die  Verhältnisse  bei  den 
Bildungen  aus  Stämmen,  die  auf  einen  /-  u-  oder  r-Laut  oder  einen 
(event.  durch  Nasalis  sonans  in  a-Laut  übergegangenen)  Nasal  aus- 
gehen. Zwar  stimmt  auch  hier  das  Fehlen  des  Akzentschubs  bei 
langvokalischem  Auslaut.  Ein  nach  dem  Typus  vrM-  deklinierter 
oxytoner  f-Stamm  gibt  den  Akzent  gerade  so  wenig  auf  die  Kasus- 
endungen ab  als  es  in  Ableitungen  wie  idkust-mant-  geschehen  ist. 
Auffällig  ist  dabei  höchstens,  daß  auch  vor  vokalisch  anlautendem 
Kasussuffix,  wo  doch  die  Länge  nicht  bleibt,  sondern  das  i  durch 
{i)y  ersetzt  ist,  der  Akzent  sich  nicht  verschiebt,  also  z.  B.  im 
RV.  mandühjh  (viersilbig)  mesyc  (dreisilbig)  nadyuh  (dreisilbig) 
onyoh  (dreisilbig),  gesprochen  -iyü  -iye  iyat  -iyoh,  betont  wird. 

Allerdings  widersprechen  scheinbar  die  ^-Stämme  nach  dem 
devt-Typuö  und  z.  T.  die  «-Stämme.  Bei  jenen  ist  vokalisch  an- 
lautende Kasusendung  stets  betont :  devyä  devyäi  devyäh  dcvyäni 
devyoh  ^),  und  bei  den  «-Stämmen  kommen  vom  RV.  an  derartige 
oxytone  Kasusformen  vor.  Aber  der  Akzentschub  ist  hier  nur 
scheinbar.  Die  durch  griechisch  {j/.ä?  xaoaTsipTj?  u.  ähnl.  wieder- 
gespiegelte Endbetonung  beruht  hier  bekanntlich  auf  einer  Stamm- 
form auf  -yti-.  In  den  oxytonierten  Genitiven  auf  -yoh  (im  RV. 
divas-prtldvyoh  sanncyoh)  ist  dieses  -yä-  allerdings  nicht  sichtbar. 
Aber  entweder  hat  sich  diese  Endung  im  Akzent  nach  den  voka- 
lischen Kasusendungen  des  Singulars  gerichtet^)  oder  aber  auch 
dieser  Kasus  ist  ursprünglich  aus  dem  -«/«—Stamm  gebildet,  aber 
dann  das  sich  hierbei  ergebende  *-ydu/>  durch  -yoh  ersetzt  worden. 

Bei  den  «-Stämmen  bestehn  im  Grunde  auch  keine  Schwierig- 
keiten. Abgesehen  vom  Instrumental  sing,  und  Genetiv-Lokativ 
Dualis,  wovon  nachher,  herrscht  durchaus  Stammbetonung,  sofern 
hinter  -«-,    wie   in   der   F>7.7-Klasse,    die  Kasusendungen   der  kon- 


1)  Über  das  gelegentliche  -mim  des  RV.  vgl.  Nachrichten  1909,  54. 

2)  Man  könnte  damit  Formen  wie  TB.  III  12,  9,  6  pampälyau  „die  zwei 
Viehhiiterinnen"  und  SB.  X  3,  4,  3.  4  (S.  779,  G.  17)  arka-kost/du  „die  zwei 
Arkakuospen'-  vergleichen,  wo  die  Oxytonierung  hinter  y  sogar  auf  die  aus  der 
Vrkiklasse  stammende  Endung  des  Nom.  Dualis  übertragen  ist. 


Akzentstudien  II.  25 

sonantischen  Deklination,  also  e  im  Dativ,  a.s  im  Ablativ-Grenitiv, 
i  im  Lokativ  erscheinen,  z.  B.  in  Rigveda  fauL-r  tanvali  vadhvah 
ayruvah  l^adri'ivah  sundliyüvah  camv)  ianr).  Oxvtonese  findet  sich 
nur  in  den  Formen,  wo  unter  dem  Einfluß  der  ^/ft-Z-Flexion  (die 
ja  auch  die  nAz-Flexion  schließlich  fast  völlig  überwältigt  hat)  in 
jenen  Kasus  -ui  -äs  -am  statt  -c  -as  -i  eingetreten  ist :  RV.  scasr- 
väm,  AV.  vadlnäi  srasrvdi  urvärvah  (falls  man  hier  einen  alten 
f<-Stamm  erkennen  darf)  prddkvuh  svasvmh,  VS.  20,  28*^  hahhrvdi, 
MS.  III  1,  1  [1,  2.  4]  ßihväh  jiüiväm  (so  die  Überlieferung;  in 
der  Ausgabe  fälschlich  svaritiert),  TS.  II  4,  10,  3  varsährtuu. 
SB.  I  8,  3,  13  juluäm  und  IX  5,  1,  38  kiihvdi  (in  der  Ausgabe  zu 
Icuhvyäi  verdruckt)  gegenüber  hiihvnl  in  der  Parallelstelle  TS.  I  8, 
8,  1,  und  so  durchaus  die  klassische  Sprache.  Wie  stark  immerhin 
bei  diesen  Stämmen  der  Akzent  am  Stammausgang  haftete,  geht 
daraus  hervor,  daß  in  den  alten  Texten  gelegentlich  trotz  der 
t?ew-Endungen  die  alte  Paroxytonese  (oder  Svaritierung)  beibehalten 
ist:  AV.  cif/ritvai  jmnarhhihäh  taticäiit.  TS.  18,  8.  1  und  V  6,  18,  1 
hihvni,  MS.  II  6.  4  [p.  65,  10]  liuhvm.  Analoges  findet  sich  bei  der 
Übertragung  der  Deviflexion  auf  die  Vrki-Stämme.  Gewöhnlich 
haben  solche  umgebildete  Formen  dann  auch  den  Akzent  der  Devl- 
Flexion.  Aber  AV.  VI  107,  3^  liest  man  hd)/ftnyii/  mit  Devl- 
Endung,  aber  bewahrtem  Vrki-Akzent,  worin  Whitney  zu  Ath. 
Prät.  3.  61  p.  162  mit  Unrecht  einen  Fehler  sehen  will. 

Interessant  der  Instrumental.  Hier  könnte  die  klassische 
Endung  -<«  einfach  als  normale  ungestörte  Fortsetzung  der  ur- 
sprünglichen Endung  -{u)i:-ff  gelten  und  brauchte  nicht  wie  bei  den 
Endungen  -vai  -vnit  ein  Einfluß  der  devl-l\lsisse  angenommen  werden. 
Trotzdem  steht  der  Akzent  der  Endung  unter  solchem  Einfluß : 
klassisch  ist  dieses  -vä  durchaus  oxytoniert  und  so  schon  im  Rigveda 
draiitnvü  und  (?)  mchcänca.  Immerhin  hatte  die  alte  Betonung  hier 
größere  Widerstandskraft ;  jenen  zwei  Rigvedaformen  stehn  in  den 


1)  IJezzenberger  1>H.  7,78  und  Scliinidt.  Pluralliilil.  ."17  ff ,  denen  manche,  aiuii 
Bartholomae  IF.  H>.  278  /\.  folgen,  nehmen  an,  daß  derartige  Formen  ursprüngliih 
und  nicht  übertragen  seien  und  auch  bei  den  Nomina  auf  ü  wie  bei  denen  auf  l 
von  Haus  aus  zweierlei  Flexionstypen  e.\istiert  hätten.  Richtig  lehnt  dies  Uljanov 
Charisteria  \'6^  \  ab.  Die  Tatsachen  der  altindischen  Überlieferung  (voran  das 
Fehlen  eines  Nominativs  auf  -ü  und  die  Spärlichkeit  der  Formen  vom  Typus 
scuirvdm  im  lÜgveda)  sprechen  entschieden  dagegen.  Und  was  aus  den  andern 
8]>rachen  angeführt  wird,  genügt  kaum  als  Beweismittel.  Jedenfalls  nicht  Homers 
-o:a,So!.  dessen  c<  man  als  -/a  =  ai.  -ü  verstanden  wissen  will ;  rosaßa  >)£7,  wolil 
zunächst  vokativisch,  ist  nach  -o-vz  %zi  geformt,  und  dann  diese  Fcmininalbildung 
auch  im  Nominativ  und  außerhalb  der  Verbindung  mit  rts'/'  verwendet  werden. 


20  J.  AV ackern agel, 

akzentuierten  Texten  zahlreiche  Gregenbeispiele  mit  ursprünglicher 
Paroxytonierung  (oder  Svaritierung)  gegenüber :  RV.  juhvä  (6  mal) 
tanvä  (27 mal),  (luvasj/üvä,  vadhvd;  AV.  tanvä  (10 mal);  TS.  V  4,  3,  2 
yavcKjfä  (2 mal);  TB.  II  1,  5,  6  yavagvä;  und  besonders  belehrend, 
weil  unmittelbar  neben  juhvah  julivum  stehend,  MS.  3,  1,  1  (1,  3) 
juhvä:  der  Herausgeber  hat  unrichtig  egalisiert.  Gerade  so  ist 
vom  Atharvaveda  an  der  Instrumental  der  Vrkl- Stämme  im  Ak- 
zent dem  der  Devi-Stämme  im  Ganzen  angeglichen:  AV.  ülapihjyd 
palalya  aahasraparnyd  (Lanman  Noun  Inflection  369.  381).  Aber 
bei  dem  Vrki-Stamme  yamt-  steht  dem  oxytonierten  Instrumental 
yaniyä  (VS.  12,  63*^.  SB.  VII  2,  1,  10)  das  nach  ursprünglicher  Weise 
svaritierte  yamyä  (TS.  IV  2,  5,  3^  MS.  II  7,  12  [90,  18])  in  dem- 
selben Spruche  gegenüber.  —  Ahnliches  ist  für  den  in  der  klassi- 
schen Sprache  oxytonierten  Genetiv-Lokativ  Dualis  der  4-Stämme 
vorauszusetzen ;  doch  habe  ich  aus  den  akzentuierten  Texten  keinen 
Beleg  zur  Hand,  außer  dem  sechzehnmaligen  ccwivoh  des  Rigveda. 
Dagegen  bei  den  Stämmen  auf  kurzes  i  u  r  und  auf  Nasal 
dürfen  wir  zwar  die  Oxytonierung  in  Kasusformen  wie  iltßjyä 
pcirasvä  piträ  maJämnd,  pitre  püsni',  itksndh,  indrägn(i)yöh  bäh(u)vöh 
p'tt(r)r()h  indräpTisnoh,  Akk.  pl.  pasvdk  uksnäh,  nebst  der  Betonung 
des  -(n)dm  des  Genetiv  -  Pluralis  mit  den  bisher  besprochenen 
Fällen  von  Akzentschub  parallelisieren.  Aber  außer  dem  Instru- 
mental singularis  auf -n«  (z.  B.  v.  agn'mä  aiiisnuä)  und  den  Endungen 
-diiä  -äue  -dnas,  die  ihren  Akzent  wohl  dem  auf  an  betonten  Lok. 
-dn(i)  verdanken,  stimmen  nicht  die  sogen,  mittlem  Kasus.  Gemäß 
cujnimdnt-  häluundnt-  pifrmdnt-  sollte  man  mit  Akzentschub  '"agnibJuh 
*hähubhih  *pitro/nh  erwarten,  während  tatsächlich  in  allen  solchen 
Formen  schon  der  Rigveda  bloß  Stammbetonung  aynlbhih  usw. 
bietet.  Entsprechend  die  -a;<-Stämme.  Man  darf  die  Frage  auf- 
werfen, ob  die  Stammbetonung  hier  nicht  unursprünglich  und 
durch  das  Vorbild  der  -dutSiämine  mit  ihrer  wie  wir  sahen  ge- 
setzmäßigen Paroxytonese  der  mittlem  Kasus  herbeigeführt  ist; 
d.  h.  ob  man  nicht  ärmibhih :  urniiyd  nach  dem  Vorbilde  von 
bihddbhih:  brhatd  an  die  Stelle  von  älterem  '^änyübh'iJy.  iinniyd  ge- 
setzt habe.  Vielleicht  hat  das  Griechische  eine  Spur  der  postu- 
lierten Betonung  bewahrt.  Bei  Homer  steht  neben  ßt'^'ft  oTpatÖTc 
epsßso'ft  (allerdings  auch  itpo  vaö'^t  von  Einsilbern)  das  oxytonierte 
Adverb  X<.'/.[jvtiq  „schräg".  Man  könnte  seinen  Akzent  daraus  er- 
klären, daß  ihm  ein  wie  vedisch  subhrl-  oxytonierter  -/-/-Stamm 
zu  Grunde  läge,  und  dann  eben  der  uns  hier  beschäftigende  Ak- 
zentschub eingetreten  wäre.  An  der  Oxytonese  von  Xixfy/fic  ist 
jedenfalls    das  -c,  unschuldig,    durch   das    es    sich  von  den  Formen 


Akzentstiidien  11.  27 

auf  -'f t(v)  unterscheidet.  Wo  solches  -?  in  Adverbien  antritt,  bleibt 
der  Akzent  des  Grundworts:  ootü)-c,  ttoXXcxx'.-c,  |xsypi-c,  aber  ä^'si-Q 
(vgl.  Herodian  II  831,  lOfF.);  ywpt  neben  /wpi?  wird  äolisch  sein. 
—  Darnach  scheinen  griechisch  äpvao'.  av5pdoi  '^rjTpaat  nur  zufällig 
mit  vedisch  sir.'^dsn  iir-^n  »läh'-su  übereinzustimmen  und  das  Zurück- 
treten des  Akzents  von  der  Kasusendung  beiderorts  auf  einzel- 
sprachlicher Entwicklung  zu  beruhen.  Verner  Afhandlinger  327 
(1876)  hat  bereits  :rarpdai  {iTj-pdoi  i)-oYaTpäoc  ävopdai  durch  denselben 
innergriechischen  Akzentschub  („Wheeler's  law')  aus  :iaTpdGt  usw. 
entstehen  lassen,  kraft  dessen  ^YjOoaöc  zu  r^ooXo«;,  *-a'fopd?  zu  -a'^öpo? 
geworden  ist.  Da  vovr^  die  Endbetonung  im  Genetiv  und  Dativ 
von  dvT^p  überkommen  zu  haben  scheint,  könnte  vielleicht  YDva'4'1 
als  Beweis  für  einstiges  *dvopaai  dienen.  (Vgl.  zum  Obigen  einer- 
seits Osthoff  Paul-Braunes  Beitr.  3, 49,  anderseits  Saussure  Me- 
moire 209). 

Bemerkenswerte  Übereinstimmung  zwischen  dem  Akzent  derer 
auf  -vant-  -mant-  einerseits  und  dem  der  Flexionsformen  anderseits 
zeigt  sich  endlich  bei  den  Bildungen  aus  Einsilblern ;  E,V.  (latvänt- 
stimmt  zu  data  dafnk  dadbluh,  padväut-  zu  padd  padl  padbhih  patsu, 
AV.  nasvd.nt-  zu  RV.  nasoh.  Man  beachte,  daß  hier  der  Akzent- 
schub durch  Konsonantengruppen  nicht  gehemmt  wird.  Allerdings 
hat  er  sich  hier  nur  in  der  Flexion  dauernd  gehalten.  Schon  im 
Rigveda  fehlt  er  bei  -cant^  -inanf,  wenn  dem  Suffix  langer  Vokal 
vorausgeht;  nicht  nur  in  hhasvant,  worin  hhds-  noch  zweisilbig  ist, 
sondern  auch  in  goinant-  dJitniajit-,  was  zwar  nicht  bei  fjo-,  aber 
bei  dJit-  mit  dem  Flexionsakzent  des  Grundwortes  im  Widerspruch 
steht.  Und  die  klassische  Sprache  kennt  bei  -vnnf.  -nunit  diesen 
Akzentschub  überhaupt  nicht  mehr  ^ j. 

Ich  habe  bis  hierher  immer  von  Schiebung  des  Akzents  auf 
das  Suffix  gesprochen.  ]\Ian  könnte  die  Sache  auch  umgekehrt 
fassen  und  annehmen,  daß  Betonung  der  suffixalen  Silbe  das  Ur- 
sprüngliche und  Normale  war,  aber  dann  der  Akzent  in  der 
j\lehrzahl  der  Fälle  gegen  den  Wortanfang  hin  auf  die  im  Grund- 
stamme betonte  Silbe  zurückwich,  und  zwar  erstens  da,  wo  das  Grund- 
wort auf  einer  andern  als  der  Endsilbe  betont  war.  zweitens  da,  wo 
die  betonte  Endsilbe  eines  mehrsilbigen  Grundworts  einen  ((-Vokal 
oder  einen  langen  Vokal  enthielt  oder  durch  den  Zusammenschluß 
von    konsonantischem    Grundstammauslaut     und     konsonantischem 


1)  liätselhaft  die  dunh  die  grammatisclie  Theorie  geforderten  Betonungen 
kutnnd-vänt-  nad-vnnt-  iitahiH-indni-  cctas-väiit- ;  keines  dieser  Wiirter  ist  in 
einein  akzentuierten  Texte  belegt. 


23  J.  \N'  a  c  k  e  r  n  a  g  e  1 , 

Suffixanlaut  zu  einer  positionsschweren  Silbe  geworden  war,  daß 
also  r/- Vokale  und  lange  Vokale  und  überhaupt  schwere  Silben 
den  Akzent  anzogen.  Diese  zweite  Auffassung  der  besprochnen 
Akzentvariationen  scheint  durch  die  Erscheinungen  der  Stamm- 
abstufung gefordert  zu  werden.  Aber  zweierlei  scheint  dagegen 
zu  sprechen  ^). 

Erstens  in  der  Flexion  der  Oxytona  auf  -idnt-  -mdnt-  rückt 
der  Akzent  nie  auf  die  Kasusendung,  sie  werden  also  nicht  wie 
die  Oxytona  auf  -änt-  behandelt,  sondern  wie  die  Barytona  auf 
•vant-  -mant-  -ant-;  es  heißt  z.  B.  im  Rigveda  ndanvätä  nrvdtä 
dyumäte  im  Gegensatz  zu  brltatd  hrltate,  und  ebenso  z.  B.  udanvdtl- 
im  Gegensatz  zu  brhati--).  Daraus  scheint  zu  folgen,  daß  als  sich 
der  xAkzent  der  Flexionsendungen  und  der  Femininalendung  fest- 
setzte, es  noch  *udd)2vant-  *nri:anf-  *dy''tmcmt-  (um  die  altindischen 
Wortformen  einzusetzen)  hieß.  —  Zweitens  erinnere  ich  an  die  im 
Altindischen  nachweisbare  Neigung,  in  Komposita  mit  Vorderglied 
auf  oxytones  i  ii  gegen  allgemeine  Regeln  statt  des  Vorderglieds 
das  Hinterglied  zu  betonen  (Göttinger  Nachr.  1909,  54  ff.).  Wenn 
nach  der  hier  in  Betrachtung  gezogenen  Auffassung  die  Oxytonese 
z.  B.  von  agnimdnt-  altertümlicher  wäre  als  die  Barytonese  z.  B. 
von  dhdni-uiant-  dyumnd-vant-  vrct-vant-  virdk-mcmt-,  und  auf  ur- 
sprünglich allgemeine  Betonung  von  -mant-  -rant-  schließen  ließe, 
so  müßte  man  auch  in  dieser  Betonung  der  Komposita  mit  Vorder- 
glied auf  oxytones  i  n  den  normalen  Akzent  der  betr.  Kompositions- 
klasse sehen,  womit  der  ganze  Kompositionsakzent  auf  den  Kopf 
gestellt  würde.  Auch  beachte  man,  daß  wenn  in  einem  Kompo- 
situm mit  Vorderglied  auf  i  ii  r  der  Ton  so  auf  das  Hinterglied 
fällt,  eine  merkwürdige  Vorliebe  dafür  besteht,  die  erste  Silbe  des 
Hinterglieds  zu  betonen,  sogar  dann  wenn  das  Hinterglied  als 
selbständiges  Wort  nicht  auf  der  ersten  Silbe  betont  ist  (Verf. 
Altind.  Gramm.  II  1,  298  und  Göttinger  Nachr.  1909,  55).  Das  paßt 
doch  nur  zu  Akzentschub  vom  Vorderglied  weg. 


1)  Die  Unbeweglichkeit  des  Akzents  bei  den  altindischen  Participia  Perfecti, 
sodaß  es  z.  B.  nicht  bloß  vidvädbhih  heißt,  sondern  auch  vidiisä  und  vidiisi,  ist 
von  beiden  Standpunkten  der  Betrachtung  aus  gleich  autl^'cillig. 

2)  Das  gelegentliche  Auftreten  oxytoner  Feminina  auf  -vati-  -matt-  ist  nicht 
durch  Oxytonese  der  Grundstämme  bedingt.  Sie  kommen  auch  neben  barytonem 
-mant-  -vant-,  ja  vorzugsweise  neben  solcliem  vor.  So  müßte  das  ^Maskulinum 
von  vedisch  vadhrimati-,  wenn  es  überhaupt  vorkiime,  vddhrimanf-  mit  Betonung 
der  ersten  Silbe  lauten.  Und  klassisch  ist  die  Oxytonese  von  Namen  auf  solches 
-vati;  dem  d  vorangeht,  also  für  Bildungen  vorgeschrieben,  in  denen  -vant-  nie 
oxytoniert  ist:  Pän.  VI  1,  220. 


Akzentstiidien  H.  29 

Gegenüber  diesen  Schwierigkeiten  ist  es  vorläufig  richtiger, 
die  geringe  Fähigkeit  des  i  u  und  der  sonantischen  Liquidae  und 
Nasale  zu  Hochtonigkeit  als  das  wesentliche  Moment  zu  betrachten, 
wofür  ich  auf  die  Ausführungen  von  i\Ieillet  Etüde  sur  retj^mo- 
logie  et  le  vocabulaire  du  vieux  slave  122  und  Mein.  Soc.  ling. 
15,  267  verweise. 

Es  scheint  übrigens  fast,  als  hätten  auch  die  griechischen 
Komposita  einen  Fall  auiFälliger  Nichtbetonung  von  i  u  r  I  auf- 
zuweisen. Die  dabei  anzunehmende  Akzentbewegung  wäre  der- 
jenigen in  den  altindischen  Komposita  entgegengesetzt. 

Im  Altindischen  wird  in  den  sogen.  Rektionskomposita  (oder 
„synthetischen"  Komposita)  durchaus  das  Hinterglied  betont,  wenn 
es  ein  Wurzelnomen  oder  mit  -t-  gebildet  ist,  und  zwar  selbst 
dann,  w^enn  ihm  das  privative  a(n)-  vorangeht,  das  sonst  in  solchen 
Komposita  den  Ton  an  sich  zieht,  z.  B.  vedisch  (jo-diili-  „Kühe 
melkend"  pathi-hr-t-  «Weg  bereitend"  a-jiir-  „nicht  alternd"  (Verf. 
Altind.  Gramm.  II  1,  214f.  ^  90  b.  91  a  a).  Das  Griechische  hat 
diesen  Kompositionstypus  in  weitem  Umfang  bewahrt,  aber  weicht 
in  der  Akzentuation  stark  ab. 

Xach  altindischer  Weise  auf  dem  Hintergliede  betont  sind 

1)  alle,  deren  Hinterglied  langen  Vokal  hat,  so  bei  Homer  mit 
r/ C-ofT/v  usw.  (vgl.  Fraenkel  KZ.  42,  262  f.),  a-ßX-^ta  ETt'.-ßXifj?  Tcpo-ßXf^t-, 
ä-Sjj.7]?  b.-0]y.-fiXBQ,  a-xar^TEc  b.-'/.<ptixv.c,  ßoo-TrXrjY'-  Trafva-TrXfjYa?,  mit  o)  zapa- 
SXtüTTE?,  a-YVü)Ts?.  (xaTa-'/.Xwv)-;?  •/]  197  ??)  a7ro-(p)pa)5  aTro-pw',';?,  in  der 
spätem  Literatur  teils  weitere  Komposita  mit  diesen  Hintergliedern 
z.  B.  -ßXif]?  (xspaovo-  vt'^o-),  -5|j//^(;  (v=o-),  -7.{J.rji;  (Soop-.-  otor^po-).  -zXr^z,  (aa- 
'ii-  avT'.-  alvo-  av.avd'O-  oiatpo-)  -^vw?  (aXXo-),  -ppw^  (a-  5ia-),  teils  solche 
mit  -xpac  (v=o-  -/aXxo-),  -i\i  (ooiru-),  -O'T]^  (vso-),  -O-vy]?  (t/Iil-  X'.jto-  veo-), 
-ziii  {;{i.o:{rj-  xpootaXXo-) ,  -ttXyjt-  (SaojrXfjTa) ,  -tt^^  (xspapLO-  jJLoXtß^o-), 
-x\p\i  (äTTO-),  -TtiTj?  (19-0-),  -TpTT]?  (a<x'f'.-),  -ßXtöc  (aY/'--),  -ßpoK  (%'- 
tojj.0-),  -TTtüx;  (a-),  -atpox;  ('foXXo-),  -rpw^  (doXaxo-  xoa[j.o-).  -ipioc  (a-). 
—  Textfehler  wie  v.[A'{'/oix=c,  bei  Find.  Nem.  5,  12  oder  sijxpa?  bei 
Euripides  fr.  197  (vgl.  Herodian  II  635.  30)  oder  Tpr/ößpcoTSi;  Ari- 
stoph.  Ach.  1111  sind  ohne  Belang.  Dagegen  scheint  echt  die  Bary- 
tonese  von  avtiTCT^^  „zusammengenagelter  Kasten",  öfters  in  Euri- 
pides Ton  (19.  40  usw):  aber  das  Wort  wird  ausdrücklich  als 
mytilenäisch  bezeichnet,  kann  also  aeolischen  Akzent  haben,  wenn 
nicht  seine  unetymologische  Bedeutung  Akzentwechsel  bewirkt  hat. 
Rein  poetisch  sind  {i-ETava-arrj?  vujj-'fö-ßae;  ßapi-ßa?  (Fraenkel  KZ. 
42,  262)  und  die  auf  -aix-.  —  Das  angebliche  -o((o;  kann  schon, 
weil  zweisilbig,  nifht  ganz  als  Ausnahme  gelten. 

2)  Alle  mit   anderm  u  als  dem  von  pa,  Xa:    o-.a-Tfäc   ä-o-o'fäc, 


30  J-  ^^  a  c  k  e  r  n  a  8  e  1 , 

TTsXsilo-ßac};.  Dazu  -ßdc  -oTcä?  -arä?,  die  aber  durch  die  andern 
Komina  auf  -a?  bestimmt  sein  können. 

Umgekelirt  sind  durchaus  baryton  die  Komposita,  deren  Hinter- 
glied i  0  oder  pa  Xa  aus  r  l  enthält.  So  bei  Homer  aiYt-XtTro?  Al'ii- 
X'.Tia,  vr/t?  wi'iBo.,  y_£p-vtßa,  oi-TUTO/a?  Si-TrXaxi  St-7rXa%a  tpi-TiXaxa,  u;rö- 
öpa  (zu  Scpy.o[j.ai),  nachher  z.  B.  -y^vitj;  ('/.at-),  -^h.^  (yoipö-),  -TpL']> 
(ocjXfpi-  olxö-  ODV-),  -pDs  (a-  aa-  [xovd-  oi-tpi-  itspd-  6{iö-  jtsXavö-),  -"/]Xd^ 
(s;r-  VS-),  ody^Xdc,  -oid^  ((psoai-),  -fpXo;  (oivo-),  -ccd^  (lipo?-),  -wpo^  [di- 
v.y.z-).  —  Dazu  kommen  die  attischen  Barytona  auf  -ßXstj;  -yXz^,  wie 
ßoöxXetj;,  /carwßXstj; :  es  versteht  sich  von  selbst,  daß  hier  ursprüng- 
lich /  griech.  Xa  stand,  Xs  erst  aus  dem  Verbum  eingeführt  wurde, 
aber  ohne  Änderung-  des  Akzents.  —  Der  spezifische  adverbiale 
Akzent  von  Wörtern  wie  ocTtpii  ureoSpa«;  äßpil  geht  uns  hier  nichts 
an.     Wegen  ocTrofppa?  siehe  oben  über  -ßäc. 

Im  Griechischen  haben  zu  verschiedenen  Zeiten  rhythmische 
Gresetze  Verschiebungen  des  Akzents  bewirkt.  Aber  hier  ist  solcher 
Gedanke  ausgeschlossen.  Wie  wäre  der  Gegensatz  zwischen  dicf- 
a'fäi  8iao'f(y.^(oq  und  [tovöCol  {xovöCoyoc  rhythmisch  zu  erklären?  Man 
muß  einfach  sagen,  daß  der  Vokalismus  den  Ausschlag  gibt,  lange 
Vokale  und  a  regelmäßig  betont  sind,  dagegen  t  ü  r  J  unbetont. 
Man  halte  dem  nicht  das  ionische  iTrtxs^  nebst  a^yiiei  entgegen, 
wo  das  Hinterglied  Hochstufenvokal  enthält  und  doch  nicht  be- 
tont ist.  BTiizei  ist  nicht  ein  Kompositum  dieses  Typus,  sondern 
muß  in  Rücksicht  auf  seine  Bedeutung  „der  Niederkunft  nahe", 
wie  man  immer  das  -ts|  erklären  mag,  zusammen  mit  seinem 
Synonymum  stüi'toxo?  zum  Typus  sTudpo'jpoc  gestellt  werden.  Das 
TüivoTdXc^  der  Grammatiker  (Herodian  I  43,  10)  mag  auf  sich  beruhen 
bleiben;  zudem  stehn  zweisilbige  Hinterglieder  auf  besonderem 
Bret. 

Mit  alten  Ablautverhältnissen  im  Sinn  der  Bemerkungen 
von  Streitberg  Indogerm.  Forsch.  3, 337  ff.  kann  das  auch  nicht 
wohl  zusammengehören:  -ßX7]T-  -ojxtji-  -7:\rf(-  -nX'qz-  -ßXoöx-  -ßpwt- 
enthalten  Tiefstufenvokale  und  sind  doch  betont.  Vielmehr  reiht 
sich  diese  Akzentvarietät  in  die  hier  besprochnen  Erscheinungen 
ein,  eventuell  in  dem  Sinn  (S.  28  oben),  daß  Betonung  des  Vorder- 
glieds ursprünglich  allgemein  galt,  und  dann  das  Hinterglied  den 
Akzent  anzog,  wenn  es  a -Vokal  oder  langen  (wenn  auch  tief- 
stufigen) Vokal  enthielt.  Aber  dafür,  daß  Betonung  des  Hinter- 
glieds das  Primäre  war,  also  Schub  des  Akzents  von  /  u  r  J  weg 
stattfand,  spricht  der  Umstand,  daß  für  diese  ganze  Kompositions- 
klasse sonst  Betonung  des  Hinterglieds  normal  ist. 

Wie  weit  diese  beiden  Arten  kompositioneller  Akzentbewegung 


Akzentstudien  II  31 

in  die  Grundsprache  zurückreichen,  wie  weit  sie  bloß  dem  Ur- 
indischen einerseits  und  dem  ürgriechischen  anderseits  angehören, 
wage  ich  nicht  zu  entscheiden.  Ich  bemerke  nur  noch,  daß  es  bei 
den  Komposita  für  den  Akzent  nichts  ausmacht,  ob  i  u  r  J  Einen 
Konsonanten  hinter  sich  hat  oder  mehrere. 

3. 

In  der  Akzentweise  von  der  ersten  eben  besprochnen  Gruppe 
denominativer  Suffixe  verschieden  ist  eine  zweite,  bestehend  aus 
solchen,  welche  Akzentuierung  der  Endsilbe  des  zu  Grunde  liegen- 
den Stammes  fordern,  auch  wenn  das  Grundwort  auf  einer  andern 
Silbe  betont  ist  ^). 

Unur.sprünglich  scheint  derartige  altindische  Akzentuierung 
bei  den  Zeitadjektiven  auf  -tana-.  Nach  Pilnini  IV  3,  23  sind  sie 
entweder  paroxytoniert  oder  proparoxytoniert,  also  z.  B.  divätäna- 
und  äivtdana-  von  üwa  „bei  Tage".  Aber  die  akzentuierten  Texte 
kennen  nur  einerseits  nu-tana-  „jetzig"  svds-tana-  „crastinus",  ander- 
seits adhunü-iäna-  ;.jetzig"  prätas-tdna-  „morgendlich"  sanä-tdna- 
„immerwährend"  ^).     Ebensowenig  ist  mit  der  Regel  Pän.VI  1,  219 


1)  Zu  den  diese  Akzentuation  fordernden  Denominativ-Suffixen  gehören  nach 
der  Grammatik  (Pän.  VI  1,  193)  außer  den  nachgenannten  noch  die  nominal- 
bildenden -ika-'m  äldrsil-a- :  älcarsa-  (Akzent?)  „das  Ansichziehen"  und  ävasathilca-: 
ävasathd-  ,. Wohnung"  Pän.  lY  4,  9.  74:  -bhalda-  und  -vidha-  Pän.  lY  2,  54,  eigenil. 
Hintergliedor  von  Kompp.  (Altiud.  Gramm.  111,229  §  93  cß  und  293  §  113bß 
Anm.) ;  -ya-  im  Hinterglied  wort  hliägya-  Pän.  IV  4,  181 ;  -äni  in  den  vedischen 
mudgaJdm-  „Frau  des  inüäyala-"  Yärtt.  5  zu  Pän.  lY  1,  49,  wozu  noch  v.  ilr- 
jäni-,  Fem. -Bildung  zu  lirj-,  gestellt  werden  könnte,  während  sonst  die  Feminina 
auf  -änl-  oxyton  sind,  außer  daß  imruh'ttsän'i  sich  nacli  seinem  ^Maskulinum  puru- 
IciUsa-  gerichtet  hat.  —  Die  Grammatik  lehrt  auch  für  die  Zeitadverbien  auf  -rld 
solche  Betonung;  aber  in  den  uns  vorliegenden  Belegen  ist  einfach  der  Akzent 
des  Grundwortes  festgehalten.  Rätselhaft  ist  vorläufig  der  Flexionsakzent  der 
Xumeralia  im  Altindischen,  z.  B.  vedisch  daidhhih  dasdmt  und  dasändm  von  ddsa, 
wie  auch  die  durch  Germaniscli,  Litauisch,  Slavisch  bezeugte  Paroxytonese  der 
Ordinalia  «ew;j<os  dehütos  gegenüber  neun  dehn  (Brugmann  Grundr.  -  II  2,57). 

2)  Zur  Regel  der  Grammatiker  stimmt  RV.  tädünä  „dann"  (nur  I  32,  4<i), 
wenn  man  es  auf  die  einzig  mögliche  Weise  analysiert,  d.  h.  als  Instrumental  einer 
Al)leitung  mit  -tna-  aus  einem  'tdd-i.  Hierin  stäke  vedisch  idt  ,.so"  und  die 
enklitische  Partikel  i.  Allerdings  tritt  diese  im  Rigveda  fast  nur  hinter  sdin 
und  Akkus.itivformcn  auf  -mn  ein,  während  sonst  m  üblich  ist.  Aber  IX  71,  G^ 
hegt  e  (zu  lesen  d  i)  vor;  e1)en80  in  den  awestischen  Gäthäs  i  und  im  Griechischen 
das  i  von  o'jTtoct  usw.  hinter  verschiedenen  Auslauten.  Also  ist  l  nicht  aus  Im 
entstanden,  sondern  nur  aus  dissimilatorischcn  ^lotiven  hinter  -m  bevorzugt.  Ist 
dies  richtig,  so  haben  wir  in  iädUnä  Schub  des  Akzents  auf  die  dem  Sufrix 
vorausgellende  Silbe.  Allerdings  griechisch  -t  könnte  zur  Konstruktion  eines 
*tädi    veranlassen.    —    Roth    im    Wörterbucli    sclieint    tädünä    als     vrddhierende 


32  J.  W ackern a gel, 

hier  etwas  anzufangen,  wonach  in  Namen  auf  -vaü-  ein  dem  -vati- 
vorausgehendes  ö  stets  den  Ton  hat.  auch  wenn  im  Grundwort 
der  Ton  auf  einer  andern  Silbe  ruht,  z.  B.  im  Stadtnamen  puskani- 
vati-  nsDXsXaöjx'.c;  gegenüber  vedisch  imskara-  „Lotus". 

Dagegen  alt  ist  diese  Weise  außer  bei  den  oben  S.  '20 ff.  be- 
handelten Adverbien  auf  -tas  und  -tra  zunächst  bei  den  Modal- 
Adverbien  auf  -thä.  Paroxytonese  findet  sich  hier  nicht  nur  bei 
den  Bildungen  aus  Oxytona  wie  anydtliä,  sondern  auch,  gegen 
das  Grundwort,  in  RV.  pürväthä  gegenüber  parva-,  visvdthä :  visva-, 
AV.  nämdthä:  ndman-,  SB.  itaruthä:  ttara- und  ubhaydthä:  uhlidya-, 
und  in  den  allerdings  aus  keinem  akzentuierten  Texte  nachzu- 
weisenden ((pardtJiä:  dparu-,  ekdthd :  eka-,  sarvdfhä:  sdrva-.  Es 
widerspricht  das  vedische,  der  klassischen  Sprache  fremde  rtiithä 
„regelrecht"  zu  rtu-.  Diese  Ausnahme  ist  sehr  lehrreich.  Offenbar 
verhält  sich  rtuthd  zu  pnrvdihä,  wie  gätu-wdnt  zu  Idmä-vant-.  d.  h. 
H  als  Auslaut  des  Grundworts  ist  vor  -tltä  grad  so  wenig  akzent- 
fähig als  vor  ->ifant-,  also  neben  der  allgemeinen  Regel  der  Pa- 
roxytonese gilt  für  -1110  die  zweite,  daß  wenn  durch  die  obligate 
Paroxytonese  der  Ton  auf  ein  u  zu  stehen  käme,  er  auf  das  Suffix 
weiterrückt.  Natürlich  sollte  man  entsprechend  auch  -i-thä,  sowie 
-a-thä  aus  -n-tlm  erwarten;  aber  eine  -//^r7-Bildung  aus  einem 
i-Stamme  ist  leider  nicht  zu  belegen,  und  die  einzige  aus  einem 
n-Stamme,  nämdthä,  stimmt  nicht.  Aber  diese  Ausnahme  ist  wohl 
begreiflich:  '^'-athä  konnte  sich  neben  den  vielen  -dthä  aus  a-Stämmen 
nicht  halten.  Umgekehrt  fällt  die  Oxytonese  auf  bei  kathä  „wie?" 
Aber  jAw.  kn^a  sichert  ein  altiran.  *ki<^ä-^,  wofür  gAw.  jAw.  kad-ä 
wohl  nur  defektive  Schreibung  ist.  Danach  darf  ursprüngliches 
*knthä  auch  für  das  Altindische  angesetzt  werden;  und  dieses 
mußte  so  gut  als  rtiitliä  Endton  haben.  Als  in  der  ersten  Silbe 
a  für  11  eintrat,  hielt  sich  der  alte  Ton. 


Bildung  aus  einem  ^tadttna-  zu  fassen,  worin  Häcli  Korrelat  mit  ydcU  wäre.  Aber 
Vrddhi  fordert  im  Altindischen  Udättierung  der  ersten  oder  der  letzten  Stamm- 
silbe. Gegen  dieses  unbedingt  geltende  Gesetz  verstößt  nach  den  Petersburger 
Wörterbüchern  vaisnavyä-  als  Adjektiv  zu  visnu-.  Aber  dieses  basiert  nur  auf 
dem  Spruche  VS.  1,12  =  10,6  pavitre  stho  vais^avyäu.  Und  hier  wird  durch 
die  Parallelfassung  des  Taitt.  Brähmana  III  7,  4,  11  pavitre  stJio  vaisnavt  bewiesen, 
daß  darin  einfach  die  jüngere  Form  des  Nom.  Dualis  von  vaisriavi-,  dem  Fem. 
des  vom  RV.  an  gemeinüblichen  vaimavd-,  steckt.  (Vgl.  vaisnavi  als  Akk.  Du.  in 
dem  Spruch  MS.  I  2,  II  [21,  9.  10]).  Auf  was  für  einen  femininal  ausgedrückten 
Begriff  das  vaütjtavi  -vyäii  geht,  ist  nur  zu  erraten,  was  übrigens  auch  bei  der 
von  Roth  vertretenen  Auffassung  von  ccmnanyäu  als  Dual,  niask.  von  vaisnavyä- 
gelten  müßte,  da  pavitra-  durchaus  Neutrum  ist. 


Akzentstiulien  II.  33 

Dieselbe  Akzentregel  gilt  für  die  Adverbia  auf  -tä :  man  be- 
tont stets  -dtä,  auch  gegen  den  ursprünglichen  Akzent  des  Grund- 
worts wie  in /)?<m.wifa  „nach  Menschenart:  purum-,  samf^ä  „immer" : 
säna-.  Aber  die  weitere  Regel,  daß,  wo  dem  -tä  ein  /  u  oder  a 
aus  Nasalis  sonans  vorausgeht,  der  Akzent  auf  das  Suffix  hinüber- 
wandert, ist  ähnlich  im  Zurückweichen,  wie  bei  -tara-  -tama-  (oben 
S.  22  nebst  A.  2),  In  dem  isolierten  dvita  ist  der  zu  fordernde 
Akzentschub  eingetreten;  aber  hähutä,  sowie,  wenn  man  diese  als 
Adverbia  betrachten  darf,  sumnita  und  abrahmdtä  folgen  der  Regel 
der  Paroxytonese  (vgl.  Göttinger  Nachr.   1909,  60). 

Daran  schließen  sich  die  Nominalabstrakta  auf  -tä-  -tat-  -täti-. 
Bei  diesen  allen  gilt  als  Hauptregel  die  Akzentuierung  des  dem 
Suffix  nächst  vorausgehenden  Vokals,  z.  B.  hinter  a-Auslaut  im 
Rigveda  a>7,9/^?-^7/'/:  drista-,  upard-tät- :  upara-,  jyestM-täti-:  jyestlia-, 
rt-h'i-tät-:  vfka-,  sarvd-täti:  sdrva-  (abweichend  RV.  dsta-täti-  avtra- 
tä-  AV.  (Idhsa-täti-  mit  Betonung  des  Grundworts).  —  Was  wir 
aber  weiter  postulieren  müssen,  Oxytonierung  dieser  Suffixe  hinter 
f-  u  r  und  hinter  ursprünglich  vorhandner  Nasalis  sonans,  ist  dem 
Altindischen  verloren  gegangen :  hdndhu-  wurde  vor -tä- zu  handhü-, 
vdsu-  vor  -tu-  und  -täfi-  zu  vasu-,  aber  der  weitere  Schub  des  Ak- 
zents unterblieb.  Ebenso  sünftä  neben  ^simr-.  Daß  das  Fehlen 
der  postulierten  Oxytonese  hier  auf  altindischer  Neuerung  beruht, 
ist  Göttiuger  Nachr.  1909,  58  ff.  aus  griech.  ta/oty]?  avSpor/^?  (aus 
ig.  nr-tid-)  und  ähnl.  erwiesen  worden. 

Ein  Bedenken  gegen  Verwertung  des  griechischen  -zr^  könnte 
den  Bildungen  entnommen  werden,  wo  dieses  hinter  Stämmen  auf 
0  erscheint,  also  die  Oxytonese  sicher  nicht  altererbt  sein  kann. 
y.oo'fOTTjC  ist  bereits  aaO.  59  erledigt;  öYjior/j?  mag  als  homerisches 
Rätsel  bei  Seite  bleiben.  Aber  schwierig  scheint  erstens  ßtoti], 
das  nicht  bloß  homerisch,  sondern  nach  dem  mehrfachen  Zeugnis 
des  Demokrit  auch  neuionisch  war  und  auch  den  attischen  Dichtern 
nicht  fehlte.  Wie  paßt  seine  Oxytonese,  wenn  es,  wie  zuletzt 
Fraenkel  KZ.  43,  208  eingehend  darzulegen  versucht  hat,  Abstraktum 
zwar   nicht  des  hysterogenen  ,3io<; '),    aber    des  durch    altind.   }<rd- 


1)  Die  L'nursiirünglichkeit  von  l^t'o;  liat  Sclmlzo  erkannt  GGA.  16iJ7,  9Ü»j  A 
Er  bezeichnet  es  als  ein  aus  dem  verbalen  'J'hema  ßiio-  zuriickgebildetes  junges 
Wort.  Aber  ich  kann  mir  eine  .solche  Riukl)ildung  nicht  /.urechtlegen.  Ist  ßiov, 
die  einzige  bei  Homer  und  in  den  Hymnen  belegte  ANOrtforni  (wiihrend  bei  Ilesiod 
l^'o;  durchdekliniert  wird),  von  Haus  aus  ein  akkusativischer  Infinitiv  nach  Art 
der  oskisch-umbrischen  auf  -um'^  Im  \'.  .lahrhundert  rückt  in  xö  C^/  auch  wieder 
ein  Infinitiv  in  die  Sjibäro  von  ':!(o;  ein.  —  Der  Name  'i'lfy^aßtoc  ist  nicht  als  Baliu- 
vrihi,  sondern  das  Ilinterglied  als  Nomen  verbale  zu  verstehen. 
Kgl.  Ges.  d.  Wiss.    Nadiricliten.     Phil-hist.  Klasse.     1914.     Heft  1.  8 


34  J.  \V  a  c  k  e  r  n  a  g  e  1 , 

lat.  vrvns  usw.  bezeugten  indog.  Adjektivs  ()"im-  „lebendig"  ist, 
und  also  mit  lat.  vTta  aus  *vTvHä  und  lit.  gyvatli  „jenseitiges  Leben, 
Besitztum"  gleichgesetzt  werden  darf?  Nun  gegen  das  kurze  t 
will  ich  nichts  einwenden,  da  durch  gäthisch-awestisches  jva-  (d.  i. 
Mva''-)  und  got.  (ikva-  eine  Nebenform  indog.  g^iito-  gesichert  ist 
(vgl.  Schulze  GGA.  1897,  908  A.  1).  Aber  wer  ßioiTi  als  Nominal- 
abstrakt erklärt,  bleibt  die  Erklärung  des  im  Griechischen  eben- 
falls alten  ßiotog  schuldig.  Denn  Nominalabstrakta  auf  -xoc,  gibt 
es  bekanntlich  nicht.  Dagegen  [iioxoc:  ^j'-oxi^  werden  völlig  klar, 
wenn  wir  sie  zusammenstellen  mit  den  Verbalabstrakten  Ttöiog:  Tzozf^- 
xoc,  (s.  unten!),  weiterhin  mit  vöoto?  (pöpto?  yöpio?  einerseits,  ßpovri] 
EoptTj  ocpsTY^  '{s.vzxii  TütVDTTj  xsXeTTj  USW.  anderseits.  Also  ist  ßto-to; 
wie  apo-TO?  zu  verstehen,  und  ßio-  ist  die  im  Aorist  sßiwv.  in  äva- 
ßtcöay.o^ai  usw.  vorliegende  Verbalwurzel  gio-,  deren  Ablaut  Ver- 
hältnis zu  dem  gie-  des  Präsensstammes  noch  klarzustellen 
bleibt').  Schon  Ehrlich  (Zur  indogerm.  Sprachgesch.  44)  hat  das 
Richtige  gesehen  (vgl.  auch  Brugmann  Griech.  Gramm.  *  28ö).  — 
Übrigens  wäre  wohl  denkbar,  daß  erst  im  Griechischen  ßiorvj  zu 
ß'.'oTo?  nach  der  eben  behandelten  Entsprechung  -j^-to?:  -tt]  hinzu- 
gebildet wurde.  Während  nämlich  ßioro?  bei  Homer  vierzig  Mal 
vorkommt,  in  den  Hymnen  zwei  Mal,  bei  Hesiod  sieben  Mal,  ist 
ßtotYj  innerhalb  dieser  ganzen  Litteratur  nur  an  der  Einen  Stelle 
S  565  pirjtoTT]  ßioTYj  TtsXsi  avO-pwTto'.aiv  belegt,  außerdem  als  antike 
Variante  zu  W  411  xojxiSr].  Wie  sich  zu  ßior^  das  späte  ßtotTj? 
[Akzent?]  (im  orphischen  Homer-hy.  7  (8),  10  und  alte  Korruptel 
in  der  Septuaginta  Prov.  5,  23)  und  das  von  Apollonius  Rhodius 
2,  1006  an  bei  den  Daktylikern  vorkommende  [iioxipioc,  ^)  verhalten, 


1)  Vgl.  awest.  jyätii-  jyati- ;  aksl.  zivotä  ist  wohl  ähnlich  zu  beurteilen  wie 
das  im  Altindischen  untei*  dem  Einfluß  von  jlvä-  jivati  aus  *j(ijyätu-  umgeformte 
jlvätu-  d.  h.  eine  dem  griechischen  ßtoTo;  entsprechende  Wortform  ist  nach  zivü 
^iva  im  Anlaut  erweitert  worden. 

2)  Gleichgebildet  wie  cpiÄOTT^ato;  bei  Homer  und  vcOT/jCft'j:  bei  Antiphon  Soph. 
(Diels  Yorsokratiker  ■^  590,  IG j  und  Ps.-Phokyl.  213.  Ebenfalls  dahin  gehört  ßpo- 
rrj5to;,  durch  Haplologie  aus  *ßpoTOTrjato;,  also  „dem  Menschentum  eigen,  mensch- 
liche Art  an  sich  tragend" :  der  älteste  Beleg,  Hesiods  ßpo-r/jata  k'pya  (E.  773), 
schließt  sich  deutlich  an  Homers  cpiXoTT^aia  'ipya  an;  bei  Pindar  P.  5,3  „ßpoTr,3to; 
'■h-qp  (bringt  ro-aou  zapaoovxo;  den  Reichtum  aufwärts)"  ist  es  nahezu  zur  Bedeutung 
von  ßpo-'i;  abgeplattet.  Schulze  Latein.  Eigennamen  541  A.  7  deutet  ßp&TT,-3to; 
nach  '18c(v.r,-(Tto;   als  „Sohn   einer    sterblichen  Mutter".     Aber   erstens   dienen  die 

"^  auf  indog.  -tio-  sonst  nur  lokal  „an  dem  und  dem  Ort  befindlich", 
.ß  so  Hesiods  ßpoirjata  epya  als  mißverständliche  Verwendung  gefaßt 
mers  cpiXoTr^aia  spya  getrennt  werden. 


Akzentstudien  II.  35 

ist  nicht  ganz  klar.  Auch  neben  Homers  Tuivur^^  „Verstand"  (z.B. 
sl§o<;  xai  ^'.vur/]v  o  71)  hat  Anyte  Anth.  Pal.  VII  490,  3  y.äXXso?  xal 
mwrc/.zoQ  (Planudes  -ivoi-^toc)  gestellt. 

Dann  Homers  ^roTf^to?  TroTfjta  „Trinken,  Trank".  Seit  Ebel 
KZ.  1,  303  erklärt  man  es  als  Haplologie  aus  *7coTOt'ir]To<;  *7roTOTY]Ta, 
und  damit  wäre  doch  wohl  ein  ALkzent  ^liozorri^  gegeben.  Aber 
die  Erklärung  scheitert  an  semasiologischen  Bedenken :  die  Feminina 
auf  -TTj?  werden  in  älterer  Zeit  nur  von  Adjektiven  und  Person 
bezeichnenden  Substantiven  gebildet,  und  zwar  meist  als  abstrakte 
Eigenschaftsbezeichnungen.  Beide  Requisite  wären  bei  ttott]?,  wenn 
aus  *7:oTÖiYjc,  vernachlässigt,  während  gegen  das  erste  erst  philo- 
sophische Termini  des  IV.  Jahrhunderts  wie  y.ua^diTjc  TparcsCötir]^ 
verstoßen,  gegen  das  zweite  bloß  das  homerische  §7jtor/jc  „Kampf 
und  in  andrer  Weise  das  nachhomerische  vsdr^«;  vsÖTa(;  „Jungmann- 
schaft". Es  darf  ein  andrer  Weg  der  Erklärung  versucht  werden. 
Mit  TTOTfjT-  pflegt  bei  Homer  sötjtd?  verbunden  zu  sein ;  es  wechselt 
in  dieser  Verbindung  mit  'kogic,  ^).  Demgemäß  sind  wir  durchaus 
gehalten  darin  ein  feminines  Verbalabstraktum  zu  sehen.  Das 
attische  Abstraktum  tzqzoq  läßt  auf  ein  einstiges  ^tzot-q  schließen. 
Und  das  ist  der  Formel  zu  Grunde  zu  legen.  Die  Verbindung 
sÖTjToo?  ■f^ok  *'Koz-qQ  ergab  bei  Erweiterung  von  *jrot7jc;  zu  Trorr^to;; 
einen  schönen  Hexameterschluß.  Und  nur  im  Ausgang  des  Hexa- 
meters ist  auch  sonst  Tiotf^Tog  erhalten ;  dazu  kommt  dann  der  nach 
sSttjxuoc  y^0£  ;roT?^Toc  gebildete  Hexameteranfang  ßpcotov  r^dk  ;:oTfjta 
a  407.  Wenn  aber  irotr^xoc  eine  von  den  Dichtern  speziell  für  den 
Vers  geformte  Umbildung  von  *;rotr^g  ist,  so  setzt  dies  allerdings 
voraus,  daß  zur  Zeit  dieser  Umbildung  -z-q-  und  -tvjT-  noch  gleich- 
wertig waren,  etwa  "Tayor?^?  und  Tayotr/iog  mit  einander  wechselten. 
(Doch  setzten  auch  Spätre  ßiofK]?  tt'.vutt^?  neben  ßtotT],  Trivur/]:  oben 
S.  34  f.)  Sonst  hat  sich  -tri-  als  Suffix  der  Nominalabstrakta  im 
Griechischen  nicht  gehalten  (wie  es  ja  auch  im  Latein  auf  ein 
Minimum  beschränkt  ist):  ßtoiT]  ist  oben  erledigt,  der  kretische 
Genetiv  vsoia?  muß  wegen  des  Akkusativs  Veota  auf  Haplologie 
beruhen,  wie  Bechtel  BB.  25, 162  erkannt  hat  (Brause  Lautlehre 
der  kret.  Dialekte  197),  und  pamph.  //sßora  hat  Fraenkel  KZ. 
43,  208  vielleicht  richtig  als  Nachbildung  nach  ßto-cYj  gedeutet. 


1)  Der  Ers<atz  des  der  altepischen  Kunstsiirachc  angehörigen  ior^-j;  durch 
ßowTj;  {iw'y-fi  neben  roTfjx-,  durch  ß[>ä)3i;  neben  -oa;;  ist  auf  die  Odyssee  und 
einen  jungen  Al)schnitt  des  Ilias  (T  205.  210)  beschränkt.  Er  ist  durch  den 
.Sprachgebrauch  einer  Jüngern  Zeit  bedingt,  und  es  beginnt  darin  die  Verdrängung 
des  alten  Vcrbums  des  Essens  durch  das  Vcrbum  des  \erschlingens. 

3* 


36  J.  W  a  ck  e  r  n  a  g  e  1 , 

Es  kommt  nun  aber  zu  den  griechischen  Belegen  für  Akzent- 
schub in  diesen  Bildungen  das  in  der  frühern  Abhandlung  über- 
sehene höchst  wertvolle  Zeugnis  des  Germanischen  hinzu.  Erstens 
für  -i--tä  auch  bei  nicht  oxytonem  Grundwort.  Urgermanisch  -epö 
steht  fest:  daß  sich  im  Gotischen  -ipa  das  ursprüngliche  fortsetzt, 
die  vereinzelten  aupida  vairpida  auf  Dissimilation  beruhen,  wird 
durch  die  Schwestersprachen  sieber  erwiesen.  Zweitens  für  den 
Akzentschub  bei  anderm  kurzem  Auslaut  des  Grundworts  als  a  e  o. 
Zwar  bei  den  Adjektiven  auf  -u-  ist  das  Abstraktum  der  o-Stämme 
üblich.  Aber  got.  junda  kann  vermöge  seines  d  nur  indog.  imintä 
wiedergeben.  Sein  Gegensatz  zu  -ipa  ist  schlechterdings  nur  aus 
unserm  Gesetze  erklärbar^). 

Ja,  wenn  ich  recht  sehe,  liefert  das  Germanische  noch  ein 
weiteres  Beispiel  des  Akzentschubs  :  ags.  hui  älter  Injid  „Familie, 
Grundstück  von  bestimmter  Größe"  ist  durch  sein  d  eine  crux.  -). 
Offenbar  ist  es  Abstraktum  zu  dem  als  Vorderglied  von  Zusammen- 
setzungen vorkommenden  htj-  hliv-  „familiaris",  weicht  aber  durch 
sein  d  von  den  andern  mit  dem  indogermanischen  -/"ä-Suffix  gebildeten 
Nominalabstrakta  des  Angelsächischen  ab:  alle  haben  -d,  keines 
sonst  -d.  Zwingend  ergibt  sich  die  Folgerung,  daß  in  lä^id  gerade 
so  gut  wie  in  got.  junda  dem  -^r7,-Suffix  eben  nicht  ein  ß/o-Vokal, 
sondern  ein  solcher  Laut  vorausgegangen  sein  muß,  der  in  der 
Grundsprache  Schub  des  Akzents  auf  das  Suffix  forderte.  Nun 
kann  vom  Standpunkt  des  Angelsächsischen  natürlich  das  l  von 
lil^id  gerade  so  gut  auf  indog.  /  als  auf  c  zurückgehen  und  der 
Stamm  hij-  hnv-  ein  grundsprachliches  keliii-  repräsentieren.  Von 
dem  mußte  aber  nach  allen  bisherigen  Darlegungen  das  Abstrakt 
grundsprachlich  keiuita,  urgerman.  Jäwidö,  also  eben  angelsächsisch 
Jüjid  lauten.  Und  dieser  zunächst  nur  postulierte  Stamm  indog. 
kekä-  ist  zwar  in  den  germanischen  Sprachen  nicht  belegt,  liegt 
aber  tatsächlich  in  lat.  clvis  vor;  ags.  Mßd  deckt  sich  also  fast 
völlig  mit  lat.  civitas,  nur  daß  dieses  auf  das  mit  -fä-  gleichwertige 
und   im  Latein  fast   völlig   an   dessen  Stelle   getretene   -^«^-Suffix 

1)  Wenn  wirklich  lat.  iuuenta  eine  verhältnismäßig  junge  Bildung  ist,  wie 
Scholl  Indog.  Forsch.  31,  309  ff.  glaubt  nachweisen  zu  können,  so  haben  wir  keine 
Sicherheit,  daß  es  bereits  in  der  Grundsprache  ein  iuuntd-  gab;  denn  die  andern 
Si)raclien,  die  das  Wort  iuuen-  erhalten  halien,  bilden  das  Abstraktum  anders. 
Das  macht  uns  keine  Schwierigkeit.  Als  germanische  Neubildung  liefert  junda 
eigentlich  noch  gewichtvolleres  Zeugnis:  weil  es  dann  andre  auf  indog.  -ntä  aus- 
gehende Abstrakta  als  Muster  voraussetzt.  Aber  Schölls  Beweisführung  ist  verfehlt. 

2)  Bei  der  Behandlung  dieses  Wortes  durfte  ich  mich  des  wertvollen  Bei- 
rates von  Morsbach  erfreuen. 


Akzentstudien  II.  37 

ausgeht.  Nun  wird  auch  das  Verhältnis  von  Jä^id  zu  seinem  Sy- 
nonym ahd.  hnvlda  klar,  zu  dessen  auf  urgerm.  p  zurückgehendem 
d  das  ags.  (/  nicht  stimmt;  hinlda  ist  eben  vom  Stamme  hiiva- 
gebildet,  nicht  vom  Stamme  Inwi-,  oder  aber  ein  einst  vorhandenes 
ahd.  *h7wita  ist  dem  großen  Haufen  der  Abstrakta  auf  -ida  (got. 
-ipa)  angeglichen  worden. 

Auf  die  baltisch-slavischen  Verhältnisse  wage  ich  nicht  näher 
einzugehen.  Doch  stimmt  litauisch  -cda  (Gen.  sing,  -ätos)  zu 
ai.  -dtä;  während  im  Slavischen  die  Oxytonese  vorherrscht  (vgl. 
Hirt  Der  indogerm.  Akzent  281.  Vondrak  Vergleich.  Slav.  Grramm. 
I  443) :  stammt  sie  aus  den  Verbalabstrakta  auf  indog.  -fn  ? 

4. 

Während  das  Altindische  bei  den  eben  besprochnen  Suffixen 
nur  die  eine  Hälfte  der  alten  Regel :  Betonung  des  Stammauslauts 
vor  dem  Suffix,  bewahrt  hat,  zeigt  sich  bei  einem  zuletzt  zu  be- 
sprechenden auch  im  Altindischen  noch  die  andre  Hälfte:  Schub 
des  Akzents  auf  das  Suffix  bei  bestimmter  Qualität  des  Stamm- 
auslautes. 

RV.  IV  41,4  (Indra  und  Varuna  werden  angerufen)  asminu 
ojisthüiH  ..  nt  vadltistam  cdjrain  yü  no  dnreco  vrJcdtir  dahhftih  ist 
ein  Nomen  crMti-  belegt.  Sichtlich  haben  wir  hier  ein  denomina- 
tives  Suffix  -fi-,  das  auf  den  Akzent  gleich  wirkt,  wie  die  -tä- 
Suffixe:  genau  wie  in  ved.  vyhl-tät{i)-  „Verderben,  Raubanschlag", 
ist  in  diesem  vrhl-ti-  der  nachweislich  ererbte  Akzent  von  rrka- 
auf  dessen  zweite  Silbe  geschoben.  Weniger  klar  als  der  formale 
ist  der  semasiologische  Charakter  der  Bildung.  Pän.  V  4,  41  stellt 
sie  mit  ji/csthdfatiin  RV.  V  44,  l''  zusammen:  beide  sollen  dem 
Grundwort  synonym  sein  mit  Beifügung  der  Bedeutung  der  Vor- 
züglichkeit. Das  trifi't  auf  das  konkretisierte  Abstrakt  jyesthdtäfi- 
„Oberherr"  in  der  Hauptsache  zu.  Also  wäre  auch  rrliäti-  „einer  der 
in  hervorragendem  Maß  Wolf  ist".  Jedenfalls  ist  es  hier  meto- 
nymisch „ein  gefährlicher  bösartiger  Mensch".  Das  Genus  ist  nicht 
ganz  sicher  zu  ermitteln.  Man  wäre  von  vornherein  geneigt  es 
als  Maskulinum  zu  nehmen;  aber  da  man  mit  Ludwig  darevo  r. 
dabhttih  als  koordinierte  Prädikate  verstehen  kann  („der  von 
schlechtem  Wandel,  Räuber,  Betrüger"),  ist  Genus  femininum  nicht 
völlig  ausgeschlossen  '). 


1)  Bartholomae  stellt  mit  ai.  vrkidi-  das  i>\n\i  und  scblecht  bezeugte  jAw. 
galöti-  „Itäuber"  (Altiran.  Wb.  439):  .jAw.  (jaw-  ..liiuibcr'*  zusammen.  Vgl.  jAw. 
ymotilftj-  ,.Raubei"  oder  „Riiuberbandc". 


5g  J.  W  a  c  k  e  r  n  a  g  e  1 , 

Nun  führt  Kätyäyana  im  Vjirttika  8  zu  Pfm.  VI  3,  35  vrkäti- 
als  eine  der  Bildungen  an,  worin  das  Suffix  an  ein  Grundwort 
maskuliner  Form  auch  bei  femininer  Bedeutung  tritt;  lehrt  also, 
wie  Patanjali  erklärt,  ein  vrMti-,  das,  begrifilich  auf  vriit-  basiert, 
„"Wölfin  (von  besondrer  Art)"  bedeutet  (vr^i  prasastä  Haradatta 
in  der  Padam.  zu  Pän.  VI  3,  35  p.  594).  Kätyäyana  kann  das 
nicht  aus  den  Fingern  gesogen  haben,  noch  auch  gab  die  Rigveda- 
stelle  auch  nur  von  ferne  eine  derartige  Deutung  an  die  Hand. 
Es  liegt  hier  ein  Zeugnis  über  tatsächlichen  Sprachgebrauch  vor: 
vrJcäti-  muß  entweder  nur  oder  wenigstens  auch  etwas  wie  „Wölfin" 
bedeutet  haben. 

Tatsächlich  ist  -ti-  in  einem  zweiten  alten  Wort  als  Femininal- 
suffix  bezeugt:  vom  RV.  an  dient  ytivatl-  als  Femininum  von 
yüvan-  „juvenis".  Vorzüglich  stimmt  dessen  Akzent  zu  dem  von 
vrkdti-:  er  verhält  sich  genau  dazu  wie  der  von  inuntä-  zu  dem 
von  ig.  -etrJ  in  den  Abstrakta  aus  -o-Stämmen.  Formal  und  auch 
(soweit  vrkdti-  femininisch  ist)  begrifflich  gehören  vrkdti-  und  ijavati- 
zusammen  und  erweisen  ein  Suffix  -ti-,  das  gerade  durch  seine 
Absonderlichkeit  und  Vereinzelung  den  Eindruck  eines  alten  Erb- 
stücks macht. 

Ohne  Kenntnis  der  Beziehung  von  vrkdti-  zum  Femininum 
stellt  es  Fraenkel  Nomina  ag.  2,  196  f.  unter  dem  Beifall  von 
Meillet  Bulletin  Soc.  ling.  18,  p.  CCXLVI  zusammen  mit  AV. 
YV.  patti-  „Fußgänger",  dessen  iranische  Entsprechung  nun  in  alt- 
pers.  pasti-  (NR^  43  tttä  pastis  utn  asabära)  zu  Tage  getreten  ist, 
und  das  klassisch  eine  zweite  Form  padati-  neben  sich  hat ;  ferner 
mit  YV.  khaJati-  „kahlköpfig",  und  setzt  das  -ti-  dieser  Nomina  dem 
-ta  von  Nomina  wie  Itzkott.  gleich.  Für  patti-  ist  die  Kombination 
mit  -xa  einleuchtend,  für  klialati-  annehmbar.  Auch  ved.  addludi- 
„im  Besitz  der  Wahrheit  befindlich"  aus  addlid-  (jAw.  und  altpers. 
azdä)  „gewiß"  „ofiTenbar"  wird  dahin  gehören^).  Ah^v  v rkdti- \\Qgt 
von  XKdti-  und  damit  auch  von  i-Tuöm  begrifläich  weit  ab.  An  sich 
kann  natürlich  die  Möglichkeit,  daß  auch  in  vrkdti-  das  /  ein 
älteres  9  fortsetzt,  nicht  geleugnet  werden,  außerdem  nicht  Be- 
ziehung auf  die  indogermanischen  Tiernamen  auf  -to-,  darunter 
lit.  wilkatas    „Werwolf"    (Schulze  Berliner  Sitzungsber.  1910, 807). 

Bei  yuiati-  hat  Johansson  KZ.  30,  424 f.  an  solchen  Ursprung 
des  i  aus  s»  gedacht  und  es  auf  diesem  Wege  mit  lat.  jaoenta  got. 
junda  zusammenzubringen   versucht.     Dagegen   Brugmann   Grund- 


1)  Das  fem.  ai.  palc^ati-  „Ort,    wo  die  Flügel  angewachsen    sind"    läßt   sich 
vorläufig  nach  keiner  Seite  anknüpfen. 


Akzentstudien  II.  39 

riß  ^  11  289  (§  101)  fand  darin  das  Abstrakts uf fix  -ti-,  das  ja  nicht 
nur  zur  Bildung  vor  Verbalia,  sondern  in  den  Zahlabstrakta  mit 
Einschluß  von  ai.  Idti  tdti  und  deren  Entsprechungen  ^)  auch  der 
denominativen  Wortbildung  diene,  und  nahm  an,  daß  es  ursprüng- 
lich „Jugend"  bedeutet  habe  (vgl.  dazu  OsthofF  Suppletivw.  62). 
Durch  westgermanisch  juyunpi-  „Jugend"  (ahd.  inyiind  altsä.  jugi'd 
ags.  jeojoct:  dieses  als  ä-Stamm  flektiert)  schien  dies  an  die  Hand 
gegeben.  Aber  das  germanische  Wort  setzt  einen  andern  Akzent 
voraus,  als  der,  den  yiwati-  aufweist.  Nimmt  man  mit  Brugmann 
Grundr.-  II  1,  439  an,  daß  es  unter  dem  Einfluß  von  tugand  sein  g 
bekommen  habe,  kann  man  diesem  Einfluß  auch  noch  Weiteres  auf 
Rechnung  setzen,  so  daß  die  Grundform  *(tiuiiti-  mehr  als  proble- 
matisch wird. 

Anderseits  ist  nicht  leicht  abzusehen ,  wie  ein  Wort  für 
Jugendalter  gerade  die  Bedeutung  „junge  Frau"  im  Gegensatz 
zu  yiivo.n-  sollte  bekommen  haben  trotz  der  Begründung,  die  Brug- 
mann Berichte  der  sächs.  Gesellsch.  d.  Wiss.  58  (1906),  176  seiner 
Deutung  zu  geben  versucht  hat.  Andere  Wörter  für  Jugend,  wie 
englisch  i/oidh  und  aksl.  junota  bedeuten,  wenn  konkretisiert,  gerade 
..Jüngling" ;  auch  deutsch  Jugend,  obwohl  grammatisch  feminin, 
hat,  wenn  von  jugendlichen  Einzelwesen  gebraucht,  niemals  spe- 
zielle Beziehung  auf  den  weiblichen  Sexus.  (Vgl.  außer  dem,  was 
bei  Grimm  aufgeführt  wird,  z.  B.  die  Anrede  ihr  Jugenden  als 
Anrede  an  ein  ganz  junges  Liebespaar  bei  C,  F.  Meyer  Leiden 
eines  Knaben  52).  Wenn  Tiernamen  zur  Bezeichnung  von  Menschen 
verwendet  werden,  spottend,  beschimpfend,  kosend,  wird  allerdings 
eine  gewisse  Rücksicht  auf  das  natürliche  Geschlecht  genommen. 
Esel  Ochse,  wie  im  Latein  asiiius  gilt  nur  von  Männern,  auch  im 
Englischen  gander;  umgekehrt  Gans  heutzutage  nur  von  Weibs- 
personen. Aber  es  fehlt  nicht  an  Gegenbeispielen.  Nicht  nur  bei 
den  eigentlichen  Epicoena,  wie  dem  femininen  i>rci(s.  Auch  gerade 
Gans  wurde  ehedem  auch  auf  Männer  angewendet,  wie  im  Eng- 
lischen goosf^  bis  in  neueste  Zeit;  für  6V//^  verweise  ich -auf  Grimms 
Wörterbuch.  Selbst  Kn/i,  das  doch  sexuell  bestimmter  ist  als  die 
vorgenannten,  kommt  volkstümlich  auch  auf  ölänner  zur  Anwen- 
dung.   Ein  Cornelier  erhielt  im  III.  Jahrhundert  v.  Ch.  den  Spott- 

1)  Der  Akzent  dieser  Zahlabstrakta  paßt  zu  der  für  yuvati-  geltenden  Regel. 
Bei  imnli-H-  i}as-ti-  ist  das  Vorstück  einsilbig ;  bei  den  andern  Oxytona  geht  a 
aus  Nasal  dem  -ü-  voraus,  außer  bei  nsitl-,  dessen  Akzent  dem  der  andern  nach- 
geahmt sein  kann.  Dagegen  koti-  usw.  aus  q^'öti.  Allerdings  kann  man  diese 
tJevorzugung  der  Stammbetonung  bei  den  Fronominalia  auch  zu  der,  dieser  Wort- 
klasse eignenden  Paroxytonese  vor  -las  und  -tra  (oben  S.  20  ff.)  in  Beziehung  setzen. 


4:0  J.  W  a  c  k  e  r  11  a  g  e  1 , 

namen  Asina,  weil  er  wie  die  Eselin  das  Wasser  scheute.  Blan 
beachte  auch  Stellen  wie  Plautus  Asin.  666  f.  693  f.,  wo  männliche 
und  weibliche  Tiernamen  als  Kosenamen  durcheinander  gehen.  — 
Weiterhin  wenn  Sachbezeicbnungen  in  bildlichem  vergleichendem 
Ausdruck  oder  KoUektiva  und  Abstrakta  zur  Bezeichnung  von 
Einzelpersonen  dienen,  wird  vielfach  das  Genus  einfach  ignoriert. 
Stange  oder  Hopfenstange  wird  ebensogut  von  einem  Manne  als 
einem  Weibe  gebraucht.  Bei  Petronius  werden  Männer  als  discordia 
oder  als  phantasia  bezeichnet  usw.  usw.  Wörter  wie  Bengel  Klotz 
oder  lateinisch  caudex  stipes  tnincus  sind  nicht  ihres  Genus  wegen, 
sondern  ihres  Begriffs  wegen  fast  ganz  dem  männlichen  Geschlecht 
vorbehalten,  wie  forma  und  heaide  (woran  sich  englisch  heauty  deutsch 
SchönJteif  anschließen)  dem  weiblichen.  Und  doch  sagt  Petronius 
(c.  74)  in  sinum  sumu  non  spiiit,  codex  non  midier,  und  führt  Hilde- 
brand Grimms  Wörterb.  aus  Günther  die  Worte  an  gegen  eine,  die 
iras  niif^t,  stchn  cdlxeif  tausend  sohlte  Klötzer  . .  .  Eher  könnte  man 
auf  französisch  creature  und  das  schon  früh  vorzugsweise  von 
Kindern  und  Frauenspersonen  gebrauchte  Neutrum  Geschöpf  ver- 
weisen (obwohl  auch  da  das  begriffliche  Moment  mitspielt),  oder 
auch  auf  Person ,  das ,  wenn  als  Konkretum  im  Singular  ge- 
setzt, außer  in  lustige  Person  durchaus  eine  etwas  verächtliche 
Bezeichnung  des  Weibes  i.st.  Kürzlich  hat  endlich  Kirste  im 
Oesterreich.  Allgem.  Litteraturblatt  18,  47  auf  Säyanas  Erklärung 
von  RV.  X  18,  l''  nu1.  nah  prajäm  viriso  motä  vträn  verwiesen, 
wonach  an  dieser  Stelle  prajäm  im  Gegensatz  zu  nrän  auf  die 
Töchter  und  deren  Nachkommenschaft  geht.  Gesetzt  auch  das  wäre 
richtig,  so  verdankte  doch  ^ra;a-  diese  Spezialbedeutung  kaum  seinem 
Genus.  Alemannisch  wie  englisch  dient  das  Wort  für  „Kind" 
speziell  für  „Tochter";  es  ist  den  Söhnen  gegenüber  die  geschlecht- 
lose allgemeine  Bezeichnung  (Hildebrand  Grimms  Wb.  V  713). 

Wenn  hiernach  yuvati-  von  der  Bedeutung  „Jugend"  über  die 
allgemeine  Bedeutung  „junge  Leute"  und  „junger  Mensch"  weg 
nur  .-schwer  bloß  seines  Genus  wegen  zum  Ausdruck  für  ;. junge 
Frauensperson"  hätte  werden  können,  so  spricht  im  besondern 
gegen  Brugmanns  Deutung  erstens,  daß  ursprüngliche  Abstrakt- 
bedeutung von  yuvati-  unwahrscheinlich  ist,  weil  -ti-  sonst  nur  von 
Zahlwörtern  Abstrakta  bildet,  zweitens  daß  solche  aus  einem  Ab- 
straktum  abgeleitete  Femininalbedeutung  jedenfalls  nicht  der  Mo- 
tion dienen  konnte,  wie  sr-ie  hier  doch  deutlich  vorliegt. 

Ein  denominatives  Suffix  -//-  mit  Betonung  der  nächst- 
vorausgehenden Silbe  und  Akzentschub  auf  das  Suffix,  wo  dazu 
die   lautliche   Bedingung   gegeben   ist,    hat    also   im   Altindischen. 


Akzentstudieii  II.  41 

vielleicht  neben  andern  Funktionen,  zur  Bildung  von  Femininen 
gedient.  Daß  das  Suffix  grundsprachlicb  war.  worauf  schon  die 
Art  des  indischen  Gebrauches  weist  (oben  S.  38),  und  das  i  einen 
ursprünglichen  /-Laut,  nicht  ein  <>  fortsetzt,  kann  aus  den  ver- 
wandten Sprachen  wahrscheinlich  gemacht  werden. 

Sehr  stark  erinnert  zunächst  an  ynvatt-  das  germ.  i}i(i(/c(pi-  (so 
Gotisch  und  Althochdeutsch)  nuiyaj)-  (so  Altsächsisch  und  Angel- 
sächsisch) „Mädchen"  als  Femininum  zu  germ.  magn-  „Knabe".  Das 
führt  auf  einen  grundspracblichen  Ausgang  -6t(i)-,  dessen  Akzent 
trefflich  zum  oben  ausgeführten  stimmt.  Wie  das  Schwanken 
zwischen  -6t-  und  -6ti-  zu  erklären  ist,  steht  dahin.  Ich  erinnere 
bloß  an  die  vedischen  Feminina  rohif-  liarit-.  Die  Unregelmäßig- 
keit, daß  -öt{i)  einen  maskulinen  o-Stamm  voraussetzt,  aber  tat- 
sächlich einen  ^(-Stamm  neben  sich  hat,  ist  ein  Beweis  für  das 
hohe  Alter  des  Wortes.  —  Noch  näher  liegt  irisch  dit  „Reh"  aus 
elnfi-,  fem.  zu  aksl.  jeJen-  „Hirsch"  :  schon  Brugmann  Grundr.^  II 
1,  421  bemerkt,  daß  es  an  yncaCt-  erinnere,  also  -ti-  der  Geschlechts- 
bezeichnung gedient  zu  haben  scheine. 

Zutreffend  hat  ferner  Schulze  Latein.  Eigenn.  41  nebst  Ann. 
illyr.  Voltarontis  als  fem.  zu  Voliaro  und  ähnl.  verglichen.  Dagegen 
kann  ich  ihm  nicht  beistimmen,  wenn  er  aus  dem  Griechischen 
Tüpöfppaaaa,  bei  Homer  Femininum  zu  7rpö'fpo)v,  hierher  stellt,  wie 
vor  ihm  de  Saussure  Memoire  29,  nach  ihm  Brugmann  Grundrilj-  II 
1,  439.  Ein  Femininum  zu  Troö'fpcov  nach  dem  Typus  yiiran-:  yuvati- 
konnte  griechisch  nur  ^TTpo^ppart?  (-*oi<;)  lauten.  Natürlich  darf  man 
sich  nicht  auf  die  zweite  altindische  Form  des  Femininums  y/irafi- 
mit  i  berufen,  der  ein  r.[j6'f[jy.ooa  aus  -zja.  allerdings  entsprechen 
würde.  Alle  vorklassischen  Texte  und  ebenso  die  Grammatik 
kennen  nur  ynrati-]  dii'  Form  yiivuft-  kommt  erst  im  Epos  auf 
und  ist  diesem,  wie  vieles  andre,  mit  dem  Mittelindischen  gemein. 
Selbstverständlich  ist  es  eine  Umbildung  von  yuvati-  und  dadurch 
bewirkt,  daß  in  Bezeichnungen  weiblicher  Personen  der  Ausgang 
i  ebenso  häufig  als  i  sonst  unerhört  war ;  ohnehin  hatten  ja  auch 
in  der  klassischen  Flexion  von  ynvüt'i-  mehrere  Kasus  {yniatyä'' 
usw.)  den  Ausgang  der  /-Stämme.  —  Mit  ;rpö'fpaoaa  ist  unschwer 
auf  anderem  Wege  fertig  zu  werden. 

;:pö'fp{ov  hat  von  Hause  aus  so  gut  wie  die  andern  Komposita 
auf  -'fpcov  denselben  Ausgang  für  das  Femininum  wie  für  das 
Maskulinum:  K  244  7:pö'fp(ov  y.paoi-/;.  Hy.  31  (32),  18  olrL  iI=Xr/v/] 
^ipöippov  und  im  Brädikats-Nominativ,  quasi-adverbiell,  ,. willig, 
gern"  s  143  (wo  Kalypso  si)richt)  aöräp  ot  ;:pö'fpwv  o^oO'r^aofj.ai 
und  V  359    c/.V  xsv    sä    rpö'fpcov    ij,;    Aiöc    i^oYätr^p    ö.'{=\v.f^    aütöv    zi 


42  J-  W  a  c  k  c  r  n  a  g  e  ] , 

pwctv.  Nur  in  dieser  letzten  Funktion  kann  dafür  bei  Homer  auch 
TTpötppaoaa  eintreten :  K  290  oze  oi  tu  p  ö  (p  p  a  o  a  a  iza^Aai-qq.  *P  500 
(Hermes  zu  Leto)  jJiäXa  Tipö'^paoaa  \).zx  a^avdtoioi  9-=oia'.v  su^so^at. 
e  161  (Kalypso  zu  Odysseus)  as  [j^dXa  ;rpö'ppaao'  d>ro-£{X({)0).  %  386 
(Odysseus  zu  Kirke)  si  §t]  :r  p  ö  'f  p  a  o  a  a  tiisIv  ©aYS{i.£v  rs  xsXsDst?. 
V  391  (Odysseus  zu  Athene)  ot=  jiot  Ttpo'f  paao'  s;rapfj70'.c.  Es  ist 
wahrscheinlich,  daß  der  Ersatz  von  Tipö'fpcov  durch  Trpö'fpaooa  mit 
dieser  besondern  Funktion  zusammenhängt.  Nun  war  mit  ^pö'ppoiy 
„willig,  gern"  das  alte  Partizip  sxcov,  das  eben  als  Partizip  von 
der  Grundsprache  her  vorwiegend  prädikativ  gebraucht  wurde,  so 
gut  wie  synonym,  also  mit  dem  femininalen  Trpö'fpwv  und  mit  Tipo- 
'ppaosa  das  feminine  sxoöoa.  Wir  müssen  diese  Form,  obwohl  sie 
bei  Homer  nicht  belegt  ist,  in  Anbetracht  des  belegten  äsxoüoa 
für  Homer  voraussetzen.  Aber  notorisch  ist  sie  eine  Neubildung. 
Gemäß  ai.  /tsaft-  awest.  asaiti-  müssen  wir  urgriechisch  /sxaTy'a- 
/sxaaoa  voraussetzen,  und  dies  hat  sich  bekanntlich  in  Hes.  (as)- 
y.aaaa  •  av.oooa  und  kret.  /sy.a^a  (Hes.  Ysxa^d  •  sywOöaa)  gehalten, 
wie  Kretschmer  KZ.  33,  472  erkannt  hat.  Diese  ursprüngliche 
Form  müßte  bei  Homer  *£/caaaa  (Akzent?)  und  mit  der  Negation 
*äsxaaoa  lauten,  mit  demselben  aa  für  t/,  das  wir  bei  Homer  in 
•jLsXiooa,  im  Femininum  derer  auf  -/£t?,  in  oaaoc  und  Genossen 
haben.  In  einer  altern  Phase  der  homerischen  Sprache  stand  also 
dem  prädikativ  femininen  Trpö'ppcov  als  S}nonym  *£/,aaaa,  als  Gegen- 
satzwort *a£xaaaa  zur  Seite.  Was  Wunder,  daß  es  an  diese  an- 
geglichen und  nach  i/wv :  *£xaaaa  zwischen  maskulinem  Trpö'^pwv  und 
femininem  :cpö'fpaaaa  unterschieden  wurde? 

Müssen  wir  auf  diese  griechische  Parallele  zu  i/avafi-  ver- 
zichten, so  eröifnet  sich  statt  deren  vielleicht  eine  andre.  Es  sei 
mir  gestattet  eine  Vermutung  zu  äußern,  die  ich  nicht  strikt  be- 
gründen kann.  Die  griechischen  Femininalbildungen  auf  -i<;  sind 
wie  die  auf  -äc  in  der  Regel  oxytoniert.  Es  gibt  nur  zwei  Gruppen 
von  Ausnahmen:  1)  eine  Anzahl  zunächst  poetischer  Wijrter,  wie 
^oöp'-c  ^Iptc  als  Feminina  zu  i^oöpo«;  ^Ipoc,  KoTipt?  Fem.  zu  KöTipioc:, 
auXi?  neben  AoXig,  axomg,  Tiapaxottt?,  Kpatail?,  vEävt?.  Über  diese 
gedenke  ich  in  anderem  Zusammenhange  zu  sprechen;  fürs  Attische 
beweisen  sie  von  vornherein  nichts;  2)  die  überaus  zahlreichen 
Feminina  auf  -hq,  die  ein  Maskulinum  auf  -rrj?  oder  auch  auf  -t- 
neben  sich  haben  (nebst  einer  Anzahl  solcher  auf  -iq,  die  zu  einem 
Maskulinum  auf  -■/]<;  gehören).  Bei  keinem  griechischen  Bildungs- 
typus sitzt  der  Akzent  fester  als  bei  diesem  -xt?.  Stets  ruht  hier 
der  Ton  auf  der  Pänultima;  oxytones  -ti<;  ist  gleich  unerhört  wie 
Proparoxytonese.    Es  haftet  dem  -tu;  recht  eigentlich  an,  den  Ton 


Akzeutstudien  II.  43 

unmittelbar  vor  sich  zu  haben.  Daher  das  sonst  unbegreifliche 
Gesetz,  daß  nur  diejenigen  Nomina  auf  -r/jc,  bei  denen  die  Pänul- 
tima  betont  ist,  ein  Femininum  auf  -ziq  neben  sich  haben,  die 
Oxytona  auf  -zr^  ihr  Femininum  auf  -tpta  -rsipa  bilden  müssen  '}. 
Ich  verstehe  nicht,  daß  weder  irgend  ein  früherer  Forscher  noch 
insbesondere  E.  Fraenkel  in  seiner  ausgezeichneten  „Geschichte 
der  griechischen  Nomina,  agentis",  so  oft  er  auch  auf  dieses  -t'.? 
zu  sprechen  kommt,  an  dieser  ganz  eigentümlichen  Akzentuation 
Anstoß  genommen  hat. 

Ich  kann  zu  keinem  andern  Schlüsse  kommen,  als  daß  -tcg 
mit  der  Femininalendung  -iq  von  Haus  aus  gar  nichts  zu  tun 
hatte,  sondern  daß  es  zu  den  Suffixen  gehörte,  denen  es  eigen- 
tümlich war,  den  Ton  auf  die  ihnen  unmittelbar  vorausgehende 
Silbe  zu  ziehn.  was  bis  jetzt  nur  bei  indogermanischen  f-  fh-Suf- 
fixen  nachgewiesen  werden  kann,  und  nun  eben  gerade  beim  de- 
norainativen  -ti-  nachgewiesen  ist.  Mit  andern  Worten:  griechisch 
-STIC  -öii?  ist  dem  Ausgang  von  ai.  vrl:düh  gleich  zu  setzen. 

Allerdings  hat  diese  Endung  -ü-  im  Griechischen  zwar  die 
Geltung  eines  Femininalauslauts  bewahrt,  nicht  aber  die  Fähigkeit 
selbständig  Feminina  zu  bilden.  Zwar  kann  man  att,  b.{j-/rf{i-'.c, 
neben  ay/yciöc,  s'jepYSTi?  neben  sospYÖc,  jüngeres  z'jvtjysti?  neben 
y.ovrjYÖc  stellen  als  Parallele  zu  rrkdt't-:  vrhi-.  Aber  hier  überall 
ist  ein  entsprechendes  Maskulinum  auf  -tr^c  entweder  bezeugt  oder 
wenigstens  denkbar.  Und  späte  Wörter  auf  -st'.c,  die  kein  -t- 
haltiges  Maskulin  neben  sich  haben,  wie  ttoXowzstic  (Maximus) 
gegenüber  Homers  -oA'Ko:röi;  oder  wie  '/.oavaoYSTt?  (x^XavaDYSTC?  in 
der  orphischen  Dichtung  als  Fem.  zu  altern  y,DavaDY"'5<;  {isXavaoYr^? 
darf  man  nicht  verwerten.  Wir  werden  uns  vielmehr  bescheiden 
müssen  anzunehmen,  daß  in  vorgeschichtlicher  Zeit  derartiges  -/-tt? 
neben  Maskulinstämmen  ohne  t  vorkam,  und  dann  allmählich  zu 
maskulinen  t-Stämmen  in  Beziehung  gesetzt  und  als  erwünschtes 
Mittel,  aus  ihnen  Feminina  zu  bilden,  in  Gebrauch  genommen 
wurde.  Einmal  in  der  Femininalbildung  von  r-Stämmen '-)  (Fraenkel 
2,  152).  Doch  gibt.s  nur  wenig  sichere  Beispiele.  Bei  Homer  §a- 
o;rX'^xi(;  'Epivo?  o  234:  oaaTrX/^xa  XäpoßStv  Simon.  38, 1;  später  MaYvf^Tt<; 
(außer  bei  Find.  P.  2,  45  MaYvrjTiSeoo'.,  was  auch  auf  einen  Nominativ 

1)  Über  die  scheinbaren  und  wirklichen  Ausuahinen  hierzu  Buttniann -' II  425 
n)it  Lobecks  Zusätzen  und  Lobeck  zum  Phryuichus  255  f.  Fraenkel  Nomina  ag. 
1,  104 f.  22.3.  2,  37  und  IF.  .S2,  147  A.  4.  (Ist  Synesius  De  insomn.  l^y  B  jae/.ov-t; 
„freiwillig"  in  iHe/.ov-'!  /.u  bessern?) 

2)  Ich  SL'liöi)fc  hier  wie  im  Folgendon  zu  einem  guten  Teil  aus  j'iacnkels 
reichem  Material. 


44  J  W  a  c  k  e  r  n  a  g  e  1 , 

MaYvrjT'?  bezogen  werden  könnte)  Euripides  Ir.  567,  2  (zitiert  PL  Ion. 
533  D)  und  Sophokles  963  nach  der  wie  es  scheint  einstimmigen 
handschriftlichen  Überlieferung:  xoopf^r.c  Lykophron  671 :  die  Bary- 
tonese  wird  durch  die  Akkusativform  y.oop-^t-.v  Cnretim  (Apollon. 
Rhod.  4,  1229.  Epigramm  bei  Strabo  X  3,  2  p.  463.  Plin.  4,  58) 
gewährleistet.  Nach  solchem  Vorbild  bei  Nonnus  und  andern 
Spätlingen  äpYsi'.?  als  fem.  zu  a.[r{kxi  ap'(szci.  bei  Homer  (Fraenkel 
1.  142).  —  Anderes  ist  nicht  sicher.  Teils  wegen  ungenügender 
Bezeugung  des  Akzents  wie  vüjx'fa'.  'AyeXrjri5=?  bei  Panyassis  fr.  17: 
'A'/p.-qz-  Flußname.  oder  '(otizk;,  was  man  AP.  XII  92,  5  für  voT^r/j? 
{j.öp'frj  konjiziert;  yotjt-.  Teils  weil  man  -r.c  auf  ein  neben  dem  t- 
Stamme  bezeugtes  Nomen  auf  -zr^Q  beziehen  kann  wie  yspv^nc  bei 
Homer :  yspvrjOt  Sö[xoi?  Eurip.,  aber  yspvr^Trj?  im  Prometheus  895.  oder 
At7c=pvf;T'.c  bei  Kallimachus ;  Xikz^M^zbc  Archilochus,  aber  später  auch 
XijrepvTjTYjC,  oder  Yopr^Ti!;  bei  Plutarch:  YoiJ.vTjr/j<;  neben  y^P^jC.  Von 
ersterer  Art  d.  h.  ungenügend  gesichert  ist  auch  das  a5[i-^x'.v,  das 
Fraenkel  1,  83  bei  Homer  K  293.  ^'  655  auf  Grrund  handschrift- 
licher Spuren  als  Femininum  zu  aSp-7]?  an  Stelle  des  überwiegend 
überlieferten  a§[j.r)Trjv  einsetzen  will,  und  man  hiernach  auch  W  266. 
Y  383  ein.setzen  müßte.  Aber  a^ixvjTTjV  neben  dem  Nom.  aS^j/r^c  ist 
tadellos,  da,  wie  Fraenkel  aaO.  selbst  nachweist,  bei  Bildungen 
dieser  Art  Stämme  auf  -z-  und  -zo-  durcheinander  gehen  und  spe- 
ziel  -B^^:f^zo-  in  der  nachhomerischen  Dichtung  vielfach  bezeugt  ist. 
Da  die  Bildungen  mit  -z-  von  Haus  aus  geschlechtlich  indiffe- 
rent waren,  war  bei  ihnen  kein  starkes  Bedürfnis  nach  einer  be- 
sondern Femininform  vorhanden,  und  so  konnte  hier  -zi<;  wenig 
Boden  gewinnen.  Dagegen  gegenüber  -z'qq,  das  durchaus  masku- 
linisch flektiert  wurde,  aber  keine  ererbte  Femininalform  neben 
sich  hatte,  war  die  Verwendung  des  eigentlich  anderswo  her- 
stammendeii  -nc  höchst  willkommen.  Hier  findet  sich  dieses  für 
alle  Bedeutungsnuancen  von  -tt^c,  Nomina,  agentis  wie  Ethnika,  und 
hinter  aller  Art  von  Lauten.    Schon  in  älterer  Zeit,  also  etwa  vor 

400  v.  Ch.,  -ä.z'.Q  z.  B.  in  -ozy.ziQ  (seit  Alkman),  spY^t'.;. szk;  z.  B. 

in  ixsTic,  G(ja.7ziziq,  oIxst'.c,  eüspYeu?,  zwsziq  und  Kompp.,  <y.[j'/rf(sz'.c,  — 
-öu?  z.  B.  in  -Sr^jj-ÖTt?,  zoE,6zi<;,  sowie  in  dem  sich  neben  das  Erbwort 

SsoTToiva  drängenden  osorÖTn;-, Otts  (oder  -bz'.Q)  in  yzXviziq  Epithet  der 

Artemis  in  Sparta.  Noch  häufiger  findet  sich  -ziq  hinter  langem 
Vokal  und  Diphthong,  dies  schon  bei  Homer  in  'A^Tjvai-^]  X-qizi^i 
K  460,  YjSpo'f  oinc;  I  571.  T  87.  yspvr^zic  M  433.  Welche  dieser  Ausgänge 
ererbt,  welche  den  ererbten  nachgebildet  sind,  läßt  sich  nicht 
sicher  ermitteln ;  .am  ehesten  sieht  -zz:c  danach  aus,  schon  vor- 
griechisch zu  sein.  —  Selten  und  spät  ist  -r'.:;  hinter  Konsonanten 


Akzentstudien  II.  45 

Das  älteste  Beispiel  scheint  das  bei  den  Attikern  des  IV.  Jahr- 
hunderts begegnende  liöoTi?;  dann  bei  Lykophron  1318  Yvwro'fövrig, 
bei  Kallim.  Ep.  41(121,4  Spf^aTi?,  inschriftlich  YaoTpöTri'.?  (Fraenkel 
Glotta  II  32),  später  ispotpävit:;,  5ovaoT'.c  (Hes.  axpianv  [Akzent  ?IJ' 
xXsjrxpiav  [Lobeck  Trsxxptav].  äXstptSa.  <l>pDYSi;).  Vgl.  die  ejiopfklcs  des 
Valerius  Soranus,  die  Plinius  praef.  §  34  erwähnt. 

Dreierlei  weitere  Bildungstypen  haben  sich  an  dieses  -j-vq<;: 
-^Tt?    angeschlossen.     Zunächst    tritt  gelegentlich  neben  nicht  suf- 
fixales  barytones  ■xr^(;  ein  Femininum  auf  -riQ.     Das   ist   besonders 
deutlich   bei    knzezK;   Aristoph.  Th.  480,    i^snv   Plato    Leg.  7.  794  c, 
öxKoxaiosxsTi?   Epigramme   Kaibel    151,1   u.  315,3,    TptaxovToöng   in 
der  Bezeichnung  des  dreißigjährigen  Friedens  bei  Thukydides  und 
andern.    Offenbar  sind  diese  Wörter  zu  stttsiy]?  und  ähnlichen,  die 
ursprünglich  auch  für  das  Femininum  dienten,    nach  der  Analogie 
sovenc:    s'JvsTTjC  u.  dgl.    hinzugebildet,   und   sind   damit   ein  Beweis- 
stück erstens  dafür,  daß  im  Athen  schon  des  V.  Jahrhunderts  das 
■q  aus  ä,  das  den  Bildungen  auf  -rqq  eignete,  mit  dem  yj  auf  r  von 
-sr/j?   zusammengefallen  war,    wenn  schon  der  Übergang  derer  auf 
-ETYjc  in  die  erste  Deklination   nicht  vor  der  Kaiserzeit  statthatte 
(Lobeck  zu  Phryn.  408).  Zweitens  erweist  das  -stt?  die  Paroxytonese 
der  Komposita  auf  -izr^q   im  Attischen.     Ausdrücklich   wird  diese 
von  Herodian  I  81,  9  ff.  und  Ailios  Dionysios  146.  6  ff.  Schw.  gerade 
fürs  Attische    bezeugt.     Bei  Homer    ist   sie    in  olsisag  B  765    und 
den    substantivischen    z^Abzsq.    ■rcsviäcTe?,    i^dcTe?,    sTTtasTsc,    slvatTs?, 
sowie  in   den  adverbialen  aoTÖste«;  7  322  überliefert,    während  sich 
W  266  u.  655  die  Paradosis  für  s^stsa  entschied,  gegen  Ptolemaios 
Ascal.,  der  auch  hier  barytonieren  wollte^).    Diese  Barytonese  ist 
eine  Altertümlichkeit.  Nach  Ausweis  des  Altindischen  (Verf.  Altind. 
Gramm.  II  291  [§  113a].   294f.  [§  114b  a 7].   301  [§  112d])  waren 
von  den  Adjektiven   auf  indogerm.  -es-   ursprünglich  nur  die  Sim- 
plicia  und  die  mit  dem  Privativpräfix  gebildeten  Komposita  obligat 
oxyton;    sonst   fiel   der  Akzent  auf  das  Vorderglied  oder  auf  die- 
jenige   Silbe    des   Hinterglieds,    die    den   Ton   hatte,    wenn    dieses 
selbständig  war.    Im  Griechischen  hat  sich  die  Oxytonese  von  den 
Privativbildungen  aus  auf  die  große  Mehrzahl  der  Komposita  aus- 


1)  Aus  dem  homerischen  Gebrauche  (substantivisch  -piE-re;  usw.:  adjektivisch 
£;ci£T^c()  ist  wohl  eigcntlicli  die  sonst  unverstiindliclie  Regel  bei  Pollux  I  .ö4  abstrahiert : 

o;uvov-(uv.  (Parallelstellen  aus  dem  Etymol.  ni.  und  aus  Suidas  bei  Bethe.)  Mit 
i-\  ypovd'j  wird  der  substantivische  Gebrauch  gemeint  sein.  Denn  bloß  in  Aus- 
drücken wie  /fvovo;  oiettjC  kann  die  Barytonese  nicht  geherrscht  haben  und  be- 
ol lachtet  worden  sein. 


4G  <T-  ^^'  a  c  Ic  e  r  n  a  g  e  1 , 

gebreitet  (vgl.  L.  v.  Schroeder  KZ.  24.  109  f.).  Doch  ist  das  Alte 
erhalten  außer  in  den  Eigennamen  in  einigen  Adjektiven  mit 
Länge  in  der  Pänultima  des  Stammes  :  aada^-/;?  -dvtirjc;  -d/pTj?  -TjO'Y;? 
-•/jv.rj?  -TjpTjC  -XT^TTjC  -toSvjc  -wXtjC,  wozu  cOTitysa  n  57,  das  sonst  bei 
H<nner  zu  euttr/EOv  entstellt  ist,  gegenüber  ebzeiyrriQ  in  der  Über- 
lieferung des  Pindar  und  des  Euripides,  und  tuoSwxtj?  bei  Homer 
gegenüber  7:o§cox-<^c  bei  Hesiod  d.  h.  dessen  Herausgebern  (Herodian 
zu  B  764).  Ferner  bei  dreisilbigem  Hintergliedstamm:  -[i.z'^id-riq 
SDaTsXs^c/]?.  Warum  größere  Lautfülle  des  Hintergliedes  auf  Oxy- 
tonese  hinwirkte,  ist  vorläufig  unklar:  dagegen  verstäudlich,  daß 
bei  obigen  auch  hinter  d(v)-  barytoniert  wird:  ärid-qq  aivjcoSTj?.  Li 
zweisilbigen  Hintergliedern  mit  kurzer  Pänultima  ist  außer  in 
-3X7]?  Barytonese  nur  in  alvojrdö-Yjv  Anakreon  fr.  36  zu  treffen,  wo 
Herodian  zu  [j.  313  (II  154. 24  Lentz)  aus  der  Endung  -7]v  mit 
Recht  auf  Barytonese  schließt.  Hat  Anakreon  die  Eorm  aus  dem 
Aolischen  (was  anzunehmen  wir  nicht  gezwungen  sind),  so  kommt 
sie  allerdings  nicht  in  Betracht.  Daß  das  -sxtj?  die  alte  Barytonese 
länger  festhielt  als  die  andren  auf  -'/j^  mit  gleichem  Lautcharakter, 
erklärt  sich  aus  der  häufigen  Verwendung  dieser  Komposita  auch 
in  gewöhnlicher  Rede.  i\.ber  auch  diese  Gruppe  ist  der  Tendenz 
nach  Oxytonese  erlegen.  Das  spätere  Grriechisch  betonte  -sty]?, 
wie  Herodian  ausdrücklich  bezeugt;  daraus  ist  das  s^stsa  W  266 
des  Homertextes  zu  erklären.  —  Ebenfalls  neben  nicht  suffixales 
-TT;?  ist  -x'.Q  getreten  in  v/jXsinSsc  (zweifelhafte  Lesart  tc  317.  t  498. 
y  418)  als  femininem  Privativum  zu  dem  ebenfalls  homerischen  dXsiTTjc. 
Ferner  in  {j-staväaTiv,  was  in  der  Massaliotika  und  in  der  Ausgabe 
des  Rhianos  II  59  für  das  letzte  Wort  des  Satzes  ttjV  d']*  sx,  ys'.pwv 
sXsTo  xp=i(ov  'AYa[jLe;j,vwv  'ArpeiS'/j?  w?  sl'  tiv'  dTC[nrj'cov  jj.sTavdaTyjv  ge- 
schrieben war,  um  es  auf  die  durch  t7]v  als  Objekt  des  Satzes 
gegebene  Briseis  beziehen  zu  können.  Aber  natürlich  ist  sXsio  mit 
doppeltem  Akkusativ  konstruiert  und  geht  [j.sTavdaxirjv  auf  Achill 
entsprechend  der  Parallelstelle  I  648  (wo  Achill  spricht)  w?  jjl' 
da6'fY]Xov  SV  'ApYeioiatv  sps^sv  'Axps'loTjC,  w?  sl'  zv/  äTi[xr]Tov  ^.STavdatYjv. 
Ebenso  ist  |j,£TavdoTr;c  als  Nom.  ag.  mit  -ttj?  statt  als  Bildung  aus 
otä-  vorausgesetzt  in  dem  (isxavdoTpia  des  Agathias  Anthol.  Pal. 
VII  204,  1  (Fraenkel  1,  129).  —  Ferner  pflegt  man  seit  Salmasius 
bei  Steph.  Byz.  206,  6  satt  xal  ■O-rjXoxw?  Vsz'.q  zu  schreiben  (die 
codd.  FsTir]?),  und  vielleicht  berechtigt  desselben  Notiz  435,  17  (to 
•O'TjXoy.öv  XsYstat  Maaoa'(f^x'.Q  zal  la(o?  oid  tö  [xsrpov)  ein  einstiges 
*MaooaYSTt?  zu  mutmaßen^). 


1)  Alirens    und    von  Wilamowitz    setzen  bei  Theokrit  5,  145  (alye;  £;j.al  öap- 


Akzeutstiidien  II.  47 

Zweitens  erzeugt  das  Verhältnis -i-T-.;:  ^rr^c  gelegentlich  ein 
Femininum  auf  -t-<.z  neben  einem  rJaskulinum  auf  -l-t^z  ohne  x  davor. 
Herodian  I  571  und  zu  T  87  erwähnt  ein  Femininum  zpcoO"^ß'.c  zu 
TTpcoO-r^ßr^;.  Das  Maskulinum  ist  0  518.  d-  263  und  in  den  Hymnen 
bezeugt;  a  431  liest  man  in  allen  Handschriften  ty^v  r.oxi  Aasptr,- 
TTpiaio  v.TsäTeaatv  soio'.v  7:p(oö-/]ßr^v  s'-'  soöaav :  wurde  hier  im  Alter- 
tum auch  -pcoö'y^ßiv  gelesen?  Jedenfalls  irgendwo  muß  Herodian 
eine  solche  Femiuinaiform  überliefert  gefunden  haben.  —  Weiter 
jj.aivöXtc  S'.dvoia  Aesch.  Hiketiden  108 :  {xotivöXat  dofj-io  Sappho  fr.  1. 18 ; 
womit  Hes.  o'-'^oatjc:  Hes.  ov^ok'.z  «geil"  mit  längst  korrigierter 
falscher  Oxytonese  zusammengehören;  sodann,  wie  Fraenkel  Nomina 
ag.  2,  175  A.  scharfsinnig  vermutet.  'ÜuöXa'.  als  Beiname  der  Lokrer: 
öuöX'.c  bei  Aristoteles  Bez.  eines  Meerpolyps.  Wogegen  &ajxa/.'.<; 
neben  oauLaAT,?  poetischen  Akzent  hat.  —  Ferner  hat  Aeschines 
3,  172  YDvaüxa  TrXoooiav  jisv  .  .  .  Z/oO-iv  os  zo  v^vo?,  was  der  Scho- 
liast  tadelt  mit  der  Begründung  ta  TO'.aora  s9-v'.xa  6£6vBOi)-a'.  ö-sXsl. 
coc  KoA-/'!?.  n=pa{?.  Xv.oO-i;  (Herodian  I  106,  27).  ooxoov  Xxoö-ioa  xal 
O'j  Xx'jd'v,  WC  tö  KoA/ioa,  rhpo'loa.  T'.va  6=  twv  ßißXicov  r/s-.  XTr,uxw? 
XxudixT|V.  Aber  waram  sollten  die  Attiker  nicht  gewagt  haben 
nach  -utes:  -L.tis  neben  das  ~!J}ir;s  von  XxöO-/;;  eine  Femininaiform 
mit  Mhis  zu  stellen?  —  Ebendahin  gehört  wohl  aus  späterer  Zeit 
xaßaXX'.?  nach  Arcad.  31, 13  (Hdn.  II  852.  17)  barytoniert,  also  doch 
wohl  paroxytoniert,  als  i-'.^ST'.xöv  ;:apcbvo[j.ov  äizh  twv  si?  tj?,  wonach 
es  zu  dem  im  ersten  Jahrhundert  n.  Chr.  eindringenden  xafJaXXr- 
(lat.  rohalliis)  gehören  muß. 

Auch  eine  bekannte  Gruppe  von  Komposita  gehört  hierher, 
die  ionisch-attischen  auf  --wXtj;:  -ttwX'.c.  zu  frühest  wohl  belegt 
in  Anakreons  äpro-wXiG'.v  (fr.  21,  6j.  Allerdings  stimmen  diese 
nicht  ganz  zum  Vorbild  derer  auf  -zrfi:  -x'.q,  weil  sie  nach  zahl- 
reichen Zeugnissen  proparoxytoniert  sind,  z.  ß.  XayavÖTrtoX'.?,  wäh- 
rend doch  Betonung  der  Pänultima  ein  Spezifikum  derer  auf  -t-.? 
ist.  Nun  -ö-(tiX'.?  st.  *-o;rwXt(;  wird  auf  dem  Einfluß  von  ^-ttoX:? 
beruhen,    mit    dessen    dreisilbigen    Kasusformen    die    von    --toXi- 


nv.Tt)  xEf/0'!>Ttoe;  für  das  ülierlieferte  /.Epcj/jot;  ein.  Das  wäre  nur  richtig,  wenn 
es  ein  */.twj-r^i  gegeben  hätte,  was  mir  undenkbar  scheint  und  aus  dem  attischen 
■/.Eoo'jTtäv  ,,den  Kopf  lioch  tragen"  (Aristoph.  Eq.  1344)  nicht  gefolgert  werden 
darf.  Dieses  ist  vielmelir  aus  *y.c[ioi>~a  abgeleitet,  der  echt  attischen  Form  für 
Anakreons  xcCiOEjjTj;  (fr.  51,2),  Sophokles"  -/eociOj^cc  (fr.  8t>,  1),  Euripidcs*  xeooOsaav 
(fr.  857,2):  alle  als  Beiwort  des  llirsclis  (epicün  r^  D.cc^c-;).  Es  scheint  also  ur- 
sprünglich bedeutet  zu  haben  „sich  wie  ein  das  Geweih  hoch  tragender  Hirsch 
benehmen".  —  Über  r-y'/zj-i-At;  (Akzent?)  bei  Hipi)okrates  Fraenkel  Nomina  ag. 
2,  116.     Schwyzer  Berliner  Philol.  Woch.  Itil4,  534. 


48  J-  W  a  c  k  e  r  11  a  g  e  1 , 

reimten.  —  Bei  den  andern  Komposita  mit  Nomen  agentis  auf  -tj? 
als  Hintergliedj  wie  denen  auf  -äpy^yjc,  -|jixp7]c  und  -ipl^rit;,  konnten  sich 
keine  Feminina  auf  -iq  einstellen,  weil  deren  Bedeutung  überhaupt 
eine  Femininalbildung  ausschloß.  Dagegen  fußt  wohl  auf  der 
Barytonese  von  --(üXi?  die  des  sinn-  und  lautverwandten  v.y.'KqXK;, 
wofür  man,  da  das  Maskulinum  v.äK-qXoq  lautet,  nach  der  sonstigen 
Entsprechung  -oq:  -i?  xaTry^Xic;  erwartet,  wie  auch  manche  Heraus- 
geber bei  Aristophanes  Thesm.  347.  Plut.  435.  1120  betonen.  Aber 
die  Proparoxytonese  wird  außer  durch  das  Zeugnis  Herodians 
(I  91,  8)  durch  die  Akkusativform  YAz-qXv>  bei  Eusebius  Praep.  ev. 
VI  7,  29  gesichert. 

Drittens  kann  aus  -Tt?  ein  -x-q<;  herauswachsen.  Von  Homer 
ab  bis  in  späte  Zeit  gebräuchlich  ist  vf^att«;  „nüchtern"  (gebildet  aus 
ned-  „fasten",  vielleicht  von  der  III.  sg.  *v^gti  aus):  daneben  zeigt 
sich,  zunächst  vereinzelt  (Semonides,  Matron),  dann  in  der  Kaiser- 
zeit als  eine  Form,  vor  der  man  warnen  muß,  ein  maskulinisches 
vr^oTTjc.  Gregenüber  Phrynichus'  Verurteilung  dieser  Form  (p.  326 
Lob.)  bezeichnet  Fraenkel  1,  47Ä.  beides  als  gleich  berechtigte 
Formationen :  Wi^zk;  Bahuvrihi,  vy^ottjc  Nomen  agentis  wie  w[jL'/jaTfj<; ; 
Yf]azi(;  sei  bloß  häufiger.  Abgesehen  davon,  daß  der  Akzent  von 
vfjOT7]<;  zu  dem  von  wjivjaxY]?  nicht  paßt,  versteht  man  nicht,  wie 
das  unregelmäßig  geformte  vr^aiii;  über  das  normale  rfiaz'q<;  ein 
solches  Übergewicht  hätte  haben  können,  wenn  dieses  gleich  alt 
e-ewesen  wäre.  Alles  wird  verständlich  mit  der  Annahme,  daß 
man  v^cjttc,  weil  es  femininisch  aussah,  durch  Einsetzung  von  -tYj? 
an  Stelle  von  -zk;  für  maskulinen  Gebrauch  geeigneter  machte. 

Ahnlich  ist  die  Doppelheit  -\iriz-fi<;  :  -[I'/jtic  zu  beurteilen.  Nauck 
hatte  einst  für  die  Formen  von  -[xr/XYjc  überall  die  von  -[rqziQ  ein- 
setzen wollen,  unter  der  Voraussetzung,  daß  die  antiken  Gelehrten 
den  sonst  beobachteten  Wechsel  zwischen  maskulinischem  -z-qi;  und 
femininalem  -zu;  in  diese  Sippe  hineinzubringen  versucht  hätten. 
Aber  nur  mit  textkritischen  Gewaltsamkeiten  hatte  Nauck  dies 
durchführen  können.  Durch  das  neulich  zu  Tage  getretene  a'f/tuXo- 
{x=iTao  der  Korinna  ist  er  völlig  widerlegt.  Ihm  gegenüber  sieht 
Fraenkel  1,48  ff.  in  denen  auf  -[j-yjttjc  normale  Nomina  agentis. 
Aber  eine  Verbalwurzel  [xy]-  gibt  es  im  Griechischen  nicht;  [j-t^tk; 
als  Erbwort  kann  eine  solche  nicht  erweisen.  Tatsächlich  ist 
-[iTjTYj?  einfach  Maskulinisierung  von  -{j//jTtc,  also  durch  die  alten 
Dichter  das  vollzogen  worden,  was  Nauck  den  Grammatikern  auf 
Rechnung  gesetzt  hatte.  —  Allerdings  sind  die  auf  ->^-qzi<;  Pro- 
paroxytona,  dagegen  die  auf  -n?,  die  -z-qq  neben  sich  haben,  pro- 
perispomeniert:   wie   konnten   die   also  Vorbilder  sein?     Niin  hier 


I 


Akzentstudien  II.  49 

bei  diesen  poetischen  Wörtern  kommen  die  besondern  Akzent- 
verhältnisse des  alten  Epos  in  Betracht.  Zudem,  wenn  3Iaskulina 
auf  -ir^c  so  häufig,  solche  auf  -ri?  so  selten  waren,  mußte  sich  auch 
ohne  das  eigentliche  Vorbild  von  -i-zr^<;^.  -i-Z'.q  die  Neigung  einstellen, 
in  J^Iaskulina  ursprüngliches  -zi<;  in  -tyjc  zu  ändern. 

6. 

Zum  Schluß  noch  ein  kurzes  Wort  über  ein  erst  innerhalb 
des  Griechischen  in  Wirkung  getretenes  Akzentgesetz. 

Attisch  iwc  sondert  sich  von  r^w?  außer  durch  das  s  und  den 
Spiritus  auch  durch  seine  Paroxytonese.  Der  Akzent  von  r^w? 
stand  für  die  Grammatiker  sowohl  aus  der  Homer-Rezitation 
als  durch  das  Fortleben  der  Wertform  bis  in  hellenistische  Zeit 
hinab  fest.  Daß  er  das  Ursprüngliche  darstellt,  folgt  aus  altind. 
uscis-  und  aus  der  Oxytonese  des  gleichgebildeten  atow?.  Also 
kann  kein  Zweifel  sein,  daß  die  attische  Betonung  auf  Neuerung 
beruht.  Aber  seit  Jahren  quält  man  sich  erfolglos  ab,  sie  zu  erklären. 
Die  Versuche  Hirts  (IF.  16,  78  ff.)  und  Solmsens  (Untersuch.  88) 
helfen  schon  darum  nicht  vorwärts,  weil  sie  bei  einem  spezifisch 
attischen  Wort  mit  vorattischen  Formen  und  mit  nicht  spezifisch 
attischen  Tongesetzen  operieren.  Vendryes  Mem.  Soc.  ling.  13,  223 
glaubt  die  Analogie  der  ganz  verschiedenen  spw?,  ysXco?  wirksam, 
was  so  wenig  hilft  als  Ehrlichs  (KZ  40,  361)  Herleitung  der  Bary- 
tonese  aus  dem  Vokativ.  Kommt  denn  der  Vokativ  von  sw?  über- 
haupt vor?  Jedenfalls  wenn  er  vorkam,  war  er  so  selten,  daß  er 
keinen  Einfluß  auf  das  Paradigma  ausüben  konnte. 

Nun  gibt  es  Ein  sicher  dem  Attischen  spezifisch  eigenes  Ton- 
gesetz, das  von  Vendr3'es  nachgewiesene  (Mem.  Suc.  ling.  13,  218  ff*., 
Traite  d'accentuation  grecque  262  f.),  wonach  Properispomena,  wenn 
die  Antepänultima  kurz  ist,  zu  Proparoxytona  werden.  Besonders 
deutlich  zu  beobachten  ist  diese  Akzentverschiebung  bei  Drei- 
silblern.  In  der  Sippe  von  i'w«;  gibt  es  Eine  Form,  die  ihm  unter- 
liegen mußte:  urattisch  *swdsv  aus  *rjOÖd-=v.  Sobald  aber  scoö-sv 
gesprochen  wurde,  mußte  tox;  s'o)  sw  für  *£wi;  *£(j)  *£ä)  nachfolgen. 
Das  Adverb  war  zur  führenden  Rolle  dadurch  berufen,  daß  es  im 
gesprochenen  Attisch  viel  häufiger  gewesen  zu  sein  scheint  als  die 
Kasusformen.  Aristophanes  hat  =ojv)-sv  siebenmal  gegenüber  zwei- 
maligem 'ioi  als  einziger  Form  des  Paradigmas,  und  aus  den  Frag- 
menten der  Komiker  verzeichnet  der  Index  com.  dict.  sechs  swO-sv 
und  nur  Eine  Kasusform  (ew  Kratin.  fr.  232,  1  [I  83  KockJ). 

Nun  hat  freilich  Solmsen  Beiträge  zur  griech.  Wortforscliung 
67  A.  zwei  Einwendungen  gegen  die  Theorie  von  Vendryes  erhoben, 

Kgl.  Oes,  d.  Wiss.  Nachrichten.     Phil.-hist.  Klasse.     1914.     Heft  1.  4 


50  J.  W  a  c  k  e  r  n  a  g  e  1 , 

deren  jede,  wenn  berechtigt,  diese  Deutung  des  Akzents  von  iwö-sv 
ausschließen  würde.  Erstens  könne  das  Gresetz  nicht  als  schlecht- 
weg attisch  gelten,  da  bei  mehreren  Wörtern,  in  denen  sowohl 
Properispomenierung  als  Proparoxytonese  überliefert  ist,  die  Pro- 
paroxytonierung  auf  das  jung  Attische  beschränkt  sei.  Solmsen 
bezieht  sich  damit  auf  Äußerungen  Herodians  wie  ;:.  {xov.  Xs^.  33,  9 
(II  938,  24  Ltz.)  OD§sv  sl?  [lö?  XtjYov  oTrefj  660  ooXXaßa?  t^  ol  §('^0-0771? 
7uapaXY;YÖ[J.£V0V  TipOiisptOTCäTai ,  aXXa  [lövov  tö  szoI]XOQ.  %al  xoöto  Ss 
Tuapd  TOI?  'AtTixor?  Totc  veoDtspoic  cpaol  TTpoTtapoluvsoO-at,  oder  wie  zu 
E  521  TÖ  (J.SV  6[JLOio?  w?  aXXolo?  avaYVwarsov  •  tö  Yap  Trpoxapo^ovs'.v 
{icTaYsvsoTspoiy  IotIv  'Attiv.wv  (ebenso  Hdn.  im  Etymolog,  magn. 
224,  21  über  ^iXoioo).  Aber  altattisch  bedeutet  in  diesen  Fällen  für 
Herodian  einfach  homerisch,  und  mit  {xeTaYevsaTspoi  meint  er  die 
Attiker,  soweit  sie  sich  von  Homer  unterscheiden.  Das  geht  be- 
sonders auch  aus  Hdn.  zu  B  339  outco?  oovO-soiai  ts  cog  ■ö-Doiat  ts. 
000t  Sl  7rpo<:apo5Dvooai,  TtTaioooi  *  tt^c;  Y'^P  {J-STaYsvsoTspai;  'At^lSo?  'f^ 
TotäSs  avaYvwai«;.  (Ahnlich  E  54  über  ixYjßoXiat,  und  S  487  über 
den  Spiritus  von  a[xa^a.)  Sehr  deutlich  in  dieser  Weise  Choiro- 
boskos,  wenn  er  auf  Herodian  fußend  bemerkt  (Hdn.  11  326,  9  ff.) : 
die  zweite  Silbe  von  fjSr^  zeige  eine  der  vsa  'At^ic  eigentümliche 
Krasis,  die  bei  Homer  övto?  toö  TrotTjTOD  tvjc  TtaXamQ  ^Az^l^oq  nicht 
zu  dulden  sei.  —  Daß  es  sich  in  der  Tat  bei  dieser  Akzentvarietät 
um  den  Gegensatz  von  Homer  und  Attisch  handelt,  ergibt  sich  aus 
Hdn.  7t.  [j..  X.  35,  5  ff.  (II  938,  23  Ltz.),  wo  zuerst  das  singulär  betonte 
Ipfjfio?  aus  K  520  zitiert  und  dann  bemerkt  wird :  'AttixoI  ji.svTot  Tzpo- 
Trapo^uvoDai  ty^v  Xe^iv  und  aus  Hdn.  zu  B  269  a/peiov :  Atovoaio?  xal  To- 
pavviwv  TTjV  7rpd)T7]v  ö^DVOuaiv,  wcTtep  /cai  :capa  zolq  'ÄTTtxoie  .  . .  Tj 
{isvToi  Tiapa  T^  TtotYjT-^j  avcxYvcoat?  7üpo;r£piea;rdaö"^  (d/peiov).  Homer 
hat  also  in  diesen  Fällen  das  Altere  bewahrt,  was  durch  die 
Tradition  der  Rhapsodik  zur  Kenntnis  der  Grammatiker  gelangte. 
Allerdings  war  die  Homerüberlieferung  nicht  immer  so  treu:  in 
s'ycoys  £{JLOiY£  ist  die  attische  Betonung  auch  in  den  Homertext  ge- 
drungen (Vendryes  Mem.  Soc.  ling.  13,  224). 

Anderer  Art  ist  das  Schwanken  zwischen  Proparoxytonierung 
und  Properispomenierung  bei  aYpoixo?  Tporcaiov.  aYpoi/to?  TpoTcaiov 
werden  aus  dem  Attischen,  a.'([joiY.OQ  TpoTiaioy  aus  andern  Mundarten 
stammen.  Für  aYpo'-v.oc  wird  außerattischer  Gebrauch  z.  B.  durch 
Alkman  fr.  24,  1  erwiesen.  Homer  sind  beide  Wörter  noch  fremd. 
Jedenfalls  ist  es  einfach  Schwindel,  wenn  die  byzantinischen  Ge- 
lehrten (Schol.  Dion.  Thrax.  131,  18  f.  Schol.  Aristoph.  Thesm.  697. 
Schol.  Thuk.  1,  30)  uns  glauben  machen  wollen,  Thukydides  und 
die   Dichter   der   alten   Komödie  als   Vertreter   der  TraXa-.d  'Ar^t? 


Akzentstudien  II.  5]^ 

hätten  tporaiov,  Menander  als  solcher  der  vsa  'Arö-t?  hätte  Tpörca'.ov 
betont:  als  ob  es  über  die  Akzentweise  der  Attilrer  des  V.  Jahr- 
hunderts irgend  eine  Überlieferung  hätte  geben  können.  Offenbar 
haben  diese  Spätlinge  den  von  Herodian  für  6|xo'.o?  usw.  gelehrten 
Gegensatz  zwischen  sogen.  Altattisch  und  sogen.  Neuattisch  auf 
die  doppelte  Betonung  von  TpoTcaiov  angewandt,  und  da  es  hier  an 
einem  homerischen  Beleg  gebrach,  und  die  Autoren  des  V.  Jahr- 
hunderts die  ältesten  Zeugen  des  Wortes  waren,  die  Theorie  nach 
ihrer  Weise  umgeformt.  Herodian  hatte  einfach  gelehrt:  TpÖTiaiov 
%al  TpoTraiov  'Att'.xw?  (I  369,  9  f.  Lentz).  —  Was  es  mit  dem  von 
einigen  spätem  Grelehrten  aufgestellten  begrifflichen  Unterschied 
zwischen  aYpo^xo?  und  aYpoixo?  auf  sich  hat  (Ajnmon  p.  5  Valck.), 
läßt  sich  nicht  mehr  ausmachen. 

Solmsen  hat  zweitens  auch  einen  prinzipiellen  Einwand  an- 
gedeutet. Es  brauche  nicht  ein  „lautmechanisches"  Akzentgesetz 
angenommen  zu  werden,  sondern  es  könne  der  Akzent  durch  bloße 
Wirkungen  der  Analogie  verschoben  sein.  Nun  daß  auch  Derartiges 
hier  mit  im  Spiele  war.  ist  selbstverständlich,  zumal  bei  den  Nomina 
auf  -0?  der  notgedrungene  Akzentwechsel  innerhalb  des  Paradigmas 
überall  störend  dazwischen  kam.  Aber  von  vornherein  ist  solcher 
Einfluß  der  Analogie  ausgeschlossen  bei  H'((ü'(t  ^iaoiYs  st.  lytöYs  l[j.oiYi 
(sYw  Y-  ^[^^'-  Y^)  gegenüber  h^='(s.  Und  die  Tatsache,  daß  in  so 
vielen  Fällen  Akzentverschiebung  mit  Kürze  der  Antepänultima 
zusammengeht,  bleibt  auch  unerklärt.  Eher  wird  man  die  Aus- 
nahmen vom  Gesetz  (wie  dessen  gelegentliche  Übertreibungen)  — 
außer  auf  Dialektverschiedenheit  wie  z.  B.  bei  den  nicht  attischen 
6potj.aiO(;  O-opaio?  —  auf  analogetische  Einflüsse  zurückführen.  Deut- 
lich ist  das  z.  B.  bei  dem  schon  von  Herodian  angedeuteten  be- 
grifflichen Unterschied  von  o!.'(6pa'.oz  und  aYopaio?:  aYÖpaio?  mit  der 
un-etymologischen  Bedeutung  „pöbelhaft"  zeigt  „lautmechanische" 
Proparoxytonese,  aYopaio?  „zum  IMarkt  gehörig"  hat  den  Klassen- 
akzent der  aus  Nomina  der  I.  Deklination  abgeleiteten  Adjektive. 
Ahnlich  aYsXatoc  „ä{j.a9"rj?" :  a.'(zXa.io<;  „6  e|  aYsXyjc",  (Allerdings 
scheint  Herodian  als  proparoxyton  nur  den  Namen  'AYsXaio?  zu 
kennen.) 


Nachtrag  zu  S.  8  0. 

Ebensolche  Barytonese  in  o~ö-ßp'r/-a  s  319  (Bechtel  Lexilogus 
322  f.)  und  in  Sa{j.-ap. 


Nachträge  zu  den  Papsturkunden  Italiens. 

VIII. 

Von 

P.  Kehr. 

Vorgelegt  in  der  Sitzung  vom  13.  Juni  1914. 

Weder  an  Zahl  der  Urkunden  noch  an  Bedeutung  hervor- 
ragend ist  das  Faszikel  neuer  Papsturkunden,  welche  ich  heute 
als  Nachtrag  zu  dem  jetzt  erscheinenden  neuen  Band  der  Italia 
pontificia  vorlege.  Dieser  Band  (VI  p.  II)  gilt  Piemont  und 
Genua,  einem  Gebiet  also,  das  durch  ältere  und  neuere  Publika- 
tionen gründlicher  bekannt  ist  als  andere  Teile  der  Apenninhalb- 
insel. Auch  hatte  hier  vor  Jahren  Luigi  Schiaparelli  die 
archivalischen  Forschungen  durchgeführt,  so  daß  von  Anfang  an 
auf  bedeutende  Nachträge  und  Ergänzungen  nicht  zu  rechnen  war. 
Denn  Schiaparelli,  gründlich,  genau  und  gewissenhaft,  wie  er  in 
seinen  Forschungen  und  Arbeiten  war,  ging  überall  bis  auf  die 
letzten  Spuren  der  Überlieferung  zurück  und  scheute  keine  Mühe^ 
bis  er  jedes  verirrten  Stückes  habhaft  geworden  war ;  wenn  nun 
trotzdem  an  anderen  Orten  größere  Funde  selbst  über  Schiaparelli 
hinaus  geglückt  sind,  so  hing  das  mit  den  organisatorischen 
Änderungen  der  betreffenden  Archive  zusammen,  in  Folge  deren 
neue  Bestände  oder  neue  Urkunden  an  den  Tag  kamen.  Davon 
ist  nun  in  den  beiden  Zentren  des  hier  in  Betracht  kommenden 
Gebietes,  in  Turin  und  Genua,  nicht  die  Kede:  die  beiden  dort 
befindlichen  großen  Staatsarchive  verharren  auch  heute  noch  in 
der  Ordnung,  in  der  Schiaparelli  sie  seiner  Zeit  vorfand. 

In  Turin  hat  Dr.  Hermann  Kalb  fuß,  der  in  meinem  Auf- 
trag alle  Bestände  noch  einmal  auf  das  genaueste  revidierte,  nur 
zwei    neue   Papsturkunden    aufgefunden,    ein   Kommissorium    Ha- 


P.  Kehr,  Nachträge  zu  deu  Papsturkunden  Italiens.    VIII.  53 

drians  lY.  im  Fonds  von  S,  Benigno  di  Fruttuaria  (n.  8)  und  ein 
ßreve  Celestins  III.  aus  dem  Fonds  von  S.  Secondo  (n.  23).  Auch 
in  den  anderen  Archiven  von  Turin ,  dem  erzbischöflichen  und 
Kapitelarchiv,  dem  Archiv  des  Mauritiusordens  und  des  Economato 
sind  neue  Urkunden  nicht  zum  Vorschein  gekommen.  Doch  sind 
darum  die  Revisionsarbeiten  von  Dr.  Kalbfuß  keineswegs  ohne 
Nutzen  gewesen. 

Ergiebiger  waren  seine  Arbeiten  in  Vercelli  und  Novara. 
Sehr  interessant  ist  z.  B.  die  Konstitution  des  Kardinals  Wilhelm 
von  1175  über  die  Union  der  beiden  Kapitel  von  S.  Eusebio  und 
S.  Maria  in  Vercelli  (n.  9).  Auf  Vercelli  beziehen  sich  auch  die 
drei  Papsturkunden  n.  13.  17.  20  zu  Gunsten  der  Kirche  S.  Bartho- 
lomaei  de  Caritate.  die  wir  nur  aus  Abschriften  von  Etienne  Ba- 
luze  kennen,  der  sie  aus  jenem  alten  verschollenen  Codex  privi- 
legiorum  monasteriorum  etc.  Lombardiae  abschrieb,  der  ehemals 
im  Sforzaarchiv  in  Pavia,  dann  in  den  Archives  de  la  Chambre 
des  Comptes  in  Paris  sich  befand  und  über  den  schon  Gott.  Nachr. 
1912,  S.  316  ff.  das  Nötige  gesagt  worden  ist.  Von  dem  berühmten 
Cisterzienserkloster  S.  Maria  di  Lucedio  in  der  Diözese  Vercelli 
und  seinen  Pertinenzen  handeln  n.  11  und  n.  18. 

Auf  N  0  V  a  r  a  beziehen  sich  mehrere  Urkunden ,  von  denen 
das  Reskript  Hadrians  IV.  (n.  6)  und  das  Schreiben  der  Geistlich- 
keit von  Novara  an  denselben  Papst  (n.  7)  an  erster  Stelle  stehen 
und  auch  sachlich  von  Interesse  sind.  Dann  folgen  ein  Reskript 
Alexanders  III.  für  das  Hospital  de  Caritate  (n.  12)  und  mehrere 
Urkunden  zu  Gunsten  des  Kapitels  von  San  Gaudenzio  (n.  14.  19.  22), 
endlich  eine  Konstitution  des  Kardinallegaten  Fidantius  für  die 
Kleriker  von  San  Nazzaro  di  Costa  (n.  24 j. 

T  o  r  1 0  n  a  und  B  o  b  b  i  o  sind  vertreten  durch  Privilegien 
Innocenz"  IT.  (n.  2.  3)  und  durch  eine  interessante  Oblationsurkunde 
einer  Tortoneser  Bürgers  an  Papst  Eugen  III  und  die  römische 
Kirche  aus  dem  Vatikanischen  Archiv  (n.  4). 

Die  Genueser  Materialien  endlich  hatte  Dr.  Theodor  Hirsch- 
feld zu  revidieren  übernommen.  Aber  von  neuen  Papsturkunden 
vor  Innocenz'  III.  fand  sich  im  Staatsarchiv  in  Genua  nur  ein 
Reskript  Clemens'  III.  (n.  21),  das  ein  unwissender  Archivar  seiner 
Zeit  unter  die  Urkunden  Clemens'  V.  eingereiht  hatte.  Dazu 
kommen  zwei  Reskripte  Urbans  III.,  die  Maurice  Prou  mir  aus 
den  im  Ministere  des  Affaires  ('^trangeres  in  Paris  aufbewahrten 
Libri  iurium  reipublicae  Genuensis  mitgeteilt  hat.  Bekanntlich 
ist  dort  die  ganze  Serie  der  Libri  iurium  zurückgeblieben ;  für 
uns   kommen   von   diesen  Bänden    nur  der  sog.  Liber  I    vetustior 


54  P-  Kehr, 

und  der  Liber  I  (irrig  VII)  in  Betracht.  Ein  anderes  Exemplar 
des  Liber  iurium  I  ist  in  der  Universitätsbibliotliek  in  Genua  und 
ein  drittes  Exemplar  in  ganz  abweichender  Redaktion  im  {Staats- 
archiv daselbst  (der  sog.  Liber  iurium  I  duplicatus).  Aber  die 
Angaben,  die  C.  Desimoni  und  fl.  Sieveking  über  diese  Serien  und 
Bände  und  über  ihren  Inhalt  gemacht  haben,  sind  so  unklar  und 
z.  T.  so  unrichtig,  daß  ich  mir  von  M.  Prou  eine  neue  Übersicht 
über  die  Pariser  Serie  ausbat,  wobei  jene  beiden  noch  unbekannten, 
sachlich  nicht  besonders  wichtigen  Reskripte  Urbans  III.  (n.  15. 16) 
zum  Vorschein  kamen.  Die  Arbeiten  von  Dr.  Hirschfeld  selbst 
haben  sich  übrigens  trotz  des  geringen  neuen  Materials  beson- 
ders in  Bezug  auf  die  Ermittelung  und  Feststellung  älterer  Über- 
lieferungen, als  lohnend  erwiesen. 

Ich  habe  diese  Gelegenheit  benutzt,  noch  ein  par  andere, 
nicht  in  diesen  Zusammenhang  gehörende  Papst  Urkunden  mitzu- 
teilen, nämlich  ein  undatiertes  Privileg  Honorius'  IL  für  Kenil- 
worth  (n.  1),  das  in  den  Registern  Nicolaus'  V.  steht;  ich  hatte 
das  unvollständige  Stück  übersehen,  wurde  aber  von  Mr.  Twemlow 
darauf  aufmerksam  gemacht;  ferner  ein  Privileg  Eugens  III.  für 
das  spanische  Hospital  S.  Christina  (n.  5),  das  mir  Herr  Ranuzzi, 
unser  unermüdlicher  Helfer  im  Vatikanischen  Archiv,  mitteilte, 
endlich  ein  übersehenes  Privileg  Alexanders  III.  für  das  Kloster 
San  Silvestro  di  Monte  Subasio  bei  Assisi  aus  einem  Manuskript 
des  Lodovico  Jacobilli  (n.  10). 


1. 

Honorius  11.  bestätigt  der  Kirche  S.  Maria  in  Kenilworth  unter 
dem  Prior  Bernard  die  Besitzungen.  (1125 — 29). 

Inseriert  in  Bulle  Nicolaiis''  V.  Born  Vat.  Archiv  Reg.  Vat. 
t.  385  f.  219. 

Honorius  [episcopus  seruus  seruorum  Dei]"\  Dilectis  filiis 
Bernardo  priori  et  fratribus  sancte  Marie  in  loco  qui  dicitur 
Chineldeworda  regulärem  uitam  professis  tarn  presentibus  quam 
futuris  in  perpetuum.  Quoniam  sine  uere  cultu  religionis  nee 
caritatis   unitas   potest   subsistere  nee  Deo   gratum   exhibere   ser- 

a)  etc. 


Nachträge  zu  den  Papsturkunden  Italiens.    VIII.  55 

üitium,  expedit  apostolica  auctoritate  religiosas  personas  diligere 
et  religiosa  loca  sedis  apostolice  munimine  fouere.  Ideoque,  dilecti 
in  Domino  filii,  uestris  per  strenuum  et  illustrem  uirnm  Gaufridum 
de  Gljntona  [porrectis]  rationabilibus  postulationibus  inclinati, 
religionis  propositum,  quod  professi  estis,  apostolice  auctoritatis 
robore  confirmamus.  Bona  vero  et  possessiones,  que  ab  eodem 
Gaufrido  et  ab  aliis  fidelibus  loco  uestro  iuste  et  legitime  coUate 
sunt  et  que  imposterum  largitione  regum,  donatione  principum 
aut  aliis  iustis  modis  canonice  poteritis  adipisci,  firma  uobis  et 
illibata  permaneant.  In  quibus  hec  propriis  duximus  nominibus 
annotanda:  totam  plenam  terram  ipsius  Cbineldeworde,  excepto 
situ  et  loco  castelli  et  excepta  quadam  parte  terre,  quam  ad 
pareum  suum  faciendum  Gaufridus  retinuit,  partem  nemoris  ipsius 
castri  Cbineldeworde,  quam  uobis  ad  necessaria  uestra  concessit 
et  memorie  testimonio  consignauit,  ecclesiam  de  Utona  manerio 
cum  Omnibus  ei  pertinentibus,  excepta  quadam  parte  terre.  quam 
Gaufridus  in  parco  suo  retinuit,  et  excepto  nemore,  quod  eidem 
ecclesie  pertinebat,  pro  cuius  concambio  dedit  supradictam  partem 
suorum  nemorum,  salua  episcopali  reuerentia,  dimidium  manerium 
Lililltone,  manerium  de  Salfort  ex  concessione  Henrici  regis  et 
Rogerii  comitis  de  Warwic,  a  quibus  Gaufridus  illud  tenebat, 
partem  de  Solfort,  sicut  eam  Gaufridus  a  monachis  de  Cuesam 
tenebat,  manerium  de  Udelicota  [ex]  concessione  Nicolai  de  Stad- 
fort,  de  quo  illud  tenebat,  pratum,  quod  Nicolaus  in  Tlheneshon 
manerio  suo  Gaufrido  dederat,  et  aliud  pratum  ibidem,  quod  ei 
uendiderat,  ecclesiam  de  ßrarlis  manerio  cum  omnibus  ad  eam  per- 
tinentibus et  ecclesiam  de  Walesborna  cum  suis  omnibus  perti- 
nentiis  [ex]  concessione  episcopi  Wigorniensis,  in  cuius  parochia 
sunt,  salua  episcopali  iustitia,  ex  dono  Siwardi,  item  ecclesias 
de  Sintenefeld  et  de  Clauerdona  cum  pertinentiis  earum  ex  con- 
cessione episcopiWigorniensis,  in  cuius  parochia  sunt,  salua  episcopali 
iustitia,  ex  dono  Siwardi  de  Ardena  unam  hidam  terre.  Has 
omnes  prefatas  ecclesias  et  terras  quietas  ab  expeditione  atque 
ab  omni  alio  militari  uel  seculari  seruitio,  exceptis  geldis  com- 
munibus,  que  a  ceteris  ecclesiis  per  Angliam  redduntur,  quemad- 
modum  concesse  sunt,  ita  liberas  uobis  uestrisque  successoribus 
manere  censemus.  Decernimus  ergo,  ut  nulli  omnino  hominum 
liceat  locum  uestrum  et  congregationem  temere  perturbare  aut  eius 
possessiones  auferre  uel  ablatas  retinere,  minuere  uel  temerariis 
uexationibus  fatigare,  sed  omnia  integra  con  [seruentur  .  .  .  .]" . 


a)  hier  bricht  der  Text  mitten  in  der  Zeile  ab. 


56  P-  Kehr, 

3- 

Imwcenz  11.  nhm)d  das  Kloster  der  h.  Euphemia  in  Tortona 
unter  der  Äbtissin  Ofta  in  den  päpstlichen  Schutz  und  bestätigt  die 
namentlich  aufgeführten  Besitzungen.         Lateran  1140  Dezember  7 . 

Et.  Bahtze  Coli.  t.  XVll  /.  ^37'  Paris  Bibl.  nat.  und  Decamps 
Äbbayes  f.  70  ebenda  (Noiiv.  acqnis.  franc.  7434)  ans  dem  verschollenen 
Codex  vetus  privilegiormn  monasteriorum  etc.      Lomhardiae  f.  298'. 

Vgl.  IP  VI  p.  11  229  n.  1  (J-L.  S107). 

Innocentius  episcopus  seruus  seruorum  Dei.  Dilecte  in  Christo 
filie  Otte  abbatisse  monasterii  sancte  Eufemie,  siti  in  territorio 
Terdonensi,  et  sororibus  ibidem  Deo  famulantibus  fin  perpetuumj. 
Ad  hoc  uniuersalis  ecclesie  cura  nobis  a  prouisore  omnium 
bonorum  Deo  commissa  est,  ut  religiosas  diligamus  personas  et 
beneplacentem  Deo  religionem  studeamus  modis  omnibus  propagare. 
Nee  enim  Deo  gratus  aliquando  famulatus  impenditur,  nisi  ex 
caritatis  radice  procedens  a  puritate  religionis  1  fuerit  conseruatus. 
Oportet  igitur  omnes  Christiane  iidei  amatores  religionem  diligere 
et  loca  uenerabilia  cum  ipsis  personis  diuino  seruitio  mancipatis 
attentius  confouere.  Eapropter,  dilecta  in  Christo  filia  Otta  ab- 
batissa,  tuis  iustis  postulationibus  clementer  annuimus  et  monaste- 
rium  sancte  Eufemie ,  in  quo  auctore  Deo  preesse  dinosceris, 
apostolice  sedis  priuilegio  communimus.  Statuentes,  ut  quecunque 
bona,  quascunque  possessiones  idem  monasterium  tarn  in  territorio 
Terdonensi  quam  in  aliis  nunc  iuste  et  legitime  possidet  aut  in 
futurum  concessione  pontificum,  largitione  regum  uel  principum, 
oblatione  fidelium  seu  aliis  iustis  modis  Deo  propitio  poterit  adi- 
pisci,  firma  tibi  tuisque  succedentibus  et  illibata  permaneant.  In 
quibus  hec  propriis  duximus  exprimenda  uocabulis,  uidelicet  mansum 
positum  in  loco  qui  Albofaxum  nominatur  et  per  homines  Martini 
Barosi  hactenus  ecclesie  eiusdem  sancte  Eufemie  nomine  laboratur 
et  colitur.  sicut  per  legale  instrumentum  exinde  factum  a  longo 
tempore  huc  usque  ab  eodem  cenobio  rationabiliter  est  possessus, 
Redditus  quoque  Castri  noui  et  mansum  de  Locoraria ")  uobis  nichil- 
ominus  confirmamus  et,  ut  nemo  super  his  uobis  aliquam  molestiam 
inferre  presumat,  auctoritate  apostolica  prohibemus.  Decernimus 
ergo,  ut  nulli  omnino  hominum  liceat  prefatum  uestrum  monasterium 
temere  perturbare  aut  eius  possessiones  auferre  uel  ablatas  reti- 
nere,  minuere  aut  aliquibus  uexationibus  fatigare,  sed  omnia  integra 
conseruentur,    earum    pro    quarum    gubernatione    et    sustentatione 

o)  stall   PecorariaV  {v(jl.  Kr.  4). 


Nachträge  zu  den  Papsturkundeu  Italiens.    VIII.  57 

concessa  «unt,  usibus  omnimodis  profutura.  Si  qua  igitur  in 
posterum  ecclesiastica  secularisue  persona  hanc  nostre  constitutionis 
paginam  sciens  contra  eam  temere  uenire  temptauerit,  secundo 
tertioue  commonita,  nisi  reatum  suum  congrua  satisfactione  cor- 
rexerit,  potestatis  honorisque  sui  dignitate  careat  reamque  se 
dinino  iudicio  existere  de  perpetrata  iniquitate  cognoscat  et  a 
sacratissimo  corpore  ac  sanguine  Dei  et  domini  redemptoris  nostri 
lesu  Christi  aliena  fiat  atque  in  extremo  examine  districte  subiaceat 
ultioni.  Cunctis  autem  eidem  loco  sua  iura  seruantibus  sit  pax  do- 
mini nostri  lesu  Christi,  quatenus  et  hie  fructum  bone  actionis 
percipiant  et  apud  districtum  iudicem  premia  eterne  pacis  in- 
ueniant.     Amen.     Amen.     Amen. 

Ego  Innocentius  catholice  ecclesie  episcopus  ss. 

Ego  Conradus  Sabinensis  episcopus  ss. 

Ego  Albertus  Albanensis  episcopus  ss. 
Ego  Gerardus'^'  presb.  card,  tit.  ^)  sancte  Crucis  in  Jerusalem  ss. 
Ego  Anseimus  presb.  card.  tit.  '^^  saneti  Laurentii  in  Lucina  ss. 
Ego  Guido  sancte  Romane  ecclesie  indignus  sacerdos  ss. 
Ego  Gregorius''   presb.  card.  tit.  Calixti  ss. 
Ego  Goizo*)  presb.  card.  tit."  sancte  Cecilie  ss. 

Ego  Gregorius  diac.  card.  sanetorum  Sergii  et  Bacchi  ss. 

Ego  Otto  diac.  card.  saneti  Georgii  ad  Velum  aureum  ss. 

Ego  Guido  diac.  card.  sanetorum  Cosme  et  Damiani  ss. 

Ego  Vassallus'')  diac.  card.  saneti  Eustachii  ss. 

Dat.  Laterani  per  manum  Aimerici  sancte  Romane  ecclesie 
diaconi  cardinalis  et  cancellarii,  VII  id.  decembr.,  indictione  IUI, 
incarnationis  dominice  anno  MCXL,  pontificatus  uero  domni  Inno- 
centii  II  pape  anno  undecimo. 

b)  Girardus.         c)  ecclesie.         d)  (irisogonus.         e)  IJoezo.         f)  Nass. 

3. 

Imiocenz  II.  itininif  das  Kloster  Bohbio  unter  dem  Abt  OißeriKS 
in  den  püpstJkhen  Schutz  und  ttestätif/t  die  Besitzungen  und  Vor- 
rechte. [Lateran]  1143  März  8. 

Alle  bisherigen  Drucke  (jehen  direld  oder  indirekt  auf  eine  Kopie 
von  1424  ZKriiel;  die  im  Cod.  F  VI  2  der  Nationalbibliothek  in 
Turin  erhalten  ist  (cf.  IV  VI  p.  II  25S  n.  23).  Biese  aber,  und 
mithin  auch  edle  Brücke,  entbehren  der  Unterschriften  und  der 
Butierumj,  die  uir  nur  aus  der  (•berschrift  1142,  8  idus  martii 


58  P-  Kehr, 

kannten.  Eben  diese  haben  uns  Massarello  und  Panvinio  in 
ihren  KoUeJdaneen  erhalten,  von  denen  ich  in  den  Gott.  Nachr. 
1898  S.  505  ff',  und  1901  S.  Iff.  ausführlicher  gehandelt  habe. 
Massarello  resp.  Panvinio  gibt  auch  seine  Quelle  an:  Dedit  mihi 
d.  Maurus  de  Sexto  monachus  Cassinas,  prior  monasterii  Montis 
regalis  ord.  s.  Benedicti  in  Sicilia.  Freilich  stimmen  die  beiden 
Abschriften  nicht  gans  überein;  Pativinio  gibt,  wohl  richtig,  ein- 
mal VIII  id.  martii,  das  andere  Mal  Übereinstimmeltd  mit  Mas- 
sarello VTTT  id.  maii,  das  eine  Mal  MCXLII,  das  andere  Mal 
MCXLIII  —  doch  ist  sicher,  daß  die  Urhmde,  die  Jaffe  und 
Loewenfeld  su  1142  setzten,  tatsächlich  zu  1143  gehört  (J.  5841, 
J-L.  8208). 

M  =  Ängeli  Massarelli  Miscellanea  vol.  I  f.  24'  San  Severino 

Bibl.  comunale. 
P  =  Onuphrii  Panvinii  Fragmenta  de  pontificibus  et  cardina- 

libus,   Rom  Vat.  Archiv  Mise.  Arm.  XI  t.  34  f.  31. 
pi  =  Onuphrii   Panvinii   Excerpta ,    ebenda  Mise.   Arm.  X.V 

t.  128  f.  294  (Konzept)  =  f.  283'  (Reinschrift). 

Von  Varianten  verzeichne  ich  nur  die  ivesentliclien.  Ego  und 
SS  ist  bcdd  hier  bald  dort  fortgelassen  —  ich  stelle  das  stillschiveigend 
meder  her. 

Ego  Innocentius  catholice  ecclesie  episcopus  ss. 

Ego  Conradus  "'>  Sabinensis  *)  episcopus  ss.  "> 

Ego  Imarus''^  Tusculanus  episcopus  ss. 
Ego  Gregorius  presb.  card.  tit.*^  Calixti  ss. 
Ego  Guido  sancte  Romane  ecclesie  indignus  sacerdos  ss. 

Ego  Gregorius''^  diac.  card.^^  sanctorum  Sergii  et  Bachi  ss. 

Ego  Otto  diac.  card.  sancti  Georgii  ad  Velum  aureum  ss. 

Dat.'')  per  manum  Gerardi  sancte  Romane  ecclesie  presbyteri 
cardinalis  ac'^  bibliotbecarii,  VIII  id.  martii*',  indictione  VI,  in- 
carnationis  dominice  anno  MCXLII  '^ ,  pontificatus  uero "')  domini 
Innocentii  II  pape  anno  XIIII*^. 


a)  Corradus  P.  b)  Sabinus  P\  c)  diese  Unterschrift  fehlt  in  31. 

d)  Ymarus  PK  e)  ecclesie  3IPP\  f)  Georgius  P.  g)  tit.  fmß  P  irrig 

hinzu.  h)  die  Ortsangabe  Laterani   fehlt   überall,  fehlte  also  tcohl  auch  im 

Original        i)  et  31  PK        1c)  maii  3/P'.        l)  1542  P;  MCXLIII  P».        m)  uero 
fehlt  PK 


Nachträge  zu  den  Papsturkundeu  Italiens.  VIII.  59 

4. 

Siderms  Capellus  aus  Tortona  iviämet  dem  Fapst  Eugen  III.  und 
der  Kirche  S.  Peter  in  Rom  Grund&tücle  bei  Pecorcira  im  Territorium 
von  Tortona.  VerceUi  114S  Juni  8. 

Orig.  Fiom   Vat.  Archiv  (Arm.  I  c.   XI  n.  1). 

Vgl.  IF  VI  p.  II  2.30  n.  3.     Kopiert  von  Dr.  Budde. 

Anno  ab  incarnatione  domini  nostri  lesu  Christi  millesimo 
centesimo  quadragesimo  octauo,  octauo  die  mensis  iunii,  indictione 
undecima.  Tibi  patri  apostolico  Engenio  in  uicem  ecclesie  sancti 
Petri,  siti  in  Roma,  ego  Sicclerius,  qui  dicor  Capel[lusj,  habitator 
in  ciuitate  Tartone,  et  filius  quondam  bone  memorie"^  lohannis 
item  Capelli,  qui  uinere  uideor  lege  Longobardorum ,  donator  et 
offertor  ipsi  [ecclesjie  sancti  Petri  presens  presentibus  dixi:  Quis- 
quis  in  sanctis  et  uenerabilibus  locis  ex  suis  rebus  aliquid  contu- 
lerit,  iuxta  auctoris  nocem  centuplum  accipi[et  et],  quod  melius  est, 
uitam  possidebit  eternam.  Ideoque  ego  qui  supra  Sicclerius  Ca- 
pellos  dono  et  oifero  a  presenti  die  in  eadem  predicta  ecclesia 
sancti  [PetriJ  pro  anime  mee  mercede  id  est  pecias  duas  de  terra 
aratorias  iuris  mei,  quas  habere  uisus  sum  in  territorio  Tartone 
ad  lociim  ubi  [dicitur]  Pehoraram.  Coheret  uni  ab  una  parte 
ecclesia  de  Peorara,  ab  alia  parte  uia  publica,  a  tereia  parte  Otto 
Crocia  sibique  alii  coherent :  alteri  coheret  ab  una  parte  Filibertus, 
ab  alia  parte  uia  publica,  a  tereia  parte  Brentadorius  sibique  alii 
coherent ,  et  sunt  per  mensuram  iuxta  iugera  duo.  Quas  autem 
suprascriptas  pecias  de  terra  iuris  mei  superius  dictas  cum  supe- 
rioribus  et  inferioribus  seu  cum  finibus  et  accessionibus  suis,  qua- 
liter  [superius]  legitur,  in  integrum  ab  hac  die  in  eadem  ecclesia 
sancti  Petri  dono,  cedo,  confero  et  per  presentem  cartulam  dona- 
cionis  et  offer.sionis  ibidem  hab[en]dum  confirmo,  faciendum  exinde 
pars  ipsius  ecclesie  aut  cui  pars  ipsius  ecclesie  dederit  a  presenti 
die  [propriet]ario  nomine  quicquid  uoluerit  sine  omni  mea  et  here- 
dum  meorum  contradictione.  Quidem  espondeo  atque  promitto  me 
ego  qui  supra  Sicclerius  una  cum  mei[s  heredi]bus  parti  ipsius 
ecclesie  sancti  Petri  aut  cui  pars  ipsius  ecclesie  dederit  supra- 
scriptas pecias  de  terra ,  qualiter  supra  legitur ,  in  integrum  ab 
omni  contradicente  homine  defens[are.  Q,u]od  si  defendere  non 
potuero  aut  non  uoluero  aut  si  parti  ipsius  ecclesie  exinde  aliquid 
per  quoduis  ingenium  subtrahere  [qu]esiero   et  tacitus    |et  qui]etus 

a)  bom. 


60  P-  Kehr, 

semper  inde '''  non  fuero  ,  tunc  in  duplum  easdem  pecias  de  terra 
suprascriptas  parti  ipsius  ecclesie  sancti  Petri  predicti  aut  cui 
pars  ipsius  [ec]clesie  dederit,  in  integrum  restituam,  sicut  pro  tem- 
pore fuerint  meliorate  aut  ualuerint  sub  extimacione  in  consimili 
loco,  Hanc  enim  [tradicionis,  d]onacionis  et  ofFersionis  paginam '^^ 
lacobi  notarii  sacri  palacii  tradidi  et  scribere  rogaui.  in  qua  subter 
confirmante  testibusque  [obtuli  robojrandam.  Actum  in  loco  Ver- 
cellis,  in  palacio  sancti  Eusebii ,  in  plena  curia.  Signum  manus 
suprascripti  Sicclerii  Capelli,  [qui  h]anc  cartulam  donacionis  et 
oifersionis  fieri  rogauit  ut  supra.  Signa  manuum  prepositi  ecclesie 
sancti  Innocentii  de  Tartona  et  Uberti  eiusdem  ecclesie  cantoris  et 
Uualfredi  de  Albano  canonici  sancti  Eusebii  et  Attonis  et  N[icho]lai'^' 
atque  Falentioni  de  Nouaria  et  Uberti  de  Camoezia  et  Conradi 
de  Pasterna  et  Uberti  Balbi  de  sancto  leorgio  et  aliorum  [quam 
plujrium  clericorum  et  laicorum  testium. 

Ego    qui   supra   lacobus  notarius    sacri   palatii    scriptor  huius 
cartule  donacionis  et  offersionis  post  traditam  compleui  et  dedi. 


h)  inde  übergeschneben.  c)  paginam  übergeschrieben.  d)  unsicher,  folgt 
Lüclce. 

5. 

Eugen  III.  nimmt  nach  dem  Vorgange  Paschais  II.  und  Honorius'  II. 
das  Hospital  S.  Christina  nnter  dem  Propst  Azenarins  nehst  den  dasu 
gehörenden  Hospitälern  in  den  päpstlichen  Schide  und  bestätigt  Be- 
sit^iungen,  Zehnten  und  Rechte.  Fercntino  Hol  März  5. 

Kopie  saec.  XVI  auf  Fin.zelhlatt  (Papier)  mit  notarieller  Beglau- 
bigung, Rom   Vcd.  Archiv  (Carte  Domenicane). 

Die  sahireichen  Hispanismen  in  der  Ortlwgrapliie  des  Kopisten 
sind  stillschneigoid  verbessert . 

Eugenius  episcopus  seruus  seruorum  Dei.  Dilectis  filiis  Aze- 
nario  preposito  hospitalis  sanct§  Christine,  quod  in  Aspensi  portu 
situm  est.  eiusque  "^  f ratribus  in  Christi  obsequio  mancipatis  tarn  pre- 
sentibus  quam  futuris  canonice  substituendis  in  perpetuum.  Commisse 
nobis  apostolicQ  sedis  nos  hortatur  auctoritas ,  ut  locis  et  personis 
ipsius  auxilium  deuotione  debita  implorantibus  tuitionis  presidium 
impendere  debeamus,  quia,  sicut  iniusta  poscentibus  nullus  est  tri- 
buendus  assensus.    sie   leoritima  et   iusta''  desiderantium    nuUa  est 


a)  quia.         b)  legitimam  et  iustam. 


Nachträge  zu  den  Papsturkimden  Italiens.    VIII.  Q^ 

diiferenda  petitio.  presertim  eorum,  qui  abiectis  mundanis  illecebris 
cum  omni  humilitate  in  diutino  pauperum  et  peregrinorum  obsequio 
gaudent  omnipotenti  Domino  deseruire.  Eapropter ,  dilecte  in  Do- 
mino fili''^  Azenari'^^  preposite*',  tuis  iustis  postulationibus  benigniim 
impertimur  assensum  et  predecessorum  nostrorum  felicis  memorie 
Paschalis  et  Honorii  Romanorum  pontificum  uestigiis  inherentes, 
predictum  xenodocliium  sanet^  Christin^,  cui  Deo  auctore  presides, 
sub  beati  Petri  et  nostra  protectione  suscipimus  et  presentis  scripti 
priuilegio  communimus.  Statnentes ,  ut  qnascunque  possessiones, 
quecanque  bona  idem  xenodocliium  inpresentiarum  iuste^^  et  cano- 
nice  possidet  [aut  in  futurum]  concessione  pontificum ,  largitione 
regum  uel  principum,  oblatione  fidelium  seu  aliis  quibusuis  modis 
Deo  propitio  poterit^'  [adipisci],  firma  uobis  uestrisque''^  successo- 
ribus  et  illibata  permaneant.  In  quibus  h§c  propriis  duximus  ex- 
primenda  uocabulis :  ecclesiam  de  Albertino  cum  hospitali  et  Omni- 
bus appenditiis  suis,  ecclesiam  de  Ronzisualle  cum  hospitali  et  aliis 
pertinentiis  suis ,  locum  de  Aregnone  cum  omnibus  pertinentiis 
suis,  palatium  et  alia  omnia ,  que  habetis  in  Campofranco ,  domos, 
uineas  et  omnia  alia,  qu^  habetis  in  lacca,  uillam  qu^  uocatur 
Emanes  cum  pertinentiis  suis,  locum  de  Poilambe,  quem  Haymundus 
Barchinonensis  comes  uobis  rationabiliter  dedit.  Preterea  quid- 
quid  in  Hispani^  partibus  habetis,  uobis  pariter  confirmamus.  Pre- 
cipimus  autem,  ut  predictum  xenodocbium  uestrum  ab  omnibus 
angariis,  exactionibus  et  perturbationibus  liberum  in  sua  penitus 
libertate  persistat.  Nullus  uero  clericus  uel  laicus  ibi  Deo  ser- 
uire  professus  eundem  locum  preter  liberam  lieentiam  prepositi 
uel  fratrum  audeat  deserere  aut  ad  alia  loca  transire,  Sancimus 
etiam,  ut  de  noualibus,  que  propriis  manibus  aut  sumptibus  Colitis, 
siue  de  nutrimentis  uestrorum  animalium  nullus  omnino  clericus 
uel  laicus  decimam  a  uobis  presumat  exigere.  Decernimus  ergo, 
ut  nulli'^  omnino  hominum  liceat  eadem  xenodochia  temere  pertur- 
bare,  depredationes  illic  uel  assultus  facere  aut  eorum  possessiones 
auferre  uel  ablatas  retinere,  minuere  uel  temerariis  exactionibus 
t'atigare,  sed  omnia  integra  conseruentur,  tam  seruorum^  Dei 
illic  habitantium  (|uam'^  peregrinorum  et  pauperum  usibus  profu- 
tura,  salua  dioc^sanorum  episcoporum  canonica  iustitia.  Si  qua 
igitur  in  futurum  ecclesiastica  siue  secularis  persona  hanc  nostr^ 
constitutionis  paginam  sciens  contra  eam  temere  uenire  tentauerit, 
secundo  tercioue  commonita,   si  non  satisfactione  congrua  emenda- 


c)  filii.  d)  Azenarii.  e)  pro])Osite.  /')  iuste  fehlt.  g)  potitur. 

h)  nostrisque.        i)  nullus.        1c)  seruos.        /)  quia. 


62  P-  Kehr, 

uerit,  potestatis  honorisque  sui"'>  dignitate  careat  reamque  se  di- 
uino  iuditio  existere  de  perpetrata  iniqaitate  cognoscat  et  a  sacra- 
tissimo  corpore  et  sanguine  Dei  et  domini  nostri  redemptoris  lesu 
Christi  aliena  fiat  atque  in  extremo  examine  districte  ultioni  sub- 
iaceat.  Cunctis  autem  eisdem  locis  sua  iura  seruantibus  sit  pax 
domini  nostri  lesu  Christi,  quatenus  et  hie  fructum  bone  actionis 
percipiant  et  apud  districtum  iudicem  premia  eterne  pacis  inueniant. 
Amen, 

Ego  Eugenius  catholic^  ecclesi^  episcopus  [ss.] 

Ego  Imarus  Tusculanensis  episcopus  [ss.] 

Ego  Nicolaus  Albanensis  episcopus  [ss.] 

Ego  Hubaldus "^  presb.  card.  tit.  "^  sanct^  Praxedis  [ss.] 

Ego  Manfredus  presb.  card.  tit.'"  sanct§  Sabin^  [ss.] 

Ego  Aribertus  presb.  card.  tit.")  sanct§  Anastasi^  ss. 

Ego  lacintus  diac.  card.  sancte  Blarie  in  Cosmedin  [ss.] 
[Ego]  Oddo  diac.  card.  sancti  Greorgii  ad  VelumP)  aureum  [ss.] 
Ego  Gregorius  diac.  card.  sancti  Angeli  [ss.] 

Dat.  Eerentini  per  manum  Bosonis  sancte  Roman§  ecclesi^ 
scriptoris,  III.  non.  mart.,  indictione  XIIII,  incarnationis  dominicQ 
anno  M  centesimo  quinquagesimo  primo,  pontificatus  uero  domini 
Eugenii  III  pape  anno  VII^. 


m)  sue.        1})  Ibaldus.        o)  ecclesi§.  p)  suelum. 


6. 


Hadrian  IV.  hefieJdt  den  Äbten  von  San  Lorenso  und  San  Bar- 
tolomeo  (in  Novara)  und  den  Priestern  von  Sanf  Andrea  di  Olengo 
und  San  Giacomo  di  Ponte,  die  alten  den  Kanonikern  von  Novara  schul- 
digen Zehnten,  die  sie  ihnen  auf  Grund  päpstlicher  Privilegien  ver- 
iveigern,  zu  leisten,  da  sich  diese  bloß  auf  die  Zehnten  von  Neuland 
erstrecJcen ;  auch  soll  der  Abt  von  San  Lorenzo  den  den  Kanonikern  für 
die  Zehnten  schuldigen  Jahreszins  weiter  hezalden. 

Benevent  (1155)  Dezember  27. 

Cod.  bibl.  Univ.  Bononien.  892  [1736]  s.  XII.  —  In  diesem  aus 
San  Domenico  in  Bologna  stammenden  Kodex  stehen  (die  Beschreibung 
von  L.  Frau  Indice  dei  codici  latini  conservati  nella  B.  biblioteca 
TJniversitaria  di  Bologna  S.  384  ist  ungenügend)  zwei  sachlich  ver- 
ivandte  Reshripte  Hadrians  IV.  eingetragen:  das  aus  andern  Kanones- 
sammlungen wohlbekannte  Mandat  an  den  Prior  und  die  Mönche  von 
Pontida  zu  Gunsten  der  Kanoniker  in  Pontirolo  (vgl.  Ital.  pontif.  VI 


Nachträge  zu  den  Papsturkundeu  Italiens.    VIII.  63 

2h  I  1Ö9  n.  2)  vnd  das  folgende  Beshipt,  das  hislier  ganz  unheJcannt 
ivar.     Vgl.  Ital.  pontif.   VI  p.  II  63  n.  11. 

A.  episcopus  seruus  seruorum  Dei.  Dilectis  filiis  monasterio- 
rum"-'  sancti  Laurentii  et^^  sancti  Bartholomaei  abbatibus '^^  sancti 
Andree  de  Guilingo  et  sancti  lacobi  de  Ponte  sacerdotibus  salutem 
et  apostolicam  benedictionem.  In  loco  iustici^  diuina  disponente 
gratia  constituti,  unumquemque  in  suo  iure,  in  quantum  Deo  per- 
mittente  possumus,  fouere  debemus  et  cunctis  Christi  fidelibus  suam 
iusticiam  nos  conuenit  conseruare.  Dilecti  autem  filii  nostri,  cano- 
nici'^^  uidelicet  Xouariensis  ecclesi?,  aduersus  uos  grauem  in  presentia 
nostra  deposuere  querelam ,  asserentes ,  quod  decimas  ab  ecclesia 
sua  ex  antiquo  possessas  occasione  quorundam  priuilegiorum*),  que 
uobis  sunt  auctoritate  apostolicQ  sedis  indulta,  eis  nulla  ratione 
persoluitis.  sed  ipsas  contra  salutem  animarum  uestrarum  presumitis 
ausu  temerario  detinere.  Quia  uero  tanta  presumptio'''  non  solum 
in  monachis ,  uerum  etiam  in  quibuslibet  laicis  graui  animaduer- 
sione  est^'^  plectenda,  per  apostolica  uobis  scripta  mandamus,  qua- 
tinus  illorum  priuilegiorum  obtentu''>,  quq  aliquando  a  Romanis 
pontificibus  impetrastis,  predictis  canonicis')  seu  etiam  aliis  anti- 
quas  decimas  de  cetero  non  negetis.  A  nobis  enim  et  religiosis 
uiris  non  alias  decimas,  nisi  eas,  quQ  de  noualibus  prouenire  noscun- 
tur,  noueritis  esse  concessas.  Censum  etiam,  quem  tu,  dilecte 
fili*^  abbas  sancti  Laurentii,  prefatis  canonicis'^  pro  decimis  con- 
sueuisti'^  annuatim  exsoluere,  sicut  in  eorum  auctentico  scripto 
continetur,  amodo  cum  integritate  persoluas.  Dat.  Beneuenti  VI 
kal.  ian. 


a)  monasterii.  h)  et  felilt.  c)  habatibus.  ä)  cannonici.  e)  folgt 
(jetihjt  riuorundam.  f)  jiresuptio.         c))  est  fehlt.         h)  obteptu.        i)  canno- 

nicis.        k)  filii.        /)  consueuistis. 

7. 
Die  Kaplüne  der  Stadt  Novara  berichten  dem  Fapst  Hadrian  IV. 
über  die  Geivohnheiten  der  Domlärche,    nämlich  über  das   Vorrecht  des 
Kreuzes,  das  Begräbnisrecht,  die  den  Domherren  zu  leistende  Oboedienz 
und  die  Litanien,  rornemlich  aber  über  die  Sepultur.       (1155 — 56). 

Orig.  Novara  Arch.  capitolare  (U  n.  21).  —  Carlo  Francesco 
Frasconi  Copie  delle  pergamene  che  contengono  sentenze  pontifizie, 
s.  XIX  in.,  ebenda  (V  n.  21)  und  C.  Fr.  Frasconi  Delle  parrocliie 
urbane  e  quella  della  citfä  di  Novara,  s.  XIX  in.,  ebenda  p.  47. 

Das  nicht  uninteressante  ÄJdenstücJc,  das  von  sämtlichen  Priestern 
der  Novareser  Kirchen   —  ausgenommen   natürlich   die  von  San  Gau- 


64  !"•  Kehr, 

deihdo,  die  mit  dem  DomJiapitel  damals  prozessierten  —  unterschriehen 
worden  ist,  hat  offenbar  als  Anlage  bei  dem  Prozeß  gedient.  Wir  er- 
fahren daraus,  daß  die  Domherren  nach  Rom  appelliert  hatten  (icohl 
gegen  die  erste  Verfügung  Hadrians  IV.  von  115-5  April  9);  und  sie 
erlangten  dann  auch  in  der  Folge  eine  gewisse  Einschränkung  des  den 
KonJcurrenten  in.  San  Gaudensio  gewährten  Privilegs.  Vgl.  IP  VI 
p.  11.64  n.  14. 

Clementissimo  patri  et  domino  meritis  reuerendo  Adriano  di- 
uina  prouidente  dementia  sancte  et  uniuersalis  ecclesie  summo 
pontifici  uniuersi  Nouarijensis  ciuitatis  capellani  cum  instantia  ora- 
tionum  promptam  et  deuotam  obedientiam.  Verus  repromissor, 
qui  non  fallit  nee  fallitar,  Dominus  ait:  Si  duo  |  ex  uobis  uel 
tres ")  conuenerint  super  terram,  de  omni  re,  quamcumque  pecierint 
in  nomine  meo,  fiet  illis  a  patre  meo.  Unde  uir  apostolicus  sanctus 
Innocencius  ait,  in  causis  |  illis,  de  quibus  ligandi  soluendique  in 
ueteri  testamento  nulla  reperitur  auctoritas  nee  in  quattuor  euan- 
geliis  seu  dictis  apostolorum  nee  in  istoriis  ecclesiasticis  [  seu  sancto- 
rum  patrum  exemplis,  seniores  illius  prouincie  congregandos  et  eos 
esse  interrogandos.  Nos  autem  licet  peccatores  et  indignos  super  *^ 
muros  ciuitatis  sue  |  Jerusalem  Dominus  custodes  constituit,  ut  por- 
tantes  uasa  Domini  tota  die  et  nocte  non  taceamus  laudare  nomen 
Domini.  Horum  igitur  non  immemores,  scientes  |  etiam  quod,  quando 
ueritas  ocultatur,  ipse  Deus,  qui  est  ueritas ,  offenditur  et  inhono- 
ratur,  ueritatem,  quam  de  consuetudine  sancte  Mari^  Nouariensis 
matricis  ecclesie  tarn  per  suburbium  quam  per  ciuitatem  a  longis 
retro  temporibus  audiuimus,  quamque  etiam  nostris  temporibus  ui- 
dimus  et  audiuimus  et  manus  nostre  contrectauerunt,  \  uidelicet  de 
cruce  et  sepultura  et  de  obedientia  prestanda  et  de  letaniis,  unde 
appellatum  est,  uobis  tamquam  patri  et  domino  scribimus  et  testi- 
ficamur.  Quocienscumque  |  defunctus  aliquis  sepeliendus  est  intra 
fines  Nouarie  uel  in  suburbio  uel  in  ciuitate,  si  talis  sit,  id  est 
ita  adultus,  ut  in  feretro  portetur,  uel  nisi  sit  |  monachus  uel  con- 
uersus  in  monasterio,  nuUus  est  qui  de  "^  domo  ipsa  cadauer  ipsum 
soleat  eleuare  et  ad  ecclesiam ,  ubi  sepeliendus  est,  deferre  uel  ei 
sepulturam  |  prebere,  nisi  chorus  sancte  Marie  uel  cantor  ipsius 
cum  septimanariis  uel  ab  eis  licentia  postulata  et  impetrata  fuerit, 
et  hoc  fit  tantummodo  |  cum  cruce  sancte  Mari^,  nulla  alia  cruce 
ibi  apparente.    Obedientias  quoque  ab  bis,  qui  in  episcopatu  uel  in 


a)  tres  über  der  Zeile  nachgetragen.        b)  süp.        c)  de  über  der  Zeile  nach- 
getragen. 


l 


Nachträge  za  den  Papsturkimden  Italiens.    VIII.  (55 

ciuitate  ordinantur  in  presbyteros,  episcopo  et  süo  catho  lico  successori 
et  choro  sancte  Marie  prestari  uidimus  et  audiuimus  et  nos  ipsi 
eandem  obedientiam  fecimus.  Letanias  etiam  a  canonicis  sancte 
Marie  "^  tantum  uel  ab  ipsis ,  quibus  cantor  sancte  Marie  imponit, 
cantari  uidimus  et  audiuimus.  | 

f  Ego  sacerdos  ßonussenior  prepositus  capellanorum  ss. 

f  Ego  sacerdos  Philipus  ss. 

t  Ego  sacerdos  Bonus  Johannes  ss,  Ego  Alianus  sacerdos  ss. 
Ego  sacerdos  Johannes  ss, 

f  Ego  sacerdos  Rollandus  ss.  Ego  sacerdos  Girardus  ss. 
Ego  sacerdos  Johannes  ss, 

f  Ego  sacerdos  Oto  ss. 

f  Ego  sacerdos  Obizo  ss. 

t  Ego  Gribaldus  s(acerdos)  ss, 

t  Ego  s(acerdos)  Ugo  ss. 

j  Ego  sacerdos  Ugo  ss. 

f  Ego  Albertus  ss. 

I  Petrus  presbyter  idatso*^  ss, 

f  Petrus  presbyter  ss. 

f  Ego  Ubertus  ss. 

f  Anricus  presbyter  ss. 

j-  Guibertus  sacerdos  ss. 

f  Ego  Wilielmus  sacerdos  ss. 

f  Sacerdos  sancti  Nazarii  et  Filipus  frater  eiu.s  de  Cossta  ss. 

f  Ego  sacerdos  Ugo  subscripsi. 

f  Ego  sacerdos  Enricus  subscripsi. 

■j-  Ego  sacerdos  Ubertus  ss. 

j  Ego  Vuilielmus  sacerdos  ss, 

d)  folgt  Easur.  e)  statt  sacerdos? 

8. 
HadrianIV.  übertraf jt  dem  Bischof  Mainard  ton  Sacona  und  dem 
Propst  Girardus  von  Ferrania  den  ztvisclien  den  Mönchen  von  Fridtuaria 
und  von  Urins  über  die  Kirche  des  h.  Georg  (in  Savona)  schwebenden 
Streit.  Lateran  (1158)  JSovember  13. 

Kopie  saec.  XII  Turin  Arch.  di  stato  (S.  Benigno  di  Fruttuaria  I). 

Das  Mandat  ist  eingerüclt  in  den  Spruch  der  delegierten  Richter 
vom  27.  April  1160,  durch  den  die  blanche  von  Lrrin^ ,  nachdem  sie 
auf  den  2(!.  April  115'J  zitiert,  das  ganze  Jahr  ausgehlieben  waren,  ver- 
urteilt werden.  —  Der  Bischof  Mainard  von  Savona  war  meines  Wissens 
bisher  nicht  belannt.      Vgl.  IP  VI  p.  II  154  n.  22. 

Kgl.  Ges.  d.  Wiss.    Nachrichten.    Phil.-hist.  Klasse.    1913.    Heft  1,  5 


66  P-  Kehr, 

Adrianus  episcopus  seruus  seruorum  Dei.  Venerabili  fratri 
M.  Saonensi  episcopo  et  dilecto  filio  Ferranicensi  preposito  salutem 
et  ap[ostolicamJ  benedictionem.  Quotiens  inter  uiros  ecclesiasticos 
controuersie  diutius  agitate  ad  sedem  apostolicam  proferuntur,  ta- 
libus  debent  delegari  diffiniende  personis,  de  quibus  plena  fiducia 
habeatur,  ut  sub  eorum  examine  finem  celerem  sortiantur.  Unde 
quoniam  de  prudentia  uestra  plenam  fiduciam  optinemus,  causam, 
quQ  inter  dilectos  filios  nostros  Fractuarienses  et  Lirinenses  mo- 
nachos  super  ecclesia  sancti  Greorgii  diutius  est  agitata  et  examini 
diuersoruin  a  nobis  et  predecessoribus  nostris  cominissa,  fine  debito 
nondum  est  sopita,  discretioni  uestre  committimus  cognoscendam 
et  fine  congruo  terminandam.  Quocirca  per  apostolica  uobis  scripta 
mandamus,  quatinus  utramque  partem  congrao  loco  ante  uestram 
presentiam  usque  ad  proximam  dominicam,  qua  cantatur  „Ego  sum 
pastor  bonus'^,  euocare  et  instrumenta  atque  scripta  utriusque  partis 
diligenter  inspicere  et  ueritatem  hinc  inde  subtiliter  inuestigare 
et  cognoscere  laboretis.  Quodsi  a  prescripto  termino  usque  ad 
reuolutum  annum  Fructuarienses  fratres  a  uobis  legitime  citati  ad 
presentiam  uestram  accedere  et  iudicium  uestrum  subire  contempse- 
rint,  ex  tunc  Lirinenses  monachos  in  possessionem  inducatis,  ita 
tamen  quod,  si  Fructuarienses  infra  annum  sufficientem  cautionem 
prestiterint,  quod  iudicio  debeant  stare,  eiusdem  ecclesie  recipiant 
possessionem.  Ceterum  si  Lirinenses  legitime  infra  eundem  termi- 
num  citaueritis  et  ad")  uestram  presentiam  [accedere]  recusauerint, 
ex  tunc  Fructuarienses  ab  illorum  impetitione  absoluatis.  Dat. 

Lat.  id.  nouembris. 


a)  tarn. 

9. 

Kardinal  Wilhelm  von  S.  Pietro  in  VincoH,  xiäpstlicher  Legat, 
bestätigt  die  mit  Zustimmung  des  Bischofs  Guala  von  Vercelli  über  die 
Vereinigung  der  beiden  Kapitel  von  S.  Eusebio  und  S.  Maria  in  Ver- 
celli vereinbarten  Statuten.  Vercelli  1175  September  7. 

Monumenta  ex  membranis  tabularü  capituli  Eusebiani  apographa 
auctore  can.  Jo.  Barberis  a.  1868  f.  96  (dessen  Vorlage  Dr.  Kalbfuß 
leider  nicht  sii  finden  vermochte).  Die  Urkunde  steht  auch  in  der 
Historia  episcoporum  Vercellensium  auctore  Francisco  Innocentio  Fileppo 
s.  XVIII,  die  ich  in  der  Bibliothek  der  Königl.  Akademie  in  Turin 
auffand.  —  Vgl.  IP  VI  p.  II  20  n.  11. 

Willelmus  Dei  grätia  tit.  sancti  Petri  ad  Vincula  presb.  card., 
apostolice  sedis  legatus.      Dilectis    filiis    uniaersis  canonicis    sancti 


Nachträge  zu  den  Papsturkunden  Italiens.    VIII,  67 

Eusebii  et  sancte  Marie  Vercell(arum)  in  perpetuum.  Si  cuiuslibet 
bona  fidei  contractus  etiam  inter  seculares  a  sua  non  debet  firmitate 
destitui,  multo  inagis  ea  inter  ecclesiasticas  personas  perpetaa 
conuenit  stabilitate  fulciri,  per  quam  utilis  pax  et  necessaria  nosci- 
tur  concordia  obseruari.  Circa  hec  enim  statuta  prouide  circum- 
spectionis  debet  excitari  solercia,  ne  quod  ad  pacis  et  unitatis 
compaginem  utiliter  statuitar,  subdola  demam  fabricante  uersutia 
uel  in  obliuionem  [rebus  labentibus"^  dissoluatur.  Humana  enim 
memoria,  sicut  temporum  longeuitate  senescit,  ita  uiuacis  potencie 
robur  amittit;  ideo''^  in  sui  defectus  consilium  cautum  est  perpe- 
tuandam  scripture  committi  noticiam,  ut  a  rerum  gestarum  intelli- 
gentia  posteritatis  non  fraudetur  successio.  Quod  uos,  dilecti  filii, 
animaduertentes ,  uestra  statuta  seriatim  scripto  commendari  et 
nostra  illud  auctoritate  confirmari  rogastis.  Residentibus  igitur 
nobis  in  palatio  Vercellensis  ecclesie  et  uaria  hinc  inde  ad  nos 
perlata  tractantibus,  post  multa,  que  de  statu  uestrarum  ecclesia- 
rum,  scilicet  sancti  Eusebii  et  sancte  Marie,  uicissim  contuleratis, 
ad  unitatis  conformitatem  et  communionis  participationem  inter 
eas  statuendas  animos  uestros  demum  complicuistis  et  .  .  .  .'^^  sub 
eisdem  rectoribus  et  prouisoribus  gubernentur,  unanimitatis  uota 
consolidastis.  Nos  autem  attendentes  scandala  et  dispendia,  que 
a  longis  temporibus  utraque  predictarum  ecclesiai'um  ex  dissonantia 
prouisorum  et  rectorum  in  eis  manentium  pertulit,  et  commoda, 
que  ex  tali  communione  consequi  poterint,  dignum  duximus  .  .  .  .'^^ 
impertiri  fauorem  et  per  singulos  articulos  eius  tenorem  membra- 
tim  distinctum  nostre  postmodum  auctoritatis  coniirmatione  mu- 
nire,  ut  nullius  controuersie  in  posterum  obrepat  occasio,  quando- 
quidem  tarn  utilis  animorum  sie  perpetuatur  compago.  Ad  utrius- 
que  itaque  iam  dictarum  ecclesiarum  profectum  sie  uestra  processit 
conuentio,  ut  uidclicet  utriusque  ecclesie  redditus  et  prouentus, 
possessiones ,  iura  et  tenimenta  et  debita  etÜciantur  communia. 
Utrique  ipsarum  unus  archidiaconus .  ecclesie  uidelicet  sancti  Eu- 
sebii, unus  archipresbiter,  unus  prepositus,  unus  maior  et  unus  et 
idem  presit  thesaurarius.  In  ecclesia  tarnen  sancte  Marie  semper 
erit  maior ,  qui  ibidem  deseruiat  et  bencficium  maiorie  deputatum 
percipiat ,  salua  reuerentia  et  honore ,  quem  archipresbiter  sancti 
Eusebii  in  eius  institutione  et  super  eum  debet  habere.  Numerum 
uero  canonicorum  utriusque  ecclesie  ultra  XXXII"*^  non  extendetur, 
uiginti  quatuor  in  ecclesia  sancti  Eusebii  et  octo  in  ecclesia  sancte 


n)  habentibus.  h)   imnio.  c)  keine  Lücke  im  Texte;  zu  erf/änzen  ist 

etua  ut  ecclesie  uestre.        d)  hier  fehlt  offenbar  ein  Passus. 

5* 


68  P-  Kehr, 

Marie  commorantium,  in  qua,  cum  quis  eorum  decesserit,  in  eadem 
alius  subrogabitur.  Nee  ullum  debitum  alicui  illarum  ecclesiarum 
de  nouo  contrahere  absque  communi  consensu  capituli  licebit.  Per- 
sone  autem  in  eisdem  ecclesiis  constitute  bis  prerogatiuis  gaudebunt : 
archidiaconus  habebit  totum  quod  ecclesia  sancti  Eusebii  tenet  in 
locis  qui  dicuntur  Asilianum  et  sanctus  Greorgius  ultra  Padum 
eorumque  territoriis ,  et  regimen  et  Ordinationen!  duarum  capella- 
rum  sancti  Saluatoris ,  que  sunt  site  in  Vercell(arum)  ciuitate ;  et 
quandocumque  continget  canonicos  ipsos  in  unum  uiuere,  unus  ser- 
uiens  arcbidiaconi  de  communi  uictum  dumtaxat  debebit  recipere. 
Archipresbiter  uero  habebit  id  quod  ecclesia  sancti  Eusebii  in  loco 
qui  dicitur  Guislarengum  eiusque  territoriis  noscitur  possidere,  et 
pensiones  casarum,  que  ad  archipresbiter atum  spectant,  sitarum 
iusta  ecclesiam  sancte  Trinitatis,  cuius  seruiens  de  communi  tantum 
uictum  debet  recipere.  Prepositus  uero  annuatim*^  tribus  libris 
donabitur  et  commune  debet  habere  et  pascere  duos  equos  et  scu- 
tiferum  unum,  qui  et  equos  custodiat  et  eidem  preposito  seruiat,  de 
communitate  uictum,  uestimentum  recepturus  et  mercedem.  Equos 
autem  illos  idem  prepositus  ad  utilitatem  ecclesie,  cum  opus  fuerit, 
ducet  nee  licebit  alicui  canonicorum  equos  ipsos  accipere  absque 
prepositi  et  ministerialium  licentia.  Thesaurarius  hac  erit  prerogatiua 
contentus,  ut  in  hospitali  Scotorum  manens,  seruientem  unum  sub 
Omnibus  expensis  ipsius  hospitalis  retineat ;  si  plures  uoluerit,  sub 
proprio  uictu  et  uestitu  et  mercede  conducet  et  debet  habere  de 
hospitali  carnem  porcinam  siccam  sibi  et  uni  seruienti  sufficientem 
et  paleam  et  ligna  ad  ignem  necessaria,  et  si  de  prebendis  suis 
melegam  colliget,  hospitali  deputabit.  Uerum  si  extra  hospitale 
habitare  maluerit,  nichil  de  predictis  bonis  hospitalis  percipiet, 
nihilominus  tarnen  debitam  custodiam  circa  ipsum  adhibebit.  Ma- 
ioris  autem  prerogatiua  in  reditibus  hec  esse  debet,  ut  habeat 
mansum  unum  in  Ocenengo  quod  dicitur  Declimento.  Sed  nee 
maiori  nee  thesaurario  licebit  de  communi  canonicorum  seruientes 
habere.  Est  etiam  statutum ,  ut  canonici ,  qui  iuges  in  ecclesia 
manserint,  singuli  unum  modium  frumenti  ad  mensuram  Vercellarum 
annuatim  plus  eis,  qui  in  scolis  uel  extra  manserint,  habeant,  nisi 
forte  causa  orationis,  ad  quam  de  consensu  capituli  uel  sanioris 
partis  perrexerint,  fierent  absentes.  Vinum  quoque,  legumina  et 
minutum,  que  deberent  recipere  absentes,  exceptis  his,  qui,  ut  pre- 
taxatum  est ,  causa  orationis  absentantur ,  communiter  recipient. 
Predicta  autem    omnia    consensu   et  uoluntate  Gua(le)   uenerabilis 

c)  annuatis. 


Nachträge  zu  den  Papsturkunden  Italiens.    VIII.  69 

Vercellensis  episcopi  a  uobis  statuta  confirmamus  et  apo.stolice 
sedis  auctoritate .  cuius  legatione  fungimar ,  perpetua  stabilitate 
roboramus.  Statuentes,  ut  nulli  hominum  fas  sit  contra  ea  uenire 
uel  eis  contraire,  salua  sedis  apostolice  auctoritate.  Ut  autem  in- 
concQSsa  et  illibata  perpetuis  temporibus  maneant,  nostro  sigillo 
ea  iussimus  communiri. 

Ego  Guillelmus  tit.  sancti  Petri    ad  Vincula   presbiter    cardi- 
nalis.  sedis  apostolice  legatus  ss. 
f  Ego  Wala  ecclesie  Vercellensis  minister  licet  indignus  ss. 
f  Ego  Mainfredus  prepositus  ss, 
f  Ego  Ottobonns  presbiter  Ordinarius  ss. 
f  Ego  Leo  presbiter  Ordinarius  ss. 

t  Ego  ßufinus''^  maior  sancte  Marie  presbiter  Ordinarius  ss. 
f  Ego  magister  Ambrosius  presbiter  Ordinarius  ss. 
f  Ego  lohannes  presbiter  Ordinarius  ss. 
f  Ego  magister  Petrus  diaconus  ss. 
f  Ego  Wala  Capella  leuita  ss. 
j  Ego  Johannes  Bicherius  diaconus  ss. 
f  Ego  Sirus  diaconus  ss. 
f  Ego  Burgondio  diaconus  ss. 
f  Ego  Valfredus  subdiaconus  ss. 
f  Ego  Bouinus''   subdiaconus  ss. 
f  Ego  Caldaria  subdiaconus  ss. 
f  Ego  lulius  subdiaconus  ss. 
f  Ego  Mainfredus  de  Cellis  subdiaconus  ss. 
f  Ego  Mandolus  subdiaconus  ss. 
f  Ego  Viuianus  canonicus  ss. 
f  Ego  Otobonus  Bazanus  acolitus  ss. 
f  Ego  Wiliermus  acolitus  ss. 
f  Ego  Conradus  canonicus  ss. 

Data  per  manum  magistri  Philipi  notarii  domni  Gruillelmi  tit. 
sancti  Petri  ad  Vincula  presbiteri  cardinalis  et  apostolice  sedis  le- 
gati  anno  dominice  incarnationis  M.C.LXXV,  indictione  .  .  ''\  septimo 
idus  septembr. .  anno  domni  G.  Vercellensis  episcopi  quinto ;  feli- 
citer  amen. 


f)  Kosinus.  fi)  vielleicht  statt  Bonuisiiuis.  It)  zu  erf/äitzen  wäre  VIll 

oder  Villi. 


70  P-  Kehr, 


10. 


Alexander  HI,  nimmt  dos  Kloster  San  Sihestro  di  Monte Stibasio 
unter  dem  Alt  Guido  in  den  päpstlichen  Sclmts  nnd  bestätigt  die  na- 
mentlich aufgeßhrten  Besitzungen  und  Bechte. 

Lateran  1179  März  22. 

Lcd.  JacobiUi  Schedae,  s.  XVII,  Foligno  Bill,  capitolare  C  VII 
f.  73. 

Vgl.  Ital.  pontif.  IV  16  n.  3,  wo  diese  Bidle  Alexanders  III. 
als  verloren  verzeichnet  ist.  Die  Abschrift  Jacolillis  tcarlmis  entgangen. 
Jetzt  hat  diese  für  die  mittelcdterliche  Kirchengeschichte  Umlriens  nicht 
unwichtige  Urkunde  der  Kanonikus  Bella  Vedova  zu  Foligno  in  dem 
neuen  Archivio  per  la  storia  ecclesiastica  delV  Umlria  I  (Foligno  1913) 
104  nach  JacobiUi  herausgegebtn.  Wir  verlessern  die  orthographischen 
und  andern  Unarten  unseres  Gewährsmannes ,  ohne  sie  besonders  zu 
verzeichnen. 

Alexander  episcopus  seruus  seruoriim  Dei.  Dilectis  filiis  Gui- 
toni abbat!  monasterii  sancti  Silnestii  in  Monte  Subasio  eiusque") 
fratribus  tarn  presentibus  quam  futuris  regulärem  uitam  professis 
in    perpetuum.  Religicsam   uitam   eligentibus    apostolicum  con- 

uenit  adessej  presidium,;  ne  forte  euiuslibet  temeritatis  incursus 
aut  eos  a  proposito  reuocet  aut  robur,  quod  absit,  sacre  religionis 
infringat.  Eapropter,  dilecti  in  Domino  filii,  uestris  iustis  postu- 
lationibus  clementer  annuimus  et  prefatum  monasterium,  in  quo 
diuino  maneipati  estis  obsequio,  [sub  beati  Petri  et  nostia  prote- 
ctione  suscipimus  et  presentis  scripti  priuilegio  communimus.  Sta- 
tuentes,  ut  quascumque  possessiones,  quecumque  bona  idem  mona- 
sterium  inpresentiarum  iuste  et  canonice  possidet  aut  in  futurum 
concessione  pontificum,  largitione  regum  uel  principum,  oblatione 
fidelium  seu  aliis  iustis  modis  prestante  Domino  poterit  adipisci, 
firma  uobis  uestrisque  successoribus  et  illilata  permaneant.  In 
quibus  hec  propriis  dnximus  exprimenda  uocabulis:  locum  ipsum, 
in  quo  predictum  monasterium  situm  est  cum  pertinentiis  suis, 
ecclesiam  sanete  Marie  de  Spello  cum  pertinentiis  suis,  ecclesiam 
sancti  Laurentii,  ecclesiam  sancti  Andree,  ecclesiam  sancti  Eufini, 
item  quicquid  iuris  haletis  in  ecclesia  sancti  Seuerini,  que  infra 
ciuitatem  Spelli  siue  extra  eandem  ciuitatem  sunt  ^\  ecclesiam  sancti 
Petri,  ecclesiam  sancti  Claudii,  ecclesiam  sancti  Rufini  in  Paterno 
cum  suis  pertinentiis  et    quicquid   iuris   habetis   in   ecclesia   sancti 

a)  et  illius.        h)  sunt  fehlt. 


Nachträge  zu  den  Papsturkunden  Italiens.    VIII.  71 

Nicolai  de  Vico,  ecclesiam  sancti  Petri  de  Forzano,  ecclesiam  sancte 
Marie  de  Paterno  et  quicquid  iuris  habetis  in  ecclesia  sancti  Pauli  de 
Vico  .  .  .,  ecclesiam  sancti  Fortunati,  ecclesiam  sancti  lohannis  de 
Balneo,  ecclesiam  sancte  Marie  de  Papiano,  ecclesiam  sancti  Angeli 
in  Ruitu,  quicquid  iuris  habetis  in  ecclesia  sancti  Stephani  de  Pe- 
catu.  ecclesiam  sancti  Petri  de  Fratta,  ecclesiam  sancti  Angeli  de 
Poluese ,  ecclesiam  sancti  lohannis  in  Drusiano ,  ecclesiam  sancti 
Maximi  in  Loti,  ecclesiam  sancti  Siluestri  in  Stragnano,  ecclesiam 
sancti  Siluestri  de  Cinzano  et  ecclesiam  sancti  Siluestri  de  Casoli, 
quicquid  iuris  habetis  in  ecclesia  sancti  Xisti  de  Petroio,  iuxta 
ciuitatem  Perusie  in  colle  qui  dicitur  Prepo  ecclesiam  sancte  Marie 
et  ecclesiam  sancti  Andree  cum  earum  pertinentiis,  ecclesiam  sancte 
Marie  in  Villula  et  ecclesiam  sancte  Marie  in  Cassano ,  ecclesiam 
sancti  Laurentii  in  Cifo ,  ecclesiam  sancte  Marie  in  Colle  Berneri, 
ecclesiam  sancti  Facundini,  ecclesiam  sancti  lohannis  in  Bregniola, 
ecclesiam  sancti  Egidii  de  Ussolo ,  ecclesiam  sancti  Feliciani  de 
Bucchiano ,  ecclesiam  sancti  Sauini  de  Galliano ,  ecclesiam  sancti 
Christophori  et  quicquid  iuris  habetis  in  ecclesia  sancte  Marie  de  Orbe, 
in  ciuitate  uero  Meuanea  ecclesiam  sancti  Siluestri  cum  pertinentiis 
suis  et  iuxta  castrum  Armenzani  ecclesiam  sancte  Marie  et  ecclesiam 
sancti  Felicis  in  Massareola,  curtem  Villeure,  curtem  CoUis  Fer- 
nerii ,  curtem  Triuillani  et  Pardam  et  terram ,  cpam  habetis  in 
curte  filiorum  Benensiture ,  terram ,  quam  habetis  iuxta  predium 
filiorum  Histanii ,  siluam ,  que  est  iuxta  monasterium ,  et  curtem 
Orsani.  Cum  autem  generale  interdictum  terre  fuerit,  liceat  uobis 
clausis  ianuis ,  exclusis  excommunicatis  et  interdictis ,  non  pulsatis 
campanis,  suppressa  uoce,  diuina  officia  celebrare.  Sepulturam 
quoque  ipsius  loci  liberam  esse  decernimus,  ut  eorum  deuotioni  et 
extreme  uoluntati,  qui  se  illic  sepeliri  deliberauerint,  nisi  forte  ex- 
communicati  uel  interdicti  sint,  nullus  obsistat,  salua  tarnen  iustitia 
illarum  ecclesiarum ,  a''^  quibus  ipsorum  corpora  assumuntur.  Ob- 
eunte  uero  te  nunc  eiusdem  loci  abbate  uel  tuorum  quolibet  succes- 
sorum,  nullus  ibi  qualibet  subreptionis  astutia  seu  uiolentia  pre- 
ponatur,  nisi  quem  fratres  communi  consensu  uel'''  fratrum  pars 
consilii  sanioris  secundum  Dei  timorem  et  beati  Benedicti  regulam 
prouiderint  eligendum.  Decernimus  ergo  ut  etc.  Si  qua  igitur  etc. 
Cunctis  uero  etc.  inueniant.     Amen. 

Ego  Alexander  catholice  ecclesie  episcopus  ss. 
f  Ego  Ubaldus  Hostiensis  episcopus  ss. 

c)  e.        d)  et  eorum. 


72  P-  Kehr, 

f  Ego  Johannes  presb.  card.  sanctorum  lohannis   et  Pauli  tit.  Pa- 

macliii  ss. 
f  Ego  Johannes  presb.  card.  tit.  sancte  Anastasie  ss. 
f  Ego  Theodinus  presb.   card.   tit.    sancti  Vitalis  *^  tit.  Vestine  ss. 
f  Ego  Petrus  presb.  card.  tit/-  sancti  Chrisogoni  ss. 
I  Ego  Ugo  presb.  card.  tit.'^  sancti  Clementis  ss. 
f  Ego  Arduinus^^  presb.  card.  tit.  sancte  Crucis  in  Jerusalem '^^  ss. 

f  Ego  lacintus'^  diac.  card.  sancte  Marie  in  Cosmedin  ss. 

f  Ego  Laborans  diac.  card.  sancte  Marie  in  Porticu  ss. 

f  Ego  Rainerius  diac.  card.  sancti  Greorgii  ad  Velum  aureum  ss. 

f  Ego  Johannes  diac.  card.  sancti  Angeli  ss. 

f  Ego  Mattheus  sancte  Marie  Noue^^  diac.  card.  ss. 

Dat.  Laterani  per  manum  Alberti  sancte  Romane  ecclesie 
presbyteri  cardinalis  et  cancellarii ,  XJ  kal.  april. ,  indictione  XJJ, 
incarnationis  dominice  anno  MCLXXVJJJ,  pontificatus  uero  domni 
Alexandri  pape  JIJ  anno  XX ''\ 


e)    card.   To f)   fehlt.         (j)  Firduinus.  h)  card.  s.  Clementis. 

i)  lacolms.        /.•)  XV. 

11. 

Alexander  111.  nimmt  das  von  dem  Marhirafen  von  3Ionferraio 
gegründete  Hospital  in  Feliszano  in  den  apostolischen  Scliutz  gegen 
einen  Jahres^ins  von  2  Mailänder  Solidi. 

Lateran  (1166—79)  April  17. 

Orifj.  Tnrin  Arch.  di  stato  (Lucedio  1). 

Vgl.  Ital.  pontif.  VI  p.  II  210  n.  1  (J-L.  13206).  Es  handelt 
sich  um  Felissano  in  der  Diösese  Alessandria. 

ALEXANDER  episcopus  seruus  seruorum  Dei.  Dilectis  filiis 
fratribus  hospitalis  domus  |  de  Feliciano  salutem  et  apostolicam 
benedictionem.  Cum  dilectus  filius  noster  nobilis  uir  |  marchio 
Montisferrati  domum  uestram  ad  receptionem  pauperum  Christi  pia 
deuotione  |  construxerit ,  eam  postulat  apostolico  patrocinio  confo- 
ueri,  ne  malignorum  incursibus  |  agitetur  uel  aliquorum  pateat  uio- 
lentiis  et  rapinis.  Eapropter,  dilecti  in  Domino  filii,  pejtitione  pre- 
fati  marchionis  inducti  et  officii  nostri  debito  prouocati,  prescri- 
ptam  I  domum  viestram  cum  omnibus  bonis  et  possessionibus  suis, 
quas  inpresentiarum  ra|tionabiliter  possidet  aut  in  futurum 
iustis  modis  prestante  Domino  poterit  adipisci,  |  sub  beati  Petri  et 
nostra  protectione  suscipimus  et  presentis  scripti  patrocinio  comlmu- 


Nachträge  zu  den  Papsturkunden  Italiens.    VIII.  73 

nimus,  artius  inbibentes,  ne  quis  bona  uestra  diripere  uel  pertur- 
bare  presumat,  set  j  integra  conseruentiir ,  uestris  et  pauperum 
Christi  usibus  profutura.  Ad  indicium  au  tem  bnius  a  Romana 
ecclesia  percepte  [projtectionis  duos  solidos  Blediolanenses  nomine  | 
census  nobis  nostriscjue  successoribus  annis  singulis  persoluetis. 
NuUi  ergo  omnino  homijnum  liceat  hanc  paginam  nostre  prote- 
ctionis  infringere  aut  ei  aliquatenus  contraire.  |  Si  quis  autem  hoc 
attemptare  presumpserit.  indignationem  omnipotentis  Dei  et  bea|to- 
rum  Petri  et  Pauli  apostolorum  eins  se  nouerit  incursurum.  Dat.  | 
Lat.  XV  kal.  maii. 

B. 

13. 

Alexander  111.  verleiht  den  Brüdern  und  Armen  des  Hosplkds 
de  Caritate  im  Novaresisclien  das  Vorrecht.^  von  JVald  nnd  Neidand 
Iceine  Zehnten  zu  zahlen.  Änagni  (1173 — 70)  Novemler  21. 

Kopie  saec.  XIII  Norara  Äre]i.  capitolare. 

V(jl.  Gott.  Nachr.  1001  p.  157  n.  13  nach  dem  Regest  hei  Fras- 
coni.  Dr.  Kcdbfuß  fand  das  vermißte  StücJc  in  der  Ahteilumi  Chiese 
della  cittä.     Vgl.  IP  VI  p.  II  72  n.  1. 

Alexander  episcopus  seruus  seruorum  Dei.  Dilectis  filiis  fra- 
tribus  et  pauperibus  hospitalis  domus  de  Caritate  in  episcopatu 
Nouariensi  constitutis  salutem  et  aj)ostolicam  benedictionem.  Cum 
sitis  hospitalitatis  officio  dediti  et  diuinis  obsequiis  mancipati,  cura 
nos  ammonet  suscepti  regiminis  et  opus  exigit  caritatis,  ut  uobis 
specialiter  debeamus  adesse  et  ad")  conseruandum  et  promouendum 
hospitalitatis  propositum .  quod  sumpsistis,  apostolicum  sufFragium 
impertiri.  Eapropter,  dilecti  in  Domino  filii.  uestris  iustis  postu- 
lationibus  annuentes .  auctoritate  uobis  apostolica  duximus  indul- 
gendum,  ut  de  nemoribus  aut  etiam  de  terris  incultis,  si  quas 
uestris  laboribus  et  expensis  reduceretis  ad  cultum,  ncmini  decimas 
soluere  teneamini.  Nulli  ergo  omnino  hominum  liceat  hanc  pagi- 
nam nostre  concessionis  infringere  uel  ei  aliquatenus  contraire.  Si 
quis  autem  hoc  attemptare  presumpserit,  indignationem  omnipo- 
tentis Dei  et  beatorum  Petri  et  Pauli  apostolorum  eius  .se  nouerit 
incursurum.         Dat  Anagn.  XI  kal.  decembr. 

rt)  ad  fMt. 

13. 

Alexander  III.  nimmt  die  Kirche  s.  Bartliohinaci  de  Caritcdc  (in 
Vcrcclli)  unter  dem  Propst  Nicolaus  in  den  päpstlichen  Schutz  und  he- 


74  P-  Kehr, 

stätujt  die  Eegel  des  h.  Aiigusün  und  die  namentlkh  aufgeführten  Be- 
sitzungen, und  genährt  das  Aufnahmerecld ,  Freiheit  vom  Interdikt, 
Seindtur  und  Waldrecht.  Tuscidanum  1180  November  22. 

Et.  BaluBe  Coli.  t.  XVII  f.  233'  Paris  BiU.  ncd.  aus  dem  ver- 
schollenen Codex  vetus  privilegiorum  monasteriorum  etc.  Lomhardiae 
f.  234, 

Vgl.  IP  VI  p.  II  27  n.  1  (J-L.  1S701). 

Alexander  episcopus  seruus  seruorum  Dei.  Dilectis  filiis  Ni- 
coiao preposito  ecclesie  sancti  Bartholomei  de  Caritate  eiusque 
fratribus  tarn  presentibus  quam  futuris  regulärem  uitam  professis 
in  perpetuum.  Quotiens  a  nobis  petitur  quod  religioni  et  honestati 
conuenire  dinoscitur,  animo  nos  decet  libenti  concedere  et  peten- 
tium  desideriis  congruum  impertiri  suffragium.  Eapropter,  dilecti 
in  Domino  filii,  uestris  iustis  postulationibus  clementer  annuimus 
et  prefatam  ecclesiam  sancti  Bartholomei  de  Caritate ,  in  qua 
diuino  mancipati  estis  obsequio,  sub  beati  Petri  et  nostra  pro- 
tectione  suscipimus  et  presentis  scripti  priuilegio  communimus. 
Inprimis  siquidem  statuentes,  ut  ordo  canonicus,  qui  secundum 
Deum  et  beati  Augustini  regulam  in  eadem  ecclesia  institutus  esse 
dinoscitur,  perpetuis  ibidem  temporibus  inuiolabiliter  obseruetur. 
Preterea  quascunque  possessiones,  quecunque  bona  eadem  ecclesia 
inpresentiarum  iuste  et  canonice  possidet  aut  in  futurum  conces- 
sione  pontificum,  largitione  regum  uel  principum,  oblatione  fideliura 
seu  aliis  iustis  modis  prestante  Domino  poterit  adipisci,  firma  uobis 
uestrisque  successoribus  et  illibata  permaneant.  In  quibus  hec 
propriis  duximus  exprimenda  uocabulis :  locum  ipsum,  in  quo  pre- 
lata  ecclesia  sita  est,  cum  hospitali  iuxta  ecclesiam  ipsam  posito 
et  Omnibus  aliis  suis  pertinentiis,  possessionem  Enrodi  cum  Om- 
nibus pertinentiis  suis,  quicquid  etiam  habetis  in  ciuitate  Vercel- 
lensi  et  circa  ciuitatem  et  in  uillis,  uidelicet  in  Bulgare  "\  in  Al- 
bano,  in  Fermeguana,  in  Meserano,  in  Rippasana  et  in  Roncharolo, 
in  Sala*^  et  in  sancto  Glermano.  Sane  noualium  uestrorum,  quos 
propriis  manibus  aut  samptibus  Colitis,  siue  de  nutrimentis  ani- 
malium  uestrorum  nuUus  a  uobis  decimas  exigere  presumat.  Liceat 
quoque  uobis  clericos  et  laicos  e  seculo  fugientes  liberos  et  ab- 
solutes ad  conuersionem  recipere  et  eos  absque  contradictione 
alicuius  retinere.  Prohibemus  insuper,  ut  nulli  fratrum  uestrorum 
post  factam  in  eodem  loco  professionem  absque  prepositi  sui  li- 
centia ,    nisi    arctioris  religionis    obtentu ,    fas    sit    de  eodem    loco 

a)  Bulgato.        b)  Salla. 


Nachträge  zu  den  Papsturkunden  Italiens.    VIII.  75 

discedere;  discedentem  uero  absqiie  communi  litterarum  cautione 
nnllus  audeat  retinere.  Cum  auteni  generale  interdictum  terre 
fuerit.  liceat  uobis  clausis  ianuis,  exclusis  excommunieatis  et  inter- 
dictis,  non  pulsatis  campanis,  suppressa  uoce,  diuina  officia  cele- 
brare.  Sepulturam  quoque  ipsius  loci  liberam  esse  deceruimus,  ut 
eornm  deiiotioni  et  extreme  uolimtati,  qiii  se  illic  sepeliri  de- 
liberauerint,  nisi  forte  excommunicati  uel  interdicti  sint,  nullus 
obsistat,  salua  tamen  iustitia  illarum  ecclesiarum,  a  quibus  mor- 
tuorum  Corpora  assumuntnr.  Obeunte  uero  te  nunc  eiusdem  loci 
preposito  uel  tuorum  qiiolibet  successorum,  nullus  ibi  qualibet  sur- 
reptionis  astutia  seu  uiolentia  preponatur,  nisi  quem  fratres  com- 
muni consensu  uel  fratrum  pars  consilii  sanioris  secundum  Dei 
timorem  et  beati  Augustini  regulam  prouiderint  eligendum.  Decer- 
nimus  ergo  ut  etc.  Si  qua  igitur  etc.  Cunctis  autem  etc.  inue- 
niant.     Amen.    Amen.     Amen. 

Ego  Alexander  catholice  ecclesie  episcopus  ss. 

Ego  Hubaldus  Hostiensis  et  Velletrensis  episcopus  ss. 

Ego  Theodinus  Portuensis  et  sancte  Rufine  episcopus  ss. 
Ego  Johannes   presb.  card.   sanctorum  lohannis   et  Pauli  tit.  Pam- 

machii  ss. 
Ego  Petrus  presb.  card.  tit.  sancte  Susanne  ss. 
Ego  Viuianus  presb.   card.   tit.    sancti  Stephani  in  Celio  monte  ss. 
Ego  Cencius  presb.  card.  tit.  sancte  Cecilie  ss. 
Ego  Arduinus  presb.  card.  tit.  sancte  Crucis  in  Jerusalem  ss. 
Ego  Matheus  presb.  card.  tit.  sancti  Marcelli  ss. 
Ego  Laborans  presb.  card.  '^^  sancte  Marie  Transtj'berim  tit.  Calixti  ss. 

Ego  lacintus '')  diac.  card.  sancte  Marie  in  Cosmedin  ss. 

Ego  Rainerius'^  diac.  card.  sancti  Georgii  ad  Velum  aureum  ss. 

Ego  Gratianus  sanctorum  Cosme   et  Damiani  diac.  card.  ss. 

Ego  Mattheus  sancte  Marie  Noue  diac.  card.  ss. 

Dat.  Tusculani  per  manum  Alberti  sancte  Romane  ecclesie 
presbyteri  cardinalis  et  cancellarii.  X  kal.  decembr. ,  indictione 
XIIII ,  incarnationis  dominice  anno  MCLXXX ,  pontificatus  uero 
domni  Alexandri  pape  III  anno  XXII. 

c)  card.  tit.        d)  lacobus.        e)  Eaiualdus. 

U. 

Alexander  HJ.  hcsiätajt  den  Kanonikern  von  Sau  Gaudenzio  in 
Novara  das  von  ihnen  mit  Züstimmuny  des  Bischofs  Bonifatius  er- 
lassene Statut  über  die  auf  10  normierte  Zahl  der  Kanoniker. 

TuscuJanion  (llSl)   März  23. 


76  P.  Kehr, 

Orig.  Novara  Anh.  di  San  Gauäenaio  (Ü  26).  —  Ebenda  sivei 
Kopien  saec.  XVI. 

Vgl.  IP  VI  p.  II  09  n.  13. 

ALEXANDER  episcopus  seruus  seruoruin  Dei.  Dilectis  filiis 
canonicis  sancti  Gaudentii  salutem  |  et  apostolicam  benedictionem. 
Significatum  est  nobis  ex  parte  uestra,  quod,  ecclesie  uestre  facul- 
tatibus  I  computatis ,  liquido  cognouistis  ,  non  posse  honeste  ultra 
sedecim  canonicos  de  |  ipsis  prouentibus  exhiberi.  Ideoque  cum 
assensu  et  auctoritate  uenerabilis  fratris  ]  nostri  B.  Nouariensis 
episcopi  prescriptum  canonicorum  numerum  statuistis.  Quam  uti- 
que  constitutionem  postulatis  auctoritate  apostolica  communiri. 
Inde  1  est  quod  uestris  postulationibus  benignius  annuentes,  [ne] 
predictus  numerus  excedatur,  nisi  forte  ita  ecclesie  facultates  ex- 
creuerint ,  ut  pluribus  |  posse  sufficere  comprobentur ,  auctoritate 
apostolica  prohibemus.  Nulli  ergo  omnino  hominum  liceat  hanc 
paginam  nostre  prohibitionis  infringere  uel  ei  ausu  |  temerario 
contraire.  Si  quis  autem  hoc  attentare  presumpserit ,  |  indigna- 
tionem  omnipotentis  Dei  et  beatorum  Petri  et  Pauli  apostolorum  | 
eius  se  nouerit  incursurum.         Dat.  Tusculan.  X  kal.  aprilis. 

(B.) 

15. 

TJrlan  III.  beßeJdt  dem  Patriarchen  (HcracUus)  von  Jerusalem, 
den  Edlen  Hugo  von  Gibelefh  der  ivie  sein  Vater  sich  weigert,  den 
der  Kirche  und  der  Stadt  Genua  seit  17  Jahren  schuldigen  Zins  zu 
zahlen  und  den  Treueid  su  leisten,  im  Verein  mit  den  Bisclwfen  von 
Biblium  und  Tripolis  da.su  anzuhalten.       (Verona  1186  Mürs  13). 

Liber  iurium  reipid)licae  Genuensis  I  vetustior  f.  71'  (alt  f.  68'), 
cod.  mb.  a.  1254,  Paris  Ärchives  du  Ministere  des  Affaires  etrangeres 
(Mcmoires  et  documents,  Fonds  divers,  Genes  vol.  28). 

Mitgeteilt  von  Maurice  Prou.  —  Vgl.  IP  VI  p.  II  337  n.  64. 
—  Den  Genueser  Hugo  Embriaco,  Herrn  von  Gibelcth,  der  sich  seinen 
Verpflichtungen  gegen  seine  Vaterstadt  entzogen  hatte,  hatte  schon 
Alexander  III.  1179  April  25  zu  den  schuldigen  Leistungen  ermahnt 
(IP  VI  p.  II  332  n.  45) ;  erfolglos,  ivie  die  Reskripte  Urbans  IIL 
vom  11.  und  13.  März  1186  zeigen ,  von  denen  bisher  belcannt  waren 
dasjenige  an  den  Jüngern  Hugo  Emhriaco  selber  (J-L.  15546)  und  die 
an  den  Patriarchen  von  Antiochia  (J-L.  15547),  den  Grafen  Raimund 
von  Tripolis  (J-L.  15548)  iind  den  Bischof  von  Tripolis  (J-L.  15555). 
Vgl.  IP  VI  p.  II  335  sq.  n.  56.  57.  58.  65. 


Nachträge  zu  den  Papsturkiinden  Italiens.    VIII.  77 

Urbanus  episcopus  seruus  seruorum  Dei.  Venerabili  fratri 
lerosolymitano  patriarche  salutem  et  apostolicam  benedictionem. 
Sicut  pie  recorclationis  Alexander  papa  predecessor  noster  nobili 
uiro  Hagoni  de  Gibelleto  per  apostolica  sepe  scripta  manda- 
uerat,  ita  et  nos  ei  dedimus  in  mandatis,  ut  ecclesie  et  ciuitati 
lanuensi  annuum  et  statutum  censum,  qui  eis  de  Gribelleto  de- 
betnr,  cum  omnibus,  qui  ab  eo  de  censu  illo  per  annos  decem 
et  Septem  sunt  subtracta,  persoluat  et  predicte  ecclesie  et  ciui- 
tati iuramentum  fidelitatis  exbibere ,  sicut  iustum  fuerit ,  non 
omittat.  Quia  uero  ab  ipsis  lanuensibus  dubitatur,  ne  mandatum 
apostolicum,  sicut  pater  eins  saepius  fecit,  solita  rebellione  con- 
tempnat ,  uolumus  et  presentium  auctoritate  mandamus ,  quatinus 
eam  ad  hoc  exequendum ,  si  pro  mandati  nostri  reuerentia  non 
adimpleuerit,  sine  appellationis  obstaculo  ecclesiastica  censura  una 
cum  Bibliensi")  et  Tripolitano  episcopis,  quibus  simile  mandatum 
fecimus,  districte  compellas. 


rt)  Biliea.  c. 

16. 

JJrhcui  III.  befiehlt  dem  Bischof  von  Bihlium  (Gibeleth) ,  den 
Edlen  Hugo  von  Gibeleth,  der  wie  sein  Vater  sich  weigert,  den  der 
Kirche  und  der  Stadt  Genua  seit  17  Jahren  schuldigen  Zins  zu  zahlen 
und  den  Treueid  zu  leisten,  im  Verein  mit  dem  Patriarchen  Älmerich 
von  Antiochia  und  Heraclius  von  Jerusalem  und  dem  Bischof  Almerich 
von  Tripolis  dazu  anzuhalten.  Verona  (1186)  März  13. 

Liber  iiirum  reipublicae  Gemiensis  I  vetustior  f.  71'  (cdt  f,  68'), 
cod.  mb.  a.  1254,  Paris  Archives  du  Ministere  des  Affaires  etrangcres 
(Memoires  et  documents,  Fonds  divers,  Genes  vol.  28). 

Mitgeteilt  von  Maurice  Prou.  —  Vgl  IP  VI  p.  II  336  n.  63. 

Urbanus  episcopus  seruus  seruorum  Dei.  Venerabili  fratri 
Bibliensi  episcopo  salutem  et  apostolicam  benedictionem.  Sicut 
pie  recordationis  Alexander  papa  predecessor  noster  nobili  uiro 
Hugoni  de  Gibelleto  per  apostolica  sepe  scripta  mandauerat,  ita 
et  nos  ei  dedimus  in  mandatis,  ut  ecclesie  et  ciuitati  lanuensi 
annuum  et  statutum  censum,  qui  eis  pro  Gibelleto  debetur,  cum 
Omnibus,  que  ab  eo  de  censu  illo  per  annos  decem  et  septem  sunt 
subtracta,  persoluat  et  predicte  ecclesie  et  ciuitati  iuramentum 
fidelitatis  exhibere,  sicut  iustum  fuerit,  non  omittat.  Quia  uero 
ab  ipsis  lanuensibus    dubitatur,    ne   mandatum    apostolicum,    sicut 


78  P-  Kehr, 

actenus  pater  eius  sepius  fecit,  solita  rebellione  contempnat,  uo- 
lumus  firmiterque  precipiendo  mandamus,  quatenus  eum  ad  hoc 
exequendura,  si  hoc  pro  mandati  nostri  reuerentia  non  impleaerit, 
sine  appellationis  obstaculo  ecclesiastica  censura  una  cum  Antio- 
cheno"^  ef"  lerosolymitano  patriai'chis  et  Tripolitano  episcopo, 
quibus  simile  mandatum  fecimus,  districte  compellas.  Dat.  Veron.  III 
id.  marcii. 


a)  Antiocen.  b)  et  fehlt. 


17. 


TJrhan  111.  nimmt  nach  dem  Vorgange  Alexanders  III.  die  Kirche 
s.  Bartholomaei  de  Caritafe  (in  Vercelli)  unter  dem  Propst  Wilhelm 
in  den  päpstlichen  Schutz  und  hestätigt  die  Augustinerregel,  die  Be- 
sitzungen und  Rechte.  Verona  1186  September  20. 

Et.  Balnse  Coli.  t.  XVll  f.  236'  Paris  Bibl.  nat.  aus  dem 
Codex  privilegiorum  monasteriorum  etc.     Lomhardiae. 

Vgl.  IP  VI  p.\  II  27  n.  2  (J-L.  15671)  und  oben  Nr.  IS,  das 
wörtlich  wiederholt  ivird. 

Urbanus  episcopus  seruus  seruorum  Dei.  Dilectis  filiis  Wil- 
lelmo  preposito  ecclesie  sancti  Bartholomei  de  Caritate  eiusque 
fratribus  tarn  presentibus  quam  futuris  canonicam  uitam  professis 
in  perpetuum.     Effectum  iusta  postulantibus. 

Ego  Urbanus  catholice  ecclesie  episcopus  ss. 

Ego  Henricus  Albanensis  episcopus  ss. 

Ego  Paulus  Prenestinus  episcopus  ss. 
Ego  lohannes  presb.  card.  tit.  sancti  Marci  "^  ss. 
Ego  Petrus  de  Bono  presb.  card.  tit.  sancte  Susanne  ss. 
Ego  Laborans  presb.  card.  sancte  Marie  Transtyberim  tit.  Calixti  ss. 
Ego  Pandulfus  presb.  card.  tit.  XII  Apostolorum  ss. 
Ego  Albinus  presb.  card.  tit.  sancte  Crucis  in  lerusalem  ss. 
Ego  Melior  sanctorum  lohannis  et  Pauli  presb.  card.  tit.  Pammachii  ss. 
Ego  Adelardus  tit.  sancti  Marcelli  presb.  card.  ss. 

Ego  lacintus  ''^  diac.  card.  sancte  Marie  in  Cosmedin  ss. 

Ego  Grratianus  sanctorum  Cosme  et  Damiani  diac.  card.  ss. 

Ego  Bobo  diac.  card.  sancti  Angeli  ss. 

Ego  Sofredus  sancte  Marie  in  Via  lata  diac.  card.  ss. 


a)  Martini.        h)  lacobus. 


Nachträge  zu  den  Papstuxkunden  Italiens.    VIII.  79 

Ego  Rolandus  sancte  Marie  in  Porticu  diac.  card.  ss. 

Ego  Petrus  sancti  Nicolai  in  carcere  Talliano  diac.  card.  ss. 

Ego  Radulfus  diac.  card.  sancti  Georgii  ad  Velum  aureum  ss. 

Dat.  Verone  per  manum  Alberti  sancte  Romane  ecclesie 
presbyteri  cardinalis  et^'  cancellarii.  XII  kal.  octobris.  indictione 
quinta,  incarnationis  dominice  anno  MCLXXXVI,  pontificatus  uero 
domni  Urbani  pape  III  anno  I. 

b)  et  fehlt. 

18. 

TJrlan  III.  hefielüt  den  Bischöfen  von  Pavici,  Yercelli  nnd  Tor- 
tona ,  ihre  Farochianen  anzuhalten ,  von  den  Brüdern  von  Locedio 
gemäß  den  den  Cistersiensern  geivährten  Privilegien  Jceine  Zehnten 
einzutreiben,  und  gegen  die  Übertreter  einzuschreiten. 

Verona  (1186—87)  Januar  10. 

Kopie  von  1269  Sept.  3  Turin  Arch.  di  stato  (S.  Maria  di  Lu- 
cedio  I).  —  Kopie  saec.  XVII  Turin  Arch.  Mauriziano  (Scritture 
diverse). 

Vgl.  Ital.  pontif.  VI  p.  II  33  n.  10  (J-L.  15763).  Das  Reskript 
stimmt  im  wesentlichen  überein  mit  der  Urkunde  Clemens'  III.  von  1188 
Mai  18  J-L.  16235,  die  Pflugk  -  Harttung  Acta  III  362  n.  416  ge- 
druckt hat;  doch  ist  hier  zweimal  der  Hinweis  auf  die  Zugehörigkeit 
des  Klosters  S.  Maria  di  Locedio  zum  Cisterzienserorden  eingeschoben 
ivorden. 

VRBANV8  episcopus  seruus  seruorum  Dei.  Venerabilibus  fra- 
tribus  .  .  Papiensi,  .  .  Vercellensi,  .  .  Terdonensi  episcopis  et 
dilectis  filiis  .  .  abbatibus,  prioribus,  archidiaconis,  decanis,  presby- 
teris  et  uniuersis  ecclesiarum  prelatis.  ad  ([uos  littere  iste  per- 
uenerint,  salutem  et  apostolicam  benedictionein.  Audiuimus  et 
audientes  mirati  sumus,  quod,  cum  dilectis  filiis  nostris  fratribus 
ordinis  Cisterciensis  a  patribus  et  predecessoribus  uestris  con- 
cessum  sit  et  a  nobis  postea  confirmatum,  ut  de  laboribus,  quos 
propriis  manibus  aut  sumptibus  excolunt.  nemini  decimas  soluere 
teneantur,  quidam  ab  eis  nicholominus  contra  apostolice  sedis 
indulgentiam  decimas  exigere  et  extorquere  presumunt  et  praua 
ac  sinistra  interpretatione  apostolicorum  priuilegiorum  capitulum 
perucrtentes,  asserunt  de  noualibus  debere  intelligi,  ubi  de  labo- 
ribus est  inscriptum.  Quoniam  igitur  manifestum  est  omnibus, 
qui  recte  sapiunt,  interpretationem  huiusmodi  peruersam  esse  et 
intellectui    sano    contrariam,    uniuersitati    uestre    per    apostolica 


80  P-  Kehr, 

scripta  precipiendo  mandamus,  quatinus  omnibus  parrochianis  uestris 
auctoritate  apostolica  prohibere  curetis,  ne  ullatenus  contra  di- 
lectos  filios  nostros  fratres  Locedii  materiam  accipiant  malignandi 
nee  de  aliquibus  terris,  quas  propriis  manibus  aut  sumptibus  ex- 
coluntj  siue  de  nutrimentis  animalium  suorum  quisquam  ab  eis 
deeimas  exigere  uel  quomodolibet  extorquere  presumat.  Nam  si 
de  noualibus  tantum  uellemus  intelligi,  ubi  ponitur  de  laboribus, 
de  noualibus  poneretur,  sicut  in  priuilegiis  quorumdam  aliorum 
apponitur.  Quia  uero  non  est  conueniens,  ut  contra  sedis  aposto- 
lica indulgentias  temere  ueniatur,  que  optinere  debent  immobilem 
firmitatem,  uobis  per  apostolica  scripta  precipiendo  mandamus,  ut, 
si  qui  monachi,  canonici,  clerici  uel  layci  contra  priuilegia  sua 
memoratos  fratres  super  decimarum  uel  aliarum  libertatum  ex- 
actione  gruauerint,  appellatione  remota,  clericos  ab  officio  suspen- 
datis,  laycos  autem  excommunicationis  sententia  percellatis  et  tarn 
suspensionis  quam  excommunicationis  faciatis  usque  ad  dignam 
satisfactionem  sententias[observari.  Quodsi  a  sede  apostolica  littere 
impetrate  fuerint,  quarum  occasione  quis  ab  illis  deeimas  exigere 
uel  aliud  contra  privilegia  uel  indulgentias  eorum  ab  ipsis  extor- 
quere nitatur,  respondere  illis  minime  teneantur.  In  quibus  etiam 
si  inhibita  fuerit  appellatio,  nichilominus  appellandi  babeant  facul- 
tatem,  nisi  pro  bono  pacis  spontanea  cum  aliquibus  composuerint 
uoluntate.  Quodsi  alique  compositiones  inter  eos  et  aliquos  pacis 
intuitu  et  utriusque  partis  consensu  super  decimis  facte  fuerint, 
illas  perpetuis  temporibus  ratas  et  inconcussas  permanere  faciatis, 
si  tamen  eas  de  conscientia  et  approbatione  abbatis  et  fratrum 
constiterit  processisse  et  nullam,  quod  absit,  contineant  prauitatem. 
Ad  hec  presentium  auctoritate  precipiendo  mandamus,  quatinus, 
si  quis  eorumdem  parrochianorum  uestrorum  in  sepedictos  fratres 
uiolentas  manus  iniecerit,  eum  candelis  accensis  excommunicatum 
publice  denuncietis  et  tamquam  excommunicatum  faciatis  ab  om- 
nibus euitari,  donec  eisdem  fratribus  congrue  satisfaciat  et  cum 
litteris  diocesani  episcopi  rei  ueritatem  continentibus  apostolico  se 
conspectui  representet.     Dat.  Veron.  IUI  idus  ianuar. 


19. 

Urban  III.  iviederholt  das  BesJcript  Alexanders  III.  über  das 
Statut  der  Kanoniker  von  San  Gaiidensio  in  Novara  über  die  normierte 
Zahl  von  16  Kanonikern.  Verona  (1186 — 87)  Juni  7. 


Xachträge  zu  den  Papsturkunden  Italiens.    VIII.  81 

Orifj.  yoiara  Arch.  di  San  Gaudensio.  —  Ebenda  zicei  Kopien 
saec.  XVI. 

Wörtliche  Wiederholung  von  u.  14.  —   V(jl.  IP  VI  p.  II  69  u.  14. 

VEBANVS  episcopus  seruus  seruormn  Dei.  Dilectis  filiis 
canonicis  sancti  Gandentii  salutem  et  apostolicam  benedictionem. 
Significatum  est  nobis.     Dat.  Veron.  YII  id.  iunii. 

(B.) 


30. 

Clemens  III.  nimmt  nach  dem  Vorgange  Alexanders  III.  und 
Urhans  III.  die  Kirche  s.  Bartholotnaei  de  Caritate  (in  Vercelli) 
unter  dem  Propst  Wilhelm  in  den  päpstlichen  Schutz  und  bestätigt 
die  Augustinerregel,  die  Besitzungen  und  Rechte. 

Pisa  1187  Dezember  29. 

Et.  Baluse  Coli.  t.  XVII  f.  235  Paris  Bibl.  nat.  und  Decamps 
Äbbayes  f.  62  ebenda  (Nouv.  acquis.  frang.  7434)  aus  dem  verlorenen 
Codex  vetns  privilegiorum  tnonasteriorum  etc.  Lombardiae.  —  Vgl. 
IP  VI  p.  II  27  n.  3  (J-L.  16101)  und  oben  Nr.  13.  17,  die  hier 
wiederholt  iverden. 

Clemens  episcopus  seruus  seruoriim  Dei.  Dilectis  filiis  Wil- 
lelmo  preposito  ecclesie  sancti  Bartholomei  de  Caritate  eiusque 
fratribus  tarn  presentibus  quam  futuris  canonicam  uitam  professis 
in  perpetuum.     Quotiens  a  nobis  petitur. 

Ego  Clemens  catholice  ecclesie  episcopus  ss. 
Ego  Theobaldus")  Hostiensis  et  Velletrensis  episcopus  ss. 
Ego  Laborans  presb.  card.  sancte  Marie  Transtyberim  tit.  Calixti  ss. 
Ego  Melior  presb.  card.  sanctorum  lohannis  et  Pauli  tit.  Pammachii  ss. 

Ego  Radulf'us  sancti  Georgii  ad  Velum  aureum  diac.  card.  ss. 

Ego  lacintus''   sancte  Marie  in  Cosmedin  diac.  card.  ss. 

Ego  Gratianus  sanctorum  Cosme    et  Damiani  diac.  card.  ss. 

Ego  Octauianus  sanctorum  Sergii  et  Bacchi  diac.  card.  ss. 

Ego  Petrus  sancti  Nicolai  in  carcere  Tulliano  diac.  card.  ss. 

Dat.  Pisis  per  raanum  Moysi  Lateranensis  canonici  uicem 
agentis  cancellarii.  IUI  kal.  ianuarii,  indictione  VI,  incarnationis 
dominice  anno  MCLXXXVII  *"',  pontificatus  uero  domini  Clementis 
pape  HI  anno  primo. 


a)  Theodebaldus.  h)  lacobus.  c)  MCLXXXIIII. 

Kgl.  Ges.  d.  Wiss.  Nachrichten.   Phil.-hisf.  Klasse.   1914.    Heft  1. 


82  P-  Kehr, 

21. 

Clemens  HI.  heaiiftrayt  den  Bischof  Airald  von  AJbenga  und  den 
Fropst  von  Varigotti  twd  den  Prior  von  S.  Maria  di  Alharo  mit  der 
Entscheidung  des  Streites  zwischen  dem  Erzbischof  Hugo  von  Genua 
und  dem  Abt  von  S.  Stefano  in  Genua.        Lateran  1191  Februar  9. 

Orig.  Genua  Arch.  di  stato  (Abazia  di  S.  Stefano  tinter  den 
UrJcunden  Clemens''   V). 

Vgl.  IP  VI  p.  II  311  n.  13. 

Clemens  episcopus  seraus  seruorum  Dei.  Venerabili  fratri 
Albiganensi  episcopo  et  dilectis  filiis  preposito  Variotensi  et  priori 
sancte  |  Marie  de  Albario  salutem  et  apostolicam  benedictionem. 
Olim,  sicut  recolimus,  uenerabili  fratri  nostro  lanuensi  archiepiscopo 
dedimus  in  manjdatis,  ut  dilectum  filiam  nostrum  abbatem  sancti 
Stephani  de  Porta,  quem  pro  sue  religionis  honestate  habere  carum 
aceepjtumque  tenetur,  diligat  propensius  et  honoret  nee  ipsi  uel 
successoribus  eius  super  benedictione  ipsorum  uel  obedientia  pro- 
mit  tenda  contra  antiquam  consuetudinem  et  libertatem ,  quam 
hactenus  babuerunt,  molestiam  inferat  uel  grauamen.  |  Si  vero 
idem  archiepiscopus  secus  ageret,  quod  non  credimus,  uel  canonici 
lanuenses  predictum  abbatem  uel  fratres  eius  te|mere  duxerint  mo- 
lestandum,  uos,  cum  propter  hoc  requisiti  fueritis,  uocetis  ad  pre- 
sentiam  uestram  quos  uideritis  |  euocandos  et,  auditis  diligenter, 
que  fuerint  hinc  inde  proposita,  causam  super  bis  dilatione  ces- 
sante,  sublato  appellationis  |  diffugio,  fine  canonico  terminetis,  ita 
quod  idem  abbas  et  fratres  ex  defectu  uestro  sui  iuris  nullam 
sustineant  lesionem.  |  Testes  uero,  quos  idem  abbas  et  fratres  ad 
assercionem  sue  cause  duxerint  inuocandos,  moneatis  attentius  et 
diligentius  inducatis,  |  ut  amore  iustitie  testimonium  perhibeant 
ueritati.  Quodsi  omnes  his  exequendis  nequiueritis  interesse,  duo 
uestrum  |  ea  nichilominus  exequantur.  Dat.  Lateran.  V  id.  fe- 
bruar.  pontificatus  nostri  anno  quarto. 

(B.  dep.) 

Celestin  III.  bestätigt  nach  dem  Vorgange  Alexanders  III. 
und  Urbans  III.  das  Statut  der  KanoniJcer  von  San  Gaiidenzio  in 
Novarcc  über  die  normierte  Zahl  von  16  Kanonikern. 

Lateran  1193  Juni  15. 

Orig.  Novara  Arch.  di  San  Gaudensio.  —  Zwei  Kopien   ebenda. 

Wörtliche  Wiederholung  von  Nr.  14, 19.  —  IP  VI  p.  II  69  n.  15. 


Nachträge  zu  den  Papsturkiuiden  Italiens.    VIII.  83 

CELESTIXVS  episcopus  seraus  seruorum  Dei.  Dilectis  filiis 
canonicis  sancti  Gaudentii  salutem  et  apostolicam  benedictionem. 
Significatam  est  nobis.  Dat.  Lateran.  XVII  kal.  iulii  pontificatus 
nostri  anno  tertio. 

(B.) 

33. 

Celestin  III.  bestätigt  dem  Propst  Bonaldus  von  Rivaita  die  ihm 
vom  Abt  und  den  Mönchen  von  San  Mauro  gegen  einen  Zins  von  2 
Pfund  Wachs  sedierte  Kirche  s.  Secundi.         Lateran  1196  3Iai  7. 

Orig.  Tarin  Arch.  di  stato  (Beneßsi  divlsi  per  paesi:  Torino 
Sau  Secondo). 

Vgl.  IP  VI  p.  II  100  n.  4. 

CELESTINVS  episcopus  seruus  seruorum  Dei.  Dilecto  filio  B. 
preposito  ecclesie  de  Ripa  alta  salutem  et  apostolicam  |  benedi- 
ctionem. Cum  a  nobis  petitur  quod  iustum  est  et  honestum,  tam 
uigor  equitatis  quam  ordo  exi  git  rationis,  ut  id  per  soUicitudinem 
officii  nostri  ad  debitum  perducatur  efFectum.  Eapropter,  dilecte 
in  Domino  fili,  tuis  iustis  postulationibus  grato  concurrentes  as- 
sensu,  ecclesiam  sancti  |  Secundi",  quam  dilecti  filii  .  .  abbas  et 
conuentus  sancti  Mauri  tibi  prouide  concesserunt,  sicut  |  eam  iuste 
possides  et  quiete  et  in  instrumento  confecto  exinde  plenius  con- 
tinetur,  deuotioni  |  tue  auctoritate  apostolica  confirmamus  et  pre- 
sentis  scripti  patrocinio  communimus,  saluo  tarnen  |  censu  duarum 
librarum  cere,  quas  idem  abbas  ibidem  retinuit  annuales.  Decer- 
nimus  ergo,  ut  |  nuUi  omnino  hominum  fas  sit  hanc  nostre  paginam 
confirmationis  infringere  uel  ei  au  su  temerario  contraire.  Si  quis 
autem  hoc  attemptare  presumpserit,  indignationem  omnipo  tentis 
Dei  et  beatorum  Petri  et  Pauli  apostolorum  eins  se  nouerit  in- 
cursurum.     Dat.  Lateran.  |  non.  maii  pontificatus  nostri  anno  sexto. 

(B.  dep.) 

a)  sancti  Secundi  auf  liasio-. 

Ftdantias  Kardinalpriester  von  San  Marcello  und  päpstlicher 
Legat  bestätigt  den  Klerikern  von  San  Nazzaro  di  Costa  das  ihnen 
vom  Bischof  Litefred  von  Novara  verliehene  und  von  Alexander  111. 
bestätigte    Wahlrecht.  (1193—95). 

Orig.  Novara  Arch.  di  San  Gaiidenzio  (1)  VIII). 

Vgl.  IP  VI  p.  11  70  n.  2. 

6* 


84  P.  Kehr,  Nachträge  zu  den  Papsturkunden  Italiens.    VIII. 

Fid(antms)  Dei  gratia  tit.  sancti  Marcelli  presb.  card.,  apostolice 
sedis  legatus.  Dilectis  in  Christo  filiis  clericis  sancti  Nazarii  de  Co|sta 
salutem  in  domino  lesu  Christo.  Ea  que  consideratione  pronida 
statuuntur,  ne  in  contentionis  scrupulum  relabantur,  ab  bis  dejbent 
robur  confirmationis  accipere,  qui  super  huiusmodi  potestatem  habere 
noscuntur.  Proinde,  dilecti  in  Domino  filii,  |  uestris  instis  postu- 
lationibus  grato  concurrentes  assensu,  facultatem  eligendi")  fratres 
assmnendos  ^)  in  ecclesia  uestra,  sicut  a  bone  !  memorie  Littefredo 
Nouariensi  episcopo  uobis  canonice  concessa  est  et  a  felicis  recor- 
dationis  Alexandro  papa  confirmata,  |  et  predecessores  uestri 
hactenus  eam  pacifice,  libere  et  sine  controuersia  possederunt  et 
mos  similiter  possidetis,  uobis  |  confirmamus  et  presentis  scripti 
patrocinio  communimus.  Inhibemus  itaque  de  auctoritate  et  po- 
testate  nobis  in]dulta,  ne  cui  liceat  hanc  confirmationis  nostre 
paginam  infringere  uel  ei  ausu  temerario  contraire.  Si  quis  \  uero 
hoc  attemptare  presumpserit,  indignationem  omnipotentis  Dei  et 
beatorum  Petri  et  Pauli  apostolorum  ]  eins  incurrat. 

(S.  dep.) 

a)  (concur)rentes  —  eligendi  auf  Easiir  (ivöhl  aus  fratrum  assumendorum). 
h)  assumendorum  Or. 


Ein  donatistisches  Corpus  cyprianiscTier  Schriften. 

Von 

R.  Reitzensteiii. 

Vorgelegt  in  der  Sitzung  vom  13.  Juni  1914. 

Ich  habe  in  den  Sitzungsberichten  der  Heidelberger  Akademie 
von  1913  Nr.  14^)  S.  34  ff.  eine  interessante  Fassung  des  Marty- 
riums Cyprians  besprochen,  die  —  an  sich  nicht  frei  von  Inter- 
polationen —  doch  allein  das  amtliche  Urteil  in  seiner  vollen 
Fassung  enthält-).  Über  das  kleine  Corpus,  dem  ich  die  Urkunde 
verdanke,  habe  ich  dann  in  der  Zeitschrift  für  die  neutestament- 
liche  Wissenschaft  XV  (1914)  S.  60  ff.  weitere  Mitteilungen  gemacht 
und  eine  bisher  unbekannte  frühchristliche  Schrift  'von  den  drei- 
fachen Früchten  des  christlichen  Lebens'  danach  veröffentlicht,  und 
demnächst  wird  mein  Schüler  K.  Mengis  aus  ihm  wenigstens  die 
wichtigsten  Varianten  der  den  dritten  Bestandteil  bildenden 
Cyprian-ßriefe  vorlegen^).  Entstehungsort  und  Zeit  der  kleinen 
Sammlung  gilt  es  zunächst  zu  bestimmen;  keine  Lösung  wird  ge- 
nügen, die  nicht  alle  drei  Bestandteile  gleichmäßig  berücksichtigt. 
Eine  briefliche  Mitteilung  K.  Holls  führte  mich  auf  die,  wie  ich 
hoffe,  richtige  Spur.  Ihm  und  Dom  Gr.  Morin  sei  vor  allem  der 
herzlichste  Dank  gesagt. 

Die  Sammlung  ist,  wie  ich  hier  wiederhole,  in  dem  cod.  Wircc- 
hur(jensis  thcol.  fol.  33  und  dem  cod.  Monncensis  3739  (aus  Augs- 
burg) erhalten;  beide  Handschriften  stammen  unmittelbar  aus  der 
gleichen  Vorlage,   die   zwei  Mönche   verschiedener    Heimat   unab- 


1)  Die  Nachrichten  über  den  Tod  Cyprians.    ein    jjhilologischer  Beitrag    zur 
Geschichte  der  Märtyrerliteratur. 

2)  Vgl.  die  Mitteilungen  dort  S.  o5  A.  1. 

3)  Zeitschrift  für  die  ncutestamcntliche  Wissenschaft  XV  Heft  3. 


gß  R.  Reitzenstein, 

hängig  voneinander,  doch  annähernd  in  der  gleichen  Zeit,  nämlich 
dem  Anfang  des  IX.  Jahrhunderts,  excerpierten  ^).  Der  ursprüng- 
liche Bestand  verteilt  sich  auf  die  beiden  Abschriften  folgender- 
maßen : 

cod.   W.  cod-  21. 

passio  Cypriani  — 

•    Cijpr.  ep.  67  — 

Cppr.  ep.  6  — 

Cypr.  ep.  4:  — 

—  (Cypr.)  de  centcsima 
(Cypr.)  de  sexagesima  (Ci/pr.)  de  sexagesima 

(Cypr.)  de  tricesima  (Cypr.)  de  tricesima 

—  Cyj)*'-  ^P-  ? 
Cypr.  ep.  10.                                            Cypr.  ep.  10. 

Die  Sammlung  beginnt  also  mit  der  vorbildlichen  Passion  des 
echten  Märtyrer-Bischofs,  geht  dann  [ep.  67)  auf  Bischöfe  über,  die 
sich  durch  Verleugnung  des  Amtes  unwürdig  gemacht  haben:  ihr 
Gebet  und  Opfer  muß  bei  Gott  unwirksam  sein ;  an  ihrem  Gottes- 
dienst Teil  zu  nehmen  ist  für  die  Laien  Befleckung  und  Sünde. 
Gott  selbst  verlangt  von  ihnen,  daß  sie  sich  von  einem  solchen 
Priester  trennen.  Die  Gemeinde  hat  das  volle  Recht,  sich  einen 
neuen  Bischof  an  Stelle  eines  solchen  'Judas'  zu  wählen.  Es  folgt 
{ep.  6)  der  Preis  der  Gemeinde,  in  der  Männer,  Frauen  und  selbst 
Kinder  den  Mut  des  Martyriums  bewähren;  dann  {ep.  4)  über  die 
Zucht  der  virgines  und  die  sexuelle  Askese  (qiii  se  semel  castra- 
verunt  propter  regniim  caeloriwi,  per  oninia  deo  pJaceant)  ^).  Hieran 
schließt  in  innerlich  trefflichem  Zusammenhang  die  neue  Schrift, 
die  zum  Martyrium  und  zu  der  sexuellen  Askese  als  seiner  Vor- 
stufe und  Vorbereitung  ermahnt;  dann  ein  verlorener  Brief,  dann 
der  zehnte  Brief  zum  Preise  der  Märtyrer,  der  inhaltlich  wieder 
mit  der  neugefundenen  Schrift  eng  übereinstimmt  und  wie  ep.  4 
selbst  in  einzelnen  Worten  an  sie  anklingt. 

Völlig  klar  ist  zunächst,  daß  der  Redaktor  des  kleinen  Corpus 
die  neugefundene  Schrift  für  Cyprianiseh  hielt  oder  sie  dem  Cy- 
prian  untergeschoben  hat.     Jeder  Versuch,  sie  anders  zu  erklären, 


1)  Schlüsse  aus  dem  Ort,  wo  jetzt  eins  der  beiden  Excerpte  aufbewahrt 
■wird,  sind  unzulässig,  Schlüsse  aus  dem  Schriftcharakter  des  einen  nicht  zwingend. 
Daß  derartige  Schlüsse  für  die  mir  bekannten  Behandlungen  den  Ausgangspunkt 
gegeben  haben,  bestimmt  mich,  zu  der  Überlieferungsgeschichte  kurz  das  Wort 
zu  nehmen. 

2)  Vgl.  in  der  neuen  Schrift  %\  Z.l  ut  ..  .  iier  omnia  et  in  Omnibus  deo 
patri  placeamus. 


ein  donatistisches  Corpus  cyprianischer  Schriften.  87 

ist  vollkommen  ausgeschlossen  und  überhaupt  nicht  diskutierbar. 
Wir  dürfen  sogar,  wie  ich  denke,  beträchtlich  weiter  gehen.  Eine 
Absonderung  strenger  asketisch  gerichteter  Christen  soll  zunächst 
durch  die  Berufung  auf  Cyprians  Autorität  gerecht- 
fertigt werden.  Nur  was  sich  hierauf  bezieht,  wird  aus  ep.  67 
mitgeteilt;  der  Auszug  aus  ihr  schließt,  indem  er  sogar  den  Satz 
Cyprians  verstümmelt,  mit  den  Worten:  et  episcopus  ordinetiiy  plehe 
In  praesente,  quae  plehs  singidorum  dum  vitam  plenissime  novit,  iinius- 
cuiusque  actum  de  eins  coniiersatione  prospexerit,  quod  et  ante  vos 
factum  videmus.  Dieser  Satz  hat  für  den  Redaktor  derartige 
Wichtigkeit,  daß  er  ihm  zuliebe  sogar  den  Text  des  Briefes  in  dem 
unmittelbar  vorausgehenden  Teil  interpoliert.  Aus  der  Apostelge- 
schichte wird  auch  1,  21  angeführt,  die  Forderung,  daß  der  zu 
Wählende  von  Anfang  an  mit  der  Gemeinde  gelebt  habe.  Der 
Interpolator  verschärft  ferner  die  Versicherung,  daß  Gott  Gebet 
und  Opfer  des  unwürdigen  Priesters  gar  nicht  annehmen  kann. 
Der  in  diesen  Zusätzen  benutzte  Bibeltext  weicht  nach  Herrn 
Mengis'  Beobachtungen  von  dem  Cyprians  weit  ab   und  ist   älter. 

Cyprian  hatte  als  Erfahrungssatz  aufgestellt,  daß  die  Ordina- 
tion bisweilen  Unwürdigen  zu  Teil  werde;  sie  beruht  dann  nicht 
auf  Gottes  Willen,  sondern  auf  menschlicher  Voreiligkeit;  die  be- 
troffene Gemeinde  soll  unter  Zuziehung  der  Bischöfe  derselben 
Provinz  in  voller  Versammlung  einen  neuen  Bischof  wählen,  der 
dann  der  rechtmäßige  Inhaber  des  Amtes  ist:  *so  ist  es  auch  früher 
in  der  Kirche  geschehen'. 

Die  Situation,  die  der  Verfasser  des  kleinen  Corpus,  als  er 
diesen  Teil  heraushob,  offenbar  im  Auge  hatte,  hat  sich  gewiß  an 
vielen  Stellen  geboten;  aber  klar  sollte  sein,  daß  wir  zunächst  in 
Afrika  suchen  müssen.  Nur  hier  dürfen  wir  die  unbedingte  Geltung 
Cyprians  als  der  entscheidenden  Autorität  voraussetzen,  und  hier 
bieten  sich  zunächst  die  Donatisten,  welche  sich  ja  auch  für  die 
Wiedertaufe  auf  seine  Autorität  berufen^).  Alle  Angaben  des 
Cyprianbriefes  passen  in  der  Tat  wunderbar  auf  den  Ausbruch 
des  folgenschweren  Streites.  Die  zurückhaltende  Stellung  des 
Bischofs  Mensurius  gegenüber  der  beginnenden  Märtyrerverehrung 
und  den  Ansprüchen  der  Märtyrer   hatte  Parteiungen   in   der  Ge- 


1)  Darauf,  daß  auch  die  neugefundene  Schrift  ihren  Ansichten  entspreche, 
wies  mich  brieflich  zuerst  K.  IIoll.  Er  wollte  nach  dem  ersten  Eindruck  sogar 
ihren  Verfasser  in  donatistischen  Kreisen  suchen.  Für  mich  kann  diese  Ver- 
mutung erst  in  zweiter  Linie  in  Frage  kommen.  Aber  für  den  Verfasser  des 
<  orpus  hat  IIoll  nach  meiner  Ansicht  mit  glücklichem  Scharfblick  Zeit  und 
Milieu  bestimmt. 


88  E.  Reitzenstein, 

meinde  hervorgerufen;  als  der  Sitz  neu  zu  besetzen  war,  hatte 
die  offenbar  schwächere  Partei  das  beliebte  Mittel  der  Über- 
rumpelung des  Gegners  verwendet.  Mit  drei  rasch  herbeigerufenen 
Bischöfen  erhob  sie  Caecilianus  auf  den  Thron  von  Carthago;  die 
Ordination  vollzog  Felix  von  Aptungi.  Die  Gegenpartei,  die 
siebzig  Bischöfe  für  sich  gewann,  fügte  sich  nicht,  sondern  wählte 
den  M^iorinus.  Das  Recht,  den  früher  ordinierten  Caecilianus 
nicht  anzuerkennen,  ließ  sich  doppelt  herleiten:  entweder  aus  der 
Person  des  Gewählten^)  oder  aus  der  Person  des  ordinierenden 
Bischofs:  er  hatte  die  heiligen  Schriften  ausgeliefert,  war  also 
traditor  und  seine  Amtshandlung  daher  vor  Gott  ungiltig.  Mochten 
die  italischen  und  gallischen  Bischöfe,  die  Constantin  mit  der  Ent- 
scheidung betraute ,  dieses  Argument  zurückweisen ,  für  Afrika 
galt  Cyprians  Autorität,  und  wo  man  sie  geltend  machen  wollte, 
mußte  Brief  67  zitiert  werden.  Er  enthält  die  Rechtfertigung 
der  Donatisten,  sei  es  vor  sich  selbst,  sei  es  vor  anderen. 


Sehen  wir  jetzt  die  Fassung  des  Martyriums  an,  das  offenbar 
an  die  Spitze  der  Sammlung  gestellt  ist,  um  den  folgenden 
Äußerungen  des  Märtyrer-Bischofs  größeren  Nachdruck  zu  geben. 
Sein  ganzer  erster  Teil  ist  mit  unbedeutenden  redaktionellen 
Änderungen  der  alten  kirchlichen  Fassung  -)  entnommen,  die  Urteils- 
begründung ist  nach  der  urkundenmäßigen  Redaktion,  die  auch  selb- 
ständig umlief  ^),  erweitert.  Dann  folgt  die  Interpolation :  et  Cypri- 
anus  ^Deo  Jaudes' !  una  cum  ipso  credenfes  ^Deo  laiides' !  Es  ist  der 
berühmte  Schlachtruf  und  das  Erkennungszeichen  der  Donatisten, 
das  Augustin  an  so  vielen  Stellen  erwähnt"*)  und  das  uns  noch 
auf  den  Steinen  Afrikas  nicht  selten  entgegentritt^).  Schon  hier- 
nach würde  die  Vermutung  berechtigt  sein,  daß  uns  hier  die 
donatistische   Fassung   des    Martyriums    erhalten   ist.     Sie   führte 

1)  Man  hat  diesen  Weg  tatsächlich  beschritten  und  sich  auf  die  Schmähungen 
berufen,  welche  die  Gemeinde  dem  Caecilianus  zugerufen  hatte  (vgl.  Augustin 
ep.  43,5.  14;  hreo.  coli.  III  12,24.  18,34);  aber  der  Beweis  der  ihm  vorgeworfenen 
Schandtaten  ließ  sich  juristisch  nicht  erbringen.  Einen  Nachhall  dieser  Anklagen 
gil)t  Catitra  lulgentium  Donatistam  cap.  23 :  patrem  tuuni  dico  CaeciJianum : 
ij)se  tracUdit,  ipse  turificavit,  ipse  otmiia  mala  commisit. 

2)  Vgl.  'Die  Nachrichten  über  den  Tod  Cyprians'  S.  20 ff. 

3)  Ebenda  S.  32. 

4)  Vgl.  z.B.  ep.  108,  5,14.  108,  0,18;  Contra  lit.  Fetil.  II  65,  4G. 

5)  Vgl.  Monceaux  Histoire  litteraire  de  VAfriqiie  Chretienne  IV  439;  über 
das  Erkennungszeichen  und  den  Gruß  der  Katholiken  JJeo  gratias  siehe  ebenda 
S.  442. 


ein  donatistisches  Corpus  cyprianischer  Schriften.  89 

den  späteren  liturgischen  Brauch  der  Sekte  auf  Cyprians  Vorbild 
zurück. 

Ich  hatte  diese  Vermutung  bereits  einigen  Freunden  vorge- 
tragen, als  mir  die  hochherzige  Grüte  Dom  G.  Morins  die  Bestätigung 
aus  den  von  ihm  neugefundenen  Predigten  Augustins  bot^).  In 
dem  Traktat  LXXIV.  der  Wolfenbütteler  Handschrift  wird  von 
dem  Martyrium  Cyprians  berichtet  {fol.  139^):  accipit  sententiam  et 
^Deo  gratias'  recfe  (dicit)-),  quia  rede  confessus  est.  o  insani  Dona- 
tistae,  0  rabidi!^)  ^Deo  gratias'  Cypriani  celehrare  {inter}dict(nt 
natale^ni):  ^Deo  laiides''  ipsorum  omnes  viri  Christiani  formidant. 
congregati  sunt  enim  Douatistae  ad  oinnia  scelera  sua:  iit  se  praeci- 
pitent,  '■Deo  laudes''  clamant.  in  ore  'Deo  laudes\  in  factis  deo  odi- 
biles !  itaque  quisquis  tunc  stans  a  longe  Christianus  catholicus  audierit 
^Deo  laudes\  iam  contremiscit,  iam  quaerif,  qua  fugiat.  ne  praeciinfa- 
tiones  eorum  videat. 

Die  Situation  erklärt  Augustins  Predigt  309;  die  jüngere 
katholische  Fassung  des  Martyriums  läßt  Cyprian  nach  dem  Urteils- 
spruch Deo  gratias  sagen,  und  Augustin  fordert  zum  Schluß  die 
Gemeinde  auf,  Deo  gratias  zu  sprechen^).  Die  Donatisten  be- 
mängeln das,  wie  sie  den  Gruß  der  Katholiken  Deo  gratias  unver- 
ständlich und  töricht  finden  *).  Augustin  verteidigt  das :  wer  voll 
zur  confessiü  gekommen  ist,  darf  mit  Recht  Gott  danken.  Aber 
er  geht  sofort  zum  Angriff  über:  blind  sind  jene  in  ihrer  Wut; 
sie  wollen  nicht,  daß  man  mit  dem  Ruf  Deo  gratias  den  Tag  der 
himmlischen  Geburt  eines  Cyprian  feiert,  und  ihr  eigener  Ruf 
Deo  laudes,  der  offenbar  an  diesem  Tage  erschallt,  ist  der  Schrecken 
aller  Christen.  Da  sind  sie  wieder  versammelt  zu  neuen  Ver- 
brechen —  offenbar   an   diesem  Tage  —  und   bevor    sie   dazu    aus 


1)  Vgl.  lievue  Bhicdictine  11)14  Heft  2.  Aus  Morins  Worten  S.  143  hatte 
ich  den  Zusammenhang  ungefähr  vermutet  und  wandte  nücli  fragend  an  ihn :  den 
Wortlaut  teile  ich  hier  mit  seiner  Bewilligung  mit.  Satztrennung  und  Textge- 
staltung  gehen,  wo  ich  nichts  angel)e,  auf  mich  zurück. 

2)  '1,6  verbe  semble  manquer'  Morin. 

3)  ora  uidi  cod.  verb.  Morin. 

4)  Auch  in  der  neuen  Predigt  heißt  es  später:  et  si  nos  propter  falcm  nostram 
occiclant,  dicanuts  Deo  gratias. 

5)  Augustin  Enarr.  in  Ps.  134  j).  1732  Migne :  ...  «  tiaihiis  p/»s  timetitr 
'Deo  laudes^  (piam  fremitus  leonis.  hi  etiam  insuVare  nohis  audent,  quia  f'ratres 
cum  vident  homines,  'Deo  gratias'  dicunt.  'Quid  est,  inquiunt,  Deo  gratias  ?' 
itane  surdus  es,  nt  nescias,  quid  sit  Deo  gratias  ?  qui  dicit  Deo  gratias.  gratias 
agit  deo.  vide  si  non  dehel  frater  deo  gratias  agere,  quando  vidct  fratrem  snum.  num 
enim  non  est  locus  gratidationis,  quando  se  invicem  vident  qui  hahitant  in  Christo? 
et  tarnen  vos'Deo  gratias'  nostrum  ridclis?   'Deo  laudes'  vestrum  plorant  homines. 


90  R.  Reitzen stein, 

der  Kirche  herausstürzen,  rufen  sie  noch  einmal  I)eo  laudes,  wie 
die  katholische  Gemeinde,  an  die  sen7i.  309  sich  wendet,  vor  dem 
Heraustreten  ruft  Deo  <jraUas! 

Die  unabweisbare  Folgerung  scheint  mir:  die  Fassung  der 
Passio  in  dem  kleinem  Corpus  ist  die  offizielle  Fassung  der  dona- 
tistischen  Gremeinden.     Sein  Ursprung  ist  damit  festgelegt. 

3. 

Daß  eine  für  donatistische  Leser  bestimmte  Sammlung  Mar- 
tyrium und  Askese  in  den  Mittelpunkt  stellt,  ist  selbstverständlich. 
Das  Martyrium  erhoffen  die  Donatisten  für  sich  immer  noch,  die 
Askese  hat  bei  ihnen  bestimmte  Formen  angenommen.  Mit  den 
{iova)^oi  der  Großkirche  vergleichen  sich  die  circelliones  oder  circum- 
celliones,  die  unstäten  Asketen,  deren  Scharen  die  Streitmacht  und 
bald  die  Tyrannen  der  donatistischen  Kirche  werden  ^).    Die  Askese 


1)  Vgl.  .Jülicher  bei  Pauly-Wissowa  III  2570.  Euagrius  Ponticus  würde  sie 
-xuxXs'jTat  jj.ovayoi  genannt  haben  (vgl.  über  die  wandernden  Mönche,  d.  h.  Asketen, 
Sitzungsber.  d.  Heidelberger  Akademie  1914  Nr.  8  S.  56,2),  und  dem  entspricht 
der  von  Filastrius  (c.  85)  angegebene  Name  circuitores.  Sie  selbst  nennen  sich 
als  Asketen  ursprünglich  circelliones  (von  circellus,  der /<i*?fZa  des  Bühnenkünstlers, 
vgl.  Schol.  Juvenal.  7,  379).  Als  diese  Bezeichnung  anstößig  wird,  wie  schon  im 
dritten  Jahrhundert  etmuchi,  und  als  die  dr.rkc/.^i<;  die  Wanderungen  veranlaßt, 
bildet  sich  hie  neue  Bezeichnung  circumcelliones  fcircum  cellas  vayantcs),  die  von 
kirchlichen  Autoren  spottend  umgedeutet  wird.  Den  Sinn  der  ursprünglichen 
Bezeichnung  circellimies  gibt  gegen  die  Mitte  des  vierten  Jahrhunderts  Donatus 
in  anderer  Weise  durch  die  Bezeichnung  agonistici  wieder  (vgl.  Optatus  3, 4 
p.  81, 18).  Das  frühzeitig  in  die  lateinische  Sprache  übernommene  Lehnwort 
(vgl.  Tertullian  I)e  sjject.  17;  De  cor.  13;  Thesaurus  l.  lat.  I  1414)  bezieht 
sich,  wie  agonicus,  zunächst  auf  die  Schauspiele.  Wenn  Augustin  ep.  108,  6,  18 
sagt:  auctoribus  et  dueibus  et  in  ipso  scelere  principibus  agonisticis  con- 
fessoribus  vestris,  qui  ad  'Deo  laudes'  ornant  honorem  vestrum,  qui  ad  'Deo 
laudes'  fundunt  sanguinem  alienum,  so  sind  die  deatpiv-ol  äaxrjxai  bei  dem  Valen- 
tianer  Isidoros,  Clemens  Strom.  III  1,8  p.  195,4  Stählin,  zu  vergleichen.  Die  oft 
mißverstandene  Stelle  Augustins  {Enarr.  in  Fs.  132  p.  1732  Migne,  vgl.  p.  1730) 
zeigt,  daß  die  Donatisten  später  die  Bezeichnung  monachus  ins  Lächerliche  zogen, 
weil  der  Mönch  nicht  'allein'  sei,  ago)iisticus  aber  als  miles  Christi  deuteten:  sie 
eos,  inquiunt,  appellatmis  propter  agonem.  ceHant  enim,  et  dicit  apostolus  'certamen 
bonum  certavi'.  quia  sunt  qui  certant  adversus  diabolum  et  praevalent  milites 
Christi,  agonistici  vocantur.  Augustin  zitiert  das  Apostelwort  (II  Tim.  4,7) 
nach  seinem  Bibeltext;  seine  donatistische  Quelle  hat  natürlich  die  alte  Fassung 
agonem  bonum  decertavi  zu  Grunde  gelegt.  Hier  hielten  sich  ja  bis  zuletzt  die 
alten  Übersetzungen  (Monceaux  p.  154).  Die  spätere  Auffassung  ist  durch  die  ältere 
Mönchsliteratur  und  besonders  Athanasius  erklärt  (das  Mönchsleben  ist  der  Kampf 
gegen  den  Teufel  und  ist  zugleich  der  ßio;  (/.TToaxoXtxo?,  vgl.  Sitzungsber.  der  Heidel- 
berger Akademie  1914  Nr.  8  S.  57).  Freilich  scheint  eine  direkte  Einwirkung  der 
Mönchsliteratur  ausgeschlossen;   nur   die  Grundgedanken  der  sich  entwickelnden 


ein  donatistisches  Corpus  cyprianischer  Scbriften.  91 

gilt  ihnen  als  Vorbereitung  für  das  Martyrium;  beide  hängen  be- 
grifflich zusammen.  So  mußte  die  neugefundene  Schrift  ihren 
Anschauungen  trefflich  entsprechen.  Sie  trägt  den  Namen  Cy- 
prians;  nur  Cyprian  soll  in  der  Sammlung  zu  Worte  kommen. 
Da  er  gar  nicht  der  Verfasser  sein  kann,  erhebt  sich,  wie  ich 
schon  hervorhob,  die  Frage,  ob  der  Sammler  sie  auf  den  Namen 
des  großen  Bischofs  gefälscht  hat,  oder  ob  er  in  einer  Gemeinde 
eine  ältere  Schrift  fand,  welche  dem  Cyprian  zugeschrieben  war, 
und  sie  kritiklos  aufnahm.  Nehmen  wir  eine  späte  donatistische 
Fälschung  auf  den  Namen  des  Cyiprmn  an,  so  müßten  wir  m.  E. 
erwarten,  daß  der  Zweck  dieser  Fälschung  einigermaßen  erkennt- 
lich wäre,  wie  er  es  ja  bei  den  größeren  Interpolationen  sowohl 
des  Briefes  67  wie  des  Martyriums  ohne  weiteres  ist.  Wir  würden 
etwa  erwarten,  daß  gerade  in  dieser  Schrift  der  Rechtsstandpunkt 
der  donatistischen  Partei  vertreten  wäre  oder  irgend  ein  für  sie 
besonders  wichtiger  Punkt  hervorgehoben  würde.  Umgekehrt 
würden  wir  kaum  erklären  können,  daß  für  den  Zweck  der  Fälschung 
ganz  überflüssige  Behauptungen  wie,  Christus  sei  ursprünglich  der 
Engel  des  Sonntags,  vorkommen,  die  nur  geeignet  sind,  den 
katholischen  Gegnern  Waffen  gegen  die  Donatisten  zu  bieten^). 
Unbegreiflich  bliebe  vor  allem  bei  dieser  Annahme  der  Text  der 
neutestamentlichen  Zitate,  der  Umfang  des  benutzten  Schriftkanons 
und  besonders  die  Übereinstimmung  des  an  Stelle  der  synoptischen 
benutzten  Evangeliums  mit  den  Zitaten  Justins.  Nehmen  wir 
dagegen  an,  daß  der  Sammler  wirklich  eine  alte  Schrift  vorfand, 
so  lösen  sich,  nachdem  die  Art  seiner  Tätigkeit  festgestellt  ist, 
die  Schwierigkeiten,  die  mir  früher  fast  unlöslich  schienen.  Wir 
werden  von  vornherein  annehmen,  daß  die  Umgestaltung,  welche 
die  Briefe  und  das  Martyrium  betroffen  hat,  auch  die  Predigt 
nicht  verschont  hat.  Daß  sie  cyprianische  Wendungen  und  wohl 
auch   Gedanken,   besonders   aus   der   Schrift   De    hahitii   virgimim^ 


Askese  wirken  ein.  Wo  die  Worte  nicht  in  übertragenem  Sinne  gefaßt  sind,  be- 
deutet äyiuv  und  dYujvtOTT,«  zunächst  Martyrium  und  Märtyrer  (vgl.  Eusebius  Hist. 
iCd.  V  1, 18  p.  408, 15  Schw.  y^ti;  y/  xcd  a-Jt/^  twv  ix^zo-jotuv  ida  ciYwvia-pta  im  Brief  der 
gallischen  Gemeinden,  wo  aus  rhetorischem  Grunde  mit  den  Synonymen  ij.c<f,xj; 
und  ciYtovtar/,;  gespielt  wird).  Erst  unter  dem  (von  der  Stoa  beeinflußten)  Ge- 
danken, daß  auch  die  Askese  ein  Schauspiel  für  Gott  ist,  werden  die  Worte 
äYiuvi5TY,;  und  «7*"'"'»"'**'  *"^  ^^"  Asketen  übertragen.  Aber  agoniftn  bürgert 
sich  als  technische  Bezeichnung  im  Latein  nicht  ein.  Sobald  die  Berührung  mit 
dem  Griechischen  verloren  ist,  nimmt  man  das  ältere  Lehnwort  ayonisiicns. 

1)  Die  polemische  Randglosse  zeigt,   daß  tatsiulilicli   ein   katholischer  Leser 
Kritik  geübt  liat. 


92     R-  Pi  ei tzen stein,  ein  donatistisclies  Corpus  cyprianisclier  Schriften. 

hereintrug,  wird  uns  nicht  mehr  befremdlich  scheinen^).  Das 
Maß  der  Umgestaltung  oder  der  Umgestaltungen  muß  die  Einzel- 
erklärung wenigstens  annähernd  zu  bestimmen  versuchen. 

Gregen  die  Annahme  einer  einheitlichen  und  relativ  jungen 
donatistischen  Fälschung  scheint  mir  vor  allem  zu  sprechen,  daß 
das  "Wort  agonistici  nicht  vorkommt  und  daß  auch  der  Begriff 
noch  fehlt.  Die  asketischen  aYcoviorai  der  neugefundenen  Schrift 
leben,  wie  es  scheint,  noch  äußerlich  nicht  gekennzeichnet  in  der 
Gemeinde;  erst  mit  der  a.T:6zaii<;  bildet  sich  ja  der  Stand  der  wan- 
dernden Asketen  aus  ^).  Es  ist  wichtig,  daß  die  neue  Schrift  ihn 
eben  noch  nicht  verherrlicht. 

Für  die  Zeit,  in  der  das  kleine  Corpus  zusammengestellt  ist, 
läßt  sich,  wenn  die  obigen  Ausführungen  richtig  sind,  vielleicht 
ein  Anhalt  daraus  gewinnen,  daß  aus  Cyprians  Brief  67  der  Ab- 
schnitt, in  welchem  das  Eingreifen  des  römischen  Bischofs  Stephanus 
zurückgewiesen  wird  (c.  5),  sowie  die  Bedrohung  der  Bischöfe,  die 
mit  den  Unwürdigen  Gremeinschaft  halten  (c.  9),  nicht  mit  ange- 
führt wird.  Beide  hätten  in  der  Zeit  des  vollentwickelten  Dona- 
tismus für  dessen  Anhänger  Bedeutung  haben  müssen.  Die 
Sammlung  würde  sich  in  der  Zeit  des  beginnenden  Schismas,  etwa 
kurz  vor  dem  Schiedsspruch  des  Bischofs  Miltiades  von  Rom  oder 
vor  der  Synode  von  Arles,  am  leichtesten  erklären,  und  gerade 
aus  Anlaß  jener  Entscheidungen  konnte  sehr  wohl  der  Archetypus 
der  Sammlung  nach  Gallien  oder  Italien  gelangen.  Doch  sind  das 
natürlich  ganz  unsichere  Vermutungen.  Ich  lege  auf  sie  keinen 
Wert;  den  Ursprungsort  der  Sammlung  glaube  ich  bestimmt  zu 
haben. 

1)  In  der  Bestimmung  sollte  man  vorsichtig  sein.  Ich  kann  es  /.  B.  Harnack 
(Theolog.  Literaturzeitung  1914  Sp.  221)  nicht  zugeben,  daß  man  vor  Cyprian 
nicht  habe  schreiben  können  (Z.  68):  Christus  ist  der  Fels  fpetraj,  supra  quam 
martyres  aedificant,  sandimonia  aclolescunt,  xtromissa  instruuntur  et  fit  domus 
adunata  atqtie  perfecta,  quae  (so  zu  schreiben ;  quod  cod.)  est  ecciesia.  in  qua 
ecclesia,  si  qui  voluntate  dei  p>er  omnia  .  .  .,  consummatus  erit  (so  mit  Annahme 
einer  Lücke  zu  schreiben),    illud  est  voluntatem  dei  facere  operibiis  non  vocibus 

.e.  q.  s.     Von   dieser  Einheit  der  Kirche  konnte   auch  Paulus   schreiben  und  hat 
Hermas  geschrieben,  ja  letzterer  könnte  direkt  nachgeahmt  sein. 

2)  Ernesto  Buonaiuti  versucht  in  seinem  Schriftchen  Un  p)reteso  scritto  preci- 
prianeo  Rom  1914  freilich  grade  aus  dem  Gebrauch  des  Wortes  agonista  den 
mittelalterlichen  Ursprung  der  Schrift  zu  erweisen  (p.  8),  berücksichtigt  aber 
weder  die  ac/onistici  der  Donatisten,  noch  die  Bedeutungsunterschiede  der  Worte 
bei  den  verschiedenen  Schriftstellern.  Wichtigkeit  hätte  nur  die  Frage,  wann 
und  wo  dywvtciTTj;  für  cta/.TjXTj;  erscheint.  Die  Verwendung  des  griechischen  W^ortes 
in  einer  lateinischen  Predigt  weist  an  sich,  wenigstens  in  Afrika,  eher  auf  alte 
als  auf  junge  Zeit. 


Kyprika. 

Von 

Ernst  Sittig. 

Vorgelegt  in  der  Sitzung  vom  27.  Juni  1914  von  J.  Wackernagel. 


ElXaTTivaan^c  auf  Kypros. 

Das  "Wort  iiXaizv^oLavfiq  wird  in  der  MsveXdoo  apiotsta  der  Ilias 
gebraucht : 

P  575  soxc  ö'  ivl  Tpweaai  IloSr^c,  u-.öc  'Hsxiwvo?, 

acpvsioc  t'  aYad'd?  te,  [xaXtaia  Se  ji-tv  tiev  "Extwp 
5t][Jlou,  sTTsi  0'.  Bzaipoq  sr^y  'f  iXo?  siXaTrivaatT)?. 
Daß  es  auch  iTrixXTiOK;  eines  Gottes  gewesen  ist,  lehrt  die  Mitteilung 
des  Hegesandros  bei  Athenaios  IV  174  a,  daß  auf  Kypros  der  Zso? 
ElXaKivaaTTi?  verehrt  worden  ist.  Diese  Notiz  können  wir  jetzt  an 
einer  Inschrift  prüfen,  die  von  Ohnefalsch-Richter  in  seinen  Aus- 
grabungen bei  Chytroi-Kythräa  (am  Fuß  des  Pentedaktylos  in  der 
Messaria)  gefunden  (Athen.  Mitt.  IX  136  no.  3),  bisher  aber  von  den 
Kypernforschern  einer  richtigen  Lesung  noch  nicht  gewürdigt 
worden  ist.  Sie  wird  jetzt  im  Cyprus-Museum  zu  Nikosia  (No.  7 
der  neuen  Zählung)  aufbewahrt,  und  ist  an  der  22  cm  hohen 
Vorderseite  eines  festen,  gelblichen  Kalksteinquaders  eingemeißelt, 
der  durch  die  bis  zu  4  cm  tiefen  Löcher  und  Fußspuren  auf  seiner 
67  cm  X  90  cm  messenden  Oberfläche  zeigt,  daß  er  einst  einem 
Agalma  als  ßathron  gedient  hat.  Die  Höhe  der  Buchstaben  be- 
trägt 3  cm,  ihre  Tiefe  etwa  0,4  cm.  Die  Schrift  würde  ich  nach 
meiner  Kenntnis  kyprischer  Epigraphik  ihrem  Charakter  nach  in 
den  Beginn  der  hellenistischen  Zeit  setzen.  Der  Anfang  der  In- 
schrift fehlt,  ich  ergänze  ohne  Gewähr  für  Zuverlässigkeit  nach 
andern  Inschriften  aus  Chytroi   den  Namen  'OvaaaYÖpa?   und  lese: 


^4  Ernst  Sittig, 

['OvaaaYÖpa?  y.al] 

Die  ersten  Buchstaben  der  letzten  Zeile  sind  auf  dem  Original 
und  auf  meinem  Abklatsche  hinreichend  deutlich;  von  den  übrigen 
erkennt  man  ebenfalls  die  Spuren.  Natürlich  geht  es  auch  hier 
wie  bei  den  Steinen  so  oft:  man  muß  so  viel  Kenntnis  der  Sprache 
mitbringen,  daß  man  weiß,  was  an  der  verwitterten  Stelle  gestanden 
hat,  ehe  man  die  Spuren  richtig  deutet. 

Hier  liegt  also  ein  inschriftliches  Zeugnis  für  den  'AttöXXwv 
ElXaTcivaatYj?  vor.  Ob  der  Gewährsmann  des  Athenaios  fälschlich 
den  Zeus  statt  des  ApoUon  nennt,  oder  ob  der  Beiname  ElXa;c'.- 
vaoTT]?  mehreren  Göttern  gemeinsam  war,  wie  'EvdSio?,  'EvaXtoc, 
Nd[ito?  und  andere,  läßt  sich  nicht  entscheiden.  Um  so  klarer  ist 
die  religiöse  Anschauung,  die  der  iTziyXrpiz  zu  Grunde  liegt.  Der 
slXaTrivaoTV]?  ist  der,  der  slXajc.vaCsi.  Wenn  man  sich  an  die  Götter- 
mahle im  Epos  erinnert,  so  an  den  Schmaus,  den  Poseidon  a  22  fF. 
bei  den  Athiopen  hält,  an  die  SsiTiviii?,  die  Agloteles  auf  Thera 
veranstaltet  (I G  XII  3  Suppl.  no.  1324),  und  an  die  OeoSaiata,  die 
aus  verschiedenen  Orten,  besonders  aus  Delphoi,  bekannt  geworden 
sind,  so  wird  man  über  den  Inhalt  des  Beinamens  nicht  im  Unklaren 
sein.  Seine  Form  ist  nicht  auf  Kypros  gewachsen,  sondern  dem 
Epos  entnommen;  ich  verweise  auf  die  von  mir  in  der  Dissertation 
De  Graecorum  nominibus  theophoris  (Halle  1911)  S.  9  behandelten 
Namenformen  'EvvoSta,  ElvoSia. 

II. 
K  y  p  r.  7-  a  a  t  V  Yj  T  a. 

Bei  Hesychios  findet  man  die  Glossen: 
xa'.viTa  •  aSsX'f  y^. 

y.alviTac  •  aSsX(poöc;,  xal  aSsX'f  ä?. 
Sie  empfangen  Bestätigung  und  Berichtigung  durch  eine  Inschrift, 
die  ich  nach  meiner  Abschrift  mitteile. 

An  der  Nordwestecke  Cyperns  bei  Polis  tis  Chrysochu  wurde 
nahe  der  türkischen  Schule  am  Südende  des  Ortes,  links  von  der 
Stelle,  wo  der  Weg  nach  Chrysochu  die  Höhe  erreicht,  ein  weiß- 
brauner Kalkstein  gefunden,  der  jetzt  im  Polizeigebäude  der  Stadt 
untergebracht  ist.  Er  ist  links  oben  abgebrochen,  die  Höhe  beträgt 
28  cm,  die  Breite  34  cm,  die  Stärke  30  cm.  Die  Buchstaben,  1,5 
bis  2  cm  hoch  und  etwa  0,15  cm  tief,  zeigen  den  gleichen  Typus 
wie  die  der  übrigen  Steine  aus  der  pelopisch-attischen  Colonie 
Marion,  die  hier  lag  und  später  nach  der  Zerstörung  durch  Ptole- 


Kyprika.  95 

maios  I  Soter  von  Ptolemaios  II  Philadelplios  als  Arsinoe  wieder 
aufgebaut  wurde.  Der  Text  des  Steines  lautet,  von  rechts  nach 
links  gelesen: 

0  na  i  jo  ^)  se  |  ka  se  |  pa  la  ro  [se  me] 
e  pe  se  ta  sa  ne  |  ta  i  ka  si  ne  ta  i  | 
0  na  si  ti  ma  i. 
Das  ist  zu  umschreiben  mit : 

'Ovdiy'o?  xa?  $dXapö[c  [is] 
sTüsataaav  tat  xao'.VTjT«'. 
'Ovaa'.Ti»j.at. 
Die  wichtigste  Form,  die  in  dieser  Widmung  erscheint,  ist 
xacivT^tat.  Daß  hier  der  Dativ  des  "Wortes  y.aaiYvfjia  mit  der 
Veränderung  geboten  wird,  durch  die  Y^vo[ia'.  aus  Yi'YVOjiai  hervor- 
gegangen ist,  liegt  auf  der  Hand.  Aber  auch  das  erkennt  man, 
daß  sich  hinter  dem  xatvira  Hesychs  die  durch  Itacismus  entstellte 
Form  y.a'.vTJta  verbirgt,  die  durch  Verhauchung  des  zwischen  Vokalen 
liegenden  s  erzeugt  worden  ist.  So  ergibt  sich,  daß  Moritz  Schmidt 
auf  dem  richtigen  Wege  war,  als  er  in  xa'.viTa  eine  kyprische 
Umgestaltung  von  xao'-YvrjTa  sehen  wollte  (Philol.  XI  388).  Ob  das 
Lemma  der  zweiten  Glosse  so  in  Ordnung  zu  bringen  ist,  daß  man 
nach  Schmidts  Anregung  y.aivfjxa«;  y.ai  xaivfjta?  herstellt,  also  ein 
Maskulinum  xaoiYvy)?  neben  xaa-'Yv/jTo?  annimmt,  lasse  ich  unent- 
schieden. 

Den  ersten  Namen  möchte  ich  'Ovdijo?  lesen  und  in  'Ovd- 
Ijoq  die  zu  'OvaatTtixoc  und  ähnlichen  Vollnamen  gebildete  Kose- 
form 'Ovdoto?  sehen.  Diesen  Namen  hatten  schon  Deecke  (Berl. 
Phüol.  Wochenschr.  1886.  1290)  und  Joh.  Baunack  (Stud.  I  18), 
denen  sich  Meister  anschloß  (Griech.  Dial.  II  250),   aus  dem  o  na  i 

0  ne  der  Inschrift  Hoffmann  no.  71  entnommen.  Ihrer  Auffassung 
schließe   ich  mich  an.     Allerdings  wendet  Hoffmann  (Griech.  Dial. 

1  202)  gegen  sie  ein,  daß  auf  dem  gleichen  Stein  in  dem  Namen 
des  Vaters  Nao'.wtac  das  zwischen  Vokalen  liegende  o  geschrieben 
sei.  Aber  dies  Bedenken  schlägt  nicht  durch,  da  auf  der  großen 
Bronze  von  Edalion  neben  Formen  wie  'OvaoaYÖpau,  'OvaatXov,  xa- 
G'.'(rqzo'.<;  zweimal  7rocyö[j.=vov  begegnet.  Außerdem  wüßte  ich  eine 
Namenform  "Ovato?,  die  Hoffmann  ansetzt,  nicht  zu  erklären. 

Der  Name  <I>dXapiO(;  war  schon  aus  einer  dem  4.  Jahrh.  an- 
gehörenden Inschrift  aus  Tegea  bekannt  (IG  V2  no.  40 .to).  Ich 
vermag   ihn    auch    aus    einer   nach  Amathus    gehörenden  Inschrift 


1)  In  der  Beurteilung  des  mit  jo  umschriebenen  Zeichens  schließe  ich  mich 
Richard  Meister  (Sitzungsb.  der  Berl.  Akademie  19U».  149)  au. 


96  Ernst  Sittig,  Kyprika. 

nachzuweisen,  die  im  Hause  des  Awioo?  Nifjot^öpo?  ^)  im  Dorfe  Paro- 
klisia  aufbewahrt  wird  (No.  426  meiner  Sammlung).  Vielleicht  ist 
es  nicht  zufällig,  daß  sich  Arkadien  und  Kypern  auch  hier  berühren. 


1)  Dieser  Name  ist  aus  'Ovr^aicpopo;  hervorgegangen;  die  Aphärese  ist  eine 
bekannte  Erscheinung  des  Neugriechischen,  vgl.  {b)i>.iX(ü,  (i)5povü>,  (t)5t7.o;,  (ö)cptoiov, 
(w)poX6Ytov  (viele  Belege  bei  Thumb  Handb.  der  neugr.  Volksspr.  6  f.).  Für  das 
Lykische  und  Pamphylische  habe  ich  die  Aphärese  De  Graec.  nomin.  theoph.  32flF. 
nachgewiesen.  Dem  Altgriechischen  ist  sie  von  Bechtel  (B.  B.  20.  243  ff.,  23.  247  f.) 
und  von  Fick  (Wochenschr.  f.  klass.  Phil.  1906.  1281)  abgesprochen  worden.  Mit 
Recht ;  denn  die  Beispiele,  die  man  zu  Gunsten  der  Theorie  ins  Feld  geführt  hat, 
glaube  ich  in  der  erwähnten  Abhandlung  beseitigt  zu  haben.  Thumbs  Urteil  über 
die  Frage  (bei  Brugmann  Griech.  Gramm.*  173)  wäre  vielleicht  anders  ausgefallen, 
wenn  ihm  meine  Darlegungen  nicht  entgangen  wären. 


Akzentstudien. 
III. 

Zum  homerischen  Akzent. 

Von 

J.  Wackernagel. 

Vorgelegt  in  der  Sitzung  vom  21.  Xoveraber  1914, 

Einen  sehr  alten  Bestandteil,  ja  nach  Fick,  der  der  Wahrheit 
wohl  am  nächsten  gekommen  ist,  den  ältesten  Bestandteil  der 
homerischen  Sprache  bilden  die  darin  enthaltenen  Äolismen.  Nun 
gehört  zu  den  bezeichnendsten  Eigenheiten,  die  die  Grammatiker  am 
Aolischen  festgestellt  haben,  die  durchgeführte  Barytonese:  hat 
diese  auch  für  jenes  im  Epos  überlieferte  altäoliscKe  Sprachgut 
gegolten?  Der  letzte,  der  sich  m.  W.  zu  der  Frage  geäußert  hat, 
H.  Jacobsohn,  bezeichnet  sie  (Hermes  45,  189  A.)  als  offen.  Ich 
glaube,  man  darf  doch  wagen  bestimmter  aufzutreten. 

Daß  auffällige  Barytonese  in  einer  Anzahl  homerischer  Wort- 
formen vorliege  und  zwar  gerade  mehrfach  in  solchen  Wortformen, 
die  auch  sonst,  durch  Lautung  oder  Bildungsweise,  zum  Äolischen 
stimmen,  haben  bekanntlich  schon  die  Alten  bemerkt  (Herodian 
zu  16.  K67;  vgl.  auch  denselben  zu  M  137.  T  270).  Nahe  läge 
im  Anschluß  hieran  die  Annahme,  die  bereits  von  Giese  Der 
äolische  Dialekt  196  f.  angedeutet  ist  und  heute  stillschweigend  wohl 
ziemlich  allgemein  geteilt  wird,  daß  man  die  Barytonese  auf  Grund 
gelehrter  Erwägungen,  weil  man  Formen  wie  a[X{i,s  nur  aus  dem 
barytonierenden  Dialekt  von  Lesbos  kannte«,  in  den  Homertext 
hineingebracht  habe,  als  man  ihn  mit  Akzenten  versah. 

Auf  anderem  Wege  hilft  sich  Ehrlich  KZ.  38,  89,  um  äolische 
Barytonese  bei  Homer,  die  ihm  ausgeschlossen  scheint,  los  zu 
werden.  Nach  ihm  stellt  die  Barytonese  der  am  häufigsten  belegten 
Gruppe    anscheinend    äolisch    betonter    Wortformen,    nämlich    der 

Kgl.  Ges.  d.  Wiss.    Nachricliten.     Pliil-hist.  Klasse.     1914.    Heft  2.  7 


gg  J.  "SV ackern agel, 

Pluralformen  des  Personalpronomens,  nicht  die  gewöbnliclie  alle 
Wörter  treffende  äolische  Barytonese  dar,  sondern  beruht  darauf, 
daß  man  im  Altäolischen  jene  der  Enklisis  gleichwertige  und  als 
deren  Surrogat  dienende  Barytonese,  die  in  r]^iv  y]{jlcöv  *^|JLa<;  auch 
attisch  ist,  auf  die  Fälle  orthotonen  Gebrauchs  jener  Pluralformen 
ausdehnte,  also  z.  B.  a{j,[i,'.v,  das  ursprünglich  die  enklitische  Neben- 
form zu  orthotonem  *a[X{xiy  war,  auch  im  Satzanfang  und  überhaupt 
bei  nachdrücklicher  Personbezeichnung  verwandte.  Jacobsohn  Philol. 
67,  500  stimmt  Ehrlieh  bei.  Und  schlechterdings  unmöglich  ist  die 
Erklärung  nicht.  Es  sei  an  das  orthotone  vw  des  Attischen,  das 
orthotone  nös  des  Latein  erinnert,  die  auf  einer  Umwertung  en- 
klitischer Dual-  und  Pluralformen  beruhen,  die  als  solche  im  Indo- 
iranischen bewahrt  sind.  Auch  das  satzanfangende  ttots  ttoiö?  Troaög 
Ttvöc,  das  vom  IV.  Jahrhundert  an  im  Attischen  zu  beobachten  ist 
(Archiv  für  lat.  Lex.  15, 214  f.),  kann  verglichen  werden.  —  Für 
die  verbleibenden  Fälle  wird  wohl  auch  Ehrlich  Grrammatiker- 
künstelei  annehmen. 

Nun  daß  bei  vereinzelten  Formen,  wo  es  keine  feste  Tradition 
gab,  die  Homerkritiker  sich  durch  wirkliche  oder  scheinbare 
Aolismen  der  Laute  oder  der  ßildungsweise  verführen  ließen, 
äolischen  Akzent  von  sich  aus  einzusetzen  oder  dessen  Einsetzung 
zu  begünstigen,  kann  man  ruhig  zugeben,  z.  B.  die  Echtheit  der 
Proparoxytonese  von  sYpYJYopO'at  K  67  ist  zum  mindesten  fraglich. 
Herodian  setzt  sie  an,  weil  -opd'ai  als  Ausgang  des  Infinitivs  Perf. 
Med.  sonst  nur  im  Aolischen  und  hier  natürlich  mit  Proparoxy- 
tonese vorliege:  zezopd-ai  {isjJiopO-at  zrpd-opd'a.i.  Allerdings  scheint  op 
in  einer  solchen  Form  auf  r  zurückzugehen  und  müßte  dann  äoli- 
schen Ursprungs  sein.  Aber  auffällig  daran  ist  das  Medium  bei 
einem  durchaus  aktivischen  Perfekt  und  jedenfalls  ist  sYpyjYopö-ai 
von  der  3.  pl.  sYpyjYÖpO-aoi  K  419  und  der  2.  pl.  sYpYJvop^s  nicht  zu 
trennen.  JenQs  scheint  nach  gegensätzlichem  *osSöpdaa'.  (was  so 
gut  homerisch  sein  konnte  wie  TrsTuoid-aaiv  A  325)  „sie  sind  in 
Schlaf  versunken"  geformt  und  aus  metrischem  Grund  vor  dem 
normalen  H'fpri'^öpaiai  bevorzugt.  Dementsprechend  kann  IyP'']Y°P^» 
H  37L  S  299  eine  alte  Nachbildung  von  *§sSop^s  sein,  dessen  p^ 
aus  pO--Te  nicht  weniger  lautgesetzlich  wäre  als  das  aö-  von  TrsTraa^s. 
Und  endlich  syp'^y^P^^'-^  wäre  zu  IyP-'^T^P'^^  hinzugebildet,  weil  dessen 
Endung  medial  aussah.  Diese  Formationen  können  schon  im  Aoli- 
schen entstanden  sein.  Vollzogen  sie  sich  aber  erst  auf  ionischem 
Boden,  so  konnte  statt  des  zu  fordernden  a  (*Ss§api)£  H'^p-qyoi.pd-s. 
*-apOat)  0  gerade  so  aus  dem  übrigen  Perfektparadigma  eindringen, 
wie  r  99.   V.  465.   ^  53    für   aristarcheisches   7ce;taad'c    die   valgate 


Akzentstudien  III.  99 

Überlieferung  7rs;roaO's  bietet.  Und  dann  ist  die  Proparoxytonese 
Herodians  falsch. 

Man  könnte  zn  Gunsten  dieser  Betrachtungsweise  den  all- 
gemeinen Grand  geltend  machen,  daß  eine  beträchtliche  Anzahl 
Wortformen,  die  erst  die  neuere  Forschung  als  äolisch  erkannt 
hat,  nicht  barytoniert  sind,  und  könnte  sagen,  daß  sie  einfach 
darum  nicht  barytoniert  sind,  weil  sie  von  den  Grammatikern  nicht 
als  äolisch  erkannt  wurden.  Dahin  gehören  z.  ß.  apY^vvö?  ipeßsvvö? 
mit  äolischem  vv  st.  v,  ßpotd?  mit  äolischem  po  st.  pa,  Ny]X;u?  (als 
äolischer  Form  für  das  milesische  NetXew?),  ■0-sd,  Xad?  mit  ä  st.  y), 
d[xö(;  und  ofiög,  die  ja  nur  falsche  Schreibungen  für  a.\L^o<;  u{x;xo? 
sind,  Genetive  wie  ap^eoiäo,  vielleicht  aurap,  sowie  dXxi,  wenn  es 
Aristarch  mit  Recht  als  äolisch  bezeichnet  (Herodian  zu  E  299). 
Aber  dieser  Einwand  hält  nicht  Stich. 

Es  steht  fest,  daß  die  äolischen  Wörter  vielfach  über  ihren 
äolischen  Kern  eine  ionische  Schale  bekommen  haben  und  so  eigen- 
tümliche Mischformen  entstanden  sind.  Dahin  gehört  die  Anfügung 
des  V  an  y.s  und  an  die  Endung  -soai,  die  allerdings  seltene  Ioni- 
sierung der  Endung  -saot  (nach  dem  Vorbild  von  ettsoc  :  sjrsoot, 
oopeoi  :  öpeoat  u.  dgl.)  zu  -sai  :  aX-^tai  K  486 ,  )(stp£Oi  T  468 ,  l'veoc. 
^191,  oVsoi  0  386,  avaxTsot  o  557  (Witte  Glotta  5,  55  A.).  Vgl. 
Sophokles  Fr.  778  Kup'idvisoL  ^).  Ferner  otittöts  mit  äolischem  7r;r, 
aber  ionischem  -ts  st.  -ta  (Heumann  Nebensätze  304)  und  cpop^va'. 
neben  äolischem  (freilich  übertrieben  äolischem)  ^opTf][X£va'.  mit  äoli- 
schem yj  nach  «av^vai  :  ^avrjjxsvai  u.  ähnlichem.  In  gewissem  Sinne 
gehört  hierher  (oder  doch  vielleicht  eher  zu  den  vielfach  nach- 
isnweisenden  Hj'peräolismen)  die  Anfügung  der  äolischen  Dativendung 
-eoo'.  an  ionische  Stämme,  z.  B.  vssaat.  Ganz  hieher  das  vielfache 
Einsetzen  von  tj  für  a.  So  in  Yat-r^oyo?:  den  Stamm  Yata-  (richtiger 
wohl  Ycja-)  wird  man  wohl  doch  als  äolisch  ansprechen  dürfen. 
Ferner  die  Augmentierung  mit  tj  des  äolischen  Aoriststammes 
d{j.ßpoT£-.  Eben  dahin  stellt  Jacobsohn  Philol.  67, 438  xatsTryjxro. 
Am  häufigsten  ist  dieses  aufgepfropfte  y]  im  Stammausgang  der 
I.  Deklination.  Dahin  das  r^  in  aßpötrj  und  TrdipYj?  izäxpxi  und  das 
(mit  ionisch-attischer  Betonung  verbundene!)  in  o.\i-ffi  dpLijv,  ufAif] 
üji^C  ü(JLTf]v,  dpYevv^oi,  spsßsvvT]  Ipsßevv"^,  ds-{j  O^sf/OW  f^i?  ^'-  Ebenso  ist 
ionisch  das  e  statt  yj  in  N7]X^a^),  der  Genetiv  pluralis  auf  -^cov  st. 
-dwv  in  dpYevvewv.  —  In  gewissem  Sinne   kann  dahin  auch  aTCYj'jpwv 

1)  M;in  beachte  immovliin  öveioE-jtv  in  dein  neuen  Alkaiosfragment  Oxyrbyncli. 
Pap.  X  53  col.  1,  6. 

2)  NtjÄej;  ist  die  äolische,  NeO.eiu;  die  ionische  Form  des  Namens,  vgl.  Ber- 
liner Philol.  Wochenschr.  1891,  G.    Sehr  zu  Unrecht  drangt  mau  Theokrit  die  späte 

7* 


J^QO  J-  Wackernagel, 

gestellt  werden,  das  als  I.  sg.  fünfmal  den  Vers  schließt,  A  430 
als  III.  pl.  vor  der  bukolischen  Cäsar  (und  zwar  vor  Vokal)  steht. 
Zu  (XTnrjupa  mußte  entsprechend  dem  Partizip  anobpaz  die  I.  sg. 
*a7nrjupäv,  die  3.  pl.  *a;r7]öpav  oder  *a;rrjöpaaav  lauten.  Die  Formen 
auf  -(ov  sind  auf  ionischem  Boden  erwachsen,  wo  eine  III.  sg.  auf 
ä  nur  in  den  Kontrakta  auf  -äv,  also  neben  einer  I.  sg.  und  III.  pl. 
auf  -(OV  vorkam.  An  allen  Belegstellen  für  I.  sg.  aTurjöpcov  kann 
ursprünglich  *a7t7jupav  gestanden  haben  und  dieses  erst  nachträglich 
ionisiert  worden  sein.  Dagegen  die  III.  pl.  owcTjopwv  A  430  muß 
wohl  dem  Dichter  selbst  angehören. 

Mit  dieser  Umionisierung  der  Laute  und  Endungen  paßt  die 
nachträgliche  Einfügung  des  ionischen  Akzents  bestens  zusammen. 
Man  betonte  z.  T.  nach  der  Kategorie,  in  die  sich  die  äolischen 
Wörter  einreihten.  So  betonte  man  die  auf  -evvö?  nach  Maßgabe 
von  (paeivöc  und  ajjLevirjvö?,  ßpoxö?  nach  -ö-vyjiö?  und  dem  allgemeinen 
Vorbilde  der  Verbaladjektive  auf  -zöq.  wodurch  auch  ßpotö?  zu 
aiißpoto?^)  ins  gleiche  Akzentverhältnis  kam,  worin  yvwtö?  zu 
aYVwoto?,  das  tragische  (pd'ixÖQ  zu  oL<pd-ixoQ  stand,  —  ol^öq  6{iö?  nach 
k\L6<;  oöc  koQ,  —  aXxi  nach  den  übrigen  zweisilbigen  Dativen  auf  -i, 
NtjXsdi;  nach  allen  andern  auf  -sog,  —  apY^otTJ?  und  danach  ap^zaiäo 
nach  aoTriox'/]?  u.  dgl.,  —  tetv,  das  sich  durch  sein  festes  -iv  von 
a{i.{Ai(v)  ö[iLtt(v)  unterschied,  nach  öjiiv  i^jttv.  —  Oder  man  betonte 
nach  den  wirklichen  oder  scheinbaren  etymologischen  Verwandten, 
z.  B.  ■O'ed  Xaö?  nach  d-eÖQ  Xtjöc  (Xswi;),  aotdp  nach  dtdp,  I-qq  Iji  nach 
[uTiQ  {j^i-^.  —  Nicht  als  genügend  bezeugt  gelten  kann  der  Akzent 
von  y-exoTcwv,  guter  äolischer  Variante  für  xsxottw?  xsxo^w?  N  60, 
obwohl  die  Scholienhandschriften  xexottwv  schreiben.  Nach  xbvX'ci- 
^ovte?  verlangt  Monroe  mit  Recht  xezöTcoDv, 

Eine  Schwierigkeit  könnte  man  vielleicht  in  der  Paroxytonese 
der  Infinitive  auf  -[lev  finden.  Denn  diese  Endung  ist  wohl  schon 
dem  ältesten  Ionischen  fremd  gewesen,  kann  dagegen,  weil  durch 
das  Thessalische  bezeugt,  dem  äolischen  Bestandteil  zugeschrieben 
werden.  Dann  sollten  wir,  wenn  sich  überhaupt  äolischer  Akzent 
in  der  homerischen  Dichtung  vererbt  hat,  in  diesen  Eormen  Pro- 
paroxytonese  erwarten,  da  man  vom  Standpunkt  des  Ionischen 
und  des  Attischen  aus  keinen  Grund  hatte,  dieser  ganz  fremd- 
artigen   Endung    einen    andern    Akzent    zu    geben.      Aber    diese 

Mischform  NeiXsü;  auf,  indem  man  28,  3,  wo  der  ionische  Gründer  von  Milet  genannt 
ist,  für  das  handschriftliche  NeiXecd  (-so)  die  Unform  NetXeos  einsetzt. 

1)  Warum  eigentlich  trat,  als  tlvr^ro;  neben  ßpoxo;  aufkam,  neben  äjxßpo-o; 
das  Bahuvrihi  otD'Jvaxos  und  nicht  ein  *c(&vrjToe'?  Vgl.  ämrtyu-  „unsterblich"  im 
Rigveda  neben  amrta-. 


Akzentstudien  III.  101 

Schwierigkeit  ist  nicht  unüberwindlich.  ]\Ian  hat  wohl  die  In- 
finitive auf  -JJ.SV  wie  die  auf  -jisva-.  betont,  aus  denen  sie  verkürzt 
scheinen  konnten. 

Also  eine  Nötigung  die  Barytonese  äolischer  Formen  einer 
jungen  Textbehandlung  durch  das  gelehrte  Zeitalter  auf  Rechnung 
zu  setzen  besteht  nicht.  Umgekehrt  sind  Alter  und  Echtheit  der 
Barytonese  gesichert,  wenn  sie  an  Wörtern  nachgewiesen  wird, 
deren  Form  die  Grammatiker  nicht  auf  den  Gedanken  bringen 
konnte,  sie  äolisch  zu  barytonieren,  oder  die  schon  vor  dem  ge- 
lehrten Zeitalter  barytoniert  von  Homer  zu  andern  Griechen  ge- 
langt sind. 

Wir  können  zwei  Hauptklassen  unterscheiden.  Einmal  solche 
Wortformen,  bei  denen  abnorme  Barytonese  mit  sonstigen  Anzeichen 
äolischen  Ursprungs  zusammengeht.  Sodann  solche,  bei  denen  die 
Barytonese  das  einzige  Anzeichen  solchen  Ursprungs  darstellt, 
deren  Barytonese  aber  eben  nur  bei  Annahme  äolischer  Herkunft 
verständlich  ist. 

Zur  ersten  Klasse  gehören: 

ocTcoöpa?,  das,  weil  auf  *a7ro-/pa<;  beruhend,  wie  aTroSpd«;  a^oxXa? 
(Anakr.  fr.  17, 1)  betont  sein  sollte,  vgl.  Homers  '/.ataxTa?.  Von 
der  Grundsprache  her  geben  zusammengesetzte  Partizipia  den  Ton 
nicht  auf  das  A^orderglied  ab,  außer  wenn  dieses  aus  dem  Privativ- 
präfix  besteht  (ixcov  :  äsxwv  aus  *asx(üv).  —  Diese  Form  war  für  die 
Alten  nicht  als  Aolismus  erkennbar  und  kann  daher  ihre  Bary- 
tonese nicht  irgendwelcher  Gelehrsamkeit  verdanken.  Aber  denk- 
bar wäre  (worauf  mich  Hans  Noel  hinweist),  daß  die  Barytonese 
auf  der  scheinbaren  Analogie  der  Aorist-Partizipien  auf  -pa?  be- 
ruhte, die  aus  Verba  liquida  gebildet  sind. 

vnoQ  xili.  Diese  Formen  wie  die  zugehörigen  uia  oh  m=^  oia? 
beruhen  wohl  auf  Ekthlipse  des  e  nach  •.  ^).  Nach  avopd?  avSpt  : 
avSpa  av5p;  usw.  müßte  man  *ü'.ö<;  *uii  erwarten.  Da  diese  Flexions- 
weise nun  als  lesbisch  nachgewiesen  ist  (Bechtel  Aeolica  29  über 
oa  in  Mytilene),  ist  die  Barytonese  wohl  äolisch.  uiwv,  nicht  *oTtov, 
weil  dies  zu  uiö?  gezogen  wurde,  (olö?  dIöv,  denen  dann  u'.s  folgte, 
wohl  durch  Dissimilation   aus  *\ilbQ  *Di6v  [Kretschmer  Vaseninschr. 


1)  Ganz  anders  über  diese  Formen  Ehrlich  Untersuch,  über  d.  Natur  d. 
griech.  Betonung  103  A.l.  —  Sicher  hat  er  Unrecht  mit  der  Annahme,  daß  die 
Vasenschreibung  TIIITÜ  auf  dreisilbiges  ui'j;  -tteise :  das  wäre  höchstens  berechtigt, 
wenn  das  H  dem  I  voranginge.  Der  Stamm  hvij-  wird  wohl  am  besten  (durch 
auivü-  hindurch)  auf  grundsprachliches  suvjii-  zurückgeführt,  dessen  Beziehung  zu 
dem  indogermanischen  Synonym  sünü-  noch  zu  erklären  bleibt.  (Über  solches 
uvj  Schulze  Berliner  Sitzgsber.   11)12,531.)     Vgl.  tochar.  se  soyä. 


102  J-  Wackernagel, 

187] ;  außer  diesen  drei  Formen  kennt  Homer  keine  Bildungen  aus 
St.  otö-,  abgesehen  von  den  d.  X.  oiolatv  x  418  und  oioö  ^  238). 

doYaipa  ^DYatps?  O-uYatpa?,  wo  man  ebenfalls  Betonung  der 
Mittelsilbe  erwartet.  Nach  Sappho  Oxyrhynch.  Pap.  X  47, 16  ^o- 
•/[ajtps?  wird  man  diese  Ausdehnung  des  schwachen  Stamms  auf 
Nominativ  und  Akkusativ  fürs  Aolische  in  Anspruch  nehmen. 

Die  Infinitive  auf  -[tsvai.  Sie  sind  durchweg  proparoxytoniert. 
Aber  als  ursprünglichen  griechischen  Akzent  müssen  wir  -^svai 
fordern.  Zwar  kennt  das  Altindische  auch  proparoxytone  For- 
men wie  trämane  ddmane  dhdrmane  bJtärmone,  deren  infinitivische 
Natur  übrigens  nicht  durchweg  gesichert  ist.  Aber  diese  wurzel- 
betonten Infinitive  haben  alle  hochstufige  Form  der  Wurzel,  stimmen 
also  nicht  zu  den  griechischen  aus  der  Wurzel  gebildeten  Infinitiven 
auf  -{jLEvai,  bei  denen  Tiefstufe  herrscht  außer  in  sfjifi-evai  für  un- 
mögliches *[j.Evat  und  ßy]{j.£vat  atifjixsvat,  die  zu  Aoriststämmen  mit 
verlorenem  oder  gemindertem  Ablaut  gehören.  Bei  Tiefstufe  heißt 
es  indisch  paroxyton  -niäne,  belegt  in  vidniäne,  woraus  sich  ur- 
griechisch */tS{jL^vat  *iti,£vat  usw.  ergibt.  Auch  durch  die  konstante 
Betonung  der  Pänultima  in  den  Infinitiven  auf  -(£)vat  wird  ur- 
sprüngliches -[j.£vat  gefordert.  —  Da  weiterhin  -[j.evat  außerhalb 
Homers  sicher  nur  im  Lesbisch- Aolischen  bezeugt  ^),  jedenfalls  dem 


1)  Das  d(Xe|^[j.£vai  im  spartanisch-argivischen  Vertrag  Thuk.  V  77,  6  (das  Stahl 
mit  Alkmans  eSfjLEvai  verteidigt ! !)  hat  schon  Ahrens  II  303  als  fehlerhaft  er- 
kannt; offenbar  war  Homers  häufiges  äXel^f^evcti  Vorbild.  Für  yiaaij-evai  •  dU^ai 
bei  Hesych  wird  Ahrens'  Schreibung  yisafjLEv  (II  55.  316)  nun  durch  das  /taap.rjv 
der  gortynischen  Inschrift  bei  Kohler-Ziebarth  Das  Stadtrecht  von  Gortyn  34 
Z.  19  und  das  troizenische  Ouactfjiev  (IG.  IV  760, 7)  noch  wahrscheinlicher;  das 
falsche  -at  der  Glosse  wird  aus  dem  Glossem  ziU^ai  stammen;  Muster  für  diese 
beiden  Neubildungen  waren  die  normalen  dorischen  Infinitive  von  Tempusstämmen 
auf  echtes  a  wie  ecxa'ijiev  oder  thess.  Tropvdfxev.  (Anders  .Jacobsohn  Phllol.  67,  49& 
Anm.,  dem  ich  auch  in  der  Beurteilung  von  «/.^^[jievat  nicht  folgen  kann,  s.  unten 
S.  104  A.)  Bei  beiden  Infinitiven  ist  -[Aevat  übrigens  schon  darum  verdächtig,  weil 
es  hinter  mehr  als  einsilbigem  Vorstück  erscheint  (vgl.  unten  S.  103).  (Falsches 
-(j.evat  st.  -(A£v  bei  Hesych  in  der  Glosse  otTroXouaEfxevai  •  xoX[X]oßiua£tv,  die  sich  auf 
die  von  Eustathios  bezeugte  Variante  dTioXoua^fAEv  o'jaxa  ^aXxw  für  ci7toXe4'^fJtev  oj. 
-/.  0  455  bezieht.  Oder  hat  ein  späterer  Dichter  im  Zusammenhang  mit  dieser 
Variante  die  Infinitivform  c(;ioXoua£ji.evat  gebraucht?  Die  Ergänzung  <K'j-ptot>  in 
der  Hesychglosse  ist  eine  Torheit.  Eustathios  gibt  bloß  das  Subst.  XoOaov  dem 
Kyprischen,  und  Infinitive  auf  -fxsvat  sind  der  Mundart  zuwider.)  Unverdächtig 
wäre  allerdings  unter  diesem  Gesichtspunkt  oiafviu(Aevat  bei  Archytas  Vorsokratiker 
'  258,  4,  doch  kann  es  aus  otayvüwat  oder  Siayvwfxev  mit  übergeschriebenem  -(xev 
bezw.  -vat  erklärt  werden.  —  Aber  gegen  das  megarische  siiJ-Evctt  „esse"  bei  Ari- 
stoph.  Ach.  775  läßt  sich  gar  niclits  einwenden;  beim  häufigsten  aller  Verba 
konnte  sich  eine  sonst  selten  gewordene  Bildung  am  ehesten  halten. 


Akzentstudien  III.  103 

Ionischen  durcliaus  fremd  ist.  scheint  die  Annahme  äolischer  Bary- 
tonese  allseitig  begründet. 

Allerdings  ist  nicht  jeder  bei  Homer  belegte  Infinitiv  auf 
-{Asvat  fürs  Aolische  in  Anspruch  zu  nehmen.  Dieses  hat  die  En- 
dung ganz  gemäß  dem  indischen  und  awestischen  ^)  Gebrauch  nur 
hinter  einsilbigen  Verbalstämmen  (Ahrens  I  141).  Als  eine  relativ 
jüngere  Zeit  das  Bedürfnis  empfand,  auch  von  nicht  wurzelhaften 
Präsensstämmen  und  den  passiven  Aoriststämmen  Infinitive  zu 
bilden,  nahm  das  Aolische  die  Infinitive  der  Verba  auf  -o)  zum 
Muster ;  nach  Xsyyjv  :  asysts  bildete  es  SiSwv  zu  didozB,  v.spvav  zu 
xipvaTs,  ö|j.vuv  zu  o'iiv'jts,  {jLs^-Dad-rjV  zu  jj.sÖ'DoO-Tjt;  (vgl.  arkad.  O-üaO-ev  [??])• 
Vielleicht  gingen  diesen  Bildungen  solche  mit  -{isv  voraus.  Aber 
ein  S'.§ö[i.=va'.  oder  uSD^votAsvat  dem  Altäolischen  zuzutrauen  haben 
wir  gar  keinen  Gfrund.  —  Für  die  Infinitive  zu  den  mit  Präverbien 
zusammengesetzten  Wurzelstämmen  gab  es,  da  -menai  wie  manch 
andre  Infinitivendungen  ursprünglich  auf  Simplicia  beschränkt  war, 
keine  Erbform.  Daher  schwankt  das  Aolische  hier  zwischen  -[isvat 
und  -v:  einerseits  -Sö^ivai  und  -ds(ji£vat  häufig  hinter  Präverbien, 
anderseits  ^pöorav  Inschrift  von  Erythrai  bei  Hoff^mann  Gr.  Dial. 
II  no.  85  % 

Somit  sind  unter  den  homerischen  Infinitiven  auf  -[isva».  sicher 
äolisch  a{ievai  ßifjiisva'.  oö[ievat  i5{X£va'.  d'£[JLEvai  Yo[i-svai  l'pisvat  s(A({x)£va'. 
und  können  äolisch  sein  Ei-£|j.£va'.  und  die  Komposita  von  £p,(pL)£va'., 
d'E'j.Evai,  r{j.£va'.,  of/j^Evat.  Dagegen  sind  neuernde  Zutaten :  1)  die 
Infinitive  auf  -{lEvai  aus  den  durch  Reduplikation  oder  'durch  -vd- 
mehrsilbigen  Präsensstämmen  mit  {ii-Elexion :  isjiEvai  xtO"^tJ.Evai,  Cs^T- 


1)  Awestiscb  belegt  in  den  Gäthäs  xsanmSne,  sonst  xsnümaine  (als  Sub- 
stantiv konstruiert!)  cinmäne  cimäne  staomaine.  Der  Vokalismus  der  Wurzelsilbe 
ist  bei  diesen  Formen  natürlicb  unsicher. 

2)  Durch  die  Übereinstimmung  des  Äolischeu  mit  Veda  und  Awesta  wird 
die  Behauptung  Thumbs  (Handbuch  d.  griech.  Dial.  265  §  256  Anm.)  widerlegt, 
daß  der  Infinitiv  auf  -p.£vat  im  Lesbischen  einmal  weiter  ausgedehnt  war.  —  An- 
gesichts dieser  Altertümlichkeit  des  Lesbischen  wird  man  vielleicht  auch  andern 
Eigenheiten  seiner  Verbalflexion  mehr  Bedeutung  beimessen.  Nach  zuverlässigem 
Zeugnis  heißt  es  äolisch  in  der  III.  sg.  xi'})/,  oiow  ^vyj^rj  usw  ,  was  durch  (Alk.  fr.  !)2 
mit  zweisilbiger  111.  sg.  von  fA[).\a\t.C^  und  durch)  Hcsiod  E.  52G  oj  ycto  o'i  y^^/ao; 
oefxv'j  (Präsens!)  vo(iöv  6(i[j.T;8fjvo(i ,  vielleicht  auch  (Ahrens  Kl.  Sehr.  I  185) 
durch  l^l[}^^^.  X  221,  raXvä  Hesiod  E.  510  bestätigt  wird,  während  (»aiat  ^^ot  sari  (eaat) 
durch  die  Texte  bezeugt  sind:  das  führt  auf  -rt  nach  einsilbigen,  --  nach  mehr- 
silbigen Stämmen,  und  erinnert  an  das,  was  Thurneyscn  Handbuch  des  Altir.  327 
§  536  aus  dem  Gegensatz  zwischen  izzi  u.  dpi.  und  t^i}/,;  u.  dgl.  erschlossen  hat, 
daß  nämlich  in  gewissen  Fällen  einsilbige  Formen  Primärenduug,  mehrsilbige 
Sekundärendung  hatten,  woraus  vielleicht  der  keltische  Unterschied  absoluter  und 
konjunkter  Flexion  geflossen  ist. 


104  J.  Wackernagel, 

vo{jLsvat  öpvu[ievat,  —  2)  in  den  Aoriststämmen  mit  7],  co :  ^^i'^ri^sya.i 
<pavif]{tevat,  oi^-o'.cod-yjjisvai  7r£ipYj^7][JLsvat,  dXwfisvat,  wozu  man  das  -"»^{JLsvai 
der  äolisch  flektierenden  Verba  contracta,  wie  7C£v^7]{jL£vat  ^tX-z^-jisvai, 
nebst  Hesiods  apwjisvai  (E  22)  fügen  kann,  —  3)  in  den  Verba  auf 
-cö  (mit  Einschluß  des  Futurums  und  des  II.  Aorists),  wie  aXs^s- 
{levai  a[j-uv£[xsvai  [LiGY£[xsvat  ^£üY£[X£vat  ^DXaoa£[j.£va'.,  Sa)oetJL£vat,  sItts- 
{X£vat  eX'8'S[i.£vat.  —  Man  kann  diese  mächtige  Gebrauchserweiterung 
mit  der  Ausdehnung  zusammenstellen,  die  der  Grebrauch  der  Endung 
-[X£v  gefunden  hat,  besonders  im  Thessalischen  und  ßöotischen  und 
bei  Homer.  Doch  gehört  die  Ausbreitung  des  -^Bvai,  da  sie  gänz- 
lich auf  Homer  beschränkt  ist,  wohl  nicht  oder  nur  zum  Teil  der 
lebendigen  Rede  an,  sondern  ist  in  der  Hauptsache  ein  Erzeugnis 
der  epischen  Kunstsprache.  Es  ließen  sich  mit  solchen  Infinitiven 
die  Hexameter  besonders  vollklingend  bauen  ^). 

Entsprechendes  gilt  von  dem  Akzent  von  TroXo-cXa?  in  dem 
häufigen  Versausgange  •KokbzXcf.i;  BlO(;  'OSdoged?.  Das  -tXa?  kann  nicht 
Partizip  sein.  Das  Partizip  wird  ursprünglich  und,  wie  besonders 
gut  Classen  Beobachtungen  64  ff.  gezeigt  hat,  durchaus  bei  Homer, 
nur  mit  Präverbien  und  der  Negation  (dies  in  a£%tov  und  OoxaXsYwv) 
zusammengesetzt^).  Ein  parathetischer  Ausdruck  ttoXu  tXd?  aber 
nach  Art  von  Säxpo  /scöv  eignet  sich  nicht  für  ein  Epitheton. 
Erstens   ziemt    sich   für   ein    solches    eher    ein    Kompositum,    und 


1)  Das  stärkste  ist  -tryq'^iixt^on  statt  TiepTjSat,  das  der  Dichter  von  M  in  dem 
Versausgang  TrepTpeiAevat  [j.s|/.c((i)5tv  (200  =  218)  gewagt  hat,  offenbar  in  äußerlicher 
Nachbildung  von  dXz^iixt^ai  [j.£|j.a(öxa  A  590,  dXelefjiEvai  ixz[).'x'jTm  E  779.  Andrer  Art 
ist  der  Aorist  drip.zwxi,  neben  dem  im  gleichen  Sinne  auch  das  kürzere  ä?e[ji£v 
vorkommt.  Da  es  einen  Aoriststamm  a.^-  im  altern  Griechisch  überhaupt  nicht 
gegeben  hat,  wird  man  vielleicht  annehmen  müssen,  daß  sich  die  homerischen 
Dichter  durch  die  im  Sinne  eines  Imper.  Aoristi  gehrauchte  II.  pl.  fut.  ajste  ver- 
führen ließen,  die  poetischen  Futurinfinitive  äSefi-ev  ä?E[i£vat  außer  in  futurischer 
auch  in  aoristisclier  Bedeutung  zu  verwenden.  Es  ist  bezeichnend,  daß  ot^stv  nur 
futurisch  vorkommt :  hei  einer  für  sie  wirklich  lebendigen  Form  durften  die 
Dichter  eiae  so  mißbräuchliche  Verwendung  nicht  wagen.  —  Übrigens  ist  auch 
das  Futurum  oc;w,  wiewohl  schon  homerisch,  eine  griechische  Neuschöpfung.  Wie 
das  Indoiranische  zeigt,  war  a'g-  ursprünglich  auf  den  thematischen  Präsensstamm 
nebst  wenigen  Ableitungen  wie  ai.  djman- :  lat.  agmen,  ai.  djma- :  gr.  07^.0;  be- 
schränkt, dazu  ai.  -äjana- :  awest.  -azana-  „das  Treiben" ;  awest.  upästayae-ca 
„um  herzuzubringen",  ai.  tipästa-  „herzugetrieben"  Jaim.  Sr.  S.  2  p.  3, 13  [Gaastra 
p.  XXVIII]  (ai.  präjitr-  „Treiber"  falsche  Bildung  nach  Patanjali  zu  V.  1.  P.  II 
4,  56  S.  488,  19  Kielh. ;  ai.  paräjita-  nicht  von  aj-,  sondern  von  ji- :  Hertel  ZDMG. 
64,  661  gegen  Speyer  ZDMG.  64,  324). 

2)  Dies  verkennt  Ehrlich,  wenn  er  (Untersuchungen  97)  unter  ausdrücklicher 
Berufung  auf  das  regium  praeceptum  Scaligeri  Ö'|;£''ovt£;  usw.  als  Zusammensetzung 
des  Stammes  von  ö''|<i;  mit  einem  Partizip  -£[(a)ovT-  erklärt. 


Akzentstudien  III.  105 

zweitens  kann  das  Partizip  des  Aorists  nicht  ein  ständig  sich 
wiederholendes  Tun  ausdrücken  ^).  Vielmehr  gehört  Ttokbzk'y.Q  mit 
sTcißX-»]?  ßoüTrXffci  oao/iX-^ta  aY^tßXoi)?  u.  ähnl.  zusammen,  wo  das 
Hinterglied  eines  zusammengesetzten  Nomen  agentis  aus  der  Tief- 
stufe einer  schweren  Wurzel  besteht  und  X  (oder  ji,  v,  p)  mit 
langem  Vokal  enthält ;  durch  ä  wird  das  Wort  als  äolisch  erwiesen. 
Nun  haben  aber  solche  Bildungen  den  Ton  gesetzmäßig  auf  der 
Schlußsilbe  (oben  S.  29 f.;  allerdings  Aristarch  kzl^'kr^<z  nach  Eustath 
zu  ß  453  p.  1359,8):  ionisch-attisch  müßte  das  Wort  *~oXo-tXtj(; 
lauten.  —  Übrigens  müßte  man  auch,  wenn  -iXa?  Partizip  wäre, 
Oxytonese  fordern ;  die  Barytonese  wäre  dann  mit  der  von  aTioopa? 
(oben  S.  101)  zu  vergleichen. 

In  einer  zweiten  Klasse  von  Barytona  ist  eben  der  Akzent 
das  einzige  äußere  Anzeichen  äolischer  Herkunft.  Zunächst  ein 
par  nicht  durchweg  sichere  Einzelfälle. 

cdY^o'/OQ  homerisches  Beiwort  des  Zeus,  f^vio^oc  „  Wagenlenker ", 
t7r7:ö§a|j.o?  „Rosse  bändigend"  widersprechen  der  sonst  durchgeführten 
Regel,  wonach  die  einen  Agens  bezeichnenden  Hinterglieder  auf 
-0?  bei  kurzer  Pänultima,  wenn  das  Vorderglied  aus  einem  Nomen 
besteht,  paroxyton  sind  :  so  -ßoXo?  -ooxo?  -ri'{6rjOQ  -xtövog  -Xoyo!;  -voito? 
-r.okoq  -axÖTTO?  -toxoc  -to'^OQ  -(pövo?  -aöpo?  -'/öoc,  -[j.dyo<;.  Die  Betonung 
der  Antepänultima  läßt  sich  bei  den  rein  poetischen  aX-^io'^^oQ  und 
i7r7rdSa|j.oi;  ohne  weiteres  auf  äolische  Barytonese  zurückführen; 
7/^0/0?  (nebst  T/;to-/siv)  ist  zwar  auch  in  der  Komödie  und  bei 
Plato  belegt,  aber  doch  kaum  ein  Wort  der  Gemeinsprache.  So 
wurde  es  mit  aiYio/o?  gleich  gesetzt.     [S.  unten  S.  128  Nachträge.] 

aXXuStc  a{j.oot<;  betrachtet  schon  Herodian  (zu  I  6)  als  äolisch. 
Zwar  aus  dem  o  folgt  solche  Herkunft  nicht  sicher.  Aber  der 
Ton  ist  trotz  dem  dorischen,  nach  oixaSe  proparoxj'^tünierten  DixaSi? 
singulär;  vgl.  Herodian  I  512,  GfF. 

aiep  gehört  zu  altsächs.  simdir  ahd.  sioiiur,  und  diese  fordern 
indog.  snttr  als  Grundform.  Allerdings  kommt  atsp  auch  bei  den 
Tragikern  und  bei  Hippokrates  vor;  aber  für  die  Bestimmung  des 
Akzents  fiel  nur  die  Homerüberlieferung  in  Betracht.  In  dieser 
muß   das    Wort   also    barytonetische    Akzentverschiebung   erlitten 


1)  Aütisthenes  Odysseus  §  14  bildet  den  Akkusativ  -o/.jT/,av  -zt  (Bekker  ro- 
XütXavTa)  y.al  ro/.'i[i.TjTiv.  Maßgebend  liir" die  Pkklärung  des  homerischen  Wortes 
ist  natürlich  weder  die  überlieferte  Schreibung  noch  diejenige  Uekkers.  —  Über 
den  Vokativ  Iloj^.yoafxa  (Xen.  Hell.  VI  \,b.  b  lloXjWixa)  und  Verwandtes  Schulze 
GGA.  1897,  898  nebst  Anm.  und  de  Saussure  Melanges  Ilavet  464  nebst  Anm., 
sowie  Schröder,  Prologomcna  zu  Pindar  (1900)  38  f.,  dem  ich  jedoch  nicht  völlig 
beipflichten  kann. 


106  J.  Wackernagel, 

haben.  Nach  Maßgabe  des  Homertextes  wurde  dann  auch  in  den 
Ausgaben  des  Hippokrates  und  der  Tragiker  barytoniert,  während 
die  Verfasser  selbst  vielleicht  *aTsp  betonten. 

Nur  mit  Zögern  nenne  ich  x,0DpYjxa(;  T  193  und  xoopTjtsc  T  248. 
Fraenkel  Nomina  ag.  2,  200  fordert  nach  YDpTj?  '^iik-qq  Endbetonung 
des  Stammes.  Dann  wäre  die  Barytonese  äolisch,  und  man  hätte 
anzunehmen,  daß  beim  Volksnamen,  der  auch  außerhalb  Homers 
vorkam,  die  außerhomerische  Endbetonung  des  Stammes  auch  für 
den  homerischen  Text  maßgebend  wurde :  Koop-^xsi;  I  529.  532.  589, 
bei  dem  auf  Homer  beschränkten  Appellativ  sich  das  Ursprüngliche 
hielt;  ähnlich  wie  bei  AdXi?  :  aoXi?  (unten  S.  111  f.).  Aber  ^'OttX'/jts? 
xa/'/jT£?  u.  ähnl.  mahnen   zur  Vorsicht. 

Osthoff  MU.  6,  232  ff.  sieht  in  Homers  \i.ivwd-a  „eine  kurze  Zeit 
hindurch"  elliptisches  "'{iivdv  (seil,  ypövov),  erweitert  durch  das  -d-tx 
von  d-qd'ä  uTcaiO-a,  und  fordert  von  da  aus  als  ursprüngliche  Be- 
tonung *[j.tvuy^a.  Gesetzt  er  hat  hierin  Recht,  so  kann  (Jtivov^a  nur 
Aolismus  sein.  Denn  die  Vergleichung  der  Proparoxytonese  von 
TSTtape?  :  ai.  cafvärah,  aYpio«;  :  ai.  ajy(i)ija-,  speßog  :  ai.  rdjas-  u.  ähnl., 
als  ob  solchen  Fällen  eine  Tendenz  zur  Proparoxytonese  ursprüng- 
licher Paroxytona  vorläge,  verfängt  nicht.  Bei  allen  diesen  beruht 
die  Proparoxytonese  auf  dem  Paradigma.  Man  sprach  spsßo?  st. 
*£peßo?  neben  dem  Genetiv  spsßso?  usw.,  weil  auch  neben  oc^svsoc 
ISd^soc  T£[X£veo?  yspaSsoi;  u.  ähnlichen  der  Nominativ  proparoxyton 
a^Evoc  sSaipo«;  ts'xsvo?  yspaSo?  lautete,  aYpto?  st.  ^a^pto?,  weil  so 
oft  _^tog  neben  -ioo,  TSTtaps?  st.  xeTtäpe?,  weil  so  oft  -^wps?  neben 
-u'ptöv  gesprochen  wurde.  Solche  Analogien  kamen  für  [xivov'ö'a 
nicht  in  Betracht.  —  Aber  die  ganze  Analyse  des  Wortes  ist 
problematisch. 

An  den  beiden  Stellen  H  827  w?  TroXea?  TisipvovTa  Mevottioo 
aXvtijiov  Dtöv  '"'ExTcop  .  .  ■O'ü^öv  aTnrjopa  und  P  639  0X170V  ys  .  •  X'^p  ax=°^ 
jisdsTjxa  yspsiovd  Ttsp  xaTars^jvwv  wird  in  allen  Handschriften 
das  Verbum  des  Tötens  auf  der  Reduplikationssilbe  betont.  Auch 
Herodian  zu  11  827  kennt  nur  diese  Betonung  als  überliefert:  sie 
war  auch  die  des  Aristarch.  Aber  sie  ist  abnorm.  Theoretisch 
mit  Recht  schrieben  im  Altertum  Tyrannion,  in  der  neuern  Zeit 
Bekker  und  Nauck  ;rc(pvdvTa,  xataTre^vwy.  Herodian  zeigt  aaO.,  daß 
der  Bestand  der  homerischen  Formen  deutlich  auf  einen  IL  Aorist 
führt,  und  besonders  H  827  verlangt  die  Bedeutung  zwingend 
einen  Aorist.  War  aber  7re(pvwv  das  Ursprüngliche,  so  kann  die  Ana- 
logie von  x£[jLV(üv  xäfxvcüv  unmöglich  die  Barytonese  bewirkt  haben,^ 
sondern  wir  haben  auch  hier  wieder  eine  Altertümlichkeit. 

Auch  der  Akzent  des  Duals  der  Personalpronomina  steht  unter 


Akzentstudien  III.  107 

äoliscilem  Einfluß.  Die  Formen  vwi  G'föi'i  vcol'v  o'fwiv  der  I.  und  II., 
nebst  dem  o'^coiv  o'xws  der  III.  Person,  gehören,  da  sie  nicht  attisch 
sind  und  als  Dualformen  nicht  ionisch  sein  können,  notwendig  dem 
äolischen  Bestandteil  der  epischen  Sprache  an.  Ihr  Akzent  kann 
von  daher  stammen,  da  sie  teils  baryton  teils  enklitisch  sind. 
Er  m  u  ß  von  daher  stammen  bei  vwt  o'f  wt,  weil  die  attischen  Formen 
vtü  a«cb  keinen  Anlaß  gaben,  jene  homerischen  Formen  zu  bary- 
tonieren,  während  man  allerdings  zur  Not  den  Circumflex  von 
vwtv  o^wtv  durch  die  attische  Circumflectierung  vtov  o'fcpv  bedingt 
sein  lassen  könnte.  Fragen  wir  aber,  wie  diese  Formen  urgiechisch 
betont  sein  mußten,  so  wird  durch  ip.'lv  zzvj  r^jxiv  -iv  ujx'lv  -iv  ein 
ursprüngliches  *v(ütv  *o'^(oiv  durchaus  gefordert.  Man  wende  nicht 
ein,  daß  man  bei  diesem  Anhalt  auch  für  die  attischen  kontrahierten 
Formen  vwv  o'ftov  den  Akut  erwarten  müßte:  nach  -oiv  -wv  mußte 
sich  bei  diesem  -wv  Circumflex  einstellen,  auch  wenn  -wtv  zu  Grrunde 
lag.  Hienach  wiederum  und  gemäß  der  Oxytonese  von  ai.  dirun 
„wir  zwei"  ist  auch  für  vcoi  a'^oii  und  für  die  aus  der  gradlinigen 
Homerüberlieferung  verschwundnen  Formen  vws  a'fws  (,.,ihr  zwei") 
ursprüngliche  Oxytonese  höchst  wahrscheinlich.  Und  dann  sind 
vtüt  G'föi'i  nebst  vöis  o'p ws,  so  gut  wie  vwiv  a^wiv,  wieder  entschiedene 
Belege  von  äolischer  Barytonese  im  Epos. 

Von  größerer  Bedeutung  als  die  eben  besprochenen  Fälle  sind 
die  Wortformen,  in  denen  barytones  -t?  als  Femininsuffix  erscheint. 
Gemeingriechisch  ist  das  der  Motion  dienende  -'.q  durchaus  oxyton. 
Abweichend  nur  ^)  1)  die  regelmäßig  auf  der  Pänultima  betonten  auf 


1)  Unter  den  nichthomerischen  Barytona  auf  -i;  weiß  ich  nicht  bestimmt  zu 
beurteilen  or/o[jLTjV[;  „Vollmonds-"  (Attribut  einerseits  von  if-ri^r]  und  SEXr.vat'r], 
anderseits  von  b-epa  und  vj;)  bei  Find.  Ol.  3,  19.  I.  8,  44.  Rakchyl.  8,  29.  Apoll. 
Rhod.  1,1231.  4,167;  von  Dionysios  von  Halikarnaß  Ant.  Rom.  138,3  und 
XI 63, 1  als  Bez.  der  römischen  Iden  verwendet.  Die  Herausgeber  pflegen  zu 
barytonieren,  wie  es  scheint  nach  den  Handschriften ;  bei  Dionysios  gibt  Jacoby 
I  38,  3  8i/ofj.T|V(oa,  aber  XI  63,  1  oi/ofiTjVioi :  beides  schon  Roiske.  Ein  ausdrück- 
liches Zeugnis  der  Grammatiker  liegt  nicht  vor;  Herodian  I  413,  16 ff.  sagt  nichts 
über  den  Akzent  aus,  und  vom  Akkusativ  ist  nur  die  Form  auf  -toa  überliefert 
(Apollon.  4,  167  und  Dionysios  I  38,  3);  ein  die  Barytonese  sicherndes  -tv  ist,  so  viel 
ich  sehe,  nirgends  bezeugt.  Ist  wegen  des  -toa  nicht  doch  zu  oxytonieren  ? 
Nebenformen  sind  ot/(5(xT(Vo;  Adj.  und  Subst.  und  der  Dativ  otyojjLT,vt  aeXr^virj  Arat. 
78.  471.  Vgl.  oi/o[iTjVta  „Vollmond",  vom  III.  Jh.  v.  Chr.  an  belegt  (Mayser  Gramm, 
der  griech.  I'apyri  425),  wohl  nach  v&'j|jLTjv(a.  —  Ferner  bei  Pollux  2,  187  und  7,  55 
wird  das  von  Ibykos  fr.  61  den  Lakonierinnen  gegebene  Attribut  oa(i)vo|j.rjpioe; 
proparoxyton,  bei  Plutarch  Compar.  Lyc.  et  Numae  3  paroxyton  gedruckt:  bei 
einem  Femininum  zu  *;pa(t)v'>fji7)po;  ,,den  Schenkel  entblößend"  sollte  man  Oxytonese 
erwarten  {Lobeck  Patholog.  Proleg.  459).  —  Hesychs  rXa'j/.c<;pop,Si5c(;  •  i'n-o-j;  tOye- 
■vEOtdxa;   ist  nicht    verwertbar.  —  Ausdrücklich   ist  Schwanken  bezeugt  bei  nlr^ix- 


^08  J-  Wacker  na  gel, 

-T'.c  und  die  sich  daran  anschließenden  auf  -i?,  die  zu  Maskulina 
auf  -trj?  bezw.  -yj?  gehören:  wie  oben  S.  42 ff.  zu  zeigen  versucht 
wurde,  liegt  ihnen  ein  altes  Femininsuffix  -ti-  zu  Grrunde;  2)  ge- 
wisse Komposita,  gemäß  der  allgemeinen  Neigung  in  Zusammen- 
setzungen dem  Vorderglied  den  Hauptton  zu  geben.  So  mit  -iq 
als  mit  -lStjc  korrespondierender  Endung  das  Femininum  soTuaipi? 
^von  edeln  Vätern  entstammt',  bei  Sophokles  (El.  1081)  von 
Elektra,  bei  Euripides  (Iph.  Aul.  1077)  von  Thetis,  bei  Dio  Cass. 
72,  5,  1  in  der  Verbindung  Yüvalxa  £o;raTpiSa  [so  in  den  Ausgaben 
betont!],  während  das  Wort  bei  demselben  46,  45,  3  in  suTrdxp'.Sa? 
apya?  „magistratus  patricios"  begrifflich  umgebogen  ist.  Das 
Gegenstück^)  dazu  liefert  Theognis  193 ff.  odkös  öy]  TaÖTYjv  slSw? 
y.a%d7raTpiv  soöoav  el?  ol'xou?  aYstat  ^^prj^JLaot  7rsi'9-ö{XcVO<;  s.odoc.o^ 
%axö§o^ov.  Eojraxpt?  ist  Femininum  zu  dem  durch  die  attische 
Überlieferung  als  uralt  erwiesenen  suTraxpiSirj!;,  dagegen  ^axÖTuatpi? 
solches  zu  '/.azoTuaTpiSa?  „von  geringen  Ahnen  stammend",  womit 
der  mit  Theognis  in  Stand  und  Gesinnung  verwandte  Alkaios  den 
Pittakos  geißelt  „den  vornehm  verschwägerten  Plebejer",  wie  ihn 
V.  Wilamowitz  Jahrbb.  1914,  237  nennt  ^).    Übrigens  wird  durch  das 


([j:)jpic,  worin  sich  ja  auch  ü  und  u  neben  einander  finden:  schol.  Apoll.  Rhod. 
2,  576  (aus  Herodian  ?)  ->aj[i.up[;  xai  ~XTj[j.up(;  oi)^  ■  öcixetvov  ot  -Xr^jj-ypt'?,  während 
das  Etym.  magn.  676,  30  die  Barytonese  aus  dem  Akkusativ  -X/i[ji(|j.)jptv  bei  Bak- 
chyl.  fr.  30  belegt.  Ein  Grund,  in  dem  Worte  die  oxytone  Endung  _/.i;  zu  suchen, 
liegt  nicht  vor.  Ähnliches  gilt  für  ä,aopYt'c  «ixopyt;  ((ifj-opyiv  Aristoph.  Lys.  737). 
Dagegen  ist  direkt  fehlerhaft  das  zeptTioXtc  „vagatrix"  in  Phrynichos  fr,  30,  das 
die  Herausgeber  des  Pollux  7,  30  und  Kock  fragm.  con.  I  379  geben.  Die  Über- 
lieferung gestattet  auch  -EptTr&Xs  oder  zepi-oZ/Jc  zu  lesen ;  auch  v.tpmrAi  mit  leiser 
Änderung  wäre  denkbar.  —  Unverständlich  ist  mir  die  Barytonese  des  doch  wohl 
von  den  Milesiern  herrührenden  Stadtnamens  NaV/paTt;,  eig.  Fem.  zu  vauxpari^?. 

1)  xaxo-  als  Gegenstück  zu  zo-  ist  wohl  im  ganzen  jünger  als  5u;-.  Immer- 
hin stellt  schon  Homer  Kax&tXto;  neben  die  analogen  AyiTrapt;  und  Suaaptato- 
T^xeia,  und  bietet  auch  sonst  xaxo-  in  Verbindung  mit  Substantiven.  Wie  un- 
mittelbar sich  y.axo-  au  eü-  lehnt,  zeigt  z.  B.  /  374  w;  xax&epytT];  euepYeaiVj  jjley' 
dfiefvcuv  (vgl.  yo(3i:t)p  zaxoepyo;  a  54  und  attisch  xaxoüpYo;)  und  das  ejoo^o;  xoixo5o?ov 
an  der  Theognisstelle. 

2)  Aristoteles  Pol.  III  14  S.  1285*39  zitiert  aus  Alkaios  (fr.  37a)  ^ov  xaxo- 
raxpioa  lliTxotxov  —oXio;  ...  ia-d30(v-o  TÖpawov  [Acy'  ErotivevTc;  doXXee;.  Das  soll 
heißen  „den  seiner  Vaterstadt  Böses  zufügenden",  so  daß  also  hier  eine  dem 
hellenistischen  cpiXo-axpi;  verwandte  Bildung  vorläge.  Aber  dann  müßte  mau 
erstens  einen  Akkusativ  auf  -tv,  nicht  auf  -toa  erwarten.  Zweitens  können  die  mit 
xocxo-  0U5-  EJ-  gebildeten  Komposita  von  Haus  aus  nicht  bedeuten  „dem  und  dem 
(im  Ilinterglied  genannten)  Böses  bezw.  Gutes  zufügend".  Von  dem,  was  Hirzel 
Rhein.  Mus.  43,  631  ff.  vorbringt,  ist  das  meiste  unrichtig  mit  Einschluß  der  phan- 
tastischen Deutung  des  Geschlechtsnamens  Ejirctiptoa'.,  die  von  Töpffer  Attische 
Genealogie   176  f.    zu   Unrecht   aufgenommen    worden   ist.     Höchstens    kann    man 


Akzentstudien  III.  109 

-'.V  von  zaxö-arpiv  die  Barytonese  dieses  Adjektivs  und  damit  die 
von  sDTTaTp'.?  gesichert.  —  Ebenso  tritt  normaler  Weise  Barytonese 
ein,  wenn  ein  Femininum  auf  -Iq  Hinterglied  eines  exozentrischen 
Kompositums  wird.  Die  alte  Sprache  kennt  hiefür  m.  W.  keinen 
Beleg  ^).  Das  später  beliebte  ttiXdiraTpt?  „vaterlandsliebend"  begegnet 
als  Ersatz  des,  Pindar  und  den  Attikern  geläufigen  ®iXö;roX'.(;  zu- 
erst bei  Polyb.  I  14,  4,  in  der  Kaiserzeit  inschriftlich  auf  Syros 
IGr.  XII  5,  678,  15.  Dazu  o^LOTzcuxpiq  ..Landsmann"  Eustath  zu  A  472 
(Lobeck  Aias  Vs.  880). 

Außerhalb  dieser  Eälle  ist  das  Femininalsuffix  -ig  nur  im 
Aolischen  baryton.  Und  somit  müssen  Wörter  der  homerischen 
und  poetischen  Sprache,  die  solches  -k;  baryton  zeigen,  aus  dem 
Aolischen  stammen. 

Ko-pi  ?  als  Name  der  Aphrodite  bei  Homer  nur  in  E,  aber 
hier  fünfmal  belegt,  dann  durch  die  ganze  poetische  Sprache  durch- 
gehend, ist  eigentlich  „die  Kyprierin".  Daher  Pindar  Ol.  1,  75 
und  Xem.  8,  7  dafür  KuTrpia  gebraucht  (vgl.  das  Gynthia  der  römi- 
schen Dichter).  K6;rpi?  gehört  somit  zusammen  mit  femininalen 
Ethnika  wie  AsoßtSa?  .,die  Lesbierinnen"  I  129  =  271;  StoftwaXi? 
eoavO-T]?  MstwTra  Pind.  Ol.  6,  84;  Tava7p(5Eoat  Korinna  20,  2;  Eußoi'!? 
„eine  Euböerin"  Soph.  Trach.  401;  Sooai?  ydvtj  Xenophon  Kyr. 
IV  6,  11.  VI  3,  14.  Demgemäß  sollte  es  oxyton  ^Ku^rpi?  heißen; 
aber  es  heißt  KoTrpi?  nach  einstimmiger  Überlieferung,  zu  der  der 
Akkusativ  K6;rp'.v  E  330.  Aesch.  Prom,  650  stimmt.  Was  soll  das 
anders  sein  als  Aolismus? 

Auf  die  schwierige  Frage  der  Etymologie  von  ^Ipi?  will  ich 
mich  nicht  einlassen.  Hier  genügt  es.  daß  bei  Homer  als  Masku- 
linum '  Ipo?  daneben  steht,  (a  6  '^Ipov  Ss  vsot  xr/.Xr^axov  a-avT=c,  oovsx' 
artaYYeXXsaxs  xitbv,  ots  ;ro6  Tt<;  avcüYOu)  Wo  sonst  ein  maskulines 
Substantiv  auf  -oc,  sei  es  selbst  oxyton  oder  baryton,  ein  Femi- 
ninum auf  -iq  neben  sich  hat,  ist  dieses  oxytoniert.    So  bei  Homer 


Ejatojxoc  „gut  im  Munde",  e-jy-apoto;  „herzstärkend"  u.  äbnl.  medizinische  Ausdrücke 
geltend  machen.  Aber  die  sind  doch  wieder  anders  und  beruhen  auf  Jüngern 
Bedeutungsverschiebungen.  Anderseits  £j;evo?  „gastlich"  hängt  mit  der  Doppel- 
bedeutung von  ;£vo;  zusammen,  und  sophokleische  Katachresen  wie  -oXtv  y.Evavopov 
(OC.  917)  beweisen  für  die  übrige  Sprache  nichts.  —  An  der  Alkaiosstelle  hat 
bereits  Susemihl  in  richtigem  Gefühle  für  das,  was  man  erwartet,  die  Übersetzung 
„niedrig  geboren"  vorgeschlagen,  aber  die  ist  nur  mit  der  Schreibung  xay.ozaTp(- 
oc[<v>  möglich.  Natürlich  ist  nun  auch  in  dem  neuen  Alkaiosfragment  Oxyrh. 
Pap.  X  78  ff.,  Z.  12,  wo  von  Pittakos  die  Rede  ist,  [tö]v  y.ay.o-a-:pio[av],  nicht  xotxo- 
-c(Tpt5[a]  zu  ergänzen. 

1)  AVegen   des   angeblichen    /a/.oratpioa   bei   Alkaios   fr.  o7a   sehe    man   die 
vorausgehende  Anmerkung. 


-^^IQ  J.  Wackernagel, 

die  weiblichen  Volksnamen  'Axau'?  Aapoavt?.  Ebenso  nach  Homer 
Frauenbezeichnungen  mit  und  ohne  •^wri :  solche  aus  Volksnamen 
auf  -0?  z.  ß.  AltcuXt?  BoicoT'l?  AsX^t«;  Säzvakli;  'kaXig  KsXxi?  KoX^t? 
Aoxpi?  Moai?  nafx^puXi?  —  aus  Appellativen,  z.  B.  SodX'I?  atpaiYjYk  oa|x- 
(jLa^ic  (vgl.  pamphyl,  Sa^itopYt?  /otXDiroXtg  Fraenkel  Nomina  ag. 
1,  J03A).  Ahnlich  4>iXaivi<;  :  <l>iXatvo?  und  andere  Frauennamen. 
Der  Einwand,  daß  das  Maskulinum  ^Ipo?  eine  junge  poetische 
Schöpfung  und  der  Name  möglicherweise  erst  nachträglich  aus 
dem  Femininum  "^Ip:?  gebildet  sei,  verschlägt  nicht.  ^Ipo?  konnte 
aus  ^Iptc  nur  in  einer  Mundart  gebildet  werden,  wo  Feminina  auf 
barytones  -iq  zu  Maskulinen  auf  -o<;  gehörten :  das  war  nur  bei 
den  Aoliern  der  Fall.  Überall  sonst  ist  bei  Korrelation  zwischen 
maskulinem  -o?  und  femininalem  -iq  das  -i<;  oxj'ton. 

Dasselbe  was  für  ^Ipi?  scheint  für  drei  andere  homerische 
Feminina! formen  auf  barytones  -k;  zu  gelten.  Neben  häufigem 
■ö-oöpo?  ''ApYj?  und  ■O-oöpov  ''ApYja  steht  d-obpi8oQ  aXxfj?,  in  der  Ilias 
21  mal,  in  der  Odyssee  Imal  belegt,  und  die  Versschlüsse  a'iYiSa 
•8-oöpiv  0  308,  ocGTCwa  ^oöptv  A  32  u.  T  162  und  doöpiv  iTctscjisvot  aXx'/jv 
H  164.  0  262.  S  157;  die  überlieferte  Barytonese  ist  durch  die 
Akkusativform  auf  -tv  gewährleistet.  Aber  wo,  was  allerdings 
nicht  sehr  häufig  ist,  zu  einem  Adjektiv  auf  -o?  das  Femininum 
mit  -t?  gebildet  wird,  gilt  sonst  Oxytonese.  So  v/jdoI  xopcovio', 
häufig  in  der  Ilias :  ßoöi;  xopcovd?  Archiloch.  fr.  39, 2 ;  —  Hes. 
y;(i.opi<;'  xsvYj,  sat£p-/][j.£V7]  aus  Aesch.  Niobe  fr.  165:  Hes.  %opo<;  •  afiot- 
poc,  —  cd^BQ  Y.BpooyidBQ  Theokrit  8, 148 :  häufig  mit  anderm  Vorder- 
glied -oüyot;,  —  MeaaTjvifj  aTevo;rop^[jLiSi  Archestrat  fr.  56,  4  (Athen. 
3,  92  D) :  )(£U[jLdT(öv  aisvoTiöp^iJLCüv  Eurip.  Iph.  Aul.  167  usw.  —  Vgl. 
oa^YjYOpt?  SißDXXa  Epigramm  bei  Pausanias  X  12,  6  (Inscriptiones 
Grraecae  metr.  ed.  Preger  26  no.  327):  •■q'fopoQ. 

Neben  maskulinischem  xpaiaiö?  hat  Homer  im  Femininum 
einerseits  mit  normalem  -7j  ^.olpa  xpaiatTJ  (neunmal  in  der  Ilias), 
anderseits  mit  -iq  X  597  von  Sisyphos  aXX'  ozs.  [i-sXXot  axpov  orcep- 
ßaXssiv,  TÖt'  a7roaTp£tj;aoxs  v.paxai'.Q  und  (j.  124  ßwoipelv  Ss  xpatattv 
{X7]t£pa  zriQ  Sv.uXXtjc.  Aristarch  schrieb  an  diesen  beiden  Stellen 
xpaiaif?  im  Sinne  eines  mit  a^'f  ooSi?  Xtxptipt?  vergleichbaren  Adverbs 
mit  der  Bedeutung  loyppöiQ.  Nun  für  {jl  124  ist  dies  einfach  eine 
Konjektur  und  vielleicht  nur  als  solclie  vorgebracht  (die  Schollen 
zur  Odyssee  drücken  sich  ganz  summarisch  aus):  überliefert  war 
xpatattv,  so  nicht  nur  unsere  Handschriften,  sondern  schon  Apollo- 
nios  Rhod.  las  so,  wie  sich  mit  Sicherheit  aus  4,  828  ergibt:  SxdXXyj? 
Auoovt'/]?  dXoöfppovo?,  "^v  tsxs  ^dpxtp  voxictcoXoi;  "ExdTYj,  Tijv  te  xXetoocsi 
Kpdiattv.     Ebenso   später   Alkiphron  I  21,  3  Kpdtattv    iTrixaXsiO'ö-ai. 


Akzentstudieu  III.  111 

Vgl.  Semos  fragm.  liist.  Gr.  IV  495^  fr.  18^  ApoUodor  Sabbait.  120^ 
(Ehein.  Mus.  46,  178).  Ovid.  Metam.  13,  749.  Und  X  597  ist  ad- 
verbiales xpataii-,  das  an  und  für  sich  eine  seltsame  Bildung  wäre, 
dadurch  ausgeschlossen,  daß  ä7toaTp8'|/aa*/,=  nur  transitiv  verstanden 
werden  kann.  Da  weiterhin  des  Ptolemaios  xpatat'  l'c  X  597  natür- 
lich wegfallen  muß,  bleibt  nichts  übrig  als  mit  Nitzsch  und  Döder- 
lein  sowohl  a  597  als  \i  124  eine  dämonische  Göttin  Krataiis  an- 
zunehmen. Lobecks  Gegenbemerkung  (Paralip.  199)  ,,hoc  ab  Orco 
Homerico  alienum"  verschlägt  heutzutage  nicht  mehr.  Kparaü? 
ist  substantiviertes  Femininum  zu  v.patawc,  ähnlich  wie  bei  Homer 
vozisp'!?  „Fledermaus"  zu  vozTspo?  und  r^iAspt?  „zahmer  Weinstock" 
£  69  gegenüber  yji'^a.  vjjispov  o  162.  Bei  Spätem  so  z.  ß.  die  Vogei- 
namen  TzoiY.iki'^  und  fpaXapt«;.    Hesych  \s.y.yXiQ  '  etaipa.  ;:dpv/]  ^). 

Das  Merkwürdige  ist  nur,  daß  X  597  oxytoniert  Kpatati?  über- 
liefert ist  (so  die  Handschriften  und  die  antike  Vulgata),  dagegen 
{JL  124  schon  die  Endung  -tv  Barytonese  fordert.  Man  wird  einfach 
sagen  müssen,  daß  Kpdtaüv  Aolismus  ist  wie  ■ö-oöpiv"-)  (also  Kr.  als 
Mutter  der  Skylla  eine  Gestalt  der  alten  epischen  Sage  war),  da- 
gegen Kparaii?  der  allgemeinen  Regel  derer  auf  -t?  folgt,  etwa 
durch  eine  spätere  Korrektur  eines  ursprünglich  im  Texte  stehenden 
*Kpäzaii^,  wie  sie  bei  Kpaxaiiv  wegen  des  -'.v  nicht  möglich  war. 
War  KpazoL'.iq  als  Bezeichnung  eines  bösen  Dämons,  wie  man  es 
X  597  fassen  möchte,  noch  späterhin  auch  in  Attika  lebendig? 
Während  Krataiis  als  Mutter  der  Skylla  aus  osthellenischer  Tra- 
dition stammte? 

Nicht  so  klar,  weil  kein  Maskulin  daneben  steht,  und  doch 
wohl  zugehörig  ist  t';r7:oupt?  i7r~o'jp'.v  als  Attribut  von  Tpo'fdXsia,  y,6- 
po&a  '/tuvar^y  „einen  Roßschweif  habend".  Ein  Bahuvrihi  mit  ouprj 
konnte  im  Maskulinum  nur  auf  -oopo?  oder  -oopYj?  ausgehen.  Ein 
Femininum  auf  -iq  zu  -oc  müßte  nach  außeräolischer  Akzentregel 
oxytoniert,  ein  solches  zu  -r;?  auf  der  Pänultima  betont  sein;  so 
sieht  iTTTcooptc  in  jedem  Fall  nach  äolischem  Dialekt  aus. 

■i5-  parallel  mit  -tSä-  ist  sonst  immer  oxyton,  z.  B.  KexpoTrt?  : 
KExpoTriSri?.  Folglich  ist  unursprUnglich  die  Barytonese  von  "AiSo? 
""A'i^i  gegenüber  'Ai3'/j?. 

Bei  den  folgenden  ist  die  Evidenz  geringer.  Schon  von  den 
Alten  beobachtet  ist  der  Akzentgegensatz  zwischen  aoXi?  „Lager- 
(stätte)"  und  dem  Stadtnamen  AuXt?.    Jenes  belegt  1  232  svy'^?  Y^P 


1)  Plhrlich  Untersuch.  105  deutet  y.pcxTotti;  als  Karmadhäraya  aus  /.o^tod-  und 
f!.:  im  Sinne  von  „IJbergewiclit'*. 

2)  So  schon  Ehrlich  aaO. 


1^2  J-  W  a  c  k  e  r  n  a  g  e  1 , 

v/jwv  y.al  Tsix^oc  auXt,v  s^evxo  TpÄe«,  '/ '^^^  v.iyXai  auXiv  s<;ts[ievai, 
nebst  Hermeshy.  71  ßös?  ajj.ßpoToi  auXlv  s)(so%ov  und  Hymn.  auf 
Aphrod.  168  sl?]  auXiv  ocTroxXtvooai  vojii^s«;  ßoös.  Dieses  im  Schiffs- 
katalog, B  303  E?  AuXiSa  und  496  AuXiSa  TrsTpT^eaaav.  Das  Appel- 
lativum  kehrt  im  Kyklops  (363  yaipizM  jxev  ahXiq  a§s)  und  bei  den 
Alexandrinern  wieder  (z.  ß.  aoXtv  Kallim.  Hy.  3,  87  n.  fr.  126,  2  ['?]. 
Theokrit  16,  92  [25,  61.  77.  169],  auXts?  Kallim.  Hy.  6,  106.  auXt? 
Apollon.  Rhod.  2,  1  [Theokrit]  25,  18.  27,  45).  Dazu  Ps.-Herodot 
Leben  Homers  Z.  234  Westerm.  r?]v  auXiv  sTtoiTJaaTO :  die  Endungen 
-lEQ  und  -IV  erweisen  die  Barytonese  auch  für  diese.  Dazu  helle- 
nistisch (tyjv)  sjiaoXiv  'Koiziad-ai  „sich  lagern"  [PL]  Alk.  II  149  D; 
tabula  Iliaca  153,  11  in  Bezug  auf  I  232  auXiv  s^svto  Tpwsc,  Polyb. 
V  35,  13.  XVI  15,  5.  (Vgl.  v.  Wilamowitz  Berliner  Sitzungsber. 
1910,  375)  und  iTcaoXt?  „Grehöfte".  Anderseits  ist  der  barytone  Akku- 
sativ aoXiv  auf  den  Stadtnamen  übertragen  bei  Euripides  (El.  1022. 
Iph.  Taur.  358.  818.  Iph.  Aul.  14. 121.  350  gegenüber  AoXi'aa  Iph.Taur. 
26.  Iph.  Aul.  88)  und  bei  Euphorion  (fr.  129  bei  Meineke  Anal. 
Alex.  143).  —  Ich  erinnere  noch  an  uSpaoXic,  Bezeichnung  der  unter 
Ptolemäus  Euerg.  II  erfundenen  Wasserorgel.  Das  Wort  wird 
wie  7röXt<;  dekliniert.  Selbstverständlich  ist  es  aus  aDXö?  „Röhre" 
gebildet;  aber  wie?  —  Die  einfachste  Erklärung  des  Gegensatzes 
aoXt?  :  AuXts  ist  die,  daß  das  Wort  eigentlich  eine  Bildung  auf  -i? 
war  und  auf  ionischem  Grebiet  in  dem  Stadtnamen  seinen  ursprüng- 
lichen Akzent  bewahrte,  was  dann  auch  für  den  Homertext  maß- 
gebend war,  während  es  als  Appellativ  sich  nur  im  Aolischen  hielt 
und  daher  bei  Homer  äolischen  Akzent  hatte  (vgl.  Stephanus  Byz. 
221,  15  to  6s  aoXi?  AloXt^w?  ßapoverau  Ameis  De  Aeolismo  Homerico 
17).  Dann  wäre  anzunehmen,  daß  sTraüXi?,  das  doch  wohl  aus  dem 
Ionischen  in  die  Koine  gelangt  ist,  als  Kompositum  oxytoniert  ist. 
Doch  ist  die  Bildung  des  Wortes  auXi?  und  sein  Verhältnis  zu 
auX-rj  auXtov  auXiCeo^at  sTcauXiov  nicht  aufgeklärt.  Am  Ende  könnte 
AoXi?  als  Stadtname  ursprünglich  baryton  gewesen  und  dann  nach 
XaXxt?  und  AaoXi<;  oxytoniert  worden  sein,  bei  denen  beiden  die 
Oxytonese  normal  ist.     Man  beachte  "^HXt?. 

Neben  •axotty]?  Tiapa/otTir]?  „maritus"  stehn  als  Feminina  axoiu? 
TrapäxoiTti;  „uxor".  Eraenkel  Nomina  ag.  1,  5  stellt  die  Gleichung 
auf  axoixi?  :  auokirj?  =  TrpoSdnc  :  TipoSötT]?.  Aber  da  stimmt  der 
Akzent  nicht.  Wo  sonst  -ti?  als  Femininausgang  maskulinem  -t-/]? 
entspricht,  ist  die  Pänultima  betont  (oben  S.  42  ff.),  z.B.,  um.  in 
der  gleichen  Begriffssphäre  zu  bleiben,  6[i.£DVSTti?  :  6{i,£DVsty]?.  Nun 
sind  axottt«;  und  ^rapdxoiTt?  rein  poetisch;  außerhalb  Homers  jenes 
bei  den  Lyrikern  und  Aeschylus,   dieses   in  den  lonici  Isylls  (IG. 


Akzentstiidieu  III.  113 

IV  950,  41)  belegt.  ojAOHot-t?  in  Piatos  Kratylos  (405  D  oji-oxsXeüdov 
y.al  ojidy.ocT'.v  axöXoo^ov  -/.al  axciitv  ixaXsaa[jLsv)  und  in  den  Lexika  hat 
ein  bloß  theoretisches  Dasein.  Das  aoYXott'.?  der  Glossare  ist  nicht 
verwertbar.  So  hätte  es  an  sich  keine  Schwierigkeit,  die  abnorme 
Proparoxytonese  der  beiden  Feminina  den  vorbesprochenen  Fällen 
solcher  Betonung  gleichzusetzen  und  axottc?  Trapav.otti?  für  das  nach 
Fraenkels  Deutung  zu  fordernde  *a.v.olziQ  "^'Trapaxoftt?  eingetreten 
sein  zu  lassen.  Höchstens  könnte  man  sagen,  daß  gerade  in  diesem 
Fall  angesichts  der  Häufigkeit  der  Frauenbezeichnungen  auf  -Tt? 
die  Festhaltung  äolischen  Tones  besonders  auffällig  wäre.  Doch 
ist  auch  abgesehen  vom  Akzent  die  Sippe  nicht  klar.  Der  o -Vo- 
kalismus der  Pänultima  wird  durch  das  von  Fraenkel  Nom.  ag. 
1,  37  damit  verglichene  -^övr/jg^)  nicht  genügend  gerechtfertigt; 
denn  bei  diesem  waren  -tpcöv  -rpovsbq  mit  im  Spiele. 

Denkbar  ist  äolischer  Ursprung  von  barytonetischem  -i?  bei 
xt'&apt?,  für  das  aus  andern  Gründen  äolischer  Ursprung  wahr- 
scheinlich ist  (Schulze  GGA.  1897,  880;  vgl.  Eustath  zu  T  54 
p.  381,  4 :  loTLV  law?  AioXaöv  •  Siö  zai  TTporcapc^öveTai) ;  sowie  bei 
TTÖpt?  xöpTt?  (p'jXoTü'.c  (dessen  x\kzent  durch  Homers  neunmaliges 
»öXoTctv  gesichert  ist)  XapoßSt?  (stets  XapoßStv!)^). 

Bleiben  die  Wörter,  die  in  anscheinendem  Widerspruch  zur 
panhellenischen  Regel  barytones  -t?  haben,  aber  dann  doch  nicht 
nach  äolischer  Weise  die  Antepänultima,  sondern  die  Pänultima 
betonen.  Dahin  gehört  vsävt?  „junges  Weib".  Als  Femininum  zu 
vecxv  sollte  es  so  gut  wie  etwa  djjiwic  :  Ö(jlw?  oder  rjYsjiovii;  :  -/jysjiwv 


1)  In  Homers  'EvuofXfw  ävopct'^ovTrj  ist  sowohl  die  Krasis  des  -«)  mit  ä-  als  et  im 
Ausgange  .des  Vordergliedes  ungeheuerlich.  Richtig  bemerkt  v.  Wilamowitz  Homer 
Untersuch.  299  Anm.  10,  daß  das  ävopct-  in  der  Überlieferung  fälschlich  aus  dem 
rätselhaften  dpyetcpovTT)?  (wofür  Alkman  fr.  34,  6  dpyicpovTav)  ül)ertragen  und  dafür 
7.vopo-  einzusetzen  sei ,  entsprechend  dem  ävopocpovTTjv  Aesch.  Soph.  572  (oder 
ävSpa-?  vgl.  dvopacpövo;  bei  Solen  [Photius  ed.  Reitzenstein  126,  17.  Solmsen  Rhein. 
Mus.  62, 318  f.]).  Die  pyrrhichische  Messung  des  ävopo-  aus  anr-  in  diesem 
Worte  und  in  dvopoTTjTci  steht  mit  der  von  dßpo-  aus  atni-  in  äßpo-ctjofiev  und  in 
äßpoTT;  durchaus  auf  Einer  Linie ;  vgl.  Göttinger  Nachr.  1909,  58  Anm.  Auch  der 
Versausgang  im  hesiodeischen  Schild  252  ov  oi  Trpdj-cov  (i.ep.ap7rot£v  (so  einstimmig 
die  Überlieferung)  aus  mcinrp-  gehört  in  diesen  Zusammenhang,  vgl.  Ehrlich  Zur 
indogerni.  Sprachgesch.  31.  —  Kaum  kann  für  die  älteste  Phase  der  epischen 
Sprache  geradewegs  noch  sonantisches  /•  vorausgesetzt  werden.  Aber  es  ver- 
dient Beachtung,   daß   die  Dialekte   in   der  Wiedergabe  des  f  auseinander  gehen. 

2)  Verwandt  den  homerischen  Äolismen  mit  äolisch  barytonem  -i;  ist  öttj^iv 
bei  Hesiod  K.  426  gegenüber  ionischem  'i'j*(t,  bei  Homer  in  E  487  a'hXci  Xtvo-j  äXo'vxe 
ravctypou. 

Kgl.  Ges.  d.  Wies.     Nacliriclitcn.     rLil.-lii«t.  Klasse.     1914.     Heft  2.  8 


JI4  J.  Wacker  nag  el, 

oxytoniert  sein.  '■ —  Es  gehört  zu  den  Aolismen,  die  nicht  durch 
Homer  hindurch  den  Weg  in  die  allgemeine  poetische  Sprache  ge- 
nommen haben.  In  dieser  ist  es  von  Alkman  fr.  28,  1  und  Pindar  an 
belegt.  Den  Tragikern  außer  Aschylus  ist  es  auch  im  Dialog  ge- 
läufig, wonach  Aristophanes  Lys.  85.  "Weiterhin  verwenden  es 
die  Attiker  als  SchifFsnamen  (Boeckh  Seewesen  89  f.).  In  der 
hellenistischen  Zeit  drang  es  schließlich  in  die  Prosa  und  das  all- 
tägliche Sprachgut;  z.  B.  die  Septuaginta  besitzt  es  vom  Pentateuch 
ab.  Hierbei  war  es  leicht  möglich,  daß  für  *VEayt<; :  vsavtSoc,  was  wir 
als  ursprünglich  ansetzen  müssen,  nach  den  Femininen  auf  -äzi<;  : 
-duSoc  u.  ähnl.  vsävcg  :  vsavtSo?  gesprochen  wurde,  wie  umgekehrt 
-ÖTicoXt«;  :  -OTüwXiSoi;  nach  -öttoXi?  :  -oTtdXiSog  für  ursprüngliches  *-07rw- 
Xi?  :  -oTcwXiSo?  eingetreten  ist  (oben  S.  47).  Barytones  -vt?  in  der 
Bezeichnung  eines  weiblichen  Wesens  lag  in  dem  edvi«;  „Grattin'' 
der  Tragiker  vor. 

Das  Wort  scheint  auch  in  einem  Teil  des  Ionischen  lebendig 
gewesen  zu  sein:  Anakreon  14,3  V7^vt5t  7rotx'.Xooa{i.ßdX(p  und  Hippo- 
krates  de  morbis  mul.  YIII  250,  16  Li.  yjv  de  zi<;  vzrin<;  t^.  Vgl.  vy]v^- 
auf  einer  Vase  Kretschmer  84.  Die  lonier  werden  wohl  normaler 
Weise  oxytoniert  haben,  die  Barytonese  unsrer  Überlieferung  auf 
dem  Vorbild  des  hellenistischen  vsävt?  beruhen.  Bei  Homers  vefjVcSt 
•/]  20  und  VETjviotv  S  418  stehn  zwei  Wege  der  Erklärung  oiFen. 
Entweder  ist  auch  hier  die  Barytonese  erst  aus  veävi?  in  die  Über- 
lieferung gekommen.  Oder,  was  weniger  einleuchtet,  das  Wort  ist 
bei  Homer  echter  Aolismus  und  danach  schon  ursprünglich  baryton, 
dann  aber  ionisch  vokalisiert,  nach  Art  der  oben  S.  99  besprochenen 
Erscheinungen. 

Bleibt  -(bziQ.  Ich  komme  damit  nicht  zurecht.  Unzweifelhaft 
ist  mir  nur,  im  Gegensatz  zu  Sommer  Glotta  1,  206  ff.,  daß  das 
lange  '.  an  Stellen  wie  ßXooopwTüti;  eatscpdvwTo  A  36,  ßoio7ri(?)  Tiörvta 
"Rpq  0  471.  0  49.  S  357,  das  nach  homerischer  Versgewohnheit  nicht 
für  kurzes  X  stehen  kann,  mit  dem  langen  ?  einer  der  beiden  alt- 
indischen Eemininalklassen  zusammenhängt.  (Vgl.  neben  andern 
Leaf  The  Iliad  II  638.)  Sehr  wichtig  hiefür  ist  die  homerische 
Bezeichnung  der  einjährigen  Kuh:  ihre  Akkusativendungen  -tv  -iq 
in  ßoöv  f^viv  [so  Tyrannion :  vulgo  "^vtvj  EDpujxsTWjtov  K  292.  y  382 
und  TJvi?  YjXsoTac  Z  94.  275.  309  entsprechen  genau  den  Akkusativ- 
endungen sg.  -vn  plur.  -u  der  gleichartigen  altindischen  Bildungen, 
die  sowohl  baryton  als  oxyton  sein  können  ^). 


1)  f;vt;   ist   von  Kretschmer  KZ.  31,  343  als  Vjddhibildung  erkannt  worden. 
In  diesem  Sinne  bringt  er  es  mit  der  Sippe  von  lat.  senex  zusammen.    Scheinbar 


Akzentstudien  III.  115 

Anhangsweise  sei  der  Fälle  von  bemerkenswerter,  wirklich 
oder  scheinbar  von  der  attischen  Weise  abweichender,  Barytonese 
gedacht,  die  nicht  fürs  Aolische  in  Anspruch  genommen  werden 
dürfen  oder  wenigstens  nicht  mit  Sicherheit  dafür  in  Anspruch 
genommen  werden  können. 

^dXs'.a  (s)Xdy£'.a  Xi^z'.y.  überraschen  dadurch,  daß  die  Überliefe- 
rung auch  der  nachhomerischen  Dichter  (Lehrs  Quaest.  ep.  166 — 
175)  sie  nur  proparoxytoniert  kennt,  während  man  -sia  fordert,  da 
sie  zu  Adjektiven  auf  -6?  -6  gehören :  X'-yo?  Xi^üv  Xt^ii  Xq^^^  kommen 
bei  Homer  (entsprochende  Formen  auch  bei  andern  Dichtern)  vor; 
(s)Xay;j?  ist  als  Simplex  allerdings  spät  bezeugt  (Antipater  Anthol. 
Pal.  VII  498,  1  IXayr!)  axd'f  o?),  aber  als  Vorderglied  schon  bei  Pindar 
(IXayDTTTspuYtoy  P.  4,  17).  *d-a}J^(;  ist  fast  notwendig  zu  erschließen, 
schon  aus  ■ö-aXdwv  X  504  (Buttmann  Griech.  Sprachlehre  -  I  248 
Anm.).  Nun  aber  ist  die  Proparoxytonese  von  -sta  -stav  neben 
oxytonem  -ö?   zwar  im  Widerspruch   mit  der  sonstigen  Weise  der 


sehr  ansprechend.  Der  indogerm.  Stamm  seno-  ,.alt"  stand  von  Haus  aus  sowohl 
zu  neuo-  „neu"  wie  zu  iuuen-  „jung"  in  Korrelation.  Diese  Doppelbedeutung  hat 
sich  ins  Altindische.  Litauische,  Germanische,  Keltische  vererbt.  Dagegen  griech. 
ivo;  heißt  „alt"  bloß  im  Gegensatz  zu  „neu"  —  besonders  vom  Monde,  aber  attisch 
(Dem.  25, 20)  auch  von  den  abtretenden  Beamten  —  während  umgekehrt  vso; 
auch  noch  die  Bedeutung  von  indog.  innen-  übernommen  bat ;  anderseits  lateinisch 
senex  „alt"  bloß  im  Ge'ieusatz  zu  „jung".  Und  nun  ist  es  eine  vielleicht  in  die 
Grundsprache  zurückreichende  Spezialisierung  der  ersten  Bedeutung  (alt  opp.  neu), 
wenn  scno-  von  den  vorjährigen  Früchten  gebraucht  wird.  In  diesem  Sinne  spricht 
Theophrast  vom  svo;  7.ap::o;  im  Gegensatz  zum  veo;,  vom  ivo;  ßXaito;,  von  der 
evTj  Tpo'fTj.  Entsprechend  bezeichnet  altisl.  sina  „withered  grass  whicb  has  stood 
the  winter  through".  In  solchen  Fällen  kann  es  mit  „anniculus"  „einjährig"  über- 
setzt werden  und  scheint  sich  mit  f^vi;  unmittelbar  zu  berühren.  Aber  ivo;  heißt 
„einjährig"  nur  im  Sinne  des  Abgängigen,  im  Gegensatz  zum  Neuen.  Hingegen  wer 
eine  Kuh  7^jj.tv  nennt,  will  sie  damit  gerade  als  jung  bezeichnen.  Nach  dem  Vor- 
gang eines  antiken  Gelehrten,  der  schol.  A  zu  A  1  bemerkt:  -oirA  tö  [j.^viu  [j.Tivt; 
w;  evo;  t^vi;,  stelle  ich  r^vi-  zu  lies.  Ivo;  •  £via'jTo;  (ot'svo;  „biennis"  Theophr. ;  xerpa- 
evd;  Theokrit  7, 147 ;  sTructevo;  Hes.),  ohne  daß  ich  dieses  Wort  außerhalb  des  Grie- 
chischen sidier  anzuknüpfen  wüßte;  der  Vermerkung,  daß  es  ursprünglich  „Früh- 
ling" bedeutet  und  ''fv/^Ji  gelautet  hätte,  darf  man  nur  mit  zehnfachem  Vorbehalt 
Kaum  geben.  Ich  will  nicht  verhehlen,  daß,  wenn  bloß  Theophrasts  oteva  's-ipixi-T. 
vorläge,  man  sich  dies  aus  dem  vorbesprochenen  k'vo;  herausgebildet  denken  könnte, 
sodaß  wir  gar  kein  besonderes  Wort  evo;  „Jahr"  bedürften-,  aber  wie  will  man 
dann  mit  den  andern  Zeugnissen  für  dieses  W^ort  fertig  werden?  —  Die  indische 
Feinininalendung,  die  im  Akk.  sg.  -im,  im  Akk.  pl.  -is  lautet,  ist  bei  Vyddhibildungen 
gerade  gesetzmäßig.  Daß  diesem  -im  liier  -<v,  griechisch  sonst  -lav  entspricht,  mag 
darauf  beruhen,  daß  im  Sandhi  die  vorvokalische  Form  -im,  die  vorkonsonantische 
-lim  war;  im  Griechischen  aber,  außer  eben  in  r^viv,  nur  die  vorkonsonantische 
Form  fortgesetzt  wurde. 

8* 


11g  J.  Wackernagel, 

Adjektive  auf  -bq,  mit  -Dia  neben  -w?  im  Part.  Perf.  und  mit  /epv^aoa 
nach  Herodian  I,  250,  27  Femininum  zu  yspvvjc,  wo  überall  das  mit  -».a 
gebildete  Femininum  den  Ton  auf  derselben  Silbe  hat,  wie  der 
zugehörige  oxytone  Stamm  des  Maskulinums  und  Neutrums.  Aber 
im  übrigen  ist  es  für  diese  Femininalbildung  Gresetz,  in  den  Formen 
auf  -la  und  -tav  den  Ton  auch  dann  möglichst  weit  zurückzuziehen, 
wenn  der  Maskulin  stamm  oxyton  ist.  So  attisch  ßaaiXsia  :  ßaatXsuc, 
lipcia  :  icpsDt;,  Tuavoöxsia  :  :ravSoxsüc,  entsprechend  oDcaptGtoTÖxsia  bei 
Homer,  ;roXieia  :  TioXiBix;  Steph.  Byz.  531,  18.  Ferner  -Yevsta  -e;tsia 
-ßdpsia  -Sdosia  sowie  sopoöSeca  für  sopo-sosia  (Schulze  Quaest.  ep. 
487  f.)  neben  wirklich  vorhandenem  oder  sicher  anzusetzenden  -ysvt]? 
-sTüTjC  -ßapv]?  -oaaTJc  -eoTj?,  deren  Oxytonese  allerdings  nicht  ganz 
ursprünglich  ist  (oben  S.  45  f.).  Weiterhin  die  auf  -tsipa,  wie  yevs- 
Tsipa  5dT£tpa  owTsipa  -ßörstpa  -oXsxetpa,  durchweg  neben  Maskulina 
auf  TTjp.  Auch  Kdsipa  gehört  wohl  hierher,  da  Kdp  seinem  Akzent 
nach  auf  *Ka7]p  zurückgeht.  Auch  an  -tpta  neben  -tt]?  darf  er- 
innert werden.  Entsprechend  pflegt  man  den  aus  den  attischen 
Inschriften  bekannt  gewordenen  Nominativ  AFKOINA  (zu  Homers 
aYXoivijjai)  ohne  Weiteres  zu  proparoxytonieren,  obwohl  er  doch  zu 
ocYy.wv  gehört.  Hiernach  kann  man  sich  des  Verdachtes  nicht  er- 
wehren ,  daß  auch  die  auf  -'.a(v)  ausgehenden  Femininalformen 
der  Adjektiva  auf  -dq  ursprünglich  proparoxytoniert  waren.  Hie- 
für spricht  nXdtata,  wenn  man  es  als  Entsprechung  von  altind. 
prthivi,  also  als  Femininum  zu  TiXatoc  faßt.  Dann  stellen  \V{ur/. 
und  Genossen  Heste  der  Wirkung  einer  altern  Regel  dar,  und 
beruht  das  übliche  -sia  der  Adjektiva  auf  -6c  einfach  auf  Aus- 
gleichung, wie  auch  ocY^ia  al'i^Dia  apTcoia  ElXc'.^oia  öpYota  den  ur- 
sprünglichen Akzent  derer  auf  -ota  darstellen  mögen.  Bei  diesen 
hielt  sich  das  Alte  im  Unterschied  von  den  Partizipien,  weil  ein 
Maskulinstamm  daneben  nicht  oder  nicht  mehr  vorhanden  war. 
Ahnlich  könnte  die  Bewahrung  der  Proparoxytonese  bei  ddXsta 
Xd'/sia  erklärt  werden,  während  bei  XtYeta  der  ausschließlich  poeti- 
sche Gebrauch  das  Alte  gerettet  haben  mag.  —  Altere  Akzentuation 
bei  den  Feminina  auf  -la.  zeigt  Homer  ja  auch  in  den  gleich  zu 
besprechenden  ^ajxsiat  -d?  xaootstpvj«;  tap'fstai  -de,  wo  von  Aolis- 
mus nicht  die  Rede  sein  kann.  —  Ob  ßa^sia  ßapslav  ra-/£ia  Tpyj7eta(v) 
<i)xsa  als  homerische  Femininalformen  die  Betonung  der  zweiten 
Silbe  erst  im  Verlauf  der  Überlieferung  bekommen  oder  schon  im 
Original  besessen  haben,  läßt  sich  kaum  mehr  ausmachen. 

Normal  ist  die  Baiytonese  bei  oistsa?  (als  Aolismus  gefaßt  von 
Jacobsohn  Philol.  67  493  f.) :  oben  S.  45 ;  bei  y^uvcüv  Soupwv :  vgl. 
zaiSoDv  Tpwwv  (unrichtig  Jacobsohn  Hermes  45,  181  A.);  bei  xaXa6po:ra 


Akzentstudien  III.  117 

W  845,  doch  wohl  aus  *%aXa-/po;ra  mit  po  aus  r,  wiewohl  das  y.aXa- 
dunkel  ist:  ein  Hinterglied  mit  ursprünglich  r  müßte  auch  attisch 
baryton  sein :  oben  S.  30. 

Eigenartig  ist  der  Fall  von  xotiYj.  Zweisilbige  Verbalabstrakta 
auf  -TT]  sind  so  gut  wie  immer  oxytoniert:  ßpovTT^  axrr^,  dreisilbige 
meistens:  äpstTJ  aor/j  ßioxf^  -^Byziri  iopi-q  tsXstt]  XcXEOtr].  Abweichend 
einerseits  Homers  daizriQ  -yjv  -ifja'.  -tjö-sv,  das  vielleicht  in  Anbetracht 
von  K  217  alci  S'  sv  d7.izy;pi  y.al  slXaz[v(]a'.  Trapeotat  als  eine  durch 
EiXaTrivT]  bewirkte  Umformung  von  Sa'.t-  betrachtet  werden  darf, 
anderseits  aaTYj  [isXstyj,  sowie  das  aus  aTtatäv  zurückgebildete  draTYj. 
Bei  xoiTYj  ist  die  Barytonese  besonders  auffallend,  weil  xoitog. 
akzentuiert  und  vokalisiert  wie  vöatog  cöpto?,  daneben  steht,  und 
weibliche  Verbalabstrakta  mit  o  in  der  Wurzelsilbe,  die  gleich 
vokalisierte  männliche  auf  barytones  -o?  neben  sich  haben,  oxyton 
zu  sein  pflegen  (vgl.  Hirt  Akzent  200),  z.  B.  '{oyq  :  ^(6'joc,  vo^t]  : 
völxo?,  TTOÖ-^  :  TiöO-o?,  poTf]  :  pöoQ,  oTiorjä.  :  oTidpoc,  atpo'^f^  :  arpo'foc,  tojxt]  : 
TÖ|JLO?,  (pd-OYC^l  •  ^^ÖYYO?,  (popa  :  ^dpo?,  "/oX'/j  :  "/o^o?-  t)azu  ßwTT^  :  ßtoio? 
(oben  S.  34).  Anderseits  kann  y.oivq,  weil  es  zwar  nicht  attisch, 
aber  noch  zu  hellenistischer  Zeit  lebendig  ist,  wohl  durch  Ver- 
erbung im  Ionischen,  kaum  äolischen  Akzent  haben.  (Doch 
beachte  man  vsävt?  oben  S.  114.)  Daß  das  Wort  bei  Homer  nur 
einmal  und  zwar  in  der  zweiten  Hälfte  des  Odyssee  vorkommt 
(t  341),  spricht  auch  gegen  äolischen  Ursprung.  Vielleicht  steckt 
in  dieser  Barytonese  etwas  sehr  altes.  Die  verbalen  Formen  von 
%£io6-ai  haben  im  Altindischen  den  Ton  gegen  die  allgemeinen 
Regeln  stets  auf  der  Wurzelsilbe :  dürfen  wir  annehmen,  daß  ur- 
sprünglich auch  die  zugehörigen  nominalen  Ableitungen  an  dieser 
die  sonstigen  Akzentregeln  durchbrechenden  Wurzelbetonung  teil- 
nahmen ?  Aus  dem  Altindischen  kann  ich  freilich  weder  bei  diesem 
Verbum  noch  bei  den  andern,  die  in  der  verbalen  Flexion  solche 
irreguläre  Vorliebe  für  Wurzelbetonung  haben,  wie  äs-  „sitzen" 
is-  „herrschen"  sä-  „gebären'^  (Whitney  Sanskrit  Grramm.  §  628), 
ein  Hinübergreifen  dieser  Vorliebe  auf  die  nominale  Ableitung 
nachweisen  ^). 

Aus  anderm  Grunde  gehn  uns  hier  nichts  an  die  proparoxy- 
tonierten  Partizipien    und  Infinitive  des  medialen  Perfekts  axayr)- 


1)  Außerlialb  des  Träsensstammes  liegt  altnorme  Wurzelbetonung  i»  dem 
hoch  altertümlichen  Partizipium  Futuri  KV.  V  78,  5^  siUyantyäh  vor,  während  in 
Jüngern  Bildungen  wie  sofydnli-  (Satap.  Br.  XIV  9,  4,  22),  wo  auch  das  o  st.  ii 
auf  Anpassung  an  das  Schema  beruht,  und  äsisydli  (in  dem  Partizip  äsi.^yatc 
Taitt.  Samh.  VII  1,  19,  2)  der  gewöhnliche  Akzent  des  Futurums  durchgeführt  ist. 


jj^g  J.  Wackernagel , 

{JLEVO?  axYj)^etiL6V0(;  aXaXifjjxsvo?  eaoojjievo?,  axa/'/jod-ai  aXaXr^oO'at.  Ihr 
Akzent  ist  allerdings  abnorm,  aber  er  scheint  mit  ihrer  präsenti- 
schen Bedeutung  zusammenzuhängen.  Vgl.  Herodian  zu  T  335  und 
zu  [X  284  (zu  welcher  Stelle  Lentz  zu  vergleichen  ist).  Buttmann 
Sprachl.  ^  2, 42  f.  Es  ist  wohl  möglich,  daß  die  Barytonese  in  diesem 
Sinne  echt  ist  und  nicht  erst  von  den  Grammatikern  herrührt. 
Diese  erklärten  das  barytone  --/jfjisvos  -Tja^at  als  äolische  Endung. 
Endlich  wage  ich  nicht  mit  Fraenkel  Nom.  ag.  2,  21  Anm.  das 
kurze  -a  des  Frauennamens  üoXoSajiva  alj  Wirkung  äolischer  Be- 
tonung zu  verwerten.  Und  mit  axdocTjta  {XT^xisTa  gegenüber  den 
Paroxytona  und  Oxytona  auf  -xa  ist  erst  recht  nichts  anzufangen. 

Sind  die  Nachweise  eines  alten,  nicht  erst  durch  die  Grammatiker 
eingeführten  äolischen  Akzents  bei  Homer  zutreifend,  so  folgt,  daß 
die  von  den  Gelehrten  des  hellenistischen  Zeitalters  am  Lesbischen 
beobachtete  Barytonese  in  hohes  Altertum  zurückreicht.  Wieder- 
holt hat  V.  Wilamowitz  (z.  B.  Textgeschichte  der  griech.  Lyriker 
51  f.  Berliner  Klassikertexte  V  2, 43.  Sitzungsber.  der  Berliner 
Akademie  1911,  511  Anm.)  die  antike  und  moderne  Praxis,  bei 
Sappho  und  Alkaios  (wie  auch  in  allen  äolischen  Inschriften)  die 
Barytonese  durchzuführen,  als  gedankenlos  bezeichnet:  durchaus 
mit  Recht,  so  lange  kein  Beweis  geleistet  war,  daß  die  äolische 
Barytonese  so  alt  ist,  wie  die  äolischen  Dichter  ^).  Nun  erweist  der 
Homertext,  daß  die  „Naivetät"  jener  Herausgeber  doch  das  Richtige 
getroffen  hat. 

Weiterhin  ergibt  sich  wiederum,  wie  viel  Echtes  und  Hoch- 
altertümliches in  der  homerischen  Akzentüberlieferung  bewahrt 
ist^).  Zunächst  sei  nochmals  daran  erinnert,  daß  der  altertümliche 
Akzentwechsel,  der  außerhalb  Homers  in  {j-iä?  jjli^  :  |iia(v),  in  der 
Flexion  von  öpYota  und  in  Ortsnamen  wie  MsXatvai,  ÜXaxatai  be- 
wahrt ist,  im  Homertext  außer  eben  in  [j-r^?  i-^«;  l'^  :  [j.ia(v)  la(v) 
auch  sonst  noch  vorliegt:  {J-aX'^l*^  xaDoxstpi^C  A  342.  M  316  zu  einem 


1)  Thumb  Handbuch  der  griech.  Dialekte  255  hat  das  Lesbische,  Hoffmann 
Griech.  Dialekte  2, 528  ff.  überhaupt  die  „nordachäischen"  Mundarten  mit  dem 
Zwecke  untersucht,  den  überlieferten  Lauten  Indizien  über  den  überlieferten  Ak- 
zent abzulocken.  So  viel  ich  sehe,  ist  auf  diesem  Wege  nach  keiner  Richtung 
ein  Ergebnis  zu  gewinnen.  Auch  was  Solmsen  Beiträge  zur  griech.  Wortforschung 
259  unter  dem  Beifall  von  Fraenkel  Nomina  ag.  2,21  Anm.  2  vorbringt,  scheint 
mir  nicht  genügend  begründet. 

2)  Vgl.  meine  Beiträge  zur  Lehre  vom  griech.  Akzent  (1893)  S.  2Sff. ; 
Göttinger  Nachr.  1902,  742  (betr.  ifj-ap-r,) ;  1909, 58.  C2  (betr.  Tax'Jt/,;  u.  ähnl.), 
und  anderseits  die  Bemerkungen  von  v.  Wilamowitz  Berl.  Sitzgsber.  1911,  511  Anm. 


Akzentstudien  III.  119 

Nominativ  *xa6oT£ipa  (Fraenkel  Xomina  ag.  1,13)^),  aYDi-^  (mit 
schlechter  Variante  aYoiifj)  o  441,  ä^oiai  «ydicx?  :  aYoiav,  ■&a[ieiai "-) 
tap'^stai  als  feminine  Plurale  zu  ^ap.'!)?  tap'xug.  Gerade  die  Schwie- 
rigkeit, die  schon  die  alten  Homerkritiker  in  diesen  Formen  fanden, 
Hnd  die  falschen  Nachbildungen  der  spätem  Dichter,  beweisen  ihre 
Echtheit.  Die  Barytonese,  die  Dindorf,  Nauck  und  M  316  der 
sonst  so  überlieferungstreue  Ludwich  in  den  Text  hineinfälschen, 
bedarf  keiner  ernstlichen  Zurückweisung,  vgl.  Lobeck  Proleg.  262  ^). 

In  denselben  Zusammenhang  gehören,  wie  Ahrens  schon  1851 
gesehen  hat  (Kleine  Sehr.  1,  115  ff".),  die  Pluralformen  Sawat  Sjawyjgc 
5[j.coäc,  Tptpal  Tp<o'f;a:  Tpciia?  als  Feminina  zu  Sjtcb?  Tpcü?,  für  die  ein 
Nominativ  sing.  *o[X(i)a  *Tp(j)a  vorausgesetzt  werden  muß.  Eigen- 
tümlich ^'  291  (Tttttouc;)  Tpcpoo?  als  Akkusativ  zu  dem  proparoxytonen 
dreisilbigen  Tpcoio-  ((1:7:01),  wie  die  Rosse  des  Tros  E  222.  0  106. 
W  378  heißen.  Durch  sein  cp  und  seinen  Akzent  erweist  es  sich 
als  Nachbildung  der  femininalen  Formen  Tptpat  (r:::ro'.)  11  393,  Tpcod? 
(ctr/ac)  E  461,  wo  Tptpa  ähnlich  wie  das  jüngere  Tpwä?,  als  Ad- 
jektiv im  Sinne  von  „troisch"  gebraucht  ist*). 

Dies  bahnt  den  Weg  zum  Verständnis  einer  weitern  Formen- 
gruppe. Das  homerische  und  poetische  Soid-,  das  teils  kollektiviseh 
teils  rein  wie  ein  Kardinale  gebraucht  wird,  wie  schon  der  Grram- 
matiker  bei  Ath.  11,  491  F  feststellt,  bereitet  zwei  Schwierigkeiten, 
mit  denen  Brug-mann  Die  distributiven  und  die  kollektiven  Nume- 


1)  Woher  wolil  v.ajzzr^^rji  cpXoyd;  Hos.  7,4  in  der  Complutensis? 

2)  So  scheint  aucli  bei  Plut.  Thes.  5  für  Archiloch.  fr.  3, 1  überliefert  zu 
sein :  Bergk  Oaiaewt  I  !  —  Es  lag  bisher  nahe  im  Ilermeshy.  44  das  handschriftliche 
Oc<u.£iv7i  in  8c(|j.£'.7.(  XU  andern :  so  einst  Harnes  und  manclie  nach  ihm.  Nun  wird 
aber  dieses  O^uetvot;  und  das  Nikanders  (Th.  239),  der  .Alex.  581  auch  OaiAEivo'xeoot 
hat,  durch  das  ftajxEivot  im  neuen  Aitiafragmente  des  Kalliniachus  Vs.  36  gesichert ; 
Ua|A£tv'J;  :  Oa(j.'J;  =  aiTreiv,'?  :  airM-  Dagegen  das  OafAtva  Pindars  (Ol.  1,  53.  N.  3,44) 
ist  aus  })c(|j.oc  nach  den  Zeitadjektiven  auf  -tvo;  erweitert. 

3)  Aus  der  Grundsprache  ererbt  ist  dieses  betonte  -•.d-  nur  im  Genetiv  und 
Dativ  sing,  wo  grioch.  -töi;  -ta  altindischem  -yds  -ijäi  entspricht.  (Allerdings  nur 
bei  einem  Teil  dieser  Femininalbildungen,  den  im  Indischen  auf  dem  Femininal- 
suffix  betonten,  während  einem  äyut/j  altindisch  der  Ausgang  -üsyai  im  Dativ  der 
femininalen  Partizijjia  Perf.  auf  -it-si  gegenübersteht.)  Dagegen  das  pluralische 
-tai  -ict;  ist  erst  im  Griechischen  zu  dem -i-i;  -if.  hinzugcbildct:  das  Altindische  hat 
hier  die  gewili  ursprüngliche  Endung  -'is.  —  Unklar  ist  die  Herkunft  der  oben 
S.  115  f.  besjjrochencn  Proparoxytonese  der  Formen  auf  -Kn  lav.  Das  Indische 
bietet  dazu  keine  .Analogie. 

4)  Man  muß  allerdings  mit  der  Möglichkeit  rechnen,  daß  der  Verfasser,  weil 
Tfitoioj;  dem  ^'l;rs  widerstrebte,  zweisilbig  *Tf,<;jo'j;  setzte  und  dieses  dann  in  der 
Überlieferung,  weil  die  Vokalisierung  zu  Tpwdt  stimmte,  dessen  Akzent  Ijckam. 


120  J-  W  a  c  k  e  r  n  a  g  e  1 , 

ralia  61  ff.  nicht  fertig  geworden  ist.  Erstens  ist  der  Diphthong 
gesetzwidrig :  Soio-  entspricht  altindischem  dvaya-  aksl.  droji  lit. 
dvefi^  also  grundsprachlichem  diioio-:  woher  da  das  ot?  Ein  von 
der  Grundsprache  her  zwischenvokalischer  /-Laut  hat  sich  außer 
in  gewissen  Optativformen,  wo  er  durch  das  System  geschützt 
war,  nirgends  bis  ins  geschichtliche  Grriechische  hinab  gehalten. 
Zweitens  macht  der  Ausdruck  iv  Sot"^  Schwierigkeit.  Er  liegt  vor 
I  230  SV  Soi^  Ss  oa{oo£[X£y  (zu  lesen  odoD?  s»iev)  t)  aTroXscsö-at  v^a? 
soao^X[ioüc,  Kallim.  Hy.  1,  5  (tcwc  xai  viv  Aatalov  a£i(30[j.£V  tjs  Auxaiov); 
SV  Soffj  (laXa  'O-Dfiö?,  Antagoras  bei  Diogenes  Laert.  4,  26  Iv  So:-^  [lo'. 
■9-D[iö?,  YJ . . .  r] . . .,  und  bildet,  wie  schon  Buttmann  Lexilog.  2,  102 
bemerkt  hat,  die  Grundlage  zu  dem  von  der  Prosa  des  V.  Jahr- 
hunderts an  gebrauchten  Verbum  svSoiaCstv  -Cs's^a:  „dubitare". 
während  SotaCstv  (bei  Bakchyl.  11,  87  c.  infin.  „mit  dem  Gedanken 
umgehen",  bei  Apollon.  ßhod.  3,  819  mit  ßouXa«;  „unschlüssig  sein") 
auf  dem  zugehörigen  Nominativ  beruhen  mag^).  Brugmann  aaO. 
62  faßt  Iv  ooi-fj  elliptisch  und  ergänzt  vvwix-^].  Aber  die  alte  Zeit 
kennt  diese  Ellipse  noch  nicht,  und  ferner  ist  das  adjektivische 
8qi6-  bei  Homer  noch  auf  Dual  und  Plural  beschränkt,  wie  auch 
ai.  dvmjä-  in  den  ältesten  indischen  Texten,  soweit  es  adjektivisch  ist. 

Beide  Schwierigkeiten  fallen  dahin,  wenn  man  iv  Soi^  mit  alt- 
indisch dvayt-  zusammenbringt,  das  wie  die  andern  mit  -i-  gebildeten 
Feminina  der  kollektiven  Numeralia  als  substantivisches  Kollek- 
tivum  fungieren,  also  „Zweiheit"  bedeuten  kann.  Brugmann  führt 
das  Wort  aaO.  62  selbst  an,  ohne  sich  später  seiner  zu  erinnern. 
Sofort  wird  nicht  bloß  die  Abstraktbedeutung  von  Sot^  klar,  sondern 
auch  sein  Diphthong:  es  entspricht  peinlich  genau  dem  Dativ 
dvayydi  (aus  indogerm.  diioiüäi)  des  indischen  Abstraktums. 

Von  da  aus  läßt  sich  alsdann  dem  adjektivischen  öotö-  bei- 
kommen. Nicht  bloß  das  Abstraktum  von  dvapä-,  sondern  auch 
das  adjektivische  Femininum  wird  altindisch  mit  Suffix  -l-  gebildet. 
Selbstverständlich  ist  eine  entsprechende  Form  für  die  Grund- 
sprache  vorauszusetzen.     Das   ergibt    fürs    Griechische    nach    der 


1)  Dieses  (i^)ooidil^za9ai  wurde  dann  mit  Homers  oocfasa-o  zusammengeworfen 
(Buttmann  Lexil.  2,  102) :  Apollon.  Rhod.  einerseits  3,  770  kCo\).i\ri  o^Tteixa  Soausato 
mit  ooa-  aber  der  Bedeutung  von  (lv)8oicz'Ces9ai  „war  unschlüssig",  anderseits  4,  576 
Xe'jaaetv  ci'jpEa  ooiot'Covro  mit  oot-  aber  der  Bedeutung  von  ooctaaaxo  „sie  glaubten". 
Diese  Verwechslung  bekämpft  Ammouius  S.  45  oodcczro  toü  ootaasaTO  oia^i^z'.'  to 
|jiv  Y'if  oodaaaxo  aTj[j.aiv£i  t6  eoo^e,  to  ok  ootoEaaaxo  ävxt  xo'j  eoi'axaaE.  Valckenaer  Adnot. 
S.  66  f.  gibt  dazu  gelehrte  Nachweise,  aber  mit  unrichtigem  Urteil.  (Seltsam 
Apollon.  Rhod.  3,  955  ÖTrroxe  ooürov  y;  rooo;  r;  äv^fj.oio  rotpotöps^avta  Soaascti  mit 
aktiver  Flexion  „zu  hören  glaubte".) 


Akzentstudien  III.  121 

Analogie  von  a^utat  d-a\).siy.'.  usw.  notwendig  ein  oo'.a.i  aus  dijoiidi 
als  Nominativ  pl.  fem.  Und  an  dieses  schloß  sich  dann  wieder  bei 
Homer  maskulines  Soiot  Sototo(Ly)  Sotoö?,  dualisches  So'.w,  neutrales 
So'.d,  an  Stelle  von  *8ooi  *doi  usw.  Danach  auch  Singularformen : 
Emped.  17,  3  Soiyj  db  ^vyjtwv  ysvsoic,  ^oifi  S'  a7röX£'.t|>i?,  Kallim.  Ep.  1,  3 
doiOQ  \LB  xaXsi  Yatxo?,  Simmias  AP.  VI  113,  2  §o'.öv  (seil,  xspa?),  Anti- 
patros  Mak.  AP.  IX  46,  2  Sotf^c  s|jL[jLop£v  sotd/it/c.  —  Solcher  Einfluß 
des  Femininums  ist  im  Griechischen  auch  sonst  nachgewiesen. 
Evident  hat  Jensen  KZ.  39,  587  homerisches  =>.  neben  s  in  den 
Stoffadjektiven  auf  das  Femininum  zurückgeführt :  z.  B.  /pDost-^j  zu 
ai.  -äyyai  aus  dem  Femininstamm  ai.  -dm-,  und  danach  -/poosUp  usw.^). 
Und  mit  Ehrlich  Untersuch.  54  halte  ich  noch  immer  Schulzes  von 
ihm  selbst  aufgegebene  Erklärung  der  jroXXö-Formen  von  ttoXö?  als 
Seitenbildungen  zu  TioWi^-  für  richtiger  als  diejenige  Thurneysens 
aus  *7roXDXö-. 

Nicht  minder  sicher  als  die  hohe  Altertümlichkeit  des  Akzents 
mancher  homerischer  Formen,  insbesondere  solcher,  die  der  späteren 
Sprache  fremd  waren,  ist  auf  der  andern  Seite  die  Tatsache,  daß 
die  Uberlieferer  des  Textes  bei  Wörtern,  die  ihnen  geläufig  waren, 
oft  ihre  eigene  Art  der  Betonung  auf  den  Text  übertrugen^). 


1)  Anders  über  "/p'J3£t-  Schulze  Lat.  Eigenn.  435  Anni.  4.  —  Sommer  Die 
iudogerm.  iä-  und  ?'o-Stämme  im  I'altischeu  (Abhdlgn.  der  Sachs.  Ges.  der  Wiss. 
1914)  310  hält  die  altindischen  Feminina  auf  -yl  für  relativ  junge  Erzeugnisse. 
Aber  das  Altindische  und  was  oben  an  griechischen  Entsprechungen  nachgewiesen 
ist,  spricht  gegen  ihn. 

2)  Den  Fällen  attischer  Einwirkung  auf  den  homerisclien  Akzent  wäre  hyÄ 
001  beizuzählen,  wenn  Solmsen  Recht  hätte  mit  der  KZ.  44,  192  f.  vorgetragenen 
Vermutung,  daß  urgriechisch  und  auch  bei  Homer  gleichmäßig  *i\j.rjl  *Tfol  h(t)j^ol 
mit  Zirkumflex  betont  wurde,  dann  im  Attischen  durch  Neubetonung  von  ur- 
sprünglich enklitischem  *ltAOi  *<joi  die  Oxytonese  ii).oi  aot  aufkam  und  diese  schließ- 
lich auf  den  Homertext  übertragen  wurde,  während  eot  ol,  weil  dem  Attischen 
fremd,  ihren  echten  Akzent  behielten.  Hieran  ist  erstens  die  Behauptung  anfecht- 
bar, das  reflexive  ol  sei  nicht  attisch, .  und  wo  es  in  attischen  l'rosatexten  vor- 
komme, ein  lonismus;  Solmsen  bringt  selbst  das  Material  zur  AViderleguug:  schon 
Piatos  reichlicher  Gebrauch  läßt  sich  nur  gewaltsam  so  deuten  und  Ps.-Xenophon 
Staat  d.  Athener  2,  17  oi  ys  schließt  die  Annahme  vollends  aus.  Bloß  das  könnte 
man  sagen  und  eventuell  für  den  Homertext  verwerten,  daß  der  Gebrauch  von  ot 
im  IV.  Jahrhundert  erloscli.  Zweitens  ist  mir  die  auf  Brugmann  Kurze  vergleich. 
Grammatik  453  Anm.  zurückgehende  Erklärung,  wonach  der  Akut  von  inoi,  3oi 
auf  einstiger  Enklise  beruhen  soll,  unverständlich :  beides  sind  doch  rein  orthotone 
Formen  im  Gegensatze  zu  |xoi  xot.  Übrigens  fragt  sichs  (was  ich  nicht  als  Argu- 
ment gegen  Solmsen  anfüljre),  ob  man  urspnuigliche  volle  Gleichartigkeit  der 
Flexion  zwischen  dem  lleflexivum  und  dein  l'rononK.'n  der  I.  und  11.  Person  vor- 
aussetzen  darf:    Delbrück    \  ergleich.  Syntax  1,497  f.  hat    auf  das    Fehlen    eines 


J22  J-  W  a  c  k  e  r  n  a  g  e  1 , 

Als  eine  Modernisierung  kann  in  gewissem  Sinne  die  ioniscli- 
attische  Betonung  äolisch-attischer  Wortformen  gelten,  worüber 
oben  S.  100. 

Weniger  alt  und  anerkannt  unursprünglich  ist  der  Akzent  in 
der  III.  plur.  der  mehrsilbigen  Verba  auf  -[jll:  lelai  Y  152.  A  270, 
Ti^stot  n  262.  ß  125,  laiäGi  N  336,  oiSoöoc  B  255  und  sonst,  7ri{i7rXäai 
4>  23,  SiaaxtSväot.  E  526,  pvjYvöat  P  751.  Die  handschriftliche  Über- 
lieferung ist  in  der  Properispomenierung  dieser  Formen  so  gut 
wie  einstimmig,  und  setzt  damit,  wie  Herodian  I  459, 1  ff.  zeigt, 
einfach  die  antike  Parade sis  fort.  Und  doch  ist  längst  klar,  daß 
die  Endungen  dieser  Formen  auf  barytonem  -svxi  -ovn  -avii  -wxi 
beruhen,  somit  für  die  Betonung  der  Pänultima  kein  Anlaß  ist. 
Dasselbe  gilt  für  die  entsprechenden  Formen  des  louischen,  bes. 
die  zahlreichen  III.  pl.  auf  -vDoi  bei  Herodot:  schon  die  antiken 
ionischen  Texte  scheinen  in  diesen  Formen  Properispomenierung 
gehabt  zu  haben ;  vgl.  oia.  Yap  Cso^vöoiv  in  einem  Anapäst  des  Euri- 
pides  (El.  1323). 

Diese  Betonung  ist  besonders  auch  darum  auffällig,  weil  durch 
sie  die  III.  pl.  von  der  I.  und  II.  losgerissen  wird,  die  beide  in. 
diesen  Paradigmen  proparoxytoniert  sind.  Der  Anstoß  kann  nur 
vom  Attischen  ausgegangen  sein,  wo  die  Endung  nicht  -(v)ot,  sondern 
-aoi  war  und  sich  infolge  dessen  auch  die  Properispomena  läai  biäat 
TTifjLjrpäai  aus  ^tsac.  *iaTdaai  *7:t[X7rpdaai  einstellten ;  gewiß  wurde 
auch  in  denen  auf  -vAjjii,  solange  deren  Flexion  im  Attischen  noch 
lebendig  war,  die  III.  pl.  -väai  betont.  Nach  solchem  -äoi  dann 
bei  Herodot  und  Homer  auch  -etat  -oöai  -vöai. 

Damit  ist  nicht  gesagt,  daß  xi'&sict  SiSoöai  u.  dgl.  bloß  durch 
Irrtum  der  Grelehrten  in  die  Texte  gekommen  seien,  wie  Curtius 
(Verbum  ^  1,  70)  und  andere  meinen.  Wenigstens  das  SiSoöai  der 
spätem  Sprache  (Phrynichos  244  mit  den  Nachweisen  von  Lobeck)^ 
das  sich  wohl  aus  dem  Ionischen  vererbt  hat,  muß  eben  nach  dem 
Vorbilde  von  läct,  lotäai  in  der  lebendigen  Rede  so  betont  gewesen. 


nach  Art  des  ProDomens  der  I.  und  II.  Person  flektierten  ReÜexiviims  im  Indischen 
liingewiesen  und  sieht  darin  etwas  eventuell  Ursprüngliches.  Im  Zusammenhange 
damit  scheinen  sehr  beachtenswert  die  Stellen  der  Iguvin.  Tafeln:  I''  13  step- 
latu  parfam  tesvam  tefe  tute  ikuvine:  VI^»  51  stiplatu  parfa  desna  seso 
tote  iiouine.  Hier  entsprechen  einander  ganz  genau  tefe  als  Dativ  des  Pro- 
nomens der  II.  Person,  seso  als  Dativ  des  Reflexivums ;  aber  die  P^ndungen  sind 
verschieden.  Bei  der  II.  Person  dieselbe  Bildung  wie  bei  lateinisch  tibi\  aber 
das  reflexive  se-  stimmt  nicht  zu  lat.  sibi  osk.  sifei,  sondern  zu  griech.  oi 
(während  -so  auf  *-/»so  zurückgehen  mag,  der  voraussetzbaren  Grundform  von  lat. 
-l^se;  vgl.  sepse  Cic.  Rep.  1118,12.     Seneca  Epist.  108,32). 


Akzentstudien  III.  123 

sein.  Danach  mögen  schon  die  Rezitatoren  Homers  tidsioi  u.  dgl. 
betont  haben.  Einfluß  falscher  Grelehrsamkeit  brauchen  wir  bei 
dieser  falschen  Betonung  also  nicht  anzunehmen.  Vgl.  Osthoff 
MU.  4,  289,  der  freilich  die  Frage  der  Überlieferung  nicht  scharf 
genug  faßt.  Seltsam  das  vom  schol.  T  zu  E  526  ausdrücklich  be- 
zeugte actai  Hesiods  (Th.  875  aXXots  S'  aXXat  asioi  Siaaxioväai  ts  vr^ac): 
schol.  T  und  Et.  Magn.  22, 12  sv.  aeiai  bezeichnen  es  als  Aolismus. 
Vielleicht  hat  sich  hier  das  Alte  dadurch  gehalten,  daß  das  Verbum 
schon  im  Ionischen  verschollen  war.  Es  ist  allerdings  stark,  daß 
im  gleichen  Vers  das  properispomenierte  Staox'.Svaai  daneben  her- 
geht :  die  so  betonte  Form  stand  eben  im  Homertexte  E  526.  — 
Auch  Homers  iotäat,  TsO-väct.  mögen  erst  nachträglich  ihren  Akzent 
bekommen  haben.  Die  Formen  sind  ja  nicht  durch  Kontraktion 
zustande  gekommen,  sondern  beruhen  auf  älterem  *saTä(v)Tt  *t;- 
dvä(v)Ti. 

Wohl  entschieden  attisch,  wie  längst  bemerkt,  ist  ferner  s'ywys 
st.  k'ibi  Ys:  das  Akzentgesetz,  kraft  dessen  u-i.»^  zuw_u  wurde,  scheint 
andern  Dialekten  fremd  gewesen  zu  sein.     (Vgl.  oben  S.  49  ff.) 

Ferner  sind  wahrscheinlich  attisch  gewisse  Proparoxytona  mit  w 
in  der  Schlußsilbe  (vgl.  Brugmann  Festschrift  ThomsenS.  4betr.  avsw). 
Die  irrationale  Proparoxytonierung  der  dreisilbigen  Formen  oTicp 
ß  114  und  oTswv  %  39  läßt  sich,  obwohl  auch  in  neuionischen  Texten 
zur  Anwendung  kommend,  schlechterdings  nur  aus  Nachahmung 
von  att.  oT(o  oTOiv  erklären.  Auch  otjjixepwv  IXa^^ov  %  158,  wie  alle 
Handschriften  bieten,  ist  unursprünglich:  gewiß  erst  im  Attischen 
hat  es  die  Häufigkeit  der  Ausgänge  -t-siaq  ^-swv  usw.  aus  -^'/jo? 
-^y)ov  in  der  attischen  Deklination  mit  sich  gebracht,  daß  man  auch 
solche  Wortformen  mit  -oi?  -ojv  in  der  Endung  und  e  in  der  Pän- 
ultima  proparoxytonierte,  in  denen  zwischen  s  und  oj  noch  ein 
Konsonant  stand.  Sichre  Formen  von  -v.spw?  sind  vielfach  bei  den 
Attikern  so  überliefert,  z.  B.  axspwv  Plato  Pol.  265  B.,  soy.spwv  Soph. 
Aias  64,  [[AsXaYy.speui  (sie)  Aeschyl.  Ag.  1127  der  Med.],  TuoXuxepwv 
Soph.  Aias  55,  Taopöxepwv  Eurip.  Ba.  100,  ^(pooöxepwv  Aeschines  3,  164 
(vgl.  Pind.  Ol.  3,  29  -/pDaoxepwv  sXa'fov),  -xspcoc  Kratin  fr.  321,  1 
u.  Plato  Alkib.  II  149  C  (vgl.  Hcsiod  E.  529  xepaoi  xai  vr^xspot  uXyj- 
xoltat).  Ahnliches  lehren  die  Grammatiker  für  Komposita  auf 
-^eXcog  -spo)?,  die  nach  der  attischen  Deklination  gehen  (Kratin 
fr.  323,  1  a-/p£'.ÖYsX(ü?).  A^gl.  Choiroboskos  zu  Theodos.  1  364,  19. 
II  393,19'). 


1)  Eine  seltsame  t'bertreibunp;  dieser  wohl  vcrstiiiulliciien  Proparoxytonierung 
wäre  es,   wenn  sie  auch  liir  -YT,pto;  gegolten  hatte.     Aber  es  gibt  kein  ausdriick- 


1 24  J.  W  a  c  k  e  r  n  a  g  e  1 , 

Dazu  ein  paar  durch  die  Quantität  bedingte  Akzentuationen, 
wobei  man  einige  Ansätze  Herodians  für  solche  Vokalquantitäten 
mit  in  Betracht  ziehen  kann,  die  im  Homertext  keine  Variation 
des  Akzents  nach  sich  zogen.  Zunächst  die  Komparativformen  ^) : 
der  Venetus  A  schreibt  (xäXXov  ^äaaov,  aber  aoaov,  während  unsere 
meisten  Handschriften  auch  aacov  zirkumflektieren.  Daß  der  Ve- 
netus die  gute  Überlieferung  wiedergibt,  folgt  aus  den  unzwei- 
deutigen Zeugnissen  Herodians  ;:spi  otypiövcov  II  13, 13  und  Trspi 
ttov.  Xet  II  942,  17  ff.  (=  37,  3  ff.).  Aus  denselben  Zeugnissen  folgt 
auch  für  d-  203  mit  völliger  Sicherheit  paroxytoniertes  ^Jiäaoov. 
Allerdings  alle  Handschriften  geben  [täcjaov.  Aber  das  steht  mit 
dem  falschen  aoaov  auf  Einer  Linie :  eine  jüngere  Theorie  hat  wohl, 
was  für  ■ö'äaaov  richtig  war,  töricht  auf  andre  Komparative  über- 
tragen. Das  properispomenierte  ■8-äoaov  ■O-ätTov  saß  offenbar  sehr 
fest.  Dies  ist  auch  daraus  zu  erschließen,  daß  der  dem  IV.  Jahr- 
hundert n.  Chr.  angehörige  Grammatiker  Eudaimon  nach  Etym. 
magn.  158,  15  fjäaoov  „leicht"  mit  langem  a  lehrte.  Denn  offenbar 
ist  diese  sonst  unbelegte  Form  eine  Nachbildung  von  d-äGoo^.  Die 
Begriffe  „schnell"  und  „leicht"  („facile")  sind  einander  benachbart, 
worüber  anderswo. 

Nimmt  man  hinzu,  daß  Herodian  aaOO.  deutlich  einesteils 
sXaoocov  mit  langem  a  (bei  Homer  nur  in  sXaaoov  K  357  belegt),  ander- 
seits ßpaaocDv  (K  226)  und  Tcaoowv  (in  der  Odyssee  fünfmal  Traaoova) 
mit  kurzem  a  lehrt,  so  ist  klar,  daß  Homer  die  Länge  bei  den 
auch  im  Attischen  vorkommenden  Komparativen  bietet,  die  Kürze 
bei  den  dem  Attischen  fremden.    Der  Ursprung  der  Formen  kommt 


liebes  Zeugnis  der  Grammatiker  dafür  (£jyr,ccu;  bei  Herodian  1  245,  1  ist  pure 
Willkür  von  Lentz),  wohl  aber  das  ausdrückliche  des  Choiroboskos  in  Theodos. 
I  347,33.  11312,34  dagegen:  er  läßt  cuyTjpiuv  aus  e'jyrjjiaov  kontrahiert  sein.  Und 
ebenso  hat  sicher  Babrius  47, 1  'j-cpYT/piu;  betont,  wie  Nauck  Aristophanes  Byz.  89 
Anm.  bemerkt.  Die  handschriftliche  Überlieferung  schwankt,  scheint  aber,  wenn 
den  kritischen  Apparaten  zu  trauen  ist,  mehr  für  die  Paroxytonese  zu  spi'echen. 
Bei  Homer  ist  äYT,(>io;  -tuv  -lo  überliefert,  bei  Aeschyl.  Ag.  79  in  M  ü-epYTjpo);  (wofür 
sowohl  Kirchhoff  als  v.  Wilamowitz  ÜTr^pyripw;  -wv  schreiben) ;  der  Codex  Pal.  der 
Anthologie  schwankt  zwischen  e'jyTjp«);  VH  728,  G  und  {iotd'j-fr^pioi  VI  247, 7  usw. 
Vgl.  außer  Nauck  Aristoph.  Byz.  89  Anm.  auch  0.  Schneider  zu  Kallim.  Epigr. 
41,  6  und  Vcndryes  Traite  d'accentuation  Grecque  264. 

1)  Im  Folgenden  schließe  ich  mich  im  Ganzen  an  Lagercrantz  Studien  zur 
griech.  Lautgesch.  38  und  Jacobsohn  Philol.  07, 344ff.  an;  letzterer  übersieht 
S.  34G,  daß  die  Stelle,  wo  Apollonios  das  lange  a  von  ij.5>Aov  als  attisch  be- 
zeichnet (1G6, 31),  in  einem  unechten  Abschnitte  steht,  vgl.  Schneiders  Kommentar. 
Nicht  überzeugend  sind  die  Bemerkungen  von  Osthoff  Morphol.  Unters.  G,  48ff. 


Akzentstudieu  III.  125 

nicht  in  Betracht,  sonst  müßten  aaaov  TzärsGUi'j  aus  av/t  "ayo?  ^) 
gleichbehandelt  sein  wie  däaaov  i/.aoacov  aus  layuc  eXa/üc;.  Also  ist 
hier  sicher  etwas  der  späteren  Zeit  Angehöriges  in  den  Homertext 
hineingetragen.  Homer  selbst  hat  die  Formen  gleich  vokalisiert. 
Der  Vers  Z  143  =  1*  429  äaoo'j  Xd-'  co?  xsv  ^aoaov  oXsö-poo  TistpaO-' 
ixirja'.  setzt  im  Gegensatz  zu  dem  überlieferten  aooov  :  O'äoaov  vo- 
kalische Grleichheit  der  beiden  Komparativformen  im  Munde  des 
Dichters  voraus  (vgl.  Bechtel  bei  Robert  Stud.  zur  Ilias  265). 

An  der  Dehnung  des  a  in  d-dac^o'^  [xäXXov  hat  das  jüngere 
Tonisch  kaum  teilgenommen;  sonst  müßte  es  doch  wohl  auch  si  an 
Stelle  des  ursprünglichen  s  in  xpsaawv  [jlsCwv  haben.  Und  wenn  es 
daran  auch  teilgenommen  hat,  so  stammt  doch  das  ä  bei  Homer 
nicht  von  daher.  Denn  wenn  die  lonier  O-äaaov  sprachen,  mußten 
sie  auch  aaaov  mit  Länge  sprechen;  denn  bei  ihnen  war  aaaov 
lebendig:  äaaov  Uvai  Herodot  III  52,9.  IV  3,12.  5,11.  VII  233.  6. 
Also  ist  der  homerische  Gegensatz  aaaov  :  d-äaoov  keinesfalls  aus 
dem  Ionischen  begreifbar-),  sondern  nur  aus  dem  Attischen. 

Ebenso  ist  -/a{j,äCs  st.  -/a[j.dC£  ein  in  den  Homertext  gedrungener 
Attizismus  (Jacobsohn  Piniol.  67,  347 f.). 

Ahnliches  gilt  von  a4ov  „zerbrich"  Z  306,  dessen  zirkumflektierte 
Länge  außer  durch  den  Venetus  A  durch  ausdrückliche  Zeugnisse 
Herodians  gesichert  ist.  So  ;:£pl  o'//pövcov  II  14,  21  Lentz:  xö  „a^ov  ot] 


1)  Die  Etj'mologie  von  -cc/jg  macht  Schwierigkeit,  nicht  weil  es  schwer  hielte 
Verwandte  dafür  aufzutreiben,  sondern  weil  das  Wort  gewissermaßen  zu  viel  Ver- 
wandte hat  und  man  es  weder  von  altind.  bahü-,  „stark,  fest,  reichlich"  noch  von  lat. 
pinguis  trennen,  diese  selbst  aber  mit  einander  nicht  vereinigen  kann.  Thurneysen 
setzt,  um  das  letztere  zu  können,  ein  grundsprachliches  hnglm-  an,  worin  gemäß 
dem  von  ihm  entdeckten  Lautgesetz  das  anlautende  h-  griechisch  und  lateinisch 
zu  p-  geworden  wäre.  Aber  jenes  Lautgesetz  war  nicht  in  den  Einzelsprarhcn, 
sondern  in  der  Grundsprache  wirksam  und  wird  daher  auch  vom  Altindisclien 
vorausgesetzt:  pibati  „trinkt".  —  Man  kommt  über  die  Schwierigkeit  weg  durch 
die  Erwägung,  daß  lat.  pinguis  die  Bedeutungen  von  -ayj;  „dick"  und  -t'cov  .,fett" 
in  sich  vereinigt.  In  vielen  Fällen  entsprechen  beide  dem  pinguis ;  aber  z.  B.  als 
Attribut  des  Erdbodens  („fruchtbar")  hat  pinguis  nur  in  -{lov,  im  Sinne  von 
.,dickköptig"  nur  in  ra/j;  seine  Entsprechung.  Nun  beruhen  -a/j;  bahü-,  wie  die 
altindischen  Steigerungsformen  bdmhiyas-  bdmhistha-  zeigen,  auf  bhnghii- :  das 
müßte  im  Latein  *finguis  ergeben.  Wiederum  aus  -((ov  altind.  pivan-  folgt  ein 
urlateinisches  *plvö:  unter  dessen  Eintiuß  wurde  *finguis  durch  pinguis  ersetzt. 
Oder  *plvö  wurde  zu  pinguis  nach  *finguis.     Jedenfalls  liegt  Verschränkung  vor. 

2)  Nach  Steins  kritischem  Ajjparat  muß  man  annehmen,  daß  III  52,9  und 
IV  5, 11  in  allen  Herodothandschriften  'ij'sov  mit  ü  überliefert  ist,  dagegen  IV  3,  12. 
VII  233,  n  nur  in  Klasse  ß,  während  hier  Klasse  a  ri-  hat.  Diese  letztere  Schreibung 
hat  das  Präjudiz  für  sich,  das  Richtige  darzustellen. 


126  J-  "NV  a  c  k  e  r  n  a  g  e  1 , 

SY)(o?  A'.ojtfjSso?"  (Z  306)  v.a).  xh  xpä^ov  sv.TSTaiJLsvov  l)^oao'.  tö  a  ^),  und 
zu  S  521  o'V/  oaa  iv  pTJ^aatv  EXTaotv  s/ct.  '/.al  sv  övöixaatv  •  irapa  ^ap 
TÖ  aoaü)  y.al  '/taraoaco  xai  {JisXXovTa  töv  a^w  xal  7tpo<;ta7.tixöv  t6  „a^ov 
^Yj  I'yxo?  Aio[JLif]0£0(;"  1^  a^tvY]  ODOtsXXsi  xö  a,  ~apa  Ss  lo  apw  %at  apöijxat 
sxTctvö^svov  oooTsXXojAsv  övo[xa  apTfiv  j.Tiiaaov.wvta?  ap'/jv"  Kpaxlvoi;  (fr. 
364  I  116  K,  zu  verbessern  nach  Kaibel  Hermes  30,  440  f.).  Gemäß 
der  zweiten  Stelle  ist  O  178  und  W  467  aucli  a^ai  zu  lesen  gegen 
alle  oder  fast  alle  Handschriften-)  und  in  allen  ein  -a^-  enthaltenden 
Formen  von  a^vuixt  das  a  lang  zu  sprechen^).  Dieses  lange  öc 
müßte,  wenn  ursprünglich,  äolisch  sein,  was  keine  Wahrscheinlich- 
keit hat.  Man  wird  sich  nach  einer  andern  Erklärung  umsehen  *). 
Das  Simplex  ocyvdjj.i  hat  sich  zwar  bis  in  die  ionische  Prosa 
hinein  erhalten:  Herodot  I  185,26  Tcspl  y.a{JL;ca<;  ;roXXa(;  aYVU[XEvoc, 
aber  attisch  kennt  es  nur  die  Tragödie  und  auch  in  der  ist 
es  selten  (Euripides;  Achaios  fr.  26  S.  752  N-).  Im  Ganzen  ist 
es  durch  das  Kompositum  xaraYvo^Ji'.  ersetzt.  Nun  ist  bekannt 
(KZ.  25,  269.  Kühner-Blass  2,  345) ,  daß  dessen  zweite  Silbe  ein 
langes  ä  enthält,  das  auf  -a.-fa.-^-  zurückzuführen  ist.  Die  Messung 
von  xataY'o'  c)  Aristoph.  fr.  604  (I  544  K.)  und  Ach.  928  ?,  xaraYsiir] 
Aristopb.  Ach.  944.  '/.ataYstairj?  Babr.  47,9.  119,5  erweist  dies  für 
die  augmentlosen  Formen  des  Passivaorists.  Und  danach  müssen 
wir  ebensolche  Naturlänge  auch  für  den  aktiven  Aorist  und  das 
Futurum  erwarten.  Dem  entspricht  die  Regel  Herodians  und  die 
Schreibung  xatä^ai  bei  Euripides  Hik.  508  u.  Phrynichos  fr.  68,  4 
(I  387  K),  xsp'.y.aiä^ai  bei  Aristoph.  Lys.  357.  So  ist  auch  *y.aiä^ov 
aus  *y.aTa/a6ov  zu  erwarten.  Vielleicht  aber  wich  trotz  des  durch 
Kontraktion  entstandenen  langen  Vokals  der  Akzent  auf  die  Prä- 


1)  Das  von  Herodiau  mit  5;öv  zusammengestellte  -/.pct^ov  ist  jung;  ein  I.  Aorist 
von  xpctCeiv  ist  erst  in  hellenistischer  Zeit  gebildet  worden.  Belegt  ist  -/päsov  in 
der  Septuaginta:  Jer.  22,  20  ävaßrjOt  ...  -/.at  xp^^ov  (sie).  Die  Länge  des  ä  stammt 
aus  dx^zpa^a,  das  liellenistisch  zu  att.  xExpct^oaat  x^xpaya  hinzugebildet  worden  ist 
und  eben  dieses  Ursprungs  wegen  langes  ä  gehabt  haben  muß.  x^xpa^ov  ist  belegt 
Jerem.  31,20.  40,3  (außerdem  als  Variante  zu  22,20,  wie  umgekehrt  31,20  auch 
xpd?ov  überliefert  ist). 

2)  Vgl.  i^oL'.  in  den  Handschriften  des  ApoUonios  llhod.  3,  96. 

3)  Doch  scheint  man  zu  ApoUonios'  Zeit  die  augmentierten  Indikativformen 
£C(;£v  usw.  mit  kurzem  a  gesprochen  zu  haben.  Sein  unaugmentiertes  ct^ev  1, 1168 
ist  eigentlich  nur  so  verständlich.  Merkel  uud  Seaton  setzen  wohl  in  Rücksicht 
auf  das  a^at  3,  96  (Anm.  2)  gegen  die  Handschriften  a?Ev  ein;  aber  eine  mit  langem 
a  anlautende  Präteritalform  scheint  für  einen  Epiker  undenkbar. 

4)  Schulze  KZ.  29,  237  leitet  ä|-  aus  dem  wenigstens  fürs  Attische  wahr- 
scheinlichen Aorist  *£a?a  her.  Vgl.  noch  Lobeck  Paralip.  2, 400  über  xaTr^yfia 
xaxTjsi;  bei  Hippokrates. 


Akzentstudien  111.  127 

Position  zurück,  ähnlich  wie  aYpoi/coc  aus  *a'j'fi&/o'.xo?  durch  ^.'([joiy.o:; 
ersetzt  wurde:  in  den  Ausgaben  finde  ich  nur  y.dtaeov  :  Aristophanes 
fr.  590  (I  542  K.  aus  Athen.  2,  53^)  u.  Judith  9,  8.  —  Ein  Beweis 
für  xatä^-  liegt  auch  in  dem  von  Herodian  zu  il  521  bezeugten 
langen  a  von  xaraoasiv  vor.  Dieses  Verbum  war  gerade  in  Hero- 
dians  eigener  Zeit  üblich  und  volkstümlich,  wie  neben  den  andern 
im  Thesaurus  gebrachten  Belegen  besonders  die  von  Celsus  (bei 
Origines  c.  Geis.  7,  53  S.  203.  22.  23  Kötschau)  angeführte  Äußerung 
Epiktets  erweist,  sodaß  wir  dem  Zeugnis  Herodians  vollen  Glauben 
schenken  können.  Entstanden  ist  xaxäaasiv  in  derselben  Weise, 
wie  die  ebenfalls  in  der  Kaiserzeit  üblichen  ir-^aasiv,  pT^oosiv,  deren 
älteste  Belege  der  Septuaginta  angehören  ^).  Nach  dem  Muster  von 
^f/dao=tv  :  Tupä^s-.v  Trpä^ai,  TiXv^aas'.v  :  TzX-qiBVj  xrXfjiiat  u.  dgl.  traten 
neben  das  -h'.v  -icf.i  des  Futurums  und  Aorists  au  Steile  der  Prä- 
sentia 7:-r]7vuvai  pvjYvuvai  -/.ataYVJva'.  solche  auf  -ooivj.  Natürlich  mit 
der  Quantität  des  Wurzelvokals,  die  dem  Futurum  und  Aorist 
eignete:  aus  xataa^S'-v  ist  mit  Sicherheit  auf  xatäeeiv  -/.atä^a'.  zurück- 
zuschließen. 

Wenn  man  nun  in  der  lebendigen  Rede  beim  Verbum  des 
Zerbrechens  stets  -ä6-  sprach  und  nicht  -a^-,  war  es  natürlich,  daß 
man  dies  beim  Lesen  des  Homertextes  auf  diesen  übertrug.  (So 
schon  Jacubsohn  Philol.  G7,  351.)  Auf  ionischem  Gebiet  wird  dies 
nicht  geschehen  sein,  weil  hier  das  Simplex  aYVuva'.  noch  im  Ge- 
brauch war,  also  auch  a^ov  mit  a  noch  üblich  sein  mochte.  Viel- 
mehr wird  man  in  dem  a^ov  und  dem  sonstigen  a?-  des  Homer- 
textes einen  diesem  aufgedrungenen  Attizismus  oder  Koinismus  zu 
sehen  haben.  —  Eine  Art  Parallele  dazu  liefert  Apollonios  Khod. 
4,  1686,  wenn  wir  daselbst  mit  Merkel  der  Überlieferung  des 
Guelferbytanus  folgen  und  s^aYslaa  st.  des  sSsa^eiaa  der  sonst 
besten  Handschrift,  des  Laurentianus,  lesen  dürfen;  s^äYsloa  mit 
langem  ä  nach  v.axaYsfoa  wäre  sehr  verständlich.  Das  Umgekehrte : 
xataYsvTO?  in  Anthol.  Planud.  187,3-). 


1)  Vgl.  über  pir,a3£iv  ^/^TTttv  Debruuner-Blass  Neutestunientl.  Uranini.  (>1. 

2)  Herodian  zu  S  521  lehrt  auch  das  Simplex  a^aco  mit  langem  a.  Daß 
dies  nicht  eine  rein  konstruierte  Form  ist ,  folgt  aus  llesychs  'zaajt  •  ■/.i-A'izzi. 
Da  die  in  öfasetv  vorliegende  Präsensbildung  erst  der  Kaiserzeit  angehört,  ander- 
seits das  Verbum  des  Zi-rbrccliens  schon  im  Attischen  des  V.  Jahrliundcrts  nur 
in  Zusammensetzung  mit  v.aTct-  vorkam,  wird  man  wohl  aiuielimen  miissen,  daß 
ein  Dichter  oder  archaisierender  Prosaist  der  Kaiserzeit  das  veraltete  Simi)lex 
wieder  aufgegriffen,  aber  nach  moderner  Weise  flektiert  habe.  Natürlich  gab  man 
diesem  vaaciv  das  lange  et  von  -/.a-ciTizvi. 


128  J.  W  a  c  k  e  r n  a  g  e  1 , 

Nachträge. 

Zu  S.  99. 

Aolischer  Herkunft  und  doch  nach  ionisch-attischer  Weise  auf 
der  Endsilbe  betont  sind  auch  axoo7](v)  (mit  ionisch-attischem  -k]!): 
nach  äxoTj,  —  aopT7]p  (Solmsen  Untersuch.  292):  nach  den  andern  auf 
-irip,  —  ©savw:  nach  den  andern  auf  -6i,  —  Ca^Xs^es?  Ca/pYjsi?: 
nach  den  andern  auf  -qq  —  Ca^]?  Ca'/jv:  oben  S.  29.  Mit  den  letzt- 
genannten vergleicht  sich  taO-sTjv  (A  38  und  sonst),  wo  Ca-  äolisch, 
aber  die  Endung  ionisch  ist. 

Zu  S.  105. 

Die  Reste  äolischer  Barytonese  in  den  zusammengesetzten 
Nomina  agentis  auf  -o?  sind  noch  umfangreicher,  als  ich  oben  an- 
nahm. Zunächst  kommt  als  Beleg  von  barytonem  -oyo?  bei  Homer 
Yat7]0)(o?  hinzu,  das  im  Akzent  den  an  sich  unzweifelhaften  äolischen 
Ursprung  besser  bewahrt  als  im  Vokalismus  (oben  S.  99).  Außer- 
halb Homers  ist  hinter  Nominalstämmen  -dyo?  als  normal  zu  be- 
trachten :  schol.  Apollon.  Rhod.  2,  965  XijJ-svYjöyov  (so  der  Guelferbyt. ; 
der  Laur.  -'^oyov)  ay.pTrjv]  Idtv  {iev  ttjv  aDVcyo[X£V7]v,  TrpoTrapo^Dtövwi;  •  lav 
Ss  TTjV  auvsyoooav  töv  Xt|X£va,  Tcapo^uiövcix;  (vgl.  Chandler  Introduction 
to  Greek  accent.-  144  §  495).  Im  übrigen  pflegen  die  vereinzelten 
Komposita  auf  -oyoc,  proparoxytoniert  zu  werden,  mit  Einschluß 
von  Spöoyo?,  wovon  Homer  t  574  SpDoyouc,  ohne  daß  der  Akzent 
bei  irgend  einem  gut  beglaubigt  wäre.  Offenbar  waren  die  mit 
Präpositionen  zusammengesetzten,  wie  svoyo?,  bei  denen  die  Pro- 
paroxytonese  gesetzmäßig  war,  maßgebend,  weil  hinter  nominalem 
Vorderglied  -oyo?  fast  immer  in  der  Form  -oöyo«;  erschien  (in  den 
attischen  Zaubertäfelchen  sogar  xatouyto?  für  xdToyo?:  Schwyzer 
Jahrbücher  1900,  255.  Rabehl  De  sermone  defixionum  Att.  31), 
es  also  für  -öyo?  keine  starke  Tradition  gab. 

Weiterhin  gehört  hieher  iTcrcöoajjiov  F  237.  X  300  -oi  A  509. 
M  440 :  Herodian  zu  A  270  dal  vdp  ttve?  xavövs(;  y.a^'  oö?  xav  svep- 
Ysia  a7]{JLa(yr]Tat  TrdvTox;  xpoTrapolDveo^at  dei  (über  Fälle  dieser  Art 
s.  unten!)  •  ixdyetai  [idvtoi  avtapu?  tö  „opvov^'  t7r7rö6a[jLOi  TpÄec" 
(A  509)  •  IvepYYjTtxöv  Yap  ov  %ai  [iv]  oTromTUTOV  xavövi  T(j)  TrpoTrapo^oTO- 
voövxt  7rpo7rapoD^Dtov/^d7].  —  Ferner  0  389  ^uotoIoc,  xd  pa  .  .  .  sxsito 
V a 6 [1  a y a  xoXXTjsvca  und  0  677  ^oatov  {iey«  vaojiayov,  womit 
Herodot  VII  89,  12  Sdpata  vau^aya  zusammengehört,  widerspricht 
der  von  Athenäus  4,  154EF  aus  offenbar  bester  grammatischer 
Quelle  stammenden  Regel  ottöte  xö  [J-dy/j  aovtt^efievov  xb  tsXo?  si?  o? 
TpsTTsi,  w?  £v  Ti])  ...  ^iXö^ta/ov  Y^^o?  (Pindar  fr.  164  Sehr.)  .  . .  ttjvi- 
xaöta  TTpoTtaposövetai  *  ottöts  Ss  Trapo^uvstai,  tö  fj.dysod'ai  p'^[xa  Tcepisys^ 


Akzentstudien  III.  129 

öx;  Iv  tq)  ÄüYjJ-ayoi;,  vaujxdyo?  usw.  Denn  obwohl  an  beiden  homeri- 
schen Stellen  Attribut  eines  Saehworts  (iiDoidv  „Speer"),  ist  vao- 
jj^yo?  doch  als  Nomen  ag.  zu  verstehen.  Herodian  zu  0  389  redet 
sich  mit  der  Bemerkung  heraus  llaipiTto?  ta  zapa  pf^jj-a  ouSstspa 
aöv^sta  [jLovoYsv^  £i?  ov  :r£paTou[jLsva  Trpojrapo^ovsiai,  yapTÖTOuiov  X^^P°~ 
Ypa^ov  axpatö'f  opov  •  outco?  va6[i,ayov  (0  677),  iva  sloo?  Söpato?  voTjö-f^ 
ev  oia'föpw  [isY^^*--  I^^ß  Komposita,  wenn  neutral  substantiviert, 
zurückgezogenen  Akzent  erhielten,  ist  durchaus  glaublich :  ich  er- 
innere auch  an  Gpuoya  Eurip.  El.  1164;  vgl.  homerisch  |A^pa  und 
Verwandtes  (KZ.  30, 297).  Aber  Homers  vao^ayov,  va6[j.aya  ist 
eben  nicht  Substantiv,  sondern  Adjektiv.  So  bleibt  die  Barytonese 
abnorm,  ist  also  äolisch.  Danach  mag  auch  die  Betonung  von 
äYysjiayot  11  272.  P  165  als  Aolismus  gelten,  obwohl  das  Vorder- 
glied nicht  nominal  ist.  —  Keine  feste  Überlieferung  gab  es,  wie 
das  schol.  A  zu  N  137  zeigt,  über  die  Betonung  des  übrigens  auch 
etymologisch  unklaren  oX'^o) oitpoyo?  „Fundes  Felsstück". 

Sichere  außerhomerische  Proparoxytona  dieser  Art  sind  nicht 
nachzuweisen.  Das  poetische  ipißpo[i.o<;  könnte  äolischer  Herkunft. 
bei  Trdvooxo?  iraix'f  opo?  gegenüber  sonst  konstantem  -Söxo?  -^öpo?  die 
Natur  des  Vordergliedes  von  Belang  sein:  aber  über  den  Akzent 
keines  dieser  Wörter  gibt  es  eine  sichere  Überlieferung.  Einzig 
TCoXuXaXo?  ist  durch  Herodian  I  233,  5  ausdrücklich  bezeugt.  Aber 
dieses  ist  den  obigen  schon  darum  nicht  vergleichbar,  weil  seinem 
HintergHede  XdXo?  kein  sog.  Wurzelverbum  zugrunde  liegt.  Immer- 
hin heißt  es  trotzdem  {j.OYtXdXo(;  (Herodian  I  233,  5).  Es  kommt 
aber  noch  Herodians  Bemerkung  hinzu,  daß  in  den  Komposita  mit 
::oXo-  gegen  sonstige  Regeln  allgemein  proparoxytoniert  werde. 
Ofienbar  zog  die  große  Mehrzahl  der  Komposita  mit  ttoXu-,  weil 
als  Possessivkomposita  proparoxytoniert,  die  wenigen  übrigen 
eigentlich  unter  eine  andere  Regel  fallenden  nach  sich.  Freilich 
heißt  es  trotzdem  zoXo'^ä'(OQ  (Herodian  I  233,  6.  10).  Bei  woXoXaXo«; 
trafen  eben  zwei  Momente  zusammen. 

Nicht  Paroxytonese,  sondern  Oxytonese  gilt  nach  einer  all- 
gemeinen, sich  an  vielen  Stämmen  bewährenden  Regel  bei  den 
nominal  zusammengesetzten  Nomina  agentis  mit  langer  Pänultima. 
Außerhalb  Homers  widersprechen  ihr,  soviel  ich  sehe,  außer  dem 
poetischen  lo^öoapoi;,  das  schon  durch  seine  Bildung  aus  allen 
Regeln  herausfällt,  und  außer  denen  auf  -apyo?,  deren  Akzent  ich 
vorläufig  nicht  zu  erklären  vermag,  bloß  attisch  xaxoöpYO?  (dies 
auch  ionisch)  und  TravoüpYO?  (natürlich  unter  Einfluß  von  xaxoöpYO? 
für  *7ravepY6'<;  eingetreten).  Das  sind  jedenfalls  Neuerungen.  Nicht 
bloß  heißt   es  (außer   in  den  possessiven   und  den   präpositionellen 

Kgl.  Ges.  d.  Wiss.    Nachrichten.     Phil-hist.  Klasse.     1914.     Heft  2.  9 


j^30  J.  W ackern agel,  Akzentstudien  III. 

Komposita)  stets  -spY^?.  und  selbst  gegen  sonstige  Regeln  aovspYo? 
ajißoXiepYÖ?.  Auch  in  der  Kontraktionsform  auf  -oopYÖ?  herrscht 
durchaus  die  Oxytonese.  In  besonderem  Gegensatz  zu  xa/oöpifo? 
steht  xaxoepYÖ?  o  54  und  zu  TiavoöpYoc  das  TcavtoopYCj)  der  Hand- 
schriften Sophokles  Ai.  445.  —  Vielleicht  sagte  man  zunächst  xaxoöpYs 
aus  *xazoepYe  mit  Vokativakzent  und  danach  TiavoöpYe  (attisch  be- 
legt z.  B.  bei  Euripides  Heraklid.  947  und  bei  Aristopbanes  Ach. 
311.  Eq.  902.  Pax  283.  Ran.  35)  und  dehnte  dies  dann  auf  das 
ganze  Paradigma  aus.  Bei  Wörtern  dieser  Bedeutung  konnte  der 
Vokativ  wohl  die  Führung  beanspruchen.  Lehrreich  für  den 
Vorrang  des  Vokativs  bei  i:.  die  in  den  Lexika  aufgeführte  Stelle 
der  Aristophanesscholien  (zu  Ran.  35)  tö  Travoöp^s  Tjixel?  [isv  [xsTpito- 
TEpov  ^a[jLEV,  'Aixtxol  Ss  s;ci  c^oopä?   ßXaa'^Tjfiia?. 

EEienach  ist  höchst  auffallend  und  nur  als  Aolismus  erklärbar 
Homers  TrtoXt^ropdo?  -ov,  beides  häufig  belegt  (Find.  Ol.  8,  35  mo- 
X'.TTÖp^ot?  SV  [td/at?).  Im  Etymol.  magn.  694,  42  ff.  (vgl.  Herodian 
II  234,  21  ff.)  wird  es  in  einer  wunderlichen  Regel  mit  spijiuxoc 
und  lepöooXoc;  zusammengestellt.  Aber  lpi[jLoxo<;  (-{loxwy  T  497.  ^F  775, 
-{löxou?  0  235)  wird  eben  auch  Aolismus  sein,  und  bpöaoXo?  ist  kein 
Nomen  verbale,  sondern  mit  obXov  zusammengesetzt. 

Auch  das  sehr  häufige  ixdepYo?  (nebst  -p^ov  -pY^)  scheint  diese 
Erklärung  zu  fordern.  Daß  das  sinnverwandte  ixTjßöXo?  nicht 
äolisiert,  sondern  der  allgemeinen  Regel  folgt,  läßt  sich  verstehen. 
Im  Unterschiede  von  exaspY©?  ist  es  bis  zu  einem  gewissen  Grrade 
lebendig  geblieben. 

Zu  S.  116. 

Den  Beispielen  für  zurückgezogenen  Akzent  im  Femininum 
auf  -la  kann  Mdxsaaa  -zza  :  MaxItY]?  (Steph.  Byz.  428,  9.  10)  bei- 
gefügt werden.  Das  Umgekehrte,  Anbequemung  an  den  Akzent 
des  Maskulinums,  außer  in  den  partizipialen  Femininen  auf  -aa, 
deren  Properispomenierung  der  von  -oia  gleichsteht,  noch  in  dp- 
Y"^aaa  (Herodian  I  250,  27).  Aber  dieses  gehört  seiner  Form  nach 
wohl  nicht  zu  ap^riq,  sondern  zu  dpYT]si<;  dpY'^?.  Das  sich  damit 
reimende  oben  angeführte  /spv^aoa  wird,  ob  nun  seine  Betonung 
lebendig  war  oder  bloß  von  den  Grammatikern  so  angesetzt  ist, 
eben  nach  a.p^'qooa  und  Ts^v^oaa  akzentuiert  sein.  So  hat  es  im 
Grunde  auszuscheiden. 


Sankt  Alexiue. 
Beiträge   zur  Textkritik   des  ältesten  französischen   Gedichts 
(Der  Aufbau.   Nachweis  von  Lücken  und  Einschiebseln.) 

Von 

Weiidelin  Foerster  iii  Bonn. 

Vorgelegt  in  der  Sitzung  vom  21.  November  1914. 

Eine  der  überraschendsten  Erscheinungen  in  der  mittelalter- 
lichen Literatur  ist  das  Schicksal  der  Alexiuslegende.  In  Byzanz 
im  IX.  Jhd.  entstanden,  kommt  sie  bald  nach  Rom,  wo  wir  sie 
im  X.  Jhd.  finden  und  unternimmt  von  da  aus  ihren  rätselhaft 
raschen  Siegeslauf  durch  die  europäischen  Länder.  Schon  in  der 
Mitte  des  XI.  Jhd.  ist  sie  der  Gegenstand  eines  altfranzösischen 
Gedichts  von  hohem  dichterischen  Wert;  es  ist  das  Werk  eines 
echten,  gottbegnadeten  Dichters,  der  den  beliebten  Stoif  in  volks- 
tümlicher Weise,  in  schlichter,  einfacher  Sprache  und  Stil  und 
ebensolchen  Versen  in  einer  Gestalt  bearbeitet  hat,  die  lebhaft  an 
die  ältesten  Chansons  de  Geste  erinnert  ^).  Der  Dichter  erzählt 
die  einzelnen  Begebenheiten  in  knapper,  fast  gedrängter  Weise, 
läßt  sich  nur  selten,    so   in   den   drei  Totenklagen,    die  den  Höhe- 


1)  Schon  Diez,  Altromanische  Sprachdenkmäler  (184G)  S.  113  betont  den 
episclien  Charakter  unseres  Gedichts:  „eine  aus  dem  Lateinischen  geschöpfte 
Legende,  aber  gleichwohl  ein  episches  Lied,  wie  sogar  die  alte  Überschrift  (ici 
cumencet  amiable  caniun  etc.)  bezeugt.''  Doch  lieißt  es  dort  cancun  espiritel 
und  so  mag  liier  canriin  olionso  gut  von  dem  versitizierten  Heiligenleben,  das  in 
der  regelmäßigen  Strofenform  dieser  Gedichtgattung  verfaßt  ist,  gebraucht  sein, 
wie  denn  der  an  kein  Epos  erinnernde  und  zum  Singen  bestimmte  Leodegar  an- 
hebt: cantumps  dels  sanz  .  .  .  cantwnps  de  s.  Lethgier. 

9* 


][32  Wendelin  Foerstei', 

punkt  der  Dichtung  darstellen,  in  breiterer  Ausführung  gehen, 
weiß  aber  stets  am  richtigen  Ort  schöne,  zum  Herzen  gehende  und 
die  Zuhörer  ergreifende  Worte  zu  treffen.  Wir  wandern  uns  daher 
nicht,  wenn  wir  dieses  älteste  Gedicht,  das  ich  im  folgenden  stets 
mit  F(ranzösisch)  bezeichne,  bald  auch  äußerlich  durch  eine  fort- 
laufende tiefgehende  Umarbeitung,  zumeist  durch  Zusätze  zu  dem 
unangetastet  gelassenen  Erbgut,  in  eine  wirkliche  Chancon  de 
Geste  umgewandelt  finden  in  der  Fassung  SM,  und  der  Chron.  Laud. 
(s.  Bouquet  E-ecueil  XIII  680  f.)  von  einem  Spielmanns  -  Vortrag 
einer  Alexiusdichtung  in  Lyon,  Mitte  des  XII.  Jhd.,  berichtet: 
Is  (Petrus  Valdus)  quadam  die  dominka  cum  dedinasset  ad  turbnm 
(juam  ante  jocidatorem  viderat  congregafam,  ex  verhis  ipsiiis  compunctus 
fuit  .  .  .  Fuit  enim  locus  narrationis  ejus  qnaliter  heatiis  Alexis  in 
domo  patris  sui  heato  fine  quievit. 

Dieses  altfranzösische  Gedicht  beruht  bekanntlich  auf  einer 
lateinischen  Quelle,  einer  prosaischen  Lebensbeschreibung,  die  in 
vielen  Hss.  erhalten  und  uns  seit  lange  bekannt  ist  durch  die 
kritische  Ausgabe  des  Jesuiten  Pinius  in  dem  großen  Bollandisten- 
werk,  den  Acta  Sanctorum  Jul.  IV,  251 — 253  (=  B).  Diese  ist 
seither  ungenau  abgedruckt  worden  von  H.  F.  Maß  mann  in  seinem 
S.  Alexius  Leben  (1843)  S.  169—171,  seiner  Vita  $8,  der  einzigen 
handlichen  Ausgabe,  nach  der  ich  daher  zitiere  (Seiten-  und  Zeilen- 
zahl) =  M.  Maßmann  druckt  ebenda  noch  zwei  andere  lateinische 
Fassungen  ab,  Sl  und  ß,  die  aber  von  B  recht  weit  abliegen.  Nach 
J.  Brauns,  Über  Quelle  und  Entwicklung  der  altfr.  Cancun  de 
s.  Alexis  (Diss.  Kiel  1884)  S.  3  soll  B  so,  wie  er  vorliegt,  nicht  die 
Quelle  von  F  sein.  Dies  hat  bereits  M,  F.  Blau,  Zur  Alexius- 
legende  (Leipziger  Diss.  1888)  mit  guten  Gründen  zurückgewiesen. 
F  beruht  auf  B. 

Seither  ist  noch  eine  neue  Fassung  der  lateinischen  Vita  be- 
kannt geworden  durch  M.  Roesler,  Die  Fassungen  der  Alexius- 
legende  (Wien  1905)  S.  118 — 155,  wo  neben  dem  griechischen  Text^) 
der  Pariser  Hs.  1604  mit  Varianten  von  897  und  1632  eine  la- 
teinische Übersetzung  desselben  nach  der  Brüsseler  Hs.  II,  992  mit 
Lesarten  von  Oxford  Bodl.  Can.  Mise.  244  und  für  das  erste 
Viertel  auch  von  Paris  Lat.  11,  104  abgedruckt  ist  (=  R  und  Gr). 
Dieser  lateinische  Text  ist  deshalb  wichtig,  weil  er  uns  einen  Ein- 
blick in  das  Entstehen  des  Bollandistentextes  gibt,  der  auf  dieselbe 
griechische  Urschrift  zurückgeht,   die  über  viele  Stellen  desselben 


1)   Zwei   andere   griechische  Fassungen   hat^M.  a.  a.  0.    S.  192 — 208   abge- 
druckt; es  sind  zwei  weitschweifige  Ausführungen   des  alten  Textes. 


Sankt  Alexius.    Beiträge  zur  Textkritik  des  ältesten  französischen  Gedichts.  133 

Auskunft  gibt.  Für  unsre  Untersuchung  freilich  ist  der  Ertrag 
«in  geringer.  —  Der  nach  Hss.  von  Monte  Casino  in  den  Mise. 
Gas.  I  (1897)  gedruckte  lateinische  Text  (=  MC)^)  gehört  zu  ß  und 
weist  einige  Reste  von  R  auf.  Die  Vorlage  des  F  ist  ein  B, 
der  an  vielleicht  vier  oder  fünf  Stellen  dem  R  und  Gr  etwas  näher 
lag.  Unsre  Vita  findet  sich  auch  im  Speculum  Historiale,  dem  Riesen- 
werk des  Dominikaners  Vincenz  von  Beauvais  (L.  18,  43iF.), 
der  eine  gute  Hs.  derselben  Familie  ausschreibt  (=  VB).  Die 
Legenda  aurea  des  Genueser  Erzbischofs  Jacobus  de  Voragine 
(c.  94  =  JV)  behandelt  den  BoUandistentext  etwas  kürzend  ziem- 
lich frei,  was  ebenso  die  Gesta  Romanorum  (c.  15  =  GR) 
tun.  Beide  haben  denselben  Fehler  [honorato  feretro  171,  13  statt 
ornato),  könnten  also  auf  eine  gemeinsame  Quelle  zurückgehen. 
Beide  sind  für  die  Textherstellung  des  B  wertlos.  Einen  ver- 
besserten Abdruck  von  B  gebe  ich  in  der  neuesten  (fünften)  Auf- 
lage meines  altfranzösischen  Übungsbuches  (1915)  in  den 
„Nachträgen."  Eine  kritische  Ausgabe  des  lateinischen  Textes 
ließe  sich  kaum  geben,  da  die  verschiedenen  Hss.  (über  sie  s.  Bibl. 
Hagiogr.  Lat.  I,  Brüssel  1898/99  S.  48  f.  Nr.  286  ff.  samt  Supple- 
menti  ed.  altera  1911,  S.  14  f.)  nur  die  Weiterentwicklung  der  an- 
fangs getreuen  lateinischen  Übersetzung  der  griechischen  Urschrift 
zeigen,  indem  die  einzelnen  Hss.  sich  durch  Umschreibung,  be- 
sonders durch  Auslassungen,  weniger  durch  Zusätze  unter  einander 
unterscheiden. 

Wenn  nun  der  französische  Dichter  seiner  Quelle  im  ganzen 
getreu  folgt,  bloß  einige  Streichungen  (und  zwar  nicht  un- 
geschickt) vornimmt ,  andererseits  sich  größerer  Zusätze  und 
Ausschmückungen  enthält,  so  behandelt  er  sie  doch  mit  einer 
Freiheit,  die  sie  zur  Besserung  des  Wortlauts  von  F  als  unge- 
eignet erscheinen  läßt,  daher  es  in  meinem  altfranzösischen  Übungs- 
buch (zuletzt  4.  Aufl.  1911)  Sp.  99.  100  heißt:  „Die  Vita  ist  für 
die  Textkonstitution  wertlos  und  wurde  hier  nicht  abgedruckt." 
So  ist  denn  auch  in  den  zahlreichen  Ausgaben,  die  F  bisher  ge- 
funden, der  lateinische  Text  zur  Textbesserung  nicht  herangezogen 
worden,  wiewohl  der  eigentlich  gut  überlieferte,  zumal  in  drei 
alten  Hss.  (von  den  späteren  Hss.  abgesehen)  erhaltene  altfran- 
zösische Text  viele  Besserungen  nötig  hätte.    Nach  K.  Hof  mann'  s 


1)  Meinem  Exemplar  fehlt  der  letzte  Halbbogen  dieser  Vita  (S.  17  ft'.j,  der 
in  der  Inhaltsangabe  auf  dem  Umschlag  als  vorhanden  angeführt  wird.  Jedei 
Versuch,  zuletzt  auch  noch  eine  direkte  Zuschrift  an  das  Kloster,  etwas  darüber 
zu  erfahren,  mißlang. 


234  Wendelin  Foerster, 

sorgfältiger  kritischer  Ausgabe  1868  (auf  den  Hss.  L  und  P  be- 
ruhend) kam  dann  die  Musterausgabe  von  Gr.  Paris  1872  (beruht 
auf  LAP  mit  Benutzung  von  SM).  Gr.  Paris,  der  den  Alexius 
in  seinen  Übungen  am  College  de  Prance  immer  und  immer  wieder 
behandelte,  lieferte  dann  noch  1885  eine  kleine  Ausgabe  des  kri- 
tischen Textes,  die  sich  wenig  von  der  vorigen  unterscheidet,  aber 
in  der  sprachlichen  Uniformierung  kleine  Neuerungen  aufweist. 
Seiner  steten  Beschäftigung  mit  F  verdanken  wir  dann  noch  eine 
neue  Textausgabe  (1903),  die  im  Text  einiges  Neue  bringt, 
(quelques  changements  .  . .  dans  les  legons  und  je  rendrai  compte  de 
ces  changentents  dans  un  prochain  artidc  de  Ja  JRomanio,  der  leider 
nicht  mehr  erschienen  ist),  dagegen  einschneidende  Neuerungen  in 
der  lautlichen  Uniformierung  aufweist,  von  denen  manche  schwere 
Bedenken  erregen.  Von  dieser  ganzen  anhaltenden  Arbeit,  die  sich 
über  mehr  als  dreißig  Jahre  hinzieht,  ist  nun  stets  einzig  und 
allein  bloß  der  Wortlaut  der  einzelnen  Verse  betroffen  worden, 
es  findet  sich  keine  einzige  Beanstandung  der  Vollständigkeit  des 
Inhalts  oder  gar  der  Unsicherheit,  geschweige  denn  Unechtheit 
einzelner  Teile  des  Gedichts.  Eine  von  M.  P.  Blau  a.  a.  0.  an^ 
genommene  Lücke  wurde  von  G.  Paris  Rom.  18  (1889)  S.  300  ab- 
gewiesen (s.  w.  u.  zu  Strofe  59)  und  ein  ganz  unmöglicher  Vers 
(475;  s.  gr.  Ausg.)  wurde  von  ihm  sogar  verteidigt  und  erklärt.  Der 
nun  folgende  Nachweis  von  einigen  Lücken  und  einer  ganzen 
Reihe  von  Interpolationen  inP  geht  in  der  Zeit  sehr  weit 
zurück,  da  ich  im  romanischen  Seminar  zu  Bonn  den  Alexius  öfter 
behandelt  habe^).  Im  Februar  1908  wurde  diese  Arbeit  schon  als 
demnächst  erscheinend  einmal  angekündigt.  Mannigfaltige,  schwere 
Hindernisse,  dann  vor  allem  die  mir  stets  wieder  aufgedrungene 
Beschäftigung  mit  Kristian  haben  das  Erscheinen  bis  jetzt,  wo 
sie  hier  weiter  ausgeführt,  vertieft  und  beträchtlich  vermehrt  vor- 
liegt, verzögert. 

Vorher  noch  eine  letzte  Bemerkung.  Es  wird  manchem  viel- 
leicht auffallen,  daß  von  all  den  von  mir  hier  entdeckten  und  be- 
handelten Dingen  weder  G.  Paris  noch  sonst  einer  der  zahlreichen 
Textbearbeiter  des  Alexius  etwas  jemals  wahrgenommen  hat.  Es 
dürfte  sich  damit  erklären,  daß  die  Textkritik  sich  bisher  aus- 
schließlich mit  dem  Wortlaut  der  einzelnen  Verse  und  ihrer  hand- 
schriftlichen Überlieferung  beschäftigt  hat.     Über  diese  so  nötige 


1)  Dabei  ist  auch  ein  ansehnlicher  Ertrag  für  die  bloße  Textkritik  des  Gedichts 
abgefallen.  Diese  textkritischen  Beiträge  sollen  den  Gegenstand  einer  späteren 
Veröffentlichung  bilden. 


Sankt  Alexius.     Beitrage  zur  Textkritik  des  ältesten  französischen  Gedichts.  135 

und  die  Grrundlage  für  jede  weitere  Forschung  bildende  Klein- 
und  Feinarbeit  ist  die  Textkritik  des  Alexius  bis  jetzt  nicht  hin- 
ausgegangen. Es  erklärt  sich  dies  psychologisch  durch  die  dabei 
nötige  stete  Konzentrierung  der  Gedanken  auf  den  Wortlaut,  wo- 
bei diese  geistige  Arbeit  die  Aufmerksamkeit  und  das  ganze  Denk- 
vermögen derart  fesselt,  daß  sie  für  andere  Sachen  meist  unempfind- 
lich und  unempfänglich  werden.  Ich  habe  dies  nur  zu  oft  zu  meinem 
Schaden  an  Kristian  erlebt.  Erst  wenn  man  mit  dem  Text  end- 
gültig fertig  geworden,  wird  der  Geist  so  frei,  daß  er  darüber  hin- 
aus die  einzelnen  Beziehungen  untersucht,  wobei  oft  merkwürdige 
Überraschungen  eintreffen.  Zudem  gar  bei  der  eindringenden  Arbeit 
im  Seminar  geht  einem  der  Sinn  für  derlei  weitere  Untersuchungen 
am  besten  auf. 


Wenn  wir  F  mit  dem  Lateinischen  vergleichen,  so  finden  wir, 
daß  F  seiner  Quelle  getreu,  aber  mit  einer  gewissen  Freiheit  folgt, 
wobei  er  sich  im  Wortlaut  an  sie  nicht  bindet.  In  schlichter, 
knapper,  durchsichtiger  Erzählung  verfolgt  F  den  Heiligen  von 
seiner  Geburt  an  bis  zu  seiner  Unterkunft  im  Hause  seines  Vaters 
(Strofe  47).  An  einzelnen  dazu  passenden  Stellen  ist  ein  warmer 
Ton  mit  Glück  angeschlagen,  einzelnes  wird  weiter  ausgeführt, 
unpassendes  und  auffälliges  ausgelassen,  so  die  3000  Diener  Euphe- 
mians  mit  ihren  goldenen  Gürteln  und  seidenen  Gewändern,  es  fehlt 
der  Name  seiner  Frau  Aglais,  ebenso  später  der  Name  des  päpstlichen 
Geheimschreibers  Ethius;  stark  gekürzt  ist  die  Jugendgeschichte, 
ausgelassen  die  Schmückung  der  Brautkammer  (dagegen  wird  die 
Zerstörung  ihres  Schmuckes  Str.  28  ausführlich  erzählt),  die  Krö- 
nung des  Bräutigams  in  der  Bunifazkirche  (es  ist  also  die  Pfarr- 
kirche Euphemians,  wie  wir  gegen  Ende  des  Gedichtes,  wo  der  Leich- 
nam des  Heiligen  hingebracht  und  dort  begraben  wird,  sehen)  u.  a. 
Mit  Strofe  48  gelangen  wir  zum  ersten  Mal  zu  einem  größeren 
Abschnitt  von  fünf  Strofen,  die  im  Latein,  fehlen. 

Str.  48:  Seine  Angehörigen  sahen  den  Alexius,  der  unerkannt 
im  Hause  seiner  Eltern  einen  Schlupfwinlvcl  zur  Unterkunft  ge- 
funden, oft,  konnten  ihn  aber  nicht  erkennen.  Er  sagte  es  ihnen 
nicht,  sie  frugen  nicht  darnach,  wer  er  sei  und  woher  er  käme. 
Str.  40:  Gar  oft  sieht  er  sie  klagen  und  weinen,  alles  um  seinet- 
willen. Er  sieht  es  und  nimmt  es  hin.  Ihm  liegt  nichts  daran 
{Liii,  n'en  est  rien  245  ist  besser  nach  L  zu  lesen),  so  ist  sein 
Sinn  auf  Gott  gewandt.  Str.  50:  Unter  der  Treppe,  wo  er  auf 
einer  Matte  liegt,  wird  er  vom  Abhub  der  Tafel  gespeist  und  lebt 


136  Wendelin  Foerster, 

in  großer  Armut.  Seine  Mutter  soll  es  nicht  erfahren,  er  liebt 
Gott  mehr  als  seine  Verwandtschaft.  Str.  51:  Von  der  Speise, 
die  er  vom  Hause  erhält,  behält  er  nur  so  viel,  um  sein  Leben  zu 
fristen ;  wenn  etwas  übrig  bleibt,  verteilt  er  es  unter  die  Pfründner. 
Er  legt  sich  keinen  Vorrat  an,  um  sich  zu  füttern,  er  gibts  den 
Ärmsten.  Str.  53:  Gern  verkehrt  er  in  der  Kirche,  und  geht  alle 
Feiertage  zum  Abendmahl.  Die  heilige  Schrift  ist  sein  Ratgeber, 
er  müsse  sich  im  Dienste  Gottes  anstrengen.  Davon  wollte  er 
durchaus  nicht  abweichen.  Dann  folgt  in  Str.  53.  54  (der  Dichter 
liebt  es,  einen  Gedanken  durch  ein  Strofenpaar  wiederzugeben, 
wofür  viele  Teile  des  Gedichtes  sichere  Beispiele  liefern,  und  eine  oder 
zwei  Schlußzeilen  bilden  dann  meist  den  Übergang  zur  folgenden 
Strofe;  man  vergleicht  dies  Vorgehen  unwillkürlich  mit  den  „Re- 
petitionsstrofen")  die  unwürdige,  schmähliche  Behandlung,  die  ihm 
die  Dienerschaft  seines  Vaters  angedeihen  läßt  und  die  er  um 
Gottes  Willen  erträgt,  wobei  er  für  die  Rohlinge  betet. 

Lat.  B  hat  nach  Maßmann  169,  16:  Et  deputato  ei  ministro 
jussit  eum  recipi  et  facere  ei  grahatum  in  atrio  domus  suae  (=  Z.  226 
bis  235)  orationibus  coniimiis  jejimiisque  et  vigiliis  indefessus,  was 
verdorben  sein  muß.  Und  wirklich  die  Bollandisten  schieben  nach 
domus  suae  noch  ein:  id  infrans  et  exiens  videret  eum,  praecipiens  ut 
de  mensa  ejus  pasceretur.  Susceptas  autem  perseverabat  in  austeritate 
vitae  suae,  was  ebenso  MC  und  VB  hatten,  und  sicher  ursprüng- 
lich ist,  M  aber  übersprungen  hat. 

Wie  man  sieht,  enthält  dieser  Satz  alle  Elemente  des  franz. 
Plus.  Der  Vater  läßt  den  Fremdling  so  unterbringen,  daß  er  ihn 
beim  Ein-  und  Ausgehen  stets  sehen  kann.  —  Dies  benutzt  P, 
um  umgekehrt  die  Wirkung,  die  dies  auf  den  Alexius  haben  mußte, 
zu  schildern  (Str.  48.  49)^).  In  Str.  50  erinnert  schon  der  Wort- 
laut Z.  247 :  Ihiec  palst  Vom  dcl  relief  de  la  table  an  das  Lat. : 
de  mensa  ejus  pasceretur.  Str.  51  ist  reiner  Zusatz  in  F  und 
zwar  Wiederholung  eines  schon  gebrauchten  Motivs,  s.  Str.  20, 
Z.  99.  100:  provendiers.  Z.  263  erinnert  auch  an  jenen  Abschnitt 
(vgl.  Z.  124).  Wenn  wir  die  an  sich  überflüssige  Strofe  als  echt 
zulassen,  so  geschieht  es  besonders  wegen  der  Z.  254:  N'en  fait 
musjode,  über  welches  seltenere  Wert  mein  Exkurs  Zs.  32,  445 ff. 
einzusehen  ist  und  das  durch  seine  Volkstümlichkeit  die  Strofe 
schützt.  Str.  52  a.  b  entspricht  dem  Latein  und  c.  d.  e  ist  Zusatz 
des  Dichters.  — 


1)  Dasselbe  Motiv  nochmals  verwertet  Str.  68. 


Sankt  Alexius.    Beiträge  zur  Textkritik  des  ältesten  französischen  Gedichts.  137 

Die  Erzählung  geht  jetzt  in  knapper  Fassung  weiter :  Str.  54 : 
Verhöhnung  des  Alexius  durch  die  Dienerschaft.  Str.  55 :  Er  er- 
duldet dies  17  Jahre  lang.  Str.  56:  Vierunddreißig  Jahre  (alios 
decem  et  Septem  annos  B  169, 23)  dauert  dies,  bis  er  sein  Ende 
kommen  sieht.  Str.  57:  Er  läßt  sich  durch  seinen  Diener  Schreib- 
zeug holen  und  verfaßt  ein  Schreiben  mit  seiner  Lebensbeschrei- 
bung. Str.  58:  Er  verbirgt  es  vor  allen,  sein  Ende  naht  —  ent- 
sprechend dem  Latein. 

Es  folgt  Str.  59 ;  sie  entspricht  B  169,  30,  wobei  in  F  [volens 
Dcus  nianifestare  cerfamen  atque  victoriam  ejus,  dominica  die  jjost 
missarum  solemnia  completa]  vox  caelitus  insonuit  in  sanctuario  dicens: 
ausgelassen  ist ;  in  F  heißt  es  allgemein  Z.  291 :  En  la  semaine 
giie  il  s'en  dut  aler,  dann  folgt  Z.  292 f.:  Vinf  ime  vois  treis  fcis 
en  la  citet  Fors  del  sacraire,  par  comundement  De,  Qui  ses  fedeils  i 
a  toz  env'ie.z.  Preste  ^)  est  Ja  glorie  que  il  U  vuelt  doner  und  es  folgt 
unmittelbar  mit  Str.  60:  A  Valtre  feis  lor  fait  altre  somonse,  wäh- 
rend im  Lateinischen  diese  erste  Stimme  im  Wortlaut  zitiert 
wird:  ^Venite  ad  me  omnes  qui  laboratis  et  onerati  estls  et  ego  vos 
reßciam^  (die  bekannte  Bibelstelle  Matth.  11,28).  Qua  voce  audita 
nimio  tiniore  territi  ceciderunt  omnes  in  facies  saas  clamantes  ,Kyrie 
eleison'.  Itermn  secundo  vox  facta  est  dicens:  —  Es  fehlt  also  1)  die 
•durch  die  Stimme  zu  machende  Mitteilung  oder  Aufforderung; 
denn  eine  solche  (somonse)  war  es  nach  Z.  296:  y^altre  somonse^, 
und  es  fehlt  ebenso  2)  die  unausbleibliche  Wirkung  dieser  Auf- 
forderung. Man  sehe  sich  z.  B.  die  Wirkung  einer  anderen,  gleich- 
artigen Stimme  in  Str.  37  (Z.  184.  185)  an. 

Der  erste,  der  dies  wahrnahm,  M.  F.  Blau  a.  a.  0.,  nahm  hier 
eine  Lücke  an,  gegen  die  sich  G.  Paris  Rom.  18  (1889)  300  mit  dem 
Einwand  aussprach,  eine  solche  bestehe  nicht,  da  ja  Z.  294:  Qui 
ses  fedeils  i  a  toz  cnv'ier  eben  diese  vermißte  Aufforderung  ent- 
halte. Dem  wird  kaum  Jemand  zustimmen,  der  sich  den  weiteren 
Verlauf  ansieht,  wie  Str.  60  die  zweite  Stimme,  sich  mit  dem  Latein 
deckend,  wenn  auch  in  indirekter  Rede  angeführt  wird  und  wie 
endlich  in  Str.  63  die  dritte  Stimme  wieder  ebenso,  diesmal  selbst  im 
Wortlaut  mit  dem  Latein  übereinstimmend,  als  direkte  Rede  im 
Text  erscheint.    Dem  gegenüber  fehlt  bei  der  ersten  Stimme  über- 


1)  So  muß  mit  K.  Ilofmann  gelesen  werden;  alle  iibrit,'cn  Herausgeber,  dar- 
unter auch  ü.  Paris  in  seinen  drei  Ausgaben  geben  das  ungrammatikalische  Prest, 
das  aber  nur  Adjektiv  sein  kann  und  mit  dem  fem.  gloire  unbedingt  überein- 
stimmen muß. 


138  Wencleliu  Fo  er  ster, 

liaxipt  der  Inhalt  der  Aufforderung^).  Man  vermißt  ferner  die 
Wirkung  der  ersten  Stimme,  da  es  doch  allgemein  auffallen  mußte, 
wenn  plötzlich  eine  aus  der  Kirche  kommende  Stimme  in  ganz 
Rom  auf  Gottes  Gebot  etwas  verkündet.  Vgl.  damit  die  Wirkung 
der  zweiten  Stimme  in  F  Z.  300.  Es  muß  also  der  Ausfall 
einer  Strofe  59a  angenommen  werden,  deren  fünf  Zeilen 
kaum  ausreichen,  um  all  das  im  Latein  stehende  (Inhalt  der  Rede 
und  ihre  Wirkung)  in  sie  hineinzuzwängen. 

Die  Strofe  60  gibt  das  Latein  ungenau  wieder  und  zwar  zum 
großen  Nachteil  von  F.  Zwar  entspricht  Z.  297:  Qae  Vorne  Den 
quiergent  =  169,  35 :  Quaerite  homiiieni  Dei ,  auch  die  folgende 
Zeile  298 :  Si  U  depfient  qne  Ja  cites  ne  fonde  Ne  ne  perissenf  la 
gens  qui  ens  fregondent  d.  h.  also,  ,sie  sollen  ihn,  den  Mann  Gottes, 
bitten,  daß  die  Stadt  Rom  nicht  zugrunde  gehe  und  die  Ein- 
wohner nicht  umkommen'  kann  man  noch  als  Wiedergabe  des  Latein, 
denken  ==  169, 80  ut  ortt  pro  Roma,  nämlich  Alexius,  der  Mann 
Gottes,  soll  Fürbitter  für  Rom  sein.  Es  droht  also  der  Stadt 
eine  Gefahr,  und  der  Gesuchte  soll  die  Gewalt  haben,  dies  durch 
seine  Fürbitte  zu  verhüten.  Das  ganze  ist  recht  dunkel.  Die 
Strofe  endet  dann  300:  Q,ui  Vont  odif,  remainent  eii  grant  dote 
mit  der  Wirkung  dieser  Stimme,  der  im  Latein  nichts  entspricht. 
Offenbar  stammt  sie  aus  169,  33.  34  (großer  Schrecken  als  Wirkung, 
der  ersten  Stimme) ,  ist  also  in  F  an  eine  spätere  Stelle  ge- 
raten, und  da  sie  wohl,  dem  Lateinischen  entsprechend,  in  der 
folgenden  Str.  59  a  schon  gestanden  haben  wird,  hier  wiederholt, 
da  doch  die  geheimnisvolle  Stimme  auch  das  zweite  Mal  ihre 
Wirkung  ausüben  mußte.  Aber  nicht  genug  —  in  der  folgenden 
Strofe  61  wird  die  Wirkung  dieser  zweiten  Stimme  nochmals,  und 
diesmal  mit  den  stärksten  Farben  aufgetragen:  Z.  803—305  d'icde 


1)  In  der  großen  Ausgabe  (1873)  steht,  der  in  der  Rom.  a.a.O.  angegebenen 
Auffassung  gemäß,  nach  294  ein  Punkt.  Die  folg.  Zeile  295  ist  dann,  wie  der 
Sinn  lehrt,  eine  teilnahmsvolle  Äußerung  des  Dichtei's,  der  seine  Ansicht  zur 
Sache  äußert.  Er  tut  dies  noch  in  ähnlicher  Weise  335 :  E  reis  Celeste,  tu  nos  i 
fai  venir,  500 :  Com  felix  eil  qui  par  fei  Von&rerent  (vgl.  570),  545 :  Bien  puet 
Uez  estre  qui  si  est  aJoez,  570:  Felix  li  lous  ou  ses  sainz  cors  herberget  (vgl. 
500)  und  610:  Ne  vos  sai  dire  com  lor  leece  est  grande,  falls  die  Strofe  echt  ist, 
was  sehr  unwahrscheinlich  ist  (s.  w.  u.).  In  der  zweiten  Ausgabe  (1885)  aber, 
und  ebenso  in  der  letzten,  der  dritten  (1903),  steht  nach  294  statt  des  Punktes 
ein  Doppelpunkt.  Es  könnte  mithin  so  aussehen,  als  wenn  er  seine  Ansicht  ge- 
ändert hätte  und  jetzt  die  Zeile  295  als  Inhalt  dieser  somonse  betrachtete.  Dies 
ist  jedoch  kaum  der  Fall,  da  er  bei  direkter  Rede  stets  Gänsefüßchen  setzt,  die 
hier  fehlen,  daher  der  Doppelpunkt  nur  allgemein  eine  nähere  Beziehung  zwischen 
294  und  295  bezeichnen  mag. 


Sankt  Alexius.     Beiträge  zur  Textkritik  des  ältesten  französischen  Gedichts.  139 

chose  Qu'il  ont  odüle  (die  2.  Stimme),  qui  molt  Ics  desconf ortet. 
Ne  (juardent  Vore  qne  terre  les  er,c1odet.  Das  ist  denn  doch  des 
guten  zu  viel,  umso  mehr  da  im  Latein,  überhaupt  nichts  ähnliches 
steht.  Die  nochmalige  Wiederholung  dieser  Wirkung  ist  also  auf 
jeden  Fall  überflüssig.  Aber  das  Latein,  selbst  ist  an  der  be- 
treffenden Stelle  unverständlich;  denn  nach  ut  oret  pro  Roma 
heißt  es  vreiter  169,  35.  36:  ülucescente  enim  die  pnrasceue  Deo 
spiritum  reddidit.  Et  timc  egressi  quaesierunt  euni  et  non  inve- 
nientes  congregati  sunt  die  parasceue  omnes  ad  ecclesiam  implorantes 
Dei  clementiam^  iit  ostenderet  eis  iihi  esset  homo  Dei.  Man  sieht 
sofort,  daß  der  Satz:  illurescenfe  enini  die  parasceue  Deo  spiritum 
r  e  d  d  i  d  i  t  die  Erzählung  unterbricht.  Die  Erzählung  vom  Tod 
des  Heiligen  ist  hier  ganz  unpassend;  denn  nach  der  Stimme 
td  oret  pro  Roma  folgt  richtiges  Et  tunc  egressi  quaesierunt  eum. 
Man  lese  femer  nach  und  wird  finden,  daß  der  Tod  erst  im  fol- 
genden, sechs  Strofen  später,  erfolgt  in  Z.  332:  Desseivret  Vaneme 
dei  cors  Saint  AJexifi.  Man  möchte  daher  diesen  störenden  Zwischen- 
satz einfach  hinauswerfen.  Allein  die  Erwähnung  desselben 
Freitags  im  folgenden  (169,38)  und  zwar  im  Anschluß  an  den 
Freitag  in  dem  störenden  Sätzchen  zeigt  mit  Sicherheit  an,  daß 
zwischen  beiden  eine  nahe  Beziehung  steht,  das  Sätzchen  also 
nicht  eingeschoben  sein  kann,  wozu  obendrein  keine  Veranlassung 
vorlag.  Mir  fiel  daher  ein,  es  als  den  weiteren  Wortlaut  der  zweiten 
Stimme  aufzufassen,  was  mit  der  geringen  Änderung  von  reddidit 
in  reddct  sich  leicht  und  sicher  ausführen  läßt:  ,der  Mann  soll 
für  Rom  beten;  (denn)  am  Morgen  des  Freitags  wird  er  seinen 
Geist  dem  Herrn  zurückgeben'.  Dann  paßt  das  folgende  ohne 
weiteres :  jSie  traten  aus  der  Kirche,  suchten  und  fanden  ihn  nicht 
(und  gingen  nach  Hause);  (aber)  am  nächsten  Freitag  versammelten 
sie  sich  alle  in  der  Kirche  (es  ist  die  Pfarrkirche  des  Alexius)  und 
flehten  Gott  an,  er  möge  ihnen  zeigen,  wo  der  Mann  Gottes  sei'. 
Im  Lateinischen  folgt  dann  die  dritte  Stimme :  , Sucht  ihn  im  Hause 
Euphemians!',  worauf  sich  alle  'dorthin  begeben.  Alles  stimmt. 
Dabei  harrt  unser  noch  eine  Überraschung.  MC  und  VB  lesen 
ebenfalls  reddct^  daher  ich  ohne  weiteres  annahm,  dies  müsse  die 
ursprüngliche  Lesung  sein,  die  dann  ein  Schreiber  mißverstanden 
und  verdorben  hat.  Die  Hss.'  von  MC  und  die  von  VB  benutzte 
hätten  also  die  ursprüngliche  Lesung  bewahrt  und  man  wundert 
sich  nur,  daß  keine  der  von  den  Bollandisten  benutzten  Hss.  diese 
Variante  aufweist.  Ebenso  hat  S  174,  5:  die  autem  parasceue  c 
corpore  eyredietur. 

Nun  haben  wir,  für  den  Fall,  daß  das  lateinische  B  Schwierig- 


J40  Wendeli  n  Foerster, 

keiten  macht,  ein  sicheres  Mittel,  die  Urspriinglichkeit  dieses  Textes 
zu  prüfen,  wenn  wir  R  und  dann  Gr  heranziehen.  R  S.  140  lautet 
also:  Quaerite  homincm  Dei  iit  oret  pro  Roma  =  B.  Und  jetzt 
folgt  aber  zu  unserm  Verdruß  genau  derselbe  störende  Satz :  Fost 
haec  (Var.  Quin)  luscente  (wohl  Schreib-  oder  Druckfehler  für  In- 
cescente)  die  parasceue  exiit  sanctus  Alexis  a  corpore,  äomino  susci- 
piente  animam  ejus  in  pace.  Vespere  autem  die  Jovis  (Var.  quinta 
f'eria)  ahierunt  omnes  iit  ostenderent  se  homini  ei  Dei  (Var.  ut  sci- 
renf  giiis  esset  in  domo  Dei)  et  facta  est  vox  (Var.  Tertio  enim  vox 
facta  est)  dicens:  Quia  in  domo  Eafimiani  est  corpus  (ejus  Zusatz 
Var.).  Die  Erzählung  ist  ebenso  unverständlich  wie  B,  wird 
noch  verzwickter  durch  die  Bemerkung,  daß  das  Volk  am  Abend 
des  Donnerstags  fortging  (in  die  Kirche),  um  endlich  den  Ge- 
suchten zu  finden.  Es  kann  nur  der  Donnerstag  vor  dem  Frei- 
tag seines  Todes  gemeint  sein;  denn  sonst  wäre  sein  Tod  im 
Hause  Euphemians  eine  Woche  lang  unbemerkt  geblieben,  was 
einfach  unmöglich  ist.  Man  weiß  nur  nicht,  woher  das  Volk  er- 
fahren hat,  daß  der  Mann  Freitag  sterben  wird,  daher  sie  in 
der  Vigilie  hinpilgern  —  wer  hat  es  ihnen  verraten?  Wie  man 
sieht,  alles  würde  klar,  wenn  das  Sätzchen:  illucescente  bis 
»-ecWe^  (meine  Konjektur)  zum  Wortlaut  der  zweiten  Stimme 
gehörte. 

Wir  wenden  uns  also  zur  letzten  Instanz,  dem  griechischen 
Text,  der  S.  140  also  lautet:  „2;»/Ttj(5aTf  xov  äv&QCJTtov  rof)  dsov, 
iva  sv^BxaL  xfj  'Pä^?]  xal  Jidvti  tc5  Akc5  xal  di^  avzov  6v0tad^ti6stai,, 
ön  diaq)aivov6Y}g  naQadxsvfis  a^SQ^^taL  ix  rov  öafiatog  a^rov." 
(Maßmann  ^  205,  25  ebenso:  Jtat  evi,sTiu  xfi  'Pa^rj  xal  de  avxbv 
ovx  (!)  aya<3SL6d^'r]6Ex(XL  ^).  xaxä  yccQ  tj)v  7ta^cc6x6vi)v  .  .  .  xov  öG)(iaxo5 
avxov  Bi,BQ%£xai).  Kai  xfi  Tca^nxrj  söTtegccg  6vvr}d-Q0L6d-i]öccv  anavxss 
iv  TCO  vaä  xov  ccyCov  xal  xoQvcpaCov  djtoöxöXov  Ilhgov,  alxovvxsg  xov 
d'sbv  xov  anoxttlvcp^fivaL  avrotg  xov  av&QcoJCov  xov  dsov.  Kai  sv^o- 
nävav  avxäv  iysi'sxo  näliv  (pcovii  dogdxcog  Xayovöa'  „"Ort  sig  xov 
olxov  Evq)r,^ucvov  mxiv  6  avd^Qcojtog"'  u.  s.  f.  Alles  stimmt  mit  dem 
Latein  überein,  bloß  statt  des  sinnlosen  exiit  (=  reddidit  der  Bollan- 
disten)  steht  dort  i^sQxaxai,  also  ein  im  Sinne  des  Futurs  ge- 
brauchtes Präsens,  so  daß  rcddet  der  Hss.  von  MC  und  des  VB 
doch  ursprünglich  sein  dürfte  und  auf  eine  ältere,  ursprünglichere 
Hss.-Familie   der  Vita    zurückgehen   wird.     Es   stand   dort   zuerst 


1)  Das  Wort  ist  dunkel  und  wohl  verdorben.  Und  avaza&ilafrai  von  R  ? 
Nach  dem  spätgriecbischen  Wörterbuch  von  SotpoKlijs  ist  unpersönliches  aweattiTH 
=  lat.  constat.     Aber  wober  das  Passiv  V 


Sankt  Alexius.     Beiträge  zur  Textkritik  des  ältesten  französischen  Gedichts.  141 

reddit  im  Futursinn  =  Gr,  das  ein  Schreiber  mit  reddklit  wiedergab. 
Ebenso  wird  in  R  das  ursprüngliclie  exit  später  in  exiit  geändert 
worden  sein.  Jedenfalls  gehört  das  hier  behandelte  Sätzchen 
noch  znm  Wortlaut  der  zweiten  Stimme.  So  wird  klar,  warum 
das  Volk  sich  in  der  Vigilie  des  Freitags  in  der  Kirche,  wo  die 
Stimme  unsichtbar  erscholl,  in  Erwartung  der  Dinge  versammelt, 
man  versteht  auch,  warum  der  Papst  und  die  zwei  Kaiser  sich 
dazu  dort  einfinden.  —  Diese  Kirche,  um  auch  dies  zu  erledigen, 
ist  in  Gr  richtig  die  Peterskirche,  nicht  die  Pfarrkirche  des  Eu- 
phemian,  das  die  Bonifazkirche  ist  —  nur  so  begreift  sich  das 
Erscheinen  und  Eingreifen  des  Papstes  und  der  zwei  Kaiser,  das 
in  R  =  Gr  richtigerweise  bereits  169, 31  am  Sonntag,  wo  die 
erste  Stimme  in  der  Kirche  erschallt,  stattfindet,  was  in  B  zum 
Schaden  der  Verständlichkeit  der  Erzählung  ausgelassen  ist,  da 
dies  Triumvirat  doch  einmal  erwähnt  werden  muß,  was  an  einer 
unpassenden  Stelle  geschieht  169,  44fi:\  Wie  man  sieht,  ist  B  in 
seiner  Entwicklung  aus  Gr  in  diesem  Teil  übel  zugerichtet  worden. 

Übrigens  wird  der  Tod  des  Heiligen  in  Gr  nicht  besonders  er- 
wähnt. Wir  erfahren  ihn  nur  dadurch  (S.  144),  daß  Euphemian  an 
das  Lager  des  Gastes  tritt,  ihn  anspricht,  und  als  er  nicht  gehört 
wird,  sein  Antlitz  enthüllt,  das  wie  ein  Engelsantlitz  leuchtet. 

Was  hatte  nun  F  in  seiner  Quelle  vor  sich?  Es  kann  kein 
Zweifel  sein,  daß  da  reddet  gestanden  haben  muß,  weil,  wie  schon  oben 
gesagt,  der  Heilige  erst  sechs  Strofen  weiter  (Z.  332)  und  zwar  in 
Gegenwart  des  Triumvirats  stirbt.  In  P  fehlt  aber  der  Freitag 
von  B  und  daher  noch  mehr  seine  Vigilie  von  R  und  Gr  —  sollte  F 
das  griechische  Wort  nicht  gekannt  und  deshalb  ausgelassen  haben? 
Jedenfalls  hat  die  Verständlichkeit  der  Erzählung  darunter  schwer 
gelitten.  Denn  jetzt  soll  das  Erscheinen  des  Triumvirats  erklärt 
werden,  das  in  Gr  wohl  begründet  ist,  während  es  im  latein.  B 
bereits  unverständlich  ist. 

Das  Gedicht  fährt  nun,  als  Folge  der  zweiten  Stimme,  mit 
Str.  (j1  also  fort :  Papst  war  damals  der  heilige  Innocenz.  Zu  ihm 
lief  Arm  und  Reich  und  bat  um  Rat  in  dieser  Sache,  die  sie  eben 
gehört  und  die  sie  sehr  beunruhigt.  Sie  fürchten,  nächstens  von 
der  Erde  verschlungen  zu  werden  (vgl.  Z.  298  quc  la  cite.v  ne 
fonde).  —  Im  Latein  steht  kein  Wort  davon.  Wie  kommt  aber 
der  Papst  auf  einmal  in  die  Geschichte?  Es  liegt  keine  Veran- 
lassung zu  seinem  Erscheinen  vor.  Wäre  die  Stimme  in  seiner 
Kirche,  also  der  Peterskirche  wie  in  Gr  erschollen,  dann  wäre  alles 
klar;  aber  Z.  293  heißt  es  bloß  sncrairc,  ohne  jede  nähere  Bezeich- 
nung, und  im  weitern  Gedicht  kommt  diese  auch  nicht  vor,  sondern 


]^42  Wendelin  Foerstcr, 

einzig  die  Bonifazkirche  im  Pfarrsprengel  Euphemians,  die  im 
Latein,  im  Eingang  der  Erzählung  bereits  als  solche  erscheint. 
Nun  kann  man  es  sich  im  schlimmsten  Fall  vielleicht  so  erklären, 
daß  das  Volk  in  seiner  Unkenntnis  und  Angst  sich  in  dieser  re- 
ligiösen Angelegenheit  an  sein  geistiges  Oberhaupt,  den  Papst,  mit 
der  Bitte  um  Rat  wendet.  Sehen  wir  vorläufig  zu,  was  F  in  der 
Folge  erzählt. 

Str.  63:  ,Der  Papst  und  die  zwei  Kaiser  und  das  gesamte 
Volk  flehen  zu  Gott,  daß  er  sie  berate  betreff  dieses  heiligen 
Mannes,  durch  den  sie  gerettet  werden  sollen'. 

Die  Strofe  ist  ohne  jeden  Zusammenhang  mit  der  voraus- 
gehenden Str.  61.  Irgend  eine  Folge  der  Bitte  an  den  Papst 
wird  nicht  erzählt.  Hat  er  also  ihre  Bitte  überhört?  und  warum? 
Es  ist  doch  seine  Pflicht,  sich  seiner  Gemeinde  anzunehmen.  Und 
was  sollen  auf  einmal  die  zwei  Kaiser  da,  zudem  mit  dem  eben 
in  Str.  61  allein  genannten  Papst?  Zuerst,  wie  erfahren  die  Kaiser 
die  Stimme?  Dann,  wie  kommen  sie  mit  dem  Papst  zusammen? 
Wenn  man  die  Str.  61  ausläßt,  fügt  sich  die  Str.  62  gut  in  die 
Erzählung,  sie  schließt  sieh  dann  an  Str.  60  genau  so  an,  wie  die 
Str.  61,  d.  h.  eine  der  beiden  Strofen  ist  überflüssig ,  sie  deckt 
sich  durchaus  mit  der  andern.  Und  welche  der  beiden  Strofen 
hat  dann  zu  weichen?  i)ie  Str.  61  fehlt,  wie  schon  gesagt,  im 
Latein.  Die  Str.  62  findet  dort  eine  Entsprechung,  wenn  auch 
nicht  an  dieser  Stelle.  In  B  erscheint  das  Triumvirat  erst  nach 
der  dritten  Stimme,  also  nach  Str.  65.  Es  heißt  dort  169,45: 
Tunc  Imperatores  Arcadius  et  Honorius,  qni  eodem  tempore  regehant 
Romanimi  bnperium  ^),  una  cum  Pontißce  Innocentio  coeperant  ire  in 
domum  Eupkemiam.  Wie  der  erklärende  Relativsatz  lehrt,  werden 
auch  in  B  die  drei  hier  den  Lesern  zum  ersten  Mal  vorgestellt, 
während  sie  in  Gr  schon  früher  S.  139  vorkamen  und  ihr  Er- 
scheinen dort  wohl  begründet  ist.  Ergebnis :  Zuerst  fleht  das  Volk 
den  Papst  an,  er  solle  sie  beraten,  und  gleich  darauf  flehen  Papst 
und  Kaiser  und  Volk,  Gott  möge  sie  beraten.  —  Wie  hat  sich 
doch  alles  auf  einmal  geändert!  An  Stelle  der  bisherigen  ein- 
fachen, durchsichtigen  und  klaren  Erzählung  befinden  wir  uns  auf 
einmal  in  einer  unklaren  und  unverständlichen  Sachlage. 

Die  Str.  63  bringt  dann  die  Lösung  durch  die  dritte  Stimme : 
, Sucht    ihn    im    Hause    Euphemians!'      Eingeleitet    wird    es    mit 


1)  Dies  steht  im  Widersprucli  mit  167,  2  in  palatio  Imperatwis,  wo  also  im 
Eingang  der  Erzählung  nur  ein  Kaiser  in  Rom  herrscht.  Derselbe  Widerspruch 
in  F;  man  vgl.  Z.  35:  l'empereor  mit  unserer  Stelle  (Z.  306). 


Sankt  Alexius.     Beiträge  ziu-  Textkritik  des  ältesten  französischcu  Gedichts.  143 

Z.  311.  312:  Qo  li  cicpr'ient .  Ja  soiie  liietet ,  Que  lor  cnseint  ouJ 
puissrnt  recovrcr.  Worauf  bezieht  sich  U  311?  Da  Str.  62  vor- 
ausgeht, bezieht  es  sich  notwendig  nur  auf  Ben  Z.  309.  Sie  flehen 
also  Gott  an.  er  möge  vermöge  seiner  piet(d  ihnen  den  Aufenthalt 
des  Heiligen  verraten.  Würde  die  Str.  62  folgen,  so  bezöge  sich 
li  auf  den  Papst,  was  wenig  passend  ist.  Freilich  erregi:  der 
Ausdruck  Z.  311  la  soue  jiietet  einiges  Bedenken.  Das  Wort  ist 
ein  Latinismus,  ein  kirchliches  Vokabel,  und  bedeutet,  dem  Latein 
entsprechend,  eher  eine  menschliche  Eigenschaft:  .Pflicht- 
gefühl', jFrömmigkeit',  ,Kinderliebe',  ,Liebe  zu  den  Angehörigen', 
und  wird  erst  in  späterer  Zeit  zuweilen  mit  pitic  .Mitleid'  zu- 
sammengeworfen. Wenn  wir  uns  die  ältere  Passion  ansehen,  so 
kommt  dort  das  Wort  viermal  vor:  200.  308.  512  reimt  es  mit  ie, 
ist  also,  wie  auch  der  Sinn  lehrt,  unser  pitie,  nur  105  reimt  es 
mit  f",  ist  aber  auch  hier  bloß  zweisilbig  und  seine  Bedeutung 
zwar  nicht  ,Mitleid',  aber  doch  allgemein  ,G-üte'.  Unser  Gedicht 
scheidet  scharf  zwischen  liiHe  (unsere  Stelle)  und  pitie  Z.  440 
, Mitleid'.  Auf  Gott  bezogen,  ist  sein  Vorkommen  hier  wohl  un- 
gewöhnlich, aber  doch  verständlich. 

Da  nun  die  Str.  61  im  Lateinischen  fehlt,  sie  auch  dem  Zu- 
sammenhang nach  unverständlich  und  dunkel  ist,  zudem  ein  Doppel- 
gänger von  62,  so  dürfte  sie  wohl  als  späteres  Ein- 
schiebsel auszuscheiden  sein.  Denn  Str.  62  ist  durch  das 
Latein  und  die  Notwendigkeit,  das  Triumvirat  endlich  in  die  Er- 
zählung einzuführen,  gestützt.  Z.  311  nimmt  zudem  mit  ihrem 
depr'ient  das  depfient  von  Z.  309  wieder  auf.  Aber  als  sehr  auf- 
fällig muß  es  erscheinen,  daß  die  zwei  Schlußzeilen  der  Strofe  62, 
die  Zeilen  309.  310  vier  Strofen  später  sich  genau  im  selben 
Wortlaut  wiederfinden:  Z.  329.  330.  Eine  zweite  Auffälligkeit, 
daß  diese  beiden  Strofen  62  und  Str.  66  genau  mit  demselben  Vers 
beginnen:  Li  apostolic.s  et  li  empereor,  was  übrigens  Str.  72  Z.  356 
noch  einmal  geschieht. 

So  sehr  also  die  Str.  62  hier  notwendig  ist,  so  verdächtig  er- 
scheint sie  andrerseits  in  mehrfacher  Hinsicht.  Ich  werde  bei  der 
Besprechung  der  Str.  66  noch  darauf  zurückkommen  müssen. 

Um  nun  mit  Str.  63  endgültig  aufzuräumen,  sei  noch  bemerkt, 
man  vermißt  Z.  313  bei  Vint  unc  roiz  (die  dritte)  die  Mitteilung, 
w  0  diese  Stimme  ertönt  ist.  Es  kann  nur  dasselbe  sacnürc  Z.  293 
gemeint  sein,  wo  die  erste  Stimme  sich  hören  ließ.  Dies  gilt  auch 
für  Str.  62,  wo  das  Triumvirat  gleichfalls  in  dieser  Kirche  betend 
gedacht  werden  muß.  Lauter  Dunkelheiten  in  der  Erzählung.  Im 
Französischen  wird  es  nicht  besser. 


144  Wendelin  Foerster, 

Das  Str ofenpaar  64.  65  entspricht  zwar  dem  Latein.  169,  40 ff., 
die  Z.  316:  Tuit  s'en  retornent  sor  dan  Euphemien  sogar  wört- 
lich: Conversique  ad  Euphemianum,  aber  sonst  leidet  es  an  mehr- 
facher Unklarheit.  .Alle  (Papst,  Kaiserpaar,  Volk)  wenden  sich 
an  Herrn  Euphemian.  Einige  {Alquant  7i.  317)  überhäufen  ihn  so- 
gar mit  Vorwürfen,  daß  er  ihnen,  dem  ganzen  Volk,  den  Aufent- 
halt eines  solchen  Mannes  verheimlicht  habe.  Er  verteidigt  sich 
wie  Jemand,  der  nichts  davon  weiß.  Aber  sie  glaubten  ihm  nicht 
und  zogen  nach  seiner  Wohnung.  Er  geht  voraus,  das  Haus  her- 
zurichten. Dringend  fragt  er  alle  seine  Diener  aus,  sie  antworten, 
keiner  von  ihnen  wisse  etwas'.  Man  muß  vorerst  erraten,  daß 
Euphemian  mit  allen  andern  gleichfalls  in  derselben  Kirche  sich 
befindet.  Alle  wenden  sich  dann  an  ihn  um  Auskunft.  Einige 
sogar  überhäufen  ihn  mit  Vorwürfen,  glauben  seiner  Versicherung 
nicht  und  ziehen  nach  seinem  Hause  =  al  herbere  sovt  alet. 
Irgend  ein  Subjekt  steht  nicht  dabei;  nach  dem  Vorausgehenden 
kann  es  sich  nur  auf  die  alquant  317  beziehen.  Aber  das  Folgende 
lehrt,  daß  es  sich  auf  alle  (Papst,  Kaiser  und  Volk)  bezieht,  was 
bei  einem  Sätzchen,  wo  ein  so  mächtiges  Subjekt  nicht  einmal 
durch  il,  oder  wie  sonst  immer  durch  tuit  ausgedrückt  ist,  recht 
auffallen  muß.  Aber  nur  so  wird  die  Strofe  66  allein  einiger- 
maßen verständlich.  Es  heißt  da :  ,Papst  und  Kaiserpaar  sitzen 
nachdenklich  und  betrübt  auf  den  Bänken,  und  all  die  anderen 
Herren  schauen  ihnen  zu,  sie  flehen  zu  Gott,  daß  er  ihnen  Rat  er- 
teile über  diesen  Heiligen,  durch  den  sie  Rettung  finden  sollen'. 
"Wir  sind  plötzlich  in  eine  fremde  Welt  geraten.  Eben  noch 
waren  alle  in  der  Kirche  beisammen,  eben  noch  hatten  sie  sich 
an  Euphemian  gewandt  und  jetzt  sitzt  der  Papst  mit  den  Kaisern 
betrübt  auf  den  Bänken.  Was  für  Bänken?  und  wo  {ilnec  Z.  331) 
stehen  diese  Bänke?  Das  folgende  lehrt,  daß  wir  uns  im  Hause 
Euphemians  befinden.  Es  sind  also  alle,  der  Papst,  die  Kaiser, 
das  Volk  hingezogen  —  dies  muß  also  dem  Sätzchen  322 :  al 
herbere  sont  alet  unterlegt  werden.  Das  Rätsel  mit  den  Bänken 
aber  kann  aus  F  auch  dann  nicht  erklärt  werden,  wohl  tut  dies 
B  170,  1:  Euj)hemianus  .  .  .  praeivit  cum  piieris  suis  (Dienerschaft), 
i(t  sedes  ordinär  et  (bei  M  sinnloses  ornaret,  das  E.  Stengel  her- 
übergenommen hat).  Man  beachte,  daß  es  Z.  327  heißt:  Siedcnt 
es  bans,  sie  sitzen  auf  den  Bänken,  nicht  etwa  nur  auf  Bänken. 
Euphemian  war  in  B  vorausgegangen,  um  daheim  alles  für  die  hohen 
(fräste  bereit  zu  machen.  Das  ist  aus  F  in  keiner  Weise  zu  er- 
schließen, es  muß  also  im  Vorausgehenden  erzählt  wor- 
den sein.     Und  wenn  einmal  diese  Lücke   (denn  in  Str.  65  steht 


Sankt  Alexius.     Beiträge  zur  Textkritik  des  ältesten  französischen  Gedichts.  145 

nichts  ähnliches  rnid  aus  Z.  323:  II  vait  avant  Ja  niaison  aprcsfer 
kann  es  nicht  erschlossen  werden)  feststeht,  dann  wird  in  ihr  auch 
anderes,  das  wir  hier  vermissen,  gestanden  haben,  etwa  folgendes: 
(Inzwischen  aber  (oder  darnach  =  tunc  169,  45)  erhoben  sich  die 
Kaiser  mit  dem  Papste  und  begaben  sich  auf  den  Weg  nach  dem 
Hanse  Euphemians,  wo  inzwischen  der  Hausherr  alles  zum  Empfang 
so  hoher  Gäste  hergerichtet  hat.  so  auch  Ehrensitze  für  sie  bereit 
hält.  Er  zieht  ihnen  entgegen,  und  im  Hause  werden  sie  ehr- 
furchtsvoll empfangen,  und  erfahren  dort,  daß  niemand  im 
Hause  Euphemians  von  einem  solchen  Heiligen  etwas 
weiß.)  Dadurch  erst  wird  das  Verspaar  am  Schluß  der  Str.  66  ver- 
ständlich: ,da  flehen  sie  zu  Gott  um  Rat  über  diesen  Heiligen', 
von  dem  niemand  etwas  hier  weiß. 

Im  Lateinischen  heißt  es  über  diese  Vorbereitungen  170,  1 : 
.  .  .  ei  cum  iampadibus,  incenso  quoqite  et  thiiribuUs  obviam  Impera- 
foribtts  et  Füntifid  exiret.  Ob  dies  in  der  Lücke  gestanden,  ist 
nicht  zu  entscheiden.  Jedenfalls  hat  F  die  Stelle  benutzt  am 
Ende  des  Gedichts  Z.  581 :  Ad  encensiers,  ad  ories  candeldbres. 

Dunkel  bleibt  noch  die  Z.  328:  Si  Jes  esguardent  tuit  eil  anfre 
seiynor ;  wir  werden  dem  Ausdruck  später  noch  (Z.  499.  516)  be- 
gegnen, wo  ich  ihn  auch  bespreche.  Diese  Herren  sind  wohl  als 
Vertreter  des  Volks,  gleichsam  wie  der  Chor  der  Griechen  zu  ver- 
stehen. 

Ich  muß  noch  auf  die  verdächtige  Strofe  62  zurückkommen, 
weil  sie  eben  neben  unsrer  Strofe  66  keine  Berechtigung  hat  (vgl. 
Z.  309.  310  =  329.  330),  aber  gleichwohl  wegen  der  Notwendig- 
keit, das  Triumvirat  endlich  auftreten  zu  lassen,  nicht  zu  ent- 
behren ist.  Nun  fehlt  sie  aber,  wenn  wir  uns  die  Überlieferung 
von  F  ansehen,  in  A,  also  einer  so  alten  und  wichtigen  Hs. 
(L,  wie  wir  sehen  werden,  enthält  stets  alles,  und  zwar  auch  die 
offenbarsten  Interpolationen).  Dann  wäre  es  doch  möglich,  daß  das 
Triumvirat  erst  in  der  Lücke  (einer  Strofe  65  a)  vorgeführt  sein 
könnte.  Irgend  etwas  Sicheres  ist  nicht  zu  erreichen.  Noch  eine 
Bemerkung  über  es  bans  327.  Die  Hss.  LPM  geben  es,  dagegen 
en  hane  A,  al  banc  S,  die  also  die  Schwierigkeit  des  bestimmten 
Artikels  erkannt  haben.  Für  M  besteht  sie  nicht,  da  er  hinzu- 
fügt II  so)((  iiar<\  was  die  Variante  orniu< t  des  Latein.  170,  l 
ins  Gedächtnis  zurückruft.  Hat  M  neben  seiner  Vorlage  des  F 
gelegentlich  das  Latein,  eingesehen  ?  Ahnlichts  könnte  noch  einige- 
mal für  die  französische  Überlieferung  angenommen  werden. 

Um  nun  endlich  von  der  dreimal  gehörten  Stimme,  die  uns  so 
lange  beschäftigt  hat  und  die  in  F  in  einem  so  bedenklichen  Zustand 

Kgl.  Ges.  d.  Wiss.   Nachrichten.  Phil.-hist.  Klasse.    1914.    Heft  2.  10 


146  Wendelin  Foerster, 

auf  uns  gekommen  ist,  Abschied  zu  nehmen,  verweise  ich  noch 
auf  die  übernatürliche  Stimme  in  der  Marienkirche  zu  Edessa 
Str.  34  f.,  wo  der  Vorgang  genau  so  verläuft  wie  hier.  Die 
Stimme  befiehlt,  den  Mann  Gottes  zu  holen.  Der  Küster  kann 
ihn  nicht  finden.  Bitte  des  Küsters  um  genaue  Angabe,  die  ihm 
erteilt  wird,  worauf  er  ihn  findet.  Hier  also  erscholl  die  Stimme 
zweimal,  während  dies  Motiv  an  unserer  Stelle  verdreifacht  ver- 
läuft. 


Der  weitere  Verlauf  der  Erzählung  entspricht  ziemlich  getreu 
dem  Latein  vom  Tod  des  Heiligen  bis  zu  den  drei  regret  (,Toten- 
klagen')  seiner  nächsten  Angehörigen.  Hier  aber  setzt  die  eigene 
Tätigkeit  des  Dichters  mächtig  ein.  Die  32  Zeilen  des  Lateins, 
in  dem  also  dieser  Gre'genstand  aui  h  ausführlich  behandelt  ist, 
entsprechen  nicht  weniger  als  22  Strofen  in  F,  und  zwar,  wenn 
wir  den  Wortlaut  der  Klagen  allein  berücksichtigen,  deren  17 
ganze  +  dreimal  ^/s.  die  sich  so  verteilen:  Str.  78c.  d.  e.  79.  80. 
81.  82.  83.  84  =  Klage  des  Vaters,  Str.  87  c.  d.  e.  88.  89,  90.  91. 
92.  93  =  Klage  der  Mutter,  Str.  94  c.  d.  e.  95.  96.  97.  98.  99  = 
Klage  der  Braut.  Es  fallen  mithin  auf  Jeden  3  Zeilen  und  6  Strofen, 
bloß  auf  die  Braut  eine  Strofe  weniger.  Bei  der  auffälligen  Sym- 
metrie der  drei  Klagen'),  die  sich  auch  in  ihrem  Aufbau  offen- 
bart, kann  man  wohl  annehmen,  daß  auch  der  Braut  sechs  Strofen 
ursprünglich  zugedacht  waren,  eine  also  in  der  späteren 
Überlieferung  ausgefallen  sein  dürfte.  —  Das  Latein 
kann  hier  nicht  helfen,  denn  gerade  in  diesen  Klagen  ist  der 
Dichter  ganz  selbständig,  ohne  Anlehnung  an  seine  Quelle. 


Jetzt  aber  betreten  wir  mit  Str.  100  einen  immer  unsicherer 
werdenden  Buden.  Diese  Strufe  sowie  die  folgende  fehlen  im 
Latein.  Die  erstere  ist  trotzdem  wohl  berechtigt  —  sie  faßt  die 
drei   Totenklagen  in   zwei   Zeilen  496.  497   zusammen   und   führt 


1)  Beachte  die  Str.  22  (Klagen  der  Angehörigen  unmittelbar  nach  der  Flucht 
des  Alexius),  wo  die  di'ei  Klagen  ebenfalls  streng  symmetrisch  aufgebaut  und  jede 
mit  einem  Sätzchen,  die  der  Braut  sogar  mit  zweien  bedacht  ist  (fehlt  Latein). 
Der  Dichter  findet  an  diesen  Klagen  offenbar  großes  Gefallen,  wohl  weil  er  sicher 
ist,  daß  sie  die  Herzen  der  Zuhörer  und  Leser  in  ihrer  Rührseligkeit  am  ehesten 
treffen;  denn  Str.  27  klagt  wieder  die  Mutter,  in  Str.  30  die  Braut  (der  Vater 
fehlt  diesmal  =  Latein),  Noch  einmal  läßt  der  Dichter  die  drei  klagen,  aber 
diesmal  nicht  mehr  im  Wortlaut,  sondern  kurz  in  Strofe  119  (fehlt  Latein). 


Sankt  Alexius.     Beiträge  zur  Textkritik  des  ältesten  französischen  Gedichts.  147 

die  Handlung  weiter,  insofern  die  drei  übrigen  Zeilen  die  bei 
jedem  Toten  notwendige  Aufmachung  der  Leiche  erzählen:  ,Die 
drei  Angehörigen  weinten  (=  klagten)  so  sehr,  daß  [sie]  alle 
davon  müde  geworden  sind.  Inzwischen  haben  jene  Herren  den 
heiligen  Leib  hergerichtet  und  schön  aufgeputzt.  Wie  glückselig 
diejenigen,  die  ihn  gläubig  geehrt  haben'. 

Was  hier  in  den  ersten  zwei  Zeilen  gesagt  wird,  wird  acht- 
zehn Strofen  später  in  einer  ganzen  Strofe  (119)  nochmals  erzählt, 
an  wenig  passender  Stelle,  wozu  andere  L^nstimmigkeiten  kommen. 
Siehe  weiter  unten  das  zu  Str.  119  Vorgetragene. 

Wenn  wir  die  Str.  100  im  einzelnen  vornehmen,  so  fällt  zu- 
nächst der  Ausdruck  tidt  Z.  497  von  den  drei  Klagenden  auf  —  in 
meiner  Übersetzung  habe  ich  das  Auifällige  durch  ein  einge- 
schobenes ,sie'  behoben.  Passen  würde  es,  wenn  es  sich  auf  das 
mitklagende  Volk  bezöge,  aber  ein  solches  wird  hier  nicht  er- 
wähnt. Wohl  steht  es  hier  im  Latein  171,  12:  Populus  aiitem 
vidcns  liaer  JacrymahiJ'der  flehat  =  R  S.  152.  Andrerseits  fehlt  im 
Latein  jegliche  Erwähnung  eines  Aufputzes  der  Leiche,  die  sofort 
in  medium  civitatem  171,  14  getragen  wird. 

Schwierigkeiten  machen  dann  die  Tuit  eil  seignor  Z.  499,  die 
sich  im  Trauerhause  zugleich  mit  dem  Papst  und  den  zwei  Kaisern 
befinden.  In  den  vorausgehenden  Klagestrofen  konnten  sie  nicht 
erwähnt  sein;  wir  müssen  also  bis  vor  diese  hinaufgehen.  Dort 
stehen  sie  auch  Z.  328  als  Zuschauer:  .Der  Papst  und  die  Kaiser 
sitzen  bedrückt  und  traurig  auf  ihren  Bänken',  Si  les  esguardent 
tuit  dl  altre  seignor,  als  wenn  sie  schon  vorher  (beachte  eil  und 
altrc)  vorgeführt  worden  wären.  Dies  ist  nirgends  geschehen. 
Höchstens  könnte  damit  in  Str.  62  der  toz  U  pueples  gemeint  sein, 
der  ebenso  mit  Papst  und  Kaiser  zu  Gott  fleht  (beachte  denselben 
Schluß  Z.  309.  310  =  32v).  330),  aber  wie  kann  der  p>(e}>lrs  mit 
seignor  bezeichnet  werden?  Zudem  ist  die  Str.  62  sehr  unsicher, 
wie  wir  oben  gesehen  haben.  Dieselben  rätselhaften  cM  seignor 
kommen  dann  nochmals  Z.  516  vor,  ohne  daß  wir  etwas  näheres 
über  sie  erfahren.  Ich  stelle  sie  mir  vor  als  Vertreter  der  Volks- 
menge, also,  wie  schon  oben  S.  145  gesagt,  etwa  wie  den  grie- 
chischen Chor. 

In  Z.  500  endlich  ist  das  lateinische  Vokabel  feliv  auffällig; 
es  kelirt  noch  Z.  570  als  ähnlicher  Schluß  in  ähnlicher  Betrachtung 
wieder  und  stammt  aus  der  lateinischen  Kirchensprache.  Wegen 
des  Gedankens  dieser  Zeile,  der  eine  teilnamsvolle  Bemerkung  des 
Dichters  enthält,  verweise  ich  auf  meine  Sammlung  oben  S.  138, 
Anm.     Vgl.  die  Strofe  119. 

10* 


248  Wendelin  Fo  er  st  er, 

Str.  101.  Der  Papst,  der  im  Hause  Euphemians  eben  den 
Brief  des  Heiligen  durch  seinen  Sekretär  hat  vorlesen  lassen,  was 
die  drei  großen  Totenklagen  ausgelöst  hat,  wendet  sich  nun 
an  diese  rätselhaften  seignor  (Z.  501  iF.)  und  fordert  sie  auf,  mit 
ihren  Wehklagen  und  ihrem  Greschrei  aufzuhören.  Dies  ist  unver- 
ständlich, da  bisher,  auch  nicht  in  der  vorausgehenden  Strofe, 
von  solchen  Klagen  die  Rede  gewesen;  denn  darnach  waren  es 
bloß  die  drei  Angehörigen  und  auch  diese  hatten  bereits  vorher, 
ohne  jede  AuiForderung,  von  selbst,  vor  Ermüdung,  ihre  Klagen 
eingestellt.  Es  kann  mithin  seignor,  was  ohnehin  unpassend  wäre, 
auch  nicht  auf  die  drei  (Vater,  Mutter,  Braut)  bezogen  werden. 
Die  seignor  selbst  waren  nach  Str.  100  bloß,  ohne  irgend  welche 
Klagen,  mit  dem  Leichenaufputz  beschäftigt.  Unsere  Strofe  ist 
also  ohne  jeden  Zusammenhang,  sie  ist  unverständlich,  unterbricht 
den  Gang  der  Erzählung,  die  mit  Str.  102  weitergeht,  sie  ist  ohne 
jede  weitere  Beziehung  und  daher  als  Einschiebsel  zu  entfernen. 
Wohl  steht  hier  im  Latein  171,12:  Fopulns  autem  laeryniahi- 
Uter  flehat,  wie  oben  schon  bemerkt  worden,  während  unsere  Strofe 
im  Latein  fehlt.  Es  ist  möglich,  daß  der  luterpolator,  der,  wie 
wir  noch  öfter  sehen  werden,  neben  F  den  lateinischen  Text  ein- 
sieht, durch  diese  Stelle  zu  seinem  Einschub  veranlaßt  worden  ist. 

Mit  Str.  103  geht  die  Erzählung  weiter.  ,Alle  {seignor  und 
Volk)  ergreifen  den  aufgeputzten  Leichnam  und  tragen  ihn  singend 
von  dannen.  Man  braucht  diejenigen,  die  das  Vorgefallene  gehört 
haben,  nicht  erst  aufzufordern  (zum  Mitgehen)  —  alle  laufen  hin, 
Groß  und  Klein'.  Man  vermißt  eine  nähere  Angabe:  wie  sie  ihn 
fortgetragen  haben  (sie  werden  doch  den  Leichnam  auf  einer 
Bahre,  nicht  aber  so  ohne  weiteres  geschleppt  haben)  und  noch 
mehr,  wohin  sie  ihn  getragen  haben.  Im  Latein,  heißt  es  171,  12: 
tunc  Pontifex  cum  Imperator  ihn  s  posuerunt  corpus  in  ornato  fcre- 
tro  (einige  Zeilen  später  aber  heißt  es  von  derselben  Bahre  bloß 
lectum  171,21)  et  dnxerunt  in  med i am  civitatem  et  nunciatuiii 
est  popido,  inventum  esse  hominem  Dei,  quem  civifas  fota  quaerehaf,  et 
omnes  currebunt  obviam  corpori  sancto.  Dies  letztere  gilt  ebenso  für 
Z.  515.  Das  Latein,  gibt  also  für  beides  die  nötige  Auskunft. 
Der  Vers  509 :  JS'estuet  somondre  icels  qni  Vont  odit  ist  eine  origi- 
nelle Wiedergabe  des  nunciatuni  est  populo. 

Die  Strofe  103  führt  dann  171,  15  omnes  currebant  ol^viam 
corpori  sancto  aus,  was  schon  Z.  510  begonnen  hatte.  Sie  fehlt 
im  Latein.  Das  große  Gedränge  514.  515  findet  sich  im  Latein 
erst  später,  weil  die  Wunder,  die  in  F  erst  Str.  111.  112  vor- 
kommen,  in  B  schon   hier   einsetzen.     Sowohl   in  F   als  in  Lat.  0 


Sankt  Alexius.    Beiträge  zur  Textkritik  des  ältesten  französischen  Gedichts.  149 

folgen  die  Wunder  erst  nach  der  Geldausteilung,  in  Lat.  A  sogar 
erst  ganz  am  Schluß  nach  der  Beisetzung  des  Marmorsargs  in  der 
Bonifazkirche,  und  zwar  auf  dem  Grrabe  des  Seligen  (165,  21).  Die 
Reihenfolge  von  B  wird  durch  R,  und  Gr  gesichert. 

Aber  nachdem  diese  Umstellung  einmal  vorgenommen  worden 
war,  schreitet  die  Erzählung  gut  vorwärts.  Die  Strofe  103  ist 
eine  Ausführung  der  Zeile  510.  Das  Dunkel,  das  in  Z.  507  über 
das  Ziel  der  Leichnamfortschaffung  herrschte,  dauert  hier  fort: 
Ne  Je  Saint  cors  ne  pueent  passer  oltre  (Z.  515).  Man  vermißt  also 
-auch  hier  den  Nachweis,  daß  der  Leichenzag  nach  der  Pfarrkirche 
des  Heiligen,  der  Bonifazkirche,  sich  begibt.  Der  Leser  muß  sich 
allgemein  denken:  „nach  der  Begräbnisstätte." 

Es  folgt  Str.  104.  Cd  seignor,  dieselben,  die  uns  schon  Z.  328. 
499  beschäftigt  hatten,  besprechen  unter  sich  diese  Schwierigkeit. 
Dies  muß  zu  den  Ohren  der  beiden  Kaiser,  die  also  den  Leichen- 
zug, der  vom  Trauerhause  aufgebrochen  war,  begleitet  haben  (sie 
sind  unter  Z.  510.  511.  512  mitinbegrifFen),  gekommen  sein.  Dies 
erhellt  aus  der  Strofe  105. 

Ich  schiebe  hier  das  dunkel  gelassene  Schicksal  des  Papstes 
ein.  Während  er  bis  jetzt  stets  mit  den  beiden  Kaisern  aufge- 
treten war  (Str.  101,  wo  er  allein  auftrat,  mußten  wir  als  unecht 
ausschalten),  wird  er  hier  nicht  mit  erwähnt  und  ist  überhaupt 
für  den  Rest  des  Gedichtes  verschwunden.  Im  Latein  B,  171,  20  ff", 
ist  er  von  den  Kaisern  unzertrennlich  und  bleibt  es  bis  zum 
Schluß:  Z.  561  tragen  in  F  die  Kaiser  allein  den  Leichnam,  im 
Lat.  Imperatores  .  ,  .  coepenoH  per  se  cum  Ponftfkr  lectum  portare, 
teilen  allein  ihre  Schätze  aus  Z.  526,  im  Lat.  ist  der  Papst  in 
jnsserimt  171.22  inbegriff'en,  und  so  begleitet  er  sie  stets  bis  zur 
Beerdigung.  Vielleicht  wird  doch  Jemand  den  Papst  in  F  am  Schluß 
des  Gedichts  vermissen. 

In  Str.  105  und  lOft  wird  der  Versuch  erzählt  (=  Latein. 
171, 22ftV),  den  die  Kaiser  durch  Austeilen  von  Gold  und  Silber, 
das  sie  unter  das  arme  Volk  werfen  lassen,  machen,  um  dem 
Leichenzug  freie  Bahn  zu  schaff'en.  Der  Versuch  mißlingt.  Erst 
sechs  Strofen  später,  Z.  564  erfahren  wir,  wie  das  (iredränge  ge- 
löst worden  ist:  alqnes  pur  p)ii  <-'(  ^c  plus  par  podcde. 

Die  folgende  Str.  107  ist  bloß  Ausführung  der  vorigen :  es 
wird  dem  Volk  die  Begründung  ihrer  Schätze  Verachtung  in  den 
Mund  gelegt.  Sie  fehlt  im  Lat.,  steht  aber  in  F  in  allen  Hss,, 
ist  durch  das  i/.TtciE,  keyö^svov  munc  =  lat.  i)iün[cr)a  in  der  Asso- 
nanz   Z.  534    geschützt    und    bildet    mit    ihrer    letzten    Zeile  535 


150  WendelinFoerster, 

(=  Z.  5U4,  in  interpolierter  Strofe)  den  natürlichen  Übergang  zu 
den  Wundern  in  Str.  111.  112. 

Die  jetzt  folgende  Strofe  108  ist  nichts  anderes  als  eine  bloße 
Wiederholung  der  vorausgehenden:  .Nie  gab's  in  ß,om  größere 
Freude  wie  an  diesem  Tage  wegen  des  heiligen  Leibes  —  es 
scheint  ihnen  (dem  Volke),  daß  sie  Gott  selbst  im  Besitz  hätten. 
Jedermann  preist  deshalb  Gott'.  Die  Freude  (Z.  536)  kam  schon 
in  der  vorigen  Strofe  vor,  Z.  533,  fast  genau  in  derselben  Fassung 
wie  hier  (583.  4  =  536.  8).  Dort  war  es  begründet  durch  die  Hoif- 
nung  auf  gute  Hilfe,  die  ihnen  der  heilige  Leib  gewähren  wird 
(535).  Hier  aber  in  Strofe  108  ist  die  Freude  anders  und  zwar 
in  einer  Weise  begründet,  die  das  größte  Bedenken  hervorrufen 
muß:  „es  scheint  ihnen,  Gott  selbst  im  Besitz  zu  haben"  —  also 
eine  derart  plumpe  Übertreibung,  daß  sie  im  Grunde  genommen 
eine  Gotteslästerung  ist,  und  es  ist  kaum  denkbar,  daß  dem  so 
verständigen,  klaren  Dichter,  auch  wenn  es  kein  Kanonikus  sein 
sollte ,  eine  solche  Geschmacklosigkeit  hätte  einfallen  können. 
Diese  Strofe  hat  noch  eine  zweite  Merkwürdigkeit,  die  Form  ledice 
in  i-Assonanz,  eine  fast  lateinische  Form  (G.  Paris  druckt  auch 
leücie  gegen  sein  sonstiges  ledece) ,  die  wir  z.  B.  im  Oxforder 
Psalter  hinnehmen,  aber  im  episch  einfachen,  sich  an  das  Volk 
wendenden  Alexius  nur  mit  großem  Mißtrauen  betrachten^).  Aber 
die  Strofe  ist  auch  sonst  mehr  als  bedenklich.  Sie  steht  bloß  in 
L,  fehlt  in  allen  anderen  Hss.  und  sie  fehlt  auch  im  Latein.  Wir 
müssen  also  die  Strofe  108  als  unecht,  als  späteres  Ein- 
schiebsel ausschalten. 

Wir  stoßen  dann  auf  die  Strofen  109.  110,  die  fest  und  eng 
zusammengehören  —  sie  erscheinen  hier  wie  ein  erratischer  Block 
mitten  in  der  Erzählung,  die  durch  sie  schroff  unterbrochen  wird, 
Str.  109:  ,Der  heilige  Alexius  hatte  (stets)  guten  Willen,  deshalb 
wird  er  heute  an  diesem  Tage  (!)  geehrt.  Sein  Leib  liegt  (=  ist 
begraben)  in  der  Stadt  Rom,  und  seine  Seele  ist  im  Paradies. 
Wohl  kann  der  froh  sein,  der  so  untergebracht  ist'.  Diese  Strofe 
ist  offenbar  für  den  Festtag  des  Heiligen  (««'  cest  Jörn  542),  den 
17.  Juli,  geschrieben  —  an  unserer  Stelle  ist  sie  unmöglich.  Man 
beachte  ferner  543,  wonach  Alexius  in  Rom  begraben  ist  —  bis 
jetzt  ist  er  aber  in  unserem  Gedicht  noch  nicht  begraben,  sondern 


1)  Das  Wort  kommt  noch  70.  142.  492.  533.  610  vor,  immer  iu  der  regel- 
mäßigen Form  ledece,  aber  stets  nur  im  Vcrsinnern,  nicht  iu  der  Assonanz.  Um- 
gekehrt stets  ledice  schreiben  zu  wollen,  eben  wegen  unserer  Assonanzstelle,  ist 
bei  dem  volkstümlichen  Charakter  des  Textes  ausgeschlossen. 


Sankt  Alexiiis.    Beiträge  zur  Textkritik  des  ältesten  französischen  Gedichts.  151 

man  versnobt  ihn  vorerst  nach  einer  Kirche  durch  das  Gedränge 
zubringen,  um  ihn  begraben  zu  können.  Die  Strofe  ist  sicher 
eingeschoben  und  unecht.  Kicht  besser  steht  es  mit  der 
folgenden  (110):  ,Wer  gesündigt  hat,  der  erinnere  sich  daran,  daß 
man  durch  Reue  und  Buße  sich  davor  retten  kann.  Kurz  ist 
dieses  Leben  —  erstrebt  (oder  wartet  ab)  das  länger  dauernde 
(=  ewige  Leben).  Darum  flehen  wir  die  heilige  Dreifaltigkeit  an, 
daß  wir  mit  Grott  zusammen  im  Himmel  herrschen  können'.  Wie 
man  sieht,  ist  es  eine  Aufforderung  zur  Buße  und  die  Bitte  um 
Aufnahme  ins  Himmelreich,  also  eine  ganz  allgemeine  Auffor- 
derung, wie  sie  als  Schluß  eines  Heiligenlebens  am  Platze 
ist,  hier  aber  ganz  unverständlich  erscheinen  muß.  Da  sie  auch 
noch  ohne  jede  Beziehung  zu  unserem  Text  da  steht,  hat  K.  Hof- 
raann,  dem  G.  Paris,  ohne  ein  Wort  zu  verlieren,  gefolgt  ist,  Dcu 
der  letzten  Zeile  550  Qa'o  Den  ensemhle  imssum  el  ciel  regner 
in  /  u  i  (gegen  die  Überlieferung)  durch  Konjektur  geändert,  um 
so  wenigstens  äußerlich  einen  Anschluß  an  die  vorige  Strofe  zu 
gewinnen.  (Der  Gedanke,  daß  die  Strofe  interpoliert  sein  könnte, 
ist  eben  keinem  der  beiden  gekommen!)  Die  beiden  Strofen  ge- 
hören eng  zusammen  und  bilden  offenbar  den  Schluß  unseres 
Gedichts  in  einer  der  vielen  Fassungen,  die  es  davon 
gegeben  haben  muß. 

Wie  steht  es  nun  mit  der  Überlieferung?  Die  beiden  Strofen 
stehen  in  L  und  in  A,  scheinbar  also  best  beglaubigt,  um  so  mehr 
als  die  erste  Strofe  (109)  sich  auch  noch  in  P  befindet.  Im  Latein, 
freilich  fehlt  alles.  Wenn  wir  aber  A  näher  betrachten,  bemerken 
wir  plötzlich,  daß  mit  dieser  zweiten  Strofe  (110)  die  Handschrift 
schließt  und  dies  sogar  durch  ein  AMEN  AMEX  am  Schluß  äußer- 
lich kenntlich  gemacht  ist.  Die  beiden  Strofen,  die  wir.  ohne 
diesen  Umstand  zu  kennen,  schon  oben  sofort  als  Schluß  irgend 
einer  Fassung  erklärt  hatten,  haben  also  in  A  ihre  richtige  Stelle 
und  volle  Geltung. 

Um  so  rätselhafter  erscheint  dann  das  Vorkommen  dieses  Schluß- 
paares in  L,  wo  es  ganz  unmöglich  ist,  da  es  die  Erzählung  plötzlich 
unterbricht.  Nun  ist  bekannt,  daß  die  Hss.  Sj\I  in  ihrem  letzten 
Teile  ihre  Vorlage,  die  interpolierte  Umreimung,  nicht  mehr  be- 
.saßen,  und  auf  eine  0-Hs.  zurückgreifen  mußten.  Die.'^e  zu  er- 
schließende Hs.,  die  neben  LP,  also  als  selbständiger  Vertreter 
der  älteren  Fassung  zu  stellen  ist,  hat  die  beiden  von  uns  hinaus- 
geworfenen Strofen  nicht  gehabt;  denn  beide  fehlen  in  SM. 

Verwunderung  erregt  P,  wenn  wir  in  meinem  Übungsbuche 
sehen,  daß  ihm  die  Str.  110  zwar  (wie  wir  von  vornherein  annehmen 


J52  W  e  n  d  e 1 i  n   F  o  c  r  s  t  e  r , 

mußten,  wegen  der  Zusammengehörigkeit  mit  SM)  abgeht,  dagegen 
die  davon  untrennbare  Strofe  109  sich  dort  vorfindet.  Ich  weiß 
nicht,  wie  man  diese  unerwartete  Erscheinung  irgendwie  erklären 
könnte.  Zum  Glück  können  wir  uns  darüber  jedes  Kopfzerbrechen 
ersparen:  die  Strofe  109  steht  zwar  (die  ersten  4  Zeilen,  die  fünfte 
fehlt)  in  P,  aber  an  einer  ganz  anderen  Stelle,  nämlich  zwölf 
Strofen  später,  und  zwar,  wie  es  der  Sinn  verlangt, 
richtig  am  Schluß!  Statt  der  damit  eng  verbundenen,  und 
nach  unserer  Ansicht  untrennbaren  Strofe  110  hat  er  eine  andere 
Schlußstrofe,  ähnlichen  Inhalts,  nämlich  die  von  L ! 

Ich  möchte  es  mir  so  erklären,  daß  in  der  Vorlage  die  Fassung 
wie  A  schloß,  und  dann  der  Schreiber,  da  die  Erzählung  noch 
unvollendet  ist,  in  einer  anderen  Hs.  den  richtigen  Schluß  fand 
und  ihn,  ohne  die  störenden  Zwischenstrofen  109.  110  zu  streichen 
(was  man  damals  überhaupt  kaum  tat)  abschrieb.  Solches  geschah 
gelegentlich  auch  sonst;  ein  hübsches  Beispiel  gibt  uns  hier 
gleich  die  lateinische  Vita  Ä,  die  zuerst  mit  165,  25  (amen) 
schließt,  dann  weiter  geht  und  wieder  165,  30/1  mit  Amen  endet, 
worauf  noch  ein  dritter  Schluß  folgt  166,  7  Amen.  Denn  es  fehlen 
die  Wunder  und  es  fehlt  das  Begräbnis,  die  unbedingt  darin 
stehen  mußten  und  auch  im  Latein  natürlich  sich  vorfinden. 

Wenn  wir  also  von  der  Strofe  109  in  P  absehen,  weil  sie 
dort  an  unserer  Stelle,  wo  sie  so  stört,  gar  nicht  steht,  ergibt  sich 
für  P  eine  grundverschiedene  Reihenfolge  der  Strofen,  indem  dort 
auf  107  unmittelbar  114  folgt.  Wenn  wir  jetzt  diese  Reihenfolge 
im  Gang  der  Erzählung  untersuchen,  so  ergibt  sich  uns  folgender 
Hergang :  Str.  107 :  Nichtbeachtung  der  Schatzausteilung  und  große 
Freude  im  Volk  wegen  der  Hoffnung  auf  Hilfe  durch  den  Heiligen. 

Str.  114:  ,In  Rom  gab  es  eine  dem  Märtyrer  Bonifaz  geweihte 
Kirche.  Dorthin  tragen  sie  den  Leib  und  legen  ihn  sacht  auf  den 
Boden'.  Man  vermißt  sofort  jeglichen  Zusammenhang;  vor  allem 
fehlt  die  Angabe,  wie  man  den  Widerstand  der  Volksmenge,  die 
sich  sogar  um  die  Schätze  nicht  kümmert  und  nicht  weicht,  be- 
seitigt hat.  Von  dieser  ist  hier  überhaupt  nicht  mehr  die  Rede. 
Also  mit  P  ist  nichts  zu  machen. 

Wenn  wir  aber  jetzt  nach  Ausschaltung  von  Str.  108.  109.  110 
die  Überlieferung  betrachten,  wird  die  Sache  sofort  anders,  da 
wir  bei  näherer  Untersuchung  finden,  daß  der  Strofe  114,  die  in 
P  unmittelbar  an  107  sich  anschließt,  in  L  und  S  eine  Str.  113 
vorausgeht  —  alle  Schwierigkeiten  sind  verschwunden,  auf  einmal 
scheint  alles  zu  stimmen. 


Sankt  Alexius.     Beiträge  zur  Textkritik  des  ältesten  französischen  Gedichts.  153 

Str.  113 :  .Die  beiden  Kaiser  sehen  die  offenbaren  Wunder  (rcr- 
ta.z  562).  sie  empfangen  ihn  {H  Je  recc'trerit  563)  nnd  (fassen  ihn)  und 
bedienen  ihn.  Teils  im  Guten,  zumeist  aber  mit  Grewalt  Z.  564,  (vgl. 
Z.  204),  gehen  sie  vor  und  spalten  das  Gedränge'.  Wer  ist  der  Ic 
in  Z.  563?  Offenbar  der  Leichnam  des  Heiligen,  Iccst  mint  cors 
(Z.  534)  in  der  unmittelbar  vorhergehenden  Strofe  107,  während 
in  der  jetzigen  Überlieferung  5  Strofen  =  25  Zeilen  dazwischen 
stehen  und  Je  also  ohne  irgend  eine  Beziehung  bleibt. 

Der  Rest  der  Zeile  ist  unsicher:  es  handelt  sich  um  das 
auf  das  receivent  folgende  Zeitwort:  L  hat  pJorent,  was  kaum 
paßt,  portent  liest  G.  Paris,  das  aber  in  keiner  Hs.  steht,  7)rendent 
hat  S  (AI  fehlt).  Was  stand  nun  zuerst  hier?  portent  steht  gleich 
in  der  nächsten  Strofe  114  Z.  568:  eu  portent  L,  aportent  P, 
porterent  S.  so  daß  es  an  unserer  Stelle  nicht  recht  paßt:  wir 
werden  lieber  prenent  mit  S  lesen,  genau  so,  wie  es  schon  506 
hieß:  irestuit  Je  prenoit  qni  poitrent  avenir.  man  erinnere  sieb, 
daß  der  Leib  schon  früher,  Z.  507  (Str.  102),  getragen  worden 
ist:  cJianfant  en  portent  Je  cors  s.  AJexis  —  hier  war  es  die 
A^olksmenge  {trestuil  506),  die  ihn  trug.  Diesmal  sind  es  die 
Kaiser,  die,  als  sie  die  offenbaren  Wunder  sehen,  das  Tragen  des 
Leibes  übernehmen.  Etwas  dunkel  ist  noch  sil  scrvent :  die  Kaiser 
nehmen  den  Leib  in  Empfang,  sie  fassen  ihn  an  und  bedienen 
ihn.  Worin  mag  diese  Bedienung  bestehen,  da  ihre  Hände  be- 
schäftigt, also  nicht  frei  sind  und  was  für  eine  Bedienung  braucht 
der  tote  Leib?  Es  wird  also  auf  einen  äußeren  Ausdruck  der 
Ehrerbietung  und  Auszeichnung  hinauskommen,  Verbeugungen, 
Niederknien  o.  ä.  Dann  stünde  aber  servent,  wohl  der  Assonanz 
halber,  an  letzter  Stelle,  statt  an  erster,  wie  es  der  Sinn  zu  ver- 
langen scheint.  Die  zwei  Schlußzeilen  enthalten  endlich  die  not- 
wendige Angabe,  wie  die  Hemmung  der  Menge  überwunden  worden 
ist.  —  Mit  Str.  107:  113,  nach  Auslassung  der  fünf  dazwischen 
stehenden  Strofen,  hätten  wir  also  eine  tadellose  Verbindung. 

Zweifel  könnte  höchstens  noch  562  {Quant  il  i  veient  [die  Kaiser] 
les  vertut  sl  apertes)  erregen:  welche  offenbaren  Wunder?  In  der 
jetzt  von  uns  besprochenen  Verbindung  war  bis  jetzt  von  b  e  - 
sonderen  Wundern  noch  keine  Rede;  es  könnte  also  damit 
bloß  die  ja  an  sich  sehr  merkwürdige .  so  uneigennützige  Be- 
geisterung des  Volkes  gemeint  sein. 

Aber  es  ist  jetzt  Zeit,  die  bis  jetzt  als  nicht  bestehend  be- 
handelten, von  uns  beiseite  gelassenen  zwei  Strofen  111.  112  vor- 
zunehmen.    Wie  sind  die  hergekommen?     Und  was  enthalten  sie? 


154  Wen  doli  n  Foerster, 

Diese  zwei  Strofen  gehören  inhaltlich  eng  zusammen  und  bilden 
ihrerseits  auch  wieder  ein  Strofenpaar  für  sich,  wie  das  ausge- 
merzte Strofenpaar  109.  110.  Sie  enthalten  die  infolge  der  Gegen- 
wart des  heiligen  Leibes  sich  ereignenden  Wunder,  die,  wie  wir 
hörten,  in  P  ganz  fehlen,  sich  aber  im  Latein,  vorfinden  und  in 
einem  Heiligenleben  gerade  am  Schluß  wohl  berechtigt  sind. 
Auch  ihre  Stelle  im  Gedicht,  dort,  wo  sie  stehen,  ist  gut  gewählt : 
sind  es  doch  diese  Wunder,  die  das  Volk  so  begeistern  (Z.  535). 
Wir  erhalten  auch  sofort,  wenn  wir  das  Strofenpaar  zulassen,  eine 
bessere,  diesmal  ganz  befriedigende  Erklärung  der  vertue;  si  apertes 
in  562.  Auch  die  Verbindung  mit  dem  Vorangehenden,  was  jetzt 
(nach  der  Atethese  der  3  Strofen  108—110)  die  Strofe  107  ist, 
ist  annehmbar,  die  geschlossen  hatte:  ,durch  diesen  heiligen  Leib 
werden  wir  gute  Hilfe  haben'  (535). 

Allein  wenn  so  alles  zu  stimmen  scheint,  bleibt  noch  die  von 
uns  bereits  hervorgehobene  Schwierigkeit  des  beziehungslosen  le 
rcccivent  563  bestehen.  Wir  finden  aber  in  der  Str.  112  genau 
denselben  Fall,  nämlich  dasselbe  le  in  derselben  Verwendung  in 
Z.  557 :  Quant  il  Vapdet,  le  =  ihn,  den  Heiligen,  der  aus  icest  saiiit 
cors  Z.  534  (=  538)  zu  erschließen  ist  und  der  auch  für  unser  le 
herhalten  muß. 

Versuchen  wir  aber  noch  andere  Wege.  Sehen  wir  uns  zuerst 
das  Wunderstrofenpaar  an.  Im  Grunde  genommen  sind  beide 
Strofen  eigentlich  identisch  —  beide  sagen  dasselbe.  Der  einzige 
Unterschied  besteht  darin,  daß  die  erste  Strofe  die  Heilungen 
einzeln  bezeichnet,  während  die  zweite  sie  nur  allgemein  berichtet. 
Ich  gestehe,  daß  ich  gern  das  Umgekehrte  gesehen  hätte. 

Str.  111:  , Weder  ein  Tauber  noch  ein  Blinder,  weder  ein  Kon- 
trakter noch  ein  Aussätziger,  kein  Stummer,  Blinder  oder  Para- 
lytiker, Ensorquetot  ne  neids  langueros  (ich  kann  es  erst  später 
übersetzen),  Niemanden  gibt  es  darunter,  der  siech  von  dannen 
ginge,  den  gibt  es  nicht,  der  seinen  Schmerz  wieder  heimtrüge'. 
Meine  Übersetzung  ist  nicht  gerade  ein  Muster  guten  Ausdrucks, 
aber  die  Schuld  liegt  nicht  an  mir,  sondern  an  dem  Texte.  Vor- 
erst die  Sache :  Unter  den  acht  (?)  Krankheitsarten  kommen  zwei 
zweimal  vor,  die  Blinden  avnegles  551,  orhs  552  und  die  Gelähmten 
contrais  551,  paln^invs  552.  Die  Überlieferung;  kann  nicht  helfen; 
die  Hss.  SM  führen  es  weiter  aus,  aber  auch  hier  stimmt  es  ebenso 
wenig.  S  hat  mntrais  und  palasinex,  M  ebenso  in  Mb,  in  Ma  ist 
allgemeines  malaäfs  und  eiifers  darunter  gemengt,  wie  denn  auch 
unser  L  ein  allgemeines  langueros  553  darunter  mischt,  und  zwar 
mit  einer  unverständlichen  Hervorhebung  durch  ensorquetot.     Was 


Sankt  Alexius.     Beiträge  zur  Textkritik  des  ältesten  französischen  Gedichts.  155 

bedeutet  denn  die  Zeile  eigentlich :  „und.  ganz  besonders^)  kein 
Kranker",  was  einfach  sinnlos  ist.  Denn  Krankheiten  sind  alle 
vorhergenannten  sieben  Gebresten  und  langueros  bezeichnet  nie 
eine  besondere  Art  einer  Krankheit;  nach  sorqnetot  müßte  man 
eine  besondere  schwere  Krankheitsart  erwarten.  Dazu  gesellt  sich 
obendrein  eine  etwas  verquickte  und  unklare  Satzverbindung.  Die 
Strofe  fängt  mit  einer  Nominativkonstruktion  an,  fährt  damit  in  der 
zweiten  und  dritten  Zeile  fort,  um  plötzlich  in  der  vierten  mit 
einer  anderen,  die  den  Akkusativ  verlangt,  zu  enden,  die  sich  dann 
in  der  letzten  Zeile  wiederholt.  Die  drei  ersten  Verse  in  den 
Akkusativ  umsetzen  zu  wollen  (alle  Hss.  haben  zudem  den  Nomi- 
nativ) nutzt  nichts,  da  die  negative  Fassung  von  a.  b.  c.  die  ne- 
gative Fassung  von  d  schon  voraussetzt.  Es  müßte  also  höchstens, 
was  SM  tun.  d  in  den  Nominativ  gesetzt  werden,  etwa  IS'i  est  alez 
mit  Ma,  oder  Icil  n'i  vint  mit  S,  was  aber  zu  d  weniger  paßt,  da 
dies  ein  JVe  cel  n'i  a  in  der  letzten  Zeile  verlangen  möchte.  Wenn 
wir  uns  endlich  die  zwei  letzten  Zeilen  ansehen,  so  finden  wir, 
daß  sie,  wie  schon  oben  bemerkt,  denselben  Gedanken  allgemein 
ausdrücken  und  die  Strofe  damit  abschließen,  also  genau  dasselbe 
sagen  und  zwar  in  derselben  allgemeinen  Weise,  wie  die 
folgende  Strofe  112.  Diese  aber  ist,  im  Gegensatz  zur  Str.  111, 
sehr  glatt  und  geschickt  abgefaßt,  einfach  und  deutlich,  und  schließt 
mit  einer  glücklichen ,  echt  volkstümlichen  Wendung :  Qni  vint 
plorant ,  chantant  l'en  fait  aler.  Die  Strofe  111  ist  also, 
wie  sich  aus  dem  Vorgebrachten  ergibt,  mehr  als 
verdächtig  und  obendrein  überflüssig. 

Daß  112  und  118  gut  zusammenpassen,  ist  schon  oben  gleich- 
falls gesagt,  aber  auch  auf  die  Schwierigkeit  des  beziehungslosen 
le  receivcnt  in  563  hingewiesen  worden,  die  jetzt,  wie  wir  oben 
S.  154  sahen,  durch  das  identische  le  der  vorausg.  Str.  (in  Z.  557) 
behoben  ist.  Die  Wunder  selbst  können  nicht,  wie  in  P,  fehlen. 
Sie  stehen  im  Latein,  und  sind  durch  die  Natur  des  Gegenstandes 
selbst  gegeben. 

Wenn  wir  sie  im  Latein,  suchen,  finden  wir  aber,  daß  die 
verschiedenen  Fassungen  in  der  Stelle,  die  sie  den  Wundern  zu- 
weisen, nicht  übereinstimmen.  In  B  stehen  sie  nämlich  schon  ein 
Stück  zuvor,  nämlich  171,16,  nachdem  eben  vorausgegangen  war: 
et   nuHciatum   est  popitlo,    inveutiDu   esse    hominem    JJci,    quem    rivifas 


1)  Dies  ist  die  eiu/ig  mögliche  Bedeutung  dieses  AV'ortes  —  es  Hudet  sich 
noch  Z.  G15,  wo  dieser  Sinn  ofienhar  ist.  An  unserer  Stelle  soll  es  wohl  „über- 
haupt" bedeuten.    L  empfiehlt  ensorc  tot  zu  lesen. 


156  Wendelin  Foer  st  er, 

tota  quacrehat  d  omne><  carrehant  ohviam  corpori  sando.  (Diese 
Stelle  entspricht  der  Strofe  102.  103.)  Si  quis  antem  inflrmus 
illad  sacratissimum  corpus  tangcbat,  protinus  ciirahatur :  caeci  visum 
recipichant,  daemonia  (Stengel  äacnionii\)  ejiciehantur  et  ormies  in- 
firnil  quacuniqne  inßrniitaie  ddetdt  tado  corpore  sando  curabaiitur. 
(Dies  wären  die  Strofen  111.  112.)  Imperatores  autem  tanta  mi- 
rab'dia  videnfes  coeperunt  per  se  cum  Ponfißce  Jectuni  portare  (stimmt 
genau  mit  Str.  113  a.  b.  c.)  ...  Et  jusserimt  copiani  auri  argen- 
tiqne  in  p)lateis  spargere  id  turhae  occuparentur  amore  pecuniae  et 
sinerent  cum  perdnci  ad  ecclesiam  (ohne  nähere  Angabe,  welche 
Kirche)^).  Dies  entspricht  der  Strofe  106  (die  Strofen  104.  105 
finden  im  Latein,  keine  Entsprechung).  Darnach  müßten  die 
Wunderstrofen,  falls  sie  echt  wären  und  der  Text  ursprünglich 
nach  dem  Latein,  auch  hier  gedichtet  wäre,  hinter  die  Strofe  103, 
also  vor  die  Strofen  104.  105,  gesetzt  werden.  Die  Fassung 
von  Latein.  C,  die  hier  nur  wenige  Zeilen  umfaßt,  entspräche 
in  der  Reihenfolge  dem  französischen  Gedicht .  Die  Wunder  sind : 
si  quis  enitn  eas  {reliquias,  den  Leib)  adspiciehcd,  ab  omni  mcdo  libe- 
rabatar:  surdi  audiebant  (=  V.  551),  midi  Joquebantur  (=  V.  552), 
mundabantur  leprosi  (=  V.  551),  daemones  fagabaidnr. 

Im  Latein.  A  165  ist  der  ganze  Hergang  stark  gekürzt :  nach 
der  Klage  der  Braut  heißt  es  nur:  Imperatores  sane  cum  popido 
cogitaverunt  portare  sacrosandiim  corpus  in  ecclesiam  s.  JBonifacU 
martiris.  sei  violencia  muUitudinis  ita  irniehat  id  movere  se  de 
loco  fere  nullus  possef.  Äurum  et  orgentum  per  plateas  sparsam 
preco  clamabat.  populus  nichil  attendebat.  Der  Leib  wird  in  der 
Bonifazkirche  in  einem  Marmorsarg  beigesetzt,  die  Anverwandten 
machen  reiche  Stiftungen,  ein  Kloster  entsteht  mit  70  Mönchen, 
die  zusammenkommen  ad  hmdem  et  gloriam  Dei  et  beatl  viri  feliciter. 
Amen.  (Es  ist  der  erste  Schluß  dieser  Vita  —  von  etwaigen 
Wundem  ist  keine  Rede.)  Tot  autem  et  tanta  ibi  fiebant  mirabilia 
ad  tumbam  beatl  viri,  ut  daemones  illic  de  obsessis  corporibus  absque 
mora  exirent  (^B  171, 18),  ceci  illuminarentur  (=B171,17),  lepjrosi 
mundarentur  (fehlt  B,  steht  V.  551),  claudi  gressum  (fehlt  allen,  es 
sei  denn  es  stecke  darin  contrait  V.  551),  quisque  infirmus  sanitatem 
reciperet  (=  B  171,  18.  19  und  V.  554.  555). 

Wenn  wir  die  einzelnen  Heilungen  vergleichen,  so  steht  C 
unserem  Text  am  nächsten:  es  hat  allein  die  Tauben  und  die 
Stummen  (=  F).  die  Blinden  stehen  in  BA,  die  Aussätzigen  in  CA, 

1)  Dies  wird  zwei  Zeilen  darnach  angegeben :  ad  templum  s.  Bonifacii  mar- 
tyris  =  V.  560. 


Sankt  Alexius.     Beiträge  zur  Textkritik  des  ältesten  französischen  Gedichts.  157 

alle  haben  aber  die  bösen  Geister,  die  in  F  ganz  fehlen,  vielleicht 
weil  der  Verfasser  solche  nicht  gekannt  hat. 

In  B  entstehen  die  Wunder  durch  Berührung  {fd^nebat  171,17), 
in  C  bei  bloßem  Anblick  (adspiriehat  175,  19),  in  A  fehlt  jede  nähere 
Angabe,  wie  sie  auch  in  F  fehlt.  —  Wenn  wir  endlich  nach  R 
und  Gr  S.  152  greifen,  finden  wir,  daß  die  Wunder  an  derselben 
Stelle  wie  in  ß  stehen  und  richtig  zuerst  allgemein  die  Heilung 
aller  Krankheiten,  dann  im  einzelnen  die  lunti.  carci,  leprosi  und 
daemonia  aufgezählt  werden  (ohne  Angabe,  ob  durch  Berührung 
oder  auf  anderem  Wege\  F  hat  also  wohl  selbständig  die  Stelle 
der  Wunder  geändert. 

Da  also  nach  unserer  Ansicht  die  Wunder  nicht  fehlen  können, 
die  Str.  111  aber  mehr  als  verdächtig  ist,  bleibt  nur  die  Str.  112 
übrig,  die  sich  jetzt  gut  in  den  Zusammenhang  einfügt,  da  als 
endgültige  Lösung  sich  die  Reihenfolge  Str.  106.  107.  (ill).  112, 
113  ergeben  hat.  Damit  können  wir  uns  sehr  wohl  zufrieden 
geben. 

Eine  andere  Möglichkeit  wäre  nur  noch  vorhanden  —  die 
Wunder  könnten  (wie  in  A)  an  das  Ende  des  Gedichts  gestellt 
werden,  wo  ein  guter  Platz  für  sie  wäre,  da  das  Grab  des  Heiligen 
die  Wunder  wirkt  und  so  die  Gläubigen  anzieht  und  diese  um 
seine  Hilfe  bei  Gott  flehen.  Ich  gestehe  aber,  daß  ich  in  F  dort 
keine  passende  Stelle  für  sie  finden  kann,  es  fehlt  jede  Möglichkeit 
einer  Verbindung,  die  wenigstens  durch  eine  Zeile  im  Eingang  der 
Strofe  hätte  eingeführt  werden  müssen. 

Ein  anderer  Ausweg  führt  auch  zu  nichts.  Die  ursprüngliche 
Fassung  von  F  hätte  nur  die  Strofen  107.  113  enthalten.  Ein 
erster  Bearbeiter  vermißte  die  Wunder  (er  mag  eine  lateinische 
Vita,  etwa  dem  C  ähnlich,  gekannt  haben)  und  schob  die  Strofe  112 
ein;  ein  anderer  Bearbeiter  wollte  die  allgemeine  Fassung  spe- 
zialisieren und  dem  verdanken  wir  den  Einschub  von  111.  Die 
Strofen  109.  110  sind  offenbar  an  eine  falsche  Stelle  geraten,  sie 
gehörten  dem  Schluß  einer  anderen,  alten  Fassung  an.  Die  Fassung 
A  des  F  kann  nicht  als  eine  solche  ältere  Redaktion  angesehen 
werden  —  ihr  fehlt  auch  das  Begräbnis,  das  doch  unmöglich 
fehlen  kann.  Die  ganz  spät  eingeschobene  Strofe  108  kann  ur- 
sprünglich nur  als  eine  Vorstufe  de.s  Schlusses  109.  110  beab- 
sichtigt gewesen  sein,  denn  108.  109.  110  geben  zusammen  eine 
mögliche  Verbindung.  Daß  aber  Str.  108  nicht  ursprünglich  sein 
kann,  ist  oben  von  uns  festgestellt  worden. 

Wir  bleiben  also  bei  der  oben  aufgestellten  Reihenfolge  der 
Strofen, 


158  Wendeliu   Fo  er  st  er, 

Mit  Strofe  114  erscheint  endlich  die  Bonifazkirche,  die  wir 
schon  früher,  bei  Strofe  102,  erwartet  haben.  Str.  115:  Sieben 
Tage  lang  wird  der  Leib  bei  großem  Gredränge  in  der  Kirche  un- 
begraben  festgehalten  (afisonqiics  575  ist  ein  altertümlicher  Aus- 
druck, abiter  575  „sich  aufhalten"  aber  auffällig). 

Die  folgenden  drei  Strofen  116.  117.  118  schildern  endlich  das 
Begräbnis.  Str.  116:  .Am  siebenten  Tag  (=  571,  hier  und  dort 
alle  Hss.,  ebenso  ioi  Latein,  ß  171,  27  und  C  175,  21.  2,  dagegen  A: 
2)ost  tridmmi  165,  19)  ist  (endlich)  die  herherye  für  den  heiligen 
Leib  hergerichtet  worden.  Das  Volk  zieht  sich  zurück,  das  Ge- 
dränge läßt  nach.  Widerwillig  lassen  sie  ihn  in  die  Erde  legen; 
zwar  fällt  es  ihnen  schwer,  aber  es  kann  nicht  anders  sein'.  Str.  117: 
,Mit  Weihrauchfässern,  mit  güldenen  Leuchtern  legen  die  Greist- 
lichen  im  Ornat  den  Leib  in  einen  Marmorsarg.  Einige  singen 
dazu,  die  Mehrzahl  aber  vergießt  Zähren.  Mit  ihrem  Willen  möchten 
sie  sich  nie  von  ihm  trennen'.  Str.  118:  ,Mit  Grold  und  Edelgestein 
geschmückt  war  der  Sarg  für  den  heiligen  Leib,  den  sie  hinein- 
betten sollen,  sie  bestatten  ihn  zur  Erde  (nur)  mit  starker  Ge- 
walt. Es  weint  das  Volk  von  Rom :  auf  Erden  gibt's  Niemand, 
der  sie  trösten  könnte'. 

Wenn  man  näher  zusieht,  regen  sich  mancherlei  Bedenken. 
Was  bedeutet  eigentlich  Z.  576  fu  faite  la  herber ge  ä  cel  s.  cors? 
Da  zwei  Zeilen  darauf  le  laissent  metre  en  terre  folgt,  kann  nur 
das  Grab  (die  Grube,  die  Gruft)  gemeint  sein,  in  das  er  tatsächlich 
begraben  wird  (579.  588).  Man  ist  daher  nicht  wenig  erstaunt,  in  der 
nächsten  Str.  (117)  zu  lesen,  daß  Geistliche  in  feierlicher  Zeremonie 
und  im  Ornat  ihn  jetzt  erst  in  einen  Marmorsarg  legen.  Bei 
G.  Paris  ist  es  der  Marmorsarg  (583  enz  el  sarqueii).  In  welchen? 
Von  einem  solchen  war  keine  Rede.  In  L  steht  enz  en  s.,  also 
ohne  jeden  Artikel,  in  P  en  son  s.  (in  den  für  ihn  bestimmten), 
S:  en  im  s.,  was  ich  vorziehen  möchte.  Anders  steht  es  mit  dem 
Artikel  li  bei  sarquens  (Z.  586)  der  nächsten  Strofe;  denn  hier 
bekommt  er  durch  das  folgende  For  cel  s.  cors  quHl  i  deivent 
poser  seine  Berechtigung.  —  Es  folgt  dann  die  verschiedenartige 
Betätigung  des  Volkes,  das  sich  dazu  ungleich  äußert:  ,die  einen 
singen  (sind  mithin  erfreut),  die  meisten  (aber)  weinen  und  möchten 
von  ihm  nicht  ablassen'.  Dies  steht  im  Widerspruch  zur  folgenden 
Strofe  118  (abgesehen,  daß  man  nicht  gut  begreift,  warum  das 
Volk  durch  das  Begräbnis  so  verschieden  beeinflußt  sein  soll),  die 
ihrem  Inhalt  nach  nichts  als  eine  Variierung  unserer  Strofe  ist. 
Dort  heißt  es  Z.  589:  Plore  li  pueples  de  Borne  .  .  .,  Soz  ciel  n'a 
onie    quis  puisse    conforter,    also    von    irgend    einer    Freude    keine 


Sankt  Alexins.     Beiträge  zui"  Textkritik  des  ältesten  französischen  Gedichts.  159 

Spur.  —  Aber  abgesehen  von  diesem  Widerspruch  und  der  (durch 
meine  Besserung  behobenen)  Schwierigkeit  mit  dem  Artikel  beim 
Sarg  erweist  sich  die  Str.  117  in  ihrem  grammatischen  Aufbau  als 
schwerfällig  und  kaum  verständlich.  Die  Konstruktion  ist  hart, 
wie  im  ganzen  Gedicht  nichts  ähnliches  zu  finden  ist.  Der  Satz 
beginnt  nicht  mit  dem  Subjekt  Clerc,  sondern  mit  einer  näheren 
Bestimmung  der  Art  und  Weise:  ,Mit  Weihrauchfässem,  mit  gül- 
denen Leuchtern":  ...  legen  die  Geistlichen  den  Leib  in  einen 
Sarg  —  ein  sonderbarer  Ausdruck.     Man  geht  wie  auf  Stelzen. 

Wenn  wir  das  Latein  heranziehen,  so  sehen  wir.  daß  die  Strofe 
dort  fehlt.  Es  fehlt  der  kirchliche  Pump  mit  Weihrauch  und 
Ornat,  es  fehlt  ganz  besonders  das  Weinen.  Dies  kam  zwar  an- 
fangs, bei  der  Kunde  vom  Tod  des  Heiligen  vor,  war  also  vuU 
berechtigt,  s.  B171,12:  Pop"his  autem  licryinahUitcr  fithat.  Beim 
Begräbnis  selbst  fehlt  jede  Bemerkung  über  den  Gemütszustand 
des  Volkes,  wohl  heißt  es  171,32:  Tavc  popidi  jocunduntes  maximas 
Di-iiiino  grnthis  agehant,  als  der  Wohlgeruch  aus  dem  Grabdenkmal 
hervordrang,  welches  Wunder  in  F  ebenso  wie  überhaupt  irgend 
eine  Freuden-  oder  andere  Äußerung  des  Volkes  fehlt.  Unser  Text 
kennt  bloß  Freude  Z.  533.  536,  besonders  510. 

Alles  in  allem,  die  Str.  117  ist  so  bedenklich,  daß  wir  sie  als 
interpoliert  ausschalten  werden. 

Ich  bemerke  nachträglich,  daß  der  Vers  581:  Ad  encensiers, 
ad  oires  canddahres.  der  grammatisch  so  hart  ist,  sich  im  Latein 
wiederfindet,  freilich  an  einer  verschiedenen  und  weit  abstehenden 
Stelle  B  170,1.  2:  (Euphemian  eilt  nach  seinem  Haus,  ut  sedes 
ordlnarel  et  c  u  in  l  a  in/j  u  d  i  b  u  s,  i  n  ce  n  s  o  q  a  o  q  u  e  ctt h  ii  r  i- 
h  it  l  is  oh  vi  am  Imperatorihus  et  Fontifici  cxiret  (man  wundert 
sich,  daß  ein  Bürger  derartige  Kirchenutensilien  besitzt).  —  Dies 
fiele  in  F  vor  die  Str.  116.  —  Dies  erklärt  vielleicht  die  Veran- 
lassung der  vorliegenden  Interpolation.  Ein  Abschreiber,  der  das 
Latein,  mit  einsah,  stieß  sich  an  der  ganz  unwahrscheinlichen  Zere- 
monie und  verlegte  .sie  in  das  richtige  Milieu  der  Begräbnis- 
zeremonie. 

Nach  Entfernung  der  Str.  117  erhalten  wir  zwischen  Str.  116 
und  118  eine  leidliche  Verbindung.  Der  Widerspruch,  daß  der 
Leib  in  Str.  116  schon  der  P2rde  übergehen  ist  (Z.  579 1,  während 
er  hier  (Str.  llSj  zuvor  in  den  Sarg  gelegt  und  dann  erst  be- 
graben wird  (Z.  587.  588),  bleibt  freilich  bestehen.  Man  könnte 
es  als  eine  Art  Repetitionsstrofe  nach  Art  der  Chanoons  de  Geste 
auffassen:  in  Str.  116  war  allgemein  von  der  herbergc  (Z.  576) 
die  Rede,   in  Str.  118  wird   sie  als   sarqHcu  paret   dar  et  de  gemes 


1(jO  Weudelin  Fo  erst  er, 

genauer  bestimmt.  Auffallen  könnte  vielleicht  Z.  588:  En  terrd 
metent  p a r  vlv e  poestet  —  von  einer  solchen  war  keine  Rede 
und  es  ist  auch  kein  Grund  dafür  vorhanden,  so  daß  es  als 
Lückenbüßer  ^)  angesehen  werden  könnte,  wie  denn  überhaupt 
jwestet  oder  poeste  ein  Lieblingsausdruck  des  Dichters  ist;  vgl. 
572  und  204  =  564,  Aber  es  kann  als  Ausführung  des  Gredankens 
Z.  580  ^0  peistt  eis,  was  Z.  585  stärker  ausgedrückt  ist,  betrachtet 
werden.  Dazu  stimmt  dann  der  Schluß  der  Strofe  Z.  589.  590: 
.Es  weint  das  Volk  von  Rom.  und  niemand  hienieden  kann  es 
trösten'.     All  das  fehlt  im  Latein. 

Die  Str.  118  ist,  wie  offenbar  ist,  eine  bloße  Variierung  der 
Str.  117;  nachdem  wir  aber  diese  als  unecht  ausgeschaltet  haben, 
erhält  sie  ihre  Berechtigung,  ist  auch  durch  das  Latein,  gesichert. 
Der  kostbare  Sarg  darf  eben  nicht  fehlen.  Er  steht  nicht  nur 
in  allen  Hss.:  LPS,  (A  fehlt  der  Schluß,  fehlt  in  M,  wo  auch  die 
Strofen  115 — 120  fehlen;  aber  Str.  116:  AI  sedme  jor  Z.  576,  vgl. 
Z.  572  Set  jorz,  ist  durch  das  Latein,  gesichert:  B  n\,21  per 
Septem  dies),  sondern  findet  sich  ebenso  im  Latein,  und  zwar  in 
allen  drei  Fassungen,  nicht  näher  bestimmt  in  dem  allen  lateinischen 
Fassungen  zugrunde  liegenden  ß  171,  28  operatl  sunt  monumen- 
tnm  de  anro  et  gemmis  pretiosis  (:=  Z.  586),  in  quo  sanctum  illiid 
eorpiis  cum  magna  veneratione  collocavermit),  ähnlich  in  C  175,23 
iniperator  arcam  e  marmore  et  smaragdo  faciendam  curaiit,  aus- 
drücklich sarcofcigus  genannt  in  A  (165,  33),  wo  sich  bei  näherem 
Zusehen  freilich  ergibt,  daß  hier  (in  der  ältesten  Fassung)  über- 
haupt eines  Sarges  nicht  gedacht  wird,  der  Sarkofag  aber  erst  im 
dritten  Schluß  steht,  während  der  zweite  nur  von  einer  turnba 
165,26  spricht.  Darnach  ist  die  Sache  gar  nicht  so  sicher  — ; 
jedenfalls  trifft  für  B  und  C  bloß  ein  über  der  Erde  aufge- 
richtetes Grrabdenkmal,  das  im  Innern  den  Leib  barg,  zu,  also  ein 
großer  kastenartiger  Behälter,  wie  ihn  die  römischen  und  alt- 
christlichen Sarkofage  zeigen.  Dies  ist  in  unserem  Gredicht  aber 
nicht  gemeint,  es  heißt  ausdrücklich  579:  metre  en  terrc  [vom 
bloßen  Leib,  ohne  Erwähnung  eines  Sarges],  und  ebenso  vom 
Marmorsarg  588:  En  terrel  metent.  Der  Dichter  hat  also  sar- 
queu  nicht  als  ein  überirdisches  Denkmal,  sondern  als  bloßen  Sarg, 
der  in  die  Erde  versenkt  wird,  verstanden. 


1)  Ich  habe  deren  folgende  verzeichnet :  ä  certes  147.  568,  bloßes  certes  532, 
onques  neient  por  el  243;  ne  Vestuet  demander  573  LS  (P  anders);  quer  ne  puet 
estre  492,  variiert  mais  altre  ne  puet  estre  580 ;  senz  dotance  606 ;  nen  est  neient 
ä  dire  614  (ähnlich  161,  wo  es  eben  noch  einen  Sinn  hat)  und  etwa  noch  por 
ome  ne  por  ferne  455. 


Sankt  Alexius.     Beiträge  zur  Textkritik  des  ältesten  französischen  Gedichts.  161 

Str.  119:  ,Maii  brauclit  nicht  erst  davon  zu  reden,  daß  Vater 
und  Mutter  und  Braut  um  ihn  klagten:  denn  (sie)  alle  haben 
davon  ihre  Stimmen  so  geschwächt,  daß  sie  alle  ihn  beklagten  und 
ihn  bejammerten.  An  jenem  Tag  sind  dort  hunderttausend  Zähren 
vergossen  worden'.  Wie  auf  einmal  die  an  sich  ja  pflichtschuldige 
Totenklage  (denn  das  ist  die  eigentliche  Bedeutung  von  regreter) 
hierher  kommt,  nachdem  der  Tote  der  Erde  übergeben  ist,  ist  nicht 
recht  verständlich.  Diese  Totenklagen  sind  ja  und  zwar  in  großer 
epischer  Breite,  wie  wir  sie  aus  den  Chancons  de  Geste  kennen, 
an  ihrer  richtigen  Stelle  in  nicht  weniger  als  21  Strofen  (78 — 79) 
ausführlich  mitgeteilt  worden.  Hier  ist  eine  neuerliche  Erwähnung 
derselben  unpassend. 

Wir  müssen  also  hier  regreter  in  der  späteren,  allgemeinen 
Bedeutung  nehmen,  allgemein  „beklagen",  so  daß  dieser  Gedanke 
in  dieser  einen  Strofe  nicht  weniger  als  dreimal  ausgedrückt  ist. 
Es  folgt  dann  eine  Satzverbindung,  die  mit  quer  eingeleitet  wird: 
denn  sie  haben  ihre  Stimmen  so  atemprees.  —  Vor  allem,  was  heißt 
hier  das  Wort?  Nach  G.  Paris  soll  es  hier  =  accorder  sein,  ein 
Terminus  technicus  der  Musik.  Damit  bringe  ich  keinen  rechten 
Sinn  heraus.  Oder  haben  die  drei  Stimmen  musikalisch  so  schlecht 
übereingestimmt,  daß  sie  allgemein  beklagt  wurden?  Ich  kann  es 
nur  verstehen  =  , mäßigen',  ,in  Zaum  halten',  also  dem  Sinn  nach 
hier:  , schwächen'.  Ihre  Stimme  waren  also  durch  das  ewige  Weinen 
und  Klagen  so  schwach  geworden,  daß  man  —  ,was'.  Man  erwartet, 
daß  sie  nicht  mehr  weiter  konnten?  nein,  daß  man  sie,  diese  An- 
verwandten bemitleidete?  Auch  nicht!  —  Zu  unserer  Verwunde- 
rung fährt  der  Text  anders  fort:  „daß  alle  (tiiit)  ihn  {le  594)  be- 
klagten und  alle  (tnit)  ihn  (le)  bejammerten."  Bevor  ich  dieses 
Rätsel  vornehme,  muß,  um  mit  dem  Vorausgehenden  fertig  zu 
werden,  noch  festgestellt  werden,  daß  quer  593  unverständlich  ist: 
von  irgend  einer  Begründung  ist  hier  nichts  zu  entdecken. 

Wer  sind  nun  in  Z.  594  die  zweimal  vorkommenden  tiiit'?  Ein 
tuit  steht  schon  in  der  unmittelbar  vorhergehenden  Zeile,  wo  es 
sich  nur  auf  die  drei  Angehörigen  beziehen  kann.  Klar  ist  nur 
das  eine,  daß  die  tnit  der  Z.  594  verschieden  sein  müssen  von  den 
titit  593.  Es  läßt  sich  keine  andere  Beziehung  finden,  als  ,die  Um- 
stehenden', die  Anwesenden,  das  Volk,  von  dem  Z.  589  die  Rede 
war.  Man  beachte  dann,  daß  der  Gedanke  , Klagen'  hier  doppelt  aus- 
gedrückt ist,  also  mit  dem  gleichbedeutenden  regreter  592  dreimal 
in  einer  Strofe,  und  da  Z.  595  (100000  Zähren)  dasselbe  ausdrückt, 
sogar  viermal. 

Kgl.  Ges.  d.  Wiss.    Nachrichten.    Phil.-hist.  Klasse.    1914.    Heft  2.  H 


162  Wendelin  Foerster, 

Wer  ist  nun  der  zweimalige  le  Z.  594?  Es  kam  schon  Z.  592  {Ic) 
vor,  wo  es  sich  nur  auf  Z.  587  saint  cors  beziehen  kann,  während  der 
Sinn  nur  den  Heiligen  selbst,  nicht  seinen  Leib  meinen  kann.  Es 
kann  Z.  694  ebenso  nur  der  Heilige  sein,  wie  sich  ja  die  folgende 
Strofe  ebenso  mit  nel  596  auf  ihn  bezieht,  aber  auf  den  Leib, 
wohl  gemerkt,  was  zu  Z.  587  paßt,  während  das  dreimalige  le  in 
Str.  119  nur  den  Heiligen  selbst  bezeichnet.  Welchen  Grund 
haben  nun  diese  Umstehenden,  den  Heiligen  zu  beklagen?  Es  ist 
schwer,  einen  zu  finden.  Bei  den  Angehörigen  ist  es  die  Not- 
wendigkeit der  endlichen  Trennung  von  ihrem  heißgeliebten  Sohn 
und  Bräutigam ;  aber  das  Volk  ?  Das  sollte  sich  doch  freuen,  daß 
es  diesen  mächtigen  Fürsprecher  (Z,  535)  in  seiner  Mitte  für  immer 
behält.  Wir  müssen  also  denselben  Grund  der  Angehörigen  auch 
für  das  Volk  annehmen,  was  auch  Z.  598  der  folgenden  Strofe 
stützt.  Im  Grunde  genommen,  sagt  also  die  Zeile  594  dasselbe, 
womit  die  vorige  Strofe  118  geschlossen  hatte:  Plore  U  pueples  de 
Borne.  Also  bloße  Wiederholung,  verstärkt  durch  die  Übertreibung 
der  100000  Zähren. 

Wie  weit  entfernt  sind  wir  von  der  einfachen,  klaren,  knappen, 
natürlichen  und  schlichten  Ausdrucksweise,  Erzählungsart  und 
Satzverbindung  des  größten  Teiles  der  bisherigen  Erzählung  und 
in  welch  ungeschickter,  überladener,  undeutlicher  und  schlecht  ver- 
bundener Partie  befinden  wir  uns  hier! 

Ich  möchte  noch  zum  Schluß  auf  eine  sprachliche  Erscheinung 
verweisen,  die  auffällig  und  für  einen  so  alten  Text  sehr  verdächtig 
ist,  nämlich  den  Plural  cent  mil  in  der  Singularform,  statt  der 
regelmäßigen,  allen  älteren  Texten  ausnahmslos  zustehenden  Form 
lateinisch   mllia  =  milie,  mile.     Roland  z.  B.   kennt  keine   andere. 

Für  den  Anfang  der  Strofe  119  (591 — 593)  läßt  sich  eine  auf- 
fällige Parallele  angeben,  nämlich  der  Anfang  der  Strofe  100  (496. 
497).  Wie  hier  die  drei  Angehörigen  vor  lauter  Klagen  ihre  toi^ 
atemprees  haben,  sind  dieselben  drei  aus  demselben  Grunde  er- 
müdet {s'en  alasserent). 

Unsere  Strofe  119  ist  also,  vorläufig  sei  es  gesagt,  sehr  ver- 
dächtig. 

Nicht  besser  steht  es  mit  Str.  120.  Sie  kann  verschieden  ge- 
deutet werden,  je  nachdem  man  sie  zu  Str.  119  schlägt  oder  mit 
der  folgenden  121  verbindet.  Im  ersten  Falle  könnte  sich  das 
unausgesprochene  persönliche  Pluralsubjekt  von  Z.  596  eigentlich 
nur  auf  die  Angehörigen  beziehen,  —  doch  vermöchte  es  immerhin 
noch  die  iuit  mit  einbeziehen.  Dies  kann  offenbar  nur  gemeint 
sein.     Aber  dann  ist  die  Strofe  ganz  überflüssig  und   sie  ist  eine 


Sankt  Alexius.    Beiträge  zur  Textkritik  des  ältesten  französischen  Gedichts.  163 

bloße  Wiederholung  von  Str.  116  und  118,  sogar  mit  fast 
wörtlicher  Wiederholung^)  Z.  579  Vueillent  o  non,  sil  lais- 
sent  metre  en  terre  =  597  Vueillent  o  non,  sil  laissent  enfodir.  Wie 
kann  man  den  Leib,  der  schon  Z.  579,  dann  noch  einmal  Z.  588 
begraben  ist,  jetzt  noch  ein  drittes  Mal  begraben  lassen? 

Man  beachte  noch,  daß  diese  Strofe  120  eine  merkwürdige 
Ähnlichkeit  mit  Str.  100  hat,  wo  die  Zeilen  496.  497  tant  i  plore- 
rent  et  U  pedre  et  la  niedre  Et  la  ijucele  que  tuit  s'en  alas  s  e- 
r ent  mit  unseren  Z.  591.  592,  besonders  mit  593 :  Quer  tuit  en 
ont  lor  voi.':  si  atempred es  übereinstimmen.  Im  Latein,  fehlen 
•beide  Strofen,  sowohl  100  als  120,  sie  verdanken  ihre  Entstehung 
'der  steten  Teilnahme  des  Dichters  oder  eher  eines  Umarbeiters 
an  dem  Schicksal  der  Angehörigen,  wie  denn  auch  sonst  F  vor 
allen  allein  ihnen  die  Strofe  121  widmet,  die  über  deren  End- 
schicksal berichtet.  Ich  sagte,  119  fehle  auch  im  Latein.  Grewiß, 
man  sehe  sich  B  171, 28  an.  Es  ist  aber  zu  verzeichnen,  daß  in 
R  =  Gr  S.  154  sich  an  dieser  Stelle  gleichfalls  eine  solche  Er- 
wähnung findet:  Mater  quidem  et  sponsa  cum.  omni  parenteJa  ejus 
stantes  in  circuitu  plorahant  magno  luctu.  —  Die  unklare  Ausdrucks- 
weise und  all  die  von  mir  vorgebrachten  Bedenken  lassen  die 
beiden  Strofen,  zumal  119,  nicht  als  ursprünglich  in  F  erscheinen. 
Es  ist  vielleicht  die  Annahme  zulässig,  daß  ein  Überarbeiter  oder 
Schreiber  entweder  denselben  nahe  liegenden  Einfall  hatte,  dem 
er  so  ungeschickten  Ausdruck  gab,  oder  aber,  daß  er  neben  seinem 
F  eine  lateinische  Hs.  liegen  hatte,  die  er  regelmäßig  einsah. 

Jetzt,  nachdem  wir  die  Strofen  119.  120  ausgeschieden  haben, 
erhalten  wir  für  Str.  121  die  richtige  Verbindung.  Es  ist  der 
Abschluß  des  stattgehabten  Begräbnisses.  „(Der  Leib  ist  begraben). 
Das  Volk  zerstreut  sich.  Die  drei  Angehörigen  aber  blieben  bis 
an  ihr  Ende  zusammen  in  guter  Gemeinschaft.  Durch  den  Heiligen 
sind  ihre  Seelen  gerettet."  Bis  auf  diese  letzte  Zeile  (man  sollte 
annehmen,  daß  die  drei,  die  seit  38  Jahren  in  strengster  Askese 
leben,  einer  solchen  Vermittlung  eigentlich  nicht  benötigt  hätten)  ist 
alles  klar.  Die  Erwähnung  der  Angehörigen  kann  verstanden 
werden,  die  Zuhörer  wollten  doch  ihr  Endschicksal  auch  noch 
erfahren.  Das  Latein,  freilich  gab  dazu  keinen  unmittelbaren 
Anlaß.  In  B  fehlen  sie  überhaupt,  in  C  175, 22  sind  sie  bloß  Teil- 
nehmer am  Begräbnis,  in  A  165,  21  machen  sie  Stiftungen.  Ihr 
Tod   aber  wird  nirgends  erwähnt :    bloß  A  165,  32  ff.   erwähnt  ihn 


1)  Wir  fanden  bereits  Str.  02  sehr  verdärhtig,  wo  die  Schlußzeilen  .SOI).  310 
mit  den  Schlußzeilen  der  Str.  (iß  gleiclilautend  waren. 

11* 


164  Wendelin  Foerster, 

in  seinem  letzten  (dritten)  Anhang  mit  der  romanhaften  Aus- 
schmückung, daß  die  Braut  mit  dem  Heiligen  auf  ihren  Wunpch 
in  seinem  Sarkofag  beigesetzt  worden  ist,  wobei  außerordentliche 
Wunder  geschahen.  Das  Latein,  stützt  also  deren  Erwähnung 
nicht.     Die  Strofe  steht  aber  in  LPSM,  wird  also  echt  sein. 

Anders  steht  es  mit  der  Str.  123.  Hier  beginnt  der  Schluß 
von  L,  der  vier  Strofen  umfaßt  (122 — 125).  Die  Erzählung  kommt 
auf  den  Alexius  zurück:  „Der  heilige  Alexius  ist  im  Himmel,  zu- 
sammen mit  Gott,  in  der  Gesellschaft  der  Engel,  zusammen  mit 
der  Braut,  der  er  sich  so  fremd  verhalten.  Jetzt  hat  er  sie  mit 
(bei)  sich,  ihre  Seelen  sind  beisammen.  Die  Größe  ihrer  Freude" 
ist  schwer  zu  schildern." 

In  der  ersten  Zeile  ist  606  sen^  dotance  ein  fühlbarer  Lücken- 
büßer (s.  die  Anm.  S.  160),  die  Zeile  607  ist  bloße  Ausführung  des 
el  cid  der  vorausgehenden  Zeile.  Bedenken  erregen  die  folgenden 
zwei  Zeilen  608.  609 :  ,er  ist  im  Himmel  mit  seiner  Braut'  —  also 
mit  seinen  Eltern  nicht?!  Es  hat  doch  in  der  vorausgehenden 
Strofe  schon  gestanden,  daß  alle  drei  im  Himmel  sind  (605).  Es 
scheint  fast,  daß  die  Vorlage  des  Bearbeiters  in  seiner  Hs.  die 
vorige  Strofe  nicht  hatte.  Diese  ist  aber  durchaus  zum  Ver- 
ständnis der  vorliegenden  Strofe  nötig;  denn  es  muß  deren  Tod 
vorher  gemeldet  worden  sein,  was  eben  dort  (Z.  603)  geschieht. 
Die  letzte  Zeile  610  ist  eine  nichtssagende  Bemerkung,  und  enthält 
in  der  Assonanz  die  Femininform  grande,  die  für  das  Alter  des 
Verfassers  unseres  Gedichts  mehr  als  bedenklich  ist,  sie  taucht 
erst  ein  Jahrhundert  später  in  England  auf  (s.  die  Psalter,  wo 
solche  Feminina  häufig  sind),  unser  Text  hat  sonst  und  zwar 
23  mal  die  regelmäßige  Femininform  grant.  Die  Strofe  ist  also 
späterer  Zusatz. 

Die  Strofe  133  ist  eine  bloße  Ausführung  desselben  Gedankens, 
wie  die  Strofe  122,  die  Beschreibung  der  Himmelsfreude  des  Hei- 
ligen. Z.  613  replenir  ist  ein  kirchlicher  Ausdruck,  aber  verbreitet 
und  nicht  zu  bemängeln,  614  kommt  ein  starker  Lückenbüßer  vor. 
Eine  der  beiden  Strofen  ist  jedenfalls  überflüssig  und  unecht.  Die 
Bedenken  gegen  122  sind  so  stark,  daß  wir,  wie  ich  schon  gesagt 
habe,  diese  ausschalten.  Dann  bekommt  sains  oni  612  einen  un- 
mittelbaren Anschluß  an  saint  ome  605  im  Schluß  der  Str.  121. 

Mit  Str.  134  beginnt  der  eigentliche  Schluß  —  die  Nutzan- 
wendung des  ganzen  Gedichts,  seine  Moral;  die  Nutzanwendung 
für  die  sündige  Menschheit.  „Wir  Unglücklichen,  wie  sind  wir 
niedergedrückt  und  alle  auf  falschen  Wegen.  Wir  sind  von  un- 
seren Sünden  so  verblendet,  daß  sie  uns  den  rechten  Weg  (so  muß, 


Sankt  Alexius.     Beiträge  zur  Textkritik  des  ältesten  französischen  Gedichts.  165 

wie  der  Sinn  lehrt,  mit  S  voie  statt  ride  L,  das  Gr.  Paris  im  Text 
stehen  gelassen  hat,  gelesen  werden).  Durch  diesen  heiligen  Mann 
hätten  wir  unser  Augenlicht  wieder  erhalten  sollen." 

Beide  Strofen  123.  124  fehlen  in  P,  w-o  sich  die  Schlußstrofe 
125  unmittelbar  an  122  (von  der  bloß  die  zwei  ersten  Zeilen  er- 
halten sind)  anschließt.  Daß  die  Strofen  122  und  123  dasselbe 
sagen,  also  eine  Dublette  bilden,  haben  wir  oben  schon  bemerkt. 
Eine  Entscheidung  bringt  diese  Lücke  nicht. 

Und  mit  Str.  135,  mit  der  Bitte  an  den  Heiligen,  ,er  möge 
uns  von  allem  Übel  bewahren  und  hienieden  Frieden  und  Ereude, 
jenseits  die  ewige  Glorie  besorgen',  schließt  das  Gedicht.  Also 
ebenso  wie  es  mit  moralischen  Betrachtungen  über  die  Schlechtig- 
keit der  Mitwelt,  den  Verfall  des  Glaubens,  während  zur  Zeit 
Noahs,  Abrahams  und  Davids  die  Welt  gut  war  (zwei  Strofen  1,  2), 
angefangen  hatte,  schließt  in  LPS  das  Gedicht,  nachdem  die  Hei- 
ligengeschichte erledigt  ist,  ebenso  in  zwei  Strofen  mit  einer  mo- 
ralischen Betrachtung  und  der  sich  daraus  ergebenden  Nutzanwen- 
dung. Vergleicht  man  damit  die  von  uns  an  ihren  Stellen  ausge- 
schiedenen Strofen  109.  HO  (LA),  so  sieht  man  sofort,  daß  sie  genau 
dasselbe  ausdrücken,  wie  die  Strofen  123.  124.  125,  wo  Str.  123 
=  109  oder  124  +  125  =  110.  Es  ist  also  ein  anderer,  ebenso 
berechtigter,  dabei  noch  knapperer  Schluß,  bei  dem  freilich  die 
Strofe  109  sich  nicht  so  glatt  an  121  anschließt,  wie  dies  123  tut. 
Nun  fangen  beide  Strofen:  109  und  122  gleich  an,  beide  mit  Saiu;^ 
Alexis,  wie  sie  einander  auch  sonst  entsprechen  und  so  ist  anzu- 
nehmen, daß  der  Schluß  dieser  Bearbeitung  gelautet  hat :  121.  109. 
110.  Es  i.st  schwer  zu  entscheiden,  welcher  von  den  beiden 
Schlüssen  ursprünglich  ist  —  das  Zusammentreffen  von  LPM  läßt 
die  Wagschale  zu  gunsten  des  ersteren  Schlusses,  wie  es  scheint, 
sinken. 

Eine  letzte  Bemerkung  scheint  mir  jedoch  noch  die  Hs.  M  zu 
verdienen.  In  ihr  folgen  einander  die  Strofen  in  folgender  Weise : 
114.  121a.  b.  123a.  b.  125;  es  folgen  also  115.  116.  117.  118.  119. 
120  c.  d,  e.  122.  123  c.  d.  e.  124,  d.  h.  es  fehlen,  wenn  wir  von  115 
oder  116  absehen  (eine  der  beiden  ist  notwendig,  und  115  alter- 
tümlicher), gerade  die  Strofen,  die  wir,  ohne  dies  zu  wissen,  auf 
Grund  schwerer,  mannigfaltiger  Bedenken  hinausgeworfen  hatten. 
Dies  dürfte  kaum  ein  bloßer  Zufall  sein.  M  gehört,  wie  wir 
wissen,  zu  einer  der  Familie  a,  zu  der  auch  L  gehört,  gehörenden 
Handschrift  und  könnte  .so  doch  vielleicht  die  ursprüngliche,  noch 
nicht  interpolierte  Fassung  aufweisen.  Vielleicht  wird  eingewendet 
werden,  daß  diese  fehlenden  Strofen  in  M  von  dem  Schreiber  ein- 


1QQ  Wendelin  Foerster, 

fach  ausgelassen  worden  sind,  daß  sie  Auslassungen  darstellen  und 
in  seiner  Vorlage  gestanden  haben  können.  "Wfr  müssen  uns  also 
die  Lücken  des  M  gegen  den  Bestand  in  L  ansehen :  Es  fehlen  die 
Strofen  9.  70.  77,  die  durchaus  nötig  sind,  dann  die  Strofen  82. 
83.  84,  ferner  86.  87.  88,  dann  90.  91.  92.  93,  endHch  96.  97  (diese 
auch  S)  —  es  sind  lauter  Streichungen  der  endlosen  Variationen 
der  drei  Totenklagen,  also  sind  es  beabsichtigte  Kürzungen.  Es 
fehlen  endlich  noch  109.  110,  und  zwar  sowohl  in  M  als  S,  das 
von  uns  aus  zwingenden  Gründen  gestrichene  Strofenpaar.  Es 
läßt  sich  also  nichts  sicheres  weder  für  noch  gegen  feststellen. 

Ich  schließe  mit  einer  kritischen  Untersuchung  des  Textes  der 
letzten  Strofe  (125),  der  recht  unsicher  zu  sein  scheint.  In  der 
ersten  Zeile  (621)  stimmen  LPSM,  also  alle  Hss.  überein,  aber 
darnach  geraten  wir  auf  wankenden  Boden.  Die  Zeile  622  lautet 
in  LP :  Si  li  preions  que  de  toz  mals  nos  toille,  während  SM  als 
Assonanzwort  assoille  haben  und  sich  im  vorausgehenden  Ausdruck 
trennen:  de  toz  mals  S  (also  =  LP,  mithin  sicher),  dagegen  M: 
por  diu  M  nous.  Eine  Entscheidung  ist  schwer,  beide  Assonanzen: 
toille  und  assoille  sind  einwandfrei. 

Z.  623  ist  En  icest  (oder  Et  en  cest)  siede  nos  gesichert  durch 
LPM,  achat  steht  L  allein,  doinst  P,  amoneste  M:  man  sieht,  daß 
der  originelle  Ausdruck  achat  Schwierigkeiten  machte;  endlich 
gloire  L,  das  sicher  Dittographie  aus  der  folgenden  Zeile  ist  — 
hier  muß  ein  Synonym  oder  Verwandtes  von  pais  stehen,  also  joie 
(in  der  Vorlage  von  L  wohl  goie  geschrieben),  während  in  P  Con- 
corde die  noch  fehlende  Zeile  ausfüllen  mußte  (in  S  fehlen  die  drei 
letzten  Zeilen). 

In  Z.  624  sichern  LP:  Et  en  cel  altre  la  plus  durable  (P  nicht 
übel  parmanable)  gloire,  ähnlich  Ma:  de  paradis  la  gloire,  Mb:  del 
regne  dieu  le  glore,  also  Wahl  zwischen  L  und  P,  da  in  S  die  drei 
Schlußzeilen  fehlen.  —  Z.  625  L:  En  ipse  verhe  sin  dimes  pater 
noster  gegen  P:  Que  la  poisum  venir  nos  doinst  deus  ajutoire  (in 
M  fehlt  die  letzte  Zeile).  Der  Schluß  von  L  ist  mehr  als  sonder- 
bar: Z.  625  beginnt  mit  en  ipse  verhe,  also  halb  französisch  halb 
lateinisch  =  in  ipso  verbo.  Was  heißt  das?  An  das  verbum  des 
Johannesevangeliums  wird  hier  niemand  denken,  also  etwa:  „in 
Grott  selbst",  als  Erklärung  von  paradis,  und  sicher  ist,  daß  die 
Zuhörer,  für  die  das  Gedicht  bestimmt  war,  es  nicht  verstehen 
konnten.  Und  der  Schluß  mit  dem  „Laßt  uns  ein  Vaterunser 
beten"  ist  geradezu  trivial. 

P  ist  ja  besser,  aber  erscheint  mir  nicht  recht  natürlich,  ich 
vermisse    eine  Zeile,   wie   sie   der    andere,   von  uns   nachgewiesene 


Sankt  Alexiiis.     Beiträge  zur  Textkritik  des  ältesten  französischen  Gedichts.  167 

Schloß  bietet,  die  Z.  550:  Quo  Beu  ensemble  piässons  el  ciel  regner. 
Vielleicht  ist  aber  624  der  eigentliche  Schluß  und  es  ist  eine  Zeile 
nach  622  ausgefallen.  Das  Latein.,  dem  der  moralische  Schluß 
fehlt,  böte  als  Schlußstrofe  eine  Verherrlichung  Gottes,  so  Lat.  A 
und  Lat.  C,  während  B  mit  Per  dominum  nostrum,  also  mit  einem 
Gebet  schließt.  Das  würde  dem  L  625  entsprechen  —  also  alles 
unsicher.  Wir  wissen  ja,  daß  gerade  die  Schlußteile  in  volkstüm- 
lichen Texten  am  meisten  den  mannigfaltigsten  Änderungen  und  Zu- 
sätzen unterliegen,  so  in  Volksliedern,  Märchen,  Sagen,  Chancons. 
de  Geste  u.  ä.,  wie  denn  auch  unser  Text  in  den  einzelnen  Hss. 
ungleich  behandelt  worden  ist.  A  schloß  bereits  mit  Strofe  110 
ab,  P  geht,  abgesehen  von  den  fehlenden  sechs  Strofen  108 — 113, 
mit  dem  vollständigsten  L  gemeinsam  bis  Str.  122  b,  wo  er  abbricht, 
um  erst  in  der  letzten  Strofe  125  mit  ihm  wieder  zusammenzu- 
treffen. Nur  SM  folgen  getreu  der  Fassung  L,  M  freilich  mit 
starken  Auslassungen.  Hier  könnte  nur  ein  neues,  reicheres  hand- 
schriftliches Material  Hilfe  bringen,  wozu  keine  Aussicht  vor- 
banden ist. 

Eine  richtige  Vorstellung  der  eigentlichen  Verhältnisse  in 
diesem  mit  zahlreichen  Interpolationen  durchsetzten  Schlußteil  er- 
hält man,  wenn  man  nicht  eine  einmalige,  von  einem  und  dem- 
selben Umarbeiter  vorgenommene  Literpolierung  annimmt,  sondern 
deren  mehrere,  auf  einander  folgende  sich  vorstellt,  indem  ein  oder 
mehrere  spätere  Schreiber  oder  Bearbeiter  neuerdings  ihre  Einfälle 
auch  in  die  früheren  Einschiebsel  hineinlegten.  Daß  dabei  nicht 
alles  unter  einander  stimmen  kann,  liegt  auf  der  Hand.  Ein  solcher 
Überarbeiter  achtet  nicht  genau  auf  all  die  verschiedenen  Be- 
ziehungen, übersieht  einzelnes,  bringt  Unstimmigkeiten,  Dunkel- 
heiten u.  a.  hinein,  die  der  folgende  nicht  wahrnimmt,  stehen  läßt  und 
seinerseits  selbst  wieder  neue  einsetzt.  Der  eine  arbeitet  mit  mehr, 
der  andere  mit  weniger  Geschick,  daher  die  Verschiedenheit  der 
Grade  und  Schwere  der  Unstimmigkeiten  in  den  einzelnen  Strofen. 
Freilich  den  eigentlichen  Vorgang,  wie  sich  nach  und  in  einander 
ein  solcher  Vorgang  abgespielt  hat,  ist  keine  Kritik  imstande,  jetzt 
nachträglich  anzugeben. 

Die  Tatsache  der  mehrfachen,  zahlreichen  Interpolierung  ist 
ein  neuer  Beweis  für  die  große  Beliebtheit  der  Legende.  Wie  sich 
diese  so  rasch  über  Europa  wie  mit  einem  Zauberschlag  verbreitet 
hat,  so  hat  in  Frankreich  das  altehrwürdige  Gedicht  nicht  nur 
durch  die  mannigfachen  Umarbeitungen,  sondern  auch  durch  die  vielen 
Abschriften  und  die  darin  erscheinenden  Einschiebsel  seine  rasche 
Verbreitung   erwiesen.     Dies  wird   besonders    deutlich,   wenn   man 


168     Wendel  in  Foerster,  Sankt  Alexius.    Beiträge  zur  Textkritik  etc. 

sich  erinnert,  daß  das  Gredicht  um  die  Mitte  des  XI.  Jhdts.  verfaßt 
ist  und  daß  die  älteste,  kaum  hundert  Jahre  ältere  Hs.  bereits  die 
vielen  Interpolationen  alle  enthält. 


So  haben  wir  denn  in  dem  alten,  ehrwürdigen  Alexius,  für 
den  so  alte  und  verhältnismäßig  gute  Hss.  vorhanden  sind,  eine 
ganze  Reihe  von  Interpolationen  nachgewiesen,  wiewohl  bis  jetzt 
niemand  überhaupt  auch  nur  an  eine  solche  Möglichkeit  gedacht 
hat.  Die  Mehrzahl  dieser  ausgeschalteten  Strofen  ist  wohl  end- 
gültig verurteilt,  die  Widersprüche  und  andere  Unstimmigkeiten 
sind  so  stark,  daß  an  eine  Rettung  nicht  zu  denken  ist.  Einige 
andere,  die  auch  mehrfache,  gleichfalls  ernste,  aber  nicht  so  ent- 
scheidende Bedenken  hervorrufen,  könnte  vielleicht  doch  jemand 
retten  wollen  und  mir  vorwerfen,  daß  meine  Kritik  derselben 
zu  scharf,  zu  streng  eindringend,  zu  haarspalterisch  und  wort- 
klauberisch sei  und  daß  man  beim  gewöhnlichen  Lesen  darüber 
hinweg  gleite.  Indem  letzteres  zugegeben  wird  (die  Tatsachen 
zeigen  es  ja),  lehne  ich  diese  Art  der  Rettung  mit  der  Feststellung 
ab,  daß  der  ganze,  vorausgehende  Teil,  also  volle  vier 
Fünftel  des  Gredichts,  diese  strenge,  unbarmherzige 
Kritik  ohne  weiteres  verträgt  und  zu  irgend  welchen 
Bedenken  keine  Veranlassung  gibt.     Das  dürfte  genügen. 


sy  071(1-, 

Von 

H.  Oldenberg. 

lu  den  Druck  gegeben  am  3.  Sept. ;    der  Gesellschaft  zur  Kenntnis   gebracht  am 

24.  Okt.  1914. 

Wackernagel  KZ.  XLVl,  266ff.  hat  für  das  vedische  duryonä- 
die  Erklärung  Säyanas  als  dustayoni-  zu  Ehren  gebracht  und  als 
Gegensatz  hierzu  syonä-  (im  Rv.  immer  siyond-  zu  lesen ,  vgl. 
Arnold  JAOS.  XVIII,  243)  auf  ''su-yond  zurückgeführt.  Er  hat 
schon  seinerseits  eine,  wie  mir  scheint,  sehr  starke  semasiologische 
Begründung  gegeben.  Der  Versuch,  den  ich  hier  machen  möchte, 
diese  noch  zu  verstärken,  wird  doch  nicht  überflüssig  sein.  Denn 
sähe  man  die  Frage  allein  von  der  phonetischen  Seite  an,  würde 
man  selbstverständlich  zweifeln. 

Vorweg  wenige  Worte  über  duryoim-.  Den  drei  Belegstellen 
des  Rgveda^)  (I,  174,7;  V,  29, 10;  32,8)  ist  gemeinsam,  daß  Indra 
feindliche  Wesen  duryow  niederwirft;  däsd-,  ddsyti-  steht  in  un- 
mittelbarer Nähe.  Da  drängt  sich  die  Vergleichung  von  I,  63,  4 
auf,  wo  Indra  die  Dasyus  yonaii  vernichtet:  eine  Bestätigung 
—  wenn  es  deren  bedürfte  —  des  Zusammenhangs  von  duryond- 
und  yöni-.  —  Wenn  I,  174,  7  neben  duryone  steht  lisdm  däsäyopu- 
hdrhumm  kah,  erinnert  das  zunächst  daran,  daß  Erde  und  Barhis 
gern  syond-  heißen ;  indem  hier  beides  die  entgegengesetzte  Eigen- 
schaft hat,   zeigt  sich  die  Korresponsion  von  syoud-  und  duryond-. 


1)  Im  folgenden  beziehen  sicli  Zitate,    bei  denen  der  zitierte  Text  nicht  ge- 
nannt ist,  auf  den  llgveda. 


170  H.  Oldeuberg, 

Weiter  aber  ist  es  gewiß  kein  Zufall,  daß  von  den  Feinden,  die 
hier  nach  v.  7  Indra  änryone  hinstreckt,  es  v.  4  heißt  sesan  .  .  . 
sdsmin  yonau.  —  IV,  28,  3  wird  gesagt,  daß  Indra  mit  Agni  und 
Soma  vereint  die  Dasyus  diirye  diironc  vernichtet.  Denkbar,  daß 
das  richtig  ist.  Immerhin  sieht  die  Stelle  den  übrigen  Belegen 
von  duronc  so  unähnlich,  wie  denen  von  dnryonc  ähnlich.  Wir 
werden  sehen,  daß  syonä-  gern  von  Wegen  steht.  Die  liebt  man 
als  sugä-  zu  rühmen.  Sollte  hier,  wo  von  bösen  Wegen  die  Rede 
ist,  neben  durge  ein  duryone  in  den  Text  zu  setzen  sein? 

Nun  zu  syond-.  Er  handelt  sich  darum,  die  vielfältigen  und 
engen  Beziehungen  dieses  Worts  zu  yöui-  zu  verfolgen. 

Schon  Wackernagel  hat  erwähnt,  daß  syond-  zweimal  als  Bei- 
wort von  yoni-  selbst  erscheint  (Av.) ;  syond  yönih  Av.  XIII,  1,  17 
kann  hinsichtlich  der  Ausdrucksweise  etwa  mit  siiütdyo  va  atdyah 
VIII,  47, 1  ff.  verglichen  werden.  Im  Übrigen  kann  es  kaum  Zufall 
sein,  daß  besonders  häufig  yöni-  und  syond-  im  selben  Zusammen- 
hang, nah  unter  einander  benachbart  erscheinen.  VI,  16, 41.  42 
(in  zwei  Versen,  die  als  demselben  Trca  zugehörig  in  besonders 
enger  Beziehung  zu  einander  stehen)  heißt  es  vom  Hinbringen  des 
Agni  an  seine  rechte  Stätte  a  svi-  y  6  n  a  u  ni  sidatu ;  syond  a 
grhdpatim.  Ganz  ähnlich  Käth.  XVII,  1  dhruvdm  yonini  a  sida  .  .  . 
sy one  sida  sddane  prthivydh ;  das.  XXXVIII,  4  ksatrasya  y onir 
asi,  syonäsi;  das.  XVI,  10  apo  devlh  prdti  grhnita  bhdsmaifdt, 
syonc  Jcrnudhvam  surabha  u  lol:e  und  bald  darauf  prasddya  hlids- 
manä  yonim;  Ts.  I,  1,  10,  2  dhätüs  ca  yonau  sukrtdsya  lohe 
syondm  nie  suhd  pdfyä  Jcnromi  (etwas  anders  Av.  XIV,  1,19;  dort 
neben  einander  rtdsya  yönaa  und  syondm  te  astti)]  Ts.  V,  1,  11,  2.  3 
syondm  Jcrni-cind  und  rtdsya  yonatr,  allerdings  weiter  von  ein- 
ander entfernt. 

Andre  Beobachtungen  über  Beziehung  von  syond-  und  yöni- 
schließen  sich  an. 

Wackernagel  a.  a.  0.  268  hat  die  besondere  Häufigkeit  hervor- 
gehoben, in  der  sich  Verknüpfung  von  syond-  mit  der  in  Wzl. 
Süd-  enthaltenen  Vorstellung  zeigt:  das  sddanam  oder  sddah  ist 
syondm  und  ähnl.  mehr;  es  läßt  sich  hinzufügen,  daß  auch  Wen- 
dungen wie  d  .  .  syondm  .  .  sadaniu  X,  110,  8,  syondm  a  stda  Av. 
XIX,  61, 1  sich  mehrfach  finden.  Damit  nun  halte  man  zusammen, 
daß  die  Verbindung  mit  sad-  auch  bei  yoni-  in  geradezu  übergroßer 
Häufigkeit  wiederkehrt.  Von  Wendungen  wie  yönim  äsddam,  a 
yonini  .  .  sadah  u.  dergl.  ist  der  Rv.  voll;  speziell  auch  auf  rtdsya 
yönä  sddane  IX,  72,  6  sei  hingewiesen. 


syonü.  171 

Das  über  sad-  Bemerkte  gilt  in  kleinerem  Maßstab  auch  von 
SI-.  Mit  dem  zweimal  begegnenden  syonast-  halte  man  zusammen 
die  schon  erwähnte  Wendung  I,  174,4  sesan  nü  kl  indra  säsmin 
yönau,  weiter  111,  1,11  rtäsya  yönäv  asayat,  X,  162,1.2 
yönim  äsäye,  X,  10,7  samäne  yonau  sahas eyy äya. 

Ein  weiterer  Punkt,  an  dem  die  Vorstellungen  von  syond-  und 
yoni-  zusammentreffen,  wird  durch  harhis  bezeichnet.  Daß  das 
Barhis  mit  besonderer  Vorliebe  syonäni  heißt,  hat  Wackemagel 
gezeigt.  Nun  geht  es  offenbar  auf  eben  dieses,  wenn  zu  Indra 
gesagt  wird  I,  104,  1  yonis  ta  indra  nisäde  akäri,  tcmi  d  ni  sida^ 
ähnlieh  VII,  24,  1  yönis  ta  indra  sädane  akäri  (man  bemerke  das 
Hervortreten  des  für  yoni-  wie  syond-  charakteristischen  sad-). 
Weiter  VI,  15,  16  dgne  visvebhih  svatnka  devair  ürnävantam  pra- 
tliamdh  sida  yonim ;  mit  diesem  vom  Barhis  gebrauchten  Ausdruck 
ürnävantam  .  .  yönim  vergleiche  man  in nänirdu  prdthamänam 
syondm^)  devebhyo  jüstam  sddanäya  harhih  Tb.  111,7,6,5.  Hier 
sei  noch  auf  die  Fassung  hingewiesen,  in  der  im  Aprilied  X,  70,  6 
die  Bitte  an  Morgenröte  und  Nacht  ausgedrückt  ist  sich  auf  dem 
Barhis  niederzulassen  (s.  z.  B.,  eben  auf  diese  Situation  bezüglich, 
I,  13,7  iddm  no  harhir  äsäde):  usdsändktä  sadatüm  ni  yonaii. 

Ich  schließe  von  weiteren  Zusammenstellungen  folgende  an. 
syonasih  ist  der  dtitkih  (1,73,1;  VII,  42,  4):  vgl.  dazu  VII,  3,  5 
nisisänä  dtithim  asya  yönau;  s.  auch  VI,  16,  42.  —  I,  31, 15  yö 
vasataü  sy  on  akrt,  vgl.  IX,  62,  15  vir  yönä  vasatdv  iva.  —  Wie 
für  die  Wohnung,  so  gilt  auch  für  die  Wege  das  Verlangen,  daß 
sie  syond-  seien,  vgl.  X,  73,  7  ivdm  cakartha  mdnave  syonän  pathdh 
etc.,  Av.  XIV,  1,  63  syondm  krnmo  vadhüpatlidm,  vgl.  auch  Av. 
XVIII,  2,53.  Dem  halte  man  gegenüber  T.  är.  VI,  8,1  yonikrtah 
patkikrtah ,  dazu  aus  dem  Awesta '  Yt.  8, 35  düraeurvaesdm  paiii 
pantam  bayö.  haxtom  paili  y  aondni ,  und  vor  allem,  dem  syonän 
pathdh  sich  genau  gegenüberstellend,  Yt.  16,3  hväyaonänhö 
pantäno.  —  Endlich  sei  syonakft  1,31,15,  cakrma  vah  syondm 
X,  70,  8,  syondm  krnvdntah  Av.  XVIII,  2,  29  u.  ähnl.  der  Wen- 
dung gegenübergestellt  yönim  ..  sükrtam  IX,  70,  7,  sdkrtam  ca 
yönim  X,  34,11;  auf  beiden  Seiten  liegen,  bei  Annahme  von 
Wackernagels  Etymologie,  dieselben  Elemente  vor:  su-,  yöni-,  kr-. 


1)  Zu  der  durch  syond-  ausgedrückten  Bequomliclikeit  gehört  natürlich 
räumliche  Weite.  Wie  hier  prdthamänam  st/ondvi ,  wird  Ts.  V,  1,11,2  urü 
Pfthü  prdthamänam  ...  syondm,  Vs.  XX,  39  urupnithäfi  prdthamänam  syondm 
gesagt.  So  heißt  denn  auch  syond  gern  die  pfthivi.  Man  halte  damit  j'rt^iüm 
yönim  X,  99,  2  und  das  awestische  parsOuyaona-  zusammen. 


172  H.  Oldenberg,  syonä. 

War  der  Zusammenhang  von  yoni-  und  syond-  dem  vedischen 
Sprachbewußtsein  noch  gegenwärtig?  Das  häufige  Auftreten  von 
zweisilbigem  syond-  in  den  jüngeren  Veden  scheint  mir  nicht  da- 
gegen zu  entscheiden.  Dafür  aber  spricht,  wenn  auch  wieder  nicht 
entscheidend,  die  bemerkbare  Neigung,  syonä-  neben  andere  Zu- 
sammensetzungen mit  SU-  zu  stellen,  gewichtiger  aber  das  schon 
von  Wackemagel  hervorgehobene  sehr  bezeichnende  Gregenüber- 
stehen  der  häufigen  Verbindung  von  syonä-  und  sivä-  und  andrer- 
seits von  äsivä  duryonah  (Ms.  I,  6,  9). 


Bemerkungen  zu   den   kleinen  Schriften   des  Tacitus. 

Von 

Kichard  Beitzenstein. 

Vorgelegt  in  der  Sitzung  am  19.  Dezember  1914. 


Die  Fragen,  welche  sich  an  den  Dialogus  de  oratoribus  knüpfen, 
sind  durch  die  glänzenden  stilgeschichtlichen  Beobachtungen  Leos 
und  den  glücklichen  handschriftlichen  Fund  von  E,  Jacobs  so 
entscheidend  umgestaltet,  daß  wer  zu  ihnen  ein  paar  anspruchslose 
Bemerkungen  fügen  will,  zunächst  zu  dem  umfangreichen  neuen 
Werk  A.  Gudemans  Stellung  nehmen  muß,  in  welchem  dieser 
den  Wert  jener  bahnbrechenden  Arbeiten  bestreitet,  der  Neuaus- 
gabe des  Dialogus.  Ich  gestehe  gern,  daß  das  mir  ein  persönliches 
Bedürfnis  ist  ^),  glaube  aber  auch,  daß  für  die  gesamte  Methode 
unserer  Schriftstellererklärung  so  wichtige  Fragen  dabei  berührt 
werden  müssen,  daß  ich  auf  Nachsicht  hoffen  darf,  wenn  ich  zu- 
nächst auch  Bekanntes  und  Selbstverständliches  wiederhole^). 

1. 

Ich  beginne  mit  der  Frage  der  handschriftlichen  Beglaubigung, 
über  die  Leo  noch  nicht  richtig  urteilen  konnte.  Ihm  mußte  die 
Tatsache  entscheidend  dünken,  daß  alle  erhaltenen  Abschriften  der 
Humanistenzeit  als  Verfasser  Cornelius  Tacitus  in  der  Aufschrift 
nennen.     In  Frage    gestellt    ward    ihre   Bedeutung    erst ,    als    im 


1)  Die  gegen  Leo  gerichteten  Ausführungen  schließen  mit  den  Worten 
'veritas  obscurari  non  numquam  potest,  exivigui  non  potesV. 

2)  Daß  ich  auf  das  Bucli  öfters  eingehen  muß,  als  mir  lieb  ist,  muß  ich 
damit  entschuldigen,  daß  ich  es  als  typisch  für  eine  ganze  Arbeitsrichtung  fasse, 
gegen  die  ich  prinzipielle  Bedenken  habe. 


X74  Richard  Reitzenstein, 

Jahre  1899  Sahbadini ^)  einen  Brief  des  Antonius  Panormita 
aus  dem  April  1426  veröffentlichte,  in  welchem  dieser  über  den 
Archetypus  unserer  Handschriften  Mitteilung  macht:  et  inventus 
est  guidani  dialoijus  de  oratore  et  est,  ut  coniectamus,  Cor(neli) 
Taciti,  atqtie  is  ita  incipit:  ^Saepe  ex  nie  req_uirunt\  Die  unbedingt 
notwendige  Folgerung  war,  daß  der  Gewährsmann  des  Panormita 
■ —  denn  dieser  hatte  den  Codex  ja  nicht  selbst  gesehen  —  den 
Verfassernamen  entweder  nicht  gelesen  oder  nicht  angegeben  hatte. 
Die  Frage,  ob  der  Name  nachträglich  von  Humanisten  zugefügt 
sei ,  mußte  sich  erheben  ^),  Im  Jahre  1894  war  es  berechtigt, 
wenn  auch  Grudeman  in  seiner  ersten  Auflage  von  dem  Zeugnis 
der  Handschriften  ausging;  heut  ist  ein  Satz  wie  'die  Echtheit 
des  Dialogus  ist  demnach  in  der  Überlieferung  so  fest  be- 
gründet, wie  nur  irgend  eine  andere  Schrift  des  klassischen  Alter- 
tums' (Gudeman^  S.  14)  falsch,  die  Berufung  auf  das  Zeugnis 
des  Pomponius  Laetus  nichtig  und  ein  völliges  Übergehen  jenes 
Briefes  des  Antonius  Panormita,  wie  wir  es  jetzt  bei  Gudeman 
zunächst  sehen,  unerlaubt. 

Der  Codex  war  damals  noch  nicht  in  Italien,  von  Inhalt  und 
Stil  des  Dialogs  konnte  Antonius,  wie  er  selbst  andeutet,  noch 
keine  Ahnung  haben:  was  führt  ihn  zu  der  Vermutung?  Woher 
stammt  seine  Kenntnis  ?  Die  Antwort  geben  bekanntlich  die  schon 
bei  Michaelis  abgedruckten  Briefe  des  Poggio  an  Niccolö  Niccoli, 
welche  dieselben  Werke  nennen,  die  bei  Antonius  Panormita 
außerdem  aufgezählt  sind;  ein  Hersfelder  Mönch  hat  sie  ihm  im 
Austausch  angeboten  und  ein  'Inventar'  gesendet  ^).  Dies  Inventar 
wurde  später  zu  einer  Instruktion  für  einen  humanistisch  in- 
teressierten Reisenden  benutzt,  die  Niccolo  Niccoli  verfaßt  hat. 
Prof.  Emil  Jacobs  fand  sie  aus  einer  Corvinus- Handschrift  ab- 
gedruckt in  einem  Antiquariatskatalog  der  Firma  T.  de  Marinis 
&  Co.  und  machte  in  der  Wochenschrift  für  klassische  Philologie 
1913  No.  25  kurz  auf  ihre  Bedeutung  aufmerksam.  Die  Beschrei- 
bung des  cod.  Hersfeldensis  stimmt  derartig  wörtlich  zu  den  An- 
gaben des  Antonius  Panormita,  daß  jeder  Zweifel  daran  ausge- 
schlossen ist,  daß  dieser  in  seinem  Briefe  das  Inventar ium  des 
Hersfelder  Mönches    benutzt   hat.     Der  Dialogus,    der   als    drittes 


1)  Studi   italiani   di   filologia  classica  VII   (1899)  p.  125.     Leos   Aufsätze 
stammen  aus  den  Jahren  1896  und  1898. 

2)  Vgl.  Sabbadini  131.     Die  Bedeutung    des    Briefes    betonte   besonders 
W.  Aly. 

3)  Vgl.  Brief  6 :  mitto  autem  ad  te  nunc  partem  inventarii  sui,  in  quo  descri- 
büur  uoluvien  ilhid  Cornelü  Taciti  et  aliorum,  quibus  caremus. 


Bemerkungen  zu  den  kleinen  Schriften  des  Tacitus.    I.  175 

Stück  angeführt  wird,  entbehrt  bei  Niccolo  des  Automamens ;  also 
fehlte  dieser  in  dem  Inventar,  das  der  Hersfelder  Mönch  gesendet 
hatte.  Dagegen  steht  der  Autorname  in  der  ersten  humanistischen 
Beschreibung  der  dreißig  Jahre  später  wirklich  durch  Henoch 
nach  Italien  gebrachten  Handschrift  ^)  und  steht  dementsprechend 
natürlich  auch  in  allen  Humanistenabschriften.  Also  hat  ent- 
weder der  Hersfelder  Mönch  bei  der  Abfassung  des  Inventars 
den  Autornamen  übersehen  oder  vergessen,  oder  aber  Henoch  von 
Ascoli  oder  sonst  ein  früherer  Besitzer  hat  ihn  in  der  Zwischen- 
zeit zugefügt.  Ich  sehe  nicht,  wie  man  die  Sachlage  anders  er- 
klären kann  und  finde  Grudemans  Versuche,  die  von  Jacobs 
klar  und  richtig  formulierte  Alternative  zu  umgehen,  sehr  un- 
glücklich. Er  betont  nachdrücklich  die  Menge  der  Schreib-  und 
Lesefehler,  die  sich  in  dem  unwissenschaftlichen  Abdruck  der  In- 
struktion Niccolos  in  dem  Antiquariatskatalog  finden.  Sie  hätten 
Bedeutung  überhaupt  nur,  wenn  man  annehmen  dürfte,  daß  das  In- 
ventar die  Autoren- Angabe  enthielt  und  sie  hier  durch  Nachlässig- 
keit eines  späteren  Schreibers  ausgelassen  sei.  Aber  daß  der  Name 
des  Tacitus  wirklich  in  dem  Inventar  fehlte,  wird  ja  durch  das 
Zeugnis  des  Antonius  Panormita  verbürgt.  G  u  d  e  m  a  n  findet  weiter 
dessen  Worte  est,  nt  coniectamns,  CorneUi  Taciü  nur  unter  der 
Voraussetzung  begreiflich,  daß  Panormita  eine  auf  der  Handschrift 
selbst  beruhende  Kunde,  deren  Provenienz  wir  nicht  mehr  erraten 
könnten,  erhalten  habe  -).  Ich  würde  die  Worte  dann  unbegreiflich 
finden  und  eher  tit  ab  aliis  audio,  nt  alii  nuntiant  oder  dergleichen 
erwarten.  Off'enbar  darf  nach  Gudeman  Panormita  nicht  etwa 
aus  der  Stellung  des  anonymen  Buches  nach  zwei  Schriften  des 
Tacitus  einen  Schluß  gezogen  haben,  weil  Gudeman  (S.  11)  das 
Gesetz  aufstellt  'in  allen  Fällen,  in  denen  eine  Schrift,  sei  es  mit 
Absicht  oder  versehentlich,  den  echten  Werken  eines  Autors  ein- 
verleibt wurde,  geschah  dies  stets  auf  Grund  einer  Ähnlichkeit 
des  Inhalts  oder  der  literarischen  Gattung'.  Aber  paßt  dies  Ge- 
setz —  selbst  wenn  wir  seine  Richtigkeit  einmal  zugeben  wollten  — 
auf  den  vorliegenden  Fall,  wo  ein  Humanist  über  Schriften  spricht, 
die  er  noch  gar  nicht  kennt?  Wenn  ferner  Gudeman  für  ein 
Übersehen  des  Autorennamens  im  Hersfeldensis  sich  die  Erklärung 

1)  Von  Pier  Oandido  Decembrio ,  vgl.  Sabbadini,  Rivista  di  filologia 
XXIX  262. 

2)  Er  bezeichnet  als  möglicher^  Vermittler  Aurispa,  wie  icli  aus  seinem 
Verweis  schließe,  deswegen,  weil  dieser  dreißig  Jalire  später,  als  die  Handschrift 
durch  Henoch  nach  Italien  gekommen  war,  sich  für  eine  andere,  ebenfalls  von 
Henoch  gebrachte  Handschrift  (Porphyrio)  interessierte. 


176  Richard  Reitzen stein, 

ersinnt,  auf  dem  Schlußblatt  des  Agricola  (der  unmittelbar  voraus- 
gehenden Schrift)  möge  von  der  Überschrift  des  Dialogus  gerade 
noch  der  Name  Cornelii  Taciti  gestanden  haben  und  erst  das 
nächste  Blatt  die  Fortsetzung  Dialogns  de  oratoribiis  geboten  haben, 
so  ist  ihm  dabei  entgangen,  daß  wir  durch  Cesare  Annibaldi, 
La  Germania  di  Cornelio  Tacito  1910  p.  22  dies  letzte  Blatt  im 
Hersfeldensis  ja  kennen.  In  großen  Buchstaben  enthielt  es  die 
Subskription  zum  Agricola,  nichts  weiter.  Stand  in  der  Hand- 
schrift der  Name  des  Tacitus  bei  dem  Dialogus,  so  stand  er  auf 
der  neuen  Seite  an  einem  Platz  und  in  einer  Form,  daß  er  sich 
kaum  übersehen  ließ^).  Der  Mönch  von  Hersfeld  ist  sonst  in 
seinem  Inventar  sehr  sorgfältig  und  hatte  ein  Interesse  daran, 
möglichst  viel  Autorennamen  zu  nennen,  um  den  Wert  seines 
Angebotes  zu  steigern  —  anonyme  Schriften  waren  natürlich 
weniger  gesucht  — ,  und  dieselbe  Erwägung  konnte  Henoch  oder 
sonst  einen  Humanisten  dazu  führen,  einem  anonymen  Buch  einen 
Autornamen  zu  geben,  zumal  wenn  schon  vorher  aus  seiner  Stel- 
lung Schlüsse  gezogen  waren  und  man  auf  ein  Werk  des  Tacitus 
hoffte. 

Grewiß  lassen  sich  auch  andere  Möglichkeiten  denken  und,  wer 
will,  mag  versuchen,  der  einen  oder  anderen  durch  spitze  Sophismen 
einen  etwas  höheren  Grad  von  Wahrscheinlichkeit  zuzuschreiben, 
Sicherheit  erhalten  wir  nie,  und  empörte  Ausrufe,  wie  'dagegen 
wird  der  Dialogus  nicht  nur  in  dem  Archetypus  (nach  Decembrio), 
sondern  in  all  unseren  Handschriften  einstimmig  als  taciteisch 
bezeichnet,  und  doch  wagt  man  es,  ein  solches  Zeugnis  leichten 
Herzens  einfach  bei  seite  zu  schieben',  zeigen  nur,  daß  der  Autor 
weder  Jacobs  verstanden  hat^),  noch  die  Sachlage  überschaut. 
Ein  Zeugnis  unserer  Handschriften  gibt  es  überhaupt  nicht,  son- 
dern nur  das  Zeugnis  der  verlorenen  Handschrift,  und  dies  Zeugnis 
ist  zweifelhaft,  weil  die  beiden  einzigen  Augenzeugen  von  einander 
Abweichendes  berichten. 

Nur  der  Vollständigkeit  halber  füge  ich  weitere  Erwägungen 
W.  Alys^)  hinzu,  welche  in  Gudemans  Darlegung  überhaupt 
nicht  berücksichtigt  sind.  Ob  der  Hersfelder  Codex  auch  Frontin 
De  aquaedudibiis   enthielt,    bedarf  noch  der  Feststellung;    enthielt 


1)  Noch  unglücklieber  ist  gegenüber  dieser  Sachlage  der  Verweis  auf  die 
Medicei  des  Tacitus,  in  denen  der  Verfassernanie  nur  in  den  Subskriptionen  ge- 
nannt sei. 

2)  Jacobs  hat  dies  nicht  getan  und  bat  ebensowenig  den  Decembrio  still- 
schweigend einer  dreisten  Fälschung  bezichtigt,  wie  Gudeman  ihm  vorwirft. 

3)  Rhein.  Museum  68,  636  ff. 


Bemerkungen  zu  den  kleinen  Schriften  des  Tacitus.   I.  177 

er  diese  Schrift,  so  nahm  sie  nach  dem  Inventar  drei  volle  Qna- 
ternionen  ein.  Mit  einem  neuen  Quaternio  begann  jedenfalls  die 
Germania,  und  sie  und  der  Agricola  umfassen  drei  volle  Quater- 
nionen,  denen  zum  Schluß  ein  Unio  angehängt  ist  ^) ;  mit  einer 
neuen  Blattlage  beginnt  der  Dialogus.  Die  Möglichkeit,  daß 
also  hier  in  der  Hersfelder  Handschrift  ein  neuer  Bestandteil  zu- 
gefügt ist,  muß  zugegeben  werden;  mindestens  spricht  für  das 
Eintreten  eines  neuen  Schreibers  viel,  Aly  suchte  das  durch  eine 
Berechnung  des  Blattinhaltes  noch  wahrscheinlicher  zu  machen-). 
Den  14  Blättern  des  Agricola  entsprechen  genau  die  14  Blätter 
des  Dialogus  bis  zu  der  großen  Lücke  in  cap.  35.  Diese  umfassen 
rund  940  volle  Druckzeilen  der  Halm  sehen  Textausgabe  ^),  jene 
etwa  844*),  Also  war  der  Dialogus  bedeutend  enger  geschrieben 
als  die  unmittelbar  vorausgehende  Schrift;  nur  folgt  hieraus  nicht 
allzuviel,  gerade  weil  die  letzte  Seite  des  Agricola  scbon  enger 
geschrieben  ist.  Ebenso  wenig  vermag  ich  aus  einem  inhaltlichen 
Zusammenhang  zwischen  de  oratorihts  und  de  gramniaticis  et  rhe- 
torihus  bei  der  völligen  Verschiedenheit  der  Gattungen  etwas  für 
die  Bestandteile  der  Vorlage  zu  folgern.  Das  Zeugnis  der  Über- 
lieferung bleibt  unklar;  mit  dieser  Tatsache  müssen  wir  uns  ab- 
finden. — 


Von  indirekten  Zeugnissen  kommen  nur  zwei  in  Frage,  deren 
eines  zuerst  Dittmann  im  Thesaurus  bezeichnete.  Gudeman 
mißt  ihm  höchste  Bedeutung  bei  (Hermes  48,  474,  Prolegomena'- 
S,  12  ff.  Nachträge  S.  138).    Der  Rhetor  Eumenius  vergleicht  Schul- 


1)  Cesare  Annibaldi,  La  Germania  di  Cornelio  Tacito  1910  p.  11.  Der  Schreiber 
wollte  durchaus  hier  fertig  werden,  deshalb  drängte  er  auf  der  letzten  Seite  etwa 
ein  Viertel  mehr  Text  zusammen,  als  auf  den  vorausgehenden. 

2)  Er  stellt  die  Rechnung  auf  die  Seitenzahlen  der  Humanistenabschrift 
Vatic.  4498;  ich  rechne  nach  modernen  Druckzeilen  und  einzelnen  Posten. 

3)  Die  freigelassenen  Spatien  sind  abgerechnet. 

4)  Für  die  zweiundeinhalb  folgenden  Blätter  blieben  dann  etwa  180  Yoll- 
zeilen,  eine  Kleinigkeit  mehr  als  bei  genauer  "Wahrung  der  Durchschnittslänge  zu 
erwarten  wäre  (168).  Das  ist  nicht  befremdlich;  Decembrios  Angabe  '2V2  Blätter' 
braucht  nicht  ganz  genau  zu  sein  und  das  letzte  Blatt  kann  etwas  dichter  be- 
schrieben gewesen  sein.  Dagegen  scheint  mir  der  Versucli  Gudemans,  eine  zweite 
Lücke  nach  40,  4  durch  ganz  späten  Blattverlust  zu  erklären,  gescheitert.  Weder 
entspricht  die  Zeilenzahl  zwischen  c.  35  und  40,  .5  gut  zwei  Blättern  (nur  125 
Vollzeilen,  wo  wir  134  erwarten  miißten)  noch  läßt  sich  c.  40,  5 — 42  auf  ein  halbes 
Blatt  unterbringen  (55  Vollzeilen  statt  33 — 34).  Ist  hier  wirklich  eine  Lücke, 
so  ist  sie  alt. 

Kgl.  Ges.  d.  Wiss.    Nachrichten.    Phil.-hist.  Klasse.    1914.    Heft  2.  12 


178  Richard  R  eitzenstein, 

Übung  und  Grerichtsrede  (Pan.  IX  bzw.  IV  2,  3):  neque  enim  tartfa 
tue  aut  neglegentia  mit  confidentia  tenet,  id  nesclam  qiianta  sit  inter 
Jianc  aciem  fori  et  nostra  illa  secreta  studiorum  exercitia^)  diversitas. 
ihi  armantur  ingenia,  hie  proeliantur,  ihr  prohisio,  hie  pugna  eom- 
mittitur,  hie  pleriimque,  velut  sudibus  et  saxis,  illic  semper  telis 
splendentihus  dimicatur.  hie  sudore  et  quasi  pulvere  sordidus,  illic 
insignis  ornatu  laudatur  orator,  nt,  si  läerque  experiundi  causa  officia 
cowmutenty  alium  quidam  tnharum  sonus  et  strepitus,  allimi  quaedam 
triumphi  scaena  deterreat.  Hiermit  vergleicht  Gru  dem  an  Dial.  34: 
ita  nee  praeceptor  deerat,  optimus  qiiidem  et  elecfissinms^),  qui  faeiem 
eloquentiae,  non  imaginem  praestaret,  nee  adversarii  et  aeniuli  ferro, 
non  rudihus  dimicantes  nee  auditorium  semper  plemim,  semper  novum 
ex  invidis  et  faventibus.  Für  rudihus,  das  durch  den  Sinn  und  die 
ciceronische  Vorlage  (De  opt.  gen.  17)  gefordert  wird,  bot  die 
Handschrift  sudibus.  Gudeman  nimmt  an,  daß  Eumenius  die 
Dialogstelle  vor  Augen  hatte,  in  seinem  Texte  schon  sudibus  las 
und  danach  von  der  prolusio  'recht  sinnlos'  sudibus  et  saxis  sagte. 
Den  Beweis  sieht  er  darin,  daß  in  dieser  häufigen  Wortverbindung 
sonst  meist  saxa  voraussteht.  Auf  die  Verbindung  rudihus  dimi- 
care  könne  Eumenius  selbst  kaum  gekommen  sein,  da  dimicare  als 
Terminus  der  Fechterschule  überhaupt  nur  an  zwei  Stellen  vor- 
komme :  Antonius  bei  Cicero  Phil.  XIII  40  duas  aeies  lanista  Cice- 
rone dimicantes  und  Livius  XXXV  33,  6  piopulum  JRomanum  cum 
Antiocho  lanistis  Aetolis  .  .  dimicare^).  Selbst  'die  bei  einer  stehenden 
Wendung  ganz  überflüssige  apologetische  Partikel  veluf  scheint 
ihm  anzudeuten,    daß   dem  Eumenius    selbst   etwas   in   seiner  Vor- 


1)  Der  nichtöffentliche  Charakter  der  Schuliihung  wird  betont  (Seneca  Con- 
trov.  VII  praef.  1:  Albucium  non  audivi  frequenter,  cum  ad  secretas  exercitationes 
non  multi  inrumperent).  Den  technischen  Ausdruck  umschreibt  Dialog,  cap.  2 
und  gibt  zugleich  die  doppelte  Bedeutung  von  secretus  wieder  durch  arcana  sc- 
motae  dictionis  —  ein  echt  taciteisches  Kunstmittel. 

2)  G.  bemerkt  erklärend:  'das  Forum  nämlich'.  Wie  dies  faeiem,  non  ima- 
ginem eloquentiae  bieten  kann  oder  vom  auditorium  unterschieden  wird,  verstehe 
ich  nicht.  In  der  Erklärung  der  Worte  (Kommentar  S.  454)  würde  ich  Cicero 
or.  9  und  Tusc.  III 3,  da  dort  Sinn  und  Wortbedeutung  weit  abweichen,  gern  entbehren, 

3)  Das  Argument  ist  etwas  schwach,  da  Eumensius  ja  von  beiden  Arten 
des  Kampfes,  dem  der  Kunstfechter  und  dem  der  wirklichen  Krieger,  spricht,  und 
da  außerdem  dimicare  von  Gladiatoren  oder  Faustkämpferu  auch  sonst  gesagt 
wird.  Hat  man  wohl  überhaupt  ein  Recht,  von  einem  'Terminus  der  Fechter- 
schule' an  jenen  beiden  Stellen  —  oder  vielmehr  jener  einen;  denn  Livius  bildet 
ja  die  Cicero-Stelle  nach  —  zu  reden?  Und  was  soll  damit  bewiesen  werden, 
daß  sowohl  Eumenius  wie  Tacitus  dimicare  nur  an  diesen  zwei  Stellen  gebrauchen  ? 
Eumenius  hat  ja  überhaupt  sonst  in  der  ganzen  Rede  keinen  Anlaß,  ein  Wort  für 
'kämpfen'  zu  verwenden,  und  daß  Tacitus  dimicare  später  meidet,   ist  gleichgiltig. 


BemerkuDgen  zu  den  kleinen  Schriften  des  Tacitus.    I.  179 

läge  nicht  ganz  in  Ordnung  schien,  er  aber  den  Schreibfehler  nicht 
erkannte  ^). 

Ist  damit  Kenntnis  des  Dialogus  für  Eumenius  erwiesen,  so 
gewinnt  es  nach  Gudeman  entscheidende  Bedeutung,  daß  ein 
anderer  Panegyricus  (VII  bzw.  VI),  der  beträchtlich  später  fällt 
und  von  Anfang  an,  d.  h.  seit  der  Zusammenstellung  des  Corpus 
der  Panegyrici,  anonym  überliefert  ist,  Kenntnis  des  Agricola 
verrät.  Stammt  doch  sein  Verfasser  aus  Augustodunum  ^).  Ohne 
weiteres  folgert  Gudeman,  daß  in  der  Bibliothek  dieser  Stadt 
ein  und  dieselbe  Handschrift  Agricola  und  Dialogus  umschloß, 
und  hieraus  wieder,  daß  sie  den  Dialogus  unter  dem  Namen  des 
Tacitus  bot.  Den  sehr  berechtigten  Einspruch  W.  Alys  (Rhein. 
Mus.  68,  637  A.  2)  weist  er  mit  Strenge  zurück :  'es  ist  einfach 
ausgeschlossen,  daß  eine  Schrift,  für  deren  taciteische  Provenienz 
doch  sehr  schwerwiegende  Gründe  sich  anführen  lassen,  als  ano- 
nymes Anhängsel  anderer  opera  minora  gerade  des  Tacitus  in  Um- 
lauf gewesen  sein  sollte,  zumal  der  Dialog  sowohl  in  Form  wie 
Inhalt  vom  Agricola  und  der  Germania  abweicht'.  Vorausgesetzt 
wird  hier  jenes  angebliche  Gesetz  über  anonyme  Schriften^)  und 
vorausgesetzt  wird  außerdem,  was  der  Verfasser  beweisen  will, 
nämlich  daß  Dialogus  und  Agricola  in  derselben  Handschrift  standen. 

Ich  verweile  bei  diesen  Trugschlüssen  nicht  weiter ;  denn 
Gudeman  hat  die  Eumenius-Stelle  überhaupt  nicht  sorgfältig 
gelesen  und  nennt  sie  'sinnlos',  nur  weil  er  sie  nicht  verstanden 
hat.  Sein  ganzer  'Beweis'  hängt  daran,  daß  er  die  Worte  Jiic 
plerumque  velut  sudihus  et  saxis  .  .  dimicatur  auf  die  rhetorischen 
Vorübungen  bezieht;    daß    dann   auf  sie  auch  die  Fortsetzung  Jiic 


1)  Da  es  mir  hier  daran  liegt,  eine,  wie  ich  glaube,  falsche  Methode  lexi- 
kalischer Beweisführung  zu  charakterisieren,  füge  ich  hinzu,  daß  durch  velut 
natürlich  nicht  die  Wortverbindung  selbst,  sondern  nur  ihr  bildlicher  Gebrauch 
'entscliuldigt'  werden  soll.  Wenn  also  Gudeman  richtig  beobachtet  hat,  daß 
Sudes  im  Sinne  einer  Waffe  ausnalinislos  nur  von  einem  wirklichen  Kampf  ge- 
braucht wird,  so  heißt  das  mit  anderen  Worten :  das  Bild  kommt  sonst  nicht  vor, 
kann  also  sehr  Avohl  durch  velut  eingeführt  werden ;  ein  Schluß,  daß  der  Verfasser 
selbst  seine  Vorlage  nicht  verstand,  läßt  sich  daraus  überhaupt  nicht  ziehen. 

2)  Gudeman  spricht  nach  Brandt  den  VII.  Panegyricus  dem  Eumenius 
selbst  zu,  betont  aber,  daß  ihm  für  seinen  Beweis  niclits  darauf  ankomme.  Seit 
die  Überlieferung  des  ('orjjus  dieser  Reden  klargestellt,  scheint  mir  der  Anhalt 
für  Brandts  Vermutung  geschwunden,  und  die  von  Klotz  vorgebracliten  Gründe 
(Rhein.  Mus.  (56,  519  ff.)  sowie  die  jedem  Leser  fühlbare  Stildifferenz  machen  sie 
völlig  unmöglich. 

3)  Vgl.  oben  S.  175.  Dabei  wird  weiter  vorausgesetzt,  daß  der  Dialog  nicht 
etwa  einen  andern  Verfassernamen  trug. 

12* 


280  Richard  Reitzenstein, 

sudore  et  quasi  pulvere  sordidus  .  .  laudatur  orator  gehen  müßte, 
und  dies  unmöglich  ist*),  ist  ihm  entgangen.  In  der  ganzen  Stelle 
gebraucht  Eumenius  iUe  und  ibi  von  der  Schulübung,  Mc  von  der 
Gerichtsrede.  Bei  der  Schulrede  kommt  es  nur  auf  den  ornatus 
verhorum  an,  der  Gerichtsredner  braucht  die  sordes  nicht  zu  meiden, 
wenn  er  nur  siegt  (vgl.  z.  B.  Plinius  ep.  V  8,  9  der  sordida  hier 
für  notwendig  erklärt).  Im  Ernstkampf  gelten  alle  "Waffen,  wenn 
sie  nur  den  Gegner  treffen  und  vernichten,  auch  die  sudes  et  saxa, 
die  Geschosse  der  Artillerie,  die  Schaustellung  verlangt  immer 
blitzende  Waffen.  Daher  mengt  der  Deklamator  Albucius,  weil  er 
nicht  für  einen  scholasticus  gelten  will,  unter  die  sphndida  verha 
auch  sordidissima  ein  (Seneca  Controv.  VII  praef.  3).  Den  oft  ver- 
wendeten Vergleich,  den  ursprünglich  der  Gerichtsredner  zum  Preis 
seines  Standes  erfunden  hat,  verwendet  hier  der  Schulredner  und 
biegt  ihn  nach  seinem  Interesse  um.  Die  Worte  sndihus  et  saxis 
sind  durchaus  passend  verwendet  und  können  aus  dem  Dialogus  gar 
nicht  stammen.  Die  beiden  Stellen  haben  nichts  mit  einander  zu  tun. 
Wirklich  Wichtigkeit  hat  nur  das  Zeugnis  des  jüngeren  Pli- 
nius, das  seit  einem  Jahrhundert  hervorgehoben  ist,  und  auf  das 
ich  nur  eingehe,  weil  gerade  Gudeman  seinen  Wert  bestreitet 
und  sich  beschwert,  daß  man  seine  Argumente  ignoriere.  Be- 
kanntlich schreibt  PKnius  ep.  IX  10  an  Tacitus :  Cupio  praeceptis  tuis 
parere,  sed  aprorum  tanta  penuria  est,  ut  Minervae  et  Dianae,  quas 
als  pariter  colendas,  convenire  non  possit.  itaque  Minervae  tantmn 
serviendum  est,  delicate  tarnen,  ut  in  secessu  et  aestate.  —  in  via  plane 
nonnuUa  leviora  statimque  delenda  ca  garriditate,  qua  sermones  in 
tehicido  seruntur,  extendi.  Ms  quaedem  addidi  in  villa,  cum  aliud  non 
liberet.  itaque  pocmata  quiescunt,  quae  tu  inter  nemora  et  lucos  com- 
modissime  perfid  putas.  oratiuncidam  unam  alteram  retractavi, 
quamquam  id  genus  operis  inamahile  inamoenum  magisque  lahorihus 
ruris  quam  rölupdatihus  simile.  vale.  Eine  Beziehung  zwischen 
diesem  Brief  und  dem  ebenfalls  an  Tacitus  gerichteten  Schreiben 
I  6  muß  vorhanden  sein :  Ridehis,  et  licet  ridcas.  ego  ille  quem  nosti 
apros  tres  et  quidem  pulcherrimos  cepi.  ipse?  inquis.  ipse;  non  tarnen 
ut  omnino  ah  inertia  mea  et  quiete  discederem.  ad  retia  sedebam:  erat 
in  proximo  non  venabidum  aut  lancea,  sed  stilus  et  pugillares;  medi- 
tahar  aliquid  enotabamqiie,  ut,  si  manus  vacuas,  plenas  tarnen  ceras 
rcportarcm.  non  est  quod  contemnas  hoc  studendi  genus:  mirum  est 
■ut  animus  agitatione  motuqiie  corporis  excitetur.  iam  undique  silrae 
et  solitudo  ipsumque  illud  silentium,  quod  venationi  datiir,  magna  cogi- 


1)  Vgl.  zum  Überfluß  Quintilian  X  1,  33   (besonders  ad  forensem  puherem). 


Bemerkungen  zu  den  kleinen  Schriften  des  Tacitus.  I.  181 

iaüonis  incitamenta  sunt,  proinde  cum  venabere,  licehit  aitctore  nie  ut 
panarium  et  lagiinculam  sie  etiam  pugillares  feras :  experieris  non 
Dlanam  magis  montihus  quam  Minervam  inerrare.  vale.  Mit  ep.  IX  10 
verglich  Lange  bekanntlich  Dial.  c.  9  aäice  quod  poetis,  si  modo 
digmim  aliquid  elaborare  et  efficere  vcUnt,  relinquenda  conversafio 
amicorum  et  iucunditas  urhis,  desereyida  cetera  officia,  utque  ipsi  di- 
cunt,  in  nemora  et  lucos,  id  est  in  solitudinem  secedendum  est.  Der  Ver- 
teidiger der  Poesie  antwortet  cap.  12  Nemora  vero  et  lud  et  secretuyn 
ipsum,  quod  Aper  increpabat  (d.  h.  was  er  gehässig  als  solitudo  be- 
zeichnet hat)  fantam  mihi  adferunt  voliiptatem,  ut  ...  Grude  man 
behauptet  nun:  die  praecepta,  von  denen  Plinius  in  IX  10  spricht, 
können  selbstverständlich  nur  die  zwei  sein,  die  er  mit  ais  und 
gleich  darauf  mit  tu  pufas  anführt;  da  das  erste  nicht  aus  dem 
Dialog  stammt,  kann  es  logischer  Weise  auch  das  zweite  nicht. 
Ich  halte  das  für  falsch.  Tacitus  hatte  in  seinem  Briefe  gemahnt : 
jage  wieder  Eber  und  'studiere'  wieder  dabei :  diene  also  der  Mi- 
nerva und  Diana  zusammen^).  Das  sind  zwei  praecepta;  Plinius 
antwortet,  er  wolle  wohl  beiden  folgen;  aber  zum  Jagen  fehle 
das  Wild,  so  könne  er  nur  dem  zweiten  folgen,  'studieren' ;  dann 
erzählt  er  von  seinen  Arbeiten.  Der  durch  tu  putas  eingeführte 
Erfahrungssatz  enthält  kein  praeceptum  und  steht  mit  dem  in  sich 
abgeschlossenen  Eingang,  d.  h,  der  Antwort  auf  den  Scherz  des 
Tacitus,  nur  noch  in  ganz  loser  Verbindung.  Plinius  nennt,  was 
er  auf  der  Reise,  dann  in  der  Villa  getrieben  hat.  In  den  Wald 
ist  er  überhaupt  nicht  gekommen:  also  ruhen  die  Gedichte^), 
quae  tu  .  .  .  putas.  Daß  er,  gerade  wenn  Tacitus  ihm  die  Höflich- 
keit erwiesen  hat,  auf  einen  vor  Jahren  publizierten  Brief  an- 
zuspielen, seinerseits  ein  Zitat  aus  einem  literarischen  Werk 


1)  Die  Beziehung  auf  des  Plinius  eigenen  Brief  scheint  mir  ganz  unbe- 
streitbar und  von  C.  John  (Die  Briefe  des  jüngeren  Plinius  und  der  Dialogus, 
Schwab.  Hall  1896)  richtig  gedeutet.  Tacitus  hat  den  Freund  au  dessen  früheren 
Brief,  der  inzwischen  wahrscheinlich  sogar  schon  herausgegeben  war,  erinnert  und 
ihn  aufgefordert,  noch  einmal  zu  versuchen,  was  ihm  früher  so  probat  erschienen 
ist.  Von  Gedichten  war  I  6  noch  nicht  die  Rede  und  konnte  der  Zeit  nach  nicht 
die  Rede  sein.  Auch  Tacitus  brauchte  in  der  Benutzung  des  Briefes  nicht  von 
ihnen  zu  handeln. 

2)  quiesamt  wird  durch  die  Fortsetzung  oratiunculam  .  .  retractavi  etc.  gegen 
Konjekturen  wie  Momnisens  accrescent  oder  Gudemans  crescunt  gesichert.  Daß 
Gedichte  und  Reden  einander  gegenüber  gestellt  werden,  könnte  sehr  wohl  durch 
eine  Erinnerung  an  den  Dialogus  veranlaßt  sein,  ja  dieser  den  ganzen  Anlaß  ge- 
boten haben,  die  Gedichte  überhaupt  zu  erwähnen.  Plinius  tut  ja  so,  als  ob  er 
die  Arbeit  an  den  Reden  als  drückende  Last  empfände;  seine  Gedichte  haben 
ihm  mehr  Wert. 


J^g2  Richard  Reitzens tein, 

des  Tacitus  einflicht,  ist  begreiflich.  Ich  sehe  nichts,  was  irgend 
veranlaßte  oder  gar  zwänge  an  den  Brief  zu  denken^).  Übler 
steht  es  mit  dem  zweiten  Einwand,  tu  .  .  putas  könne  überhaupt 
nicht  auf  die  Dialogstelle  gehen,  da  der  Satz  über  die  Dichter 
dort  nicht  als  des  Verfassers  eigene  Ansicht,  sondern  als  ein  Gre- 
meinplatz  der  Dichter  hingestellt  werde.  Hier  vermisse  ich  noch 
mehr  als  sonst  in  dem  Kommentar  wirkliche  Interpretation.  Als 
allgemeingiltig  wird  die  Forderung  des  secesstis  an  den  Dichter 
hingestellt;  Aper  sagt  'sie  selbst  nennen  es  freilich  nemora  et 
lud,  aber  das  heißt  nüchtern  gesprochen  Einöde',  Matemus  nimmt 
die  "Worte  auf,  macht  sie  sich  zu  eigen  und  gibt  des  Autors  An- 
sicht ^).  Mit  vollstem  Recht  konnte  Plinius  sie  dem  Verfasser  des 
Dialogs  zuschreiben.  Ahnlich  ist  der  dritte  Einwand,  im  Dialog 
sei  der  secessiis  als  ohne  jede  Einschränkung  geltende  Vorbedingung 
bezeichnet :  si  modo  dignum  aliquid  elahorare  et  efficere  velint,  während 
Plinius  nur  commodissime  sage.  Da  Grudeman  selbst  den  ein- 
schränkenden Bedingungssatz  zitiert,  würde  ich,  auch  wenn  er 
commodissime  als  facilUme  deutete,  keinen  Widerspruch  entdecken. 
Aber  es  braucht  das  ja  nicht  einmal  zu  bedeuten,  vgl.  ep.  I  9,  5 
nemo  apud  me  qiiemquani  sinistris  sermonibus  carpit,  neminem  Ipse 
repreherido,  nisi  tarnen  me,  cum  parum  commode  scribo:  nicht  gut 
genügt).  Ein  wörtliches  Zitat  verlangt  hier  wohl  niemand,  zumal 
Plinius  von  eigenen  Dichtungen  spricht  und  das  tönende  dignum 
aliquid  efficere  et  elahorare  gar  nicht  brauchen  kann.  Der  Sinn 
ist  sogar  ausgezeichnet  wiedergegeben.  So  bleibt  die  Tatsache, 
daß  nichts  uns  irgend  hindert,  die  Worte  des  Plinius  auf  eine 
Schrift  des  Tacitus  zu  beziehen,  und  daß,  wenn  auch  die  Wort- 
verbindung nemora  et  lud  oder  der  Gredanke,  daß  das  Leben  in 
freier  Natur  schriftstellerischem  Schaff'en  günstig  ist,  daß  der 
Dichter  im  Musenhain  weilt  oder  die  Wälder  durchstreift,  sich 
mehrfach  nachweisen  läßt,    eine    ähnlich  genaue  wörtliche  und  in- 


1)  Ebensowenig  empfinde  ich  üi  als  emphatisch  zugefügt,  was  ja  auch  nur 
möglich  wäre,  wenn  man  qiiiescunt  ändert  und  dem  Tacitus  eine  von  Plinius  ab- 
weichende Meinung  gibt.  Ist  etwa  im  Dialog  cap.  3  leges  tu  das  tu  emphatisch 
gebraucht?    Der  Briefstil  gestattet  die  Zufügung  noch  leichter. 

2)  Möglich,  daß  den  Ausgangspunkt  Horaz  ep.  II  2,  77  bot:  saiptorum 
Chorus  omnis  amat  nemiis  et  fuyit  urbem. 

3)  Aus  dem  Thesaurus  entnehme  ich  die  weitereu  Stellen  VII  9,  3  conferre 
ac  sedulo  pensitare,  quid  tu,  quid  ille  commodius ;  V  8,  1  suades  ut  historiam 
scribam  .  .  .  et  ego  volo,  non  quia  commode  facturum  esse  confido  .  .  sed  quia. 
Der  Ausdruck  ist  zurückhaltend  und  bescheiden;  gerade  darum  paßt  er  in  den 
Zusammenhang  von  ep.  IX  10. 


Bemerkungen  zu  den  kleinen  Schriften  des  Tacitus.   I.  183 

haltliche  Übereinstimmung  sich  dennoch  nur  in  dem  Tacitus-Zitat 
und  dem  Dialogus  findet,  d.  h.  in  einer  Schrift,  die  sicher  aus  der 
Zeit  des  Tacitus  stammt  und  in  der  einzigen  Handschrift  mit 
seinen  Schriften  und  denen  seiner  Zeitgenossen  überliefert  ist.  Ich 
halte  das  nicht  für  einen  absolut  zwingenden  Beweis  ^),  wohl  aber 
für  einen  mehr  als  ausreichenden  Anlaß,  auf  das  genauste  zu  unter- 
suchen, ob  der  Dialog  von  Tacitus  sein  kann.  — 

3. 

Der  stilistische  Unterschied  zwischen  dem  Dialogus  und  den 
historischen  Schriften  hatte  zur  Athetierung  des,  wie  man  meinte, 
.sicher  als  taciteisch  überlieferten  Werkes  geführt.  Ihn  zu  erklären 
war  die  Aufgabe  der  Verteidiger  der  Überlieferung.  Zwei  Wege 
boten  sich ;  man  konnte  den  Stil  des  Tacitus  individuell  fassen  und 
versuchen ,  eine  allmähliche  Entwicklung  in  ihm  nachzuweisen ; 
diesen  Weg  wies  zuerst  der  Lexikograph  und  Grammatiker,  näm- 
lich Wölfflin  in  seinem  feinsten  Jugendwerk,  den  Berichten  im 
Philologus  XXV — XXVI.  Man  konnte  andrerseits  von  den  Schrift- 
gattungen und  den  Zielen  ausgehen,  die  sich  der  Klassizist  in  den 
verschiedenen  Literaturgattungen  setzen  mußte.  Diesen  Weg  schlug 
der  Literarhistoriker  und  Stilkenner  ein,  Fr.  Leo,  zunächst  in 
seiner  Festrede  über  Tacitus  (1896),  dann  in  der  ausführlichen  und 
wohlwollenden  Rezension  der  ersten  Auflage  Gudemans  (Gott, 
gel.  Anz.  1898  S.  169  tf.).  Beide  Arbeitsarten  schließen  sich  unter- 
einander nicht  aus,  und  Leo  hat  dies  voll  anerkannt^).  Innerhalb 
des  von  der  Gattung  verlangten  Grundcharakters  wird  sich  dennoch 
die  Individualität  in  gewisser  Weise  geltend  machen  können,  ja 
sogar  bei  dem  großen  Schriftsteller  geltend  machen  müssen ;  nur 
bei  sklavischer  Nachahmung  ist  sie  ausgeschlossen.  Andrerseits 
geht  meines  Wissens  kein  Vertreter  der  'genetischen'  Erklärung 
soweit,  zu  leugnen,  daß  der  wissenschaftliche  Dialog  Ciceros  das 
Vorbild  für  den  Dialogus  abgibt ;  einen  Einfluß  des  Vorbildes  auf 
die  sprachliche  Form  der  Nachahmung  wird  a  priori  niemand  be- 
streiten. Man  leugnet  nur,  daß  dieser  Einfluß  auf  der  Gattung 
selbst  beruht,  und  verlangt,  daß  er  im  Augenblick  voll  der  Indivi- 

1)  Möglich  hlcibt  an  sich,  dali  dieselben  Worte  in  irgendwekhem  Zu- 
sammenhang in  der  Fortsetzung  des  nicht  erhaltenen  Briefes  des  Tacitus  vor- 
kamen ;  ihre  Übereinstimmung  mit  dem  Dialogus  wäre  dann  am  leichtesten  daher 
zu  erklären,  daLl  Tacitus  den  Dialogus  zitiert. 

2)  Nur  die  liesciiränkung  der  genetischen  Erklärungsart  auf  das  rein  lexi- 
kalische Material  und  die  Statistik  hat  er  mit  sdionendem  Wort  beanstandet. 


184  Richard  Reitzen stein, 

dualität  des  Naclialimers  entspreche;  le  style  est  de  Vhonune  meine. 
Der  Satz  —  der  übrigens  in  seiner  richtigen  Auffassung  dem  Alter- 
tum durchaus  nicht  fremd  ist  ^)  und  der  hier  mehr  Verwirrung  als 
Nutzen  geschaffen  hat  —  verlangte  in  seiner  schärfsten  Betonung, 
daß  wenn  der  Stil  sich  ändert,  allemal  zugleich  der  Mensch  sich 
ändert ,  und  schien  sogar  die  Umkehrung  zu  gestatten ,  daß  wenn 
der  Mensch  sich  ändert,  auch  der  Stil  sich  ändern  muß,  eben  weil 
er  immer  reiner  Ausdruck  des  Menschen  selbst  ist.  Es  ist  wahr- 
scheinlich, daß  die  Schreckenszeit  unter  Domitian  Wesen  und 
Stimmung  des  Tacitus  geändert  hat,  also  auch  seinen  Stil  ändern 
mußte.  Nach  ihrem  Ablauf  ahmt  er  im  historischen  Werk  den 
Sallust  nach;  also  muß  die  Cicero-Nachabmung  in  der  Disputation 
notwendig  vor  Domitians  Zeit  fallen  ^). 

Die  stilgeschichtliche  Erklärung  verlangte  eine  Datierung  des 
Dialoges  nicht;  jede  Zeit,  auf  welche  sachliche  Indizien  wiesen, 
konnte  ihr  recht  sein,  undnur,  weil  ihm  diese  Indizien,  un- 
befangen geprüft,  auf  die  Zeit  nach  Domitian  zu  weisen 
schienen,  nahm  Leo  sie  an').  Dagegen  verlangte  die  so- 
genannte genetische  Erklärung  von  vornherein  die  bestimmte  Da- 
tierung des  Dialogus ;  ist  er  echt,  so  kann  er  nur  ein  Jugendwerk 
sein,  und  da  er  als  taciteisch  überliefert  ist,  so  ist  jeder  Zweifel 
an  dieser  Datierung  ein  Zweifel  an  der  Heiligkeit  der  Überliefe- 
rung, dem  man  nur  mit  schärfstem  Wort  begegnen  kann.  So  ist 
der  Angriff  Gudemans  gegen  die  'auf  morscher  Grundlage  beru- 


1)  Er  ist,  sogar  sehr  fein,  von  Seneca  ep.  114  behandelt  worden.  In  Anleh- 
nung an  das  griechische  Sprichwort  olo;  6  -rp'Jjio;  (oder  ßio;)  toioüto;  o  Ao'yo;  (vgl. 
Otto  S.  257)  bildet  er  den  Satz  non  potest  alias  esse  ingenio,  alius  animo  color, 
und  meint  mit  ersterera  Wort  den  Geist  der  Sprache,  den  Stil  (vgl.  unten  S.  192). 
Aber  er  leitet  ihn  aus  den  dauernden  Cliaraktereigenschaften  her,  und  er  nimmt 
die  Stil  is  ti  sehe  Nachahmung  ausdrücklich  von  diesem  Gesetze  aus.  Die 
Behauptung,  daß  äußere  Erlebnisse  oder  Stimmungswechsel  eine  Umbildung  der 
Kunstüberzeugung,  ein  Umspringen  von  einem  Kunstideal  zu  dem  direkt  entgegen- 
gesetzten erkläre,  wäre  ihm  seltsam  vorgekommen.  In  der  Tat  ist  das  nur  eine 
unklare  oder  willkürliche  Yerkehrung  jenes  an  sich  richtigen  Satzes. 

2)  Von  einer  'psychologischen  Erklärung'  möchte  ich  dabei  nicht  sprechen. 
Zu  ihr  gehörte  der  Nachweis,  wie  die  Eigenheiten  des  späteren  Stiles  —  um  ihn 
einmal  als  Einheit  zu  fassen  —  durch  die  Erlebnisse  oder  die  voi-ausgesetzte  Empfin- 
dungsänderung sich  bilden  mußten  oder  konnten.  Ich  kenne  außer  ein  paar  geist- 
reichen Dilettantenworten  keinen  Versuch  dazu.  Es  ist  bezeichnend,  daß  dabei 
das  stilistische  Vorbild,  Sallust,  regelmäßig  ganz  verschwindet. 

3)  Leo,  Gott.  Anz.  S.  174  ff.  Gudeman  scheint  das  gar  nicht  gelesen 
zu  haben  (Einleitung''  S.  31).  Für  ihn  hat  Leo  die  Datierung  des  Dialogus  nach 
Domitian  aus  dem  Stilzwang  der  einzelnen  Gattungen  gefolgert,  und  eifrig  sucht 
er  den  logischen  Fehler  nachzuweisen,  der  nur  in  seiner  eigenen  Darstellung  liegt. 


Bemerkungeu  zu  den  kleinen  Schriften  des  Tacitus.   I.  185 

hende  communis  opinio'  in  Tendenz   und  Ton  begreiflich,    weniger 
freilich  in  der  Argumentation. 

'Da  ein  Dialog  meist  aus  Wechselreden  besteht,  so  hat  er  die 
allernächste  Wahlverwandtschaft  mit  einer  wirklichen  Rede',  so 
beginnt  Gudeman  und  verweist  in  einer  Anmerkung  darauf,  wie 
leicht  sich  die  melische  Debatte  bei  Thukydides,  die  Unterredung 
des  Caesar  und  Ariovist  und  die  Feldherrnreden  des  Agricola  und 
Calgacus  zu  Dialogen  hätten  umwandeln  lassen.  Ein  besonderes 
Ysvo?  des  wissenschaftlichen  Dialogs  ist  für  ihn  nicht  vorhanden; 
Rede  ist  Rede,  und  mehrere  Reden  über  dasselbe  Thema  sind  ein 
Dialog.  Für  die  Spielart  des  wissenschaftlichen  Dialogs,  deren 
Existenz  sich  ja  nicht  leugnen  läßt,  hat  es  nach  Grude  man  keine 
Technik  gegeben ')  —  er  sucht  zu  ergründen,  warum  die  Rhetoren 
für  ihn  keine  geschaffen  hätten  — ,  also  offenbar  auch  keinen  festen 
Stil  ^).  Nun  sei  für  die  Reden  aus  der  Reifezeit  des  Tacitus  durch 
Plinius  aejxvöxYjc  als  charakteristische  Eigenschaft  bezeugt,  also 
könne  es  nicht  zweifelhaft  sein,  daß  ein  gleichzeitig  geschriebener 
Dialog  des  Tacitus  dieselbe  Eigenschaft  gezeigt  haben  müßte.  Dem 
Dialogus  de  oratoribus  sei  sie  ebenso  fremd  ^)  wie  den  Dialogen 
des  Cicero.  Es  werde  doch  wohl  niemand  zu  behaupten  wagen, 
daß  die  ospötT]«;  an  sich  für  ein  y^vo?  otaXovixöv  in  Form  oder  In- 
halt als  zweckwidrig  gegolten  hätte.  Ich  denke,  daß  es  jeder  an- 
tike und  moderne  Ästhetiker  gewagt  hätte  und  wagen  müßte, 
dieser,  weil  ein  gewisses  Empfinden  dafür,  daß  Stilhühe  und  Stilart 


1)  Als  Beweis  wird  Cicero  De  officiis  I  132  angeführt,  leider  aber  nicht  voll 
ausgeschrieben:  et  quoniam  magna  vis  orationis  est,  eaqiie  duplex,  altera  conteit- 
tionis,  altera  sermonis,  conteiitio  disceptationibus  tribuatuv  iudiciorum,  contionum, 
senatvs,  senno  in  circulis,  disputationibtis,  congressionibus  famiUarium  versetur, 
sequatur  eliam  convivia.  contentionis praecepta  rhetorum  sunt,  uulla  sermont  s, 
qiiamquam  liaud  scio  an  possint  haec  qnoque  esse,  sed  discentium  studiis  inve- 
niuntiir  magistri,  huic  Uiitem  qui  studeant,  sunt  nuUi,  rhetorum  turba  referta 
omnia;  quamquum  quae  verborum  sententiartimque  praecepta  stint,  eadem  ad  ser- 
monem  pertinebunt.  Muß  man  aus  dem  Zusammenhang  des  Systems  noch  nacli- 
weisen,  daß  hier  von  der  Sprache  des  Umgangs,  nicht  von  der  Literaturgattiuig 
des  Dialogs  die  Rede  istV 

2)  Die  Schlußfolgerung  ist  bedenklich  genug.  Gerade  wo  eine  Technik  fehlt, 
■wirkt  das  Vorbild  am  stärksten. 

.'})  Mein  subjektives  Empfinden  weicht  ab.  Ich  kenne  keine  Stelle  im  ganzen 
Tacitus,  der  idi  da.s  Prädikat  oep.vw;  lieber  geben  würde,  als  jener  kurzen  Abfer- 
tigung, mit  der  Maternus  den  Preis  der  Macht  und  des  Einflusses  des  Eprius  Mar- 
cellus  und  Vibius  (rispus  erledigt:  qnuc  haec  summa  cor  um  pofentia  est?  tantuni 
posse  liberli  solent,  keine  im  Dialogus,  die  derart  dem  Kni]ifinden  des  echten  Ta- 
citus (gegenüber  den  liberti  des  Kaisers)  entspricht.  Doch  wird  über  das  erste 
Redenpaar  des  Dialogs  noch  später  zu  handeln  sein. 


]^gß  Richard  R citzens tein, 

von  Gegenstand,  Ort  und  Zweck  abhängen  müssen,  selbst  bei  uns 
wohl  noch  nicht  ganz  erloschen  ist,  jener,  weil  er  wußte,  daß  der 
;ro>,iTixö?  Xd70(;  einer  ganz  anderen  Redegattung  angehört,  als  die 
wissenschaftliche  Darlegung,  auch  wenn  sie  künstlerische  Form 
annimmt,  und  daß  jene  der  contentio,  diese  dem  sermo  zugerechnet 
wird.  Ich  gehe  darauf  nicht  weiter  ein;  der  letzte  Grund  des 
Streites  scheint  mir,  daß  Leo  den  platonischen  und  ciceronischen 
Dialog  als  Kunstform  empfunden  hat  und  sein  Gegner  ihn  nicht 
empfindet. 

4. 

Als  Leo  seine  These,  daß  Dialogus  und  Agricola  auch  gleich- 
zeitig angesetzt  werden  könnten,  weil  sich  die  Verschiedenheiten 
genügend  aus  Stoff  und  Gattungszwang  erklären  ließen,  durch 
Beispiele  zu  beweisen  suchte ,  mußte  er  naturgemäß  zunächst  auf 
kleinere  literarische  Persönlichkeiten  hinweisen.  Der  Einwand, 
daß  man  von  ihnen  nicht  ohne  weiteres  auf  eine  so  ausgeprägte 
Individualität  wie  Tacitus  Rückschlüsse  machen  dürfe,  lag  nahe. 
Das  größte  und  wirklich  zwingende  Beispiel  hat  er  leider  ausge- 
lassen, Tacitus  selbst;  es  findet  sich  in  der  ersten  historischen 
Schrift,  dem  Agricola. 

Daß  das  Werk  in  seiner  ganzen  Anlage,  in  Geist  und  Sprache 
von  den  kleineren  Schriften  Sallusts  abhängig  ist,  in  den  Feld- 
herrenreden und  Schlachtbeschreibungen  die  verschiedensten  Stellen 
aus  ihm  vereinigt  und  sie  pointierend  umgestaltet,  ist  längst  er- 
kannt. Es  mag  nicht  zufällig  sein,  daß  die  eigentlich  wörtlichen 
Entlehnungen,  die  bei  dem  Historiker  wie  bei  dem  Dichter  erkannt 
werden  sollen,  fast  unmittelbar  da  beginnen,  wo  der  ßto?  in  die 
Form  des  Geschichtswerks  überlenkt,  weil  von  hier  das  Leben  des 
Mannes  wirklich  ein  Teil  der  Reichsgeschichte  wird  ^) ;  sie  scheinen 
auch  nicht  weiter  zu  reichen.  Eigentümlich  wird  die  Sachlage  in 
den  letzten  Kapiteln,    die   inhaltlich   so  wenig   zu  einer  einfachen 

1)  In  der  Bescbreibung  Britanniens  nach  den  geographischen  Angaben  (cap.  11): 
ceterum  Jiritartniam  qui  mortales  initio  coluerhit,  indigenae  an  aclvecti,  ut  inter 
barbaros,  x}arum  compertum  —  Jug.  17,  7  an  der  gleichen  Stelle :  sed  qui  mortales 
initio  Äfricam  habuerint,  quiqiie  poHea  adcessennt  .  .  .  uti  rem  sese  habere  etil- 
tores  eins  terrae  piitant ,  quam  paucissimis  dicam  .  .  Africam  initio  habuere 
Gaetuli  et  Libyes.  Den  archaistischen  Gebraucli  von  mortales  finden  wir  bei  Ta- 
citus hier  zuerst  (Dial.  12  ist  emphatisch  gebraucht);  habere  ierram  scheint  dorn 
Tacitus  zu  geziert,  er  beseitigt  es,  wie  er  überhaupt  in  der  Sallust-Nachahuiung 
eine  Anzahl  gerade  der  eigentümlichsten  Wendungen  seines  Vorbildes  vermeidet. 
Von  sklavischer  oder  übertreibender  Nachahmung,  wie  sie  Seneca  ep.  114  schil- 
dert, ist  er  weit  entfernt. 


Bemerkungen  2u  den  kleinen  Schriften  des  Tacitus.    I.  187 

Biographie  zu  passen  schienen,  daß  man  ihretwegen  das  ganze 
Werk  früher  sogar  als  eine  Art  laudatio  fimebris  oder  gar  als  ein 
k'CKiü^iov  fassen  wollte.  Das  scheitert  natürlich  an  den  Worten 
der  Einleitung  nanaturo  mihi  vitam  deftincü  hominis  (vgl.  si(aw  ipsi 
vitain  narrare),  die  an  ihrer  Stelle  im  Zusammenhang  sogar  den 
Sinn  annehmen  müssen  'nicht  loben,  sondern  nur  einfach  wahrheits- 
gemäß berichten'  \).  Disposition  des  Stoifes  und  Einzelzüge  stim- 
men zu  keiner  der  beiden  Redegattungen-),  sondern  nur  zu  dem 
ßio?  oder  der  cotopia  xata  TtpöotoTcov.  Es  wäre  überflüssig,  hierauf 
nach  Leo  noch  einzugehen.  Nur  die  letzten  Kapitel,  in  denen 
das  persönliche  Verhältnis  allein  hervortritt  und  der  Schriftsteller, 
offenbar  in  der  Überzeugung,  daß  das  Bild  schlichten  Heldentums 
den  Leser  wirklich  gefangengenommen  hat,  nun  alle  Äußerungen 
der  eigenen  Empfindung  nachholt,  um  sie  so  auch  im  Leser  zu 
wecken,  tragen  anderen  Charakter;  sie  nähern  sich  der  Rede,  oder 
genauer,  der  Trostrede,  der  Consolatio.  Gerade  hier  setzen  nun 
die  Entlehnungen  aus  Cicero  ein,  und  zwar  in  einer  Fülle  und 
einem  Umfang,  vor  allem  aber  in  einer  Augenfälligkeit,  wie  in 
keinem  Teil  sogar  des  Dialogus.  Ich  muß,  obwohl  die 
Hauptstellen  natürlich  längst  bemerkt  sind ,  etwas  näher  darauf 
eingehen.  Von  Anfang  an  betone  ich,  daß  dabei  diejenigen  Schriften 
hauptsächlich  wirken,  die  im  Dialogus  benutzt  und  angeführt  sind, 
De  oratore  und  Brutus ,  daneben  aus  sachlichen  Gründen  Tuscu- 
lanen  I,  die  Auseinandersetzungen  über  den  Unsterblichkeitsglauben. 
An  den  berühmten  Nachruf  Ciceros  an  Crassus  De  orat.  III 
8 — 12  ^)  erinnert  Tacitus  zunächst  seine  Leser  in  dem  Eingang  von 
cap.  43  finis  vitae  eins  nohis  luctuosus,  amicis  tristis,  exirancis  <tiam 
ignotisqae  non  sine  ciira  fiiif.  Der  Leser  kann  die  Huldigung  an 
das  große  Vorbild  gar  nicht  übersehen:  fidt  hoc  luduosnm  suis, 
acerhum  patriae,    grave    bonis   omnihis'^).     Er   weiß,    daß  die  Selig- 

1)  Das  Kapitel  soll  ja  den  Eindruck  erwecken,  daß  der  Schriftsteller  sich 
nur  aus  Pfliclitgefühl ,  weil  das  Bild  echter  Mannestugeiid  ein  köstlicher  Besitz 
seiner  Zeit  ist ,  an  ihre  Darstellung  maclit ;  gratia  oder  amhitio  werden  ausge- 
schlossen. Erst  in  cap.  3  wird  das  persönliche  Verhältnis  gan7,  zurückhaltend  er- 
wähnt (ich  hah  ihn  geliebt).     Vgl.  laudare  und  narrare  hei  Plinius  Paneg.  r)G. 

2)  Verwenden  hätte  man  angesichts  der  Selbstbezeichnung  des  Werkes  über- 
haupt nur  diejenigen  Abschnitte  der  Disposition  dos  r, x<();j.iov  sollen,  die  niclit  mit 
dem  \Ä'K  notwendig  übereinstimmen. 

3)  Benutzt  z.  B.  in  dem  Trostbriefe  des  Sulpicius  an  Cicero  op.  IV  5,  b. 

4)  Schon  vorher  ist  der  Gedanke  (caj».  11)  et  tu  insecuta  sunt  rci  iniblicae 
tempora,  quae  .  .  .  wahrscheinlich  von  derselben  Ausfülirung  Ciceros  beeinflußt:  sed 
ii  tarnen  rem  publicatn  casus  secuti  sunt,  ut  .  .  .  Die  iOrklärung  für  eine  Entleh- 
nung selbst  derartiger  Kleinigkeiten  wird  sich  später  bieten. 


188  Richard  Reitzenstein, 

preisung  bei  Cicero  folgt  qiiis  enim  non  iure  heatam  L.  Crassi  mor- 
tem illam,  qiiae  est  a  multis  saepe  defkta  äixerit  und  liest  danach  et  ipse 
quidem  ^)  ....  potesf  videri  etiam  heatus  ...  fidura  effngisse.  So  wirkt 
die  berühmte  Stelle  (cap.45)  non  vidit  Agrkola  ohsessam  curiam  et  clau- 
suni armis  senatum  e.  q.  s.  (vgl.  De  er.  8  non  vidit  flagrantem  Italiam 
hello,  ardentem  invidia  senatum  e.  q.  s.)  doppelt  mächtig  und  sie  er- 
klärt ohne  weiteres ,  daß  Tacitus  wie  sein  Vorbild  nun  einzelne 
Ereignisse  breiter  anführt  ^).  So  ist  die  Ansprache  in  der  Wieder- 
holung der  Seligpreisung  auch  durch  das  Vorbild  vorbereitet  tu 
vero  felix,  Agricola,  non  vitae  tantum  claritate,  sed  etiam  oppor- 
t Imitate  mortis:  ego  vero  tc,  Crasse,  cum  vitae  flore  tum  opor- 
t Imitate  mortis  divino  consilio  et  ornatum  et  extinctum  esse  ar- 
bitror.  Der  ganze  Gedankengang  dieser  Kapitel  ist  durch  den 
Gang  der  Rede  bei  Cicero  bestimmt ;  Tacitus  hat  sie  nachgeschlagen, 
nicht  nach  der  Erinnerung  benutzt.  So  entnimmt  er  ihr  die  An- 
regung auch  für  den  etwas  gezierten  Ausdruck  cap.  44  et  ipse 
quidem,  quamquam  medio  in  spatio  integrae  aetatis  ereptus.  Das  Leben 
erscheint  wie  die  Rennbahn ;  aus  ihr  wird  Agricola  plötzlich  'ent- 
rückt'. Das  ist  seltsam;  einfacher  ist  es,  wenn  Cicero  kurz  vorher 
sagt  (§7):  0  fallacem  hominum  spem  fragilemquc  fortunam  et  inanis 
nostras  contentiones,  quae  medio  in  spatio  saepe  franguntur  et  cor- 
ruunt  aut  ante  in  ipso  cursu  dbruuntur ,  quam  portum  conspicere 
potuerunf.  Die  contentio  selbst  ist  der  Renner,  dessen  Kraft  in  der 
Mitte  der  Bahn  erlahmt  (frangitur)  und  zu  Fall  kommt,  oder  der 
—  hier  wechselt  das  Bild  —  plötzlich  in  vollem  Rennen  von  der 
Erde  verschlungen  wird  (Amphiaraus  ?).  Hieraus  nimmt  Tacitus 
sein  Bild:  in  ungebrochener  Kraft  wird  mitten  aus  der  Rennbahn 
Agricola  plötzlich  'entrückt'.  Die  Lesung  des  Laudensis  (bei  Cicero) 
medio  in  spatio  wird  durch  ihn  gesichert;  die  Lesung  der  Mutili 
mediocri  ist  durch  schlechte  Konjektur  gebildet.  Wir  müssen  bei 
Tacitus  immer  zwischen  Benutzungen  ganzer  Abschnitte  scheiden, 
bei  denen  zahlreiche  Entlehnungen  aus  dem  gleichen  Vorbild  das 
unmittelbare  Studium  zeigen,  und  zwischen  einzelnen  lumina  ora- 
tionis,  die  das  Gedächtnis  bewahrt.     Die  Ausführungen  der  bisher 


1)  Der  Gegensatz  folgt  erst  cap.  45  sed  mihi  filiaeque  eins  praeter  acerbitatem 
(vgl.  später  paucioribus  tarnen  lacrimis  covipositus  es).  Auch  dies  Hinausschieben 
der  Apodosis  Avird  leichter  dadurch,  daß  der  Leser  das  Vorbild  kennt. 

2)  Selbst  Einzelnheiten  mögen  beeinflußt  sein :  nos  Maurici  Rusticique  Visus 
<afflixit>,  nos  innocenti  sanguine  Senecio  perfudit  mag  man  immerhin  vergleichen 
mit  neque  enim  propinqmim  suum  maximi  animi  virtwi  P.  Crassum  suapte  inter- 
fectum  manu  neque  collegae  sui  pontificis  maxumi  sanguine  sim^ulacrum  Vestae 
respei'sum  esse  vidit. 


Bemerkungen  zu  den  kleinen  Schriften  des  Tacitus.    I.  189 

besprochenen  Kapitel  stehen  derartig  in  beabsichtigtem  Parallelis- 
mus zu  den  Eingangskapiteln  2  und  3,  daß  man  erkennt,  daß  dieser 
rhetorische  Exkurs  von  Anfang  au  für  Tacitus  höchste  Bedeutung 
hatte.     Mit  höchster  Sorgfalt  wählte  er  sein  Vorbild. 

Auch  der  unmittelbar  folgende  Abschnitt  trägt  denselben 
Sprachcharakter,  wie  er  ja  auch  inhaltlich  eng  anschließt.  Cicero- 
nisch  ist  in  ihm  zunächst  zweifellos  midtos  veterum  velut  inglorios  atqiie 
ignohiles  obllvio  ohru'ä.  Im  Brutus  57 — 60  erwähnt  Cicero  als  ältesten 
Redner  M.  Cethegus,  der  im  zweiten  punischen  Krieg  Konsul  ge- 
wesen ist  und  nach  seinem  Tode  von  Ennius  wegen  des  Ruhms 
seiner  Beredsamkeit  ähnlich  wie  Perikles  von  den  Griechen  ge- 
feiert ist :  et  id  ipsum  nisi  unius  esset  Enni  testimonio  cogniium,  hunc 
vetustaSjUt  alios  fortasse  niultos ,  ohlivione  oh  misset^).  Da  nun 
Brutus  1 — 5  einen  ähnlichen  Nachruf  auf  Hortensius  enthält  (vgl. 
§  4  illius  vero  mortis  oportunitatem).  mag  auch  sed  mihi  filiaeque  eins 
praeter  acerbitatcm  parentis  erepti  äuget  maestitiam  quod  ....  noster 
hie  dolor,  nosinim  volnus  verglichen  werden  mit  §  2:  uiigehat  etiani 
mole  stiani  quod  ....%4l  nostro  incommodo  detr  imento- 
qne,  si  est  ita  vecesse  doleamus  ...  §  5  nam  si  id  dolemus,  quod  eo 
iam  frui  nohis  non  licet,  nostriim  est  id  mal  um  .  .  sin  tamquam 
Uli  ipsi  acerbitatis  aliqiiid  acciderit  angimnr ,  summam  eius  felici- 
tatem  non  satis  grata  animo  interpretamur.-  Wenn  es  ferner  von 
Agricola  heißt,  daß  seine  Augen  die  in  der  fernen  Provinz  wei- 
lende Tochter  und  den  Schwiegersohn  suchen,  so  erinnert  mich  das 
daran,  daß  das  römische  Volk  bei  Cicero  von  dem  fernen  Plancius 
sagt  (pro  Plancio  13):  desiderarunt  te  .  .  ocidi  mci,  cum  tu  esses  Cy- 
renis.  An  das  manet  mansurumqiie  est  klingt  De  legibus  I  1  an  : 
manet  vero,  Attice  noster,  et  semper  mauehii.  Ahnlich  würde  sich 
gewiß  noch  manches  finden  lassen.  Wichtiger  scheint  mir  eine 
andere  Übereinstimmung.  Die  Worte  formamque  ac  iiguram  animi 
magis  quam,  corporis  complcciantur  hatten  Hofmann  Peerlkamps  feines 
Sprachgefühl  befremdet  ^);  er  vermutete,  contemplentur  sei  zu  schreiben. 


1)  Die  Brutus-Stelle  sichert  m.  E.  die  Konjektur  Haupts  obruit  (ohruet  die 
Handschrift).  Es  ist  wirklich  der  aus  Theokrits  XdpfCE;  und  Horaz  Od.  IV  i)  be- 
sonders bekannte  Gemeinplatz  der  Dichter,  den  Tacitus  auf  sein  historisches  Werk 
überträgt.  Ist  es  doch  für  ihn  bezeichnend ,  daß  er  mit  ähnlichem  Selbstbewußt- 
sein oder  vielmehr  mit  ähnlicher  Ehrfurcht  wie  der  Mouaüiv  u7:occt,-Tj;  von  dem 
eigenen  Schäften  spricht.  —  Auf  den  Brutus  (§  45)  geht  im  Dialogus  cap.  40,  wo 
wieder  die  Polemik  gegen  Cicero  empfunden  werden  soll ;  der  Brutus  (vgl.  später) 
wird  ja  auch  direkt  zitiert. 

2)  Seine  Bemerkungen  z.  B.  zu  den  ersten  Kapiteln  sind  noch  heute  nütz- 
lich ,  wenn  man  die  Kunst  des  Tacitus  verstehen  will ;  fast  immer  ist,  was  er  be- 


J90  RichardReitzenstein. 

In  der  Tat  ist  complecü  eigenartig  gebraucht;  mente  comiüedi  wird 
sonst  von  dem  geistigen  Erfassen,  dem  Vorstellen  eines  Begriffes 
gesagt;  mit  den  schon  an  sich  seltsamen  Worten /brmam  ac  figuram 
animi  verbindet  es  sich  schwer.  Der  Ausdruck  muß  aus  einem 
andern  Zusammenhang  entnommen  und  fortgebildet  sein.  Nun 
finden  wir  Tusc.  I  37  in  einer  Erklärung  der  volkstümlichen  Todes- 
vorstellungen (von  den  imagines):  animos  enim  per  se  ipsos  viventis 
non  poterant  mcnte  complecti;  form  am  aliquam  figuram- 
que  quaerehant.  Dem  Zufall  möchte  ich,  wenn  die  bisherigen  Beob- 
achtungen einigermaßen  zutreffen,  das  Nebeneinanderstehen  der- 
selben Worte,  die  freilich  in  anderem  Sinne  gebraucht  sind,  nicht 
zuschreiben.  Eine  ganze  Gedankenreihe  würde  sich,  glaube  ich, 
bei  Tacitus  leichter  erklären ,  wenn  wir  annehmen  dürften ,  daß 
ihm  die  Stelle  der  Tusculanen  vorschwebte.  Er  fand  hier  zunächst 
(§  34)  das  Epigramm  aspicite,  o  cives ,  senis  Enni  imaginis  for- 
mam,  dann  das  stolze  Wort  des  Ennius  selbst  nemo  nie  lacrwnis 
decoret  nee  fiinera  fletu  faxit.  Er  bildete  danach  den  eigentümlichen 
Ausdruck  omnia  sine  dubio,  optime  parentum ,  adsidente  amanüssima 
uxore  superfuere  honori  tuo^) ,  paucioribus  tarnen  lacrimis  compo- 
situs  es  ^),  und  entnahm  eben  derselben  Stelle  hernach  den  Gegen- 
satz (non  luctu  auf  planctu  sed)  admiratione  potius  te,  immortalibus  te 
laudibus^)  et,  si  natura  suppeditet,  (siymiUtudine  decoremus^).  Er 
las  weiter  (§  ^^)  2)ermanere  animos  arbitramur  consensu  natio- 
num  onmimn,  qua  in  sede  maneant  . . .,  ratione  discendum  est  und 
bildete  sich  danach  die  Bezeichnungen  für  die  eigentümliche  Art 
des  Fortlebens,  die  er  dem  Agricola  zuschreibt.  Nicht  die  mens, 
sondern  die  forma  mentis  heißt  aeterna,  der  Charakter,  wie  aus 
den  Worten  der  Fortsetzung  tuis  ipse  moribus  hervorgeht.  Not- 
wendig müssen  dann  auch  die  Worte  formam  ac  figuram  animi  für 
Tacitus  den  Charakter  bedeuten.     Es  ist   beachtenswert,    daß  wir 


anstandet,  individuelle  Eigentümlichkeit  des  Tacitus   und  mit  bestimmter  Absicht 
gesagt,  die  man  dufch  die  Kritik  am  besten  erkennen  lernt. 

1)  Der  Schmerz  der  Anverwandten  ist  Ehre  für  den  Sterbenden. 

2)  So  hat  nach  Cesare  Ann i bald i  (La  Germania  di  Corn.  Tacito  p.  22)  die 
alte  Handschrift  im  Text,  comploratus,  als  leicht  verständliche  Konjektur,  am  Rand. 
Compositus  wird  durch  Ennius  funera  fletu  faxit  gesichert. 

3)  potius  temporalibus  et  laudibus  die  Handschrift;  da  hier  te  zu  fehlen 
schien ,  schrieb  die  zweite  Hand  te  potius  an  den  Rand ,  ebenso  temporibits.  Da 
beides  wertlos  ist,  ergibt  sich  aus  der  Überlieferung  der  oben  hergestellte  Wortlaut. 

4)  militü  decoramus  die  Handschrift ,  denkbar  auch  decora<bi>mus.  Das 
Verbum  selbst  muß  jedenfalls  wegen  des  Enniusverses  bleiben.  Es  wird  aufge- 
nommen durch  is  verus  honor  (in  dieser  Form  zu  halten),  und  dies  wieder  weist 
zurück  auf  superfuere  honori  tiio.     Die  Tränen  sind  doch  nicht   die  rechte  Ehre. 


Bemerkungen  zu  den  kleinen  Schriften  des  Tacitus.    I.  191 

denselben  Gebrauch  im  Dialogus  nachweisen  und  hier  sogar  er- 
kennen können,  wie  er  entsteht. 

Ich  muß  etwas  abschweifen,  hoffe  aber,  daß  die  Wichtigkeit 
der  Sache  das  entschuldigt.  Die  äußeren  Zeugnisse  für  den  Dia- 
logus sind  ja  erschüttert  und  die  genetische  Methode,  wenigstens 
wie  sie  bisher  geübt  wird,  kann  einen  genügenden  Beweis  für  Ta- 
citus als  Verfasser  überhaupt  nicht  erbringen,  weil  sie  das  Zeugnis 
voraussetzt.     Andere  Wege  gilt  es  ausfindig  zu  machen. 

Auf  die  Kunst ,  die  er  im  Dialogus  entfalten  will ,  macht  der 
Verfasser  im  Eingang  aufmerksam :  cum  singidi  diversas  vel  easdem  ^), 
scd  probahües  causas  adfenent ,  dum  forniam  sid  quisque  et  animi  et 
ingenii  redderent.  Die  Bedeutung  der  Worte  ist  zunächst  festzu- 
stellen, da  unser  treffliches  Tacitus  -  Lexikon ,  das  für  Grudeman 
kanonische  Bedeutung  zu  haben  scheint,  animus  hier  gleich  ingc- 
niuiu  setzt.  Das  scheint  mir  durch  die  Verbindung  et  animi  et  in- 
genii geradezu  ausgeschlossen ;  sie  verlangt  eine  Unterscheidung. 
Wenn  G u d e m a n  Germania  29  sede  finihusque  in  sua  ripa, 
mentß  animoqne  nohiscum  agunt  (vgl.  Lukrez  1  68)  für  gleichartig 
erklärt,  so  zeigt  das  nur,  daß  er  auf  die  Art  solcher  tautologischen 
Verbindungen  zu  wenig  geachtet  hat.  Seine  weiteren  Belegstellen 
vereinigen   das  Allerverschiedenste.     Gar  nicht   vergleichbar    sind 


1)  Tel  easdem  tilgt  mit  vielen  Herausgebern  Gudeman  als  Interpolation 
nach  dem  Inhalt  des  späteren  Dialogs  (er  verweist  auf  cap.  16  nostram  pro  anti- 
quorum  laude  concordiam  —  hac  vestra  conspiratione).  Mir  sind  solche  Interpo- 
lationen zu  fein  und  der  Gedanke  selbst,  daß  in  Bestätigung  wie  Widerspruch  die 
Einzelnen  Bilder  ihres  Charakters  und  ihrer  Kunstrichtung  (ihres  persönlichen 
Stils)  geben,  für  unsere  Stelle  zu  passend  und  notwendig,  um  an  einen  Spätling 
zu  denken,  der  einer  sonst  dürftigen  und  trivialen  Stelle  durch  seinen  Zusatz  erst 
die  Feinheit  gegeben  hätte.  Wohl  liegt  der  Hauptton  auf  diversas  (aufgenommen 
durch  diversam  partem,  also  entgegengesetzte,  vgl.  Sallust.  Cat.  5,  8  diversa  inter 
se  mala),  aber  zwischen  den  beiden  Gegenpolen  diversus  und  idem  liegen  mannig- 
fache Abstufungen  der  Verschiedenheit,  die  durch  Charakter  und  Kunst  bedingt 
sind.  So  wird  die  Stelle  ähnlich  den  bekannten  -spl  G^l/ou;  2,  1 :  t,[j.Tv  S'  ^xeivo  Sia- 
ropTjT^ov  h  (ipyfi'  '^  ^"'''  'ji^o'j;  Tt;  r^  ßdöou;  "^^yy^i,  Cicero  De  fin.  IV  47  errare 
Zenonem,  qui  nulla  in  re  nisi  in  virtute  aut  vitio  propensionem  ne  minimi 
quidem  momenti  ad  snmmum  homim  adipiscendum  esse  diceret.  Es  ist  eine  eigen- 
tümliche Nebenform  der  polaren  Redeweise  (größere  oder  geringere  Erhabenheit 
u.  s.  w.).  Nicht  identisch ,  aber  verwandt  ist  eine  bei  Plato  nicht  ganz  seltene 
P'orm  :  De  leg.  ^'I  770e:  ci; -raÜTct  ix'itepa  ßX^TTOvTe;  enatvelte  xai  '{/eyE-e  wj;  vo- 
[j.ou;  oaot  [AT)  xaÖTa  0'jvaTo(,  to'j;  5^  ouvaTol);  ianit^ea^i  xe  y.otl  cpiXocppovtu;  OEy_«{(Aevoi  C^/TE 
^v  abxoli.  VII  792  a :  ou  .uiv  yöip  oiv  TTpoJjpepofi.^vo'j  aiyä  (tö:  TraiSi'a)  xaXiö;  oiov-at 
irpoacp^peiv,  ou  o'  av  xXoit)  xai  ßoö,  oö  xctXü);.  toi;  ot;  ratofoi;  tö  oi^,X(üji.a  «Lv  ip^  xocl 
{j-tOEi  xXau{jLovai  xal  ßoat,  5T,aeTa  oyoaaw;  z-jvjyr^.  So  etwas  darf  man  nicht  ver- 
wischen. 


192  Ric  h  ard  R  e  i  t  ze  nst  ein  , 

Stellen  wie  Plautus  Bacchid,  494  ut  illiiis  mentem  atque  ingeninm 
regas;  aber  auch  Stellen,  die  eine  Unterscheidung  voraussetzen  wie 
Orator  132  nidla  me  ingenü,  sed  magna  vis  animi  inflatnmat,  ut 
nie  ipse  rton  teneam^)  entsprechen  nicht  ganz;  die  angeborne 
Leidenschaftlichkeit  wird  hier  offenbar  dem  schöpferischen  Genie 
oder  der  Kunst  des  Redners  entgegengestellt,  welche  die  Äußerung 
des  Schmerzes  erfindet;  von  einer  forma  ingenü  würde  man  dabei 
nicht  reden  können.  In  dieser  Verbindung  muß  ingeninm  die  kunst- 
volle Rede  selbst,  die  eloquentia  des  Einzelnen  bedeuten.  Die  beste 
Erklärung  gibt  Seneca  in  dem  früher  besprochenen  Briefe  114,  3  no7z 
2)otest  alius  esse  ingenio,  alius  animo  color.  Dem  Wort  ingeninm  ent- 
spricht in  den  vorangehenden  Worten  oratio  {argumentum  est  luxuriae 
puhlicae  orationis  lascivia)  und  gemts  dicendi  (gemis  dicendi  aliquando 
imitatur  pnhlicos  mores) ;  es  bedeutet  den  Kunstcharakter,  den  Stil  des 
Einzelnen  ^).  So  gebraucht  der  Verfasser  des  Dialoges  ingenü  forma^ 
wie  er  c.  18.  19.  25.  26  von  formae  {et  genera)  dicendi  oder  forma  {et 
species)  orationis  redet;  er  schließt  ja  an  Cicero,  der  im  Orator  das 
Wort  für  yjy.pa.v.zqp  einsetzt^).     Die  Grleichung    von  forma  und  ya- 


1)  Am  besten  durch  Brutus  93  erklärt:  quem  fortasse  vis  non  ingenü  solum, 
sed  etiani  animi  et  naturalis  (piidara  dolor  dicentem  incendebat. 

2)  Von  hier  erklärt  sich  natürlich  auch  der  Schlußsatz  des  taciteischen  Ka- 
pitels nostrorum  temporum  eloquentiam  antiqiwrum  ingeniis  anteferret.  G  u  d  e- 
m  an  will  hier  eine  doppelte  ä-6  xotvoü-Konstruktion  erkennen;  es  handle  sich  in 
beiden  Gliedern  sowohl  um  die  eloquentia  als  das  ingenium  {ingenia  ?),  doch  würde 
nur  eines  an  jeder  Stelle  genannt.  Er  vergleicht  Agric.  21  ingenia  Britannorum 
studiis  Galloi-um  antcferre  und  benutzt  diese  Ähnlichkeit  (leider  nach  dem  Vor- 
gang von  Job  n),  um  die  Identität  der  Verfasser  zu  erweisen.  Allein  die  künst- 
liche poetische  Figur,  bei  der  man  etwa  an  Horaz  Ode  I  20,  9  ff.  denken  möchte, 
paßt  nicht  in  den  schlichten  Ton  der  Dialogus-Stelle  und  ist  in  der  Agricola-Stelle 
überhaupt  nicht  vorhanden;  Agricola  stellt  die  natürliche  Begabung  der  Britannier 
in  ihrem  Efltekt  über  die  Studien  der  Gallier  {siudia  haben  die  Britannier,  die 
eben  Latein  lernen,  natürlich  nicht  gemacht).  Man  braucht  nur  Senecas  Worte 
zu  vergleichen  quare  quibusdam  temporibus  provenerit  corrupti  generis  oratio  quaeris, 
et  quomodo  in  quaedam  vitia  inclinatio  ingenioruvi  facta  sit,  ut  aliquando  in- 
flata  explicatio  vigeret,  aliquando  infracta  et  in  morem  cantici  ducla  und  sich  an 
Quintilians  Titel  de  causis  corruptae  eloquentiae  zu  erinnern,  um  zu  erkennen,  daß 
ingenia  synonym  mit  eloquentia  ist,  nur  daß  die  Verschiedenheit  der  Persönlich- 
keiten dabei  bei  den  Alten  stärker  hervorgehoben  wird ,  während  die  zeitgenös- 
sische Beredsamkeit  als  Einheit  gefaßt  ist  {ingenia  =  oratores  z.  B.  Plinius  ep. 
A'^II  20, 4).  Ich  wüßte  nicht,  wie  man  die  zweite  Rede  Apers  besser  charakterisieren 
könnte,  als  es  hier  in  einfachster  Art  geschieht. 

3)  Vgl.  Orator  36  sed  in  omni  re  difficillimum  est  formam,  quod  yapaxx-qp 
Graeee  dicitur,  exponere,  quod  aliis  aliud  videtur  optimum  (Gudemans  Bemer- 
kung 'forma  ingenü  auch  Cicero  Orator  11'  leidet,  wie  seine  Verweisungen  außer- 
ordentlich oft,  an  einem,   hier  sogar  doppelten,   Flüchtigkeitsfehler).    Aus  dieser 


Bemerkungen  zu  den  kleinen  Schriften  des  Tacitus.    I.  193 

paxx'^p  ist  ihm  so  ins  Empfinden  übergegangen,  daß  auch  die  r^^^- 
v.ol  -/apaxxr^ps? ,  wie  Theophrast  es  nennt,  sich  ihm  als  fonnae,  na- 
türlich als  formae  anlmi,  darstellen.  Die  Freude,  auch  sie  im 
Dialogus  darzustellen,  spricht  in  der  Tat  für  die  Urheberschaft 
des  größten  Meisters  der  Charakteristik.  Die  Agricola-Stelle,  von 
der  ich  ausging,  verrät  in  der  Gleichsetzung  von  forma  }nentis  und 
mores  dieselbe  vorausliegende  Gredankenarbeit ;  forma  animl  ferner 
ist  schon  fester  Begriff.  Ihm  paßt  sich  die  neu  hinzutretende 
Stelle  der  Tusculanen,  die  er  nachahmen  will,  an :  fonna  ac  figura 
anlmi  wird  nicht  mehr  das  Schattenbild  des  Verstorbenen  {imayo, 
wie  Cicero  dort  sagt),  sondern  das  Seelenbild,  6  ^(apaxTYjp. 

Ich  möchte  eine  ähnliche  Entwicklung  in  einer  anderen  Wen- 
dung, die  ebenfalls  in  diesem  ciceronischeu  Teil  des  Agricola  steht, 
zum  Vergleich  heranziehen,  wiewohl  auch  ihre  Geschichte  die  Ge- 
duld des  Lesers  etwas  in  Anspruch  nehmen  wird.  Die  Worte 
calgas  qiiocßie  et  hie  aliud  agens  iwpulus  unmittelbar  nach  dem  aus 
Cicero  gebildeten  Satz  im  Anfang  von  cap.  43  haben  bekanntlich 
ihr  Gegenbild  im  Dialogus  cap.  7  tidgus  qucque  imperitum  et  tunicatus 
hie  popidits.  Das  Eigentümliche  liegt  in  der  tautologischen  Ver- 
bindung von  vidyus  und  popidv.s,  andrerseits  in  der  Zufügung  des 
deiktischen  Pronomens  im  zweiten  Gliede.  Im  Dialogus  ist  es  be- 
greiflich. Das  von  Horaz  entworfene  Bild  des  kleinen  Mannes  (Ep. 
I  7,  65  vilia  vendentem  tunicato  scruta  popello)  soll  dem  Leser  un- 
mittelbar vor  Augen  gestellt  werden  'hier  der  Mann  im  Arbeits- 
kleid'. In  der  lebhaften  Rede  gibt  sich  das  besonders  natürlich  ^). 
Auch  die  Zerlegung  des  einen  BegriiFs  in  zwei  Synonj^me  ist  durch 
den  rhetorischen  Bau  der  vorausgehenden  und  folgenden  Sätze  ge- 
geben negotiosos  et  rebus  intentos:  iiwenes  et  adulesccntes ''') —  nomine 


Angleichung  ist  bei  Tacitus  Germ.  5  formas  qxiasdam  nostrae  pecuniae  adgnoscunt 
atque  eligunt,  Annal.  11,  13  und  14  litterarum  farmas  zu  erklären. 

1)  Ähnlich  ist  es,  wenn  Vergil  in  Vergleichen  nicht  von  dem  Eber  schlecht- 
hin oder  von  einem  Eber,  sondern  von  'jenem  Eber  dort'  redet  (Aen.  X  708  ac 
velut  nie  canum  morsu  de  monlibus  altis  actus  aper)  oder  wenn  Iloraz  in  der  Epode 
X  in  der  Schilderung  der  Verzweiflung  den  letzten  Zug  deiktisch  hervorhebt:  0 
quantus  insiat  navilia  sudor  tuis  tibique  pallor  Intens  et  illa  non  virilis  eiulatio. 
(vgl.  Tacitus  Hist.  I  30).  Verwandt  und  vielleicht  hier  richtiger  zu  vergleichen  ist 
ist  die  Zufügung  des  Pronomens  zu  einem  aus  einem  bekannten  Dichter  angeführten 
oder  viel  bespruthenen  Ausdruck :  in  ista  sacra  istosque  fontes  (cap.  13)  oder  istos 
dis  genitos  sacrosquc  reges  (cap.  12).  Die  Pronomina  wechseln,  hie  ist  selten,  aber 
durchaus  nicht  ausgeschlossen,  vgl.  z.  B.  Piinius  ep.  II  19,  G  et  sane  quotus  quisque 
tarn  rectus  auditw,  quem  nmi  potius  dulcia  haec  et  sonantia  quam  austera  et 
pressa  delectent?    An  anderen  Stellen  verwendet  er  im  gleichen  Sinne  ille. 

2)  Seltsam  berührt  die  Kritik,  die  Gudcman  an  der  Stelle  übt;  überliefert 
KrI.  Ges.  d.  Wiss.  Nachrichten.    Phil.-hist.  Klasse.    1914.    Heft  2.  13 


;|^94  Richard  Reitzen stein, 

vocat  et  digito  demonstrat  —  advenae  et  peregrini  —  municipia  et  co- 
loniae  —  requirunt  ac  velut  ognoscere  concupiscunt.  Endlich  ist  da- 
durch, daß  auch  zu  vidgus  ein  Beiwort  tritt  (in  fühlbarer  Beziehung 
auf  iuvenes  et  adulescentes,  die  Studierenden,  vgl.  20  iuvenes  et  in 
ipsa  studiorum  incude  positi)  das  Gleichmaß   der  Griieder   gewahrt. 


ist:  in  urbe  non  sohim  ajnid  negotiosos  et  rebus  intentos,  sed  etiam  apud  iuvenes  et 
adulescentes.  Nur  die  bisweilen  interpolierte  Handschrift  B  bietet,  weil  Pontanus 
einen  Gegensatz  verlangte  und  in  der  Überlieferung  nicht  zu  finden  wußte,  vacuos 
et  adulescentes.  Gudeman,  dessen  Apparat  dies  verdunkelt  (er  ist  trotz  Leos 
Mahnung  so  nachlässig  wie  vorher  geblieben)  schreibt  in  Mischung  beider  iuvenes 
vacuos  et  adulescentes ;  das  letzte  Wort  sei  zugefügt  der  Libration  der  Glieder 
wegen  (die  er  selbst  gerade  beseitigt),  sei  aber  keineswegs  mit  iuvenis  identisch. 
Dies  bedeute  bei  Cicero  stets  den  bereits  militärpflichtigen  und  für  seinen  Beruf 
vorbereiteten  jungen  Mann ;  daher  sei  es  ohne  einen  Zusatz  wie  vacuos  unzulässig ! 
Wieder  erkenne  ich  die  falsche  Benutzung  des  Lexikons ;  die  Geschäftsmänner, 
die  selbst  Prozesse  führen  und  denen  es  nur  auf  die  Sache  ankommt ,  die  Stu- 
denten ,  die  der  Rede  wegen  hinzukommen ,  um  zu  lernen ,  endlich  der  kleine 
Mann,  der  nur  obenhin  von  Namen  und  Erfolg  hört,  sind  die  drei  für  den  Ruhm 
des  Redners  in  Betracht  kommenden  Faktoren  (vgl.  auch  cap.  20).  Die  Studenten 
bummeln  dabei  nicht,  und  täten  sie  es,  so  dürfte  der  Schriftsteller  das  nicht  be- 
tonen. Allein  befremdlicher  ist  mir  der  Schluß:  'vacuos,  das  B  allein  bewahrt 
hat,  hat  iuvenes  verdrängt'.  Ja  wo  denn?  Doch  nur  in  B.  'Nur  wenn  auch 
dieses  {iuvenes)  in  B  erhalten  wäre,  könnte  man  auf  die  Vermutung  kommen, 
vacuos  sei  eine  erklärende  Glosse  für  den  Gegensatz'.  Also  weil  ein  sinnwidriges 
und  den  Stil  störendes  Wort  sich  nur  in  einer  interpolierten  Abschrift  findet,  muß 
es  der  alten  Überlieferung  gehören;  wäre  es  Glossem,  so  stünde  es  in  allen  Ab- 
schriften? Ich  verstehe  diese  Kritik  so  wenig  wie  etwa  die  Bemerkung  zu  cap.  19 
cum  fix  in  cortina  (corona  Ursinus)  quisquam  adsistat :  'Die  alte,  vielfach  gebil- 
ligte Konjektur  corona  kommt  allein  schon  darum  nicht  ernstlich  in  Frage,  weil 
die  Entstehung  der  einstimmig  überlieferten  difficilior  lectio  sonst  nicht  zu  erklären 
wäre'.  Die  Frage  nach  der  lectio  difficilior,  welche  unsere  Kritik,  wenn  sie  lahm 
■wird,  gern  als  Krücke  benutzt,  hat  einen  Sinn  doch  nur,  wenn  zwei  Lesungen  an- 
nähernd gleich  bezeugt  sind.  Sonst  kann  man  jede  handschriftliche  Verderbnis 
damit  verteidigeu,  daß  sie  gegenüber  der  Konjektur  die  lectio  difficilior  bietet. 
Hier  handelt  es  sich  einfach  darum,  ob  man  cortina  (Kessel,  vielleicht  Wölbung) 
für  erträglich  hält.  Daß  es  ein  Gallicismus  sei ,  wie  Gudeman  vermutet ,  läßt 
sich  aus  romanischem  court  oder  corte  'umzäunter  Raum,  Gericlit,  Gerichtshof 
nicht  entnehmen,  da  dies  aus  cors,  cohors  stammt.  Ebensowenig  spricht  irgend 
etwas  dafür,  daß  statio  im  Sinne  von  Regierungsjahr  gallisch  sei.  Welchen  Grund 
hatten  gerade  die  Gallier,  einen  solchen  Terminus  auszuprägen,  und  wo  ist  irgend- 
ein sprachgeschichtlicher  Anhalt  ?  Nicht  besser  steht  es  mit  dem  angeblichen  Gal- 
licismus sine  substantia  facuUatum  (Gudeman  S.  235);  da  jedes  der  beiden 
Substantive  einzeln  allgemeingebräuchlich  ist,  darf  ich  die  Verbindung  nicht  als 
Gallicismus  betrachten,  auch  wenn  zwei  oder  drei  gallische  Autoren  im  Ausgang 
des  Altertums  sie  benutzen.  Hätte  Tacitus  wirklich  seinen  Aper  sprachlieh  als 
Gallier  kennzeichnen  wollen  —  für  mich  ein  schwerer  Gedanke  — ,  so  hätte  er 
seinen  Ursprung  anders  und  früher  betonen  müssen. 


Bemerkungen  zu  den  kleinen  Schriften  des  Tacitus.   I.  195 

Im  Agricola  hat  nur  das  zweite  Grlied  den  Zusatz,  und  diesem 
Zusatz  mangelt  die  sinnliche  Anschaulichkeit,  die  allein  eine  Zu- 
fügung  des  Pronomens  verlangte  ^),  es  handelt  sich  um  kein  Dichter- 
zitat, der  Satz  steht  nicht  in  einer  Rede,  sondern  einer  Erzählung, 
die  Zerlegung  in  zwei  Grlieder  ist  weit  schwächer  vorbereitet 
(voraus  geht  nur  extraneis  ignoüsqae;  es  folgt  allerdings  et  venfita- 
vere  et  locuti  sunt,  per  fora  et  circulos,  sodaß  man  erkennt,  daß  der 
Schriftsteller  auch  hier  die  Fülle  sucht).  Vor  allem  endlich,  es 
fehlt  das  Beiwort  zu  dem  ersten  Grliede  und  ein  solches  würde 
sich  auch  überhaupt  kaum  finden  lassen.  So  scheint  mir  fast  sicher, 
daß  die  Stelle  des  Dialogus  das  Vorbild  für  die  des  Agricola 
bietet;  diese  wieder  *ist  nachgeahmt  in  den  Histor.  189  und  ins 
Pathetische  gesteigert:  sed  vidgus  et  ...  commimiam  cararum  expers 
popidus.  Das  deiktische  Pronomen  fehlt  hier  und  muß  dem  Sinne 
nach  fehlen;  von  einer  Fülle  ist  im  Folgenden  nichts  mehr  zu 
spüren;  von  dem  Vorhergehenden  ist  der  Satz  abgetrennt;  rein 
formelhaft  wird  der  Ausdruck  verwendet.  Ahnliche  Entwicklungs- 
reihen lassen  sich  bei  dem  allmählichen  Festwerden  der  Manier 
bekanntlich  noch  oft  verfolgen.  Doch  ist  es  Zeit,  von  dieser  Ab- 
schweifung endlich  zu  der  Gesamtbeurteilung  der  Kapitel  des 
Agricola  zurückzukehren. 

Man  mag  über  die  Beweiskraft  der  einzelnen  zum  Vergleich 
angeführten  Stellen  urteilen,  wie  man  will;  das  Gesamtergebnis 
bleibt  jedenfalls:  der  Schluß  des  Agricola  ist  in  bewußter  Nach- 
ahmung Ciceros  geschrieben  und  der  Leser  soll  den  ciceronischen 
Stil  in  ihm  erkennen,  während  fast  unmittelbar  vorher  Sallust 
nachgeahmt  ist  und  der  Stil  als  sallustianisch  empfunden  werden 
soll.  Man  wird,  einmal  aufmerksam  gemacht,  den  Wechsel  des 
Stils  auch  erkennen.  Die  stilistischen  Eigenwilligkeiten  und  Härten 
des  vorausgehenden  Teils  fehlen  fast  ganz ;  die  Sätze  werden  länger 
und  harmonischer,  der  Ton  getragener ;  man  vergleiche  etwa :  tiam 


1)  Hier  kauii  man  liic  wirklich  als  noster  fassen,  in  der  Wendung  des  Dialogus, 
wo  (iudemann  es  als  noster,  liomanus  deutet,  verdirbt  man  damit  das  fj9o;  der 
Stelle.  Die  Beispiele,  die  er  dabei  anführt,  werden  wohl  etwas  befremden:  cap.  8 
multa  quidetn  Omnibus  saeculis  exempla  edidit  . .  .,  sed  haec,  ut  supra  dixi,  proxima 
(die  eben  angeführten,  Eprius  und  Vibius),  cap.  20  horum  igitur  auribus  et  iudiciis 
obtemperans  (des  eben  näher  bezeiclineten  Publikums),  cap.  8  ausim  contendere 
hunc  Eprinm  Marcellum,  de  quo  modo  locutus  sum.  In  allen  drei  Fällen  stört 
die  Einsetzung  von  liomanus  oder  auch  nur  noster  geradezu  den  Sinn,  und  nur 
in  dem  letzten  ist  neben  der  Beziehung  auf  die  frühere  Erwähnung  noch  eine 
weitere  Hervorhebung  (der  bekannte  Eprius,  dieser  Eprius  da)  zu  fühlen. 

13* 


J96  Richard  Reitzenstein , 

sicuti  {nimiae  cuiusdam  felicitatis  fuisset  siiperstitem}  durare  ^)  in  Jtanc 
beatissimi  saeculi  lucem  ac  principem  Traianum  videre,  quod  augurio 


1)  Die  Lücke  ist  früh  erkannt,  ihre  Ausfüllung  durch  iuvaret  kläglich,  durch 
non  licuit  mindestens  zu  schwach  für  den  Klang  dieser  Stelle.  Ich  stehe  nicht 
auf  dem  Standpunkt,  daß  es  vorsichtiger  oder  konservativer  oder  methodischer 
sei,  zwei  matte  Worte  zu  ergänzen,  als  fünf  oder  sechs,  die  dem  Ton  wirklich 
entsprechen ;  Gewißheit  gewinnen  wir  bei  beiden  nicht,  sondern  ergänzen  exempK 
causa.  Hier  müßte  hervortreten  die  Beziehung  auf  cap.  3  (Eingang),  sodann  ein 
starker  Gegensatz  zu  festinatae  mortis  grande  sölatium;  das  YQrbwm  durare  allein 
scheint  mir  zu  schwach,  der  Gedanke  mehr,  'diesen  Kaiser  zu  überleben  und 
einen  besseren  noch  auf  dem  Throne  zu  schauen',  als  nur  'Trajan  als  Kaiser  zu 
erleben'.  Daß  bei  dieser  Herstellung  eine  Ähnlichkeit  mit  Brutus  §  5  (Ende) 
entsteht,  hat  mich  nicht  bestimmt;  ich  bin  erst  nachträglich  darauf  aufmorksara 
geworden.  —  Nach  demselben  Gesichtspunkt  würde  ich  cap.  38  schreiben:  et  simul 
classis  secunda  tempestate  ac  fama  Trucculensem  j^orlum  tenuit,  unde  proximo 
<vere,  cum  Agricola  iam  revocatus  esset,  altero>  Briianniae  latere  prae- 
lecto  omnes  redienmt  (praelecta  die  Handschrift,  latere  lecto  die  zweite  Hand ;  das 
heißt  über  ( pr ae )lecta  si».ndi  im  Archetypus  lecto\  dann  omni  redicrai  Handschrift ; 
gemeint  ist  Flotte  und  Heer).  Daß  es  sich  zu  Anfang  um  das  \Yinterlager  der 
Hotte  handelt,  ist  durch  den  Zusammenhang  klar ;  die  Heimkehr  beider  Teile  der 
bewaffneten  Macht  erfolgte  also  im  nächsten  Frühjahr.  Nun  muß  die  Abberufung 
Agricolas  irgendwo  erwähnt  werden;  sonst  ist  ja  auch  im  Folgenden  der  Satz 
oiam  etiamtuvi  Agricola  Britanniam  ohtinebat  sinnlos.  Vor  ihm  ist  keine  Lücke 
mehr  fühlbar,  also  ist  die  Erwähnung  der  Abberufung  hier  einzuschieben  (dagegen 
genügt  es  c.  24  für  nave  prima  transgressus  nur  navibus  <vere>  primo  transgressus 
zu  schreiben;  wohin  Agricola  zieht,  ist  durch  den  Zusammenhang  klar).  Es  ent- 
spricht dem  Stil  dieser  Abschnitte,  wenn  Tacitus  die  empörende  Tatsache,  daß 
der  siegreiche  Feldherr  noch  während  der  Winterruhe  abgesetzt  wird  und  Heer 
und  Flotte  in  die  früheren  Grenzen  zurückgenommen  werden,  nur  wie  beiläufig 
erwähnt  und  die  Entrüstung  darüber  dem  Leser  überläßt.  Ganz  ähnlich  wird  die 
Tatsache,  daß  der  ruhmgekrönte  Feldherr,  der  aus  Rücksicht  auf  Domitian  nach 
Rom  erst  bei  Nacht  heimgekehrt  ist  und  jeden  Anschein  festlichen  Einzugs  ver- 
mieden hat,  nun  auch  bei  Nacht  zum  Kaiser  befohlen  wird,  nur  trocken  erwähnt 
noctu  in  Palatium,  ita  ut  praeceptum  erat,  venit.  Das  ist  schon  der  taci- 
teische  Stil  der  Reifezeit.  —  Ich  kann  ein  drittes  Beisspiel  gleich  hinzunehmen. 
In  cap.  43  heißt  es  nach  der  Erwähnung  der  Trauer  et  (so  H  e  d  i  c  k  e  trefflich  für 
est  der  Handschrift)  augebat  miserationem  constans  rumor  veneno  interceptum; 
nohis  nihil  comperium.  *  *  adfirmare  ausim.  ceterum  per  omnetn  valetudinem  e.q.s. 
Man  ergänzt  in  der  Lücke  nur  ut  oder  quod  oder  nihil  quod;  das  ist  überflüssig 
oder  schwächt  sogar  ab;  compertum  est  oder  comperi  hat  allein  schon  den  Sinn: 
es  steht  beweismäßig  fest,  ich  darf  es  als  juristische  Tatsache  geben  (vgl.  Hermes 
33,  97).  Dagegen  fehlt  jedes  Hervorheben  eines  Verdachtsmomentes,  wie  etwa 
'daß  er  vorher  nicht  krank  war'  oder  'daß  die  Krankheit  rätselhaft  war' ;  mir  scheint 
ein  solches,  soll  die  zweifellos  erhobene  Anklage  nicht  sinnlos  wirken,  sogar 
notwendig ;  also  etwa  <.malum  subitum  atque  incognitum  omnibus>  affinnare 
ausim,.  ceterum  per  omnem  valetudinem  e.  q.  s.  —  Ich  habe  oben  gesagt,  durare 
allein   scheine  mir   zu   schwach;   ich  füge  hinzu,   daß  die  einzige  Belegstelle,  auf 


Bemerkungen  zu  den  kleinen  Schriften  des  Tacitus.    I.  197 

votisqite  apud  nostras  auris  ominabatur '),  iia  festinalae  mortis  grande 
solacium  tidit  evassisse  i^ostretnum  illud  temjms,  quo  Domitianus  non 
iam  per  intervalla  et  spiramenta  temporis,  sed  continuo  et  velui  uno 
icta  rem  irahlküin  cxliausit.  Nur  die  beiden  gezierten  Ausdrücke 
per  intervalla  et  spiramenta  und  continuo  et  velid  uno  ictu  geben  dem 
Satz  ein  von  Cicero  etwas  abweichendes  Kolorit.  "Wenn  wir  trotz- 
dem die  Änderung  des  Stils  in  diesem  Abschnitt  bisher  übersehen 
haben,  so  liegt  das  wohl  daran,  daß  gleichzeitig  der  Inhalt  sich 
ändert^),  daß  der  Übergang  langsam  vorbereitet  wird  und  daß 
endlich  eine  Anzahl  rein  individueller  Züge  die  Sallust-Nachahmung 
wie  die  Cicero-Nachahmung  färben.  Wir  empfinden  die  Verschieden- 
heit als  Reizmittel,  nicht  als  Anstoß;  nicht  Gegensätze,  sondern 
Nuancen  des  Stils  kommen  uns  zum  Bewußtsein^).  In  der  Tat 
hatte  Tacitus  alle  Mittel  der  variatio  aufgeboten,  um  dem  offenbar 


die  man  verweist,  verdorben  ist,  Dial.  cai?.  17  nam  Corvinus  in  medium  usque  An- 
gusti  principatum,  Asinius  paene  ad  extremum  duravit.  Die  chronologische 
Schwierigkeit  und  die  gewaltsamen  Verbesserungsvorschläge,  durch  die  man  sie 
beseitigen  will,  setze  ich  als  bekannt  voraus.  Ganz  ii-re  zu  gehen  scheint  mir 
Gudeman,  der  die  chronologische  Feststellung,  die  er  grundlos  als  Gallimathias 
bezeichnet,  lieber  einem  Leser  als  dem  Tacitus  zutrauen  möchte ;  ein  Leser  hatte 
für  sie  gar  keinen  Anlaß,  für  den  Verfasser  war  sie  nach  den  früheren  chrono- 
logischen Feststellungen  und  dem  Zusammenhang  notwendig.  Es  handelt  sich 
um  die  beiden  letzten  cangiaria  des  Augustus  im  Jahre  5  und  2  v.  Chr.  Wer 
beide  erlebt  hatte,  konnte  beide  Redner,  wer  nur  das  letzte,  nur  den  einen  gehört 
haben;  also  kann  es  sich  nicht  um  die  Lebenszeit,  sondern  nur  um  die  Zeit  der 
Rednertätigkeit  handeln  und  medins  principaius  umfaßt  das  Jahr  5,  paene  extre- 
mus  das  Jahr  2  mit;  zu  schreiben  ist:  nam  Corvinus  in  medium  usgue  Augusti 
principatum,  Asinius  paene  ad  extremum  oravit  {(rrare  rednerisch  tätig  sein  auch 
cap.  6  ipsis  orantibus,  wohl  technischer  Ausdruck  in  Sachwalterkreisen).  Wir 
hören,  daß  Asinius  bis  kurz  vor  seinem  Tode  aufgetreten  ist,  Messalla  die  Anwalts- 
tätigkeit schon  etwas  früher  aufgegeben  hat  (im  Senat  redete  er  ab  und  an  noch) ; 
so  etwas  weiß  man  in  den  Berufskreisen ;  ein  mittelalterlicher  Schreiber  kümmert 
sich  nicht  darum  und  hat  kein  Mittel,  es  zu  bestimmen.  Die  Art,  wie  Gudeman 
aus  Dialog  cap.  38  selbst  das  Jahr  der  'letzten  für  uns  zeitlich  bezeugten  Rede'  des 
Asinius  gewinnt  und  die  Schlüsse,  die  er  zieht,  verlangen  schärfsten  Einspruch. 
Die  Annahme  von  Glossemen  ist  bei  ihm  überall  mehr  als  unglücklich  (cap.  10, 
wo  Text  und  Kommentar  im  Widerspruch  stehen,  ist  wohl  mit  leichter  Umstellung 
zu  schreiben:  sentio  quid  hie  responderi possit :  ingentes  ex  his  adsensus,  haec  e.q.s.). 

1)  Vgl.  für  die  Fülle  des  Ausdrucks  Dial.  c.  11  ingredi  famam  ausjncatus  stim. 
Auf  ein  wirkliches  Vorzeichen  (so  Andresen  Annalen'"  S.  20)  weist  nichts. 

2)  Der  Charakter  der  Rede  beginnt  hervorzutreten. 

3)  Natürlich  sind  es  nicht  die  einzigen.  Man  braucht  nur  die  scheinbar 
Bchncucklosen  Partien  der  ersten  Lebensbeschreibung  mit  der  Schlachtschilderung 
zu  vergleichen.  Nur  ist  es  uns  nicht  möglicli,  hier  Verschiedenheit  der  Vorbilder 
nachzuweisen. 


J98  Richard  Reitzenstein, 

gefürchteten  faeiUum  legentis  entgegenzuwirken;  auch  inhaltlich 
läßt  er  kein  Reizmittel  unversucht;  daher  die  geographisch- ethno- 
graphische Digression,  das  Kunstmittel  der  einander  gegenüber- 
gestellten Deklamationen  (Feldherrenreden),  der  Versuch,  der 
Schlachtschilderung  dramatischen  Charakter  zu  geben  und  sie 
spannend  zu  gestalten^),  die  Einfügung  retardierender  Nebenzüge 
vor  der  Entscheidung^)  und  manches  andere.  Gewiß  haben  alle 
jene  Verletzungen  der  biographischen  Form  ihre  innere  Recht- 
fertigung darin,  daß  das  Leben  des  großen  Feldherrn  auf  seinem 
Höhepunkt  zur  großen  Geschichte  wird;  dennoch  darf  auch  der 
schriftstellerische  Gesichtspunkt  nicht  außer  Acht  gelassen  werden, 
wenn  man  fragt,  warum  Tacitus  die  Form  der  Biographie  als  für 
ihn  zu  klein  zerbricht^).  Noch  erzielt  er  die  ^l^Mya.'^iü^ia  mit  den 
stärksten  Mitteln,  noch  ist  er  mehr  Rhetor  als  Historiker. 

5. 

Ist  der  Stilwechsel  im  Agricola  richtig  festgestellt,  so  ergeben 
sich  aus  ihm  wichtige  Folgerungen  für  die  literarische  Stellung 
des  Tacitus.  Der  Satz,  in  welchen  Gudeman  seinen  Einspruch 
gegen  Leo  zusammenfaßte :  'Es  ist  vollkommen  ausgeschlossen,  daß 
Tacitus  gleichzeitig  in  seinem  Dialog  für  den  von  QuintUian 
geforderten  Ciceronianismus,  in  seinen  anderen  Schriften  aber 
dagegen  aufgetreten  ist'  —  dieser  Satz,  dem  man  in  verschiedener 
Form   und   Schärfe   immer   wieder   begegnet^),   ist   durch   Tacitus 


1)  Vgl.  An.  IV  33  nam  situs  gentium,  varietates  proeliorum  . . .  retinent  ac 
redintegrant  legentium  animum  (vgl.  später  ohvia  rerum  similitudine  et  satietate). 

2)  Die  Erzählung  von  den  Usipern,  die  an  sich  mehr  für  commentarii  sich 
eignete  und  nachträglich  durch  die  Rede  des  Calgacus  äußerlich  gerechtfertigt  wird. 

3)  Äußerst  entwickelt  ist  schon  die  Kunst  der  Charakteristik.  Auf  die 
forma  mentis  kommt  es  ihm  besonders  an,  aber  an  dem  Punkt,  wo  sie  in  der 
Biographie  sonst  neben  der  forma  corporis  ausführlich  geschildert  wird  (vgl. 
Sueton  Divus  Julius)  unterdrückt  er  sie  mit  Absicht.  Nur  die  Worte  bonum  virum 
facile  crederes,  magnum  libenter  deuten  sie  noch  an.  Sonst  wird  sie,  ähnlich  wie 
im  Dialogus,  indirekt  oder  doch  in  Einzelzügen  gegeben. 

4)  Formell  etwas  richtiger  z.  B.  bei  J  o  h  n  (Einleitung  10  A.  20)  'Daß  Tacitus 
in  seinem  Dialog  für  den  Klassizismus  und  gleichzeitig  in  seinem  Geschichts- 
werk dagegen  gewirkt  hat,  ist  undenkbar'  (vgl.  ebenda  S.  9).  Ich  habe  dagegen 
früher  einmal,  als  ich  noch  selbst  von  der  Abfassung  des  Dialogus  unter  Titus 
voll  überzeugt  war,  Einspruch  erhoben  und  (Hellenistische  Wundererzäblungen 
S.  89)  den  Satz  aufgestellt,  daß  man  dem  Tacitus  nur  gerecht  werde,  wenn  man 
in  ihm  vom  frühesten  bis  zum  letzten  Werke  den  bewußten  Klassizisten  sähe. 
Was  ich  dort  nur  andeuten  konnte,  muß  ich  hier  etwas  näher  ausführen  und  zu- 
gleich darlegen,  inwiefern  ich  von  Leo  glaube  abweichen  zu  müssen.   Es  handelt 


Bemerkungen  zu  den  kleinen  Schriften  des  Tacitus.    I.  199 

selbst  widerlegt.  —  Mir  schien  er  immer  auf  einer  völligen  Ver- 
kennung des  Wesens  des  römischen  Klassizismus  zu  beruhen. 
Weder  hat  Quintilian  für  das  Geschichtswerk  ciceronischen  Stil 
gefordert  oder  ihn  je  fordern  können,  noch  rechnet  sein  Schüler 
Plinius,  der  in  den  Reden  Cicero  nachahmt  und  als  Ciceronianer 
gilt,  überhaupt  mit  der  Möglichkeit,  den  .Redestil  auf  die  Historie 
zu  übertragen.  Quintilian  (X  1,  31)  warnt  geradezu  den  Redner 
davor,  stilistische  Vorzüge  des  Geschichtswerkes  in  der  Rede 
nachzuahmen,  und  er  tut  es  in  einem  Abschnitt,  der  es  besonders 
klar  macht,  daß  Sallust  und  Thukydides  ihm  als  Stilkünstler  in 
der  Geschichtschreibung  am  höchsten  stehen;  von  der  historia  gilt: 
proxima  poetis  et  quodamniodo  Carmen  solufum  est  . . .  ideoque  et  verhis 
remotiorihus  et  liherioribus  figuris  narrandi  taedium  evitat,  Worte, 
die  mich  immer  an  Tacitus,  seine  Besorgnis  vor  dem  taedium  nar- 
randi (Ann.  16, 16;  6,  7;  4,  32)  und  an  die  Mittel,  durch  welche  er 
es  zu  meiden  versucht,  erinnern.  Für  Plinius  (ep.  V  8)  ist  es 
einfach  selbstverständlich,  daß  Wortschatz,  Satzbau  und  Klang  in 
dem  Geschichtswerk  und  der  Rede  verschieden  sind ;  er  meint  beide 
zusammen  gar  nicht  treiben  zu  können,  um  nicht  bei  der  einen 
unwillkürlich  in  den  Stil  der  andern  zu  fallen.  Auch  für  ihn  hat 
das  Geschichtswerk  höheren  Stil;  humilia  et  sordida  et  ex  medio 
petita,  die  in  der  Rede  ab  und  an  vorkommen  müssen  ^),  sind  in  ihm 
ausgeschlossen;  es  verlangt  ausschließlich  recondita,  splendlda, 
excelsa^).  Wieder  fühle  ich  mich  daran  erinnert,  daß  Tacitus  trotz 
seiner  Redekunst  und  seiner  früheren  rednerischen  Erfolge  emp- 
findet, daß  er  sich  für  die  Geschichte  einen  Stil  erst  bilden  muß 
(Agric.  3  non  tarnen  p)iy(iljit  vel  incondita  uc  riidi  voce  . . .  composidsse). 

Umgekehrt  gilt  für  die  antiklassizistische  Richtung  Sallust 
als  Vertreter  einer  corrupta  eloquentia  oder  corrupti  generis  oratio 
(Seneca  ep.  114, 1).     Er  gilt  als  Typus  einer  der  drei  fehlerhaften 


sich,  von  Kleinigkeiten  abgesehen,  darum,  daß  er  mehr  den  eigentlidien  Charakter, 
ich  mehr  rarteistcUung  und  literarische  Tendenz  des  Schriftstellers  hervorheben 
wollte. 

1)  Vgl.  oben  S.  178.  Das  Meiden  technischer  Bezeichnungen  ist  bei  Tacitus 
kein  individiiollor  Zug  (Norden,  Kunstprosa  S.  3.S1);  Seneca  Controv.  VIT  pracf.  3 
hält  selbst  acetum  für  ein  verbum  sordidissinium. 

2)  Die  Charakteristik  aus  Thukydides  (I  22)  und  die  Dichterzitate  im  Ein- 
gang zeigen,  daß  die  Gedankengänge  ähnlich  sind  wie  bei  Quintilian.  Auch  für 
Tacitus  gilt  dessen  Satz  historia  ad  memoriam  j)OStcritutis  et  ingenii  f'amam 
coinponitur  als  selbstverständlich  (Agr.  10;  Ann.  IV  32;  Ilist.  1,1,  wo  magna  illa 
ingenia  direkt  auf  Sallust  Cat.  8,  3  weist  und  den  Wetteifer  mit  ihm  ankündigt). 


200  Richard  Reitzenstein, 

Richtungen,  die  Seneca  bekämpft  ^).  Gerade  was  Quintilian  an  ihm 
rühmt,  wird  ihm  hier  zum  Vorwurf  gemacht,  vgl.  §  17  Salhistio 
vigente  anpictatac  sententiae  et  verha  ante  exspedatum  cadentia  et  ob- 
scura  hrevitas  fuere  pro  cultii,  vgl.  1  dbruptae  sententiae  et  suspiciosae, 
in  quihiis  plus  intellegendum  esset  quam  audiendum  (11  sunt  qiii  sensus 
])raecidant  et  hoc  gratiam  sperent,  si  sententia  pependerit  et  audienti 
SHspicionem  sui  fecerit),  §  15  quidam  pracfractarn  et  asperam  (compo- 
sitionem)  prohant.  disturhant  de  imlustria,  si  quid  placidius  effluxit. 
nolunt  sine  sälehra  esse  iuncturam,  virilem  putant  et  fortem,  quae 
aurcm  inaeqnaJitate  percutiat,  §  14  nolle  nisi  splendidis  uti  ac  sonan- 
tihus  et  poeticis,  necessaria  atque  in  nsu  posita  vitare,  §  10  cum  ud- 
suevit  animiis  fastidire  quae  ex  more  sunt,  et  Uli  pro  sordidis  solita 
sunt,  etiam  in  oratione,  quod  novum  est,  qiiaerit  et  modo  antiqua  verha 
atque  exsoleta  revocat  ac  profert  (modo  ßngit  et  ignota  ac  deßectit). 
Es  ist  klar,  daß  der  historische  Stil  des  Tacitus  von  demselben 
Tadel  getroffen  worden  wäre-). 

Weiter  führt  ein  Blick  auf  die  bekannte  Vorgeschichte  des 
Streites.  Neben  dem  allgemeinen  Klassizismus,  wie  ihn  für  Rom 
Cicero  nach  einer  ersten  kurzen  Zeit  der  Unselbständigkeit  ver- 
tritt, entwickelt  sich  frühzeitig  ein  stilistischer  Archaismus, 
der  sich  in  seinen  verschiedenen  Richtungen  zwar  jeweils  an  ein 
bestimmtes  Vorbild  anklammert,  dies  aber  doch  nur  tut,  weil  das 
Vorbild  die  älteste  Kunstform  derjenigen  Prosa  vertritt,  die 
naturgemäß  allein  als  klassisch  gelten  konnte,  nämlich  der  attischen. 
Der  Kampf  zwischen  'klassisch'  und  'modern'  war  schon  entbrannt, 
die  Schlagwörter  'asianisch'  und  'attisch'  schon  geprägt,  als  das 
Bedürfnis,  den  Unterschied  von  der  Moderne  möglichst  scharf  her- 
vortreten zu  lassen,  eine  kleine  Schule  dazu  führte,  ausschließlich 
zu  dem  ältesten  damals  bekannten  Redner,  dessen  Nachahmung 
zudem  in  den  Prozessen  der  Zeit  am  leichtesten  möglich  war,  zu- 
rückzukehren, zu  Lysias.  Es  war  eine  Art  Prärafaelitentum, 
dessen  Anspruch  allein  als  klassizistisch,  d.  h.  attisch,  zu  gelten, 
in  Gefahr  geriet,  sobald  man  ihm  die  Theorie  der  drei  ysvy]  (lo)(vöv, 
{j.s(3ov,  Ss'.vöv)  gegenüberstellte;  nicht  Cicero  hat  es  zuerst  getan. 
Wir  sehen  es  daraus,  daß  die  archaistischen  Attizisten  ein  Muster 


1)  Als  Typus  der  zweiten,  verweichlichten,  wird  Maecen  genannt;  ein  Typus 
der  dritten,  für  die  spätere  Entwicklung  wohl  wichtigsten  (Ühertreibung  des 
Schmuckes  im  yevo;  jjicfov  durch  übertriebene  Metaphern)  wird  nicht  angeführt. 
Geht  man  hiervon  aus,  so  wird  Sallust  als  Vertreter  eines  fehlerhaften  yevoj  oetvov, 
Maecen  vielleicht  als  Vertreter  eines  entarteten  fi^o;  layvov  gefaBt  sein. 

2)  Nur  in  dem  vorsichtigen  Gebrauch  der  Archaismen  als  Schmuckmittel 
weicht  er  ab. 


Bemerkungen  zu  den  kleinen  Schriften  des  Tacitus.    I.  201 

der  SstvÖTT;-  suchten  und  —  in  ähnlichem  Übereifer  —  noch  vor 
Lysias  in  Thukydides  fanden  ^).  Er  wird  für  sie  opo?  Tfj?  ;cepl  tou? 
^toXiTtxo'j?  XÖYoo?  SsivoTT^Tog-).  Diese  Richtung  des  Attizismus  war 
im  Jahre  44  v.  Chr.  schon  in  die  lateinische  Literatur  übertragen ; 
Cicero  bekämpft  sie  mit  der  'lysianischen'  zusammen  bekanntlich 
im  Orator  (30—32).  Er  benutzt  dabei  eine  griechische  Theorie, 
die  uns  Dionys  von  Halikarnass  xspi  BooxooiSoo  kennen  lehrt.  Vier 
Urteile  stehen  sich  hier  gegenüber :  1)  cap.  49 :  Thukydides  ist  Vor- 
bild für  alle  Prosa,  auch  die  praktische  Rede,  ja  selbst  die  Unter- 
haltung (6{i'.)aa) ;  es  ist  der  Archaismus  in  seiner  Übertreibung,  wie 
ihn  noch  das  Spottliedchen  auf  Annius  Cimber  Thicijdides  Britannus, 
Atticae  fehris  zeigt,  der  selbst  in  der  Unterhaltung  mit  dem  Bruder 
diesem  das  Unglücksgemisch  von  Poesie  und  Prosa  vorsetzt,  als 
welches  die  Gegner  die  Sprache  des  Thukydides  bezeichnen ;  natür- 
lich ist  der  Arme  daran  gestorben.  2)  cap.  50:  Thukydides  ist 
für  die  praktische  Rede  (und  natürlich  auch  die  Unterhaltung)  kein 
geeignetes  Vorbild,  wohl  aber  der  xavwv  für  das  G-eschichtswerk : 
TOI?  ta?  latoptxa?  Tcpa^ji-aTsiac  ix'f  spouo'.v,  aiQ  [isYaXoTrpsTrsta?  ts  Sei  xal 
ospoXoYia?  Y,aX  TrataTiX-z^^sü)«;,  TuavTÖc  ^äXioxy.  Tipoafjxsi  zaSivtiw  aaxstv 
xYjv  fppdco'.v  xTjV  YXonf/iiiaTix'/jv  is  y.al  a7:rjp7at(öti.svrjV  y.al  z[jozi%r^^  y.al 
I^TjXXaYjxevTjV  tcöv  Iv  l^s:  o^^Tjjj-ätwv  sjri  tö  i^svov  xal  TüspixTÖv,  Der  Ge- 
schichtsschreiber ist  nicht  an  die  Sprache  seiner  Zeit  gebunden, 
denn  er  schreibt  für  die  Nachwelt  und  nur  für  die  Höchstgebildeten. 
Es  ist  genau  der  Standpunkt,  den  Quintilian  X  1, 31  einnimmt. 
3)  Die  Dunkelheit  und  Verschrobenheit  der  Sprache  ist  fehlerhaft; 
aber  sie  wird  durch  die  mangelhafte  Bildung  der  Zeit  entschuldigt ; 
Thukydides  steht  am  Anfang,  nicht  auf  dem  Höhepunkt  der  Ge- 
schichtsschreibung;  die  Entwicklung  führt  über  ihn  hinaus.  Dies 
ist  der  Standpunkt  Ciceros  (Orator  31),  der  ja  Theopomp  als 
größten  Historiker  feiert.  4)  Die  stilistischen  Eigenheiten  des 
Thukydides  beruhen  auf  einem  übertriebenen  Streben  nach  dem 
xaivöv  und  sind  Übertreibungen  oder  Sprachsünden,  für  die  nur  er 
selbst   die   Verantwortung   trägt  ^);    er    ist   nicht    klassisch,    nicht 


1)  Daß  sie  sich  nach  dem  N'orbiKl  nennen  {Thucydidei),  zeigt,  daß  der  Name 
Attiker  schon  von  den  Lysianern  vorweggenommen  war;  sie  .sind  im  Grunde  Thu- 
cydidei Attici. 

2)  Dionys  von  Ilalikarnalj  ztiÄ  Hou/.-joioo'j  caj).  2. 

;i)  Vgl.  den  Buchtitel  des  jüngeren  Didymos  zept  tiöv  /^[Aaf--:T,|/^vtov  -api  -7,•^ 
d!v^tXoY^Jtv  öo-jx-joiot,.  Die  Analogie  gilt  als  /.aviöv  der  Attizisten ;  vgl.  auch  Ge- 
schichte d.  griech.  Etymologika  S.  383.  Mit  Dionys  cap.  37,  33  und  29  (td;  twv 
a/T,ii.ccTta|j.ü>v  ;rÄ&7,a;  ooXot/. o  'f  ave  t ;)  muß  man  den  Hohn  des  Se.vtus  Empiricus  über 
die  Grammatiker    vergleichen,   die   einem  Thukydides  Harharismen   oder  Verstöße 


202  Richard  R  e  i  t  z  e  n  s  t  e  i  n , 

eigentlich  'attisch'.  Wir  werden  kaum  irregehen,  wenn  wir  den 
Ursprung  dieser  Ansicht  zunächst  in  den  Kreisen  der  lysianischen 
Attiker  und  der  mit  ihnen  eng  verbundenen  Grammatiker  suchen. 
Wohl  liegt  sie  uns  jetzt  nur  in  der  ästhetischen  Umbildung  bei 
Dionys  vor,  der  sie  zugleich  historisch  zu  begründen  sucht.  Seine 
These  ist  ja,  Thukydides  habe  sich  seine  Sprache  durchaus  eigen- 
willig, lediglich  des  %at,vdv  und  tsvov  halber,  frei  geschaffen;  sie  sei 
weder  Poesie  noch  Prosa,  sondern  eine  planmäßig  hergestellte 
Mischung  von  beiden ;  eine  solche  sei  zwar  in  dem  Greschichtswerk 
an  sich  berechtigt,  bei  Thukydides  aber  führe  die  Übertreibung 
im  Gebrauch  der  Kunstmittel  zu  ästhetischen  wie  sprachlichen 
Verstößen.  Aber  in  der  Art,  wie  Dionys  die  Mittel,  das  xaivöv 
zu  erreichen,  verfolgt,  und  in  Titel  und  Geist  der  ergänzenden 
kleinen  Schrift  Tre.ol  twv  0ooy.o§i§oo  loiwjiaxoiv  erkennen  wir  klar 
den  Zusammenhang  mit  den  Arbeiten  der  Grammatiker ;  der  enge 
Zusammenhang  mit  den  grammatischen  Schollen  ist  ja  auch  längst 
betont.  Hätte  Seneca  in  jenem  Briefe  griechische  Autoren  mit 
berücksichtigt,  er  hätte  zweifellos  Thukydides  neben  Sallust  als 
Vertreter  der  corrupta  eloquentia  genannt.  Von  höchster  Bedeutung 
scheint  mir,  daß  in  diesem  Streit  die  sprachlichen  Eigenheiten  des 
Thukydides  eingehend  analysiert  wurden.  All  seine  l5t(ü[j.aTa  finden 
wir  ja  in  der  Tat  bei  Tacitus  wieder,  ja  sie  bilden  recht  eigentlich 
die  Grundlage  seines  späteren  historischen  Stils. 

Das  ungeheure  xaivdv,  das  in  bewußter  Nachahmung  des  Thu- 
kydides Sallust^)  in  die  römische  Geschichtsschreibung  bringt,  hat 
außer  auf  Livius  auf  alle  Nachfolger  mächtig  gewirkt.  Ob  ihn 
um  die  Mitte  des  ersten  Jahrhunderts  die  neue  Rhetorik  wirklich 
zurückgedrängt  hat,  wie  Seneca  glaubt^),  mag  dahingestellt  bleiben. 
Quintilian  jedenfalls  richtet  seine  Theorie  der  Geschichtsschreibung 
weit  mehr  nach  ihm  als  nach  Livius,  den  er  als  Gegensatz  nennt, 
wie  die  Griechen  Herodot  neben  Thukydides,  und  Martial  (XIV  191) 


gegen   den   Dialekt   nachweisen  (§  98  und  5!.t)-     Er   ist   für   sie  nicht   xavojv   r7,; 
l\■:■zl^/.f^i  ot!it>i-/,T'-/j,  sondern  Ätticae  febris. 

1)  Der  Versuch  Wölfi'lins  (Philol.  34,  137 ff),  Sallust  nicht  als  Verti-eter  einer 
archaisierenden  Kunstsprache,  sondern  des  seiner  Zeit  in  Rom  modernen  Demo- 
kratenjargons erscheinen  zu  lassen,  ist  mir  natürlich  bekannt,  ein  Eingehen  darauf 
aber  kaum  mehr  nötig. 

2)  Seneca  ep.  114,17.  Auf  Curtius  wirkt  er  noch.  Daß  Gudeman 
S.  54  in  einer  überlegenen  Abfertigung  Leos  versichert,  er  habe  von  einer  neuen 
Rhetorik  in  der  Mitte  des  Jahrhunderts  keine  Spur  entdecken  noch  ausfindig 
machen  können  (trotzdem  Leo  auf  Seneca  voi'her  hingewiesen  hatte),  genügt  es 
zu  erwähnen. 


BemerkuDgen  zu  den  kleinen  Schriften  des  Tacitus.    I.  203 

gibt  das  allgemeine  Urteil  der  Stilkritiker  seiner  Zeit:  Hw  rrit, 
ut  perhibod  clodorum  corda  viraruni,  primus  Homana  Crispus  in 
Mstoria  ^). 

Näheren  Einblick  in  die  Art  der  Nachahmung  in  klassizistischen 
Kreisen  gestatten  uns  die  Briefe  des  jüngeren  Plinius.  Er  ist 
überzeugter  Klassizist,  derart,  daß  seine  literarischen  Lobsprüche, 
wenn  man  näher  zusieht,  von  einer  Ausnahme  abgesehen,  die  man 
kaum  rechnen  kann  ^),  nur  Nachahmern  der  Alten  gelten.  Für  die 
Eede  gibt  Cicero  natürlich  in  erster  Linie  das  Vorbild,  aber  durch- 
aus nicht  allein.  Die  andern  Klassiker  stehen  neben  ihm,  ja  sie 
bilden  mit  ihm  eine  Einheit ;  die  Gegensätze,  welche  einst  zwischen 
ihnen  bestanden,  werden  nicht  mehr  empfunden  oder  gelten  nur 
als  Nuancen.  Plinius  nennt  sich  Ciceronianer ;  aber  wo  er  besonders 
herb  sein  will,  ahmt  er  Calvus  nach  trotz  des  Streites,  der  einst 
zwischen  beiden  bestacd,  und  greift  zugleich  zu  Demosthenes, 
dessen  Unterschied  gegenüber  Cicero  er  klar  empfindet,  den  aber 
Calvus  ebenfalls  nicht  als  Vorbild  anerkannt  hätte.  Ja  noch  mehr, 
in  den  Digressionen  derselben  Rede  (quotiens  paiduni  itinerc  de- 
cedere non  irdempestivis  amoenitatihus  admoncbamnr,  vgl.  Quintilian 
X  1,  33)  ahmt  er  den  Stil  Ciceros  nach  (ep.  I  2).  Selbst  Sallust  liefert 
für  die  Prunkrede  einzelne  Wendungen,  und  es  ist  charakteristisch, 
daß  dabei  dessen  Nachahmer  Tacitus  in  nächster  Nähe  erscheint 
(Paneg.  55  =  Sallust  Jug.  64, 1 :  2,  3 ;  Tacitus  Agric.  4G)  %  wie  denn 


1)  Er  meint  offenbar  Klassizisten  und  färbt  in  leichtem  Scherz  darum  den 
Ausdruck  poetisch  und  archaistisch:  perhibent  doctorum  corda  virorw/»  (etwa  wie: 
die  hocbgelahrten  Professoren).  Für  die  wissenschaftliche  Prosa,  soweit  sie  schöne 
Form  annehmen  will,  bleibt  dem  Klassizisten  Cicero  das  Hauptmuster;  ihm  will 
Celsus  in  seiner  Encyclopädie,  Columella  selbst  in  der  Darstellung  der  Landwirt- 
schaft nachahmen. 

2)  Martial  darf  gar  nicht  gerechnet  werden;  er  wird  gelobt  (ep.  III21),  weil 
Plinius  das  Gedichtchen  auf  sich  und  seine  Großmut  erwähnen  will;  das  Lob 
selbst  ist  sehr  zurückhaltend.  —  In  der  Poesie  gelten  als  'klassisch'  natürlich 
immer  noch  die  alexandrinischen  Dichtungen,  wie  zur  Zeit  der  römischen  Attizisten. 

3)  Plinius  a.a.O.  form  am  irriimpis  figuravjqtie  non  aunim  melius  vel 
argentum  quam  favor  hominum  exprimat  teneatque  (vgl.  oben);  an  die 
Germania  erinnert  Pan.  15  Ende  (vgl.  Germ.  7),  au  den  Dialogus  vielleicht 
36  bona  saeculi,  vgl.  2  bona  nostra  (Dial.  41),  46  pri)icipiim  disciplina  (Di;il.  38), 
nee  timent  nee  timentur  (Dial.  13)  47  magna  quies  (Dial.  41,  in  anderem  Sinn), 
57  quid  te  ncn  . . .  conaulatus  ipse  (ciebat)  . . .  non  te  ad  exemplar  eins  voco, 
qui  coniinuis  consulatibiis  fecerat  longum  quendavi  et  sine  discrimine  annum 
(Dial.  36  hos  et  praelurae  et  comulatufi  vocare  idtro  videbaniur,  Dial.  17  longum 
et  unum  annum,  allerdings  in  anderem  Sinn,  Dial.  13  ad  quorum  exempla  me 
vocas).  Besonders  Stellen  wie  die  letzte,  in  der  eine  Reihe  von  Anklängen  sich 
verbinden,  scheine»  mir  beachtenswert. 


204  Richard  E  e  i  t  z  c  n  s  t  e  i  n , 

überhaupt  gerade  in  dieser  Zeit,  wo  Tacitus  angeblich  Gegner  des 
Klassizismus  sein  soll,  Plinius  sich  mit  ihm  in  der  literarischen  Rich- 
tung und  Stellung  vollkommen  eins  fühlt.  Man  kann  das  Verfahren 
des  Tacitus  im  Agricola  tatsächlich  aus  Plinius  erklären. 

Wichtiger  scheint  mir  für  die  Frage  nach  dem  Verfasser  des 
Dialogus,  daß  dieser  ebenfalls  nahe  Übereinstimmung  mit  Plinius 
zeigt;  auch  ihm  bilden  die  Klassiker  eine  Einheit,  auch  er  lehnt 
es  wie  Plinius  (ep.  VI  21)  ab,  der  eigenen  Zeit  Unrecht  zu  tun 
und  ihr  Genie  und  Können  abzusprechen,  auch  er  empfindet,  daß 
die  Nachahmung  der  Alten  nur  in  einer  Umbildung  und  Anpassung 
ihrer  Kunstmittel  an  die  Erfordernisse  der  neuen  Zeit  bestehen 
darf^);  selbst  die  Höhe  der  klassischen  Kunst  scheint  ihm  nicht 
auf  allen  Gebieten,  sondern  nur  in  der  praktischen  Beredsamkeit 
unerreichbar.  Man  empfindet  die  gleiche  Kunstrichtung,  aber  die 
unendlich  stärkere  Individualität,  den  leidenschaftlichen  Drang,  auf 
einem  Gebiet  wirklich  das  Höchste  zu  leisten  und  selbst  Klassiker 
zu  werden,  und  die  tiefe  Freude  an  der  schöpferischen  Kraft  der 
eigenen  Persönlichkeit'^).  In  der  dramatischen  Gestaltung  und  der 
Entfaltung  bewußter  Kunst  strebt  er  schon  jetzt  über  sein  nächstes 
Vorbild,  Cicero,  hinaus;  aber  noch  überwiegt  die  Form  den  Inhalt ; 
es  ist  der  geniale  ßhetor,  der  an  dem  bekannten  Thema  seine 
Kunst  zeigt  ^). 


1)  Auch  die  gleiche  Stellung  zu  der  Poesie  darf  man  betonen;  auch  Plinius 
benutzt  ja  beständig  Vergil  und  Horaz,  die  der  Verfasser  des  Dialogus  auch  nennt. 
Daß  er  Lukan  hinzufügt,  ist  sehr  wichtig,  da  dieser  stärkste  der  Epigonen  nach 
seiner  persönlichen  Stellung  und  seinem  rhetorischen  Charakter  eng  zu  Seneca 
gehört  und  von  den  strengen  Klassizisten  ebensowenig,  wie  von  ihren  Nachfolgern, 
den  Archaisten,  anerkannt  zu  sein  scheint.  Aber  auch  Quintilian  empfiehlt  ihn 
dem  Redner  als  Muster  (X  1,90:  Lucanus  ardens  et  concitatus  et  s  ententiis 
dar issimus ,  sed,  ut  dicam  qiiod  sentio,  magis  oratoribns  q^uam x>octis  imitandus). 
Für  die  Verfasserfrage  des  Dialogus  würde  ich  besonders  betonen,  daß  gerade 
Tacitus  ihn  zu  allen  Zeiten  seines  SchalFens,  besonders  al;er  in  den  Historien 
benutzt  (die  erste  Sentenz  freilich,  I  3,  stammt  nicht  direkt  aus  Lukan  IV  S07, 
sondern  bietet  die  gleiche,  im  wesentlichen  stoische  Korrektur  an  dem  Volksglauben, 
den  Plinius  Paneg.  35  zum  Ausdruck  bringt;  Lukan  kann  nur  mitberücksichtigt 
sein,  vgl.  Rühl,  Rhein.  Mus.  62,310). 

2)  Matcrnus  wie  Aper  müssen  jeder  in  seiner  Art  die  Freude  des  Schaffens 
am  höchsten  preisen;  aber  für  Aper  ist  das  Genie  die  Vollendung  der  Persönlich- 
keit; der  geniale  Redner  wird,  soweit  der  Epigone  eines  solchen  Empfindens  noch 
fähig  ist,  wie  der  Übermensch  in  Piatos  Gorgias  empfunden.  Für  Maternus  tritt 
die  Wirkung  nach  außen  ganz  zurück  gegenüber  der  stillen  Seligkeit  des  welt- 
entrückten und  unschuldsvollen  Dichterdaseins. 

3)  Nur  Aufaiig  und  Schluß  machen  eine  Ausnahme;  sie  geben  den  persön- 
lichen Teil. 


Bemerkungen  zu  den  kleinen  Schriften  des  Tacitus.   I.  205 

6. 

Können  wir  vielleicbt  die  rednerische  Eigenart  des  Tacitus 
selbst  und  des  Verfassers  des  Dialogus  noch  etwas  klarer  erkennen? 
Aus  den  Reden  in  den  beiden  großen  Greschichtswerken  und  dem 
Hauptteil  des  Dialogus  wohl  kaum.  Die  Reden  der  beiden  großen 
Geschichtswerke  verzichten  immer  mehr  auf  die  äußeren  Mittel 
der  wirklich  gesprochenen  Rede,  Wesen  und  Zweck  des  Gesamt- 
werkes oder  Freude  an  der  indirekten  Charakterzeichnung  beein- 
flussen sie  in  immer  wachsendem  Maße;  ein  Typus  der  nur  die 
Hauptpunkte  markierenden  Skizze  bildet  sich  selbst  für  die  direkten 
Reden  aus;  ich  kann  nicht  einmal  finden,  daß  die  oejivÖTr^g  sich  in 
ihnen  steigert^).  Ebenso  sind  die  Reden  des  Dialogus  wenigstens 
von  dem  Punkt  an,  bei  dem  wir  in  das  eigentliche  Thema  eintreten, 
von  dem  Charakter  der  disimtatio  und  dem  Wesen  des  Stoffs  der- 
artig beherrscht,  daß  ich  keinen  Schluß  darauf  wagen  möchte,  wie 
der  Verfasser  die  eigentliche  Rede  handhabt-).  Wohl  aber  kenne 
ich  zwei  Psare  auf  einander  komponierter  Schulreden,  die  den 
Charakter  des  Werkes,  in  dem  sie  stehen,  stören  und  aus  seinem 
Inhalt  zum  Teil  herausfallen,  von  Tacitus  die  Feldherrnreden  im 
Agricola,  von  dem  Verfasser  des  Dialogus  die  ersten  Reden  des 
Aper  und  Maternus.  Daß  die  Feldherrnrede,  wenn  auch  in  dem 
großen  Geschichtswerk  üblich,  auch  selbständig  als  Tipo-apaoxsoTr] 
von  den  Rhetoren  —  man  denke  an  Lesbonax  —  geübt  wird,   ist 


1)  So  Gudeman  S.  32  A.  2,  der  auf  Ann.  XIV  43  verweist,  kaum  mit  Recht; 
man  vergleiche  das  Vorbild,  Catos  Rede  bei  Sallust  (über  den  Schluß  des  Agricola 
vgl.  oben). 

2)  Gewiß  erinnert  die  zweite  Rede  Apers,  welche  diesen  Teil  eröfinet,  noch 
stark  an  die  Kunstrede;  man  denke  an  das  Spiel  mit  den  Begriffen  saeculum  und 
aetas,  dessen  Zweck  erst  verständlich  wird,  wenn  man  die  Schlagwörter  der  beiden 
literarischen  Parteien  kennt.  Zu  dem  Klassizisten  Plinius  sagt  der  'Modernist' 
Rcgulus:  'Salrins  Eufus,  cui  non  est  cum  Cicerone  aemulatio  et  qui  contentus  est 
el oquentia  saeculi  nostrV  und  Plinius  versteht  die  Bosheit,  ihn  als  Über- 
bleibsel aus  der  'Vorzeit'  hinzustellen,  und  wendet  sie  sich  zum  Ruhm  ^est  mihi 
cum  Cicerone  aemulatio  nee  sum  contentus  eloquentia  saeculi  nostri.  nam  stultissi- 
mum  credo  ad  imitandum  non  optima  quaeque  proponere^  (ep.  I  5, 12).  Die  Schlag- 
wörter nennt  der  Dialogus  im  ersten  Satz  {cum  priora  s  a  ecula  ...  nostra 
a(tas).  Diesen  Satz  greift  Aper  auf  (cap.  17  unius  hominis  aetas  —  ne  dividatis 
saeculum).  Der  Verfasser  verlangt,  genau  wie  Tacitus,  daß  man  die  einzelnen 
Worte,  die  er  gebraucht,  bis  zum  Ende  eines  Buches  im  Gedächtnis  behält  und 
bei  ihrer  Wiederholung  die  Beziehung  erkennt.  Daß  mit  cap.  16  die  Behandlung 
des  Themas  beginnt,  will  er  dem  Leser  scharf  einprägen.  Auf  das  Spiel  in  der 
Berechnung  der  120  Jahre  werde  ich  an  anderm  Ort  eingehen.  —  Aber,  um  end- 
lich zurückzukehren,  trotz  solcher  artificia  der  Schulrede,  die  am  Schluß  hervor- 
gehoben werden,  gibt  der  Inhalt  diesen  Ausführungen  den  Charakter  der  dtsputatio. 
Sie  ist  etwas  'rednerischer'  als  bei  Cicero  in  De  oratore,  aber  noch  ähnlich. 


2()ß  Richard  Reitzen stein, 

bekannt;  die  Freude  an  der  s^tSei^^?  ist  im  Agricola  in  den  Ab- 
schnitten, die,  wie  oft  beobachtet',  für  Calgacus  eigentlich  gar 
nicht  passen  (besonders  cap.  31),  handgreiflich.  Der  Redner  Tacitus, 
nicht  der  Historiker  spricht  zu  uns  ^).  Noch  eigenartiger  liegt  die 
Sache  im  Dialogus.  Auf  das  Problem  seines  Eingangsstückes  hat 
meines  Wissens  mit  wirklichem  Ernst  erst  Leo  aufmerksam  ge- 
macht: welchen  Zweck  hat  für  den  Verfasser  und  die  Ökonomie 
des  Werkes  das  Streitgespräch  über  den  Wert  der  Poesie  und 
der  praktischen  Beredsamkeit?'^).  So  glücklich  ich  Leos  Lösung 
der  ersten  Frage  finde,  so  wenig  kann  ich  mich  bei  der  Beant- 
wortung der  zweiten  zur  R,uhe  geben.  Gewiß  konnte  die  Länge 
der  künstlerischen  Einleitung  in  Ciceros  großem  Werk  De  re- 
publica  einen  Anhalt  bieten.  Aber  im  Dialogus  hängt  dies  Streit- 
gespräch mit  dem  Schluß  eng  zusammen^).  Etwas  weiter  führte 
Helm^),  der  auf  den  verlorenen  Hortensius  hinwies.  Zwar,  daß 
die  übrigen  artes  mit  der  Philosophie  verglichen  waren  und  eine 
Aufzählung  der  Dramatiker  vorkam,  würde  nicht  viel  beweisen; 
man  denke  an  die  Aufzählung  der  Historiker  in  De  oratore  oder 
das  Lob  der  Jurisprudenz  dort.  Wichtiger  ist,  daß  sich  ^ö-^oq  und 
k'-{v.<ii^io\i  der  Philosophie  gegenübergestellt  waren  und  Cicero  seine 
Tätigkeit  ausdrücklich  als  Verteidigung  der  Philosophie  bezeichnet. 
Aber  erstens  sind  wir  damit  in  dem  Hauptthema  des  Dialogs 
und  zweitens  weiß  ich  nicht,  ob  die  Ausführung  auch  nur  des  einen 
Teils  wirklich  den  Charakter  der  'Rede'  trug.  Mit  dem  Schlag- 
wort GÖY^ptot?  allein  wird  man  diesem  Teil  des  Dialogus  de  orato- 
ribus  nicht  gerecht.  Seine  Eigentümlichkeit  ist,  daß  in  die  dis- 
putatio  zwei  nach  allen  Regeln  der  Technik  ausgearbeitete  Kunst- 
reden eingelegt  sind;  wohl  gehören  sie  an  sich  dem  ysvo?  sTriSeiXTivcöv 
an,  aber  mit  berechnetster  Kunst  wird  der  Charakter  der  confenfio 


1)  Man  vergleiche,  um  den  Unterschied  zu  empfinden,  ein  Redepaar  wie 
Ann.  XIV  53 — 50,  zwei  Redeskizzen,  welche  der  Charakterzeichnung  und  Schilde- 
rung der  Zustände  wunderbar  dienen. 

2)  Seine  Aufnahme  äußerlich  zu  rechtfertigen,  dient  natürlich  die  ungewöhn- 
liche Einleitung :  den  ganzen  Verlauf  des  Gespräches  unverkürzt  und  ungeändert 
will  der  Verfasser  berichten,  und  Charakter  und  Stil  der  Einzelnen  sollen  sich 
darin  ausprägen.  Sie  tun  es  am  meisten  in  diesem  Streitgespräch ;  so  muß  er  es 
aufnehmen.  Er  rechtfertigt  cap.  1  auch  die  Form  der  Rede  (daher  bedeutet 
numeri  wohl  doch  den  Rhythmus).  Aber  der  persönliche  Zweck  dieses  Teiles  wird 
dadurch  ebensowenig  aufgeklärt  wie  seine  sachliche  Berechtigung  in  dem  Ganzen. 

3)  Es  wird  daher  auch  in  ihm  berücksichtigt.  Für  den  persönlichen  Zweck 
bilden  erste  und  letzte  Maternus-Rede  sogar  eine  unlösliche  Einheit  und  geben 
den  eigentlichen  Inhalt  des  Dialogs. 

4)  Neue  Jahrbücher  für  das  klassische  Altertum  XXI  (1908)  S.  485  ff. 


Bemerkungeu  zu  dou  kleinen  Schriften  des  Tacitus.    I.  207 

hervorgehoben  ^).  Als  Anklage  und  Verteidigung  eines  bestimmten 
Mannes  werden  sie  bezeichnet  und  gebaut ;  ein  Richter  wird  ein- 
gesetzt und  fällt  in  der  Charakteristik  beider  Reden  seine  Ent- 
scheidung (vgl.  unten  S.  213).  Eine  andere  Literaturart  wird  klar 
bezeichnet:  wie  konnte  der  Verfasser  es  wagen  sie  in  den  Dialog 
aufzunehmen?  Mag  immerhin  der  Hortensius  Ciceros  hierzu  den 
Anlaß  geboten  haben,  das  wahre  Vorbild  scheint  mir  Piatos 
Phaidros.  Wie  sich  hier  aus  der  allgemeinen  Einleitung  die  beiden 
Kunstreden  des  Lysias  und  Sokrates  ^)  entwickeln,  wie  die  erste 
charakterisiert  wird  ojCEp^^uw?  ta  t£  aXXa  y.al  toi?  6vö[j.ao'.v  elp'^aä-ac 
—  acLfffi  y»al  otpoYYoXa  xal  axpißw?  ixaoxa  xwv  6vo{jlAx(ov  aTCotstopvsuta'. 
{accuratissimus  sermo)-),  wie  die  zweite  dann  als  'poetischer'  emp- 
funden und  bezeichnet  wird  (Tiapa  tö  stoo^ög  supoia  ti?  as  el'X'rj'f  sv  — 
iav  apa  TioXXaxt?  vD[JL(pdXTrj7t'coc  TipoidvTO?  toö  Xö^od  Ysvw[j.ai,  {j.fj  ■9-au{j.d- 
ai{j<;  •  xa  vöv  ^ap  ouxsxt  xdppto  Si^opa[iß(dv  ^dsYYO^at  —  ouv.  fjO'ö-oo, 
w  jjiaxdpie,  oxi  7]Sy]  Itctj  tp^s-cY^IJ^'''--,  a^^'  oüvcsxi  Si^Dpdjißoo?,  y.al  xaOxa 
tjjsYwv;   edv  6'   sTtatvslv    xov    ixspov   ap^(«>{i.ai,    xt    [j.£   olsi   Tcoivjastv;    ap' 


1)  Der  technischen  Vorschrift  entsprechend  schließt  Ai)er  leiden- 
schaftlich (cap.  11  quae  cum  dixisset  Aper  acrius,  ut  solebat,  et  intento  ore),  und 
auch  den  Maternus  reißt  zum  Schluß  die  Begeisterung,  oder  besser  eine  Art  &e(a 
|j.c(v(a  hin.  Das  liegt  in  den  in  beabsichtigten  Gegensatz  gestellten  Worten:  vixdum 
finierat  Maternus  concitatus  et  velut  instinctus  (vgl.  Cicero  De  div.  I  6ß  o  corpore 
animus  abstractus  divino  instinctu  concitatur ;  Livius  V  15,  10  qtiae  tum  cecmerit 
divino  spiritu  instinctus  j  Quintilian  XII  10, 24  instinctis  dicino  spiritu  vatihus). 
Weitere  Stellen  gibt  G  u  d  e  m  a  n  selbst,  der  merkwürdiger  Weise  instinctus  dann 
verblaßt  auflaßt.  Das  Richtige  bot  schon  Orelli^.  Als  echter  Seher  (■ya^es)  spricht 
Maternus,  und  spricht  von  seinem  Tode.  Ein  Denkmal,  wie  er  es  verlangt,  er- 
richtet ihm  hier  Tacitus. 

1)  Die  zweite  Rede  des  Sokrates  bleibt  aus  dem  Spiel,  sie  ist  für  Tacitus 
zu  groß  und  tief  und  dient  ja  auch  nicht  rhetorischem  Zweck.  Nur  ihre  Charak- 
teristik mag  mit  hineinspielen  (257  a  xoT;  ovopiaGtv  y|vaY/a3(j.£vrj  zotrjTtxoI;  tuiv  oiöt 
U^aiop&v  eipTjaOat,  257  c  Xd^ov  .  .  .  y.aXÄdu  .  .  .  waxe  (jxvä  (xtj  |j.ot  ö  Austas  xaTietvö;  'f«v?j, 
vgl.  Dial.  cap.  14:  Apers  Rede,  so  fein  ausgearbeitet  sie  ist,  bleibt  doch  sermo,  ein 
Begriff,  mit  dem  eine  gewisse  xaTrstvorrj;  notwendig  verbunden  ist,  erst  Maternus 
bietet  die  echte,  und  zwar  ganz  poetische  oratio).  Es  ist  schade,  daß  Leo  an  den 
Phaidros  zwar  gedacht,  diesen  von  Hirzel  (Dialog  II  57  A.)  flüchtig  hingeworfenen 
Gedanken  aber  mit  ungenüjrender  Begründung  zurückgewiesen  hat  (Gütt.  gel.  Anz. 
170).  Lassen  wir  ihn  zunächst  einmal  probeweise  zu,  so  erklärt  sich  vielerlei.  Die 
Erzählung  von  der  wirklich  aufgezeichneten  Rede  des  Lysias  hält  Tacitus  für  eine 
Fiktion;  den  Eindruck,  daß  Aper  eine  wohlvorbereitete  Rede  hält,  eine  accurata 
ac  meditata  commentatio,  wie  Cicero  sagen  würde  (Ue  orat.  I  257),  sucht  er  durch- 
aus zu  erwecken;  daß  dagegen  Maternus  aus  dem  Stegreif  antwortet,  soll  man  trotz 
der  nicht  ganz  i)assenden  Einleitung  (cap.  4)  aus  cap.  11  und  14  entnehmen. 

2)  Wer  ins  einzelne  gehen  wollte,  könnte  selbst  die  vielen  Wiederholungen, 
die  Sokrates  dem  Lysias  vorwirft,  in  Apers  Rede  wiederfinden  (ein  Beispiel  später). 


208  Richard  Reitzen stein, 

oiod'  Oll  oKo  T(öv  No[i-'f  wv  .  .  .  aa'f  (ö?  Iv^oDoiaoo) ;  —  Maierni  pro  car- 
minibus  suis  laeta,  iitque  poetas  defenäl  decehnt,  audentior^)  et  poetarnm 
quam  oratorum  similior  oratio),  wie  dann  nach  den  Kunstreden  der 
Dialog  auf  ein  ganz  anderes  Thema  übergeht,  das  alles  ist  un- 
mittelbar dem  Plato  nachgeahmt").  Vielleicht  noch  etwas  mehr: 
für  den  Verfasser  des  Dialogus  de  oratoribus  ist  Poesie  und  Be- 
redsamkeit dasselbe,  die  Poesie  nur  die  ursprünglichste  und  höchste 
ÄTi  der  cloqueiitia^);  was  er  an  ihr  hervorhebt,  ist  die  schöpferische 
Kraft.  Flur  Plato  ist  der  Redner  der  'Koi'qzf^Q,  der  Schöpfer;  der 
höhere  Schwung  der  Seele  führt  von  selbst  zum  Metrum;  die  Poesie 
ist  die  höchste  Art  der  Beredsamkeit^).  Daß  es  sich  hier  nicht 
um  zufällige  Übereinstimmungen  handelt,  läßt  sich  an  einer  Kleinig- 
keit zeigen,  die  zugleich  die  Art  der  Nachahmung  und  die  Forde- 
rung, die  sie  an  unser  Stilempfinden  stellt,  gut  verdeutlicht. 

Schrates  schließt  seine  erste  Rede  mit  einem  Hexameter,  auf 
den  er  selbst  aufmerksam  macht  w?  Xby.oi  apv'  aYaTrwo'  to?  Tiaioa 
(piXoöatv  Ipaoiat.  Bei  Maternus  dem  Tragiker  ist  endlich  in  neuester 
Zeit  im  letzten  Satz  der  freilich  nicht  viel  bessere  Senar  entdeckt 
worden:  qitandoque  enim  fatalis  et  mens  dies  und  bald  als  Zitat  aus 
einer  Tragödie  des  Mannes  gefaßt  —  wozu  der  an  sich  triviale 
Inhalt  recht  übel  passen  würde  —  bald  der  Nachlässigkeit  des 
Verfassers  zugeschrieben  worden  (Gudeman).  In  Wahrheit  will 
er  in  Rivalität  mit  Plato  fühlbar  machen,  daß  die  Rede  im 
höchsten  Schwung  von  selbst  rhythmisch  wird ;  daß  der  Verfasser 
jambischen  Rhythmus  wählt,  ist  natürlich  in  der  Person  des  Ma- 
ternus begründet.  Ich  halte  bei  dieser  Übereinstimmung  einen 
Zufall  für  ausgeschlossen^). 


1)  Über  Gudeman s  Konjekturen  und  Auslegungsversuche  später. 

2)  Wichtig  ist  natürlich,  daß  gerade  dies  andere  Thema,  die  Abneigung 
gegen  die  schulmäßige  Rhetorik,  sich  mit  dem  Grundgedanken  des  Verfassers  be- 
rührt, daß  ferner  die  Beschränkung  der  schulmäßigen  Beredsamkeit  auf  den  -oXt- 
Tixö;  Xo'yoc  von  Plato  erwähnt  und  verworfen  wird,  endlich  daß  der  ganze  Geist 
des  zweiten  Teiles  dem  echten  -ovr^zifi  eine  ähnliche  moralische  Aufgabe  zuweist, 
wie  sie  dem  Verfasser  des  Dialogus  vorschwebt.  Als  Redner  mußte  er  den 
Phaidros  kennen ;  man  darf  wohl  sagen,  daß  kein  anderer  platonischer  Dialog 
ihm  für  die  Benutzung  näher  liegen  mußte. 

3)  Das  ließ  sich  natürlich  aus  dem  Empfinden  seiner  Zeit  rechtfertigen,  aber 
so  selbstverständlich,  wie  es  hier  erscheint,   war  es  für  sie  nicht. 

4)  Plato  p.  234  e;  236  d:  258  b;  278  c;  278  e.  —  Sollte  nicht  übrigens  der 
Schluß  des  Dialogus  de  oratoribus :  ego  te  poetis,  Messalla  mitem  antiquariis  cri- 
minahimur.  at  ego  vos  rheloribus  et  scholasticis  inquit,  dem  Schluß  des  Phaidros 
(Botschaft  an  Lysias  und  Isokrates)  die  Anregung  verdanken? 

5)  Aus  der  Einleitung  sei  beiläufig  eine  Stelle  erklärt,  die  mau  immer  wieder 
nach    ästhetischen  Theorien,   noch   dazu   modern   gefaßten,   deutet,   während  der 


Bemerkungen  zu  den  kleinen  Schriften  des  Tacitus.    I.  209 

Also  neben  der  Cicero-Vorlage,  die  gerade  in  cap.  14  so  augen- 
fällig zu  Tage  tritt,  steht  für  diesen  KJassizisten  die  Nachahmung 
des  Vorbildes  Ciceros;  sie  erst  gibt  ihm  die  Freiheit  gegenüber 
dem  lateinischen  Klassiker.  Genau  so  steht  für  den  guten  Plinius 
neben  dem  augenblicklichen  lateinischen  Vorbild,  Cicero  oder  Cal- 
vus,  immer  Demosthenes,  auch  wenn  die  Themata  weit  abweichen^). 
Aber  genau  so  steht  auch  für  Tacitus  neben  Sallust  immer  Thuky- 
dides;  je  freier  er  dem  lateinischen  Vorbild  gegenüber  allmählich 
wird,  um  so  mächtiger  wirkt  das  griechische  auf  ihn  ein^).  Xur 
daß  man  direkte  Übertragungen  nur  selten  nachweisen  kann;  in 
der  Regel  ist   es   ein  Verwenden  der   gleichen  Mittel,   genau  wie 

Sachverhalt  offenbar  auf  politische  Erwägungen  hinweist.  Von  dem  Vortrag  des 
Cato  des  Maternus  heißt  es  cap.  2:  cum  offendisse  poteniium  animos  diceretur, 
tamqiiam,  in  eo  iragoediae  argiimento  sui  oblitus  tantum  Catonem  cogitasset, 
eaque  de  re  per  urbem  frequens  sermo  haberetur  {tamquam  ist  gebraucht  wie 
Agric.  38,  subjektiv  kausal,  wie  Wölfflin  Philol.  25,120  nicht  übel  sagt).  Ob 
Maternus  zu  sehr  oder  nicht  genug  der  ästhetischen  Forderung,  ganz  in  der  Person 
aufzugehen,  genügt  habe,  wird  man  kaum  besprochen  haben,  sondern,  ob  er  sein 
Heil  (seine  Sicherheit)  oder  ob  er  seine  Stellung  und  Lage  vergessen  habe,  als  er 
einen  solchen  Stoff  wählte  und  nur  für  Cato  sorgte  {in  eo  tragoediae  argumento, 
vgl.  cap.  10  videris  elegisse  personam  notabilem  et  cum  auctoritate  dicturam  und 
pro  Catone  offendis).  Das  heißt,  wenn  ich  richtig  sehe,  sui  immemor  oder  sui 
oblitus  überall,  wo  es  begegnet,  und  ofa&a  xi;  el  fragt  der  Kaiser,  wenn  er  den 
überkecken  Rhetor  an  seine  Macht  und  dessen  Untertanenstellung  erinnern  will. 
Einer  zweiten  römischen  Tragödie,  auf  die  Maternus  verweist,  möchte  ich  eben- 
falls beiläufig  durch  kecke  Konjektur  zu  ihrem  Titel  zu  verhelfen  suchen,  cap.  11 
cum  quidem  in  Cicerone  impröbam  et  studiorum  quoqiie  Sacra  profanantem 
Vatinii  potentiam  fregi.  Die  Lesung  der  Handschriften  ist  in  Neronem,  was, 
grammatisch  mit  improham  potentiam  verbindbar  und  daher  von  Gudeman  an- 
genommen, allen  Sinn  der  Stelle  verdirbt,  also  Schlimmbesserung  ist,  oder  in 
Xerone,  was  als  Titel  unter  Neros  Zeit  unmöglich  ist ;  die  Konjekturen  imperante 
Nerone  oder  incenso  Nerone  bringen  nur  Überflüssiges  und  Mattes  und  tilgen, 
was  nötig  ist,  die  Angabe  eines  Titels.  Eine  Tragödie  Cicero  gab  die 
Möglichkeit,  einen  frechen  Lumpen  unter  dem  Xamen  Vatinius  auf  die  Bühne  zu 
bringen  und  gegen  ihn  zu  deklamieren.  Wenn  das  Volk  dabei  jubelte,  mochte 
der  Kaiser  erkennen,  daß  es  Zeit  sei,  seinen  gleichnamigen  Günstling  fallen  zu 
lassen.  Jene  Deklamation  konnte  ganz  unschuldig  erscheinen  und  doch  vernichtend 
sein,  wenn  sie  auch  nur  einen  Teil  der  Vorwürfe,  die  Cicero  in  der  Vatiniusrede 
gegen  den  Günstling  Caesars  erhob,  wiederholte. 

1)  Wie  er  De  ultione  Uelvidii  schreiben  will,  studiert  er  Demosthenes'  Ka-a 
Met5(oo  (ep.  VII  30, 5) ;  dennoch  kann  das  Buch  nicht  einfach  die  Form  einer  Rode 
geboten  haben.  Demosthenes  ist  selbst  Cicero  gegenüber  höchste  Norm  (ep.  IX 
26,  8). 

2)  Die  schon  von  dem  Redner  verlangte  Benutzung  poetischer  Schmuckmittel 
steigert  sich  dabei  und  verinnerlicht  sich  zu  gleicher  Zeit;  wiesen  doch  die 
Kommentare  zu  Thukydides,  von  denen  wir  ja  jetzt  eine  Probe  haben,  beständig 
auf  die  dichterischen  Vorlagen  und  die  Art  der  Nachbildung. 

Kgl.  Gos.  d.  Wiss.     Nacbricbten.     Phil. -bist.  Klasbö.     19H.     Heft  2.  14 


21^0  Richard  Reitzensteiu, 

bei  der  Plato -Nachahmung  im  Dialogus,  die  uns  eben  beschäftigt 
hat.  Mir  persönlich  war  es  eine  liebe  Überraschung,  zu  sehen,  daß 
derjenige  Abschnitt  lateinischer  Literatur,  über  dem  wohl  der  un- 
getrübteste Grlanz  wahren  Seelenfriedens  und  Diehterglückes  liegt, 
dem  Verfasser  nur  gelang,  weil  er  das  eigene  Empfinden  in  der 
Lektüre  Piatos  vertieft  und  geläutert  hatte.  Mag  der  Abstand 
groß  bleiben,  in  magnis  voluisse  sat  est.  Nur  Cicero  ist  in  einem 
Werk,  an  dem  er  mit  ganzer  Seele  Teil  nahm,  etwas  Ahnliches 
gelungen,  im  Schluß  der  Bücher  De  republica. 

Die  einzige  Schilderung,  die  wir  von  der  praktischen  Bered- 
samkeit des  Tacitus  haben,  findet  sich  bekanntlich  bei  Plinius,  der 
über  ein  Rededuell  im  Senat  berichtet  (ep,  II  11, 17) :  dixit  pro 
Mario  Salvius  Liberalis,  vir  subtilis  dispositus  acer  disertus,  in  iUa 
vero  causa  omnes  artes  suas  protidit.  respondit  Cornelius  Tacitus  elo- 
quentissime  et,  qiiod  eximium  orationi  eins  inest,  Oc[xvwc.  Man  könnte 
das  fast  auf  den  Redekampf  im  Dialogus  übertragen.  Greistreich, 
fein  disponiert^),  gewandt  in  der  Sprache,  scharf  im  Angriff  ist 
Apers  Rede,  die  Antwort  des  Maternus  überlegen^)  und  hoheits- 
voll, kurz  und  dabei  reich  in  der  Ausführung  des  einzelnen  Gre- 
dankens  (cap.  12),  voll  glücklicher  Kühnheit  im  Ausdruck.  So  kenn- 
zeichnet der  Verfasser  sie  als  die  wahre,  die  eigentliche  oratio; 
ihm  ist  diese  Art  der  Beredi^amkeit  offenbar  sympathischer  und 
entspricht  mehr  seiner  Individualität.  Der  Rede  Apers  gibt  er 
mit    feiner    Berechnung    die    aus    Cicero    entlehnten    xötuoi^),    sein 


1)  Natürlich  nach  den  y.ecpa/vata  -zzki-Aa,  wie  ein  Kommentar  wohl  angeben 
dürfte.  Aper  faßt  seine  Rede  zunächst  als  au[jißooXeuxtxö;  Xo^oz  und  verwendet 
daher  in  ihrer  Einleitung  geschickt  den  Gedanken  des  Aristoteles  «am  si  ad  uti- 
litatem  vitae  omnia  consilia  factaque  nostra  dirigenda  sunt  (Rhet.  I  3  p.  1358  b 
21  T^Xo;  .  . .  TW  [Ji£v  a'j[xßo'jXe'Jov-t  to  a'j[i.cpipov  -/.iX  ßXaßepo'v  •  ö  (isv  y^p  -porpe-tuv 
tu;  ßeXriov  a'jijißouXe'jet,  h  hz  äTtotpizcuv  (ü?  -/elpov  ctzo-pe-et,  t7.  o'  ä'XXa  rcpö?  toüto 
au[JiTiapaXa(jißav£t,  rj  5{xaiov  ^^  i'oixov,  tj  xotXov  i^  ataypöv). 

2)  Daß  Aper  mit  dem  artifieium  (cap.  11)  sich  in  Wahrheit  eine  Blöße  gegeben 
hat,  da  Maternus  ja  nur  zu  antworten  braucht,  daß  er  sich  den  Aufgaben  des 
praktischen  Redners  nicht  gewachsen  fühle,  um  den  Gegner  eiofach  mattzusetzen, 
deutet  dieser  nur  leicht  an.  Daß  er  es  verschmäht  auf  den  äußeren  Nutzen  der 
Poesie  einzugehen,  sollte  wirklich  nicht  so  erstaunen  (Gudeman  S.  216  und  oft) 
oder  gar  als  Beweis  der  Inferiorität  in  diesem  Punkte  gelten.  Der  Dichter  hat 
darauf  nur  die  Antwort  'mich  freut's',  die  Strachwitz  seinen  Liedern  voraus- 
schickte.    Wenigstens  so  viel  ahnt  Aper  voraus  cap.  5  (Ende)  6  (Anfang). 

3)  Eine  nützliche  Aufzählung  bietet  L.  Kleiber  Quid  Tacitus  in  Dialogo 
prioribus  scriptoribus  debeut  (Berlin  1883).  Sie  müßte  ein  Kommentar  zum  Dia- 
logus, der  wirklich  die  Kunst  des  Schriftstellers  erläutern  wollte,  zum  Ausgangs- 
punkt nehmen,  um  die  Umgestaltung  der  direkt  als  Vorlage  gewählten  Stelle  im 
Einzelnen  zu  verfolgen,   die   nebenbei  (meist  aus  den  Reden)  zugezogenen  Stellen 


Bemerkungen  zu  den  kleinen  Schriften  des  Tacitus.    I.  211 

Dichter  soll  ganz  frei,  gottbegeistert  und  ganz  er  selbst  sein^). 
Gewiß  liegt  die  Sache  in  den  beiden  Feldherrnreden  des  Agricola 
ganz  anders ;  verschieden  ist  der  Gregenstand,  der  Stil  und  der 
Charakter  der  Personen.  Dennoch  zeigen  sich  auffallende  Über- 
einstimmungen. Die  Rede  des  Calgacus  ist  nicht  nur  erheblich 
länger,  sondern  auch  schulmäßiger,  zeigt  den  stärkeren  Gebrauch 
der  äußeren  rhetorischen  Mittel  und  vor  allem  die  stärkere  An- 
lehnung an  das  Vorbild,  Sallust'-}.  Man  beachte  eine  Periode  wie 
den  ersten  Satz  des  cap.  31  mit  dem  dreimaligen  Schluß  durch 
ditrocbäisches  Wort  auferuntur  —  polluiintur  —  conterimtnr,  der 
Gliederung  innerhalb  der  Teile,  erst  nur  liheros  ac  propinquos,  dann 
eoninges  sororesque  und  amicorum  atque  Jiospitmn,  endlich  bona  fortu- 
naeque,  ager  atque  anniis,  corpora  ac  manus  (hierzu  silvis  ac  paludibus, 
inte?'  verheru  et  contnmelias).  Dem  fast  endlosen  und  doch  so  fein 
disponierten  Satz^)   folgt  in   schneidender  Kürze  die  Sentenz  nata 


zu  berücksicbtigen  und  endlich  die  Mittel  der  Steigerung  festzustellen  (z.  B.  Dial. 
cap.  10  ceteris  aliarum  artium  studiis  aus  De  orat.  I  12  ceterarum  artium  studia, 
aber  mit  dem  gezierten  Spiel  in  der  Nebeinanderstellung  von  aXXo;  und  exepo;,  das 
uns  aus  Plato  und  den  Alexandrinern  so  geläufig  ist,  vgl.  etwa  De  leg.  VI  764  d 
8tTT0'j;  aü  TOJTO'j;,  -epi  }JL0'j3txrjv  piv  JT^pcu;,  Tiepi  o'  äywvi'av  dtX/vO'j?  u.  dgl.).  Im 
Ganzen  erweist  sich  die  Art  der  Benutzung  völlig  gleich  der,  welche  ich  oben  im 
Schluß  des  Agricola  gezeigt  habe.  Das  ist  mir  das  entscheidende  Argument  für 
Tacitus  als  Verfasser.  Wir  dürfen  nicht  vergessen,  daß  wir  es  mit  einer  Art 
alexandrinischen  Schafiens  zu  tun  haben,  freilich  mit  dem  großartigsten  Beispiel 
eines  solchen.  Da  ist  ein  Kommentar,  der  die  y^veat;  einer  Anzahl  von  Stellen 
wirklich  anschaulich  macht,  notwendiger  als  die  unterschiedslose  Anhäufung  sprach- 
licher und  stofflicher  Bemerkungen,  die  meist  nichts  erklären,  oft  nur  verdunkeln, 
da  die  entscheidende  Stelle  unter  den  nichtigen  und  störenden  verschwindet. 

1)  Auf  die  Vermutung,  cap.  12  gehe  durch  Vermittlung  des  Hortensius  auf 
Dikaiarchs  pfo;  'V,\}Ahoz  zurück,  gehe  ich  so  wenig  ein  wie  auf  die  andere,  Apers 
Herabsetzung  der  Poesie  stamme  aus  epikureischer  Quelle.  Ein  Epikureer  konnte 
dem  Dichter  überhaupt  nicht  vorhalten,  was  Aper  anführt.  Aber  davon  ganz  ab- 
gesehen —  was  ist  an  beiden  Stellen  in  den  Gedanken  nicht  Allgemeingut  und 
naheliegend?  Mit  dieser  Art  Quellensucherei  entseelt  man  den  Schriftsteller  und 
gewinnt  gar  nichts. 

2)  Eine  Probe  später.  Auf  die  schöne  Abhandlung  von  W.  Heraeus 
(Archiv  f,  Lexikogr.  XIV  273),  der  die  Kunst  der  Benutzung  in  den  Historien 
trefflich  zeigt,  sei  mit  besonderem  Dank  hingewiesen ;  sonst  haftet  man  in  der 
Regel  an  statistischen  Aufzählungen,  die  wohl  Material  bieten,  aber  nicht  das 
Werden  der  taciteiscben  Darstellung  zur  Empfindung  bringen. 

3)  Auch  der  unmittelliar  vorausgehende  Satz  zeigt  drei  Glieder.  Man  müßte 
interjiungieren :  rai>tores  orhis,  postquam  cuncta  vastantibus  def'uere  terrae,  niarc 
scrutantur ;  si  locuples  hostis  est,  avari,  si  pattper,  ambitiosi,  quos  non  Oriens,  noti 
Occidens  satiaverit,   aoU  omnium   opes  atque  inopiam  pari  adfcciu  concupiscunt ; 

auferre,  trucidare,  rapere  falsis  nommibus  Imperium  atque  ubi  solitudinctn  faciunt, 

14* 


2 j^2  Richard  Reitzenstein, 

serviiuti  mancipia  semel  veneunt  atque  nitro  a  dominis  aluntiir :  Bri- 
tannia  servitutem  suam  cotidie  eniit,  cotidie  pascit.  Die  Rede  des 
Agricola  ist  scheinbar  gewiß  kunstloser,  in  Wahrheit  aber  durch 
die  Wucht  der  Einzelausdrücke,  die  man  oft  besser  empfinden  als 
erklären  kann,  höher  gehoben:  inventa  Britannia  et  siihada  —  manus 
et  arma  et  in  his  omnia^)  —  nee  inglormm  fuerit  in  ipso  terrarmn. 
ac  naturae  fine  cecidisse  —  imponite  qiiadraginia  annis  mayiium 
diem  (aus  coronam  imponere  und  finem  imponere  frei  gebildet)  und 
unmittelbar  voraus  der  meist  seltsam  verkannte  Satz :  novissimae 
res  extreme  metu-)  corpora  defixere,  (non}  aciem,  in  Ms  vestigiis,  in 
qitihus  pidchram  et  spectdb'dem  victoriam  ederetis.  Auch  hier  ist 
klar,  welche  Art  der  Beredsamkeit  dem  Autor  sympathischer  ist. 
Soweit  der  einheitliche  Stil  in  jedem  der  beiden  Werke  eine  Diffe- 
renzierung gestattet,  ist  sie  in  beiden  versucht.  Beidemal  geht 
die  Entscheidung  nach  der  gleichen  Seite.  Die  volle  Überein- 
stimmung der  Kunst  und  Kunstrichtung  in  diesen  beiden  Rede- 
paaren liegt  offen  zu  Tage  trotz  der  verschiedenen  Stilarten;  die 
Identität  der  Verfasser  scheint  mir  fast  sicher,  und  ich  glaube, 
wir  dürfen  aus  den  Reden  des  Maternus  und  Agricola  auf  die  Art 
der  aefivot'/]?  auch  in  der  praktischen  Beredsamkeit  des  Tacitus 
schließen,  wenigstens  soweit  man  aus  der  epideiktischen  Rede  auf 


paccm  appellani.  Der  scheinbar  eingeschobene  Relativsatz  vertritt  ein  avari  . . . 
ambitiosi  adeo,  ut  eos  non  Oriens;  falsis  nominibus  gebort  drJj  /.otvoü  zu  imperium 
und  pacem  (appellant). 

1)  Es  ist  das  einzige  Zitat  aus  Sallust,  das  wir  nachweisen  können.  Aber 
wie  sind  die  beiden  Vorbilder  Catil.  58,  8  memineritis  vos  divitias  decus  gloriaw^ 
praeterea  libertatem  atque  patriam  in  dextris  vestris  portare.  si  vineimus  omnia 
nobis  tuta  erunt,  commeatus  abunde,  municipia  atque  coloniae  patebunt  und  lug. 
52,4  neque  Ulis  castra  esse  neque  munimentum  ullum,  quo  cedentes  (enderent;  in. 
armis  omnia  sita  zusammengearbeitet  und  zugefeilt!  Kürze  und  a£[j.vdT7]s  sind 
hier  die  leitenden  Gesichtspunkte. 

2)  Überliefert  ist  res  et  extremo;  an  corjwi'a  darf  man  nichts  ändern;  es  ist 
wegen  in  quibus  notwendig  (denn  auf  vestigiis  läßt  sich  dies  gar  nicht  beziehen) 
und  bedeutet,  wie  bei  Dichtern,  den  unbeseelten  Leib ;  victoriam  edere  steht  für 
stragem  edere,  cladetn  edere.  Zweifeln  kann  man  nux',  ob  man  non  vor  aciem 
einfügen  oder  dies  Wort  als  Glossem  tilgen  soll.  —  Ein  paar  andere  Kleinigkeiten 
beiläufig :  cap.  32  ist  richtig  überliefert  nisi  si  Gallos  . . .  fide  et  adfectu  ieneri 
dittatis.  metus  ac  terror  est,  infirma  vincla  caritatis  (zu  est  ist  quo  tenentur 
hinzuzuhören ;  einfacher,  doch  ähnlich  Curtius  IV  54  Mützell :  temeritas  est,  quam 
adhuc  pro  virtute  timuistis;  Tacitus  will  verhindern,  daß  man  wie  die  Herausgeber 
sunt  infirma  vincla  verbindet,  wobei  freilich  sunt  schlecht  gestellt  wäre).  Ebenso 
heil  ist  cap.  37,  sobald  man  richtig  interpungiert:  passim  arma  et  corpora  et  laceri 
artus  et  cruenta  humus.  et  aliquando  etiam  victis  ira  viriusque,  postquam  silvis- 
appropinquaverunt.   nam  privios  sequentium  e.  q.s. 


Bemerkungen  zu  den  kleinen  Schriften  des  Tacitus.   I.  213 

die  Staats-  oder  Gerichtsrede  überhaupt  schließen  kann.  Mindestens 
die  Art  seines  Schaffens  auch  auf  diesem  Grebiet  läßt  sich  fest- 
stellen; darin  liegt  für  mich  die  Bedeutung  dieser  Redepaare. 

7. 

Ich  habe  meine  Auffassung  der  Maternusrede  und  des  ganzen 
ersten  Redekampfes  im  Dialogus  bisher  ohne  eingehendere  Recht- 
fertigung vorgetragen  und  muß  eine  solche,  da  ich  ja  beinahe  in 
allen  Punkten  von  dem  neuesten  Erklärer  abweiche,  zunächst  nach- 
tragen. Zugleich  möchte  ich  dabei  auf  ein  paar  Spuren  der  Ein- 
wirkung Piatos  hinweisen,  die  ebenfalls  zur  Bestätigung  früherer 
Ausführungen  dienen.  Die  Kunst  des  Tacitus  an  Beispielen  aus 
seinen  ersten  Werken  zu  erläutern  ist  ja  der  eigentliche  Zweck 
dieser  Bemerkungen. 

Maternus  schlägt,  um  einen  langen  Streit  zu  beenden,  eine 
förmliche  Gerichtsverhandlung  vor;  dem  Urteilsspruch  will  er  sich 
ohne  Widerspruch  unterwerfen,  wie  er  auch  ausfalle:  quo  laetor 
mufjis  ohlatüm  nohis  iudiccm,  qiii  e.  q.  s.  Ehe  noch  Aper  antworten 
kann,  unterbricht  Secundus,  Aper  werde  ihn  ja  doch  als  befangen 
ablehnen,  deshalb  wolle  er  lieber  freiwillig  zurücktreten,  da  er  in 
der  Tat  bei  einer  allgemeinen  Anklage  gegen  die  Poesie  und  die 
Poeten,  wie  sie  hier  zu  erwarten  sei,  sich  befangen  fühle.  Ich 
will  nicht  betonen ,  daß,  wenn  Aper  hierauf  gar  nichts  sagte  und 
durch  sein  Schweigen  bestätigte,  daß  er  den  Secundus  auf  alle 
Fälle  abgelehnt  hätte,  dies  der  hiunanifas,  deren  Bild  der  Verfasser 
so  anmutig  zeichnet,  sehr  wenig  entspräche.  Entscheidend  scheint 
mir,  daß  er  die  Begründung  des  Secundus  eben  nicht  anerkennt, 
sofort  erwidert,  daß  es  sich  um  solche  allgemeine  Anklage  gar 
nicht  handeln  wird,  und  dies  begründet:  es  wäre  ja  auch  töricht, 
den  allein  wirklich  angeklagten  Maternus  sich  hinter  Mitschuldigen, 
und  gar  einer  so  großen  Zahl  von  Mitschuldigen,  verstecken  zu 
lassen^).      Die    Folgerung    muß    doch    sein,    daß    er   Secundus    als 


1)  Die  juristische  Formel  wird  durch  den  fiihll)aren  Verweis  auf  Horaz  Sat. 
14,  140fl'.  umgestaltet:  ciii  siconcedere  nolis,  »lulta 2>octarum  veniet  manua,  auxilio 
quae  sit  mihi  —  nam  multo  plures  sumics  —  ac  veluti  tc  ludaei  cogemus 
in  hanc  concedere  turbam.  Die  ursprüngliche  Form  zeigt  Livius  VI  24,  8  culpae 
societas  (Tacitus  Hist.  II  52  societute  culpae  tutior).  Eine  ähnliche  Benutzung 
des  Horaz  zeigt  ca]).  5  cerlaminum  rudern  Helvidii  sapientiam  elusit.  Gudcman 
bemerkt  dazu :  'statt  philosophiam,  das  der  Purist  Tacitus,  wo  irgend  möglich, 
vermied'  und  fülirt  dies  weit  aus.  Aber  könnte  denn  philosophia  an  dieser  Stelle 
überhaupt  gebraucht  werden?  Die  Benutzung  von  Horaz  Sat.  II  1,  72  7ni(is  sa- 
pientia  Laeli  liegt  zudem  auf  der  Hand  und  gibt  der  Stelle  die  Färbung. 


214  Richard  Reitzenstein, 

Richter  annimmt.  Wer  wie  Grudeman  und  viele  Herausgeber 
gegen  die  Überlieferung  quatenus  arhitrum  litis  huius  (non)  inve- 
nimus  oder  inveniri  {non  licuit)  oder  derartiges  schreibt,  müßte 
wenigstens  die  Seltsamkeit  des  Gedankenganges  erklären.  Sie  wird 
noch  gesteigert,  wenn  wir  die  beiden  Begründungen  vergleichen, 
die  der  fragKche  Satz  bietet:  securus  sit  .  .  et  Saleius  Bassus  et 
quisquis  alins  Studium  poeticae  et  carminmn  gloriam  fovet^),  cum  causas 
agere  non  possit.  et  ego  enim,  quatenus  arhitrum  litis  huius  {nony 
inveninms,  non  patiar  Maternuni  societate  pdunutn  defendi,  sed  ipsum 
solum  apud  vos^)  arguam,  quod  natus  ad  eJoqueniiam  virilem  et  ora- 
toriam  omittit  Studium.  Wie  soll  ich  verbinden?  Weil  wir  keinen 
Richter  gefunden  haben,  will  ich  ihm  nicht  die  Verteidigung 
dadurch  erleichtern,  daß  .  .  .  ?  Das  ist  widersinnig.  Weil  wir 
keinen  Eichter  gefunden  haben,  will  ich  ihn  allein  an- 
klagen? Das  ist  es  ebenso.  Und  nun  die  zweite  Begründung? 
Saleius  mag  aus  dem  Spiel  bleiben;  denn,  wenn  kein  Richter  ist^ 
greife  ich  nur  den  Maternus  an.  Auch  hier  wäre  einzig  sinn- 
gemäß :  denn,  wenn  ich  unter  dieser  Bedingung  einen  Richter 
finde,  greife  ich  den  Maternus  allein  an;  es  wäre  ja  auch  töricht, 
ihm  die  bequeme  Ausflucht  der  societas  culpae  zu  gestatten.  Wer 
die  Negation  interpoliert,  macht  den  Satz  direkt  sinnlos. 

Aper  nimmt  also  den  Richter  an;  es  entspricht  seiner 
Selbstsicherheit,  daß  er  auch  vor  einem  vielleicht  befangenen 
Richter  seiner  Kunst  vertraut  und  auf  Sieg  hofft,  und  es  ent- 
spricht der  Grewandtheit  des  erfahrenen  Anwalts,  daß  er  in  dem 
Beginn   der  Rede    an    die  Worte    des  Richters    anknüpft^).      Also 

1)  Der  Ausdruck  ist  sehr  eigentümlich.  Daß  Tacitus  Ann.  XV  71  sagt 
nam  Verginius  studia  iuventim  eloquentia,  Musonius  praeceptis  sapientiae  fovebat 
oder  Plinius  ep.  VII  20,  3  alterum  alterius  studia  fovisse  läßt  sich  überhaupt  nicht 
vergleichen,  ebensowenig  die  andern  von  Gudeman  angeführten  Stellen,  bei 
denen  nur  das  Äußere  der  Worte,  nicht  die  Bedeutung  berücksichtigt  ist. 

2)  apud  cos  die  Handschriften,  ajmd  nos  John  und  Gudeman  mit  einiger 
Leidenschaft,  aber  eigentlich  im  Widerspruch  mit  sich  selbst,  da  gerade  er  vester 
für  tuus  S.  2.52  verteidigt,  ebenso  vos  für  tu,  was  er  durch  Tibull  I  3,  1  belegt: 
ibitis  Äegaeas  sine  me,  Messalla,  per  undas  o  utinam  memores  ipse  cohorsqtie  mei. 
Ich  mache  von  dieser  Verteidigung  keinen  Gehrauch  und  denke  hier  wirklich  an 
eine  Mehrzahl;  natürlich  hat  der  Richter  sein  consilium;  das  wird  vorausgesetzt; 
es  ist  nicht  einmal  gesagt,  daß  Tacitus  der  einzige  Jüngling  war,  der  den  Secundus 
begleitet  hatte ;  der  Schriftsteller  aber  denkt  an  den  Vortrag  im  Auditorium  oder 
vor  dem  Kreis  der  Jünglinge,  die  ihn  umgeben ;  sie  will  er  mit  der  Anrede  fesseln ; 
sie  sind  es  in  Wahrheit,  die  urteilen  sollen.  Eine  pedantische  Erklärung  des 
Plurals  würde  nur  lästig  sein  und  paßte  nicht  in  die  i'asche  Darstellung. 

3)  Vgl.  cap.  39  quia  saepe  interrogat  iudex,  quando  incipias,  ei  ex  interro- 
gatione  eins  ineipiendum  est. 


Bemerkungen  zu  den  kleinen  Schriften  des  Tacitus.    I.  215 

muß  er  sagen,  daß  er  ihn  annimmt^)  und  darf  hinter  Maternus 
quo  laetor  magis  oblatum  nobis  iudicem  nicht  zurückstehen.  Er  tut 
es  auch  in  der  Überlieferung,  die  man  freilich  ändert:  et  ego  enim. 
Gudeman  macht  darauf  aufmerksam,  daß  et  (im  Sinn  von  etiam) 
enim  bei  Tacitus  nicht  vorkommt;  ich  sehe  auch  sonst  keinen 
Anlaß  dazu,  und  et  und  enim  sind  gar  nicht  verbunden.  Er  bemerkt 
ferner  "auch  ich'  könne  gar  nicht  auf  Secundus  gehen  {sicut  tu, 
Secunde).  Mit  Recht;  aber  es  muß  auf  Maternus  gehen.  Aper 
müßte  sagen:  et  ego  enim  laetor,  aber  er  hebt  gleich  begründend 
hervor,  daß  die  Bedingung,  die  sich  an  die  Wahl  gerade  dieses 
Richters  knüpft,  für  ihn  sogar  vorteilhaft  ist;  es  wäre  ja  eine 
Torheit,  wenn  er  dem  Maternus  den  Ausweg  böte,  Mitschuldige 
anzuführen ;  das  läge  nur  in  dessen  Vorteil.  Daß  der  Zwischen- 
satz quatenus  arhitrum  litis  huius  inveni  sich  einschiebt,  erleichtert 
ihm  das  schon  an  sich  leichte  Anakolutb,  das  die  Rede  leb- 
haft gestaltet.  Bei  Plato  würde  kein  Mensch  ein  solches 
Kunstmittel  beanstanden  oder  das  r^^oc,  verkennen;  bei  Cicero 
hoffentlich  wenige.  Bei  Tacitus  scheint  es  unerträglich;  da  tilgt 
man  das  et  und  verpönt  die  Breviloquenz, 

Allein  —  so  wenden  gegen  die  ganze  Auffassung  der  Stelle 
die  Interpreten  ein  —  eine  Entscheidung  wird  doch  in  Wahrheit 
später  nicht  gefällt.  Ich  könnte  antworten,  daß  der  Autor  das 
mit  dem  Eintritt  des  Messalla  motiviert.  Dem  Schriftsteller  ge- 
nügt es  —  und  das  scheint  mir  sogar  für  die  Verfasserfraoe 
wichtig  — ,  dem  Leser  das  Empfinden  beizubringen,  wie  er  urteilt. 
Aber  er  deutet  es  sogar  in  den  Worten  des  Richters  an  delectasset 
enim  te  et  Apri  nostri  accuratissinms  sermo,  cum  Maternum,  nt 
onme  ingenium  ac  Studium  suiim  ad  causas  agendas  converteret,  exhor- 
tatus  est,  et  Materni  iiro  carminihus  suis  laeta,  utque  poctas  defendi 
decebat,  audentior  et  iioetarum  quam  oratoriim  similior  oratio.  — 
31e  vero,  inquit,  et  sermo  iste ')  inflnita  voluptate  adfecisset,  atque  id 
ipsum  delecfat,  quod  vos  e.  q.  s. 

lOar  und  von  allen  Seiten  zugegeben  ist,  daß  oratio  die  Rede 
in  ihrer  vollen  künstlerischen  Vollendung,  sermo  eine  niedere  Stufe 
bedeuten    solP).      Aller  Ton   liegt    auf  dem  Wort.     Dann    ist   es 


1)  Vgl.  die  'ETTiTp^-ovre;  v.  2  ff.  Tt;  ojv;  —  iiyoX  (j.iv  -ä;  ixavo;  —  toOtov 
Xaßeiv  ßo'iXet  v.piTTjv;  —  '^Y^'^fi  "'■'/.'(i- 

2)  So  Halm;  ipse  die  Handschrift;  ille  (aus  iste  entstanden)  vermutet 
Gudeman. 

3)  Für  die  Verfasserfrage  ist  wichtig,  daß  Tacitus  Hist.  I  19  dieselbe  Schei- 
dung macht.  Ein  voll  entsprechendes  Beispiel  kenne  ich  sonst  nicht.  Cicero 
er.  G4  weicht  etwas  ab  und  fügt  sieli  der  Scheidung  von  senuo  und  conientiu,  die 


216  Richard  Reitzenst ein, 

nach  meinem  Empfinden  unmöglich,  daß  in  der  Antwort  sernio  das 
Grespräch  und  also  beide  Reden  zusammen  bedeuten  soll,  wie  das 
Gudeman  will.  An  sich  richtiger  war  es,  wenn  Andresen  et 
sermo  iste  (et  oratio)  za  schreiben  vorschlug;  nur  wird  die  Rede 
schwerfällig  und  pedantisch.  Gerade  weil  Secundus  so  scharf 
zwischen  beiden  Reden  geschieden  und  die  künstlerische  Leistung 
des  Maternus  so  viel  höher  eingeschätzt  hat,  kann  Messalla  fein 
antworten  'schon  der  sernio  hätte  mir  größte  Freude  gemacht' ;  daß 
es  eine  oratio  laeta,  audentior  et  poetarum  quam  oratorum  similior 
noch  viel  mehr  getan  hätte,  ist  selbstverständlich.  Mit  Unrecht 
tilgt  Gudeman  das  et  mit  der  Begründung,  es  könne  nicht  mit 
atque  in  Korrelation  stehen  und  müßte,  gleich  etiam  gefaßt,  mit 
me  verbunden  werden.  Allein  auch  jene  Charakteristik  der  Rede 
befremdet  Gudeman;  audentior  ist  ihm  trotz  der  Stellen  des 
Quintilian  (XII  10,  23)  und  Plinius  (ep.  IX  26,  5.  8),    die   er  selbst 

hier  nicht  paßt.  Wohl  aber  kenne  ich  im  Dialog  selbst  eine  ähnliche  Stelle,  die 
Gudeman  leider  verdirbt,  weil  er  nur  das  Lexikon  benutzt.  Die  Archaisten 
werden  cap.  23  charakterisiert :  die  Dichtungen  des  Horaz  und  Vergil  verschwinden 
für  sie  neben  denen  des  Lucilius  und  Lukrez,  die  historischen  Schriften  des 
Aufidius  Bassus  und  Servilius  Nonianus  neben  denen  eines  Sisenna  und  Varro ; 
dann  heißt  es:  rhetorum  nostrorum  commentarios  fastidiunt,  oderunt,  Calvi  mi- 
raidur.  Um  das  dritte  und  für  Aper  wichtigste  yevo;  der  doqiientia  muß  es 
sich  handeln,  um  die  Kunstrede  in  ihrer  Gesamtheit,  nicht  um  Entwürfe,  die  zu- 
fällig erhalten  und  aus  irgend  welchem  literarhistorischen  Interesse  veröffentlicht  sind, 
oder  um  Auszüge  und  Blütenlesen,  wie  man  auch  annimmt.  Die  Sache  erklärt 
Quintilian  III  8,  58 — 70,  wenn  man  ihn  im  Zusammmenhang  lesen  will.  Die 
suasoria  üben  die  meisten  so,  daß  sie  sich  von  der  eigentlichen  Rede  besonders 
der  Gerichtsrede  stark  unterscheidet,  in  jähen  Anfängen,  hastiger  Darstellung, 
Hervorhebung  nur  einzelner  Punkte;  so  sind  die  eommentarii  dieser  Art  kürzer 
als  bei  der  controversia  (§  58).  Er  gebraucht  den  Ausdruck  commentarius  dabei 
im  Gegensatz  zu  oratio,  der  voll  durchgeführten  Kunstrede.  Quintilian  mißbilligt 
den  Brauch  und  sagt  §  67  quae  omnia  vera  esse  seiet,  si  quis  non  orationes  modo, 
sed  Mstorias  etiavi  (namqtie  in  iis  contiones  atque  sententiac  plermnque  suadendi 
et  dissuadendi  funguntur  officio)  legere  maluerit  quam  in  commentariis  rhe- 
torum consenescere.  Die  Tätigkeit  und  ihr  Ergebnis  hatte  Cicero  commentatio 
genannt  (vgl.  De  orat.  I  257  subitae  .  .  exercitationes  et  accuratae  ac  meditatae 
commentationes  mit  Bezug  auf  I  150,  vgl.  154).  Da  solche  Schulreden  den  Ent- 
würfen und  Konzepten  ähnlich  waren,  die  auch  nur  einzelne  Punkte  genau  aus- 
fülirten,  übertrug  man  auf  sie  den  Ausdruck  eommentarii,  und  da  auch  die  prak- 
tisclie  Beredsamkeit  der  Zeit  oft  ähnlich  nur  einzelne  Punkte  herausgriff  (vgl. 
besonders  Plinius  ep.  I  20,  14)  so  mochte  der  Klassizist  diese  modernen  Reden 
insgesamt  als  eommentarii  den  orationes  der  Alten  gegenüberstellen.  Das  Hohn- 
wort nimmt  Aper  hier  auf  und  biegt  es  um:  auch  die  Reden  des  Calvus  sind  ja 
besonders  kurz  und  ihm  besonders  antipathisch  (cap.  21  ipse  mihi  Calvus  . . .  vix 
in  una  et  altera  oratiuncida  satisfacit).  So  bezeichnet  er  sie  mit  demselben  ge- 
ringschätzigen Ausdruck. 


BemerkuDgeu  zu  den  kleinen  Schriften  des  Tacitus.    I.  217 

zufügt,  verdächtig,  offenbar  weil  er  keine  'Kühnheiten'  findet;  er 
fragt:  warum  sollte  es  sich  besonders  ziemen,  die  Dichter  'audente/ 
zu  verteidigen?^)  Er  schreibt  mit  Knaut  ardentior  (leidenschaft- 
licher) und  verdirbt  so  die  ganze  Charakteristik,  Noch  weniger 
billigen  kann  ich,  daß  laeta  hier  nicht  vom  Stil  gesagt  sein,  son- 
dern 'enthusiastisch'  bedeuten  soll,  und  hinzugefügt  wird  Haetiis 
pro  nur  noch  Commod.  instr.  2,  12,  13  2^ro  vktoria  laetus\  Das 
Beispiel  paßt  ja  gar  nicht,  und  die  Verbindung  oi-atio  pro  carmmibns 
suis  wird  ja  durch  die  Worte  nt  poetas  defendi  decehat  verlangt; 
nur  weil  er  das  Wort  oratio  in  dem  pointierten  Sinne  hereinbringen 
will,  meidet  es  der  Verfasser  schlechthin  dcfensio  zu  sagen.  Den 
Grund  zu  all  diesen  Seltsamkeiten  verrät  eine  Bemerkung  des 
Kommentars,  daß  die  Rede  des  Aper  sich  doch  nicht  minder  durch 
midacia  —  ich  füge  hinzu :  und  durch  ein  laetam  dicendi  genus  — 
auszeichne;  die  Stilcharakteristik,  die  der  Verfasser  gibt,  muß 
verwischt  werden,  weil  der  Erklärer  die  Stildifferenz  nicht  empfinden 
kann. 

Da  ist  nun  freilich  schwer  abzuhelfen.  Ich  analysiere  zwei 
Stellen;  zunächst  das  charakteristische  Schlußgebet  an  die  Musen, 
das  durch  das  Gebet  im  Phaidros  veranlaßt,  mit  dem  Zitat  aus 
Vergil  beginnt  und  mit  dichterischen  Wendungen  ganz  erfüllt  ist: 
me  vero  .  .  Miisac  in  isla  sacra  istosqiie  fontis  ferant  —  insanum  et 
luhricum  forum  famamque  ftdlacem  -)  trepidus  eocperiar  —  iion  nie 
.  .  .  excitet  —  nee   Incertus  futuri    (in  Todesangst)    festamentum   pro 


1)  Seneca  ep.  59,  6  .genügt  vielleicht  als  Antwort:  invenio  tarnen  translationes 
verborum  iit  non  tevierarias,  ita  qiiae  per iculum  sui  fecerint  (audentes), 
invenio  ima<jines,  quibus  si  quis  nos  uti  vetat  et^poetis  illas  solis  iudicat  esse  con- 
cessas,  neminem  mihi  videtur  ex  antiquis  legisse.  Wie  urteilt  denn  Quintilian  üher  die 
Geschichte  (X  1,  31),  die  ihm  proxima  poetis  et  quodammodo  cannen  solutum  ist: 
verbis  remotioribus  et  libcvioribus  figuris  {tititur).  Bei  Pliuius  ep.  IX  26  sagt  der 
Tadler  der  sublimia  (des  u-Loc) :  alia  condicio  oratorirm ,  nlia  poetarum  und 
empfängt  die  Antwort  quasi  vero  M.  Tullius  minus  audcat,  und  Demosthcnes 
ist  audens,  wenn  er  tiö  llübouvt  i)paa'jvoij.evü)  xal  ttoXXw  pEovtt  xafl'  'Ji^üiv  sagt  (vgl. 
ToX[AT(  |j.eTacpop«Mv,  -oX|i.r(po;,  j:a[>a7.ivouv£j£iv  in  fiept  O-i^ou;  cap.  31.  32).  Es  hefx'emdet, 
wenn  man  im  Kommentar  liest :  'daß  audetis  nicht  gleich  sublimis  ist,  zeigt  obige 
riinius-Stelle,   auch  fehlt  es  sonst  an  einem  Beleg  für  diese  Gleichung'. 

2)  Die  Lesung  der  Handsclirift  war  offenbar  j)a7?aniem ;  hieraus  machten  ein- 
zelne Schreiber  palantem  oder  pcülentem  durch  Konjektur;  schlechter  ist  sicher 
die  letztere,  die  (iu  de  man  annimmt:  weder  ist  die /am«  blaß,  noch  ist  üqx  pallor 
eine  dem  Redner  gegenüber  dem  Dichter  eigentümliche  Eigenschaft  (man  denke 
an  Persius  Sat.  I  20  en  pallor  seniumque).  Auf  ein  dichterisches  Vorl)ild  weist 
Ciris  V.  2:  irritaqiie  expcrtum  fallacis  praemis  vulgi,  womit  Pliuius  ep.  1  20,  17 
neque  enim  minus  inpcrsincna  inccrta  fallacia  iudicum  inyenia  zu  vorgleichen  ist; 
insanum  forum  stammt,   wie  auch  Gudeman  erkennt,   aus  Yergil  Georg  U  r)(>2. 


218  Richard  Rei  tzenstein, 

pignore  scribam  (ganz  kühner  Ausdruck).  Das  anscMießende  Wort 
nee  plus  habeam,  quam  quod  possim  cui  velim  relinquere  scteint  mir 
in  Erinnerung  an  das  Phaidros-Gebet  tö  6s  -/poaoö  %)ä\^oi;  sI'yj  [lot 
otso'j  {jLTjTs  (fspstv  iiTjts  «Ysiv  SövaiTO  aXXog  'f\  6  aw^pcov  gebildet.  Soll 
es  es  doch  den  Gegensatz  zu  der  Schilderung  des  Eprius  und  Vibius 
bilden  agimt  feruntqiie  ciincta.  Die  letzten  Worte  verjangen  eine 
längere  Erklärung. 

Überliefert  ist  quandoque  cuim  fatalis  et  meus  dies  ve)iiat,  sta- 
tuarque  tumido  non  maestus  et  utrox,  sed  lälaris  et  coronatus  et  pro 
memoria  mei  nee  considat  quisquam  nee  raget.  Gudeman  erklärt 
zunächst  venvd  ohne  Begründung  für  unmöglich  und  schreibt  venerit, 
'was  gar  keine  Änderung  erfordert,  da  die  verbalen  Endungen 
abgekürzt  wurden'.  Dann  verlangt  er,  ebenso  ohne  Begründung, 
die  Tilgung  von  que  nach  statitar;  endlich  erklärt  er,  quandoque 
müsse  et  quando  bedeuten,  da  sonst  dieser  Satz  in  Verbindung  mit 
den  unmittelbar  vorhergehenden  Worten  ein  ganz  müssiges  An- 
hängsel wäre  ^).  Endlich  wird  enini  für  uns  unübersetzbar  genannt ; 
es  weise  auf  eine  Gedankenellipse  hin,  etwa  'und  wenn  nach  Er- 
füllung dieser  Vorbedingungen  für  meine  Gemütsruhe  auch  meine 
Todesstunde  gekommen  ist,  möchte  ich'  (als  Bild  auf  meiner  Grab- 
stele einen  fröhlichen  Ausdruck  tragen)-).  Ich  habe  bisher  kein 
Beispiel  gefunden,  daß  quandoque  für  et  quando  steht,  wenn  nicht 
eine  entsprechende  relative  oder  fragende  Form  vorausging. 
Quandoque  enun  für  et  quando  enim  halte  ich  jedenfalls  für  un- 
lateinisch, zumal  wenn  enim  dabei  eine  Ellipse,  que  oder  et  eine 
enge  Verbindung  ausdrücken  sollen.  Die  Änderung  von  veniat  zu 
venerit  genügt  noch  nicht,  um  den  Gedanken  natürlich  zu  machen 
'wenn  mein  Todestag  kommt  (oder  gekommen  ist),  will  ich  auf 
dem  Grabhügel  stehen';  ubi  mortuus  ero  wäre  verständlich.  Hier 
klafft  eine  zeitliche  Lücke,  und  wie  die  Überlieferung  statuarque 
zeigt,  auch  eine  Lücke  in  der  Rede;  vom  Sterben  muß  zunächst 
die  Rede  sein;  darauf  kommt  alles  an;  erst  dann  mag  die  Er- 
wähnung des  Denkmals  folgen;  sie  ist  das  Geringere.  Ferner  muß 
das  relative  quandoque  wie  sonst  bei  Tacitus  einfach  gleich  quando 
sein^);    sonst  ist  enim  falsch.     Man   mag   etwa  ergänzen  quandoque 


1)  Das  könnte  er  freilich  wegen  enim  gar  nicht  sein,  auch  wenn  man  qtian- 
doq_ue  =  quando  faßt. 

2)  Von  mir  nach  S.  279  ergänzt;  übrigens  vermisse  ich  bei  dieser  Gedanken- 
ellipse jede  Begründung,  also  auch  jede  Erklärung  des  enim. 

3)  Ann.  I  6  ne  ciinctaretur  Agrippam  morte  adftcere,  quandoque  ipse  supremum 
diem  explevisset ;  IV  38  precor  .  .  lU,  quandoque  concessero,  cum  laude  et  bonis  re- 
cordationibus  facta  atque  famam  nominis  mei  xirosequantur. 


Bemerkungen  zu  den  kleinen  Schriften  des  Tacitus.    I.  219 

enitn  fatalis  et  mens  dies  veniat,  {Über  et  laetiis  concedani)  statuarqne 
tinnido  e.  q.  s.  ^). 

Seltsam  genug  ist  dabei  freilich  die  metrisch  gesicherte  Ver- 
bindung fatalis  et  mens  dies.  Der  Kommentar  sagt  nichts;  denn 
daß  man  dies  fatalis  sagt  oder  diem  suum  ohire  weiß  jedermann  und 
fatalos  aiinos  explere  (die  vom  Schicksal  bestimmte  Lebenszeit  er- 
füllen) oder  fatalis  mors  (natürlicher  Tod)  gehört  überhaupt  nicht 
hierher,  selbst  das  inschriftliche  hie  tuus  fatalis  dies  paßt  nicht  ganz. 
Aus  dem  Thesaurus  scheint  mir  hier  nur  entnommeu,  was  uns 
nicht  fördert,  nämlich,  was  auf  Volkssprache  weist,  ausgelassen, 
was  zunächst  zu  erwähnen  war,  die  Dichtersprache :  Vergil  Aen. 
X  467  stid  sua  cuique  dies,  das  Valerius  FJaccus  doppelt  nachbildet 
VI  628  quin  haheat  sua  quemque  dies  und  V  12  dies  simul  et  suus 
admonet  omues.  Daraufhin  wagt  der  Verfasser,  für  fatalis  mihi  (dies 
veniat)  zu  sagen  fatalis  et  mens,  vielleicht  mit  Erinnerung  an 
andere  Wendungen  bei  Dichtern  wie  dolor  est  mens  ista  videre. 
Auch  statuar  ist  poetisch  gesagt;  an  Ovid  Heroid.  ep.  II  67  er- 
innern ältere  Herausgeber:  inter  et  Aegidas  media  statuar is  in  urhc. 
Ich  denke  lieber  an  Plato  Phaidros  236  b :  ax'jprjXaiog  ev  'OXD[i7riof. 
GTddTjTt  (vgl.  235  d;  Theokrit  10,  34).  Was  coronaius  soll,  macht 
Grudeman  Xot;  er  führt  zunächst  rein  nach  dem  Thesaurus 
Statins  Theb.  IV  233  an  und  hält  wegen  der  dort  erklärenden 
Worte  für  einen  Totenkranz,  was  als  Siegeskranz  erwähnt  wird, 
vermerkt  dann  aus  Minucius,  daß  die  Christen  an  den  Gräbern 
keine  Kränze  aufhingen,  führt  für  die  Bekränzung  von  Statuen 
eine  Inschrift  nach  dem  Thesaurus  an  und  belegt  weiter  das  Vor- 
kommen von  Totenbildnissen  auf  Grabmälern  von  Privaten  durch 
zwei  Stellen,  entscheidet  darauf  daß  es  doch  wohl  der  Gelagekranz 
sei,  veranlaßt  durch  den  philosophischen  Vergleich,  man  solle  vom 
Leben  wie  vom  Gastmahl  scheiden,  um  in  den  Nachträgen  wieder 
auf  den  Totenkranz  zurückzukommen,  den  doch  nur  der  Leichnam 
erhält,  und  zu  vermerken,  daß  in  Köchlings  Sammelarbeit  De  co- 
ronarum  apud  antiquos  vi  et  usa  diese  Stelle  fehle.  Und  dabei  hat 
schon  Orelli  (und  mit  ihm  viele)  auf  den  Dichterkranz  hingewiesen ! 
Er  allein  fehlt  hier.  Ein  Gegensatz  ist  ja  hier  bezeichnet,  und  wenn 
wir  bei  Poeten  ab  und  an  die  Kunst  zur  Erklärung  herbeiziehen 
dürfen,  so  sicher  auch  hier.  Mir  schwebte  bei  jenem  macstas  d 
atrox  immer  das  wunderbare  Standbild  des  Demosthenes  vor,  also 


1)  enim  hat  dabei  die  volle  Kedeutung;  kein  Oedanke  an  einen  verhaßten 
Erben  trübt  seine  Ruhe;  der  Potentialis  veniat  ist  neben  dem  Wunsch  wie  neben 
dem  Imperativ  oder  Futurum  voll  berechtigt,  vgl.  Seneca  ep.  08,0;  Dial.  I  4,  i:^ 
(wo  sentias  und  faciat  zu  halten  sind). 


220  Richard  Reitzenstein, 

des  Mannes,  der  eben  als  der  berühmteste  aller  Redner  genannt 
ist  und  dem  die  Mitbürger  das  öffentliclie  Denkmal  errichtet  haben, 
mit  dem  sorgenvollen  und  scharfen  Antlitz  des  großen  Sachwalters; 
ihm  soll  das  Standbild  des  Dichters  gegenübergestellt  werden 
hilaris  et  coronatus.  Doch  noch  sind  wir  der  Verbindung  der  beiden 
Worte  und  der  Fortsetzung  nicht  gerecht  geworden,  wenn  wir 
nur  an  den  Dichterkranz  als  Teil  des  Standbildes  denken.  Für 
die  großen  Redner  beschließt  der  Senat  oder  verfügt  der  Kaiser 
durch  ihn  hicisa  notis  marmora  puhlicis.  das  Standbild  auf  dem 
Markt,  auf  öffentlichem  Boden,  das  ihr  Gedächtnis  erhalten  soll  ^) ; 
des  Dichters  Standbild  steht  außerhalb  der  Stadt  auf  einsamem 
Grrabe,  aber  ihm  fehlt  nie  der  frische  Kranz,  den  Liebe  und  Ver- 
ehrung ihm  aufs  Haupt  drücken^).  Wieder  empfinde  ich  in  der 
wundervollen  Kürze  und  Wucht,  in  der  das  mehr  angedeutet  als 
ausgeführt  ist,  ein  Eigenstes  dieser  Rede  und  zugleich  des  Schrift- 
stellers. 

Kürzer  kann  ich  mich  bei  dem  ersten  Stück  fassen.  Dem  nüch- 
ternen Satz:  nemora  rero  et  luci  et  secretiim  ipsuni,  quod  Aper  in- 
crepabat,  tantam  mihi  adferunt  voluptatem,  iif  inter  praecipuos  carmi- 
num  fructus  nnnierem ,  quod  non  {urbis)  in  strcpitn  nee  sedetite  ante 
ostium  litifjatore  nee  inter  sordes  ac  lacrimas  rcorum  componimtur  folgt 
der  gehobene:  secedit'^)  anirnus  in  loca  pura  atque  innocentia^) 
fr u i  t u rquc  sedib  u  s  sacri s.  haee  eloque n  tiae  ^> r  i m ordi a, 
Jiaec  penetralia.     hoc   primiim    habitu    cnltuqiie   commoda'^)    in   ista 


1)  Das  liegt  in  deu  Worten  pro  memoria  mei  (die  Form  scheint  bei  Sallust 
seit  Cat.  1,  3  memoriam  nostri  quam  maxume  longam.  cfficere  stehend;  von  ihm 
übernimmt  sie  Tacitus  in  den  historischen  Schriften)  nee  consulat  (senatum)  quis- 
qiiam  nee  roget  {principem). 

2)  Für  den  Gebrauch  vgl.  Properz  II  10,  21  und  die  Epigramme  auf  tote 
Dichter. 

3)  Hierauf,  nicht  auf  sed  sccedit,  wie  man  immer  druckt,  weist  die  Über- 
lieferung: sed  sedit  EV,  sed  sedit,  darüber  vel  secedit  A,  sed  secedit  BCDA  (A  gibt 
das  Bild  des  Ilersfelder  Codex  am  besten).  Durch  das  verbindungslos  vorausge- 
stellte Verbum  gewinnt  die  Rede  Wucht. 

4)  Man  beachte  den  jambischen  Rhythmus  hier  und  im  Folgenden  (eloquentiae 
primordia) ;  die  poetische  Sprache  bedarf  keiner  Erläuterung. 

5)  So  die  Überlieferung,  zu  deren  Rechtfertigung  die  von  Gudeman  ange- 
führten Stellen  gar  nichts  beitragen,  weil  er  die  Eigenart  der  Stelle  überhaupt 
nicht  erkannt  hat.  Sie  besteht  darin,  daß  zunächst  die  Beredsamkeit  personi- 
fiziert wird;  hahitus  et  cvltus  oder  vestitus  et  cultus  sind  üblich  in  den  Beschrei- 
bungen der  Person;  aber  er  gibt  auch  einen  cultus  oratoris  oder  orationis;  in- 
flucre  gebraucht  von  der  Person  Cicero  De  off.  11  31  nt  in  miiversorum  tamquam 
animos  influamus,  aber  man  kann  auch  von  der  Rede  sagen  in  aures  influit.  Die 
an  sich  sehr  ansprechende  Konjektur  commendata  zerstört  den  jambischen  Rhyth- 


Bemerkungen  zu  den  kleinen  Schriften  des  Tacitus.    I.  221 

casta  et  miJlis  contacta  vitiis  i^ectora  influxH.  Es  folgt  ein 
Satz  über  die  G-erichtsberedsamkeit,  dem  nur  die  seltenen  oder 
neuen  Worte  lucrosus  und  sanguinans  eine  gewisse  Höhe  des  Tones 
verleihen;  dann  steigert  sieh  die  Rede  wieder:  ceterum  felix  illud 
et,  ut  more  nostro  loqiiar ,  aureiim  saeculum,  et  oratorum  et  crimimmi 
inops,  poetis  et  vatibus  abundabat,  qui  hene  facta  ca7ierent^),  non  qtii 
male  admissa  defenderent.  Es  ist  für  das  Verständnis  nicht  gleich- 
giltig,  daß  auch  Seneca  uns  bezeugt,  daß  die  Worte  auremn  saectüum, 
aureum  genus,  aurea  aetas  nur  in  der  Poesie  vorkommen  dürfen 
(ep.  115,  13).  Auch  Cicero  De  nat.  deor.  II  159  quibus  .  .  .  ab  illo 
aureo  genere,  ut  poetae  loquuntnr,  vis  nidla  umqiiam  adferebatur  bestä- 
tigt die  Beobachtung,  die  aus  dem  Thesaurus  zu  machen  war,  und 
gibt  zugleich  die  Quelle  des  Verfassers ;  auch  er  führt,  wie  dieser,, 
die  aus  Dichtem  entlehnten  Worte  und  Begriffe  durch  ille  ein  ^). 
Beiläufig  sei  auch  auf  die  nicht  ganz  häufige  Konstruktion  et  oratorum 
et  crimimim  inops  poetis  et  vatibus  abundabat  (für  inops  erat  . .  .  abun- 
dabat) hingewiesen,  weil  sie  in  den  bezeugten  Schriften  wiederkehrt, 
z.  B.  Agricola  c.  1  antiquitus  usitatmn,  ne  nostris  quidem  temporibus  . . 
aetas  omisit  (vgl.Hist.  I  22  ostentantes  exprobrabant).  Stärker  hebt  sich 
die  Rede  im  folgenden  Satz  :  nee  ullis  aid  gloria  m aior  erat "')  aut 
augustior  Jionor,  primiim  apad  deos,  quorum  proferre  responsa^)  et  In- 
teresse epulis'^)  ferebantur,  deinde  apud  isfos  dis  genitos  sacrosque 
reges  —  zum  letzten  mal  und  am  stärksten  empfinden  wir  den  Rhj^th- 
mus  sich  mit  dem  dichterischen  Wort  verbinden,  dann  lenkt  der 
Hohn  über  die  causidici  die  Rede  in  ruhigere  Bahnen.  Die  Nach- 
ahmung des  Phaidros  und  die  laeta  et  audentior  oratio  sind  wohl 
klar  ^).     Nichts    davon   finde   ich   in  der  Rede  Apers.     Ich  könnte, 

mus  {cultuque  commoda),  der  das  oi9'jrja(j.r:lous  <p>)£YY£a9<zt  andeutet.  Comviodus  ist 
hier  iucundus,  suauis,  vgl.  Cicero  Verr.  II  or.  3,  23  qui  aliis  inhumanus  ac  harharus, 
isti  uni  commodus  ac  disertus  videretur,  Terenz  Heautontim.  521  mulier  commoda  et 
faceta. 

1)  Die  Aufgabe  des  Dichters  bilden  xXea  ävopwv. 

2)  Für  den  Verfasser  des  Dialogus  gilt  im  allgemeinen  wohl  die  Regel,  daß 
er  vor  dem  Adjektiv  das  Pronomen  iste,  zwischen  Adjektiv  und  Substantiv  da- 
gegen ille  gebraucht. 

3)  gloria  more  (dann  kleine  Lücke)  die  Handschrift.  Ritters  Konjektur 
maior  erat  wird  auch  durch  den  hexametrischen  Klang  gloria  maior  erat  empfolilen. 

4)  Als  Trpo'fTjTat  (daher  proferre)  künden  sie  die  responsa  deornm  (nach 
Moya&v  -jiO'ff|Tat  Phaidros  262  d). 

5)  Im  Ausdruck  natürlich  aus  Iloraz  carm.  IV  8,  29  sie  Joris  int  er  est 
optatis  epulis  impiger  Hercules  (nämlich  durch  die  Lieder  der  Dichter). 

6)  Auch  hierin  scheint  mir  ein  weiteres  Kennzeichen  für  Tacitus  zu  liegen, 
der  nicht  ganz  selten  Verse  und  Versteile  in  seiner  Prosa  zuläßt  oder  in  Dichter- 
anführungen  nicht   verwischt   (vgl,  Agric.  38    incetia  fugae   vestigia);    sie    treten 


222  Richard  Pi  eitzenstein  , 

da  das  unmittelbare  Vorbild  des  ersten  Teiles,  Cicero  De  or.  I 
30 — 34  erwähnt  ist,  sie  ganz  übergehen,  wenn  nicht  gerade  das 
Eigenste  in  ihr  in  dem  neuesten  Kommentar  verkannt  wäre. 

In  ungewöhnlicher  Weise  hebt  Aper  die  Freude  des  schaf- 
fenden Künstlers  hervor  und  deutet  selbst  an,  daß  er  damit  etwas 
Neues  bringt  (cap.  6  Schluß).  Hier  spricht  der  Verfasser  selbst 
und  adelt  durch  seine  Ausführungen  die  sonst  mit  Absicht  nur  auf 
den  Gesichtspunkt  des  äußeren  Nutzens  gestellte  Rede.  Hier  findet 
sich  der  viel  behandelte  Satz :  scd  extemporaÜR  audaciae  atque  ipsius 
temeritatis  vel  praecipua  iiicunditas  est.  nam  {in}  ingetno  qiioque, 
sicut  in  agro,  quamquam  alia  diu  serantur  atque  eJaborentur  ^),  gratiora 
tarnen  qiiae  sua  sponte  nascuntur.  Auch  hier  wollen  die  Heraus- 
geber die  Breviloquenz  nicht  ertragen;  zu  unzähligen  früheren 
Konjekturen  fügt  Gudeman  die  nüchterne,  dem  Ton  der  Stelle 
wenig  entsprechende:  quamquam  (quae)  diu  seruntur  atque  elaboran- 
tur  grata,  gratiora  iatuen  gnae  sponte  nascuntur.  Leichter  wäre  jeden- 
falls durch  einfache  Tilgung  des  einen  Wörtchens  q^uae  herzustellen: 
quamqtmm  alia  diu  serantur  atque  elaborentur ,  gratiora  tarnen  sponte 
nascuntur.  Allein  wir  empfinden  auch  dann,  daß  die  Pointe  leidet. 
Der  Satz  würde  voll  ausgeführt  lauten :  quamquam  alia  diu  serantur 
atque  elaborentur,  alia  tarnen  sponte  nascuntur  eaque  gratiora  sunt. 
Im  Hauptsatz  wäre  ein  Durchbrechen  der  Responsion  alia  —  alia 
ganz  unanstößig:  alia  diu  seruntur  atque  elahorantur,  gratiora  tarnen 
sponte  nascuntur.  Verwandt  ist  der  verkürzte  Vergleich,  den  Tacitus 
schon  im  Agricola  verwendet,  vgl.  cap.  34  quo  modo  Silvas  saltusque 
penetrantihus  fortissimum  quodque  animal  contra  ruere  (videbatis)^), 
pavida  et  inertia  ipso  agtninis  sono  pellebantur,  sie  acerrimi  Britan- 
norum  iam  pridem  ceciderunt,  reliquus  est  numerus  ignavorum^).  Zwei 
Gedanken  will  der  Schriftsteller  scharf  hervorheben :  et  in  ingenio 
et  in  agro  sunt   quae   diu   elaborentur,    su7d   quae   sponte  nascantur^) 


jetzt,  glaube  ich,   in    eiu   anderes  Licht;    ob  Sorglosigkeit  oder  Absicht  vorliegt, 
wird  genauer  zu  untersuchen  sein. 

1)  serantur  atque  elahorentur  bilden  einen  einheitlichen  Begriff  (EpydCe^Sat) ; 
mit  serantur  allein  könnte  diu  nicht  verbunden  werden  (Gudemans  Beispiele 
passen  in  keiner  Weise).  Zum  Ausdruck  darf  man  Germ.  45  vergleichen :  fru- 
menta  ceterosque  fructus  patientius  .  .  .  Idborant. 

2)  Ich  halte  eine  derartige  Ergänzung  für  notwendig. 

3)  Voll  ausgeführt:  sie  acerrimi  Britannorum  vobis  iam  pridem  obviam 
venerunt  iique  ceciderunt. 

4)  Einen  Unterschied  nach  dem  Grade  der  Nützlichkeit  könnte  er  gar  nicht 
machen,  ohne  das  Bild  zu  zerstören  und  den  Zweck  des  ganzen  Abschnittes  zu 
verdunkeln;  es  handelt  sich  nur  um  die  voluptas. 


Bemerkungen  zu  den  kleinen  Schriften  des  Tacitus.    I.  223 

lind  et  in  ingenio  et  in  agro  gratiora  sunt  quae  sponte  nascuntur.  In 
der  eigenartigen  Vereinigung  kommen  beide  scharf  zum  Ausdruck. 
Aper  schildert  dann  die  Wonne,  die  eine  einzige  glückliche 
Verteidigungsrede  ihm  bringt,  in  begeisterten  Worten :  tum  mihi 
sv2)ra  trihimatus  et  praeturas  et  considatus  ascenäcre  videor,  tum 
habere  qiiod,  si  iwn  in  alio  orifur,  nee  codicillis  dntur  nee  cum  gratia 
venit.  So  die  Überlieferung;  Gudeman  nennt  den  Sinn  sonnen- 
klar, gibt  ihn  aber  freilich  seltsam  unverständlich  an:  'Aper  will 
sagen,  daß  der  Sachwalter  die  eben  geschilderte  Freude  nicht  ge- 
nießen kann,  wenn  ihm  nicht  Mutter  Natur  die  entsprechenden 
Geistesgaben  mit  ins  Leben  gegeben  hat,  denn  jene  durch  den 
Erfolg  erzeugte  Befriedigung  ist  von  äußeren  Vergünstigungen 
unabhängig'.  Von  der  Freude  oder  Befriedigung  ist  zunächst  hier 
gar  nicht  die  Rede.  Aper  wiederholt  in  anderer  Form,  was  er 
cap.  6  gesagt  hat:  in  summa  verum  omnium  obundantla  corifitentes,  id 
quod  Optimum  sit,  se  iion  habere:  das  höchste  Gut.  Aper 
sieht  es  nicht  in  der  virtus,  wie  die  Philosophen,  sondern  in  der 
schöpferischen  Kraft,  dem  Genie  ^).  Für  das  verdorbene  Wort 
alio  schlägt  Gudeman,  indem  er  Leos  Einspruch  zurückweist, 
wieder  alvo  vor  und  nennt  das  eine  drastische  Ausdrucksweise. 
Dann  würde  sie  in  den  gehobenen  Ton  dieser  Stelle  allerdings 
nicht  passen ;  aber  sie  ist  es  nicht  einmal ;  die  wirklich  für  seinen 
Vorschlag  sprechenden  Beispiele  Calvus  fr.  14  partus  gravido  portabat 
in  alvo  (vgl.  Cinna  fr.  9)  und  Ovid  Met.  I  420  cei(  matris  in  alvo 
hat  Gudeman  übersehen.  An  sich  könnte  hier  si  non  matris 
in  alvo  orifur  ganz  ebenso  gut  stehen,  wie  in  cap.  29,  auf  das  er 
verweist  und  das  ihn  bestimmt :  peculiaria  huius  urbis  vitia  pacne 
in  idero  matris  concipi  mild  videntur.  Freilich  matris  müßte  dabei 
stehen;  sonst  ergäbe  sich  ein  wahrhaft  abscheulicher  Doppelsinn, 
den  Leo   mit  Recht   getadelt   hat^).      Aber    paßt    überhaupt    die 


1)  Genau  wie  der  Philosoph  auf  Grund  der  virius  den  Gott  in  sich  empfindet 
oder  den  spiritus  sacer  (Seneca  ep.  41j,  so  Aper  auf  Grund  des  Genies.  Es  ist 
falsch,  wenn  man  mit  Lipsius  cap.  9  das  überlieferte  suum  ingenium  propitiare 
antastet;  das  ingenium  ist  der  oataiuv  im  Menschen;  die  Gegenüberstellung  des 
princeps  und  des  ingeniuvi  ist  in  cap.  8  vorbereitet.  Schwer  betont  ist  dort :  ad 
quam  usque  fortunam  homines  ingenii  viribus  ptrcenerint.  Auch  daß  der  geniale 
Redner  für  Aper  als  der  consul  non  unius  anni  gilt,  als  den  der  l'hilosoph  den 
Weisen  betraclitet,  darf  man  vielleicht  anführen  (cap.  5  velut  quadam  pcrpetua 
potentia  ac  potcdate  munUxs.  Der  Beamte  kann  ja  nicht  vor  Gericht  gezogen 
werden). 

2)  Gudeman  hat  Leo  offenbar  nicht  verstanden.  'Von  Mutterleih',  'im 
Mutterleib',  gehört  auch  in  unserer  I)i<htung  und  Prosa  durchaus  zu  den  erlaubton 
Ausdrücken,  nicht  aber  'im  Leib',  wenn  vom  Manne  die  Rede  ist. 


224  Richard  Reitzenste in, 

Parallelstelle  ?  Soll  wie  dort  die  Z  e  i  t  betont  werden,  von  Mutter- 
leib und  Kindesbeinen  an?  Kann  man  von  der  angeborenen 
Eigenschaft  oder  Kraft  einfach  sagen  ^fortitudo  in  alvo  matris 
nascitur  oAev  oritur  sidbii  ^puero  iani  in  alvo  matris  Innascitur'"} 
Betont  ist  an  unserer  Stelle  offenbar  das  Verbum ;  oritur  wird 
dem  datur  und  venit  entgegengestellt ;  so  kann  ich  auch  kein  Sub- 
stantivum  wie  etwa  in  animo  (Heinsius,  Leo)  recht  brauchen, 
das  dann  die  Negation  auf  sich  lenkte  und  einen  Gegensatz  wie 
in  corpore  erwarten  ließe.  Den  Gegensatz,  den  wir  hier  brauchen, 
drückt  besser  in  alto  (intrinsecus)  oritur  aus.  Der  Philosoph  lehrt 
von  dem  summum  honum  oder  der  felicitas  (laetitia)  des  Weisen  in 
alto  (animi)  nasciiur.  Ich  verweise  nur  auf  ein  paar  Stellen  des 
Seneca :  ep.  72,  4  non  enim  ex  alieno  pendet  {gaudium  sapientis)  nee 
favorem  fortunae  aut  hominis  expectat.  domestica  Uli  felicitas  est; 
exiret  ex  animo,  si  intraret:  ihi  nascitur  .  .  ..  extrinsecus  aliqua 
sunt  incommoda  .  .  nulluni  In  alto  malum  est  (vgl.  ep.  23,  5) ; 
Dialog.  VII  4,  4  laetitia  alta  atque  ex  alto  veniens ;  III  19,  5  non  ex  alto 
venire  nequitiam  (die  xaxta  ist  nicht  angeboren),  sed  summo  quod 
aiunt  animo  inhaerere;  ep.  11,  1  verecundiam  .  .  vix  potuit  excutere: 
adeo  Uli  ex  alto  suffusus  est  ruhor  .  .  .  quicquid  infixum  et  in- 
(jenitiim  est,  lenitur  arte,  non  vincitur.  So  kann  man  vom  w^rer/mm 
(Genie)  in  der  Tat  sagen  in  alto  oritur  und  damit  den  Begriff 
umschreiben. 

Auch  in  dem  nächsten  Beispiel  (Marcellus  und  Crispus)  kehrt 
Aper  zu  diesem  Gedanken,  dem  Preis  des  Genies,  zurück.  Vespasian 
bebandelt  die  beiden  Männer  seinerseits  mit  Ehrerbietung :  quia  .  . 
hene  intellegit  ceteros  quidem  amicos  suos  iis  niti,  quae  ab  ipso  acce- 
perint,  qtiaeqiie  (ei  et)  ipsis  accumidare  et  in  alios  congerere  promptum 
est^),  Marcellum  autem  et  Crispum  attulisse  ad  amicitiam  suam, 
quod  non  a  principe  acceperint  nee  accipi  possit  (und  was  man  über- 
haupt nicht  empfangen  kann).  Gudeman  findet  die  Beziehung 
dieses  qiwd  ganz  dunkel;  die  Beredsamkeit  dieser  Männer  könne  doch 
nicht  gemeint  sein,  da  sie  dem  Kaiser  persönlich  doch  nicht  unmit- 
telbar, wenn  überhaupt,  zu  gute  gekommen  sei.  Der  ganze  Abschnitt 
über  die  dignitas  lasse  überhaupt  an  Klarheit  der  Beweisführung 
viel   zu  wünschen  übrig  "^).     Ich  denke   zur  Erklärung  genügt   es, 


1)  Zum  Wechsel  des  Modus  vgl.  Seneca  Dial.  II  10,  1 ;  Cicero  De  finibus 
IV  43;  zur  Sentenz  Seneca  ep.  41,(5  quideo  dementins,  qid  ea  miratur,  quae  ad 
alium  transferri  protinus  possunt;  Cicero  Parod.  Stoic.  14. 

2)  Ich  glaube,  der  Abschnitt  über  die  dignitas  ist  längst  geschlossen  (mit 
caj).  7),   und   das   exetnplum,   das  nach    technischer  Vorschrift   am   Schluß    steht 


Bemerkungen  zu  den  kleinen  Schriften  des  Tacitus.   I.  225 

das  Vorbild  zu  bezeicluien :  Sallust  Jug,  85,  38  maiores  eorum  oninia 
quae  licebat  Ulis  reliquere,  divitias  imagines  memoriam  sui  praedaram; 
virtutem  non  reliquere,  neque  potuerunt:  ea  sola  neque  datur 
dono  neque  accipitur  (vgl.  oben  nee  codicillis  datur)  ^).  Mir  ist 
keine  Stelle  der  lateinischen  Literatur  gegenwärtig,  die  in  ähn- 
licher "Weise  die  Freude  an  der  Schaffenskraft  und  die  Schätzung 
des  Genies  hervorhöbe.  Auch  das  mag  für  die  Frage  nach  dem 
Autor  Wichtigkeit  haben;  mir  gilt  sie  als  entschieden. 


(Seneca  Dial.  VI  2  sdo  a  praeceptis  mcipere  omnis,  qui  monere  aliquem  volunt, 
in  exemplis  desinere),  bezieht  sich  auf  die  ganze  exliortatio.  Von  einer  Exegese 
der  Schrift  als  Kunstwerk,  welche  die  Vorrede  zu  versprechen  scheint,  finde  ich 
in  der  Ausführung  nur  die  oft  wiederholte  Bemerkung,  der  Dialog  sei  nur  fin- 
giert, und  allgemein  gehaltenen  Tadel,  der  meist  da  einsetzt,  wo  der  Erklärer 
den  Text  nicht  verstanden  hat. 

1)  Selbst  die  leichte  Härte  der  Konstruktion  quod  non  acceperint  nee  aceipi 
possit  weist  wohl  auf  Sallust  (z.  B.  Jug.  14,  16).  Auch  auf  die  oratio  Cottae  (§  5) 
kann  man  verweisen :  ut  sine  dedecore  fama  et  foiiunis  integer  agas,  id  dono 
datur  atque  accipitur  (Gegensatz  ist  iura  naturac  sunt).  Die  Sallust-Nach- 
ahmung  scheint  sicher  und  ist  für  die  Verfasserfrage  ebenfalls  zu  beachten. 


Kgl.  Oes.  d.  Wiss.    Nachrichten.    Phil. -bist.  Klasse.    1914.     Heft  2.  15 


Bemerkungen  zu   den  kleinen  Schriften   des  Tacitus. 

Von 
Kichard  Reitzenstein. 

Vorgelegt  in  der  Sitzung  am  16.  Januar  1915. 

II. 

Der  Nachweis,  daß  Tacitus  einen  Teil  des  Agricola  im  Stile 
Ciceros  geschrieben  hat,  mußte  zu  einer  Reihe  wichtiger  Folge- 
rungen für  die  Auffassung  des  Dialogus  und  die  Arbeitsart  des 
Tacitus  führen.  Eine  Anzahl  Schwierigkeiten,  welche  der  An- 
erkennung der  Echtheit  bisher  entgegenstanden  und  gerade  jetzt, 
wo  die  äußeren  Zeugnisse  erschüttert  sind,  gefährlich  werden 
konnten,  hat  sich  von  selbst  gelöst.  Es  gilt  jetzt  zu  fragen,  ob 
wir  noch  weitere  Schlüsse  auf  die  Persönlichkeit  und  Entwicklung 
des  Tacitus  machen  können. 


Die  Datierung  des  Dialogus  hat  für  meine  Art  der  Betrach- 
tung sehr  an  Bedeutung  verloren,  da  die  Autorfrage  sich  ganz 
von  ihr  losgelöst  hat.  Daß  Tacitus  wirklich  der  Verfasser  des 
Werkes  ist,  hat  Wichtigkeit  und  muß  durch  immer  neue  Einzel- 
beobachtungen weiter  gesichert  werden ;  daß  er  es  schreiben  konnte, 
und  zwar  ebensogut  vor  Domitians  Regierungsantritt  wie  bald 
nach  dessen  Ende,  steht  schon  jetzt  sicher.  Die  Entscheidung 
zwischen  diesen  beiden  einzig  in  betracht  kommenden  Ansätzen 
könnte  nur  dann  eine  höhere  Bedeutung  haben,  wenn  sie  uns 
einen  Einblick  nicht  in  die  stilistische,  sondern  in  die  psychologi- 
sche Entwicklung  des  Tacitus  eröffnete.  Sonst  handelt  es  sich  um 
das  relativ  gleichgiltige  Datum  in  der  Literaturgeschichte,  das 
man  gern  zufügt,  aber  auch  schmerzlos  entbehren  kann. 


Bemerkungen  zu  den  kleinen  Schriften  des  Tacitus.   II.  227 

Jede  methodische  Untersnchung  über  die  Zeit  eines  Schrift- 
werkes muß  von  den  äußeren  Indizien  ausgehen,  die  es  selbst 
bietet  ^) ;  sie  sind  hier  gering.  Tacitus  gibt  an,  daß  er  im  Jahre  74/75 
iuvenis  admodiim  gewesen  sei.  Man  geht  nach  meinem  Empfinden 
zu  weit,  wenn  man  behauptet,  so  habe  er  nach  sechs  Jahren  oder 
etwas  mehr,  etwa  26  bis  27  Jahre  alt,  überhaupt  nicht  sprechen 
können,  ohne  komisch  zu  werden-);  aber  der  erste  Eindruck  ist 
allerdings,  daß  ein  reiferer  Mann  spricht.  Von  den  Personen,  die 
er  auftreten  läßt,  bezeichnet  er  zwei,  Aper  und  Secundus,  selbst 
als  inzwischen  verstorben;  von  den  beiden  anderen,  Maternus  und 
Messalla,  ist  es  nach  der  Art  der  Schilderung  und  dem  Gebrauch 
dieser  Dialoge  wahrscheinlich.  Gerade  der  Versuch,  ihre  Charakter- 
bilder zu  zeichnen,  weist  nach  natürlichem  Empfinden  ebenfalls 
darauf^).  Das  spricht  allerdings  sehr  für  den  späteren  Ansatz. 
Ob  es  allein  zur  Entscheidung  genügt,  mag  man  verschieden 
beurteilen. 

Etwas  länger  muß  ich  bei  einem  Punkte  verweilen,  der  es 
mir  durchaus  unwahrscheinlich  macht,  daß  die  Schrift  unter 
einem  flavischen  Kaiser  veröiFentlicht  ist.  In  einer  köstlichen 
Parodoxe,  die  den  Mann  wie  nichts  anderes  charakterisiert,  zeigt 
Aper  die  göttliche  Kraft  der  Beredsamkeit  an  der  Allmacht  der 
elenden  Gesellen  Vibius  Crispus  und  Eprius  Marcellus :  donec  lihuit 
principes  fori,  nunc  principes  in  Caesaris  amicitia  agunt  feruntqiie 
cimcta  atque  ab  ipso  principe  cum  quadam  reverentia  diliguniur  *),  quia 


1)  Leo  hat  dies  zuerst  nachdrücklich  verlangt;  Gudeman  ist  leider  nicht 
gefolgt. 

2)  Das  Erlebnis  eines  Schriftstellers  und  der  Zweck  seines  Berichtes  ent- 
scheiden da  allein.  Im  Jahre  81  ist  Tacitus  schon  gefeierter  Redner  und  Mitglied 
des  Senats,  im  Jahre  74/75  noch  Student.  Ferner  sollen  die  Worte  erklären,  daß 
er  an  dem  Dialog  nur  als  xtucpöv  TtpoawTrov  Teil  nimmt.  Da  ist  mit  allgemeinen 
Erwägungen,  wann  ein  Mann  von  seiner  frühen  Jugend  reden  kann,  ohne  lächer- 
lich zu  werden,  nicht  viel  zu  machen.  Meinem  Empfinden  nach  dürfte  man  auch 
die  berühmte  Angabe  des  Tacitus  über  seine  Amtslaufbahn  nicht  so  pressen,  wie 
es  oft  geschieht.  Tacitus  will  alle  drei  Kaiser  als  beteiligt  erwähnen,  das 
Schwergewicht  aber  auf  die  Worte  a  Domitiano  longius  provectam  legen ;  also 
kann  keine  Parallelstelle  über  den  Sinn  von  dignitas  hiclwata  und  aucta  ent- 
scheidenden Aufschluß  geben.  Wir  verlieren  nichts,  wenn  wir  uns  zufrieden 
geben,  derartige  Dinge  nicht  zu  wissen. 

3)  Besonders  gilt  das  für  Maternus;  cap.  13  macht  fast  den  Eindruck,  daß 
ihm  ein  Denkmal  gesetzt  werden  soll  (vgl.  oben  S.  207  A.  1). 

4)  Das  Verhältnis  des  Kaisers  und  seiner  amid  entspricht  dem  des  Privat- 
manns und  seiner  Klienten;  auch  sie  sind  arnic-i  und  der  Fiktion  nach  verbindet 
Liebe  Patron  und  Klient,  aber  der  Klient  liebt  seinen  dommus  ac  rex  mit  Ehr- 
erbietung,  jener  den  Klienten   mit  Herablassung.     Der  Kaiser,   der  Crispus  und 

15* 


228  Richard  Eeitzenstein, 

Vesimsianus,  vener ahilis  senex  et  p atientissimus  veri,  hene 
inteUegit  e.  q.  s.  Es  ist  eine  starke  Zumutung,  wenn  wir  das  im 
Sinne  des  Schriftstellers  als  reines  Lob  oder  volle  Recht- 
fertigung des  Kaisers  fassen  sollen.  Aper,  der  von  dem  lebenden 
Kaiser  spricht  und  außerdem  für  seinen  Zweck  in  dieser  Deferenz 
und  Nachsicht  des  Kaisers  etwas  Löbliches  entdecken  muß,  bildet 
seine  Worte  freilich  so.  Aber  der  Leser  hört  aus  senex  und 
patientissimus  etwas  anderes  heraus.  Man  vergleiche,  wie  der 
altersschwache  Gralba  geschildert  wird  (Hist.  I  49)  amicorum  liberto- 
rmnque,  tibi  in  honos  incidisset,  sine  reprehensione  patiens,  si  nidli 
forent,  itsqtie  ad  culpam  ignarus.  Das  heißt  doch  wohl,  daß  die 
patientia,  wenn  die  amici  zufälliger  Weise  rechtschaffen  waren, 
nicht  Tadel  verdiente,  im  andern  Fall  tadelnswert  war,  ja 
sich  bis  zur  verbrecherischen  Gleichgiltigkeit  steigerte.  Ahnlich 
heißt  es  von  Sejan  Ann.  IV  59  qui  nunc  patientiam  senis  et  segnitiam 
iuvenis  iuxta  insuUet^).     Ich   fürchte,    daß  Tacitus    selbst  mit   den 


Marcellus  an  ihrem  Treiben  hindern  sollte,  behandelt  jeden  von  ihnen,  als  sei  in 
Wahrheit  er  der  princeps,  der  Kaiser  nur  der  niedriger  stehende  amicus:  solche 
Ehrfurcht  zollt  er  dem  Genie  I  Er  wagt  es,  sich  selbst  die  Wahrheit  zu  gestehen 
(das  bedeutet  patientissimus  veri,  Worte  die  Guderaan  nicht  zu  deuten  weiß,  in 
diesem  Zusammenhang  zunächst;  wie  der  Weise  wahrhaft  König  ist,  so  für  Aper 
das  Genie). 

1)  Gudeman  (S.  236)  will  erklären,  warum  Tacitus  hier  den  Vespasian 
senex  nennt.  Sehr  alt  sei  er  ja  noch  gar  nicht  gewesen  (64  bis  65  Jahr);  aber 
senex  scheine  ein  Ehrenname  des  Kaisers  gewesen  zu  sein.  Er  verweist 
auf  Histor.  IV  8,  wo  Marcellus  den  Helvidius  mahnt,  sich  nicht  über  den  Kaiser 
zu  erheben  und  einen  Vespasian  senem  triumphalem,  iuvenum  Uberorum  patrem 
wie  einen  Schuljungen  zu  gängeln.  Noch  unglücklicher  ist  der  zweite  Verweis 
auf  Plutarch  De  soll.  anim.  19  Tiaprjv  y^p  o  y^pcov  OüeaTrotatavo;  oder  der  Vergleich  mit 
Gladstones  Bezeichnung  als  the  grand  old  man.  Er  benutzt  weiter  dies  Kapitel  des 
Dialogus  gerade  um  seine  frühe  Abfassung  zu  erweisen.  Das  Urteil  in  den  Hist.  II 10 
pecunia,  potentia,  ingenio  inter  elaros  magis  quam  inter  bonos  steche  in  seiner 
Milde  und  Farblosigkeit  von  den  verletzenden  Bemerkungen  im  Dialogus  in  gradezu 
verblüffender  Weise  ab.  Nur  bei  einem  großen  Zeitunterschied  beider  Schriften 
sei  der  Unterschied  erklärlich.  Natürlich  paßt  sich  das  Urteil  im  historischen 
Werk  dem  Stil  eines  solchen  an ;  das  Vorbild  ist  hier  deutlich  das  Urteil  Sallusts 
über  die  Verführer  des  Jugurtha  (8,  1)  clari  magis  quam  Jwnesti,  hochgestellte 
(adlige)  Manner,  aber  Schufte.  Weder  Tacitus  noch  seine  Leser  werden  das  als 
mild  und  farblos  empfunden  haben  {magis  quam  =  non).  Auch  berichtet  Tacitus 
in  demselben  Kapitel  der  Historien,  daß  Crispus  als  elender  Delator  im 
Senat  allgemein  verhaßt  war  loh  fände  es  verständlicher,  wenn  Gudeman  das 
Urteil  des  Dialogus  neuter  moribus  egregius  als  mild  und  farblos  bezeichnet  hätte. 
In  die  Erörterungen,  ob  Crispus  den  Dialogus,  wenn  er  unter  Titus  veröffentlicht 
war,  notwendig  gelesen  haben  müsse,  die  Germania  sei  ja  bis  auf  Cassiodor  nir- 
gends benutzt,  der  Agricola  ebensowenig  (Gudeman  S.  37),   trete  ich  nicht  ein. 


Bemerkungen  zu  den  kleinen  Schriften  des  Tacitus.   II.  229 

Worten  senex  i^atientissimus  diesen  Nebensinn  verband.     Unter  der 
flavisclien  Herrschaft  wäre    der    an   sich  überflüssige  Hinweis  auf 
die  Freundschaft  des  Kaisers  mit  diesen  Schurken  wohl  überhaupt 
unterblieben,    mochten    sie    leben    oder  tot,    einflußreich  oder  ohn- 
mächtig sein.     Mut  genug,  wenn  Tacitus  damals  sie  selbst  angriff. 
So    bleibt    die   vielbesprochene  Rede  des  Messalla   in  cap.  14. 
Er  lobt  die  Anwesenden,  daß  sie  entgegen  dem  allgemeinen  Brauch 
der  Neuzeit  auch  solche  Disputationen  ihrer  selbst  wegen  und  der 
Hörer    (und    etwaigen    Leser    wegen)    betreiben  ^).       Sie    werden 
wirklich   beide   erfreuen.     Dies   wird  begründet:    itaque  lierde  non 
minus    (saepe)-)   probari    video    in   te,    Secunde,    quod    Iidii  Africani 
fitam  componendo   spem  hominibus  fecisti  plurnim  eiusmodi  librorum, 
quam  in  Apro,  quod  e.  q.  s.     Man  wird   zugeben    müssen,    ganz   un- 
erwartet, ja  verblüffend  kommt  diese  Erwähnung  einer  Biographie 
in  einen  durchaus    fremdartigen  Zusammenhang;    sie  ist,    wie  man 
sagt,  an  den  Haaren  herbeigezogen^).     Das  Recht,   bei  derartigen 
Bemerkungen  nach  einer  Nebenabsicht  des  Schriftstellers  zu  fragen 
und  aus  ihr  auf  die  Zeit  Schlüsse    zu   machen,    darf  niemand  dem 
Philologen  verwehren.    Hier  um  so  weniger,  als  ja  die  Bemerkung 
in    direktem    Zusammenhang   mit    einer    andern    steht,    die   jeder 
Philologe  —  auch  Gudeman  —  auf  ein  Werk  des  Tacitus  selbst, 
nämlich  auf  den  Dialogus,   bezieht.     Es   liegt  jedenfalls   nahe,    an 
des  Tacitus  Biographie   des  Agricola    zu  denken.     Ob    sich  dabei 
eine  Absicht  des  Schriftstellers   aufspüren  und  rechtfertigen  läßt, 
gilt  es  zu  untersuchen.     Gudeman  bestreitet  das  nachdrücklich: 
im  Agricola  verspricht  Tacitus  nicht  weitere  Biographien,  sondern 
kündigt   ein   größeres  Geschichtswerk  an;    er  kann  also  gar  nicht 
im  Dialogus  auf  den  vollendeten  Agricola  anspielen  und  die  Hoff- 
nung auf  mehr  solcher  Schriften  erwecken  wollen;  die  Maske,  die 
er  dabei  vornähme,    wäre  undurchsichtig  und  zwecklos.     Ich  kann 
dem   durchaus    zustimmen,    glaube   aber,    daß   hierbei   im   Dialogus 
wie   recht   oft  gerade   das  taciteische  Element  des  Stiles  mißver- 


1)  Auf  die  Publikation  des  Dialogus  wird,  wie  allgemein  zugegeben  wird, 
dabei  nebenbei  bezug  genommen.  Der  antike  Leser  denkt  an  den  Vortrag  im 
Auditorium. 

2)  leb  balte  die  Ergänzung  für  notwendig,  den  überlieferten  Text  für  un- 
verständlich. Zwei  Parteien  stehen  sich  gegenüber ;  die  eine  billigt,  daß  Secundus 
nach  dem  Vorbild  der  Klassiker  das  Gebiet  der  Rhetorik  weiter  faßt,  dio  andere, 
daß  Aper  sich  ('bisiier  wenigstens'  —  so  fügt  Messalla  hinzu)  nach  Art  der  Mo- 
dernen in  engeren  Schranken  hält. 

3)  Etwas  besser  motiviert,  aber  doch  auch  beatbtenswcrt  ist  die  Herein- 
ziehung der  Historiker  in  cai).  23. 


230  Richard  Reitzcnstein, 

standen  ist.  Beifall  findet  nicht  die  Hoffnung  auf  weitere  Bio- 
graphien, sondern  die  Tatsache,  daß  Secundus  eine  solche  ge- 
schrieben hat;  bei  andern  allerdings  die  Tatsache,  daß  sich 
Aper  streng  an  die  eigentliche  Aufgabe  der  Rhetorik  gehalten 
hat.  Es  ist  echt  taciteische  Breviloquenz,  daß  der  Schrif steller 
die  Gedanken  'viele  loben,  daß  du  auch  eine  Biographie  verfaßt 
hast;  das  gibt  ja  auch  Hoffnung,  daß  noch  manches  Werk  dieser 
Art  (von  dir  oder  andern)  folgen  wird;  andere  freilich  loben  an 
Aper,  daß  er  sich  seine  Aufgabe  enger  zieht;  ich  denke  man  muß 
abwarten,  ob  er  sich  nicht  noch  bekehrt'  in  einen  kurzen  Satz 
zusammenzieht^).  Wir  sehen  aus  den  Plinius-Briefen,  daß  später 
diese  Art  Biographien  wieder  ganz  üblich  geworden  ist^).  Tacitus 
bezeugt  die  Tatsache,  daß  nach  dem  Vorgang  des  Secundus  die 
rhetorische  Biographie  wieder  auflebte.  Nichts  mehr  zunächst; 
von  einer  Maske  ist  gar  nicht  die  Rede.  Aber  die  Tatsache  allein 
genügt  in  diesem  Zusammenhang,  um  Anfang  und  Schluß  des 
Dialogs  mit  einander  zu  verbinden.  Eben  war  ja  ausgeführt:  die 
praktische,  nur  auf  den  eigenen  Vorteil  bedachte  und  oft  genug 
den  Nächsten  schädigende  Form  der  Beredsamkeit  ist  weder  die 
frühste  noch  die  höchste  (innerlichste)  Erscheinungsform  dieser 
Kunst.  Sie  umschließt  ja  alle  sprachlichen  Kunstschöpfungen.  Jetzt 
hören  wir:  zu  ihr  gehört  der  wissenschaftliche  Dialog,  sobald  er 
zugleich  ein  sprachliches  Kunstwerk  sein  will;  zu  ihr  gehört 
weiter  auch  die  Biographie  und  Erzählung  von  Manneswert  ^). 
Einen  Dialog  schreibt  Tacitus  eben,  eine  Biographie  hat  er  schon 
im  Sinn  oder  hat  sie  geschrieben  —  darüber  erfahren  wir  aus  der 
Stelle  nichts  — ;  der  Zweck  der  ganzen  Einlage,  denn  eine  solche 
bleibt  es  ja,  ist  nur,  die  eigenen  Werke  des  Tacitus  mit  den  ver- 
gleichsweise genannten  Werken  des  Maternus  auf  eine  Stufe  zu 
setzen^).     Wenn  dann  zum  Schluß  derselbe  Redner  ausführt,    daß 


1)  Man  erwartet  qiiod  .  .  composuit  et  ea  re  spem  fecit.  Der  kurze  Satz 
klingt  etwas  sallustiauisch.  Für  Tacitus  genügt  es  wohl  auf  die  weit  härtere 
Stelle  Hist.  I  28  zu  verweisen :  is  magnitudine  suhiti  sceleris  an  .  .  .  metuens  prae- 
huit  plerisqiie  suspicionem  conscientiae  (für  ingredi  eum  passus  est  et  praebuit). 

2)  Plinius  ep.  III  10;  VII  31 ;  1X9.  Selbst  ein  Führer  der  Modernen  ahmt 
jetzt  die  Sitte  nach,  ep.  IV  7.  Fast  den  Zweck  der  consolatio  tragen  die  III  10 
und  IV  7  erwähnten  Biographien.  Möglich,  daß  sich  hier  eine  Umgestaltung  des 
allgemeinen  Schemas  durchsetzte,  welche  auf  den  Schluß  des  Agricola  mit  einwirkt. 

3)  Als  Aufgabe  der  poetischen  Beredsamkeit  hat  er  bezeichnet  bene  facta 
canere,  als  Aufgabe  der  Biographie  nennt  er  im  Agricola  Darstellung  der  virtus 
(sie  ist  wie  für  Sallust,  so  später  für  ihn  auch  Hauptaufgabe  der  Geschichts- 
schreibung). 

4)  Tacitus  hat  nicht  geschwankt,   ob  er  Verse  macheu  solle,    oder  gibt  uns 


Bemerkungen  zu  den  kleinen  Schriften  des  Tacitus.   II.  231 

man  in  der  praktischen  Beredsamkeit  das  Höchste  gar  nicht  mehr 
erlangen  kann  und  nicht  darum  trauern  soll,  so  empfindet  jeder 
Leser,  daß  ja  jene  anderen  Grebiete  der  Beredsamkeit  diese  Mög- 
lichkeit noch  immer  gewähren.  Ihnen  wird  sich  der  wahrhaft 
vornehme  Redner  zuwenden. 

Der  persönliche  Anlaß  jenes  ersten  Redepaares  ist  hiemach 
wohl  klar;  er  ist  ja  auch  oft  genug  betont  und  noch  öfter  inner- 
lich empfunden  worden.  Ohne  weiteres  ergab  er  sich,  wenn  wir 
den  Zeitansatz  annehmen,  auf  den  bei  ungezwungener  Interpretation 
die  sonstigen  Indizien  führen  ^) ;  die  befremdliche  Einlage  in  cap.  14 


■wenigstens  mit  keiner  Silbe  Anhalt,  das  zu  vermuten;  aber  er  hat  wie  Plato  das 
Dichterische  in  dem  eignen  Tun  empfunden.  Er  hat  auch  nicht,  wie  Helm 
(a.  a.  0.  482)  aus  Plinius  ep.  IV  13,  10  schließt,  den  Lehrer  der  Beredsamkeit 
abgegeben ;  aber  er  hat  jungen  Talenten  Zutritt  zu  sich  gestattet,  wie  das  Secundus 
und  Aper  mit  ihm  gemacht  haben.  An  diesen  Kreis  wendet  sich  der  Dialogus 
zunächst;  so  betrachtet,  gewinnt  er  Leben  (vgl.  cap.  5  apucl  vos  arguam).  Für 
Tacitus  selbst  mag  er  neben  jener  persönlichen  Einwirkung  nicht  viel  mehr  be- 
dientet haben  als  für  Plato  das  wundervolle  -afyviov,  der  Phaidros. 

l)  Auf  die  Erwähnung  Mucians  (cap.  37)  und  die  berühmte  Frage,  ob  der 
Maternus  Dios  (LXVII  12)  mit  dem  des  Tacitus  identisch  sei,  gehe  ich  nicht  ein, 
da  auch  Leo  es  für  übertiüssig  gehalten  hat.  Ich  selbst  neige  jetzt  dazu,  letztere 
zu  bejahen,  aber  anzunehmen,  daß  Dios  (oder  des  Excerptors)  Angaben  über 
Maternus  etwa  so  zuverlässig  sind,  wie  die  über  Agricola.  Aus  dem  vornehmen 
Mann,  der  in  einem  Auditorienvortrag  etwas  über  einen  Tyrann  gesagt  hat,  wird 
ihm  der  gewerbsmäßige  Rhetor  mit  seiner  Deklamation.  Die  Angabe  über  die 
Hinrichtung  wird  wahr  sein,  da  unter  dieser  Voraussetzung  die  erste  Rede  des 
Maternus  bei  Tacitus  und  die  ganze  Fiktion  der  Einleitung  erst  volle  Bedeutung 
gewinnt.  Daß  Sueton  ihn  in  der  kurzen  Liste  der  Opfer  Domitians  (cap.  10)  nicht 
nennt,  besagt  nur,  daß  die  Motivierung  ihm  nicht  so  charakteristisch  und  lächer- 
lich erschienen  ist,  wie  bei  den  andern.  Man  wendet  ein,  daß  dann  nicht  abzu- 
sehen sei.  warum  Tacitus  diesem  Redner  gerade  den  Preis  der  Monarchie  (vgl. 
unten  S.  236  ff.)  in  den  Mund  lege,  und  ich  selbst  habe  diesen  Einwand  mir  lange 
Zeit  gemacht,  glaube  aber  nicht  mehr,  daß  er  Stich  hält.  Tacitus  selbst  ist  damals 
übezeugter  Monarchist;  ein  Angriff  auf  den  Principat  gilt  ihm  wirklich  als 
Verbredien;  selbst  der  herausfordernde  Freimut  einzelner  Philosophen  ist  ihm 
unsympathisch  (Agricola  42,  vgl.  unten  S.  240).  Ihm  liegt  daran  zu  zeigen,  daß 
die  Sache  bei  Maternus  anders  lag,  als  der  Kaiser  vorgegeben  hatte.  Ich  muß 
vorausnehmen,  was  ich  an  anderer  Stelle  breiter  ausführen  möchte.  Die  Schwäche 
des  Principates  liegt  darin,  daß  es  seinem  Ursprung  nach  ein  Untertanengefühl 
auf  römischem  Boden  nicht  leicht  erzeugen  kann,  nur  die  Anerkennung,  daß  der 
Betreffende  die  Macht  faktisch  besitzt  und  vielleicht  auch,  daß  dieser  Zustand 
dem  Gemeinwesen  im  Augenblick  nützlich  ist.  Eine  innere  Begründung  und  Weihe 
konnte  die  stoische  Philosophie  mit  ihrem  Idealbild  der  Herrschaft  des  Weisen 
bieten;  das  Königstum  ist  die  Urform  und  zugleich  die  Idealform  des  Staates 
(daher  Dialog  cap.  41  sapientissimus  et  unus).  Schon  Cicero  hat  aus  diesem  Ge- 
danken,   der    durch  Polybios    und  Panaitios    verschiedene  Übertragungen    auf   rö- 


232  Richard  Reitzenstein, 

erklärt  er  vollkommen.  Dafür,  wie  sich  diese  Einlage  bei  einem 
früheren  Ansatz  verstehen  ließe,  finde  ich  in  dem  Kommentar 
Gudemans  keine  Anweisung;  das  AufPällige  wird  einfach  igno- 
riert, nicht  erklärt.  Nur  die  Bemerkung,  daß  Tacitus  deswegen 
nicht  der  praktischen  Beredsamkeit  in  diesem  Dialog  Valet  sagen 
könne,  weil  er  ja  noch  später  den  Rednerberuf  ausgeübt  habe  und 
als  Ankläger  aufgetreten  sei  (Plinius  ep.  11  11),  scheint  ihm  aus- 
schlaggebend (S.  34).  Ich  würde  das  bestreiten,  selbst  wenn  die 
Beobachtung  richtig  wäre;  aber  Plinius  sagt  ausdrücklich,  daß 
der  Senat  ihn  als  Ankläger  bestellt  habe ;  einen  solchen  Auftrag 
kann  der  einflußreiche  Senator  und  vor  allem  in  diesem  Falle  ein 
Tacitus  nicht  ablehnen,  aber  ihm  nachkommen  heißt  ebensowenig 
den  Rednerberuf  ausüben,  wie  die  pflichtmäßige  Leichenrede,  die 
er  als  Konsul  auf  Verginius  hält  (II  1,  6),  uns  berechtigt,  zu  fol- 
gern, daß  er  damals  noch  berufsmäßiger  Anwalt  war.  Wieso  es 
einen  unlösbaren  Widerspruch  ergäbe,  wenn  Tacitus  ums  Jahr  98 
den  seiner  Unschuld  bewußten  Maternus  sagen  ließ  (cap.  11)  nee 
vereor  ne  mihi  umquam  verha  in  senatu  nisi  pro  alterins  discrimine 
facienda  sint  (ich  fürchte  nicht,  daß  ich  mich  jemals  im  Senat 
zu  verteidigen  haben  werde),  und  er  selbst  zwei  Jahre  später 
auf  Befehl  des  Senates  einen  Schurken  verklagte,  verstehe  ich  nicht ; 
auch  hat  derartig  wohl  niemand  Maternus  mit  Tacitus  selbst 
identifiziert.  — 

Es  gilt  die  Gegenprobe!  Welche  äußeren  Indizien  können 
für  die  Zeit  des  Titus  angeführt  werden  ?  Daß  Tacitus  cap.  27 
sagt   cum  de  antiquis  loquaris,    utere  antiqua  Ubertafe,  (a)  ^)   qua  vel 

mische  Verhältnisse  gewonnen  hatte,  das  Idealbild  eines  Principats  in  Rom  ent- 
worfen, welches  sich  zu  der  Schöpfung  des  Augustus  etwa  verhält,  wie  das 
Kaisertum,  das  Ludwig  Uhland  dem  besten  deutschen  Manne  übertragen  wollte, 
zu  der  Schöpfung  Bismarcks.  Augustus  hat  tatsächlich  an  diese  Ideen  Ciceros 
angeknüpft ;  sie  gaben  seinem  Werk  für  die  Besten  seiner  Zeit  den  idealen  Zauber. 
Aber  neben  dem  Lichtbild  des  ßaatXs'i;  steht  für  das  Denken  der  Zeit  gerade 
durch  den  Einfluß  der  Philosophie  immer  das  düstere  Bild  des  -cüpawo?,  und  nur 
der  Einzelne  hat  frei  zu  entscheiden,  ob  er  in  dem  gegenwärtigen  Herrseber  eine, 
vielleicht  unvollkommene  Verkörperung  des  Königsideales  anerkennen  will  oder 
den  Tyrannen  erblickt,  den  er  bekämpfen  muß.  Die  Tupavv{;  ist  der  Inbegriff  des 
"Widrigen.  So  kann  der  überzeugte  Monarchist  sie  literarisch  bekämpfen  oder 
vor  ihr  warnen,  und  das  sicherste  Merkmal  des  Tyrannen  wird  sein,  daß  er  das 
auf  sich  bezieht  und  bestraft.  Es  ist  die  einzige  Erinnerung,  die  Tacitus  im 
Dialogus  der  vergangenen  Schreckenszeit  schenkt ;  sie  entspricht  seiner  Stimmung 
im  Agricola  cap.  2.  Daß  gerade  Maternus  von  den  'gottentsprossenen,  heiligen 
Königen'  der  glücklichen  Urzeit  redet,  paßt  trefflich  zu  seinen  Überzeugungen. 

1)  Die  Ergänzung  scheint  mir  trotz  Bährens  und  Gudeman  stilistisch 
notwendig. 


Bemerkungen  zu  den  kleineu  Schriften  des  Tacitus.    II.  233 

niagis  degeneraiimus  quam  ah  eloqiientia  führt  Gudeman  an.  Das 
soll  ein  Widerspruch  zu  Eist.  I  1  sein,  wo  Tacitus  für  die  Zeit 
des  Trajan  eine  rara  temporum  felicitas  bezeugt,  uhi  sentire  quae 
felis  et  quae  seräias  dicere  licet  ^).  Da  nun  auch  im  Agricola  cap.  3 
von  einem  Glück  der  Zeit  gesprochen  wird,  in  der  lihertas  und 
principatus  sich  einen,  so  kann  der  Dialogus  nicht  in  derselben 
Zeit  verfaßt  sein^).  Aber  um  die  Freiheit  oder  auch  nur  die 
Freiheit  der  politischen  Überzeugung  und  Rede  handelt  es  sich 
im  Dialog  ja  gar  nicht,  sondern  ausschließlich  um  Höflichkeit  oder 
Offenheit  im  Verkehr  von  Freunden  und  in  der  wissenschaftlichen 
Debatte  (vgl.  die  vorausgehenden  Worte)  ^).  Wenn  das  im  Lexikon 
zusammengeworfen  wird,  etwa  unter  dem  Begriff  'Freimut',  darf 
man  sich  gewiß  nicht  wundern'*);  in  wissenschaftlichen  Unter- 
suchungen verlangt  man  etwas  schärfere  Unterscheidungen. 

Den  Saleius  Bassus  nennt  Quintilian  X  1,  90  unter  den  lesens- 
werten Dichtem  der  Neuzeit,  doch  scheint  er,  wenn  die  Überlieferung 
richtig  verbessert  ist,  eine  Einschränkung  zu  machen :  vehemens  et 
poeticnm  ingenium  Salei  Bassi  fuit,  nee  ipsuni(?)  senectute  maturuit. 
Im  Dialogus  bat  Tacitus  die  Freundschaft  des  Secundus  mit  Bassus 
zu  erwähnen;  Secundus  nennt  ihn  den  besten  Dichter.  Manschließt, 
daß  Tacitus  dies  selbst  in  der  Begründung  der  Befangenheit  dem 
Secundus  nicht  in  den  Mund  legen  konnte,  wenn  Quintilians  Urteil 
schon  vorlag.  Mit  welchem  Recht?  Aber  noch  mehr.  Quintilian 
stellt  ihn  zu  den  Epikern,  Tacitus  läßt  in  der  köstlich  herab- 
lassenden Würdigung,  die  Aper  dem  Dichter  erweist,  von  ihm  im 
behaglichen  Plauderton  sagen:  non  iit  pro  eo  versus  facias,  hi  enim 
Basso  domi  nascunttir,  puchri  qtiidem  ac  iucundi,  quorum  tarnen  hie 
exitus  est  e.  q.  s.  Also  kennt  Tacitus  den  Bassus  nur  als  Lyriker; 
denn  das  Epitheton  iucundi  bezeichnet  nur  Gedichte  leichteren 
Genres  und  Komödien.  Also  fällt  der  Dialogus  beträchtlich  vor 
das  zehnte  Buch  Quintilians,  und  Saleius  ging  nach  dem  Erscheinen 
des  Dialogus  von  der  Lyrik  zur  Epik  über.     Den  Beweis  gibt  das 


1)  Daß  dabei  der  Satz,  aus  seinem  Zusammenhang  gerissen,  einen  ganz 
anderen  Sinn  annimmt  und  Tacitus  an  jener  Stelle  gar  nicht  von  unbedingter 
Redefreiheit,  sondern  von  der  Möglichkeit  objektiver  Geschichtsschreibung  spricht, 
betone  ich  gar  nicht. 

2)  Zugleich  ist  es  freilich  ein  Beweis  dafür,  daß  der  Dialog  wirklich  von 
Tacitus  ist,  daß  in  dem  Dialog  über  den  Verlust  der  Redefreiheit  geklagt  wird 
(wo  geschieht  das?). 

3)  Wie  sich  die  Höflichkeit  im  Umgangston  gesteigert  liat,  zeigen  neben  dem 
Dialogus  selbst  die  Briefe  des  Plinius. 

4)  So  Gerb  er- Gr  Cef  S.  709. 


234  RichardReitzenstein, 

Lexikon :  Ovid  sagt  Trist.  II  369  f'ahida  iuamdi  nuUa  est  sine  aniore 
Menandri  (des  erheiternden,  ergötzlichen  M.),  in  der  Historia 
Augusta  heißt  es  XV  14,  4  quod  cum  Macrinus  audisset,  fecit  iambos, 
qui  non  exstant,  iucundissimi  autem  fuisse  dicuntur  (voraus  gehen 
schlechte  Verse),  und  im  Dialogus  selbst  werden  die  Dichtungs- 
arten cap.  10  charakterisiert:  cothurnus  tragicorum,  heroici  carminis 
sonus,  lyricorum  iuctmdüas,  elegorum  lasciviae,  iamhorum  amaritudo, 
epiyrammatum  lusus.  Daraus  schließe  ich  zunächst,  daß  ein  irgend- 
wie technischer  oder  signifikanter  Gebrauch  überhaupt  nicht  be- 
steht. Man  sagt  iucundus  (etwa  wie  lepidiis)  vom  Menschen  — 
CatuU  hat  den  witzigen  Calvus  so  genannt  — ,  man  sagt  es  von 
dem  feinen  und  eleganten  Verse,  man  kann  endlich  von  der  Dich- 
tung selbst  oder  einer  Grattung  sagen  'sie  ergötzt,  sie  erfreut'. 
Was  es  hier  heißt,  zeigt  die  Verbindung  pulchri  et  iucundi.  Es 
ist  für  jede  methodische  Interpretation  vollkommen  ausgeschlossen, 
daß  hier  eine  Gattung  bezeichnet  werden  soU^).  Aber  selbst 
hiervon  abgesehen,  wäre  die  Deutung  Gudemans  immer  falsch, 
einer  mechanischen  Verwendung  eines  unrichtig  angelegten  Lexi- 
kons entnommen.  Gewiß  kann  man  ein  Lied  'herz erfreuend'  nennen 
und  wird  es  oft  tun;  aber  wer  aus  jeder  Erwähnung  der  Freude 
an  einer  Dichtung  glaubt,  die  poetische  Gattung  bestimmen  zu 
können,  wird  in  der  deutschen,  griechischen  und  lateinischen 
Literatur  gleich  irre  gehen  und  die  Schilderung  des  Sängers  bei 
den  Phäaken  ebenso  mißverstehen  wie  Schillers  Macht  des  Gesanges. 
Maternus  sagt  cap.  12  plures  ho  die  reperies,  qui  Ciceronis  glo- 
riani  quam  qui  Vergilii  detredent.  In  der  Zeit  nach  Quintilian  soll 
das  wenn  nicht  ein  Anachronismus,  so  doch  unwahrscheinlich  sein. 
Gewiß  Cicero  wird  wieder  in  weiteren  Kreisen  geschätzt;  daß  es 
nicht  allgemein  geschah,  zeigen  die  Briefe  des  Plinius.  Aber  hier 
handelt  es  sich  ja  um  einen  Vergleich  mit  der  Schätzung  Vergils. 
In  seiner  Würdigung  stimmen  Seneca  und  Quintilian  überein; 
eigenbrödlerische  Tadler  hat  es  zu  den  Zeiten  beider  gegeben. 
Wo  ist  da  der  Anachronismus?  Gudeman  antwortet:  wenige 
Jahre  später  —  doch  wohl  unter  Trajan  —  konnte  Florus  die 
Frage  erörtern  ^Vergilius  orator  an  poeta?^  Das  würde  gar  nichts 
beweisen,  selbst  wenn  eine  Herabsetzung  Vergils  den  Inhalt  ge- 
bildet hätte ;  die  Frage  ist  allerdings  bei  Lukan  in  diesem  Sinne 
gestellt  worden,    aber  Macrobius  V  1,  1  weist  für  Vergil  eher  auf 


1)  Aper  gibt  nur  in   seiner  Weise   wieder,    was   Secundus   mit   dem  Urteil 
ahsolutissimns  poela  ausgedrückt  hat. 


Bemerkungen  zu  den  kleinen  Schriften  des  Tacitus.   II.  235 

das  Gegenteil :  Vergil  ist  dem  Redner  noch  nützliclier  als  Cicero ; 
er  ist  der  noch  größere  Redner  ^). 

Endlich  verweist  man  auf  cap.  21.  Aper,  der  Neoteriker, 
fühlt  sich  nur  von  ein  oder  zwei  Reden  des  Calvus  voll  befrie- 
digt ;  er  sieht,  daß  das  Publikum  ihm  zustimmt ;  denn  die  Reden 
gegen  Drusus  oder  Asitius  lesen  wohl  nur  wenige,  die  gegen 
Vatinius  sind  in  aller  Händen.  Für  Quintilian  ist  Calvus 
Klassiker;  er  erkennt  ihn  durchaus  an  und  erwähnt  X  1,  115,  er 
habe  schon  Kunstkritiker  getroffen,  die  Calvus  als  größten  Klas- 
siker betrachteten,  freilich  auch  andere,  die  Ciceros  sehr  gering- 
schätziges Urteil  über  ihn  wiederholten ;  er  selbst  hält  den  Mittel- 
weg. Da  es  sich  hier  um  ein  Gresamturteil  handelt,  folgert 
(xudeman:  wäre  die  Äußerung  Apers  die  spätere,  so  müßte  sehr 
bald  nach  Quintilian  ein  völlig  unmotivierter  und  uns  unverständ- 
licher Umschwung  zu  Ungunsten  des  Calvus  eingetreten  sein,  und 
diese  Annahme  ist  unzulässig.  Aber  die  Angaben  beider  sind 
nicht  nur  verschieden,  sondern  beziehen  sich  auch  auf  ganz  Ver- 
schiedenes. Wenn  ich  heut  zwei  Kritiker  lese,  deren  einer  ver- 
sichert 'von  Schillers  Dramen  befriedigt  mich  nur  der  Wallenstein 
ganz ;  er  ist  auch  heut  noch  in  aller  Hand,  während  zum  Don 
Carlos  oder  der  Iphigenie  in  Aulis  selten  jemand  greift',  deren 
zweiter  berichtet,  'manche  sehen  in  Schiller  den  größten  deutschen 
Dramatiker,  andern  ist  sein  Pathos  unsympathisch;  ich  denke 
beide  haben  Unrecht',  so  werde  ich  danach  keine  chronologische 
Bestimmung  wagen  oder  von  einem  Umschlag  der  öffent- 
lichen Meinung  reden ^). 

Ich  habe  nur  widerwillig  mit  diesen  Scheinargumenten  mich 
gemüht.  Es  gibt  ein  wirkliches  und  ernstes  Bedenken  gegen 
Leos  Ansatz,  das  auch  mich  bis  vor  kurzem  überzeugt  hat;  es 
liegt  in  der  politischen  Entwicklung  des  Tacitus.  Da  gerade  der 
Kernpunkt  bisher  nicht  genügend  hervorgehoben  scheint,  lege  ich 
es  gleich  mit  eigenen  Worten  dar. 

Immer  schien  mir  der  Schluß  des  Dialogus  ein  Problem  zu 
bieten^).     Er  beginnt  mit  einer  Polemik  gegen  Ciceros  Auffassung 

1)  An  sich  ist  das  Thema  natürlich  auch  früher  denkbar;  Pctrou  parodiert 
es,  wenn  er  die  Frage  aufwirft,  ob  Cicero  oder  Publilius  Syrus  der  bessere 
Redner  war. 

2)  Auf  die  enge  Ubercinstininiung,  die  Tacitus  tatsächlicli  hier  mit  Quin- 
tilian zeigt,  habe  ich  oben  S.  2 IG  A.  hingewiesen. 

3)  Völlig  unmöglich  ist  es  mir,  ihn  mit  Andresen  Anualcn '"  1  24  als  eine 
Art  Akkommodation  an  die  übliche  Sprechweise  vornehmer  Milnner  über  die  be- 
stehende Regierung  und  eine  Art  'Courtoisie'  zu  fassen.    Andresen  hat  die  Stel- 


236  Richard  Reitzensteiu. 

der  eigenen  Zeit.  Er  hatte  (Brutus  45)  gesagt  2^<^cis  est  comes 
otiiqiie  socia  et  iam  hene  constitutae  civitatis  quasi  alumna  quaedam 
eloquentia.  Jedes  Wort  nimmt  der  Dialogus  auf  (cap.  40) :  non  de 
otiosa  et  quieia  re  loquimur  et  qiiae  prohitate  et  niodestia  gaudeat,  sed 
est  magna  iJla  et  notabilis  eloquentia  alunin  a  licentiae,  quam  stulti 
lihertatem  vocabatit,  comes  seditionum,  effrenati  populi  incitamentum^), 
sine  obsequio^  sine  severitate,  contumax,  temeraria,  adrogans,  quae 
in  hene  constitutis  civitatibus  non  oritur^).   Man  schwächt 

lung  der  Rede  im  Dialog  zu  wenig  beachtet  und  nicht  genug  bewertet,  daß  sie 
die  eigentliche  Antwort  des  Verfassers  auf  die  ihm  gestellten  Fragen  bietet,  oder 
den  Widerspruch  zu  der  Schrift  Oepi  'j'bouz  (Schluß)  empfunden.  Boissiers  Aus- 
führungen (Tacite^  p.  159)  sind  richtiger,  aber  ermangeln  der  Schärfe  und  gehen 
Ton  der  falschen  Lesung  in  cap.  40  aus. 

1)  Man  erwartet,  da  die  Beredsamkeit  personifiziert  wird,  ein  Wort  wie 
incitatrix.  Aber  in  diesem  eigensten  Zusatz  des  Tacitus  tritt  zugleich  Sallust- 
Nachahmung  hervor,  vgl.  oratio  Lejndi  22 :  Fufidins,  ancilla  turpis,  honorum  om- 
nium  dehonestamentum.  Nicht  ganz  gleich  der  Dialogstelle,  doch  immerhin  ähn- 
lich und  darum  bemerkenswert  ist  Agric.  32  omnia  victwiae  incitamenta  pro  ndbis 
sunt:  nidlae  Homanos  coniugcs  accendunt  e.  q.  s.  und  dies  wieder  leitet  über  zu 
der  Nachahmung  Hist.  IV  18  coniuges  parvosque  liberos  .  .  .  hortamenta  victoriae. 

2)  Unmittelbar  vorher  hatte  Cicero  gesagt:  nee  enim  in  constitnentibus  rem 
publicam  nee  in  bella  gerentibus  nee  in  impeditis  ac  regum  dominatione  de- 
vinetis  na  sei  eupiditas  dicendi  solet  (die  griechische  Quelle  oder  Urquelle 
zeigt  das  Folgende).  Ihm  ist  nur  die  libera  respublica  eine  civitas  bene  constüiita 
oder  eine  civitas  überhaupt.  Auf  Ciceros  Worte  nimmt  Tacitus  dann  cap.  41 
bezug:  qiiod  superest  antiqui  oratoribus  fori,  non  emendatae  nee  usque  ad  Vo- 
tum compositae  civitatis  argumentum  est.  Tacitus  beweist  dies  streng  logisch: 
erster  Satz  'nur  Unrecht  gegen  eine  Person,  eine  Stadt  oder  gar  Provinz  setzt 
uns  in  Tätigkeit';  zweiter  Satz  (nach  strengster  Regel  durch  atqui  eingeführt) 
'aber  dem  Begriff  bene  constituta  respublica  entspräche  mehr  (melius  esset)  non  qiieri 
quam  vindicari\  Gudeman  der  dies  S.  503  bemängelt,  hat  den  Gedankengang 
des  Schlusses  nicht  scharf  genug  erkannt ;  daher  die  im  Ganzen  und  Einzelnen 
unklare  Ausführung,  die  auch  in  dem  Hauptteil  des  Kapitels  nur  die  Schilderung 
eines  unwirklichen  Idealstaates  sehen  möchte.  Wenn  man  wirklich  interpretiert, 
bezieht  sich  auf  ihn  nur  der  nächste  Satz  'also  wäre  im  Idealstaat  (bene  consti- 
tuta civitas),  wo  niemandem  Unrecht  geschieht,  der  Redner  überhaupt  überflüssig'. 
In  den  folgenden  Worten  quomodo  tarnen  minimum  usus  faßt  Gudeman  tamem, 
für  enim  und  macht  damit  den  Satz  sinnlos.  Vergleichbar  ist  Sallust  Cat.  11,  1 
sed  primo  magis  ambitio  quam  avaritia  animos  hominum  exercebat,  quod  tarnen 
Vitium  propius  virtutem  erat  {quod  Vitium  quidem  erat,  sed  tarnen  Vitium,  quod 
propius  virtutem  est).  Ein  Idealstaat  ist  unser  Staat  zwar  nicht  und  überflüssig 
sind  Redner  nicht,  aber  wenigstens  haben  sie  weniger  Ehre  und  Ansehen, 
wie  ja  auch  die  Ärzte  bei  den  relativ  gesundesten  Völkern.  Wir  kehren  zur 
Wirklichkeit,  das  heißt  der  nomine  pi'incipatus  constituta  res  publica,  zuück.  Daß 
in  ihr  der  Redner  notwendig  weniger  bedeutet,  wird  nun  begründet:  die  Senats- 
rede braucht  nicht  mehr  lang  und  künstlich  zu  sein :  optimi  cito  consentiunt ;  die 
Volksrede  ist  ganz   fortgefallen :    de  re  publica  nmi  imperiti  et  multi  (wundervoll 


Bemerkungen  zu  den  kleinen  Schriften  des  Tacitus.    II.  237 

die  "Wucht  des  ersten,  unscheinbaren  Relativsatzes  gewöhnlich  ab, 
indem  man  für  vocabant  entweder  vocatit  oder  vocitant  schreibt  ^). 
Das  war  stets  überflüssig  (von  den  Rednern  der  republikanischen 
Zeit  spricht  der  Dialogus  in  den  unmittelbar  vorausgehenden  und 
gar  nicht  loszulösenden  Worten),  und  ist,  sobald  die  Beziehung  auf 
Cicero  erkannt  ist,  unmöglich.  Für  ihn  und  seine  Zeit  hatte  die 
lihera  res  puhlka  oder  lihertas  als  ideale  Staatsform  gegolten;  so 
mochte  ihnen  die  Beredsamkeit  alumna  hene  constitutae  reipuhlicae 
heißen.  Aber  das  war  nur  eine  Torheit ;  sie  ist  alumna  licentiae, 
comes  seditionmn,  effrenati  (nicht  liheri)  populi  incitamentum. 
Diese  Staatsform  schloß  in  ihrer  damaligen  Fortbildung  eine  ziel- 
bewußte Staatsleitung  vollständig  aus;  der  Ruhm  popultis  omnia 
potest  bedeutet  nur  otmiia  impe)-iti  possunt  oder  gar  omnes  omnia 
possunt  {quivis  omnia  potest)]  Parteiung,  Zwietracht,  Selbstzer- 
fleischung  waren  die  Folgen;  kein  Friede  in  der  Bürgerschaft, 
keine  Eintracht  im  Senat,  keine  Gewissenhaftigkeit  bei  den  Rich- 
tern, keine  Ehrerbietung  des  Volks  gegen  die  Beamten,  keine 
Selbstbeschränkung  bei   diesen  gegenüber  dem  Volk-).     Alles  dies 


pointierte  Umstellung)  deliberant,  sed  sapientissimus  et  umis ;  Anklagen  (und  zwar 
selbstgewählte;  auf  ihnen  beruht  das  professionelle  Rednertum)  sind  nicht  mehr 
nötig :  tarn  raro  et  tarn  parce  peccatur ;  lange  und  maßlose  Verteidigungen  auch 
nicht:  dementia  cognoscentis  obviam  it  peccantibus.  Die  ganz  individuelle  Fär- 
bung der  letzten  Behauptung  zeigt  am  besten,  daß  es  sich  um  eine  Wirklich- 
keitsschilderung handeln  soll.  Gewiß  ist  diese  Wirklichkeit  idealisiert,  aber 
zugrunde  liegt  die  Überzeugung:  unser  Staat  unter  dem  Princeps  ist  zwar  nicht 
im  absoluten  Sinn  die  bene  constitiita  res  publica,  kommt  aber  einer  solchen  so 
nahe,  wie  es  in  der  Wirklichkeit  überhaupt  möglich  ist.  Cicero  irrte,  wenn  er 
die  republikanische  Staatsform  als  beste,  ja  die  Republik  seiner  Zeit  überhaupt 
als  einen  Staat  faßte  (es  ist  die  volle  Umkehrung  seines  Begriffes). 

1)  Gudeman,  um  konservativ  zu  sein,  setzt  nach  seinem  Gebrauch  in  den 
Text  vocabant  mit  Fragezeichen,  und  beweist  im  Kommentar,  daß  es  falsch  sein 
müsse,  da  es  sich  um  eine  allgemeine  Sentenz  handle  (Plutarch  De  aud.  1  ävapyt'a 
(aIv  fäp,  9jv  Evioi  Twv  v^u)v  iXeuSepfav  dTratoeuafa  vo[i.(Couatv),  und  man  sonst  erat  er- 
warte, nicht  est.  Ersteres  ist  nicht  notwendig,  letzteres  sicher  falsch.  Daß  cap.  23 
qui  se  antiquos  watores  vocabant  falsch  überliefert  und  vocant  oder  vocitant  (oder 
vocabunt?)  zu  schreiben  ist,  beweist  für  unsere  Stelle  gar  nichts.  Einen  Wider- 
spruch zu  cap.  39,  wo  es  von  dem  Redner,  der  mit  dem  edlen  Roß  verglichen 
wird,  heißt  sie  est  aliquis  oratoi'um  campus,  per  quem  nisi  liberi  et  sohiti 
feraniur,  debilitatiir  ac  frangitur  eloquentia,  vermag  ich  erst  recht  nicht  zu 
entdecken.  Was  haben  die  auditoria  et  tabularia,  um  die  es  sich  dort  handelt, 
mit  der  republikanischen  Staatsform  zu  tun  V  Weist  jedes  Vorkommen  des  Wortes 
liber  auf  die  Republik? 

2)  Das  heißt  modus  (vgl.  Pseudosallust  Ibv.  1  quoniam  in  te  neque  modum, 
nequc  modesliam  ullam  animadveito).  Was  hier  die  'Beschränkung  seitens  der 
Richter'  soll,  verstehe  ich  nicht;  der  Beamte  kommt  nicht  vor  Gericht. 


238  Eichard  Keitzenstein, 

hat  der  Principat  beseitigt;  das  Volk  ist  sittenreiner  geworden 
(cap.  41  ifttcr  bonos  mores)  ^)  und  folgt  in  willigem  Gehorsam  dem 
einen  Leiter;  im  Senat  sitzen  wieder  wirklich  die  optimi,  und  die 
höchste  Entscheidung  hat  der  Eine,  der  wahrhaft  Weise.  Wohl 
ist  es  der  Dichter,  der  hier  begeistert  spricht ;  aber  in  der  Haupt- 
sache soll  doch  die  letzte  Rede  die  Meinung  des  Verfassers  geben. 
Kann  das  Tacitus  sein,  der  in  der  Einleitung  der  Historien  die 
Monarchie  nur  als  notwendiges  Übel  gelten  läßt  {omnem  potentiam 
ad  unum  conferri  pacis  interfuit)  und  in  der  großen  Programmrede 
I  16,  die  man  fast  als  das  politische  Glaubensbekenntnis  des  da- 
maligen Tacitus  bezeichnen  könnte'^),  den  Galba  sagen  läßt:  si 
inniensum  imperii  corpus  stare  ac  librari  sine  rectore  posset,  dignus 
eram  a  quo  res  publica  inciperet'^)  —  imperaturus  es  hominibiiSy 
qui  nee  totam  servitutem  pati  possunt  nee  totam  libertatem  —  loco 
libertatis  erit,  quod  eligi  coepimus?^).  Ich  gestehe,  daß  ich  diese 
Frage  früher  lange  selbst  nur  unter  der  Voraussetzung  zu  be- 
jahen wagte,  daß  ich  den  Dialogus  unter  Titus  setzte.    Der  jugend- 


1)  Kein  Wunder,  daß  Messalla  nicht  ganz  einverstanden  ist  (vgl.  Gudeman 
S.  509). 

2)  Die  Beziehung  auf  die  Gegenwart  wird  am  fühlbarsten  im  Schluß,  der 
die  Neuordnung  rechtfertigt;  hier  werden  zugleich  die  Übereinstimmungen  mit 
Plinius  Paneg.  7 — 10  entscheidend.  Die  Worte  cap.  16  si  velis  eligere,  cotisensu 
monstraiur  wären  für  die  damalige  Lage  allein  der  reine  Hohn.  Ferner  kann  Galba 
neque  enim  hie,  tot  gentibus  qiiae  regnantur,  certa  dominorum  domus  im  Grunde 
gar  nicht  sagen ;  die  Worte  setzen  voraus,  daß  der  Grundsatz  der  Adoption 
schon  als  allgemeingiltig  ausgesprochen  ist  (er  selbst  muß  ihn  daher  cap.  1& 
aussprechen:  Optimum  qiiemque  adoptio  inveniet).  Unter  Nerva  ist  es  tatsächlich 
geschehen ;  daher  gab  der  Senat  später  dem  Trajan  den  Ehrennamen  Optimus. 

3)  Also  au  sich  wäre  die  Republik  die  idealste  Staatsforra,  nur  ist  sie  nicht 
mehr  möglich;  die  nächstgute  ist  der  Principat  (eo  necessitatis  ventum  est, 
ut  nee  m,ea  senectus  conferre  plus  populo  Bomano  possit  .  .  .  quam  bonum 
principem);  die  schlechteste  regmim,  bezw.  dominatio. 

4)  Es  ist,  wie  der  Panegyricus  des  Plinius  zeigt,  die  allgemeine  Auffassung  der 
optimi.  Wird  der  princeps  wählbar,  so  wird  der  principatus  zum  magistratus,  ganz 
gleichgiltig,  wer  die  Wahl  vollzieht  (auch  die  höchsten  Jahresbeamten  werden  ja 
tatsächlich  vom  Kaiser  gewählt) ;  nur  bei  der  Erblichkeit  kann  man  von  dominatio 
reden,  da  gehören  die  Untertanen  zur  hereditas,  sind  also  Sklaven.  Liberias  ist 
hier  durchaus  das  Ideal;  obsequium,  so  weit  es  sich  nicht  um  die  militärische 
Subordination  handelt,  hört  auf  lobende  Eigenschaft  zu  sein;  gar  in  obsequium 
paratus  wäre  tadelnd,  denn  der  einzelne  Mann  muß  jetzt  die  Freiheit  wahren, 
soweit  er  das  rechtmäßig  kann  (vgl.  Hist.  I  19  obvio  obsequio  und  Ann.  III  65 
o  homines  ad  servitutem  paratos).  Er  ist  das  sich  selbst  und  dem  Staate  schuldig, 
der  sich  sonst  verschlechtert.  Eine  neue  Staatsform  scheint  begründet,  an  der 
auch  die  republikanische  Opposition  mit  Hingabe  Teil  nehmen  kann.  Sie  gilt  es 
zu  erhalten.    Trajan  hat  das  zunächst  durchaus  geduldet,  ja  befördert. 


Bemerkungen  zu  den  kleinen  Schriften  des  Tacitus.   II.  239 

liehe  Tacitus  mcchte,  zumal  unter  diesem  Kaiser  und  bezaubert 
von  dessen  Milde,  die  Gegenwart  so  zufrieden  beurteilen;  ihm 
mochte  der  Senat,  in  den  er  eben  eintrat,  eine  Versammlung  der 
Edelsten  des  Volkes  scheinen;  die  Regierung  Domitians  brachte 
die  furchtbare  Enttäuschung.  So  dachte  ich,  bin  aber  gerade  durch 
die  Nachprüfung  der  Argumente  Gudemans  anderer  Meinung 
geworden.  Es  handelt  sich  nur  noch  um  die  Frage,  ob  jener  über- 
zeugte Monarchismus  und  Optimismus  im  Jahre  98  undenkbar 
ist;  sonst  müssen  wir  bei  diesem  Ansatz  bleiben.  Die  Entschei- 
dung hängt  davon  ab,  ob  man  in  Einleitung  und  Schluß  des  Agri- 
cola  leere  Phrase  oder  den  Ausdruck  wirklicher  Überzeugung 
des  Tacitus  sehen  will:  quamquam  primo  statim  beatissimi  saeculi 
ortu  ]>ierva  Caesar  res  olim  dissociabiles  miscuerit,  prmcipafum  ac 
libertatetn^),  augeatque  cotidle  felicitatem  temporum  Nerva  Traianus'-) .  . . 
und :  nam  skuti  (nimiae  cuiusdam  felicitatis  fuisset  superstiteni)  durare 
in  hanc  heaüssiml  saeculi  lucem  ac  principem  Traianum  videre.  Die 
wirkliche  Überzeugung  der  Besten  war  damals  nach  der  Herstellung 
einer  scheinbar  vollen  'Dyarchie' :  der  Prineipat  hat  sein  Wesen 
verändert  und  verträgt  sich  mit  der  lihertas ;  eine  res  publica  ist 
wieder  vorhanden^).  Es  entsprach  den  tatsächlichen  Verhältnissen, 
wenn  man  hervorhob,  daß  der  Senat  sich  wieder  von  unwürdigen 
Elementen  reinige,  Zucht  und  Sitte  wiederkehre  und  das  fröhliche 
Vertrauen  und  Sicherheitsgefühl  des  RechtschatFenen  wieder   auf- 


1)  Das  heißt  in  die  Gedanken  des  Dialogus  übertragen:  mau  hat  die  Einheit 
und  Weisheit  der  Leitung  und  die  Freiheit  der  Bürger  und  der  Beamten. 

2)  Man  vergleiche  die  ähnlichen  Stimmen  aus  der  Zeit,  z.  B.  die  Huldigungs- 
inschrift CIL  VI  472  Libertati  ab  imperatore  Nerva  .  .  .  restitutae  senatus  popu- 
lusque  Eomanus  und  die  entsprechende  Kaisermünze:  Liberias  publica,  und  ver- 
gleiche den  Panegyricus  des  Plinius,  über  dessen  'elende  Schmeichelei'  man  viel- 
leicht etwas  weniger  spotten  würde,  wenn  man  die  Briefe  besser  kennte  und 
seinen  literarischen  Zweck  als  Fürstenspiegel  mehr  erwöge.  Auch  Tacitus 
eröffnet  noch  die  Historien  mit  einer  Mahnrede  an  einen  zukünftigen  Princeps. 
Notwendig  berührt  er  sich  in  den  offiziellen  Schlagworten  des  neuen  Regimes  mit 
Plinius,  aber  es  ist  verkehrt,  daraus  auf  literarische  Abhängigkeit  des  einen  von 
dem  andern  zu  schließen  (vgl.  die  Literatur  in  dem  verfehlten  Aufsatz  vonMesk, 
Wiener  Studien  33,  94). 

3)  Es  ist  sehr  bezeichnend,  daß  für  Tacitus  damals  die  Überlas  senatus  für 
unzerstörbar  gilt;  nur  ein  Tor  glaubt  sie  wirklich  unterdrücken  zu  können  (cap.  2); 
das  Heer  gehört  der  res  publica  (cap.  34),  die  ampicia  nicht  dem  Kaiser,  sondern 
dem  imperium  Bomanum  (cap.  33).  Noch  deutlicher  ist  Plinius  Pan.  55:  mit 
Brutus  wird  der  Kaiser  verglichen :  jener  hat  die  Könige  vertrieben :  hie  regnum 
ipsum  .  .  .  arcet  ac  summovet  sedemque  obtinet  princiins,  ne  sit  doinüio  locus.  Das 
heißt  res  publica  restituta  est. 


240  Richard  Reitzenstein, 

lebe  ^).  Jene  beiden  Äußerungen  sind  nicht  für  den  Hauptinhalt 
des  Werkes  gleichgiltige  Komplimente  an  den  augenblicklichen 
Herrscher;  ihnen  entspricht  die  Tendenz  des  ganzen  Werkes,  das 
zu  den  Philosophenbiographien  des  Paetus  Thrasea  und  Helvidius 
Priscus  in  gewollten  Gegensatz  tritt  und  der  gloria  lihertatis  die 
gloria  militaris  gegenüberstellt  (cap.  4.  5)-).  Der  berühmte  Schluß 
von  cap.  42  {scianf,  quibns  moris  est  inlicita  mirari)  bezeichnet  den 
Kult,  den  eine  verbitterte  Partei  noch  immer  für  die  Märtyrer 
der  libertas  übrig  hat,  als  falsch  und  gefährlich  für  das  Unter- 
tanengefühl, das  ohsequnim^),  das  auch  hier  als  unbedingt  lobens- 
wert erscheint;  das  ostentative  Betonen  der  libertas  entspringt 
egoistischem  Empfinden  und  mangelndem  Staatsgefühl  ^).  G-ehorsam 
und  hingebende  Tätigkeit  im  Staatsdienste,  gleichviel  ob  unter 
dem  guten  oder  dem  schlechten  Princeps,  wird  von  dem  Mann 
verlangt.  Selbst  die  Schilderung  der  früheren  Knechtschaft,  die 
zu  geben  Tacitus  schon  beabsichtigt,  soll  auslaufen  in  ein  testi- 
monium  praesentiian  bonorum^),  eine  Darstellung  der  glücklichen 
und  freien  Gegenwart.  Das  Versprechen  ist  bekanntlich  nicht 
gehalten  worden.  Als  etwa  zehn  Jahre  später  die  Historiae  er- 
schienen, boten  sie  nur  die  Geschichte  der  Knechtschaft.  Die 
Begründung  der  Änderung^)  rara  temporiim  felicitate,  ubi  sentire  qiiae 
velis  et  quae  sentias  dicere  licet  zeigt,   daß  das  Empfinden  der  secu- 


1)  Für  den  Adel  gilt  es  unbedingt,  vgl.  Dio  78,  2  wfxosE  os  v.<n  h  zG^y  auveopfu^ 
[ATyoiva  TÄv  ßouXeuTüiv  cpovE'isetv,  ißcßai'tuae  xe  rov  6'pxov  7.a{7tep  ImßouXeu&ei's.  Als  in 
Trajan  der  dem  Senat  genehme  Herr  der  Heere  in  diese  Tradition  eintrat  (Dio 
78,  5),  mußte  der  lange  Streit  der  beiden  Gewalten  als  beendigt  gelten ;  jetzt 
mochte  sich  die  Macht  des  Reiches  nach  außen  wenden. 

2)  Als  Äußerung  des  Agricola  wird  angeführt :  se  prima  in  iuventa  Studium 
pMlosophiae  (das  griechische  Wort  ist  mit  feinster  Berechnung  gewählt)  ultra 
quum  eoncessum  Boniano  ac  senatori  hausisse  (für  den  zukünftigen  Staatsdiener 
paßt  sie  nicht).  Als  Erklärung  fügt  Tacitus  hinzu:  sublime  et  erectum  ingenium 
pulchritudinem  ac  speciem  magnae  excelsaeque  gloriae  vehementius  quam  caute 
adpetebat.   Ruhmsucht  ist  das  selbstverständliche  Motiv  auch  für  den  cptXosocpo;  ßi'o;. 

3)  Eine  gloria  obsequii  gibt  es  in  der  Familie  dem  Familienhaupt  gegenüber 
(Plinius  Paneg.  83)  und  im  Sprachgebrauch  der  Hofkreise  für  den  Untertan  dem 
Kaiser  gegenüber  (Ann.  VI  8). 

4)  Noch  gilt  die  libertas  der  letzten  Zeit  der  Republik  als  das  Extrem,  die 
falsche  und  schädliche  Übertreibung  (cap.  2  quid  ultimum  in  libertate  esset),  genau 
wie  Domitiaus  Herrschaft  die  fehlerhafte  Übertreibung  der  Monarchie  darstellt. 

5)  Es  sind  in  anderem  Sinne  die  bona  saeculi,  welche  der  Dialogus  cap.  41 
erwähnt;  handelt  es  sich  doch  um  die  securitas  publica. 

6)  Ein  kurzes  testimonium  soll  sie  natürlich  selbst  bieten;  es  ist,  wenn  man 
genauer  zusieht,  zurückhaltend  genug  geformt,  wenn  auch  securitas  und  felicitas, 
die  beiden  Schlagworte,  nicht  fehlen. 


Remerkungeu  zu  den  kleinen  Schriften  des  Tacitus.    II.  241 

ritas  geschwunden  ist.  Dem  Tacitus  scheint  jetzt  im  Wesen  des 
Principats  zu  liegen,  daß  Zeiten  der  vollen  Knechtschaft  wieder- 
kehren können  oder  müssen;  eine  res  publica  im  richtigen  Sinne 
und  mit  Gewähr  der  Dauer  gibt  es  seit  der  Schlacht  von  Aktium 
nicht  mehr,  nur  die  Monarchie^);  also  gibt  es  auch  keine  wirk- 
liche lihertas  mehr.  Man  mag  das  beklagen,  aber  es  war  nach 
dem  schonungslosen  Kampf  um  die  Herrschaft  notwendig  {pacis 
interfuit).  Ich  empfinde  hier  eine  Änderung  der  Stellung  zur 
Monarchie  und  erwarte,  daß  mit  ihr  auch  die  Stellung  zu  jenen 
MärtTrern  der  lihertas  sich  ändert.  Da  dies  bestritten  wird,  muß 
ich  darauf  eingehen. 


1)  Das  Prooemium  zeigt  dem  achtsamen  Leser  im  ersten  Satz  das  Yorhild, 
Sallusts  Historien  (Münz er  Klio  I  304);  die  Worte  res  populi  Eomani  werden 
freilich  umgestellt;  das  prms  aevum  (die  Zeit  vor  der  eigenen)  umfaßt  für  Tacitus 
auch  schon  ein  Stück  Kaiserzeit;  an  sich  liegt  in  der  Betonung,  daß  nur  der 
vorausgehende  Teil  res  populi  Eomani  enthält,  noch  keine  Schärfe  (vgl.  Germania 
cap.  37  popiilo  Bomano  —  Äugusto  Caesari) ;  sie  kommt  erst  herein  bei  der  Be- 
gründung privmm  inscitia  rei  xmhlicae  ut  alienae:  jetzt  gehört  der  Staat  dem 
Kaiser,  nicht  mehr  dem  populus  Eomanus;  einen  solchen  gibt  es  eigentlich  nicht 
mehr,  also  auch  keine  res  publica  (vorausgesetzt  ist  die  Definition  Ciceros  De  re 
publica  I  39.  48.  50 ;  natürlich  kann  in  anderm  Sinne  von  den  ordines  noch  immer 
I  50  gesagt  werden  quis  aliqua  pars  et  cura  rei  publicae).  Die  zweite  Begründung 
geben  die  mit  der  dominatio  verbundenen  Laster  {libido,  sallustianisch),  Liebe- 
dienerei oder  Haß  gegen  die  Herrscher,  der  aus  Neid  entspringt.  Außerordentlich 
scharf  bezeichnet  Tacitus  diesen  Fehler  der  bisherigen  Kaisergeschichte  als  den 
gefährlicheren,  da  er  den  Anschein  einer  Tugend,  lihertas,  annimmt.  Von  ihm 
soll  man  einen  solchen  nicht  erwarten,  vor  allem  keine  leidenschaftliche 
Empfindung  gegen  Domitian  (im  Agricola  bilden  die  Äußerungen  des  Hasses 
das  notwendige  Gegenstück  zu  den  Äußerungen  der  Liebe).  Der  Fehler  der  re- 
publikanisch gefärbten  Kaiserhistorie  wird  klar  erkannt  nud  aus  niederen  Motiven, 
besonders  der  Liebedienerei  gegen  das  Publikum  hergeleitet.  Ein  kurzes 
Schlußwort  deutet  an,  daß  ihn  zu  der  Geschichte  Xervas  und  Trajans  wirkliche 
Liebe  treiben  könnte,  und  schreibt  ihnen  das  Verdienst  zu,  daß  man  in  ihrer  Zeit 
überhaupt  wieder  unparteiisch  eine  Geschichte  der  Kaiserzeit  schreiben  kann. 
Eine  Feindschaft  gegen  den  Principat  als  solchen  wird  fühlbar  abgelehnt.  Die 
Fortsetzung  des  Sallustprooemiums  bietet  in  einem  Exkurs  das  berühmte  Kapitel 
H  38  (vgl.  die  charakteristischen  Entlehnungen  uli  securas  opes  concupiscere 
vacuum  fuit:  postqnam  . . .  siumltates  exercere  vacituvi  fuit  —  temptamcnta 
civilium  bellorum :  plurumae  turbae  seditiones  et  ad  postremum  bella  civilia  —  e 
plebe  iufima  C.  Jlarius  et  nobilium  saevissimus  L.  Sulla  victam  armis  liberiatem 
in  dominat  ionem  verterunt:  suh  honesto  patmm  au(  plebis  nomine  domina- 
tiones  affedabant).  Nach  Sallust  rechtfertigt  Tacitus  seine  Auffassung,  daß  der 
Principat  ein  notwendiges  Übel  geworden  sei;  die  letzten  Zeiten  der  Republik 
zeigen  nicht  mehr  wirkliche  Freiheit,  sondern  nur  den  Kampf  aller  gegen  alle, 
in  dem  jeder  die  eigene  dominatio  durchsetzen  will.  Der  Grund  liegt  in  der 
P^ntsittlichung. 

Kgl.  Oes.  d.  Wiss.  Nachrichten.    Phil.-hist.  Klasse.    1914.    Heft  2.  16 


242  Richard  Reitzenstein, 

Thrasea  wird  Hist.  II  91  als  allbekannt  erwähnt ;  es  ist  klar, 
daß  Tacitus  selbst  ihn  als  exemplar  verae  gloriae  faßt.  Auf  diese 
Stelle  verweist  IV  5  ^),  wo  es  von  Helvidius  in  einer  fast  über- 
schwänglich  rühmenden  Charakteristik  -)  heißt :  e  moribus  soceri 
nihil  aeque  ac  lihertatem  hausit.  Da  der  Mann  viel  angegriffen 
war,  geht  Tacitus  auch  auf  den  Tadel  ein:  erant  quibus  adpetenüor 
famae  videretur,  quando  etiam  sapientibiis  cupido  gloriae  novissima 
exuitur^).  Das  ist  eine  liebevolle  Entschuldigung  der  letzten 
Schwäche,  die  dem  Manne  vielleicht  anhaftete,  keineswegs  im  Munde 
des  Tacitus  ein  Tadel,  wie  ihn  Agricola  cap.  42  ausspricht.  Den 
Versuch,  seinen  Schwiegervater  an  Eprius  Marcellus  zu  rächen,  billigt 
Tacitus  durchaus  {ea  uUio,  incertum  maior  an  iustior,  vgl.  IV  40),  kann 
also  dessen  Fortsetzung  (IV  5  ff.  und  IV  43  ff.)  gar  nicht  tadeln ; 
auch  muß  ihm  der  Versuch,  ehrlose  Elemente  nicht  wieder  hoch- 
kommen zu  lassen,  in  jeder  Weise  sympathisch  sein.  Dem  schur- 
kischen Gregner  legt  er  die  Worte  in  den  Mund:  constantia  forti- 
tiidine  Catonibus  et  JBrutis  aequaretur  Helvidius:  se  unum  esse  ex 
illo  senatu  qui  simul  servierit  .  .  .  qtiomodo  pessimis  impeni- 
toribus  sine  fine  dominationem,  ita  quamvis  egregiis  modum  liberiatis 
placere^).  Wenn  gerade  Marcellus  sagt:  se  meminisse  temporum, 
quibus  natus  sit,  quam  civitatis  formam  patres  avique  instituerint  (den 
Principat) ;  nlteriora  niirari,  piraesentia  sequi;  bonos  Im- 
perator es    voto    expetere,     quales cumqiie    tolerare^),    so 

1)  Vgl.  IV  5  quoniam  Herum  in  mentionem  incidimus  viri  saepius  memorandi. 

2)  Beachtenswert  ist  besonders  ingenium  inlustre  altioribus  studiis  iuvenis 
admodum  dedit,  non,  ut  plerique,  ut  nomine  magnifico  segne  otiiim  velaret,  sed 
quo  firmier  adversns  forluita  rem  publicam  capesseret.  Er  ist  wirklich  Staats- 
diener und  Staatsmann,  ein  Faktor  in  der  Politik  der  nächsten  Zeit.  Das  hebt 
sich  von  der  Charakteristik  im  Agricola  in  nullum  rei  publicae  usum  ambitiosa 
morte  indaruerunt  scharf  ab ;  ohne  Einschränkung  wird  ihm  magna  gloria  zu- 
geschrieben (IV  4). 

3)  Da  von  Philosophen  die  Rede  ist,  werden  die  Erklärer  mit  Recht  auf 
die  Schmähschrift  gegen  Plato  bei  Athenaeus  XI  507  d  verweisen :  Plato  hat  gesagt 
eo^^axov  tov  ttj;  cpiXooocfot;  yixüiva  h  tuj  Savarti)  ctüxiü  oLTZoh'j6\it%<x,  i\  ota8/|X5tt?,  ^v 
^x7.o[AtoaTs,  ^v  Tctcpoi;.    Ähnliches  wird  von  den  boni  öfter  gesagt,  vgl.  auch  Agric.  9. 

4)  Helvidius  wird  von  seinem  Gegner  hier  wie  in  IV  43  relinquimus  tibi 
senatum  tuum:  re</na  praesente  Caesare  als  Republikaner  bezeichnet.  In  der  Tat 
tritt  Helvidius  als  Führer  einer  für  die  Rechte  des  Senats  eintretenden  Partei 
auf;  wo  die  Kompetenzfrage  zweifelhaft  ist  (wie  IV  9)  hält  Tai  itus  sein  Urteil 
zurück  und  deutet  nur  an,  daß  ihm  sqin  Auftreten  später  verdacht  wurde  —  Hel- 
vidius ist  ja  von  Vespasian  getötet  worden  — ,  wo  Helvidius  innerhalb  der  Be- 
fugnisse des  Senates  bleibt,  billigt  er  ihn:  der  Senator  hat  die  Pflicht  für  die 
Unabhängigkeit  und  Würde  der  Körperschaft  einzutreten  (Übergriffe  des  Senats 
erwähnt  auch  Hist.  I  4). 

5)  Daß    ein   ähnlicher  Gedanke   in   der  Rede   des  Cerialis  IV  74   vorkommt 


Bemerkungen  zu  den  kleinen  Schriften  des  Tacitus.    II.  243 

wird  als  Verteidigung  schamloser  Servilität  der  Grundsatz  an- 
geführt, den  einst  Tacitus  selbst  im  Agricola  als  Pflicht  und  Lebens- 
regel einschärfen  wollte.  Die  Bewunderung  der  Republik,  die 
Tacitus  einst  bekämpft  hat,  wird  als  selbstverständKch  voraus- 
gesetzt. Die  politische  Stellung  ist  eine  andere  geworden.  Wir 
begreifen  es,  daß  Tacitus  nach  Abschluß  dieses  Werkes  die  Gre- 
schichte  der  'glücklichen  Gegenwart'  nicht  mehr  schreiben  kann; 
sie  ist  ihm  eben  nicht  mehr  im  früheren  Sinne  glücklich.  In 
seinem  Empfinden  steht  er  jetzt  auf  Seiten  der  Opposition  oder 
ihr  nahe.  So  fühlt  er  den  innern  Drang,  die  verhaßte  Einrichtung 
weiter  zurück  zu  verfolgen,  und  wählt  zunächst  die  Zeit,  die  dem 
Urteil  noch  freisteht  und  in  der  anerkanntermaßen  jeder  Herrscher 
die  verhängnisvolle  Rückwirkung  seiner  Stellung  auf  die  eigene 
Seele  erfahren  hat.  Sie  will  er  darstellen  ^).  Darum  muß  Augustus, 
der  gefeierte  Stifter,  hierbei  zunächst  unberücksichtigt  bleiben.  Aber 
Tacitus  kann  doch  nicht  anders,  er  muß  das  Urteil  über  sein  Werk 
beifügen;  es  ist  die  reine  dominatio'^).  Der  Principat  ist  all- 
mählig  herangewachsen^);  denn  sein  eigentliches  Wesen 
liegt  eben  nicht  in  der  Gewalt,  die  ihm  verfassungsmäßig  zu- 
gestanden ist ;  notwendig  zieht  er  die  Rechte  der  neben  ihm 
stehenden  Gewalten  an  sich  und  steht  über  dem  Gesetz;  neben 
ihm   gibt  es    nur  Knechtschaft'*).      So    hat  Augustus   sein  Wesen 

(et  laudatorum  principum  usus  ex  aequo  quamvis  procicl  agetttibus :  saevi  proximis 
ingruunt.  quomodo  sterilitatem  aut  nimios  imbres  et  cetera  naturae  mala,  ita  luxum 
vel  avaritiam  dominantium  tolerate.  vitia  erunt,  donec  homines)  sollte  man  nicht 
anführen,  um  den  Sinn  der  Rede  an  Senatoren  zu  deuten.  Dort  handelt  es  sich 
um  die  Provinzialen,  die  überhaupt  nicht  berufen  sind,  mitzuregieren  oder  ein- 
zugreifen oder  auch  nur  zu  kritisieren.     Sie  haben  zu  gehorchen. 

1)  Vgl.  das  zunächst  noch  allgemeine  Urteil  über  Vespasian  Hist.  I  50:  solusque 
omnium  ante  se  principum  in  melius  mutatus  est.  Der  leitende  Gedanke,  daß  die 
Seele  dessen,  der  nichts  über  sich,  nichts  neben  sich  hat,  notwendig  zerrüttet 
•wird,  tritt  Ann.  VI  48  und  51  klar  hervor,  wiewohl  er  doch  auf  die  Schilderung 
des  Tiberius,  die  Tacitus  vortindet,  nicht  ganz  paßt.  Ein  gewisser  Schematismus 
zeigt  sich,  wenn  man  die  Entwicklung  von  Tiberius  und  Nero  vergleicht  (so  oft 
ein  annähernd  noch  gleich  Stehender  stirbt,  verschlechtert  sich  die  Seele  und 
Herrschaft  des  dominus.,  dadurch,  daß  Tacitus  dies  für  Tiberius  streng  durch- 
führen will  und  darum  den  Tod  des  Germanicus  nicht  als  den  entscheidenden 
Wendepunkt  betrachten  darf,  entstehen  die  Unstimmigkeiten  zwischen  Buch  III 
und  IV).  Das  politische  Schlagwort  gilit  VI  6  si  recludantur  tyrannorum  mentes; 
hier  kann  selbst  Tacitus  das  griechische  Wort  nicht  meiden. 

2)  Vgl.  cap.  3  subsidia  dominationi  und  zu  der  weiteren  Schilderung  cap.  8 
proiHsis  eiiam  heredum  in  rem  publicam  opibus  (vgl.  III  24). 

3)  Vgl.  cap.  2  insurgere  paulatim,  munia  senatus  magistraium  legum  in  se 
trahere. 

4)  Vgl.  cap.  2  (pianto  qiiis  servitio  prompiior,  cap.  7  at  Romae  ruere  in  ser- 

16* 


244  Richard  Reitzenstein, 

o-eschaffen,  und  so  wiederholt  sich  nach  innerem  Zwang  die  Ent- 
wicklung unter  jedem  neuen  Herrscher.  Das  insurgere  panlatim 
gibt  den  leitenden  Gesichtspunkt  der  Darstellung ;  daher  im  ersten 
Buch  die  Hervorhebung  von  cap.  6  {primum  facimus  novi  pr  in- 
ciputus  —  eam  condicloncm  esse  imperandi,  ut  non  aliter  ratio 
constet,  quam  si  uni  reddatur),  die  Charakterzeichnung  cap.  54  (auf- 
genommen 76),  die  Vorbereitung  von  cap.  75  durch  72  fp.  (selbst 
die  an  sich  nützliche  Überwachung  der  Rechtssprechung  muß  dem 
Hauptzweck  dienen:  dum  veritati  consulitur,  liherias  corriimpehatur)^ 
die  vorbereitende  Bemerkung  cap.  77  silente  Tiherio,  qui  ea  simu- 
lacra  Übertat is  senatui  praebebat  und  der  gewaltige  Schluß 
cap.  81  spcciosa  verbis,  re  inania  aut  subdola,  quantoque  maiore 
libertatis  imagine  tegebantur,  tanto  eruptura  ad  infensnts  ser- 
vitium.  (aufgenommen  III  60  imaginem  antiquitatis  senatui  praebebat  — 
magnnque  eius  diel  species  fiiit). 

Ein  letztes  Werk  sollte  die  Herrschaft  des  Augustus  selbst 
hinzufügen ;  denn  für  diese  Betrachtungsart,  die  selbst  das  an  sich 
Löbliche  unter  den  einen  verderblichen  Hauptzweck  stellt,  konnte 
Livius  nicht  mehr  genügen  ^).  Die  leitenden  Gesichtspunkte  können 
wir  noch  ahnen  ^) ;  zur  Ausführung  ist  der  verbitterte  Greis  nicht 
mehr  gekommen. 


Vitium  consules  patres  eques  .  .  .  cap.  3  quotus  quisque  reliquus  qui  rem  publicam 
vidisset-  In  dieser  Zeit  könnte  Tacitus  nicht  mehr  schreiben,  daß  Senat  oder  Volk 
die  volle  Knechtschaft  so  wenig  wie  die  volle  Freiheit  ertragen  können,  oder  in 
dem  Principat  eine  Mischform  zwischen  Monarchie  und  Republik  anerkennen. 

1)  Er  tritt  ja  auch  in  der  Einleitung  zu  den  Annalen  hinter  den  clari  scrip- 
tores  fühlbar  zurück  (decorum  ingenium). 

2)  Einerseits  mußte  das  allmählige  Werden  des  Principats  nicht  vor,  son- 
dern hauptsächlich  nach  27  v.  Chr.  geschildert,  andrerseits  betont  werden,  Avie 
der  Kaiser  den  Knechtssinn  allmählich  allen  einpflanzt,  der  nach  Ann.  I  2  und  4 
plötzlich  da  und  von  ihm  geschaffen  ist.  Er  begründet  ja,  daß  faktisch  eine  Se- 
natsherrschaft nicht  mehr  möglich  ist.  Das  ist  die  ungeheure  Schuld,  die  Augustus 
belastet.  Die  langsame  Änderung  des  Empfindens  in  Tacitus  muß  man  in  Ein- 
zelnheiten verfolgen,  z.  B.  Dial.  41  inter  bonos  mores  et  in  obsequium  regentis 
paratos  (Lob);  Ann.  I  4  omnes  exuta  aequalitate  iussa  principis  aspectare  (schärf- 
ster Tadel) ;  Dial.  38  posiquam  longa  temporum  qtties  et  continuum  populi  otium 
et  assidua  senatus  tranquillitas  et  viaximeprincipis  disciplina  ...  omnia 
depacaverat  (Lob) ;  Ann.  I  2  tibi  .  .  .  cunctos  dulcedine  otii  pellexit  (nämlich  in 
servitutem).  Die  objektive  Feststellung  Hist.  I  1  postquam  omnem  potentiam  ad 
tmum  conferri  _2>«ci's  interfxdt  wird  in  den  Annalen  nur  noch  als  Ansicht  der  Ver- 
teidiger des  Augustus  geboten  (I  9  non  aliud  discordantis  patriae  remedium  fuisse, 
quam  ut  ab  uno  regeretur);  die  Gegner  —  und  zu  ihnen  gehört  offenbar  Tacitus 
selbst  —  erkennen  als  subjektiven  Grund  nur  das  Streben  nach  der  Tyrannis  au; 
auch  den  objektiven  bemängeln  sie  {pacem  sine  dubio  posthaec,   verum  cruentam; 


Bemerkungen  zu  den  kleinen  Schriften  des  Tacitus.    II.  245 

Bei  dieser  Betrachtungsart  mußte  notwendig  der  Zeitpunkt, 
in  welchem  der  Sittenverfall  einsetzt^),  anders  bestimmt  werden, 
als  dies  Sallust  und  ihm  folgend  Tacitus  selbst  Hist.  II  38  getan 
hatte;  dort  heißt  es  nani  rebus  modicis  aequalitas  faciJe  habc- 
hatur  .  .  subado  orbe  et  aemidis  urbibus  regibusve  exdsis  (nach  der 
Zerstörung  von  Carthago,  wie  Sallust  zeigt),  jetzt  Ann.  14:  igitur 
versa  civitatis  statu  nihil  usquam  prisci  et  integri  moris^):  omnes 
ex  Uta  aequalitate  iussa  principis  aspectare.  Das  Kaisertum  ist 
die  endgiltige  Beseitigung  der  prisci  mores^).  Die  letzte  Zeit  der 
Republik  beginnt  sich  ihm  zu  verklären.  Er  wird  nicht  viel 
Unterschied  machen,  ob  man  sagt  'er  ist  in  der  Theorie  Repu- 
blikaner' oder,  wie  Mommsen,  'er  ist  Monarchist  aus  Verzweiflung'. 
Von  der  Ermordung  Caesars  sagt  er  I  8  diem  illum  crudi  adhuc 
servitii  et  libertatis  inprospere  repetitae,  cum  occisus  dictator  Caesar 
aliis  i^essimum,  aJiis  pidcherrimum  facinus  videretur.  Zu  welcher 
Partei  er  selber  gehört,  würde  ich  empfinden,  selbst  wenn  nicht 
die  schwer  und  bedeutungsvoll  an  den  Schluß  eines  Buches  ge- 
stellten Worte  die  Entscheidung  gäben  (III  76):  sed  praefulgebant 
Cassius  atque  Brutus  eo  ipso,  quod  efßgies  eorum  non  visebantur. 

Die  Stellung,  die  Tacitus  jetzt  zu  jenen  Märtyrern  des  Frei- 
muts in  der  Kaiserzeit  einnimmt,  muß  ich  auch  hier  berühren, 
weil  aus  dem  Zusammenhang  gerissene  Stellen  falsch  beurteilt 
werden.  Wenn  ein  Thrasea  selbst,  als  der  Senat  die  Ehren  für 
den  Muttermord  des  Nero  beschließt,  nur  stillschweigend  den 
Sitzungssaal  verläßt  und  Tacitus  dazu  (XIV  12)  bemerkt:  sibi  causam 
pericuU  fccit,  ccteris  libertatis  initium  non  praebuit^),  so  sieht  man 
fast  immer  auch  hierin  nur  den  Tadel  gegen  überflüssigen  Freimut 
und   vergleicht  wieder  Agricola  cap.  42   {ambitiosa  morte)  ^).     Sollte 

der  Gesichtspunkt  wird  weiter  festgehalten,  vgl.  Ann.  IV  32  immota  qxiippe  auf 
modice  lacessita  pax,  maestae  urbis  res,  et  princeps  proferendi  impern  incu- 
riosus). 

1)  Daß  Tacitus  noch  .jetzt  einen  solchen  bestimmen  will,  erklärt  sich  durch 
den  Zwang  schriftstellerischer  Tradition;  Sallusts  Vorbild  wirkt  nach,  auch  als 
sein  Urteil  aufgegeben  ist. 

2)  Vgl.  Sallust  Ilist.  I  12  Kr.:  ex  quo  tempore  maiorum  mores  non  paulintim, 
ut  antea,  sed  torrentis  more  praecipitati  t.  q.  s.  Die  politische  Korruption  und 
moralische  Entartung  hangen  für  ihn  wie  für  Tacitus  eng  zusammen.  Mit  Un- 
recht I)ezielit  Andresen  prisci  moris  bei  diesem  auf  die  Staatsordnung. 

3)  Auf  Ann.  III  27  et  corruptissima  civitate  plurituae  leges  darf  man  nicht 
verweisen.  Hierfür  hat  Leo  Oött.  Nachr.  1890  S.  198.  207  ff.  die  staatsrechtliche 
Schrift  eines  im  wesentlichen  kaiserlich  gesinnten  Juristen  als  (^»uelle  erwiesen. 

4)  Der  Einzug  Neros  in  Rom  wird  dann  mit  einem  Triumph  verglichen,  er 
ist  ja  publici  servitii  victor  (XIV  13). 

.5)  In  diesem  Sinne  spricht  zuerst  Nipper  de y   von   einem  Tadel    gegen 


246  Richard  Reitzenstein, 

Tacitus  wirklicli  fordern,  er  hätte  dableiben  und  zustimmen  sollen? 
Man  lese  nur  unbefangen  die  Schilderung,  wie  der  muttermör- 
derische Kaiser  sich  vor  der  Rückkehr  nach  Rom  und  einer  Oppo- 
sition im  Volk  oder  Senat  ängstigt  ^),  wie  der  Bericht,  den  er  an 
den  Senat  sendet,  aufgenommen  und  als  Selbstanklage  gefaßt  wird, 
und  unmittelbar  danach  die  Schilderung  einsetzt:  miro  tarnen  cer- 
taniine  procerum  decernuntur  siipplicaüones  e.  c[.  s.  Als  ungeheuer- 
liches Ereignis,  als  höchste  Selbstentwiirdigung  des  Senats  er- 
scheint ihm  jene  Sitzung.  Doch  wir  können  weiter  kommen;  auf 
Höhepunkte  der  Schilderung  pflegt  Tacitus  seine  Leser  einige 
Kapitel  früher  unmerklich  vorzubereiten  und  in  die  von  ihm  ge- 
wünschte Stimmung  zu  setzen^).  Die  letzte  Senatssitzung,  die 
vor  dieser  Katastrophe  berichtet  wird  (XIII  49),  bringt  nur  ein 
vidgarissimum  senatusconsulüim  (über  die  Zahl  der  Gladiatoren,  die 
in  Syrakus  auftreten  dürfen).  Tacitus  gibt  an,  sie  überhaupt  nur 
zu  erwähnen,  weil  Thrasea  in  ihr  opponiert  habe^).     Scheinbar 

Thrasea.  Damit  ist  die  Empfindung  für  die  Stimmung  der  letzten  Bücher  zer- 
stört. Tacitus  sucht  die  eigene  Empörung  darüber,  daß  Nero  nicht  früher  ge- 
stürzt ist,  in  jeder  Weise  dem  Leser  mitzuteilen  (vgl.  auch  XV  51  und  XIV  12). 
Richtiger  urteilte  Orelli. 

1)  cap.  13  an  öbsequüim  senattis,  an  studia  plebis  reperiret  anxius. 

2)  Wohl  das  großartigste  Beispiel  solcher  Vorbereitung  bietet  das  sechste 
Buch  der  Annalen.  Jene  letzte  schaurige  Zeit  des  Tiberius,  wo  dieser  den  Cali- 
gula  haßt  und  durchschaut  und  doch  ihn  zu  beseitigen  nicht  die  Kraft  findet,  da 
die  Sterne  ihm  die  Herrschaft  verheißen  haben  (cap.  46),  soll  wirkungsvoll  her- 
vortreten. Der  Leser  muß  wissen,  wie  völlig  Tiberius  im  Banne  dieser  Vorstel- 
lungen steht,  und  muß  sie  selbst  für  möglich  halten,  sonst  wird  ihm  jene  Schil- 
derung nie  glaublich  und  wirkungsvoll  werden ;  aber  eine  lange  Motivierung  dort 
würde  die  Stimmung  zerstören.  Tacitus  wählt  den  Moment,  wo  er  zu  berichten 
hat,  daß  Caligula,  damals  noch  ein  ganz  anderer,  den  Großvater  wieder  nach  Capri 
begleitet  (VI  20).  Er  findet  in  seiner  Quelle,  daß  die  Hochzeit  des  Caligula  zu 
Antium  gefeiert  ist  und  Tiberius  hier  den  Galba  getroffen  hat  (Dio  58,  25).  So 
verlegt  er  hierher  die  berühmte  Prophezeiung,  die  Tiberius  diesem  bei  seiner  Hoch- 
zeit gegeben  haben  soll  (Dio  57,  19),  und  gewinnt  hierdurch  den  Anlaß  seine  astro- 
logischen Studien  zu  schildern  und  in  einer  eigenen  langen  Reflexion  die  Möglich- 
keit, daß  diese  'Wissenschaft'  doch  Wahrheit  enthalte,  dem  Leser  einzuprägen. 
Jetzt  ist  der  vorbereitet  und  wird  dem  cap.  46  die  rechte  Stimmung  entgegen- 
bringen, zugleich  aber  auch  in  den  beiden  widersprechenden  Schilderungen  des 
Caligula  Anfangs-  und  Endpunkt  einer  Entwicklung  empfinden.  Zugleich  bereitet 
wieder  cap.  46  mit  seinem  Schluß  {truei  alterius  vultu  —  in  x>atienUa  firmitudinem 
simulans  solitusque  eludere  medicorum  artes)  die  letzte  grausige  Schilderung  cap.  50 
vor.  Die  Erzählung  springt  zwischen  beiden  noch  einmal  nach  Rom  zurück.  Das 
ist  taciteische  Kunst  —  aber  es  entspricht  zugleich  den  Vorschriften,  welche  die 
Theorie  der  Zeit  allmählig  entwickelt  hat  (vgl.  Lukian  Ilti);  oeT  laxopfotv  l'jyypacpeiv 
cap.  50). 

3)  Es  ist  die  erste  Erwähnung  des  Thrasea  unter  Neros  Regiment,  die  erste 


Bemerkungen  zu  den  kleinen  Schriften  des  Tacitus.    II.  247 

zwecklos  berichtet  er  von  einer  Kritik,  die  sich  gegen  den  Helden 
des  Freimutes  erhebt:  cur  enim,  si  rem  puhlicam  egere  lihertate 
Senator ia  crederet,  tarn  levia  consectaretur ?  quin  de  hello  aut  pace, 
de  vect/galibus  et  legibus  gtiibusque  aliis  res  Bomana  con- 
tineretur,  suaderet  dissiiaderetve  ?  Der  Senator  habe  das  Recht, 
über  alle  großen  Ereignisse  zu  reden,  und  die  Zeit  sei  schlimm 
genug:  quodsi  summa  dissimulcdione  transmitterentur'^),  quanto  magis 
inanibus  abstinendum !  Er  läßt  Thrasea  sich  vor  den  Freunden 
verteidigen:  non  praesentium  ignarum  respondebat  eiusmodi  considta 
corrigere,  sed  patrum  honori  dare,  ut  manifestum  fieret  magna- 
rum  rerum  curas  non  dissim  ulaturos,  qui  animmn  etiam 
levissimis  adverterent.  Als  eine  Warnung  soll  der  Regent  die  Oppo- 
sition in  solchen  Dingen  betrachten:  im  entscheidenden  Moment 
wird  der  Senat  und  wird  Thrasea  nicht  schweigen.  Die  Span- 
nung ist  geweckt.  Nun  geschieht  das  Gräßliche  und  —  Thrasea 
verläßt  schweigend  den  Beratungssaal:  sibi  causam  pericuU  fecit, 
ceteris  libertatis  initium  non  praebuit.  Auftreten  und  reden  hätte 
er  sollen,  die  Ehre  des  Senats  wahren,  den  Anstoß  zum  Freimut 
bieten-).  Schlimmeres,  als  ihm  so  geschah,  hätte  ihm  dann  auch 
nicht  widerfahren  kfjnnen.  Die  Schwächlichkeit  und  Halbheit  auch 
der  Besten  jener  Zeit  will  Tacitus  schildern.  "Wenn  er  dennoch 
in  der  Beschreibung  der  letzten  Momente  des  Thrasea  sich  der 
überschwänglich  lobenden  Biographie  des  Helvidius  anschließt,  so 
hat  er  den  Grund  selbst  kurz  vorher  angegeben  (XVI  16):  jene 
Schlaffheit,   die  zu  sterben,    aber  nicht   zu  handeln  weiß  ^),  könnte 

in  einem  neuen  Teil  des  Werkes.  So  fällt  sie  dem  Leser  der  Zeit  doppelt  auf; 
er  muß  sie  in  Erinnerung  behalten. 

1)  Die  höchsten  Rechte  des  Senats  und  zugleich  die  großen  Ei'eignissc. 

2)  Vgl.  XIV  49  Liboias  Thraseae  servümm  aliorum  rupit.  Freilich  ist 
auch  dort  der  Eindruck  abgeschwächt  durch  die  Einschränkungen  cap.  48  nndto 
cum  hanore  Caesaris  und  cap.  49  Thrasea  siieta  firmitudine  animi  et  ne  gloria 
inter  eider  et.  Die  schärfste  Kritik  liegt  in  der  Gegenüberstellung  des  Thrasea 
und  der  Freiheitshelden  Cato  und  Brutus,  die  Tacitus  XYI  22  den  Anklägern  iu 
den  Mund  legt  (^nt  noscatur,  quid  TJirasea  non  fecerit). 

3)  Das  liegt  in  den  Worten  tarn  sef/niter  pereuntes.  Eine  ungeheure  Scliärfe 
liegt  darin,  duß  er  ihnen  den  Tod  des  Kriegers,  der  sich  wehrt  und  für  das  Vater- 
land fällt  {uhitas  pro  re  imhlica  mortes),  als  honestus  exitus  gegenüberstellt:  at 
nunc  patientia  servilis  tantumque  sanguinis  domi  perditum  fatigant  animuin  et 
maestitia  restringunt.  Dieselben  Worte  kehren  unmittelbar  danach  wieder,  als 
Freunde  dem  Thrasea  raten,  sich  im  Senat  zu  verteidigen  (cap.  25):  segnes  et 
pavidos  sujnemis  suis  secretum  circumdare  .  .  .  distingui  ccrtc  apud  posteros  me- 
iiioriam  honesti  exitus  ab  ignavia  per  silentium  percuntium.  Der  Leser 
soll  empfinden,  wie  Tacitus  geraten  hätte  und  was  nach  ihm  wahre  gloria  ge- 
wesen wäre. 


248  Richard  Reitzenstein, 

das  Gefühl  des  Widerwillens  hervorrufen^);  aber  es  wäre  ein 
Unrecht  gegen  den  Einzelnen,  ihm  nachzugeben ;  sie  lastete  damals 
wie  ein  gottgesandtes  Unheil  über  der  ganzen  Zeit^).  Wo  seine 
Sympathien  sind,  zeigt  er,  wenn  er  den  einfachen  Soldaten  dem 
Philosophen  gegenüberstellt  (XV  67  ipsa  rettuli  verba,  quia  non  ut 
Senecae,  vidgata  erant,  nee  minus  nosci  decebat  militaris  viri  sensus 
incomptos  et  v alidos):  der  Muttermord  Neros  hat  ihn  zu  dem 
Entschluß,  den  Kaiser  zu  ermorden  getrieben ;  er  sagt  es  ihm  ins 
Gesicht  und  hat  wenigstens  die  Genugtuung  einer  gewaltigen 
Wirkung^).  Wieder  sehe  ich  eine  Entwicklung  in  Tacitus:  im 
Agricola  spricht  er  aus  monarchischem  Empfinden  seine 
Abneigung  gegen  diese  Philosophen  aus :  sie  nützen  dem  Staat 
nichts,  ja  schaden  ihm  und  gefährden  aus  egoistischer  Ruhmsucht 
ihr  Leben ;  in  den  Historien  bewundert  er  sie  unbedingt ;  sie  dienen 
wahrhaft  den  Staat,  indem  sie  die  libertas  tunlichst  aufrecht  er- 
halten ;  in  den  Annalen  übt  er  wieder  Kritik :  zu  zahm  und  zu 
schwach,  im  entscheidenden  Moment  zu  handeln,  nützen  sie  den- 
noch nichts ''^).  Da  waren  jene  wahren  Freiheitshelden  Cato  und 
Brutus  doch  andere  Männer. 

Zu  der  offiziellen  Darstellung  des  Principats,  wie  sie  unter 
den  guten  Regenten  seiner  Zeit  üblich  war  und  wie  Tacitus  selbst 
sie  im  Eingang  des  Agricola  noch  als  Überzeugung  ausgesprochen 
hat,  nimmt  er  noch  einmal  in  den  Ann.  IV  33  Stellung,  um  Zweck 
und  Wert  seiner  Geschichtsschreibung  für  die  Gegenwart  darzu- 
legen, nicht,  wie  man  willkürlich  hineindeutet,  um  die  Grundformen 
der  Verfassung  mit   einander  zu  vergleichen^).     In  der  offiziellen 


1)  Das  Wort  ne  oderim  enthält  viel  mehr  als  ein  bloßes  Nicht-erwähnen,  das 
die  Erklärer  allein  in  ihm  suchen. 

2)  Das  Unbegreifliche  wird  hervorgehoben,  indem  es  anscheinend  erklärt 
wird :  ira  illa  numinum  in  res  Emianas  fuit,  genau  so  Ann.  IV  1  das  Unbegreif- 
liche in  der  Überlistung  des  Tiberius  durch  Sejan:  non  tarn  sollertia  (quippe  isdem 
artihns  victus  est)  quam  cleum  ira  in  rem  Bomanam,  cuius  pari  exitio  viguit  ceci- 
ditque.  Es  ist  das  technische  Wort  für  das  prodiyiiim  (dirae  erklärt  der  Stoiker 
und  Etymologe  aus  deum  irae),  vgl.  Hist.  IV  26  quod  in  pace  fors  seu  natura, 
tunc  fatum  et  ira  deum  vocabatur;  Ann.  XIII  17;  XIV  22. 

3)  Vgl.  auch  XV  68. 

4)  Daß  daneben  bis  zuletzt  auch  den  Männei'u,  ein  gewisses  Lob  zu  Teil 
wird,  die  ohne  hervorzutreten,  sich  selbst  wenigstens  nichts  vergeben  haben  (vgl. 
z.  B.  XIV  47),  ist  selbstverständlich.  Der  Schriftsteller  muß  ja  auch  ab  und  an 
loben.  Aber  die  Abtönung  ist  zu  beachten ;  mir  scheint  sie  in  diesen  Fällen  im 
Verlauf  der  Annalen  immer  schwächer  zu  werden. 

5)  Es  ist  verkehrt  zu  fragen,  ob  ihm  Demokratie  oder  Aristokratie  praktisch 
besser  als  die  Monarcliie  erschienen,  oder  gar  aus  der  Schilderung  der  Aristokratie 


Bemerkungen  zu  den  kleinen  Schriften  des  Tacitus.    II.  249 

Auffassung  ist  der  Principat  die  Misch  form  von  Monarchie  und 
Republik.  In  solchen  Mischformen  hatte  die  Philosophie  das  Ideal 
einer  Verfassung  gesehen  und  ihnen  allein  unerschütterliche  Dauer 
zugeschrieben ;  von  Polybios  (und  Panaitios)  bis  zu  Cicero  (De  re- 
publica)  und  weiter  zu  Augustus  und  Nerva  führt  eine  einheitliche 
Gedankenentwicklung  ^).  Ihr  stellt  Tacitus  die  Betrachtung  ent- 
gegen: die  Grundformen  aller  Staatsverfassungen  sind  Monarchie, 
Aristokratie  und  Demokratie,  delcda  ex  üs  et  consociata  rei  puhlicae 
forma  lau  dar  i  fa  eil  ins  quam  evenire,  vd  si  evenit,  liaud 
diidurna  esse  potcst.  Das  heißt:  ob  wir  eine  Mischform  wirklich 
haben,  will  ich  nicht  entscheiden ;  ist  es  der  Fall,  so  kann  sie  nur  von 
kurzer  Dauer  sein.  Das  Jahr  96  eröffnet  ihm  nicht  mehr,  wie  er 
früher  gehofft  hat,  eine  neue  Epoche.  Hieraus  zieht  er  die  Folgerung: 
einst  mußte  man  den  in  der  Natur  des  Menschen  bedingten  und 
notwendigen  Charakter  des  of^ixog  oder  der  ap'.atoi  studieren,  jetzt 
converso  statu  neque  alia  re  Romana,  quam  si  uniis  imperitct  (wo 
wir  tatsächlich  jedenfalls  die  Monarchie  haben)  —  die  Eigen- 
schaften, die  sich  im  Monarchen  notwendig  entwickeln.  Jeder 
Leser  hört  das  heraus  und  sieht,  daß  Tacitus  eine  Wiederkehr 
der  entsetzliehen  Zeiten  mit  Notwendigkeit  erwartet;  sie  liegen 
im  Wesen  der  Staatsform;  leeres  Gerede  ist  es,  wenn  man  von 
einer  Änderung  im  Geiste  der  Monarchie  Garantien  gegen  das 
Eintreten  der  Tyrannis  erwartet;  man  kann  nur  entweder  die 
volle  Republik  (ohne  -princeps)  oder  die  schrankenlose  Monarchie 
haben.  Freilich  ist  diese  selbstverständliche  Folgerung  nicht  aus- 
gesprochen,   Tacitus  geht  in  seiner  Weise'-)   gleich   zu   dem    über, 

in  der  julisch-klaudischen  Zeit  zu  folgern,  Aristokrat  könne  er  nicht  gewesen  sein. 
Der  Zusammenhang  der  Stelle  zeigt  klar  den  Zweck. 

1)  Vgl.  Plinius  Pan.  45  scis,  ut  sunt  diversa  natura  (von  entgegen- 
gesetzter Beschaffenheit)  dominatio  et  prineipatus,  ita  non  aliis  esse  principcm 
gratiorem  quam  (pii  maxime  dominum  graventur.  Die  folgende  Beschreibung  der 
disciplina  principis  mag  man  mit  der  Maternus-Rede  im  Schluß  des  Dialogus  ver- 
gleichen :  eoque  ohseqiiii  continuatione  pervenimus,  ut  prope  omnes  nnius  moribus 
vivamus.  Der  l'rincipat  ist  hier  fast  als  die  vollendete  Form  der  Republik  ge- 
dacht ;  man  kann  diese  Gedanken  leicht  über  Augustus  zu  Cicero  zurückverfolgen. 

2)  Es  ist  ähnlich,  wenn  Ilist.  I  1  aus  dem  Satz  octingentos  et  viginti  prioris 
aevi  (Vergangenheit,  Gegensatz :  meine  Zeit)  azinös  muUi  anctores  rettulerunt  die 
notAvcndige  Folgerung  mea  aetas  nondum  relafa  est,  igitur  eavi  elegi  nicht  aus- 
drücklich gezogen  wird,  sondern  der  Schriftsteller  gleich  dazu  übergeht,  daß  er 
sein  Vorbild  dafür  der  republikanischen  Zeit  entnehme  und  warum  er  das  tue 
(daß  gerade  dies  Vorliild,  Sallust,  seine,  dem  'l'acitus  natürlich  unbekannten 
Vorgänger  charakterisiert  hat,  bietet  den  Anhalt).  Mit  feinster  Kunst  weiß  Tacitus 
anzugeben,  daß  er  für  die  Nachwelt  schreiben  und  mit  dem  größten  Schriftsteller 
der  klassischen  Zeit,   Sallust,    in  eloquentia  und  libertas  wetteifern   möchte,    ohne 


250  Richard  Reitzenstein, 

was  sich  ihm  daraus  ergibt:  der  einzelne  muß  lernen,  was  unter 
dem  princeps  und  unter  dem  tyrannus  seine  Ehre  und  sein 
wahrer  Nutzen  verlangt  \) ;  das  lehrt  ihn  am  besten  die  Greschichte. 
Nicht  politische  Ratschläge  für  die  Gegenwart  will  er  geben 
—  insofern  ist  die  ganze  Frage,  ob  er  Republikaner  oder  Monarchist 
ist,  gegenstandslos  — ,  sondern  die  Seelen  der  kommenden  Grene- 
ration  bilden,  vielleicht  auch  einmal  die  Seele  eines  zukünftigen 
princeps.  In  der  Erziehung  zur  virtus  liegt  die  dignitas  operis,  es 
entwürdigt  sich  selbst,  wenn  es  den  Bedürfnissen  des  Augenblicks 

dabei  in  den  Anschein  der  Prahlerei  zu  geraten.  Daß  er  einem  scheinbar  ab- 
geschlossenen Satz  einen  Nebengedanken,  eine  Ausführung  anhängt,  die  für  diesen 
gleichgiltig  ist,  aber  den  folgenden  Satz  einführt  und  trägt,  ist  bei  ihm  schon  im 
Dialogus  als  Mittel  bewußter  Kunst  zu  beobachten  (vgl.  cap.  5  ipsum  solum  aptul 
vos  arguam,  qitod  natus  ad  eloqtientiam  virilem  et  oratoriam,  qua  ixirere  simul  ac 
tueri  amicitias,  adsciscere  necessitudines,  complecti  provincias  xiossit,  omiitit  Stu- 
dium, quo  non  aliud  in  civitate  nostra  vel  ad  utilitatem  fructuosius  e.  q.  s.  Der 
Gedanke  wäre  abgeschlossen  mit  den  Worten  Studium  eins  omittit',  der  folgende 
Satz  gibt  die  Disposition  für  die  Rede  und  müßte  beginnen  ostendam  igitur  nulluni 
aliud  Studium  c.  q.  s.).  Genau  so  geben  die  zwei  kurzen  Sätze  der  Historien 
initium  —  rettulerunt  ein  geschlossenes  Ganze,  dem  nun  das  Neue  (und  zwar  ge- 
schah das,  so  lange  u.  s.  w.)  angehängt  wird.  Da  die  richtigen,  aber  zu  kurzen 
Ausführungen  M  ü  n  z  e  r  s  (Klio  I  302)  nicht  verhindert  haben ,  daß  S  e  e  c  ks  voll- 
kommen haltlose  Hypothese  einer  zweiten  Ausgabe  und  einer  Fortsetzung  des  Werkes 
des  Fabius  Rusticus  (Rhein.  Mus.  56,  227)  weiter  als  möglich  gilt,  bemerke  ich, 
daß  die  von  ihm  postulierte  erste  Fassung  'ich  beginne  mit  dem  Jahr  822,  denn 
bis  dahin  ist  alles  trefflich  beschrieben'  (nämlich  von  Fabius  Rusticus),  das  ganze 
übrige  Prooemium  natürlich  jener  Neuauflage  zuweist,  in  der  Buch  I  der  Historien 
einfach  Buch  XVII  der  Kaisergeschichte  wurde.  Seltsam,  daß  Tacitus  gerade 
dann  das  Bedürfnis  einer  längeren  Einleitung  spürte,  noch  seltsamer,  daß  diese 
Einleitung  nicht  den  neuen  Teil,  sondern  die  sechzehn  vorausgegangenen 
Bücher  rechtfertigen  sollte,  noch  dazu  mit  der  Begründung  'ich  beginne  mit  dem 
Jahre  822 ;  denn  die  Zeit  von  727  bis  822  ist  bisher  ungenügend  dargestellt'. 
Und  am  allerseltsamsten,  daß  die  Worte  auf  die  Annalen  gar  nicht  passen,  da 
sie  ja  gar  nicht  727  beginnen.  Die  Begründung  wäre  in  Wahrheit:  'ich  beginne 
mit  dem  Jahr  822;  denn  die  vorausgegangenen  Bücher  sind  nach  vorn  unvoll- 
ständig; ich  hätte  mit  727  beginnen  müssen'.  Und  dabei  bietet  Ann.  I  1  noch 
dazu  die  Korrektur  zu  diesem  angeblich  später  geschriebenen  Abschnitt:  tempori- 
busque  Augusti  dicendis  non  defuere  decora  ingenia,  donee  gliscente  adulatione 
deterrerentur  (Livius).  Ich  fürchte,  daß  ein  antiker  Leser  des  Tacitus  sich  durch 
dieses  Gedankenwirrnis  überhaupt  nicht  hindurchgefunden  hätte.  Und  dabei  hatte 
ein  denkender  Historiker,  wenn  er  die  beiden  Werke  vereinigen  wollte,  es  so 
leicht,  Buch  XVI  bis  zum  Jahresende  fortzuführen  und  in  Buch  XVII  cap.  1  —  11 
fortzuschneiden  und  zu  beginnen :  Servio  Galba  Herum  Tito  Vinio  consulibus 
paucis  post  kalendas  lanuarias  diebus  (cap.  12).  Seltsam,  daß  Tacitus  das  gar 
nicht  merkte. 

1)  Tacitus    bereitet   das  vor,  indem  er  zu  noscenda  vulgi  natura  hinzufügt 
et  qiiibus  modis  temperanter  haberetur. 


Bemerkungen  zu  den  kleinen  Schriften  des  Tacitus.    II.  251 

dienen  will.  Xur  seinen  Widerspruch  zu  der  offiziellen  Auffassung 
der  Gegenwart  hat  er  aussprechen  müssen  und  mit  so  viel  Freimut 
ausgesprochen,  wie  seiner  Zeit  möglich  war. 

Nicht  das  eigene  Erlebnis  unter  Domitian  hat  die 
Stellung  des  Tacitus  zu  dem  Principat  umgeändert;  daß  es  mit- 
wirkt, will  ich  nicht  bestreiten,  aber  es  übt  dann  die  Wirkung 
nicht  unmittelbar,  sondern  erst  in  der  Zeit,  wo  Tacitus  die  Kaiser- 
geschichte als  Historiker  durchzuarbeiten  und  innerlich  zu  ver- 
stehen versucht  ^).  Daß  eine  weitere  Verbitterung  gerade  unter 
den  guten  Herrschern  und  zu  der  Zeit  eintritt,  da  er  selbst  in 
höchsten  Ehren  steht,  bei  einem  Stoffe  ferner,  der  keine  für  ihn 
persönlich  bitteren  Erinnerungen  wecken  kann,  ist  für  den  Cha- 
rakter des  Mannes  wie  für  die  Geschichte  der  ganzen  Zeit  wichtig. 
Begreiflich  ist  es  aus  dem  Wesen  der  Kaiserherrschaft  selbst ; 
seine  innere  Unwahrheit  mußte  gerade  unter  rechtschaffenen  und 
gewissenhaften  Regenten  am  fühlbarsten  zu  Tage  treten.  Man 
hatte  eine  Dyarchie,  aber  nur  dem  Anschein  nach,  nur  in  Nichtig- 
keiten ;  man  hatte  eine  Verfassung,  aber  dem  Wesen  und  der 
Forderung  der  Dinge  entsprach  sie  nicht  und  mußte  auch  von 
dem  tüchtigen  Regenten  immer  wieder  verletzt  werden.  Man 
hatte  eine  Aristokratie  wieder  gebildet  und  hielt  sie  sorgfältig 
aufrecht,  aber  zur  Mitherrschaft  war  sie  weder  befähigt  noch  mit 
Machtmitteln  ausgerüstet.  Je  höher  ihr  einzelnes  Mitglied  stieg, 
um  so  mehr  mußte  es  das  empfinden ;  je  mehr  der  Einzelne  einst 
in  den  persönlichen  Eigenschaften  des  Herrschers  den  Grund  ge- 
sehen und  je  begeisterter  er  nach  langer  Schreckenszeit  den  guten 
Regenten  begrüßt  hatte,  um  so  bitterer  mußte  er  später,  als  seine 
Ideale  sich  nicht  erfüllt  hatten,  die  Einrichtung  selbst  als  Schaden 
empfinden  lernen.  Jetzt  erst  gewann  trotz  ihrer  Mängel  und 
Schwächen  die  Vorzeit   für  Tacitus    den   schimmernden  Glanz  des 

1)  Ich  glauhe  das  einmal  betonen  zu  dürfen,  da  bei  der  gewiß  notwendigen 
Arbeit  unserer  Historiker  zur  Zeit  die  Gefahr,  Tacitus  zu  verkennen,  größer  ist 
als  früher  die  Gefahr,  Augustus  oder  Tiberius  ungerecht  zu  beurteilen.  Von  ira 
oder  Studium  ist  seine  Betrachtung  wirklich  frei,  soweit  es  sich  um  Personen 
handelt.  Die  Erkenntnis  ihres  Charakters  ist  ihm  notwendig,  nicht  weil  er  Dichter 
sein  will,  sondern  weil  sie  das  Hauptmittel  seiner  historischen  Kritik  bietet ;  nach 
ihr  fällt  er  in  der  Regel  die  Entscheidung  zwischen  widersprechenden  Berichten 
(vgl.  z.B.  Ilist.  I  18  und  Ann.  XIII  4.5.  46  mit  den  beiden  Hauptquellen,  die  bei 
Plutarch  und  Sueton  noch  getrennt  vorliegen).  Daß  er  für  sie  in  der  älteren 
Zeit  nur  auf  die  Tradition  angewiesen  ist,  ist  seine  Schwäche.  Ob  darin,  daß 
ihm  für  die  Charakterzeichnung  dabei  doch  eine  reiche  Tradition  zur  Verfügung 
steht,  nicht  auch  ein  Vorzug  gegenüber  modernen  Konstruktionen  liegt,  habe  ich 
an  dieser  Stelle  nicht  zu  erörtern. 


252  Richard  Reitzen stein, 

Idealbildes ;  wo  das  Kaisertum  sich  auf  sie  beruft,  bietet  es  überall 
nur  Heuchelei  und  Lüge.  Die  Unklarheit  und  halbbewußte  Un- 
wahrheit in  der  Schöpfung  des  Augastus  rächte  sich  in  der  Un- 
gerechtigkeit und  Verbitterung  gerade  der  Besten  des  Volkes. 

Ist  dies  Bild  der  Entwicklung  ^)  des  Tacitus  richtig  und  dürfen 
wir  drei  zeitlich  getrennte  Stufen  scheiden,  so  fehlt  jeder  Grund, 
den  Dialogus  zeitlich  vom  Agricola  loszulösen.  Daß  die  Stim- 
mung sich  ändert,  je  nachdem  man  einer  traurigen  Vergangenheit 
gedenken  muß  oder  des  Glückes  der  Gegenwart  sich  freut,  ist 
selbstverständlich  und  darf  nicht  zu  chronologischen  Differenzie- 
rungen mißbraucht  werden-). 

9. 

Von  einer  einheitlichen  Überzeugung  und  Stimmung  des 
Tacitus,    sei  es  auch   nur   seit  dem   Ende  Domitians,    kann  meines 


1)  Natürlich  gibt  es  eine  ähnliche  Entwicklung  auch  in  der  Weltanschauung 
und  den  religiösen  Ansichten  des  Tacitus,  die  freilich  nirgends  aufdringlich  zu 
Tage  treten.  Poehlmann,  der  in  den  Sitzungsber.  der  Bayer.  Akademie  1910  I 
die  Frage  zuletzt  behandelt  hat,  wirft  ohne  Verständnis  für  die  Einzelstelle  und 
ihren  Zweck  alles  durch  einander  und  hat  nicht  einmal  für  die  Prodigien  gefragt, 
was  denn  dem  Tacitus,  der  amtlich  mit  Prodigiensühne  zu  tun  hatte,  als  echtes 
prodigium  erscheinen  konnte  und  was  er  als  'Aberglauben'  ablehnen  mußte.  Daß 
Hist.  I  3  in  der  an  Lukan  anschließenden  großen  Sentenz  ein  Bekenntnis  zu  der 
stoischen  Weltauifassung  (in  der  Fortbildung,  die  sie  durch  Poseidonios  erhält, 
vgl.  auch  Ann.  VI  20)  bietet,  erkennt  er  nicht  an,  fragt  nicht,  wie  diese  Welt- 
anschauung sich  mit  dem  Glauben  an  eine  £i,ac(p|jL^vTj  und  den  Sternenzwang 
auseinandersetzt,  und  findet  in  der  Rechtfertigung  einer  pragmatischen 
Geschichtserzählung  I  4  wi  non  modo  casus  eventusque  verum,  qui  plerumque 
fortuiti  sunt,  sed  ratio  etiam  causaeque  noscantur,  eine  Leugnung  des  Vorsehungs- 
glaubens unmittelbar  nach  dem  Bekenntnis  oder  entsetzt  sich  über  Hist.  II  50, 
ohne  zu  erwägen,  was  Tacitus  eigentlich  erzählt  und  wie  man  nach  der  ästhe- 
tischen Theorie  der  Historiker  solche  Traditionen  zu  behandeln  hat  (Lukian  Ildi; 
oeT  biopfav  ^oy^pacpstv  cap.  60).  Wichtigkeit  haben  natürlich  nur  die  Stellen,  an 
denen  er  nicht  mit  Absicht  zurückhaltend  spricht,  sondern  einen  Wechsel  der 
Überzeugung  andeutet,  nämlich  Ann.  XIV  12  prodigia  quoquc  crehra  et  irrita  inter- 
cessere  .  .  .  quae  adeo  sine  cura  deimi  eveniebant,  ut  multos  post  annos  Nero  im- 
perium  et  scelera  continuaverit;  XVI  33  aequitate  deum  erga  bona  malaque  docu- 
wenta.  Ein  Irrewerden  an  dem  früheren  Glauben  ist  hier  ausgesprochen,  das 
nicht  wie  bei  Lukan  VII  454  mortalia  nulli  sunt  curata  deo  rein  rhethorischem 
Zwecke  dient.  Auch  hier  sieht  man,  wie  erst  bei  der  Versenkung  in  die  Geschichte 
sich  sein  Sinn  vei'düstert.  Der  Gedanke  an  Roms  göttliche  Sendung  ist  längst 
entschwunden. 

2)  So  ist  Agric.  1  der  pointierte  Satz  tarn  saeva  et  infesta  virtutibus  tem- 
pora,  bei  dem  Tacitus  an  die  Gegenwart,  aber  zugleich  noch  mehr  an  die  unmit- 
telbar vorausliegende  Zeit  denkt  (vgl.  cap.  2),  wohl  verständlich,  auch  wenn  er 
cap.  3  das  Glück  der  neuen  Zeit  preist. 


Bemerkungen  zu  den  kleinen  Schriften  des  Tacitus.    II.  253 

Erachtens  nicht  die  Rede  sein.  Eher  kann  man  fragen,  ob  in  der 
ersten  Epoche  nach  jenem  Ereignis  eine  Überzeugung  überhaupt 
schon  vorhanden  ist.  Wir  stehen  bei  der  Interpretation  der  Ein- 
zelstelle meist  unter  dem  Eindruck  eines  konventionell  gezeichneten 
Gesamtbildes  des  Schriftstellers,  während  jede  Schrift  für  sich 
allein  behandelt  werden  müßte.  Die  Frage,  die  ich  stellte,  wird 
veranlaßt  durch  eine  Stelle  der  dritten  kleinen  Schrift,  das  viel- 
behandelte Gebet  in  der  Germania  (cap.  33):  maneat,  quaeso,  durdque 
gentibus,  si  non  amor  nostri,  ut  certe  odiimi  sui,  quando  urgentib  us 
imperii  fatis  nihiliam  praestare  fortuna  malus  potest  quam  hostium 
discordiam.  Bekannt  sind  die  beiden  Deutungen  der  Worte  argentihus 
mperii  fatis.  Folgt  man  der  meist  vertretenen  Auffassung,  so 
empfindet  Tacitus  eine  wachsende  Entkräftung  des  Reiches,  die  seinen 
Zusammenbruch  mit  Bestimmtheit  voraussehen  läßt.  Daß  er  später 
gekommen,  und  wirklich  durch  die  Germanen  veranlaßt  ist,  läßt 
uns  den  Geschichtsschreiber  als  Seher  erscheinen,  und  da  jeder 
empfindsame  Leser  seinem  Lieblingsautor  gern  erfüllte  Prophe- 
zeiungen zuschreibt,  neigen  wir  alle  zu  dieser  Deutung.  Die 
düstere  Stimmung,  ja  Trostlosigkeit,  die  dann  in  diesen  Worten 
läge,  stünde  in  direktem  Widerspruch  nicht  nur  zu  der  Stimmung 
des  Dialogus,  sondern  auch  zu  der  Stimmung  jener  Teile  des  Agri- 
cola,  die  sich  auf  die  Gegenwart  beziehen.  Da  Agricola  und 
Germania  sicher  derselben  Zeit  entstammen,  kann  von  einer  Än- 
derung der  Überzeugung  kaum  die  Rede  sein;  wir  müßten  uns  mit 
der  Ausflucht  zu  behelfen  suchen,  daß  Stimmungen  in  solchen 
Übergangszeiten  naturgemäß  wechseln  und  daß  der  Rhetor  sie  je 
nach  dem  Zweck,  den  er  im  Augenblick  ins  Auge  faßt,  übertrei- 
bend vorträgt.  Ein  Zweck  (nicht  der  Zweck)  der  Germania  aber 
ist  zweifellos,  den  Krieg  gegen  die  Barbaren  als  notwendig  hin- 
zustellen *).     Glaubt  Tacitus   vielleicht  diesen  Zweck   dadurch   am 

1)  Kein  Gegner  bat  so  lange  sich  gegen  Rom  gehalten,  keiner  so  oft  an 
seine  Existenz  erinnert;  an  keinem  sind  so  schwere  Niederlagen  zu  rächen;  das 
Partherreich  kann  man  nicht  vergleichen ;  die  Germanen  sind  noch  jetzt  unbesiegt 
(die  aus  Lukan  und  Agricola  gebildete  Stelle  tam  diu  Germania  vincitur  wird  im 
Schluß  des  Kapitels  37  aufgenommen  triumphati  magis  quam  vidi  sunt).  Hier  ist 
der  Römer  einst  zurückgewichen  (cap.  41  Alhis  .  .  .  flumen  inclutum  et  nottnn  ulim; 
nunc  tantum  aaditur).  Den  verhängnisvollen  Wechsel  der  auswärtigen  Politik  unter 
Tiberius,  auf  den  hier  gedeutet  wird,  beklagt  Tacitus  noch  in  den  Annalcn  (II  88 
Ärminius  .  .  .  hello  non  vidus  .  .  .  libcrator  haud  dubie  Germaniae,  vgl.  IV  82 
et  pnnceps  proferendi  imperii  incttriosus  erat);  als  schwere  Schuld  erscheint 
ihm,  daß  Tiberius  aus  persönlichen  Gründen  das  Interesse  des  Imperium  durch 
die  Abberufung  des  Germanicus  verletzt.  Auch  der  Agricola  hat  den  Nebenzweck, 
zur  Wiedereroberung  ganz  Britanniens  und  der  Unterwerfung  Irlands  zu  mahnen 
(cap.  24). 


254  Richard  ßeitzenstein, 

besten  zu  erreichen,  daß  er  durch  einen  geheimnisvoll  düsteren 
Hinweis  auf  ein  unabwendliches  Verhängnis  die  Römer  zu  einem 
Präventivkrieg  spornen  v^^ill,  etwa  wie  Horaz  im  Schluß  der  Römer- 
oden das  Übel,  gegen  das  er  alle  sittlichen  Kräfte  seines  Volkes 
aufrufen  möchte,  als  unwiderstehliches  Weltgesetz  hinstellt?  Die 
Stellung  dieser  Ausführungen  unmittelbar  vor  der  Schilderung 
der  Sueben,  des  Gegners  also,  gegen  den  Domitian  erfolglos,  ja 
unter  Verlusten  gekämpft  hat  und  Trajan  eben  im  Kampfe  steht, 
erhebt  sie  fast  zur  Mahnung,  sich  nicht  wieder  mit  einem  billigen 
Triumph  zu  begnügen,  sondern  endlich  ganze  Arbeit  zu  machen^). 

Ich  gestehe,  daß  mir  diese  Lösung  nicht  mehr  recht  genügt, 
eben  weil  zwischen  Germania  und  Agricola,  die  dadurch  in  einen 
Gegensatz  zu  einander  treten  würden,  ein  so  inniger  Gedanken- 
zusammenhang besteht. 

Der  eigentümliche  Gegensatz,  daß  der  Schriftsteller  die  Ver- 
nichtung derselben  Barbaren  wünscht  und  fordert,  deren  Freiheits- 
liebe ^)  und  Sittenreinheit  er  mit  Anteil  schildert,  kehrt  ja  im 
Agricola  wieder  und  tritt  in  den  beiden  Feldherrenreden,  die  uns 
bisher  als  übertriebene  Deklamationen  erscheinen  mußten,  drama- 
tisch zu  Tage.  Darin  liegt  ihre  innere  Berechtigung  oder  jeden- 
falls ihre  Veranlassung  im  tieferen  Sinn.  Der  Kulturmensch  des 
Kaiserreiches  hat  gelernt,  den  Barbaren  um  die  Einfachheit  und 
Stärke  seiner  Empfindung  zu  beneiden ;  er  ist  ihm  nicht  mehr  der 
geborene  Knecht,  wie  dem  Griechen  der  großen  Zeit,  und  doch 
ist  er  auch  ihm  zur  Knechtschaft  oder  zum  Untergang  bestimmt. 
Die  innere  Rechtfertigung,  welche  dem  Expansionsbedürfnis  des 
werdenden  hellenistischen  Weltreiches  der  Gedanke  bot,  daß  dem 
Besiegten    selbst    die   Knechtung   nützlich    sei,    weil   sie    ihm    die 


1)  So  hat  es  Agricola  getan  und  einem  Ringen  von  vierzig  Jahren  den  Ab- 
schluß gegeben.  Bedeutsam  klingen  die  letzten  Worte  seiner  Rede,  als  sollten 
sie  einem  Zweifel  an  der  Leistungsfähigkeit  und  Willigkeit  der  Heere  begegnen 
(cap.  34):  adprobate  rei  puhlicae  numquam  exercihii  iviputari  potuisse  aut  moras 
belli  aut  causas  rebellandi.  In  der  Leitung  und  besonders  in  der  Person  des 
Kaisers  liegt  der  Grund  für  die  Langsamkeit  und  Erfolglosigkeit  dieser  Kämpfe 
(vgl.  cap.  41).     Es  ist  auch  später  der  leitende  Gesichtspunkt  (Ann.  XI  19.  20). 

2)  Gegenüber  dem  sallustianischen  Vorbild  der  Calgacus-Rede,  dem  Briefe  des 
Mithridates,  liegt  hierin  ein  neuer  Zug.  Für  Sallust  ist  die  res  publica  Eomana 
der  natürliche  Feind  der  regna,  für  Tacitus  das  imperium  Bomanum  der  notwen- 
dige Gegner  der  Überlas  (Germ.  37  quippe  regno  Arsacis  acrior  est  Germanorum 
libertas).  Sie  gibt  stärkere  ethische  Kraft  und  ist  darum  sympathisch;  denn  der 
Römer  kann  nur  die  Knechtschaft  bringen.  Als  politisches  Ideal  wird  sie  von 
Tacitus  keineswegs  empfunden  (ganz  anders  von  dem  Republikaner  Lukan  VII 
433—459). 


Bemerkungen  zu  den  kleinen  Schriften  des  Tacitus.    II,  255 

Kultur  bringe,  fehlt  dem  römischen  Weltreich  vollständig.  Die 
Geschichte  der  römischen  Eroberungen  und  die  philosophischen 
Gedanken  über  den  Wert  der  Kultur  gegenüber  dem  einfachen 
Leben  in  der  Natur  und  nach  der  Natur  haben  zusammengewirkt, 
um  das  Empfinden  zu  wecken,  daß  selbst  die  Kultur,  die  der  Er- 
oberer bringt,  nur  ein  Mittel  der  Knechtung,  einen  Verderb  des 
ursprünglichen  Wesens  bedeutet  (Agrieola  cap.  21)  und  daß  die 
treibenden  Motive  der  Eroberer  selbst  meist  Ehrgeiz  oder  Habgier 
sind.  Aber  die  Durchführung  zeigt  die  liomana  vhtus,  erhält  dem 
Reich  allein  die  männliche  Kraft,  die  einst  sein  Stolz  war,  und 
muß  irgendwie  auch  innerlich  gerechtfertigt  sein.  Ein  Schicksal, 
ein  Weltgesetz,  bestimmt  das  Barbarentum  zum  Untergang,  das 
Kulturreich  zur  Weltherrschaft;  daß  jenes  sich  wehrt,  ist  berech- 
tigt, erweckt  sogar  innere  Befriedigung,  ja  einen  gewissen  Anteil, 
aber  er  kann  das  Weltgesetz  nicht  ändern,  und  die  liomana  virtns 
muß  sich  betätigen.  Es  ist  ein  eigentümlicher  Imperialismus,  der 
nicht  in  der  offiziellen  Politik  des  Kaiserreiches,  wohl  aber  in 
weiten  Kreisen  des  Publikums  herrscht;  er  wird  dem  Engländer 
leichter  als  uns  nachempfindbar  sein.  Dieser  Imperialismus  hatte 
bei  der  Gründung  des  Kaisertums  für  die  große  Mehrzahl  der 
echtrömisch  denkenden  Männer  dessen  Rechtfertigung  geboten; 
Augustus  hatte  ihn  durch  seine  Dichter  verkünden  lassen.  Wenn 
er  die  eigenen  Eroberungen  auf  das  Notwendige  beschränkte  und 
diese  Grenze  zunächst  auch  von  seinem  Nachfolger  eingehalten 
wissen  wollte,  so  geschah  es  angeblich  oder  wirklich,  um  inzwischen 
die  Volkskraft  zu  stärken.  Sein  Testament  mit  der  Aufzählung 
der  res  gestae  divi  Augiisti,  quibiis  orbem  terrarum  imperio  impidi 
Bomani  siihiecit  bezeichnete  die  Aufgabe  als  im  wesentlichen  schon 
gelöst  und  stellte  doch  eben  damit  der  späteren  Generation  die 
Ergänzung  als  Ziel.  Gerade  weil  das  Kaisertum  nach  langem 
Verfall  und  schmählichem  Versäumen  seiner  Hauptaufgabe  nun 
endlich  erneuert  schien  und  zum  ersten  mal  seit  dem  Diktator 
Caesar  ein  General  an  die  Spitze  des  Staates  trat,  mußte  jene 
Art  des  Imperialismus  neu  aufleben.  Tacitus  ist  ihr  größter  Ver- 
treter; sein  ursprünglich  monarchistisches  Gefühl  wurzelt  offenbar 
in  ihr.  Wohl  war  die  Volkskraft  noch  nicht  erneut,  aber  in  jener 
wunderbar  künstlichen  Schöpfung  des  Heeres,  in  dem  so  wenig 
Römer  waren,  und  das  sich  doch  in  den  Zeiten  des  Verfalls  als 
einziger  Träger  römischen  Empfindens  bewährt  hatte,  sah  man 
den  Ersatz ').    Mit  einer  Art  tragischen  Lustgefühls  malt  man  sich 

1)  Wie  Tacitus   ültcr  diese  seltsame  Erscheinung  nachgegrübelt   hat,    zeigt 
die  Rede   des  Calgacus   (hierdurch   wird   die   P]rwiihnung   der   Fahnenflucht   der 


256  Ftichaifl  Reitzeustein, 

aus,  wie  am  äußersten  Rande  der  oIxoojisvtj  die  letzten  freien  Männer 
gegen  dies  Heer  ringen  und  vergeblich  ringen  werden:  unwider- 
stehlich sind  die  Rontana  virtiis  und  das  fatum  imperü  Romani.  Es 
sind  ganz  unmittelbar  die  Stimmen  der  augusteischen  Dichter,  die 
aus  diesen  Betrachtungen  uns  entgegentönen,  und  da  Tacitus  den 
Horaz  verehrt  und  als  Quelle  poetischen  Schmuckes  besonders 
anerkennt,  werden  wir  zunächst  bei  ihm  an  die  fata  popidi  Romani 
denken,  die  Horaz  in  den  Römeroden  nach  Ennius  verkündet: 

Quicumque  mundo  terminus  ohstitit 

liunc  tangat  annis,  visere  gestiens 

qua  parte  debacchentur  ignes, 

qua  nehulae  phwüque  vor  es  ^). 
Hieraus  erklärt  sich  die  eigentümliche  Betonung  des   terminus   im 
Agricola;  dreimal  kommt  der  Ausdruck  in  beabsichtigter  Wieder- 
holung^)   vor   und   erweitert   seine  Bedeutung  von   dem   terminus 


Usiper  cap.  28  innerlich  gerechtfertigt).  Tacitus,  der,  wie  M  o  m  m  s  e  n  riclitig 
hervorhob,  seihst  ganz  iinmilitärische,  hat  die  tiefe  Sjmpathie  für  das  Heer  sich 
bis  in  die  letzte  Zeit  der  Verdüsterung  bewahrt.  Trotz  aller  Roheit  und  leichten 
Bestimmbarkeit  bewahrt  es  allein  das  Ebrempfinden  und  die  Bomana  virtus. 
Charakteristisch  ist,  daß  er  trotz  seiner  hohen  Stellung  von  der  Leistungsfähigkeit 
des  Reiches  besonders  auf  finanziellem  Gebiet  nichts  weiß. 

1)  Auch  TibuU  II  5,  57  mag  man  vergleichen  :  Borna,  tuum  nomen  teiris 
fatale  regendis,  qua  sua  de  caelo  prospicit  arva  Ceres,  quaque  patent  cyrtus  et 
qua  fluitantibus  undis  Solis  anhelantes  ailuit  atnnis  equos.  Selbst  Properz  II  10 
(besonders  v.  17  et  siqua  extremis  tellus  se  suhtrahit  oris,  sentiat  illa  tuas  postmodo 
capta  manus)  ist  für  die  Art  der  Empfindung  lehrreich. 

2)  Auf  solche  beabsichtigten  Wiederholungen  gleich  oder  ähnlich  gebauter 
Wendungen  bei  Tacitus  habe  ich  schon  im  Hermes  48,  622  gelegentlich  verwiesen : 
aus  dem  turbator  Germaniae  (Ann.  I  55)  ist  durch  den  Tod  des  Germanicus  dessen 
Gegner  Arminius  zum  liberator  haud  diibie  Germaniae  geworden  (Ann.  II  88).  Der 
Leser  soll  das  empfinden.  Im  Agricola  soll  er  den  Satz  (cap.  12)  rarus  duabiis 
tribusque  civitatibus  ad  pr  opulsandum  commune  p  ericulum  conventus  : 
ita  singuli  pugnant,  universi  vincuntur  noch  in  Erinnerung  haben,  wenn  er  in 
cap.  29  liest  tandem qiie  docti  commune  pericul u m  concordia  p r opulsand u m, 
legationibus  et  foederibus  omnium  civitatum  vires  exeiverant.  Es  erhöht  die 
Spannung,  daß  jetzt  der  Grund,  der  früher  ihre  Niederlage  notwendig  machte, 
fortgefallen  ist.  Seihst  die  Rede  des  Calgacus  muß  darauf  bezug  nehmen:  nam 
et  universi  coiistis  (colitis  die  Handschrift)  et  servitutis  expertes.  Der  Ver- 
such Gudemaus,  die  Überlieferung  durch  einen  Verweis  auf  Germ.  16  colunt 
discreti  ac  diversi  zu  verteidigen,  scheitert  an  dem  sachlichen  Bedenken,  daß  die 
Caledonier  nicht  in  einer  Stadt  zusammenwohnen,  und  ergibt  kein  Latein.  Die 
offenbare  Nachahmung  der  früheren  Stelle  zeigt,  daß  wir  höchstens  convenistis 
schreiben  dürfen.  Das  stolze  Wort  inventa  Britannia  et  subacta  erklärt  sich 
dadurch,  daß  es  cap.  10  von  der  Flotte  vorbereitend  heißt  insulam  esse  Britanniam 
adfirmavit,    ac  simul  incognitas  ad  id   tempus  insulas,   qiias  Orcadas  voeanty 


Bemerkungen  zu  den  kleinen  Schriften  des  Tacitus.    II.  257 

imperii  in  Britannia  züm  terminus  ipsius  Britanniae  und  zum  ter- 
minus  mundi.  Zunächst  heißt  es  von  der  Grenze  des  eigentlichen 
Britanniens  cap.  23  ac  si  virfus  exercituum  et  Bomani  Hominis  <jloria 
pateretur,  inventus  in  ipsa  Britannia  terminus;  dann  mit 
handgreiflicher  Beziehung  auf  diese  Stelle  cap.  27  cuius  conscientia 
ac  fama  ferox  exercitus  nihil  virtuti  sitae  inviiim  et  penetrandam  Cale- 
doniam  inveniendumque  tandem  Britanniae  terminum  .  . 
fremebanf.  Die  dritte  Stelle  müssen  wir  uns  erst  gewinnen.  Über- 
liefert ist  cap.  30  nos  terrarum  ac  libertatis  extremos  recessus  ipse 
ac  sinus  famae  in  himc  diem  defendit :  nunc  terminus  Britanniae  paret 
(patet  die  zweite  Hand)  atque  omne  ignotum  pro  magnifico  est.  sed 
nidla  iam  ultra  gens ;  nihil  nisi  fluctus  et  saxa.  Die  Erklärung  des 
Anfangs  liegt  in  cap.  25  Caledoniam  incolentes  popidi  paratii  magno, 
maiore  fama,  idi  mos  est  de  ignotis :  das  Heer  will  mutlos  Schott- 
land verlassen ;  der  Ruhm  der  noch  unbekannten  Einwohner  schreckt 
es ;  nach  dem  ersten  Sieg  wird  es  wieder  mutig.  Also  ist  sinus 
famae  ganz  richtig :  die  Entfernung  und  der  schützende  Schleier 
des  Ruhms  hat  die  Schotten  bisher  gesichert.  Jetzt  ist  das  anders 
geworden.  Von  den  Römern  muß  die  Rede  sein;  ihnen  gilt  jetzt 
omne  ignotum  pro  magnifico  (vgl.  Ann.  VI  8  pro  magnifico  acci- 
piehatur) :  gerade  daß  wir  noch  unbekannt  sind,  gilt  als  Ruhmes- 
titel; die  fama  schützt  nicht  mehr.  Also  brauchen  wir  zu  ^erwmws 
Britanniae  ein  Verbum,  das  den  Begriff  'sie  suchen  zu  finden', 
nicht  'sie  haben  gefunden',  ausdrückt,  also  petitur  oder  vielleicht 
noch  besser  aperitur  ^) ;  der  secessus  schützt  auch  nicht  mehr.   Aber 


invenit  domuitqiie.  Was  von  jenen  leicht  verständlich  war,  wird  hier  kühn 
auf  Britannien  übertragen.  Daß  das  ganze  Kapitel  10  mit  feinster  Kunst  auf  die 
Schlußerzählung  berechnet  ist,  um  das  Nordende  Britanniens  als  terminus  mundi 
erscheinen  zu  lassen  {extremo  iam  litore  —  hanc  oram  novissifni  maris  —  sed 
mare  pigrum),  empfindet  jeder  Leser.  Selbst  in  den  Worten  dispecta  est  et 
Thule,  quia  hadenus  iussum  et  hicmps  adpetebat  möchte  ich  die  Absicht  empfinden, 
dem  Leser  einschärfen,  daß  der  Befehl  des  Feldherren  dahin  ging,  diesen  sagen- 
haften termimis  mundi  auf  jeden  Fall  noch  zu  erblicken  (visere  gestiens).  Die 
Beschreibung  des  Landes  cap.  12  scheint  den  üblichen  Vorstellungen  vom  Welt- 
ende mit  Absicht  angeglichen  {caelum  a'ebris  imbribus  ac  nebulis  foedum  .  .  . 
exirema  Britanniae  parte  .  .  extrema  et  plana  terrarum).  Das  laßt  sich  natürlich 
nicht  beweisen ;  sei  es  erwähnt  vel  ideo  ut  ridear.  Beachtet  man  die  Respon- 
sionen  zwischen  der  späteren  Erzählung  und  dem  Kapitel  10,  so  wird  man  wegen 
cap.  23  in  ersterem  schreiben:  et  est  ea  fades  citra  Caledoniam,  unde  et  in  Uni- 
versum fama  <Iiomanis  nondum  sinum  £odotriae>  transgressis ;  sed  immensum  et 
enorme  spatiwn  e.  q.  s. 

1)  Vgl.  cap.  22   tertius   expeditionum   annus   tiovas  gentes   aperuit,   cap.  25 
aperto  maris  sui  secreto,    Germ.  1  nuper  cognilis  quibusdam  gcntibus   ac  regibus, 
quos  bellum  aperuit.     Auf  die  gewöhnlichen  Umstellungsvorschläge  gehe  ich  nicht 
Kgl.  Oes.  d.  Wiss,    Nachrichten,    Phil-hist.  Klasse.    1914.    Heft  2.  17 


258  Richard  Reitzenstein, 

—  SO  fährt  der  Redner  fort  —  der  terminus  Britanniae  ist  zu- 
gleich der  terminus  terrarum :  nulla  tarn  ultra  gens,  nihil  nisi  fluctus 
et  saxa.  Agricola  nimmt  dies  in  der  Gegenrede  auf:  egressi  ego 
veterum  legatonim,  vos  priorum  exercituum  terminos  (für  fines  ge- 
braucht; es  ist  finis  in  JBritannia),  fineni  Britanniae  {iür  terniinum 
eingesetzt ;  also  terminum  Britanniae  ipsms)  .  .  tenemus.  Dem  ent- 
spricht: nee  ingloriiim  fuerit,  in  ipso  terrar um  ac  naturae  fine 
{mundi  termino)  cecidisse.  Die  Erinnerung  an  die  Gedanken  der 
Alexanderzüge  (vgl.  Seneca  Suasor.  I  und  vor  allem  Curtius  Rufus)  ^) 
wird  verständlich,  wenn  wir  beachten,  daß  Tacitus  die  ganze  Dar- 
stellung darauf  zuspitzt,  daß  Agricola  an  seinem  Orte  wenigstens 
das  der  virtus  Romana  vom  Schicksal  bestimmte  Ziel,  den  terminus 
mundi,  erreicht  hat;  das  gibt  seinem  Leben  die  historische 
und  vorbildliche  Bedeutung. 

Derselbe  Gegensatz  zwischen  dem  imperium  Romatium  und  den 
Barbaren  beschäftigt  Tacitus  in  der  Germania;  die  Stimmung  ist 
gleich.  Ist  es  da  denkbar,  daß  er  mit  der  grausam-frohen  Schil- 
derung:  super  sexaginta  milia  non  armis  telisque  Romanis,  sed  quod 
magnificentiiis  est^),  ohlectationi  oculisque  ceciderunt  eine  Weis- 


ein; sie  erfordern  starke  Änderungen  und  zerstören  die  logische  Entwicklung  der 
Gedanken. 

1)  Vgl.  Seneca  1  stat  immotum  mare  quasi  äeficientis  in  suo  fine  naturae 
pigra  moles;  2  idem  sunt  termini  et  regni  tui  et  mundi;  testatum  est,  Alexander, 
nihil  ultra  esse,  quod  vincas ;  3  eundem  fortuna  victoriae  tuae,  quem  naturae  finem 
facit :  imperium  tuum  cludit  oceanus ;  4  rudis  et  imperfecta  natura  penitus  recessit ; 
9  sine  potius  rerutn  naturam  quam  fortunam  tuam  deficere;  10  si  Alexandrum, 
verum  naturae  terminos  supergressum  enotuisset.  —  Curtius  (Mutz  eil)  IX  10,26 
perdomito  fine  terrarum;  28  humanarum  rerum  terminos  adeuntem;  12,  8  paene  in 
xiltimo  mundi  fine  consistimus;  12,  13  illud  mare,  quod  rebus  humanis  terminum 
voluit  esse  natura;  26,  22  aperiam  cunctis  gentibus  terras,  quas  natura  longe  sum- 
moverat.  in  his  operibus  extingui  mihi,  si  fors  ita  feret,  pulchrum  est.  Über  die 
direkte  Benutzung  des  Curtius,  die  nach  letzterer  Stelle  wahrscheinlich  ist,  vgl. 
Friedr.  Walter,  Studien  zu  Tacitus  und  Curtius,  München  1887  (die  Beispiele 
lassen  sich  stark  vermehren). 

2)  Es  ist  ein  Triumph  für  Rom  und  für  seine  Staatskunst.  Untergangs- 
prophezeihungen  pflegt  man  anders  einzuleiten.  Vor  allem  würde  nach  meinem 
Empfinden  der  Schriftsteller,  der  wirklich  durch  einen,  nicht  einmal  voll  empfun- 
denen Ausbruch  des  Pessimismus  sein  Volk  zur  Abwehr  stacheln  wollte,  nicht 
sagen :  das  ist  noch  stolzer,  als  wenn  sie  durch  unsere  Kraft  gefallen  wären 
(Ironie  wäre  hier  zwecklos).  Er  müßte  im  Gegenteil  darauf  verweisen,  daß  einst 
römische  Heere  solche  Blutbäder  angerichtet  haben ;  jetzt  —  o  Schmach  —  müssen 
wir  froh  sein,  wenn  ihre  eigene  Torheit  das  vollbringt,  was  unsere  Kraft  nicht 
kann:  quando  ur gentibus  imperii  fatis  nihil  iam  praestare  fortuna 
maius  potest  quam  hostium  discordiam.    So  wäre  der  Zusammenhang  verständlich; 


Bemerkungen  zu  den  kleinen  Schriften  des  Tacitus.    II.  259 

sagung  des  Untergangs  des  Reiches  durch  eben  diese  Barbaren 
verbinden  will?  Das  Vorbild  hat  Schweizer-Sidler  durchaus 
richtig,  nur  zu  knapp  bezeichnet.  Von  Alexander  heißt  es  bei 
Lukan  (X  28  ff.)  Macetum  fines  latebrasque  suorum  descruit  vktasque 
patri  despexit  Äthenas  perque  Asiae  populos  fatis  urgentibus  actus 
humana  cum  strage  ruit  gladiumque  per  omnis  exegit  gentes  .  .  .  ter- 
rarum  fatale  malum  fulmenque,  qiiod  omnis  percuteret  pariter  po- 
ptdos,  et  sidus  iniquum  gentibus.  Es  ist  klar,  daß  für  Lukan  die 
fata  urgentia  das  Geschick  nicht  Alexanders,  sondern  Asiens  oder 
des  Erdballs  bedeuten,  wenn  auch  daneben  erwähnt  wird  (v.  21), 
daß  dasselbe  terrarum  fatnm  auch  den  Alexander  rächend  dahinrafft. 
Tacitus  braucht  durchaus  nicht  darauf  Rücksicht  zu  nehmen,  wenn 
ihm  das  fatum,  das  dem  Alexander  die  Herrschaft  des  Erdballs 
bestimmt,  mit  dem  fatum  vergleichbar  scheint,  das  dem  römischen 
Volke  gegeben  ist  ^).  In  der  Form  wie  im  Satzbau  weicht  er 
allerdings  leicht  ab;  über  die  Grermanen  will  das  fatum  herein- 
brechen; aber  es  ist  ein  fatum,  das  eigentlich  nicht  ihnen,  sondern 
dem  Imperium  Bomanuni  gegeben  ist  und  die  Römer  vorwärts  treibt ; 
gerade  jetzt,  wo  es  hereinbricht,  ist  die  Zwietracht  unter  ihnen 
für  diese  besonders  wertvoll.  Bei  dieser  Auffassung  fügt  sich  die 
Stelle  durchaus  in  die  Stimmung,  die  wir  im  Agricola  und  Dialogus 
finden. 

Die  Frage  ist,  ob  sich  auch  der  Stil  in  dasselbe  Bild  der  Ent- 
wicklung fügt.    Leo  hat  es  bezweifelt  und  auf  Seneca  als  Vorbild 


aber  gerade  das  Gegenteil  wird  gesagt.    An  den  Worten  quod  magnificentius  est 
scheint  mir  diese  ganze  Auffassung  zu  scheitern. 

1)  Auch  Lukan  vergleicht  sofort  Alexander  und  das  imperium  Bomanum. 
Für  des  Tacitus  Zeit  ist  dieser  Vergleich  so  selbstverständlich,  daß  sich  aus  ihm 
der  Ton  der  Darstellung  und  die  Entlehnungen  aus  Curtius  in  dem  Hauptteil  des 
Agricola  erklären ;  er  ist  sicher,  daß  seine  Leser  sie  verstehen.  Ob  man  aus 
solchen  literarischen  Beobachtungen  ein  wenig  weiter  schließen  kann  ?  Von  einer 
Nachahmung  Alexanders  wird  man  bei  Trajan  vielleicht  nicht  reden  dürfen,  wohl 
aber  sagen,  daß  auf  ihn,  den  Vertreter  jener  imperialistischen  Partei  und  des  Heeres, 
der  Gedanke  an  das  gleiche  fatum  imperii  Bomani  besonders  wirkt ;  er  war  darin 
wirklich  der  Kaiser,  den  Tacitus  ersehnte.  —  Gegen  die  Auffassung  Schweizer- 
Sidlers  und  seinen  Verweis  auf  Lukan  hat  man  eingewendet,  daß  auch  bei 
Livius  die  Wendung  fato  urgente  oder  urgentibus  fatis  vorkomme,  aber  immer  im 
Sinne  eines  drohenden  Unheils  (V  22,  8  Veji  geht  unter  iam  fato  quoque  urgente, 
XX  43,  9  von  dem  Zug  nach  Cannae  urgente  fato  profecti  sunt,  V  36,  6  vor  dem 
Gallier-Einfall  tarn  urgentibus  liomanam  urbetn  fatis).  Ich  würde,  wenn  Livius 
und  Lukan  als  Vorbilder  einer  taciteischon  Wendung  in  Frage  kommen,  wenig- 
stens bis  zu  den  Annalen  zunächst  an  den  letzteren  denken.  Vergil  Aen.  II  653 
fatoque  urgenti  incwhbere  weicht  schon  in  der  Form  zuweit  ab,  als  daß  ich  eine 
Einwirkung  auf  Tacitus  annehmen  konnte. 

17* 


260  Kichard  Reitzenstein, 

geraten ;  er  beruft  sich  einerseits  auf  die  ähnlichen  Titel  Senecas  ^), 
andrerseits  auf  die  Fülle  der  Pointen,  Allein  die  Titel  beweisen 
für  das  stilistische  Vorbild  nichts;  Brief  114  des  Seneca  müßte, 
wenn  er  eine  selbständige  Abhandlung  wäre,  denselben  Titel  tragen 
wie  Quintilians  Werk  De  causis  corruptae  eloquentiae,  und  wenn 
sich  Tacitus  in  den  beiden  andern  Werken  durchaus  als  Klassizist 
erweist,  ist  es  a  priori  unwahrscheinlich,  daß  er  mit  Absicht 
gleichzeitig  den  Gegner  des  Klassizismus  zum  Vorbild  wählt  ^).  Die 
Pointe  ist  gewiß  für  unser  Empfinden  ein  besonderes  Charak- 
teristikum des  Seneca.  Aber  ganz  verschmäht  diesen  Erwerb  der 
jüngeren  Entwicklung  der  Rhetorik  auch  der  Klassizist  nicht ;  man 
vergleiche  Quintilian  XII  10,  48:  ceterum  hoc,  qiwd  vulgo  sententias 
vocamus,  quod  veteribus  py-aecipueque  Graecis  in  nsu  non  fiiit  —  apud 
Ciceronem  enim  invenio —  dum  rem  conüneant  et  copia  non 
r edundent  et  ad  victoriam  spectent,  qiiis  utile  neget?^).  Entschei- 
dend scheint  mir,  daß  im  Agricola  selbst  der  kurze  geographische 
Exkurs,  der  sich  als  sallustianisch  gibt,  eine  Sentenz  und  eine 
Anzahl  Pointen  rasch  nacheinander  aufweist,  cap.  12  ita  singiäi 
pngnant,  universi  vincuntur  —  infraqiie  caelum  et  sidera  nox  cadit  — 
ego  facilius  crediderim  naturam  margaritis  deesse  quam  nobis  avari- 
tiam  —  iam  domiti  ut  pareant,  nondum  ut  serviant^).  Der  ganze 
Abschnitt  ferner  cap.  10 — 13  zeigt  eine  Fülle  sprachlicher  Über- 
einstimmungen mit  der  Germania,  die  nicht  bloß  aus  dem  Stoff 
erklärbar  sind,  wie  umgekehrt  die  Germania,  wie  oft  beobachtet 
ist,  eine  Anzahl  sallustianischer  Züge  bietet.  Gewiß  empfinden 
wir,  wie  Leo  mit  Recht  hervorhebt,  in  Periodenbau  und  Geist 
eine  gewisse  Verwandschaft  des  Sallust-  und  des  Seneca-Stiles, 
aber  vor  allem,  weil  wir  in  beiden  den  Gegensatz  zu  Cicero 
empfinden.  Im  sprachlichen  Ausdruck  Sallusts  sieht  Seneca  nur  die 
corrupta  oratio;  ich  glaube  er  hätte  sie  aus  denselben  lexikalischen 
und  syntaktischen  Bedenken  auch  in  der  Germania  gefunden.    Ganz 


1)  De  situ  Indiae  und  De  situ  et  sacris  Aegyptiorum. 

2)  Ein  Anlaß  dafür  ließe  sich  nur  ersinnen,  wenn  klassische  Vorbilder  für 
ein  derartiges  ethnographisches  Werk  überhaupt  fehlten.  Aber  da  der  Stil,  wie 
sich  im  Agricola  zeigt,  an  dem  Inhalt,  nicht  an  der  monographischen  Form 
hängt,  konnten  mindestens  drei  Klassiker  Vorbilder  geben,  nämlich  Caesar,  Sallust 
und  Livius  in  den  ethnographischen  Abschnitten. 

3)  Vgl.  auch  die  Fortsetzung.  Bei  Plinius  spielt  die  Sentenz  sogar  eine 
große  Rolle. 

4)  In  dem  sehr  viel  längeren  technischen  Teil  cap.  10.  11  findet  sich  auch 
nicht  eine  Pointe.  Auch  in  der  Germania  ist  ein  Unterschied  zwischen  der  ersten 
und  zweiten  Hälfte. 


Bemerkungen  zu  den  kleinen  Schriften  des  Tacitus.   II.  261 

eigen  ist  das  Verhältnis  zu  Caesar;  daß  es  sich  nicht  nur  um 
sachliche  Benutzung,  die  man  meist  hervorhebt,  sondern  um  direkte 
stilistische  Nachahmung  und  Ausgestaltung  handelt,  könnte  ja  schon 
der  erste  Satz  beweisen :  Germania  omnis :  Gallia  est  omnis  —  ^) 
a  Gallis  Raetisque  et  Fannonüs  Bheno  et  Danuvio  fluminibus  a  Sar- 
matis  Dacisque  mntuo  metu  aut  montihus  separat iir :  Gallos  ab 
Aquitanis  Garumna  ßumen,  a  Belgis  Matrona  et  Sequana  dividit. 
Wir  gewahren  die  gleiche  pointierende  Umgestaltung,  die  Tacitus 
oft  an  den  aus  Cicero  oder  Sallust  entlehnten  Sätzen  oder  Halb- 
sätzen vornimmt.  Ganz  ähnlich  ist  das  Verfahren  beim  Wider- 
spruch :  Caesar  VI  21,  2  deoruin  nuniero  eos  solos  ducunt,  quos  cer- 
nunt  —  Tacitus  9  deorimi  nominibus  appellant  secretum  illud,  quod 
sola  reverentia  vident'^).  Am  interessantesten  ist  mir  in  der 
Umgestaltung  nicht  nur  des  Ausdrucks,  sondern  des  Satzbaus 
Caesar  VI  18  spatia  omnis  temporis  non  numero  dierum,  sed  noctium 
fifiiimt;  dies  natales  et  mensium  et  annorum  initia  sie  observant,  ut 
noctem  dies  subseqiiatur  —  Tacitus  11  nee  dierum  numerum,  ut  nos, 
sed  noctium  computant',  sie  constituunt,  sie  condicunt ;  nox  ducere 
dieni  videtur  (zieht  hinter  sich  drein)  ^).  Natürlich  verlangt 
der  ganz  schlichte  Stil  der  commentarii  eine  stärkere  Hebung  durch 
die  moderne  Rhetorik,  die  ja  immer  mitwirkt,  als  etwa  Ciceros 
Wendungen  im  Schluß  des  Agricola  oder  Sallusts  Schlachtbeschrei- 
bungen. Ein  bis  ins  Einzelne  gehendes  Urteil  halte  ich  für  un- 
möglich, da  uns  die  entsprechenden  Abschnitte  des  Sallust  und  des 
Livius  fehlen,  der  gerade  in  einem  solchen  Abschnitt  (Agricola  10) 
veterum  eloquentissimus  auctor  genannt  wird.  Aber  Klassizist  scheint 
mir  Tacitus  in  diesem  Werke  genau  so  wie  in  den  beiden  andern, 
freilich  ein  Klassizist,  wie  ihn  der  Dialogus  verlangt  (cap.  23)  *j: 
die  gegenwärtig  wirksame  Redekunst  soll  durch  die  Nachahmung 
der  Klassiker  geadelt,  und  wenn  es  nötig  ist,  gereinigt  werden ; 
einem  geistlosen  Archaismus  das  Wort  zu  reden,  ist  Tacitus  himmel- 
weit entfernt.  So  ist  stete  Berührung  mit  der  Moderne  in  den 
äußeren  Hauptmitteln  der  Rhetorik,    wie    in   dem  Geeist  gar  nicht 


1)  Vgl.  Münz  er,  Klio  I  304  A.  1. 

2)  Vgl.  Cicero  De  nat.  deor.  I  49  non  sensu,  sed  mente  cernatur  (vorher 
animo  videre). 

3)  Vielleicht  nach  Vergil  Aen.  V  528  crinemque  sidera  volantia  ducunt.  Die 
Stelle  ist  deshalb  so  lelirreich,  weil  Caesar  von  den  Galliern  gesprochen  hat, 
Tacitus  also  auf  Grund  einer  neuen  Kunde  über  die  Versammlungen  der  Germanen 
aus  mehr  stilistischem  als  sachlichem  Interesse  den  Satz  anpaßt. 

4)  Die  Bemerkungen  Apers  bleiben  unwidersprochen,  sollen  also,  wie  auch 
Norden  S.  337  hervorhebt,  durchaus  Giltigkeit  behalten. 


262  Richard  Reitzenstein, 

zu  vermeiden;    nur  kommt   auf  die  Differenzpunkte  mehr  als  auf 
die  Übereinstimmungen  an^). 

Zwei  Einzelbemerkungen  mögen  zum  Sckluß  die  Arbeitsart 
verdeutlichen  und  meine  ersten  Behauptungen  über  den  Schluß 
des  Agricola  nachträglich  sichern  helfen.  Oft  beobachtet  ist,  daß 
in  der  Calgacus-Rede  der  ganze  Abschnitt  (cap.  30)  raptores  orhis, 
postquam  amcta  vostantibus  defnere  terrae,  mare  scrutantur;  si  lo- 
cuples  hostis  est,  arari,  si  pauper,  ambitiös?,  quos  non  Oriens,  non 
Occidens  satiaverit,  soll  omnium  opes  atque  inopiam  pari  adfedu  con- 
cupiscunt  aus  dem  Schreiben  des  Mithridates  bei  Sallust  stammt; 
hinzugefügt  ist  nur  der  Hinweis  auf  die  Flotte,  die  jede  Möglich- 
keit der  Flucht  auf  einsame  Klippen  abschneidet^).  Man  vergleiche 
nur  (§  17)  an  ignoras  Ilomanos,  postquam  ad  Occidentem  pergentibus 
finem  oceanus  fecit,  artna  huc  convertisse,  neqtie  quicquam  a  principio 
nisi  raptmn  habere,  domum  coniuges  agrum  imperium?  convenas  olim 
sine  patria  parentibus,  peste  conditos  orbis  terrarum,  quibus  non  hu' 
mana  idla  neque  divina  obstant,  quin  socios  amicos,  procul  iuxta  sitos, 
inopes  potentisque  trahant,  exscindant  omniaque  non  serva  et  maxume 
reges  hostilia  ditcant  ^).     Aus  peste  conditos  orbis  terrarum  und  neque 


1)  Die  äußeren  Mittel  der  Rhethorik  geben  überhaupt  für  die  Scheidung 
der  beiden  Richtungen  nur  unsichern  Anhalt ;  wir  urteilen  dann  leicht  nach  einem 
Schlagwort  und  werfen  Verschiedenartiges  zusammen.  Ein  Beispiel!  Nicht  ganz 
mit  Recht  scheint  mir  selbst  Norden  (S.  338)  das  Wesen  des  auf  die  Höhe 
seiner  Entwicklung  gelangten  taciteischen  Stiles  in  den  Worten  Senecas  bezeichnet 
zu  finden  (ep.  59,  5)  plus  significas  quam  loqueris,  wenigstens  wenn  sie  eine  Ver- 
wandtschaft (und  Abhängigkeit)  des  Stils  mit  dem  der  von  Seneca  gebilligten 
modernen  Rhetorik  dartun  sollen.  Seneca  lobt :  hahes  verha  in  potestate.  nmi 
effert  te  oratio  nee  longius  quam  destinasti  trahit.  multi  sunt,  qui  ad  id,  quod  non 
proposuerant  scribere,  alicuius  verhi  placentis  decore  vocentur.  quod  tibi  non  evenit ; 
pressa  sunt  omnia  et  rei  aptata;  loqueris  quantum  vis  et  (und  trotzdem)  plus 
significas  quam  loqueris.  So  könnte  ich  z.  B.  CatuU  c.  85  charakterisieren.  Etwas 
Verwandtes  scheint  auch  gemeint,  denn  Seneca  fährt  fort :  hoc  maioris  rei  indicium 
est:  apparet  animum  quoque  nihil  habere  supervacui,  nihil  tu  midi,  invenio 
tarnen  translationes  verhorum  ut  non  temerarias,  ita  quae  periculum  stii  fecerint, 
invenio  imagines  e.  q.  s.  Das  M'eist  auf  ein  y^vos  {s-/vov,  das  dabei  in  Metapher 
und  Gleichnis  Schmuck  sucht.  Von  Sallusts  dbruptae  sententiae  et  siispiciosae,  in 
quibus  plus  intellegendum  est  quam  audiendum  (ep.  114)  weicht  das  weit  ab.  Von 
Tacitus  auch,  dessen  reifer  Stil  übrigens,  da  er  nach  Betvoxrj;  strebt,  die  Metapher 
eher  meidet.  Daß  Senecas  eigener  Stil  seinem  Urteil  recht  wenig  entspricht, 
macht  den  Brief  so  ergötzlich. 

2)  Der  Gedanke  ist  durch  den  vorausgehenden  Satz  quorum  superbiam 
frustra  per  obsequium  ac  modestiam  effugias  veranlaßt. 

3)  Auch  im  folgenden  Satz  gibt  das  nos  suspecti  sumus  den  Anhalt  zu  der 
taciteischen  Steigerung  quo  tutius,  eo  suspectiiis.  —  Den  Sallust-Satz  habe  ich 


Bemerkungen  zu  den  kleinen  Schriften  des  Tacitus.   IL  263 

quicquam  nisi  raptum  habere  wird  unter  dem  Eindruck  der  Dekla- 
mationen über  Alexander  raptores  orbis  ^),  dann  wird  der  mit  post- 
qitam  eingeführte  Satz  des  Sallust  der  Situation  entsprechend  um- 
gestaltet; die  Erwähnung,  daß  die  Römer  im  Westen  nichts  mehr 
rauben  können,  muß  natürlich  fallen;  auch  ein  Hinweis  auf  den 
Osten  ist  hier  unmöglich ;  ein  neuer  Gregensatz  (Land  —  Meer)  muß 
eintreten.  Ebenso  unverwendbar  ist  der  Anfang  des  bei  Sallust 
nächsten  Satzes ;  aber  sein  Bau  wird  nachgeahmt.  Aus  den  drei 
verschieden  gebildeten  Gliedern  socios  amicos,  procul  iuxta  sitos, 
inopes  potentisque  wird  das  letzte,  allein  für  Tacitus  passende 
herausgenommen  und  pointierter  wiedergegeben:  si  locuples  Jiostis 
est,  avari,  si  paiiper,  ambitiosi  —  soll  omnium  opes  atque  inopiam 
pari  adfedu  concupiscuni-).     Tacitus  will,    daß   man   seine  Arbeit 


interpungiert,  wie  Tacitus  ihn  verstand.    Über  die  Interpunktion  bei  Tacitus  vgl. 
oben  S.  211  A.  3. 

1)  Vorschwebt  offenbar  zugleich  §  22  desselben  Briefes  latrones  gentium, 
das  Tacitus  in  richtigem  vollem  Sinne  (gentes  =  f,  ofy.o'jfjievr),  zunächst  die  Völker 
außer  dem  iwpulus  Bomanus;  älteste  Beispiele  Naevius  ine.  com.  fr.  3,  llibbeck 
Com.  Rom.  Fragm.^  P- 29;  Bellum  Punicum  fr.  38  Bahr.;  spätere  bei  A.  Dove, 
Ausgewählte  Schriftchen  S.  4.  5)  versteht.  Curtius  überträgt  den  Ausdruck  auf 
Alexander  zurück  und  gibt  in  dem  Sätzchen  VII  34,  19  omnium  gentium,  quas 
adiisti,  latro  es  ein  hübsches  Beispiel  jener  geist-  und  gescliraacklosen  Nach- 
ahmung, die  Tacitus  meidet.  Die  Stelle  des  Agricola  schwebt  diesem  noch  Ann. 
XIII  55  vor :  potius  mare  super  funder  ent  adcersus  terrarum  ereptores. 

2)  Dabei  wirkt  natürlich  §  5  desselben  Briefes  mit :  namque  Eomanis  cum 
nationibus  popidis  regibus  cunctis  una  et  ea  vetus  causa  beilandi  est,  cupido 
profunda  impeni  et  divitiarum  (zur  Einheit  verbunden  wie  Agric.  cap.  1  Vi- 
tium .  .  .  commune,  ignorantiam  recti  et  invidiam).  Ob  auch  die  Wahl  der  Worte 
opes  atque  inopiam  durch  Sallust  Cat.  11,3  neque  copia  neque  inopia  mitbestimmt 
ist,  wie  Wölfflin,  Schoenfeld  u.a.  glauben,  bleibt  besser  unentschieden. 
Dagegen  wird  soli  omnium  tatsächlich  in  Erinnerung  an  Sallusts  pathetische  Wen- 
dung solus  omnium  post  memoriam  Immani  <generisy  in  der  oratio  Lepidi  §  G 
geformt  sein.  Dieselbe  Stelle  in  pointierter  Umgestaltung  und  in  Anlehnung  an 
griechische  i'reiheiten  mag  dann  Ilist.  I  50  berücksichtigt  sein  solusque  omnium 
ante  se  principum  in  melius  mutatus  est  (auch  hier  soll  möglichst  das  Unerwartete 
betont  werden ;  Hist.  I  48  ist  etwas  anders  und  einfacher).  —  Ein  anderes  Beispiel 
der  Benutzung  sei,  um  eine  textkritisch  noch  immer  angefochtene  Stelle  zu  sichern, 
beigefügt.  Sallust  sagt  in  der  Rede  des  Macer  §  8 :  ...  quos  languidos  socordesque 
pertimuere.  nisi  forte  C  Coita,  ex  factione  media  consul,  aliter  quam  metu  iura 
qunedam  tribunis  plebis  rcstiluit.  et  quam  quam  L.  Sicinius  primus  de  polestate 
tribunicia  loqui  ausus  mussitantibus  vobis  circumventus  est,  tarnen  2>rius  Uli  in- 
vidiam mctuere,  quam  vos  iniuriae  perlaesum  est.  Tacitus  versteht  die  Satzver- 
bindung wie  Uli  vos  iam  timere  coeperunt  metuque  quaedam  (Jotla  concessit,  sed 
quamquam  iam  cum  Sicinius  circumveniebutur,  mussitare  incipiebatis,  vos  iniuriae 
nondum  perlaesum  est.  Er  baut  danach  Agric.  cap.  3  nunc  demum  redit  animus. 
et  quamquam  ...  Xerva  Caesar  res   olim   dissociabiles  misaierit,  principatum 


264  Richard  Keitzen stein, 

erkennt;  daher  legt  er  an  der  gleichen  Stelle  wie  Sallust  auch  seiner- 
seits einen  Relativsatz  ein  quos  non  Oriens,  non  Occidens  satiaverit, 
indem  er  hier  einen  früher  übergangenen  Gedanken  des  Sallast 
aufnimmt.  Statt  omnia  non  serva  .  .  hostilia  duciint  formt  er  sich 
dann  den  Gedanken  omnia  hostilia  facere  falsis  nominihus  imperare 
et  pacare  appellant  ^). 

Vier  Worte  aus  diesem  Abschnitt  kehren  in  der  Germania 
cap.  45  wieder  frumenta  ceterosque  fructus  patientius  quam  pro  solita 
Germanorum  inertia  laborant,  seä  et  mare  scrutantur  ac  soli 
omni  um  sucinum  .  .  .  inter  vada  atque  in  ipso  litore  legunt.  Hier 
haben  die  Worte  soli  omnium  durch  den  Hinweis  auf  die  sonst 
allgemeine  Trägheit  der  Germanen  gewiß  ihre  Erklärung;  un- 
passend sind  sie  also  nicht  ^).  Und  doch  kann  nach  meiner 
Ansicht  kein  Zweifel  sein,  für  welche  Stelle  sie  zunächst  gebildet 
sind.  Es  steht  wenigstens  ähnlich  mit  den  beiden  andern  Worten. 
Der  Gegensatz  zwischen  terra  und  mare  ist  im  Agricola  noch 
ausgesprochen,  in  der  Germania  schwebt  er  vor  (yt^v  Ip^aCso^a'., 
•O'aXaaoav  IpYocCsad'at),  aber  in  den  Worten  sucht  Tacitus  eine  neue 
Steigerung.  Sie  bietet  also  die  spätere  Stelle.  Ist  dies  richtig, 
so  ist  im  Anfang  desselben  Kapitels  der  Germania  das  Sätzchen 
tra)2S  Suionas  aliud  mare  pigrum  ac  prope  immotum  gebildet 
nach  Agricola  10  sed  mare  pigrum  et  grave  remigantibus  perhihent 
ne  ventis  quidein  perinde  attolli.  Es  ist  ja  auch  klar,  an  welcher  Stelle 
Tacitus  die  eingehenderen  Angaben  hatte  und  haben  konnte.  Mit 
diesen  Angaben  verbindet  sich  im  Agricola  11  ceterum  Britanniam 
qui  mortales  initio  cohierint  .  .  ut  inter  barharos  parum  compertum  ^) ; 


ac  libertatem  ...,  natura  tarnen  infirmitatis  humanae  tardiora  sunt  remedia 
quam  mala,  ferner  cap.  36  eqiiitum  turmae  .  .  .  peditum  se  proelio  miseuere.  et 
q  u  am  qua  VI  recentem  terrorevi  intulerant,  densis  tarnen  hostium  agminibus  et 
inaequalihiis  locis  haerehant,  endlich  Hist.  II  30  (Caecinae  milites)  in  suam  excu- 
sationem  et  adventantium  robiir  per  adulatimiem  attollentes,  ne  ut  victi  et  ignavi 
despectarentur.  et  quamqttam  plus  virimn,  pro'pe  diq:)Ucatus  legionum  auxi- 
ioruwque  numerus  erat  Valenti,  studia  tarnen  militum  in  Caecinam  inclinabant. 

1)  Die  Erionerung  an  eine  dritte,  wieder  in  einer  Art  Urakehrung  ver- 
wendete Stelle  Sallusts  scheint  sicher,  Cat.  52,  11  iam  pridem  equidem  nos  vera 
vocahula  re r u m  amisimus,  quia  bona  aliena  largiri  Uberalitas,  malariim  rerum 
audacia  fortitudo  vocatur.  Die  Stelle  des  Agricola  wirkt  dann  weiter  auf  Hist.  137 
dum  falsis  nominibus  severitatem  pro  saevitia,  parsimoniam  pro  avaritia, 
supplicia  et  contumelias  vestras  disdplinam  appellat. 

2)  Er  hat  cap.  17  prope  soli  harbaroi'um,  cap.  41  soli  Germanorum  gesagt 
und  sucht  jetzt  nach  einer  neuen  Variation ;  die  früher  schon  gebrauchte  Wen- 
dung soli  omnium  bietet  sich  von  selbst. 

3)  Auf  Sallust  als  Quelle  habe  ich  oben  (S.  ISG  A.  1)  hingewiesen. 


Bemerkungen  zu  den  kleinen  Schriften  des  Tacitus.    II.  265 

dem  entspricht  in  dem  Abschnitt  der  Germania :  nee  quae  natura 
qiia£ve  ratio  gignat,  ut  barharis ,  quaesitum  compertumve.  Die 
härtere  Konstruktion  zeigt  bei  Tacitus  fast  immer  die  spätere 
Fassong.  So  mag  man  auch  den  Satz  illuc  usque  fama,  ultra  (so 
Nipperdey,  itera  die  Handschriften)  tantum  natura  trotz  der 
Unsicherheit  der  Schreibung  mit  Agricola  33  vergleichen :  nee  in- 
glorlum  fuerit  in  ipso  terrarum  ae  naturae  fine  cecidisse.  Dort  ist 
der  Ausdruck  durch  das  Vorbild  gegeben  und  leicht  verständlich ; 
in  der  Germania,  V7ie  man  auch  schreibt,  sicher  geziert.  Die 
Ähnlichkeit  des  Stoffs  hat  die  Erinnerung  an  die  frühere  Schrift 
wachgerufen  ^). 

Ein  anderes  Beispiel  bietet  der  Anfang  der  Rede  des  Agri- 
cola cap.33:  septimus  annus  est,  commiJitones,  ex  quo  {vestra}-)  virtute 
et   auspiciis    impcrii    Ronumi,    fide   atque    opera    nostra    Britayiniam 


1)  Es  ist  eine  bei  Tacitus  gar  nicht  seltene  Erscheinung,  die  für  die  Art 
seines  Schaffens  lehrreich  ist.  Wie  er  Ann.  V  10  von  dem  falschen  Drusus  be- 
richtet (per  idem  tempus  Asia  atcpie  Acliaia  exierritae  sunt  acri  magis  quam 
diuturno  rumore  .  .  .  fingebant  simul  credebantque)  erinnert  er  sich  an  seine  Er- 
zählung von  dem  falschen  Nero  Hist.  II  8  (s«b  idem  tempus  Ächaia  atque  Asia 
falso  exterritae  . . .  vario  super  exitu  eius  rumore  .  . .  vivere  eum  fingentihu^  credenii- 
busque).  Die  Schilderung  Ann.  1  7  at  JRomae  ruere  in  servitiiim  consules  imtres 
eques ;  quanto  quis  inlustrior,  tanto  magis  falsi  ac  festinantes  vultuque  composito, 
ne  laeti  excessu  principis,  neu  tristior es  prlmordio,  lacrimas  gaudium, 
questus  adulationem  miscebant  stammt  aus  Hist.  I  85  plurimum  trepidationis  in 
publico,  ttt  quemque  nuntium  fama  adtulisset,  animum  vultumque  conversis,  ne 
difpdere  dubiis  ae  parum  gaudere  prosperis  vider entur.  coaclo  vero  in  curiam 
senatu  ardmis  rerum  omnium  modus,  ne  contumax  silentium,  ne  suspecta 
libertas.  Das  ^'erbum  videretur  konnte  an  der  zweiten  Stelle  leicht  unterdrückt 
werden,  da  es  kurz  vorher  steht;  in  der  Annalen-Stelle  ist  die  Unterdrückung 
eben  dieses  Verbums  außerordentlich  hart  (daher  auch  öfter  verkannt),  aber  aus 
der  Vorlage  begreiflich  und  stilistisch  wirkungsvoll.  Die  zunehmende  Härte  der 
Konstruktionen  läßt  sich  an  einer  anderen  Entwicklungsreihe,  deren  Festlegung 
der  Thesaurus  ermöglicht,  gut  verfolgen.  Vergil  wagt  es  einmal,  Aen.  IV  554, 
iam  ccrtus  eundi  zu  sagen.  Das  bildet  Tacitus  zunächst  Hist  IV  li  nach  desci- 
scendi  certus  und  entwickelt  später  hieraus  neue  Konstruktionen;  er  hat  ambiguus 
für  incertus  schon  öfter  gebraucht  (vgl.  besonders  Hist.  III  43  futuri  ambiguus  et 
magis  quid  vilaret  quam  cui  fideret  certus),  so  bildet  er  Ann.  I  7  ambiguus  im- 
jierandi  als  Gegenstück,  Ann.  IV  34  relinquendae  vilae  certus  als  Erweiterung. 
Weitere  Beispiele  sind  wohl  jedem  Leser  bekannt.  Die  oben  S.  191  ff.  besprochenen 
Kachahmungen  des  Dialogus  im  Schlüsse  des  Agricola  empfangen  hierdurch  ent- 
scheidende Bedeutung  für  die  Verfasserfrage  und  die  Chronologie ;  als  Reihenfolge 
der  kleinen  Schriften  wird  sich  durch  diese  und  andere  Beobachtungen  festlegen 
lassen:  Dialogus,  Agricola,  Germania  (über  den  zeitlichen  Anfangspunkt  vgl.  oben 
S.  220  ff.). 

2)  So  möchte  ich  schreiben;  nur  zwei  Glieder  erkenne  ich  an,  deren  jedes 
ein  kunstvolles  iv  otd  ojoTv  (um  den  Ausdruck  recht  frei  zu  gebrauchen)  zeigt. 


26ß  Richard  R  eitzenstein  , 

vicistis.  Jedem  Leser  kenntlich  ist  der  Anfang  von  Caesars  Rede 
an  die  Soldaten  bei  Lukan  (I  299)  hellorum  o  socii,  qui  mille  peri- 
cnla  3Iartis  mecum,  alt,  experti  deciino  iani  vincitis  anno^).  Es  war 
begreiflich,  daß  Noväk  bei  Tacitus  daher  vincitis  einsetzen  wollte, 
aber  notwendig  war  es  nicht,  ja  näher  betrachtet  verdirbt  es  die 
Feinheit  der  Entlehnung  -).  Tacitus  will  zum  Ausdruck  bringen, 
daß  sie  schon  im  ersten  Jahre  die  volle  Sicherheit  des  endgiltigen 
Erfolges  errungen  haben:  ihr  habt  sie  schon  besiegt;  er  be- 
reitet sich  dadurch  zugleich  das  Folgende  vor:  neque  me  militum 
neque  vos  ducis  paenitait.  Den  gewollten  Gegensatz  bildet  Ger- 
man.  37  ex  quo  si  ad  alterum  imperatoris  Traiani  consulatum  compu- 
temus,  ducenti  ferme  et  deceni  anni  colliguntur :  tarn  diu  Germania 
vincitur.    Er   braucht   hier   das  Praesens;    denn  es  handelt  sich 


1)  Vgl.  die  Fortsetzung  bei  Tacitus.  Auch  die  vorausgehenden  Worte  quam- 
qiiam  laetum  et  vix  viummenHs  coercüum  militem  acc  enden  dum  adhue  ratus 
können  durch  Lukan  v.  293  accenditqiie  ducem  beeinflußt  sein.  Livius  IX  3,  2 
wodo  ad  hostem  pervenire  liceat,  quem  per  annos  iam  prope  triginta  vincimus  ist 
durch  Stellung  der  Sentenz  und  die  Zusammenhänge  bei  Lukan  und  Tacitus  als 
Vorbild  für  letzteren  ausgeschlossen ;  Lukan  mag  den  Livius  benutzen.  Die  Rede 
Lukans  ist  noch  mehrfach  benutzt,  so  zunächst  Germ.  31  donec  exsanguis 
senectus  tarn  durae  virtuti  impares  faciat,  vgl.  Lukan  v.  343  conferet  exsan- 
guis quo  se  post  hella  senectus;  Hist.  IV  75  Muciani  ac  Domitiani 
^ana  et  sine  viribus  nomina,  vgl.  Lukan  313  et  nomina  vana  Catones; 
in  demselben  Zusammenhang  bei  beiden  IV  76  nee  s%ihitum  militem^  sed  ve- 
ter em  expertumque  hello,  vgl.  Lukan  311  veniat  longa  dux  pace  solutus  milite 
cum  subito  (vgl.  Ann.  XIII  35  legiones  pace  longa  segnes).  Daher  ist  viel- 
leicht auch  vergleichbar  Hist.  I  68  iuventus  sueta  armis,  Lukan  235  suetus 
civilibus  armis  und  Hist.  III  50  sigtia  aquilaeque  victricium  legionum, 
Lukan  339  victrices  aquilas  deponere  iussus.  Selbst  für  die  Interpretation 
sind  diese  Nachweise  manchmal  wichtig ;  so  ist  Hist.  II  24  dextra  fronte  prima 
legio  incessit  das  Wort  frons  fälschlich  als  Vordertreffen  im  Gegensatz  zu  subsidia 
erklärt;  es  bedeutet  einfach  den  rechten  Flügel  (Gegensatz:  in  sinistro  locantur); 
der  Verweis  auf  Sallust  Cat.  59,  2  paßt  nicht,  benutzt  ist  Lukan  VII  220.  Es 
entspricht  dem  rhetorischen  Charakter  der  Historien,  daß  die  Benutzung  Lukans 
in  ihnen  besonders  hervortritt. 

2)  Mit  der  Entlehnung  verbindet  sich  ja  gern  die  Umbiegung  der  Wort- 
bedeutung, vgl.  z.  B.  Lukan  I  356  summi  tum  munera  pili  Laelius  emeritique 
gerens  insignia  doni,  servati  civis  referentem  praemia  quercum  — 
Tacitus  Ann.  III  21  quo  proelio  Bufus  Helvius  gregarius  miles  servati  civis 
decus  rettulit  {donatusque  est  ab  Apronio  torquibus  et  hasta);  hieraus  wieder 
XII  31  qua  pugna  filius  legati  M.  Ostorius  servati  civis  decus  merttit. 
Lukan  VIII  3  cornipedem  exliaustum  cursu  stimulisque  negantem  Magnus  agens 
incerta  fugae  vestigia  turbat  —  Tacitus  Agric.  38  ubi  incerta  fugae 
vestigia  .  .  .  comperlum.  Ähnlich  ist  es  mit  den  Entlehnungen  aus  Horaz: 
Agric.  46  si  non  cum  corpore  extinguuntur  magnae  animae  —  Carm.  I  12,57 
animaeq u e  m agnae  prodigum  Paullum. 


Bemerkungen  zu  deu  kleiuen  Schriften  des  Tacitus.   II.  267 

nicht  um  wirkliche  Siege;  man  versucht  sie  zu  besiegen,  oder 
man  spricht  von  Siegen;  aber  in  W  ahrheit  nondum  Germania  vi  da 
est.  Die  Lukan-Stelle  ist  zurückgetreten,  die  Erinnerung  an  die 
Agricola-Stelle,  in  der  vlcistis  steht,  bestimmt  den  Ausdruck,  und 
neben  ihr  wirkt,  wie  aus  dem  Zusammenhang  noch  klarer  wird, 
die  im  Dialogns  cap.  17  angestellte  Rechnung,  die  mit  den  Worten 
schließt  centum  et  viginti  anni  ab  interitu  Ciceronis  in  hunc  diem 
colliguntur  ^).  Eine  Entlehnung  sichert  hier  die  andere.  Ich  halte 
gerade  diese  Untersuchungen,  wie  die  einmal  gebildete  Wendung 
bei  ihm  weiterwirkt,  für  besonders  wichtig.  Sie  geben  uns  wenig- 
stens eine  Ahnung  davon,  wie  sein  Wortschatz  sich  für  das  Ge- 
schichtswerk bildet  -). 

Ich  verzichte  darauf,  weitere  Stellen  zu  analysieren.  Es 
wäre  ganz  gewiß  keine  angenehme  Aufgabe,  einen  Kommentar 
dieser  Art  zu  Tacitus  zu  schreiben,  und  wenige  Leser  würden 
dem  Verfasser  Dank  wissen.  Und  doch  wäre  er  unbedingt  not- 
wendig, um  den  Sprachkünstler  Tacitus  recht  zu  würdigen.  Daß 
ein  solcher  KommeiÄar  viel  Unsicheres  bieten  müßte,  würde  nicht 
schaden ;  für  Tacitus  gilt  mit  noch  besserem  Recht  als  für  Horaz, 
daß  man  ihn  gar  nicht  auslegen  kann,  wenn  man  nicht  immer  in 
ihn  hineinlegt  und  hineindeutet.  Sollte  ich  auf  die  Frage,  was 
eigentlich  das  Klassizistische  an  Tacitus  sei,  eine  Antwort  for- 
mulieren, so  würde  ich,  genau  wie  bei  den  Griechen,  in  erster 
Linie  den  Wortschatz  (im  weitesten  Sinne)  nennen.  Hier  bilden 
Seneca  und  die  Modernen  den  direkten  Gegensatz.  Eine  unend- 
liche Fülle  von  Reminiszenzen  und  Anspielungen  auf  die  klassische 
Literatur  beider  Sprachen,  die  poetische  wie  die  prosaische,  liegt 
in  ihm  beschlossen,  deren  Erkenntnis  gerade  in  ihrer  Umgestaltung 
dem  Höchstgebildeten  seiner  Zeit  den  Genuß  erhöhen  sollte^).    In 


1)  Da  hier  die  einzelnen  Posten  aufgezählt  werden,  aus  denen  die  Summe 
gebildet  ist,  hat  das  Verbum  hier  noch  die  ursprüngliche  Anschaulichkeit  (vgl. 
vorher  stahie  .  .  adice).     In  derselben  Bedeutung  wiederholt  es  cap.  24. 

2)  Die  Wortform  kommt  erst  in  zweiter  Linie  in  Pctracbt. 

3)  Der  Leser,  der  von  Civilis  Hist.  IV  13  liest  Sertoriioii  se  aut  Hannihakm 
ferens  simili  oris  dehonestaviettto,  muß  wissen,  daß  Sallust  (Hist.  I  57)  gerade  von 
dem  Verlust  des  Auges  gesagt  hat:  quo  ille  dehonestamcnto  corporis  maxume  laeta- 
batur.  Liest  er  Hist.  II  87  e  plebe  flagitiosa  (Horaz  Carm.  II  4,  17  de  scelesta 
plebe,  einfach  für  tiirpi)  per  obsequia  ViteUio  cogniU  scurrae  histriones  aurigae, 
quibiis  iUe  amicHiarum  dehonestamentis  mire  gaudehut,  so  soll  er  sich  er- 
innern, daß  er  in  der  oratio  Lepidi  22  von  den  Vornehmen  und  Beamten  ge- 
lesen hat:  quibus  praelatus  in  magistratibus  capiundis  Fufidius,  ancilla  turpis, 
honorum  ornnium  deho^iestoinentu in  (qui  hoiiores  omnes  dehoncstat),  und  die  Worte 
danach  deuten.     Die  vornehmen  awici  des  neuen  Kaisers,    die  ihn  begleiten,    liat 


268  Riebard  Reitzen stein, 

zweiter  Linie  käme  dann  die  Wahl  des  Hauptvorbildes,  des  latei- 
nischen wie  des  griechischen.  In  eindringendem  Studium  werden 
die  Eigentümlichkeiten  beobachtet,  die  beide  aufweisen,  und  wird 
erwogen,  wieweit  sie  sich  in  der  Gregenwart  nachbilden  lassen  ^). 
Hier  würde  ein  Eingehen  auf  die  ISiwfxaia  ©ouxoSiSoD,  wie  ich  aus 
eigenen  Beobachtungen  und  der  noch  unvollendeten  Arbeit  eines 
Schülers  weiß,  gute  Dienste  tun;  es  schadete  nichts,  wenn  man 
selbst  die  unbehilfliche  äußere  Klassifizierung  ließe  und  z.  B. 
TcpöatoTia  avxl  TipaYfiaTcov  oder  TrpaYjJLata  ocvtl  TcpoawTiwv  aufzählte. 
Tacitus  hat  das  selbst  so  empfunden^).  Erst  in  dritter  Linie 
könnte  die  Rhetorik  kommen,  und  hier  würde  ich  weniger  die 
einzelnen  Mittel  betonen,  als  die  Nachahmung  der  Gresamtfärbung 
des  Vorbilds.  Hier  zeigt  Tacitus  zunächst  noch,  wie  Plinius 
immer,  ein  gewisses  Bedürfnis  zu  steigern;  was  in  klassischer 
Zeit  gehobener  Stil  war,  wird  jetzt  nicht  mehr  so  empfunden; 
die  Folgerung  ist:  iiovis  et  exqulsitis  eloqiientiae  iüneribiis  opus  est, 
2)er  qiiae  orator  fastklium  anrluni  effugiat  (Dial.  19).  Erst  allmählich 
gewinnt  er  mit  der  Sicherheit  des  eigenen  Stifes  die  Selbstbeschrän- 
kung, die  zu  voller  Nachbildung  des  ac[Avöv  seiner  Vorlage  not- 
wendig ist;  jetzt  wird  er  Klassiker,  nicht  mehr  Klassizist,  ein 
Sprachkünstler  und  Sprachschöpfer  wie  Cicero  dereinst.  Freilich 
ist  es  eine  Kunstsprache,  die  er  schafft,  der  Reflexion  entsprungen, 
für  eine  Gattung  nur  bestimmt  und  notwendig  weit  entfernt  von 
aller  gesprochenen  Rede.  Es  ist  das  Bleibende  an  Leos  Beob- 
achtungen, daß  er  uns  die  Sprache  der  Annalen  so  zu  verstehen 
ermöglicht   und   gelehrt  hat.      Daß   kein    anderer   Klassizist   dies 

Tacitus  soeben  erwäbnt;  die  amiciüa  des  Kaisers  ist  für  sie  der  böcbste  hwior; 
daß  Vitellius  aucb  dies  Gesindel  ibnen  beigesellt,  macbt  für  jeden  die  Ehre  zur 
Schande.  Die  traditionelle  Übersetzung  'entehrende  Bekanntschaften',  die  in  das 
Tacitus-Lexikon  und  selbst  den  Thesaurus  linguae  latiuae  übergegangen  ist,  scheint 
mir  der  Sprache  (wegen  des  Plurals)  und  dem  Sinne  nach  minder  passend.  Erst 
Ann.  XII  14  und  XIV  21  wird  das  Wort  in  dem  allgemeinen  üblichen  Sinne 
gebraucht. 

1)  So  verlangt  das  ttoit/tixov  der  Sprache  Benutzung  der  neueren  Dichter, 
eben  der  Klassiker;  Accius  und  Pacuvius  scheiden  aus  (vgl.  Dialogus  cap.  20). 
Die  verha  Catonis  dürfen  nur  zum  kleinsten  Teil,  etwa  soweit  die  Dichtung  sie 
erhalten  hat,  Aufnahme  finden,  u.  s.  w. 

2)  Ihm  fällt  Ann.  VI  29  Scaurus  iit  digmim  veteribus  uiemiliis  damnationem 
anteiit,  hortante  Sextia  tixore,  quae  incitatnentum  mortis  et  particeps 
fuit  zweifellos  unter  dies  o/7|[j.a.  Daß  er  es  als  Kunstmittel,  als  lumen  orationis, 
empfindet,  zeigt  die  Stellung  am  Schluß  des  ganzen  Abschnittes  (natürlich  ist  auch 
Stellung  in  der  Mitte  bei  pathetischem  Tone  nicht  ausgeschlossen,  vgl.  Hist.  II  23 
aceirima  scdüionum  ac  discordiae  incitamenta,  interfectores  Galbae,  doch  ist  hier 
das  <3-/Ti[t.7.  viel  weniger  hart  und  auifällig). 


Bemerkungen  zu  den  kleinen  Schriften  des  Tacitus.    II.  269 

vermocht  hat,  hat  ihn  wohl  hauptsächlich  bestimmt,  den  Schöpfer 
einer  neuen  Sprache  nach  seinem  innersten  Wesen  mehr  zu  den 
Modernen  zu  rechnen  oder  ihnen  doch  verwandt  zu  empfinden. 
Es  wäre  müßig,  über  das  Wort  zu  streiten,  wenn  in  der  Sache 
Einigkeit  besteht.  Als  ^ro'.Tjtrj?  hat  Leo  den  Tacitus  geschildert ; 
wenn  wir  einmal  wirklich  das  Werden  seines  Stils  verstehen 
werden,  wird  die  Berechtigung  dieser  Bezeichnung  noch  mehr  her- 
vortreten. Diese  Sprache  ist  nicht  der  unwillkürliche  Ausdruck 
des  Wesens,  sondern  ein  Kunstprodukt,  oder  besser  die  bewußte 
Schöpfung  eines  großen  Künstlers. 

10. 

Ich  würde  gern  diese  vorläufigen  Bemerkungen  hiermit  schließen, 
glaube  aber  doch  den  Anlaß  benutzen  zu  sollen,  auf  eine  Gefahr, 
die  unserer  Schriftsteller-Erklärung  droht,  einmal  hinzuweisen. 
Gerade  weil  ich  es  mit  aufrichtigem  Danke  begrüße,  daß  die  lexi- 
kalischen Hilfsmittel  für  sie  so  wundervoll  erweitert  und  bereichert 
sind,  gilt  es  auch  die  Nachteile,  die  eine  mechanische  oder  leicht- 
fertige Handhabung  mit  sich  bringt,  nachdrücklich  hervorzuheben. 
Nichts  macht  stärkeren  Eindruck  und  wird  seltener  nachgeprüft 
als  statistische  Angaben,  besonders  auf  sprachlichem  Gebiet.  Gude- 
mans  Buch  legt  einen  Hauptwert  auf  die  Ausnützung  des  Mate- 
rials des  Thesaurus  linguae  latinae  und  des  vorzüglichen  Tacitus- 
Lexikons ;  was  es  dankenswertes  bringt,  liegt  in  der  Tat  auf 
diesem  Gebiet;  aber  es  zeigt  die  Gefahr  auch  so  handgreiflich,  daß 
ich  es  als  Musterbeispiel  herausgreifen  möchte. 

Über  die  Art  der  Benutzung  des  Materiales  mag  die  Nach- 
prüfung einer  Stelle  des  Anfangs  zunächst  Auskunft  geben. 

Schaffenskraft  und  Urteilskraft,  die  beiden  notwendigen  Eigen- 
schaften des  Künstlers  und  besonders  des  Schriftstellers,  werden 
einander  oft  entgegengestellt,  so  in  dem  zweiten  Satze  des  Dialogus 
cui  percontationi  tiiae  responderc  et  tum  maynae  quaestionis  pondus 
excipere,  ut  aut  de  ingeniis  nostris  male  existimandum  (sit),  si  idcm 
adsequi  non  possKmus,  aut  de  ivdiciis,  si  noiumiis,  vix  herctde  an- 
derem e.  q.  s.  Vergleichbar  wäre  etwa  Quintilians  Urteil  über 
Seneca  XI,  130  velles  euni  suo  ingenio  dixisse,  alieno  ludicio^), 


1)  D.  h.  nach  dem  Urteil  eines  anderen.  Genau  so  wird  aliemis  in 
cap.  2  gebraucht :  si  ingenium  eius  nullis  alienarum  aiiium  adminiculis  inniti 
videatur;  es  handelt  sich  nur  um  das  rednerische  Studium  und  den  Wert  der 
instilutio  et  litterae,  nicht,  wie  Gudeman  will,  um  einen  Gegensatz  griechischer 
und  lateinischer  Kenntnisse,   der  für  diese  Zeit  nicht  mehr  vorhanden   ist,    oder 


^70  Richard  Reitzenstein, 

ferner  aus  dem  Dialogus  selbst  cap.  21  nolo  Corvinum  insequi,  quia 
nee  per  ipsum  stellt,  quominus  laetitiam  nitoremque  nostrorum  temporum 
exprimeret,  et  videmus,  in  quantum  iiidicio  eins  vis  aut  aninii  aut 
ingenii  (über  die  Scheidung  beider  vgl.  oben  S.  192)  suffecerit  und 
cap.  19  {Cassimn  Severum)  non  itifirmitate  ingenii  nee  inscitia  litte- 
rarum  transtulisse  se  ad  aliud  dicendi  genus  contendo,  sed  iiidicio  et 
intdlectii.  Eine  leichte  ümbiegung  zeigt  cap.  25  scias,  qiiamvis  in 
diversis  ingeniis  (Anlage),  esse  quandam  iudicii  ac  voluntatis  simili- 
tudinem  et  cognationem.  Das  Tacitus-Lexikon  führt  diese  Stellen 
unter  verschiedenen  Rubriken  auf,  cap.  25  und  21  unter  der  Be- 
deutung 'Urteil,  Meinung,  Ansicht',  cap.  19  unter  'Gresundes  Urteil, 
Einsicht',  cap.  1  endlich  unter  'Geschmack'.  Für  letztere  Bedeu- 
tung werden  außerdem  noch  angeführt  cap.  20  {horum  auribus  et 
iudiciis  ohtemperans)  und  cap.  22  {nee  idla  re  magis  oratores  aetatis 
eiusdem  praecurrit  quam  iudicio).  Dann  fügt,  da  der  Abschnitt  am 
Schluß  steht,  der  Verfasser  hinzu,  auch  Hist.  IV  40  habe  der 
Mediceus  iudicitim;  Nippe rdey  verbessere  officium. 

Hieraus  macht  Grudeman  in  seinem  Kommentar  zu  cap.  1 
die  Bemerkung:  iudiciis  'Grescbmack'.  So  20,  9.  22,  2  und  vielleicht 
Hist.  IV  40.  —  Die  Stelle  handelt  von  der  Anklage  des  Musonius 
gegen  Publius  Celer:  iustum  iudicium  explesse  Muso}iius  videbatur. 
Es  ist  klar,  daß  Grudeman  sie  überhaupt  nicht  nachgesehen  und 
nur  das  Lexikon  Taciteum  flüchtig  exzerpiert  hat.  Wir  erwarten 
danach  zu  den  anderen  zu  Anfang  angegebenen  Stellen  Exzerpte 
aus  dem  Lexikon  und  finden  in  der  Tat  zu  cap.  19 :  ^iudicio :  im 
prägnanten  Sinn  von  einem  gesunden  Urteil,  hier  mit  spezieller 
Beziehung  auf  den  Greschmack,  während  intellectu 
ein  Verstandesurteil  bedeutet.  Vgl.  34,3.  Hist.  1,12 
paucis  iudicium   aut  rei  p.  amor;    1,  32   iudicium   aut   verifas  Ann, 


allgemeiner  Kenntnisse  und  der  fachmännischen  Bildung  des  Sachwalters.  Auch 
hier  hätte  der  Begriff  ingenium,  der  zweimal  betont  wird  (einmal  verstärkt  durch 
vis  naturae)  das  Richtige  ergeben  müssen.  —  Zu  dem  Satz  des  ersten  Kapitels  be- 
merkt der  Kommentar :  Harn  magnae  =  tantae.  Bei  Tacitus  verhältnismäßig  selten. 
Agric.  18  Germ.  37  Ann.  11,  36'.  Das  ist  nicht  ganz  richtig;  magnus  hat  hier 
nicht  die  gewöhnliche  Bedeutung  und  war  am  besten  durch  Cicero  Orator  1  zu 
belegen :  utrum  difficilius  aut  maiiis  esset  negare  tibi  saepius  idem  roganti  an 
ef'ficere  id  quod  rogares  (folgenschwerer,  von  größerer  Bedeutung).  Der  Autor 
meidet  tantae,  genau  wie  es  Tacitus  Agric.  18  quanta  futuri  spe  tarn  magna  tacuisset 
und  Annal.  11,36  sponte  an  coactus  tarn  magna  peccavisset,  ja  selbst  Germ.  37 
tarn  magni  exitus  fidem  meiden  muß.  —  Es  ist  fein,  daß  der  Verfasser  zunächst 
nur  die  beiden  Möglichkeiten  angibt,  die  man  gewöhnlich  sieht  (vgl.  zu  de  ingeniis 
Plinius  ep.  VI  21,  1  und  llepl  (id/ou;),  während  er  selbst  auf  eine  ganz  andere  Lö- 
sung hinzielt  und  die  Schuld  weder  in  den  ingenia  noch  in  den  iudicia  sucht. 


Bemerkungen  zu  den  kleinen  Schriften  des  Tacitus.    II.  271 

15,  15.  45.  52.  83'.  Nur  die  gesperrten  Worte  sind  G-udeman 
eigen:  denn  die  Annalen-Stellen  wird  niemand  finden  können;  es 
sind  die  Zahlen  der  Kapitel  und  z.  T.  Zeilen  aus  dem  ersten  Buch 
der  Historien,  die  im  Lexikon  so  angegeben  waren  und  die  Gu- 
deman  mißverstanden  hat^j. 

Ich  habe  —  von  der  Flüchtigkeit  dieser  Arbeitsart  ganz  ab- 
gesehen —  gegen  eine  solche  Benutzung  auch  des  besten  Lexikons 
schwere  Bedenken.  Der  Lexikograph  kann,  indem  er  eine  möglichst 
große  Anzahl  von  Stellen  in  einer  Rubrik  und  unter  einem  Schlag- 
wort zusammenfaßt,  der  individuellen  Nuance  der  einzelnen  Stelle 
nie  ganz  gerecht  werden  oder  gar  sie  voll  erklären,  und  auch  dem 
sorgsamsten  wird  es  immer  wieder  begegnen,  Zusammengehöriges 
zu  zerreißen  und  Verschiedenartiges  zu  verbinden.  Es  schadet 
das  auch  nicht  viel,  wenn  nur  dem  wirklich  interpretierenden 
Leser  oder  gar  dem  Verfasser  eines  wissenschaftlichen  Kommentars 
das  Material  vollständig  oder  doch  genügend  vorgelegt  wird.  Denn 
dieser  hat  von  der  Einzelstelle  auszugehen  und  muß  für  sie  stets 
das  Material  neu  durchprüfen;  eine  mechanische  Benutzung  auch 
des  besten  Lexikons  macht  seine  Arbeit  oberflächlich  und  irre- 
führend. 

Ich  hoffe  an  einer  einzigen  Stelle  des  Kommentars,  was  ich 
meine,  genügend  darlegen  zu  können,  muß  diese  aber  etwas  ein- 
gehender besprechen.  Zu  cap.  3  atque  ideo  nmtiirare  lihri  Imius 
editionem  (der  Tragödie  Cato)  festino  ut  dimissa  priore  ciira  novae 
cogitatiom  (der  Tragödie  Thyestes)  toto  pectore  incAunham  bemerkt 
Gudeman:  ^cura  metonymisch  =  liher  ist  dichterisch,  zuerst 
Properz  2,  1.  26  cura  secunda  forcs  und  sehr  oft  Ovid  (11  mal)'.  — 
Den  Ausgangspunkt  gibt  das  Tacitus-Lexikon,  das  zu  cura  meto- 
nymice  zuerst  anführt:  i.  q.  oratio  Dial.  6,  23^),  dann:  i.  q.  Über 
Dial.  3,  14.  Der  Ausdruck  ist  schief;  niemand  könnte  bei  Tacitus 
dimisso  priore  lihro  einsetzen;  bei  Gudeman  wird  er  noch  un- 
glücklicher. Spricht  Properz  an  der  angeführten  Stelle  wirklich 
von  einem  zweiten  Buch?  Er  sagt  doch  ausdrücklich,  des  Kaisers 
Kämpfe  würde  er  besingen  und  Maecen  würde  dabei  neben  dem 
Kaiser  und  nach  ihm  der  zweite  Gegenstand  dieses  Liedes  sein 
(vgl.  v.  27 — 36);  cura  heißt  also  hier  nur  der  Gegenstand  liebe- 
voller Beschäftigung  oder  der  Arbeit  (genau  wie  in  dem  Ticidas- 
Verse  Lydia  doctorum  7naxima  cura  Über,  oder  wie  bei  Tibull  II  1,61 


1)  Vgl.  auch  die  Bemerkung  zu  cap.  23  S.  375  (iudicia  tardaverit). 

2)  Gudeman  zur  Stelle :  cura  =  oratio.     Ich  könnte  mit  demselben  Rechte 
aufzählen;  labor  Idyll  Vergil  Ecl.  10,  1;  labor  Rede  CatuU  14,  II  u.  s.  w. 


272  Richard  Reitzenstein, 

teneris  ciiram  exhibitura  puellis  .  .  ovis  gesagt  wird).  Noch  schlimmer 
steht  es  mit  den  Ovid-Stellen.  Für  sie  und  die  übrigen  Belege 
verweist  Grudeman  auf  seinen  (?)  Artikel  Cura  im  Thesaurus  lin- 
guae  latinae.     Wir  müssen  zunächst  also  ihn  durchmustern. 

Die  Überschrift  lautet:  {cura)  tnetonymice  de  re  ipsa  elaborata 
vel  de  opere  perfecto,  saepe  idem  quod  Carmen,  Über,  oratio,  similia^). 
Die  erste  Belegstelle  Prop.  2,  1,  26  ist  besprochen ;  sie  paßt  zu 
der  Überschrift  nicht ;  ihr  vergleichbar  ist  Ovid  Ars  II  746  vos 
(puellae)  eritis  chartae  proxima  (für  proximae)  cura  meae :  mit  euch 
wird  sich  mein  nächstes  Lied  beschäftigen.  Ebensowenig  paßt 
Amor.  II 18, 1 3  scepfra  tarnen  sumpsi  curaqiie  tragoedia  nostra  crevit 
(durch  meine  Arbeit,  meinen  Fleiß)  oder  Ars  III  411  nunc  hederae 
sine  lionore  iacent,  operataqiie  doctis  cura  vigil  Musis  tiomen  inertis  habet 
{cura  vigil  ist  aYpoTrvtr],  wie  es  Callimachus  nennt,  vgl.  sed  famae  — 
Gegensatz  utilitas  —  vigilare  iuvat]  nur  wenn  ausschließlich  von 
der  Tätigkeit  die  Rede  ist,  paßt  nomen  inertis).  Fast.  IV  192  ist, 
wie  schon  die  Art  der  Anführung  im  Thesaurus  zeigt,  überhaupt 
nicht  verstanden ;  Ovid  fragt  Cybele  nach  den  altta  ihres  Kultes ; 
sie  antwortet,  weil  sie  vom  Fest  in  Anspruch  genommen  ist,  nicht 
selbst,  wie  andere  Gottheiten,  sondern  gibt  ihren  Enkelinnen,  den 
Musen  den  entsprechenden  Auftrag :  Jias  ctirae  iussit  adesse  meae 
(meiner  Wißbegierde).  Trist.  II  1  quid  mihi  vobiscum  est,  infelix 
cura,  libelli,  wird  durch  den  Parallelsatz  cur  modo  damnatas  repeto 
mea  crimina  Musas  erklärt:  infelix  labor  (vgl.  v.  11  pretium  curae 
vigilatorumque  laborum).  Trist.  IV  1,  93  cui  nunc  liaec  cura  labor at 
(Tätigkeit  des  Dichters),  Ex  Ponto  I  5,  11  non  Übet  in  talis  animum 
contendere  curas  (ebenso);  II  4,  16  hoc  pretium  curae  dulce  recentis 
erat  {cura  =  labor,  vgl.  Trist.  II  11  oben);  IV  2,  50  huc  aliquod 
curae  mitte  recentis  opus  {recens  elahoratum  opus);  III  4,  77  denique 
opus  curae  culpetur  ut  undique  nostrae,  officium  nemo  qui  reprehendat 
erit  (Tätigkeit).  Wenn  Gudeman  in  dem  Kommentar  versichert, 
Ovid  gebrauche  an  11  Stellen  cura  für  Über,  so  widersprechen  10 
schroff  dieser  Behauptung;  nur  eine  paßt  annähernd.  Ex  Ponto 
IV  16,  39:  iuvenes,  quorum  quod  inedita  cura  est,  appellandorum  nil 
mihi  iuris  adest.  Hier  ist  cura,  wie  so  oft  labor  oder  lucubratio, 
metonymisch  das  Ergebnis  der  Mühe. 

Schlimmer  noch  steht  es  um  die  weiteren  Stellen  des  The- 
saurus.   Manilius  I  54  erzählt  von  den  Ägyptern  und  Chaldäern : 

1)  Voraus  geht  ein  anderer  Abschnitt:  (cura)  opera  rebus  cognoscendis  na- 
vata,  meditatio,  cogitatio,  Studium,  investigatio,  ars,  praecipue  de  Idbore  seriptoris, 
oratoris,  artificis  operi  inipenso.  Der  besondere  Abschnitt  über  den  metonymischen 
Gebrauch  scheint  aus  dem  Tacitus-Lexikon  zu  erklären. 


Bemerkungen  zu  den  kleinen  Schriften  des  Tacitus.    II.  273 

hl  tanium  movere  decns  primique  per  artem  skleribns  videre  vagis  pen- 
denüa  fata.  singtda  imm  proprio  signariint  tempora  casu  longa  per 
assiduas  complexi  saecula  cnras  (Tätigkeit,  sicher  nicht  Werk 
oder  Buch).  Statius  Silv.  IV  5,  21  terra  primis  post  i)airiam  mild 
dilecta  curis  (die  zweitgrößte  Liebe;  es  ist  sein  zweites  Vaterland, 
weil  Minerva  ihn  hier  gekrönt  hat.  Grudeman  scheint  nach  dem 
Zusatz  im  Thesaurus  curae  als  carnäna  zu  deuten,  wegen  dilecta 
unmöglich).  V  1,  8  ccrtamen  cum  morte  gerit  curasque  fatigat  artißctini 
inque  omni  te  quaerit  amare  metallo  (Tätigkeit,  Meiß,  sicher  nicht 
Werk).  Martial  I  25,  6  teqiie  piget  curae  (Fleiß,  Arbeit,  siehe  oben) 
praemia  ferrefuue]  I  45,  1  edlta  ne  hrevibus  pereat  mihi  cura  libellis 
(Tätigkeit;  operani  perdidi);  176,1  o  mihi  curarum  pretium  non  vile 
mearum  (ebenso) ;  V  5,  3  ingenio  frueris  qui  propiore  dei  —  nam  tibi 
nascentes  domini  cognoscere  curas  et  secreta  ducis  pectora  nosse  licet 
(curae  =  cogitationes) ;  X  2,  1  festitiata  x)rior  {prius'^)  decimi  mihi 
cura  libelli  elapsum.  manibiis  nunc  revocavit  opus  (die  Arbeit  an  dem 
zehnten  Buch,  die  ich  einst  zu  hastig  betrieben,  hat  mich  das 
Werk  jetzt  erneuern  lassen).  Gar  nichts  hat  mit  dichterischer 
Arbeit  überhaupt  zu  tun  VI  68,  5  hie  tibi  curarum  socius  blan- 
dumque  levamen  (nach  Tibull  IV  13,  11  tu  mihi  curarum  requies) 
oder  VIII  82,  6  fer  vates,  Auguste,  tuos :  nos  gloria  dukis,  nos  tua 
cura  piior  deliciaeque  sumus  (die  Dichter  sind  sein  Ruhm,  seine 
erste  Sorge  und  seine  Freude)  ^) ;  IV  82,  2  imputet  et  nobis  otia 
parva,  roga  (Venuleius),  immemor  et  paidum  curarum  operumquc 
suorum  non  tetrica  nugas  exigat  aure  meas.  Der  TioXtTtxö?  avTjp  wird 
gebeten,  seine  Arbeiten  und  Sorgen  ein  Weilchen  zu  vergessen 
(ppera  wie  z.  B.  bei  Quintilian  XII  2,  7  non  secretis  disputationibus, 
sed  rerum  experimentis  atque  operibus  se  vere  civilem  virum  exhibeat). 
Ebensowenig  kann  ich  verstehen,  warum  Gudeman  im  Thesaurus 
und  jetzt  ausdrücklich  in  seinem  Kommentar  in  Frontins  Vor- 
rede cum  ad  insiruendam  rei  militaris  scientiam  unus  ex  numero  stu- 
diosorum  eins  accesserim  eique  destinato,  quantum  nostra  cura  valnit, 
satisfecisse  visus  sim^)  das  Wort  cura  mit  libcr  identisch  erklärt. 
In  der  Cassiodor- Stelle  (in  Psalm,  praef.  9d)  vere  coritscus  über, 
sermo  kwipabdis,  cura  sauciati  cordis,  favus  interioris  hominis,  pinax 
spiritualium  personarum,   occultarum   lingua  viriutum    bedeutet   cura 


1)  Das  Wort  prior  deutet  I'riedländcr  in  seinem  Kommentar  zeitlich  und 
verweist  darum  auf  die  .lugcnddichtuniien  Domitians  (ich  ziehe  wegen  des  Zu- 
sammenhangs vor,  CS  vom  Range  zu  verstellen).  Dieser  Verweis  genügt  Gudeman, 
um  im  Thesaurus   aus  den  Dichtern  Bücher  zu   machen. 

2)  Vgl.  etwa  Tacitus  Agr.  10  non  in  comparatioyxem  curae  ingeniive. 

Kgl.  Oes.  d.  Wiss.    Nachrichten.    Phil.-hist.  Klasse.    1911     Heff  2.  18 


274  Richard  Reitzenstein, 

offenbar  die  Heilung  oder  Pflege  (curafio,  vgl.  in  der  Fortsetzung 
tanta  enim  illic  est  imlclmtudo  sensunm  —  das  geht  auf  sermo  lam- 
pahilis  —  et  stiUantium  mediana  verhorum).  Es  ist  nach  Sprache 
und  Sinn  vollkommen  unmöglich,  cnra  sauciafi  corclis  als  'ein  mit 
wundem  Herzen  geschriebenes  Buch'  zu  fassen. 

Es  bleiben  außer  der  einen  Ovidstelle  (Ex  Ponto  IV  16,  39) 
eine  Stelle  des  Phaedrus,  die  charakteristisch  genug  ist  (II  epil.  10 
quod  si  lahori  faverit  Latium  meo  —  si  livor  ohtrectare  cur  am 
voliierit,  weiter  si  nostrum  Studium  ad  aures  pervenit  tiias  und  ac 
Ulis  doct n s  occurret  laho r) ;  ferner  zwei  aus  Martial  I  66,  5  secreta 
quaere  carmina  et  rudcs  curas  (wie  cJmrtas,  nach  der  technischenBezeich- 
nung  riides  vestes  wohl  tatsächlich  ungebrauchte,  noch  nicht  von 
anderen  gelesene,  vgl.  v.  7  virginis  chartae  und  X  93,  3  nondum  vulgata 
carmina,  das  Friedländer  gut  erklärt)  und  I  107,  5  condere  victuras 
temptem  per  saecida  curas.  beides  veranlaßt  durch  125, 6.  7.  Dazu  eine 
Stelle  aus  Tacitus,  Ann.  IV  11  qiiorum  in  maniis  cura  nostra  venerit. 
Zweifelhaft  bleibt  schon  Ann.  III  24  si  effectis  in  quae  tetendi  j)lures 
ad  curas  vitam  produxero  (weitere  Arbeit,  Tätigkeit)  und  noch  mehr 
Dial.  6  sine  novam  et  recentem  ciirani  .  .  attulerit  (hier  wird  es  zu 
der  ausgearbeiteten  oratio  direkt  in  Gegensatz  gestellt ;  man  könnte 
cura  fast  gleich  cogitatio  fassen,  freilich  in  einem  andern  Sinn,  als 
Gudeman  diesem  Worte  gibt).  Das  ist  alles.  Das  Bild  wird 
also  sehr  anders ;  um  einen  dichterischen  Gebrauch  handelt  es  sich 
überhaupt  wohl  nicht  —  die  große  Poesie  fehlt  ganz  — ,  sondern 
eher  um  eine  in  rhetorischen  Kreisen  zum  Zweck  der  variatio  in 
engsten  Grenzen  zugelassene  Freiheit. 

Es  muß  im  Interesse  einer  großen  Sache  einmal  ruhig  aus- 
gesprochen werden:  der  Artikel  im  Thesaurus  ist  nicht  glücklich 
disponiert  und  ohne  jede  Sorgfalt  ausgeführt.  Seine  Verwendung 
in  dem  Kommentar  ist  noch  übler.  Wider  den  natürlichen  Sinn 
der  Stelle,  von  der  ich  ausging,  ideo  maturare  libri  Imius  (der  Tra- 
gödie Cato)  editionem  festino,  ut  dimissa  piriore  cura  novae  cogi- 
tationi  toto  pectore  incumbani,  wird  zunächst  behauptet,  cura  be- 
deute hier  Über.  Hierdurch  ist  der  Zusammenhang  der  beiden  sich 
entsprechenden  Worte  zerstört  und  man  kann  nun  das  Lexikon 
befragen,  wa.s  cogitatio  bei  Tacitus  bedeutet.  Gerber-Greef^) 
rücken  die  Stelle  unter  die  Rubrik  '/cre  idem  quod  consiliiwi'  und 
verzeichnen  außer  ihr  Dial.  21,  Agric.  39,   Hist.  I  27,  II  74,  Ann. 


1)  Vielleicht  nur,  um  nicht  eine  besondere  Rubrik  zu  machen.  Ich  würde 
den  Lexikographen  daraus  keinen  schweren  Vorwurf  machen.  Auch  sind  sie 
natürlich  in  die  Sprache  des  Dialogus  am  wenigsten  eingedrungen. 


Bemerkungen  zu  den  kleinen  Schriften  des  Tacitus.   II.  275 

XV  54.  Hieraus  wird  die  Erklärung  des  Kommentars  'cogitafioni  = 
consilio  (dazu  die  Stellen  nach  der  Reihe,  nur  mit  einem  Druck- 
fehler) ;  vgl.  Thes.  II  1454  f.'  Die  Hauptüberschrift  ist  hier  {cogi- 
tatio)  pertinet  ad  voluntateni]  geschieden  werden  actio  consilii 
ineundi  und  kl  quoä  deliheratione  continetur,  consiliimi.  Auf  letztere 
Rubrik  verweist  uns  das  Zitat,  und  die  erste  Stelle,  die  wir  finden, 
ist  Cicero  De  inv.  II  23  non  enini  ex  eventu  cogitationem  spedari 
oportere,  sed  qua  cogitatione  animus  {animi?)  et  spe  ad  maleficium 
profedus  sif,  cons^iderari;  quo  animo  quid  quisque  faciat,  non  quo 
rasu  utatur,  ad  rem  pertinere.  Hier  heißt  cogitatio  also  'Absicht'; 
man  könnte  eine  unpassendere  Belegstelle  kaum  ersinnen.  Ich 
hätte  mich  nicht  gewundert,  wenn  Grudeman  das  Wort  cogitatio 
ohne  Erklärung  gelassen  hätte.  Jeder  seiner  Leser  weiß,  daß  in 
Besprechungen  literarischer  Tätigkeit  cogitatio  im  Sinne  von  'Über- 
legung, Gedankenarbeit'  sehr  oft  vorkommt,  daß  es  oft  mit  cura 
als  Synonym  verbunden  wird  und  daß,  wenn  eine  Unterscheidung 
gemacht  wird,  cura  gern  von  der  sprachlichen  Ausfeilung  und  Aus- 
arbeitung gesagt  wird  ^),  während  cogitatio  mehr  die  gedanken- 
mäßige Vorarbeit  betont  ^) ;  jeder  sieht  weiter,  daß  gerade  dies  zu 
der  Dialogus-Stelle  ausgezeichnet  paßt :  Matemus  hat  die  eine 
Tragödie  schon  in  Buchform  vor  sich  und  feilt  nur  noch  am  Ein- 
zelausdruck; für  die  andere  hat  er  den  Aufriß  schon  im  Greiste 
entworfen  und  möchte  sich  möglichst  bald  mit  allen  Gredanken 
in  sie  versenken  können.  Nichts  davon  bietet  der  Kommentar; 
seinem  Verfasser  genügt  es,  nachzuschlagen,  welche  Bedeutung 
oder  Über.setzung  Oxer  ber  und  G-reef  angeben^).  Die  von  ihnen 
angeführten  Stellen  notieren  und  dann  nachschlagen,  auf  welcher 
Seite  des  Thesaurus  dieselbeWortbedeutung  angeführt  wird, 
heißt  dann  den  Schriftsteller  wissenschaftlich  erklären.  Das  Er- 
gebnis der  Arbeit  ist  dann  in  diesem  Einzelfalle  der  angebliche 
'sprachliche  Beweis',  daß  nur  Tacitus  der  Verfasser  des  Dialogus 
sein  kann:  Dial.  3,4  cura  =  über  wie  Ann.  III  24;  IV  11.  Das 
geht    dann   weiter.      Mir    würden    hundert   solcher   Scheinbeweise 


1)  Vgl.  etwa  Quintilians  Urteil  über  Secundus  X  3,  12:  mirae  facundiae  vi- 
rum,  infinitae  tarnen  curat,  Dial.  cap.  39  und  die  oben  angeführten  Stellen 
Ovid  Trist  Uli,  Martial  X  2,  1,   Phaedrus  II  epil.  10  u.  a.  mehr. 

2)  Vgl.  Cicero  De  leg.  I  12  quod  dicendi  cogitationem  auferat  (iuris  inter- 
pretatio)  sine  qua  ad  nullam  maiorein  umquam  causam  sum  ausus  accedere,  vgl. 
auch  Thesaurus  III  1452,  41. 

'^)  Die  schöne,  gerade  für  den  Dialogus  freilich  etwas  gefährliche  Losung 
Tav.tTOv  ^x  TaxiTou  wird  ganz  äußerlich  befolgt:  Tay.ixov  i/.  toO  Xe;ixov>  toj  TaxtTefou. 


276     Richard  Reitzenstein,  Bemerkgn.  zu  den  kl.  Schriften  d.  Tacitus.  II. 

nicht    einen    aus    wirklicher   Erklärung    einer  Stelle    gewonnenen 
ersetzen. 

Ich  wünsche  nicht  mißverstanden  zu  werden:  ich  leugne  gar 
nicht,  daß  sich  unter  der  großen  Fülle  des  angehäuften  Materials 
auch  viel  Nützliches  und  Brauchbares,  wenn  auch  nicht  immer  für 
Tacitus,  findet;  die  Benutzung  so  kostbarer  Hilfsmittel,  wie  es 
die  Sammlungen  des  Thesaurus  und  das  Tacitus -Lexikon  sind, 
konnte  nicht  ganz  ergebnislos  bleiben.  Nur  ist  immer  alier- 
schärfste  Nachprüfung  jeder  einzelnen  Angabe  erforderlich.  Die 
Arbeitsart  ist  es,  gegen  die  ich  mich  wende.  Die  besten  lexikali- 
schen Hilfsmittel  können  wirkliche  Interpretation  des  Textes  nicht 
ersetzen,  ja  sie  schaden  ohne  sie  ebenso  viel  als  sie  nützen. 


Oöttingeii,  Druck  der  Dieterichschen  Univ.-Buchdnickeiei  (W.  !  r.  Kaestner). 


Nachrichten 

von  der  Königlichen  Oeseilschaft  der  Wissenschaften  zu  Göttingen. 

Philologisch-historische  Klasse.     1914.     Beiheft. 


Verzeichnis 

der  griechischen  Handschriften 

des  Alten  Testaments, 

für  das  Septuaginta-Unternehmen 


aufgestellt 


von 


Alfred  Rahlfs. 


Berlin, 

Weidmann  sehe  Buchhandlung. 

1914. 


Vorgelegt  von  P.  Wendland 
in  der  Sitzung  vom  23.  Mai  1914. 


Dies  Heft  erscheint  gleichzeitig  separat  als  2.  Band  der 

„Mitteilungen  des  Septuaginta- Unternehmens  der  Königlichen  Gesellschaft 

der  Wissenschaften". 


Dem  Andenken 

RUDOLF  SMENDS 

(t27. 12. 1913), 

des  geistigen  Vaters 
des  Septuaginta-Unternehmens, 

sei  dieses  Weri<, 

dessen  Vollendung  er  sehnlich  herbeiwünschte, 

aber  leider  nicht  mehr  erleben  sollte, 

gewidmet. 


Vorwort. 

Bei  dieser  Arbeit  habe  ich  von  den  verschiedensten  Seiten  so 
mannigfache  Hülfe  erfahren,  daß  es  mir  unmöglich  ist,  hier  allen, 
die  sich  um  sie  verdient  gemacht  haben,  einzeln  meinen  Dank  ab- 
zustatten. Doch  muß  ich  hier  in  erster  Linie  meinen  früheren  Mit- 
arbeiter Herrn  Dr.  Ernst  Hautsch  nennen,  der  einen  großen  Teil 
der  Handschriften-Kataloge  und  auch  mehrere  andere  Werke  ex- 
cerpiert  hat.  Ferner  erwähne  ich  von  meinen  jetzt  auch  schon 
meistens  ausgeschiedenen  Mitarbeitern  die  Herren  Dr.  Greorg  Müller, 
Heinrich  Ernst  (ehemals  stud.  theol.),  Dr.  Emil  Große-Brauck- 
mann,  Dr.  Leonhard  Lütkemann,  Dr.  Friedrich  F o c k e  ,  die 
mir  bei  verschiedenen  Teilen  der  Arbeit  hülfreich  zur  Seite  ge- 
standen haben.  Auch  Herr  Professor  Dr.  Jacob  Wackernagel, 
der  Vorsitzende  unserer  Septuaginta-Kommission,  hat  mich  seit 
Beginn  des  Krieges,  als  meine  Mitarbeiter  zu  den  Fahnen  eilten 
oder  dem  Septuaginta -Unternehmen  durch  den  Schuldienst  entzogen 
wurden,  durch  seine  Hülfe  bei  der  Korrektur  der  Druckbogen  und 
bei  der  Revision  der  Übersicht  über  das  handschriftliche  Material 
für  die  einzelnen  Teile  des  A.T.  zu  großem  Dank  verpflichtet. 

Aber  nicht  nur  die  Genannten  haben  mir  wertvolle  Dienste 
geleistet,  sondern  auch  viele  andere,  besonders  die  Verwaltungen 
der  verschiedensten  Bibliotheken.  Selten  blieb  eine  meiner  vielen 
Anfragen  unbeantwortet ;  viele  falschen  oder  mangelhaften  Angaben 
der  gedruckten  Handschriften-Kataloge  konnte  ich  dank  der  freund- 
lichst gewährten  Auskunft  berichtigen.  Ich  habe  darauf  in  der 
Regel  an  den  betreiFenden  Stellen  des  Verzeichnisses  hingewiesen, 
möchte  aber  auch  an  dieser  Stelle  nicht  verfehlen,  allen  Beteiligten 
meinen  herzlichen  Dank  auszusprechen. 

Trotz  aller  aufgewandten  Mühe  und  trotz  aller  mir  zuteil 
gewordenen  Hülfe  wird  dieses  Werk,  das  zum  ersten  Male  das 
gesamte  Material  zu  bieten  versucht,  doch  in  hervorragendem  Maße 


"VI  A.  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss,  des  A.T. 

ein  Stückwerk  sein.  Selbst  Hss.,  die  in  gedruckten  Katalogen 
beschrieben  sind,  mögen  zuweilen  übersehen  sein;  fehlt  ja,  um  eine 
Parallele  aus  dem  N.T.  anzuführen,  bei  dem  das  Material  doch 
schon  so  und  so  oft  durchgearbeitet  ist,  sogar  in  den  Verzeich- 
nissen von  Grregory  und  v.  Soden  noch  die  das  ganze  N.T.  außer 
den  Evangelien  umfassende  Hs.  Paris,  Bibl.  Nat.,  Coisl.  18,  obwohl 
ihre  Beschreibung  seit  1715  in  Montfaucons  Bibliotheca  Coisliniana 
vorliegt.  Dazu  kommt,  daß  manche  Hss.  bisher  noch  gar  nicht 
oder  nur  sehr  mangelhaft  beschrieben  sind.  Ich  erwarte  daher 
zahlreiche  Verbesserungen  und  Ergänzungen  und  bitte  dringend 
xun  sie. 

Alfred  Rahlfs. 


Bezeichnung  der  biblischen  Bücher 

(nach  der  Reihenfolge  bei  Swete). 


Gen. 

Reg.  IV 

Sir. 

Hab. 

Dan. 

Exod. 

Par.  I 

Est. 

Soph. 

Sus. 

Lev. 

„   n 

Idt. 

Agg. 

Bei  et  Dr. 

Num. 

Esdr.  I 

Tob. 

Zach. 

Mac.  I 

Deut. 

„      H 

Os. 

Mal. 

„    n 

los. 

Ps. 

Am. 

Is. 

„      III 

lud. 

Prov. 

Mich. 

ler. 

„      IV 

Ruth 

Eccl. 

loel 

Bar. 

Ps.  Sal. 

Reg.  I 

Cant. 

Abd. 

Thr. 

Od. 

n    n 

lob 

Ion. 

Ep.  ler. 

Or.Man.  =  Ora 

.    in 

Sap. 

Nah. 

Ez. 

tio  Manasse 

Über  die  in  meinen  Beschreibungen  regelmäßig  zusammengefaßten  Gruppen 
Oct.,  Reg.  I— IV,  Par.  I— 11,  Esdr.  I— 11,  Ps.Od.,  XII  proph.,  IV  proph.,  Mac. 
I— IV  siehe  unten  S.  XVIII  f. 

AUe  Zitate  werden  nach  Swete  gegeben.  Wo  Swete  zwei  Zahlen  hat, 
eine  eingeklammerte  und  eine  nicht  eingeklammerte,  wird  stets  die  nicht  einge- 
klammerte zugrunde  gelegt.  Nur  die  Oden  zitiere  ich  nicht  nach  Swete,  der 
nach  A  14  Oden  zählt,  sondern  nach  der  im  Mittelalter  in  der  grie- 
chischen Kirche  allgemein  üblich  gewordenen  Zählung,  nach  der 
es  folgende  9  Oden  gibt:  1)  Erste  Ode  Moses  Exod.  15  i-i9,  2)  Zweite  Ode  Moses 
Deut.  32 1-43,  3)  Gebet  Annas  Reg.  I  2  i-io,  4)  Gebet  Ambakums  Hab.  3  2-19, 
5)  Gebet  des  Isaias  Is.  269-19  (20),  6)  Gebet  des  lonas  Ion.  2  3-10,  7)  Gebet  des 
Azarias,  gewöhnlich  als  Gebet  der  drei  Jünglinge  bezeichnet  Dan.  3  26-45,  8)  Hj-mnus 
der   drei  Jünglinge    oder   «üotj    twv    -atdpcuv  Dan.  3  52-88,    D)  Magnificat  und  Bene- 

dictUB    Luc.    1  46-55.  68-79. 


Abkürzungen  für  Kirchenväter. 

C}T.  =  Cyrillus    Alexandrinus    („Cyr.    Glaphyra"    sind   Erklärungen    ausgewählter 

Stellen  des  Pentateuchs). 
Thdt.  =  Theodoretus. 


VIII  A,  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 


Abkürzungen  für  neuere  Literatur. 

Die  hier  nicht  aufgeführten  Abkürzungen  erklären  sich  aus  den  Vorbemer- 
kungen zu  den  einzehien  Abschnitten  des  Verzeichnisses,  s.  unten  S.  XV 
Schluß  von  §  2. 

Benesevic  I  =  V.  Benesevic,  Catalogus  codicum  mss.  graec.  qui  in  monasterio  S. 
Catharinae  in  monte  Sina  asservantur.  Tomus  I.  Petropoli  1911.  (Vgl.  unten 
S.  284  die  Vorbemerkungen  zu  Sinai,  Katharinenkloster.)  In  Betracht  kommt 
besonders  auch  der  Anhang,  in  welchem  Benesevic  ein  Verzeichnis  der  früher 
dem  Sinaikloster  gehörigen,  jetzt  in  anderen  Bibliotheken  befindlichen  Hss.  gibt. 

Brooke-McLean  =  The  Old  Testament  in  Greek  according  to  the  text  of  Codex 
Vaticanus,  supplemented  from  other  uncial  mss.,  with  a  critical  apparatus  con- 
taining  the  variants  of  the  chief  ancient  authorities  for  the  text  of  the  Septua- 
gint  ed.  by  A.  E.  Brooke  and  N.  M^Lean.  Bisher  erschien  Vol.  I,  part  1 — III 
(Gen.  — Deut.).     Cambridge  1906—1911. 

Faulhaber,  Hohel.-Cat.  =  Michael  Faulhaber,  Hohelied-,  Proverbien-  und  Prediger- 
Catenen.  (Theol.  Studien  der  Leo-Gesellschaft  hsg.  v.  Ehrhard  u.  Schindler.  4.) 
Wien  1902. 

Faulhaber,  Proph.-Cat.  =  M.  Faulhaber,  Die  Propheten-Catenen  nach  römischen 
Hss.  (Biblische  Studien  hsg.  v.  Bardenhewer.  4.  Bd.,  2.  u.  3.  Heft.)  Freiburg 
i.  B.  1899. 

Field  =  Origeniö  Hexaplorum  quae  supersunt  ed.  Frid.  Field.  I.  U  (mit  besonders 
paginiertem  Auctarium).  Oxonii  1875.  Ein  zu  „Field"  hinzugefügtes  „Gen.", 
„Exod."  u.  s.  w.  gibt  an,  für  welche  Bücher  Field  die  in  Frage  kommende 
Hs.  herangezogen  hat ;  er  führt  dann  auch  immer  die  Hs.  in  der  Vorbemerkung 
(„Monitum")  des  betreffenden  Buches  an. 

Gebhardt:  siehe  unten  „Ps.Sal.  ed.  Gebhardt". 

Gregory  =  Caspar  Bene  Gregory,  Textkritik  des  Neuen  Testamentes.  3  Bde.  mit 
durchlaufender  Seitenzählung  (1:  S.  1—478;  2:  S.  479— 994;  3:  S.  995— 1486). 
Leipzig  1900 — 1909.  Hinter  den  Seitenzahlen  führe  ich  in  Klammern  die 
Sigeln  an,  mit  welchen  Gregory  die  betreffenden  Hss.  im  N.T.  bezeichnet; 
dabei  ist  zu  beachten,  daß  Gregory  im  3.  Bd.  ein  neues  System  der  Bezeich- 
nung eingeführt  und  daher  viele  Sigeln  geändert  hat. 

HoP  =  Vetus  Testamentum  graecum  cum  variis  lectionibus  ed.  Robertus  Holmes 
et  Jacobus  Parsons.    5  Bde.    Oxonii  1798 — 1827  ^).    Nicht  alle  im  textkritischen 


1)  Die  Arbeit  an  diesem  monumentalen  Werke  begann  1788.  Die  Voranzeige, 
welche  Holmes  am  29.  Febr.  1788,  die  für  die  Vollendung  der  Ausgabe  auch  nach 
Holmes'  Tode  sich  verpflichtenden  Delegates  des  Clarendon  Press  am  4.  März  1788 
unterzeichnet  haben,  ist  abgedruckt  in  J.  G.  Eichhorns  Allgemeiner  Bibliothek  der 
biblischen  Litteratur  1  (1787/8),  S.  917—922  (weitere  Nachrichten  ebenda  2,  S.  935; 
3,  S.  56 ;  7,  S.  908).  Die  eingelaufenen  CoUationen  wurden  vertragsmäßig  vom 
März  1789  an  alljährlich  an  die  Bodleiana  abgeliefert  und  befinden  sich  daselbst 
noch  heutigen  Tages ;  ein  Verzeichnis  derselben  (mit  Index  nach  den  HoP'schen 
Sigeln  und  anderen  Indices)  gibt  F.  Madan,  Summary  catalogue  of  westem  mss. 
in  the  Bodl.  Libr.  at  Oxford  3  (1895),  S.  614—641.  Von  1789—1805  erschienen 
siebzehn  „annual  accounts  of  the  coUation  of  the  mss.  of  the  Septuagint-Version", 
von  1801 — 1805  fünf  „annual  accounts  of  the  publication  of  the  Septuagint-Colla- 
tions",  sämtlich  von  Holmes  verfaßt ;  die  Mitteilungen  der  ersten  fünfzehn  accounts 
über  LXX-Hss.  und  ihre  CoUationen  hat  Carl  Jaeger  im  Brit.  Mus.  für  mich 
excerpiert  (der  16.  und  17.  account  fehlen  in  London,  sind  aber,  wie  mir  F.  Madan 
mitteilte,  in  Oxford,  Bodl.  Libr.  vorhanden).    Der  Ausgabe  selbst  schickte  Holmes 


Abkürzungen  für  neuere  Literatur.  IX 

Apparat  zitierten  Hss.  sind  vollständig  coUationiert ;  bei  einigen  sind  einzelne 
Bücher  ausgelassen,  bei  anderen  bloß  Collationsproben  gegeben.  Ich  habe  dies 
stets  genau  notiert,  sodaß  man  aus  meinem  Stillschweigen  schließen  darf,  daß 
die  ganze  Hs.  coUationiert  ist.  Nur  bemerke  ich  ein  für  allemal,  daß  die  Hss. 
der  Ps.Od.  bei  HoP  in  der  Regel  nur  zu  den  Psalmen  coUationiert  sind ;  bloß 
zu  den  beiden  Moses-Oden  (Exod.  15.  Deut.  32)  hat  Holmes  einige  dieser 
Hss.  herangezogen  (s.  Praef.  ad  Exod,  et  Deut.).  —  Die  Sigeln  von  HoP 
führe  ich  nur  da  an,  wo  sie  von  meinen  eigenen  abweichen,  oder  etwas  Be- 
sonderes über  sie  zu  bemerken  ist.  Eine  nach  Sigeln  geordnete  Liste  der  be- 
nutzten Hss.  findet  sich  bei  HoP  am  Schi,  des  letzten  Bandes.  Außerdem 
wird  jede  Hs.  ausführlicher  in  der  Praefatio  desjenigen  Buches  beschrieben, 
in  dessen  Apparat  sie  bei  HoP  zuerst  vorkommt  (nur  sind  alle  Pent.-Hss., 
auch  wenn  sie  erst  in  einem  späteren  Buche  des  Pent.  auftreten,  nicht  in  der 
Praef.  des  betre£Fenden  Buches,  sondern  in  der  Praef.  ad  Pent.  beschrieben). 
Man  hat  also  die  ausführliche  Beschreibung  bei  HoP  in  der  Regel  vor  dem 
Buche  zu  suchen,  mit  dem  die  Hs.  beginnt.  Wo  jedoch  die  Hs.  eine  andere 
Reihenfolge  der  biblischen  Bücher  aufweist  als  HoP,  oder  das  in  der  Hs.  an 
der  Spitze  stehende  Buch  bei  HoP  überhaupt  nicht  coUationiert  ist,  steht  die 
Beschreibung  naturgemäß  vor  einem  anderen  B\iche,  als  womit  die  Hs.  beginnt. 
In  diesem  Falle  habe  ich  stets  angegeben,  in  welcher  Praefatio  sich  die  Be- 
schreibung findet,  während  ich  dies  sonst  für  überflüssig  erachtet  habe. 

Karo-Lietzm.  =:  Georgius  Karo  et  lohannes  Lietzmann,  Catenarum  graecarum  cata- 
logus :  Nachrichten  der  K.  Ges.  d.  Wiss.  zu  Göttingen,  Philol.-hist.  Kl.  1902, 
S.  1 — 66.  299—350.  559 — 620.  Auch  separat  ausgegeben  mit  durchlaufender 
Seitenzählung  1 — ISO  neben  der  Originalzählung.  Ich  zitiere  nach  der  Ori- 
ginalzählung. 

Kondakoff  1.  2  =  N.  Kondakofif,  Histoire  de  Tart  byzantin  considere  principalement 
dans  les  miniatures.  Edition  francaise  originale,  publ.  par  l'auteur,  sur  la  tra- 
duction  de  M.  Trawiuski.  (Bibliotheque  internationale  de  l'art  sous  la  direction 
de  M.  Eugene   Müntz.)     Tome  1,  Paris,  Londres  1886.     Tome  2,   Paris  1891. 

Lag.  Ankünd.  =^  Paul  de  Lagarde,  Ankündigiuig  einer  neuen  ausgäbe  der  grie- 
chischen übersezung  des  alten  testaments.     Goettingen  1882. 

Lag.  Gen.  gr.  =  Genesis  graece.  E  fide  editionis  Sixtinae  addita  scripturae  dis- 
crepantia  e  libris  manu  scriptis  a  se  ipso  conlatis  et  editionibus  Complutensi 
et  Aldina  adcuratissime  enotata  ed.  Paulus  Antonius  de  Lagarde.    Lipsiae  1868. 

Lag.  Quinqu.  =  Psalterii  graeci  quinquagena  prima  a  Paulo  de  I^ügarde  in  usum 
ßcholarum  edita.     Gottingae  1892. 


1795  zwei  Specimina  vorauf  in  einer  Epistel  an  Shute  Barrington  (genauer  Titel  unten 
S.  319  bei  Wien,  Hofbibl.,  Theol.  gr.  31)  iind  in  einer  Appendix  zu  dieser  Epistel ; 
in  dem  ersten  Speciraen  war  der  Apparat  sehr  weitläufig  angelegt,  im  zweiten  war 
er  schon  stark  zusammengezogen,  wurde  aber  nachher  noch  mehr  gekürzt.  Die 
Ausgabe  selbst  erschien  von  1798  an  in  Lieferungen.  Nach  einer  Mitteihing  in 
der  Theol.  Quartalschrift  1  (1819),  S.  300  f.  gab  Holmes  (f  12.  Nov.  1805)  sechs 
Lieferungen  heraus,  die  in  Pränumeration  je  1  Guinee  ko.steten :  1798  Gen.  (vgl. 
Eichhorn  a.a.O.  Bd.  9,  S.  141),  1801  Exod.,  1802  ]>ev.,  1803  Num.,  1804  Deut, 
(also  ist  der  1.  Bd.  erst  1804  abgeschlossen,  nicht  1798,  wie  man  nach  der  Jahres- 
zahl auf  dem  Titel  denken  könnte),  1805  Daniel.  Parsons  gab  1810  los.  heraus, 
1812  lud.  mit  Ruth  u.  s.  w.  ;  der  2.  Bd.  (bis  Par.  H)  wurde  1818  vollendet  und 
kostete  „53  Rthl.  Sachs."  ;  ,,die  Bücher  Esra,  Nehemia  und  Esther",  heißt  es  in 
der  Theol.  Uuartalschr.,  „sollen  nächstens  folgen". 


X  A.  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

Lag.  Sept.Stud.  1  ==  Paul  de  Lagarde,  SeptuagintaStudien.  Erster  Theil.  (In  den 
Abhandlungen  der  K.  Ges.  d.  Wiss.  zu  Göttingen,  Bd.  37;  auch  separat  er- 
schienen.)    Göttingen  1891. 

Lag.  Spec.  =  Pauli  de  Lagarde  novae  psalterü  graeci  editionis  specimen.  (In  den 
Abhandkmgen  der  K.  Ges.  d.  Wiss.  zu  Göttingen,  Bd.  33 ;  auch  separat  er- 
schienen.) Göttingen  1886  (so  auf  dem  Titel  der  Abhandlungen)  oder  1887 
(so  auf  dem  Titel  der  Separatausgabe). 

Lag.  V.  T.  pars  prior  =  Librorum  Veteris  Testamenti  canonicorum  pars  prior  graece 
Pauli  de  Lagarde  studio  et  sumptibus  edita.     Gottingae  1883. 

Mercati,  Note  =  Giovanni  Mercati,  Note  di  letteratiira  biblica  e  cristiana  antica. 
(Studi  e  testi,  5.)     Rom  1901. 

Ps.  Sal.  ed.  Gebhardt  =  *FaX(Aot  SoXojxtovTo?.  Die  Psalmen  Salomo's  zum  ersten 
Male  mit  Benutzung  der  Athoshandschriften  und  des  Codex  Casanatensis  hsg. 
von  Oscar  von  Gebhardt.  (Texte  und  Untersuchungen  zur  Gesch.  d.  altchristl. 
Lit.,  hsg.  Y.  Gebhardt  u.  Hamack.    XIII.  Band.    Heft  2.)    Leipzig  1895. 

Soden  =  Die  Schriften  des  Neuen  Testaments  in  ihrer  ältesten  erreichbaren  Text- 
gestalt hergestellt  auf  Grund  ihrer  Textgeschichte  von  Hennann  Freiherr  von 
Soden.  I.  Teil :  Untersuchungen  (in  drei  Abteilungen  mit  durchlaufender 
Seitenzählung  1—2203).  Berlin  1902  ff.,  Titelausgabe  Göttingen  1911.  Hinter 
den  Seitenzahlen  führe  ich  in  Klammem  die  Sigeln  an,  mit  welchen  Soden 
die  betreffenden  Hss.  im  N.T.  bezeichnet. 

Stroth  im  Repert.  (mit  Angabe  der  Band-  und  Jahreszahl)  =  Friedrich  Andr. 
Stroth's  Versuch  eines  Verzeichnisses  der  Handschriften  der  LXX:  (Eichhorns) 
Repertorium  für  Bibl.  und  Morgenland.  Litteratur  5  (1779),  S.  94—134 ;  8  (1781), 
S.  177—205;  11  (1782),  S.  45-72.  Ist  nur  da  zitiert,  wo  Stroth  Bemerkungen 
macht,  die  noch  jetzt  von  Interesse  sind. 

Swete  =  The  Old  Testament  in  Greek  according  to  the  Septuagint  ed.  by  Henry 
Barclay  Swete.  3  vols.  1.  Ausg.  Cambridge  1887 — 1894,  jetzt  in  3. — 4.  Ausg. 
vorliegend  (Stereotypdruck,  in  den  späteren  Ausgaben  nur  in  Einzelheiten 
verbessert). 

Swete  Intr.  =  Henry  Barclay  Swete,  An  introduction  to  the  Old  Testament  in 
Greek.  Cambridge  1900,  2.  Ausg.  1902  (Stereotypdruck,  nur  in  Einzelheiten 
verbessert).    Eine  dritte,  von  R.  R.  Okley  besorgte  Ausgabe  ist  in  Vorbereitung. 

Tikkanen  =  J.  J.  Tikkanen,  Die  Psalterillustration  im  Mittelalter.  Bd.  I.  Die 
Psalterillustration  in  der  Kunstgeschichte.  Heft  1 — 3  (=  S.  1  —  320).  Helsing- 
fors  1895  ff.     (M'^eiter  nichts  erschienen.) 

Vogel-Gardth.  =  Marie  Vogel  und  Victor  Gardthausen,  Die  griechischen  Schreiber 
des  Mittelalters  und  der  Renaissance.  (XXXIII.  Beiheft  zum  Zentralblatt  für 
Bibliothekswesen.)     Leipzig  1909.     Vgl.  unten  S.  XVIII. 


Allgemeine  Vorbemerkungen. 

§  1.    Umfang  des  Verzeichnisses. 

Das  folgende  Verzeichnis  umfaßt  alle  mir  bekannten 
griechischen  Hss.  des  A.  T.  bis  zum  Schi,  des  XVI. 
Jahrb.,  und  zwar  nicht  nur  die  einfachen  Bibeltexte, 
sondern  auch  die  Catenen,  Commentare  (vom  V.  Jahrh.  an) 
und  Lectionare. 

Zum  Alten  Testament  rechne  ich  hierbei  alle  Bücher, 
welche  sich  in  Swetes  LXX-Ausg.  finden,  mit  Ausnahme  des  in 
keiner  eigentKchen  Bibelhs.  vorkommenden  Buches  Henoch,  für 
welches  übrigens  auch  keine  neue  Hs.  zu  den  beiden  schon  von 
Swete  benutzten  hinzuzufügen  wäre. 

Daß  die  Catenenhss.  mit  aufgenommen  werden  mußten, 
versteht  sich  eigentlich  von  selbst.  Sie  sind  im  Grunde  doch  nur 
Bibelbss.  mit  hinzugefügten  Erklärungen  der  Kirchenväter.  Text 
und  Erklärung  gehören  von  Haus  aus  nicht  zusammen  und  passen 
in  manchen  Fällen  nicht  einmal  zueinander.  In  anderen  Fällen 
freilich  hat  der  Verfasser  der  Catene  den  vorgefundenen  Bibeltext 
zugestutzt,  um  ihn  den  Erklärungen  anzugleichen;  aber  dies  kann 
keinen  prinzipiellen  Unterschied  zwischen  Catenen  und  einfachen 
Bibeltexten  begründen,  da  auch  einfache  Bibeltexte  Rezensionen 
erfahren  haben.  Daher  halte  ich  es  für  das  richtigste,  die  Catenen 
in  die  Zahl  der  eigentlichen  Bibelhss.  einzureihen  und  sie  ebenso 
wie  diese  mit  Sigeln  zu  versehen.  Die  Forderung,  daß  man  nicht 
mit  den  Texten  der  einzelnen  Catenenhss.  operieren,  sondern,  soweit 
möglich,  den  Archetypus  rekonstruieren  soll,  bleibt  daneben  natür- 
lich bestehen.  Aber  auch  darin  liegt  kein  wesentlicher  Unterschied 
von  den  einfachen  Bibelhss.,  denn  auch  bei  diesen  müssen  wir  die 
Einzelsigeln  nach  Möglichkeit  durch  Gruppensigeln  zu  ersetzen 
suchen.  Anders  dürften  wir  allerdings  wohl  verfahren,  wenn  wir 
kritische  Ausgaben   der  Catenen   besäßen,   die   wir   statt   der  Hss. 


XII  A.  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griecb.  Hss.  des  A.T. 

benutzen  könnten.  Aber  solange  wir  sie  nicht  haben,  sondern  die 
Hss.  selbst  heranziehen  müssen,  ist  es  am  praktischsten,  zwischen 
Catenenhss.  und  einfachen  Bibelhss.  keine  Scheidelinie  zu  ziehen. 
Neben  den  Sammelwerken,  welche  die  Erklärungen  verschie- 
dener Kirchenväter  miteinander  verbinden,  stehen  die  Gemmen- 
tare,  welche  die  Auslegung  eines  einzelnen  Autors  enthalten. 
Obwohl  auch  sie  Bibeltexte  einschließen,  wird  man  sie  doch  nicht, 
wie  HoP  in  einigen  Fällen  getan  haben,  mit  den  einfachen  Bibel- 
hss. und  den  Catenen  auf  gleiche  Stufe  stellen,  da  bei  ihnen  Text 
und  Auslegung  aufs  engste  zusammengehören,  ja  oft  ineinander 
übergehen,  und  die  Hss.  hier  nur  als  Zeugen  für  den  Text  der 
Commentare,  nicht  als  direkte  Zeugen  für  den  LXX-Text  gel- 
ten können.  Eine  vollständige  Aufführung  aller  Commentarhss., 
die  sehr  viel  Raum  in  Anspruch  genommen  haben  würde,  schien 
mir  nicht  nötig.  Für  die  einschlägigen  Werke  der  ersten  drei 
Jahrhunderte  ist  das  handschriftliche  Material  im  1.  Teile  von 
A.  Harnacks  Greschichte  der  altchristlichen  Litteratur  (1893)  zu- 
sammengestellt, und  mit  der  Zeit  werden  ja  auch  die  Werke  selbst 
in  den  „Grriechischen  christlichen  Schriftstellern  der  ersten  drei 
Jahrhunderte '^  in  Ausgaben  erscheinen,  welche  den  Septuaginta- 
forscher  der  Notwendigkeit  eines  Zurückgehens  auf  die  Hss.  selbst 
überheben.  Daher  sind  diese  Jahrhunderte  ausgeschlossen.  Ebenso 
ist  das  IV.  Jahrh.  ausgeschlossen,  da  die  Krakauer  Akademie  eine 
Ausgabe  der  Kirchenväter  werke  desselben  vorbereitet.  Dagegen 
sind  ähnliche  Unternehmungen  für  die  folgenden  Jahrhunderte  noch 
nicht  in  Aussicht  genommen.  Daher  habe  ich  das  handschriftliche 
Material  für  die  Zeit  von  ca.  400  n.  Chr.  an  gesammelt. 
Dabei  habe  ich  mich  aber  auf  diejenigen  Werke  beschränkt,  welche 
mehr  den  Charakter  von  eigentlichen  Commentaren  tragen  und 
sich  auf  ganze  Bücher  des  A.T.  oder  doch  größere  Teile  solcher 
Bücher  beziehen,  dagegen  Homilien  über  alttestamentliche  Texte 
und  Auslegungen  kleiner  Stücke  des  A.T.  unberücksichtigt  gelassen. 
Die  Grenze  ist  hier  allerdings  oft  nicht  scharf  zu  ziehen.  Und 
ebenso  ist  der  Unterschied  zwischen  Commentar  und  Catene  bei 
den  durchweg  unselbständigen  Machwerken  der  jüngeren  Zeit  oft 
ein  fließender :  die  Commentare  sind  hier  oft  nur  gekürzte  Catenen, 
in  welchen  die  Namen  der  excerpierten  Kirchenväter  fortgelassen 
und  ihre  ursprünglich  lose  nebeneinander  gestellten  Erklärungen 
zu  einer  fortlaufenden  Auslegung  zusammengeschweißt  sind.  Auch 
wird  die  Unterscheidung  der  Commentare  von  den  Catenen  durch 
die  Ungenauigkeit  mancher  Kataloge  so  erschwert,  daß  ich  durch- 
aus nicht  sicher  bin,   hier  immer  das  Richtige  getroffen  zu  haben. 


Allgemeine  Vorbemerkungen.     §  1.  XIII 

Von  den  Lectionaren  haben  schon  HoP  einige  herangezogen, 
und  sogar  zu  Brooke-]\PLean  hat  sich  eins  derselben  verirrt  („da" 
=  HoP  61).  Ich  habe  sie,  soweit  ich  ihrer  habhaft  werden  konnte, 
vollständig  gebucht  und  dabei  manche  Fehler  der  gedruckten  Hss.- 
Kataloge  stillschweigend  korrigiert.  Doch  wird  gerade  hier  wohl 
noch  viel  zu  bessern  bleiben,  da  die  liturgischen  Werke  der  grie- 
chischen Kirche,  über  die  man  sich  allerdings  nicht  leicht  infor- 
mieren kann,  in  den  Katalogen  oft  ungenau  oder  falsch  beschrieben 
sind  ^).  ÜbrigeES  kommen  dieselben  Lesestücke,  die  sich  mit  kurzen 
liturgischen  Hinweisen  verbunden  in  den  Lectionaren  finden,  auch 
in  anderen  liturgischen  Werken,  besonders  dem  Triodion,  dem 
Pentekostarion  und  den  Menäen,  vor,  hier  jedoch  mehr  in  der 
Gesamtmasse  des  liturgischen  Materials  versteckt^).  Diese  habe 
ich  nicht  aufgenommen.  Wer  sie  studieren  will,  muß  sich  vor 
allen  Dingen  monatelang  in  den  orientalischen  Klosterbibliotheken 
auf  dem  Athos,  Sinai  u.  s.  w.  festsetzen,  wo  sie  massenhaft  zu 
finden  sind.  Denn  die  occidentalischen  Handschriftensammler  be- 
gehrten diese  Werke  in  der  E-egel  gar  nicht  oder  doch  weit  weniger 
als  Bibelhss.,  Catenen  und  Commentare,  und  die  Mönche  gaben  die 
für  sie  noch  eher  brauchbaren  liturgischen  Bücher  auch  nicht  so 
leicht  fort  wie  jene  anderen  Hss.,  die  ihnen  gar  nichts  mehr  nützten. 

Absichtlich  ausgeschieden  sind  1)  jüngere  Hss.,  die  nur 
Excerpte  enthalten,  2)  Hss.,  welche  von  occidentalischen  Schreibern 
im  XVI.  Jahrh.  geschrieben  sind  und  als  Gelehrtenprodukte  noch 
weniger  Wert  haben  als  die  gleichzeitigen  Hss.  geborener  Griechen, 
3)  Hss.,  welche  nach  den  Beschreibungen  möglicherweise  oder  sicher 
dem  XVII.  Jahrh.  oder  einer  noch  späteren  Zeit  angehören. 

Mit  aufgenommen  sind  dagegen  die  spärlichen  Reste  der 
übrigen  griechischen  Übersetzungen  des  A.T.  (Aquila, 


1)  Z.  B.  konnte  ich  das  bei  HoP  unter  der  Sigel  „45"  coUationierte  Lectionar 
Escorial,  Real  Bibl.,  Y  (lat.)-III-2,  das  bei  HoP  nur  als  ,, Codex  Escurialensis" 
ohne  Angabe  der  Signatur  angeführt  ist,  lange  Zeit  deshalb  nicht  finden,  weil  es 
in  Millers  Katalog  als  ,,Menologe  commencant  au  mois  de  decembre"  beschrieben 
war :  erst  die  unten  S.  54  angeführten  Stellen  in  Faulhabers  Hohel.-Cat.  und  in 
Holmes'  5.  annxial  account  lehrten  mich,  daß  Y-lII-2  die  gesuchte  Hs.  war.  Noch 
schlimmer  sind  die  Fehler  in  Omonts  Imentaire  sommaire,  wo  das  alttestamentliche 
Lectionar  Paris,  Bibl.  Nat.,  Gr.  308  sogar  als  Evangeliar    bezeichnet  ist. 

2)  Sogar  Evangcliare  enthalten  ei  nzelne  alttestamentliche  Lesestücke,  speziell 
in  den  großen  Koren,  s.  Gregory  S.  402  S.  Nr.  185.  189.  268.  324.  383.  724  und 
S.  1277  Nr.  1371.  S.  1288  Nr.  1499.  Umgeke  hrt  finden  sich  auch  in  alttestament- 
liehen  Lectionaren  einzelne  neutestamentliche  Stü  cke,  weshalb  Gregory  auch  mehrere 
alttestamentliche  I,cctionare  in  seine  Liste  aufgenommen  hat.  Vgl.  meinen  Aufsatz 
,,Die  alttestamentlichen  Lektionen  der  griechischen  Kirche"  in  den  Nachr.  d.  K. 
Ges.  d.  Wiss.  zu  Gott.,  Philol.-hist.  Kl,  1915,  S.  28  0".  (=  Mitteilungen  des  Sept.- 
Untern.  Bd.  1,  Heft  5),  besonders  S.  54  f.  (große  Hören)  und  S.  3  1  (neutestament- 
liche Stücke  in  alttestamentlichen  Lectionaren). 


XIV  A.  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

Symmachus  etc.,  s.  unten  S.  438  f.),  nur  haben  sie  zum  Unterschiede 
von  den  LXX-Hss.  keine  Sigeln  bekommen. 

Sehr  inkonsequent  bin  ich  bei  den  Inschriften  gewesen. 
Zwei  längere  Texte,  die  Bleirolle  von  Rhodus  und  die  Marmor- 
platte von  Lapethus,  habe  ich  aufgenommen  (s.  Berlin,  Kgl.  Mus., 
Antiquarium,  und  Lapethus),  andere  dagegen  nicht.  Ich  habe  wohl 
daran  gedacht,  die  Inschriften  in  weiterem  Umfange  heranzuziehen, 
obgleich  sie  nicht  eigentliche  Handschriften  im  technischen  Sinne 
sind,  habe  aber  diesen  Gedanken  wieder  fallen  lassen,  vor  allem 
weil  wir  in  L.  Jalaberts  Artikel  „Citations  bibliques  dans  l'epi- 
graphie  grecque^"  in  dem  von  F.  Cabrol  und  H.  Leclercq  heraus- 
gegebenen Dictionnaire  d'archöologie  chrötienne  et  de  liturgie,  tome  3, 
col.  1731 — 1756  (fasc.  29,  Paris  1913)  eine  ganz  neue  und  allem 
Anschein  nach  sehr  sorgfältige  Zusammenstellung  des  gesamten 
Materials  besitzen  ^). 


§  2.    Anordnung  des  Verzeichnisses. 

Alle  Hss.  sind  in  dem  Hauptverzeichnis  ohne  Rücksicht  auf 
ihren  Inhalt  in  eine  einzige  Reihe  geordnet.  Die  Ordnung  ist 
alphabetisch  nach  den  Namen  der  Orte,  an  denen  sie  sich 
befinden.  Die  beliebte  Ordnung  nach  Ländern  und  Orten  erschien 
mir  unpraktisch,  da  man  zwei  Stichworte  statt  eines  aufsuchen 
muß  und  dabei  noch  unter  Umständen  schwanken  kann,  unter 
welchem  Ländernamen  man  einen  Ortsnamen  zu  suchen  hat;  nur 
notgedrungen  habe  ich  auch  „Amerika"  und  „Rumänien'^  als  Stich- 
worte aufgenommen.  Eine  andere  Ausnahme  bilden  die  „Oxy- 
rhynchus  Papyri",  die  sich  nicht  in  Oxyrhynchus,  sondern  an  ver- 
schiedenen anderen  Orten  befinden  oder  demnächst  befinden  werden ; 
diese  habe  ich,  da  sie  als  „Oxyrhynchus  Papyri"  herausgegeben 
und  allgemein  bekannt  sind,  auch  unter  diesem  Stichwort  be- 
schrieben und  bei  ihren  jetzigen  oder  demnächstigen  Aufenthalts- 
orten nur  Verweise  gegeben. 

Wo  sich  mehrere  Bibliotheken  an  einem  Orte  be- 
finden, sind  diese  wiederum  alphabetisch  nach  den  charakte- 
ristischen Stichworten  geordnet,  jedoch  Privatbibliotheken 
stets  an  den  Schluß  gestellt.  Ebenso  sind  die  verschiedenen 
Bestände   einer    Bibliothek   und    die    einzelnen   Hss.    eines   Be- 


1)  Auf  einen  älteren,  anscheinend  ähnlichen  Artikel  ,,Epigraphie"  von  Jalabert 
im  1.  Bd.  des  Dictionnaire  apolog6tique  de  la  foi  catholique  (Paris  1910)  machte 
mich  Adolf  Deißmann  aufmerksam,  doch  konnte  ich  dies  Werk  nicht  zu  Gesicht 
bekommen. 


Allgemeine  Vorbemerkungen.     §  1  —  3.  XV 

Standes  streng  alphabetisch  und  arithmetisch  geordnet  ohne  Rück- 
sicht darauf,  daß  auf  diese  Weise  „Additional  mss."  (London, 
Brit.  Mus.)  und  „Appendix"  (Venedig.  Bibl.  Marc.)  an  den  Anfang 
kommen,  und  daß  sich  die  unnatürliche  Folge  „foL",  „oct.",  „quart." 
ergibt.  Die  Rücksicht  auf  die  Bequemlichkeit  des  Benutzers,  der  jede 
gewünschte  Hs.  möglichst  schnell  und  sicher  muß  finden  können, 
schien  mir  hier  alle  sonstigen  Rücksichten  zu  überwiegen. 

Da  die  Hss.  in  der  Literatur  oft  ohne  Angabe  des  Ortes  nur 
nach  den  Namen  der  Bibliotheken,  in  denen  sie  sich  be- 
finden, oder  nach  früheren  Besitze rn  bezeichnet  werden,  habe 
ich,  um  dem  weniger  geübten  Benutzer  das  Auffinden  der  Hss.  zu 
erleichtern,  auch  diese  Bezeichnungen  in  die  alphabetische 
Reihenfolge  aufgenommen  und  auf  die  Stellen  verwiesen, 
wo  die  betreffenden  Hss.  zu  finden  sind. 

Hss.,  die  auf  mehrere  Bibliotheken  verteilt  sind,  habe 
ich  vollständig  bei  der  Bibliothek  beschrieben,  welche  die  Haupt- 
masse oder  den  Anfang  der  Hs.  besitzt,  aber  auch  die  übrigen 
Teile  bei  den  Bibliotheken  aufgeführt,    in  denen  sie  sich   befinden. 

Hinter  den  Namen  der  einzelnen  Orte,  Bibliotheken  oder  Biblio- 
theks-Bestände, aus  welchen  mehrere  Hss.  in  Betracht  kommen, 
folgen  zunächst  (in  Petit)  die  Titel  der  Kataloge  und  an- 
derer Werke,  die  über  alle  oder  einige  Hss.  des  Ortes,  der 
Bibliothek  oder  des  Bestandes  handeln,  eventuell  auch  andere 
Notizen  über  die  Geschichte  der  Bibliothek  u.  dgl.  Diese  An- 
gaben wolle  man  stets  beachten,  wenn  man  sich  über  eine  einzelne 
Hs.  zu  orientieren  sucht.  Die  Hss.  -  Kataloge,  aus  denen,  falls 
nichts  anderes  bemerkt  ist,  auch  die  Signaturen  der  Hss.  stammen, 
sind  in  der  Regel  nur  in  jenen  Vorbemerkungen,  nicht  bei  den 
einzelnen  Hss.  genannt.  Auch  für  andere  Werke,  die  bei  den 
einzelnen  Hss.  abgekürzt  zitiert  sind,  wird  man  in  jenen  Vorbe- 
merkungen die  vollen  Titel  finden. 


§  3.    Quellen  des  Verzeichnisses  und  Anlage  der 
Beschreibungen  der  einzelnen  Handschriften. 

Die  Beschreibungen  stammen  hauptsächlich  aus  den 
gedruckten  Hss. -Verzeichnissen,  die  ich  mit  Hülfe 
meiner  Mitarbeiter  systematisch  excerpiert  habe.  Indessen  sind 
sie  vielfach  durch  eigene  Untersuchungen  der  Hss.  in  natura  oder 
in  Photographien,  durch  Nachfragen  bei  den  Bibliotheken  und  durch 
Heranziehung  anderer  Literatur  ergänzt  und  verbessert. 
Von  einer  Kennzeichnung  dieser  Ergänzungen  und  Verbesserungen 


XVI  A..  Rablfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

ist  jedoch  in   der  Regel  abgesehen,    da   sie   zu   viel  Raum  in  An- 
spruch genommen  haben  würde. 

Die  gedruckten  Hss. -Verzeichnisse  zeigen  die  allerverschie- 
densten  Spielformen  von  der  ganz  knappen  Liste,  die  nur  den  Inhalt 
der  Hss.  summarisch  angibt,  bis  zum  ausführlichen  Katalog,  der 
selbst  über  die  kleinsten  Kleinigkeiten  genau  unterrichtet.  Auch 
in  der  Ordnung  der  verschiedenen  Angaben  über  eine  Hs.  (Zeit, 
SchreibstoiF  u.  s.  w.)  sind  die  gedruckten  Verzeichnisse  so  ver- 
schieden wie  nur  möglich.  Daher  mußte  ich  hier,  wenn  mein  Ver- 
zeichnis nicht  ganz  unübersichtlich  werden  sollte,  energisch  durch- 
greifen, sehr  ausführliche  Beschreibungen  nach  Kräften  kürzen  und 
ein  einheitliches  Schema  für  alle  Beschreibungen 
aufstellen.  Dieses  Schema  will  ich  hier  darlegen  und  dabei  zugleich 
einige  Bemerkungen  über  einzelne  Punkte  der  Beschreibungen  ein- 
fließen lassen, 

I.     Äußere  Beschreibung  einschließlich  der 
Geschichte  der  Hs. 

a)  Entstehungszeit:  entweder  das  Jahr  der  Vollendung 
der  Hs.  nach  christlicher  Ära  in  arabischen  Ziffern,  oder,  wenn 
die  Zeit  nur  schätzungsweise  bestimmt  werden  kann,  das  Jahr- 
hundert in  römischen  Ziffern. 

In  den  Hss.  selbst  wird  in  der  Regel  nach  Jahren  der  byzantiii^i sehen 
Weltära  gerechnet.  Diese  beginnt  mit  dem  1.  Sept.  5509  v.  Chr.,  also  muß 
man  bei  Daten  aus  dem  Sept. — Dec,  wenn  man  sie  in  unsere  Ära  umrechnen  will, 
5509  Jahre  abziehen,  bei  Daten  aus  dem  Jan. — Aug.  dagegen  5508.  Ich  habe 
jedoch  diese  genaue  Umrechnung  nnr  da  vorgenommen,  wo  das  Datum  in  der  Hs. 
genau  angegeben  war.  Wo  dagegen  bloß  das  Jahr  vermerkt  war,  habe  ich  nach 
weit  verbreiteter  Praxis  stets  nur  5508  abgezogen.  Datierung  nach  christlicher 
Ära  neben  oder  statt  der  Datierung  nach  der  Weltära  findet  sich  erst  in  junger 
Zeit,  besonders  in  Hss.,  die  von  griechischen  Exulanten  im  Abendlande  geschrieben 
sind ;  ich  habe  ihr  Vorkommen  immer  besonders  angemerkt. 

Angaben  wie  „Um  1312"  bedeuten,  daß  das  Datum  zwar  nicht  genau  be- 
kannt ist,  sich  aber  aus  bestimmten  Anzeichen  ungefähr  berechnen  läßt.  Am 
häufigsten  liegt  dieser  Fall  vor  beim  Vorhandensein  einer  Ostertabelle,  wenn 
diese  schon  iirsprünglich  zur  Hs.  gehört  und  nicht  erst  von  einem  späteren  Besitzer 
hinzugefügt  ist  *).  Denn  Ostertabellen  fertigte  man  naturgemäß  für  die  unmittelbar 
bevorstehenden  Jahre  an.  Man  kann  also  als  Regel  annehmen,  daß  eine  Hs.  un- 
mittelbar vor  dem  Jahre  oder  zu  Anfang  des  Jahres,  mit  dem  ihre  Ostertabelle 
beginnt,  geschrieben  ist.  Daher  habe  ich  bei  der  Umrechnung  des  Termins  dieser 
Hss.  5509  von  der  ersten  in  ihr  vorkommenden  Jahreszahl  abgezogen.  Einen 
anderen  Fall  haben  wir  bei  den  ursprünglich  für  Pellicier  geschriebenen  Phillipps- 

1)  In  dem  Psalter  Athen,  Nat.-Bibl.,  51  ist  die  Ostertafel  nach  Angabe  des 
Katalogs  aus  der  Vorlage  mit  abgeschrieben.  Dieser  Fall  ist  gewiß  sehr  selten 
vorgekommen,  da  die  Tafel  dann  gar  keinen  praktischen  Wert  besaß. 


Allgemeine  Vorbemerkixngeu.     g  3.  XVII 

Hss.  der  Kgl.  Bibl.  zu  Berlin,  denn  da  wir  wissen,  daß  Pellicier  1539 — 1542  als 
französischer  Gesandter  in  Venedig  viele  Hss.  für  sich  abschreiben  ließ,  so  können 
wir  auch  bei  denjenigen,  deren  Datum  nicht  genau  bekannt  ist,  unbedenklich  an- 
nehmen, daß  sie  „um  1540"  geschrieben  sind. 

Bei  Hss.,  deren  Alter  nur  schätzungsweise  bestimmt  werden  kann, 
gehen  die  Ansichten  oft  erheblich  auseinander.  Ich  bin  in  solchen  Fällen  ent- 
weder dem  mir  glaubwürdigsten  Forscher  gefolgt,  oder  habe,  wenn  ich  die  Hs. 
selbst  in  natura  oder  aus  den  schon  recht  zahlreichen  Photographien  unsers  Septua- 
ginta-Unternehmens  kannte,  ihr  Alter  nach  meinen  und  meiner  Mitarbeiter  paläo- 
graphischen  Erfahrungen  bestimmt,  oder  schließlich  ein  Durchschnittsdatum  (etwa 
„XIII",  wenn  die  Ansätze  zwischen  „XH"  und  „XIV"  schwankten)  oder  ein  un- 
bestimmteres Datum  (etwa  „XIII/XIV",  wenn  ein  Forscher  „XIII",  ein  anderer 
„XIV"  angab)  gesetzt.  Auf  Diskussionen  glaubte  ich  mich  dabei  um  so  weniger 
einlassen  zu  sollen,  als  derartige  Zeitbestimmungen  doch  immer  etwas  Problema- 
tisches an  sich  haben.  Man  wolle  also,  wenn  man  bei  mir  eine  andere  Angabe 
findet  als  in  dem  Katalog  der  betreffenden  Bibliothek  oder  in  einem  anderen  Werke, 
dies  nicht  für  einen  Druckfehler  halten,  sondern  daraus  höchstens  schließen,  daß  die 
Zeitbestimmung  unsicher  ist. 

Bei  Palimpsesten,  deren  untere  Schrift  für  uns  in  Betracht  kommt,  ist  natur- 
gemäß das  Datum  der  unteren  Schrift  angegeben,  aber  in  Klammern  „rescr. ", 
wo  möglich  mit  dem  Datum  der  oberen  Schrift,  hinzugefügt.  So  bedeutet  z.  B. 
„V  (rescr.  XIII)"  bei  dem  Codex  Ephraemi  Syri  rescriptus  (Paris,  Bibl.  Nat.,  Gr.  9) : 
die  uns  angehende  untere  Schrift  stammt  aus  dem  V.  Jahrb.,  aber  im  XIII.  Jahrh. 
ist  das  Pergament  wiederum  beschrieben.  Kommt  dagegen  für  uns  die  obere 
Schrift  eines  Palimpsests  in  Betracht,  so  ist  nur  ihr  Datum  angegeben,  aber  nachher 
bei  der  Angabe  des  Schreibstoffs  zu  „Perg."  in  Klammem  „palimps. "  hinzugefügt, 

b)  Schreibstoff:  „Papyrus",  „Perg."  (eventuell  mit  dem 
Zusatz  „palimps.",  worüber  soeben  schon  das  Nötige  bemerkt  ist), 
„Papier-'  (ohne  Unterscheidung  der  verschiedenen  Papiersorten,  da 
diese  oft  mit  Schwierigkeiten  verbunden  und  auch  nur  in  einem  Teil 
der  gedruckten  Kataloge  durchgeführt  ist).  Zahl  der  Blätter 
oder  Seiten  unter  Zugrundelegung  der  in  der  Hs.  selbst  durch- 
geführten Paginierung,  auch  wenn  dieselbe  aus  irgendeinem  Grrunde 
zu  beanstanden  ist;  hinzu  kommen  eventuell  Angaben  über  Ver- 
setzungen von  Blättern  und  Lagen  oder  über  jüngere  Ergänzungen, 
doch  sind  unbedeutende  Versetzungen  und  Ergänzungen,  die  nur 
wenige  Blätter  umfassen,  oder  deren  Inhalt  uns  nicht  angeht,  in 
der  Regel  ignoriert.  Format,  wo  möglich  in  Centimetern  unter 
konsequenter  Voranstellung  der  Höbe,  z.  B.  ,.33  x  23  cm"  =^  33  cm 
hoch,  23  cm  breit;  Bruchteüe  von  Centimetern  sind  in  der  Regel 
fortgelassen,  wobei  'Ao— Vio  nicht  gerechnet,  Vio — '7io  als  voll  ge- 
zählt wurden.  Hinzugefügt  sind  eventuell  noch  Angaben  über 
stärkere  Beschädigung  einer  Hs.  durch  Feuer,  Wasser  u.  dgl. 

c)  „Bilder"  bei  Bilderhandschriften.  Als  solche  rechne  ich 
nicht  alle  mit  einzelnen  Bildern  geschmückte,  sondern  nur  die  mit 

Kgl.  Oes.  d.  Wiss.    Nachrichten.    Philolog.-histor.  Klasse.    1914.    Beiheft.      II 


XVIII  A.  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

Bilderserien  ausgestatteten  Hss.,  wobei  allerdings  eine  gewisse 
"Willkür  unvermeidlich  ist.  "Wo  die  genaue  Zahl  der  Bilder  be- 
kannt war,  habe  ich  sie  angegeben. 

d)  „  Schr(eiber) "  und  „Besteller".  Wenn  ihre  Namen  in 
Anführungszeichen  stehen,  so  bedeutet  dies,  daß  sie  genau,  auch 
ohne  Änderung  der  Casusform,  nach  der  Hs.  angeführt  sind.  Dabei 
sind  allerdings  die  Angaben  der  Hss.  in  der  Regel  stark  gekürzt 
und  die  Casusformen  aus  dem  Zusammenhang  herausgerissen,  aber 
es  schien  mir  doch  richtiger,  die  Casusformen  der  Ästhetik  zum 
Trotz  beizubehalten,  als  Nominative  herzustellen,  die  unter  Um- 
ständen recht  unsicher  sind.  Ein  Verweis  auf  Vogel-Grardth. 
(s.  oben  S.  X)  ist  nur  dann  hinzugefügt,  wenn  dieses  trotz  aller 
Mängel  sehr  nützliche  Buch  noch  andere  Hss.  desselben  Schreibers 
nachweist  oder  sonst  irgendwelche  Aufklärung  über  ihn  gibt. 

e)  Geschichte  der  Hs.,  besonders  „Bes."  =  frühere  Be- 
sitzer, eventuell  mit  Angabe  der  Zeit,  zu  der  sie  die  Hs.  besessen 
haben,  aber  auch  sonstige  Angaben  über  ihren  früheren  Aufenthalt 
und  die  Art  ihrer  Erwerbung. 

IL     Inhalt. 

Der  Inhalt  der  Hss.  ist  in  der  Begel  nur  soweit  angegeben, 
als  er  für  uns  in  Betracht  kommt.  Er  ist  im  Druck  durch  Unter- 
streichen hervorgehoben.  Wenn  ausnahmsweise  ein  nach  §  1  nicht 
aufzunehmendes  Stück  zur  Vervollständigung  des  Bildes  der  Hs. 
mit  angeführt  ist,  so  ist  es  nicht  unterstrichen. 

Bei  der  Angabe  des  Inhalts  wurde  auf  möglichste  Kürze 
und  Übersichtlichkeit  gesehen.  Daher  sind  nicht  alle  Bücher 
einzeln  aufgezählt,  sondern  die  Gruppen,  welche  eine  regelmäßig 
wiederkehrende  Anordnung  aufweisen,  zusammengefaßt.  Diese 
Gruppen  sind: 

Oct.  =  Gen.,  Exod.,  Lev.,  Num.,  Deut,  los.,  lud.,  Ruth. 

Reg.  I-IV. 

Par.  I-II. 

Esdr.  I — II  =  apokryphes  Esdrasbuch  und  kanonisches  Buch 
Esdr.-Neh. 

Ps.Od.  =  Psalter  mit  Oden  ohne  Rücksicht  auf  Zahl  und 
Reihenfolge  der  Oden^).     Übrigens  werden  auch  da,  wo  ich 


1)  Zahl  und  Reihenfolge  der  Oden  und  der  übrigen  liturgischen  Zutaten 
müssen  später  systematisch  untersucht  werden.  Aber  das  kann  nur  nach  den  Hss. 
selbst  geschehen,  da  die  Kataloge  darüber  recht  selten  zuverlässige  Auskunft  geben. 
Die  im  Mittelalter  herrschend  gewordene  Reihenfolge  der  Oden  s.  oben  S.  Vit. 


Allgemeine  Vorbemerkungen.     §  3.  XIX 

nach  den  Katalogen  bloß  „Ps.''  angeben  konnte,  in  der  Regel 
die  Oden  folgen. 
Ps.Od.  u.  a.    =:    Psalter   mit   Oden   und   anderen    liturgischen 
Zutaten:  „u,  a.'^  ist  jedoch  nur  hinzugefügt,  wenn  es  sich  um 
umfangreichere  Zutaten  (eventuell  ganze  liturgische  Werke) 
handelt. 
XII  proph.  =  Os.,  Am..  Mch.,   loel,   Abd.,   Ion.,   Nah.,    Hab., 
Soph.,   Agg.,   Zach.,  Mal. ;    wenn  eine  Hs.  die  hebr.  Reihen- 
folge (Os.,  loel,  Am.,  Abd.,  Ion.,  Mich.,  Nah.  etc.)  oder  eine 
noch  andere  Reihenfolge  hat,  ist  dies  besonders  bemerkt. 
IV  proph.  =  Is.,  ler.  (mit  Bar.,  Thr.,  Ep.  ler.  dahinter),  Ez., 
Dan.  (mit  Sus.  davor  und  Bei  et  Dr.  dahinter) ;  Abweichungen 
sind  besonders  bemerkt. 
Mac.  I— IV. 
Auch  wo  die  IV  proph.  einzeln  genannt  werden,  umfaßt  „ler."  zu- 
gleich Bar.,  Thr.  und  Ep.  ler.,  „Dan."  zugleich  Sus.  und  Bei  et  Draco. 
Aus    demselben  Grunde    habe    ich    bei    unvollständigen 
H  s  s.  nicht  die  Worte  angegeben,  mit  welchen  der  Text  oder  eine 
Lücke  im  Texte  beginnt  oder  schließt,  sondern  nur  die  Verse, 
zu  denen  jene  Worte  gehören.    Daher  braucht  „Ps.  373 — 395  fehlf^ 
nicht  zu  bedeuten,  daß  auch  Ps.  373  und  395  ganz  fehlen,  sondern 
es  kann  nur  ein  Teil  dieser  Verse,  eventuell  sogar  nur  ein  einziges 
Wort  fehlen. 

Andrerseits  habe  ich  aber  bei  Hss.,  die  mehrere  biblische  Bücher 
oder  Buchgruppen  oder  außer  den  biblischen  Büchern  auch  andere 
Werke  enthalten,  aus  praktischen  Gründen  stets,  soweit  ich  konnte, 
angegeben,  auf  welchen  Seiten  die  einzelnen  Stücke 
der  Hs.  anfangen,  und  nötigenfalls  auch,  wo  sie  enden.  Da- 
bei habe  ich,  wo  der  Schluß  eines  Stückes  angegeben  werden  mußte, 
aber  nicht  sicher  zu  bestimmen  war,  der  Sicherheit  halber  ange- 
nommen, es  endige  erst  auf  der  Seite,  auf  der  das  folgende  Stück 
anfängt  ^). 

Wie  ich  bei  den  einfachen  Bibeltexten  in  der  Regel  nichts 
über  den  von  ihnen  vertretenen  Texttypus  gesagt  habe,  so  habe 
ich  auch  bei  Catenen  in  der  Regel  nicht  bemerkt,  welchem 
Typus  sie  angehören.  Ich  hätte  hier  allerdings  mit  leichter 
Mühe  manche  Angaben  nach  den  stets  zitierten  Werken  von  Karo- 
Lietzm.  und  Faulhaber  machen  können,  aber  ich  habe  es  absichtlich 
unterlassen,  um  denjenigen,  der  sich  mit  den  Catenen  beschäftigen 


1)  Nimmt   man    umgekehrt    an,    es    endige    bereits    anf   der    vorhergehenden 
Seite,  80  wird  einem  beim  Bestellen  von  Photographien  leicht  der  Schluß  entgehen. 


XX  A.  Eahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

will,  zu  zwingen,  stets  auf  jene  grundlegenden  Werke  selbst 
zurückzugehen.  Wenn  jedoch  eine  Cat.  bei  Karo-Lietzm.  fehlt,  so 
habe  ich  ihren  Typus,  soweit  ich  ihn  feststellen  konnte,  angegeben. 
Die  Lectionare  werden  in  den  Hss.  oft  als  Trpo^Trjieia  be- 
zeichnet (z.  B.  Petersburg,  K.  öff.  Bibl.,  Graec.  217);  genauer  sagt 
die  Hs.  Athen,  Nat.-Bibl.,  24:  ßißXiov  o  toc?  TcpotpTrjTsia?  täv  TrpocpYjiwv 
zzpiix^u  Die  griechischen  Katalogschreiber  brauchen  gewöhnlich 
den  Terminus  ;cpo(pirjToXdYtov.  Hierunter  sind  aber  niemals  Werke 
zu  verstehen,  welche  nur  Stücke  aus  den  Propheten  ün  eigentlichen 
Sinne  enthalten.  Das  ganze  Alte  Testament  gilt  als  Weissagung 
auf  das  Neue  und  als  von  Propheten  verfaßt;  schon  Justin  der 
Märtyrer  stellt  Apol,  I  67  den  a;ro(xvr|{iovsö{i.axa  twv  aTrooTÖXwv,  den 
neutestamentlichen  Schriften,  die  alttestamentlichen  als  xa  aoYYpajx- 
[laxa  Twv  7rpo(pir]Twv  gegenüber.  Daher  werden  im  Orient  wie  im  Occi- 
dent  die  alttestamentlichen  Lectionen,  einerlei  woher  sie  stammen, 
als  TTpo^TjTEta  und  lectio  prophetica  (L.  Duchesne,  Origines  du  culte 
chretien,  4.  ed.  [1908],  S.  197  u.  ö.)  bezeichnet ;  charakteristisch  ist 
z.  B.  eine  Stelle  in  der  Missa  praesanctificatorum  aus  dem  XT.  Jahrh. 
bei  C.  A.  Swainson,  The  Greek  liturgies  (1884),  S.  179:  „'0  ava- 
Yvwoxirjg  [seil.  X^yei]  xo  7rpo7,st{A£VOV  ^)  X7\c,  TrpOfpTjTeia?  %al  ty]V  Fsveotv", 
wo  TipoipTjTsia  =  riveai?  ist ''').  Aber  neben  dieser  Art  von  Bezeich- 
nungen findet  sich  auch  r£y£oo7rapottJi,ta  (Athos,  'Ea^tY[j.svoD,  46),  weil 
das  Lectionar  viele  Stücke  aus  Gen.  und  Prov.  enthält.  Ich  habe 
alle  Lectionare  einfach  als  „  L  e  c  t,  "  bezeichnet. 

III.     Literatur. 
Die   Literatur,    auf  deren  Sammlung   ich   besonderes  Gewicht 
gelegt  habe,  besteht  hauptsächlich  aus  folgenden  Werken: 
1)  Hss.-Katalogen  und  Beschreibungen  einzelner  Hss., 
-   2)  Ausgaben  einzelner  Hss.  in  Facsimile  oder  Textabdruck, 

3)  paläographischen  Tafelwerken, 

4)  kunstgeschichtlichen  Werken, 

5)  Ausgaben  der  LXX  und  einzelner  Teile  derselben, 

6)  Werken  über  den  LXX-Text, 

7)  Werken  über  neutestamentliche  Textkritik. 

Die  ersten  drei  Kategorien  habe  ich  möglichst  vollständig   aufge- 
nommen,   die   übrigen   in  Auswahl   (von  Nr.  7   nur   Gregory  und 

1)  7:poy,£i|jLevov  ist  ein  der  Lection  vorausgehender  Versikel. 

2)  Eine  ähnliche  Verallgemeinerung  ist  es,  wenn  die  Russen  alle  alttestament- 
lichen Lectioneu,  nicht  bloß  die  aus  den  Proverbien  stammenden,  „Parimien" 
(Dim.  Sokolow,  Darstellung  des  Gottesdienstes  der  orthodox-katholischen  Kirche 
des  Morgenlandes,  deutsch  von  G.  Morosow,  Berlin  1893,  S.  34  u.  o.)  und  das 
Lectionar  „Paremijnik"  nennen. 


Allgemeine  Vorbemerkungen.    §  3.  4.  XXI 

Soden,  vgl.  oben  S.  VIII.  X).  Literatur  von  untergeordneter  Be- 
deutung habe  ich  häufig  fortgelassen,  wenn  sie  schon  in  den  ange- 
führten Hauptwerken  zitiert  und  mit  ihrer  Hülfe  leicht  zu  finden  ist. 

Außer  den  gedruckten  Werken  habe  ich  auch  die  in  der 
Göttinger  Universitäts-Bibliothek  aufbewahrten  handschrift- 
lichen Collationen  Lagardes  verzeichnet. 

Wo  viel  Literatur  anzuführen  war,  machte  ihre  Anordnung 
einige  Schwierigkeiten.  Im  großen  und  ganzen  habe  ich  die  Publi- 
kationen chronologisch  nach  der  Zeit,  in  der  sie  erschienen  sind, 
geordnet,  da  die  späteren  oft  die  früheren  voraussetzen  und  fort- 
führen. Doch  habe  ich  andrerseits  auch  oft  ähnliche  Werke  zu- 
sammengestellt. Ferner  habe  ich  Hss. -Kataloge,  wo  solche  zu 
zitieren  waren,  und  eventuell  auch  Facsimiles,  wenn  sie  sich  gut 
an  die  Kataloge  anschlössen,  vorangestellt,  dagegen  Werke,  die 
über  die  G-eschichte  und  den  Text  der  Hss.  handeln,  sowie  auch 
Gregory  und  Soden  an  den  Schluß  verwiesen.  So  gestaltet  sich 
z.  B.  bei  B  =  Rom,  Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  1209  die  Anordnung 
folgendermaßen:  auf  die  Inhaltsangabe  folgt  1)  eine  Notiz  über 
die  Benutzung  der  Hs.  in  der  Sixtina,  2)  ältere  Beschreibungen 
B's  bei  Blanchinus  (mit  einer  Ergänzung  aus  Frz.  Delitzsch)  und 
Stroth,  3)  Cullation  bei  HoP,  4)  Ausgaben  von  Mai  bis  auf  die 
neueste  Photographie,  5)  Facsimiles  einzelner  Seiten  der  Hs., 
6)  Collationen  und  Textabdrücke  auf  Grund  der  neueren  Ausgaben 
der  Hs.,  7)  Werke,  die  über  die  Geschichte  und  den  Text  B's 
handeln,  8)  Gregory  und  Soden. 

Regelmäßig  sind  zu  den  einzelnen  Literatur  werken  in  Klammern 
und  Anführungszeichen  die  S igeln  hinzugefügt,  mit  welchen  die 
Hss.  in  ihnen  bezeichnet  werden,  nur  nicht  bei  HoP,  wenn  ihre 
Sigel  mit  meiner  eigenen  übereinstimmt. 

Bei  Ausgaben  habe  ich  gewöhnlich  nur  angegeben,  daß  eine 
Hs.  in  ihnen  collationiert  oder  benutzt  ist,  ohne  die  Stelle  der 
Vorrede  zu  zitieren,  wo  sie  besprochen  wird.  Denn  daß  die 
Vorrede  die  Hs.  erwähnt,  versteht  sich  von  selbst,  und  die  frag- 
liche Stelle   wird  man  leicht  finden.     Über  HoP  s.  oben  S.  VIII  f. 

§  4.    Sigeln. 

Da  das  vorliegende  Verzeichnis  die  Grundlage  bilden  soll  für 
die  vom  Septuaginta  -  Unternehmen  geplanten  und  vorbereiteten 
kritischen  Ausgaben  der  Septuagintatexte,  schien  es  zur  Verhütung 
von  Inkonsequenzen  notwendig,  schon  in  ihm  die  Sigeln  festzustellen, 
mit  welchen  die  Hss.  in  diesen  Ausgaben  bezeichnet  werden  sollen. 


XXII  A.  Rablfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T, 

Holmes  und  Parsons  haben  alle  Hss.  mit  Zahlen  be- 
zeichnet. Für  die  Majuskelhss.  wählten  sie  die  römischen  Ziffern 
I  bis  XII  oder  XIII,  für  die  Minuskelhss.  die  arabischen  Ziffern 
13  oder  14  bis  311  ^),  doch  gerieten  unter  die  Minuskelhss.  auch 
mehrere  Majuskelhss. 

Lagarde  G-en.  gr.  Vorwort  S.  10 — 16  hat  für  die  Majuskel- 
hss. in  Anlehnung  an  die  neutestamentliche  Praxis  große  latei- 
nische Buchstaben  eingeführt,  von  denen  viele  durch  Swetes 
LXX-Ausg.  in  allgemeinen  Gebrauch  gekommen  sind.  Mißlich  ist 
dabei  nur,  daß  Lagarde  schon  bei  Aufstellung  seiner  ersten  Liste 
sämtliche  Buchstaben  von  A  bis  Z  verbraucht  und  unter  „Z"  als 
Sammelsigel  sogar  schon  Fragmente  fünf  verschiedener  Hss.  (Z'^ — Z®) 
zusammengefaßt  hatte.  Daher  hat  er  später,  als  andere  Majuskel- 
hss. hinzukamen,  mehrere  Buchstaben  nochmals  für  andere  Hss. 
verwendet :  ,,D"  ist  in  der  G-en.  :=  London,  Brit.  Mus.,  Cotton. 
Otho  B.  VI,  dagegen  im  Psalter  (Lag.  Spec.  und  Quinqu.)  =  Basel, 
Univ.-Bibl.,  A.  VII.  3;  „E"  in  der  Gen.  =  Oxford,  Bodl.  Libr., 
Auct.  T.  inf.  2.  1,  im  Psalter  =  HoP  39  (verschollen),  u.  s.  w. 
Anders  halfen  sich  die  Herausgeber  der  beiden  Cambridger  LXX- 
Ausgaben.  Swete  führte  für  die  zu  Lagardes  Urliste  hinzu- 
kommenden Hss.  große  griechische  Buchstaben  ein.  B  r  o  o  k  e  - 
M^Lean  fuhren  darin  fort  und  schufen  überdies  in  Nachahmung 
Lagardes  Sammelsigeln  für  kleinere  Fragmente :  Lagarde  hatte  die 
einzigen  damals  bekannten  Papyrusfragmente  (London,  Brit.  Mus., 
Pap.  37)  mit  „U"  bezeichnet,  daher  nannten  Brooke-M^Lean  die 
neu  hinzugekommenen  Papyrusfragmente  „U2",  „IIa"  u.  s.w.;  Swete 
hatte  das  Pergamentfragment  Oxford,  Bodl.  Libr.,  Gr.  bibl.  d.  2  (P) 
mit  „A"  bezeichnet,  daher  bauten  Brooke-M'"Lean  diese  als  „Stip'O'spa" 
deutbare  Sigel  zu  einer  Sammelsigel  für  Pergamentfragmente  aus 
(„A/,  „A3"  u.  s.  w.). 

Für  einige  Minuskelhss.  und  die  ältesten  Drucke  hat 
Lagarde  in  seiner  Gen.  gr.  und  anderen  Werken  kleine  latei- 
nische Buchstaben  verwendet,  z.B.  d,  f,  h,  m  für  HoP  108, 
82,  19,  93  und  a,  b,  c  für  Aldina,  Sixtina,  Complutensis.  Auch 
hierin  sind  ihm  Swete  und  Brooke-M'^Lean  gefolgt,  nur  daß 
sie  die  alten  Drucke  ganz  beiseite  ließen,  Swete  hat  die  Hss.  der 
Ps.  Sal.  mit  kleinen  Buchstaben  bezeichnet,  Brooke-M^Lean  die  des 
Oktateuchs  (z.  B.  „b''  =  HoP  19  und  108,  „0"  =  82).  Diese  Art 
der  Bezeichnung  empfiehlt  sich  durch  ihre  Kürze,  leidet  aber  unter 


1)  Statt  der  römischen  Ziffer  ,,XIH",  die  Holmes  selbst  in  Deut.  32  verwendet, 
brauchte  Parsons  im  Psalter  die  arabische  Ziffer  „13". 


Allgemeine  Vorbemerkungen.    §  4.  XXIII 

dem  Mißstand,  daß  man  bei  den  Minuskelhss.  mit  dem  Alphabet 
noch  viel  schneller  zu.  Ende  ist  als  bei  den  Majuskelhss.  Brooke- 
M'^Lean  haben  schon  beim  Oktatench,  nachdem  sie  alle  Buchstaben 
von  a  bis  z  besetzt  hatten,  eine  zweite  Reihe  aj,  bo,  C2,  do  be- 
gonnen und  können,  wenn  nun  bei  den  folgenden  Büchern  immer 
neue  Hss.  hinzukommen,  nur  mit  e2 — z^,  aa— Z3  u.  s.  w.  fortfahren, 
falls  sie  nicht  dieselben  Buchstaben  in  den  verschiedenen  Teilen 
des  A.T.    zur  Bezeichnung   verschiedener  Hss.   verwenden   wollen. 

Für  meine  eigene  Sigelgebung  habe  ich  als  obersten 
Grundsatz  aufgestellt :  Jede  Hs.  bekommt  ihre  beson- 
dere, stets  gleichbleibende  und  möglichst  einfache 
Sigel.  Die  von  Lagarde  eingeführte  Verwendung  derselben  Sigeln 
für  verschiedene  Hss.  verwerfe  ich,  weil  sie  den  Benutzer  zu  stetem 
Umdenken  zwingt.  Ebenso  verwerfe  ich  eine  Bezeichnung  der- 
selben Hs.  mit  mehreren  Sigeln,  wie  sie  sich  nicht  bloß  bei  HoP, 
sondern  in  einem  Falle  auch  bei  Brooke-M'^Lean  findet  (E  =  ao, 
vgl.  unten  S.  XXIV).  Endlich  verwerfe  ich  Sigeln,  die  aus  Buch- 
staben mit  hinzugefügten  Zahlen  bestehen;  sie  sind  zu  kompliziert 
und  fassen  unter  denselben  Buchstaben  Hss.  zusammen,  die  nicht 
das  mindeste  miteinander  zu  tun  haben  ^). 

Der  aufgestellte  Grundsatz,  dessen  Berechtigung  ohne  weiteres 
einleuchten  wird,  ließ  sich  aber  bei  der  außerordentlichen  Fülle 
von  LXX-Uss.  nur  durchführen,  wenn  man  die  große  Masse 
der  Hss.  mit  Zahlen  bezeichnete,  wie  es  schon  Holmes 
mit  vollem  Rechte  getan  hat.  Fraglich  konnte  es  nur  sein,  ob 
man  die  Majuskelhss.  prinzipiell  von  den  Minuskelhss.  trennen 
und  auf  andere  Weise  bezeichnen  sollte.  Ich  habe  dies  mit  einer 
gleich  zu  nennenden  Ausnahme  nicht  getan.  Aus  folgenden  Gründen : 

1)  Die  lateinischen  Buchstaben  sind  schon  von  Lagarde  ver- 
braucht, z.  T.  sogar  schon  in  mehrfacher  Bedeutung.  Das  von 
Swete  und  Brooke  -  M'^Lean  herangezogene  griechische  Alphabet 
liefert,  da  manche  Buchstaben  mit  den  lateinischen  zusammenfallen, 
nur  eine  beschränkte  Zahl  brauchbarer  Zeichen,  und  auch  von 
diesen  sind  einige  schon  in  anderem  Sinne  üblich,  z.  B.  0  =  Theo- 
dotion,  X  =  Symmachus.  Wenn  nun  Brooke-M'^Lean  die  Freer-Hs. 
des  Deut,  und  los.  auch  mit  0  bezeichnet  haben  (s.  unten  S.  312 
bei  Washington  unter  Nr.  „I"),  so  ist  das  zwar  bei  ihnen  selbst 
unzweideutig,   da  sie   Theodotion   mit  d-'  bezeichnen;    sowie  jedoch 


1)  Eine  Ausnahme  habe  ich  jedoch  bei  den  von  E.  Tisserant  geschaffeneu 
Sigeln  ZT— ZVl  gemacht.  Diese  Sigeln  haben  darin  ihre  Berechtigung,  daß  die 
sechs  Palimpseste  Zi — ZVi  jetzt  sämtlich  in  demselben  Codex  vereinigt  sind,  s.  unten 
S.  275—277. 


XXIV  A.  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

diese  Sigeln  in  textkritischen  Arbeiten  oder  exegetischen  Werken 
gebraucht  werden,  ist  die  Gefahr  der  Verwechselung  sehr  groß. 
Aber  selbst  wenn  man  alle  besonderen  Zeichen  des  griechischen 
Alphabets  und  meinethalben  auch  noch  das  hebräische  Alphabet 
hinzunimmt,  wird  man  doch  noch  nicht  alle  Majuskelhss.  mit  be- 
sonderen Buchstaben  bezeichnen  können.  So  würde  die  Durch- 
führung einer  strengen  Scheidung  auf  große  Schwierigkeiten  stoßen^ 
und  man  würde  doch  nicht  auskommen,  ohne  den  Buchstaben  in 
manchen  Fällen  noch  Ziffern  anzuflicken. 

2)  Es  gibt  in  den  Hss.  selbst  keine  scharfe  Scheidelinie  zwischen 
Majuskel  und  Minuskel.  Eine  Reihe  von  Hss.,  besonders  Catenen, 
enthalten  beide  Schriftarten  nebeneinander.  Ja  die  S.  166  f.  be- 
schriebene, auf  Oxford,  Cambridge,  London  und  Petersburg  ver- 
teilte Hs.  geht  sogar  mitten  im  Texte  von  Gren.  42  von  Majuskel- 
zu  Minuskelschrift  über.  Wie  soll  man  sie  nun  bezeichnen?  Brooke- 
M'^Lean  haben  sie  bis  Gen.  42  30  im  Anschluß  an  Lagarde  „E"  ge- 
nannt, aber  vom  folgenden  Verse  an  „ao".  Ebenso  systemgerecht 
wie  unpraktisch. 

3)  Auch  hinsichtlich  der  Textform  pflegt  zwischen  den  jungen 
Majuskelhss.  und  den  alten  Minuskelhss.  kein  wesentlicher  Unter- 
schied zu  bestehen. 

Daher  habe  ich  die  Majuskelhss.  im  großen  und 
ganzen  ebenso  mit  arabischen  Ziffern  bezeichnet 
wie  die  Minuskelhss.  Jedoch  habe  ich  eine  Ausnahme 
gemacht  bei  einer  kleinen  Zahl  von  Majuskelhss.,  die  besonders 
alt  und  wichtig  sind,  oder  bei  denen  sich  die  Buchstaben  schon 
sehr  eingebürgert  haben.  Sigeln  wie  A,  B,  C  sind  uns  doch  zu 
sehr  in  Fleisch  und  Blut  übergegangen  und  zu  bequem,  als  daß 
wir  sie  missen  möchten.  Daher  habe  ich  sie  und  eine  Reihe  an- 
derer (s.  unten  S.  339)  beibehalten,  ja  für  die  sehr  alte  und  gut 
erhaltene  Freer-Hs.  des  Deut,  und  los.,  welche  Brooke-M'^Lean  „©" 
nennen,  sogar  die  Sigel  „W"  neu  eingeführt.  Hierbei  bin  ich  aber 
über  die  lateinischen  Buchstaben  nicht  hinausgegangen  und  habe 
auch  diese  nicht  alle  verwendet,  um  für  spätere  besonders  wichtige 
Funde  noch  Buchstaben  frei  zu  halten.  Griechische  Buchstaben 
zu  verwenden  trug  ich  schon  deshalb  Bedenken,  weil  sie  für  andere 
Zwecke  zur  Verfügung  bleiben  sollten. 

Ich  brauche  also  nur  zwei  Arten  von  Sigeln  für  die 
griechischen  Hss. :  1)  große  lateinische  Buchstaben  für 
ausgewählte  Majuskelhss.,  2)  arabische  Ziffern  für  alle  übri- 
gen Hss. 

In  der  Wahl  der  Ziffern  schließe  ich  mich  aufs  engste 


Allgemeine  Vorbemerkungen.    §  4.  XXV 

an  HoP  an.  Holmes  hat  darin,  daß  er  seine  Hss.,  wie  sie  ihm 
kamen,  ohne  Rücksicht  auf  ihren  Inhalt  einfach  in  einer  fort- 
laufenden Reihe  durchzählte,  einen  wahrhaft  genialen  Sinn  für 
das  Praktische  bewiesen  und  den  alttestamentlichen  Textkritiker 
vor  all  den  Unannehmlichkeiten  bewahrt,  welche  seinem  neutesta- 
mentlichen  Kollegen  aus  der  unglückliehen  Nebeneinanderstellung 
mehrerer  Zahlenreihen  für  die  verschiedenen  Teile  des  N.T.  und 
den  dadurch  notwendig  gewordenen  Reformen  erwachsen.  Freilich 
sind  Holmes  und  seinem  Nachfolger  Parsons  einige  Mißgriffe  passiert: 
sie  haben  ganz  gegen  ihr  sonstiges  Prinzip  alle  Augsburger  (jetzt 
Münchener)  Hss.,  von  denen  sie  Collationen  erhalten  hatten,  unter 
der  Sigel  „7U"  zusammengefaßt,  gewiß  weil  es  sich  nur  um  ganz 
kurze,  in  einem  Hefte ^)  vereinigte  Collationsproben  handelte;  sie 
haben  auch  unabsichtlich,  irregeführt  besonders  durch  mangelhafte 
Angaben  ihrer  Collatoren,  die  zu  kontrollieren  sie  nicht  imstande 
waren,  zuweilen  verschiedene  Hss.  unter  derselben  Sigel  zusammen- 
gefaßt, oder  dieselbe  Hs.  mit  verschiedenen  Sigeln  versehen.  Das 
mußte  natürlich  korrigiert  und  das  Prinzip,  jede  Hs.  mit  ihrer 
besonderen,  stets  gleichbleibenden  Sigel  zu  versehen,  streng  durch- 
geführt werden.  Aber  wenn  auch  künftig  z.  B.  „55"  in  Sap.  und 
Sir.  durch  „249",  „238"  in  den  XU  proph.  durch  „48"  und  in  Ez. 
durch  „97"  ersetzt  werden  muß,  so  sind  doch  solche  Änderungen 
nicht  so  zahlreich,  daß  man  nicht  auch  fernerhin  den  Apparat  von 
HoP  ohne  erhebliche  Umrechnungen  benutzen  könnte.  Und  das 
ist  kein  geringer  Vorteil. 

Die  Nummern  von  HoP  gehen  bis  311.  Obwohl  mehrere 
dieser  Nummern  frei  werden,  habe  ich  sie  doch  der  Übersichtlich- 
keit halber  nicht  wieder  verwendet,  sondern  alle  neu  hinzu- 
kommenden Hss.  mit  höheren  Nummern  versehen.  Da 
aber  die  dreistelligen  Zahlen  nicht  reichten,  so  habe  ich  zwischen 
der  schier  endlosen  Masse  der  Psalterien  und  den  übrigen  Hss. 
geschieden  und  den  Psalterien,  die  später  im  textkritischen  Apparat 
voraussichtlich  doch  nur  selten  mit  ihrer  Separatsigel  erscheinen 
werden,  vierstellige  Zahlen  gegeben  und  die  dreistelligen  für  die 
übrigen  Hss.  reserviert.  Ich  muß  jedoch  noch  bemerken,  daß 
auch  einige  schon  von  HoP  benutzte  Hss.,  besonders  die 
unter  der  Sammeisigel  „70"  zusammengefaßten  Augsburger  (jetzt 
Münchener)  Hss.,  neue  Nummern  über  311  bekommen  haben, 
da  auf  andere  Weise  nicht  gut  zu  helfen  war. 


1)  Vp;l.  Praef.    ad    Ruth :    „70.    Codex    Bibliothecae    Ecclesiae    S*»»     Annae, 
Augustae  Vindelicorum,  numero  3  signatus  in  fasciculo  nostro". 


XXVI  A.,  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

Übrigens  habe  ich  bei  der  Zuteilung  der  neuen  Nummern  ge- 
wisse Unterschiede  gemacht,  indem  ich  die  mit  2  beginnenden 
vierstelligen  Zahlen  den  alten  Psalterfragmenten  und  die  mit  9 
beginnenden  dreistelligen  Zahlen  den  alten  Fragmenten  aus  anderen 
Büchern  zugewiesen  habe,  wobei  allerdings  weder  der  BegriflF  „alt", 
noch  der  Begriff  „Fragment"  streng  begrenzt  ist.  Auch  habe  ich 
von  den  neu  hinzugekommenen  Psalterien  die  älteren  bis  zum  XII. 
Jahrh.  vorangestellt  („1001"  ff.)  und  die  jüngeren  nebst  einigen, 
deren  Zeit  unsicher  ist,  folgen  lassen  („1401"  ff.).  Diese  groben 
Unterschiede  zu  machen  schien  mir  praktisch.  Um  strenge  Rubri- 
zierung handelt  es  sich  dabei  nicht  und  kann  es  sich  schon  deshalb 
nicht  handeln,  weil  die  aus  HoP  übernommenen  Sigeln  derartige 
Unterscheidungen  nicht  kennen  und  daher  doch  immer  aus  dem 
Schema  herausfallen. 

Mit  Sigeln  versehen  sind  die  Hss.  des  einfachen  Bibeltextes 
und  der  Catenen  (vgl.  §1),  aber  nicht  die  Hss.  der  Commen- 
tare,  da  diese  nicht  als  direkte  Zeugen  für  den  LXX-Text,  sondern 
nur  als  Zeugen  für  den  Text  der  Commentare  in  Betracht  kommen. 
Zwischen  Cat.  und  Comm.  ist  allerdings  die  Grenze  oft  schwer 
zu  ziehen  (§  1) ;  vorläufig  habe  ich  zweifelhafte  Hss.  meist  zu  den 
Catenen  gerechnet. 

Nicht  mit  Sigeln  versehen  sind  auch  die  liturgischen 
Bücher,  da  ihre  Erforschung  kaum  begonnen  hat,  und  ich  daher 
nicht  aufs  Geratewohl  Sigeln  einführen  mochte,  die  sich  später 
vielleicht  als  unpraktisch  erweisen.  Ich  spare  mir  also  ihre  Be- 
zeichnung für  später  auf. 

Nicht  mit  Sigeln  versehen  sind  ferner  1)  Hss.,  deren 
Beschreibung  gar  zu  ungenau  ist  oder  zu  starken  Bedenken  Anlaß 
gibt,  2)  ganz  wertlose  Hss.,  3)  verschollene  oder  untergegangene 
Hss.,  4)  einige  Uspenskijsche  Fragmente  in  Petersburg,  Kais.  öff. 
Bibl.  (unten  S.  229  f.),  da  sie  wahrscheinlich  aus  noch  existierenden 
Hss.  stammen  und  nach  Feststellung  der  Zugehörigkeit  dieselbe 
Sigel  wie  diese  bekommen  müssen,  5)  Hss.  anderer  griechischer 
Übersetzungen  (Aquila,  Symmachns  etc.). 


Die  griechischen  Handschriften  des  A.T., 
alphabetisch  nach  Orten  und  Bibliotheken 


geordnet. 


Achrida. 

Siehe  Ochrida. 


Adrianopel. 

EAAHNIKON   rrMNAIION. 

Botot'Xcio;  k.  i^Tccpotv  ['oTj  ?,  Ol  xoüoixss  TTjS  'Aopiavo'jroAtüj; :  Byz.  Ztsclir.  14 
(1905),  S.  588—611. 

591  (2te(p.  Nr.  79).  Papier,  26  x  18  cm  |  Bes.:  „FscöpYiou  NixoXdoo 
Ktrioo  •  vöv  5s  KoDVOTavTivoo  FscöpYtaSoo"  |  Sir,  (Xts'f . :  „GO(pia 
Xstpä/,  ep{iY]v=D0{xsv7]  '^^o/aYWYtxooc")  u.  a. 
1270  (Sts'f  .*  Nr.  33).  Papier,  33  x  21  cm  |  Bücher  des  A.T.  (Its^. : 
„axs'^aXoc  xal  atsXr;?  •  Xiav  s'fO-apiisvoi;  tov,  ;:£pt£/et  xa'O-doov 
rj^DVT^^T^v  va  ilaxpijjwaw  ßißXia  xr^?  fl.  Ata^'/iXT]?"). 

Alcala. 

Siehe  Madrid,  Bibl.  de  la  Univ.  Central. 

Alexandrini. 

Siehe  Kairo,  Griech.  Patr.-Bibl.,  und  Rom,  Bibl.  Vatic,  Reginenses 
graeci. 

Ambrosiani. 

Siehe  Mailand,  Bibl.  Ambrosiana. 

Amerika,  Vereinigte  Staaten. 

Unbekannte  Bibliothek  (oder  Museum). 
Siehe  Oxyrhynchus  Papyri  11G8. 

Kgl.  Ges.  d.  Wiss.    Nachrichten.    Philolog.-histor.  Klasse.    1914.     Beiheft.         1 


2  A.  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

Unbekannte  Privatbibliothek. 
XII  I  Perg.,  65  Bl.,  20  x  15  cm;  32  Zeilen  auf  der  Seite;  mehrere 
Seiten  sind  leer  (eine  hinter  Ps.  76,  3V2  hinter  Ps.  142,  IV2 
hinter  Ps.  150,  IV2  hinter  dem  ungezählten  Ps.  151)  |  „Über 
die  Provenienz  der  Hs.  vom  Sinai  berichtet  ein  beigelegter 
Zettel,  dem  zu  mistrauen  wir  keinen  Grund  haben:  Tö  ^jjaX- 
TY]ptov  to5to  £xo[x[a^7]  Ix  xoö  opoo?  Stvä  sl?  'A^y^va?  d;cö  toö 
"Apaßo?  [iova)(&ö  XafxalT  SxavSsp  (=  'ÄYaTcioü  'AXe^avSpoo) ,  w? 
sItcev  6  7ro)X'/]aa?  aoTÖ?  l[xol  TCsCaspXir]?  sv  'Aö-if]vat<;  t^j  1/13 
'ATcpiXtoD  1897",  doch  läßt  sich  die  Hs.  mit  keiner  der  von 
Gardthausen  beschriebenen  Sinai-Hss.  identifizieren  |  Ps.Od.  | 
Buchhandlung  Karl  W.  Hiersemann,  Leipzig,  Katalog  330: 
Mss.  des  Mittelalters  und  späterer  Zeit  (1906),  S.  220 f.  Nr.  478. 
Auch  in  späteren  Katalogen  Hiersemanns  wird  die  Hs. 
aufgeführt,  zuletzt  in  Katal.  429  (1914),  Nr.  8,  wo  sie  als 
verkauft  bezeichnet  wird.  Durch  zwei  Anfragen  bei  Hierse- 
mann erfuhr  ich  nur,  daß  sie  an  einen  Sammler  in  Nord- 
amerika verkauft  ist;  den  Namen  desselben  wollte  Hierse- 
mann nicht  nennen  |  Benesevic  I,  S.  648.  Sigel  1022. 

Amherst. 

Siehe  Didlington  Hall. 

Amorgos. 
MONH  THS  XOZOBIßTlSSHS. 

'AvTiuvio;  Mtj  Xt  a  p  0(7. Tf]  ;  ,  '  Y7:o;j.v^[j.c<Ta  -epi^pacpixa  xüiv  K'jxXotowv  *)  vr^3(uv 
-/.oträ  [jiEpo;.  [Zweites  Heft :]  'A[/opyo?  (Athen  1884),  S.  79—82 :  Ka-caXoyo; 
TÖJv  yetpoypoftpwv  ttjs  [J-ovfj?  (von  'Iwczvvrj?  BÄotßtotvö;  o-qij.'xpyo^  'Ap.opyoü). 
Nur  ganz  kurze  Inhaltsangaben,  ohne  Signaturen. 

MyjX.  S.  79 :  WaXxq^jiov  %al  JlapaxXTjTtxY]. 

80:  BißXiov  Twv  IIpo'fTjtwv,  stiI  ixsjxßpavrj;. 
81 :   ^aXrrjptov  sTil  yjxpxoo. 

^''aXT7]ptov  sTtl,  [j-e^ßpav/j?,     'E^tjyyjoi?. 
Auch  gehört  wohl  hierher  My]X.  S.  80:  Aöyoi  Trpo'fr^twv  km  {i.e[ißpavY]?, 
d.  i.  wahrscheinlich  ein  Trpo^YjtoXöYcov  =  Lect. 

Andros. 
MONH  THS  AHAS; 

'AvTiüvto;  Mrj  Xt  a  p  C(-/Tj  s,  '  Y-o(J.v^(ji.aTa  Tieptypacpr/.ot  t(Lv  Kuy./.aocuv  v/jUcüv  xara 
f^-ipo;.     [Erstes  Heft:]   "Avopo;,  Kew;  (Athen  1880),   S.  161—181:    Koi-d- 


1)  Obwohl  Amorgos    in    einem  Werk    über    die  Kykladen  beschrieben  wird, 
ist  es  nach  Mr;)..  S.   1   „f>-i'a  twv  [j.£arj[;i,3ptv(üv  ^rop^^otuv  vVjicov'". 


Amerika,  Unbekannte  Privatbibl.  —  Arundeliani.  3 

J.oyo;    ■/eipoypa'-cojv    tt);    dv  "Avopw  Movr^s^Ayiac    (von  Iviuv5T7!vTto;    6  OXt]- 
CiwTTp,  vgl.  AajjLTtpo;  S.  136). 
i!-up.  II.  Aot  [j. Tipo;,    KaxaXoyos  xwv  Iv  t^    zata  x/jv  "Avopov    [iov/j  xfj;  'Ayia; 
v.cuS^xouv :  OtXoXoyixö;  S'jUoyo;  Oapvaaio;,  'ETtcXr^pt;  2  (Athen  1893),  S.  136 
— 235.     Hieraus  die  voranstehenden  Nummern. 

6  (My]X.  Nr.  32,    alte  Nr.  11).  XIII  (1292  ?)  |  Perg.,    224  BL, 

21  X  12cm  I  Sehr.:  „e£o3dato?  {lova/ög"  |  Ps.Od.        Sigel  1401. 

10  (My]X.  Nr.  54,  alte  Nr.  1  3).  XV  |  Papier,  372  BL,  19  x  13  cm  | 
Sehr.:  „Aouxä  ^utoo  MoXwvä  xaXoo[i,£yoo,  w?  Ss  sx  TcaXaiwv  övo[xa 
xal  Ysvo?  AaXaaaivög  Trs'foxs  1%  Kacoapsia?  twv  Tcojjiattov  oTcörs 
AeoTiör^^  TDYyövta"  (so  nach  My]X.)  |  Ps.Od.  Sigel  1402. 

43  (Mr^..  Nr.  18,  alte  Nr.  53).  XIII  |  Papier,  258  BL,  21  x  15  cm  | 
46  b  —  48  a  Thdt.  comm,  in  Dan.  9  („sl?  tyjv  SsxdrTjv  a7uoxaXo(|itv 
ri  opaatv  AavtTjX   toO    ;rpo'f7]Too    s^yJYijat?   toö   [laxapioD  0EoSo)p7]Tot) 

KuTTpOl)    [so]"). 

94  (MyjX.  Nr.  53,  alte  Nr.  16).  XII  |  Perg.,  176  BL,  30x24 cm  | 
Heiligenleben:  154a— 176b  Mac.  IV.  Sigel  312. 

Die  von  MyjX.  unter  Nr.  6  beschriebene  Papierhs.  der  IIpo^fYjTsia'. 
avaYtvwoxöjj.svac  h  zi^  sxxXirjaicj  vom  Jahre  1545  ist  nach  Ad[X7rpo? 
S.  137  verschwunden. 

MONH   TOr   NIKOAAOr. 

^TTUp.  11.  Ac([j. 7:po?,    KctxotXoyo;    y.u)Oix(üv    ev    xat;    [j.ovaT;    xrj;  v7j3oy  'AvopO'j : 
tl'tÄoACYi/.ö;  XjX/.oyo;  llc<pvaac!o;,  'EttextjPi;  3  (Athen   1899),  S.  92—113. 

26.  XIV  I  Papier,  527  BL,  17xlOcm|la  Ps.Od.  (Anf.  fehlt), 
83  a  N.T.  (ohne  Apoc.)  |  Gregory  S.  259  („Evv  1382,  Ag  1382, 
P  1382«)  und  S.  1142  (,1382").     Soden  S.  115  („S468"). 

Sigel  1403. 

27.  XVI  I  Papier,  102  BL,  18  x  13  cm  |  Ps.  (Anf.  u.  Schi,  fehlen). 

Sigel  1404. 
39.    XII  I  Perg.,  270  BL,  14  x  11  cm  j  Schon  1677  auf  Andros  [  Ps. 

Sigel  iöÖT. 


Angelicani. 

Siehe  Kom,  Bibl.  Angelica. 

Arundeliani. 

Siehe  London,    Brit.  Mus.,    Royal  1  D.  II    (der   cod.  Arundel.  xat' 
l^oxTjv).     Vgl.  ebenda  Abteilung  „Arundel"  und  Addit.    18212. 

_ 


4  A.  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

Athen. 

Bibliothek  des  Abgeordnetenhauses 
(ßtßXioö-T^XTj  zf}<;  BooX-^c). 

^-•jp.  U.  Ad|j.7rpo;,  KaTOfXoyos  töv  -/.(ootxtuv  xüiv  sv  'AÖTjVat?  ßtßXtoörjXöiv 
TrXrjv  TT,;  'E8vtxTi;.  A'  Ktöotv.ec  x-^;  BtßXto&rj/.Tj;  tTj?  Bo'jXtj;.  B'  KcoSixes 
TT,?  iaTopr/.f,?  7.ai  'EövoXoyixt,?  'Exottpeta; :  in  kleinen  Abschnitten  im  N  ^  o  ; 
'E  X  X  7)  V  0  [ji  V  ■/,  (j.  lu  V  1  (1904)  ff.  erschienen. 

104.  XV  I  Papier,  108  Bl.,  22  x  15  cm  1  Ps.Od.  (Auf.  bis  Ps.  42 
und  Schi,  fehlen)  |  Nso?  'EXX.  4  (1907),  S.  479.        Sigel  1405. 

207.  XV  I  Papier,  40  Bl.,  22  x  16  cm,  von  Würmern  zerfressen  | 
Matthaei  Cantacuzeni  comm.  in  Cant.  (ScU.  fehlt)  |  Nso?  'EXX.  6 
(1909),  S.  85. 

Christlich-archäologische  Gesellschaft 

(XptoTLavtxY]  'Ap'/aioXoYixrj  'EratpEta). 

Ni7-o;  A.  ßerjc,  KafD.oyoQ  xu)v  yEipOYpa'x.u)v  -/(uoixiuv  xr,;  Xpiaxiavtxf,?  'Ap- 
yatoXoYtxTj;  'Exatpetot;  'A9t]v(Lv.     A'  (Kd)0.    1 — 80).     Athen   1908. 

4  (General-Inventar  Nr.  2138).  XII  |  Perg.,  246  Bl.  (1—32. 
216—222.  239-246  Papier),  12  x  9  cm  |  Geschenk  toö  bpewc 
K.  SaxxsXapioo  Ix  toö  /toptoo  Mixpö  MsptCt  toö  Syijioo  Tptxxaiwv  | 
Ps.  (Anf.  fehlt).  "       Sigel  1002. 

Historische  und  ethnologische  Gesellschaft 

(loTopiXT]  xal  'E'ö-voXo^tXY]  'Etaipsia). 

Der  Katalog  von  Lambros  ist  oben  bei  „Bibliothek  des  Abgeordneten- 
hauses" angeführt. 

200.  XIII  I  Perg.,  167  Bl.,  24  x  17  cm  |  1  a  Reg.  I— IV  (Anf.  bis 
I  1920  fehlt)  mit  Randscholien  von  jüngeren  Händen,  152  a 
Eccl.  c.  comm.  marg.  (Schi,  von  7  30  an  fehlt)  |  Nso(;  'EXXtj- 
votJ.vy]{j.wv  8  (1911),  S.  491  f.  Sigel  342. 

National-Bibliothek 

('EO-vtXT]  BtßXto^TTjxy]  tfjc  'EXXadoc). 

'iüjavvTjS  ^azxeXi'wv  xat  'AXxißta'SrjS  I.  Saxv,  eX  ttü  v,  KaxaXoyoc  xiöv  "/£tpo- 
YpGtcpwv  xTj;  'EOvtxTj;  BtßXtoOrjXTjs  t^?  'EXXaSo;.  Athen  1892.  Am  Ende 
des  Bandes  fünf  nicht  numerierte  Tafeln. 

1.  X  Ende  |  Perg.,  345  Bl.,  30  x  21  cm  |  Thdt.  comm.  in  Ps.  (Anf. 
fehlt),  Cat.  in  Od.  |  Gregory  S.  1289  {J  1527").     Sigel  1003. 

2.  XIV  I  Perg.,    233  BL,    27  x  19  cm  |  Euthymii  Zigabeni  comm. 
in  Ps.Od. 


Athen,  Bibl.  des  Abgeordnetenhauses  —  Nat.-Bibl. 


3.  XII  I  Perg..  286  Bl.  |  Ps.Od.  Sigel  1004. 

4.  X/XI  I  Perg.,  107  BL,  24  x  17  cm  1  Thclt.  comm.  in  Ps.  70 17 
— II845. 

5.  XII  I  Perg.,   235  Bl.,   25  x  19  cm  |  Ps.  (Anf.    u.  Sohl,    fehlen). 

Sigel  1005. 

6.  XII  !  Perg.,  299  Bl..  24  x  18  cm  |  Ps.Od.  Sigel  1006. 

7.  X/XI  I  Perg.,  264  BL,  18  x  14  cm  j  Bilder,  vgl.  Millet,  Quel- 
ques representations  byzantines  de  la  Salutation  Angelique: 
Bull,  de  corr.  hell.  18  (1894),  S.  453.  456f.  |  Ps.Od.  u.a.  | 
Facs.:  Ilaxx.  Taf.  2  („'Ap.  7«).  Sigel  1007. 

8.  XIV  I  Papier,  242  BL,  21  x  14  cm  |  Cat  in  Ps.Od.  (laxx. :  „{/.st' 
cTTtTÖjJLOD  ipjj.TjV£ia<;  oovs'AsYjJLSVYj?,  w?  'xaivsTai,  aizh  zob  ©soSwpfjTOO 
xai  aXXwv  spixyjvsoTÄv")  (Schi,  fehlt).'  Sigel  1406. 

10.  XV  I  Papier,  222  BL,  20  x  15  cm  |  Comm.  in  Ps.Od.  (laxx. : 
„{xsO-'  ipfj-r^vstai;  §'.a'5Öpoo  xr^c,  toö  OsoSwpr^Too  y.al    toü  Zi^aßT^voö"). 

Papier,  99  BL,  21  x  14  cm  |  Ps.Od.  Sigel  1407. 

Papier,  144  BL,  11  x  8  cm  |  Ps.  1—70.  Sigel  1408. 

Perg.,  127  BL,  21  x  16  cm  |  Ps.  u.  a.  Sigel  1409. 

Perg.,  299  BL,  12  x  9  cm  ]  Ps.  u.  a.  Sigel  1410. 

Papier,  248  BL,  22  x  14  cm,  durch  Feuchtigkeit  beschä- 

Ps.  Sigel  1411. 

T^pier,  155  BL,  21  x  14  cm  |  Ps.Od.  Sigel  1412. 

Perg.,   224  BL,   25  x  20  cm  [  Lect.  (Anf.    fehlt)  |  Facs. : 

Taf.  5  („'Ap.  20«). 

Papier,  216  BL,  21  x  14  cm  |  Ps.Od.  Sigel  1413. 

Papier,  554  BL,  22  x  16  cm  |  Ps^  u.  a.  Sigel  1414. 

Papier,  346  BL,  25  x  18  cm  |  Sehr. :  „toü  t'^c  Ms^ocXr^? 
'Ex%XT|a'!ac  Xaa-aoapioo  toö  xsxXyj'jlsvoo  $wx7."  [Bes.:  „toö  <^'.- 
XiTTTCOo  oobho^i  xal  Triaioö  oIxstod  toö  sDYSVSOTdToo  xal  Tiix'.wTdTOo 
o.^-/y/zrjc,  xopioo  Mr/ar^Xoo  KavTaxooCirjvoö"  j  Lect.  (in  der  Hs. 
selbst  bezeichnet  als    ßtßXtov  0  toc?  upo'f^TS'la?  twv  Tcpo'fyjTwv  rs- 

pts-/='.)- 

XIV  I  Papier,  240  BL,  23  x  16  cm  |  Ps.Od.  Sigel  1415. 

1578  I  Papier,  467  BL,  15  x  10  cm  |  Ps.Od.  u.  a.  Sigel  1416. 
XIV  I  Perg.,  154  BL,  14x:llcm|Ps.  (iLaxx. :  „~epie-/=i  toö? 
y^*aX{j.oö?  xaTa  r?jv  iv  toi?  itovaaTr^pio»?   sld-iatxsvTjV  OT'./oXoYiav"). 

Sigel  1417. 
1543  I  Papier,  196  BL,  24  x  17  cm  |  Sehr.:  „TswpYtoo  'PaoöX 
Eijoat^j-ovoiojäwoo"  |  Ps.Od.;  bei  vielen  Psalmen  steht  am  Rande 
eine  Auslegung  in  pulitischen  Versen,  teils  NtxTjcpöpou,  teils 
Koaaä  überschrieben.  Sigel  1418. 


12. 

1535  1 

14. 

XV  1 : 

15. 

XIV  1 

16. 

XV  1 

18. 

1577  1 

digt  1 

19. 

XVI  1 

20. 

1072  1 

Saxx. 

22. 

1493  1 

23. 

1550  1 

24. 

1675  1 

26. 
32. 
33. 


34. 


Q  A.  Kahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

35.  XVI  i  Papier,  203  BL,  22  x  12  cm  |  Ps.Od.  (Anf.  fehlt). 

Sigel  1419. 

36.  XVI  I  Papier,  137  BL,  23  x  16  cm  |  Lect. 

37.  XVI  I  Papier,    227  Bl.,    21  x  15  cm  |  Lect.  für  die  Fastenzeit. 

38.  XVI  Anf.  I  Papier,    147  BL,    15  x  10  cm,    durch    Feuchtigkeit 
beschädigt  |  Comm.  in  Ps. 

43  (Katalog  von  Kpet^o?  i)  Nr.  1).     XI  \  Perg.,  254  BL,  45  x  35  cm  | 

Sehr. :  „Td§'  stso^s  TcojjLavö?  xaXoYpdtpo?  aXiTi[j.(öv  dvSpdat  tcoXsw? 
'AxxaXsia!;"  |  Bes.:  „'lYvax'loo  KaXoO-STOD"  |  la  Cat.  in  Oct.,  200b 
Cat.  in  Reg.  I — IV  j  Diese  Hs.  bildet  die  Hauptgrundlage  der 
1772  und  1773  in  Leipzig  von  NtxYjfpöpo?  ©sotöxt]?  herausgege- 
benen „Cat.  Nicephori"  oder  „Cat.  Lipsiensis"  (Sstpa  svo?  %at 
;t£VTY]xovTa  D7ro[j.vrj[j.aTiatwv  st?  r/]v  Oxtatso/ov  v.a.i  za.  xwv  BaaiXsttov) ; 
sie  war  damals  im  Besitz  des  Hegemon  Tp-q-fopioq  Fxixa?  in 
Konstantinopel;  s.  ßahlfs  in  d.  Theol.  Literaturztg.  38  (1913), 
Sp.  476  f.  I  Karo-Lietzm.  S.  16.  Sigel  313. 

44  (Kp£[j.o?  Nr.  2).     XIII  |  Perg.,  325  Bl.,  33  x  22  cm  |  Bes.:    -^  h 

AtYivifl  iepa  [iovt]  zfjq  Koijxrjosw?  xr^?  Osoxoxod  -q  xaXoo[j.iyY]  xoü 
AsovxioD  I  la  Oct.  (ein  Bl.  mit  dem  Schi,  des  Deut.  u.  Anf. 
des  los.  fehlt)7"l63a  Reg.  I— IV,  244a  Par.  I— II,  282  b 
Esdr.  I— II,  304a  Est.,  310  b  Idt,  320b  Tob.  |  Facs. :  Saxx. 
Taf.  5  („'Ap.  44")  |  Coli.:  Brooke-M'Lean  („w").       Sigel  314. 

45  (Kp£{).o<;  Nr.  3).     XIII  Ende  |  Perg.,    327  BL,  27  x  20  cm  |  Cat. 

in  Ps.  1 3  — 39 14  (lück.)  I  Karo-Lietzm.  S.  27  |  Facs.:  Savix. 
Taf.  3  („'Ap.  45").  Sigel  1420. 

46  (Kpe|j.o?  Nr.  4).     XIV  Mitte  ]  Perg.,  344  BL,  23  x  16  cm  |  Sehr.: 

„FscöpYiov"  I  Bes.:  „Odxo?  6  ßtßXoc  y^T°^^^  ^^  '^Vi  V-^^^Xl  '^'^^  uTrspa- 

Yiac    ©eoxöxoo    pxäxtov"  |  Comm.  in  Ps.Od.  (Anf. 

fehlt). 

47  (Kpe^Loc  Nr.  5).     XI  {  Perg.,  245  BL,  13  x  9  cm  |  Bes. :  „xö  ßtßXiov 

TOÖTO    ISocatv    6    zäiiaq    xöpt?    0e [iTrtajATiapSl?   elq   xö    a.'{io 

[jLOvaaxTjpL"  I  Ps.  u.  a.  Sigel  1008. 

48  (Kp£[j.o<;  Nr.  6)7"  XV  |  Papier,  149  BL,  22  x  15  cm,  durch  Feuch- 

tigkeit u.  Wurmfraß  beschädigt  |  Ps.  (Anf.  u.  Schi,  fehlen). 

Sigel  1421. 

49  {Kpi^oQ   Nr.  7).     XV  Ende  |  Papier,    223  BL,   21  x  15  cm  |  Ps. 

1—143 12.  Sigel  1422. 

50  (Kpeito?  Nr.  8).     XVI  1  Papier,   163  BL,  19  x  14  cm  |  Ps.  (Schi. 

fehlt).  Sigel  1423. 


1)  Die  Nummern    des    älteren  Katalogs    von    Kf>^[x&?    werden    von    Iol/,/..   in 
Klammern  angeführt. 


Atben,  Xat.-BibJ.  —  Atlios.  7 

51  (Kpeaog  Xr.  9).  XIV  ]  Perg.,  305  BL,  19  x  14  cm  |  Ps.  (Schi, 
fehlt)  I  Facs. :  Xax/,.  Taf.  3  („'Ap.  51";  diese  Probe  stammt 
aus  einer  Ostertafel,  die  mit  dem  Jahre  6599  =  1090/1  n.  Chr. 
beginnt,  aber  für  das  Alter  der  Hs.  nichts  beweist,  vielmehr 
aus  dem  Archetypus  mit  abgeschrieben  ist).  Sigel  1424. 

55  (Kps.^o?  Xr.  74).     XVI  |  Papier,  247  BL,  15  x  10  cm  |  Ps.  u.  a. 

Sigel  1425. 

107.  XV?  I  Perg.,  145  BL,  9  x  7  cm  |  Nach  Gregory  in  Kalabrien 
geschrieben  1  Geschenk  A-/][jLYjTptoo  BspvdpSoa  |  Ew. ,  Apoc, 
einige  Stücke  aus  den  Proph.  u.  der  Gen.  (Lectionen  ?)  |  Gre- 
gory S.  222.  322  („Evv  792,  Ak  111")  und  1111  („792"). 
Soden  S.  211.  247  („e585,  al575"). 

329.    XIII  I  Papier,  246  BL,  24  x  16cm  |  Am  Schi.:  Sir.,  Cant. 

Sigel  315. 

338.  XVI  I  Papier,  492  BL,  16x10 cm  j  Gegen  Schi.:  „'lotop^a  toü 
Tiößix".  In  Oxford,  Bodl.  Libr.,  Auct.  T.  4.4,  BL  83b— 86b 
findet  sieb  unter  demselben  Titel  nicht  der  Text  des  Buches 
Tob.,  sondern  eine  Inhaltsangabe  desselben;  um  eine  solche 
wird  es  sich  auch  hier  handeln. 

375.  Xni  I  Papier,  311  BL,  21  x  14  cm  |  Miscellanhs. :  3)  „^E^yjyy]- 
t'.xa  ix  ir^c  flaXatäc  Ypa'fr^?,  xrX.",  6)  „SDVsysia  x'^i;  sl?  zohQ 
l'aA'jj.o'j?  ip^-^i'vsiai;". 

389.  XV  I  Papier,  328  BL.  22  x  16  cm  i  Aristeae  epist.  ad  Philocr., 
Thdt.  et  aliorum  quaest.  in  V.T.  (lazx. :  „Sstpa  twv  IlaTepwv 
sie.  id  ä7:opo6|X£va  zr^Q  IlaXa'.äg  ^sia?  Fpa'f^i;"). 


So  weit  der  Katalog  von  I.  und  A.  ^axxe/.t'cov.  Hierzu  kam  1907  noch  eine 
Hs.  aus  der  Sammlung  des  NtxoXao?  WoXXy.yric  (Priester  in  KecpctXXrjvfa, 
f  1905),  S.  Acttj. -po;,  (ti  v.ojO[X£;  toO  NixoÄa'oj  rioXX'/vr] :  Neos'EXXtjvoij.vtj- 
[jLiuv  4  (1907),  S.  363: 

IloUdvr]  22.     XVI  |  8^  |  Comm.  in  Ps.    (in  der  Hs.   selbst  als  ^aX- 
r/]piov  i^TjYTj^svov  bezeichnet). 

Athos. 

Spyr.  P.  Lambros  (Ac<'|i.-pc-;),  Catalogue  of  the  Greek  mss.  ou  Mount 
Athos.  I.  II.  (anihr.  1895.  1900.  Der  Titel  ist  ungenau,  denn  die  beiden 
größten  Bibliotheken,  Vatopedi  (Bc(To-ato{o'j)  und  Lavra  (Aaupa),  fehlen. 
Lambros  hat  bei  jeder  Hs.  eine  doppelte  Zählung :  1)  eine  durch  alle 
Bibliotheken  durchlaufende:  Bd.  I  Xr.  1—4120,  Bd.  H  Nr.  4121—6618, 
2)  eine  besondere  für  jede  einzelne  Bibliothek.  Ich  stelle  die  Sonder- 
zählung voran  und  füge  die  durchlaufende  in  Klanuiiern  hinzu.  Auch 
ordne  ich  die  Bibliotheken  alphabetisch  nach  den  llauptstichworten. 


S  A.  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

Außerdem  wird    öfter   zitiert  H.  Brockliaus,    Die  Kunst    in   den  Athos- 

Klöstern.     L2)z.  1891. 
Eine  Beschreibung    der  Athosklöster   findet   sich  z.  B.  bei  Montfaucou> 

Palaeogr.    graeca   (1708),    S.   433— 50U   („Liber    septimus.     Descriptio 

montis  Atho"). 

SKHTRi)   THS   AHAS    A  N  N  H  S. 

7  (88).     XVI  1  Papier,    2"  |  Athanasii   Alex,   comm.   in  Ps.   (Sohl, 
fehlt). 
11  (92).     1356  I  Papier,  29  x  21  cm  |  Am  Schi.  Pselli  comm.  in  Cant., 
davor  ein  Comm.  in  Apoc.  |  Gregory  S.  324  („Ak  164")  und 
S.  1191  („2070").     Soden  S.  286  („Av'^'''). 

MONH  BATOnAIAIOr. 

Einen  gedruckten  Katalog  gibt  es  noch  nicht,  daher  ist  das  folgende  Ver- 
zeichnis gewiß  sehr  unvollständig.  Nr.  511 — 515  sind  von  Karl  Diete- 
rich bei  einem  kurzen  Aufenthalt  an  Ort  und  Stelle  aufgenommen.  Ira 
übrigen  stammen  die  Beschreibungen  aus  den  angeführten  Werken. 

79.  XI  I  Perg.,  2°  |  241a— 250  a  Mac.  IV  [  Schmit,  Catalogue  des 
mss.  hagiogr.  du  monast.  de  Vatopedi  k  l'Athos :  Bull,  de 
rinst.  archeol.  russe  a  Constantinople  8  (1903),  S.  285  Nr.  158, 
vgl.  S.  265.  '  Sigel  317. 

511.  X/XI  I  Perg.,  445  Bl.  \  1  Oct.  (Anf.  bis  den.  3  2  fehlt),  Est, 
274  Idi,  285  Tob.,  302  Reg.  1-IV  (Schi,  fehlt)  1  Swete  Intr. 
S.  153.  157.  Sigel  318. 

512.  X  I  Perg.,  319  Bl.  |  1  Reg.  I-IV  (I  lück.),  137  Par.  I-II, 
219  Esdr.  I— II,  270  Est.,  285  Idt.,  307  Tob.  Sigel  762. 

513.  1021  I  Perg.,  261  Bl.  (110—111.  139—146.  207—208.  237—261 

Papier),  32  x  24  cm  |  Sehr. :   „BaaiXsioo  äva'cvwoTOü  toö 

Toö  %otT(wvo(; '?),  atpaTTjYOö  xat  Yj  +  + +"  |  1  Oct.,  209  Est.,  217 
Tob.,  225  Idt.,  237  Thdt.  comm.  in  Dan.  1  S^te  Inti~.  153. 
157  I  Serrnys,  Souscriptions  et  signatures  dans  les  mss.  des 
X — XIII**  siecles  conserves  au  monastere  de  Vatopedi :  Revue 
des  bibliotheques  14  (1904),  S.  66.  Sigel  319. 

514.  XI  Anf.  I  Perg.,  310  Bl.  |  1  XII  proph.  (hebr.  Reihenfolge), 
56  IV  proph.  Sigel  763. 

515.  XIII  MitteJPerg.,  471  BL,  34  x  24  cm  |  162  Bilder  |  Lev.— 
Ruth  mit  Scliolien  auf  manchen  Seiten  (der  Raum  für  die 
Schollen  ist  in  der  Textkolumne  selbst  ausgespart,  s.  Ouspensky 


1)  Sx/jT/j  bezeichnet  eine  dorfartige  Ansiedelung,  bestehend  aus  einer  Kirche 
und  einer  Anzahl  kleiner  Häuser,  in  denen  die  Mönche  zu  zweien  oder  dreien 
wohnen. 


Athos,  'Awr^;  —  Atovui'^ou.  9 

Taf.  4)  I  Brockh.  S.  172.  212—217  mit  Schriftprobe  (Xum.  li). 
Kondakoff  2,  S.  83  („n"  1").  Jos.  Strzygowski,  Der  ßilder- 
kreis  des  griechischen  Phvsiologus:  Byz.  Arch.  2  (1899), 
S.  114fF.,  besonders  122  f.  Th.  Ouspensky,  L'Octateuque  de 
la  bibliotheque  du  Serail  ä  Constantinople :  Bull,  de  l'Inst. 
archeol.  russe  ä  Constantinople  12  (Sofia  1907),  S.  54 — 57. 
180—189  und  Album  Taf.  4  (Num.  32i2~i8).  29—47  (32 
Bilder)  [  Swete  Intr.  S.  153.  Sigel  320. 

516.  XIV  I  Papier,  25  X  18  cm  |  Exod.— Ruth,  Par.  I— II  mit  hexapl. 
Xoten  1  Swete  Intr.  S.  153.  157.  Si^el  321. 

608.  XII  (vor  1202)  I  Bes. :  „ßißX-lov  toöto  ;re'XDy.s  %Tf;[ia  apt^svioo 
Touvojxa  ol'xTpoo  d-Bob  ;ravßaatXs6ovto?  rä  ^dvia  äizoyapiGd-zv  .  .  . 
etc."  i  Ps^  I  Serruys  (s.  oben  Nr.  513)  S.  72 f.         "Sigel  1009. 

609.  Um  1087  |  Perg.,  11  x  10  cm  |  Bilder  |  Bes.:  „+  xr^\>  Tiapoöaav 
ßao'Xi(xrjv)  ß'lßXov  v.sv.x'.\i.'xi  kv.  töv  TzaxpoTzäTioo  (j.od  xo(poD)  Saßdriov 
•jLovä'/öv  t(öv)  xatd  xöotxov  7rajr(äv)  rscopYd;rooXov  :  +  6  ösoaaXo- 
viy.r^<;  Maxapio?"  (der  Ausdruck  ßaatXr//Aj  ßtßXo?  bezieht  sich  auf 
die  vorhergehende  apokryphe  Notiz,  nach  der  das  Buch  dem 
Kaiser  Konstantinos  Monomachos  [1042 — 1054]  gehört  haben 
soll)  I  Ps.  I  Brockh.  S.  174—176.  207—209  mit  Abdruck  der 
Besitzernotizen  S.  207  Anm.  3.     Tikkanen  S.  128.     Sigel  1010. 

610.  XIII  (vor  1204?)  |  329  Bl. ,  16  x  11  cm  i  Bilder  |  18-88 
Ps.Od-,  dann  folgt  das  N.T.  (ohne  Apoc.)  i  Brockh.  S.  175  f. 
183.  209  f.  I  Serruys  (s.  oben  Nr.  513)  S.  73  |  Soden  S.  107 
(„§250").     Gregory  S.  1199  („2191").    '  Sigel  1429. 

655.  XII  i  Perg.,  192  BL,  22  x  16  cm  |  Bilder  i  Act.,  Cath..  Paul.. 
122-192  Ps.Od.  I  Soden  S.  227  („a272'0.  Gregory  S.  1174 
(„1718").  Sigel  1011. 

MONH  rPHTOPIOr. 

4  (551).     Xlll  I  Perg.,    kl.   10''  |  Ps.    (Anf.   im   XVIII.    u.    XIX. 

Jahrh.  auf  Papier  erg.,  Schi,  fehlt).  Sigel  143t  >. 

5  (552).     XVI  1  Papier,  270  Bl.,  41  x  29  cm  |  Cat.  Nicetae  in  P.<. 

33—148  !  Karo-Lietzm.  S.  34.  Sigel  1431. 

157  (6585).     XII  i  Perg.,  18  x  13  cm  |  Ps^  Sigel  1012. 

MONIi    AIONYXlOr. 

33  (3507j.  XIII  1  Perg.,  3iil  BL,  15x12  cm  |  N.T.  (ohne  Apoc). 
Ps..  am  Schi,  eine  ,.sp[j.Y;V;ia  sie  tooc  '}aX(j.o'j;;  toO  U'aXTT^poc"  | 
Gregory  S.  233.  285.  307  („Evv  941,  Ag  273,  P  323")  und 
S.  1114  („941").     Soden  S.  111  („8369«)  |  Zu   dieser  Hs.   ge- 


10  A.  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

hört  wohl  Petersburg,  Kais.  öff.  Bibl.,  Graec.  270  (Ps.  78  9— 
81 5).  Sigel  1432. 

54  (3588).     XII  I  Perg.,  2«  j  Heiligenleben:  9)  Mac.  IV.    Sigel  322. 

60  (3594).  XIII  I  Perg.,  8°  1  Ps.  mit  Prologen  und  ßand-Comm. 
(nach  der  bei  Lambros  mitgeteilten  Probe  aus  Thdt.  excer- 
piert).  Sigel  1433. 

65  (3599).  Um  1312  |  Perg.,  8'^  |  Bilder  |  Ps.  u.  a.  |  Brockh.  S.  174 
Anm.  1  und  S.  235  f.  Sigel  1434. 

82  (3616).     XII  I  Perg.,  gr.  8°  ]  Lect.  (Schi,  fehlt). 

86  (3620).  1037  ]  Perg. ,  gr.  8«  |  Ps^  mit  Prologen  und  Rand- 
Comm.  Sigel  1013. 

93  (3627).     XII  1  Perg.,  16«  |  Ps.  (Anf.  fehlt).  Sigel  1014. 

94  (3628).     1322  |  Perg.,  16°  |  Neophyti  comm.  in  Ps. 

114  (3648).    XIII  I  Papier,  875  Seiten,  gr.  2"  |  Cat.  in  Ps.  von  9* 

an.  Sigel  1435. 

159  (3693).     XIV  1  Papier,  2°  I  Dan.  („"Opaotg  AaviYjX  toö  Trpo^Tjtoo") 

u.  a.  Sigel  323. 

167  (3701).     XV  I  Papier,  8"  \  Miscellanhs. :  39)  Dan.        Sigel  324. 
181  (3715).     XIV  1  Papier,  4°'  |  Heiligenleben:  10)  Mac.  IV. 

Sigel  325. 
226  (3760).     XVI  |  Papier,   8«  |  Ps.   mit  Prolog   und  RandschoHen, 

u.  a.  Sigel  1436. 

282  (3816).     XVI  |  Papier,  255  BL,  16«  |  37a— 46b  Cant. 

Sigel  326. 
385  (3919).     1487    (so    nach  christl.  Ära  datiert)  |  Papier,    gr.  8°  | 

Ps.  (Anf.  fehlt).  Sigel  1437. 

389  (3923).     1571   |   Papier,    gr.    8«  |  Sehr.:    „QöoxXt^too'^    (Vogel- 

Gardth.  S.  142  f.)  |  Ps.  Sigel  1438. 

391  (3925).     XVI  |  Papier,  8°  |  Ps.  u.  a.  Sigel  1439. 

394  (3928).     1498  |  Papier,  8«  |  Ps.  (unvollst.)  u.  a.  Sigel  1440. 

397  (3931).     XVI  |  Papier,  16"  |  Ps^  (Anf.  fehlt)  u.  a.     Sigel  1441. 

398  (3932).     XVI  |  Papier,  16«  |  Ps.  u.  a.  Sigel  1442. 

431  (3965).     1546  |  Papier,  8»  |  Ps.  u.  a.  Sigel  1443. 

432  (3966).     1593  |  Papier,   8"  ]  Sehr.:    „Trapa  ösoovo«;  aCoYOu  p.sv  xal 

d-bzou,  TjYOü^svoü  |j.ovf;<;  ds  AtovDoioo"  (zwei  jambische  Trimeter), 

vgl.    Vogel  -  Grardth.    S.  149   |  Liturgische    Werke:    7)    Lect. 

[Upo'f'qzzlai  oXwv  twv  soptwv). 
524  (4058).     1593  |  Papier,    16«  1  Sehr.:    KupiXXo?    (Vogel - Gardth. 

S.  240)  I  Einige  Bl.  am  Anf.  der  Hs.  enthalten  'Ava7V(bo{j.aTa 

xal  Tpo;rapta. 
585  (4119).     XII  I  Perg.,  16«,  schlecht  erhalten  |  Ps.       Sigel  1015. 


So  weit    der  Katalog    von  Lambros.     Hierzu  kommen    nach  Mitteilung  von 
Karl  Dieterich: 

602.    XVI  I  Papier,  151  BL,  19  x  11  cm  |  Ps.Od.  Sigel  1444. 

640.    XII  I  Perg.,  172  BL,  14  x  10  cm  |  Ps.Od.  (Schi,  fehlt). 

Siffel  1016. 


MONH   AOXEIAPIOr. 

28  (2702).  XII  1  Perg.,  4«  |  Lect. 

50  (2724).  XIV  I  Perg.,  8*^  ]  Ps^,  u.  a.  Sigel  1445. 

53  (2727).  XIII  1  Perg.,  kl.  8"  1  Ps.  (Anf.  fehlt)  u.  a.    Sigel  1446. 

57  (2731).  XII  I  Perg.,  16"  |  Ps.  u.  a.  Sigel  1017. 

114  (2788).  XVI  I  Papier,  S'^  |  Xili  comm.  in  Cant.  u.  a. 

144  (2818).  XVI  1  Papier,  8«  |  Ps.  (Anf.  u.  Schi,  fehlen). 

—  Sigel  1447. 

145  (2819).     XV  1  Papier,  8^  |  Ps.  Sigel  1448. 

MONH    ES^IFMENOr. 

5  (2018),  drei  Vorsetzbl.  am  Anf.  u.  Schi.  XII  [  Perg.,  2^  | 
Lect.  fragm.  (aus  Proph.  u.  Praxapost.). 
27  (2040),  Bl.  175  (Vorsetzbl.).  XIII  1  Perg.,  1  Doppelbl.,  8<^  | 
Ps.  fragm.  I  Über  die  Hs.,  der  dies  Bl.  vorgesetzt  ist,  s.  Gre- 
gory  S.  235.  1118  („982-')  und  S.  439.  1235  {J  668");  Soden 
S.  125  („e39")  und  S.  203 f.  („^1480").  Sigel  1449. 

46  (2059).     XII  1  Perg.,  197  BL,  4^  |  Lect.  („rsvsaoTrapoi.^-la"). 
73  (2086).     XIII  1  Papier,  2"  |  Cat.  in  Ps.  (Anf.  fehlt).  Sigel  1450. 
81  (2094).     XIV  I  Papier,  4«  |  Cyr.  Glaphyra  u.  a. 
89  (2102).     XIII  I  Papier,  8''  !  Euthymii  Zigabeni  comm.  in  Ps. 
103(2116).     XIII    (Anf.    im   XV.    Jahrh.    erg.)  j  Papier ,    8"  |  Cyr. 

comm.   in  XII  proph. 

131  (2144)^     1577  [  Papier,    8"  |  Geschr.    ev   i^    Nsa  <I>coxaia  |  Bes.: 

„'0  'E^psaoo  [ir^Tpo-oXitr,?  'A^aväoto?  oasf>Tt[j.O(;  xal  s^afv/o?  TidoY]? 

'Aaia?"  j  Miscellanhs. :  7)  Cant.  Sigel  327. 

188  (2201).   1558  1  Papier,  8°  |  Ps.  (Anf.  u.  Schi,  fehlen).  Sigel  1451. 

196  (2209).     XVI  1  Papier,  8^^  |  Ps^  (am  Anf.  4  BL  Ps. -Lexikon). 

Sigel  1452. 
200  (2213).     XV  1  Papier,  8«^  \  Ps.  (Schi,  fehlt).  Sigel  1453. 

MONH   Zi>rPA<I>or. 

2  (328).     XVI  I  Papier,  8"  |    Bes. :  „tr^g  toO  ävioo  XixoXaoo  sxxXy]- 
oia?  xoü  lIoXu'/Epoü-  |  Ps.  u.  a.  Sigel  1454. 


12  A.  Rahlfs,  Yerzeicbnis  der  griecb.  Hss.  des  A.T. 

SKHTH   nP04>HT0r    H  A  I  0  T. 

1  (6583).     XIII  I  Perg.,    271  Bl.,    18  x  12  cm  |  Ps.   (Schi,    fehlt). 

Sigel  1455. 

MONH   IBHPßN. 

15  (4135).     XI  I  Perg.,  519  BL,  30  x  21  cm  \  Cat.  in  los.,  Cat.  in 
Reg.  I-IV.  Sigel  328. 

17  (4137).     XII  I  Perg.,   278  BL    (2—14.    16-17.    22—25   Papier 
XVI.  Jahrh.),  2°  |  Cat.  in  Ps.Od.  (Anf.  u.  Schi,  fehlen). 

Sigel  1018. 

22  (4142).     XII  I  Perg.,  313  Bl.,  4'^  |  Ps.  mit  Prologen.   Sigel  1019. 

38  (4158).     1200  |  Perg.,    256  Bl.,    8"  |  „'EYpa-fYj  .  .  .  t(j)    titAioxaicp 

SV  jxovayoiQ  vcopto  0£o§o6)at)"  |  Florilegium  (Lambr. :    „Sstpd  Tia- 

TEpwv    jrspl    Siarpöpwv    avT'.xsi[j.ivtov  sv  y.s'f.  aXa'"),    Cat.  Procopii 

in  Prov.  Sigel  329. 

53  (4173).  "XIII  1  Perg.,    167  BL,  8°  j  Comm.  in  Ps.  (Anf.  fehlt). 

58  (4178).     XIII  1  Perg.,  106  BL,  S'  \  Ps.Od.  u.  a.         Sigel  1456. 

62  (4182).     XIV  I  Perg.,  221  BL,  8"  \  Neopbyti  comm.  in  Ps.  u.  a. 

64  (4184).     XIII  I  Perg.  (palimps.),    277  BL,    8»  |  Comm.  in  Ps. 

70  (4190).     XI  I  Perg.,  291  BL,  8»  |  Ps.  mit  Prologen.    Sigel  1020. 

74  (4194).     XIII  I  Perg.,  kl.  8«  |  Ps.Od.  u.  a.  (Schi,  fehlt). 

Sigel  1457. 
76  (4196).     XIII  I  Perg.,    221  BL,   8'^  |  190b-193a  „Über  die  22 
Bücher    des    A.T.",    Dekalog,    Excerpte    aus    den    Weisheits- 
büchern; 193  a— 198  a  Cant.  Sigel  330. 
80  (4200).     1452  |  Papier,    104  BL,  8^  \  Sehr.:    „rpyjYoptoo  Siaxövoo 
xal  [lovayoö«  |  102b— 104b  Cant.  1— 63.                      Sigel  331. 
165  (4285).     XV  |  Papier,    233  BL,    gr.  4"  ]  la  Tob.    (Anf.    bis  85 
fehlt)    mit    einzelnen    Schollen    von    Petrus    Laod. ,    Cj'r.    u. 
Apolinarius,    8  a  lob  von  12  n    an,    14  b  Est.,    22  b  Idt.,    25  a 
Mac.  I— II  (Est.,  Idt.,  Mac.  mit  einzelnen  Scholien),  50  a — 51a 
Mac.  IV    (vom   Anf.    des   Buches    an,    bis    wie   weit?),    179a 
Neophyti  comm.  in  Cant.,    198  a — 224  b  Ps.    in   polit.  Versen 
xarä  TTjV  Trapd'^paotv  MavooTjX  tob  ^'Xf^,  232  a — 233  b  Lect.  fragm. 

~  Sigel  332. 
264  (4384).     XIV  |  Perg.,  4"  |  Lect.  (Anf.  u.  Schi,  fehlen). 
329  (4449).     XVI  |  Papier,  380  BL,  8«  [  Miscellanhs.:  101)  Hspi  toö 

"Atop.atoi;  Twv  'AtojidTwv,  102)  Pselli  comm.  in  Cant. 
379  (4499).     X  |  Perg.,    22x15 cm  |  Thdt.    'Epaviar/^^,    Andreae 
comm.    in    Apoc,    Cat.    Procopii    in   Prov.  |  Gregory   S.    324 
(„Ak  170")  u.  S.  1191  („2074").     Soden"S.  284  („Av^-''). 

Siffel  333. 


Athos,    'H/,'>rj  —  'Ißr^pcuv.  J3 

382  (4502).  1514  1  Papier,  996  BL,  8»  |  Sehr.:  „A'.ovuotoo  Y^OD[tEvoo 
^a.al\l'/.f^Q  jj-ovr^?  zt^q  rÄv  Mß-^pcov  iv  tw  aYt^  ö'pst"  j  13a  Alttest. 
Geschichte  von  Adam  bis  zum  Auftreten  des  Isaias,  45  b 
Ruth,  47  b— 69  b  Reg.  I— IV,  468  b— 526  a  Andreae  comm.  in 
Apoc.  I  Serruys,  Souscriptions  et  signatures  dans  les  mss. 
des  X — XIII®  siecles  conserves  au  monastere  de  Vatopedi: 
Revue  des  bibliotheques  14  (1904),  S.  75  f.  |  Soden  S.  288 
(„A'/"^").     Gregory  S.  1203  (,2254").  Sigel  334. 

396  (4516).     XV  |  Papier,  8«  |  Am  Schi. :  Mac.  IV.  Sigel  335. 

503  (4623).  XVI  |  Papier,  20  x  15  cm  |  Ps^,  Liturgisches,  N.T. 
(ohne  Apoc.)  |  Soden  S.  118  („S651").  Gregory  S.  1203 
(„2255").  Sigel  1458. 

554  (4674).     XIV  |  Papier,  8°  [  Ps.  mit  Rand-Comm.  (teüweise  mit 

Thdt.  übereinstimmend)  u.  a.  Sigel  1459. 

555  (4675).     XIV  |  Papier,    24  x  17  cm  |  lob   (Anf.    fehlt),    Prov., 

Eccl.,  Cant.,  Sap.,  Sir.,  Ps.  Sal.  (5i6  — 813  fehlt),  Schol.  in 
EccL,  Schol.  in  Cant.,  Schol.  in  Prov.  u.  a.  |  Coli. :  Ps.  Sal. 
ed.  Gebhardt  („J");   hiernach  zitiert  von  Swete  („i"). 

Sigel  336. 

556  (4676).     1262  |  Papier,  gr.  8*^  |  Bes.:  „AaviTjX  xoü  Maopo^taroTrou- 

Xoo"  (späterer  Zusatz:  „vöv  §e  leppwv");  dieser  schickte  die 
Hs.  im  J.  1643  an  den  „au^evtrjv  TraoT]?  MoXSoßXa'/ia?  xupiov 
xupiov  'IwavvTjV  ßaaiXstov  ßosßöSa"  |  Euthymii  Zigabeni  comm. 
in  Ps. 

559  (4679).     XVI  |  Papier,  4"  |  Ps.  Sigel  1460. 

560  (4680).     XV  \  Papier,  4"  |  Thdt.  comm.  in  Ps.  (Schi,  fehlt)  u.  a. 
566  (4686).     XIV  |  Papier,  4^  |  3  a— 6  a  Comm.  in  Cant.  (Anf.  fehlt), 

34  b — 44  a  „Meta^xpaai?  sl?  töv  'ExxXr/ataaTr]v". 

597  (4717).     XI  I  Perg.,  4«  |  Bes.:  „Ma^iH-oD  [Lambr.  fügt  in  Klam- 

mern hinzu  MapYoovioo]  iTTtaxÖTrou  Ko^T^pcüv"  |  Cat.  in  Ps.  1 — 48. 

sigel  1021. 

598  (4718).     XI  1  Perg.    (Bl.  1—26.  29   Papier   XVI.  Jahrh.),   4"  | 

Thdt.  comm.    in  Ps.  (Schi,  fehlt);    am   Rande    sind   im  XIII. 
Jahrh.  Scholien  aus  anderen  Exegeten  hinzugefügt. 
612  (4732),  ein  Vorsetzbl.  am  Anf.  und  eins  am  Schi.     XIV  |  Perg., 
kl.  16"  !  Ps.  fragm.  Sigel  1461. 

614  (4734).     XIII  I  Papier,  8"  |  Olympiodori  comm.  in  Eccl. 

615  (4735).     XIV  1  Papier,  8«  |  lob  mit  Prolog  und  Scholien,  Eccl. 

u.  a.  Sigel  337. 

626  (4746).     XVI  !  Papier,  4«  |  Ps.  Sigel  1462. 

627  (4747).     XV  j  Papier,  8"  |  Ps.  u.  a.  Sigel  1463. 


;|^4  A.  Ralilfs,  Verzeichnis  der  griecb.  Hss.  des  A.T. 

631  (4751).  1550  1  Papier,  8"  ]  Sehr.;  „'AvtojvIoo  Upso?  taya  y.al 
7rveD[iaTtxo'j"  |  Ps.  (Anf.  felilt)  u.  a.  Sigei  1464. 

632  (4752).  1583  Tsö  nach  christl.  Ära  datiert)  |  Papier,  8«^  | 
Sehr.:  „'EYpdi^Y]  Iv  t^  vdooi«)  "AvSpco  ysipil 'Avtwvioo  I|  'A^tjvwv" 
(Vogel-Gardth.  S.  32)  ]  Comm.  in  Ps. 

633  (4753).     XV  1  Papier,  8«  |  Ps.  u.  a.  Sigel  1465. 
676  (4796).     XIV  |  Perg.,  8«  1  Cat.  in  parabolas  evangelii,  Cat.  in 

Prov.,  Cat.  in  Eecl.  (Anf.  u.  Schi,  der  Hs.  fehlen,  auch  sonst 
lückenhaft).  Sigel  338. 

697  (4817).     1533  |  Papier,  16«  |  Olympiodori  comm.  in  Eccl.  u.  a. 

771  (4891).     XVI  1  Papier,  4«  [  Lect. 

773  (4893).     XVI  1  Papier,  8«  |  Ps_.  u.  a.  Sigel  1466. 

774  (4894).     XV  |  Papier,  8«  |  Ps.  u.  a.  Sigel  1467. 
809  (4929).     1518  1  Papier,    23  x  17  cm  |  Sehr.:    „Oso^tXoo  taXavo? 

paxsvSüTOD«    in   Iviron   (Vogel-Gardth.    S.    146  f.)  |  Bl.  1—160 

Ev.,  dann  Ps.  u.  a.  |  Gregory  S.  237  („Evv  1030")  und  S.  1121 

(„1030").     Soden  S.  214  („£620").  Sigel  1468. 

815  (4935).     XV  ]  Papier,  8«  |  Ps.  u.  a.  Sigel  1469. 

830  (4950).     XV  |  Papier,  8«  1  Ps.  u.  a.  Sigel  1470. 

840  (4960).     XV  |  Papier,    S"  \  Bes.:    1701  Nsö'foto?   t£po[idvayo? 

'IßifjpiTYjc  1  Liturgisches,    darin  4)  ^aXtr^pioo  sp^jLirjvsta   (Comm.? 

oder  Abhandlung  über  den  Ps.?). 
846  (4966).     1548  |  Papier,    141  Bl.,    8«  [  Sehr.:    „rprjYop-.oo    'Hpa- 

xXsioTou,  OD  t6  sttixXtjv  'AYaTrYjiö?"  |  Ps.  u.  a.  Sigel  1471. 

877  (4997).     XVI  |  Papier,  8«  \  Ps.  (Schr"fehlt).  Sigel  1472. 

882  (5002).     1520  |  Papier,    8«,    von   Würmern   zerfressen  |  Sehr. : 

„'Icoavvoo  KpTjTYjc''  I  Lect. 
899  (5019).     XVI  I  Papie^Tö"  I  Ps.  (Anf.  u.  Schi,  fehlen). 

Sigel  1473. 
907(5027).     XVI  |  Papier,    16"   |   Sehr.:    „[Mjat-^awo    zods    Up^m 

apioTOTiövo'.o  TsXtovoo"  I  Ps.  u.  a.  Sigel  1474. 

908  (5028).  1562  |  Papier"7'l6°  1  Sehr.:  „Nsy.rapwD  bpofxovaxoo" 
(Vogel-Gardth.  S.  331)  j  Ps.  u.  a.  Sigel  1475. 

909  (5029).    XVI  |  Papier,  16"  1  Ps.  Sigel  1476. 
918  (5038).     1598  |  Papier,  16°  |  Sehr,  oder  Bes.:    „esoSwpoD  tspo- 

{Aovaxou"  I  Ps.  (Anf.  fehlt)  u.  a.  Sigel  1477. 

«24  (5044).  1408  (so  nach  christl.  Ära  datiert)  |  Papier,  16«  | 
Sehr.:  ,,'E7pd®7]  ev  Xtvd  T(j)  QpYj  tcj)  a^li^.  Tpa(pri  ^s^o/ev  ri 
ßißXo?  Mat^awD  djiovdyou  tdya  %al  -ö-dtod"  ;  im  folgenden  nennt 
er  sich  „Mat^aio?  ...  6  Aayavd?",  vgl.  Vogel-Gardth.  S.  295  | 
Ps.  Sigel  1478. 

940  (5060).     XVI  I  Papier,  310  Bl.,  16^'  1  Ps.  u.  a.        Sigel  1479. 


Athos,   'Ißr^pcov  —  Ko'jT?.o'j;j.(>'j3tO'j.  15 

1384(5504).  1346|Perg.,  266  Bl.,  30  x  24  cm  |  Bilder  |  Sehr. : 
„Xapkcovo?^,  Bestellerin:  ^^kYjiy.  ßao'.Xi?  f^  IlaXaioXoY'-va"' ;  vgl. 
Vogel-aardth.  S.  426  |  Ps.Od.  u.  Gebete  |  Brockh.  S.  236. 

Sigel  1480. 

MONH   KAPAKAAAOr. 

Zu  den  beiden  Kümmern  des  Katalogs  von  Lambros,  die  auch  hier  voran- 
gestellt sind,  kommen  bei  den  Hss.  von  Kapor-/aX>.o'j  die  jetzigen  Biblio- 
theks-Signaturen nach  Lambros  2,  S.  476 — 478  hinzu. 

26  (1539),  jetzt  IhpY-  1.     XIV  ]  Perg.,  8'^  |  Lect. 
119  (1632),  jetzt  Xapr.  1.     XIY  j  Papier,    4°  \  Lect.  (Anf.  u.  Schi. 

fehlen). 
140  (1653),  jetzt  Xapt.  201.     XV  ]  Papier,  8«  i  Ps.  (Schi,  fehlt). 

Sigel  1481. 
152  (1665),  jetzt  Xapt.  197.     XV  |  Papier,    8«  |  Ps.   (Anf.   u.  Schi. 

fehlen).  Sigel  1482. 

154  (1667),  jetzt  Xapr.  202.       1512  |  Papier,  8^  \  Sehr. :    „'Apasvioo 

[i-ova/oö";  Besteller:  „NixoSt^iaoo  {xova^^oö"  |  Ps.u.  a.     Sigel  1483. 
181  (1694),  jetzt  Xapr.  206.     XV  |  Papier,  8'^  fComm  in  Ps. 


MONH  KOTTAorMorsior. 

8  (3077).  XI  I  Perg.,  168  BL,  4"  |  lob,  Prov.,  Eccl.,  Cant.,  Sap., 
Sir.  Sigel.  339. 

10  (3079).  XI  1  Perg.,  360  BL,  4»  \  Procopii  comm.  in  Qct.  Reg. 
(Anf.  fehlt). 

17  (3086),  Bl.  121—260  (s.  Lambros  1.  S.  275  Schluß  der  Be- 
schreibung und  die  Verbesserung  dazu  bei  Lambros  2,  S.  590). 
XIII  I  Papier,  4«  |  241a— 246  a  Cat.  in  Ps.  fragm.    Sigel  1484. 

36  (3105).     XII  I  Perg.,  296  BL,  4«  |  Athanasii  comm.  in  Ps. 

39  (3108).  XI  I  Perg.,  275  BL,  4°  |  Am  Schi. :  Testam.  XII  pa- 
triarcharum,  „B-ßXog  Ma/.y.aßaicov^  (=  Mac.  I— HIV),  Mac.  IV, 
Esdr.  I  1—428.  Sigel  340. 

82  (3151),  zwei  Vorsetzbl.  am  Schi.  XII  |  Perg.,  33  x  24  cm  | 
Gen.  fragm.  |  Über  die  Hs.,  der  die  Bl.  vorgesetzt  sind,  s. 
Gregory  S.  290  („Ag  371")  und  S.  1185  („1859");  Soden  S. 
232  („a402").  Sigel  341. 

86  (3155).    XIV  I  Perg.  (palimps.),  238  Bl ,  8"  |  Sehr.:  „Iw^povioo"  | 

Ps.  I  Untere  Schrift  aus  2  neutest.  Hss.,  s.  Gregory  S.  293. 
315.  440  („Ag  514,  P  514,  Evl  703^)  und  S.  1187.  1237 
(„1904"  und  „/  703").     Soden  S.  223  („al79").       Sigel  1485. 

87  (3156).     XII  I  Perg..  208  BL,  kl.  16"  |  Ps.  Sigel  1023. 


■j^Q  A.  Ralilfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

88  (3157).     XIII  I  Perg.,  251  BL,  16°  |  Ps.  (Schi,  fehlt).   Sigel  1486. 
121  (3194).     XVI  I  Papier,    293  BL,  4"  |  Athanasii  comm.  in  Ps. 
123  (3196).     XV  1  Papier,  958  BL,  4*^  |  Cat.  Nicetae  in  Ps. 

Sigel  1487. 
165  (3238).     XIV  1  Papier,    286  BL,   8"  |  „'E^rn^>Q   toö   ^aXf/ipioo 

u<;  (ppdatv  iXXyjVLxrjv",  Apoc. 
178  (3251).     XIII  I  Papier,  143  BL,  4«  |  41a— 56  a  Comm.  in  Prov. 
198  (3271).     XVI  I  Papier,  254  BL,  4^  |  Ps.  Sigel  1488. 

258  (3331).     XVI  |  Papier,   111  BL,  8»  1  Ps^  (Anf.  u.  Schi,  fehlen). 

Sigel  1489. 

267  (3340).     XVI  ]  Papier,  144  BL,  16«  |  Ps.  u.  a.  Sigel  1490. 

303  (3376).     1553  |  Papier,  200  BL,  4«  \  Sehr. :  ED^pöaovo?  (s.  Lam- 

bros  1,   S.  284  Nr.  3181  und  Vogel-Gardth.  S.  123  f.)  |  Lect. 

833  (3406).     XVI  |  Papier,    186  BL,  8"  |  Ps^  (Anf.  u.  Schi,  fehlen). 

Sigel  1491. 
337  (3410).     1555  |  Papier,    256  BL,   8«  |  Sehr. :    'Iwaxslti.   [lova/ö?  \ 
Lect.  für  die  Fastenzeit. 

352  (3425)!     1526  |  Papier,  179  BL,  8'^  |  Sehr.:  „A7jtJ.yjTpioo"  (Vogel- 

Gardth.  S.  108)  I  Ps.  Sigel  1492. 

353  (3426).  XVI  |  Papier,  226  BL,  16"  |  Ps.  Sigel  1493. 
361  (3434).  1543  |  Papier,  473  BL,  8«  !  Ps^  u.  a.  Sigel  1494. 
373  (3446).     XV  |  Papier,  99  BL,  8°  |  Ps.  Sigel  1495. 

MONI!   KS^NSTAMONITOr. 

74  (510).     XV  I  Papier,  8«  |  Ps.  (Anf.  fehlt).  Sigel  1496. 

107  (543).     XIII  I  Perg.,    17  x  13  cm  |  Ps.   (Anf.    fehlt)    u.  a.,    am 

Schi.  Apoc.  („'AvSpsoo  STrtoxÖTroD  Kaioapeta?  'Evt  xoö  elq  xyjv  ioö 

%eokö'(ov>    'ATioxäXütjiiv    T;ro^v%aTos")  |  Gregory    S.    325    („Ak 

177«)  und  S.  1192  („2079").     Soden  S.  246  („al373"). 

Sigel  1497. 

AATPA    A0ANASIOr^). 

Einen  gedruckten  Katalog  gibt  es  noch  nicht,  daher  ist  das  folgende  Ver- 
zeichnis gewiß  unvollständig.  Die  meisten  Hss.  sind  von  Karl  Diete- 
rich an  Ort  und  Stelle  aufgenommen.  Im  übrigen  stammen  die  Be- 
schreibungen aus  den  angeführten  Werken.  —  Die  iVaypa-Hss.  haben 
zwei  Zählungen:  1)  eine  durchlaufende  nach  dem  handschriftl. 
Katalog  des  Pater  Chrysostomos,  2)  eine  Sonderzählung  nach  den  ein- 
zelnen Schränken,  die  mit  griech.  Buchstaben  bezeichnet  werden  (z.  B. 
„A  13"  =  Schrank  A  Nr.  13);  erstere  steht  voran,  letztere  wird  in 
Klammern  hinzugefügt. 


1)  Athanasios  gründete  die  Lavra  im  J.  963  und   starb    nach  997,    vgl.  Ph. 
Meyer,  Die  Haupturkunden  für  die  Geschichte  der  Athosklöster  (1894),  S.  21 — 25. 


Athos,    Ko'jTAO'jjjLouat'ou  —  Aaijia,  27 

13  (A  13).  XI/XII  I  Perg.,  255  Bl. ,  17  x  13  cm  |  Bilder  |  N.T. 
(ohne  Apoc),  Ps.Od.  |  K.  Lake,  Texts  from  Mount  Atlios: 
Studia  bibl.  et  eccl.  V  2  (Oxf.  1902),  S.  176  Nr.  61.  Soden 
S.  107  („S256«).     Gregory  S.  1148  f.  („1448").       Sigel  1024. 

90  (A  90).  XIV  I  Perg.,  387  Bl.,  26  x  20  cm  |  N.T.  (ohne  Apoc), 
Ps.Od.  u.  a.  i  Soden  S.  115  (.,§480").  Gregory  S.  1163 
(„1609^).  Sigel  1498. 

132  (B  12).     XIV/XV  I  Perg.,    247  BL,    11  x  10  cm  |  Ps.  (Anf.  bis 

Ps.  17  fehlt).  Sigel  1499. 

133  (B  13).     1309  I  Perg.,  158  Bl.,  11  x  8  cm  |  Sehr.:    „Soypovtoo«  | 

Ps.  (Anf.  schlecht  erhalten  u.  lück.).  Sigel  1500. 

143  (B^3).    1351  I  Perg.,219Bl.,  18xl4cm  |  Sehr.:  „Nsoxatoapsitoo 

Aooxa  ^lüidcwoo«  (Vogel-Gardth.  S.  176)  |  Ps.  (Anf.  bis  Ps.  8 
fehlt).  Sigel  1501. 

144  (B  24).     ?  (vor  1494)  i  Perg.,  219  Bl.,  19  x  13  cm  |  Ps. 

Sigel  1502. 

145  (B  25).     XV  I  Perg.,  328 Bl.  (1—72  Papier),  16 x  12cm  |  1—195 

Euthjmiii  Zigabeni  comm.  in  Ps. 

146  (B  26).     1084  |  Perg.,    268  BL,    17  x  12  cm  i  Bilder  |  1384  von 

ATifi-^Tp'-oc  la^S'-ßapa  aizo  to  Kr^tpo?  (in  Macedonien)  der  Lavra 
geschenkt  |  N.T.  (ohne  Apoc),  209  Ps.Od.  |  Brockh.  S.  175  f. 
183.  204 f.  K  Lake,  Texts  from  Mount  Athos:  Studia  bibl. 
et  eccl.  V  2  (Oxf.  1902),  S.  184  Nr.  169.  Soden  S.  106 
(„S165").     Gregory  S.  1153  („1505").  Sigel  1025. 

156  (B  36).     Perg.,  287  Bl.,  19  x  15  cm  |  Ps.Od.  Sigel  1503. 

164  (B  44).  XII?  I  Perg.,  303  BL,  23  x  17  cm  |  Ps.Od.  (lück.)  mit 
metrischer  Erklärung.  Sigel  1504. 

166  (B  46).     XII  XIII  I  Perg.,  302  BL,  21  x  16  cm  |  Ps^  (unvollst.). 

Sigel  1505. 

167  (B  47).     XIII V  I  Perg.,  192  BL,  22  x  17  cm  |  Ps.      Sigel  1506. 

169  (B  49).     XIII  XIV  !  Perg.,  282  BL,  22  x  17  cm  |  1  XII  propb., 

54  IV  proph.  Sigel  764. 

170  (B  50).     XII?  I  Perg.,    237   BL,    21  x  16  cm  |  Ps.   (Anf.   etwas 

beschädigt).  Sigel  1507. 

189  (B  69).     Perg.,  205  BL,  25  x  18  cm  |  Comm.  in  Pent. 

190  (B  70).     1078  ;  Perg.,    252  BL,    23  x  17cm  |  Sehr.:    „Fcpaofiioo 

[j.ovayoö" ;  Besteller:   .,AtovüaioD  jxovayoö  xal  xadYj700[isvoo  »xovf^i; 
Toö  7.7.  N'.xoXao'),   Y^c   (^  erco)vo[i.ia  y^  Xsi' "    (so  nach  Dieterirh  u. 
nach  Vogel-Gardth.  S.  66  Mitte)  \  Lect. 
195  (B  75).     XU?  1  Perg.,  111  BL,  26  x"2rr^  ]  Lect.  (Anf.  u.  SrhL 
fehlen). 

Kgl.  Ges.  d.  Wiss.    Nachrichten.    Philolot'.-histor.  Klasse.    1914.    Beiheft.  2 


]^g  A.  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

196  (B  76).  XII?  I  Perg.,  106  BL,  25  x  19  cm  |  Lect.  (Anf.  u.  Schi, 
fehlen). 

207  (B  87).  1299  1  Perg.,  202  BL,  27  x  19  cm  |  Sehr.:  „ArjixYjTp-loo 
(jLovayo'j" ;  von  ihm  der  Lavra  gestiftet  („Ttp/ocste^Y]  .  .  .  h  xoi? 
KaTrjy_oo|Asvoi<;  zob  aYioo  Tratpö?  'A^avaoöoo  toü  Iv  tcj)  "A^Q-q)")  | 
Lect. 

220  (BTÖÖ).  XIV?  I  Perg.,  196  S.,  29  x  22  cm  |  Bilder  |  Cat.  in 
lob  von  02  an.  Sigel  765. 

352  (fTl2).  XI  I  Perg.,  307  BL,  32  x  23  cm  |  1013  von  „Mr/aV. 
[i-ova^oö  xal  (laiatopo?"  (nachher  bezeichnet  als  „MiyayjX  ö  sv 
Ttp  aY'-V  oyTjjiat'.  Ma^i[AOi;  ly.svqz  zob  aYtoo  Tcatpö?  'Aö'avaoioo") 
der  Lavra  gestiftet  [  Oct.  mit  einigen  hexapl.  Randnoten  | 
Swete  Intr.  S.  154.  Sigel  343. 

355  (r  115).  XII  I  Perg.,  224  BL,  32  x  26  cm  \  163—202  Prov.. 
202—215  Sap^,  216—224  Eccl.  Sigel  766. 

446  (A70).  984  |  Perg.,  229  BL,  33  x  25  cm  |  Schr.r  „IwdvvYj?  6 
TuoX'j?  ev  a[tapxiai?",  d.  i.  nach  einer  neueren  Bemerkung  in  der 
Hs.  vielleicht  der  Schüler  und  Nachfolger  des  Athanasios, 
des  Gründers  der  Lavra  (s.  oben  S.  16  Anm.  1),  aber  nach 
Ph.  Meyer,  Die  Haupturkunden  f.  d.  Gresch.  der  Athosklöster 
(1894),  S.  25  Anm.  2  war  Eustratios  der  Nachfolger  des 
Athanasios ;  dagegen  erwähnt  Athauasios  selbst  in  seiner  von 
Ph.  Meyer  herausgegebenen  AtarÖTtwais  (a.  a.  0.,  S.  129  Z.  31) 
„TÖv  (j.ovayöv  'Io>avv-/]v  töv  xaXXrj-pdfEOv",  und  mit  diesem  kann 
der  Schreiber  unserer  Hs.  sehr  wohl  identisch  sein  (vgl. 
Vogel-Gardth.  S.  204  Anm.  5)  [  Cat.  in  Ps.Od.,  betitelt  „Wa.1- 
r/jptov  aov  tJ-scf)  y.axa  töv  'AywtcoXityjv"  ^)  i  Facs.:  New  Palaeogr. 
Society  fasc.  3  (1905),  Taf.  50  (Od.  I1-4).  Sigel  1026. 


1)  Genau  denselben  Titel  hat  der  Psalter  Jerusalem,  Patr.-Bibl.,  Saßa  165. 
Als  Parallele  wird  in  New  Pal.  Soc.  die  von  Karo-Lietzm.  S.  63  unten  angeführte 
Überschrift  der  Turiner  Psalmen-Cat.  B.  VII.  30  herangezogen:  *I''aXT^ptov  Aajlo 
Toü  äytoTioXiTO'j  u'toü  'lesaaf  -/.tX.,  wo  David  selbst  als  Hagiopolit  d.  h.  Jerusalemit 
bezeichnet  wird.  Doch  scheint  es  mir  unmöglich,  'I'aXxrjptov  xaxä  töv  '  AytoTroXiTr^v 
als  „Psalter  Davids"  zu  deuten;  bei  den  Evangelien  paßt  /.axc«,  da  es  sich  um 
Überlieferung  desselben  Stoffes  durch  verschiedene  Schriftsteller  handelt,  aber 
beim  Psalter  steht  niemand  neben  David.  Vielmehr  werden  wir  in  „xatä  töv 
AYtoroXtTT^v"  die  Bezeichnung  einer  bestimmten  „Rezension"  des  Psalters  zu  sehen 
haben.  Nun  steht  im  Sinait.  Graec.  60  hinter  Ps.  151  die  Unterschrift:  Eyst  ö 
ixxXTjatoEaTTjC  (sie)  OTr/ou;  ,ß'fXo(',  dvTicpwv.  ^rf,  h  hl  ayto-oXiTTj;  (-Xrjxt;  cod.)  OTlyo'ji 
/ji^itJj',  v.at^i'afxaTa  -/',  ävticpiov.  q,  t|^aX|j.ö;  pv'  y.al  th,  oo^a  -/tX.  (Gardthausen,  Catal. 
S.  14),  und  ähnlich  in  dem  von  Gardthausen  als  Parallele  zitierten  Ambros.  Hh  24 
sup.  hinter  Ps.  150:  *l'aX[jL&i  pv',  oö;ai  ?',  y.a&tafAocTa  ■/,',  aziyoi  ixxX.  ,ß'f[xß',  äytorro- 
X(tou  ,0'\>^%'  (so  nach  Gardth.,  während  Martini  und  Bassi  im  Katalog  der  Mai- 
länder Hss.  S.  878  ,o('j^QI}'  angeben).  Beide  Hss.  notieren  also  eine  doppelte 
Stichenzählung  des  Psalters,  und  beide  in  sehr  ähnlicher  Weise,  aber  doch  mit 
kleinen  Unterschieden  in  den  Zahlen,  welche  schließen  lassen,  daß  es  sich  nicht 
um  eine  aus  alter  Zeit  überlieferte,    rein  traditionelle  Stichometrie    handelt,    son- 


Athos,  Aocjpa.  19 

603  (E  141).     XIII  XIV  I  Papier,   124  BL,   27  x  22  cm  |  Lev^  18  7 
—los.  Sigel  767. 

835  (A  25).    XV  |  Papier,  305  Bl..  15  x  10  cm  |  Ps^  (am  Schi,  ein 
kurzes  Ps. -Lexikon).  Sigel  1508. 

850  (A  40).     XV?  I  Papier,  149  BL,  19  x  13  cm  1  Ps.Od. 

Sigel  1509. 
1085  (K  75).  XVI •?  I  Papier,  214  Bl.,  22xl6cm|l— 39  Prov., 
40—64  Sap.,  64— 132  a  Sir^  (Reihenfolge  der  Kap.  30—36 
wie  in  der  lat.  Bibel),  132  a— 135  Sus^^,  135—138  Bei  et  Dr., 
138—162  IdL,  162—183  Mac.  IV,  183—213  verschiedene 
Schriften  des  Joh.  Damasc,  213 — 214  Loblied  auf  die  Grottes- 
mutter in  polit.  Versen.  Sigel  768. 


dern  um  Zahlen,  die  man  wirklich  durch  Nachzählen  gefunden  hat.  Die  Stichen- 
zahl des  „lxx>.rjaiaa-i^c"  (2531  oder  2542)  stimmt  fast  genau  mit  der  Zahl  unserer 
masoretischen  Verse  (2527  ohne  den  apokryphen  Ps.  151)  überein,  folglich  müssen 
die  „5Tiyot  ^/.xÄT^atccaToö"  im  großen  und  ganzen  mit  unseren  Versen  identisch  sein, 
und  in  der  Tat  weisen  viele  griech.  Hss.  des  Psalters  eine  Versteilung  auf,  die 
mit  der  unsrigen  meistens  übereinstimmt.  Die  „3Tr/ot  iytozciXtTO'j"  sind  fast  dop- 
pelt so  zahlreich,  müssen  also  in  der  Regel  Halbverse  sein.  Aber  wie  erklärt 
sich  der  Name?  A.  Gastoue,  Catal.  des  mss.  de  musique  byz.  de  la  Bibl.  Nat. 
de  Paris  (1907),  S.  17 — 21  und  J.-B.  Thibaut,  Monuments  "de  la  notation  ekpho- 
netique  et  hagiopolite  (1913;  genauer  Titel  in  der  Vorbemerkung  zu  Petersburg, 
Kais.  öfi'.  Bibl.)  handeln  über  die  „notation  hagiopolite"  und  legen  dabei  einen 
Traktat  über  Musik  zugrunde,  der  den  TiterAyio-oXtxrj;  führt,  weil  er  auf  Werke 
der  hl.  Dichter  Kosmas  und  Johannes  Damasc.  zurückgeht,  die  iv  ttJ  äyta  ttoXei 
T(Bv  'l£(j05C;X'!)[j.(üv  (genauer  im  Sabaskloster  bei  Jerusalem)  lebten.  Kosmas  wird 
auch  sonst  als  '  A-fio-rtKi-r^^  bezeichnet  (Knimbacher,  Gesch.  d.  byz.  Litt.  ^  S.  674 
Anm.  1).  Als  charakteristisch  für  die  von  Kosmas  und  Johannes  begründete  neue 
Richtung  in  der  Musik  nennt  Gastoue  S.  17  die  bei  ihrer  Herkunft  aus  Damaskus 
leicht  erklärliche  Einführung  syrischen  Gutes.  Nun  wurde  bei  den  Syrern  der 
Psalter  in  Halbverse  geteilt  von  zwei  Chören  antiphonisch  gesungen ;  wir  haben 
z.  B.  im  Brit.  Mus.  syrische  „Chorbücher",  die  immer  nur  die  erste  oder  zweite 
Hälfte  der  einzelnen  Verse,  also  nur  den  für  den  einen  der  beiden  Chöre  be- 
stimmten Text  enthalten,  s.  W.  Wright,  Catalogue  of  Syriac  mss.  in  the  Brit. 
Mus.  I  (I87U).  Nr.  CXC  Anm.  und  Nr.  CCIV — CCXVI,  und  auch  im  Griechischen 
gibt  es  ein  solches  Chorbuch,  s.  Sinai.  Cod.  graec.  94.  Daher  vennute  ich,  daß 
die  „aTiyot  '/yto-oÄtTou"  die  Halbverse  des  nach  syrisch-hagiopolitischer  Weise  von 
zwei  Chören  gesungenen  Psalters  sind.  Wenn  bei  dieser  Einteilung  nicht  genau 
die  doppelte  Zahl  von  sxt/ot  herauskommt  (4784  oder  4799  gegen  2531  oder  2542), 
so  muß  sich  das  daraus  erklären,  daß  ein  Chor  auch  wohl  mal  einen  kürzeren 
Vers  ganz  sang,  wie  in  dem  erwähnten  griechischen  Chorbuch  nach  Benesevic' 
Facs.  (Monumenta  Sinaitica  fasc.  2  [1912],  Taf.  70)  Ps.  102 14  ganz  dem  einen 
Chor  zufällt,  sodaß  den  sieben  masoretischen  Versen  Ps.  102  12 — 1«  nur  dreizehn 
a-zl/oi  entsprechen.  Sollte  diese  Erklärung  der  „in'/oi  äyio-oXiTo-j"  das  Richtige 
treffen,  so  wäre  dann  wohl  unter  einem  „'ra),Tr|piov  xarä  xov  ayiorjAhfi^/^  ein  in 
solchen  "r/oi,  vielleicbt  aufgrund  eines  Musterexemplars  des  Kosmas  oder  Jo- 
hannes, geschriebenes  Psalterium  zu  verstehen.  (.\us  dem  Jerusalcmer  l'salterium, 
das  übrigens  gerade  aus  dem  Sabaskloster  stammt,  in  welchem  Kosmas  und  Jo- 
hannes lebten,  liabe  icli  durcli  Hugo  Duensing  zwei  Prol)en  erhalten:  Ps.  IG 2 — 7. 
24  i'j — 25  2.  Sie  zeigen  in  der  Tat  stichische  Schreibung,  doch  läßt  sich  daraus 
noch  nichts  Sicheres  schließen,  da  die  Stichenteilung  —  was  allerdings  in  der 
Natur  der  Sache  liegt  —  fast  ganz  mit  der  bei  Swete  übereinstimmt,  nur  in  16? 
.sind  Swetes  beide  erste  Stichen  in  der  lls.  zu  einem  Stichos  zusammengefaßt.) 

2* 


20  A.  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

1485  (e  70).  XIV '?  I  Papier,  311  ßl.,  28  x  19  cm  |  1—293  Comm. 
in  Ps.  (Anf.  bis  Ps.  16  fehlt),  Od.  (die  erste  Ode  mit  Rand- 
Comm.),  294—304  Ps.  Sal.,  304^11  Cyr.  Alex,  comm.  in 
Cant.  (Schi,  fehlt)  |  'AXe^avopoc  AaüpicotT]?,  'AvaYpa'^-?j  xsir/oo? 
zf^Q  Upäi;  jj-ov^c  [iSYiatT]?  Xaupa?:  'ExxXyjaiaottxYj  'AXTJO-eta  12 
(1892/3),  S.  134  f.  mit  Textproben  aus  Ps.  18.  45.  50.  95. 
Louis  Maries,  Aurions-nous  le  commentaire  sur  les  Psaumes 
de  Diodore  de  Tarse?:  Revue  de  philol.  35  (1911),  S.  56  f.  | 
Coli.:  Ps.  Sal.  ed.  Gebhardt  („L'');  hiernach  zitiert  von  Swete 
(„1").  Sigel  769. 

MONH   SENO^flNTOS. 

5  (707).     1303  I  Perg.,  8«  |  Comm  in  Ps.;  Od.  (ohne  Comm.). 

Sigel  1510. 
7  (709).     XIII  I  Perg.,  8°  |  Ps.  Sigel  1511. 

MONH   EHPOnOTAMOr. 

69  (2402).     XVI  I  Papier,  8*^  |  Ps.  (Anf.  u.  Schi,  fehlen). 

Sigel  1512. 
128  (2461).     XVI  I  Papier,  4°  |  Ps.  Sigel  1513. 

MONH    HANTIiAEHMONOS. 

19  (5525).     XII  I  Perg.,  291  BL,  17  x  12  cm  |  Ps.Od.  u.  a. 

Sigel  1027. 

20  (5526).  1193  |  Perg.,  283  BL,  17  x  12  cm  |  Sehr.:  „xoö  a{xap- 
TwXoö  xal  ajiovdxoD  HaöXoD"  |  Ps.  mit  Prolog.  Sigel  1028. 

21  (5527).     XII  I  Perg.,  213  B1.,"T6  x  12  cm  |  Ps.  u.  a. 

Sigel  1029. 

22  (5528).  XII  I  Perg.,  61  BL,  17  x  14  cm,  durch  Feuchtigkeit 
beschädigt  1  Ps.Od.  Sigel  1030. 

23  (5529).  XIII  I  Perg.,  194  BL  (178—194  Papier  XIII.  Jahrh.), 
18  X  13  cm  I  Ps.Od.  u.  a.  Sigel  1514. 

33  (5539).  X  I  Perg.,  255  BL,  23  x  20  cm  |  Comm.  in  Ps.  von 
38  an,  Chrysost.  67rö[AVYj{ia  si?  zobq  ^aXii-oö?  (Schi,  fehlt). 

48  (5554),  BL  46—61.  XIV  |  Perg.,  29  x  21  cm  |  Lect.  (SchL 
fehlt). 

67  (5573),  BL  236-244.  VIII  (rescr.  XIII)  |  Perg.,  19  x  16  cm  | 
Untere  Schrift :  Lect.  fragm.  |  Über  die  obere  Schrift  s.  Gre- 
gory S.  1267  („^  1188"). 

95  (5601).  IX— XIV  I  Perg.  |  Fragmente  verschiedener  Hss.  des 
A.T.  (Lambr. :  „<I>axsXo?  Tcspisywv  oTrapäYfiaia  Sia^dpwv  X(o§{xo)V 


Athos,    Aajfx   —  navTiXi/^iJ.ovo;.  21 

irsp'AaiißavövTwv  ty^v  IlaXaiav  Aiaö-Yjxr//-),    darunter   3  Bl.  Lect. 

fragm.  (IX.  Jahrb.).  4  Bl.  losephi  antiquitatiim  fragra.  (XIV. 

Jahrh.). 
303  (5810).    XVI  I  Papier,  144  Bl.,  15  x  12  cm  1  Ps.Od.  (Anf.  bis 

Ps.  27  fehlt).  Sigel  1515. 

358  (5865j.     XVI  |  Papier,  90  Bl..  15  x  lO  cm  |  4  a— 23  b  Ps.  (Anf. 

bis  59  fehlt).  SigeT  1516. 

402  (5909).  1521  |  Papier,  216  BL,  21  x  15  cm  |  Sehr.:  y,ypr^'.y,o- 
Ypa^oo  .  .  .  Itajia'CT]  TourtxXrjv  'Avtaxo?  At|jLvr^?  ywpiov  Eop-rroo 
y-^ao?"  I  Ps.  '     Sigel  1517. 

403  (5910).     XVI  I  Papier.  92  BL,  20  x  14  cm  |  Ps.  84— 127i. 

Sigel  1518. 

404  (5911).  XVI  I  Papier,  239  BL,  21  x  15  cm  |  Bes.:  „'Io3av7]y.ioc 
iepoti.öva-/o?"  i  Ps_.  Sigel  1519. 

405  (5912).     XVI  I  Papier,  205  BL,  21  x  15  cm  |  Ps.     Sigel  1520. 

411  (5918).     XVI  I  Papier,  206  BL,  21  x  15  cm  1  Ps.     Sigel  1521. 

412  (5919).     XVI  I  Papier,  185  BL,  20  x  13  cm  |  Ps.  (Schi,  fehlt). 

Sigel  1522. 

413  (5920).  XVI  I  Papier,  220  BL,  21  x  14cm  |  Bes.:  „sv  zG^ 
[j.ov'.5puo  zfi^  TTcaTravtfj?,  sv  t-^  nv-ifr^^  ijfi  a^'l«?  •9-£o;tpo[i7JTopog 
"Avvr^?"  I  Ps.  Sigel  1523. 

414  (5921).  1554  |  Papier,  227  BL,  19  x  13  cm  |  Sehr. :  „Maxap-loo 
tspsw?  xoö  ärö  KpT^Tr^c"  (Vogel-Grardth.  S.  271);  Besteller:  ,,xvi 
T'fi'.wTatoo  £v  i£pO[tovä/o'.c  .  .  .  (zerstört)  [iovapioD  toO  ayioo  xal 
Ccoooö/ou  xa'foo"  |    Ps.  Sigel  1524. 

452  (5959)!     XVI  |  Paple^,  182  BL,  25  x  18  cm  |  Ps.     Sigel  1525. 
454  (5901).     XVI  1  Papier,  164  BL,    25  x  18  cm  |  Lect.    (Anf.   bis 

zur  11.  Lection  für  Epiphanias  u.  Schi,  fehlen). 
548  (6055).      XV  |  Papier,    342  BL ,    23  x  15  cm  |  Miscellanhs.: 

7)  Pselli  comm.  in  Cant. 
702  (6209).     1513  1  Papier,  548  BL,  30  x  22  cm  [  Sehr.:  „  Swf  povlou 

Upofi.ova/oo'* ;    Besteller:    „lEpsw?   xopoü  Kcovaravtivoo    sx    y.ö^jiY]? 

dvo{j,aCo[j.=vrj<;  'OpjiYp.ia!;"  |  Ps.  u.  a.  Sigel  1526. 

707  (6214).  XVI  I  Papier,  139  BL,  30  x  20  cm  |  Ps.Od.  (SchL 
fehlt).  Sigel  1527. 

708  (6215).     XVI  I  Papier,  81  BL,  32  x  21  cm  |  Ps.  (SchL  fehlt). 

Sigel  1528. 

773  (6280).  XVI  |  Papier,  9»)  BL,  20  x  15  cm  |  Bes.:  1669  „Za/a- 
pioo  lrtaxö;:oo"  |  Neophyti  Xöyj'.  s'.^  lä  xaO'b'xaTa  xal  ra?  o)0ä- 
ToO  ^'aXf^po?  (Anf.  u.  Schi,  fehlen)  =  Neophyti  comm.  in  Ps.  ? 

840  (6347).  XVI  |  Papier,  275  BL,  11  x  8  cm  [  Ps.  (AnL  bis  2» 
u.  Schi,  fehlen).  Sigel  1529. 


22  A.  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

MONH   nANTOKPATOPOi:. 

24  (1058).  X  I  Perg. ,  373  Bl. ,  33  x  23  cm  |  Oct  mit  hexapl. 
Randnoten  |  K.  Lake,  Texts  from  Mount  Athos:  Studia  bibl. 
et  eccl.  V2  (Oxf.  1902),  S.  171  f.,  Nr.  10  |  Coli.:  Brooke- 
M<=Lean  („v").  Sigel  344. 

43  (1077).     XIII  I  Perg.,  4«  ]  Ps.Od.  (Anf.  fehlt).        Sigel  1530. 

48  (1082),  ein  Vorsetzbl.  am  Anf.  XI  |  Perg.,  21  x  15  cm  |  ler. 
fragm.  |  Über  die  Hs.,  der  dies  Bl.  vorgesetzt  ist,  s.  Grregory 
S7"26Ö  („Evv  1395")  und  S.  1143  („1395");  Soden  S.  199 
(„£1412").  Sigel  345. 

49  (1083).  Um  1083  (nicht  XIV.  Jahrh.)  |  Perg.,  369  Bl., 
16  X  11  cm  I  Bilder  |  2—87  Ps.Od.,  dann  N.T.  (ohne  Apoc.)  | 
Brockh.  S.  174—176.  183.  205-207.  Millet,  Quelques  re- 
presentations  byzantines  de  la  Salutation  Angelique:  Bull, 
de  corr.  hell.  18  (1894),  S.  453.  456  f.  und  Taf.  XV  (Luc. 
146—49  aus  der  9.  Ode).  Tikkanen  S.  128.  A.  Mufioz,  I  co- 
dici  greci  miniati  delle  minori  biblioteche  di  Roma  (1905), 
S.  29.  A.  Baumstark,  Zur  byz.  Odenillustration :  Rom.  Quar- 
talschr.  f.  christl.  Altertumsk.  21  (1907),  S.  157—175  |  Gre- 
gory S.  293.  315  („Ag  510,  P  510«)  und  S.  1154  („1521"). 
Soden  S.  115  („S477").  Sigel  1031. 

61  (1095).  IX  1  Perg.,  226  BL,  17  x  15  cm  |  Bilder  1  Ps.Od.  (Anf. 
u.  Schi,  fehlen)  |  Im  XIII.  Jahrh.  hat  man  die  Hs.  moderni- 
siert, indem  man  den  alten  Uncialtext  des  Psalters  tilgte  und 
durch  Minuskel  ersetzte;  aber  die  Oden  sind  noch  jetzt  in 
Uncialschrift  erhalten.  [Vgl.  Moskau,  Kloster  des  hl.  Niko- 
laus, 129.]  I  4  Bl.  der  Hs.  befinden  sich  wahrscheinlich  in 
Petersburg,  Kais.  öff.  Bibl.,  Graec.  265  (Ps.  37 12— 389.  76  6-17. 
IO827— 1095)  i  Brockh.  S.  177—183.  197-199  und  Taf.  17— 
20  (Ps.  337-12.  5424—555.  71i-6.  7744-48).     Tikkanen  S.  llf. 

Sigel  1032. 

177  (1211).     XIV  I  Papier,  4«  |  Sehr.:  „'Iwß«  |  Ps.         Sigel  1531. 

179  (1213).     XVI  I  Papier,  4°  |  Lect. 

234  (1268).  XIII  i  Perg.,  547  BL,  17  x  12  cm  |  Bilder  |  Miscel- 
lanhs.  (bekannt  als  „Eüa-fceXiov  'Iwcxvvoo  zob  KaXüßitoa"):  1 — 3) 
N.T.  (ohne  Apoc),  10)  Ps.  ]  Brockh.  S.  47.  175f.  183.  210f.  | 
Gregory  S.  260  („Evv  1404,  Ag  1404,  P  1404")  und  S.  1144 
(„1404").     Soden  S.  112  („S384").  Sigel  1532. 

234  (1268),  zwei  Vorsetzbl.  am  Anf.  und  zwei  am  Schi.  IX  | 
Perg.,  8°  I  Lect.  fragm. 


A  t  h  0  s  ,    riav-oxpaxopos  —  ^tXodso'j.  23 

BlßAIOOHKH  TOr    HP  ß  TAT  Ol. 

27(27).      XIV  1  Perg.,   4"  |  Lect.    (Lambros:     „BißXo?    rsvsosco?, 
IlapotpLtwv  %ai  IIporpyjTstwv"). 

53  (53).       1326  |  Papier,    2«  |  Gen.  —  Par.  11   (Gen.   im  XVII. 
Jahrh.  ergänzt).  Sigel  346. 

MONH    SIMOnETPAS. 

Die  Bibliothek  besaß  sieben  Psalterien  (Lambros  General-Nr.  1273. 
1300.  1303.  1304.  1333.  1385.  1409),  ist  aber  im  Sommer  1891 
verbrannt  (s.  Lambros  Bd.  1,  S.  VI).  Doch  existieren  ver- 
mntlicb  noch  2  Bl.  von  SLjxoTtETpac  5  (Lambros  Gen.-Nr.  1273) 
in  Petersburg,  Kais.  öfF.  Bibl.,  Graec.  271. 

MONH   XTATPONIKHTA. 

29  (894),   acht  Vorsetzbl.  am  Anf.  u.  Schi.        XIII  |  Perg.,    4«  | 

Mac.  III.  Sigel  347. 

46  (911).     XII  1  Perg.,  431  Bl.,  4'^  |  Ps.Qcl.  Sigel  1033. 

57  (922).     XIII  I  Perg.,  8«  1  Ps.  Sigel  1533. 

66  (931).     XIV  I  Papier,  4°  |  Eutbymii  Zigabeni  comm.  in  Ps.Od. 

100  (965).     1588  |  Papier,  4"  |  Ps.  Sigel  1534. 

126  (991).     XVI  I  Papier,  8«  1  Lect. 

130(995).     XVI  I  Papier,   8"  j  Sehr. :    „'Avtovtoo   otoö   Ado/ap-^j   Ix 
TaXaio?"  |  Ps.  (Anf.  fehlt).  Sigel  1535. 

MONH   <I>lAOOEOr. 

6  (1769).       XI  I  Perg.,  31  x  24  cm  |  Neutest.  u.  alttest.  Lect.  | 
Gregory    S.   443.   475    („Evl   751,    Apl   239")    und    S.   1240 

(„^^  751"). 

29  (1792).  XIII  I  Perg.,  4"  |  Ps.  Sigel  1536. 

34  (1797).  XIII  I  Perg.,  4"  |  Lect.  (Anf.  u.  Schi,  fehlen). 

49  (1812).  XII  I  Perg.,  16"  1  Ps.  (Anf.  fehlt).  Sigel  1034. 

50  (1813).  XII  I  Perg.,  16"  ]  Ps.  (Anf.  fehlt).  Sigel  1035. 

54  (1817).  XII  j  Perg.,  kl.  16"  |  Ps.Od.  Sigel  1036. 
69  (1833).  XVI  1  Papier,  4°  1  Ps.  (Anf.  fehlt).  Sigel  1537. 
75  (1839).  XV  I  Papier,  8"  ]  Ps.  Sigel  1538. 
93  (1857).  XIII  I  Papier,  4"  |  Thdt.  comm.  in  Ps. 

161  (1925).     XVI  1  Papier,  8"  1  Ps.  u.  a.  Sigel  1539. 

170  (1934).     XV  I  Papier,  8"  |  Lect. 

203  (1967).     XV  1  Papier,  8"  |  Ps.  u.  a.  Sigel  1540. 

231  (1995).     XV  I  Papier,  16"  |  Ps.  (Anf.  u.  Sohl,  fehlen). 

Sigel  1541. 


24  A.  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T.  1 


238  (2002).     XV  !  Papier,  16«  |  Ps.  (Auf.  u.  Schi,  fehlen). 

Sigel  1542. 

MONH   XIAIANTAPIOr. 

4  (225).      XIII  I  Perg.,  8«  |  Sehr.:  „oixtpoö  [Acva^oö  xal  ^Ivoo  'Iw- 

dvvoo",    Besteller:    „xXsoc   [xovaatwv  Fspaai^j-s    %al  Y^pa?"   (zwei 

Zwölfsilbler)  ]  Ps.  Sigel  1543. 

12  (233).     XV  I  Papier,  8°  |  Ps.  (Anf.  fehlt).  Sigel  1544. 

Augsburg. 

Siehe  München.  Hof-  u.  Staatsbibl.,  Graec.  348  ff. 

Bamberg. 

Königliche  Bibliothek. 

A.  I.  14  (früher  Dombibl.  A.  17).  909  |  Perg.,  168  BL,  40  x  31  cm  | 
Geschr.  in  St.  Gallen  auf  Befehl  Salomos  III.,  Bischofs  von 
Konstanz  u.  Abts  von  St.  Gallen  ]  Ps.Od.  in  vier  Kolumnen: 
1 — 3)  die  drei  lat.  Psalterien  des  Hieronymus,  nämlich  das 
Gallicanum,  Romanum  u.  Hebraicnm,  4)  der  griech.  Text  in 
lat.  Umschrift  |  H.  J.  Jaeck,  Vollständige  Beschreibung  der 
öfFentl.  Bibl.  zu  Bamberg  1  (Nürnb.  1831),  S.  35  Nr.  230. 
Fr.  Delitzsch,  Über  iroscotische  Bibelhss. :  Ztschr.  f.  d.  ge- 
sammte  luth.  Theol.  u.  Kirche  25  (1864),  S.  220  f.  Schön- 
felder, Das  Psalterium  quadrupartitum  der  Bamberger  ßibl. : 
Serapeum  26  (1865),  S.  321—327.  Fr.  Leitschuh,  Führer 
durch  d.  K.  Bibl.  zu  Bamberg  (1889),  S.  40.  59  f.  Fr.  Leit- 
schuh u.  H.  Fischer,  Katalog  der  Hss.  d.  K.  Bibl.  zu  Bam- 
berg I  1  (1895—1906),  S.  36—39  Nr.  44  |  Coli. :  Göttingen, 
Univ.-Bibl.,  Cod.  Lagard.  17;  daraus  sind  die  Varianten  zu 
Ps.  1 — 5  in  Lag.  Spec,  zu  Ps.  1 — 49  in  Lag.  Quinqu.  mit- 
geteilt („W").  Vgl.  auch  Psalterium  iuxta  Hebraeos  Hiero- 
nymi  ed.  Lagarde  (1874),  S.  IV  \  Ausg.  von  Deut.  32:  Car. 
Hamann,  Canticum  Moysi  ex  Psalterio  quadruplici  Salomonis 
III  (Diss.  Jena  1874),  mit  genauer  Beschreibung  der  Hs.  | 
Rahlfs,  Sept.-Stud.  2  (1907),  S.  8.  54.  98  f.  („W")  |  S.  Berger, 
Histoire  de  la  Vulgate  (1893),  S.  130.  377.  Sigel  1037. 

Barberi(nia)ni. 

Siehe  Rom,  Bibl.  Vatic,  Barberi(nia)ni  graeci. 


Athos,  (I)tXoÖ£Oj  —  Basel,  Univ.-Bibl.  25 


Barocciani. 

Siehe  Oxford,  Bodl.  Library,  Barocciani. 


Basel. 

Öffentliche  Universitäts-Bibliothek. 

Henri  0  ra  o  u  t ,  Catalogue  des  mss.  grecs  des  bibliotbeques  de  Suisse : 
Centralblatt  für  Bibliotbekswesen  3  (1886),  S.  385—452  (Basel  auf 
S.  386 — 419).  Omont  bat  eine  durch  die  verscbiedenen  Bibliotheken 
durchlaufende  Zählung ;  diese  füge  ich  in  Klammern  zu  den  Bibliotbeks- 
Signaturen  hinzu. 

A.  III.  4  (Omont  Nr.  32).  XIV  1  Papier,  607  Bl ,  34  x  25  cm  |  Bes.  : 
„Hie  thesaurus  incomparabilis  beati  Athanasii  est  fratrum 
Praedicatorum  domus  Basiliensis,  tandem  redditus  a  Kapnione, 
an.  MDXXII''  |  480  a— 558  a  Cyr.  Glaphyra  in  Exod.— Deut.  | 
Wilh.  Schmid,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  der  Iv.  Universi- 
tätsbibl.  zu  Tübingen  (1902),  S.  65—67  (Martin  Crusius  hat 
die  Hs.  in  Tübingen  1580  excerpiert.  seine  Excerpte  aus  Cyr. 
Glaph.  finden  sich  in  der  Tübinger  griech.  Hs.  Mb  34,  S.  613 
—675). 

A.  in.  11  (Om.  Nr.  14).  XVI  j  Papier,  516  BL,  29  x  21  cm  |  Theo- 
dori  Prodromi  comm.  in  Ps.  1 — 88. 

A.  IIl.  14  (Om.  Nr.  17).  XVTTPapier,  370  Bl.,  30x  21  cm  |  Thdt. 
comm.  in  XII  proph. 

A.  V.  22  (Om.  Nr.  13).  XVI  |  Papier,  159  Bl.,  31  x  21  cm  |  Nice- 
phori  Blemmydae  comm.   in  Ps. 

A.  VII.  3  (Om.  Nr.  3).  IX  |  Perg. ,  99  Bl. ,  23  x  17  cm  i  Ein 
Schreiber  war  Marcellus  (=  Moengal,  s.  Rahlfs  S.  7).  Iri- 
scher Ductus :  wahrscheinlich  in  St.  Gallen  geschrieben  | 
4  a — 97  b  Ps.  1 — 1402  mit  latein.  Interlinear version  (Vulgata), 
98a  Ps^  15F(später  hinzugefügt)  |  Coli,  (außer  Ps.  151):  HoP  | 
Fr.  Delitzsch,  Über  iroscotische  Bibelhss. :  Ztsehr.  f.  d.  ge- 
sammte  luth.  Theol.  u.  Kirche  25  (1864),  S.  220  |  Facs. :  Bau- 
meister, Denkmäler  des  klass.  Altertums  2  (1887),  S.  1133 
(Ps.  29 10 — 306  mit  der  Randbemerkung  „hucusque  scripsi. 
hinc  incipit  ad  Marcellum  nunc')  |  Coli. :  Güttingen,  Univ.- 
Bibl.,  Cod.  Lagard.  15 ^  S.  3—308  und  S.  314:  hieraus  sind 
die  Varianton  zu  Ps.  1 — 5  in  Lag.  Spec,  zu  Ps.  1  —  49  in 
Lag.  Quinqu.  mitgeteilt  (..D^)  |  Rahlfs,  Sept.-Stud.  2  (1907), 
S.  7.  54.  58  f.  96-98  („D^)  j  8.  Berger,  Hi.^toire  de  la  Vul- 
gate  (1893).  S.  115  f.  37(5.  Sigel  156. 


26  A.  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griecb.  Hss.  des  A.T. 

A.  VII.  4  (Om.  Xr.  12).     XVI  |  Papier,  109  BL,  21  x  15  cm  |  Thdt. 

comm.  in  Ps.  1 — 67  (nach  Om.  .,en  forme  de  chaine"). 
A.  VII.  6  (Om.  Xr.  15).     XVI  |  Papier,  162  BL,  20  x  14cm  |  Sehr.: 

Andreas  Darmarios  (Vogel-Grardth.  S.  16—27)  |  la  Cat.  Poly- 

chronii  in  EccL,  89  a  Cat.  Polychronii  in  Gant.  |  Karo-Lietzm. 

S.  311  f.  314.  Sigel  348. 

A.  N.  III.  13  (früher  B.  VI.  18,  Om.  Xr.  1).       X  \  Perg.,  268  Bl., 

25x19  cm  I  Bes.:  „fratrum  Praedicatorum  Basiliensium ;  ex 
testamento  domni  Johannis  de  Ragusio  [f  1443,  s.  Om.  S.  386], 
cardinalis  tituli  S.  Sixti";  Signatur  der  Dominikaner:  „Grr. 
2"  I  Cat.  in  Gen.  — Exod.  Msi  (Exod.  13i  — 143i  im  Xm. 
-Jahrh.  hinzugefügt)  |  Martin  Crusius,  Prof.  in  Tübingen,  ex- 
cerpierte  die  Hs.  im  J.  1576  in  Tübingen;  seine  Excerpte 
finden  sich  in  der  dortigen  Universitätsbibl.  Mb  34,  S.  3 — 172, 
s.  Wilh.  Schmid,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  der  K.  Univer- 
sitätsbibl. zu  Tübingen  (1902),  S.  62  f.  und  vgl.  München, 
Hof-  u.  Staatsbibl.,  Graec.  9  |  Coli,  (außer  Exod.  13 f.):  HoP  | 
Coli,  von  Gen.  1 — 2422:  Göttingen,  Univ.-Bibl. ,  Cod.  La- 
gard. 3;  daraus  hat  Lag.  die  Varianten  mitgeteilt  in  Gen. 
gr.  (,,r'0  I  Eield  Gen.  |  Coli. :  Brooke-M-^Lean  („Co")  1  Karo- 
Lietzm.  S.  5  |  Benutzt  von  Ernest  Lindl,  Die  Oktateuchcatene 
des  Prokop  v.  Gaza  und  die  Septuagintaforschung  (1902), 
S.  8 ff.  („r").  Sigel  135. 

B.  IL  14  (Om.  Xr.  16).      XIII  ]  Perg.  (palimps.),  230  BL,  41  x  35  cm  ] 

Sehr.:  „BaotXeioo^  |  la  Cat.  in  XII  proph.,  87a  Cat.  in  Ez., 
180  a  Cat.  in  Dan.  |  Karo-Lietzm.  S.  333.  Sigel  349. 

B.  VL  22  (Om.  Xr.  2).  XIII  |  Perg.,  262  BL,  23  x  17  cm  |  Bes.: 
„Praedicatorum«  („Gr.  3«,  vgL  oben  zu  A.  X.  IIL  13)  |  3b 
Reg.  I— IV  (I  139—1443  fehlt),  111b— 166  b  und  262  Par. 
1— II,  167  a— 261b  Thdt.  quaest.  in  Reg.  Par.  |  ColL:  HoP  \ 
Rahlfs,  Sept.-Stud.  3  (1911),  S.  35—41.  79  („158").  Rahlfs, 
Xachwirkungen  der  Chronik  des  Eusebius  in  Sept. -Hss. : 
Ztschr.  f.  d.  alttest.  Wiss.  28  (1908),  S.  61  f.  1  Für  den  Thdt.- 
Text  benutzt  von  Rahlfs,  Sept.-Stud.  1  (1904),  S.  18—25 
(„Bas.").  Sigel  158. 

B.  VI.  23  (Om.  Xr.  5).  XII  |  Perg.,  317  BL,  21x15 cm  |  Bes.: 
Dominikaner  von  Basel  („Gr.  5",  vgl.  oben  zu  A.  X.  IIL  13)  | 
la  lob  (Anf.  bis  li.^  und  39— 4is  fehlen),  72a  Prov.,  134b 
EccL  (56-16.  816-95  fehlen),  156a  Cant..  168a  Sap.,  210a 
Sir.  (Schi,  von  51 21  an  fehlt)  1  Coli.:  HoP.  Sigel  157. 

B.  X.  33  (Om.  Xr.  4).  XII  |  Perg.,  276  BL,  14  x  11  cm  |  Ps.Od.  | 
ColL  :  HoP.  Sigel  140. 


Basel,  Univ.-Bibl.  —  Berat.  27 

0.  II.  17  (Om.  Nr.  85).     XI  !  Perg.,  8  lose  Bl.,  36  x  26  cm  |  Comm. 
in  Gen.  et  Exod.  fragm.  (Gen.  4 — 5.  Exod.  12 — 28). 

Basiliani. 

Siehe  Rom,  Bibl.  Vat.,  Vat.  graec.  1963  ff. 

BaTOTraioioü. 

Siehe  Athos,  BaTo:rai§ioo. 


Berat  (Albanien). 
Erzbischöfliche  Bibliothek. 

Pierre  Batiffol,  Les  mss.  grecs  de  Berat  d'Albauie  et  le  codex  pur- 
piireus  <I> :  Archives  des  missions  scientifiques  et  litteraires,  3.  ser.,  t.  13 
(Paris  1SS7),  S.  437  ff. 

Batiffol  S.  44L  Nr.  VII.      XIII  |  Perg.,  4'  |  Lect.  (unvollst.). 

Kirchen  z'r^<;  aovo-.xia?  Kdaxpoo. 

"Av8i(j.o?  'AXe  ?o  6  0  Tj  ;,  KaTd/.oyo;  tcüv  £v  tat;  Uocä;  ExyJ.Tjatats  ttjS  auvotxfa? 
K'iaxpO'j,  -ö/.ecus  Bepa-icj  ttjS  fATj-poTroXeio;  ßE^.eypaouiv  E'jptavtofjievtuv  äp^atcuv 
■/ecpOYPct'foJV  :  A  £  X  t  i  o  v  -f^?  'la-opi7.fj;  xotl  'EDvoXoytXTj;  '  Exatpfct;  ttj?  ' EW.aooc 
5  (Athen  19U0),  S.  352 — 369.  Ohne  Unterscheidung  der  einzelnen  Kirchen, 
mit  durchlaufender  Zählung  der  Hss.,  der  ich  hier  folge. 

"Av>)t|i.os  <'AXe;0'j  0  7]  ?>,  Kujor/.£;  l-otp/ta;  BeXsYpctoujv.  KazdiXoyoi  pieTa  -ept- 
Ypatfvis  •/eipoypdcfcuv  -/.(uor/.ojv  lx-/Xr)atc<aTr/.7j;  'jXtj?,  t'jptax&ijL^vüJv  £v  Bepocxf^) 
xat  iSt'u)?  Iv  Tat;  Upcä?  exy.XTjaiatc  ty^;  a'jv&r/.iac  KaOTpou,  olov  ttj?  MrjTpo- 
mXeuii  BeXeypaStuv  r7^;  in'  'jvofj-aTt  ilfi  Kotix/jaetu;  xr^?  Oeotoxo'j  xtfAU) (A£vr|?, 
iffi  riavaYi'a?  E'JotYYeXioxpi'c«?,  xoO  iy'^-''-'  'Ituotvvou  xoü  SeoXdyou  xod  xoO  iyioo 
reojpyto'j  :  'Exv.  Xr^  a  laax  tx/j  'AXrjÖEia  20  (Konstantinopel  1900), 
S.  485  f.  mit  mehreren  Fortsetzungen.  Ohne  Unterscheidung  der  ein- 
zelnen Kirclien,  mit  einer  anderen  durchlaufenden  Zählung,  die  ich  in 
Klammern  hinzufüge. 

11.     Perg.,  74  Bl.,  29  x  23  cm  |  Comm.  in  Ps.  (unvollst.),    Text  u. 

Erklärung  in  2  Col.  nebeneinander  |  Facs.  (schlecht):    AsXuov 

Taf.  A'  Nr.  10. 
23  ('ExxX.  'AX.  S.  525:  TsO/o?  H).      Papier,  500  Bl.,  21  x  15  cm  | 

Comm.  in  Ps.  u.  a.  (darunter  ^spo<;  ky.  töjv  a^ooToXixtöv  Trpd^ewv, 

vgl.  Gregory  S.  1173  [„1706"]). 
37  ('KxxX.  \\X.  S.  537:  Tsö/o?  KT).     Perg.,  175  Bl.,  29  x  24  cm  | 

Comm.  in  Ps.  ('AXä^oü^r,? :   ,xatd  jrepixoTräg,  {XtO-' ä?  sivi  sttioov- 

T^pijievrj  xal  Yj  ki■f,'(r^al<;  exdor/]?";  lückenhaft). 


28  A.  Rahlfs,  ^'erzeicllms  der  griecli.  Hss.  des  A.T. 

Berlin. 
Königliche  Bibliothek. 

Die  Handschriften-Verzeichnisse  der  Kgl.  Bibl.  zu  Berlin.  11:  Verzeich- 
nis s  der  griech.  Handschriften.  In  2  Teilen  mit  durchlaufender  Seiten- 
zählung, Berlin  1890.  1897.  Der  erste  Teil  hat  den  Untertitel:  Codices 
ex  bibliotheca  Meermanniana  Phillippici  graeci  nunc  Berolinenses  descr. 
Guil.  Studemund  et  Leo]).  Cohn.  Der  zweite  Teil,  der  die  übrigen 
Hss.  enthält,  stammt  von  C.  de  Boor.  Alle  Hss.  sind  mit  einer  durch- 
laufenden Numerierung  versehen,  die  ich  hier  außer  bei  den  „Phillippici" 
in  Klammern  zu  der  Signatur  hinzufüge. 

C.  Van  de  Vor  st  et  H.  Delehaye,  Catalogus  codicum  hagiographicorum 
graecorum  Germaniae  Belgii  Angliae.  (Subsidia  hagiographica  13.) 
Bruxellis  1913.     S.  151 — 171 :  Bibliotheca  Regia  Berolinensis. 

a)  Graeci. 

Fol.  17  (255).  XI  1  Perg.,  237  BL,  35  x  26  cm  |  Bes.:  General 
V.  Knobelsdorff,  preuß.  Gesandter  in  Konstantinopel ;  1822 
Kgl.  Bibl.  I  Menolog.  jul.  et  aug. :  188  b— 215  b  Mac.  IV  (für 
den  1.  August;  Scbl.  von  18 20  an  fehlt)  |  Van  de  Vorst- 
Delehaye  S.  159  f.  Sigel  316. 

Fol.  30  (268).  X/XI  |  Perg.,  6  BL,  28  x  20cni  |  1866  durch  Brugsch 
vom  Sinai  erworben  |  Lect.  fragm.,  zu  Sinai,  Cod.  graec.  8 
gehörig,  s.  daselbst. 

Fol.  36  (272).  XII/XIII  |  Perg.,  10  BL,  30  x  22  cm  |  1866  durch 
Brugsch  vom  Sinai  erworben  |  Euthymii  Zigabeni  comm.  in 
Ps.  fragm.,  zu  Sinai,  Cod.  graec.  26  gehörig,  s.  daselbst. 

Fol.  48  (284) :  Kapsel  mit  verschiedenen  Fragmenten : 
Nr.  II:     XIII  I  Perg.,  22  BL  |  Lect.  fragm. 
Nr.  III:     XIII  I  Perg.,    56  BL  [  Lect.    fragm.?    („Fragmente 
von  Liturgien  und  Lectionen  aus  dem  alten  Testament 
für  die  Fastenwoche  [so!]  und  die  Osterwoche"). 

Fol.  66  I.  IL  III  Ende  |  Papyrusbuch,  30  BL,  ursprünglich  ca. 
25  X  18  cm  ;  alle  Doppelblätter  sind  ineinander  gelegt,  sodaß 
sie  eine  einzige  Lage  bilden;  das  äußerste  Doppelblatt  fehlt  | 
1906  durch  Carl  Schmidt  in  Achmim  gekauft;  stammt  ver- 
mutlich aus  dem  Schenute-Kloster  in  Atripe  |  Gen.  lie — Sos 
(lück.).  Der  Text  muß  auf  der  Rückseite  des  fehlenden 
ersten  Blattes  begonnen  haben;  er  schließt  auf  BL  30b  mit 
Gen.  35  s  Bai^-^jX,  dann  folgt  die  Unterschrift  rsvso'.c  y.oa[i,oo, 
das  am  Schluß  fehlende  BL  muß  also  leer  (oder  abgeschnitten?) 
gewesen  sein  |  Die  Beschreibung  dieser  Hs.  verdanke  ich 
C.  Schmidt,  der  sie  herauszusreben  beabsichtigt.       Siofel  911. 


Berlin,  Kgl.  Bibl.  29 

Oct.  2  (378).  IX  X  !  Perg.,  88  BL,  17x11  cm  |  186(3  durch  Brugsch 
vom  Sinai  erworben  |  Ps.Od.  fragm.,  zu  Sinai,  Cod.  graec.  37 
gehörig,  s.  daselbst.  Sigel  119J:. 

Oct.  7  (383).  XIII  I  Perg.,  209  Bl.  (71  gehört  vor  1,  78  vor  7), 
15  X  12  cm  I  1880  von  einem  Inselgriechen  zu  Paris  gekauft  | 
Ps.Od.  (Anf.  bis  339  fehlt,  doch  ist  28i3— 29u  auf  Bl.  71  er- 
halten). Sigel  1545. 

Oct.  8  (384).  XI  I  Perg.,  258  Bl.,  11  x  8  cm  |  1880  von  einem 
Inselgriechen  zu  Paris  gekauft  |  Ps.Od.  (Anf.  bis  324  fehlt, 
auch  sonst  viele  Lücken)  mit  Scholien.  Sigel  1038. 

Oct.  13  (389).  Xm  I  Perg.,  251  BL,  18  x  13  cm  1  15  Bilder  |  1885 
von  Phil.  Meyer  in  Smyrna  angekauft  |  1  a  N.T.  (ohne  Apoc), 
193  a  Ps.Od.  I  Tikkanen  S.  141  |  Gregory  S.  224.  284.  307 
(„Evv  823,  Ag  266,  P  315")  und  S.  1111  („823").  Soden 
S.  111  („S368").  Sigel  1546. 

Qu.  19  (317).     XV  I  Papier,  375  BL,  21  x  13  cm  |  56  b— 62a  Or.  Man. 

Sigel  1547. 

Qu.  38  (340).  XI  I  Perg.,  363  BL,  27  x  20  cm  |  1863  von  einem 
Griechen  in  Monastir  gekauft  i  Thdt.  comm.  in  Ps.  |  Benutzt 
von  E.  Große-Brauckmann,  Der  Psaltertext  bei  Theodoret: 
Nachr.  d.  K.  Ges.  d.  Wiss.  zu  Gott.,  Philol.-hist.  KL  1911, 
S.  337  ff.  =  Mitteilungen  des  Sept.-Unternehmens  1,  S.  72  ff. 

(»4")- 

Qu.  43"  (345).  XIII  |  Perg.,  116  BL,  24  x  18cm  |  Sehr.:  ,'hoorfv 
t=po5iaxdvoo"  |  1866  durch  Brugsch  vom  Sinai  erworben  |  2  a 
Ps.Od.,  40a  Act.,  Cath.,  Paul.  |  BeneSevic  I,  S.  644  |  Facs. : 
W.  Wattenbach,  Schrifttafeln  zur  Gesch.  der  griech.  Schrift 
1  (1876),  Taf.  18  (Rom.  2-26 — 5 10):  in  den  späteren  Auflagen 
weggelassen  i  Gregory  S.  285.  305  („Ag  302,  P  260")  und 
S.  1101  („257").     Soden  S.  234  („a466").  Sigel  1548. 

Qu.  58  (360).  XII  i  Perg.,  534  BL,  23  x  17  cm  |  1880  von  einem 
Inselgriechen  zu  Paris  gekauft  |  Ps.Od.  mit  Einleitung  und 
Comm.,  der  rund  um  den  in  der  Mitte  der  Seite  stehenden 
Text  herum  geschrieben  ist.  Sigel  1039. 

b)  Hamilton. 

552  (410).  IX  (zur  Zeit  des  Abtes  Petrus  von  S.  Ambrogio  in 
Mailand,  also  zwischen  856  und  897)  |  Perg.,  192  BL, 
24x19 cm  1  Sehr.:  „MaYvoo?  jiovayoix;"  (=  Magnus  monachus)  | 
Ps.Od.,  links  (auf  dem  Verso)  der  griech.  Text  in  lat.  L^m- 
schrift,  rechts  (auf  dem  Ilecto)  der  lat.  Text  (Vulgata)  | 
W.  Wattenbach,    Die   H.ss.    der    Hamiltonschen    Sammlung: 


30  A.  Kahlfs,  Verzeichnis  der  griecli.  Hss.  des  A.T. 

Neues  Archiv  der  Gesellsch.  f.  ältere  deutsche  Greschichts- 
kunde  8  (1883),  S.  340 f.  P.  Corssen,  Bericht  über  die  lat. 
Bibelübersetzvmgen :  Jahresbericht  über  die  Fortschritte  der 
class.  Altertumswiss.  101  (190)),  S.  47.  Rahlfs,  Sept.-Stud. 
2  (1907),  10  („BerPa™").  Sigel  1040. 

c)  Phillipps. 

Die  folgenden  Hss.  aus  der  Sammlung  des  Sir  Thomas  Phillipps  sind  sämt- 
lich frühere  Claromontani  d.h.  aus  der  um  1600  gegründeten  und 
von  Jac.  Sirmond  sehr  geförderten  „Bihliotheque  des  Jesuites  du  College 
de  Clermont"  in  Paris.  Nachdem  der  Jesuitenorden  1763  aufgehoben 
war,  wurde  die  Bibliothek  1764  versteigert,  vgl.  den  Auktionskatalog 
„Catalogus  mss.  codicum  CoUegii  Claromontani  .  .  .,  Parisiis  1764",  nach 
dessen  Nummern  die  Claromontani  angeführt  werden.  Bei  der  Auktion 
wurden  die  meisten  Hss.  von  Ger(h)ard  Meer  man  im  Haag  gekauft; 
nach  dem  Tode  von  Johann  Meerman  (1824)  wurden  sie  abermals  ver- 
steigert, vgl.  den  gedruckten  Auktionskatalog  „Bibliotheca  Meermanni- 
ana  .  .  .  Tom.  IV.  sive  catalogus  codicum  mss.",  nach  dessen  Nummern 
die  Meermanniani  angeführt  werden.  Bei  dieser  Auktion  wurden  die 
meisten  Hss.  von  Sir  Thomas  Phillipps  (in  Middle  Hill,  später  in 
Cheltenham)  gekauft.  Phillipps  gab  einen  Katalog  seiner  Hss.  heraus, 
der  mir  nicht  im  Original,  sondern  nur  in  dem  Abdruck  bei  G.  Haenel, 
Catalogi  librorura  mss.,  qui  in  bibliothecis  Galliae,  Helvetiae  .  .  .  asser- 
vantur  (Lips.  1830),  Sp.  803—396  vorlagt);  die  früheren  Meermanniani 
sind  =  Phillipps  Nr.  1388—2010  (Haenel  Sp.  830—874).  Nach  Phil- 
lipps' Tode  (1872)  ging  seine  gewaltige  Sammlung  in  den  Besitz  seiner 
jüngsten  Tochter,  der  Gemahlin  von  John  E.  A.  Fenwick  (formerly 
vicar  of  Needwood,  Staffordshire),  über.  „A  portion  of  the  mss.  has 
since  been  dispersed  by  private  treaty  or  by  auction  at  Sotheby's  (July 
1891,  July  1892,  June  1893,  and  March  1895).  The  Gerraan  government 
purchased  the  greater  part  of  the  Meerman  coUection;  the  Dutch  go- 
vernment the  mss.  relating  to  Holland,  etc."  Dictionary  of  national  bio- 
graphy  ed.  by  Sidney  Lee  45  (1896),  S.  194.  Die  Verkäufe  gehen,  wie 
mir  Gregory  mitteilt,  auch  noch  bis  auf  den  heutigen  Tag  fort.  Die 
Berliner  Phillipps-Hss.  wurden  1887  angekauft;  die  Nummern  des  Phil- 
lipps'schen  Katalogs  wurden  in  Berlin  beibehalten.  Vgl.  Cheltenham 
und  Oxford,  Bodl.  Libr.,  Auct.  T.  1.  22  u.  ft'. 

Acht  Hss.  dieser  Sammlung  gehen  auf  Guillaume  Pellicier  (oder  Pelicier), 
Bischof  von  Montpellier,  zurück,  der  1539 — 1542  als  französischer  Ge- 
sandter in  Venedig  viele  Hss.  für  sich  kopieren  ließ.  Einen  griechisch 
geschriebenen  Katalog  von  Pelliciers  Hss.  hat  H.  Omont  zuerst  in  der 
Bibliotheque  de  l'ecole  des  chartes  46  (1885),  S.  45—83.  594—624,  so- 
dann in  „Catalogues  des  mss.  grecs  de  Fontainebleau  sous  Frangois  I«' 
et  Henri  H  publies    et   annotes  par  Henri  Omont  (1889)",    S.  394—427 


1)  Fortsetzungen  dazu  lieferte  Haenel  in  den  Neuen  Jahrb.  f.  Philol.  u. 
Paedag.,  Supplementband  6  (1840),  S.  546— 594;  7  (1841),  S.  594— 617;  8  (1842), 
S.  437—458.  587—621.  Sie  reichen  aber  insgesamt  nur  bis  Nr.  6135,  während 
Phillipps  mehr  als  14000  Nummern  besaß,  s.  unten  bei  Cheltenham. 


Berlin,  Kgl.  Bibl.  31 

herausgegeben :  die  Zählung  der  Hss.  ist  in  den  beiden  Ausgaben  etwas 
verschieden.  Nachträglich  veröffentlichte  Omont  noch  ein  sjiäter  auf- 
gefundenes, ganz  summarisch  gehaltenes  und  anders  geordnetes  Ver- 
zeichnis der  Hss.  Pelliciers  in  der  Revue  des  bibliotheques  1  (1891), 
S.  161—172.  Nach  Pelliciers  Tode  (1568)  gingen  seine  Hss.  meistens 
in  den  Besitz  des  Claude  Naulot  in  Avalion  über,  der  sie  1573  durch 
Eintragungen  am  Anf.  u.  Schi,  als  sein  Eigentum  kennzeichnete,  und 
kamen  dann  in  die  Bibliothcque  des  Jesuites  du  College  de  Clermont  in 
Paris. 
Im  folgenden  stehen  die  noch  jetzt  geltenden  Nummern  von  Phillipps 
voran.  Dann  folgen  in  Klammern  die  Nummern  des  griechischen  Kata- 
logs der  Hss.  Pelliciers  nach  den  beiden  Ausgaben  Omonts  (das  später 
veröffentlichte  kurze  Verzeichnis  ist  nicht  berücksichtigt),  ferner  die 
Nummern  der  Claromontani  und  Meermanniani  nach  den  Auktionskata- 
logen. 

1405  (Pell.  10  oder  11,  Clar.  56,  Meerm.  33).  Um  1540  |  Papier, 
321  Bl.,  34  X  24  cm  1  Sehr. :  Nicolaus  Malaxus  (Vogel-aardth. 
S.  350f.);  Besteller:  Pellicier  |  Bes.:  1573  Naulot  |  Cat.  in 
Oct.  Reg.  Par.  Sigel  350. 

1406  (Pell.  19  oder  20,  Clar.  84,  Meerm.  34).  1542  |  Papier,  146  BL, 
33  X  24  cm  I  Sehr. :  Georgius  Cocolus  (Vogel-Gardth.  S.  78)  ; 
Besteller:  Pellicier  |  Bes.:  1573  Naulot  1  la— 123a  Origenis  (?) 
comm.  in  lob. 

1407  (Pell.  20  oder  21,  Clar.  58,  Meerm.  35).  Um  1540  |  Papier, 
230  BL,  33x24  cm  |  Sehr.:  MaXa^o?  (Vogel-Gardth.  S.  350f.); 
Besteller:  Pellicier  |  Bes.:  1573  Naulot  |  Cat.  in  lob  („inpri- 
mis  ex  Olympiodori  diaconi  commentario'',  also  wohl  aus  Ven. 
Marc.  538  abgeschrieben).  Sigel  351. 

1409  (Pell.  28  oder  29,  Clar.  60,  Meerm.  38).  Um  1540  |  Papier, 
420  BL,  33  X  24  cm  I  Sehr. :  Malaxus  (Vogel-Gardth.  S.  350  f.) ; 
Besteller:  Pellicier  |  Bes.:  1573  Naulot  |  Cat.  in  Ps.  77  —  Od. 

Sigel  1549? 

1411  (PelL  27  oder  28,  Clar.  64,  Meerm.  40).  Um  1540  |  Papier, 
217  BL,  32  X  24  cm  I  Sehr.:  „NixoXaoo"  d.  i.  Nicolaus  Cocolus 
(Vogel-Gardth.  S.  349);  Besteller:  Pellicier  |  Bes.:  1573 
Naulot  1  la  Cat.  Procopii  in  Prov.,  105b  Cat.  in  EccL,  129a 
Cat.  Procopii  in  Cant.  (mit  Prolog  von  Neophytus  presbyter)  | 
Faulhaber,  Hohel.-Cat.  S.  23  Anm.  2  und  S.  100.     Sigel  352. 

1412  (Pell.  18  oder  19,  Clar.  63,  Meerm.  41).  Um  1540  |  Papier, 
156  BL,  32x23  cm  |  Sehr. :  Malaxus  (Vogel-Gardth.  S.  350 f.); 
Besteller:  Pellicier  |  Bes.:  1573  Naulot  |  Cat.  in  Prov.,  Cat. 
in  EccL,  Cat.  in  Cant.  |  Karo-Lietzm.  S.  302.  0.  Hoi)pmann, 
De  catenis  in  Prov.  Sal.  codicibus  Vat.  gr.  1802  et  Berol. 
Phill.   gr.  1412   traditis   (Diss.    Jena  1911).     Catenenstudien 


32  A.  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

hsg.  V.  H.  Lietzmann,  2 :  Die  Cat.  des  Vat.  gr.  1802  zu  den 
Prov.  analysiert  von  0.  Hoppmann  (1912).  Sigel  353. 

1413  (Pell.  21  oder  22,  Clar.  133,  .Aleerm.  42).  Um  1540  |  Papier, 
112  BL,  34x23 cm  j  Sehr.:  Bartholomaeus  de  Zanettis  (Vogel- 
Gardth.  S.  49);  Besteller:  Pellicier  |  Cat.  in  Cant.  (Lietzm. 
Typus  IV).  Sigel  354. 

.  1415  (Clar.  65,  Meerm.  44).  XVI  |  Papier,  412  BL,  32  x  22  cm  | 
Procopii  comm.  in  Is. 

1416  (Clar.  134,  Meerm.  45).  XVI  |  Papier,  98  BL,  34  x  23  cm  | 
Thdt.    comm.  in  ler. 

1417  (Clar.  66,  Meerm.  47).  XVI  \  Papier,  250  BL,  32  x  23  cm  | 
Sehr,  von  BL  51b  — 209  b  wahrsch.  Bartholomaeus  de  Zanettis 
(Vogel - Grardth,  S.  49)  |  Bes.:  „Mens  Ludouici  Beccatelli 
ep(iscop)i  Rauellensis,  quem  Venetiis  emi  scutis  aureis  sex 
1553"  I  la— 209  b  Theophylacti  comm.  in  Os.  Ion.  Hab.  Nah. 
Mich. 

1426  (Clar.  93,  Meerm.  63).  XVI  1  Papier,  363  BL,  33  x  23  cm  | 
Sehr.:  maximam  partem  Bartholomaeus  de  Zanettis  (Vogel- 
Gardth.  S.  49)  videtur  exarasse  |  73  a — 192  a  Procopii  comm. 
in  Gen.  1 — 18  3  |  Van  de  Vorst-Delehaye  S.  151. 

1459  (Clar.  176,  Meerm.  110).  XVI  |  Papier,  145  BL,  35x22  cm  | 
Sehr. :  Constantinus  Palaeocappa  (Vogel-Gardth.  S.  247 — 250)  | 
107a— 145b  Thdt.  comm.  in  Is.  1—16  (aber  BL  110a— 114a 
Excerpte  aus  Thdt.  quaest.  in  Lev.,  Exod.,  Gen.)  |  Van  de 
Vorst-Delehaye  S.  154  f. 

1462  (Pell.  32  oder  33,  Clar.  92,  Meerm.  120).  XV/XVI  |  Papier, 
418  BL,  21x14  cm  |  la— 393  b  Cat.  in  Ps.Od.      Sigel  1550. 

1486  (Pell.  1?  [vgl.  Verzeichniss  S.  XIII  Amn.  1],  Clar.  52, 
Meerm.  154).  XV  |  Perg.,  185  BL,  9  x  7  cm  i  Ps.Od.  |  Coli. : 
HoP.  Sigel  154. 

Königliche  Museen,  Ägyptische  Abteilung, 
Papyrus-Sammlung. 

F.  Blaß,  Fragmente  griechischer  Hss.  im  Kgl.  ägyptischen  Museum  zu 
Berlin :  Ztschr.  f.  ägypt.  Sprache  u.  Altertumskunde  18  (1880),  S.  34 
—40  (Nr.  I— VII)  und  19  (1881),  S.  22—24  (Nr.  VIII— XIII).  Blaß 
gibt  keine  Signaturen  an;  die  Identifikation  von  Blaß  Nr.  VIII  und  IX 
verdanke  ich  Gerhard  Plaumann,  Blaß  Nr.  IV  war  bisher  nicht  aufzu- 
finden. 

Die  Beschreibung  der  übrigen  Fragmente  stammt  von  Gerhard  Plaumann, 
die  Zeitbestimmung  von  Wilhelm  Schubart. 

P.  3601.  Byzantin.  Zeit  |  Perg.,  1  BL  (imvoUst.),  14  x  5  cm  |  Er- 
worben 1877/81  I  Ps.  90 1-6.  Sigel  2043. 


Berlin,  Kgl.  Bibl.  —  Kgl.  Mus.  .33 

P.  5011  (Blaß  Nr.  VIII).  V  |  Perg. ,  unterer  Teil  eines  BL, 
11x15cm  I  Erworben  kurz  vor  1880  |  Ps^lOoss-^s.  106 2-10  | 
Coli,  bei  Blaß  1  Rahlfs,  Sept.-Stud.  2  (1907),  S.  17.  104 
(„Berl^'^^^").  Sigel  2002. 

P.  5018  (Blaß  Xr.  IX).  VII '?  |  Papj-rus,  1  Bl.  (unvollst.),  urspr. 
etwa  28  X  19  cm  j  Erworben  kurz  vor  1880  |  Vorderseite: 
Ps.  39 16— 40 4;  Rückseite  unleserlich  |  Coli,  bei  Blaß  |  Rahlfs, 
Sept.-Stud.  2  (1907),  S.  18.  105  („BerP-^p").  Sigel  2003. 

P.  5874.  V?  I  Perg.,  1  Bl.  (nicht  ganz  vollst.),  14  x  14  cm  |  Er- 
worben 1887  I  Ps.  1032-21.  Sigel  2044. 

P.  5875.  V  I  Perg.,  1  Bl.  (unvollst.),  7x7  cm  |  Erworben  1881  | 
Vorderseite:   Ps.  286— 10,  Rückseite  verwischt.        Sigel  2045. 

P.  6747.  III/IV  I  Papyrus,  1  Bl.  (unvollst.),  IG x  15 cm  |  Erworben 
1877/81  1  Ps.  35 11- 36 10.  37u-23.  Sigel  2046. 

P.  6770.  V/VI  I  Papj^rus,  1  Bl.  (unvollst.),  6  x  14  cm  \  Erworben 
1877/81  I  Gen.  5 10-13.  28-30.  Sigel  901. 

P.  6772.  II/III  I  Papyrus,  1  Bl.  (unvoll.-^t.),  IIV?  x  5V2  cm  |  Er- 
worben 1877/81  I  Is.  36 16  ff.  37  2  ff.  Sigel  902. 

P.  7951.  VI  i  Papyrus,  1  Bl.  (unvoUst),  23'/2  x  I2V2  cm  |  Er- 
worben 1894  I  Ps^  681-27.  Sigel  2047. 

P.  9754.  V?  I  Perg.,  1  Bl.  (unvollst.),  16  x  8  cm  |  Erworben  1896  \ 
Ps.  27  3  ff.  Sigel  2021! 

P.  9778.  lII/IV?  1  Perg.,  2  Bl.  (fast  vollst,),  5,3  x  6,7  cm  |  Er- 
worben 1901  1  Gen.  2729.  30.  38.  39.  28 1-5.  Sigel  903. 

P.  10501.     VI/VII  I  Holztafel,  14x25  cm  |  Erworben  1904  |  Rück- 
seite: Ps.  50 17-20.  Sigel  2022. 

P.  13422.  III?  I  Papyrus,     1    einseitig     beschriebenes    Stück 

(unvollst.),      7V2x5V2cm  |  Erworben     1912   |  Is.     49i6-i8. 

~Sigel  904. 

?  (Blaß  Nr.  IV).  Jüngere  Unciale  I  Perg.,  1  Bl.  (ziemlich  vollst.), 
8  X  5  cm  I  Erworben  kurz  vor  1880  |  Ps.  1  Schi.— 2  Anf. 

Siirel  2001. 


Königliche  Museen,  Antiquarium. 

]\Iiscellaneen  Nr.  8630.  I— HI,  spätestens  IV  1  Bleirolle,  16  x  12  cm  | 
Auf  Rhodos  gefunden  |  Ps.  792— ic  I  Ausg.:  Hiller  von 
Gaertringen,  Über  eine  jüngst  auf  Rhodos  gefundene 
Bleirolle,  enthaltend  den  80.  Psalm:  Sitzungsber.  der  Kgl. 
Preuß.  Akad.  d.  Wiss.  zu  Berlin  1898,  S.  582—588  mit 
Facs.  I  Rahlfs,    Sept.-Stud.  2  (1907),    S.  14.  103  („Rhod «'«'"). 

Sigel  2004. 

Kgl.  Ges.  d.  Wiss.     Nachrichten.    Philolog.-hislor.  Klasse.     1914.     Beiheft.         3 


34-  A.  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

Königliche  Museen,  Kupferstichkabinett. 

Hamilton-Sammlung  119.  XIII  |  Perg.,  gr.  4^  |  Bilder,  s.  Tikkanen 
S.  13  u.  Taf.  VI  I  Bes.  im  XV.  Jahrh. :  „la  regina  Cliarlotta 
de  Jerousalem,  de  Chypre  et  Armenie",  d.  i.  die  1434  gestor- 
bene Cliarlotte  von  Bourbon,  Gemahlin  Johanns  II.  von  Je- 
rusalem, Cypern  und  Armenien,  oder  ihre  gleichnamige  En- 
kelin, die  1458  den  Thron  bestieg  (s.  ßahlfs,  Sept.-Stud.  2 
[1907],  S.  20;  vgl.  auch  Gregory  S.  287  f.  über  die  neutest. 
Hs.  Vat.  graec.  1208:  „Man  sagt,  sie  gehörte  Carlotta,  der 
Königin  von  Jerusalem,  Cypern  und  Armenien,  die  1487  in 
Rom  starb")  |  Bes.  um  1789:  Bibliothek  der  Dominikaner  in 
Venedig,  s.  Holmes,  The  first  annual  account  of  the  coUation 
of  the  mss.  of  the  Sept.-Version  (1789),  S.  71:  „Library  of 
the  Dommicans.  There  is  also  in  this  one  Ms.  It  con- 
tains  the  Psalms,  and  was  left  to  the  Dorainicans  by  the 
will  of  Apostolus  Zenus,  who  possessed  a  very  choice  and 
celebrated  collection  of  Mss.  and  printed  books."  Über  Apo- 
stolus Zenus  s.  Montfaucon,  Diarium  Ital.  (1702),  S.  37.  47. 
76 f.  411  I  45-268  Ps.  1-150  und  sechs  Oden,  die  als  Ps. 
165—170  (so !)  gezählt  sind,  griech.  u.  lat.  in  Parallelkolumnen 
(nach  HoP  fehlt  Ps.  1  Schi.— 4  Anf.  und  Ps.  17 25-31).  Vor- 
hergeht eine  französisch  geschriebene  Abhandlung  über  Da- 
vid, die  drei  Marien,  die  Apostel  und  Ev^angelisten  und  über 
die  Geschichte  der  Kirche  bis  auf  Ludwig  das  Kind  nebst 
einem  Kalender  und  verschiedenen  Bemerkungen  über  The- 
mata der  Moral  (aus  dem  Ende  des  XIII.  Jahrh.).  Hinter 
den  Oden  folgt  268  b  ein  latein.  Brevier,  319  mehrere  kleine 
griech.  Schriften  |  v.  Seidlitz,  Die  illustrirten  Hss.  der  Ha- 
milton-Sammlung zu  Berlin:  Repertorium  f.  Kunstwissen- 
schaft 6  (1883),  S.  259—261  |  Coli.:  HoP.  Sigel  151. 

Universität,  Christlich-archäologische  Sammlung. 

Inv.  3807  (1881).  XI  (nach  Tikkanen,  aber  nach  Deißmann  „XIII 
mit  archaisierender  Schrift")  |  Perg.,  267  BL,  20  x  15  cm  | 
Bilder  (auf  Bl.  la— 3a.  118b— 119a.  231a— 232a)  |  Ps.Od., 
auf  Bl.  262-267  ist  von  einer  Hand  des  XV./XVI.  Jahrh. 
hinzugefügt  Ms^o§oc  'IwoYJTroo  ex  zm  D7ro[xv7]aTtxwv  auroö  %al 
)(povixcöv  auvtaYfj^dTwv  |  Tikkanen  S.  128.  130  (Abbildung)  u. 
Taf.  IX.  Die  genauere  Beschreibung  verdanke  ich  Adolf 
Deißmann.  Sigel  1041. 


Berlin,  Kgl.  Mus.  —  Bologna,  Bibl.  Comun.  35 

Bern. 

Stadtbibliothek. 

43«  (Omont  Nr.  92).  XV  |  Papier,  56  Bl.,  21x15  cm  |  1—38  Mich. 
Pselli  comm.  in  Cant.  |  J.  R.  Sinner,  Catalogus  codicum  mss. 
bibliothecae  Bernensis  1  (Bern  1760).  S.  175—178.  H.  Hagen, 
Catalogus  codicum  Bernensium  (Bern  1875),  S.  53.  H.  Omont, 
Catalogue  des  mss.  grecs  des  bibliotheques  de  Suisse:  Cen- 
tralbl.  f.  Bibliothekswesen  3  (1886),  S.  420. 

Besan(?on. 

Bibliotheque  publique. 

44.  Um  1056  (aber  nach  Gollob  XIII/XIV)  |  Perg. ,  269  BL, 
13x9cm|Bes. :  Georges  Guiot,  Theologe,  latein.  Dichter 
und  Arzt  aus  Nozeroy  in  der  Franche-Comte,  Schützling  des 
Kardinals  Granvella,  f  1556  in  Brüssel.  Späterer  Bes. :  Je- 
suitenkolleg von  Dole  |  Ps.Od.  |  Catalogue  general  des  mss. 
des  bibliotheques  publiques  de  France.  Departements,  t.  32 
(1897),  S.  29.  E.  Gollob,  Die  griech.  Hss.  der  öflP.  Bibl.  in 
Besancon:  Sitzungsber.  d.  Kais.  Akad.  d.  Wiss.  in  Wien, 
Philos.-Hist.  Kl.,  Bd.  157,  6.  Abhandlung  (1908),  S.  7  Nr.  II. 

Sigel  1551. 

Bodleiani. 

Siehe  Oxford,  Bodleian  Library. 

Bologna. 

Th.  W.  Allen,    Notes    on  Greek    mss.  in  Italian    libraries,    London  1890, 

S.  24—32.  35  f. 
A.   Oli Vieri,    Indice    dei    codici   greci    delle    biblioteche   Universitaria   e 

Comunale  di  Bologna:    Studi  ital.  di  filol.  class.  3  (1895),  S.  385—495. 

Hierzu  ein  „siipplementum"  von  V.  Puntoni   ebenda  4  (1896),  S.  365 

— 378  (darin  die  Beschreibung  von  Bibl.  Univ.  Nr.  2925). 

Biblioteca  Comunale  dell'  Archiginnasio. 

A.  I.  2.  XII  I  Perg.,  287  BL,  32  x  23  cm  |  Cat.  in  lob  1—15  | 
Karo-Lietzm.  S.  328.  Sigel  355. 

A.  I.  4.  XVI  I  Papier,  238  Bl.,  31  x  21  cm  |  7—195  Thdt.  quacst. 
in  Oct.  Reg.  Par.  (Schi,  fehlt). 

A.  1.  6.  XVI  I  Papier,  112  Bl.,  31  x  21  cm  |  Cat.  in  Prov.  1  Karo- 
Lietzm.  S.  304.  Sigel  356. 

3* 


36  A.  Kahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

R.  Biblioteca  Universitaria. 

Viele  Hss.  gehörten  früher  dem  Kloster  S.  S  a  1  v  a  t  o  r  e  in  Bologna.  Die 
Signaturen  von  S.  Salvatore  und  alte  Nummern  (gleichfalls  von  S.  Sal- 
vatore)  werden  in  Klammern  zu  den  jetzigen  Signaturen  hinzugefügt. 

2373  (Salv.  582,  alte  Nr.  74).  XI  |  Perg.,  335  Bl.,  29  x  21  cm  | 
la  Thdt.  comm.  in  Ez.,  143  a  Thdt.  comm.  in  ler.  mit  Zu- 
sätzen aus  Clirysostomus,  241  a  Thdt.  comm.  in  Dan.  |  Mont- 
faucon,  Diarium  Ital.  (1702),  S.  4ÜÖ  Z.  17. 

2603  (Salv.  641,  alte  Nr.  2).  1046  |  Perg.,  300  BL,  24x19  cm  ] 
Sehr.:  „Sdßa  ([j.ov)a)((oö)  y.al  ;rpe(aßDTipoD)"  |  la  XII  proph. 
(hebr.  Reihenfolge),  54a  IV  proph.  |  Montfaucon,  Diarium 
Ital.  (1702),  S.  407.  Stroth  im  Repert.  8  (1781),  S.  201  | 
Coli.:  HoP  („239",  s.  Praef.  ad  Is.  et  Ez.;  aber  in  Dan., 
Sus.,  Cant.  trium  puer..  Bei  „89",  s.  Praef.  ad  Sus.);  die  Coli, 
.stammt  von  Nicolaus  Schow  (s.  Olivieri).  Sigel  239. 

2925  (Salv.  720,  alte  Nr.  51).  XIV?  (Montf.:  XI,  und  so  auch 
Parsons  in  der  Praef.  ad  Ps.,  aber  schon  Holmes,  The  third 
annual  account  of  the  coUation  of  the  mss.  of  the  Sept.- 
Version  (1791),  S.  VIII  hatte  bemerkt:  die  Hs.  „was  reputed 
to  be  of  the  eleventh  Century.  But  upon  a  careful  inspection 
it  seemed  that  the  writer  had  imitated  the  handwriting  of 
that  age,  and  that  the  Ms.  was  not  older  than  the  thirteenth 
Century^')  [  Perg.,  368  Bl.,  12  x  9,4  cm  |  Ps.Od.  |  Montfaucon, 
Diarium  Ital.  (1702),  S.  407  Z.  15  v.  u.  und  3  v.  u.  Tikkanen 
S.  141  (als  Signatur  ist  irrtümlich  „2025"  angegeben)  |  Ein- 
zelne Varianten  zu  Exod.  15  und  Ps.  1 — 20  bei  HoP  in  den 
Addenda  am  Schi,  des  1.  und  5.  Bds.  Sigel  225. 

3640.  XII  I  Perg.,  12  Bl,  29  x  22  cm  |  1—4  Excerpte  aus  Exod. 
— Num.,  5 — 12  Eccl.  (Anf.  unlesbar,  Schi,  von  anderer  Hand). 

Sigel  357. 

3641.  XV  I  Papier,  8  Bl.,  29  x  21  cm  |  Thdt.  comm.  in  Ps.  29—33. 

Borgiani. 

Siehe  Rom,  Bibl.  Vatic,  Borgiani  coptici  et  graeci. 

Bristol. 

Baptist  College. 

V/VI  I  Perg.,  4  Fragmente  |  Bes.:  Rev.  Andrew  G-ifford,  Pastor 
of  a  Baptist  Church  in  Little  Wild  Street,  London,  and  Assi- 
stant Librarian   in   the   department    of  mss.    in   the  British 


Bologna,  Bibl.  Univ.  —  Bukarest.  37 

Museum.  Aus  seinem  Nachlaß  kamen  die  Fragmente  1784 
ins  Baptist  College  (then  called  tbe  Bristol  Education  So- 
ciety) I  Gen.  fragtn.,  zu  London,  Brit.  Mus.,  Cotton.  Otho 
B.  VI  gehörig,  s.  daselbst.  Sigel  D. 

Brüssel. 

Bibliotheque  Royale. 

11336.  XV  I  Papier,  258  Bl.,  15  x  11  cm  |  Sehr.:  Johannes  Rhosos 
(Vogel-Gardth.  S.  187 — 193)  j  Bes.:  „Liber  Laurentii  ac  lo- 
annis  Petri  Francisci  de  Medicis.  n*^.  LXXII°b".  Spätere 
Bes.:  Pierre  Pantin,  doyen  de  Sainte  Gudule,  in  Brüssel 
(Signatur:  „38");  dann  Andre  Schott;  dann  im  Jahre  1599 
Jesuitenkolleg  in  Antwerpen.  Auf  dem  ersten  und  letzten 
Bl.  steht  der  Stempel  ,,R.  F."  der  Pariser  Bibl.  Nat.,  also 
wird  die  Hs.  in  der  napoleonischen  Zeit  in  Paris  gewesen 
sein  I  Ps.Od.  |  Ant.  Sauderus,  Bibliotheca  Belgica  manuscripta 
1  (1641),  S.  335  Mitte.  H.  Omont,  Catalogue  des  mss.  grecs 
de  la  Bibl.  ßoyale  de  Bruxelles  et  des  autres  bibl.  publ.  de 
Belgique  (1885),  S.  10  Nr.  1  =  Revue  de  l'instruction  pu- 
blique en  Belgique  27  (1884),  S.  316  Nr.  1.  J.  van  den 
Gheyn,  Catalogue  des  mss.  de  la  Bibl.  Royale  de  Belgique 
1  (1901),  S.  381  Nr.  604.  Sigel  1552. 

Musees  Royaux. 
Siehe  Oxyrhynchus  Papyri  1167. 

Budapest 

Ungarisches  National-Museum. 

XVI  I  Papier,  2'^  |  Thdt.  comm.  in  Ez.  („littoris  niinutissimis  exa- 
ratus  plura  ejusdem  auctoris  continet")  [  Ungedruckte  Hss.- 
Katalogc,  mitgeth.  v.  Hänel:  Neue  Jahrbücher  f.  Philol.  u. 
Paedag.,  5.  Supplementband  (1837-39),  S.  631. 

Bukarest. 

Biblioteca  Academiei  Romane. 

Graec.  262.  XVI  |  Papier,  47U  BL,  20  x  13cm  |  Bes.:  1648  (?) 
Archimandrit  Philotheos,  dann  sein  Neffe  Archimandrit  Par- 
thenios.  Später  im  Seminarul  Central  |  415  b — 419  Lectionen 
aus  dem  AT.,  beginnend  mit  Gen.  5  (Überschrift:  rövsoiw? 
to  avaYvwo'j-a)  |  C.  Litzica,  Bibl.  Acad.  Romane.  Catalogul 
manuscriptelor  grecesti  (1909),  S.  296—298,  Nr.  604. 


38  A.  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

Burdett-Coutts. 

Siehe  London,  Burdett-Coutts. 


Burneyani. 

Siehe  London,  Brit.  Mus.,  Burney,  und  Oxford,   Bodl.  Libr.,  Auct. 
T.  inf.  2.  12,  Bl.  9.  IL 


Cairo. 


Siehe  Kairo. 


Cambridge  (England). 
Cläre  College. 

Montague  Rhodes  James,  A  descriptive  catalogue  of  the  western  mss.  in 
the  library  of  Cläre  College,  Cambridge.     Cambr.  1905. 

31.     XV  I  Papier,  206  Bl.,  21  x  16  cm  |  Geschenk  von  J.  R.  Har- 
ris 1  Lect.  (Schi,  fehlt). 

Corpus  Christi  College. 

M.  R.  James,  A  descriptive  catalogue  of  the  mss.  iu  the  library  of 
Corpus  Christi  College  Cambridge.  2  Bde.  Cambridge  1912.  —  Hier- 
durch sind  die  älteren  Kataloge  von  Thomas  James  (1600),  Stanley 
(1722)  und  Nasmith  (1777),  über  die  M.  R.  James  I,  S.  XIV  zu  vgl.  ist, 
antiquiert. 

468  (Th.  James  179,  Stanley  N.  15).  XIII  |  Perg. ,  158  BL, 
15  X  11  cm  I  Bes. :  Gregory  of  Huntingdon,  Prior  of  Ramsey 
(XIII.  Jahrh.) ;  Erzbisch.  Matthaeus  Parker  (f  1575)  |  Ps.Od. 
lat.  Text  (Vulg.)  und  griech.  Text  in  lat.  Umschrift  in  Pa- 
rallelkolumnen I  Textproben  bei  Jac.  Nasmith,  Catalogus  li- 
brorum  mss.,  quos  Collegio  Corporis  Christi  .  .  .  legavit 
M.  Parker  (1777),  S.  421  (Ps.  li)  und  bei  M.  R.  James  II, 
S.  402  (Ps.  3)  I  Rahlfs,  Sept.-Stud.  2  (1907),  S.  25.  103 
(„  Cambr  *«3^').  Sigel  1553. 

480  (Th.  James  385,  Stanley  Mise.  26).  XII  |  Perg.,  288  Bl., 
12  X  10  cm  I  Bes. :  Robert  Grosseteste,  der  den  Codex  wahr- 
scheinlich aus  dem  Franziskanerkloster  zu  Oxford  bekam; 
später  Erzbisch.  M.  Parker  (f  1575)  |  Ps.Od.  |  M.  R.  James, 
The  ancient  libraries  of  Canterbury  and  Dover  (1903),  S.  528. 

Sigel  1227. 


B  urdett-Coutts  —  Cambridge,  Gonville  and  Caius  Coli.  39 

486.  XII  I  Perg.,  187  Bl.,  14  x  9  cm  |  Stammt  vom  Athos;  ist 
1877  von  J.  Priestley  Foster,  vicar  of  Dartraouth,  geschenkt  | 
la-94a  Sir.  (Anf.  bis  9i  fehlt).  Sigel  358. 


Emmanuel  College. 

M,  R.  James,    The    western    luss.    in    tlie    library    of  Emmanuel  College. 
Cambr.  1904. 

III.  3.  3  (James  Nr.  236).       Fragmente  verschiedener  Hss.,  darin: 

III)     XI?  I  Perg.,    2  Bl.,    27  x  18  cm  1  Lect.   frao-m. :    Gen. 

229—18  Prov.  17 17  ff.  (Freitag  der  5.  Fastenwoche). 

VII)     IX/X  I  Perg.,    1  Bl.,    29  x  22  cm  |  Is.    594-60ii    (Text 

nach  Hort  ähnlich  dem  von  HoP  62).  Sigel  369, 

III.  3.  22  (James  Nr.  253).  XII  |  Perg.,  26  Bl.,  27x18  cm  |  Schrift 
sonderbar,  wahrsch.  englische  Nachahmung  einer  älteren 
griech.  Minuskel  |  Ps.  71u— 8I7.  1273-1296.  131  n— 1322. 
135 11  — 136 1.  137  4 — 144  mit  einigen  latein.  Beischriften  aus 
dem  XII.  und  XV.  Jahrh.  (letztere  von  dem  Franziskaner 
Richard  Brinkley?  vgl.  J.  R.  Harris,  The  origin  of  the  Lei- 
cester  Codex  of  the  N.T.  [1887],  S.  17  ff.)  |  (E.  Bernard,) 
Catalogi  librorum  mss.  Angliae  et  Hiberniae  1  (1697),  zweiter 
Teil  S.  90  Nr.  „32.32-'  |  Thomas  Astle,  The  origin  and  pro- 
gress  of  writing  (Lond.  1784),  S.  75  mit  Facs.  auf  Tab.  VI 
Nr.  II  (Ps.  80 1-4)  I  Coli.:  HoP  („294";  doch  war  eigentlich 
geplant,  die  Hs.  „IX"  zu  nennen,  s.  die  Corrigenda  hinter 
der  ersten  Appendix  zu  Is.)  |  Lag.  Gen.  gr.  Vorwort  S.  13 
(„P").  Lag.  Spec.  S.  3  („N")  |  M.  R.  James  in  Proceedings 
of  the  Cambr.  Antiquarian  Society  8  (New  series  2),  1891— 
1894,  S.  168—172  mit  zwei  Facs.  (Ps.  728-.6  144  7-i.s)  | 
Rahlfs,  Sept.-Stud.  2  (1907),  S.  21  f.  („294").  Sigel  294. 


Gonville  and  Caius  College. 

J.  J.  Smitli,  A  catalogiie  of  the  mss.  in  the  library  of  (ionvillc  and  Caius 
College,  Cambridge.  Cambr.  184'J.  Aus  diesem  Katalog  stammen  die 
üblichen  Nummern  der  IIss. 

M.  R.  James,  A  dcscriptive  cataloguc  of  the  mss.  in  tlie  liljrary  of  (Jon- 
ville  and  Caius  College.  Vol.  I  (Nr.  1  —  351).  II  (Nr.  355—721).  Cambr. 
1907.  190y.  Nach  den  Nummern  von  Smith  geordnet;  aber  daneben 
steht  eine  zweite  Nummer,  die  neuerdings  mit  roter  Tinte  in  die  IIss. 
geschrieben  ist  („red  nunibcr",  von  mir  in  Klammern  gesetzt). 


40  A.  Rahlfs,    Verzeiclinis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

348  (541).  XV  I  Perg.,  133  BL,  26  x  19  cm  |  Schrift  ähnlich  wie 
in  Cambridge,  Trinity  Coli.,  0.  3.  14  und  im  „Leieester  Co- 
dex" des  N.T.,  also  von  Emmanuel  von  Konstantinopel  ge- 
schrieben (?)  I  Bes.  im  XV.  Jahrb.:  Franziskaner  Richard 
Brinkley,  vgl.  oben  Emmanuel  Coli.,  III.  3.  22.  Dem  Gon- 
ville  and  Caius  Coli.  1571  von  William  Mowse  geschenkt  | 
Ps.Od.  I  (E.  Bernard,)  Catalogi  librorum  mss.  Angliae  et  Hi- 
berniae  1  (1697),  zweiter  Teil  S.  107,  Nr.  „695.5"  (alte 
Signatur  ,.H.  4").  J.  R.  Harris,  The  origin  of  the  Leieester 
Codex  of  the  N.T.  (1887),  S.  10-12.  17—32  mit  Facs.  auf 
der  2.  Taf.  am  Schi,  des  Bds.  (Ps.  6816-25).  M.  R.  James, 
The  scribe  of  the  Leieester  Codex:  Journal  of  Theol.  Stu- 
dies  5  (1904),  S.  445—447  |  Coli.:  HuP;  die  Coli,  stammt  von 
Holmes  selbst,  s.  Holmes,  The  second  annual  account  of  the 
collation  of  the  mss.  of  the  Sept.- Version  (1790),  S.  36. 

Sigel  206. 

Trinity  College. 

M.  R.  James,  The  westeru  mss.  in  the  library  of  Tnnity  College,  Cam- 
bridge. 4  Bde.  Cambr.  1900—1904.  Für  uns  kommen  in  Betracht 
Vol.  I  containing  an  accoimt  of  the  mss.  standing  in  class  B;  Vol.  Ill 
containing  an  account  of  the  mss.  standing  in  class  0  (alle  Hss.  dieser 
Klasse  sind  1738  von  Roger  Gale  gestiftet). 

B.  7.  3  (James  Nr.  180).  XIII  |  Perg.,  239  BI,  22  x  17  cm  [  Bes. : 
Kloster  Ilavioxpa-copo?  (Athos).  Späterer  Bes. :  Bentley  |  1 
Grregorii  Nyss.  comm.  in  Cant. ,  185  Comm.  in  Eccl. ,  213 
Comm.  in  Cant.  |  H.  Schenkl,  Bibliotheca  patrum  latinorum 
Britannica  Nr.  2286  (vgl.  die  Vorbemerkung  zu  Holkham  Hall). 

ß.  10.  11  (James  Nr.  222).  XIV/XV  |  Papier,  167  BI,  20x  14cm  1 
Früher  in  Canterbury  (vgl.  auch  M.  R.  James,  The  ancient 
libraries  of  Canterbury  and  Dover  [1903] ,  S.  529).  Dem 
Trin.  Coli,  von  Whitgift  geschenkt  |  Ps.Od.  |  (E.  Bernard,) 
Catalogi  librorum  mss.  Angliae  et  Hiberniae  1  (1697),  zweiter 
Teil  S.  98  Nr.  „428. 17«.  Sigel  1555. 

0.  1.  53  (James  Nr.  1077;  alte  Nr.  215  und  C.  83).  XIII/XIV  | 
Perg.,  39  BL,  18  x  13  cm  \  1  EccL  97-i5.  lOio— 12i.  129-u, 
4b  Cant.  li-e.  7i2— 814,  6b  Sap.  I1-I616.  175-ig.  I824— 197. 

Sigel  359. 

0.  1.  55  (James  Nr.  1079;  alte  Nr.  213  und  C.  81)  und  0.  1.  54 
(James  Nr.  1078;  alte  Nr.  214  und  C.  82,  s.  James  Bd.  III, 
S.  XXIII).  XI?  1  Perg.,  78-1-79  BI.,  19  X  14  cm  j  0.  1.  55 
enthält   eine  Cat.  in  Prov.  (3ii— IO5    fehlt);    der    Schi,    der- 


Cambridge,  Gonville  and  Caius  Coli.  —  Univ.  Libr.  41 

selben  findet  sicli  in  0.  1.  54,  Bl.  la,  ist  aber  nach  der  Tren- 
nung der  beiden  Teile  der  Hs.  auch  auf  ein  Vorsetzblatt  am 
Schi,  von  0.  1.  55  geschrieben.  0.  1,  54,  Bl.  Ib — 79  b  enthält 
eine  Cat.  in  Cant.  (Karo-Lietzm,  Typus  III'?).         Sigel  360. 

0.  2.  38  (Jä^es  Xr.  1142;  alte  Nr.  71  und  B.  5).  XIII?  |  Perg., 
342  BL,  21  X  15  cm  \  War  im  XV.  Jahrh.  bereits  in  Eng- 
land I  Ps.Od.  (es  fehlen  Ps.  1 — 65.  15 — 17  27.  77i-5  und  nach 
HoP  auch  2U 10-30;  Od.  lück.)  [  Coli.:  HoP.  Sigel  205. 

0.  3.  14  (James  Nr.  1186;  alte  Nr.  339  und  H.  25).  XV  |  Perg., 
152  BL,  29  X  21  cm  |  Schrift  ähnlich  wie  in  Cambridge,  G-on- 
ville  and  Caius  College,  348,  s.  oben  |  Ps.Od.,  von  Ps.  14  an 
mit  lat  Interlinearglossen  und  lat.  Psalmenanfängen  aus  dem 
Ende  des  XV.  Jahrh.  |  (E.  Bernard,)  Catalogi  librorum  mss. 
Angliae  et  Hiberniae  2  (1697),  erster  Teil  S.  190  Nr.  „6039.  205". 
J.  R.  Hari'is,  Further  researches  into  the  history  of  the 
Eerrar-group  (1900),  S.  25—28  mit  Facs.  auf  Taf.  l"^  am  Schi, 
des  Bds.  (Ps.  1 1 — 2 1).  M.  R.  James,  The  scribe  of  the  Lei- 
cester  Codex:  Journal  of  TheoL  Studies  5  (1904),  S.  445  — 
447;  vgl.  auch  James'  Katalog  von  Trin.  Coli.  4  (1904), 
S.  XVl.  Sigel  1556. 

0.  3.  15  (James  Nr.  1187;  alte  Nr.  324  und  H.  10).  XVI  |  Pa- 
pier, 400  BL,  30  X  20  cm  I  Cat.  Nicetae  in  Ps.  (eine  Lücke 
ist  1626  von  Patrick  Young  [?]  aus  einer  Hs.  Ushers,  jetzt 
wohl  Dublin,  Trin.  Coli.,  A.  3.  16,  ergänzt)  |  (E.  Bernard,) 
Catalogi  librorum  mss.  Angliae  et  Hiberniae  2  (1697),  erster 
Teil  S.  185  Nr.  „5857.  23".  Sigel  1557. 


University  Library. 

Add.  1879.  7.  IX/X  \  Perg.,  1  BL,  33  x  27  cm  ]  1876  aus  Tischen- 
dorfs Nachlaß  gekauft  |  Gen.  42  is — J3i.3,  zu  Oxford,  Bodl. 
Libr.,  Auct.  T.  iuf.  2.  1  gehörig,  s.  daselbst.  Sigel  509. 

Dd.  IV.  39.  XI  1  Perg.,  300  Bl. ,  4",  schlecht  erhalten  |  Ps.Od. 
u.  a.  (beginnt  unvollst,  mit  Ps.  21 24,  aber  Ps.  1748—213  tiuden 
sich  auf  Bl.  221-226)  |  J.  0.  Halliwell,  The  ms.  rarities  of 
the  University  of  Cambridge  (1841),  S.  34.  Catalogue  of  the 
m.^^s.  prcserved  in  the  Libr.  of  the  Univ.  of  Cambr.  1  (1856), 
S.  238  Nr.  214,  vgl.  Bd.  5  (1867),  S.  585.  Sigel  1042. 

Ff.  I.  24.  X  I  Perg.,  261  BL,  4"  |  Bes.:  Erzbisch.  Matth.  Parker 
(f  1575),  vorher  wahrscheinlich  Robert  (irossetcste  (die  An- 
gabe bei  HoP,  Praef.  ad  Pur. :  „quondam  Theodori  Archiepisc. 


42  A.  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

Cantuariensis  Saeculo  VII""" "  beruht  auf  einer  haltlosen  Ver- 
mutung Parkers)  |  la— 103  b  Par.  I— II  (I  12  31— 21  le  fehlen 
mitten  im  Text)  |  Thom.  James,  Ecloga  Oxonio-Cantabrigiensis 
(1600),  erster  Teil  S.  68  Nr.  243 ;  hieraus  abgedruckt :  (E.  Ber- 
nard,) Catalogi  librorum  mss.  Angliae  et  Hiberniae  1  (1697), 
zweiter  Teil  S.  172  Nr.  „2423.243".  J.  0.  Halliwell,  The 
ms.  rarities  of  the  Univ.  of  Cambr.  (1841),  S.  140.  Catalogue 
of  the  mss.  preserved  in  the  Libr,  of  the  Univ.  of  Cambr. 
2  (1857),  S.  313—315  Nr.  1157,  vgl.  Bd.  5  (1867),  S.  594  | 
„Jampridem  in  Bibliis  Polyglottis  Waltoni,  sed  testaute 
Holmesio  [an  der  unten  anzuführenden  Stelle]  minus  aecu- 
rate,  collatus"  Parsons  in  der  Praef.  ad  Par.  |  Coli.:  HoP; 
die  Coli,  stammt  von  Holmes  selbst,  s.  Holmes,  The  second 
annual  account  of  the  collation  of  the  mss.  of  the  Sept.- 
Version  (1790),  S.  36  f.  Sigel  60. 

Taylor-Schechter  Collection  12.  182.  VII  (rescr.  hebr.)  |  Perg., 
1  Bl.  (ursprünglich  Doppelblatt)  |  Aus  Kairo  |  Untere  Schrift: 
Ps.  21 15— 28  nach  der  Hexapla  (lück.)  |  Ausg.:  Hebrew-Greek 
Cairo  Genizah  palimpsests  from  the  Taylor-Schechter  Col- 
lection ...  ed.  by  C  Taylor  (1900),  S.  1—50  u.  Taf.  1—2  ] 
Rahlfs,  Sept.-Stud.  2  (1907),  S.  110 f.  Sigel  2005. 

Taylor-Schechter  12.  184;  20.  50.  V/VI  (rescr.  hebr.  XI)  |  Perg., 
1  +  2  ßl.,  30x23  cm  |  Aus  Kairo  |  Untere  Schrift:  Kön.  I 
2O7— 17.  II  23ii— 27  (hebr.  Zählung)  nach  Aquila  ]  Ausg.: 
Fragments  of  the  books  of  Kings  according  to  the  trans- 
lation  of  Aquila  .  .  .  ed.  by  F.  Cr.  Burkitt  (1897). 

Taylor-Schechter  12.  187;  12.  186;  12.  188.  V/VI  (rescr.  hebr.)  | 
Perg.,  3  Bl.  |  Aus  Kairo  |  Untere  Schrift:  Ps^  90 17— 92 10. 
967—983.  102i6— 103i3  (hebr.  Zählung)  nach  Aquila  |  Ausg.: 
Hebrew-Greek  Cairo  Genizah  palimpsests  from  the  Taylor- 
Schechter  Collection  ...  ed.  by  C.  Taylor  (1900),  S.  51-85 
u.  Taf.  3 — 8;  Taylor  hatte  Ps.  91 6—13.  92*— 10  schon  vorher 
hsg.  in  Sayings  of  the  Jewish  fathers  comprising  Pirqe  Aboth 
in  Hebrew  and  English  with  notes  and  excursuses,  2.  ed. 
(1897),  S.  VIII  u.  Taf.  I-II. 

Taylor-Schechter  16.  320.  VI  (rescr.  hebr.)  |  Perg.,  2  Bl.  \  Untere 
Schrift:  Ps.  143i-1446  (lück.)  |  Ausg.:  J.  H.  A.  Hart,  The. 
new  Septuagint  fragment :  Journal  of  Theul.  Studies  4  (1903), 
S.  215 — 217;  vorläufige  Mitteilung  von  dem  Entdecker  Bal- 
drey  ebenda  S.  130.  Sigel  2006. 


Cambridge,  Univ.  Libr.  —  Cesena,  Bibl.  Malatest.  43 

Privatbibliothek  Agnes  Smith  Lewis. 

VI/ VII  (rescr.  arab.  IX/X)  1  Perg.,  1  Bl.  (ßl.  11  einer  arab.  Hs. 
von  162  BL);  die  Hs.  mißt  19  x  12  cm,  aber  Bl.  11  ist  „a 
little  leaf''  |  Vom  Sinai;  1895  von  A.  S.  Lewis  in  Suez  ge- 
kauft I  Untere  Schrift:  Gren.  4O3. 4.  7  mit  acht  hexapl.  Rand- 
noten I  Au.sg. :  A.  S.  Lewis,  A  remarkable  palimpsest :  The 
Expository  Times  13  (1901/2),  S.  55—57  |  Coli.:  Brooke- 
lyrLean  („A5").  Sigel  939. 

Vin  (rescr.  syr.  IX)  |  Perg.,  2  Bl.  einer  Hs.  von  138  Bl.  („Codex 
Climaci  rescriptus"),  23  x  19  cm  |  1895—1906  von  A.  S. 
Lewis  in  Kairo  u.  Umgegend  gekauft  |  Untere  Schrift:  Ps. 
fragm.  |  Ausg.  von  Ps.  140i— 9  (auf  Bl.  26a  der  Hs.):  Horae 

'  semiticae  VIII:  Codex  Climaci  rescriptus  ed.  A.  S.  Lewis 
(1909),  S.  XXXI,  vgl.  S.  XVI  I  Vgl.  Gregory  S.  1374f. 
(„/?  1561«).  Sigel  2011. 

Canonici. 

Siehe  Oxford,  Bodl.  Libr.,  Canoniciani  graeci. 

CapO  d'Istria  (Österreich). 

Franziskanerkonvent  St.  Anna. 

XV  I  Papier,  143  Bl.,  30  x  22  cm  j  (Hesychii'P)  comm.  in  Ps.  2u— 
106  7  I  B.  Ziliotto,  Codici  capodistriani :  Archeografo  Triestino 
30  (3.  ser.,  vol.  2),  S.  28  Nr.  III.  Ed.  Gollob,  Verzeichnis 
der  griech.  Hss.  in  Österreich  außerhalb  Wiens :  Sitzungsber. 
der  Kaiserl.  Akademie  der  Wiss.,  Philos.-hist.  Cl.,  Bd.  146 
(1903).  VII.  Abb.,  S.  14f.  Nr.  2. 

Casanatenses. 

Siehe  Rom,  Bibl.  Casanatense. 


Cassino. 

Siehe  Monte  Cassino. 


Cesena  (Italien). 

Biblioteca  Malatestiana. 

Lato  destro,  Pluteo  XXV1113,  Bl.  189— 2U8.      Papier,  29x21  cm 
Eutliyniii  Zigabeni  comm.  in  Od.,  naclitriiglich  an  eine  Perg.- 


44  A.  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griecli.  Hss.  des  A.T. 

Hs.  von  Chrysost.  comm.  in  Ps.  (XI./XII.  Jahrb.)  angehängt  | 
J.  M.  Mucciolus,  Catalogus  cudd.  mss.  Malatestianae  Caesenatis 
bibliothecae  Fratrum  Minorum  Conventaalium  fidei  concreditae 
1  (1780),  S.  101  f.  Albert  Martin,  Les  mss.  grecs  de  la  Bibl. 
Malat.  ä  Cesena.  Corrections  au  catal.  de  J.  M.  Muccioli : 
Melanges  d'archeol.  et  d'hisi  2  (1882),  S.  232.  R.  Zazzeri, 
Sui  codici  e  libri  a  stampa  della  Bibl.  Malat.  di  Cesena  (1887), 
S.  2H6  (ohne  Berücksichtigung    der  Verbesserungen  Martins). 

Chalki  (Insel  im  Marmarameer). 
EMBOPIKH   SXOAH. 

32.  1557  I  Papier,  265  BL?  (auf  Bl.  265  steht  die  Unterschi;, 
des  Schreibers)  |  Sehr. :  „KcDvaiavTivou  tod  sx  Kptr/ji;  ■O-dtod 
TDYydvovTog"  ;  gestiftet  dem  Kloster  'Iwdvvoo  xod  r[poSpö[j.oo  auf 
einer  vor  Sozopolis  liegenden  Insel  im  Schwarzen  Meer  |  Ps.  | 
A.  Ila7ia.d6'KooXoc.-Kzpa[Libq,  'H  Iv  tcp  v/]otc;)  XoiCo7röX£W(;  ßaotXiX'^ 
[j,ovY]  'loDavvoD  Toö  I\podp6\i.ov)  y.ai  -q  vb-/^q  xfjc  ßtßXio^fjXY]?  aDt'^(; : 
BoCavTivd  Xpovixd  7  (1900),  S.  671  Nr.  q.  Sigel  1558. 

77.       XIII  !  Perg.  j  Bes.:  Kloster  'Iwdvvoo  xoö  ripoopö[JLOo  (s.  oben)  | 

Ps.  I  na7ra5ö;rooXo?-Kspa[j.2D(;  a.  a.  0.,  S.  674  Nr.  id'.     Sigel  1559. 

133.    "^IIl  I  Perg.,    433  BL,    20  x  15  cm  |  Ps.Od.    und  N.T.  (ohne 

Apoc.)  I  Gregory  S.  243.  285.  307  („Evv  1149,  Ag288,  P  336«) 

und  S.  1131  („1149").     Soden  S.  111  („3370").       Sigel  1560. 

ChartreS  (Frankreich). 

Bibliotheque  de  Chartres. 

1754  (Durand  826),  art.  4.  4  BL,  gr.  4°  |  Glehört  zu  einer  Samm- 
lung von  Fragmenten  „provenant  de  la  grande  Lavra  de 
S.  Athanase  au  Mont-Athos,  recueillis  par  M.  Paul  Durand''  | 
Ps.  63 1 — 67?  I  H.  Omont,  Inventaire  sommaire  des  mss.  grecs 
dTla  Bibl.  Nat.  3  (1888),  S.  367  Nr.  41.  Catalogue  general 
des  mss.  des  bibl.  publ.  de  France.  Departements,  t.  XI 
(1890),  S.  432  Nr.  1754.  Sigel  1561. 

Cheltenham  (Glocester,  England). 
Privatbibliothek  Thomas  Phillipps  (später  Mrs.  Fenwick). 

über  Sir  Thomas  Phillipps  und  die  Herkunft  des  uns  augeheudcn  Teiles 
seiner  Bibliothek  s.  die  Vorbemerkung  zu  Berlin,  Kgl.  Bibl.,  Phillipps. 
Wie  die  dort  angeführten  Hss.  sind  auch  die  hier  zu  nennenden  frühere 
Claromontani   und  Meermanniani,    daher   kommen  auch  für  sie  die  dort 


C  e  s  e  u  a ,  Bibl.  Malatest.  —  C  o  m  p  1  ut  u  m.  45 

zitierten  A  u  k  t  i  o  u  s  k  a  t  a  1  o  g  e  der  C 1  a  r.  u.  M  e  e  r  m.  in  Betracht ; 
eine  geht  auf  Pellicier  zurück,  vgl.  ebenda.  Außerdem:  Die  Hand- 
schriften-Verzeichnisse der  Kgl.  Bibl.  zu  Berlin,  11:  Verzeichniss 
der  griech.  Hss.,  1.  Teil,  Berlin  1890. 
Ob  die  hier  zu  nennenden  Hss.  sich  noch  jetzt  in  Cheltenham  befinden  oder 
inzwischen  auch  verkauft  sind,  weiß  ich  nicht. 

3079  (Clar.  117,  Meerm.  49).  XVI  |  Papier,  117  Bl. ,  2°  |  Am 
Schluß:  Cat.  in  Psalmos  aliquot  (unvollst.)  |  Neue  Jahrb.  f. 
Pbilol.  u.  Paedag.,  Supplementbd.  6  (1840),  S.  551  (vgl.  oben 
S.  30  Anm.  1).     Verzeichniss  S.  XVII  Anm.  6. 

11609  (Clar.  167,  Meerm.  104).  XVI  |  Papier,  202  BI,  2"  |  Am 
Schluß :  Cat.  in  Cant.  (Karo-Lietzm.  Typus  III)  |  Verzeich- 
niss S.  XX  Anm.  1.  Sigel  361. 

14041  (Pell.  20  oder  21,  Clar.  59,  Meerm.  36).  XV/XVI  |  Papier, 
217  BL,  2°  I  Bes.:  Routh,  der  die  Hs.  1824  bei  der  Auktion 
der  Meerm anniani  erwarb  (nach  C.  H.  Turner  im  Journal  of 
Theol.  Studies  1  [1900],  S.  437  Anm.  1);  erst  nach  seinem 
Tode  (1854)  muß  Phillipps  die  Hs.  erworben  haben,  daher 
die  hohe  Nummer  |  Cat.  Olympiodori  in  lob  |  Verzeichniss 
S.  V  Anm.  2.  Bulletin  des  bibliotheques  et  des  archives  6 
(1889),  S.  97.  Sigel  362. 

Chisiani. 

Siehe  Rom,  Privatbibl.  Chigi. 

Claromontani. 

Siehe  Berlin,  Kgl.  Bibl,  Phillipps. 

Cöln. 

Siehe  Köln. 


Coisliniani. 

Siehe  Paris,  Bibl.  Nat.,  Coislin. 


Colbertini. 

Siehe  Paris,  Bibl.  Nat.,  Grcc. 


Complutum. 

Siehe  Madrid,  Bibl.  de  la  Univ.  Central. 


46  A.  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

Constantinopel. 

Siehe  Konstantinopel. 

Cottonianus. 

Siehe  London,  Brit.  Mus.,  Cotton. 

Crawford. 

Siehe  Manchester,  John  Rylands  Library. 

Cryptoferratenses. 

Siehe  Grottaferrata. 

Cues   (bei  Bernkastei  an  der  Mosel). 
Bibliothek  des  Spitals. 

F.  X.  Kraus,  Die  Hss. -Sammlung  des  Card.  Nicolaus  v.  Cusa:  Serapeum 
25  (1864),  S.  353—365.  369—383  und  26  (1865),  S.  24—31.  33—42. 
49—59.  65—76.  81—89.  97—104.  Hieraus  die  in  Klammern  stehenden 
Signaturen. 

J.  Marx,  V'erzeichnis  der  Hss. -Sammlung  des  Hospitals  zu  Cues  (1905). 
Hieraus  die  voranstehenden  Nummern. 

Das  Spital  ist  gestiftet  von  dem  bekannten  Kardinal  Nicolaus  Cusauus 
(1401 — 1464),  und  von  ihm  stammt  auch  die  Hss. -Sammlung  des  Spitals, 
doch  sind  manche  Hss.  zwischen  1723  und  1725  an  Harley  verkauft  und 
jetzt  im  Brit.  Mus.,  andere  nach  Brüssel  gekommen,  s.  W.  Weinberger, 
Beiträge  zur  Handschriftenkunde  II :  Sitzungsber.  der  K.  Akad.  d.  Wiss. 
in  Wien,  Philos.-Hist.  Kl.,  161.  Bd.,  4.  Abb.  (1909),  S.  10  Anm.  3. 

9  (A.  6).  IX/X  I  Perg.,  64  Bl.  und  2  Vorsetzbl.  am  Anf., 
22  X  14  cm  I  Sehr. :  „lohanes  (jrecus  Costantinopoleos  orfanos 
et  peregrinos"  (aber  die  griech.  Schrift  hat  nach  Palaeogr. 
Soc.  und  Steffens  [s.  unten]  einen  ausgesprochen  abendländ. 
Duktus)  |Ps.  109—150  (Ps.  145 f.  fehlen)  in  3  Kolumnen: 
1)  griech.  in  lat.  Umschrift  (karolingische  Minuskel),  2)  lat. 
(karoling.  Minuskel;  Vulgata-Text),  3)  griech.  in  griech.  Schrift 
(Unciale).  Bl.  63  b  Griech.  u.  hebr.  Alphabet  mit  Angabe 
des  Zahlenwerts  der  Buchstaben,  64  a  Paternoster  lat.  u.  he- 
bräisch. Auf  den  beiden  Vorsetzblättern  Ps.  148  la— 150  von 
derselben  Hand  |  Facs. :  Palaeographical  Society  1  (1873—83), 
Taf.  128  (Ps.  11864-72).  Steffens,  Lat.  Paläogr.  (1903),  Taf. 
47  (Ps.  148  .s— 12).  Schriftprobe  bei  Gardthausen,  National- 
uud  Provinzialschriften:    Byz.  Zeitschr.  15  (1906),    S.  240  f.  | 


Constautinopel  —  Damaskus,  Kubbet  el-Hasne.  47 

Ausg.  von  Ps.  113 1—8.  127.  132:  C.  Hamann,  De  Psalterio 
triplici  Cusano  (Progr.  des  Realgymn.  des  Johanneums  zu 
Hamburg  1891),  S.  11—15 ;  Abdruck  der  Unterschrift  S.  9  | 
RaWfs,  Sept.-Stud.  2  (1907),  S.  12  f.  102  („Cues^P'*«). 

Sigel  1043. 
10  (N.  4).  IX/X  I  Perg.,  231  Bl.,  31  x  24cm  [  PsOd.  griech.  u. 
lat. ;  der  griech.  Text  (auf  dem  Verso)  ist  in  Uncialen  ge- 
schrieben („cum  accentibns  et  spiritibus ;  ...  singulae  voces 
punctis  distinctae  sunt'')?  ^^^  ^^^-  Text  (auf  dem  Recto)  in 
karolingischer  Minuskel.  Sigel  1044. 

Curzon. 

Siehe  London,  Brit.  Mus.,   Curzon. 

Cypern. 

BIBA1O0HKH   THS   APXIEIIISKOnHS   KTllPOr 

in  Nikosia  (Levkosiaj. 

Xapt'Xao;  I.  FI  aza'i  tu 'i  vv  o  u,  Kc(Tc<?,oyo?  twv  -/Etpoyp'if'ftuv  ttj?  Bt^Xto9/j7.rj?  ty); 
'Apyi£zio/.o-T,;  K'j-f<o'j :  $iXo>.oyixo;  SöXXoyoc  Flapvctacio;,  'E-£-T,pi'?  9  (1906), 
S.  81—127. 

21.  1319  I  Papier,  320  BL,  30x22 cm  |  Sehr.:  „OsoSoöXod  toö  ^i- 
XavpTj"  1  Cat.  in  Ps.Od.  ohne  Bibeltext  (Anf.  fehlt). 

25.  X  (die  Ostertafel  beginnt  mit  6821,  ist  aber  von  jüngerer 
Hand)  [  Perg.,  360  BL,  19  x  14  cm  j  Cat.  in  Ps.  (Anf.  bis  U 
fehlt,  auch  sonst  manche  Lücken),  ohne  die  Oden.     Sigel  1045. 

28.  XIV  I  Papier,  235  BL,  32  x  22  cm  |  162  a— 235  b  Cat.  in  Prov. 
(Schi,  von  2932  an  fehlt).  Sigel  363. 

Damaskus. 
Omajjaden-Moschee,  Kubbet  el-Hasne. 

VIJI/IX  !  Perg.,  2  BL,  23  x  19  cm  |  Ps^  77 20-31.  .-ii-Gi  griech.  und 
arab.  in  griech.  Umschrift  |  Ausg.:  Bruno  Violct,  Ein  zwei- 
sprachiges Psalmfragment  aus  Damaskus:  Orientalist.  Litt.- 
Ztg.  4  (1901),  Sp.  384-403.  425—441.  475-488  |  Rahlfs, 
Sept.-Stud.  2  (1907),  S.  19.  106  („DamK"b").  Sigel  1046. 

Von  einer  angeblich  dem  Sinaiticus  ähnliclicn  Bibelhs.,  die  sich  in 
der  Omajjaden-Moschee  befinden  soll,  gibt  Xp.  lla;raoÖ7rooXo? 
im  XwtY^p  12  (1889),  S.  58 f.  folgende  Beschreibung:  „.  .  .  (3/ri|xa 
I2V2  oaXToXioy  nXäzoq  v.al  13°/b  o']>0(;,  ouviaxaTac  ix  380'/2  'föXXcov, 


48  A.  Rablfs.  Verzeichnis  der  griech.  IIss.  des  A.T. 

ei  wv  Toc  200  e[A7r£p'.r/0D0tv  sXXsiTtTj  f?jv  naXaiav  Ata^-Yj/'^v,  xaxa 
Touc  0'.,  %al.  180  oXö/Xrjpov  ttjv  Katvrjv  Aia^'^XTjV,  xtjv  sTrtOToXrjV 
Toö  Bapvdßa  xal  [j^sya  [ispo?  s%  tod  üot^isvog  xoü  'Ep[j.ä.  Elvai 
OS  T£Tpaar/]Xov  ava  (50)  oxr/ouc  iv  sxdaro  gt7jX-(j  [j.std  Trspt^J-üiptoD". 
Aber  diese  Beschreibung  ist  der  des  Sinaiticus  selbst  ver- 
dächtig ähnlich,  und  eine  Bestätigung  der  Nachricht  fehlt 
bis  heute.  Bruno  Violet  sagt  in  der  Orientalist.  Litt.-Ztg. 
4  (1901),  Sp.  385  nur,  daß  er  in  der  Kubbet  el-Hasne  „recht 
wertvolle  griechische  Majuskel-  und  Minuskelfragmente"  ge- 
funden habe,  ohne  über  ihren  Inhalt  etwas  mitzuteilen. 

Detroit  (Michigan). 
Siehe  Washington. 

Didlington   Hall  (Norfolk,  England). 
Privatbibliothek  des  Lord  Amherst  of  Hackney. 

The  Amherst  Papyri,  being  an  accoiint  of  the  greek  papjri  in  the 
collection  of  the  Pdght  Hon.  Lord  Amherst  of  Hackuey  at  Didlington 
Hall,  Norfolk,  by  B.  P.  Grenfell  and  A.  S.  Hunt.  Part  I:  The  Ascension 
of  Isaiah,  and  other  theological  fragments.  London  1900.  Part  H : 
Classical  fragments  etc.  London  1901.  —  Die  Fragmente  sind  nume- 
riert; Nr.  ni— VII  finden  sich  Part  I,  S.  28—41,  die  übrigen  Part  II, 
S.  201— 203.  Sie  werden  nicht  nur  l)eschrieben,  sondern  ihr  Text 
wird  vollständig  abgedruckt. 

III.  IV  I  Papyrus,  1  Stück,   21  x  24  cm  |  Vorderseite:    Brief  aus 

Rom    (2.  Hälfte    des    III.    Jahrh.)    und    Epist.    ad    Hebr.    li 

(III. ylV.  Jahrh.);    Rückseite:    Gren.  li— 5  nach  der  LXX  und 

nach   Aquila  |  Facs.:    Amh.    Pap.    I,    Taf.    I  |  Coli.:    Brooke- 

M^Lean  („U2")  1  Soden  S.  XIV  („al033").  Gregory  S.  1091 
(„^^2«)_  Sigel  912. 

IV.  VII  (Serruys  bei  Bardy:  V  Mitte)  |  Fragment  eines  Bl.  aus 
e.  Papyrusbuch,  6,7  x  6,7  cm  |  lob  l2if.  2$,  zusammengehörig 
mit  Manchester,  John  Rylands  Libr.,  Pap.  graec.  2  |  G.  Bardy, 
Les  papj^rus  des  Septante:  Revue  de  philo!.,  33  (1909),  S. 
256  f.  Sigel  913. 

V.     V/VI  I  1  Bl.    eines  Papyrusbuches,    12,6x6,5  cm  |  Ps.  5  g— 12 
(lück.)  I  Rahlfs,  Sept.-Stud.  2  (1907),  S.  18.  105  („Amh^"). 

Sigel  2008. 
VI.     VlI/IX  (Kenyon  bei  Bardy:    VI/VII)  |  4  Bl.  eines  Papyrus- 
buches,   21x26cm|Ps.    107i4— IO82.    108i2f.     II8115-122. 
126-135.  135i8— 136i.    1366—1373.    13820—1396.    1399—1404  1 


Damaskus,  Kubbet  el-Hasne  —  Dresden,   Kgl.  Bibl.  49 

Gr.  Bardy,  Les  papyrns  des  Septante:  E-evue  de  philol.  33 
(1909),  S.  258  I  RaWfs,  Sept.-Stud.  2  (1907),  S.  19.  105 
(„Amh^T").  Sigel  2009. 

VII.  V  I  Perg.,  Fragment  eines  BL,  10,5  x  10,6  cm  1  Ps^  587-13. 
58 16— 593  (lück.)  I  Rablfs,  Sept.-Stud.  2  (1907),  S.  17  f.  105 
(„Amh^'"").  Sigel  2010. 

CXCI,  erstes  Stück.  VI  |  Oberer  Teil  eines  BL  aas  e.  Papyrus- 
buche,  10  X  9  cm  |  Exod.  19 1  f.  5  f.  (lück.).  Drei  weitere  Frag- 
mente derselben  Hs.  sind  wahrscheinlich  enthalten  in  Nr. 
CXCIV  (noch  nicht  identifiziert)  i  Facs. :  Amh.  Pap.  II,  Taf. 
XXIV  I  Coli. :  Brooke-M'^Lean,  vgl.  I  3  (1911),  S.  V  („U5")  1 
G.  Bardy ,  Les  papyrus  des  Septante :  Revue  de  philol.  83 
(1909),  S.  256  teilt  eine  Vermutung  von  Serruys  mit,  daß  in 
Z.  1  Y^l^-i^poo  statt  To  [ispoD?  zu  lesen  sei.  Sigel  914. 

CXCI,  zweites  Stück.  VI  ]  Unterer  Teil  eines  BL  aus  e.  Papyrus- 
buche I  Is.  58 11  f.  13 f.  (sehr  lück.)  |  In  „Amh.  Pap."  ist  es 
mit  dem  vorhergehenden  Stück  unter  derselben  Nr.  vereinigt, 
weil  es  „certainly  from  the  same  MS."  sei,  aber  daß  ein 
Papyrusbuch  Exod.  und  Is.  enthalten  habe,  ist  nicht  sehr 
wahrscheinlich.  Sigel  915. 

CXCII.  VI  I  2  Fragmente  eines  BL  aus  e.  Papyrusbuche,  8x8,2 cm  | 
Deut.  323-6.  8-10  (lück.)  |  Facs.:  Amh.  Pap.  II,  Taf.  XXIV  | 
ColL:  Brooke-M'^Lean  („TJe")  1  Anscheinend  aus  demselben 
Buche  wie  CXCI  erstes  Stück,  doch  gebe  ich  vorläufig  eine 
besondere  Sigel.  Sigel  916. 

CXCin.  VI  I  Perg.,  Fragm.  eines  BL,  12  x  4  cm  |  Prov.  lOis— 29 
(lück.).  Sigel  917. 

Drama  (Macedonien). 
Siehe  Koov/iz'Qol. 


Dresden. 

Königliche  öffentliche  Bibliothek. 

Franz  Scliuorr  von  Carolsfeld,  Katalog  der  IIss.  der  Kgl.  Off.  Bibl. 
zu  Dresden.  1.  Bd.  (enthaltend  die  Abtheilungen  A— D  und  F— H). 
Leipzig  1882. 

A.  66\  XI V/XV  I  Papier,  11  BL,  37  x  28  cm  |  Bes. :  Chr.  Fr. 
Matthaei;  dieser  verkaufte  die  Hs.  1788  an  die  Dresdner 
Bibl.  (vgl.  Schnorr  v.  Carolsf.  S.  XI)  |  lob  |  ColL:  HoP. 

Sigel  160. 

Kgl.  Ges.  d.  Wiss.    Nachrichten.    Phil.-hist.  Klasse.    1914.    Beiheft.  4 


50  A.  Ralilfs,  Verzeichnis  der  griecli.  Hss.  des  A.T. 

A.  107.  X/XI  I  Perg.,  55  BL,  28  ><  20  cm  |  Bes.  wie  bei  A.  66'^  | 
Eccl.,  Prov.  25 — 28 12  mit  Catenen  -  Excerpten .  Cant.  |  Coli, 
von  Eccl. :  Gr.  L.  Spohn,  Der  Prediger  Salomo  aus  dem  he- 
bräischen aufs  neue  übersetzt  .  .  .  Nebst  e.  Beylage,  welche 
Varianten  zu  dem  Prediger  in  den  LXX.  aus  zweyen  Ma- 
nuskripten u.  dem  Olympiodor  enthält  (Lpz.  1785),  S.  111 — 
150  (..2")  i  Coli,  der  ganzen  Hs.:  HoP  (s.  Praef.  ad  Prov.). 
Nachträge  dazu;  E.  Klostermann,  Analecta  zur  Septuaginta, 
Hexapla  u.  Patristik  (1895),  S.  39,  vgl.  desselben  De  libri 
Coheleth  versione  Alexandr.  (Diss.  Kiel  1892),  S.  6f.  |  Karo- 
Lietzm.  S.  310.  Sigel  159. 

A.  170.  XIV  I  Papier,  198  Bl.,  22  x  15  cm  |  Bes. :  Kloster  'Ißijpwv 
(Athos):  dann  Chr.  Fr.  Matthaei,  der  die  Hs.  1788  an  die 
Dresdner  Bibl.  verkaufte  (vgl.  Schnorr  v.  Carolsf.  S.  XI)  j 
la  Prov.,  60a  Eccl.,  81a  Cant.,  diese  3  Bücher  mit  Lesarten 
von'Äquila,  Symm.  u.  Theodotion,  Prov.  auch  mit  verein- 
zelten Schollen:  91b  lob  mit  Randcommentar  |  Coli,  von 
Eccl.:  G.  L.  Spohn,  Der  Prediger  Salomo  usw.  (s.  oben  zu 
A.  107),  S.  110—159  („1").  Coli,  von  Cant.:  Variae  lectiones 
ad  LXX.  Lectiones  Aquilae,  Symmachi,  Theodotionis  et  edi- 
tionis  quintae,  sextae  ad  Canticum  Canticorum.  Ex  Cod. 
Cl.  Matthaei:  Repertorium  f.  Bibl.  u.  Morgenl.  Litt.  16  (1785), 
S.  249—257;  dieser  anonyme  Aufsatz  stammt  gewiß  auch 
von  Spohn,  denn  er  ist  in  demselben  Jahre  wie  Spohns  „Pre- 
diger Salomo"  erschienen,  und  Spohn  hatte  gerade  damals 
die  Hs.  von  Matthaei  geliehen  bekommen  |  Coli,  der  ganzen 
Hs.:  HoP  (s.  Praef.  ad  lob).  Nachträge  dazu:  E.  Kloster- 
mann, Analecta  zur  Sept.,  Hexapla  u.  Patristik  (1895),  S.  40 
-44;  hexapl.  Lesarten  ebenda  S.  69—74  („e")  |  Field  lob. 
Prov.  Eccl.  Cant.  ,  vgl.  auch  Bd.  II  Auctarium  S.  5.  22 
(„161").  Im  Eccl.  (Auctarium  S.  25—27)  und  im  Cant.  (Bd. 
II,  S.  410  ff.)  hat  Field  neben  den  HoP'schen  Collationen  auch 
die  oben  angeführten  Collationen  Spohns  benutzt  und  die  Hs. 
nach  HoP  als  „161 'S  nach  Spohn  als  „Mat."  (=  codex 
Matthaei)  zitiert;  er  hat  im  Auct.  S.  25  in  der  ersten  An- 
merkung zu  Eccl.  2  bemerkt,  daß  „Mat."  mit  „161"  „arctis- 
simara  cognationem  habet",  aber  nicht  erkannt,  daß  „Mat." 
mit  „161"  identisch  ist,  vgl.  E.  Klostermann,  De  libri  Co- 
heleth versione  Alexandr.  (Diss.  Kiel  1892),  S.  7  f.      Sigel  161. 

A.  187.  XVI  Ende  1  Papier,  1  Bd.  mit  580-1-512  Seiten,  20x15 
cm  1  Stammt  nach  Dobschütz'  Vermutung  aus  einer  Besitzung 
des  Sinaiklosters  (auf  Kreta?).     Bes.  nach  1740:  Graf  Gotter, 


Dresden,  Kgl.  Bibl.  —  Dublin,  Trinity  Coli.  51 

C.  St.  Jordan,  Val.  Ernst  Loesclier.  1754  J.  Fr.  Gühling, 
1776  Dresdner  Bibl.  |  Erster  Teil  S.  271—293  Nili  comm.  in 
Cant..  342 — 382  Apoc.  mit  Comm.  des  Andreas  zu  Kap.  1 
mäd~2  (Gregory-  S.  325:  ,Ak  182^  und  S.  1192:  „2082"; 
Soden  S.  248:  „al682")  |  Dobschütz,  Eine  Sammelhs.  des  16. 
Jahrb.:  Byz.  Ztschr.  15  (1906),  S.  243—274  |  Van  de  Vorst- 
Delehaye  (s.  Vorbemerkung  zu  Berlin.  Kgl.  Bibl.)  S.  177—180. 
A.  304  (früher  A  221  und  Elect.  739«°).  „Anno  1540"  (so  da- 
tiert) I  Perg.,  162  Bl.,  14x10 cm  |  Sehr.:  „Ae.Slvoc  'AfjL^iwv'.o? 
SV  zCc)  Twv  [LO'^cLyöy/  olV.to  Tüapoixo?  wv  sv  x^i  TeXpia"  |  ,,Ex  libris 
M.  Christoph.  Megandri  F.  Boiemi"  |  Ps.Od.  u.  a.     Sigel  1562. 

Dublin. 

Trinity  College. 

(Edw.  Bernard,)    Catalogi    librorum    mss.  Angliae  et  Hiberniae  in  unum 

collecti  2  (1G97).  zweiter  Teil  S.  16—48. 
T.  K.  Abbott,    Catalogue   of   the   mss.  in  the  library  of  Trinity  College, 

Dublin.     Dublin  1900. 

A.  3.  16,  erster  Teü  (Abbot  Nr.  112).  XVI  1  Papier,  2°  |  Thdt. 
comm.  in  XII  proph.  1  Bernard  S.  44  Nr.  „754  614  (B.  37)". 
H.  Schenkl,  Bibliotheca  patrum  lat.  Britannica  Nr.  3278  (vgl. 
die  Vorbemerkung  zu  Holkham  Hall). 

A.  3.  16,  zweiter  Teil  (Abbott  Nr.  113).  XVI  |  Papier,  2«  |  Cat. 
Nicetae  in  Ps.  j  Bei  Bemard  und  Schenkl  unter  derselben 
Nummer  wie  der  erste  Teil  |  Nach  M.  R.  James,  The  western 
mss.  in  the  library  of  Trinity  College,  Cambridge,  3  (1902), 
S.  200  ist  dies  wahrscheinlich  der  codex  „ms.  D,  LTsherii 
Primatis  Armachani  qui  olim  fuit  Nicodemi  Metaxae",  aus 
welchem  Patrick  Young  (?)  1626  eine  Lücke  der  Hs.  Cam- 
bridge, Trin.  Coli.,  ().  3.  15  ergänzte.  Sigel  1563. 

D.  1.28  (Abbott  Nr.  373).  XV  XVI?  |  Papier,  4"  \  Fragmente 
verschiedener  Hss.,  darunter  Thdt.  quaestio  66  in  Gen.  („quare 
Deus  mandavit  Abrahae  Vaccam  3.  annorum?  etc."'  Bernard)  j 
Bernard  S.  34  Nr.  „507.  367"  Stück  9.  H.  Schenkl,  Biblio- 
theca patrum  lat.  Britannica  Nr.  3356  Stück  9  (vgl.  die  Vor- 
bemerkung zu  Holkham  Hall).  Abbott  hat  das  Stück  in 
seiner  Beschreibung  S.  57  Xr.  373  vergessen  und  führt  es 
nur  im  Index  S.  576  unter  „Theodoretas"  an. 

K.  3.  4  (Abbott  Xr.  28j.       VI  Auf.  (resci-.  X  XI)  |  Perg.,  8  Bl.  in 

einer  Hs.  von  110  Bl.,  21x15  cm  (ursprüngl.  Größe  30x23 

cm;  die  ursprünglichen  Blätter  sind  später  als  Doppelblätter 

4* 


g2  A.  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

verwendet)  i  Untere  Schrift:  Is.  3O2 — 31 7.  8617 — 38i  |  John 
Barrett  entdeckte  Is.,  Matth.  und  Gregor.  Naz,  als  untere 
Schrift  des  Palimpsests,  s.  J.  Barrett,  Evangelium  secundum 
Matth.  ex  cod.  rescr.  in  bibl.  Collegii  SS''''.  Trinitatis  juxta 
Dublin  (1801),  Prolegom.  S.  1  |  Coli.:  HoP  („VHP)  1  Lag. 
Gen.  gr.  Vorwort  S.  12 f.  („0")  |  Ausg.:  T.  K.  Abbott,  Par 
palimpsestorum  Dublinensium  (1880),  Nr.  II,  vgl.  S.  3f.  17 
— 23;  Facs.  auf  Taf.  II;  hiernach  collationiert  bei  Swete 
(„0"),  vgl.  Swete  Intr.  S.  144  |  Über  die  gleichfalls  aus  dem 
VI.  Jahrh.  stammenden  neutest.  Fragmente  s.  Gregory  S.  84  f. 
(,Z")  und-  S.  1037  („Z  oder  035")  und  Soden  S.  123    („£26"). 

Sigel  918. 
K.  4.  24   (Abbott  Nr.  27).       XV/XVI  \  7,5  x  6,8  cm  \  Ps.Od.  (Anf. 
bis  2420  fehlt)  |  Bernard  S.  41  Nr.  „667.  527  (F.  133)". 

Sigel  1564. 


Edinburgh. 

University  Library. 

Laing  12.  1591  (so  nach  christl.  Ära  datiert)  |  Papier,  148  BL, 
20  X  15  cm  I  Ps.  I  H.  Schenkl,  Bibliotheca  patrum  lat.  Bri- 
tannica  Nr.  3055  (vgl.  die  Vorbemerkung  zu  Holkham  Hall) 
gibt  eine  unzutreffende  Beschreibung.  Obige  Angaben  ver- 
danke ich  dem  Bibliothekar  F.  C.  Nicholson.  Sigel  1915. 


Egerton. 

Siehe  London,  Brit.  Mus.,  Egerton. 


Eixoaicpoiviaar^c. 


Siehe  KooivitC«. 


Einsiedeln. 

Klosterbibliothek. 

19  (früher  4"  Nr.  116).  1504  |  Papier,  297  Bl.,  22x15 cm  |  Sehr.: 
Max^ta?  6  ©eoSwptxö?  ex  BoX'fd/  |  1 — 129  Ps.Od.  |  H.  Omont,^ 
Catalogue  des  mss.  grecs  des  bibliotheques  de  Suisse:  Cen- 
tralbl.  f.  Bibliothekswesen  3  (1886),  S.  428  Nr.  124.  Gabr. 
Meier,  Catalogus  codicum  mss.  qui  in  bibl.  monasterii  Ein- 
sidlensis  0.  S.  B.  servantur,  1  (1899),  S.  14—16.     Sigel  1565. 


Dublin,  Trinity  Coli.  —  E  s  c  o  r  i  a  1 ,  Real  Bibl.  53 

Escorial. 
Real  Biblioteca. 

E.  Miller,  Catalogue  des  iriss.  grecs  de  la  bibliothcque  de  l'Escarial. 
Paris  1848.     Mit  vielen  Fehlern, 

Ch.  Graux,  Essai  sur  les  origines  du  fonds  grec  de  TEscurial.  (Biblio- 
thecjue  de  l'ecole  des  hautes  etudes.  Sciences  philol.  et  histor.,  46.) 
Paris  1880. 

M,  Faul  h  ab  er,  Die  Katenenhss.  der  span.  Bibliotheken:  Bibl.  Ztschr. 
1  (1903),  S.  151—159.  246—255.  351—371. 

Mehrere  Verbesserungen  und  Ergänzungen  entnahm  ich  der  z.  T.  recht  aus- 
führlichen handschriftl.  Beschreibung  der  griech.  Hss.  des  Escorial, 
welche  Daniel  Moldenhawer,  Prof.  in  Kopenhagen  und  Präfekt  der 
dortigen  Kgl.  Bibl.,  1784  bei  einer  Reise  nach  Spanien  anfertigte,  jetzt 
in  Kopenhagen,  Kgl.  Bibl.,  Ny  Kgl.  Saml.,  fol.,  1  b  (Bibelhss.  mit  Colla- 
tionen)  und  42  b.  Auf  Moldenhawer  gehen  auch  die  einigemal  zitierten 
Angaben  in  Holmes'  „Anuual  accounts"  zurück. 

Andere  Verbesserungen  und  Ergänzungen  lieferte  Paul  Glaue. 


Vorangestellt  sind  hier  diejenigen  Hss.,  deren  Signatur  mit  einem  lat. 
Buchstaben  beginnt  (R,  Y),  dann  folgen  diejenigen,  deren  Signatur  mit 
einem  griech.  Buchstaben  beginnt  (1,  Y,  0,  X,  T",  Q).  Infolge  der  Ver- 
wendung des  lat.  Y  neben  dem  griech.  V  sind  leicht  Verwechselungen 
möglich,  daher  habe  ich  jedesmal  in  Klammern  „lat."  oder  „griech." 
hinzugefügt.  —  Hinter  den  heutigen  Signaturen  sind  in  Klammern  ä  1  - 
tere  Signaturen  augegeben.  Soweit  diese  aus  einer  lat.  Zahl,  einem 
griech.  Buchstaben  u.  einer  arab.  Ziffer  bestehen,  waren  sie  zur  Zeit 
des  Brandes  der  Bibliothek  (1671)  im  Gebrauch.  Noch  ältere  Signatui-en 
findet  man  bei  Graux  S.  474ft.  und  (öfters  etwas  abweichend)  bei  Faul- 
habcr,  doch  schien  es  unnötig,  auch  sie  hier  noch  anzuführen. 

R-I-3  (früher  12G  und  11/13).     XVI  zweite  Hälfte  |  Papier,  173  Bl., 

32  X  22  cm  I  Sehr. :    Andreas    Darmarios   (Miller    S.  XXIII  f. 

Vogel-Gardth.    S.    10-27)  |  la   Cat.   in  Eecl.,    70a   Cat.    in 

Cant.  I  Miller   S.  2   Nr.  3.     Graux  S.  500.     Faulhaber   Bibl. 

Ztschr.  S.  360  |  Faulhaber,  Hohel.-Cat.  S.  16  f.   140.     Sigel  371. 
R-lI-2  (früher  13  und  27).      XII  |  Perg.,  86  Bl.,  27  x  20  cm  |  Reg. 

n  3  34 -IV  18:  I  Miller  S.  17  Nr.  22.     Graux  S.  601. 

Sigel  372. 
R-IJI-8   (früher   1207).        XVI   zweite   Hälfte  |  Papier,    471  Bl, 

21  X  15  cm  I  Sehr. :    Antonios    Kalosynas     (Miller    S.    XXII. 

Vogel-Gardth.  S.  37  f.)  |  Bes.  wahrscheinlich  Antonio   de  Co- 

varrubias  (Graux  S.  327)  |  la  Cyr.  comm.  in  Hab.  loel.  Mal. 

Soph.,  417  b  Thdt.  comm.  in  Os.  |  Milier  S.  24  Nr.  38.     Graux 

8.  327.  502. 
R-IlI-22  (früher  IL  N.  20).       158(1  |  Papier.  297  Bl..   21  x  16  cm  | 

Sehr, :   Antonios  Kalo.synas    (s.  die  vorige  Nr.)  |  Bes. :    Graf 


54  A.  Rahlfs,  Verzeicbnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

von  Olivarez  (Minister  Philipps  IV.)  |  166  a  Cyr.  comm. 
in  Nah.,  276  a  Cyr.  comm.  in  Abd.  |  Miller  S.  XXII  und 
S.  51  f.  Nr.  52.     Graux  S.  338  (Nr.  15).  342.  344.  503. 

Y  (lat.)  -ni-2  (früher  IV.  A.  7).      XII/XIII  |  Perg.,  4°  |  Lect.  (Mil- 

ler: „Menologe  commencant  au  mois  de  decembre")  |  Coli.: 
HoP  („45"),  s.  Praef.  ad  Pent. ,  Dan.,  XII  proph. ,  sowie 
Holmes,  The  fifth  annual  account  of  the  coUation  of  the  mss. 
of  the  Sept.-Version  (1793),  S.  11,  wo  die  Bibliotheks-Signa- 
tur „Y.  III.  2"  angegeben  wird,  und  The  sixth  ann.  acc. 
(1794),  S.  8  I  Miller  S.  280  Nr.  322.  Graux  S.  459.  487. 
Faulhaber,  Hohel.-Cat.  S.  76  Anm. 

Y  (lat.)  -III-14  (früher  VI.  A.  8).       1572  (so  nach  christl.  Ära  da- 

tiert) I  Papier,  494  Bl.,  21  x  15  cm  |  Sehr.:  Andreas  Darma- 
rios in  Venedig  (Miller  S.  XXIII.  Vogel-Gardth.  S.  16—27)  \ 
Procopii  comm.  in  Is.  1— 29i  |  Miller  S.  288  Nr.  334.  Graux 
S.  467.  488.     Faulhaber  Bibl.  Ztschr.  S.  365  f. 

I-I-6  (früher  I.  I.  10).  1586  (so  nach  christl.  Ära  datiert)  |  Pa- 
pier, 420  BL,  35  X  25  cm  |  Sehr. :  Nikolaos  Turrianos  (Miller 
S.  XXV.  Vogel-Gardth.  S.  358  f.)  |  Cat.  in  Gen.  et  Exod. 
(vielleicht  aus  Paris,  graec.  130  abgeschrieben,  s.  Wendland, 
Aristeae  ad  Philocratem  epistula  [1900],  S.  XIII  und  Faul- 
haber) I  Miller  S.  55  Nr.  62.  Graux  S.  XVI  und  S.  471.  497. 
Faulhaber  Bibl.  Ztschr.  S.  155—157  |  Karo-Lietzm.  S.  16. 

Sigel  373. 

S-II-17  (früher  III.  E.  4).  1572  (so  nach  christl.  Ära  datiert)  | 
Papier ,  412  Bl. ,  28  x  20  cm  |  Sehr. :  Andreas  Darmarios 
(Miller  S.  XXIII.  Vogel-Gardth.  S.  16—27)  |  Cat.  Marcellini 
in  Gen.  („ToO  oo^ojtcxtöd  MapxsXXivoo  dttö  Sta^öpwv  s^7]YT']'3t?")  I 
Miller "S.  91  Nr.  93.  Graux  S.  467.  499.  Faulhaber  Bibl. 
Ztschr.  S.  157-159.  Sigel  374. 

S-II-19  (früher  VII.  E.  7).  XIII  |  Papier,  356  Bl.,  29x20 cm, 
durch  Feuer  u.  a.  beschädigt  |  1  a  Cat.  in  Reg.  I — IV,  201  a 
Par.  I— II  mit  Thdt.  quaest.,  262b  Esdr.  I-II,  294  b  Est., 
303b  Tob.,  312a  Idt.,  325b  Mac.  I— II  439  |  Miller  S.  91 
Nr.  95.  Graux  S.  XVI  Anm.  3  und  S.  468.  499  |  Coli,  von 
Reg.  II:  HoP;  die  Coli,  stammt  von  Moldenhawer,  s.  HoP 
Praef.  ad  Reg.  |  Karo-Lietzm.  S.  19.  Faulhaber  Bibl.  Ztschr. 
S.  247 f.  1  Eine  Abschrift  dieser  Hs.  aus  der  Zeit,  wo  sie 
noch  besser  erhalten  war,  ist  W-I-8,  s.  daselbst.        Sigel  98. 

T  (griech.)  -II-l  (früher  VII.  F.  7).  XIV  |  Papier,  298  BL,  26x23 
cm  I  Bes.:  Diego  Hurtado  de  Mendoza,  Gesandter  Karls  V. 
in  Venedig,  f  1575  (Graux  S.  163  iF.)  |  Cat.  in  Paul,  et  Cath., 


Escorial,  Real  Bib).  55 

269—298  Cat.  Xicetae  in  Ps.  30—34  |  Miller  S.  192  Nr.  253. 
Graux  S.  254  (Nr.  62).  360  (Nr.  10).  466.  489.       Sigel  1566. 

r  (griecli.)  -II-2  (früher  II.  H.  8).  XVI  1  Papier,  232  BL,  30x21 
cm  I  1—111  Cat.  in  Prov.  |  Miller  S.  193  Nr.  254.  Graux 
S.  469.  489-  Faulhaber  Bibl.  Ztschr.  S.  360  |  Faulhaber, 
Hohel.-Cat.  S.  114  f.  Sigel  375. 

r  (griech.)  -II-5  (früher  IIL  Z.  4).  XV  i  Papier,  102  BL,  28x21  cm  | 
„Olim  Arsenii  Archiep.  Monembasiae"  Moldenhawer  (über  'Ap- 
osvio?,  der  anfangs  'ApiaxößooXoc  'AttootoXiSy]«;  hieß,  s.  Vogel- 
Gardth.  S.  42—44)  |  Oct.  (Anf.  bis  Gen.  4  3  fehlt;  auch  fehlt 
Gen.  14i3— 16i5,  doch  ist  nach  Mitteilung  der  Bibliotheks- 
•  Verwaltung  hinter  Gen.  14 13  Raum  freigelassen,  also  fand 
sich  die  Lücke  schon  in  der  Vorlage),  Reg.  I — II  20i8  |  „De- 
scriptus  est  ex  exemplari  antiquissimo,  Origenianam  recen- 
sionem  reliquis,  quotquot  innotuerunt,  libris  accnratius  si- 
stente,  si  Leidensem  excipias,  cujus  collationem  dedit  IMillius 
[vgl.  Leiden,  Univ. -Bibl.,  Voss,  graec.  in  qu.  8]"  Holmes,  The 
fifth  annual  account  of  the  collation  of  the  mss.  of  the  Sept.- 
Version  (1793),  S.  11  j  Die  Hs.  ist  angeblich  bei  HoP  unter 
der  Sigel  „38"  zur  Gen.  collationiert  (s.  HoP,  Praef.  ad 
Pent.),  doch  ist  „38",  wie  Dahse  erkannt  hat,  sicher  nicht 
=  1-11-5,  da  „38"  auch  da  angeführt  wird,  wo  l'-II-ö  fehlt, 
und  die  Lesarten  von  „38"  nicht  mit  den  Lesarten  von  T-II-S 
übereinstimmen,  s.  Hautsch  in  den  Götting.  gel.  Anzeigen 
1909,  S.  565  Anm.  1  (Weiteres  unten  im  Anhang  „Ver- 
schollene Hss."  unter  HoP  38)  |  Moldenhawer  (vgl.  die  Vor- 
bem.  zu  Escorial)  hat  die  Hs.  zu  lud.  fast  ganz ,  zu  den 
übrigen  Büchern  nur  in  einzelnen  Kapiteln  collationiert.  Die 
Coli,  von  lud.  hatte  er  für  HoP  bestimmt,  hat  sie  aber  aus 
irgend  einem  Grunde  nicht  nach  Oxford  geschickt,  vgl.  Par- 
sons  in  der  Praef.  ad  lud. :  ,.excidit  e  Collationum  nostrarum 
mole,  si  quando  in  has  regiones  fuerit  transmissum,  apo- 
graphon  illud  Codicis  Y.  III.  5.^)  Bibliotheeae  Escurialensis, 
quod  confecerat  olim  cl.  Moldenhawer,  et  huic  operi  destina- 
verat :  res  eo  magis  deploranda,  quod  Codex  ipse  (saec.  XIII. 
circ.)  ex  cxenqilayi  antiquissuno,  Othjenianam  reccnsioncm  reli- 
quis lihris ,  si  Leidenseni  excipias,  accnratius  sistente,  descri- 
beretur ;    et  quod ,    per    temporum    infelicitatem ,    desideratas 


1)  Der  Fehler  „V.  III.  5"  statt  „V.  11.  .5"  ündet  sich  auch  I)ei  Holmes  in 
„The  tifth  annual  account"  a.  a.  0.  und  bei  Parsons  in  der  Liste  der  Hss.,  die  er 
am  Schi,  des  letzten  Bds.  gibt  (Itei  „38").  Dagegen  liat  Holmes  in  der  l'raef.  ad 
Pent.  bei  „38"  die  richtige  Signatur  „V.  II. 


r.u 


56  A.  Ralilfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

Moldenhaweri  schedas  jam  nefas  sit  repetere".  Moldenhawers 
„schedae"  finden  sich  in  der  Kgl.  Bibl.  zu  Kopenhagen  in 
dem  Convolut  Xy  Kgl,  Saml.,  fol.,  Ib  (vgl.  oben  die  Vor- 
bem.  zu  Escorial).  Th.  Skat  Rordam  hat  sie  benutzt  und 
führt  aus  ihnen  in  „Libri  ludicum  et  Ruth  sec.  versionem 
syr.-hexapl."  (Havniae  1859,  resp.  1861)  S.  63—185  die  Les- 
arten des  „Esc[urialensis]"  zu  lud.  an^).  Nach  Rordams  An- 
gaben zitiert  Field  den  „Esc",  s.  Field  I  S.  398  |  Miller 
S.  195 f.  Nr.  257.  Graux  S.  468.  489  |  Coli:  Brooke-M-^Lean 
(„c").  Sigel  376. 

r  (griech.)  -11-12  (früher  III.  H.  9).  XI  (Faulh.:  X,  Karo-Lietzm. : 
XIII)  I  Perg.,  324  BL,  25  x  19  cm  |  Bes. :  Constantinus  •  Ca- 
basilas ;  Matteo  Dandolo ,  f  1570  in  Venedig  (vgl.  Grraux 
S.  103  ff.)  I  Cat.  in  Is.  Is — 42  9  (d.  h.  die  beiden  ersten  Bücher 
der  Is.-Cat.  des  Johannes  Drungarios)  |  Holmes .  The  fifth 
annual  account  of  the  collation  of  the  mss.  of  the  Sept.- 
Version  (1793),  S.  10.  Miller  S.  220  Nr.  264.  Graux  S.  105 
(Anm.  2).  109  (Nr.  87).  469.  490.  Faulhaber  Bibl.  Ztschr. 
S.  363  f.  I  Faulhaber,  Proph.-Cat.  S.  45  Anm.  und  S.  46.  Karo- 
Lietzm.  S.  333.  Sigel  377. 

r  (griech.)  -11-14  (früher  III.  H.  14).  XI  |  Perg.,  272  BL,  24x19 
cm  I  Cat.  in  Ps.Od.  (Karo-Lietzm.  Typus  XVII  a;  Anf.  u. 
Schi,  fehlen)  |  Miller  S.  221  Nr.  266.  Graux  S.  469.  490. 
Faulhaber  Bibl.  Ztschr.  S.  354—356.  358  f.  Sigel  1047. 

0-III-13  (früher  IV.  E.  1).  1571  (so  nach  christl.  Ära  datiert)  | 
Papier,  691  BL,  21  x  15  cm  |  Sehr. :  Andreas  Darmarios  in 
Venedig  (Miller  S.  XXIII.  Vogel-Gardth.  S.  16—27)  |  Theo- 
dori  Prodromi  comm.  in  Ps.Od.  (als  zweiten  Autor  nennt 
die  Überschrift  den  (christlichen)  Josephus,  aber  von  diesem 
wird  nur  ein  Prolog  sein ,  wie  in  den  Parallelhss.  Madrid, 
Bibl.  Nac,  4815,  und  Madrid,  Real  Bibl,  52;  \  Müler  S.  176 f. 
Nr.  229.  Graux  S.  467.  494.  Vgl.  auch  Iriarte,  Reg.  bibl. 
Matrit.  Codices  graeci  1  (1769),  S.  478. 

X-II-15  (früher  III.  E.  2).  XI  |  Perg.,  329  BL,  29  x  19  cm  |  Bes.: 
Matteo  Dandolo,  f  1570  in  Venedig  (Graux  S.  103  ff.)  (  1—181 
Thdt.  comm  in  XII  proph.  (hebr.  Reihenfolge)  |  Miller  S.  392 
Nr.  372.     Graux  S.  105  (Anm.  2).   109  (Nr.  88).   467.  483. 

1)  Aus  dem  in  der  vorigen  Anmerkung  angeführten  „T.  III.  5"  ist  bei  Rardara 
S.  VII  Anm.  sogar  „v.  III.  5"  (mit  v  st.  u)  geworden.  Moldenhawer  ist  aber  an 
diesem  Fehler  unschuldig,  da  er  deutlich  „Y.  II.  5"  schreibt.  —  Daß  die  von 
Moldenhawer  für  Y-II-ö  notierten  und  von  Rerdam  unter  der  Sigel  „Esc."  ange- 
führten Lesarten  in  der  Tat  aus  T-II-5  stammen,  bestätigte  mir  Norman  McLeau 
auf  Grund  seiner  neuen  Coli,  der  Hs. 


Escorial,  Real  Bibl.  57 

X-III-4  (früher  III.  E.  7).  XIV  \  Papier,  266  BI.,  27  x  21  cm  | 
Bes.:  Hurtado  de  Mendoza,  s.  oben  zu  T-II-1  |  Euthvniü 
Zigabeni  comm.  in  Ps.Od.  |  Miller  S.  396  Nr.  379.  Graux 
IS.  254  (Nr.  54).  363  (Nr.  45  f.).  467.  484. 

W-1-2  (früher  I.  I.  8).  XII  |  Perg.,  530  Bl.,  35  x  27  cm  |  Bes.: 
Angel(l)o,  Bisch,  v.  Genua  (Holmes,  The  fifth  annual  account 
of  the  collation  of  the  mss.  of  the  Sept. -Version  [1793],  S.  9: 
,,olim  Angeli  Justiniani  Episcopi  Genevensis ,  qui  See.  XV 
medio  inclaruit")  j  Cat.  in  Ps.Od.  |  Miller  S.  410  Nr.  420. 
Graux  S.  471.  478.     Faulhaber  Bibl.  Ztschr.   S.  356  f.  359. 

Sigel  1048. 

*'-I-3  (früher  I.  ß.  4).  XVI  zweite  Hälfte  |  Papier,  383  BL, 
35x25  cm  |  Sehr.:  Nikolaos  Turrianos  (Miller  S.  XXV. 
Vogel-Gardth.  S.  358  f.)  |  1  (Pseudo-)Athanasii  comm.  in  Ps.. 
240—242  Cat.  in  Od.  1—2  (nach  Faulh.  aus  der  im  Turiner 
Cod.  B.  VII.  30  vorliegenden  Cat.  excerpiert),  245—286  Pbi- 
lonis  Carpasii  comm.  in  Cant.  (Anf.  fehlt)  |  Miller  S.  410  f. 
Nr.  421.  Graux  S.  465.  478.  Mereati,  Note  S.  176  f.  Anm.  4. 
Faulhaber  Bibl.  Ztschr.  S.  359.  Sigel  1567. 

**-I-4  (früher  I.  Z.  8).  1573  (so  nach  christl.  Ära  datiert)  |  Pa- 
pier, 370  Bl.,  34  X  23  cm  |  Von  Nikolaos  Turrianos  (s.  die 
vorige  Nr.)  für  Philipp  II.  geschrieben  |  232 — 370  Cat.  in 
Cant.  1  Miller  S.  411  Nr.  422.  Graux  S.  468.  478.  Faulhaber 
Bibl.  Ztschr.  S.  360  |  Faulhaber,  Hohel.-Cat.  S.  8.     Sigel  378. 

W-l-S   (früher  VI.  B.  1).  XVI    zweite  Hälfte  |  Papier,    582  BL, 

34x23  cm  |  Sehr.:  Nikolaos  Turrianos  (s.  *'-I-3)  |  la  Cat. 
in  Reg.  I— IV,  355  a  Par.  I — II  mit  Thdt.  quaest.  u.  a.,  455b 
Esdr.  l-II,~500a  Est.,  512  b  Tob.,  522  b  Idt.,  539  b  Mac. 
I — 11  4:t!.,  alles  aus  iI-II-19  abgeschrieben  zu  einer  Zeit,  wo 
diese  Hs.  noch  besser  erhalten  war,  vgl.  daselbst  |  Miller 
S.  412  Nr.  426.  Graux  S.  XVI  und  S.  465.  478.  Faulhaber 
Bibl.  Ztschr.  S.  248-252  |  Karo-Lietzm.  S.  19.        Sigel  379. 

^-'-II-l  (früher  II.  B.  1).  XVI  zweite  Hälfte  |  Papier,  338  BL, 
33x22  cm  |  Sehr.:  Antonios  Kalosynas  (Miller  S.  XXII. 
Vogel-Gardth.  S.  37 f.)  |  1  Cyr.  comm.  in  Hab.  loel.  Mal. 
Soph.  Abd.  Ion.  Agg.,  298  <Pseudo-)Thdt.  comm.  in  Os.  (ÄüÖL 
der  Erklärung  von  Os.  1 1  :  eat'.v  p.=v  taorrj;  tr^^  -fjO'^TjTS'.a?  r^ 
T:[jVi[jo.Y^)  I  Miller  S.  419  Nr.  432.     Graux  S.  465.  479. 

^''-11-4  (früher  II.  B.  5).  XVI  |  Papier,  176  BL.  32  x  22  cm  |  Bes. : 
Hurtado  de  Mendoza,  s.  oben  zu  T-II-l  |  Cyr.  comm.  in  Am. 
et  Mich.  I  Miller  S.  421  Nr.  435.  Graux  S.  254  (Nr.  42). 
360  (Nr.  7).  465,  479. 


58  A.  Ralilfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

»F-III-10  tfrülier  III.  E.  13).  XIV  |  Papier,  235  BL,  21  x  16  cm  | 
Euthymii  Zigabeni  comm.  in  Ps.Od.  \  Miller  S.  435  Nr.  461. 
Graux  8,  467.  480. 

UJ*-IV-19  (früher  IV.  0.  14).  XVI  |  Papier,  158  BL,  19  x  14  cm  | 
Sehr. :  Andreas  Darmarios  (Äliller  S.  XXIII.  Vogel-Grardth. 
S.  16—27)  I  11-158  Cat.  in  Od.  (nach  Moldenh.  aus  ^^'-1-2 
abgeschrieben)  |  Miller  S.  449  Kr.  489.  Graux  S.  470.  481. 
Faulhaber  Bibl.  Ztschr.  S.  359  [  Faulhaber,  Hohel.-Cat.  S.  114 
unten.  Sigel  1568. 

iM-5  (früher  I.  A.  2).  XII  |  Perg.,  16  BL,  39x27  cm  |  1—8  Ez. 
46 10 — Dan.  3i8,  9 — 16  Mac.  IV  (Anf.  bis  533  u.  Schi,  von 
1721  a^Tlehlen)  |  Miller  S.  457  Nr.  502.     Graux  S.  464.  474. 

Sigel  380. 

SM-7  (früher  I.  A.  1).  XIV  Ende  |  Papier,  425  BL,  39  x  29  cm  | 
1  Malachiae  monachi  comm.  in  Prov.  (mit  Prolog  von  Basi- 
lius),  280  eiusdem  comm.  in  Sap.,  306  eiusdem  comm.  in  Sir.  | 
Miller  S.  458  f.  Nr.  504  (mit  einer  Beschreibung  des  Cha- 
rakters  des  Werkes  von  Moldenhawer).     Graux  S.  464.  474. 

ß-I-13  (früher  I.  A.  3).  XI  |  Perg.,  317  BL,  36  x  26  cm  j  Bes. : 
Hurtado  de  Mendoza  (s.  oben  zu  T-II-l);  dieser  hatte  die  Hs., 
die  angeblich  „in  scriniis  Cantacuzeni"  gefunden  war ,  von 
dem  Sultan  Soliman  11.  bekommen  |  la  Oct.  (Anf.  bis  Gen. 
19 15  fehlt),  133  b  Reg.  I-IV,  208  b  ParTT^II,  240  b  Esdr. 
I— II,  261a  Est.,  266  b  Tob.,  272  a  Idi,  281a  Mac.  I— III 
(II  94—1013.  1223— 14i.  Ili  323— 5i6  fchlcn)  \  Miller  S.  465 
Nr.  510.     Graux  S.  177.  198.  252  (Nr.  1).  464.  474.     Sigel  381 . 

ß-III-19  (früher  IV.  B.  2).  XI  |  Perg.,  345  BL,  26  x  18  cm  |  Bes. : 
Hurtado  de  Mendoza  (s.  oben  zu  T-II-l)  |  1  Cyr.  comm.  in 
Is.  excerpta,  90  Comm.  in  Dan..  129—208  Thdt.  comm.  in 
Ez.,  folgen  noch  Homilien  über  ler.  |  Miller  S.  484 f.  Nr.  548. 
Graux  S.  254  (Nr.  40).  360  (Nr.  5).  465.  476. 

ß-IV-6  (früher  IV.  E.  9).  1570  (so  nach  christl.  Ära  datiert)  | 
Papier,  433  BL,  21  x  15  cm  |  Sehr. :  Andreas  Darmarios  (Miller 
S.  XXIIl.  Vogel -Gardth.  S.  16—27)  |  Bes.:  Antonius  Au- 
gustinus, Erzbisch,  v.  Tarragona,  vgl.  den  Abdruck  seines 
Bibliothekskatalogs  von  1586  in  Ant.  Augustini  opera  7  (1772), 
S.  32  Nr.  19  |  Pseudo-Athanasii  comm.  in  Ps.  (Ps.  3—48 
fehlen,  s.  die  Beschreibung  Colvills  bei  Mercati,  Note  S.  176 f. 
Anm.  4),  Cat.  in  Od.  |  Miller  S.  487  f.  Nr.  554  (gibt  gewiß 
falsch  an,  die  Hs.  enthalte  Athanasii  comm.  in  Ps.  1—42). 
Graux  S.  458  (Nr.  19).  467.  477.  Faulhaber  Bibl.  Ztschr. 
S.  351  Anm.  und  S.  359.  Si^el  1569. 


Escor ial,  Real  Bibl.  —  Ferrara,  Bibl.  Comun.  59 

ß-IV-8  (früher  VI.  F.  3).  XV  |  Papier,  4«  ]  Bes.:  Hurtado  de 
3Iendoza  (s.  oben  zu  T-II-l)  |  Ps.Od.  (Anf.  bis  Ps.  36 u  fehlt)  1 
Miller  S.  488  Xr.  556.     Graux  S.  202.  252  (Nr.  2).  466.  477. 

Sigel  1570. 

Essen  an  der  Ruhr. 
Bibliotliek  der  Münsterpfarrei. 
XllPerg.,  140  Bl.,  41  x  35  cm  |  Ps.Od.  (Anf.  bis  19 o  fehlt)  in 
4  Kolumnen :  1 — 3)  die  drei  lat.  Psalterien  des  Hieronymus, 
nämlich  das  Gallicanum,  Romanum  und  Hebraicum,  4)  der 
griech.  Text  in  lat.  Umschrift  |  Jostes  im  Centralbl.  f.  Bi- 
bliothekswesen 12  (1895),  !S.  189  f.  Rahlfs,  Sept.-Stud.  2 
(1907),  S.  14.  102  („Essen^^"«*").  Sigel  1049. 

Este. 

Siehe  Modena. 

Eton  (England). 
College. 

M.  R.  James,  A  descriptive  catalogue  of  the  niss.  in  tlie  library  of  Eton 
College.     Cambr.  1S95. 

Bk.  6.  2  (James  Xr.  75).  XV  |  Papier,  93  BL,  21  x  15  cm  |  Bes. : 
„KXauStoo  TO'j  äYxav9-Yjpo5"  (=  Alcantieri?)  |  Ps.Od.  |  (E.  Ber- 
nard,) Catalogi  librorum  mss.  Angliae  et  Hiberniae  2  (1697), 
erster  Teil  S.  48  Xr.  „1906.  108«  |  Coli.:  HoP.  Sigel  66. 

Ferrara. 
Biblioteca  Comunale. 

E.  Martini,  Catalogo  di  mss.  greci  esistenti  nelle  biblioteclie  italiaue  12 
(1&96),  S.  327—363. 

114.  XV  (1497?)  I  Papier,  125  Bl.,  20x14 cm  |  Sehr.:  „Urixpo- 
^dvoo?"  I  Bes. :  Karmeliterkloster  S.  Paolo  in  Ferrara  (HoP)  | 
Ps.Od.  (Ps.  13  fehlt);  angebunden  ist  ein  gedruckter  Psalter 
des  XV.  Jahrh.  ]  Martini  S.  334  |  Coli. :  HoP ;  die  Coli,  stammt 
ebenso,  wie  die  der  beiden  folgenden  Hss.,  von  Joachim  Pia, 
Vicepräfecten  der  Bibl.  Com.,  s.  Holmes,  The  lirst  annual 
accüunt  of  the  collation  of  the  mss.  of  the  Sept.  -  Version 
(1789),  S.  64  f.  Sigel  150. 

187  I.  II  und  188  II  (so).  XIV  |  Papier,  211  +  214  +  114  Bi., 
40  X  31  cm  I  Sehr,   nach   Martini   der.selbe   wie  bei  188  I   (.s. 


60  A.  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griecli.  Hss.  des  A.T. 

dort),  aber  so  ähnlich  ist  die  Schrift  nicht,  daß  man  mit 
Sicherheit  auf  Identität  der  Schreiber  schließen  könnte.  Der 
Psalter  ist  hinzugefügt  von  „rswpY'.oc  S'.jj-ovdxi  [Aa'O-ttYjc  xoö 
'HoavvYj  xoö  KaßoDpd"  |  Bes.:  Karmeliterkloster  S.  Paolo  in 
Ferrara  (HoP.  Martini  S.  353)  |  Vollständige  Bibel: 
erster  Band  (Cod.  187  1):  Oct.,  Reg.  I— IV,  Par.  I-II,  178  b 
Esdr.  I— II,  196a  Tob.,  2()Ub  Idt.,  207a  Est.;  zweiter  Band 
(Cod.  187  II):  la  lob,  12  b  Prov-,  28a  EccL,  26b  Cant.,  28b 
Sap.,  31b  Sir.,  52  a  IV  proph.  (Bar,  steht  hinter  Thr.),  189  b 
XII  proph.  (hebr.  Reihenfolge,  aber  Mich,  steht  am  Schi.), 
161a— 187a  Mac.  I— II,  187  b— 188  b  leer,  189  a— Schi.  Ps.Od.; 
dritter  Band  (Cod.  188  II):  N.T.  Der  zweite  Band  umfaßte 
ursprünglich  nur  186  Blätter.  Bl.  186  b  schließt  mit  ootw? 
y.al  TÖ  Mac.  II  15  so,  die  Fortsetzung  xf^c  xataov.sDf^?  %tX.  (im 
ganzen  nur  noch  16  Worte)  folgt  auf  der  ersten  Seite  des 
dritten  Bds.,  der  hierauf  das  N.T.  folgen  läßt.  Ursprünglich 
fehlte  also  der  Psalter,  er  ist  jedoch  nachträglich  von  Fewp- 
Y'.oc  S'[j.ovdxi  (s.  oben)  am  Schi,  des  zweiten  Bds.  hinzugefügt, 
und  da  hierdurch  die  Schlußworte  des  li.  Mac.-buches  von 
dem  Buche  getrennt  wurden,  ist  vor  dem  Psalter  ein  Doppel- 
blatt eingelegt  und  auf  diesem  der  Schluß  des  Buches  noch- 
mals geschrieben  |  Die  Bücher  des  A.T.  sind  nach  lat.  Praxis 
geordnet:  die  IV  proph.  stehen  vor  den  XII  proph.,  Bar. 
hinter  Thr.,  die  XII  proph.  in  hebr.  Reihenfolge  ^).  Auch 
hat  die  Hs.  schon  von  Haus  aus  die  lat.  Kapiteleinteilung: 
die  Kapitel  sind  nicht  nur  gezählt,  sondern  auch  durch  Ab- 
sätze mit  ausgerückten  Initialen  gekennzeichnet.  In  ler.  und 
Dan.  ist  die  lat.  Reihenfolge  der  Kapitel  hergestellt-),  in 
Sir.  aber  nicht  (erst  eine  andere  Hand  hat  die  Kapitelzählung 
nach  der  Vulgata  korrigiert )  1  Martini  S.  351  f.  1  Coli. :  HoP : 


1)  Allerdings  haben  aiuh  die  Lucianhss.  die  XII  pro]ih.  in  hebr.  Reihen- 
folge, aber  unsere  Hs.  ist  nicht  lucianisch,  und  daß  die  hebr.  Reihenfolge  hier 
erst  nachträglicli  hergestellt  ist,  folgt  aus  einem  sonderbaren  Versehen.  Bei  der 
Umordnung  hat  nämlich  der  Schreiber  den  Mich,  hinter  Ion.,  wo  er  ihn  hätte 
bringen  müssen,  vergessen  und  dann  am  Schi,  der  XII  proph.  nachgeholt.  (Zu- 
fällig steht  Mich,  hier  auf  zwei  vollen  Blättern,  aber  es  handelt  sich,  wie  mir 
der  Bibliothekar  G.  Agnelli  mitteilte,  nicht  etwa  um  eine  Blattversetzung,  sondern 
die  Umstellung  geht  auf  den  Schreiber  selbst  zurück.)  —  Daß  der  Psalter  gegen 
die  lat.  Praxis  am  Schluß  des  A.T.  steht,  erklärt  sich  natürlich  aus  seiner  nach- 
träglichen Hinzufügung. 

2)  Indessen  folgen  auf  das  kanonische  Buch  Dan.  zuerst  die  beiden  ersten 
Verse  des  Bei  und  erst  dann  Sus.,  ein  Beweis,  daß  auf  das  kanon.  Buch  ursprüng- 
lich Bei  et  Dr.  folgte,  und  Sus.  hier  erst  nachträglich  eingeschoben  ist;  vgl.  Rom, 
Privatbibl.  Chigi,  R.  VII.  45.  Übrigens  ist,  wie  in  der  Vulg.,  Sus.  als  Kap.  13, 
Bei  et  Dr.  als  Kap.  14  gezählt. 


Ferrara,  Bibl.  Comun.  —  Florenz,  Bibl.  Laur.  61 

die  Coli,  stammt  von  Joachim  Pia,  s.  oben  zu  Nr.  1 14  |  Coli, 
des  Sir. :  Göttingen,  Univ.-Bibl.,  Cod.  Lagard.  21 ;  benutzt 
von  R.  Smend,  Die  Weish.  des  Jes.  Sir.  erklärt  (1906),  s. 
S.  LXX  I  Coli.:  Brooke-]\PLean  („p")  \  Ralilfs,  Sept.-Stud.  3 
(1911),  S.  43—45.  79  |  Gregory  S.  205.  281.  305.  321  („Evv 
582,  Ag  206,  P  262,  Ak  103«)  und  S.  1108  („582").  Soden 
S.  113  („5410").  Sigel  106. 

188  I.  1334  I  Papier,  242  Bl.  (1  und  242  sind  Vorsetzblätter), 
40  X  31  cm  I  Sehr.:  ,,Nr/tooY]{j.oD  xoö  ^svoo","  Besteller:  „'AvSpsa? 
6  MTüspaia?"  I  Bes.:  Karmeliterkloster  S.  Paolo  in  Ferrara.  Da 
eine  Hand  des  XV.  Jahrh.  auf  Bl.  5  b  eine  Stelle  aus  Augustin 
zitiert,  wird  die  Hs.  schon  damals  im  Abendlande  gewesen 
sein  I  Die  Hs.  ist  in  vielen  Beziehungen  (Größe,  Schrift,  Text- 
form [aber  nicht  immer  dieselbe  Textform],  Kapiteleinteilung 
nach  lat.  Praxis)  der  vorigen  sehr  ähnlich  und  seit  alter  Zeit 
mit  ihr  zusammengewesen,  denn  sie  hat  Vorsetzblätter  aus 
derselben  lat.  Bibelhs.  wie  1871;  daraus  erklärt  sich,  daß 
das  zur  vorigen  Hs.  gehörige  N.T.  versehentlich  zu  dieser 
Hs.  gezogen  ist  und  die  Signatur  188  II  bekommen  hat  |  2  a 
— 5  a  Di'va^  aptoto?  xai  ottöö-socc;  Trpwrr^  (Angabe  des  Inhalts 
der  einzelnen  Kapitel  von  Oct. — Tob.),  6a  Oct.,  Reg.  I — IV, 
Par.  I— II,  179b  Esdr.  I— II,  195a  Mac.  I^^Vr227a  Est., 
231a  Idt.,  237  a  —  240  b  Tob.,  alles  mit  Einteilung  in  Ka- 
pitel nach  lat.  Praxis  genau  wie  in  der  vorigen  Hs.  |  Martini 
S.  352  f.  !  Bei  HoP  sind  (von  Joachim  Pia,  s.  oben  zu  Nr.  114) 
Gen.  und  Exod.  1 — 18  ganz  verglichen,  dann  aber  wegen  der 
Übereinstimmung  mit  der  vorigen  Hs.  nur  vereinzelte  Stich- 
proben, s.  außer  der  Praef.  ad  Pent.  besonders  die  Vorreden 
zu  Exod.,  los.,  Reg.,  Esdr.,  Neh.  und  die  Corrigenda  hinter 
der  Appendix  zu  Reg.  II  |  Rahlfs,  Sept.-Stud.  3  (1911),  S. 
43  f.  Sigel  107. 

Florenz. 
R.    Biblioteca  Mediceo-Laurenziana. 

Ang.  Mar.  Bandiiiius,  Catalogus  codicuni  inss.  bihliothecae  Mediceae 
Laurentianae.  Tom.  1 — 3.  Flor.  17G4— 70.  Toni.  1  l)escl)reibt  die 
Plutei  IV— XI  (Flut.  IV  am  Schi,  des  I3ds.  in  der  Appendix  S.  517— 
555),  Tom.  2  die  Tlutei  XXVIII,  XXXI,  XXXII,  LV— LX,  LXIX,  LXX, 
Tom.  3  die  übrigen  (kommt  fiir  uns  nicht  in  Betracht).  Die  Beschrei- 
bungen sind  sehr  ausführlich  und  bringen  öfters  Excerpte  aus  den  IIss. 
—  Ältere  kurze  Beschreibungen  derselben  Hss. :  1)  „Catalogus  codicum 
mss.    l)ibliotbecae    locupletissimae   Mediceae    concinnatus    a    AVilhelino 


ß2  A.  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

Langio    Dano'-    in  Petri  Lambecii  Prodromus   Iiistoriae  literariae  .  .  . 

curante  lo.  Alb.  Fabricio,    Lips.    et  Francof.  1710,    2)  Montfaucon, 

Bibliotbeca  bibliothecarum  1  (1739),  S.  250  ff. 
E.  Rostagno  e  N.  Festa,   Indice  dei  codici  greci  Laureuziani  non  compresi 

nel   catalogo    del  Bandini:    Studi    italiani   di   filol.  class.  1  (1893), 

S.  129—232.     Supplemeut  dazu  ebenda  6  (1898),  S.  129—166. 
G.  Vit  eil  i    e  C.  Paoli,    Collezione   Fiorentina   di   facsimili   paleografici 

greci  e  latini.     Firenze  1897  (1884  beg«unen).     Die  griech,  Tafeln  haben 

lateinische  Zahlen. 

a)  Acquisti. 

4.4.  X/XI  (Bl.  1—310  außer  63—66.  155-158.  175-178.  283— 
286,  die  im  XIV.  Jahrh.  ergänzt  sind)  und  XIV  (Bl.  311-384)  | 
Perg.,  384  BL,  41  x  30  cm  |  Aus  Ligurien;  1798  von  Ferdi- 
nand III.  geschenkt  |  1—310  (alte  Hand)  Cat.  in  Pent.,  311 
—384  (jüngere  Hand)  los.— Ruth,  Reg.  I— IV,  Par.  I— II. 
Esdr.  I— II  (I  1— 6g  wird  als  3.  Buch  der  Par.,  I  67— Schi, 
als  1.  Buch  Esdr.,  II  1—10  als  2.  Buch  Esdr.,  II  11— Schi, 
als  3.  Buch  Esdr.  gerechnet),  Est^  Idi,  369  b  Mac.  I— IV, 
Tob.  (Schi,  von  3i5  an  fehlt)  |  Stud.  it.  1,  S.  212  |  Coli.:  HoP, 
aber  zu  Mac.  III  war  keine  Coli,  vorhanden,  zur  Gen.  finden 
sich  Varianten  nur  in  den  Addenda  am  Schi,  des  1.  Bds.  \  Coli. : 
Brooke-M^Lean  („e")  |  Karo-Lietzm.  S.  12.  Sigel  52. 

b)  Aedilium. 

222.  XIV  I  Papier,  170  Bl.,  22  x  15  cm  |  Bes.:  1469  und  1480 
Georgius  Ant.  Vespuccius.  „Olim  Biblioth.  Aedilium  Eccle- 
siae  majoris  Florentinae,  quae  A.D.  1778  in  Laurentianam 
translata  fuit"  HoP,  Praef.  ad  Ps.  |  Ps.Od.  (Ps.  1—17  Anf. 
mit  lat.  Interlinear  Version)  |  A.  M.  Bandinius,  Bibliotheca 
Leopoldino-Laurentiana  seu  catalogus  manuscriptorum,  qui 
iussu  Petri  Leopoldi  Imp.  in  Laurentianam  translati  sunt,  1 
(1791),  S.  535.    Stud.  it.  6,  S.  147 f.  |  Coli.:  HoP.       Sigel  290. 

c)    Conventisoppressi. 

14  (früher  in  der  Badia  zu  Florenz  Nr.  2724,  alte  Nr.  83).  XV  ] 
Papier,  103  Bl.,  21  x  15  cm  |  Ps.Od.  |  Montfaucon,  Diarium 
Italicum  (1702),  S.  362  Z.  11.    Stud.  it.  1,  S.  137.      Sigel  1571. 

34  (früher  S.  Spirito  799).  1447  |  Papier,  210  Bl.,  14  X  10  cm  | 
Sehr.:  „'Iax,(üßoo  od  tö  sTrixXstov  Boßßö?  v.al  'ApxoXsov  ix  vuaooo 
KpiTY]?^,  er  schrieb  in  Ravenna  ]  Bes.:  „Fratris  Leonardi  Co- 
quaei  Aurelii  Confessarii  M.  Ducissae  Christianae  a  Lotha- 
ringia.    1606"  |  Ps.Od.  |  Stud.  it.  1.  S.  141.  Sigel  1572. 


Florenz,  Bibl.  Laur.  63 

35  (früher  Baclia  2914,  alt  103).     XI  |  Perg.,  238  BL,  9,5  x  7.9  cm  | 

Ps.Od.  Hinter  den  Od.  von  Bl.  214  b  an  „sjanbolmn  Aposto- 
lorum  sec.  orthodoxes,  cum  interpretatione  latina  (litteratura 
langobardica)  cuius  pars  posterior  legitur  f.  192",  sodann  Bl. 
216—237  „preces  christianae  et  hymni  varii"  |  Montfaucon, 
Diarium  Ital.  (1702),  S.  362  Z.  9  f.  nennt  diese  und  die  fol- 
gende Hs.  I  Stud.  it.  1,  S.  141.  Sigel  1050. 

36  (früher  Badia  2913,  alt  102).     X  |  Perg.,  258  BL,  12  x  10  cm  | 

Sehr.:  ,,'iwavv'.%iü)  [i.ova/ö)";  vorher  wird  ein  Mönch  Nikolaos 
genannt,  für  diesen  wird  der  Psalter  geschrieben  sein  Ps.Od.  | 
Stud.  it.  1,  S.  141.     (Über  Montfaucon  s.  zur  vorigen  Hs.) 

Sigel  1051. 
39  (früher  Badia  2757,  alt  48).  1105  (oder  nach  Vitellis  Ver- 
mutung 1095)  1  Perg.,  254  Bl.,  27  x  20  cm  |  Sehr. :  Lucas  mo- 
nachus  \  la  Thdt.  comm.  in  Ps.  mit  Randscholien  aus  anderen 
Vätern,  246  a  Adriani  isagoge  (Schi,  fehlt)  |  Montfaucon,  Dia- 
rium Ital.  (1702),  S.  363  Z.  10-8  v.  u.  Stud.  it.  1,  S.  142  | 
Facs.:  Vitelli  e  Paoli  Taf.  III  (Ps.  7724-34). 

152  (früher  Badia  2725,  alt  91).  Unciale  (rescr.  1282)  ]  Perg..  184 
Bl.,  18x12  cm  I  Untere  Schrift  eines  Teils  der  Blätter:  Lect. 
fragm.,  s.  Vitelli  e  Paoli  Taf.  XLVIII  (hiernach  kommt  u.  a. 
Gen.  3-21  mit  der  Überschrift  ävdYvwot?  rsvsasw?  vor)  |  Stud. 
it.  1,  S.  161  ungenau:  „vetus  Testamentum  uncialibus  litteris". 

200  (früher  Badia  2550,  alt  2).  XIV  Anf.  [  Papier,  370  BL,  43  x 
28  cm  I  Cyr.  comm.  in  Is.  |  Montfaucon,  Diarium  Ital.  (1702), 
S.  363  Z.  7  V.  u.  I  StudT"it.  1,  S.  170. 

d)    S.  Marco. 

683.  XIV  I  Papier,  325  BL,  30x22  cm  |  Bes.:  Nicolaus  de  Nic- 
colis  I  159—325  Cyr.  ftlaphyra  |  Stud.  it.  1,  S.  188. 

693.  XIV  Ende  |  Papier,  340  Bl. ,  21  x  14  cm  |  Sehr.:  Aa.j.'.avö? 
iepo[j.övayo(; ?  |  Bes.:  Nicolaus  de  Niccolis  |  293a— 321b  Mich. 
Pselli  comm.  in  Cant.  |  Stud.  it.  1,  S.  192 f. 

694.  XV  Ende  |  Papier,  130  BL,  21  x  14  cm  |  Bes.:  ßernardus  de 
Guicciardinis  |  83a — 89a  Cant.  1  Stud.  it.  1,  S.  193. 

Sigel  382. 

696.  XI  I  Perg.,  315  BL,  31  x  24  cm  |  Bes. :  Nicolaus  de  Niccolis  | 
1  a  Thdt.  comm.  in  P.s.  mit  Scholien,  284  b  Cat.  in  Od.  |  Stud. 
it.  1,  S.  194.  Sigel  1052. 

700  (früher  49).  XIII  |  Papier,  450  BL.  31x22  cm,  teilweise 
schlecht   erhalten]  la  Oct. .    Reg.  1— IV.    Par.  I— 11,    Esdr. 


(54  -^-  Ralilfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T, 

I— II  (als  3  Bücher  gezählt;  I  64—29  fehlt),  358a  Mac.  I— IV, 
427b  Esi,  Idt^,  Tob.  |  Stud.  it.  1,  S.  194  |  Coli,  (außer  lud.): 
HoP;  die  Coli,  stammt  vou  Nicolaus  Schow,  s.  HoP  Praef. 
ad  lud.  Sigel  74. 

708.  XV  I  Perg.,  134  BL,  22  x  14  cm  |  Ps.Qd.  (Ps.  1— 44ii  mit 
lat.  Interlinearversion)  |  Stud.  it.  1,  S.  195.  Sigel  1573. 

725.  XI  I  Perg.,  328  BL,  26  x  18  cm  j  Bes. :  Nicolaus  de  Niccolis  ] 
Tbdt.  et  aliorum  quaest.  in  Oct.  et  Reg.  I  |  Stud.  it.  1,  S.  195. 

770.  XIV  Anf.  |  Perg.  (palimps.),  202  BL,  21  x  15  cm  |  Bes.:  Ni- 
colaus de  Niccolis  |  Georgii  Choerobosci  epimerismi  in  Ps.Od. 
Stud.  it.  1,  S.  195  f. 

771.  XII  I  Perg.,  278  BL,  14x  12  cm  |  Bes. :  Nicolaus  de  Niccolis  1 
Georgii  Choerobosci  epimerismi  in  Ps.Od.  |  Stud.  it.  1,  S.  196. 

e)    Medic.  Palat. 

242.  XI  I  Perg.,  330  BL  (1—33  Papier  XIV.  Jahrb.),  33  x24  cm  | 
Bes.:  „Conventus  Sancti  Dominici  de  Fesulis.  In  bancho 
primo,  e  parte  meridionali  n.°  2,  olim  10".  1791  in  die  Laurenz, 
gekommen  j  Oct.  mit  Randscholien  (von  Procop.  Gaz.  ?),  nur 
die  später  auf  BL  1—33  ergänzte  Gen.  (Anf.  bis  25  fehlt) 
ohne  Schollen  |  A.  M.  Bandinius,  Bibliotheca  Leopoldino-Lau- 
rentiana  seu  catalogus  manuscriptorum,  qui  iussu  Petri  Leo- 
poldi  Imp.  in  Laurentianam  translati  sunt,  3  (1793),  S.  486f. 
Stud.  it.  6,  S.  151  f.  I  Coli.:  HoP.  Sigel  18. 

f)    Plutei. 

Der  von  Laugius,  Montfaucon  und  Bandiui  beschriebene  alte  Bestand  der 
Laurenziana  hat  noch  jetzt  die  alten  Standorts-Signaturen  „Pluteus 
(Büoherbort)  IV  Codex  4"  (hier  abgekürzt  „IV  4")  u.  s.  w.  Nach  Ban- 
dini hinzugekommen  ist  nur  VI  3(3 ;  alle  übrigen  finden  sich  schon  bei 
Langius  (nur  XVII  13  fehlt  bei  Langius  und  in  Bandinis  griech.  Kata- 
log, weil  riut.  XVII  lat.  Hss.  enthält). 

IV  4.  XI  Anf.  I  Perg.,  323  BL,  2^  |  Menolog.  sepi— mart.:  156  a— 
162  a  Sus.,  Dan.  6,  Dan.  5,  Bei  et  Draco  (für  den  17.  Dec.)  [ 
A.  M.  Biscionius,  Bibliothecae  Mediceo-Laurentianae  catalogus 
2  (1752),  S.  7—18.  Sigel  383. 

VI.  XI  j  Perg.,  434  BL,  45x31  cm  |  Oct.  (Lev.  15i3— 166  fehlt), 
Reg.  I— IV,  Par.  I— II,  Esdr.  I— II,  427  a  Mac.  I  (Anf.  bis 
11 33  fehlt)  I  Coli.:  HoP;  die  ColL  stammt  von  Bandini,  s. 
Holmes,  The  first  annual  account  of  the  coUation  of  the  mss. 
of  the  Sept. -Version  (1789),  S.  61  |  ColL:  Brooke - M«Lean 
(„t").  Sigel  134. 


Florenz,  Bibl.  Laur,  65 

V  5.     XI  I  Perg.,  341  Bl.,  kl.  4"  [  Ps.Od.  u.  a.  |  Schriftprobe:  Ban- 

dini  1,  Taf.  I  (hinter  S.  82)  Nr.  II  (Ps.  2if.)  |  Coli.:  HoP. 

Sigel  280. 

V  8  und  6.     XII  1  Perg.,   353  +  325  BL,    38  x  28  cm  ]  V  8:    Cat 

Nicolai  Muzani  in  Is.  1 — 16,  V  6:  Cyr.  comm,  in  Is,  17 — 6ö  ] 
Montfaucon,  ßibliotheca  bibliothecarum  1  (1739),  S.  254  be- 
merkt zu  Plut.  V8:  „tomus  alter  ejusdem  formae  numero  6 
hujusce  plutei"  |  Facs.  von  V  8:  Bandini  1 ,  Taf.  I  (hinter 
S.  82)  Nr.  III  I  Karo-Lietzm.  S.  342  (nennt  nur  V  8). 

Sigel  384. 

V  9.     XI  I  Perg.,    339  Bl.    (Lage  cyj'  und  t^'   stehn   hinter  x'),    36 

X  28  cm  I  Bilder,  vgl.  Mufioz,  I  codici  greci  miniati  di  Roma 
(1905),  S.  24.  33  |  Cat.  Nicetae  in  IV  proph.  (ler.  51 2-17 
fehlt)  I  Facs.:  Bandini  1,  Taf.  I  (hinter  S.  82)  Nr.  IV- VII 
und  Taf.  II  (Bild).  Vitelli  e  Paoli  Taf.  XXVII— XXIX  (Taf. 
XXIX:  Is.  44 17-24)  I  Coli.:  HoP  |  Karo-Lietzm.  S.  339.  345. 
348.  350.  Sigel  90. 

V  14.     XI/XII  I  Perg.,  433  Bl.,  gr.  4°  |  Cat.  in  Ps.  77—112  |  Facs.: 

Bandini  1,  Taf.  I  (hinter  S.  82)  Nr.  IX  |  Coli. :  HoP  1  Karo- 
Lietzm.  S.  65.  Sigel  287. 

V  15.     XII  I  Perg.,    399  Bl.,    4"  |  Bes.:    „raXaxTiüivo?  tdxa  bpojio- 

va/oo"  I  Cyr.  Glaphyra. 

V  17.     i403  I  Papier,   42rBl.,    gr.  8°  |  Bilder  |  11—259  Ps.Od.  1 

Coli.:  HoP.  Sigel  284. 

V  18.     XI  i  Perg.,    257  Seiten,    kl.  8"  |  Ps.Od.   (Anf.    bis  Ps.  27 1 

und  Schi,  von  Ps.  140 3  an  im  XV.  Jahrh.  ergänzt)  |  Coli.: 
HoP.  Sigel  281. 

V  21.     XV  I  Perg.,  119  BL,  4*^  |  Sehr.:  „Bspvapöoo  {lova/oö  toö  a^ioo 

TraTpö?  ii^M'j  Ao^tvixoo,  oioü  Bap^oXojiatoo  BaptoXivoo  t^?  4>Xo- 
pevTia?"  (nach  Bandini,  der  aber  die  Unterschrift  in  verbesserter 
Orthographie  abdruckt)  1 — 83  Ps.  (sehr  inkorrekt  geschrieben; 
am  Schi,  anscheinend  nur  Od.  1),  84—119  hebräischer  Text 
des  Psalters  von  derselben  Hand.  Sigel  1574. 

V  23.     XII  Anf.  I  Perg.,  110  BL,  S'  |  Ps.Od.  ]  Coli.:  HoP. 

Sigel  278. 

V  25.     XV  (datiert  1172,  aber  dies  Datum  wird  aus  der  Vorlage 

abgeschrieben  sein)  |  Papier,  226  BL,  8°  |  Sehr.:  „£7iovo[xaCo- 
[jievoo  r=ojpYioo,  f^  5e  '/Ir^ov.  <l>Xa[j.sY7oo"  |  Ps.Od.  |  Coli.:   HoP. 

Sigel  282. 

V  27.     XIV  I  Papier,  210  BL,  25  x  21  cm  |  Cat.  in  lob    (Anf.  der 

Prologe  fehlt)  |  Coli.:  HoP  |  Karo-Lietzm.  S.  325.     Sigel  251. 

V  29.     XV  1  Papier,  286  BL,  kl.  2"  |  1—137  Thdt.  guaest.  in  Ort. 

KkI.  Oes.  d.  Wiss.   Nachrichten.    Philolog.-histor.  Klasse.    1914.    Beiheft.  .5 


ßg  A.  Rahlfs,  Yerzeichuis  der  griedi.  Hss.  des  A.T. 

V  30.     Um  1101  i  Perg.,    292  Bl.,    4°  |  Comm.   in  Ps.Od.    (manche 

Erklärungen  unter  dem  Namen  des  Atlianasius)  |  Coli.:  HoP 
(„286"). 

V  33.     XII  I  Perg.,   261  BL,   8"  1  1—154  Ps.Od.  (es  folgen  Gebete 

u.  a.  auf  Papier,  XV.  Jahrh.)  |  Coli.:  HoP;  als  Signatur  ist 
irrtümlicli  V  35  angegeben.  Sigel  279. 

V  34.     XIII  I  Papier,    166  BL,  8«  ]  Ps.Od.  [  Coli. :  HoP.     Sigel  285. 

V  37.     XV  I  Papier,    336  BL,    12^  j  Bs.Qd.  mit  der  Metaphrase  des 

Apolinarios  zu  den  Ps.  und  des  Johannes  Greometres  zu  den 
Od.,  außerdem  zu  Ps.  1  'A[j.[j.tavoD  jj.si'y/^paaK;  %atd  C'^jXov  "Atco- 
Xivaptoo  (vgl.  Krumbacher,  Gresch.  d.  byz.  Litt.^  S.  654  Anm.  3)  j 
Coli.:  HoP.  Sigel  293. 

V  38.      XI  1  Perg.,   339  BL,   33  x  24  cm  j  Bilder,   vgl.  KondakofF 

2,  S.  83  f.  I  Oct.  I  Nach  P.  BatifFol,  La  Vaticane  de  Paul  III 
ä  Paul  V  (1890),  S.  91  wurde  eine  Coli,  des  Pent.  für  die 
Sixtina  benutzt;  die  Coli,  findet  sich  im  2.  Bde.  des  Vatic. 
graec.  1241  ]  Coli.:  HoP.  Sigel  16. 

V  39.      XI  I  Perg.,  231  BL,  12«  |  Ps.Od.  |  Coli.:  HoP.     Sigel  291. 
VI  3.       XI  I  Perg.,    263  BL,    30x24  cm  |  Cat.    in   Ps.Od.  ]  Facs.: 

Bandini  1,  Taf.  III  (hinter  S.  164)  Nr.  I.  II  |  Coli.:  HoP  | 
Benutzt  in  Thdt.  opera  ed.  Schulze  1  (1769),  S.  638—830 
(„Cod.  flor."),  vgl.  S.  XVII  \  Karo-Lietzm.  S.  48.     Sigel  292. 

VI  5.  XII  (Gregory:  X)  |  Perg.,  251  BL,  34x25  cm  1  240—251 
Thdt.  quaest.  in  Gen.  (Anf.  u.  Schi,  fehlen)  |  Facs.  (aus  e. 
anderen  Teile  der  Hs.):  Bandini  1,  Taf.  III  (hinter  S.  164) 
Nr.  V  1  Gregory  S.  225.  276  („Evv  832,  Ag  143")  und  S.  1111 
(„832").     Soden  S.  2147  („A^"  A-9  2m«). 

VI  8.  XIII/XIV  I  Papier,  311  BL,  28  x  20  cm  |  145—282  Tbdt. 
et  aliorum  quaest.  in  Oct.  Reg.  Par.  |  Gregory  S.  310  („P 
386")  und  S.  1189  („1976").     Soden  S.  281  („©-^^ß"). 

VI  19.  XI  I  Perg.,  174  BL,  kL  2»  |  Thdt.  et  aliorum  quaest.  in 
Oct.  Reg.  Par.  (Anf.  bis  Num.  fehlt,  auch  sonst  lück.). 

VI  36.     XI  (HoP:  XII,  Gregory  u.  Soden:  XIII)  |  Perg.,  365  BL, 

19  X  14  cm  I  Bilder  |  luvenalis  Goan  brachte  die  Hs.  von 
Konstantinopel  nach  Florenz ;  Ferdinand  III.  schenkte  sie 
1794  der  Laurenziana  (daher  fehlt  sie  in  den  älteren  Kata- 
logen) 1  la  N.T.  (ohne  Apoc),  281a  Ps.Od.  (Ps.  50— 51 5. 
II89-52  fehlen)  i  Stud.  it.  1,  S.  219  |  Coli.:  HoP  |  Gregory 
S.  183.  276.  303  („Evv  365,  Ag  145,  P  181")  und  S.  1104 
(„365").     Soden  S.  111  („S367").  Sigel  283. 

VII  30.     1323  I  Papier,    246  BL,   19  x  15  cm  |  Presbyter  Chrysto- 


Florenz,  Bibl.  Laur.  67 

forus  Rainerij  de  Bondelmontibus  aus  Florenz  kaufte  die  Hs. 
1415  in  Kreta  |  la  Gregorii  Nyss.  comm.  in  Cant.,  113  a  Cat. 
in  Prov.  1 — 21-26  und  Excerpte  aus  Prov.  u.  Sap.,  167  a  Prov. 
25—29,  172a  Eccl.,  179b  Sap.,  193b  lob,  216b  Sir.  (24Tb^ 
246b  leer)  |  Coli,  von  Prov.  25—29,  Eccl.,  Sap,  lob:  HoP; 
vgl.  die  Praef.  ad  lob  |  Grenaue  Beschreibung  der  Hs.  und 
Coli,  der  Cat.  in  Prov.  und  der  Excerpte  aus  Prov. :  Almus 
Zanolli,  "Twv  rapoi(Aici)v"  cod.  Mediceus  XXX  plut.  VII  et 
"AoDV.tavoi;"  editio:  Griornale  della  Societä  Asiat.  Ital.  18 
(1905),  S.  67—101  I  Karo-Lietzm.  S.  302.  Sigel  261. 

VIII  27.  X  I  Perg.,  322  BL,  4^  la  lob,  144a  Prov.,  261a  Eccl., 
301a  Cant.,  alles  mit  Scholien  u.  hexapl.  Noten  |  Facs.:  Ban- 
dini l7"T^f.  V  (hinter  S.  388)  Nr.  III  |  Coli. :  HoP  |  Field 
lob.  Prov.  Eccl.  Cant.,  vgl.  auch  Bd.  II,  i^uctarium  S.  5.  22. 

Sigel  252. 

IX  2.     XIIl  I  Perg.,   234  BL,   kl.  2»  |  Bes.:    „Philippi  ser  Ugolini 

Peruzi  notarii  Florentini,   nunc   autem  Monasterii  Septimi"    | 
Euthymii  Zigabeni  comm.  in  Ps.Od.  |  Coli.:  HoP  („289"). 
IX  23.     X  1  Perg.,  197  Bl.,  2"  |  105—167  Leonis  Magistri  epitome 
in  Oct.  Reg.    (die  epit.  in  Reg.   ist   unvollständig   und   steht 
großenteils  vor  der  epit.  in  Exod.). 

IX  33.    XIV  I  Perg.,  474  BL,  2*^  |  Menologium  jun.-aug.:  219  a— 

238  b  Mac.  IV  (für  den  1.  August).  Sigel  385. 

X  8.     XI  I  Perg.,   429  BL,   kl.  2*^  |  1320  vom    „[tova^oö  y.opoö  KX-/]- 

{J.SVTO?"  dem  Kloster  „tfi?  DJuspaYta?  ©eotoxou  vriQ  "OSYjYVjTp-'a?" 
gestiftet.  Anderer  Bes.:  „rpYjYopLOto  ao'foio  TraTptäpyo-.o  XTsap 
f;v  Töos'-  I  2  a  XII  proph.  (hebr.  Reihenfolge),  70  a  IV  proph.. 
mit  Randscholien  aus  verschiedenen  Kirchenvätern  (meist  ohne 
Namen),  besonders  zu  den  XII  proph.  und  Is.  |  Nach  P.  Ba- 
tiiFol,  La  Vaticane  de  Paul  III  ä  Paul  V  (1890),  S.  91  wurde 
eine  Coli,  dieser  Hs.  für  die  Sixtina  benutzt;  die  ColL  findet 
sich  in  den  Vatic.  graec.  1242  und  1244  |  ColL  :  HoP  (s.  Praef. 
ad  Is.).  Sigel  51. 

X  27.  XIII  1  Perg.  (palimps.),  168  BL,  8"  |  1—164  Lect.  (Anf. 
fehlt). 

X  29.     XIII  XIV  I  Papier,    154  BL,   26  x  18  cm  |  la  Olympiodori 

comm.  in  Eccl.,  44a  Cat.  in  lob  (Schi,  von  42?  an  fehlt)  Karo- 
Lietzm.  S.  331.  Sigel  386. 

XI  3.     XV  I  Papier.  304  BL,  gr.  2"  |  2a  Thdt.  comm.  in  Ez..  139b 

—229a  Thdt.  comm.  in  Dan. 
XI  4.     XI  I  Perg.,    440  BL,    35  x  25  cm  |  2a   Cat.    in   XII   proph. 
(griech.   Reihenfolge).    91b    Cat.   in  IV  proph.    (die   Prologe 

5* 


68  A.  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

stehn  auf  Bl.  IIa— 17b)  ]  Coli.:  HoP  (s.  Praef.  ad  Is.)  [  Be- 
nutzt in  Thdt.  opera  ed.  Schulze  2  (1770),  S.  1308—1670 
(„F.«  =  Codex  florentinus,  vgl.  S.  IUI)  |  Karo-Lietzm.  S.  340. 
345.  348.  350.  Sigel  49. 

XI  5.  XII  I  Perg.,  542  Bl.,  4°  |  Bes.:  „r^?  [lovf^?  'EXsoDo-rj?«  |  Thdt. 
comm.    in  Ps.  |  Coli,  von  Ps.  1-17:  HoP  („288"). 

XI  22.  1285  I  Perg.,  196  Bl.,  32  x  23  cm  [  Sehr. :  „STpatvjYtoo  :rp£a- 
ß'irjT(spoo)"  I  Bes.:  „xr;?  [adv^c  IXsoo"  (=  'EXsoöoyjc?  vgl.  die 
vorige  Hs.)  |  Cat.  in  XII  proph.  (Zach.  14 11-21  fehlt)  [  Facs. : 
Vitelli  e  Paoli  Taf.  XIV  (Zach.  Ss-b)  1  Coli.:  HoP  |  Karo- 
Lietzm.  S.  334.  Sigel  240. 

XVII  13.  XV  !  Perg.,  163  BL,  17  x  12  cm  |  Ps.Od.  lat.  und  griech. 
in  Parallelkolumnen  |  A.  M.  Bandinius,  Catalogus  codicum  lat. 
bibliothecae  Mediceae  Laurentianae  1  (1774),  Sp.  341.  Stud. 
it.  6,  S.  154.  Sigel  1575. 

LXIX  10.  XIV  I  Papier,  453  BL,  gr.  4^  |  losephi  opera:  434b— 
453  b  Mac.  IV  (der  Anf.  bis  I27  ist  zweimal  geschrieben)  [ 
B.  Niese  zitiert  diese  Hs.  in  seiner  großen  losephus-Ausg.  in 
Bd.  III/IV  unter  der  Sigel  „M"  (dieselbe  Sigel  bezeichnet 
in  Bd.  I/II  eine  andere  Hs.),  s.  Bd.  I  S.  XVII.  LXV  und 
Bd.  III  S.  Vlllf.  XXIXif.  Sigel  387. 

LXIX  20.  XIV  I  Papier,  194  BL,  4'^  |  losephi  opera:  189a— 194b 
Mac.  IV  (Schi,  von  188  an  fehlt)  |  B.  Niese  zitiert  diese  Hs. 
in  seiner  großen  losephus-Ausg.  in  Bd.  I/II  unter  der  Sigel 
„L«,  in  Bd.  III/IV  unter  der  Sigel  „F"  (die  Sigel  „L"  be- 
zeichnet in  Bd.  III/IV  eine  andere  Hs.),  s.  Bd.  I  S.  XIV— 
XVI.  XL VIII  ff.  und  Bd.  III  S.  V.  XXIV  f.  Sigel  388. 

Reg.  Biblioteca  Nazionale  Centrale. 

A.  Olivieri,  Indicis  codicum  graec.  Magliabechianorum  [Studi  ital.  di 
filol.  class.  2  (1894),  S.  543—557]  siipplementum:  Studi  5  (1897),  S.  401 
— 424.     Hierin : 

Nr.  52  (Conventi  C.  8.  811).  XVI  |  Papier,  110  BL,  20x15  cm  | 
Bes.:  „Sacr^  Eremi  Camalduli  I.  C."  |  Ps.Od.  (Anf.  bis  359 
fehlt).  Sigel  1576. 

R.  Biblioteca  Riccardiana. 

G.  Vitelli,  Indice  de'  codici  greci  liiccardiani,  Magliabechiani  e  Maru- 
celliani:  Studi  ital.  di  filol.  class.  2  (1894),  S.  471— 570;  die  Riccardiani 
auf  S.  473—542. 


Florenz,  Bibl.  Laur.  —  St.  Gallen,  Stiftsbibl.  69 

Älterer  Katalog :  J.  L  a  m  i  u  s  ,  Catalogus  codicum  mss.,  qui  in  bibl.  Eic- 
cardiana  Florentiae  adservantur.  Liburni  1756.  Hieraus  die  in  Klammern 
stehenden  älteren  Signaturen,  die  auch  Vitelli  in  Klammern  anführt. 

7  (K.  I.  8).  XVI  I  Papier,  105  BL,  28x21  cm  |  la— 47  b  Cat.  in 
Cant..  65 — 105  Tlidt.  comm.  in  Nah.  Hab.  Soph.  |  Lamius  S. 
182  (unter  „Eusebius")  und  S.  361,  vgl.  auch  Lamius,  Deli- 
ciae  eruditorum:  Nicetae  Heracl.  in  epist.  I.  ad  Cor.  enarr. 
pars  I  (1738),  S.  XXI  f.  |  Faulhaber,  Hohel.-Cat.  S.  51.  Karo- 
Lietzm.  S.  318.  Sigel  389. 

74  (K.  I.  2).  XV  I  Perg.,  211  BL,  21x16  cm  |  Ps.Od.,  bis  Ps.  75 
mit  lat.  Übersetzung,  für  die  auch  weiterhin  eine  zweite  Ko- 
lumne freigelassen  ist  |  Lamius  S.  331.  Sigel  1578. 


St.  Florian  (Oberösterreich). 

Reguliertes  Chorherrenstift. 

XI.  459  A.  XIII  1  Perg.,  150  BL,  8x6  cm  |  Ps.Od.  |  E.  Gollob, 
Verzeichnis  der  griech.  Hss.  in  Österreich  außerhalb  Wiens: 
Sitzungsber.  d.  Kais.  Akad.  d.  Wiss. ,  Philos.-hist.  GL,  Bd. 
146,  Abh.  VII  (1903),  S.  15—18  Nr.  1.  Sigel  1579. 

Freer. 

Siehe  Washington,  Smithsonian  Institution,  Freer  Grallery. 

St.  Gallen. 

Stiftsbibhothek. 

(Gustav   Scherrer,)    \'erzeichniss   der  Hss.    der  Stiftsbibliothek   von   St. 
Gallen.     Halle  1875. 

17,  Seite  133—342.  IX/X  |  Perg.,  24  x  19  cm  |  Wahrscheinlich  in 
St.  Grallen  geschrieben  |  Ps.  101 — 150,  Od.  u.  a.  griech.  und 
lat.  in  Parallelkolumnen  |  Fr.  Delitzsch,  Über  iroscotische 
Bibelhss. :  Ztschr.  f.  die  gesammte  luther.  Theol.  u.  Kirche 
25  (1864),  S.  220.  H.  Omont,  Catalogue  des  mss.  grecs  des 
bibl.  de  Suisse :  Centralbl.  f.  Bibliothekswesen  3  (1886),  S.  440 
Nr.  163  I  Coli.:  Gottingen,  Univ.-BibL,  Cod.  Lagard.  lb\  S. 
219—314  und  Cod.  Lagard.  17,  BL  6rt'.  und  103  ff.,  vgL  Lag. 
Spec.  S.  3  („G")  I  Rahlfs,  Sept.-Stud.  2  (1907),  S.  7 f.  39.  54 
(„G")  I  Berger,  Hist.  de  la  Vulgate  (1893).  S.  115.  414  |  Gre- 
gory S.  60  („0«")  und  S.  1275  („/  1349").  Sigel  1053. 


70  A.  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

1395,  Seite  336—361.  X  1  Perg.,  26  Seiten,  22  x  18  cm  |  Wahr- 
scheinlich in  St.  Gallen  geschrieben  |  Ps.  30—34.  39-40.  43 
— 47  (ganz  oder  teilweise),  lat.  Text  und  griech.  Text  in  lat. 
Umschrift  in  Parallelkolumnen  |  Ausg.  von  Ps.  30  22 — 31: 
Tischendorf,  Anecdota  sacra  et  profana,  2.  ed.  (1861),  S.  235 
—237  I  Rahlfs,  Sept.-Stud.  2  (1907),  S.  13.  98.  102  („San- 
galP^»^")  I  Berger,  Eist,  de  la  Vulgate  (1893),  S.  116.  418. 

Sigel  1054. 

Genf. 

Bibliotheque  publique  et  universitaire. 

21.  XVI  I  Papier,  72  BL,  22x15  cm  |  1—62  Ps.  1—87 4, 
67  b — 68  Ps.  50  |  J.  Senebier ,  Catalogue  raisonne  des  mss. 
conserves  dans  la  bibl.  de  la  ville  et  republique  de  Geneve 
(1779),  S.  34.  H.  Omont,  Catalogue  des  mss.  grecs  des  bibl. 
de  Suisse:  Centralbl.  f.  Bibliothekswesen  3  (1886),  S.  430  f. 
Nr.  130.  Sigel  1580. 

Ms.  grec  50.  VI  |  Wachstafel,  24  x  17  cm  |  Auf  der  unteren  Hälfte 
der  Rückseite:  Ps.  90 1—7.  10—13  (am  Schi,  von  Rechnungen, 
nach  Nicole  zum  Schutz  gegen  Unglück  im  Geschäft  hinzu- 
gefügt) I  Ausg.:  J.  Nicole,  Textes  grecs  inedits  de  la  Col- 
lection  papyrologique  de  Geneve  (Memoire  publie  ä  l'occasion 
du  Jubile  de  l'Universite  de  Geneve,  1909),  S.  43—49  und 
Taf.  VI  I  Die  Angabe  der  Signatur  verdanke  ich  der  Biblio- 
theks-Verwaltung. Sigel  2048. 

Collection  papyrologique  No.  99.  V/VI  |  Perg.,  Fragment  eines  BL, 
4  X  4V2  cm  I  J.  Nicole  kaufte  es  1896  von  dem  Händler  Ali 
in  Giseh  ]  Gen.  37  3  f.  9  nach  der  griech.  Übersetzung  der  Sa- 
maritaner  I  Ausg. :  J.  Nicole,  Un  texte  de  la  Genese :  Revue 
de  philol.  28  (1904),  S.  65—68.  Rahlfs,  Ein  weiteres 
Fragment  der  griech.  Übersetzung  des  samar.  Pentateuchs: 
Nachrichten  d.  K.  Ges.  d.  Wiss.  zu  Gott.,  Philol.  -  hist.  KL, 
1911,  S.  263—266  =  Mitteilungen  des  Sept.-Untern.  1,  S.  65 
-68  I  Coli.:  Brooke-M«Lean  („A4"). 

Genua. 
Biblioteca  della  Missione  urbana. 

Th.  W.  Allen,    Notes   on  Greek   mss.   in  Italian   libraries,    London  1890, 
S.  33—36;  er  erwähnt  nur  Nr.  2. 


St.  Gallen,  Stiftsbibl.  —  Gießen,  Univ.-Bibl.  71 

A.  Ehrliard,  Zur  Catalogisirung  der  kleinereu  Bestände  griech.  Hss.  in 
Italien:  Centralbl.  f.  Bibliothekswesen  10  (1893),  S.  189—218. 

G.  Bertolotto,  II  codice  greco  Sauliano  di  San  Atanasio  (1893),  S.  51if. 

Die  Hss.-Sammlung  stammt  von  Filippo  Sauli  aus  Genua,  geb.  1493,  seit 
1512  Bisch.  V.  Brugnato,  f  1528  in  Genua.  Er  hinterließ  sie  dem  Ospe- 
daletto  degli  incurabili  in  Genua  (jetzt  Osp.  dei  cronici  genannt).  Von 
da  kam  sie  1746  in  die  Bibl.  della  Missione  urbana. 

2  (31.  6.  1;    alte  Nr.  28).       1075  |  Perg.,    148  ßl.,   33x23  cm  | 

Sehr.:  „0eoSw(poD)  ^ova/oö"  |  4a  Cat.  in  Prov..  86a  Cat.  in 
Eccl. ,  130  b  Cat.  in  Cant.  |  Bertolotto  S.  51  Nr.  I  |  Karo- 
Lietzm.  S.  303.  311.  314.  Sigel  390. 

3  (31.  4.  2;  alte  Nr.  22).     XI  |  Perg.,  309  BL,  22  X  18  cm  |  Cat. 

in  Ps.Od.  (Anf.  u.  Schi,  fehlen)  |  Bertolotto  S.  51  Nr.  II  | 
Karo-Lietzm.  S.  55.  Sigel  1055. 

22  (31.  5.  4;  alte  Nr.  7).  XIV  !  Papier,  463  BL,  33x23  cm  |  Cat. 
in  Ps.Od.  (Anf.  bis  Ps.  5  3  fehlt)  |  Bertolotto  S.  56  Nr.  XXL 

Sigel  1581. 

25  (31.  5.  6;  alte  Nr.  21).  XIII  |  Papier,  333  Bl.,  24  x  17  cm  | 
Enthymii  Zigabeni  comm.  in  Ps.Od.  |  Eilippo  Sauli  (s.  oben) 
verfertigte  nach  dieser  Hs.  eine  lat.  Übersetzung,  die  nach 
seinem  Tode  von  Paolino  Turchi  1530  in  Verona  unter  dem 
Titel  „  Euthymii  monachi  Zigaboni  [so !]  commentationes  in 
omnes  Psalmos  de  Graeco  in  Latinum  conversae  per  R.  D. 
Philippum  Saulum  episcopum  Brugnatensem"  herausgegeben 
wurde  ]  Bertolotto  S.  57  Nr.  XXIV. 

35  (31.  5.  13;  alte  Nr.  2  [so  nach  Bertolotto]).  XI  |  Perg.,  134 
(oder  144?)  Bl.,  29  x  21  cm  ]  Menolog.  jun.— aug.:  75  b— 98a 
Mac.  IV  I  Bertolotto  S.  60 f.  Nr.  XXXIV.  Sigel  391- 

Gießen. 

Universitäts-Bibliothek. 

668  (B.  G.  (3)  54).  1574  |  Papier,  699  BL,  4*'  ]  Sehr. :  Andreas  Dar- 
marios (Vogel-Gardth.  S.  16  —  27)  in  Scorialensi  monasterio  ] 
Bes. :  Georg  Mylius  in  Jena,  1603  Esaias  Silberschlag  in  Er- 
furt, später  Z.  C.  v.  UfFenbach,  J.  H.  Maius  jun.  |  Athanasii 
comm.  in  Ps.  |  J.  V.  Adrian,  Catalogus  codicum  mss.  biblio- 
thecae  academicae  Gissensis  (1840),  S.  202. 

P.  13.  19.  22.  26.  V;V1  |  Perg.,  Fragmente  von  4  BL,  urspr.  Größe 
etwa  26x17  cm  \  Deut.  24 15—21.  253— «•  27i— 8.11—12. 21—26.  2820. 
24.29.32.  2922—24  (mcistcns  lück.)  nach  der  griech.  Übersetzung 


72  A.  Rablfs,  Verzeichnis  der  griecli.  Hss.  des  A.T. 

der  Samaritaner  |  Ausg. ;  P.  Glaue  und  A.  Rahlfs,  Fragmente 
einer  griech.  Übersetzung  des  samar.  Pentateuchs :  Nachrichten 
der  K.  Ges.  d.  Wiss.  zu  Gott.,  Philol.-hist.  KL,  1911,  S.  167 
—200  =  Mitteilungen  des  Sept.-Untern.  1,  S.  29-64. 

Glasgow  (Schottland). 
Hunterian  Museum  Library. 

S.  2.  9  (Haenel:  Q.  5.  84;  alt  Q.  5.  21).  XII/XIII  j  Perg.,  166  Bl., 
24x20  cm  I  Bes.:  Dr.  William  Hunter  (f  1783  in  London)  | 
Thdt.  comm.  in  Ps.  (54 — 924  und  der  Schi,  von  118  loo  an 
fehlen)  |  G.  Haenel,  Catalogi  librorum  mss.,  qui  in  bibliothecis 
Galliae,  Helvetiae,  .  . .  asservantur  (1830),  Sp.  788,  H.  Schenkl, 
Bibliotheca  patrum  latinorum  Britannica  Nr.  3101  (vgl.  die 
Vorbemerkung  zu  Holkham  Hall).  J.  Young,  Catalogue  of 
mss.  in  the  Library  of  the  Hunterian  Museum  in  the  Uni- 
versity  of  Glasgow  (1908),  S.  19  f.  Nr.  19. 

[S.  10.  171.  XII  i  Perg.,  4«  :  lud.  Haenel  a.  a.  0.,  Sp.  797.  Schenkl 
a.  a.  0.,  Nr.  3211.  Aber  Schenkl  fand  die  Hs.  nicht  mehr 
vor,  und  bei  Young  fehlt  sie.] 

University  Library. 

BE.  7''.  10.  XV  (nach  Angabe  der  Bibliotheks -Verwaltung,  vgl. 
auch  Swete  Intr.  S.  150;  dagegen  HoP:  XIl)  |  Papier,  324 
Bl.,  26  X  17  cm  I  Bes.:  Thomas  Morus;  dann  John  Clement 
(Mediziner  in  Oxford,  f  1572  im  Exil  in  Mecheln),  dieser 
stiftete  die  Hs.  1563  dem  Corpus  Christi  Coli,  in  Oxford, 
vgl.  J.  E,.  Harris,  The  origin  of  the  Leicester  codex  of  the 
N.T.  (1887),  S.  53—56  1  Oct.  (lud.  21 7— Ruth  I15  fehlt);  auf 
die  Rückseite  des  letzten  Bl.  ist  die  Lection  Reg.  III  193— le 
geschrieben  |  „Codicem  hunc,  collationis  ergo,  Clemens  com- 
municavit  cum  Gulielmo  Cantero;  et  variae  lectiones  Codicis 
hujusce,  a  Cantero  excerptae,  subjunctae  sunt  Bibliis  Poly- 
glottis  Antwerpiae  et  Parisiis  editis"  HoP  Praef.  ad  Pent., 
vgl.  auch  Arias  Montanus  selbst  (zitiert  von  Harris  a.  a.  0., 
S.  55) :  „Est  etiam  nobis  a  demente  Anglo,  Philosophiae  et 
Medicinae  doctore,  qui  in  hisce  regionibus  propter  Christianam 
religionem  exulat,  exhibitum  Pentateuchi  Graeci,  ex  Thomae 
Mori  Bibliotheca,  elegantissimum  exemplar"  |  Coli. :  HoP  (zur 
Coli,  von  Reg.  III  19  finden  sich  Nachträge  in  den  Supplenda 
hinter  der  Appendix  ad  III.  libr.  Reg.).  Nach  Tisserant, 
Codex  Zuqninensis  (1911),  S.  XXXIX  Anm.  4  ist  die  Hs.  bei 


Gießen,  Univ.-BiU.  —  Gotha,  Herzogl.  Bibl.  73 

HoP  mit  der  Ausgabe  Grabes  statt  mit  der  Sixtina  colla- 
tioniert.  sodaß  ex  silentio  nicht  auf  Übereinstimmung  mit 
dem  bei  HoP  abgedruckten  Texte  der  Sixtina,  sondern  mit 
G-rabe  zu  schließen  ist  Coli. :  Brooke-M'^Lean  („1")  \  G.  Haenel, 
Catalogi  librorum  mss.,  qui  in  bibliothecis  Galliae,  Helvetiae, 
. . .  asservantur  (1830),  Sp.  784.  Swete  Intr.  S.  150  ]  Tisserant, 
Codex  Zuqninensis  (1911),  S.  XXXVIII— XLI  (auf  S.  XLI 
Varianten  zu  lud.  18  2-20).  Rahlfs,  Sept.-Stud.  3  (1911), 
S.  46f.  79  („Lect^ö.^^  gigel  59, 

Gotha. 

Herzogliche  öffentliche  Bibliothek. 

Membr.  I.  17.  IX  |  Perg.,  71  BL,  29  x  20  cm  |  Im  Abendland 
geschrieben,  denn  der  griech.  Text  hat  Worttrennung  durch 
Punkte  wie  die  Hss.  der  iroschottischen  Mönche  |  Früher  im 
Kloster  Murbach  im  Elsaß,  vgl.  Montfaucon,  Bibliotheca  biblio- 
thecarum  2  (1739),  S.  1175:  „Catalogus  Manuscriptorum  Li- 
brorum Bibliothecae  Monasterii  Murbacensis  in  Alsatia  Dioe- 
cesis  Basileensis"  Nr.  3  und  Montfaucon,  Palaeogr.  graeca 
(1708),  S.  220.  222f.  |  Ps.  1—678.  68g-70u,  bis  Ps.  12  mit 
vollständiger  lat.  Interlinearversion,  in  Ps.  13 — 16  mit  lat. 
Übersetzung  einzelner  Wörter,  von  Ps.  17  an  nur  griech. 
Text  I  Fr.  Jacobs  u.  F.  A.  Ukert,  Beiträge  zur  altern  Litte- 
ratur  oder  Merkwürdigkeiten  der  Herzogl.  öfF.  Bibl.  zu  Gotha, 
3.  Heft  oder  zweiten  Bds.  1.  Heft  (1836),  S.  3—6  |  Coli,  (von 
Schnurrer  besorgt):  HoP,  s.  Praef.  ad  Ps.  |  Coli.:  Göttingen, 
Univ. -Bibl.,  Cod.  Lagard.  13  und  14;  daraus  Varianten  zu 
Ps.  1 — 5  mitgeteilt  in  Lag.  Spec.  („M"),  zu  Ps.  1 — 49  in  Lag. 
Quinqu.  („M"),  vgl.  auch  Lag.,  Psalt.  iuxta  Hebraeos  Hiero- 
nymi  (1874),  S.  XII  |  Eahlfs,  Sept.-Stud.  2  (1907),  S.  7.  54. 
99  („M").  Sigel  27. 

Membr.  L  77.  XII  |  Perg.,  415  BL,  34  x  21  cm  |  Cat.  Nicetae  in 
Ps.  1 — 40  u  I  E.  S.  Cyprianus,  Catalogus  codicum  mss.  biblio- 
thecae Gothanae  (1714j,  S.  23 — 43  mit  Abdruck  des  Prologs 
und  des  Anfangs  der  Auslegung.  H.  E.  G.  Paulus,  Über  einige 
Merkwürdigkeiten  der  Herzogl.  Bibl.  zu  Gotha  (1788),  S.  23 
— 26.  Jacobs  u.  Ukert  a.  a.  0.,  S.  6  f.  (auf  S.  7  eine  nicht 
ganz  verständliche  Besitzernotiz)  |  Coli.:  HoP  |  Karo-Lietzm. 
S.  35.  Sigel  181. 


74  A-  Rahlfs,  Verzeiclinis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

Grottaferrata  (Albanergebirge). 
Biblioteca  della  Badia. 

Ant.    Rocchi,     Codices    Cryptenses    seu    Abbatiae    Cryptae   Ferratae   in 
Tusculano.     Tusculani  1883. 

A.  Y- 1.  X  I  Perg.,  217  BL,  26  x  20  cm  |  Oct.  (Schi,  von  los.  19ii 
an  fehlt,  doch  findet  sich  am  Schi,  der  Hs.  noch  ein  Bl.  mit 
lud.  21 23— Ruth  I20),  Est.,  Tob.,  Idt.  (Schi,  von  16 13  an 
fehlt)  I  Die  Hs.  ist  bei  HoP  nicht  collationiert  (trotz  der 
gegenteiligen  Behauptung  Rocchis).  Sigel  392. 

A.  Y.  II.  1282  [  Perg.,  366  BL,  26x  17  cm  |  Aus  Italien,  denn  im  an- 
gehängten Symbolum  heißt  es,  daß  der  hl.  Geist  Ix  toö  Tcarpo?  xal 
ütoö  ausgeht  („illud  xal  dioö  erasum  fuit  primo,  deinde  aliamanu 
restitutum")  |  Ps.Od.  u.  a.,  bis  Ps.  77  mit  griech.  u.  lat.  Er- 
klärung am  Rande,  von  Ps.  78  an  nur  mit  lat.  oder  ohne 
jede  Erklärung  |  Karo-Lietzm.  S.  35.  Sigel  1582. 

A.  Y-  III  (=  P.  Y-  V;  unter  A.  y-  III  beschreibt  Rocchi  die  untere, 
unter  F.  y-  V  die  obere  Schrift).  VIII— X  (rescr.  1225)  | 
Perg.,  214  BL,  23  x  17  cm  |  Untere  Schrift  mehrerer  Blätter: 
Lect.  fragm.  (die  fünf  von  Cozza  teilweise  entzifferten  Blätter 
enthalten:  Bl.  100.  103.  108.  112  Lectionen  für  den  Kar- 
samstag, Bl.  111  für  den  8.  Sept.  oder  25.  März  oder  15.  Aug.)  | 
Ausg.:  Cozza,  Sacr.  Bibliorum  vetustissima  fragmenta  1/2 
(1867),  S.  313—322  (bei  BL  103  hat  Cozza  Recto  und  Verso 
vertauscht). 

A.  Y.  IV.  XII  i  Perg.,  290  BL,  16  x  11  cm  '  Aus  Siiditalien  |  Ps.Od. 
(Anf.  bis  Ps.  21 10  und  Schi,  von  Od.  5 15  an  fehlen). 

Sigel  1056. 

A.  Y-  V.  XII  I  Perg.,  91  BL,  20x  15  cm  |  Aus  Sicilien?  |  Ps.  I614 
—879.  Sigel  1057. 

A.  Y.  VI.  X  l  Perg.,  111  BL,  20x  15  cm  |  Aus  der  Schreiberschule 
des  Nilus  v.  Rossano  ]  Hesychii  comm.  in  Ps.  (Anf.  bis  85 
und  Schi,  von  Ps.  77  an  fehlen). 

A.  Y.  VlI.  1329  I  Perg.,  173  BL,  26  x  19  cm  |  Sehr.:  „lepofxovaxoo 
Ntj'xw  SrjXsXoü"  im  Kloster  NtxoXaou  toö  'EXa(p-/]X,oü  (Sicilien)  | 
Ps.Od.  u.  a.  I  Batiffol,  L'abbaye  de  Rossano  (1891),  S.  97.  165. 

Sigel  1583. 

A.  Y.  VIII.  XII  I  Perg.,  164  BL,  24x18  cm  |  Aus  der  Schreiber- 
schule des  Nilus  v.  Rossano  |  Ps.  5i — 1378.  Sigel  1058. 

A.  Y.  IX.  X  I  Perg.,  66  BL,  12  >^  cm  |  Ps^,  31  Schi.— 118  (von 
Ps.  118  sind  nur  Vers  39—54  erhalten).  Sigel  1059. 


Grottaferrata.  75 

A.  Y-  X.       XIII  I  Perg.,  58  Bl.,  27  x  17  cm  |  Ps.  60—138. 

Sigel  1584. 

A.  Y.  XI.  XII  I  Perg.,  178  Bl.,  22  x  17  cm  1  Aus  Süditalien  |  Ps. 
1-117 1  (Schi,  von  Ps.  19  und  Anf.  von  Ps.  20  fehlen). 

Sigel  1060. 

A.  Y.  XIII.  XII  I  Perg.,  IM  BL,  19  x  14  cm  1  Aus  Süditalien  | 
Ps.  245—1363.  Sigel  1061. 

A.  Y.  XIV.  XV  1  Papier,  39  BL,  15  x  10  cm  |  Ps.  1— 139i<;  (lück.) 
und  ein  Stück  von  Od.  8  (von  anderer  Hand,  aus  derselben 
Zeit).  Sigel  1585. 

A.  Y.  XV  (=  E.  ß.  VII ;  unter  A.  y-  XV  beschreibt  Rocchi  die 
untere,  unter  E.  ß.  VII  die  obere  Schrift).  VIII  (rescr.  XIII; 
einige  Bl.  doppelt  rescr.:  XI  und  XIII)  |  Perg.,  190  BL,  die 
aber  nicht  alle  zu  derselben  ursprünglichen  Hs.  gehören, 
30  X  22  cm  I  Untere  Schrift:  XVI  proph.  fragm.,  hsg.  von 
Cozza,  Sacr.  Bibliorum  vetustissima  fragmenta  1  (1867),  S.  1 
— 197  mit  Einschluß  einiger  Fragmente,  die  sich  in  anderen 
Hss.  in  Grottaferrata  fanden  (s.  S.  XIII  Anm.  2).  Nach- 
träglich fand  Cozza  noch  4  nicht  rescribierte  Blätter  in  dem 
auch  aus  Grottaferrata  stammenden  Vatic.  graec.  1658  (vgl. 
Rom,  Bibl.  Vatic.)  und  gab  sie  in  Sacr.  Bibliorum  vetustissima 
fragm.  3  (1877),  S.  CIX— CXX  heraus.  Inhalt  der  von  Cozza 
ganz  oder  teilweise  entzifferten  Stücke :  Os.  IO2— 9.  Am.  I3— lo. 
Soph.  2ii — 39.  Agg.  2r,— 19.  Zach.  I21 — 3^.  49 — 811;  (dies  Stück 
aus  Vatic.  graec.  1658).  97—116.  II17— 142i.  Mal.  In- Schi. 
Is.  1— 9i9.  IO12-24.  II16— 138.  13i9-302.  30n— 322.  33i8— 
375.  38i — 45io.  48i(if.  20.  51 13 — 534.  553 — 576.  ler.  253— 10. 
51 15— 23.  52  9—22.  Bar.  I12 — 23.  3 12 — 43.  Thr.  Is— 17.  25— u. 
Ep.  ler.  7-24.    Ez.  62-13.    IO16-II25.    157-1631.   2231—235. 

2423-259.     3O1S-3I4.     393-10.      3923-406.     4420-26.     4828-35. 

Sus.  50—64.  Dan.  li— n.  3i — 5.  37 — 52.  7i — 28.  81—19.  9 15— 2«. 
124—13.  Bei  1—3  I  Zu  Is.  1 — 48  hat  ein  Schreiber  des  X.  Jahrh. 
(Cozza  1,  S.  XLIV)  am  oberen  und  .seitlichen  Rande  die  lat. 
Übersetzung  des  Hieronymus  (Vulg.)  hinzugefügt,  aber  wo 
diese  nicht  mit  dem  Griech.  übereinstimmt,  angegeben,  was 
„in  Graeco'*  steht.  Er  benutzt  dabei  nicht  etwa  die  Itala, 
sondern  übersetzt  direkt  aus  dem  Griech.  (Cozza  1,  S.  LII — 
LIV).  Diese  Angaben  sind  anfangs  spärlicher,  mehren  sich 
aber  bald  so,  daß  geradezu  eine  doppelte  Übersetzung  (als 
„L"^  und  „G"  o.  ä.  unterschieden)  herauskommt.  Ausg. :  Cozza 
1,  S.  201—297  I  Facs.:  Cozza  1  am  Anf.  |  Coli.:  Swete  („F"), 
vgl.  Swete  Intr.  S.  146.  Sigel  393. 


76  A.  Ralilfs,  Verzeichnis  der  griecl).  IIss.  des  A.T. 

A.  S.  I.  XII  I  Perg.,  141  ßl.,  17  x  15  cm  |  Lect.  (Anf.  und  Schi, 
fehlen). 

A.  S.  IL  X  I  Perg.,  155  Bl.,  15  x  11  cm  |  Sehr.:  „KaXXivtvtip  ^^o- 
va/tj)  %al  kXaylaxi^  Tipsaßoispcj)" ;  aus  der  Schule  des  Nilus  | 
Lect.  I  Gregory  S.  429.  474  („Evl  473,  Apl  197")  und  S.  1230 
{„1+'-'  473"). 

A.  S.  III.  XII  I  Perg.,  107  BL,  24  x  19  cm  |  Lect.  für  die  Fasten- 
zeit (Schi,  fehlt);  auf  Bl.  1 — 3  Lectionen  für  Epiphanias,  die 
nach  Rocchi  am  Anf.  des  XI IL  Jahrh.  geschrieben  sind. 

A.  S.  IV.  XIII  i  Perg.  (palimps.),  257  Bl.,  25  x  18  cm  |  Sehr. : 
loannes  Rossanensis  hieromonachiis  Cryptoferratae  (Vogel- 
Gardth.  S.  193)  |  Lect.  für  die  jährlichen  Feste  |  Gregory 
S.  429.  474  („Evl  4757  Apl  198")  und  S.  1230  („^'^  475")  | 
Die  untere  Schrift  enthält  Biblisches  und  Patristisches. 

A.  d.  V.  1072  I  Perg.,  162  ßl.,  24  x  16  cm  |  Sehr.:  „NtXTjta  ava- 
VvwoTou"  1  Lect.  |  Gregory  S.  474  („Apl  171")  und  S.  1273 
(„^  1286"). 

A.  8.  VI.  XIII  I  Perg.,  37  BL,  28  X  20  cm  |  Schrift  ähnlich  wie 
in  A.  S.  IV  I  Lect.  fragm.  (1.  Sept. — 6.  Jan.)  nach  der  Praxis 
von  Grottaferrätä  |  Gregory  S.  474  („Apl  172")  und  S.  1273 

U^  1287^'). 

A.  8.  VIII.  XIII  I  Perg.,  65  BL,  19  x  14  cm  |  Lect.  fragm.  (Frei- 
tag der  5.  Fastenwoche  bis  Karsamstag). 

A.  8.  IX.  XII  I  Perg.,  117  BL,  22  x  18  cm  |  Lect.  für  die  Fasten- 
zeit (Anf.  fehlt)  |  Gregory  S.  474  („Apl  173«)  und  S.  1273 
(„l^  1288"). 

A.  S.  X.  XI  I  Perg.,  83  BL,  17x14  cm,  schlecht  erhalten  |  Lect 
für  die  Fastenzeit  (Anf.  u.  Schi,  fehlen). 

A.  S.  XI,  Nr.  I.      XIV  I  2  BL,  22  x  16  cm  |  Ps.  fragm.     Sigel  1586. 

A.  S.  XI,  Nr.  V.  3  BL,  darunter  eins  auf  palimps.  Perg.  aus  dem 
XIII.  Jahrb.  |  Ps.  fragm.  Sigel  1587. 

A.  Ö,  XL  Nr.  VII.  XII/XIII  Perg.,  6  BL,  22  x  15  cm  |  Lect.  fragm. 
(für  die  Fastenzeit). 

A.  S.  XI,  Nr.  VIII.      Perg.,  2  Bl.  |  Comm.  in  Ps.  fragm. 

A.  §.  XI,  Nr.  IX.      Perg.,  1  BL,  15  x  11  cm  |  Ps.  fragm. 

Sigel  1588. 

A.  S.  XI,  Nr.  X.  XV/XVI  |  Papier,  14  Bl.  1  Lect.  fragm.  (für  die 
Fastenzeit). 

A.  S.  XIII.  XIV/XV  I  Perg.  (palimps.),  142  BL,  20  x  15  cm  I  Lect. 
für  die  Fastenzeit  (Anf.  u.  Schi,  fehlen,  auch  sonst  lück.). 

A.§.  XXIII  (alt  Nr.  XCVI).  XI/XII  i  Perg.  (palimps.;  untere 
Schrift :  Strabo),  2  Bl.  und  2  Bruchstücke,  24  x  10  cm  |  Lev. 


Grottaf  er  rata  —  Heidelberg,  Univ.-Bibl.  77 

1323-46  (lück.).  14i2— 1616.  17ii-u.  I89-14  I  Gr.  Cozza,  Dell' 
antico  codice  della  Greografia  di  Strabone  (1875)  mit  Facs. 

Sigel  394. 

A.  5.  XXIV.     Fragmente  verschiedener  Hss.,    z.  T.   aus   dem  A.T. 

(Ps.,  Sir.  u.  a.)  |  Die  Beschreibung  bei  Rocchi  ist  sehr  unklar; 
die  Lect. -Fragmente,  die  er  als  Nr.  VIII  anführt,  hat  er  be- 
reits unter  A.  7.  III  beschrieben. 

B.  a.  LVIII.     XIII  erste  Hälfte  |  Papier,  154  BL,  35  x  22  cm  |  Cat. 

in  Ps.  46—71.  Sigel  1589. 

Haag. 

Museum  Meermanno-Westreenianum. 

Graec.  fol.  5.  XI  j  Perg.,  136  Seiten  (1—68  gebunden,  die  übrigen 
lose),  41  X  30  cm  I  Menologii  sept.  fragm. :  86—100  Thdt. 
comm.  in  Ion.  (für  den  21.  Sept.)  |  Omont,  Catalogue  des  mss. 
grecs  des  bibl.  publ.  des  Pays-Bas  (Leide  exceptee) :  Centralbl. 
f.  Bibliothekswesen  4  (1887),  S.  202  führt  den  ungebundenen 
Teil  der  Hs.  (S.  69  ff.)  unter  einer  besonderen  Nummer  „24  (3)" 
an  und  zählt  ihn  nicht  nach  Seiten,  sondern  nach  Blättern 
(unser  Stück  beginnt  auf  Bl.  9  b)  |  C.  Van  de  Vorst  et  H.  De- 
lehaye,  Catalogus  codicum  hagiogr.  graec.  Germaniae  Belgii 
Angliae  (1913),  S.  254—256  bringen  alles  unter  derselben 
Signatur  „Gr.  fol.  5"  mit  Durchzählung  der  Seiten. 

Privatbibliothek  Meerman 
ist  an  Sir  Thomas  Phillipps  verkauft,  s.  Berlin,  Kgl.  Bibl.,  Phillipps. 

Hamilton. 

Siehe  Berlin,  Kgl.  Bibl.,  Hamilton,  und  Berlin,  Kgl.  Museen,  Kupfer- 
stichkabinett. 

Harleyani. 

Siehe  London,  Brit.  Mus.,  Harley. 

Heidelberg. 

Universitäts-Bibliothek. 

Sept.-Pap.  (laut  Mitteilung  der  Bibliotheks-Verwaltung  ohne  weitere 
Signatur,  nur  werden  die  einzelnen  Blätter  wie  in  Deißmanns 
Ausg.  als  „I  a.  b"  u.  s.  w.  bezeichnet).     VI/VII  |  Fragmente 


78  A.  Ralilfs,  Verzeichnis  der  griech.  IIss.  des  A.T. 

von  27  Bl.  eines  PapjT-rusbuches,  ursprünglich  etwa  29  x  17 
cm  I  Wahrscheinlich  aus  dem  Fajjüm ;  1889  von  Theodor  Grraf 
(Wien)  in  Kairo  erworben,  dieser  verkaufte  sie  1901  an  die 
Heidelberger  Bibl.  ]  Zach.  46— Mal.  45  (Kick.)  ]  W.H.  Hechler, 
An  ancient  papyrus  ms.  of  the  JSeptuagint:  Transactions  of 
the  ninth  International  Congress  of  Orientalists,  Vol.  II  (1893), 
S.  331—333  mit  Facs.  auf  Taf.  IV  i  F.  G.  Kenyon,  The  pa- 
laeography  of  Greek  papyri  (1899),  S.  118  f.  132  |  Swete  Intr. 
S.  147  f.  Nr.  14  |  Ausg.  von  A.  Deißmann:  Veröffentlichungen 
aus  der  Heidelberger  Papyrus -Sammlung  1  (1905),  S.  1 — 75 
und  Taf.  1 — 56.  Vgl.  auch  A.  Deißmann,  The  new  biblical 
papyri  at  Heidelberg:  Expository  Times  17  (1905/6),  S.  248 
—254.  Sigel  919. 

1362.  VII  I  Perg.,  Fragment  eines  BL,  14  x  8  cm  |  Bes. :  Vize- 
konsul Dr.  Reinhardt;  1897  Heidelberger  Univ. -Bibl.  |  Exod. 
15  (sehr  lück.),  am  Schi,  vielleicht  der  Anf.  von  Reg.  I  2; 
auf  der  Rückseite  Exod.  15  sahidisch.  Diente  vermutlich  als 
Amulett;  oder  aus  einer  Hs.  der  Oden?  [  Ausg.  von  A.  Deiß- 
mann :  Veröffentlichungen  aus  der  Heidelberger  Papyrus- 
Sammlung  1  (1905),  S.  76—79  und  Taf.  57  Nr.  a  und  b. 

Sigel  941. 

Helmingham  Hall  (bei  Ipswich). 

Privatbibliothek  des  Earl  of  Tollemache. 

XV  I  Papier  |  Sap.  u.  a.  |  Schenkl,  Bibliotheca  patrum  latinorum 
Britannica  Nr.  4706,  2  (vgl.  die  Vorbemerkung  zu  Holkham 
Hall).  Sigel  396. 

Highgate. 

Siehe  London,  Burdett-Coutts. 

Holkham  Hall  (Norfolk). 
Privatbibliothek  des  Earl  of  Leicester. 

E.  Förster,  Hss.  in  Holkham:  Pbilologus  42  (1883),  S.  162. 

H.  Schenkl,  Bibliotheca  patrum  latinorum  Britannica  (1890 — 1908).  Dies 
Werk  erschien  in  den  Sitzungsber.  der  K.  Akad.  d.  Wiss.  in  Wien, 
Philos.-hist.  KL,  Bd.  121  —  150;  Index  dazu:  Bd.  157,  Abhandlung  VII. 
Die  IIss.  sind  mit  durchlaufenden  Nummern  gezählt;  am  Schi,  des  Index 
findet  sich  eine  Übersicht  über  die  Verteilung  der  Nummern  auf  die 
einzelnen  Bände. 


Heidelberg,  Uiüv.-Bibl.  —  Jerusalem.  79 

Leon  Dorez,    Les  mss.  ä  peintures  de  la  bibl.  de  Lord  Leicester  ä  Holk- 
ham  Hall,  Norfolk.     Paris  1908. 

22.  XII  Ende  |  Perg.  |  Aus  Friaul  oder  Padua;  der  ganze  Codex 
ist  von  occidentalischer,  das  Lateinische  speziell  von  deutscher 
Hand  geschrieben  |  Bes. :  Pietro  da  Montagnana.  Prof.  jur. 
a.  d.  Univ.  Padua,  f  1476 ;  dieser  vermachte  seine  Bibliothek 
den  Canonici  di  San  Giovanni  della  Verdara  in  Padua  |  Ps. 
griech.  u.  lat.  in  Parallelkolumnen,  mit  Randnoten  und  Kor- 
rekturen von  P.  da  Montagnana  |  Dorez  S.  32  f.  und  Taf.  XXII 
(Ps.  li-ö).  Sigel  1062. 

74.     Cyr.  Glaphyra  |  Schenkl  Nr.  3400. 

76—78.     Thdt.  comm.  in  XII  proph.  |  Schenkl  Nr.  3402. 

Vielleicht  enthält  auch  Nr.  75  (Schenkl  Nr.  3401),  als  deren  In- 
halt „Werke  des  Thdt.,  Psellus  u.  a."  angegeben  wird,  Com- 
mentare  zum  A.T. 


Iviron. 


Siehe  Athos,  'Ißyjpwv. 


Jassy. 


Siehe  Rumänien. 


Jena. 

Philologisches  Seminar. 
V  I  Fragment  eines  Bl.  aus  e.  Papyrusbuche,  9  x  IOV2  cm  (ursprüng- 
lich etwa  32x19  cm)  |  Ps.  22«— 232.  242-5  fragm.  |  Ausg.: 
H.  Lietzmann,  Ein  Psalterfragment  der  Jenaer  Papyrussamm- 
lung: Neutest.  Studien  Georg  Heinrici  zu  seinem  70.  Geburts- 
tag dargebracht  (1914),  S.  60—65;  Facs.:  Taf.  1.      Sigel  2007. 

Jerusalem. 

tiTjv  £v  Tai;  ßiJjÄtoOrj/.ctt;  toj  äyuoTocTO'j  ar.ozzoXiv.o'j  te  xal  /.atlo/.txoj  (ipöo- 
5o;o'j  raTpwpytv.o'j  Upovou  tJjv  'lepoa&Xjpi.iuv  /.na  -A^T^i  llaXat3T!vr|;  dtTroxst- 
[xiviuv  j).Xt|Vixiöv  xüjoi'xüjv,  .  .  .  T'jTToi;  ex^oileiaa  äva?>to,u.a3i  toj  A'jToxparo- 
ptxoü  'OpOoorf;ou  IlaXotiattvoü  l'j'hhjfo-j.  1—4.  Petersburg  1891—1899.  Die 
in  lid.  4  l)eschriel)encn  IIss.  sind  im  Meto/iov  toO  'Ay^vj  Ta^ou  in  Kon- 
stantinopel, s.  dort. 
K/.eo-ot;  M.  K  0  tX'jXi  0  r^  ;,  KaTC</.oiT:7  ycipr/yp^'^iuv 'lip030/.j;j.f:tx?^;  3t3/.to8rjXrj;. 
Jerusalem  1899. 


80  -^-  Kahlfs,  Verzeichnis  der  griecli.  IIss.  des  A.T. 

Abrahamskloster  (MovaotYjpiov  'Aßpaä^). 

XV  1  Papier,  274  Bl.,  20  x  14  cm  |  Ps.  (Anf.  u.  Schi,  fehlen)  KoixoX. 
S.  125  Nr.  19.  Sigel  1590. 

Auferstehungskirche  (Nao?  ttj?  avaaidosw?). 

16.  XII  I  Perg.,  336  BL,  21  x  16  cm  1  Bilder  ]  Bes.:  „Toö  (^7100 
Sraopoö  röiv  'Iß-^poiv"  |  3  N.T.  (ohne  Apoc),  260  Ps.Od.  (260— 
262  Bilder,  263  beginnt,  der  Text)  |  naTraS.-KspTX^-  215— 
218  I  Gregory  S.  257.  294.  315  („Evv  1359,  Ag  1359,  P  1359") 
und  S.  1141  („1359").     Soden  S.  108  („§262").       Sigel  1063. 

Patriarchal-Bibliothek 

(im  Kloster  des  Hl.  Grrabes  zu  Jerusalem). 

Vgl.  auch  Konstantinopel,  iVhxo'j^iov  des  Hl.  Grabes. 

a)  Saßa. 

Diese  Hss.  waren  früher  im  Kloster  (Xaöpa)  des  hl.  Sabas  (Mar  Saba) 
zwischen  Jerusalem  und  dem  Toten  Meere  und  sind  erst  neuerdings  nach 
Jerusalem  überführt. 

lIa-aoÖT:ouX(3c-K£p'3((j.£6;,  "kpoa.  ßiJüX.  2  (1894).  Zu  den  Nummern  dieses  Kata- 
logs füge  ich  in  Klammern  nach  IkTrofo.-Ksp.  S.  G9 1—694  die  Nummern 
eines  handschriftl.  Katalogs  hinzu ,  welchen  der  Archimandrit  Antonin 
1868  anfertigte. 

45  (103).       1548  I  Papier,    255  Bl.,    15x11  cm  |  Ps.  (Anf.  bis  2* 

fehlt).  Sigel  1593. 

59  (106).     XV  I  Papier,  269  Bl.  |  Bes.:  Dorotheos,  Metropolit  von 

Petra  (Arabien)  |  Ps.  Sigel  1594. 

63  (426),  zwei  Vorsetzbl.  am  Anf.  einer  Hs.  des  XII.  Jahrh.     Perg.  | 

Ps.  fragm.  Sigel  1064. 

88  (504).      1585  |  Papier,    240  BL,   16x11  cm  |  Im  Sabaskloster 

geschrieben  |  Bes.:    Ti{xodsoo  toö  ispo5taxövoo  |  225b— 240  Cat. 

in  aliquot  Psalmos.  Sigel  1595. 

98  {Ö^.     XI  I  Perg.~T82  Bl.,  25x20  cm  |  Bes.:  Kloster  toö  Bpo- 

§pd{xoü  am  Jordan  |  Lect. 

99  (62).      XI  I  Perg.,    225~B1.   (1-6  und  56  im  XIV.  Jahrb.  auf 

Papier  ergänzt),  26  x  20  cm  |  Sehr. :  MTjvä?  [lova/ö?  und  Aswv  [ 
Bes.  im  XIII.  Jahrh. :  'lyviitto?  sttiox.  Xdjjiac ,  dieser  schenkte 
die  Hs.  dem  Kloster  toö  aßßä  FspaotiAoo  am  Jordan  |  Lect. 

105  (279).     XIV  I  Papier,   343  BL,    24x  19  cm  |  327  a- 343~  Tob. 

Sigel  402. 

143  (277)  ß  und  147  (64).  XI  [  Perg.,  45  +  172  BL,  31  x  22  cm  | 
Lect.  fragm.  |  Hierzu  scheint  auch  noch  das  Fragment  704 
Nr.  12  zu"iehören  |  Gregory  S.  1285  (J+^  1468"). 


Jerusalem,  Abrahamskloster  —  Patr.-Bibl.  81 

162  (425).  XV  I  Papier,  517  Bl.,  22  x  16  cm  |  1-62  Ps.  ohne  die 
Oden,  die  später  im  Horologium  folgen  und  daher  hier  nicht 
geschrieben  sind  („ttjv  twv  tpSwv  6e  otxoXoo^tav  Ci'itst  iv  tcT)  'Qpo- 
Xo^up  xal  supias'.?,  xal  §ia  toöto  oo%  SYpacj^ajj-sv  S'.a  tö  älvat  ao- 
Toc?  sxslas").  Sigel  1596. 

164  (93),  Bl.  1—142.       XVI  Mitte  |  Papier,  22  x  16  cm  |  Ps. 

Sigel  1597. 

165  (67).     XI  I  Perg.,  242  BL,  22  x  17  cm  |  Ps.Od.  („  ^J'aXTTJptov  aov 

^s(p  xata   TÖv  'AYWTioXtxYjv'',    vgl.    die  Anm.    zu  Athos,   Aaüpa, 
446).  Sigel  1065. 

208  (427),  sechs  Vorsetzbl.  einer  Hs.  des  XII.  Jahrh.  Perg.  |  Ps. 
77-103.  129-150.  Sigel  1066. 

211  (78).      XVI  I  Papier,  149  BL,  32  x21  cm  |  Ps.Od.  (Schi,  fehlt). 

Sigel  1598. 

231  (77).  1338  |  Papier,  191  BL,  28  x  20  cm  |  Cat.  Nicetae  Heracl. 
in  Ps.Od.  (Anf.  fehlt).  Sigel  1599. 

240  (66).       XIV  Mitte  |  Papier,  272  BL,  28  x  21  cm  |  Lect. 

247  (65).  XI  I  Perg.,  188  BL,  28  x  22  cm  |  Lect.  (Anf.  fehlt)  mit 
ODva^äpiov. 

283  (177).  1542  |  Papier,  281  BL,  22  x  16  cm  |  Sehr.:  Mönch  Ma- 
■O-oDodXa?  6  y.ai  Maysip  (s.  IIa7ra6.-K=p.  S.  405.  421.  716.  Vogel- 
Gardth.  S.  270),  vgl.  unten  Nr.  293  |  2  a— 12  a  Am,  13  a— 
100  b  Is.  (die  %s(paXaia  am  Schi,  auf  Bl.  95—100),  101a— 179  b 
Ez.  Sigel  403. 

285  (98).      XV  I  Papier,  76  BL,  23  x  15  cm  |  Ps.  Sigel  1600. 

293  (92).  XVI  Mitte  (vor  1555)  |  Papier,  256  BL,  21  x  16  cm  | 
Sehr,  wie  bei  283  1  Ps.  (am  Anf.  fehlen  3  Lagen)  |  Hierzu  ge- 
hört Petersburg,  Kais.  ötf.  Bibl,  Grraec  393  (Ps.  8811—34). 

Sigel  1601. 

300  (298),  BL  216-311.  XVI  |  Papier,  22  x  16  cm  |  Bes.:  „Aa- 
[xaoxTjVoö"  I  Lect.  fragm.    (Titel:    „Mepf/.ä    c/yd-q    xrt.   sxXsyjO-svta 

OTTO    toO    TpUi)§'l0O"). 

308  (307),  neun  Vorsetzbl.  am  Anf.  u.  Schi,  einer  Hs.  des  J.  1587. 
Papier,  22  x  16  cm  |  Cat.  in  Ps.  18.  Sigel  1602. 

313  (86).       XVI  I  Papier,  352  BL,  22  x  15  cm  |  Bes.:   Ni)tJ.'fo?  tspo- 

jj.övayo(;  I  1-139  Ps.  mit  Prologen,  Sigel  1603. 

314  (79).       XVI  I  Papier;  301  BL  22  x  16  cm  |  Ps.         Sigel  1604. 
317  (99).       XV  I  Papier,    150  BL,   21  x  15  cm  |  Ps .    (xsrä    twv    äxo- 

XooO-'.öjv  eoTiepivoO  ts  xal  op^poo.  Sigel  1605. 

346  (100).      XVI  I  Papier,  154  BL,  21  x  15  cm  |  Ps.  Sigel  1606. 

394  (76).       XV  I  Papier,    308  BL,    21  x  14  cm  |  Ps^  mit  Gebeten, 

Troparien  u.  a.  hinter  den  einzelnen  xa\>ia|iaTa.  Sigel  1607. 

Kgl.  Ges.  d.  Wiss.    Nachrichten.    Phil.-hist.  Klasse.    1914.    Beiheft.  6 


82  A.  Kablfs,  Verzeichnis  der  griecli.  Hss.  des  A.T. 

396  (85).  1557  \  Papier,  296  BL,  21x17  cm  1  Sehr.:  „'Iwdaa'^  xoö 
iravcXYjjtovo?,  zä.ya.  v.cd  paxev§7]xoD,  £%  ttjc  vigaou  KÜTcpou  ts  iXxov 
TÖ  Ysvo?"  (Vogel -Gardth.  S.  216  Z.  1—5.  29—32)  [  Ps.Od.  | 
Hierzu  gehört  Petersburg,  Kais.  öfF.  Bibl.,  Graec.  392  (Od. 
5  und  Anf.  von  Od.  6).  Sigel  1608. 

409  (69).  XIII  Anf.  |  Perg.,  349  BL,  18  x  13  cm  |  Bes.  im  XVII. 
Jahrh. :  ,,7raTCä  xöp  ItXßsarpoo"  |  Ps,  u.  a.  Sigel  1609. 

418  (501).  XIV  Anf.  |  Papier,  228  BL,  20x14  cm  |  76  b— 102  b 
Sir,  bis  428.  Sigel  404. 

435  (108).  XVI  I  Papier,  188  BL,  11x8  cm  1  Ps.  (Anf.  fehlt)  | 
Hinter  BL  78  hat  Porfirij  üspenskij  6  BL  herausgeschnitten, 
über  deren  Verbleib  nichts  bekannt  ist.  Sigel  1610. 

564  (88).     XVI  I  Papier ,    156  BL ,    21  x  13  cm  |  1616  vom  Mönch 

AofjLsrto?  dem  Hl.  Grabe  (d.  h.  dem  Patriarchat  von  Jerusalem) 
geschenkt  |  Ps.  Sigel  1611. 

565  (91).      XVI  iT^pier,  196  BL,  20x  15  cm  |  Ps.  (Anf.  fehlt). 

Sigel  1612. 
579  (169).      XI  Anf.  |  Perg.,  234  BL,  20  x  17  cm  [  Comm.  in  EccL 

(Anf.  fehlt). 
605  a.      XV  I  Papier,  28  BL,  20  x  16  cm  1  Ps.  fragm.       Sigel  1613. 

608  (68).       XIII  I  Perg.,    272  BL,    20x15  cm  1  Sehr,   oder  Bes.: 

„'A'&avaoioo  {lova/oö"  j  Ps.  u.  a.  Sigel  1614. 

609  (70).       XII  !  Perg.,   305~BL  (1—8  im  XIV.  Jahrh.  ergänzt,  s. 

üaTiag.-Ksp.  S.  752;  hinter  BL  234  eine  Lücke),  19x14  cm  | 
Ps.Od.  u.  a.  Sigel  1067. 

613  (102).      XVI  I  Papier,  176  BL,  19  x  15  cm  |  Ps.       Sigel  1615. 

617  (466)  ß.      XIV  I  Papier,  111  BL,  19x14  cm  |  Ps.  fragm. 

Sigel  1616. 

622  (105).       1570  (Sept.  7079,   in  der  Hs.  selbst  mit  1571  n.  Chr. 

gleichgesetzt)  |  Papier,  154 BL,  19x14  cm  |  Sehr.:  „toö  a'j.ap- 
TüiXoü  ispoS'.axövou  Td-/a  v.a.1  paxsvSiioD  rsvvaStoü"  ;  Besteller:  „tod 
suYSveatäioD  apyrnioq  xopoö  retopYiou  toü  Sspßoü"  |  1643  von 
Theophanes,  Patriarch  von  Jerusalem,  der  Kirche  Konstantins 
und  Helenas  in  Jerus.  geweiht  |  Ps.  |  Hierzu  gehört  Peters- 
burg, Kais.  ÖfF.  BibL,  Graec.  394  (Ps.  565— 58  u).     Sigel  1617. 

623  (90).      XV  1  Papier,  112  BL,  20  x  13  cm  ]  Ps.  (Schi,  fehlt). 

Sigel  1618. 

634  (107).      XVI  Anf.  |  Papier,  393  BL,  18  x  12  cm  |  Ps.Od.  (Anf. 

bis  Ps.  20 11  und  Schi,  fehlen).  Sigel  1619. 

636  (104).      XV  I  Papier,  237  BL,  17  x  12  cm  |  Bes.  um  die  Mitte 

des  XVI.  Jahrh.:  „raXaxtsoyo?  Ix  TröXso?  'IspouaaXTjiJL"  |  Ps. 

Sigel"T620. 


Jerusalem,  Patr.-Bibl.  83 

643  (74).  XII/XIII  I  Perg.,  210  BL,  17  x  13  cm  |  Ps.Od.  (Ps.  144 
— Od.  2  fehlt,  auch  sonst  einige  Lücken),  Sigel  1621. 

668  (75).  1595  |  Papier,  150  BL,  16  x  10  cm  |  Geschr.  im  Sabas- 
kloster  |  Ps.  |  Hierzu  gehört  Petersburg,  Kais.  öff.  Bibl., 
G-raec.  3957Ps.  SSi-k).  Sigel  1622^ 

677  (71).      XIII  I  Perg.,  245  Bl.,  13  X  10  cm  |  Ps.  Sigel  1623. 

697  (505).    XIII  Ende  |  Papier,  210  BL,  13  x  10  cm  |  117a— 189a 

Dan.  Sigel  405. 

698  (73).      XII  I  Perg.,  171  Bl.  (viele  im  XV.  und  XVI.  Jahrh.  er- 

gänzt), 12  X  10  cm  I  Ps.  u.  a.  Sigel  1068. 

704  Nr.  12.     XI  |  Perg.,  Teil  eines  Bl.  |  Lect.  fragm.,  anscheinend 

zu  143  [i  gehörig,  s.  oben. 
704  Nr.  13.     XIII/XIV  |  Perg..  6  BL,  19  x  14  cm  |  Ps.  23-78. 

Sigel  1624. 

b)    'A7100  Xiaopoö. 

Diese  Hss.  waren  früher  in  der  Bibliothek  des  HI.  Kreuzes  in  Jerusalem 

und  sind  1888  in  die  Patriarchal-Bibliothek  überführt. 
ll7T:oroörouÄo;-K£po:;j.cj;,    Ispoj.  ßtß/..  3  (1897). 

1  (alte  Nr.  91 ,    s.  EaTraS.-Kep.    S.  255).       XIV/XV  |  Papier,    378 
BL,  42  X  32  cm  I  Bes.:  Sabaskloster  |  Cat.  in  Ps.Od. 

Sigel  1625. 
36  (18).  VIII  (rescr.  XII  XIII)  Perg.,  215  BL,  28x21  cm  Bes.: 
Sabaskloster  |  Untere  Schrift  eines  Teils  der  Blätter:  Cat. 
Olympiodori  et  Polychronii  in  lob  fragm.  |  E.  Tisserant,  Un 
ms.  palimpseste  de  Job:  Eevue  bibl.  internat.,  Nouv.  ser.  9 
(1912),   S.  481—503  mit  Pacs.  (lob  lln-u)  und  Textproben. 

Sigel  406. 
42  (20),  BL  1—5  und  201—205  (VorsetzbL).      XI  I  Perg.,  27  x  20 

cm  I  Bes. :  Sabaskloster  |  Lect.  fragm. 
48  (39).     1202  I  Perg.,  174  BL,  27 x  18  cm  j  Sehr.:  NixdXao?  i;psu?  \ 
Bes.  im  XIII.  Jahrh.:   Kloster  des  Johannes  Theologus   (auf 
Patmos?);  später:  Sabaskloster  ]  Lect.  mit  ouva^äptov  |  Hierzu 
gehört  Petersburg,  Kais.  ötf.  Bibl.,  Graec.  325,  vgl.  daselbst. 
69  (111).      XV  Ende  \  Papier,   211  BL,   21  x  16  cm  |  Bes.:    Sabas- 
kloster I  1—168  Ps.Od.  mit  Prologen.  Sigel  1620. 
81  (112).      XVI  Mitte  |  Papier,    344  BL,    21  x  10  cm  |  Ps.Od.   mit 
Prologen  und  anderen  Zutaten.                                   Sigel  1627. 
88  (31j.      XII  i  Perg.,  59  BL,  21  x  16  cm  \  Bilder,    vgl.  A.  Baum- 
stark, Zur  byz.  Odenillustration:  Rom.  Quartalschr.  f.  christl. 
Altertumsk.  21  (1907),    S.  157—175;    einige  Bilder    sind  von 

6* 


Q^  A.  Rablfs,  Verzeichnis  der  griecli.  Hss.  des  A.T. 

Porfirij  LTspenskij  herausgeschnitten  (wo  sind  sie  jetzt?)  ]  Bes.: 
Sabaskloster  \  Ps.Od.  Sigel  1069. 

96  (32).  IX  I  Perg.,  182  Bl.,  18  x  14  cm  |  Bes. :  Sabaskloster  (bis 
1858)  I  Ps.  20io — 1486  mit  Randscholien  |  Hierzu  gehört  Peters- 
burg, Kais.  öff.  BibL,  Graec.  263  (Ps.  6813— TU)  |  Uaiiad.- 
Ksp.  3,  S.  156 f.  mit  Facs.  (Ps.  7755-65),  vgl.  auch  S.  245 f.  j 
Facs.  aus  den  Petersburger  Blättern :  A.  Sobolevskij  et  Grr. 
Cereteli,  Exempla  codicum  graee.  litteris  uncial.  scriptorum 
(1913),  Taf.  X  (Ps.  706-15),  vgl.  S.  VIII  |  Rahlfs,  Sept.-Stud. 
2  (1907),  S.  10.  101  („Jer«^").  Sigel  1070. 

99.  XVI  Mitte  |  Papier,  194  BL,  17x12  cm  |  Bes.:  1630  Fp-^- 
YÖpio?,  dann  Ilap^evto?,  1672  'Axäxio?,  1721  'Icöaxeijt,  sämtlich 
lepo\L6va'/oi  oder  TrpoYjYoofisvot  von  der  Insel  2avTop-/jv7].  1870 
schenkte  6  xpwYjv  B'/]püToö  KuptXXo?  die  Hs.  der  theol.  Schule 
in  Jerusalem  |  Ps.Od.  u.  a.  Sigel  1628. 

103  (122)a.  XV  |  Papier,  117  BL,  13  x  11  cm  j  Bes.:  „tö  ^fspa 
k'(Co  6  TcaTca  KoptXXo?  NtörAji;  a:r6  xtjV  "O^/piSa  7,al  tö  a'^tspwoa 
sk  tov  lIpoffiTjtYjv  'HXiav"  |  Ps.  (Anf.  bis  Ps.  5  fehlt). 

Sigel  1629. 

105  (33).      XIII  I  Perg.,  13  x  9  cm  |  Ps.Od.  Sigel  1630. 

107  (34).  XI  I  Perg.,  198  BL,  9  x  8  cm,  durch  Wasser  beschä- 
digt I  Bes.  im  XVI.  Jahrb.:  'Iwaxelfj.  lepeo?  KÖTrptoc  (vgl.  Vogel- 
Gardth.  S.  165  Z.  3 f.);  dann  Sabaskloster  |  Ps.Od.  u.  a. 

Sigel  1071, 

c)    'Ayiod  Ta!fOD. 

Dies  sind  die  Hss.,   die   schon  früher  dem  Hl.  Grabe,   d.  h.  dem  Patriar- 
chat von  Jerusalem,  gehörten. 
llaTcaofJiiouXos-Kepap.eö;,  'kpos.  ßißÄ.   1  (1891). 

2  (alte  Nr.  1,  s.  üauaS.-Ksp.  3  [1897],  S.  259).  IX  Ende  Perg., 
401  Bl.  (27.  56.  58.  132  im  XIII.  Jahrh.  ergänzt),  39x28  cm  | 
Schon  im  XIV.  Jahrh.  im  Besitz  des  Hl.  Grabes  |  1  a.  Oct, 
(Anf.  bis  Gen.  3 10  fehlt),  222  a  XII  proph.  (hebr.  Reihenfolge), 
256b  IV  proph.  (Schi,  von  Dan.  95  an  fehlt)  |  Facs.:  llaTiaS.- 
Kep.,  Taf.  bei  S.  10  (Gen.  24 7 -21);  ebenda  S.  11—14  Va- 
rianten aus  Mal.  |  Coli.:  Brooke-M^Lean  („u").         Sigel  407. 

2  (wie  oben),  Bl.  56  und  27.  VI/VII  (rescr.  XIII)  |  Perg.,  35  x 
26  cm  I  Untere  Schrift:  Sir^  prol.  Mitte  (Z.  12  bei  Swete)— 
3 11  I  HaTcao.-Ksp.  S.  14  (setzt  das  Stück  ins  V.  Jahrh.)  |  Ausg.: 
Biblical  fragments  from  Mount  Sinai  ed.  by  J.  R.  Harris  (1890), 
S.  11—14  Nr.  5,  vgl.  S.  IX f.;  nach  Harris'  Eingeständnis  ge- 
nügt diese  Ausgabe  nicht  |  Swete  Intr.  S.  147  Nr.  13.     Sigel  929. 


tTerusalem.  Patr.-Bibl. 
3.     XII/XIII  1  Perg.,  170  ßl.,  38  x  27  cm  |  Cat.  in  G-en. 


Sigel  408. 
5  (2).  XIII  I  Perg.,  260  Bl.,  37  x  27  cm  |  Bes. :  „t-^c  i-dvoj  zob 
MsXsvt/.oo  xs'.jisvTj?  [lov^?  rq^  Po^iv^c" ;  1674  vom  Patriarchen 
Dositheos  (vgl.  unten  Xr.  50  und  222j  nach  Jerusalem  ge- 
bracht I  Cat.  in  lob.  Sigel  409. 

36  (65).  XIII  I  Perg.  (palimps.),  556  Seiten  (189.  190.  187.  188 
gehören  vor  185),  gr.  8*^  ]  Bes.  im  XIII.  Jahrh. :  „tr^c  [lov^c 
Toö  npoSpöiioo"  (unweit  des  Jordan);  später  Sabaskloster  j  1 
XII  proph.  (griecü,  Reihenfolge),  91  IV  proph.  (Bar.  steht 
hinter  Thr.  und  Ep.  Ter.;  in  Dan.  fehlt  626— 7 le,  aber  es 
sind  3  Seiten  freigelassen,  also  war  die  Vorlage  hier  lücken- 
haft) I  Hierzu  gehört  Petersburg,  Kais.  öfF.  Bibl.,  Graec.  261 
(Am.  86 — loel  27,  die  3.  Lage  der  Hs.)  |  Tischendorf,  Anec- 
dota  Sacra  et  profana,  2.  ed.  (1861),  S.  222— 224  |  Facs. : 
HaTraS.-Ksp.,  7  Tafeln  bei  S.  112.  Sigel  410. 

45  (43).  XI  1  Perg.,  177  BL,  22  x  15  cm  1  Cat  marg.  in  Ps. 
(Schi,  fehlt),  aber  die  Randscholien  reichen  nur  bis  Ps.  107 
(Bl.  118).  Sigel  1072. 

50  (44).       XI  XII  i  Perg.,   418  BL,  20  x  15  cm  |  Vom  Patriarchen 

Dositheos  (vgl.  oben  Nr.  5)  für  das  Hl.  Grab  gekauft  (Ila- 
;raa.-Kap.  3,  S.  325)  |  Thdt.  comm.  in  Ps.  (Anf.  fehlt),  Cat.  in 
Od.  (Schi,  fehlt).  Sigel  1229. 

51  (45).      XII  1  Perg. ,    356  Bl. ,    20  x  14  cm  ]  Bild ,    s.   A.  Baum- 

stark, Ein  rudimentäres  Exemplar  der  griech.  Psalterillu- 
stration durch  Ganzseitenbilder :  Oriens  christianus,  Neue 
Ser.,  2  (1912J,  S.  107—119  |  Ps.  |  Facs.  bei  Baumstark  (Ps. 
50 1-4).  Sigel  1073. 

53  (41).  1054  I  Perg.,  231  Bl.,  19x17  cm  \  Bilder,  s.  A.  Baum- 
stark, Frühchristlich-syrische  Psalterillustration  in  e.  byz. 
Abkürzung:  Oriens  christianus  5  (1905),  S.  295—320,  vgl. 
ebenda  Neue  Serie  2  (1912),  S.  107  f.  Baumstark,  Zur  byz. 
Odenillustration:  Rom.  Quartalschr.  f.  christl.  Altertumsk. 
21  (1907),  S.  157-175  |  Bes.  im  XVI.  Jahrb.:  „toö  t-fiioo 
Xtaopoö  Tä)v  'Ißfjpwv"  (bei  Jerusalem);  vorher  in  Konstanti- 
nopel 1  Ps.Od.  mit  Prologen  |  Hierzu  gehört  Petersburg,  Kais. 
öff.  Bibl.,  Graec.  266  (Ps.  74io-75,2.  117i.-.— II811)  |  Facs.: 
IIa;;ao.-Ksp.,  Tafel  bei  S.  132.  Sigel  1074. 

55.  XII  I  Perg.,  266  Bl.,  19  x  15  cm  |  Bilder,  vgl.  A.  Baumstark. 
Zur  byz.  Odenillustration :  Rom.  Quartalschr.  f.  christl.  Alter- 
tumsk. 21  (1907),  S.  157—175  j  Schr.(?):  „Mati^soo  (j-ova/oö"  | 
Ps.Od.  Si^el  1075. 


gß  A.  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T, 

70.      XVI  I  Papier,  283  Bl.  |  P^.  Sigel  1631. 

71  und  72  (383  die;).      XV  |  Papier,    268  +  219  Bl.,    19  x  14  cm  | 

Euthymii  Zigabeni  comm.  in  Ps. 
78  (46)!      XV  Ende  |  Papier,   504  Bl.,  21  x  16  cm  |  Euthymii  Zi- 

gabeni  comm.  in  Ps. 
86  (T&T).      1502  I  Papier,  241  Bl.,  21x16  cm  |  Schr.(?):  „MavoD-^jX 
TOD  FpYjYopoTrooXoo"    (Vogel-Gardth.  S.  276)  ]  1—213  Ps.  (Anf. 
bis  45  fehlt).  Sigel  1632. 

210  (292).  1509  (so  nach  christl.  Ära  datiert)  |  Papier,  180  Bl., 
21  X  15  cm  1  Greschr.  auf  Rhodos  |  Bes.  im  XVI.  Jahrb.:  „Be- 
vta^j-lv  loö  KoTTptoD",  im  XVII [.  Jahrb.:  „toö  <i>iXo^£OD  ispo[j.o- 
vd)(oo  Kavaxto?",  „toö  ajJLaptwXoö  'E(ppal(j!-  toö  'Aö-rjvatoo"  |  1 — 113 
Georgii  Choerobosci  epimerismi  in  Ps. 

215  (2Ö2);  XVI  Ende  |  Papier,  260"M7^1  x  15  cm  |  7—20  Nili 
comm.  in  Cant. 

222  {TÖ&).  XV  I  Papier,  395  BL,  20  X 14  cm,  schlecht  erhalten  1 
1689  von  „Aoat^soD  £^ap-/oD  'IspoaoXu[j.(öv"  (vgl.  oben  Nr.  5)  in 
Konstantinopel  für  das  Hl.  Grab  gekauft  |  Comm.  in  Ps. 
(Anf.  fehlt);  am  Schi,  ein  Stück  aus  dem  Prolog  des  Euthy- 
mius  Zigabenus. 

370  (185).  XVI  Mitte  |  Papier,  478 (?)  Bl.  |  Sehr.:  rep[j.avö?,  Pa- 
triarch von  Jerusalem  (Vogel-Grardth.  S.  68)  |  305  a  Eccl.,  310  b 
Cant.,  beide  mit  Prolog  u.  Randscholien,  316b — 323  b  Sap. 
("SchL  von  16i8  an  fehlt),  324a-327b  Prov.  2459-28i7.  16^^ 
1926  (zwei  Doppelbl.  aus  einem  Text  der  Prov.)      Sigel  411. 

410  (42).      XVI  I  Papier,  225  Bl.,  21  x  15  cm  |  Ps.        Sigel  1633. 

510  ß.  IX  I  Perg.,  2  BL,  33  x  23  cm  |  Par.  II  32 1-15.  33u— 34i  I 
Coli. :  P.  Thomsen,  Ein  Fragment  einer  Minuskelhs.  mit  hexapl. 
Notizen:  Ztschr.  f.  d.  alttest.  Wissensch.  31  (1911),    S.  308 f. 

Sigel  412. 

510  a.  IX/X  I  Perg..  6  BL,  24  x  18  cm  |  Lect.  fragm.  (darin  „{itjvi 
AüYGDGT^  C',  §toc  TYjv  STTsXsDotv  Twv  ßap|3dp(ov"). 

537.  1470  I  Papier,  219  BL,  14  x  12  cm  j  Bes. :  XpioTÖdooXo?,  Erz- 
bisch. V.  Gaza  (f  1702  in  Jerusalem)  |  Ps.Od.  u.  a. 

Sigel  1634. 

d)  <i>(öxioo. 

29.  IX/X  I  Perg.,  287  BL,  13  x  10  cm  |  Bes. :  Sabaskloster  |  Ps.Od. 
(Anf.  bis  Ps.  77  und  SchL  fehlen;  auch  fehlt  Ps.  144 19— Od. 
lis)  I  KoixoXiSyj?  S.  67.  Sigel  1076. 


Jerusalem,  Tatr.-Bibl.  —  Kairo,  Griech.  Patr.-Bibl.  87 

Privatbibliothek  des  Erzbischofs  Epiphanios 

X,  X.  'E;ri'xavioD"  KoixoX.  S.  167). 

8.      XIV  I  Papier,    114  Bl.  |  Ps.    (Anf.  und  Schi,   fehlen)  |  KoixoX. 
S.  168.  Sigel  1591. 


Kairo. 

Griechische  Patriarchats-Bibliothek. 

Tisch endorf,  Rechenschaft  über  meine  handschriftl.  Studien  auf  meiner 
wissenschaftl.  Reise  von  1840  bis  1844,  Fortsetzung  (III.  Die  Patriarchal- 
bibl.  zu  Kairo):  Jahrbücher  der  Literatur  112  (1845),  Anzeige-Blatt 
S.  25 — 30.  Er  beschreibt,  z.  T.  sehr  oberflächlich,  die  18  Hss.,  die  er 
zu  sehen  bekam;  mehr  waren  angeblich  nicht  vorhanden. 

II.  0.  Coxe,  Report  to  Her  Majesty's  Government,  on  the  Oreek  mss.  j'et 
remaining  in  libraries  of  the  Levant  (1858),  S.  38 — 44.  Er  beschreibt 
93  Hss.,  von  welchen  fiic  uns  Nr.  3.  18.  52.  56.  67.  70.  86.  SS  und 
eventuell  93  in  Betracht  kommen,  doch  sind  die  Beschreibungen  sehr 
dürftig. 

Oscar  Schneider,  Beiträge  zur  Kenntniss  der  griech.  -  orthod.  Kirche 
Ägyptens  (1874),  S.  38—48:  Die  Patriarchalbib).  zu  Cairo.  Hier  wird 
nur  der  Inhalt  einer  großen  Zahl  von  llss.  in  alphabetischer  Reihenfolge 
angegeben  (nach  einem  handschriftl.  Katalog). 

V.  Gardthausen,  Catalogus  codicum  graec.  Sinaiticorum  (1886),  S.  257 
— 261 :  S  p  i  c  i  1  e  g  i  u  m  A 1  e  x  a  n  d  r  i  n  u  m  („  Alex. "  erklärt  sich  daraus, 
daß  das  Patriarchat  früher  in  Alexandria  war  und  auch  jetzt  noch  als 
»Ipovoc  'AX£;avocy£t'a;  bezeichnet  wird).  Hier  werden  vier  Hss.  beschrieben, 
die  ich  nach  den  von  Gardthausen  angegebenen  früheren  Nummern 
anführe,  .jedoch  unter  Hinzufügung  der  im  J.  1895  eingeführten  neuen 
Nummern,  soweit  sie  mir  bekannt  sind : 

449  (jetzt  341).  1507  |  In  Serres  („sv  Xsppaig")  geschr.  von  „Ma^i- 
{JLOO  tspo[Aovayoo  xal  Tcvsojj.atr/'.o'j  loö  'EXaiooarjg"  i^S^-  Vogel- 
Gardth.  S.  285  Anm.  2)  |  Ps.  u.  a.  |  Gregory  S.  443.  475  („Evl 
759,  Apl  242")  und  S.  1240  („/'^  759").  Sigel  1635. 

545  (jetzt  92).  1557  (so  nach  christl.  Ära  datiert)  |  Papier,  309 
BL,  28x21  cm  |  Sehr.:  „'loidwoo  Aopoavoö"  (Vogel- Gardtb. 
S.  170)  I  Comm.  in  lob  und  Neutestamentlicbes  |  ISoden  S.  269 
(„e'*^'"").     Gregory  S.  1200  („l  2207"). 

925.  1483  I  Geschr.  „oia  tcoXXoö  ttöO^oo  xopoö  Eu9-u|iiot)  |j.ova-/oü,  sv 
Tf;  [lovfl  i\IaYX7.vto)v  £v  f^  v/^ac|)  K6;cp<|)  TtX-^^iov  x■r^<;  Asoxooiac"  | 
Ps.  u.  a.  (in  der  Unterschr.  als  „«}>aXTr^po6pwXoY'.o[j.TjVoXöYiov" 
bezeichnet).  Sigel  1636. 


88  A.  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

1279  (jetzt  105).  1592  (so  nach  cliristl.  Ära  datiert)  ]  143  Bl.  | 
Sehr.:  „Nsotputoo  tspo|j.ovayoü  'ApxwXaoo  toö  KpTjtö?"  (Vogel- 
Gardth.  S.  331)  |  Comm.  in  Exod. 

Die  von  Tischendorf,   Coxe  und  Schneider  erwähnten  Hss.   führe   ich  nicht 
an,   da  sie  sich  zur  Zeit  meistens  nicht  identifizieren  lassen.    Dagegen 
kann  ich  nach  Mitteilungen  von  Hugo  D  u  e  n  s  i  n  g   noch   folgende  Hss. 
aufzählen  (mit  den  jetzigen  Nummern): 
6.     Am  Schi. :  Ps^ 
66.     Cat.  in  Ps."(Änf.  bis  Ps.  11  fehlt). 
68.     Cat.  in  Geu. 
84  (früher  776).     Comm.  in  Gen. 
90  (früher  926).     382  Bl.  |  Cat.  in  Ps. 


91  (früher  940).     544  Seiten  |  Comm.  in  Ps. 


97  (früher  207).     Jung  |  Comm.  in  Is. 

98  (früher  471).     Comm.  in  Gen. 

113.  Comm.  in  Ps. 

114.  Comm.  in  Is.  (unvollständig). 

(303.     XI  I  'l7ro|xvfj(j.cj(Ta  xcüv  owSsxa  -pocpr^Tiöv.) 
340.     Ps. 

342.  Ps. 

343.  XVI  I  Ps.  und  wpoXoyiov. 

344  (früher  19).  XII  ]  Perg.,  255  BL,  23x18  cm  |  1572  vom  Pa- 
triarchen Silvester  v.  Alexandria  neu  eingebunden  |  Ps.Od. 
(Anf.  bis  Ps.  I3  fehlt)  |  Am  Schi,  ist  auf  44  jüngeren  Bl. 
(XVI.  Jahrh.)  hinzugefügt  üoXdsXsoc  ^aXXöjj.svo?  iv  xclIq  Sssjto- 
Tixai?  kopicdq  xal  sv  tat?  [tv7j[JLa'.(;  twv  So^aCofxsvwv  aYiwv '  tcs- 
pisywv  y.al  xa?  xa^'  soptYjV  sxXoYä?,  apfj-oSicD?  Ipavta^Eiaa?  Tcapa 
Ttvo?  {Aova/oö  SivaiToo.  Sigel  1082. 

345.  Jung  I  kl.  8"  |  Ps. 

346.  Comm.  in  Ps. 

347.  Ps^ 

Musee  des  antiquites  egyptiennes. 
Siehe  Oxyrhynchus  Papyri  845.  1225. 


Kijev. 

Geistliche  Akademie,  Kirchlich-archäologisches  Museum. 

N.  Petrov,  Upisanie  rukopisej  cerkovuo-archeologiceskago  muzeja  pri  Ki- 
jevskoj  Duchovnoj  Akaderaii.    I.    Kijev  1875. 

1  (0.  8.  19).  1597  I  215  BL,  8»  |  Sehr.:  „^özriQ  [lovaxo?  atiaptwXö? 
MatOaio?  xwYwviavYj?  sx  TraXatä?  r^rsipoo"  (so  bei  Petrov;  vgl. 
Vogel -Gardth.  S.  296);  er  schrieb  „sv  [xr/pt(?)  zfi  asßao;j-ta 
TcöXs'."  I  Bes. :  Archimandrit  Antonin  (vgl.  oben  S.  80,  Vorbem. 
zu  ,Saßa«)  I  Ps.  Sigel  1637. 


Kairo,  Griecli.  Patr.-Bibl.  —  Konstantinopel,  Mz-6/yj-/  d.  Hl.  Grabes.      89 

5  (Vitr.  Nr.  11).      XIV/XV  |  1  BL,  4«  |  Bes.:    Archimandrit  An- 

tonin I  Ps.  663-6.  9-13.  Sigel  1638. 

6  (Vitr.  Nr.  30).      XVI  |  2  Bl.,  8«  |  Bes. :  Archimandrit  Antonin  ] 

Ps.  IO042— 106i8.  118i53-i76.  Sigel  1639. 


Köln. 

Manuskript-Bibliothek  des  Doms. 

8.  XI/XII  I  Perg.,  164  Bl.,  gr.  2«  |  1794  von  Köln  nach  Arns- 
berg, später  nach  Darmstadt  gebracht  (Darmstädter  Signatur: 
2009),  1867  nach  Köln  zurückgegeben  |  Ps.Qd.  in  vier  Ko- 
lumnen: 1 — 3)  die  drei  lat.  Psalterien  des  Hieronymus,  näm- 
lich das  Gallicanum,  Romanum  u.  Hebraicum,  4)  der  griech. 
Text  in  lat.  Umschrift  [  Der  Text  ist  Seite  für  Seite  und 
Zeile  für  Zeile  aus  der  Hs.  Bamberg,  Kgl.  Bibl.,  A.  I.  14 
abgeschrieben  |  J.  Hartzheim,  Catal.  historicus  criticus  codi- 
cum  mss.  bibliothecae  ecclesiae  metropolitanae  Coloniensis 
(1752),  S.  7—10.  JaiFe  et  Wattenbach,  Ecclesiae  metropoli- 
tanae Coloniensis  Codices  mss.  (1874),  S.  3f.  |  Coli,  von  Ps. 
1—5:  Göttingen,  Univ.-Bibl.,  Cod.  Lagard.  17;  daraus  mit- 
geteilt in  Lag.  Spec.  („Z").  Vgl.  auch  Psalterium  iuxta  He- 
braeos  Hieronymi  ed.  Lagarde  (1874),  S.  IV  |  Rahlfs,  Sept.- 
Stud.  2  (1907).  S.  8 f.  („Z").  Sigel  1077. 

Konstantinopel. 

Msxöyiov  des  Hl.  Grabes. 

Diese  IIss.  gehören  dem  Patriarchat  von  .lerusaleni,    I)etiuden  sich 

aber   nicht   im  Kloster   des  Hl.  (Grabes    zu   Jerusalem,    sondern    in   der 

Filiale  desselben  in  Konstantiuopel. 
11  a  ::  c<  0  0  n  0  u  >,  0  ;  -  K  £  p  et  |j.  £  j  ;  ,  '  l£poc;o/.'j|j.txf/.rj   '^A{ih'J\ii^■/.r^   4  ( 1S99  ;    genauer 

Titel  bei  Jerusalem).     Von   den  ö46  Hss.   sind    nur  417  beschrieben,    s. 

S.  478  Anm.  1. 

14  (früher  408,  s.  IlaTrao.-Ksf;.  S.  480).  XI  |  Perg.,  293  Bl.,  34  x 
26  cm  I  Bes.  im  XV.  Jahrb.:  „t^c  jiovf;?  'EXsoüoy]?"  (Kreta)  | 
Menolog.  maj.— aug. :  163  a — 192  b  Mac.  IV  (für  den  1.  August). 

Sigel  397. 

17  (410).      XIV  I  Papier,   442  BL,    35x28  cm  |  la   Cat.   in  XII 

proph.,    96  a   Thdt.  comm.  in  Is..    186a   Thdt.  comm.  in  ler., 

315a  Thdt.  comm.  in  Ez.  Sigel  398. 

51  (386).      XII  I  Papier,  71  BL,  25  x  17  cm  \  10—71  Cat.  in  Prov. 

Sicrel  399. 


t)0  A.  Hablfs,  Verzeichiiis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

199  (494),  Bl.  3—54.  XVI  |  Papier,  20  x  14  cm  |  Bes.:  „AyjttTjTpioo 
zpwTOxavovapyoo"  |  Comm.  in  Sap. 

224.      XI  I  Perg.,  73  BL,  35  x  27T^|  Cat.  in  Gen.  28— 49  ig. 

Sigel  400. 

244  (433).  XIV  |  Perg.,  312  BL,  32x27  cm  j  Bes.  im  XVI.  Jalirh. : 
Kloster  ir^q  a-;.  TptdSo?  (Chalki)  |  218—225  Dan,  (vollständig?). 

Sigel  401. 

252  (377).  1566  |  Papier,  516  BL,  30  x  21  cm  j  Sehr. :  ^epöö-soc 
{ATjTpoTroXi'CY]?  Movsjxßacia?  (Vogel -Gardth.  S.  161)  |  130 — 277 
Thdt.  quaest.  in  Oct.  Reg.  Par. 

278  (437)!  XIII  1  Perg.,  225  BL,  25  x  19  cm  [  Euthymii  Zigabeni 
comm.  in  Ps.Od. 

386  (461).  Um  1481  |  Papier,  355  BL,  17  x  13  cm  1  Bes.  im  XVII. 
Jahrb.:  „Ar]jj.rjTpiou  'Apa/,X£tvo5  xal  xsXdpoo  x-qq  McYciXt]?  toö 
XpiOToö  'Ey-xX-Ajata?",  „A7][i.7]Tpioo  lob  aTcö  IleptV'O-oo  tcöXsco?"  |  1 — 
60  Ps.  {ista  xai>tG[idicov,  xpoTiapLoJV  y.ai  fcU'/öiV  (Anf.  bis  Ps.  90 
febÜjT  Sigel  1592. 

Bibliothek  des  SeraiL 

Th.  ()u«pensky,  L'Octateuque  de  la  bibl.  du  Serail  k  Constantinople 
(=  Bulletin  de  l'Institut  archeologique  russe  ä  Constantinople  12,  Sofia 
1907),  S.  230—251  „La  bibl.  du  Serail  et  ses  mss.  grecs"  (S.  230—240 
Geschicbtlicbes,  S.  240 — 251  „Les  mss.  grecs  conserves  aujourd'hui  dans 
la  bibliotberiue").     Dies  Verzeichnis  enthält  nur  36  Nummern. 

8.  XII  I  Perg.,  568  BL,  42  x  30  cm  |  Schrift  ähnlich  wie  im 
Vat.  graec.  1153/4  |  Mehr  als  300  Bilder  |  Nach  Ouspensky's 
Annahme  aus  der  Familienbibl.  des  Komnenenhauses  |  Cat.  in 
(Jet.  (beginnt  mit  einer  Bearbeitung  des  Aristeasbriefes  von 
Isaak  Porpbyrogennetos ,  dem  Sohne  des  1081 — 1118  regie- 
renden Alexios  I.  Komnenos ;  Ausg. :  Ouspensky  S.  1 — 14)  | 
Ouspensky  handelt  in  seinem  oben  angeführten  Werke  S.  1 
— 229  über  diese  Hs.,  besonders  ausführlich  über  die  Bilder 
(S.  97 — 189),  aber  auch  über  die  Cat.  und  die  hexapl.  Noten. 
In  dem  dazu  gehörigen  „Album''  (München  1907)  finden  sich 
auf  Taf.  1 — 5  Facsimiles  von  acht  Seiten  der  Hs.  (Taf.  1 : 
Bearbeitung  des  Aristeasbriefes  von  Isaak  Porpbyrogennetos; 
2:  ursprünglicher  Text  des  Aristeasbriefes  und  Gen.  14 11—20; 
3:  Exod.  lio— 17.  Lev.  lif. ;  4:  Lev.  I2— 4;  5:  lud.  133—9. 
14 17 — 15  4)  und   auf  Taf.  7 — 40  Facsimiles   von  237  Bildern. 

Sigel  413. 
13  (bei  Ouspensky  Druckfehler  „14'')-      ^IH  I  Perg.,  ca.  280  Bl.  | 
Bilder  [  Comm.  in  Ps. 


Konstantinopel,  Mcto/tov  d.  Hl.  Grabes  —  Kopenhagen,  Kgl.  Bibl.      91 

Kopenhagen. 

Charles  Graux,  Rapport  sur  les  mss.  grecs  de  Copenhague:  Archives  des 
missions  scientifiques  et  litteraires,  3.  ser.,  t.  VI  (1880),  S.  133 — 242. 
Inhalt:  S.  133  —  140  Introduction,  141 — 238  Notices  sommaires  des  mss. 
grecs  de  la  grande  Bibl.  Roy.  de  Copenhague,  S.  239 — 242  Appendice 
(Beschreibung  der  Hss.  der  Univ.-Bibl.).  —  Die  Notizen  über  die  „Neue 
Kgl.  Sammlung"  (S.  227 — 229)  sind  ganz  ungenügend;  von  den  drei  Hss., 
deren  Beschreibung  ich  unten  nach  Angaben  der  Kgl.  Bibl.  mitteilen 
kann,  erwähnt  Graux  die  beiden  älteren  überhaupt  nicht. 

Von  der  „Alten  Kgl.  Sammlung"  gibt  es  einen  älteren  Katalog  von  J.  Erichsen 
(1786;  Titel  bei  Graux  S.  135  Anm.  1). 

Det  Kongelige  Bibliotek. 

a)   Gamle  Kongelige  Sämling 
(Alte  Kgl.  Sammlung). 

6.  X/XI  I  Perg. ,  232  Bl.  (1  und  232  sind  jüngere  Vorsetz- 
blätter), 2*^  I  Bes. :  .,y>  ttote  Notap-^  toö  Aooxä  (d.  h.  wohl  Lukas 
Notaras,  Dux  von  Konstantinopel,  Vater  der  Anna  Notaras, 
vgl.  Rum,  Bibl.  Vat.,  Vat.  graec.  1231)  aTcö  tivo?  KaXoO-sToö* 
vöv  dk  FstopYtoo  zoö  KavraxooCirjvoö,  '(Z'(0'n'^  de  [ista  ttjv  tr^?  Tia- 
TpiSo?  aXcoatv  Iv  SiisvTopößw  touiw".  Späterer  Bes.:  „Oupßavoö 
Toü  ^o^a'/ob  Toö  ocYioo  Nr/.öXsco  uov  'Evsticöv  (Venedig),  avSpöc 
00%  aSd^oü,  äXXa  twv  YpafxjxaTixwv  id^^'  av  apcoTOo  %al  Xa{X7rpo- 
idtoo".  1699  von  Fr.  Rostgaard  in  Venedig  gekauft.  Bes.: 
1726  Graf  Christian  Danneskjold  Samso?,  1732  Kgl.  Bibl.  ] 
2a  Cat.  in  lob,  84a  Cat.  in  Prov. ,  126a  Eecl.  cum  comm. 
marg.,  142  b  Cant.  cum  comm.  marg.,  151a  Sap.,  170b  Ps.Sal., 
183ä"Sir.  |  Facs.:  Graux  Taf.  1-4  (lob  2~7.  Ps.  Sal.  3u— 
4 11.  Ps.Sal.  18  0— Sir.  prol.  Mitte  [Z.  9  bei  Swete])  |  Coli,  von 
lob  u.  Prov.:  HoP  1  Coli,  der  Ps.Sal.:  Swete  („h")  und  Geb- 
hardt  („H"),  vgl.  Gebhardt  S.  14—25  |  Für  Sir.  benutzt  von 
R.  Smend,  Die  Weisheit  des  Jes.  Sir.  erklärt  (1906),  s.  S. 
LXXI  („k«)  I  Karo-Lietzm.  S.  308.  Sigel  260. 

[1311.  XV  I  Papier,  4'^  |  1G99  von  Fr.  Rostgaard  in  Venedig  ge- 
kauft 1  Ps.  I  Coli. :  HoP  1  Diese  Hs.  war  1877  verschollen 
(Graux  S.  167)  und  ist  nach  Mitteilung  der  Bibliotheks-Ver- 
waltung auch  jetzt  nicht  wieder  aufgefunden.  Sigel  263] 

1319.  XV  I  Perg.,  4"  |  Cat.  in  Is.  (IO24— ]3ti.  3028-34c,  fehlen)  | 
Coli.:  HoP.  Sigel  305. 

1351.  XVI  I  Papier,  4"  |  (  yr.  (Tlaphyra  (Gen.,  Exod.  Anf.  und 
Deut.  Schi,  fehlen). 


92  A.  Ralilfs,  Verzeichnis  der  gi'iech.  Hss.  des  A.T. 

b)  Ny  Kongelige  Sämling 
(Neue  Kgl.  Sammlung). 

4",  Nr.  5.  XI  i  Perg.,  258  Bl.,  25  x  21  cm,  gegen  Schi,  schlecht 
erhalten  |  Bes. :  D.  Gr.  Moldenhawer,  der  die  Hs.  1784  in  Tor- 
tosa  (Spanien)  kaufte  ]  la.  b  Zach.  144— le,  2a  Mal.  43 — Schi., 
2  a — 258  b  IV  proph.  (Is.  1  ig — 24  und  Schi,  von  Dan.  9i8  an 
fehlen;  lucian.  Text)  |  Coli,  von  ler.  (+Thr.,  Bar.):  HoP  (s. 
Praef.  ad  ler.).  Sigel  96. 

4«,  Nr.  6.  XV/XVI  ]  Papier,  8  +  168  BL,  22  x  14  cm  |  Bes. :  D. 
a.  Moldenhawer  |  Ps.Od.  Sigel  1640. 

80,  Nr.  5.  XI  1  Perg.,  264  BL,  12x9  cm  i  Bes.:  D.  Q.  Molden- 
hawer I  Ps.Od.  mit  Randscholien.  Sigel  1228. 

Universitets-Biblioteket. 

Fabric.  94  in  8^      XIV/XV  |  Papier,   8°  |  Bes.:    Fuit  Bohuslai   a 

Lobkowicz   in  Hassenstein,    Baronis  Bohemici,   qui  in   profe- 

ctione  Hierosolymit.  ex  Graecia  eum  secum  adtulit  (vgl.  Raud- 

nitz,  Lobkowitz'sche  Bibl.,  VI.  E.  f.  19)  ]  Ps.         Sigel  1641. 

Koaivix^a 

(=  MovTj  TfjC  Elxoot^otvLaaTj?  bei  Drama  in  Macedonien,   vgl.  Soden 

S.  74,  Gregory  S.  1027). 

'0  Iv  KwvsxavTtvouTToXet  'EXXtjVixo?  «PtXoÄoyr/.ö;  ^lliXXoyo;.  'ApyaioXoyix)]  ir.i- 
TpoTi/j.  ll«j(pG(p-Tj(j.a  Toü  iC  Tofxou  (1886),  S.  3  —  64:  'A.  IlaTiaoououXo; 
K  £p  7.  |j. c'j  ;  ,  "Exöeci?  zotXaiOYpacpi7.(üv  xat  cptXoXoyty-üJv  ipeuvwv  h  ßpaxif)  xal 
Mocxsoovt'a,  ytvofjivcüv  xaxa  xo  exo?  1885  otä  xrjv  Ma'jpoyopoaxetov  BißXw&rjXTjV. 
Handelt  von  S.  13  an  über  Koat'vtxCa  und  seine  Bibliothek;  s.  besonders 
S.  3!» — 48  „Kwor/.e;  <i:toa-/;ij.£iioxot"  (kein  vollständiger  Katalog!).  Von 
den  alttestameutl.  Hss.  werden  auf  S.  41  nur  zwei  beschrieben: 

22.      X  1  Perg.,  237  Bl.  |  Cat.  in  lob.  Sigel  395. 

125.      X  I  Perg.,  274  Bl.,  25x  19  cm  |  Ps.Od.  c.  comm.  marg. 

Sigel  1078. 


Kues. 


Siehe  Cues. 


Lainz. 

Siehe  Wien,  Jesuitenkollegium. 


LapethuS  (Cypern). 

IV  I  Weiße  Marmorplatte,  30  X  51  cm  |  Perdrizet  kopierte  die  In- 
schrift „ä  Kapaßa?,   chez  NtxdXao?  AotsYj?".     Sie   befand   sich 


Kopenhagen,  Kgl.  Bibl.  —  Leiden,  Univ.-Bibl.  93 

ursprünglich  vielleiclit  in  einer  Kirche  oder  Synagoge  |  Ps. 
14  (ohne  Überschrift)  |  Ansg. :  Paul  Perdrizet ,  Notes  sur 
Chypre:  Ecole  francaise  d'Athenes.  Bulletin  de  correspon- 
dance  hellenique  20  (1896),  S.  349—351  und  Taf.  XXIV  | 
Rahlfs,  Sept.-Stud.  2  (1907),  S.  16.  104.  106  („Lap^'^^'O- 

Sigel  2012. 


Laudiani. 

Siehe  Oxford,  Bodl.  Libr.,  Laudiani  graeci. 


Aotupa  (Lavra). 


Siehe  Athos,  Aaopa. 


Laurentiani. 

Siehe  Florenz,  Bibl.  Mediceo -Laurenziana. 


"Ayio;  Aaapsv-ioc  (Kloster  auf  dem  Pelion). 
4.     XVI  I  Papier,  56  Bl.,  21  x  12  cm  |  Ps.  1—49  |  A.  na-aSÖTiooXo? 

napyaooö?.     'Er.zrqpk  5  (1901),  S.  123.  Sigel  1642. 


Leicester. 

Siehe  Holkham  Hall. 


Leiden. 

Bibliotheek  der  Rijks-Universiteit. 

C'atalogus   librorum   tani   impressorum   (juam   niss.  bibliothecae  publicae 

universitatis  Lngduno-Batavae.     Lugd.  aj).  Bat.  1716.     Dazu  ein  Sup])le- 

mentum  1741. 
lacobus  Geel,  C'atalogus  lil)roruni  niss.  qui  inde  ab  anno  1741  bibliothecae 

Lugduno  Batavae  accesserunt.     Lugd.  Bat.  1852. 
Bibliotheca  universitatis  Leidensis.    Codices  mss.  I:  Codices  Vulcaniani. 

1910. 
Mehrere  Ergänzungen  verdanke  ich  der  Bibliotheks-Verwaltung. 

Perizon.  in  qu.  1  A.  X  |  Perg.,  203  Bl.,  22x17  cm  |  P.s.Od.  |  Geel 
S.  1  Nr.  1.  Sigel  1079. 

Perizon.  in  qu.  36.  XII  |  Perg.,  117  BL,  16x  13  cm  |  Ps.  92o-57  | 
Geel  S.  1  Nr.  2.  Sigel  1080. 

Voss,  graec.  in  fol.  13.  XIV  |  Papier,  367  BL,  35  x  26  cm  |  Cat. 
in  Oct.  I  Catal.  S.  391  Nr.  13.  Sigel  414. 


94 


A.  Ralilfs.  Verzeichnis  der  sjriech.  IIss.  des  A.T. 


Voss,  graec.  in  fol.  42.  XI  |  Perg.,  363  BL,  31  x  24  cm  |  Cat. 
Nicetae  in  Ps.  1—75  |  Catal.  S.  393  Nr.  42.  Sigel  1081. 

Voss,  graec.  in  fol.  73.  XIV  |  Papier,  193  Bl,  28  x  21  cm  |  Eu- 
thymii  Zigabeni  comm.  in  Ps.  |  Catal.  S.  395  Nr.  73. 

Voss,  graec.  in  qu.  8.  IV/V  |  Perg.,  130  Bl.,  25  x  23  cm  |  Bes.: 
Claude  Sarrau,  conseiller  au  parlement  de  Paris  (f  1651),  le 
medecin  Jacques  Mentel  (f  1671),  Isaac  Vossius  (f  1689),  von 
dessen  Erben  kaufte  die  Univ.-ßibl.  1690  die  Codices  Vossiani  | 
Oct.  fragm.  (hexapl.  Text)  |  Hierzu   gehören  22  Bl.  in  Paris, 


Bibl.  Nat.,    Grec  17 

'  und 

ein  Bl.   in  Petersburg,    Kais.    öfF. 

Bibl.,   Grraec.  3,     Alle  153  Blätter  zusammen  haben   folgen- 

den Inhalt : 

Leiden     1 — 8 

Gen. 

31 53 — 36 18 

Paris       3     4 

Exod. 

3635 3721   1                111            r7..i   1 

1-2 

n 

00        DA     t  iiach  hebr.  Zahlung 

OÖ24 39  21  ) 

5-12 

» 

3937  (hebr.  Zählung)— Lev.  426 

Leiden    9—24 

Lev. 

427— 13i; 

Paris     13 

r> 

1340-146 

.         14 

7; 

1433—49 

„         15-18 

r 

15  24 17  10 

„         19-20 

jj 

1828—1936 

Leiden  25—32 

n 

249— 27 16 

33—49 

Num. 

1  1 785 

50—61 

)5 

11 18— 18  2 

„         62-64 

J) 

18  30— 20  22 

Paris     21 

« 

252—263 

„         22 

« 

29  12-33 

Leiden  65—77 

n 

2934— 36 12 

.        78 

Deut. 

4ll— 2G 

79-95 

r> 

7l3-17l4 

„        96 

n 

188—194 

97—104 

55 

2812—31 11 

„      105     120 

los. 

933—1923 

Petersburg 

lud. 

948—106 

Leiden  121—126 

5) 

153 — 1816 

127—130 

55 

1925-2112. 

Catal.  S.  395  Nr.  8 

(  Montfaucon  benutzte  die  Pariser  Blätter 

und  das  damals   in 

seinen] 

1  eigenen  Besitz  befindliche  Peters- 

burger  Blatt  für  d 

ie  Hexapla,    s.  seine  Vorbemerkungen   zu 

Exod.  —  Num.  und  lud. , 

vgl.    auch   seine   Palaeogr.  graeca 

(1708),   S.  186-190 

(mit 

Facs.  einer  Seite  des  Pariser  Teils 

[Lev.  2 16— 38]   und  Abdruck   des   Petersburger  Blattes)   und 

Leiden,  Univ.-Bib  l.  95 

seine  ßibliotheca  bibliothecarum  2  (1739),  S.  974  Cod.  3084  j 
Coli,  der  Leidener  Bl.  (von  Havercamp)  in  V.  T.  ex  vers. 
Sept.  Interpretum  .  .  .  Praefationem  una  cum  variis  Lectioni- 
bus,  e  praestantissimis  MSS.  Codicibus  Bibliothecae  Leidensis 
descriptis.  praemisit  David  Millius.  Tom.  I  (Amstelod.  1725) 
auf  122  nichtpaginierten  Seiten  hinter  der  Praefatio,  vgl.  die 
Beschreibung  und  das  Facs.  der  Hs.  gegen  Schi,  der  Praef.  | 
J31ancbinus,  Evangeliarium  quadruplex  I  2  (1749),  S.  CDXCVI. 
Stroth  im  Eepert.  5  (1779),  S.  121—126  |  Coli. :  HoP  (s.  Praef. 
ad  Pent.);  die  Leidener  Bl.  werden  mit  der  Sigel  „IV",  die 
Pariser  mit  der  Sigel  „V"  bezeichnet;  die  Varianten  des 
Petersburger  Bl.  werden  in  der  Appendix  hinter  Ruth  an- 
gegeben (nach  Montfaucon),  vgl.  Praef.  ad  lud.  |  Ausg.  der 
Leidener  Bl. :  Tischendorf,  Monumenta  sacra  inedita.  Nova 
collectio,  8  (1860),  S.  1—262,  vgl.  S.  XIII— XXXVT:  Facs.: 
Taf.  1.  Ausg.  des  Petersburger  Bl.  ebenda  S.  299 f.,  vgl. 
S.  XVIII  f.  und  XXXIV— XXXVI.  Ausg.  der  Pariser  Bl. : 
P.  de  Lagarde ,  Semitica  II  (Abhandl.  d.  K.  Gres.  d.  Wiss. 
zu  Gott.,  25.  Bd.,  1879)  j  Field  Gen.-lud.  |  Coli.:  Lag.  Gen. 
gr.,  vgl.  Vorwort  S.  5.  11  („G")  |  Facs.:  Silvestre,  Paleogr. 
univ.  2  (1841),  Bl.  166  (Lev.  li— o).  Omont,  Fac-similes  des 
plus  anciens  mss.  grees  (1892),  Taf.  II  (Lev.  2i6— Ss  und 
Schi,  von  Exod.),  vgl.  S.  5.  Thibaut  (s.  Vorbemerkung  zu 
Petersburg,  Kais.  öff.  Bibl.)  S.  8  (lud.  954—106)  ]  Ausg.:  Co- 
dices Graeci  et  Latini  photographice  depicti  duce  G.  N.  Du 
Rieu.  Tom.  I:  V.  T.  Graece.  Codicis  Sarraviani  -  Colbertini 
quae  supersunt  in  Bibliothecis  Leidensi  Parisien.si  Petropoli- 
tana  phototypice  edita.  Praef.  est  H.  Omont  (Lugd.  Bat. 
1897)  I  Coli.:  Brooke-B^Lean  („G"),  vgl.  Swete  Intr.  S.  137 f. 

Sigel  G. 

Voss,  miscell.  15.  XIV  |  Papier,  83  BL,  22  x  16  cm  |  29—78  Mat- 
thaei  Cantacuzeni  comm.  in  Cant.  (Schi,  von  75  an  fehlt  in- 
folge Ausfalls  mehrerer  Bl.),  79—83  Comm.  in  Ps.  fragm.  | 
Catal.  S.  402  Nr.  15. 

Vulc.  50.  XV/XVI  1  Papier,  135  Bl.,  27  x  19  cm  |  Bes.:  Bona- 
ventura Vulcanius  (f  1614)  |  la  Cat.  in  Cant.  (Karo-Lietzm. 
Tj^pus  V),  48  a  Cat.  in  Cant.  (Karo-Lietzm.  Typus  I).  70  a 
Cat.  in  Eccl.  (Faulh.  „Polychronius-Catene"  Familie  A,  s. 
Faulh.  Hobel. -Cat.  S.  155 f.,  wonach  ich  die  Hs.  collationiert 
habe);  vgl.  Oxford,  Bodl.  Libr.,  Auct.  E.  2.  17,  wo  dieselben 
Catenen  in  anderer  Reihenfolge  zusammengestellt  sind  |  Catal. 
S.  346   Nr.  50.     Bibl.  S.  21,    vgl.  S.  IV   Nr.  5   und  S.  VIII 


96  A.  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

(Katalog  von  1674  Nr.  30)  |  Ausg.  der  beiden  Cat.  in  Cant. : 
Eusebii,  Polychronii,  Pselli,  in  Canticuui  Canticorum  Expo- 
sitiones  Graece.  Joannes  Meursius  Primus  nunc  e  tenebris 
eruit,  et  publicavit,  Lugd.  Bat.  1617,  S.  1 — 112.  Vgl.  Rablfs, 
Die  Catenenhs.  des  Meursius:  Theol.  Literaturztg.  38  (1913), 
Sp.  763  f.  Sigel  415. 

Leipzig. 

Universitäts-Bibliothek. 

a)  Codices  g  r  a  e  c  i. 

Catalogus  codicum  mss.  bibliothecae  universitatis  Lipsieusis.  Katalog  der 
Hss.  der  Univ.  -  Bibl.  zu  Leipzig.  III :  Katalog  der  griech.  Hss.  von 
V.  Gardthausen.     Leipzig  1898. 

1  (Cod.  Friderico- Augustanus).      IV  ]  Perg.,    43  Bl.,    38  x  34  cm  | 

Im  Mai  1844  von  Tischendorf  auf  dem  Sinai  entdeckt  |  Par.  I 
11 22— i9 17,  Esdr.  II  99— Schi.,  Est,  Tob.  li— 22,  ler.  10 25 
— Scbl. ,  Thr.  1 — 220,  zum  „Codex  Sinaiticus"  gehörig, 
s.  Petersburg,  Kais.  öff.  Bibl.,  Graec.  259.  Sigel  S. 

2  (Tischend.  II).     VII/VIII  (rescr.  arab.  885/6;  das  Datum  ergibt 

sich  aus  den  zu  der.selben  arab.  Hs.  gehörigen  Fragmenten 
Petersburg,  Kais.  öflP.  Bibl.,  Arab.  IV.  2.  2^),  s.  Fleischer  in 
Ztschr.  d.  Deutsch.  Morgenl.  Ges.  8  [1854],  S.  587  =  Fleischers 
Kleinere  Schriften  3  [1888],  S.  393  f.  mit  Facs.  des  Datums 
[in  der  Ztschr.  auf  der  Taf.  vor  S.  585  Nr.  IV,  in  den  Kl. 
Sehr,  auf  Taf.  IV  Nr.  II];  Tischendorf,  Anecdota  sacra  et 
profana  [1855],  S.  14  Nr.  XVI  2;  Ausg.  des  mit  dem  Datum 
endigenden  Textes  von  Krackovskij  in  BoCavTiva  Xpovtxä  14 
[Petersb.  1907],  S.  246—275)  |  Perg.,  22  Bl.,  30x23  cm;  die 
Blätter  sind  z.  T.  aus  Einbänden  losgelöst  |  Bes. :  Sabaskloster 
(bei  Jerusalem),  wo  die  obere  (arabische)  Schrift  geschrieben 
wurde;  vgl.  auch  A.  IlaTraodTrooXoc; - Kspai^su?,  IspoaoXüjJLtTiXY] 
[ii{iliod-ri%-q  2  (1894),  S.  718  Nr.  25.  Tischendorf  erwarb  die 
Blätter  auf  seiner  ersten  Keise  1844  |  Untere  Schrift  der  Bl. 
1—16.  18:  Num.  5i7f.  af.  7i8f.  3of.  35—40.  42 f.  lef.  15ii— 17.  19—24. 
27i — 292.  35i9— 22.  28—31.  Deut.  28— 10.  15—19.  9i— 10.  1821 — 19i, 

19g  — 9.     218—12.17—19.      los.    IO39 II16.     122— IG.     227—23.      lud. 

11 24— 34.  18  2— 20  1  Die  Manuscripta  Tischendorfiana :  Serapeum 


1)  Arab.  IV.  2.  2  besteht  aus  6  Blättern,  die  nicht  palimpsest  sind,  sondern 
nur  arabische  Schrift  enthalten.  Genauere  Nachricht  über  diese  Hs.  verdanke  ich 
V.  Benesevic  und  der  Kais.  öff.  Bibl.  zu  Petersburg. 


Leideu,  Univ.-Bibl.    —  Leipzig,  Univ.-Bibl.  97 

8  (1847),  S.  54 — 56  mit  Abdruck  von  Num.  28 15— 24  und 
Schriftprobe  auf  Taf.  2  |  H.  L.  Fleischer,  Über  einen  griech.- 
arab.  Codex  rescr.  der  Leipziger  Univ.  -  Bibl. :  Zeitschr.  der 
Deutsch.  Morgen].  Ges.  1  (1847).  S.  148—160,  wieder  abge- 
druckt in  Fleischers  Kleineren  Schriften  3  (1888),  S.  378— 
388;  Fleischer  handelt  besonders  über  die  obere  (arab.)  Schrift, 
von  der  er  auch  ein  Facs.  beigibt  (hinter  S.  216,  in  den  Kl. 
Sehr,  auf  Taf.  I  am  Schi,  des  Bds.)  [  Tischendorf,  Anecdota 
Sacra  et  profana  (1855),  S.  17—19;  Schriftprobe:  Taf.  2  Nr.  II  | 
Ausg.:  Tischendorf,  Monumenta  sacra  inedita.  Nova  collectio, 
1  (1855),  S.  139-176,  vgl.  S.  XXX— XXXIV;  Schriftprobe: 
Taf.  3  Nr.  III.  Die  drei  von  Tisch.  S.  141  f.  (vgl.  S.  XXX  f.). 
155  f.  159  f.  herausgegebenen  Blätter  sind  Doppelblätter  der  ur- 
sprünglichen Hs. ,  von  Vielehen  die  äußeren  Kolumnen  abge- 
schnitten sind;  daraus  erklärt  sich  die  sonderbare  Reihenfolge 
der  Texte,  die  Tisch.  S.  155 f.  159 f.  (aber  nicht  S.  Ulf.)  beibe- 
halten hat,  z.  ß.  S.  155:  Deut.  2 15— 19.  Num.  35i9— 22,  S.  156: 
Num.  3528—31.    Deut.  2$— 10   (d.  h.  erstes  Blatt,    Vorderseite, 

1.  Kol. :  Num.  35 19— 22;  Rückseite,  2.  Kol. :  Num.  3528— .n; 
zweites  Blatt.  Vorderseite,  1.  Kol.:   Deut.  2h— 10;  Rückseite, 

2.  Kol.:  Deut.  215—19:  zwischen  den  beiden  Bättern  fehlen 
6  Blätter,  also  war  das  ursprüngliche  Doppelhlatt  das  äußere 
Doppelblatt  eines  Quaternio)  |  Lag.  Gen.  gr.  Vorwort  S.  11 
(„K")  I  Coli.:  Brooke-M-^Lean  („K"),  vgl.  Swete  Intr.  S.  139  | 
Ausg.  des  los.  mit  textkrit.  Apparat:  Max  L.  Margolis,  The. 
K  text  of  Joshua:  American  Journal  of  »Semitic  languages 
and  literatures  28  (1911),  S.  1 — 55  |  Tisserant,  Codex  Zuqni- 
nensis  (1911),  S.  XLIIf.  (Varianten  von  „K"  zu  lud.  I82— id)  | 
Zu  dieser  Hs.  gehören  6  Bl.  in  Petersburg,  Kais. 
öfF.  Bibl.,  Graec.  26,  gleichfalls  rescr.  mit  oberer  arabischer 
Schrift,  27  x  18  cm,  aus  Einbänden  losgelöst  und  schwer  zu 
lesen,  1859  von  Tischendorf  mitgebracht  |  Untere  Schrift: 
Num.  1443— 15iü.  2O17.  Deut.  1230—135.  los.  II17— 122'). 
lud.  10(i— 17  (also  bei  Num.  15 10  und  bei  dem  los.-Fragm. 
genauer  Anschluß  an  die  Leipziger  Fragmente)  |  Tischendorf, 
Notitia  oditionis  codicis  bibliorum  Sinaitici  (1860),  S.  48  Z.  11  ff. 
(num.  2)  I  Tischendorf  wollte  diese  Blätter  im  8.  Bde.  seiner 
„Monumenta  t^acra  inedita.  Nova  collectio"  herausgeben,  s. 
die   Proleg.    .seiner  Ausg.    des    V.  T.  graece    (ed.  VII,    S.  49 


1)  Muralt  f^ibt  im  Katalog  der  retersburger  IIss.  nur  los.  12|(;  an,  aber 
auf  einer  l'botograiihie,  die  mir  V.  Ueneievir  besorgte,  waren  Worte  aus  11 ,7 f.  /u 
erkennen. 

Kgl.  Ocs.  d.  Wiss.    Naclirichteti.     Philolog.-hisfor.  Klasse.    1914.     Beiheft.         7 


98  A.  Rahlfs,  Verzeiclmis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

unten):  „Fragmenta  quae  a.  1845  Lipsiam  attuli  in  Monu- 
mentor,  nov.  collect,  volumine  I.  1855  edita  sunt.  Petropoli- 
tana  proxime  ibidem  sequentur  volumine  VlII."  Aber  zur 
Herausgabe  des  8.  Bds.  kam  er  nicht  mehr.  Sigel  K. 

3  (Tischend.  V).      XII  1  Perg.  (palimps.),    178  BL,    21x14  cm  | 

Tischendorf  brachte  die  Hs.  von  seiner  ersten  Orientreise  mit  j 
Obere  Schrift:  Ps.  1735 — 151  i  Die  Manuscripta  Tischendor- 
fiana:  Serapeum  8  (1847),  S.  58  f.  mit  Schriftprobe  aus  der 
unteren  Schrift  (Evangeliar)  auf  Taf.  1  am  Schi,  des  Bds.  1 
Coli,  von  Ps.  49 — 79 :  Tischendorf,  Anecdota  sacra  et  profana 
(1855),  S.  29-34  |  ßahlfs,  Sept.-Stud.  2  (1907),  S.  22.  54 
(,.Lpz^")  I  Über  das  in  der  unteren  Schrift  enthaltene  Evan- 
geliar s.  Gregory  S.  412  („Evl  293.  tisch«^'")  und  S.  1228 
(„/  293").  Sigel  1083. 

4  (früher  21).     XIV  (HoP:  XII)  1  Perg.,  67  BL,  27  x  20  cm  |  Bes. 

wahrscheinlich  Chr.  Fr.  Börner  \  Ps.Od.  griech.  u.  lat.  in  Pa- 
rallelkolumnen (nach  HoP  fehlt  Ps.  27i— 3l8.  3620—544,  vgl. 
die  Corrigenda  hinter  der  Appendix  ad  librum  Psalmorum)  | 
Coli.:  HoP.  Sigel  65. 

5  (früher  21a).       XV  |  Papier,    175  BL,   21  x  14  cm  |  „Ex  Biblio- 

theca  Seideliana  Berol.  1718.  16  Gr.  9  Pf."  |  Ps.Od.  u.  a. 
griech.  u.  lat.  in  Parallelkolumnen  (von  verschiedenen  Händen). 

Sigel  1648. 

16  (früher  361),  BL  150—247.  X  Anf.  |  Perg.,  33  x  24  cm  |  Schon 
von  L.  Joach.  Feller,  Oratio  de  bibliotheca  academiae  Lip- 
siensis  Paulina  (1676),  BL  D  Rückseite  („Pulp.  IV.  No.  29") 
und  Catalogus  codicum  mss.  bibliothecae  Paulinae  in  academia 
Lipsiensi  (1686),  S.  104f.  Nr.  8  aufgeführt  |  Exod.  32 17— Deut. 
Ii3  (nach  Field  hexapl.  Textform,  aber  in  Exod.  36 — 39  hat 
die  Hs.  nicht  die  hebr.  Reihenfolge)  |  Ausg.:  Exodi  particula 
atque  Leviticus  graece  ed.  e  cod.  ms.  bibliothecae  collegii 
PauUini  Lipsiensis  loh.  Frid.  Fischerus,  Lips.  1767.  Numeri 
et  particula  Deuteronomii  graece  ed.  e  cod.  ms.  bibliothecae 
collegii  Pauliini  Lipsiensis  loh.  Frid.  Fischerus,  Lips.  1768  | 
HoP  Praef.  ad  Pent.  unter  ,,X"  sagt,  der  Text  stimme  mit 
dem  von  „X"  (=  „M" ;  Paris,  Bibl.  Nat.,  Coisl.  1)  überein 
Field  Exod.  —  Deut,  („Lips.").  Sigel  416. 

16  (wie  oben),  BL  322—325.  XII/XIII  |  Perg.  (palimps.),  33  x  24 
cm  1  Schon  1676  aufgeführt,  s.  oben  |  Esdr.  I  l2<i — 36.  46(» — 
5g9  (so  richtig  Gregory  S.  298  unter  ,,P  76"';  Gardthausen: 
„Ein  Fragment  eines  Auszugs  des  Josephus"!).        Sigel  745. 

16  (wie  oben),    BL  326—327.      XIII/XIV  |  Perg.  (palimps.),   33  x 


Leipzig,  Univ.-Bibl.  —  Lesbos.  99 

24  cm  }  Schon  1676  aufgeführt,  s.  oben  ]  Tob.  49 — 7 15. 

Sigel  746. 
37  (früher  783).  X  XI  1  Perg.,  289  Bl.,  22  x  16  cm  |  Schon  von 
L.  Joach.  Feller ,  Oratio  de  bibliotheca  academiae  Lipsiensis 
Paulina  (1676),  Bl.  D  Rückseite  („Pulp.  IV.  No.  1")  und  Ca- 
talogus  codicum  mss.  bibliothecae  Paulinae  in  academia  Lip- 
siensi  (1686) ,  S.  313  f.  Nr.  44  aufgeführt.  Wahrscheinlich 
schon  im  XVI.  Jahrh.  in  Leipzig,  denn  der  Einband  mit  den 
sächsischen  Kurschwertern  ist  nach  Gardth.  „ungefähr  aus 
dem  16.  Jahrh."  ]  losephi  opera:  271a— 288b  Mac.  IV  |  Be- 
nutzt von  B.  Niese,  s.  seine  große  losephus-Ausg.  Bd.  VI 
(1894),  S.  Xlllf.  XLIII— XLV.  LXXl  („Lips").      Sigel  747. 

b)  Papyri. 

C.  F.  Georg  Heini'ici.  Beiträge  zur  Gesch.  und  Erklärung  des  N.T.  4. 
Leipzig  1903. 

39.  IV  (nach  338)  |  Papyrusrolle ,  28  cm  hoch ,  390  cm  lang  (34 
Columnen)  |  Angeblich  aus  Aschmunen  an  der  südl.  Grenze 
Mittelägyptens.  Durch  Vermittlung  Rubensohns  erworben  | 
Vorderseite:  Rechnungen  vom  J.  338;  Rückseite:  Ps.  30 5— u. 
30i8— 31i.  32i8— 339.  33i3— 342.  349-17.  34.4— öT  (bis  353 
lück.)  I  Ausg.:  Heinrici  („X");  Facs.  auf  2  Tafeln  (Ps.  32i8— 
342.  375-19)  I  Rahlfs,  Sept.-Stud.  2  (1907),  S.  5.  54.  146  f. 
152  („L").  Sigel  2013. 

170.  in  Anf.  (?)  I  1  Bl.  eines  Papyrusbuches  |  Angeblich  aus  Dime 
im  Norden  des  Fajjüm.  Durch  Vermittlung  Borchardts  er- 
worben I  Ps.  II827— .58  (lück.)  I  Ausg.:  Heinrici  Colurane  35 f., 
vgl.  S.  29r|  Rahlfs,  Sept.-Stud.  2  (1907),  S.  14 f.  (mit  Er- 
gänzung der  letzten  Verse).  103  f.  227  Anm.  („Lpzi'""). 

Sigel  2014. 

Buchhandlung  Karl  W.  Hiersemann. 
Siehe  Amerika.    Vereinigte  Staaten,    Unbekannte  Privatbibliothek. 

Lesbos. 

'A.  \\ '■j.-'xl 'jT.rj'j'/.o  ^  K  £  p  7  ij. £'j : ,  .Mo('jf<'>Y'ipoo!Teto;  ßtß),to{)/|XTj  i'^-ot  yevixö; 
reptYp'y'f'.xo;  y.OL-'ilo'fOi  xiöv  Jv  xctt;  ävä  ttjv  dvotToXr^v  ßtßXicii)T,-/.c(i;  eöptaxo- 
|jiv(i)v  i/./-T;vt/.ii)v  /etfiCiYp^'^djv.  Toao;  TTpfJto;.  Dies  Werk  erschien  liefe- 
rungsweise in:  '1^  fv  \s.l<>•/^T'^Jy-v/n'J~'',}.t^  '  I'.XXtjvixö;  <l>i).o/.oyi/.ö;  i! JXXoYo;, 
llap'ip-Tjua  Toö  le'  t^iaou  (Konstantinopcl  1884;  Seite  a — /.'  und  1 — 44, 
mit  4  Tafeln),  toö  t-:'  t-^iaou  (1885;  S.  45—84),  Wj  iC  toij-ou  (188G;  S.  85 
—  140),  To'j  IT/  T'Jao'j  (1888;  S.   141—212). 


100  -^-  Rahlfs,    Verzeiclinis  der  griecli.  Hss.  des  A.T. 

MONH  IQANNOr  TOT  OEOAOror. 

21.      XV  Anf.  I  Papier,  22  x  15  cm  |  Festpredigten  und  Heiligen- 
leben: 13  a — 46  a  Dan.  |  IlaTcaS.  Ksp.  S.  151  f.  Sigel  365. 

MONH  TOT  AEIMQNOS. 

30.      XIII  I  Papier,    362  ßl.,    30  x  20  cm  [  Ps.  u.  a.    (Anf.  bis  Se 

fehlt)  1  na;ra5.  Ksp.  S.  46  f.  Sigel  1644. 

49.      X/XI  I  Perg.,    184  BL,    33  x  26  cm  |  Cat  (textualis)    in  Ps. 

1—71  (Ps.  71  unvollst.)  |  HaTiaS.  Kep.  S.  58.  Sigel  1084. 

65.       X/XI  1  Perg.,    319  Bl.,    25x18  cm  |  Ps.Od.   (Schi,   fehlt)  [ 

HazaS.  Kep.  S.  67.  Sigel  1085. 

115.       XVI  I  Papier,  21  x  15  cm  |  Ps.  |  HaTraS.  Ksp.  S.  88. 

Sigel  1645. 
140.       XVI  Anf.  I  Papier,    22  x  15  cm  |  Ps.   (Schi,   fehlt)  |  HaTiaS. 
Ksp.  S.  94.  Sigel  1646. 

220.  1527  I  Papier,  70  BL,  16  x  11  cm  |  Geschr.  für  den  hl.  Igna- 
tios  von  Methymne,  der  im  J.  1526  das  Kloster  xoö  Asttxwvoc 
gründete  (vgl.  HaTraS.  Kep.  S.  tß');  von  Ignatios  selbst  sind 
auf  Bl.  1 — 3  zwei  metrische  Gebete  (das  zweite  von  ihm 
selbst  verfaßt)  geschrieben  |  Ps.  |  Ua-ad.  Ksp.  S.  110 f.;  Facs. : 
Taf.  3  Nr.  5  (Ps.  78i-6).  Sigel  1647. 

Mytilene,  Bibliothek  des  Gymnasiums. 

4.  XV  I  Papier,  279  Bl.,  29  x  21  cm  |  Bes.  im  XVI.  .Tahrh.: 
Johanneskloster  auf  Patmos  '  Predigten  und  Heiligenleben : 
235  a— 243  a  Mac.  IV  |  IlaTuaS.  Ksp.  S.  133  f.  Sigel  366. 

Levkosia. 

Siehe  Cypern. 

Lewis. 

Siehe  Cambridge,  Privatbibl.  A.  S.  Lewis. 

Lille. 

Bibliotheque  de  Lille. 

1.  1581  I  Papier,  249  BL,  14  x  10  cm  [  Bes.:  1676  Fr.  Guille- 
bertus  de  La  Haye,  ordinis  FF.  Praedicatorum ;  Dominikaner- 
kloster in  Lille  |  Ps.  (ohne  Od.)  |  Le  Glay,  Catalogue  descriptif 
des  mss.  de  la  bibL  de  Lille  (1848),  S.  If.  Omont,  Catalogue 


Lesbos  —  Loeven.  101 

des  mss.  grecs  des  departements  (1886),  S.  35.  Omont,  In- 
ventaire  sommaire  des  mss.  grecs  de  la  Bibl.  Nat.  et  des 
autres  bibliotheques  3  (1888),  S.  370  |  Omont,  Les  mss.  grecs 
dates  des  XY''  et  XVI®  siecles  de  la  Bibl.  Nat.  et  des  autres 
bibl.  de  France:  Revue  des  bibliotheques  2  (1892),  S.  199. 

Sigel  1648. 

LinkÖping   (Schweden). 

Stiftsbibliotek. 

Theol.  8.  XII  ]  Perg.,  kl.  4"  |  Bes.:  Eric  Benzelius,  der  die  Hs. 
bei  einer  Auktion  in  Stockholm  kaufte  |  Ps.Od.  (Anf.  bis  Ps. 
26 12  und  Schi,  von  Od.  8  an  fehlen)  !  Graux,  Notices  som- 
maires  des  mss.  grecs  de  Suede  (s.  Vorbem.  zu  Upsala),  S.  363  f. 

Sigel  1086. 

Lissabon. 

Archivo  da  Torre  do  Tombo. 

540.  669.  668.  671.  670.  XVI  |  Papier;  Bd.  1:  530  Bl.  (Quinio 
a— vy),  Bd.  2:  338  Bl.  (v5— ttC),  Bd.  3-5:  193  +  236  +  254  BL; 
30  X  20  cm  I  Bes. :  Theotonius  a  Braganra,  Erzbisch,  v.  Evora ; 
er  schenkte  die  Hs.  der  von  ihm  um  1600  gegründeten  Car- 
tusia  Scalae  Caeli  zu  Evora  |  Bd.  1 :  Cat.  in  Gen.  unter  dem 
Titel  ToO  oo'fwtdToo  MapiV.cXXivoo  a;rö  Sta'^öpwv  siri'(rp'.^.  Bd.  2 
—  5:  ähnliche  Commentare  zu  Exod.— Deut.  |  Ch.  Graux,  No- 
tices  sommaires  des  mss.  grecs  d'Espagne  (genauer  Titel  bei 
Madrid,  Arch.  Eist.  Nac),  S.  306—308  |  Coli. :  HoP  |  Faul- 
haber, Die  Katenenhss.  der  span.  Bibliotheken:  Bibl.  Ztschr. 
1  (1903),  S.  159  Anm.  Sigel  83. 


Liverpool. 

University. 
Siehe  Oxyrhynchus  Papyri  1226. 


Loewen  (Louvain). 

Bibliotheque  de  l'Universite. 

64.  XVI  I  Papier,  ISO  BL,  15  x  11  cm  |  Ps.Od.  (Anf.  bis  Ps.  34 21 
und  Schi,  von  Od.  2:{7  an  fehlen)  |  H.  Omont.  Catalogue  des 
mss.  grecs  de  la  Bibl.  Royale  de  Bruxelles  et  des  autres  bibl. 


102  A.  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

publ.  de  Belgique  (1885),  S.  43  Nr.  126  =  Revue  de  l'in- 
struction  publique  en  Belgique  28  (1885),  S.  85  Nr.  126  |  Die 
Hss.  der  Univ.-Bibl.  sind,  wie  mir  die  deutsche  militärische 
Verwaltung  Loewens  bestätigte,  im  Aug.  1914  beim  Brande 
der  Bibl.  untergegangen. 

London. 

Archiepiscopal  Library  (Lambeth  Palace). 

1214.  1103  I  Perg.,  412  Bl.,  33  x  27  cm  1  Sehr.:  „'Iwdvvoo  toö  su- 
TsXoö?  xal  Csvoo  xoö  KoöXtxo?"  (Vogel-Gardth.  S.  174 f.),  Be- 
steller: „Aeovtoi;  toö  {xs^aXeTTttpavsaTdiOD  ;cp(i)TOVü)ßeXXia[[j.oo  xal 
otxeioo  av^pwuou  xoö  xpataioö  %ai  a^(iov>  fj{i,wv  ßaatXeco«;,  loö  Nt- 
xspiT(ou)",  vgl.  Rom,  Bibl.  Vat.,  Vat.  graec.  1231  |  Cat.  (marg.) 
in  Lev. — Ruth  |  Auszüge  aus  dieser  Hs.  Sia  x^ipoQ  Maxapioo 
bpoStaxdvoo  Boopou  k%  vt^ood  Xwd  vom  J.  1743  finden  sich  in 
Konstantinopel,  Mstö^^tov  des  Hl.  Grabes,  1  am  Schi.  |  Die 
Hs.  wurde  von  NtxTjiföpo?  ösotöxt]?  für  die  von  ihm  1772  und 
1773  in  Leipzig  herausgegebene  „Cat.  Nicephori"  oder  „Cat. 
Lipsiensis"  (Sstpa  svo?  xai  TrsviYjxovta  07C0{j.v7][xaT:taTa)v  st?  x-qv 
O/taTSD/ov  %ac  ra  toiv  BaatXetwv)  benutzt;  ihr  Besitzer  war 
damals  'AXs^avSpoc  6  KoivaxavTivoo  6  [j.sYaXoaza^dpio<;  (in  Kon- 
stantinopel?); s.  Rahlfs  in  d.  Theol.  Literaturztg.  39  (1914), 
Sp.  92  I  (Henry  J.  Todd,)  Catalogue  of  the  Archiepiscopal 
Manuscripts  in  the  Library  at  Lambeth  Palace  (1812),  S.  264, 
vgl.  S.  IV  Z.  3 — 6,  woraus  hervorgeht,  daß  die  Hs.  erst  am 
Anf.  des  XIX.  Jahrh.  in  die  Archiep.  Libr.  gekommen  ist. 
Swete  Intr.  S.  152.  Genauere  Nachricht  verdanke  ich  der 
Bibliotheks-Verwaltung.  Sigel  417. 

British  Museum. 

Catal.  anc.  mss.  =  Catalogue  of  aucient  mss.  in  the  Brit.  Mus.  Part.  I: 
(ireek.  Londou  ISSl.  Beschreibt  nur  einige  besonders  alte  Hss.  Einen 
zusammenfassenden  Katalog  der  griech.  Hss.  gibt  es  leider  noch  nicht, 
man  muß  sie  sich  aus  den  unten  angeführten  Katalogen  der  einzelnen 
Sammlungen  zusammensuchen. 

Guide  2.  3  =  Brit.  Mus.  Guide  to  the  exhibited  mss.  Part.  II  (Mss.  u.  a). 
Part  III  (lUuminated  mss.  u.  a.).  London  1912.  Hierdurch  ist  der  1906 
in  1  Bde.  erschienene  „Guide"  antiquiert. 

Kenyon  =  Facsimiles  of  biblical  mss.  in  the  Brit.  Mus.  ed.  by  Fred.  G. 
Kenyon.     London  1900. 

Umont  Mss.  gr.  ^=  H.  ümont,  Notes  sur  les  mss.  grecs  du  British  Mu- 
seum: Bibliotheque  de  l'ecole  des  chartes  45  (1884),  S.  314 — 350.  Omont 
berichtet  S.  315 — 320  über  die  verschiedenen  Sammlungen  des  Brit.  Mus., 
in   welchen   sich   griech.  Hss.   finden,    uud   zählt   S.  321  f.   die  Hss.  auf 


Loewen,  Bibl.  de  TUaiv.  —  London,  Brit.  Mus.  103 

(damals  760  Bände).  Dann  gibt  er  Listen  der  früheren  Besitzer  der 
Hss.  (S.  323 — 333)  und  der  Schreiber  mit  Abdruck  der  Unterschriften 
,S.  333—350). 

a)   Additional  \!. 

Sam.  Ays cough,  A  catalogue  of  the  mss.  preserved  in  the  Brit.  Mus. 
hitherto  undescribed :  consisting  of  five  thousand  volumes ;  including  the 
collections  of  Sir  Haus  Sloane,  Bart.,  the  Eev.  Thomas  Birch,  D.  D.,  and 
ahout  tive  hundred  volumes  bequeathed,  presented,  or  purchased  at  va- 
rious  times.  2  Bde.  mit  durchlaufender  Seitenzählung.  London  1782. 
Ist  eine  sj'stematisch  geordnete  Beschreibung  von  Xr.  1 — 5017  (1 — 4100 
Sloane,  4101 — 4478  Birch,  4479 — 5017  andere)  mit  arithmetisch  geord- 
netem Verzeichnis  der  Xummern  in  Index  I. 

Index  to  the  Additional  Mauuscripts,  with  those  of  the  Egerton  Collectiou, 
preserved  in  the  Biüt.  Mus.,  and  acquired  in  the  years  1783 — 1835. 
(London  1849.)  Ist  ein  alphabetisch  geordneter  Index  zu  Add.  5018 — 
10018.  I'ür  die  Jahre  1828 — 1835  waren  schon  vorher  Jahresberichte 
erschienen,  die  aber  nicht  bloß  Hss.,  sondern  auch  Druckwerke,  Na- 
turalien u.  a.  enthielten  (Titel  anfangs  „Annual  list  of  donations  and 
bequests  to  the  Trustees  of  the  Brit.  Mus.",  nachher  „List  of  additions 
made  to  the  collections  in  the  Brit.  Mus.'^). 

List  of  additions  to  the  mss.  in  the  Brit.  Mus.  in  the  years  1836 — 1840. 
(London  1843.)  Hier  werden  nur  noch  die  Hss.  beschrieben  (einschließ- 
lich der  besonders  gezählten  Egerton  Mss.,  Urkunden,  Siegel  und  Papyri). 
Der  Bericlit  über  jedes  Jahr  ist  besonders  paginiert,  aber  am  Schluß 
wird  ein  zusammenfassender  Index  gegeben.  Der  Band  umfaßt  Add. 
10019—11748  (und  sechs  vorhergehende  Nummern). 

Catalogue  of  additions  to  the  mss.  in  the  Brit.  Mus.  in  the  years  1841 
— 1845.  (London  1850.)  Ist  genau  so  eingerichtet  wie  das  vorhergehende 
Werk  und  umfaßt  Add.   11749  —  15  607. 

Catalogue  etc.  in  the  years  1846—1847.  (London  1864.)  In  diesem  nur 
zwei  Jahre  umfassenden  Katalog  wird  zuerst  durchlaufende  Seitenzählung 
eingeführt,  die  von  nun  an  beibehalten  wird.  Auch  dieser,  wie  alle  fol- 
genden Bände  haben  einen  ausführlichen  Index.  Inhalt:  Add.  15  668 — 
17  277. 

Catalogue  etc.  1848 -lbü3  (Lond.  1868):  Add.  17  278—19  71'.». 

Catalogue  etc.  1854 — 1875  (2  Bde.  Text  Lond.  1875.  1877  und  1  Bd. 
Index  Lond.   1880):  Add.  19  720—29  909. 

Catalogue  etc.  1»76— 1881  (Lond.  ls82):  Add.  29910—31896. 

Catalogue  etc.   1882—1887  (Lond.   16b9):  Add.  31897  —  33344. 

Catalogue  etc.  1888—1893  (Lond.   1894):  Add.  33  345—34  526. 

Catalogue  elo.   1894—1899  ;Lond.  1901):  Add.  34  527—36  297. 

Catalogue  etc.  1900—1905  (Lond.   1907):  Add.  36  298—37  232. 

Catalogue  etc.  1906—1910  (Lond.  1912):  Add.  37  233— 3s()91. 


1)  Die  beiden  ersten  Kataloge  führe  ich  hier  nur  der  Vollständigkeit  halber 
mit  auf.  Sie  entlialten  nichts,  was  fiir  uns  in  Betraclit  käme :  auch  die  Cat.  in 
l,ev. — l!uth,  welche  der  „Index"  S.  93  als  Add.  6455  l)ucht,  hat  sich  bei  einer 
Nachfrage  l)eim  Brit.  Mus.  als  etwas  ganz  anderes  ergeben  (es  sind  (  oUationen 
zu  Philo  mit  kurzen  Notizen  über  zwei  Pariser  Catenen  zu  Lev.— lluth,  welche  Philo- 
fragmente  enthalten). 


1(J4  A.  Rablfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

10068.  XIII  I  Perg.  (teilweise  palimps.,  s.  Grregory  S.  451.  143ß 
[„?  926"]),  124  BL,  kl.  2",  durch  Wasser  beschädigt  |  Cat.  in 
Ps.  77—103  I  Karo-Lietzm.  S.  66.  Sigel  1651. 

10070.  XV  und  XVII  |  Papier,  221  Bl.,  16x  11  cm  |  6  Prologe 
einer  Cat.  in  Cant.  (Karo-Lietzm.  Typus  V),  14  Thdt.  comm. 
inCant.,  30  Grregorii  Nyss.  hom.  in  Cant.  i  Faulhaber,  Hohel.- 
Cat.  S.  51. 

11752.  XIV  Anf.  ]  Perg.,  kl.  4°  |  Ps.Od.  griech.  u.  lat.  in  Pa- 
rallelkolumnen; am  Schi.  Liturgisches  nur  lat.  mit  französ. 
Überschriften.  Sigel  1652. 

11835.  XIII  I  Perg.,  kl.  4^  |  Bes.:  Sinaikloster;  Bischof  Sam. 
Butler  I  Ps.Od.  |  Omont  Mss.  gr.  S.  332.    Benesevic  I,  S.  649. 

Sigel  1653. 

11836.  XI  I  Perg.,  305  BL,  19  x  13  cm  |  Bilder  |  Bes.:  Kirche 
des  hl.  Barnabas  in  Baoaa;  Bischof  Sam.  Butler  |  N.T.  (ohne 
Apoc),  Ps.Od.  (Anf.  bis  Ps.  3  fehlt)  |  Gregory  S.  195.  280. 
305  („Evv  491,  Ag  196,  P  253")  und  S.  1107  („491").  Soden 
S.  105  („S152")  mit  Abdruck  der  Besitzernotiz.      Sigel  1087. 

11 841.  XII I  Perg.,  86  BL,  20  x  15  cm  i  Bes. :  Bischof  Sam.  Butler  | 
Lect.  fragm.  |  Gregory  S.  469  („Apl  79")  und  S.  1255  („^ 
177"). 

14063.      XV  I  Perg.,  12"  |  Ps.  (Schi,  von  Ps.  138  an  fehlt). 

Sigel  1654. 

14665,  Bl.  1—7  gehören  zu  Rom,  Bibl.  Vat.,  Vat.  syr.  162,  s.  da- 
selbst. Sigeln  Z",  Z"i,  Z^\ 

18212,  Bl.  2.  XI  I  Perg.,  28  x  22  cm  |  Bes. :  Thomas  von  Arandel 
(t  1646j.  Das  Brit.  Mus.  kaufte  die  Hs.  1850  von  Sotheby  ( 
Soph.  2 11 — Agg.  I5,  zu  Messina,  Bibl.  Univ.,  Salv.  7,  9  etc. 
gehörig,  s.  däi^lbst  |  Gregory  S.  403.  1436  („/  191"). 

Sigel  456. 

18232.  XV  I  Papier,  2"  |  Bes.:  „FecopYLOD  KöixYjro?  tou  KoptvO-too" 
(vgl.  Vogel-Gardth.  S.  78.  485)  |  2  Procopii  comm.  in  Gen., 
123  Eustathii  Antioch.  comm.  in  Hexaemeron  j  Omont  Mss. 
gr.  S.  328. 

19  352.  1066  I  Perg.,  208  BL,  23  x  20  cm  |  Bilder,  s.  Ferd.  Piper, 
Verschollene  u.  aufgefundene  Denkmäler  u.  Hss. :  Theol.  Stud. 
u.  Krit.  34  (1861),  S.  478-488.  Kondakoff  1,  S.  172.  Tik- 
kanen  S.  12  |  Besteller:  „toö  \)-£o::Boiov>  Tiatpöc  %al  aoY^sXXou 
Mf/aYjX  %al  xa^YjYou[jLevoD  ttj?  .  .  .  [lovr^?  (zob)  StodSioo  (in  Kon- 
stantinopel)", s.  Piper  a.  a.  0.  S.  483,  der  den  ausradierten 
Kamen  ItodSioo  noch  erkannte,  nachdem  er  auf  Bl.  207b  ein 
Bild  des  Abtes  Michael   mit  der  Beischrift  6  aYtcöraroc  jrarrjp 


London,  Brit.  Mus.  105 

Y/jXöiv  M'.yaYjX  6  xa&r|Yoö[j.=voc  xal  göy^'S^-^^o?  6  XTO'Jo(iTrj?)  ge- 
funden hatte,  und  Omont  Mss.  gr.  S.  349  j  Sehr. :  „öaoowpo'i 
jxovayoö  Tcpsoßotspoo  tr^?  aux-^?  {i.ovfj?  y.al  ßtß>aoYpa'xoo  xo5  iz  Ka-.- 
capcia?"  I  Bes. :  Boreil  |  Ps.Od.  |  Facs. :  Palaeogr.  Society  1 
(1873—83),  Taf.  53  (Ps.  7O24-7I7).  Kenyon  Taf.  7  (Ps.  78ii 
— 793).  Brit.  Mus.  ßeproductions  from  illuminated  mss.  2 
(1907),  Taf.  2 f.  (Ps.  25  7-26i.  7024—71 7).  Guide  3,  Taf.  bei 
S.  17  (Ps.  71 7-13)  I  Rahlfs,  Sept.-Stud.  2  (1907),  S.  23.  102 
(„Lond^«^^^^'")-  Sigel  1088. 

20002.  IX/X  I  Perg.,  Iß  Bl.,  33  x  27  cm  |  1853  von  Tischendorf 
aus  dem  Orient  mitgebracht  [  los.  2427 — Ruth,  zu  Oxford. 
Bodl.  Libr..  Auct.  T.  inf.  2.  1  gehörig,  s.  daselbst  |  Gruide  2, 
S.  20  Xr.  44.  Sigel  509. 

21030.  XIII  Perg.,  4°  Ps.  (31io-322.  346-i5.  408-518.  67n_22. 
714-776.  83 12— 849  fehlen).  Sigel  1655. 

21259.  1437  |  Papier,  193  Bl.,  29  x  20  cm  |  Sehr.:  „'A^avaowo" 
mit  Beinamen  „'EcsSdxti'" ;  Besteller:  „xoö  ='y(='>BGzc/.TO'i.  ... 
Tcavsy.XaixTrpwcäTOo  7pa[j.aT'.xoö  toö  0X00  optoo  ttöXscoi;  Ms^wvr^- 
xopoö 'Iwavvoo"  ;  vgl.  Vogel-Gardth.  S.  9  |  2a  IV  proph.,  128a 
XII  proph.  (griech.  Reihenfolge),  170  a  lob  |  Omont  Mss.  gr. 
S.  335 f.  I  Facs.:  Palaeogr.  Society  1  (T873— 83),  Taf.  232 
(Ep.  ler.  65-Ez.  I7).  Sigel  42n. 

22492.  XIV  (vor  1331?)  |  Papier,  2^'  |  Euthymii  Zigabeni  comm. 
in  Ps.Od. 

28819.       XVI  I  Papier,  2"  |  Ps.Od.  Sigel  165(5. 

29715.  XII  Ende  |  Perg.,  kl.  4"  |  175  b— 202  b  und  249a— Sohl. 
Lectionen  für  Festtage  (Schi,  fehlt). 

34060"^  1438  |  Papier,  588  Bl,  gr.  4"  |  400  b— 403  b  Sir,  excerpta 
(vorher  auf  Bl.  399  b.  400  a  Bemerkungen  über  das  Haus  der 
Weisheit,  den  Fall  Salomos  u.  dgl.).  Sigel  421. 

34274,  Bl.  51.  VII  VIII  Perg.,  1  Fragm.,  27  x  24  cm  Aus  einem 
Psalter,  der  auf  der  linken  Seite  (Verso)  den  griech.,  auf  der 
rechten  (Recto)  den  sahid.  Text  enthielt:  Ps.  29 12 — 30(;  sah.. 
3O9— 16  griech.  |  Crum,  Catalogue  of  the  ('optic  mss.  in  the 
Brit.  Mus.  (1905),  S.  394  Xr.  942  |  Ausg.  des  griech.  Textes: 
Rahlfs,  Sept.-Stud.  2  (1907),  S.  240  f.,  vgl.  S.  147.     Sigel  2015. 

34473,  art.  7.  VII  |  Perg.,  4  Bl. ,  14  x  11  cm  |  Wahrscheinlich 
aus  dem  Fajjüm.  Koptischer  Duktus  '  Ps.  76r,— 1.-,.  778— u;. 
858—865.  Sigel  2016. 

84602,  Bl.  1—9.  VII  VIII  Perg.,  8^'  Zwischen  koi.t.  Fragmenten 
aus  Oberägypten  gefunden  |  Ps.  (547 — 65i.  129:t  — 137b. 

Sisel  2017. 


X06  •^-  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  IIss.  des  A.T. 

34602,  ßl.  10.  X  i  Perg.,  2"  |  Zwischen  kopt.  Fragmenten  aus 
Oberägypten  gefunden  |  Ps.  li — 23.  Sigel  1217. 

35 123.  XII  I  Perg..  472  Bl.,  Ifx  24  cm  |  1897  von  C.  Gr.  Aspiotis 
gekauft  I  üat.  in  Oct.  |  Karo-Lietzm.  S.  16  ]  Bl.  1—3.  469— 
472  sind  Vorsetzbl.  aus  neutest.  Hss. ,  s.  Grregory  S.  1205 
(„2276")  und  S.  1287  („?+*  1489").  Sigel  422. 

36660.  XII  I  Perg.,  192  Bl.,  33x  25  cm  |  Lect.  (mit  Weihnachten 
beginnend;  Schi,  fehlt)  \  Gregory  S.  1287  („?^  1490"). 

36822,  Bl.  142.  XII/XIII  ]  Perg.,  26x19  cm  i  Bes.:  Ashburnham 
(Xr.  205)  I  Lect.  fragm.  (für  Karfreitag)  |  Gregory  S.  407 
iJ  237",  vgl.  S.  1227."~1437)  erwähnt  dies  Fragm.  als  „Bl. 
140^ 

36928.  Um  1090  |  Perg.,  307  BL,  12x9^2  cm  |  Bilder  |  Bes.: 
Sabaskloster  bei  Jerusalem;  Rev.  Walter  Snej^'d  of  Keele 
Hall  (county  StaiFord)  |  Ps.Od.  mit  Prologen  u.  a.  |  Guide  2, 
S.  20  Nr.  49.  Sigel  1089. 

b)  A  runde]. 
Catalogue   of  mss.   in  the  Brit.  Mus.    New  series.     Vol.  I,  part  I:   The 
Arundel  Manuscripts.     London  1834. 

520.      XV  I  Papier,  210  BL,  4"  |  Hymnen  u.  a.:  121b-130a  Gant. 

Sigel  423. 
c)  Burney. 

Catalogue   of  mss.   in  the  Brit.  Mus.    New  series.   Vol.  I,  part  II:    The 
Burney  Manuscripts.     London  1840. 

14.  XV  Ende  |  Perg.,  669  Seiten,  12"  |  Bes.:  1683  Georgius  Amo- 
nius  I  Ps.Od.  u.  a.  Sigel  1657. 

15.  XVI  1  Perg.,  .530  Seiten,  kl.  4"  |  Ps.Od.  griech.  u.  lat.,  u.  a. 

Sigel  1658. 

34.  XV  I  Papier,  645  Seiten,  2"  |  Bes.:  ,,la  chevaliere  d'Eon'' 
(Omont  Mss.  gr.  S.  326,  wo  „44"  in  „34"  zu  verbessern  ist)  | 
Cat.  in  Oct.  |  Karo-Lietzm.  S.  14.  Sigel  424. 

35.  1548  I  Papier,  584  Seiten,  2'^  |  Thdt.  comm.  in  Ps. 

276,  Bl.  7—14.  XVI  |  Papier,  16  x  11  cm  |  Ps.  134i-i8  mit  Musik- 
noten (Tit.  "Exc.po<;  ^roXosXeö?  ^)  sx  zob  Xaiivoo  •  ■;rotYj{JLa  xupoö 
MTraXaaioo  Is^AoiQ  xai  vo[j.o®DXay.oc,  oan?  xal  HaXaTiavöi;  sxXTjdYj). 

Sigel  1659. 

276,  Bl.  15—16.     XII  I  Perg.  |  Thdt.  comm.  in  Ps.  36. 

1)  Als  -ohjiXzoi  wird  nach  N.  Nilles,  Kalendarium  manuale  utriusque  eccle- 
siae-  I  (18!)ü),  8.  LV  der  135.  Ps.  bezeichnet  (wegen  des  in  jedem  Verse  wieder- 
kehrenden Refrains  ö'ti  dz  töv  aüüva  tö  säeo;  ccj-oü).  Als  i'-spoc  r.ohji'Wji  scheint  hier 
also  der  jenem  vorangehende  Ps.  bezeichnet  zu  sein;  daß  die  Blätter  wirklich  Ps. 
134  enthalten,  wurde  mir  auf  eine  Anfrage  beim  Brit.  Mus.  bestätigt. 


London,  Brit.  Mus.  107 

d)  Cotton. 

Th.  Smith,  Catalogus  librorum  mss.  bibliothecae  Cottonianae.    Oxon.  1696. 
(J.  Planta,)    Catalogue   of  the  mss.  in  the  Cottonian  Library,    depositetl 
in  tbe  British  Museum.     London  1802. 

Otho  B.  VI.  V/VI  !  Perg.,  150  Fragmente  einer  am  23.  Okt.  1731 
in  Ashburnham  House  vom  Feuer  zerstörten  Hs.  Ursprüng- 
liche Größe  etwa  27x22  cm,  jetzige  2  X  2  cm  bis  17V2  X 
13V2  cm.  Vier  weitere  Fragmente  sind  in  Bristol,  Baptist 
College,  s.  daselbst.  Vor  dem  Brande  waren  es  165  oder 
166  Bl.  (Gatal.  anc.  mss.  S.  20)  |  Bilder  (ursprünglich  250), 
vgl.  KondakofF  1.  S.  91  f.  J.  J.  Tikkanen.  Die  Genesismosaiken 
von  S.  Marco  in  Venedig  u.  ihr  Verhältniss  zu  den  Minia- 
turen der  Cottonbibel:  Acta  societatis  scientiarum  Fennicae 
17  (Helsingfors  1891).  S.  205—357,  besonders  S.  303—318  \ 
Über  die  Geschichte  der  Hs.  berichtete  Richard  James ,  der 
Bibliothekar  Sir  Robert  Cottons,  auf  einem  mitverbrannten 
Vorsetzblatt,  daß  sie  von  zwei  griech.  Bischöfen  aus  Philippi 
nach  England  gebracht  nnd  König  Heinrich  VIII.  geschenkt 
sei,  und  daß  die  Königin  Elisabeth  sie  dem  Sir  John  For- 
tescue.  „suo  in  Graecis  praelectori",  und  dieser  wiederum 
dem  Sir  Robert  Cotton  gegeben  habe  |  Gen.  fragm.  (schon 
vor  dem  Brande  fehlten  der  Anf.  bis  1  is ,  der  letzte  Vers 
der  Gen.  und  manche  Blätter  im  Innern)  |  Smith  S.  70.  Planta 
S.  365.  Catal.  anc.  mss.  S.  20 f.;  Facs.:  Taf.  8  (Bl.  26b.  27a. 
28  b)  I  Vetusta  monumenta,  quae  ad  rerum  britannicarum  me- 
moriam  conservandam  Societas  Antiquariorum  Londini  sumptu 
suo  edenda  curavit.  Vol.  I  (1747),  Taf.  67.  68  (diese  Tafeln 
sind  1744  gestochen).  Hier  sind  21  Fragmente  nachgebildet; 
wichtig,  weil  mehrere  derselben  (mit  dem  Text  von  Gen, 
525—29.  8iof.  18i5.  40ii)f.  43i2f.  2!if.,  s.  Swetel.  S.  XXV)  seit- 
dem verschwunden  sind  |  Collatio  codicis  Cottoniani  Geneseos 
cum  editione  Romana,  a  viro  clarissimo  J.  E.  Grabe  jam  olim 
facta,  nunc  demum  summa  cura  edita  ab  H.  Owen  (1778); 
mit  2  Tafeln.  Diese  Coli,  ist  wichtig,  weil  Grabe  die  Hs. 
vor  dem  Brande  verglich.  Über  andere  alte  Collationen  s. 
HoP  Praef.  ad  Pent.  und  Catal.  anc.  mss.  S.  20 f.  Einige 
Verse  (Gen.  lim.  IS-u— an.  43i6)  hatte  Peiresc  abgeschrieben 
(jetzt  Paris,  Bibl.  Nat.,  Fram/.  9630);  diese  gab  Omont  her- 
aus in  den  Memoires  de  la  Sociote  Nationale  des  Antiquaires 
de  France,  6.  scr.,  tom.  3  (1892  oder  1893),  S.  163-172  I 
Stroth   im  Repert.  11  (1782),   S.  45—48.     P.  J.  Bruns,   Be- 


1Q8  A.  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griecli.  Hss,  des  A.T. 

merkungen  über  einige  wichtige  Lesarten  der  Cottonianischen 
Griechischen  Hs.  des  ersten  Buchs  Mosis:  ebenda  14  (1784), 
S.  30—39  I  Coli.:  HoP  („I")  |  Ausg.  der  Londoner  Fragmente: 
Tischendorf,  Monumenta  sacra  inedita.  Nova  collectio.  Vol.  2 
(1857),  S.  93-176,  vgl.  S.  XXII-XXXVI;  Schriftproben  auf 
der  Taf.  am  Schi,  des  Bds.  unter  Nr.  5'"^  und  5^.  Vgl.  auch 
Tischendorf,  Neue  dokumentliche  Schriftforschungen  auf  deut- 
schen und  engl.  Bibliotheken :  Deutsche  Ztschr.  für  christl. 
Wissensch.  u.  christl.  Leben  7  (1856),  S.  13  f.  |  Ausg.  der  Bri- 
stoler Fragmente  nebst  Ergänzungen  zu  Tischendorfs  Ausg. 
der  Londoner  Fragmente:  Fr.  W.  Gotch,  A  Supplement  tu 
Tischendorfs  Reliquiae  ex  incendio  ereptae  codicis  celeberrimi 
Cottoniani  (1881)  |  Coli.:  Lag.  Gen.  gr.,  vgl.  Vorwort  S.  4 f. 
10  („D")  I  Coli.:  Swete  und  Brocke -M-^Lean  („D"  =  jetziger 
Bestand  der  Hs.,  „/)"  =  Grabes  Coli,  nach  der  Ausg.  von 
Owen),  vgl.  Swete  Intr.  S.  132—134.;  Sigel  D. 

e)  Curzon. 

Die  von  Rob.  Curzon  gesammelten  Hss.  gehören  jetzt  Lord  Zouche 
(l^arham  Park,  Pulborough,  Sussex).  Sie  waren  früher  in  Parham, 
werden  jetzt  aber  im  Brit.  Mus.  aufbewahrt,  vgl.  The  Coptic  version  of 
the  N.T.  in  the  northern  dialect  [cd.  Horner],  Vol.  I  (1898),  S.  XXXVIII. 

Rob.  Curzon,  Catalogue  of  materials  for  writing  ...  and  oriental  ma- 
nuscript  books.  London  1841).  Dieses  Buch  war  mir  nicht  zugilnglich; 
die  Auszüge  daraus  verdanke  ich  Carl  Jaeger,  der  auch  die  Hss. 
selbst  einsah  und  die  Beschreibungen  ergänzte.  —  In  Curzons  Catalogue 
werden  die  jetzt  als  Nr.  6G — 70  gezählten  Hss.  als  „Greek  MSS.  on 
Vellum  1 — 5''  bezeichnet. 

66.  XI  Anf.  I  Perg.,  239  Bl.  (nicht  paginiert),  26  x  20  cm  |  Sehr.: 
,,rc(ö[i7io'j  a[xaf;Tü)XoD  (lova/oO"  |  Bes. :  Sabaskloster  bei  Jeru- 
salem; 1834  R.  Curzon  |  Oct  (es  fehlt  Gen.  li-ai.  20i7— 22i. 
34 14 — 35  ii)  I  R.  Curzon,  Visits  to  the  monasteries  of  the  Le- 
vant,  3.  ed.  (1850),  S.  191.  193  |  na7raSd7roDXo(;-K£pa[j.£D?,  'hpo- 
aoAo[x'.u-4  ^'.{il'.od-fixri  2  (1894),  S.  718  f.  Nr.  28  |  Facs.:  New 
Palaeogr.  Society  fasc.  8  (1910),  Taf.  178  (Num.  I85-17)  | 
Coli.:  Brooke-M*=Lean  („x").  Sigel  426. 

67 1).  X/XI  I  Perg.,  226  Bl.  (nicht  paginiert).  15x11  cm  \  1627 
in  Skopelo.s,    später    im  Kloster  Ivapay.aXXo'j    (Athos)  |  Ps.Od. 

Sigel  1090. 

68  und  69  S.  1—802).      xil  |  Perg.,    190  Bl. -f  80  Seiten   (erst  in 


1)  Diese  Hs.  war,  als  Jaeger  sie  sah,  irrtümlich  als  „Gü'-  und  umgekehrt  6i» 
als  „07"  bezeichnet. 

2)  Über  die  Vertauschung  der  Nummern  07  und  09   s.  oben  zu  07.    Nr.  09 


London.  Biit.  Mus.  109 

neuerer  Zeit  in  2  Bde.  gebunden),  18  x  13  cm  |  Bes. :  Sabas- 
kloster  bei  Jerusalem;  1834  R.  Curzon  j  Ps.Od.  u.  a.  |  üaTra- 
56;rooXö<;-K3pa|j.=6c,  'h^0GrAv>[Liz:7.-q  ßißXioa-TjXY]  2  (1894),  S.  719 
Nr.  29  und  30.  Sigel  1091. 

70.  XII  I  Perg. ,  88  Bl.  (nicht  paginiert),  17  x  13  cm  |  Curzon 
kaufte  die  Hs.  1837  in  Therapia  (bei  Konstantinopel)  |  Ps.  1 
— 51?  mit  Prolog  und  Rand-Comm.  (Ps.  18  4 — 199.  32 19 — 336 
fehlen,  Ps.  48i-ii  steht  hinter  mla).  Sigel  1092. 

f)  Egerton. 

Die  Beschreibung  der  Egerton  MSS.  ist  mit  der  der  Additional  MSS.  ver- 
bunden, s.  dort. 

2786,  Bl.  132.  XII  (rescr.  XIV)  |  Perg.,  4"  |  Untere  Schrift: 
Dan.  3  fragm.  (aus  Dan.?  oder  aus  den  Oden?  oder  aus 
einem  Lect.?)  |  Die  obere  Schrift  enthält  ein  Evangeliar,  s. 
Gregory  S.  417  („Evl  346"  oder  J  346'')  |  Catal.  of  additions 
1888-93  (1894),  S.  475f. 

g)  Harley. 

A  catalogue  of  the  Harleian  collection  of  mss.,  purchased  by  autbority 
of  parliament,  for  the  use  of  the  publick ;  and  preserved  in  the  British 
^[useum.  2  Bde.  London  1759  und  1  Bd.  „Preface  and  Index"  London 
1763. 

(R.  Na  res.)  A  catalogue  of  the  Harleian  mss.,  in  the  Biütish  Museum. 
4  Bde.     1808—1812. 

2427.     XVI  I  Papier,  312  Seiten  |  Ps.  hebr.,  griecb.,  lat.  und  eng- 
lisch. Sigel  1660. 
.o533.     XIV  I  Perg.,  12"  j  Ps.Od.  |  CoU.:  HoP.  Sigel  164. 

5534.  XIV  I  Perg.,  12'^  |  Ps.Od.  (und  „Hymni  cum  doxologiis  super 
Charta  eleganter  scripti")  |  Coli.:  HoP.  Sigel  165. 

5535.  1284  |  Perg. ,  12"  |  Sehr. :  „'AvSpsoo  aiiaptoiXoö  xfj?  tzöXzux; 
HpsvoT^aioo«  (Brindisi),  vgl.  Vogel-Gardth.  S.  16  |  Ps.Od.  u.  a.  | 
Omont  Mss.  gr.  S.  334.  Batitfol,  L'abbaye  de  Rossano  (1891), 
S.  95  1  Coli. :  HoP.  Sigel  166. 

5541.     XIV  I  Perg.,  12"  |  Bes.  im  XV.  Jahrb.:  Vespucius,  s.  Omont 

Mss.  gr.  S.  332  ]  Ps.(Jd.  u.  a.  Sigel  1661. 

5553.     XIV  I  Perg.,  12"  [  Ps.Od.  (Ps.  10424-15  fehlt)  1  Coli.:    HoP. 

Sigel  167. 

S.  81 — 102  gehören  nicht  zu  der  Ms. ;  es  sind,  wie  Curzon  auf  S.  si  bemerkt  hat, 
„fragments  of  old  MSS  found  in  the  bindings  of  different  hooks"  (aber  S.  81  f. 
'.)ö  f.  sind  zwei  beim  Einbinden  vorgesetzte  Papierl)latter).  S.  ^:i — \)i  scheinen  aus 
einem  Menäum  zu  stammen,  auf  S.  90 — 91  bildet  sicli  die  fi'ir  den  1.  Sept.  vor- 
gescbrieltene  Lection  aus  Lev.  2ü. 


110  A.  Ralilfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

5563.     XIII  I  Perg.,  8"  |  Ps.Od.  (es  fehlt  Ps.  Oss— 28ii)  Coli.:  HoP. 

Sigel  176. 

5570.  XI  I  Perg.  (aber  bis  Ps.  172  Papier),  8"  |  Bes.:  Covell(?), 
vgl.  unten  Nr.  5575  |  Ps.Od.  (Ps.  1  —  2  Anf .  und  einige  Oden 
fehlen)  |  Coli,  (von  Ps.  173  an) :  HoP.  Sigel  168. 

5571.  XII  I  Perg.,  222  Bl.,  8"  1  Bes.:  XV./XVI.  Jahrh.  „{^ovaan- 
pLOD  a^'iac;  Mapiiag  iv  'OpYavoic  är(ad-wj  [xovd/o)V  xoö  6s  öpoDg  toö 
ocYtoo  'OXißsToo  zai  täv  <y>'.Xwv''  d.  h.  monastere  de  S.  Maria  in 
Organe,  a  Verone.  de  la  congregation  du  Mont-Olivet  (Omont 
Mss.  gr.  S.  332);    1693  Stamford  |  Ps.Od.   u.  a.  |  Coli.:   HoP. 

Sigel  169. 

5575.  1281  I  Papier,  338  Bl.,  26  x  21  cm  |  Sehr.:  „Ma6tti.oo  bpo- 
[xova/OD"  I  Bes.:  Dr.  John  Covell  (Vorsteher  von  Christ's  Col- 
lege in  Cambridge  zu  Anf.  des  XVIII.  Jahrh.,  vgl.  Nares  zu 
Harl.  5537)  |  Eathymii  Zigabeni  comm.  in  Ps.Od.  (in  der 
Unterschr.  heißt  der  Verf.  ,/Iwdvvoo  [j.ovayoü  toO  ZiYC-ßi^lvoö")  | 
Guide  2.  S.  21  Nr.  54  |  Omont  Mss.  gr.  S.  344  |  Facs. :  Pa- 
laeogr.  Society  1  (1873-83),  Taf.  157  (Ps.  3425— 35 1). 

5582.  XII  I  Papier,  238  Bl.  [  Sehr.:  „»j^ova/ö?  So'fovia?",  er  widmete 
die  Hs,  „T(;)  aopoYsv-^  tEpo[j.ovdyci)  xopto  'Iwarj^p "  |  Ps.Od.  |  Omont 
Mss.  gr.  S.  348 f.  |  Coli.:  HoP.'  Sigel  170. 

5597  ist  eine  Papierhs.  des  XVI.  und  XV.  Jahrh.  mit  nichtbibli- 
schem Inhalt,  aber  „inseritur  post  folium  undecimum  frag- 
mentum  Psalterii  veteris"  |  Nach  Omont  Mss.  gr.  S.  342  sind 
Bl.  20  f.  von  Johannes  Rhosus  (Vogel-Gardth.  S.  187—193) 
geschrieben.  Sigel  1662. 

5646.     XV  I  Papier  |  Am  Schi,  der  Hs. :  „In  Hoseam  nonnulla". 

5653.  XIV  I  Perg.,  4°  |  Ps.Od.  (Ps.  98  Schi.  — 103  7.  104  28— 1062« 
fehlen),  Ps.  1 — 27  und  einige  andere  mit  lat.  Übersetzung, 
für  die  auch  sonst  Platz  gelassen  ist  |  Coli. :  HoP.      Sigel  171 . 

5677.  XV  I  Papier,  163  BL,  29  x  21  cm  |  Emptus  Smyrnae  a  Ber- 
nardo  Mould  1724  |  Cat.  Nicetae  in  Ps.  1—54  (Schi,  fehlt)  | 
Karo-Lietzm.  S.  34.  Sigel  1663. 

5723.  XIV  I  Papier,  4°  |  Ps.  griech.  u.  slav.  („moscovitice"),  „li- 
neis  alternis"  geschrieben.  Sigel  1664. 

5737.  1478  (so  nach  christl.  Ära  datiert)  |  Perg.,  8"  |  Sehr.:  „'Iw- 
avvoD  lepscü?  Töaou  xoö  KpTjto?  .  .  .  iv  Tw[j.-(j"  (Omont  Mss.  gr. 
S.  341  f.,  vgl.  Vogel-Gardth.  S.  187—193)  |  Ps.Od.  (es  fehlt 
Ps.  435—50.  99i— 10324.  109i— IIO9.  II8.H-21.  138ii— 148i4)  | 
Coli. :  HoP.  Sigel  172. 

5738.  XVI  I  Papier,  8«  |  Ps.Od.  (Ps.  10  Schi.  — 13  j  und  Schi,  der 
Od.  fehlen)  |  Coli.:  HoP.  Sigel  173. 


London,  Ürit.  Mus.  111 

Ö786.  1153  (oder  vor  1153)  j  Perg.,  173  Bl.,  32  x  24  cm  ;  Ps.  1— 
151  griech. ,  lat. ,  arab.  in  Parallelkolumnen  |  Catalogus  co- 
dicum  mss.  orientaliura ,  qui  in  Mus.  Brit.  asservantur  2i 
(1846j,  S.  8  Nr.  8  mit  arab.  Textprobe.  Guide  2,  S.  20  Nr.  51  | 
Facs.:  Palaeogr.  Society  1  (1873-83),  Taf.  132  (Ps.  79i5— 
80 5)  !  Batiffol,  L'abbaye  de  Rossano  (1891),  S.  85  |  Coli.: 
HoP  I  Rahlfs,  Sept.-Stud.  2  (1907),  S.  20.  Sigel  174. 

h)  Oriental. 

3579  A  (17).  YII/VlII  \  Perg.,  3  Bl.  (zwei  fragmentarisch),  35  x 
27  cm  I  Aus  Achmim  ]  Aus  einem  Psalter,  der  auf  der  linken 
Seite  (Verso)  den  griech.,  auf  der  rechten  (Recto)  den  sahid. 
Text  enthielt:  Ps.  932— IO2.  48i2-i8.  II818-24  sah.  und  Ps. 
IO2 — llo.  48l'o— 49?.  II824— 88  griech.  j  Crum.  Catalogue  of 
the  Coptic  mss.  in  the  Brit.  Mus.  (1905),  S.  10  Nr.  25  |  Ausg., 
resp.  Coli,  des  griech.  Textes:  Rahlfs,  Sept.-Stud.  2  (1907), 
S.  238—240.  vgl.  S.  147.  Sigel  2018. 

5465.  XII  I  Papier,  15  Bl.,  17  x  12  cm  |  Aus  Siilt  |  Fragmente 
eines  liturg.  Buches,  darin  Bl.  1 — 9  Ps.  excerpta  (mit  sahid. 
Übersetzung  der  Anfänge  der  einzelnen  Abschnitte)  |  Crum 
a.  a.  0.,  S.  403  f.  Nr.  973  |  Ausg. :  Rahlfs,  Sept.-Stud.  2  (1907), 
S.  241—254,  vgl.  S.  147.  Sigel  1093. 

7594  ist  eine  um  350  geschriebene  sahid.  Bibelhs.  Aus  dem  Deckel 
ist  ein  aus  dem  IV.  Jahrh.  stammendes,  einseitig  beschriebenes 
Perg. -Stückchen  mit  dem  griech.  Texte  von  Dan.  Ii7f.  (nach 
Theodotion)  losgelöst  |  Ausg.  von  H.  I.  Bell:  Coptic  biblical 
texts  in  the  dialect  of  Upper  Egypt  ed.  by  E.*  A.  Wallis 
Budge  (1912),  S.  XIV  f.  Sigel  925. 

i)  Papyri. 

Ihre  Bescliroibung  ist  mit  der  der  Additional  MSS.  verbunden,  s.  dort. 

fireek  papyri  in  the  British  Museum.  Catalogue,  with  texts,  ed.  by 
F.  G.  Kenyon.  Bisher  4  Bde.  London  1893 — 1!)10.  Zu  Anfang  jedes 
Bds.  ein  Verzeichnis  der  l'apyri  (in  Bd.  1 ,  der  die  Erwerbungen  bis 
zum  Ende  des  Jahres  1890  enthält,  ganz  kurz,  von  Bd.  2  an  ein  nur 
venig  veränderter  Abdruck  aus  dem  Catalogue  of  additions),  dann  eine 
Ausgabe  der  nicbtlitorariscbon  rajjyri 

37.  IV  (?,  vgl.  Rahlfs,  Sept.-Stud.  2,  S.  5)  |  Papyrusbuch,  32  Bl., 
22  X  18  cm  I  Edward  Hogg  kaufte  es  im  Nov.  1832  „from 
the  Arabs  at  Thebes",  es  war  nach  ihrer  Aussagt'  „discovered 
among  the  rubbish  of  an  ancient  convent  at  Thebes",  s.  Hogg, 
Visit  to  Alexandria,  Damascus,  and  .lerusalem,  Vol.  II  (Lond. 


112  A.  Ralilfs,   Verzeichnis  der  griecli.  IIss.  des  A.T. 

1835),  S.  310-312  Anm.  ]  Ps.  IO2— ISe.  20i4— 34g  |  List  of 
•  additions  1836  (1843),  S.  43.  Catal.  anc.  mss.  S.  21;  Facs.: 
Taf.  12  (Ps.  2d3io— 247).  Greek  papyri  1  (1893),  S.  XVII  | 
Facs.:  Palaeogr.  Society  1  (1873—83),  Taf.  38  (Ps.  32 19— 338) 
Tischendorf ,  Xeuer  Beitrag  zur  neutest.  Textkritik  .  .  .  Mit 
Beigabe  einer  Notiz  über  die  griech.  Psalm enpapyrus  zu 
London:  Theol.  Stud.  u.  Krit.  17  (1844),  S.  490—496;  hier 
kündigt  Tisch,  „eine  angemessene  Veröffentlichung  dieser 
griech.  Psalmenfragmente  durch  Herrn  Cureton  als  nahe  be- 
vorstehend" an  und  teilt  Ps.  2l8— ih.  23 10 — 24i2  mit.  Curetons 
Ausg.  erschien  nicht,  dafür  gab  Tisch,  selbst  den  Codex 
heraus:  Monumenta  sacra  inedita.  Nova  collectio,  1  (1855), 
S.  217—278,  vgl.  S.  XXXXIII— XXXXVIII;  Schriftprobe: 
Taf.  3  Nr.  VIII  |  Coli.:  Lag.  Quinqu. ,  vgl.  Lag.  Gen.  gr. 
Vorwort  S.  14  und  Spec.  S.  4  („U")  |  Coli.:  Swete  („U"),  vgl. 
Swete  Intr.  S.  142  f.  |  F.  E.  Brightman,  The  Sahidic  text  of 
the  Psalter:  Journal  of  Theol.  Studies  2  (1901),  S.  275f.  (be- 
merkte U's  Übereinstimmung  mit  dem  sah.  Psalter).  Rahlfs, 
Die  Berliner  Hs.  des  sah.  Psalters  (Abhandl.  d.  K.  Ges.  d.  Wiss. 
zu  Gott.,  Philol.-hist.  KL,  N.F.  IV  4,  1901),  S.  17f.  Anm.  6. 
Rahlfs,  Sept.-Stud.  2  (1907),  S.  5.  54.  146—152.         Sigel  U. 

212.  III  I  2  Fragmente  einer  Papyrus-Urkunde  (vom  Jahre  237), 
23  X  6  cm  I  1891  von  Colonel  John  Evans  geschenkt  |  ,,0n 
the  verso  are  remains  of  a  literary  work,  apparently  a  ho- 
mily,  containing  a  quotation  of  Gen.  XIV.  17  {ktq'kd'e  .  .  .  ßa- 
atXscD?)  in  the  Septuagint  Version"  Greek  papyri  2  (1898), 
S.  XX  (hierdurch  wird  die  frühere  Angabe  im  Catalogue  of 
additions  1888—93  [1894],  S.  410f.  verbessert)  j  Coli.:  Brooke- 
M-^Lean  („U3"). 

230.  III  Ende  |  Fragment  einer  Papyrusrolle,  25  x  24  cm  |  Vorder- 
seite: Ps.  11 7— 144  I  Catalogue  of  additions  1888—93  (1894), 
S.  413.  Greek  papyri  2  (1898),  S.  XXII  |  Ausg.  mit  Facs. 
im  Athenaeum  1894  July — Dec,  S.  319—321  und  besser  bei 
Kenyon  Taf.  1  \  Eahlfs,  Sept.-Stud.  2  (1907),  S.  15 f.  104. 
227  Anm.  („Lond--^»«).  Sigel  2019. 

Siehe  ferner  Oxyrh3mchus  Papyri  1007.  1075.  1166. 

k)  Royal  (Regii). 

J)avid  Casley,  A  catalogue  of  the  mss.  of  the  King's  Library.  London 
1734.  Dies  ist  ein  Katalog  der  „Royal  MSS.",  nicht  zu  verwechseln 
mit  „King's  MSS.",  einer  jüngeren,  auf  König  Georg  IIL  zurückgehenden 
Sammlung,  vgl.  Oraont  Mss.  gr.  S.  316 — 318. 


London,  Brit.  Mus.  113 

1  A.  XV.  XIV  I  Papier,  8«  oder  4°  |  Prov.,  EccL,  Cant.,  alles 
griech.  u.  lat. ;  Nili  (s.  Paulhaber,  Hohel.-Cat.  S,  5  Anm.  1) 
comm.  in  Cant.  nur  griechisch.  Sigel  425. 

1  B.  IL  Xl/Xn  I  Perg.,  392  BL,  2G  x  19  cm  |  Bes. :  „'ExxatSe- 
xaTrpö'^TjTov  Toö  ocY-wratoo  TraTpiapyoo  XDpioD  IlaycoiiiOD"  (Patriarch 
V.  Konstantinopel  ca.  1512 — 1513),  daher  als  .;,codex  Pacho- 
mianus"  bezeichnet  |  la  Xu  proph.  (hebr.  Reihenfolge),  73  a 
IV  proph-,  mit  Ra^d-Comm.  zu  XII  proph.  undls.  |  Coli,  (außer 
der  Ep.  ler.  und  den  apokr.  Stücken  des  Dan.):  HoP  (s.  Praef. 
ad  Is.)  !  Abschrift  resp.  Coli.:  Göttingen,  Univ.-Bibl.,  Codd. 
Lagard.  24^,  25  und  26  |  Abdruck  des  Am.:  W.  0.  E.  Oester- 
ley,  Studies  in  the  Greek  and  Latin  versions  of  the  book  of 
Arnos  (1902),  S.  25-61,  vgl.  S.  6f.  [  Varianten  der  XII  proph. 
im  Apparat  von  Oesterley,  Codex  Taurinensis  (s.  zu  Turin, 
Bibl.  Naz.,  B.  I.  2).  Sigel  22. 

1  D.  IL  Xni  I  Perg.,  216  Bl.  (203—216  im  XV.  Jahrh.  ergänzt), 
32  X  24  cm  I  Bes.  im  XV./XVI.  Jahrh. :  Kloster  „z-q<;  a^tac 
Tp'.dSo?"  auf  der  Insel  Chalki  (im  Marmarameer).  Bes.  im 
XVII.  Jahrh.:  Arundel;  daher  als  „codex  Arundelianus"  be- 
zeichnet I  la  Ruth,  3a  Reg.  I— IV,  80b  Par.  I— II  (I  I40— 
229  und  der  Schi,  von  II  o22ö  an  fehlen  ohne  Verstümmelung 
des  Codex,  s.  Rahlfs,  Sept.-Stud.  3,  S.  10  f.),  115  a  Esdr. 
(=  hebr.  Esdr.-Neh.),  131  a  Est.  (lucian.  Text,  „Ead-/jp  a"  in 
Lag.  V.T.  pars  prior),  136  b  Mac!  I— III,  180  a  Est.  (gewöhn- 
licher Text,  „EoO-Tip  ß"  bei  Lag.),  188  a  Is.  |  Omont  Mss.  gr. 
S.  325.  Guide  2,  S.  71  f.  Nr.  6  |  Facs.:  Kenyon  Taf.  8  (Par. 
n  814 — 9 15)  I  Ausg.  der  beiden  Est. -Texte:  Jacobi  Usserii 
Armachani  De  Graeca  Septuaginta  interpretum  versione  syn- 
tagma :  cum  libri  Estherae  editione  Origenica,  et  vetere  Graeca 
altera,  ex  Arundelliana  bibliotheca  nunc  primum  in  lucem 
producta  (1655)  |  Coli.:  HoP  („93",  s.  Praef.  ad  Ruth,  Est., 
Is.;  in  Est.  ist  der  erste  Text  als  „93.  a.",  der  zweite  als 
„93.  b."  bezeichnet).  In  der  Praef.  ad  Esdr.  I  wird  „93" 
irrtümlich  angeführt,  dies  Buch  findet  sich  in  der  Hs.  gar 
nicht  I  Field  Est.  und  Is.  |  Coli,  (außer  Mac):  Göttingen, 
Univ.-Bibl.,  Codd.  Lagard.  9,  11  und  23.  Diese  Coli,  hat 
Lagarde  benutzt  für  die  Herstellung  des  Textes  in  V.  T. 
pars  prior,  doch  teilt  er  die  Varianten  nur  zu  „EoO'r^p  a" 
mit  („m").  Außerdem  hat  er  die  Varianten  zu  Reg.  II  22 
mitgeteilt  in  Quinqu.  S.  16 — 25  („m");  vgl.  auch  Ankünd. 
S.  26   („m").     Über   den  Wert  der  CoU.  Lagardes  s.  Rahlfs, 

Kgl.  Ges.  d.  Wiss.    Nachrichten.     Philolog.-histor.  Klasse.     1914.     Beiheft.  8 


1]^4  ^-  Raalfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

Sept.-Stud.  3  (1911),    S.  13 f.;    sonst   vgl.   ebenda  S.  10—12. 
51—80.  Sigel  93. 

1  D.  V— VIII.      V  Mitte  I  Perg.,  279  +  238  +  118  +  144  Bl.  (einschl. 
6  moderner  Vorsetzblätter    [drei  in  Bd.  1,   je    eins  in  Bd.  2 
— 4]),    32  X  26  cm  |  War   ursprünglich   in   2  Bde.    gebunden, 
deren  erster  die  jetzigen  beiden  ersten  Bde.  umfaßte,  s.  Giov. 
Mercati.  Un'  oscura  nota  del  codice  Alessandrino :    Melanges 
Offerts  ä  M.  Emile  Chatelain  (1910),  S.  79—82  1  Kyrillos  Lu- 
karis,    Patriarch   von  Konstantinopel  (vorher  Patriarch   von 
Alexandria),  schenkte  die  Hs.  im  J.  1627  durch  Vermittlung 
von  Thomas  Roe,   engl.  Botschafter   in   Konstantinopel   (vgl. 
Oxford,  Bodl.  Libr.,  Roe),  dem  Könige  Karl  I.  von  England. 
Vorher   hatte    sie    der  Patriarchal-Bibl.    von  Aiexandria   ge- 
hört (daher  ;.  Codex  Alexandrinus"),  aber  es  ist  fraglich,  seit 
wann    (seit    dem   XIII.  Jahrh.?).     Burkitt,    Codex   'Alexan- 
drinus':    Journal    of  Theol.  Studies  11   (1910),    S.  603—606 
hält   es    (nach   dem   Vorgange  Wet(t)steins ,    vgl.  Catal.  anc. 
mss.  S.  18  Sp.  1)  für  möglich,   daß  Kyrillos  Lukaris  als  Pa- 
triarch von  Alexandria  die  Hs.  vom  Athos  bekommen  habe  | 
Vollständige  Bibel,  bekannt  als  Codex  Alexandrinus: 
Bd.  1,    Bl.  4a  Inhaltsverzeichnis    („the    Clementine    Epistles 
[die   am  Schi,    des  N.T.    stehn,    aber  Clem.  II   un  vollst.]    are 
included  among  the  canonical  works;    and,  after  an  interval. 
is  separately  added  the  title  of  the  Psalms  of  Solomon,  which 
are  now  lost"    Catal.  anc.  mss.    S.  17  Sp.  2),   5  a  Oct.,    165  a 
Reg.  I— IV  (I  12i7— 149  fehlt),  244a  Par.  I— II,"Bd.  2,  Bl. 
2a  XII  proph.,  27a  IV  proph.,    143a  Est_,  149a  Tob.,  154a 
Idt.,  163aEsdr.  I— II,  186  a  Mac.  I— IV;  Bd.  3,  Bl.  2  a  Atha- 
nasii  epist.  ad  Marcellinum  de  Ps.,  10a  bnod-sozu;  des  Eusebius, 
Verzeichnis    der  Psalmen,    Kanon   der   Morgen-   und  Abend- 
Psalmen,    12a  Ps.Od.  (Ps.  4920— 79 u  fehlen),    49a  lob,    64b 
Prov-,  78aEccl.,  83aCant.,  86a  Sap.,  95a  Sir.;  Bd.  4:  N.T.  | 
Catal.  anc.  mss.  S.  17—20;  Facs.:  Taf.  7  (ludas  12— Rom.  I27). 
G-uide  2,  S.  71  Nr.  2  mit  Facs.  (Luc.  96-2?)  |  Facs.:  Palaeogr. 
Society  1  (1873—83),  Taf.  106  (loh.  I  59— II 13);  reproduziert 
bei  B.  Stade,  Gesch.  d.  Volkes  Isr.  2  (1888),  Taf.  bei  S.  278. 
Kenyon  Taf.  2  (Marc.  92—29)  ]  Über  die  ersten  Ausgaben  von 
Teilen   der   Hs.    (Patrick   Young    1633.    1637,    Ussher   1655, 
Thomas  Gale  1678)  s.  Catal.  anc.  mss.  S.  18  Sp.  2;  die  dort 
erwähnte    Abschrift    Young's    (los. — Par.   II,    Prov.,    EccL, 
Cant.) ,    jetzt  Brit.  Mus. ,    Harl.  7522 ,    ist   bei  HoP  zu  Ruth 
unter  der  Sigel  „241"  collationiert  |  Ausg.:  Septuaginta  inter- 


London,  Brit.  Mus.  115 

pretam  tomus  I.  continens  Octateuchum :  quem  ex  antiquissimo 
MS.  codice  Alexandrino  accurate  descriptum,  et  ope  alioram 
exemplarium,  ac  priscorum  scriptorum,  praesertim  vero  liexa- 
plaris  editionisOrigenianae,  emendatum  atque  suppletum.  additis 
saepe  asteriscorum  et  obelorum  signis,  summa  cura  edidit 
Joannes  Ernestus  Grrabe.  Oxonii  1707.  Tomus  ultimus  1709. 
Die  beiden  dazwischen  fehlenden  Bände  erschienen  erst  nach 
Grabes  Tode  (f  1711):  Tomus  secundus  1719.  Tomus  tertius 
1720.  Was  Grrabe  in  gewöhnlicher  Schrift  druckt,  stammt 
aus  A;  was  er  in  kleinerer  Schrift  druckt,  stammt  aus  an- 
deren Quellen,  doch  setzt  er  in  diesem  Falle  die  Lesart  A's 
in  gewöhnlicher  Schrift  an  den  Rand.  Eine  Beschreibung 
der  Hs.  mit  Facs.  (Exod.  930—33)  gibt  er  in  Tom.  I,  Prolegom. 
Cap.  I;  über  frühere  Ansätze  zur  Herausgabe  A's  berichtet 
er  Cap.  II  §  1  |  Blanchinus,  Evangeliarium  quadruplex  I  2 
(1749),  S.  CDXCVl— CDXCIX.  Stroth  im  Repert.  5  (1779), 
S.  96—104  I  Coli.:  HoP  („III";  doch  wird  gewöhnlich  „Alex.« 
d.h.  die  Ausg.  Grabes  zitiert,  und  „III"  nur  da  genannt, 
wo  Grabe  die  Lesart  A's  nicht  in  seinen  Haupttext  aufge- 
nommen hat;  zu  Ruth  ist  überdies  die  Abschrift  Young's  als 
„241"  coUationiert,  s.  oben)  j  Ausg.  des  Psalters  (ohne  Oden): 
Psalterium  graecum  e  cod.  ms.  xA.lexandrino  .  .  .  typis  ad  si- 
militudinem  ipsius  codicis  scripturae  fideliter  descriptum  cura 
et  labore  H.  H.  Baber,  Lond.  1812.  Ausg.  des  ganzen  A.T. 
(mit  denselben  Typen  gedruckt) :  V.  T.  graecum  e  cod.  ms. 
Alex.  ed.  H.  H.  Baber,  3  Bde.',  Lond.  1816-1828  |  Coli.: 
V.T.  graece  ed.  Tischendorf;  die  unter  dem  Text  stehenden 
Varianten  stammen,  sofern  nichts  anderes  angegeben  wird, 
sämtlich  aus  A  |  Ausg. :  Facsimile  of  the  Codex  Alexandrinus. 
Old  Testament.  Vol.  I— ni.  Lond.  1881—1883.  Mit  Vor- 
wort von  E.  M.  Thompson.  Die  Bde.  des  Facs.  entsprechen 
denen  der  Hs.  (Das  N.T.  war  schon  1879  erschienen.  Eine 
neue,  billige  Ausg.  desselben  mit  beträchtlicher  Verkleinerung, 
aber  viel  schärferer  Ausführung  der  Photographien  erschien 
1909  unter  dem  Titel:  ,..The  codex  Alexandrinus  ...  in  re- 
duced  Photographie  facsimile.  New  Test,  and  Clementine 
Epistles" ;  das  A.T.  soll  in  derselben  Weise  herausgegeben 
werden)  |  Coli,  von  Gen. :  Lag.  Gen.  gr. ;  von  Est. :  Lag.  V.  T. 
pars  prior  S.  505—541;  von  Ps.  1  —  5:  Lag.  Spec;  von  Ps. 
1 — 49:  Lag.  Quinqu.;  Textabdruck  von  lud.  1 — 5:  Lag. 
Sept.Stud.  1.  S.  14—70  (vgl.  S.  71  f.  über  den  Text  A's); 
Sigel   überall  „A",   vgl.  Gen.  gr.   Vorwort  S.  3f.  10  |  CoU.: 


116  A.  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

Swete  und  Brooke-M^Lean  („A"),  vgl.  Swete  Intr.  S.  125 f.  | 
Rahlfs,  Sept.-Stud.  2  (1907),  S.  56  f.,  vgl.  auch  S.  58  über 
Korrekturen  in  A  |  Gregory  S.  29—32  („A")  und  S.  1019 
(„A  oder  02").     Soden  S.  103  („S4«).  Sigel  A. 

2  A.  VI.     XI  I  Perg.,  12«  |  Ps.Od.  mit  Prologen  |  Coli.:  HoP. 

Sigel  175. 

Burdett-Coutts-Hss. , 
z.  T.  in  der  Roger  Cholmeley  Scliool  (in  Highgate). 

Frederick  H.  A.  Scrivener,  Adversaria  critica  sacra.  With  a  short  ex- 
planatory  iutroduction.     Cambridge  1893. 

Reginald  Barnes  kaufte  die  Hss.  1864  im  Auftrage  der  Baroness  Burdett- 
Coutts  (t  1906)  von  einem  Händler  in  Janina  (Epirus),  s.  Scrivener 
S.  XXI  f.  Die  mit  I  und  II  bezeichneten  Hss.  sind  in  Highgate,  s.  Gre- 
gory S.  200.  1435  und  C.  Van  de  Vorst  et  H.  Delehaye,  Catalogus  co- 
dicum  hagiograph.  graec.  Germaniae  Belgii  Angliae  (1913),  S.  387.  Die 
mit  III  bezeichneten  dagegen  waren  früher  und  vermutlich  auch  jetzt 
noch  im  Burdett-Coutts-Haus,  1  Stratton  St.,  London  W.,  s.  Gregory 
S.  1435. 

I.  1.  XII/XIII  I  Perg.,  112  EL,  9,3  x  7,4  cm  |  Ps.Od.  |  Scrivener 
S.  LXIIIf.  („s.  Evan.  612").    Gregory  S.  452.  1435  („l  932"). 

Sigel  1650. 

III.  46,  Bl.  206-220.  XI/XII  (rescr.  XIII/XIV)  |  Perg.,  23  X  18 
cm  I  Untere  Schrift:  Lect.  fragm.  |  Ausg.  von  Bl.  206 — 214: 
Scrivener  S.  163—170,  vgl.  S.  LXXIf.  („y.  Evst.  249");  die 
Blätter,  die  Scrivener  nach  der  jetzigen  Reihenfolge  heraus- 
gegeben hat,  sind  so  zu  ordnen:  209.  [1  Bl.  fehlt.]  210.  206: 
Gen.  6i7— 22.  Prov.  81—7.21.  Is.  99 — IO4  (Montag  u.  Dienstag 
der  3.  Fasten woche) ;  207.  211.  213.  [216,  von  Scrivener  nicht 
herausgegeben.]  208.  209.  212:  Gen.  27i-4i.  Prov.  19i3-22. 
Is.  496—10.  Gen.  31 3— 10  (Montag  u.  Dienstag  der  6.  Fasten- 
wocbe);  214:  Prov.  2324 — 244  (Donnerstag  der  6.  Fasten- 
woche) j  Obere  Schrift:  Evangeliar,  vgl.  Gregory  S.  406  („Evl 
226")  und  S.  1227  {„1+^  226"). 

Lambeth  Palace  Library. 

Siehe  Archiepiscopal  Library. 

Sion  College. 

Are.  1.  1,  Bl.  241—242.  VI/VII  (rescr.  XIII)  |  Perg.,  27x21  cm  1 
Bes.:  Edward  Payne  |  Untere  Schrift:  Lect.  fragm.  (Gregory 
entzifferte   Soph.   3i5— w.    Zach.  9  9 f.  aus   den   Lectionen  für 


London,  Brit.  Mus.  —  Madrid,  Arch.  Hist.  Nac.  117 

den   Vorabend    des    Palmsonntags)  1  Gregory    S.   406.    1438 

U  234"). 

Lucca. 

Biblioteca  pubblica. 

Th.  W.  Allen,    Notes   on  Greek   mss.   in  Italian  libraries,    London  1890, 

S.  57—59. 
N.  F  e  s  t  a ,   Indice  de'   codici   greci  di  Lucca  e  di  Pistoia :    Studi   ital.   di 

filol.  class.  5  (1897),  S.  221-230. 

1887  (Cod.  Lucchesini  100;  Festa  Nr.  4),  Teü  III.  XV  |  Papier, 
10  ßl.  (vorangehen  zwei  jüngere  Teile  von  489  +  42  BL),  33 
X  23  cm  I  Bes. :  Dominikanerkloster  S.  Romano  in  Lucca,  s. 
F.  V.  di  Poggio,  Notizie  della  libreria  de'  padri  Domenicani 
di  S.  Romano  di  Lucca  (1792),  S.  175  |  la— 9  a  Mac.  IV. 

Siid~427. 

2502  (Festa  Nr.  5).  XIII?  (Allen:  XV)  !  Papier,  107  BL,  21  x 
13  cm  j  Sehr.:  „Neo'^tioo"  |  Bes.:  Dominikanerkloster  S.  Romano 
in  Lucca  |  Ps.Od.  Sigel  1665. 

Madrid. 

Archive  Histörico  Nacional. 

Charles  G  r  a  u  x ,  Notices  sommaires  des  mss.  grecs  d'Espagne  et  de  Por- 
tugal, mises  en  ordre  et  coniplet^es  par  A.  Martin.  (Extrait  des  Nou- 
velles  archives  des  missions  scientifiques  et  litteraires.  Tome  II.)  Paris 
1892.  Seite  18 — 52.  (In  den  Nouvelles  archives  sind  die  Seitenzahlen 
dieselben  wie  im  Sonderdruck.) 

Einige  Ergänzungen  verdanke  ich  Paul  Glaue;  auch  die  heutigen  Signa- 
turen habe  ich  erst  durch  ihn  erfahren,  Graux  hat  noch  die  aus  zwei 
Zahlen  bestehenden,  die  ich  in  Klammern  an  erster  Stelle  anführe. 


Alle  hier  angeführten  IIss.  gehörten  dem  Martinus  Perez  de  Ayala,  Bisch. 
V.  Segovia  1560 — 15G4,  dann  Erzbisch,  von  Valencia,  f  1566,  und  gingen 
nach  seinem  Tode  in  den  Besitz  des  „convento  de  Ucles"  über,  vgl. 
(iraux  S.  1«  Anm.  1. 

4772  (164,  12;  alt  „Mss.  gr.  cod.  XII.").  XVI  |  Papier,  306  BL, 
31x21  cm  1  Sehr,  von  Bl.  If. :  Andreas  Darmarios  (Vogel- 
Gardth.  S.  16 — 27)  |  Nicephori  Xanthopuli  comm.  in  Ps. 

4773  (164,  13;  alt  „Mss.  gr.  cod.  XII L").  1562  |  Papier,  435  BL, 
32  X  21  cm  j  1 — 275  Nicephori  Gregorae  comm.  in  Ps. 

4776  (163,  1 ;  alt  „Mss.  gr.  cod.  XVllL").  XVI  |  Papier,'412  BL, 
30x21  cm  I  la  Ba.silii  comm.  in  Ls.  1 — 16,  225b  Cat.  in  Is. 
17— 45 16.  Sigel  428. 


1X8  ^'  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griecL.  Hss.  des  A.T. 

4779  (164,  14;  alt  „Mss.  gr.  cod.  XIIII.").  XVI  1  Papier,  194  BL, 
31  X  21  cm  I  Nicephori  Blemmydae  comm.  in  Ps. 

4858  (164,  7 ;  alt  „Mss.  gr.  cod.  VI.").  1563  (so  nach  christl.  Ära 
datiert)  |  Papier,  262  BL,  36x25  cm  |  Sehr.:  „'Avrwvio?  Ka- 
Xooüvä"  (Vogel-G-ardth.  S.  37 f.);  er  schrieb  „Iv  TpsvKp"  ;  Thdt. 
comm.  in  Ps. 

4863  (164,  6;  alt  „Mss.  gr.  cod.  V.").  1566  (so  nach  christl.  Ära 
datiert)  |  Papier,  394  BL,  34  x  24  cm  ]  Sehr. :  Antonios  Ka- 
losynas  (Vogel- Gardth.  S.  37 f.)  |  la  Thdt.  comm.  in  Cant., 
137  a  Thdt.  quaest.  in  Oct. — Par.  (unvollst,  und  in  willkür- 
licher Reihenfolge,  darunter  auch  308  a— 314  a  'E%  f^?  ßtßXot> 
'EoSpä  Ttepi  ZopoßdßsX). 

Biblioteca  Nacional. 

Joannes  Iriarte,  Eegiae  bibliothecae  Matritensis  Codices  graeci  mss. 
Vol.  prius.    Matriti  1769.     (Nicht  mehr  erschienen.) 

Notices  et  extraits  des  mss.  de  la  Bibl.  Nat.  et  autres  bibl.,  t.  31,  deuxieme 
partie  (Paris  1886),  S.  1—116:  Miller,  Bibl.  royale  de  Madrid.  Cata- 
logue  des  mss.  grecs  (Supplement  au  catalogue  d'Iriarte). 

Charles  Graux,  Notices  sommaires  des  mss.  grecs  d'Espague  (ge- 
nauer Titel  oben  bei  Arch.  Hist.  Nac),  S.  53  f.  gibt  Nachträge  zu  Miller. 

Ch.  Graux,  Essai  sur  les  origines  du  fonds  grec  de  l'Escurial.  (Biblio- 
theque  de  l'ecole  des  hautes  etudes.  Sciences  philol.  et  histor.,  46.) 
Paris  1880. 

Charles  Graux,  Fac-similes  de  mss.  grecs  d'Espagne,  avec  transcrip- 
tions  et  notices  par  Alb.  Martin.     Paris  1891. 

M.  Faulhaber,  Die  Katenenhss.  der  spanischen  Bibliotheken:  Bibl. 
Ztschr.  1  (1903),  S.  151  —  159.  246—255.  351—371. 

Manche  Ergänzungen  und  Verbesserungen  verdanke  ich  Paul  Glaue;  auch 
die  heutigen  Signaturen  habe  ich,  soweit  sie  nicht  schon  aus  Faul- 
habers Beschreibung  der  Katenenhss.  bekannt  waren,  erst  durch  ihn 
erfahren. 


Viele  Hss.  waren  im  Besitz  des  Francisco  de  Mendoza  y  Bobadilla,  bekannt 
unter  dem  Namen  Cardinal  de  Burgos,  geb.  25.  Sept.  1508,  f  18- 
Nov.  1566,  s.  über  ihn  und  seine  Bibliothek  Graux  Essai  S.  43—79. 

4554  (früher  N.  16).  IX  (rescr.  XIII/XIV)  |  Perg.,  220  BL,  29  x 
22  cm  I  Untere  Schrift  mancher  Blätter :  Comm.  in  lob  fragm.  | 
Iriarte  S.  55 — 70  beschreibt  die  jüngere  Hs.  |  Facs.:  Grraux 
Pac-similes  Taf.  II,  7,  vgl.  S.  16-19. 

4582  (0.  71).  XII  I  Perg.,  378  BL,  25  x  17  cm  |  Bes.:  Card,  de 
Burgos  I  Cat.  Nicetae  in  Ps.  114 — 134  (viertes  Buch  der  Cat. ; 
Karo-Lietzm.  Typus  VIlIH  Miller  S.  98.  Graux  Essai  S.  75. 
419  (Nr.  17)  I  Faulhaber  Bibl.  Ztschr.  S.  352.         Sigel  1094. 


Madrid,  Arch.  Bist.  Nac.  —  Bibl.  Xac.  119 

4586  (0.  75).  XIV  |  Papier,  328  Bl.,  25  x  17  cm  |  Bes.:  Card,  de 
Burgos  1  la  Euthymii  Zigabeni  comm.  in  Ps.Od.,  325  b  Sir, 
excerpta  |  Miller  S.  100.  Graux  Essai  S.  75.  419  (Nr.  15).  IHI 
(Anm.  3).  Sigel  429. 

4589  (0.  80).  XVI  |  Papier,  281  BL,  24  x  17  cm  |  Sehr.:  Antonios 
Kalosynas  (Vogel-Gardth.  S.  37  f.)  j  145  a— 276  b  Theopbylacti 
comm.  in  Qs.  (Anf.  u.  Scbl.  fehlen)  |  Miller  S.  103.  Graux 
Essai  S.  70  Anm.  1. 

4603  (N.  129;  alte  Nr.  2044).  XVI  Mitte  |  Papier,  343  BL,  35  x 
24  cm  I  Sehr,  von  Bl.  220—272:  rswpYto?  MTisßaivT]?  ap-/(ov  ttj? 
'EjttSaDpoD  (Vogel-Gardth.  S.  81  f.),  von  Bl.  273—343 :  'IwavvYj? 
MaDpo|AdTr^?  Ix  KspxDpwv  (ebenda  S.  177 f.);  Besteller:  Card, 
de  Burgos  |  1  a  Cyr.  comm.  in  Hab.  loel.  Soph.  Mal.  Nah. 
Abd.  Ion.  Agg.,  196a  Pseudo-Thdt.  comm.  in  Os.  (Schi,  tolg 
Ss  rpabXoK;  xöXaa'.v  v.al  aTiwXstav  wie  in  München,  Hof-  u.  Staats- 
bibl.,  Gr.  17),  220a  Cyr.  comm.  in  Mich.,  273  a  Cyr.  comm. 
in  Am.  |  Miller  S.  8—10.  Graux  Essai~S.  73.  76.  77.  422 
(Nr.  103). 

4670  (0.  7).  XVI  I  Papier,  409  BL,  36  x  24  cm  |  Bes. :  Card,  de 
Burgos  I  Cat.  in  Ps.Od.  (Prologe  fast  genau  wie  in  Karo- 
Lietzm.  Typus  XV)TMi]ler  S.  60  f.  Graux  Essai  S.  73.  420 
(Nr.  36).   "  Sigel  1666. 

4671  (0.  8;  alte  Nr.  1950).  1574  (so  nach  christl.  Ära  datiert)  | 
Papier,  749  BL,  35  x  24  cm  |  Sehr. :  „'Avtwvto?  6  KaXoaovä?" 
(Vogel-Gardth.  S.  37 f.),  er  schrieb  „ev  ToXstw«  (Toledo);  Be- 
steller: „tw  Xoc[j.7rp(})  ap)(iS'.axdv(p  icp  xavovtxcj)  PapCic^  Aoaiaoj." 
(Garcia  de  Loaysa,  f  1598  als  Erzbisch,  v.  Toledo)  |  Cat.  in 
IV  proph.  !  Miller  S.  61.  Graux  Essai  S.  50.  54  |  Faulhaber 
Bibl.  Ztschr.  S.  361  f.  (vgl.  unten  zu  4717).  Sigel  430. 

4678  (0.  10;  vorher  0.  37).  XVI  |  Papier,  542  BL,  35  x  24  cm  | 
Bes.:  Card,  de  Burgos  |  la — 261b  Cat.  in  Gen.  (Karo-Lietzm. 
Typus  II)  I  Miller  S.  64.  Graux  Essai  S.  iJ.  420  (Nr.  54)  | 
Faulhaber  Bibl.  Ztschr.  S.  154 f.  Faulhaber,  Hohel.-Cat.  S.  69 
Anm.  1  I  Auf  Bl.  262—542  folgt  Cat.  in  loh.,  vgl.  Gregory 
S.  224  („Evv  821")  und  S.  IUI  („821"),  Soden  S.  259  („C^'^"). 

Sigel  431. 

4698  (Schrank  li).  XVI  |  Papier,  384  BL,  21  x  15  cm  |  Bes.:  Mart. 
de  Ayala,  vgl.  Vorbemerkung  zu  Madrid,  Arch.  Hist.  Nac.  | 
la— 203  b  Th('oi)hylacti  (?)  comm.  in  Os.  2— 13i  (liick.),  204 
— 205  Coiniii.  in  Mich,  iragm. ,  206a  Thdt.  comm.  in  Soph. 
Agg.  Zach.  Mal.  loel.  Am.  Alid.  (vgl.  unten  Nr.  475<>j ,  Graux 
Not.  somm.  S.  54. 


120  ^-  Rablfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

4702-4704  (0.  23—25;  vorher  2023).  1556  (so  nach  christl.  Ära 
datiert)  |  Papier,  440  +  430  +  438  ßl.,  35x24  cm  |  Sehr.: 
j,KopV7]XbD  Toö  NaoTcXiEw«;  twv  Moopfioopecoy  oloö  'AvSpsoD  'Evs- 
ziTiai  (in  Venedig)^',  vgl.  Vogel-Gardth.  S.  233 f.  und  unten 
Nr.  4749;  Besteller:  Card,  de  Burgos  |  Cat.  in  Ps.Od.  (Karo- 
Lietzni.  Typus  III)  ]  MUer  S.  73  f.  Graux  Essai  S.  74.  78. 
420  (Nr.  35)  |  Faulhaber  Bibl.  Ztschr.  S.  353  f.  358. 

Sigel  1667. 

4705  (0.  26).  XVI  |  Papier,  300  Bl.,  35  x  24  cm  |  Bes. :  Card,  de 
Burgos  I  Basilii  comm.  in  Is.  1 — 16,  Cat.  in  Is.  17—66  |  Miller 
S.  74.    Graux  Essai  S.  74.  421  (Nr.lSj!  Sigel  433. 

4710  (0.  31;  vorher  2051).  XVI  |  Papier,  177  Bl.,  35x25  cm  1 
Bes. :  Card,  de  Burgos  \  Thdt.  et  aliorum  quaest.  in  Oct.  Reg. 
Par.  I  Miller  S.  76.    Graux  Essai  S.  74.  420  (Nr.  55). 

4716  (0.  38;  vorher  1955).  XVI  (Faulh.:  XIII/XIV)  [  Papier, 
223  BL,  34x24  cm  |  Bes. :  Card,  d«  Burgos  |  Cat.  in  lob  | 
Miller  S.  81.  Graux  Essai  S.  74  |  Faulhaber  Bibl.  Ztschr. 
S.  254  f.  Sigel  434. 

4717  (0.  39;  vorher  2030).  XVI  |  Papier,  550  BL,  34  x  23  cm  | 
Bes. :  Card,  de  Burgos  |  Cat.  in  IV  propb.  !  Miller  S.  81.  Graux 
Essai  S.  50.  74.  421  (Nr.  77)  |  Faulhaber  Bibl.  Ztschr.  S.  362  f. 
(hiernach  stammt  diese  Hs.  aus  derselben  Vorlage  wie  4671, 
ist  aber  besser  und  vollständiger).  Sigel  435. 

4728  (0.  50).  1554  (so  nach  christl.  Ära  datiert)  |  Papier,  577  BL, 
33  X  23  cm  |  Sehr. :  „'IwdvvoD  MaDpo[i.äTOD  toö  Ix  Kepxöpcov" 
(Vogel-Gardth.  S,  177.f.),  er  schrieb  in  Florenz;  Besteller: 
Card,  de  Burgos  |  Cyr.  comm.  in  Is.  |  Miller  S.  87.  Graux 
Essai  S.  74.  77.  421  (Nr.  90). 

4729  (0.  51),  Bl.  If.  und  363  f.  (Vorsetzblätter).  X/XI  |  Perg., 
32  X  25  cm  |  Bes. :  Card,  de  Burgos  |  Lect.  fragm.  |  Miller 
S.  87—89.    Graux  Essai  S.  74.  418  (Nr"!)! 

4733  (0.  56).  1575  (so  nach  christl.  Ära  datiert)  |  Papier,  224  BL, 
32  X  21  cm  I  Sehr. :  Antonios  Kalosynas ,  Besteller:  Garcia 
de  Loaysa;  vgl.  oben  Nr.  4671  |  1 — 145  Cj^r.  comm.  in  Is. 
fragm.  (Buch  III  2  Mitte  —  IV  2  Mitte),  146  b  Cyr.  cömm.  in 
Hab.  Buch  I  (unvollst.)  mit  lat.  Übersetzung  von  Kalosynas, 
196a  Cyr.  in  Gen.  fragm.,  203a  Cyr.  comm.  in  Is.  fragm. 
(Buch  I  unvollst.)  I  Miller  S.  90.  Graux  Essai  S.  70  Anm.  1 
und  S.  71  Anm.  1  |  Facs.  der  Widmung  an  Loaysa:  Graux 
Fac-similes  Taf.  XVIII,  61,  vgl.  S.  122  f. 

4749  (0.  18;  vorher  2011).  1556  (so  nach  christl.  Ära  datiert)  | 
Papier,   384  BL,   36  x  25  cm  |  Sehr,   von  Bl.  1—185  (Stücke 


Madrid,  Bibl.  Nac.  121 

verschiedener  Kirchenväter):  „KoupsXio?  Moup[xoof/t?  6  'AvSpsoo 
NaoTtXisD?  'Ev=Ti-(;oi  (in  Venedig)  Siarpißcov"  (Vogel  -  Grardth. 
S.  233 f.);  Besteller:  Card,  de  Burgos  [  186a  Cat.  Procopii 
in  Cant.  mit  Prolog  von  Neophytos.  262  b  Cat.  Procopii  in 
Prov.,  355  a  Cat.  Polychronii  in  Eccl. ,  372  b  Sap.  |  Miller 
STWf.  Graux  Essai  S.  74.  78.  420  (Nr.  o6-58)~aulhaber 
Bibl.  Ztschr.  S.  360.  Fanlhaber,  Hohel.-Cat.  S.  24.  99 f.  153 f. 
(hiernach  ist  die  Hs.  nächstverwandt  mit  München,  Hofbibl., 
Graec.  131  vom  J.  1549  [folglich  auch  mit  Modena,  Bibl.  Est., 
(xraec.  155  vom  J.  1550]).  Sigel  436. 

4750  (0.  19).  XVI  I  Papier,  885  Bl.,  35  X  24  cm  I  Bes.:  Card,  de 
Burgos  I  121  a  Theophylacti  comm.  in  Os.  Hab.  Ion.  Nah. 
Mich.,  243  b  Thdt.  comm.  in  Soph.  Agg.  Zach.  Mal.  loel.  AnT 
Abd.  (hier  ist  also  Theophyl.  comm.,  der  nur  5  kleine  Proph. 
umfaßt,  durch  Hinzufügnng  der  übrigen  aus  Thdt.  zu  einem 
vollständigen  Comm.  in  XII  proph.  ergänzt;  vgl.  oben  Nr. 
4698  und  München,  Hof-  u.  Staatsbibl.,  Gr.  178  und  410,  und 
Oxford,  Bodl.  Libr.,  Auct.  E.  2.  13).  295  a— 301a  Cat.  in  Is. 
fragm.  |  Miller  S.  71.  Graux  Essai  S.  74.  421  (Nr.  63—67)  ] 
In  der  Hs.  findet  sich  auch  Andreae  comm.  in  Apoc,  s.  Gre- 
gory S.  323  („Ak  144")  und  S.  1191  („2051«),  Soden  S.  288 
(„Av«^«). 

4756  (N.  134;  vorher  2057).  XVI  |  Papier,  313  Bl.,  33  x  23  cm  | 
Bes. :  Card,  de  Burgos  |  Thdt.  comm.  in  Ps.  |  Miller  S.  22. 
Graux  Essai  S.  73.  422  (Nr.  99). 

4781  (0.  63).  XVI  Anf.  |  Papier,  182  Bl.,  30  x  21  cm  |  4a  Cat. 
Procopii  in  Cant.  mit  Prolog  von  Neophytos,  78  a  Cat.  Pro- 
copii in  Prov.  mit  Randscholien,  150  b  Eccl.  mit  Randscholien, 
löla — 174  a  Sap.  mit  Randscholien  i  Miller  S.  93  f.     Sigel  437. 

4815  (N.  118).  XVTl  Papier,  275  Bl.,  20  x  15  cm  |  Bes.:  Graf 
von  Miranda  (vgl.  Graux  Essai  S.  70)  |  Theodori  Prodromi 
comm.  in  Ps.  1 — 50  mit  Prologen  verschiedener  Kirchenväter  | 
Iriarte  S.  478. 

4843  (0.  90).  XVI  1  Papier,  979  Bl.,  21  x  15  cm  |  Sehr. :  Antonios 
Kalosynas  (Vogel-Gardth.  S.  37  f.)  |  la  — 555  b  Cyr.  comm.  in 
Am.  Os.  mit  lat.  Übersetzung  von  Kalosynas,  564a  —  Schi. 
(Jyr.  comm.  in  Is.  1—24  |  Miller  S.  107.  Graux  Essai  S.  7l» 
Anm.  1. 


Außerdem  befindet  sicli  in  der  Bibl.  Nar.  eine  IIs.,  welche  eigentlich  dor 
Kathedral-IJibl.  zu  Toledo  gehört  und  18'J2  von  Graux  Not.  somm. 
S.  256  f.  noch  unter  Toledo   mit  der  Signatur  „Cajon  31,  num.  29"  an- 


J^22  -^-  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

geführt  wird,    sich   aber  schon  damals  in  der  Bibl.  Nac.  zu  Madrid  be- 
fand (in  Schrank  N,  s.  Graux  S.  229.  256).     Jetzt  (nach  Glaue): 

Ohne  Nummer  im  Schaukasten.  XI/XII  |  Perg.,  583  Seiten,  19  x 
14cm  I  Bes.:  „Francisci  Xaverii  de  Zelada,  Cardinalis,  Ec- 
clesiae  Romanae  Bibliotbecarii"  HoP  Praef.  ad  Ps. ,  vgl. 
Holmes,  The  first  annual  account  of  the  coUation  of  the  mss. 
of  the  Sept.-Version  (1789),  S.  65:  „Francis  Xavier  de  Ze- 
lada, Cardinal  -  Librarian  to  the  Holy  Roman  See"  (Holmes 
dankt  Zelada  dafür,  daß  dieser  ibm  die  Erlaubnis,  die  Hss. 
der  Vaticana  coUationieren  zu  lassen,  erteilt  und  die  Arbeit 
gefördert  hat),  und  S.  66,  wo  diese  Hs.  erwähnt  wird  |  Ps.Od. 
(S.  1-437)  u.  a.  I  Graux  Not.  somm.   S.  256 f.  |  Coli.:    HoP. 

Sigel  146. 

Real  Biblioteca. 

Charles  Graux,    Notices    sommaires   des   mss.   grecs   d'Espagne    (genauer 

Titel  oben  bei  Arch.  Hist.  Nac),  S.  55-12-5. 
Faulhaber  Bibl.  Ztschr.  s.  oben  bei  Bibl.  Nac. 
Mehrere  Ergänzungen  verdanke  ich  Paul  Glaue. 

15  (früher  16).  1563  (so  nach  christl.  Ära  datiert)  |  Papier,  438  BL, 
30x21  cm  I  Sehr.:  Andreas  Darmarios  (Vogel-Gardth.  S.  16 
— 27)  und  seine  Schule;  geschr.  „sv  Tpsviq)"  |  Bes.:  „D.  epi. 
Civitatensis"  |  1  Thdt.  comm.  in  Ps.,  375  Cat.  in  Od.  |  Faul- 
haber Bibl.  Ztschr.  S.  359.  Sigel  1668. 

16.  XVI  I  Papier,  424  BL,  30x21  cm  |  Sehr.:  Schule  des  An- 
dreas Darmarios  (Vogel - Gardth.  S.  16 — 27)  |  Bes.:  „D.  epi. 
Civitatensis"  ]  1 — 216  Nicephori  Blemmydae  comm.  in  Ps. 

17  (früher  8,  alt  „VIT.  D.  4"^      XVI  |  Papier,  437  BL,  31x20  cm  | 

Sehr.:  Schule  des  Andreas  Darmarios  (Vogel-Gardth..  S.  16 
— 27)  I  Bes.:  „D.  epi.  Civitatensis"  |  la — 221a  Basilii  comm. 
in  Is.  1-16,  221b— 391b  Cat.  in  Is.  17-45  le  (Excerpt  aus 
der  Cat.  des  Johannes  Drungarios)  |  Faulhaber  Bibl.  Ztschr. 
S.  365.  Sigel  438. 

18  (früher  17),  BL  1—328.      XVI  |  Papier,  31  x20  cm  |  Hand  des 

Andreas  Darmarios  (Vogel-Gardth.  S.  16—27),  aber  BL  326 
— 328  von  jüngerer  Hand  hinzugefügt  |  Bes.:  „D.  epi.  Civi- 
tatensis" I  Thdt.  quaest.  in  Oct.  Reg.  Par.  (die  letzten  Fragen 
handeln  über  Esdr.). 
20  (früher  6,  alt  „VII.  F.  3").  XVI  |  Papier,  300  BL,  33  x  23  cm  | 
Hand  des  Andreas  Darmarios  (Vogel-Gardth.  S.  16 — 27)  |  Bes.: 
„D.  epis.  Civitatensis"  |  1 — 48  Cat.  in  Cant.  (Karo  -  Lietzm. 
Typus  V),    49—229  Cat.  in  Cant.  (Karo-Lietzm.  Typus  IV)  | 


Madrid,  Bibl.  Nac.  —  Bibl.  de  la  Univ.  Central.  123 

Faulhaber  Bibl.  Ztschr.  S.  360.  Faulhaber,  Hohel.-Cat.  S.  7f. 
52.  Sigel  439. 

26  (früher  11,  alt  [nach  Faulhaber]  „VII.  H.  3").  XVI ,  Papier,  361 
BL,  30  X  19  cm  I  259-361  Cat.  Polychronii  in  Prov.  [  Faulhaber, 
Hohel.-Cat.  S.  114.  Faulhaber  Bibl.  Ztschr.  S.  360.     Sigel  440. 

29.  XIV/XV  I  Papier,  452  BL,  21  x  14  cm  |  Bes.:  „D.  eps.  Se- 
gobiensis"  (derselbe  wie  bei  der  folgenden  Hs.?)  |  (Pseudo-) 
Athanasii  comm.  in  Ps. ,  Lage  [iC  Bl.  3  Cat.  in  Od.  |  Faul- 
haber Bibl.  Ztschr.  S.  359.  Faulhaber,  Hohel.-Cat.  S.  114  unten. 

Sigel  1669. 

31—33.  XVI  !  Papier;  Bd.  1:  878  BL,  Bd.  2  und  3  nicht  pagi- 
niert; durchschnittlich  22  x  15  cm  Sehr. :  Antonios  Kalosynas 
(Vogel- Gardth.  S.  37 f.);  Besteller:  Diego  de  Covarrubias, 
Bisch.  V.  Segovia  |  Cyr.  comm.  in  Is.  |  Graux,  Essai  sur  les 
origines  du  fonds  grec  de  l'Escurial  (1880),  S.  323  Anm.  1. 

43  (früher  7,  alt  [nach  Faulhaber]  „VII.  H.  3").  XI  [  Perg.,  406 
BL,  30  X  21  cm  I  Bes. :  „Colegio  de  Sant  Bartolome  de  Sala- 
manca"  |  Cat.  in  Is.  (von  Johannes  Drungarios,  längere  Re- 
cension)  \  I'aulhaber  Bibl.  Ztschr,  S.  364  f.  Sigel  441. 

(52)  2.  H.  5  (vorher  „VII.  A.  6").  XVI  |  Papier,  239  BL,  21  x 
14  cm  I  Bes.:  „Col.  m**""  de  Cuenca"  und  „<l>paY7taxoD  zob  Bpd- 
ßoo"  (Francisco  Bravo)  |  Theodori  Prodromi  comm.  in  Ps.  mit 
Prologen  verschiedener  Kirchenväter. 

Biblioteca  de  la  Universidad  Central. 

Jose  Villa-xVmil  y  Castro,  Catalogo  de  los  mss.  oxisteutes  en  la  Biblio- 
teca dei  noviciado  de  la  Universidad  Central  (procedentes  de  la  antigua 
de  Alcalä).    Parte  I :  C<)dices.     Madrid  1878. 

Charles  Graux,  Notiees  sommaires  des  mss.  grecs  d'Espagne  (genauer 
Titel  oben  bei  Arch.  Hist.  Nac),  S.  125—131). 

Einige  Ergänzungen  verdanke  ich  Paul  Glaue. 


Die  Universität  und  die  dazu  gehörige  Bibliothek  waren  früher  in  dem  vom 
Kardinal  Ximenez  1409 — 1.503  gegründeten  Colegio  mayor  de  San 
lldefonso  zu  Alcala  (=  Complutum)  und  sind  erst  1841  nach 
Madrid  überführt,  s.  Franz  Delitzsch,  Studien  zur  Entstehungsgeschichte 
der  Polyglottenbibel  des  Cardiuals  Ximencs  (Progr.  Lpz.  1871),  S.  19.  40. 
Die  unten  aufgeführten  IIss.  werden  srhon  im  Hss. -Inventar  von  San 
lldefonso  vom  J.  152:]  genannt. 

E.  1,  n«  10.  XV  XVI  I  Perg.,  315  BL,  40x26  cm  |  Auf  Veran- 
lassung dos  Senats  von  Venedig  aus  einer  Hs.  Bessarions 
(Venedig,  Bibl.  Marc.,  Graec.  5)  abgeschrieben  und  an  den 
Kardinal  Ximenez    geschickt,    der    diese  Hs.  bei  Herstellung 


124  ^-  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

der  complutensischen  Polyglotte  benutzte,  s.  Franz  Delitzsch, 
Fortgesetzte  Studien  zur  Entstehungsgesch.  der  compl.  Polygl. 
(Progr.  Lpz.  1886),  S.  19—28  |  la  lud.,  Ruth,  24a  Reg.  I— IV, 
120b  Par.  I— II,  171b  Prov.,  188b  EccL,  194a  Cant.,  197a 
Esdr.  1 — II,  229  a  Est,  (la  partie  qui  existe  dans  l'hebreu), 
287  b  Sap.,  247  a  Idt7"258b  Tob.,  265  b  Mac.  I— III  |  Villa- 
Amil  ö.  5  f.  Nr.  22.  Graux  8.  125  f.  Nr.  1  |  Abdruck  von 
lud.  5  und  Reg.  II  lig— 26:  Delitzsch  a.  a.  0.,  S.  13 — 18. 

Sigel  442. 
E.  1,  n°  30.  XIV/XV  |  Papier,  297  Bl.,  14  x  9  cm  |  Ps.Od.  (Anf. 
bis  Ps.  I5  und  Ps.  150  4  —  Od.  233  fehlen)  |  Vermutlich  bei 
Herstellung  der  complutensischen  Polyglotte  benutzt,  s.  Franz 
Delitzsch,  Fortgesetzte  Studien  zur  Entstehungsgesch.  der 
compl.  Polygl.  (Progr.  Lpz.  1886),  S.  28  f.  |  Villa-Amil  S.  6 
Nr.  28.     Graux  S.  129  f.  Nr.  4.  Sigel  1670. 


Mailand. 

Biblioteca  Ambrosiana. 

Henry  A.  Redpath,  MSS.  of  tbe  LXX.  aud  Catenas  at  Milan,  Verona, 
and  Venice:  The  Academy  42  (1892),  S.  362—364  (gibt  auf  S.  362  eine 
kurze  Beschreibung  von  32  Mailänder  Hss.). 

Aemidius  Martini  et  Dominicus  B  a  s  s  i ,  Catalogus  codicum  graecorum 
bibliothecae  Ambrosiauae.  2  Bde.  mit  durchlaufender  Seitenzählung. 
Mediolani  1906.  Sehr  genau  und  sorgfältig.  —  Martini  und  Bassi  be- 
schreiben zuerst  die  Hss.  der  „Pars  superior",  dann  die  der  „Pars  in- 
ferior"; sie  haben  eine  neue,  durchlaufende  Zählung  der  griech.  Hss. 
eingeführt  (Bd.  I:  Nr.  1—490  =  A.  45  sup.  —  L.  93  sup. ;  Bd.  H:  Nr. 
491—784  =--  L.  99  sup.  —  Hh  49  sup.,  Nr.  785—1073  =  A.  4  inf.  — 
I.  260  inf.,  Nr.  1074 — 1093  Hss.  mit  anderen  Signaturen  und  Nachträge, 
s.  die  vergleichende  Tabelle  Bd.  II  S.  1153  —  1161),  aber  die  alten  Signa- 
turen sind  noch  jetzt  üblich ,  daher  stelle  ich  sie  voran  (alphabetisch 
und  arithmetisch  geordnet  ohne  Unterscheidung  von  „sup."  und  „inf.") 
und  füge  die  Zahlen  von  Martini-Bassi  in  Klammern  hinzu. 

Ambrogio  M.  Amelli,  Indice  dei  codici  mss.  della  Bibl.  Ambr. :  Rivista 
delle  biblioteche  e  degli  archivi  20  (1909),  S.  142—172  mit  Fortsetzung 
in  den  folgenden  Bänden.  Kurze  Beschreibung  aller  Hss. ;  für  die  griech, 
Hss.  entbehrlich. 

C  e  r  i  a  n  i  M  0  n.  =  Monumenta  sacra  et  profana  ex  codicibus  praesertim 
bibliothecae  Ambrosianae  opera  coUegii  doctoruni  ejusdem.  Mehrere 
Bde.  Mediolani  1861  ff. 


„Codices  graecos  Ambrosianos,  si  paucos  admodum  excipis,  omnes  coUegit 
Federicus  cardinalis  Borromaeus"  Martini  et  Bassi  S.  I.  Borromaeus 
eröffnete  die  Bibl.  Ambr.   am  Ambrosiustage  (7.  Dec.)   des  Jahres  1609 


Madrid,  Bibl.  de  la  Univ.  Central  —  Mailand,  Bibl.  Ambr.         125 

(ebenda  S.  IIIj.     Über  die  Entstehung  der  Hss.-Sammlung  handeln  Mar- 
tini et  Bassi  S.  IV- XXIII. 

A.  124  inf.  (805).  XVI  |  Papier,  280  Bl. ,  31  x  21  cm  |  Emptus 
Venetiis  a  (Grabriele  Severo)  archiepiscopo  Philadelphiae  a. 
1603  I  Cyr.  Glaphyra. 

A.  147  inf.  (808).  V  |  Perg.,  215  Bl.  (45.  52—55.  71.  191.  211 
und  ein  Teil  von  201  im  XII.  oder  XIII.  Jahrh.  ergänzt), 
33  X  27  cm  I  Laut  alter  Eintragung  auf  einem  Vorsetzbl.  „ex 
Macedonia  Corcyram  advecta,  ibique  111.  Card.  Fed.  Borro- 
maei  Bibliothecae  Ambrosianae  Fundatoris  iussu  empta"  |  1 — 
213  Oct.  fragm. :  Gen.  3I15-37.  42i4-2i.  4228—406.  47 ig— 483. 
4821— 50u;  Exod.  lio— 819.  1231—3029.  31i8— 32g.  32i3— SOa. 
37 10— Schi.;  Lev.  (9i9— lOu  fehlt);  Num.;  Deut.  (2863-29i4 
fehlt);  los.  li— 29.  2i5— 45.  4io— 5i.  57—623.  7i— 927.  IO37 
— 12i2  I  Bl.  214.  215  (Is.  520—610.  Mal.  lio— 2i5)  sind  zwei 
Vorsetzblätter,  die  aus  D.  96  sup.  stammen,  s.  daselbst] 
Coli.:  HoP  („VII";  mit  derselben  Sigel  sind  auch  die  beiden 
aus  D.  96  sup.  stammenden  Vorsetzblätter  bezeichnet,  s.  Praef. 
ad  Is.  et  XII  proph.);  die  Coli,  stammt  von  Dr.  Branca,  s. 
Holmes,  The  second  annual  account  of  the  collation  of  the 
mss.  of  the  Sept. -Version  (1790),  S.  20—23  |  Facs.:  Ceriani 
Mon.  1,  Tab.  1  (Gen.  31  ig  f.),  vgl.  S.  XIII  I  Ausg.:  Ceriani 
Mon.  3:  Pentateuchi  et  losue  quae  ex  prima  scriptura  super- 
sunt  in  cod.  Ambros.  graeco  seculi  fere  V  (Mediol.  1864).  Die 
vielen  Korrekturen,  Schollen  etc.  von  jüngerer  Hand  hat 
Ceriani  nicht  mit  herausgegeben;  sie  sollten  im  4.  Bd.  der 
Mon.  folgen  (s.  Mon.  3,  S.  XVIII  §  14),  aber  dieser  ist  nicht 
erschienen  |  Field  Gen. — los.  |  Coli. :  Lag.  Gen.  gr.,  vgl.  Vor- 
wort S.  5.  10  („F")  I  Coli.:  Swete  und  Brooke-M<=Lean  („F"), 
vgl.  Swete  Intr.  S.  135  f.  Sigel  F. 

A.  148  inf.  (809).  X/XI  |  Perg.,  260  Bl.,  30  x  23  cm  |  1  a  Cat.  in 
Prov.  (Anf.  bis  le  und  16 29— 17«  fehlen),  69  a  Cat.  in  EccL, 
92b  Cat.  in  Cant. ,  112a  Cat.  in  lob  |  Facs.:  Wattenbach, 
Scripturae  graecae  specimina  '^(1883),  Taf.  XXIII  (Cant.  li— 4), 
vgl.  S.  11;  3(1897),  Taf.  XXIV  (ebenso),  vgl.  S.  10  f.  |  Coli, 
des  lob:  HoP  |  Field  lob,  vgl.  auch  Auctarium  S.  5  |  Karo- 
Lietzm.  S.  301.  311.  313.  322.  Faulhaber,  Hohel.-Cat.  S.  40. 
110.  149.  Sigel  139. 

A.  221  inf.  (825;  alte  Sign.  N.  251).  XIII  |  Papier,  304  Bl.  (11 
gehört  vor  7;  1 — 6  sind  Vorsetzbl.),  35  x  26  cm  |  Aus  Thes- 
salien 1  Euthymii  Zigabeni  comm.  in  Ps.Od.  (Schi,  fehlt). 


126  A.  Rablfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

A.  228  inf.  (826).     XVI  |  Papier,  56  Bl.,  35  x  24  cm  1  Tbdt.  comm. 

in  Ez.  1 — 17io  (I4— 12  fehlt)  mit  Randnoten. 

B.  1  sup.  (80).      XIII  Anf.  |  Perg.,  251  BL,  12x8  cm  \  Bes.:  Job. 

Donatus  Ferrarius  [  Ps.Od.  Sigel  1671. 

B.  68  sup.  (100;  alte  Signir"29).  X  |  Perg.,  250  Bl.  (1—8  von 
jüngerer  Hand  auf  Papier,  135  im  XV.  Jahrb.,  247 — 250  im 
XIII.  Jahrb.  ergänzt),  22  x  17  cm  |  In  Corcyra  gekauft  |  1 — 8 
Prov.  li — 825  (von  jüngerer  Hand),  9a  Prov.  (Anf.  bis  2i6 
fehlty,  69b  EccL,  89a  Cant.,  98b  Sap.,  Täib  Sir.  (vor  Bl. 
247  fehlt  Sir.  498-50i6)  |  Facs.:  Ceriani  Mon.  1,  Taf.  1  (Sap. 
11 24— 122),  vgl.  S.  XII  rechts  oben.  Sigel  443. 

B.  106  sup.  (127).  Um  966  |  Perg.,  256  Bl.,  24  x  18  cm  1  Bes. :  Job. 
Vinc.  Pinellus  (f  1601)  |  Cat.  in  Ps.Od.  |  Facs.:  Palaeogr. 
Society  1  (1873—83),  Taf.  52  (Ps.  116— II75).  Wattenbach, 
Scripturae  graecae  specimina  -(1883),  Taf.  XVIII  (Ps.  8851 — 
892),  vgl.  S.  8;  ^(1897),  Taf.  XVI  (ebenso),  vgl.  S.  6f.  Franz 
Steffens,  Proben  aus  griech.  Hss.  u.  Urkunden  (1912),  Taf.  10 
(Ps.  989—995),  vgl.  S.  4  I  Coli.:  HoP  |  Gr.  Mercati,  D'un  pa- 
limpsesto  Ambrosiano  contenente  i  Salmi  esapli:  Atti  della 
R.  Accad.  delle  scienze  di  Torino  31  (1895-96),  S.  663—667 
handelt  über  Ergänzungen  und  Scholien  von  jüngerer  Hand 
(XII.  Jahrb.),  welche  Excerpte  aus  der  Hexapla  enthalten  | 
Mercati,  Note  S.  32 f.  153—168  („A";  Merc.  gibt  hier  He- 
sychs  Prolog  zum  Psalter  nach  dieser  u.  einer  Oxforder  Hs. 
heraus)  und  S.  176  |  Karo-Lietzm.  S.  43.  619.  Sigel  113. 

B.  117  sup.  (137).      XIII  I  Perg.,  477  BL,  28  x  19  cm  |  Aus  Chios  1 

Cat.  in  lob  |  Karo-Lietzm.  S.  319.  328.  Sigel  444. 

C.  13  inf.  (847).     "XV  (Amelli  Bd.  20  [1909],  S.  157:  XII)  |  Perg., 

165  BL,    24x17  cm  |  Bes.:  Ecclesia  S.  Mariae  de  populo   in 
Rom  I  Ps.Od.  u.  a.  griech.  u.  lat.  in  Parallelkolumnen. 

Sigel  1672. 

C.  16  inf.  (848;  alte  Sign.  T.  295).  XII  |  Perg.,  29  BL,  23x18 
cm  I  E  Calabria  (e  Bruttiis)  advectus  a.  1607  |  Lect.  fragm.  | 
Gregory  S.  471  („Apl  112")  und  1231  („^  605"7 

C.  98  sup.  (195;  alte  Sign.  N.  201).  XII  |  Perg.,  323  BL,  30  x 
24  cm  I  Cat.  in  Ps.Od.  (Anf.  bis  Ps.  le  und  Ps.  61-10  fehlen)  | 
Gr.  Mercati,  Alcune  note  di  letteratura  patristica.  III.  Nuovi 
frammenti  greci  del  commentario  di  Teodoro  Mopsuesteno  ai 
Salmi:  R.  Istituto  Lombardo  di  scienze  e  lettere.  Rendiconti. 
Ser.  II  vol.  31  (1898),  S.  1047-1052  |  Karo-Lietzm.  S.  48. 

Sigel  1095. 


Mailand,  Bibl.  Ambr.  127 

C.  124  sup.  (214),  Vorsetzblatt  am  Anf.  der  Hs.  (ursprünglich  Dop- 
pelblattj.  XUI  |  Perg.  |  Aus   Thessalien  |  ler^  4023—427. 

477— 48 16  (lucian.  Text).  Sigel  445. 

C.  186  Inf.  (878;  alte  Sign.  N.  132  und  178).  1073  |  Perg.,  174 
Bl. ,  31  X  23  cm  |  Sehr.:  „ KXrj[i£VTo<;  ([lov)a^(oö)''  im  Kloster 
„r^C  avü)  ITava^ta?  sv  tä  vYjaaow  ifi<;  XäXx7]§o?"  |  Aus  Thessalien 
nach  Mailand  gekommen  |  95b— 116a  Mac.  IV  |  Facs.:  Franz 
Steffens,  Proben  aus  griech.  Hss.  u.  Urkunden  (1912),  Taf.  13 
(Mac.  IV  li-io),  vgl.  S.  4f.  Sigel  446. 

C.  264  Inf.  (904).  XVI  |  Papier.  382  BL,  34x24  cm  |  Sehr.: 
„AscüvapSoo  <i>o)pTioD"  |  Bes.  wahrscheinlich  Joh.  Vinc.  Pinellus 
(t  1601)  I  Cat.  in  Ps.  1—54  |  Karo-Lietzm.  S.  28.     Sigel  1673. 

C.  267  inf.  (907).       1568  |  Papier,  322  BL,  34  x  24  cm  |  Bes.:  Joh. 

Vinc.  Pinellus  (f  1601)  |  la  Basilii  comm,  in  Is.  1—14,  143  a 
Cat.  in  Prov. ,  233  a  Cat.  Procopii  in  Cant.  |  Karo  -  Lietzm. 
S.  304.  315.  Sigel  447. 

D.  34  sup.  (227 :  alte  Sign.  V.  424),  ein  Vorsetzblatt  am  Anf.  und 

eins  am  Schi,  und  ein  (im  Sept.  1913  von  Achille  Ratti  ent- 
decktes) Fragment  im  Einband.  XI  |  Perg.  |  1606  in  Tarent 
gekauft  Die  beiden  Vorsetzbl.  bildeten  ursprünglich  zusammen 
ein  einziges  BL,  Inhalt:  Is.  19io— 21ii;  das  Fragm.  enthält 
Is.  2822—2921  (lück.)  I  Gehört  zu  Messina,  Bibl.  Univ.,  Salv. 
7,  9  etc.,  s.  daselbst.  Sigel  456. 

D.  58  sup.  (240),  ein  zwischen  Bl.  182  und  183  eingelegtes  Blatt. 
XV  i  Aus  Thessalien  |  Ps.  II8127-U5.  Sigel  1674. 

D.  73  sup.  (249;  alte  Sign.  N.  125).  IX/X  |  Perg.,  364  Seiten, 
29  X  19  cm  I  Cat.  in  lob  (Anf.  bis  I.5  und  Schi,  von  42i7e, 
sowie  auch  9 1—5.  13i8— 27.  19 18.  23 10 — 245  fehlen)  |  Coli.: 
HoP  I  Field  lob,  vgl.  auch  Auctarium  S.  5  |  Karo-Lietzm. 
S.  322.  Sigel  137. 

D.  96  sup.  (260)  und  E.  3  inf.  (1007).  X/XI  |  Perg.,  67  4-144  BL, 
33  X  25  cm  I  In  D.  96  sup.  ist  die  Reihenfolge  der  Blätter 
ganz  verwirrt,  auch  sind  4  Bl.  aus  diesem  Teile  der  Hs.  als 
Vorsetzbl.  in  A.  147  inf.  und  H.  257  inf.  verwendet.  Rich- 
tige Reihenfolge  (die  versprengten  Bl.  in  Winkelklammern): 
BL  20.  32—37.  21.  1-8.  <A.  147  inf.,  BL  215.  214.)  38—47. 
23.  24.  22.  48.  49.  25-31.  <H.  257  inf.,  BL  261.)  66.  14.  16. 
15.  <H.  257  inf.,  BL  260.)  58—65.  9.  11—13.  17  —  19.  10.  50 
—  57.  67  I  In  E.  3  inf.  gehören  Bl.  61 — 72  an  den  Anf.  der  Hs., 
sonst  aber  ist  die  Reihenfolge  richtig  (gegen  Martini  et 
Bassi)  I  Die  Hs.  enthielt  ursprünglich  die  XVI  proph.;  jetzt 
ist  folgendes  erhalten: 


128  A.  Kahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

Soph.  D.  96  sup.,  Bl.  20.  32— 33  b. 

Agg.  „  33b-35b. 

Zach.  „  35  b— 37.  21.  1— 8  a. 

Mal.  li— 10  „  8  a— b. 

1 10— 2 15         A.  147  inf.,  Bl.  215. 
Is.  020—610  „  214. 

6,0—197  D.  96  sup.,  Bl.  38—47. 

204—32,1  „  23.24.22.48.49.25-29, 

33 17— 36 11  „  30.  31. 

36 11-37 12        H.  257  inf.,  Bl.  261. 
3738— 42 10        D.  96  sup.,  Bl.  66.  14.  16.  15. 
439— 44io         H.  257  inf.,  Bl.  260. 
44 10— Schi.       D.  96  sup.,  Bl.  58—65.  9.  11—13.   17— 

19.  10.  50—53. 
ler.  li — 320  „  54 — 57. 

4i4— 89  E.  3  inf.,  Bl.  61—66. 

103-109  ,,  67—72. 

2739-2832  „  1—2. 

2832-52  D.  96  sup.,  Bl.  67. 

2852—302       E.  3  inf.,  Bl.  3-4. 
31 5— Schi.  „  5—36. 

Bar.  1 1—435  „  37—41. 

Thr.  22— Schi.  „  42— 46  a. 

Ep.  ler.  „  46  a— 49  a. 

Ez.  „  49  a— 60.  73— 126  b. 

Dan.  li^)— lOu  „  126b— 144. 

Bei  HoP  sind  nur  die  beiden  nach  A.  147  inf  versprengten 
Blätter  (Mal.  1 10— 2 15.  Is.  520—610)  unter  der  Sigel  „VII« 
coUationiert ,  s.  Praef.  ad  Is.  et  XII  proph.  und  oben  zu 
A.  147  inf.  1  Ceriani  Mon.  1 ,  syr.  Text  S.  1—72  führt  die 
Hs.  im  Apparat  zu  Bar.,  Thr.,  Ep.  ler.  unter  der  Sigel  „a*^ 
an,  vgl.  S.  VIII  Ende;  Facs.:  Taf.  1  (Bar.  li-s)  |  Ceriani, 
De  codice  Marchaliano  (1890),  S.  50  ff.  führt  Varianten  aus 
E.  3  inf.  unter  der  Sigel  „320"  an,  s.  S.  49  und  vgl.  S.  6.  30. 

Sigel  449. 
D.  473  inf.  (979),  Bl.  20—41.  XVI  |  Papier,  34x24  cm  |  Bes.: 
Joh.  Vinc.  Pinellus  (f  1601)  |  Cat.  in  Is.  fragm.  |  In  demselben 
Sammelbande  Bl.  49 — 51  (von  e.  anderen  Hand  des  XVI. 
Jahrh.) :  Cat.  in  lob  initium  |  Karo-Lietzm.  S.  331.  340.  Nach 
Martini  et  Bassi  stimmt  die  Cat.  in  Is.  von  Bl.  28  a  Z.  5  v.  u. 


1)  Dan.  beginnt  mit  dem  1.  Kapitel  des  hebr.  Dan.;  Sus.  geht  nicht  voraus. 


Mailand,  Bibl.  Ambr.  129 

mit  G.  79  sup.  überein,  ist  hier  also  die  Cat.  Nicolai  Muzani, 
s.  Karo-Lietzm.  S.  341  f.  Sigel  450. 

E.  2  inf.  (1006),  Bl.  1.  2.  267.  268  (Vorsetzblätter).  XII  |  Perg., 
32  X  25  cm  Bes. :  Mich.  Sophianns  1606  aus  Chics  gekommen  | 
Lect.  fragm.  |  Über  die  Hs.,  der  diese  Bl.  vorgesetzt  sind, 
s.  Gregory  S.  310  („P  393")  und  S.  1189  („1983");  Soden 
S.  280  („N-^o");  Karo-Lietzm.  S.  604. 

E.  3  inf.  (1007)  s.  oben  bei  D.  96  sup.  Sigel  449. 

E.  46  sup.  (285;  alte  Sign.  V.  374).      X  |  Perg.,   216  BL,  21  x  15 

cm  1  Bes. :  Job.  Vinc.  Pinellus  (f  1601)  |  Thdt.  comm.  in  Ez. 
mit  Cat.-Excerpten  am  ßande  |  Karo-Lietzm.  S.  347. 

F.  12  sup.  (325).      Um  960  1  Perg.,  305  Bl.,    16  x  12  cm  |  Cat.  in 

Ps.Od.  I  Facs.:  Palaeogr.  Society  1  (1873-83),  Taf.  41  (Ps. 
7221—732)  I  Coli.:  HoP  |  Karo-Lietzm.  S.  39.  Sigel  112. 

F.  126  sup.  (368;  *alte  Sign.  N.  205).  XIII  1  Papier,  419  BL,  32  x 
24cm  I  Bes.:  Joh.  Vinc.  Pinellus  (f  1601)  |  Cat.  in  Ps.  83 4— 
150  1  G.  Mercati,  Alcune  note  di  letteratura  patristica.  IL 
L'ultima  parte  perduta  del  commentario  d'Eusebio  Cesariense 
ai  Salmi:  R.  Istituto  Lombardo  di  scienze  e  lettere,  ßendi- 
conti,  Ser.  II  vol.  31  (1898),  S.  1036-1045.  Mercati  hat  in 
dieser  Hs.  den  verloren  gegangenen  Schluß  von  Eusebii  comm. 
in  Ps.  (von  Ps.  96  an)  vp'iedergefunden  und  druckt  als  Probe 
das  Prooemium  zu  den  Stufenpsalmen  ab  |  Karo-Lietzm.  S.  38. 

Sigel  1675. 

F.  133  sup.   (373).       1554   (so   nach   christl.  Ära   datiert)  |  Papier, 

135  BL,  33  X  22  cm  I  Nicephori  Blemmydae  comm.  in  Ps.Od. 

G.  12  sup.  (382;  alte  Sign.  T.  82).      XV  |  Papier,  269  Bl.  (richtige 

Reihenfolge:  267.  268.  263—265.  1.  6.  11.  2-5.  7.  8.  14—19. 
13.  9.  12.  20—28.  33.  29-32.  266.  34—41.  269.  42—262), 
17x12 cm  ,  Ps.Od.  u.  a.  (Ps.  l-2i2.  9i6— Hs.  104-183.  3426 
—367.  75—76.  134i8— 135io.  1397—1402.  1462—1473  fehlen). 

Sigel  1676. 

G.  36  sup.  (391;  alte  Sign.  T.  135).  XIV  |  Perg.  (palimps.),  190 
BL,  18  X  13  cm  I  Emptus  Galatiae  in  Salentinis  a.  1606  |  Ps. 
92» — 1093  mit  Comm.  in  einer  Parallelkolumne.      Sigel  1677. 

G.  79  sup.  (412).  Xir|"Perg.,  398  BL,  29  x  21  cm  |  Aus  Thes- 
salien I  Cat.  Nicolai  Muzani  in  Is.  1—16  (Anf.  fehlt)  |  Karo- 
Lietzm.  "S~342^  Sigel  451. 

G.  94  sup.  (419).  1464  (so  nach  christl.  Ära  datiert)  |  Perg.,  264 
BL,  29x21  cm  |  Sehr.:  „'Iwdvvou  Tüpsaßoiepoo  toü  KpYjtö?'  ev 
ßovcüvia"  I  Patavii  emptus  a.  1606  1  Ps.Od.  Sigel  1678. 

Kgl.  Ges.  d.  Wiss.    Nachrichten,    rhil.hist.  Klasse.    1914.     Beiheft.  9 


130  ^-  Rablfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

H.  11  sup.  (422;  alte  Sign.  T.  88).  XIV  1  Papier,  280  Bl,  17  x 
12  cm  I  Emptus  Venetiis  a  (Gabriele  Severo)  archiepiscopo 
Philadelphiae  a.  1603  ]  217a-245a  Mac.  IV,  245  a-264  a  Est. 

Sigel  452. 

H.  45  sup.  (433;  alte  Sign.  V.  392),  Bl.  1-8.  IX  |  Perg.,  21  x 
15  cm  1  1—6  Eesycbii  comm.  in  XII  propb.  fragm.  (loel  2?— 
Abd.;  Ion.  2 1-3;  Hab.  28  — Sopb.  lio)  |  Facs.:  Wattenbacb, 
Scripturae  graecae  specimina  ^(1883),  Taf.  XVII  (loel  3i8  — 
Abd.  I7),  vgl.  S.  7f.;  3(1897),  Taf.  XV  (ebenso),  vgl.  S.  6. 

H  60  sup.  (439).  XIII  |  Papier,  217  BL,  24x  16  cm  |  Bes.:  Job. 
Vinc.  Pinellus  (f  1601)  1  Ps.Od.  mit  Prologen  und  Rand- 
Comm  aus  Eutbymius  Zigabenus  und  z.  T.  aus  Nicepborus 
Blemmydes.  ^'S^^  ^^l^' 

H.  112  sup.  (447;  alte  Sign.  0.  50).  XIII  Anf.  1  Perg.,  236  BL, 
29  X  22  cm  I  Emptus  in  suburbio  Corcyrensi  1  Cat.  m  Ps.Od. 
(Anf.  bis  Ps.  935  feblt,  auch  sonst  einige  Lücken)  ohne 
Autorennamen.  Sigel  1680. 

H.  257  inf.  (1041;  alte  Sign.  A.  28),  zwei  Vorsetzbl.  am  bchl.: 
s.  oben  bei  D.  96  sup.  Sigel  449. 

I.  14  sup.  (453;  alte  Sign.  T.  132).  XIII  Ende  1  Perg.,  150  BL, 
19  X  14  cm  1  Corneliani  in  lapj'gia  emptus  a.  1606  \  Ps-Od. 
(Anf.  bis  Ps.  97,  SchL  der  Od.,  und  Ps.  73io— 774*.  II872— 
1208.  1234—127.  136—1375  fehlen).  Sigel  1681. 

M.  47  sup.  (513;  alte  Sign.  0.  28).  IX/X  |  Perg.,  307  BL,  22  x 
15  cm  1  In  suburbio  Corcyrae  emptus  \  Cat.  m  Ps.Od.  1  Mer- 
cati,  Note  S.  173  |  Karo-Lietzm.  S.  64.  Sigel  1096. 

M.  54  sup.  (519).  XI 1  Perg.,  509  BL,  21  x  16  cm  |  Bilder,  s.  Kon- 
dakoff  2,  S.  52.  Tikkanen  S.  128  1  Emptus  Venetns  a  (Qa- 
briele  Severo)  archiepiscopo  Philadelphiae  a.  1603  |  Ps.Od. 

^  Sigel  1097. 

M.  65  sup.  (522).  XI  \  Perg.,  167  BL,  25  x  19  cm  1  Bes.:  Joh. 
Vinc.  Pinellus  (f  1601)  \  Cat.  in  lob  (4i_7.  4i9-54.  188- 
21 28  fehlen)  |  Coli.:  HoP  \  Field  lob,  vgl.  auch  Auctarium  S.  5  ] 
Karo-Lietzm.  S.  323.  Sigel  138. 

0.  39  sup.  (587;  alte  Sign.  T.  130).  X  (rescr.  XIII/XIV)  |  Perg., 
110  Bl.  (ursprünglich  27V2  BL,  die  dann  in  4  Teile  zerschnitten 
sind),  19  X  14  cm  (ursprünglich  mindestens  38  X  28  cm)  |  Untere 
Schrift:  Ps.  1726-48.  276-9.  28i-3.  29.  30i -10.  20-25.  3l6-ii. 
34i-2.i3~.  35,-5.  45.  48i-6. 11-15.  8826-53  nach  der  Hexapla 
(jedoch  unter  Fortlassung  der  ersten  Kolumne,  d.  h.  des  hebr. 
Textes  in  hebr.  Schrift);  auf  die  Hexapla  folgte  jedesmal  der 
ganze  Ps.  noch  einmal  nach  der  LXX  und  dann  eine  umfang- 


Mailand,  Bibl.  Ambr.  131 

reiche  Cat.  (textualis)  in  Ps.,  in  welcher  der  Bibeltext  aber- 
mals wiederholt  war  (Mercati  [s.  unten]  S.  660:  „Separate 
da  un  piccolo  ed  elegante  fregio  a  penna  seguiva  ripetuto 
in  tutta  la  lunghezza  della  linea  il  salmo  intero  nel  testo 
dei  LXX,  secondo  quäle  recensione  non  ho  ancora  determi- 
nato  .  .  .  Dopo  un  nuovo  fregio  veniva  un'  abbondante  catena 
di  passi  dei  Padri  a  commento  dei  singoli  versetti  o  parti 
di  versetti  ripetati  una  terza  volta  in  rosso")  [  Gr.  Mercati, 
D'un  palimpsesto  Ambrosiano  contenente  i  Salmi  esapli :  Atti 
della  R.  Accademia  delle  scienze  di  Torino  31  (1895 — 96), 
S.  659 — 663  I  A.  Ceriani,  Frammenti  esaplari  palinsesti  dei 
salmi  nel  testo  originale,  scoperti  dal  Mercati:  ß.  Istituto 
Lombardo  di  scienze  e  lettere,  Rendiconti,  Ser.  II  vol.  29 
(1896),  S.  406—408  mit  Abdruck  von  Ps.  45 1-4  |  E.  Kloster- 
mann, Die  Mailänder  Fragmente  der  Hexapla:  Ztschr.  f.  d. 
alttest.  Wiss.  16  (1896),  S.  334—337  mit  Nachdruck  von  Ps. 
45i-4  I  Rahlfs,  Sept.-Stud.  2  (1907).  S.  llOf.  i  Karo-Lietzm. 
S.  619  I  Mercati  hat  die  Fragmente  leider  noch  nicht  heraus- 
gegeben, aber  seine  Abschrift  derselben  H.  A.  Redpath  zur 
Benutzung  im  Supplement  zu  Hatch  and  Redpath,  Concordance 
to  the  Sept.  (1906),  S.  197—216  mitgeteilt.  Sigel  1098. 

Q.  6  sup.  (662).  XI  (rescr.  1426)  |  Perg. ,  93  Bl. ,  21  x  14  cm  ] 
„Ex  dono  lo.  Baptistae  Portae  Neapolitani"  |  Untere  Schrift 
zweier  Bl. :  Gen.  334— 12.  33i8 — 345.  45i3— 19.  452? — 46g  mit 
Randscholien  |  Benutzt  von  Ceriani  Mon.  2,  s.  S.  XXII  („e")  | 
Vgl.  auch  Gregory  S.  81  f.  („W«")  und  S.  1027.  1080  („0135"); 
Soden  S.  130  („£85").  Sigel  368. 

Q.  15  sup.  (669;  alte  Sign.  T.  321).  XIII  |  Perg.,  210  Bl.  (16—31 
gehören  hinter  206),  23x16  cm  |  Ps.  I5-81.  12 4— 83 12.  84ii 
—117.  143 — 144 11.  1483 — 1492  mit  eingelegten  Troparia  und 
Kathismata.  Sigel  1682. 

Q.  93  sup.  (692).  XV/XVI  |  Papier,  395  Bl.,  29  x  20  cm  I  Emptus 
Venetiis  a  (Gabriele  Severo)  archiepiscopo  Philadelphiae  a. 
1603    Thdt.  (et  aliorum?)  comm.  in  XII  proph.  (Anf.  unvollst.). 

Q.  96  sup.  (695)7"  XV  |  Papier,  427  BL,  30  x  22  cm  |  Aus  Thes- 
salien I  140a — 256  a  Procopii  comm.  in  Gen.  et  Exod. 

S.  12  sup.  (729).  XV  I  Papier ,  502  Bl. ,  22  x  15  cm  |  1  Basilii 
comm.  in  Is.  1 — 16  mit  Cat.-Excerpten  am  Rande,  194  Cat. 
in  Is.  17—66  |  Karo-Lietzm.  S.  338.  Sigel  453^ 

S.  23  sup.  (732),  Bl.  1.  2  (Vorsetzblätter).  XU  \  Perg.,  2  Bl.  (2  b 
palimps.),  22  x  17  cm  |  Callipoli  in  Salentinis  emptus  a.  1606  ] 
Lect.  fragm.  |  Über  die  Hs. ,    der   diese  Bl.   vorgesetzt   sind, 

9* 


232  -A.  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

s.  Gregory    S.  181    G,Evv  346")  und   S.  1103  („346«);   Soden 
S.  154  („s226"). 
*   24  sup.  (783;  alte  Sign.  P.  65).      IX/X  |  Perg.,  195  El.,  10x7 
cm  ]  Ps.Od.,  davor  Eusebii  argumenta  u.  a.  |  Coli. :  HoP  |  Vgl. 
die  Anm.  zu  Athos,  Aaupa,  446.  Sigel  111. 

Biblioteca  Nazionale  di  Brera. 

E.  Martini,  Catalogo  di  mss.  greci  esistenti  nelle  biblioteche  italiane. 
Vol.  I,  parte  I  (1893),  S.  1—38. 

AF.  XIV.  13.  XVI  I  Papier,  346  El.,  33x22  cm  |  Cat.  in  lob  | 
Martini  S.  23  f.  |  Karo-Lietzm.  S.  330.  Sigel  454. 

AG.  IX.  36.  XV  I  Papier,  451  EL,  32  x  22  cm  1  Thdt.  comm.  in 
Ps.  i  Martini  S.  31. 

Privatbibliothek  des  Fürsten  Trivulzio. 

G.  P  0  r  r  0 ,    Catalogo   dei  codici   mss.    della  Trivulziana.     (Bibl.  stör.  ital. 

pubblicata  per  cura  della  R.  Deputazione  di  storia  patr.  2.)    Turin  1884. 
E.  Martini,    Catalogo   di   mss.  greci   esistenti  nelle   biblioteche   italiane. 

Vol.  I,  parte  11  (1896),  S.  373—385. 

340.  Xn/XIlI  1  Perg.,  169  EL,  6,9  x  5,6  cm  \  Ps.Od.  |  Porro  S.  364. 
Martini  S.  375  f.  Sigel  1683. 

2161.  XV  1  Perg.,  234  EL,  8°  \  Ps^  griech.  (auf  dem  Verso)  und 
lat.  (Vulgata,  auf  dem  Eecto);  Od.  u.  a.  nur  lat.,  auch  zwei 
lat.  Vorreden  am  Anf.  der  Hs.  |  Porro  S.  363  f.     Sigel  1684. 

Manchester. 
John  Rylands  Library. 

a)    Greekmss. 

List  of  mss.  and  examples  of  metal  and  ivory  bindings  from  the  Biblio- 
theca  Lindesiana.  Exhibited  to  the  Bibliographical  Society,  at  the  Grafton 
Galleries,  13  th  June,  1898,  by  the  President,  Lord  Crawford:  Trans- 
actions  of  the  Bibliogr.  Soc.  4  (1898),  S.  213-232.  Auch  separat  er- 
schienen. —  Die  Hss.  gingen  1901  aus  dem  Besitz  des  Earl  of  Craw- 
ford in  den  der  John  Rylands  Libr.  über.  Bisher  sind  nur  Ausstel- 
luugs-Kataloge,  kein  systematischer  Katalog  erschienen. 

C.  Van  de  Vor  st  et  H.  Delehaye,  Catalogus  codicum  hagiographi- 
corum  graecorum  Cjermaniae  Belgii  Angliae.  (Subsidia  hagiographica  13.) 
Bruxellis  1913.     S.  390  f.:  Bibl.  John  Rylands  in  Manchester. 

8  (früher  Bibl.  Lindesiana  E  15).  XI  j  Perg.,  170  EL,  27  x  18  cm  | 
Menolog.  maj.— aug.:  83  a— 105  b  Mac.  IV  |  Van  de  Vorst- 
Delehaye  geben  als  Inhalt  nur  „Maxv.aßaiwv"  an;  daß  es  in 
der  Tat  Mac.  IV  ist,  bestätigte  mir  die  Eibl.-Verwaltung. 

Sigel  367. 


Mailand,  Bibl.  Ambr.  —  Mr^lion.  133 

11.     XI  (Gregory:  XII)  1  Perg.,  284  BL.  17x12  cm  |  Ps.Od.  1  List 
S.  214  Nr.  4  |  Gregory  S.  169.  1438  {„l  1500«).      Sigel  1099. 

b)    Greekpapyri. 

Catalogue  of  the  Greek  papyri  in  the  John  Rylands  Libr.  Manch.,  Vol.  I: 
Literary  texts  (Nos.  1—61)  ed.  by  A.  S.  Hunt.  Manchester  1911.  Mit 
Abdruck  der  Texte. 

Auch  die  Papyri  stammen  aus  der  Sammlung  des  Earl  of  Crawford. 

1.  IV  I  Unterer  Teil  eines  Bl.    aus  einem  Papyrusbuche ,    10,3  x 

11,5  cm  I  Deut.  237— 3 13  (lück.).  Sigel  920. 

2.  VI/VII  I  Fragmente   von   2  Bl.  eines  Papyrusbuches,    17,2  x 

10,2  cm  I  lob  li5— 21.  5-24 — 69,  zusammengehörig  mit  Didlington 
Hall,  AmWst,  Pap.  IV,    vgl.  daselbst  |  Facs. :    Hunt  Taf.  1. 

Sigel  913. 

3.  V/VI  I  Fragment  eines  einseitig  beschriebenen  Papyrusstückes, 

das  wahrscheinlich  als  Amulett  diente ;  10,4  X  10  cm  |  Aus 
Behnesa  j  Ps.  9O5— le  |  Deißmann  in  d.  Theol.  Literaturztg. 
38  (1913),  Sp.  652  führt  weitere  Beweise  dafür  an,  daß  es 
ein  Amulett  ist.  Sigel  2020. 

Siehe  ferner  Oxyrhynchus  Papyri  1076. 


Marciani. 

Siehe  Venedig,  ßibl.  Marciana. 


Mi-^a  Siri^Xatov  (Griechenland,  Provinz  Kalabryten). 

BsYjc  Nr.  68.  XIV  |  Papier,  199  Bl.,  25  x  18  cm  |  Oct  (Anf.  bis 
Gen.  3 17  fehlt)  |  Nfxo?  'A.  Bsy]«;,  Über  zwei  Codices  des  A.T. 
aus  den  Bibliotheken  von  Meteoren  und  Megaspelaion :  Ztschr. 
f.  d.  alttest.  Wiss.  32  (1912),  S.  230  f.  Sigel  364. 


Medicaei  (oder  Laurentiani). 
Siehe  Florenz,  Bibl.  Mediceo-Laurenziana. 

Meermanniani. 

Siehe  Berlin,  Kgl.  Bibl.,  Phillipps. 


Mr^Xsai  (auf  dem  Pelion). 

A.  llarzciO'irouÄo;  KepaiAeü;,  KarotXoyo;  xüiv  eXJ.TjvixüJv  xiooi'xtuv  tt);  dv 
MT)>iat{  ,3iß>.to!)Y/.T,;:  «PtXoXoyty.ö;  SjXXoyo;  riotova-ao;.  'EreTr^pf;  5  (1901), 
S.  20—74. 


134  A.  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

46.  XVI  I  Papier,  226  (?)  Bl.,  22  x  15  cm  |  Bes.:  „Haxcotiioo  lepo- 
{jLovdyou";  „xoö  Syioo  (so)  navisXeifjiJLOvoc,  ex  ^wpa?  SeX7]TC'']avoi<;"  | 
87  b— 100  a  Comm.  in  Ps.  103. 

79.  XV  Ende  |  Papier,  214  Bl.,  21  x  15  cm  |  85  a— 86  b  Mac.  IV, 
gewiß  unvollständig.  Sigel  448. 

M-^Xo;. 

H.  0.  Coxe,  Report  to  Her  Majesty 's  Government,  on  the  Grreek 
mss.  yet  remaining  in  libraries  of  the  Levant  (1858),  S.  73 
Nr.  12  nennt  als  in  Privatbesitz  befindlich  „Psalterium;  chart. 
in  4to;  sec.  XVI". 

Messina. 
Biblioteca  Universitaria. 

G.  Fraccaroli,  Dei  codici  greci  del  monastero  del  SS.  Salvatore  che  si 
conservano  nella  bibl.  univ.  di  Messina :  Studi  ital.  di  filol.  class.  5  (1897), 
S.  487 — 514.  Nur  die  datierten  Hss.  werden  genauer  beschrieben  (nach 
ihrer  zeitlichen  Reihenfolge). 

Augustus  Mancini,  Codices  graeci  monasterii  Messauensis  S.  Salvatoris. 
(Atti  della  E.  Accademia  Peloritana.  Vol.  XXII,  fasc.  II.)  Messina  1907. 
Ausfiihrliche  Beschreibung  aller  Hss.  nach  der  arithmetischen  Reihen- 
folge ihrer  Nummern. 

Hipp.  D  e  1  e  h  a  y  e ,  Catalogus  codicum  hagiographicorum  graecorum  mo- 
nasterii S.  Salvatoris  nunc  bibliothecae  Universitatis  Messanensis:  Ana- 
lecta  BoUandiana  23  (1904),  S.  19—75. 


Alle  Hss.  gehörten  dem  Basilianer-Kloster  S.  Salvatore  in  Messina  und 
sind  erst  1872  in  die  Bibl.  Univ.  überführt,  werden  aber  noch  jetzt  als 
Codices  S.  Salvatoris  bezeichnet.  Sie  trugen  früher  griechische 
Nummern,  die  ich  in  Klammern  angebe. 

3  (VY]'),  Bl.  216-292.  XII  |  Perg.,  36  x  27  cm  |  Menologii  jul.  et 
aug.  pars:  248a — 265a  Mac.  IV  (für  den  1.  Aug.)  |  Fracca- 
roli S.  503  f.    Delehaye  8.  20—22.  Sigel  455. 

7  («:').  9  (xc').  19  (Xa',  Xe').  25  (|j.7j',  (x').  31  (ti.5',  X^')-  32  (v^',  XC')- 
33  (xß').  38  (xa').  41  (v',  \La).  47  (xe')-  55  (xyj')-  64  (Xc').  70  ({xC, 
[xe').  114  (tüC')-  118  ('^^')  enthalten  Reste  einer  Hs.  der  Pro- 
pheten. In  Salv.  7  sind  die  Ränder  der  letzten  Blätter  mit 
Stücken  jener  Hs.  ausgeflickt.  Alle  übrigen  Codices  haben 
Vorsetzblätter  aus  ihr;  in  Salv.  9  sitzen  außerdem  einige 
Fetzen  am  Einbände.  XI  |  Perg.,  26  Bl.  (und  einige  Bruch- 
stücke); die  Größe  der  Codices,  in  welchen  sich  die  Reste 
finden,  schwankt  zwischen  37  x  30  cm  (Salv.  31)  und  18x  13  cm 


MT|X£!Jt[  —  Messina,  Bibl.  Univ.  135 

(Salv.  118),  aber  die  meisten  nähern  sich  mehr  dem  größeren 
Format  |  Hierzu  gehören  noch  1)  London,  Brit.  Mas.,  Add. 
18212,  Bl.  2,  2)  Mailand,  Bibl.  Ambr.,  D.  34  sup. ,  zwei 
Vorsetzbl.  und  ein  Fragment  im  Einband,  3)  Oxford,  Bodl. 
Libr.,  Auct.  T.  inf.  2.  12,  Bl.  9  und  11  |  XVI  proph.  fragm. 
(in  den  XII  proph.  steht  Am.  vor  loel,  und  Ion.  vor  Mich., 
also  muß  die  Hs.  dieselbe  Reihenfolge  wie  „V"  =  Venedig, 
Bibl.  Marc,  Graec.  1  gehabt  haben:  Os.  Am.  loel.  Abd.  Ion. 
Mich.  etc. ;  auch  der  Text  scheint  dem  von  V  sehr  ähnlich 
zu  sein) : 

Oxford,  Bodl.  Libr.,  Auct.  T.  inf.  2. 

12,  Bl.  9  Os.  94—1013  (lück.) 

Salv.  114,  ein  ungezähltes  Bl.  am  Anf.     Am.  7  5 — 92 
Oxford,  Bodl.  Libr.,  Auct.  T.  inf.  2.  j 

12,  Bl.  IIb  und  a  (Recto  undVer-  (  Am.  94-i4  (lück.) 
so  sind  beim  Einbinden  des  Oxfor-  (  loel  1 2—14  (lück.) 
der  Codex  vertauscht)  ) 

Salv.  47,  zweites  ungezähltes  Bl.  am 

Anf.  Ion.  43— Mich.  2* 

Salv.  47,  ein  ungezähltes  Bl.  am  Schi.     Mich.  26 — 4? 
Salv.  118,  Bl.  1  Hab.  26-i2.  813-17 

London,  Brit.  Mus.,  Add.  18212,  Bl.  2     Soph.  2ii— Agg.  I5 
Salv.  32,  zwei  ungezählte  Bl.  am  Anf. 

und  eins  am  Schi.  Is.  6  8 — 10 27 

Salv.  31,  ein  ungezähltes  Bl.  am  Schi.      „    18 
Mailand,  Bibl.  Ambr.,  D.  34  sup.,  ein 
Vorsetzbl.   am  Anf.  und  eins  am 
Schi.,  die  ursprünglich  zusammen 
ein  einziges  Bl.  bildeten  „     19 10 — 21  n 

Salv.  41,  zwei  ungezählte  Bl.  am  Schi.      „    21  n — 24 21 
Mailand,  Bibl.  Ambr.  D.  34  sup.,  ein 
aus     dem     Einband     losgelöstes 

Fragment  „    2822-2921  (lück.) 

Salv.  41,    erstes   ungezähltes  Bl.   am 

Anf.  „    30  27— 32 13 

Salv.  70,  ein  ungezähltes  Bl.  am  Anf.      „    306— 37 12^) 
Salv.  41,  zweites  ungezähltes  Bl.  am 

Anf.  „    387— 40 10 

Salv.  33,  Bl.  185  und  1  _    41, ,-44,^ 


1)  Mancini  gi])t  an,  das  Bl.  enthalte  Rep.  IV  18,,— 1<),2,  aber  die  von  ihm 
angefahrten  Anfangs-  und  Schlußworte  beweisen,  daß  es  vielmehr  der  Luciantext 
von  Is.  3«  n  — 37,2  ist. 


136  A.  Rablfs.  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

Salv.  33,  Bl.  2  und  186  Is.  507—548 

Salv.  9,  Bl.  IP'™«  „    6523^)— ler.  I2 

Salv.  38,  Bl.  1  ler.  23 12— 243 

Salv.  25,  Bl.  1  Ep.  ler.  30-71 

Salv.  55,  ein  ungezähltes  Bl.  am  Schi.     Ez.  25 — 326 
„  ein  ungezähltes  Bl.  am  Anf.       „     7 12 — Su 

Salv.  25,  Bl.  2  „     10  n— 11 22 

Salv.  19,  ein  ungezähltes  Bl.  am  Anf.       „     16  s — 17  3 
Salv.  47,  erstes  ungezähltes  Bl.  am  Anf.      „     32  25 — 33 17 
Salv.  64,  Bl.  1  „     3727—398. 

Coli,  der  beiden  Oxforder  BL:  HoP  („105",  s.  Praef.  ad  XII 
proph.).  Sigel  456. 

29  ({la')  und  30  ([xß',  vß').  VI/ VII  (Mercati:  VIII/IX?),  rescr. 
1307  1  Perg.,  251  +  263  (in  Wirklichkeit  228)  Bl.,  43  X  33  cm  ) 
Der  Schreiber  des  jüngeren  Textes  (Menolog.,  vgl.  Delehaye 
S.  33—47)  war  in  S.  Salvatore  |  Untere  Schrift  vieler  Bl. : 
Duorum  commentariorum  in  Ps.  fragm.  |  Fraccaroli  S.  510  f.  | 
Mancini  S.  52.  65  f.  gibt  einige  kleine  Proben  |  Reitzenstein 
in  der  Berl.  philol.  Wochenschr.  9  (1889),  Sp.  622  schreibt 
den  in  Salv.  29  enthaltenen  Comm.  dem  Hesych  zu  (Salv.  30 
hat  er  nicht  beachtet).  Vgl.  auch  Rühl,  Bemerkungen  über 
einige  Bibliotheken  von  Sizilien:  Philologus  47  (1889),  S.  580 f. 
588  I  Mercati,  Note  S.  169—172;  er  stellte  den  Inhalt  aller 
Blätter  fest  und  entdeckte  dabei,  daß  Reste  zweier  (äußer- 
lich nicht  unterscheidbarer)  Commentare  vorliegen,  denn  Salv. 
29  Bl.  103  und  42  enthalten  Ps.  103  3 -25,  Salv.  30  Bl.  236 
und  237  Ps.  1034-17. 
31  ([iS',  X^').  32  (v^',  XC).  33  (xß')  und  38  (xa')  Bl.  1  (Vorsetzbl.) 
s.  oben  bei  7.  Sigel  456. 

38  (%a').      XI/XII  I  Perg.,  200  BL,  36  x  25  cm  |  Comm.  in  Ps.  1  — 
118 138;  außerdem  auf  BL  2.  3  am  Rande  von  e.  Hd.  des  XIII. 
Jahrh.  Comm.  in  Ps.  1 — 7. 
41  (v'j  [J.a')  und  47  (%e')  s.  oben  bei  7.  Sigel  456. 

49  (0',  ^t')-      XII  I  Perg.,   266  BL,    30  x  24  cm  |  Menolog.  maj.— 
aug.:  160b— 187a  Mac.  IV  (für  den  1.  Aug.)  |  Delehaye  S.  54f. 

Sigel  457. 

55  (xY]')  s.  oben  bei  7.  Sigel  456. 

62  (4s').      XII  I  Perg.,   206  BL,    33  x  23  cm  j  Oct.   (Anf.   bis  aen. 

5 18  und  Schi,  von  lud.  21 10  an  fehlen,  auch  von  lud.  15 14  an 

schon  lück.).  Sigel  458. 

1)  50  23   bei  Mauciüi   muß  Druckfehler  sein,   da  Kap.  55  nur  13  Verse   liat, 
und  auf  einem  Blatte  unmöglich  zwölf  Kapitel  stehen  können. 


Messina,  Bibl.  Univ.  137 

63  {i',  fiS').       XIII  (Jahreszahl  verstümmelt,    es   kann  1219  oder 

1249  oder  1279  sein,  aber  gegen  1279  spricht  die  Schrift)  | 
Perg.,  275  BL,  34  x  26  cm  |  Sehr. :  Nicolaus  in  Messina  |  Hei- 
ligenleben: 56b^91a  Dan.  (Schi,  von  Bei  et  Dr.  27  an  fehlt)  | 
Delehaye  S.  59-61.  Sigel  459. 

64  (Xc')  und  70  (^tC',  (J-s')  s.  oben  bei  7.  Sigel  456. 

101  (pXs').     Xin   Papier,  128  BL,  28  x  20  cm  j  Reg.  I— IV  („BißXo? 

7]  TetpaßaatXs'.o?")  mit  Schollen.  Sigel  460. 

102  (Qc').      XII  I  Perg.,   254  BL,  28  x  20  cm  |  Lect.  (1  a  Lectiones 

Menologii,  74a  Triodii,  244  a  Pentecostarii). 
114  (tuC')  s.  oben  bei  7.  Sigel  456. 

117  (pXa').      1116  I  Perg.,  239  BL,  20x16  cm  |  Sehr.:  „Asovxo?  so- 

TeXoö?  vorapiou  jroXso?  Tyjywu^  (Vogel-Gardth.  S.  262)  |  Ps.Od. 
(Anf.  bis  Ps.  3i  und  Ps.  13;— 16u.  18 15— 20 2  fehlen)  mit 
Comm.  in  einer  Parallelkolumne  |  Fraccaroli  S.  501  f.  Ba- 
tirtbl ,  L'abbaye  de  ßossano  (1891),  S.  93.  160  |  Proben  des 
Comm.  (Ps.  61—4.  10 7)  bei  Mancini  S.  183  ||  Vorher  geht  auf 
dem  3.  und  2.  Vorsetzbl.  Ps.  1 — 25  mit  Comm.  („codicis  mu- 
tili  supplendi  causa  addita").  Diese  beiden  BL  sind  doppelt 
palimps. :  „habuerunt  olim  lectiones  Veteris  Testamenti  ex 
manu  saec.  VIII,  post  autem  alia  prophetica  saec.  XII  super- 
addita  sunt"  Mancini  S.  185.  Sigel  1100. 

118  (7t^')  s.  oben  bei  7.  Sigel  456. 
122  (ohne  alte  Nr.).      XII/XIII  |  Perg.,  237  BL,  21  x  17  cm  |  Lect. 

(mit  Weihnachten  beginnend). 

131  (pt5').  XII/XIII  I  Perg.,  198  BL,  23  x  18  cm  |  Lect.  (Anf.  u. 
Schi,  fehlen;    begann  ursprünglich   gewiß   mit  Weihnachten). 

136  (px5'),  BL  59.'  VIII  (rescr.  XIII)  |  Perg.,  23  x  25  (15?)  cm  [ 
Untere  Schrift:  Lect.  fragm.  (Gren.  17i8f.  229). 

140  (pV),  BL  177-180  VI/ VII  (rescr.  XII)  |  Perg.,  26x21  cm  | 
Untere  Schrift:  Lect.  fragm.  (BL  177 :  Gen.  18 21  ff.  19iff.;  178: 
Gen.  19;  179 f.:  Gen.  10—13). 

149  (ptic')-  1301  I  Perg.  (palimps.),  115  BL,  16  X  12  cm  |  103  b— 
107  a  Or.  Man.  et  Troparia  defunctoria,  107  b — 109  a  (von 
etwas  jüngerer  Hd.  hinzugefügt)  IIpöXoYo?  'AvTtö-/oo  {xova/oö 
Toö  aßßä  Xdßa  in  Cant.  |  Fraccaroli  S.  509  f.  ||  Untere  Schrift 
von  BL  23:  Lect.  fragm.  (aus  dem  A.  oder  N.T.?). 

164  (ohne  alte  Nr.)"!      XIII  |  Perg.  (palimps.),  187  BL,  19  x  16  cm  | 

Lect.  (mit  Weihnachten  beginnend). 

165  (pTFT  XI  (rescr.  XIII/XIV) '  Perg.,  212  BL,  20x  16  cm    Untere 

Schrift  von  BL  45-102  (und  112—115?)  Lect.  fragm. 


]^38  ^-  Rablfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hes.  des  A.T. 

Meistopa  in  Thessalien 
(genauer  Movr;  t^c  [i,£Ta{j.op(p(üa£ö)c  ev  MeTswpotc). 

216  (in  dem  von  BsriQ  angefertigten,  aber  noch  nicht  veröffent- 
lichten Katalog).  XVI  |  Papier,  435  BL,  27x21  cm  |  la 
Oct.  (Anf.  bis  Gen.  2?  fehlt),  202  b  Reg.  I— lY  (11  1224— 21 12 
und  IV  iSchl.  fehlen;  die  Überschrift  BaoiXsiwv  zplz-q  steht 
vor  III  2 12,  aber  der  Text  ist  nicht  lucianisch),  286  a  XII 
proph.  (griech.  Reihenfolge)  mit  Inhaltsangaben  und  Viten, 
32rä'ls.,  356  b  ler.,  406b  Ez.  (Schi,  von  3929  an  fehlt)  ]  Por- 
firij  Uspenskij ,  Reise  in  die  Meteorischen  und  Ossa-Olympi- 
schen  Klöster  in  Thessalien,  hsg.  v.  P.  A.  Syrku  (russ., 
Petersb.  1896)  mit  Abdruck  der  Inhaltsangaben  und  Viten 
der  XII  proph.  (ähnlich  denen  des  Pseudo-Epiphanius)  auf 
S.  516 — 519,  s.  Berendts,  Über  die  Bibliotheken  der  Meteori- 
schen und  Ossa- Olympischen  Klöster:  Texte  u.  Unters,  hsg. 
v.  Gebhardt  u.  Harnack,  N.F.  XI  3  (1904),  besonders  S.  81  f.  | 
Nixoc  'A.  BsT]?,  Über  zwei  Codices  des  Alten  Testaments  aus 
den  Bibliotheken  von  Meteoron  und  Megaspelaion :  Ztschr.  f. 
d.  alttest.  Wiss.  32  (1912),  S.  225—230  mit  Schriftprobe  und 
Verbesserungen  zu  dem  x\bdruck  der  Prophetenviten  bei 
Uspenskij.  Sigel  461. 

Außerdem  findet  sich  nach  Berendts  S.  74  in  einer  Hs.  des  X.  Jahrh.  Cyr.  „e(c 
Tov  McXyicjcoe/.  ilqjrjaiz" :  dies  ist  vielleicht  der  Abschnitt  über  Abraham 
und  Melchisedek  aus  Cyr.  Glaphyra. 

Milano. 

Siehe  Mailand. 


Modena. 

R.  Biblioteca  Estense. 

Th.  W.  Allen,    Notes   on  Greek  mss.   in  Italian   libraries,    London  1890, 

S.  1—24. 
V.  Puntoni,    Indice   dei  codici  greci   della  Bibl.  Est.  di  Modena:    Studi 

ital.  di  filol.  class.  4  (1896),  S.  379-536. 

37  (III.  A.  23).  Zeit  nach  HoP:  XI,  nach  Allen:  XV  („large 
archaising  hand")  |  Perg.,  359  Bl.  (eigentlich  zwei  Bände  mit 
besonderer  Lagenzählung  a — xa'  und  a' — xS',  aber  in  einen 
Bd.  zusammengebunden),  18  X  13  cm  |  „llluminations  in  the 
early  style"  Allen  |  Bes.:    Georgius  Valla.    der  einzelne  No- 


AlETEiopot  —  Modena,  Bibl.  Est,  139 

tizen  an  den  ßändern  gemacht  hat;  dann  „'AXßsptoü  IIioo 
Kap;ratü)v  apxovtoc"  |  War  1796—1815  in  Paris  |  Ps.Od.  1  Coli.: 
HoP;  die  Coli,  wurde  vom  Abte  G-abardus  unter  Aufsicht 
des  Praefecten  der  Bibl.  Est.,  Hieronymus  Tiraboschius,  ange- 
fertigt, s.  Holmes,  The  first  annual  account  of  the  collation 
of  the  mss.  of  the  Sept.-Version  (1789),  S.  63  und  The  se- 
cond  ann.  acc.  (1790),  S.  8.  Sigel  199. 

64  (III.  B.  12).  1505  (so  nach  christl.  Ära  datiert)  |  Papier,  150 
Bl.,  21  X  16  cm  I  la  Sap.  (Schi,  von  19 is  an  fehlt),  15b  Prov. 
25-Schl,,  20a  EccL,  29a  lob,  56b  Prov.  1—24,  79b  Sir., 
124  a— 128  b  Cant.  Sigel  462. 

154  (III.  E.  1).      XVI  1  Papier,  247  BL,  31  x  21  cm  ]  Sehr. :  „'Av- 

Speoo  Ntap^apoD  toö  sx  Movsp-ßaaia?  'fixic,  xaXsitai  'ETiiSaupo?" 
(Vogel-Gardth.  S.  16—27)  |  70  a- 119  b  Cat.  in  Cant.  (Karo- 
Lietzm.  Typus  V)  |  Gregory  S.  323  („Ak  147")  und  S.  1191 
(„2054").     Soden  S.  286  („Av^oo").  Sigel  463. 

155  (III.  E.  2),  Bl.  198-436.       1550  (so  nach  christl.  Ära  datiert)  | 

Papier,  30x20  cm  }  Sehr.:  „r£(öpY(wD)  Tpocpwv"  (Vogel-Gardth. 
S.  86)  I  198  a  Cat.  Procopii  in  Cant.  mit  Prolog  des  Neo- 
phjHos,  299  b  Cat.  Procopii  in  Prov. ,  406  a  Eccl.  mit  Rand- 
scholien,  416b— 431b  Sap.  (432^^^6  leer)  "HÄüf  Bl.  199  b, 
hinter  dem  Prolog  des  Neophytos  und  vor  der  Cat.  Proc.  in 
Cant.,  findet  sich  eine  längere  Notiz  über  Lücken,  welche 
der  Schreiber  wegen  Verstümmelung  der  Vorlage  gelassen 
hat,  und  welche  der  Besitzer  eines  vollständigen  Textes  aus- 
zufüllen gebeten  wird.  Genau  dieselbe  Notiz  hat  an  der- 
selben Stelle  die  ein  Jahr  früher  (1549)  geschriebene  Münchener 
Hs.  Graec.  131,  vgl.  Puntoni  S.  484  mit  Karo-Lietzm.  S.  306. 
Beide  Hss.  haben  auch  denselben  Inhalt,  und  beide  schicken 
der  Cat.  Proc.  in  Prov.  in  der  gleichen  Weise  eine  Hypothesis 
aus  einem  anderen  Cat. -Typus  mit  der  Randbemerkung  ki 
STspa?  ßi(ßXoo)  vorauf,  s.  Puntoni  S.  484,  Karo-Lietzm.  S.  306 
und  Eaulhaber,  Hohel.-Cat.  S.  98.  Sie  sind  gewiß  aufs  engste 
verwandt.  Sigel  464, 

171  (II.  F.  6).  1560  (so  nach  christl.  Ära  datiert)  |  Papier,  442 
BL,  30  X  20  cm  |  Sehr,  von  Bl.  282  an:  „'AvSpeoo  Ntapi^apoo 
Toü  'E7ri5aoptÖTOD"  (Vogel-Gardth.  S.  16 — 27);  er  schrieb  ,.£v 
'Eyettwv  (Venedig)"  |  la  Thdt.  comm.  in  Ps. ,  282  a  Cat.  in 
Cant.  (Karo-Lietzm,  Typus  IV).  Sigel  465. 

176  (flTTr  11).  1464  I  Papier,  237  Bl.,  29x20  cm  |  Sehr.:  „'Av- 
iwvio)"  I  Euthymii  Zigabeni  comm.  in  Ps.Od. 

203  (IL  G.  1Ö>      XI  I  Perg.,  310  BL,  32x2:::  cm  |  „'Kt^^yj  ^  ßtßXo? 


j^^Q  A.  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griecb.  Hss.  des  A.T. 

aoTYj  SV  ifi  aYia  {xov^  DTUsp  a'psaswc  täv  a;j.ajOrtwv  {xovayoö  050- 
Sootoü  Toö  SoXaXä"  |  Comm.  in  Ps.  1 — 76  |  Montfaucon,  Diarium 
Italicum  (1702),  S.  Bl  und  Palaeogr.  graeca  (1715),  S.  56 
druckt  die  Schenkungsnotiz  ab. 

236  (III.  F.  18),  Bl.  45—106.  XVI  |  Papier,  30  x  21  cm  j  Euthymü 
Zigabeni  comm.  in  Ps.  935 — 6732. 

244  (III.  D.  21).  XI  I  Perg.,  58  Bl ,  23x15  cm  |  10a— 55  b  Phi- 
lonis  Carpasii  comm.  in  Cant.  |  Diese  Hs.  hat  Giacomellus 
für  seine  Ausgabe  (Rom  1772)  nur  an  einigen  Stellen  einsehen 
lassen,  s.  S.  XXII. 

Molfetta  (Italien). 

Biblioteca  del  Seminario. 

5,  7,  VII.  Perg.  (palimps.)  |  Philonis  Carpasii  comm.  in  Cant.  [ 
Gr.  Mazzatinti,  Inventari  dei  mss.  delle  biblioteche  d'ltalia  6 
(1896),  S.  16  Nr.  9. 


Monte  Cassino. 
Biblioteca  Abbaziale. 

loannes  Sajdak,  De  codicibus  Graecis  in  Monte  Casino:  Rozprawy  Aka- 
demii  Umiejgtnosci,  Wydziai  filologiczuy  50  =  Ser.  3  tom.  5,  Krakau 
191.3,  S.  1—97. 

BB  467  (12).  XII/XIII  |  Perg.,  247  (?)  Seiten,  34  x  23  cm  1  Ps.  in 
in  5  Kolumnen:  1)  Romanum,  2)  Galiicanum,  3)  „Hebraico 
translataMagistro",  4)  griech.  Text  in  lat.  Umschrift,  5)  versio 
Hieronymi  (welche?)  j  Sajdak  S.  72 f.  mit  Probe  aus  dem  griech. 
Texte  (Ps.  li).  Sigel  1916. 

Montpellier. 

Bibliotheque  de  l'Ecole  de  medecine. 

405.  XV/XVI  I  Papier,  154  BL,  21  x  15  cm  |  Sehr,  von  Bl.  123 
— 154:  „NosX  dz  Xa  MzpGi  sx  vfiQ  ToSwv  xaßdXXapsig"  |  Früher  in 
der  Bibl.  von  Auxerre  |  99 — 104  Sus.  |  Omont,  Catalogue  des 
mss.  grecs  des  departements  (1886),  S.  49  f.  Omont,  Inven- 
taire  sommaire  des  mss.  grecs  de  la  Bibl.  Nat.  et  des  autres 
bibl.  de  Paris  et  des  departements  3  (1888),  S.  375  j  Gregory 
S.  418.  1440  („Z  350").  Sigel  466. 


Modena,  Bibl.  Est.  —  Moskau,  Rumjanz.  Mus.  141 

Moskau. 

Kloster  des  hl.  Nikolaus 
(in  der  Präobraschensclien  Vorstadt). 

129.  IX  1  Perg.,  169  Bl.,  4«  1  Über  200  Büder  |  1847  von  V.  I. 
Grigorovic  vom  Athos  nach  Moskau  gebracht;  Bes.:  Lobkov, 
dann  Alexei  Ivanovic  Chludov  (daher  als  „Chludov-Psalter" 
bekannt)  |  Ps.Od.  |  Etwa  im  XII.  Jahrh.  hat  man  die  Hs.  mo- 
dernisiert, indem  man  den  alten  üncialtext  größtenteils  tilgte 
und  durch  Minuskel  ersetzte ;  vgl.  Athos,  Havioxpär.  61  |  Kon- 
dakov,  Miniaturen  einer  griech.  Psalter-Hs.  des  IX.  Jahrh. 
aus  der  Sammlung  A.  I.  Chludov  in  Moskau:  Altertümer 
(Drevnosti).  Arbeiten  der  Moskauer  Archäol.  Gresellschaft  7 
(1878),  Abhandlungen  (Izsledovanija)  S.  162-183  mit  16  Tafeln 
am  Schi,  des  Bds.  (Beschreibung  der  Tafeln  auf  S.  I — III 
hinter  S.  183)  |  Kondakoff'  1  (1886),  S.  168-171.  Tikkanen 
S.  11  und  Taf.  I-lII  hinter  S.  90.  Sigel  1101. 

Rumjanzevsches  Museum. 

Den  1881  in  Moskau  erscLienenen  Katalog  des  Paimj.  Mus.  von  Victorov 
(s.  V.  Gardthausen,  Sammlungen  und  Cataloge  griecb.  Hss.  [1903],  S.  76) 
habe  ich  nicht  gesehen.  Die  Beschreibung  der  beiden  Hss.  aus  der 
Sammlung  Xorov  hat  mir  J.  Evseev  nach  dem  1868  in  Petersburg  er- 
schienenen Katalog  der  Bibliothek  Abraham  von  Norovs  mitgeteilt. 

Norov  74.  IX  |  Perg.,  4  Bl. ,  4^  |  Ps.  7O7-16.  734-i4.  7728-38. 
799—16  griech.,  syr.  u.  arab.  in  3  Kolumnen.  Sigel  1102. 

Norov  77  (jetzt  nach  Sobol.  et  Ceret.  Nr.  378).  X/Xl  j  Perg., 
318  Bl. ,  16  X  12  cm  1  Die  Bemerkung  AwpdO'eoi;  ([iov)a-/(ö?) 
£Ypa(fov  stammt  nach  Sobol.  et  Ceret.  von  e.  Hand  des 
XIII./XIV.  Jahrh.  |  Bes.  (nach  Papad.-Ker.):  Sabaskloster  bei 
Jerusalem  (?).  1834  von  Norov  in  der  Filiale  des  Sinaiklosters 
zu  Kairo  gekauft  |  Ps^d.  (Anf.  bis  Ps.  1  e  fehlt)  |  V.  T.  gr. 
ed.  Tischendorf  '  1  (1887),  Proleg.  S.  45  („septim.  dec"). 
Papadopulos -Kerameus ,  'hpoaoXujAtxar]  ßt^X-.od-ifjxT]  2  (1894), 
S.  713  Xr.  6  I  Facs. :  A.  Sobolevskij  et  Gr.  Cereteli,  Exempla 
codicum  graec.  litteris  uncial.  scriptorum  (1913),  Taf.  XIV 
(Ps.  28H-296),  vgl.  S.IXf.  I  Gregory  S.  61  („0^")  und  S.  1024 
iJ  1350«).  Sigel  1103. 

Sevastianov  25.  1547  |  Papier,  272  Bl.,  17  x  12  cm  |  Ps.Od.  mit 
Troparien  u.  a.  ]  Amfilochij,  Paläogr,  Beschreibung  griech. 
Hss.  4  (1880,  russ.),  S.  51  f.  und  Taf.  XV.  Sigel  1685. 


142  A.  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

Synodal-Bibliothek. 

Christ.  Frid.  de  M  a  1 1  h  a  e  i ,  Accurata  codicum  graec.  mss.  bibliothecarum 
Mosquensium  Sanctissimae  Synodi  notitia  et  recensio.  Lipsiae  1805. 
Das  Werk  zerfällt  in  zwei  „tomi"  mit  durchlaufender  Seitenzählung; 
tom.  I  =  S.  1 — 260  beschreibt  die  „Bibliotheca  Sanctissimae  Synodi", 
tom.  II  =  S.  261—336  die  „Bibliotheca  Typographei  Synodalis"  (S.  263 
—296  „Codices  in  folio",  S.  297—333  „Codices  in  quarto",  S.  333—336 
„Codices  in  octavo").  —  Matthaeis  älteres  Werk  „Notitia  codicum  mss. 
graecorum  bibliothecarum  Mosquensium  Sanctissimae  Synodi"  ist  nicht 
über  die  1.  Lieferung  (Mosq.  1776)  hinausgekommen. 

Archimandrit  Vladimir,  Sistematiceskoe  opisanie  rukopisej  Moskovskoj 
Sinodalnoj  Biblioteki.     1 :  Rukopisi  greceskija.     Moskau  1894. 

Es  gibt  drei  Zählungen  der  Hss. :  1)  die  Matthaeis,  2)  die  des  1823  ange- 
legten offiziellen  Katalogs ,  die  auch  in  dem  1858  von  Sabas  (russ. : 
Savva)  herausgegebenen  kurzen  Verzeichnis  beibehalten  ist,  3)  die  Vla- 
dimirs. Die  zweite  Zählung ,  die  noch  heutzutage  gilt ,  unterscheidet 
sich  von  der  ersten  hauptsächlich  dadurch,  daß  die  von  Matthaei  beson- 
ders gezählten  Hss.  der  Synodal-Buchdruckerei  (Typogr.  Synod.)  in  die 
Reihe  der  Hss.  der  Synodal-Bibl.  aufgenommen  sind ').  Vladimir  hat  die 
Hss.  ganz  neu  geordnet  (sachlich),  doch  gibt  er  bei  jeder  Hs.  auch  die 
älteren  Nummern  an  (die  offizielle  in  arab.,  die  Matthaeis  in  röm.  Ziffern) 
und  bringt  auf  S.  857  ff.  eine  vergleichende  Tabelle  unter  Voranstellung 
der  Nummern  Matthaeis.  Ich  stelle  die  noch  heute  gültigen 
Nummern  des  offiziellen  Katalogs  voran  und  füge  die  Nummern  Mat- 
thaeis („M.")  und  Vladimirs  („VI.")  in  Klammern  hinzu. 


Sabas  (russ.  Savva),  Specimina  palaeographica  codicum  graecorum  et  sla- 

vonicorum   bibliothecae   Mosq.  Synod.,    saec.   VI— XVII.     Moskau  1863. 

Enthält  47  Haupttafeln  und   12  Tafeln  „Supplementa"   (jene   mit  slav., 

diese  mit  röm.  Ziffern  gezählt). 
Amfilochij,  Paläographische  Beschreibung  griechischer  Hss.  (russ.)  1 — 4. 

Moskau  1879  f. 
Greg.  Cereteli  et  Serg.  Sobolevski,    Exerapla   codicum  graec.  litteris 

minusc.  scriptorum  annorumque  notis  instructorum.    Vol.  prius:  Codices 

Mosquenses.     Mosq.  1911. 

Alle  Hss.,  bei  denen  unter  der  Rubrik  „Bes."  der  Name  „Suchanov"  steht, 
sind  von  Arsenij  Suchanov  (f  1668,  s.  Vladimir  S.  1  Anm.  1)  um  die 
Mitte  des  XVII.  Jahrh.  (nach  Gebhardt,  Ps.  Sal.,  S.  16  im  J.  1653,  nach 
Vladimir  S.  II  im  J.  1655)  nach  Moskau  gebracht;  sie  stammen  fast 
durchweg  aus  Athosklösteru. 

9  (M.  9,  VI.  382).  1063  |  Perg.,  233  ßl.,  38x27  cm  |  Bes.:  „Mo- 
v-^c  Twv  KsXißapwv''  (bei  Milet,  s.  Vogel-Gardth.  S.  162  Anm.  6); 
Kloster  STaopovaTjta  (Athos)  \  Menolog.  maj.— aug. :  136  a — 159  a 

1)  In  die  Synodal-Bibl.  überführt  sind  aber  die  Hss.  der  Synodal-Buch- 
druckerei erst  um  1863,  denn  Sabas  sagt  in  seinen  1863  erschienenen  Specimina 
palaeographica  codicum  graec.  et  slav.  bibl.  Mosq.  Synod.  S.  35  noch,  daß  sie 
„Summae  Ecclesiasticae  Gubemationis  administratione  in  bibliothecam  Synodalem 
sunt  transferenda". 


Moskau,  Syn.-Bibl.  143 

Mac.  IV  (für  den  1.  Aug.)  |  Facs.:  Sabas  Taf.  9.  vgl.  S.  11  f. 
Amtilochij  2,  Taf.  XV f.,  vgl.  S.  46—49.  Ceret.  et  Sobol. 
Taf.  XIX,  vgl.  S.  10.  Sigel  467. 

15  (M.  15,  VI.  381).  1023  |  Perg.,  367  Bl.,  35  X  26  cm  |  Sehr.: 
„Oso'fdcvoui;"  I  Bes.:  Kloster  'Ißvjpoiv  (Athos);  Suchanov  |  331  b 
— 366  a  Olj'mpiodori  comm.  in  Eccl.  |  Facs. :  Amfilochij  2,  Taf. 
VI,  vgl.  S.  29—35.     Ceret.  et  Sobol.  Taf.  XIV,  vgl.  S.  9. 

19  (M.  19,  VI.  38).  1475  |  Papier,  208  Bl. ,  28x20  cm  |  Sehr.: 
„UaicokoL  SV  oyr]jj.att  (d.  h.  mit  Mönchsnamen)  MYjTpofpavoo?  Upo- 
^ovä-/oo"  !  Bes.:  Kloster  'Iß7]pwv  (Athos);  Suchanov  |  la  Cat. 
in  Gen.  et  Exod.,  107  a  Lev.— lud.  (Schi,  von  20  31  an  fehlt^ 
160a  Mt.  (Anf.  bis  224  fehlt),  164a— 167a  Tob.  |  Facs.:  Am- 
filochij 4,  Taf.  XII.  vgl.  S.  32  f.  |  Coli,  der  ersten  Kapitel 
von  Exod. — lud.  bei  HoP  in  den  Addenda  am  Schi,  des  1. 
und  2.  Bds.;  vgl.  auch  die  Praef.  ad  Pent.  Bei  der  Coli, 
hat  Matthaei  die  „Ed.  Alexandr.",  d.h.  die  LXX-Ausg.  Grabes, 
zugrunde  gelegt  (Vorbemerkung  zu  den  Addenda  des  2.  Bds.)  | 
Karo-Lietzm.  S.  16.  Sigel  126. 

24  (M.  24,  VI.  57).      XVI  ]  Papier,   278  BL,    35x24  cm  |  la  Ba- 

silii  comm.  in  Is.  1 — 16  mit  Cat.-Excerpten  am  Rande,  160  a 
Cat.  in  Is.  17 — 66  (51 23 — 594  und  der  Schi,  von  63io  an 
fehlen)  |  Karo-Lietzm.  S.  338.  Sigel  468. 

25  (M.  25,   VI.  56).        XI  (Karo-Lietzm.:    XIII)  |  Perg.,    429  Bl., 

36  X  24  cm  |  Bes.:  Kloster  Aiovoaioo  (Athos);  Suchanov  |  Cat. 
Nicolai  ]\Iuzani  in  Is.  1—16  (Schi,  fehlt)  |  Karo-Lietzm.  S.  342! 

Sigel  469. 

30  (M.  30,  VI.  3).  XIV  I  Papier,  277  Bl.  (265—277  im  XV.  Jahrh. 
hinzugefügt),  40x28  cm  |  Sehr.:  „Niy.o6i(][j.oD"  |  Jeremias  II., 
Patriarch  von  Konstantinopel  (1572—1594),  stiftete  die  Hs. 
in  das  Kloster  SiaopovcxT^ta  (Athos)  |  la— 6a  Iltva^  aptorog 
xal  oTcöO-soic;  TrpwtTj  (vgl.  unten),  7  a  Oct.,  106  b  Reg.  I — IV, 
156  a  Par.  I— II,  180  b  Esdr.  I— II,  196  a  Mac.  I-IV,  228  a 
Est,  232a  Idt.,  2,38a  Tob. ,  243a  Prov.  (nicht  vollständig, 
sondern  zuerst  die  Lectionen  der  Fastenzeit  [anfangs  mit 
Auslegung  des  Chrysostomus,  nachher  ohne  dieselbe],  dann 
die  aus  den  Weisheitsbüchern  [nicht  bloß  aus  Prov.]  stammenden 
Lectionen  für  den  5.  Dec.  und  13.  Nov.  oder  verwandte  Tage, 
schließlich  Prov.  25—29),  262  a— 264  b  Eccl.  (mit  größeren 
Auslassungen);  auf  Bl.  265 — 277  ist  nachträglich  hinzugefügt: 
265a  Eccl.  (zum  zweiten  Mal,  hier  vollständig),  268b  Cant., 

t  270b  Sap.  I  Die  Hs.   stimmt   bis  Tob.  mit  HoP  107  (=~FeF- 

rara,   Bibl.  Com.,    188  I)  im  Inhalt   und   sogar  in  den  Seiten 


144  ■^-  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

überein;  kleine  Unterschiede  der  einzelnen  Seiten  gleichen 
sich  immer  wieder  aus.  Auch  die  Schrift  ist  sehr  ähnlich, 
sodaß  man  vermuten  könnte,  der  Nikodemus,  der  unsere  Hs. 
geschrieben  hat,  sei  mit  dem  Nikodemus,  der  107  geschrieben 
hat,  identisch.  Beide  Hss.  haben  auch,  soweit  es  bisher  kon- 
trolliert ist,  denselben  Texttypus,  dieselbe  Kapiteleinteilung 
nach  lat.  Praxis  und  denselben  „üiva^  aptato?  xal  oTrö^O-sot? 
TcpwTT]",  d.  h.  Inhaltsangabe  der  einzelnen  Kapitel  von  Oct. — 
Tob.  (107  reicht  nur  bis  Tob.,  daher  schließt  der  Iliva^  mit 
diesem  Buche ;  von  den  in  unserer  Hs.  überschießenden  Büchern 
werden  die  schon  vom  ersten  Schreiber  hinzugefügten  am 
Schi,  des  Iliva^  nur  kurz,  die  später  hinzugefügten  gar  nicht 
erwähnt).  Indessen  ist  der  Text  in  unserer  Hs.,  die  zweifellos 
von  107  abhängt,  auf  das  willkürlichste  verkürzt,  was  gegen 
Identität  des  Schreibers  zu  sprechen  scheint  |  Coli,  der  ersten 
Kapitel  von  Exod. — Deut,  bei  HoP  in  den  Addenda  am  Schi, 
des  1.  Bds.,  der  ersten  Kap.  von  los. — Par.  II  in  den  Addenda 
am  Schi,  des  2.  Bds.,  der  ersten  Kap.  von  Prov.,  EccL,  Cant., 
Esdr.  I  (nur  li-e),  Tob.,  Idt.,  Sap.,  Mac.  I— III  in  den  Ad- 
denda am  Schi,  des  5.  Bds. ;  vgl.  auch  die  Praef.  ad  Pent. 
Bei  der  Coli,  hat  Matthaei  die  ^Ed.  Alexandr.",  d.  h.  die 
LXX-Ausg.  Grrabes,  zugrunde  gelegt  (Vorbemerkung  zti  den 
Addenda   des  2.  Bds.)  |  Rahlfs,    Sept.-Stud.  3  (1911),   S.  43  f. 

Sigel  125. 
31  (M.  31a,  VI.  1).  X  I  Perg.,  440  Bl.  (1—59.  435-440  Papier 
XV.  Jahrb.),  36  x  24  cm  |  Bes.:  Kloster  'Ißr^pcov  (Athos);  Su- 
chanov  ]  la  Oct.,  247b  Reg.  I — IV  (lucian.  Textform;  Reg. 
III  beginnt  ^IFlII  2 12),  384  a  PäF.  I— II  (Schi,  von  II  305 
an  fehlt)  |  Auf  den  am  Anf.  ergänzten  Bl.  1 — 59  (Gren.  1  — 
Exod.  5  4)  finden  sich  viele  hexapl.  Lesarten.  Ausg. :  Animad- 
versiones  ad  Origenis  Hexapla  ex  cod.  b.  SS.  Synodi  Mos- 
quensis  num.  XXXI.  in  fol.  excerptae  a  Chr.  Fr.  Matthaei: 
Repertorium  f.  Bibl.  u.  Morgenl.  Litt.  4  (1779),  S.  257—278. 
Benutzt  von  Field,  s.  seine  Vorbemerkungen  zu  Gen.  u.  Exod.  | 
Coli,  der  ersten  Kapitel  von  Lev. — Par.  II  bei  HoP  in  den 
Addenda  am  Schi,  des  1.  und  2.  Bds.;  bei  der  Coli,  hat  Mat- 
thaei die  „Ed.  Alexandr.",  d.  h.  die  LXX-Ausg.  Grabes,  zu- 
grunde gelegt  (Vorbemerkung  zu  den  Addenda  des  2.  Bds.). 
Für  Gen.  und  Exod.  hat  Holmes  nur  die  oben  zitierten  „Ani- 
madversiones"  benutzt,  s.  Praef.  ad  Pent.  [  Lag.  Ankünd.  S.  3 
(„m").  Rahlfs,  Sept.-Stud.  1  (1904),  S.  18  Anm.  1  und  3  (1911), 
S.  15.  51—55.  Sigel  127. 


Moskau,  Syn.-Bibl.  145 

124  (M.  125,  VI.  162).  X  |  Perg. ,  288  Bl.,  40  x  27  cm  |  Bes.: 
Kloster  Acovoaioo  (Athos);  Suchanov  |  166  b — 179  a  Dan,  vi- 
siones  1—7  et  12  =  Sus.,  Dan.  1—6,  Bei  et  Draco.     Sigel  470. 

147  (M.  148,  VI.  41).  Xni;XIV  |  Perg.,  225  BL,  35x27  cm  | 
Bes.:  Kloster  'lß-/]p(ov  (Atlios);  Sachanov  la  Cat.  in  lob  (Anf. 
fehlt),  83  a  Cat.  in  Prov.,  126  a  Eccl.  c.  comm.  marg.,  142  b 
Cant.  c.  comm.  marg.,  151a  Sap.,  168  b  Ps.  !Sal.,  179  b  Sir.  | 
Ist  eine  Abschrift  aus  der  Hs.  Kopenhagen.  Kgl.  Bibl.,  Gamle 
Kgl.  Saml.  6,  mit  der  sie  meistens  Seite  für  Seite  (mit  nur 
geringen  Differenzen)  übereinstimmt  ,  Coli,  der  Ps.  Sal. :  Swete 
(„m^j  und  Gebhardt  („M^'),  vgl.  Gebhardt  S.  16—25  |  Karo- 
Lietzm.  S.  309.  321.  Sigel  471. 

160  (M.  161,  VI.  383).  XI  |  Perg.,  214  Bl.,  36  x  27  cm  |  Bes.: 
Kloster  A'.ovuatou  (Athos);  Suchanov  |  Menolog.  maj.— aug. : 
122  a— 142a  Mac.  IV  (für  den  1.  Aug.).  Sigel  472. 

173  (M.  174,  VI.  378).  XI  |  Perg.,  276  Bl.,  32  x  23  cm  |  Bes.: 
Kloster  'Ißr^pwv  (Athos);  Suchanov  |  Menolog.:  229b— 255b 
Mac.  IV  (für  den  1.  Aug.).  Sigel  473. 

194  (M.  195,    VI.  48).       XI  |  Perg.,    273  Bl. ,    29  x  22  cm  |  Bes.: 

„Ma6t[ioo  sTctcxÖTTOo  Ku^rjpcöv"  (XVI.  Jahrb.,  s.  Vogel-Gardth. 
S.  285 f.);  Kloster  'Jß-z^pwv  (Athos);  Suchanov  i  Cat.  in  Ps.Od.  | 
Karo-Lietzm.  S.  41.  Sigel  1104. 

195  (M.  196,    VI.  49).      XII  1  Perg.,    277  Bl.,    32  x  20  cm  |  Bes.: 

Aaupa  (Athos) ;  Suchanov  |  1—255  Euthymii  Zigabeni  comm.  in 
Ps.Od.  I  Textprobe  (Ps.  109):  Euthymii  Zigabeni  comm.  in 
'^^oT  evangelia  ed.  Matthaei  1  (1792),  Praef.  S.  25—36  („5"). 

196  (M.  197,  VI.  54).       XVI  |  Papier,   282  BL,   29  x  19  cm  ]  Bes.: 

Aaupa  (Athos) ;  Suchanov  |  Euthymii  Zigabeni  comm.  in  Ps.Od.  | 
Textprobe  wie  bei  der  vorigen  Hs.  („13''). 

197  (M.  198,  VI.  51).       1275  1  Papier,  387  BL,  33x25  cm  |  Sehr.: 

„KwvoTavTivoD  Toö  aDvo[.  .' .]od"  I  Bes.:  Kloster  'Ißy^pwv  (Athos); 
Suchanov  |  Cat.  in  Ps.  (Anf.  fehlt)  |  Facs. :  Amfilochij  3,  Taf. 
II— III,  vgl.  S.  4-6.  Ceret.  et  Sobol.  Taf.  XXVI  (Ps.  8O2-6), 
vgl.  S.  12  I  Karo-Lietzm.  S.  34.  Sigel  1686. 

208  (M.  209,  VL  58).  XIII  |  Perg.,  187  BL,  38x29  cm  |  Bes.: 
„0£o5oatoo  TOÖ  TupqxiTcoc"  (vgl.  Paris,  Bibl.  Nat.,  Grec  159); 
Kloster  'Ißr^poiv  (Athos);  Suchanov  |  la  Cat.  in  XII  proph., 
172  b  Prologe  zur  Cat.  in  Is.  (Karo-Lietzm.  Typus  I)  |  ColL 
des  Os.  (von  Matthaei) :  Zum  griech.  Hoseas.  Nach  der  Über- 
setzung der  Septuaginta:  J.  G.  Eichhorn,  Allgemeine  Biblio- 
thek der  bibl.  Litt.  6  (1794/5),  S.  776-792  („Cod.  E."j  die 
Identität  ergibt   sich   besonders    aus  der  zu  Os.  2  s  notierten 

Kgl.  Ges.  d.  Wiss.    Nachrichten.     Philolog.-histor.  Klasse.    1014,     Beiheft.      10 


^^Q  A.  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des   A.T. 

Variante  für  otcw?,  vgl.  HoP  z.  St.)  1  Coli,  der  XII  proph.: 
HoP  I  Karo-Lietzm.  S.  333.  Sigel  310. 

212  (M.  213,  VI.  50).  XII  [  Perg.,  318  BL,  31  x  23  cm  |  Bes. : 
Kloster  4>iXo^£oo  (Athos);  Suchanov  |  1—306  Tbdt.  comm. 
in  Ps. 

218  (M.  214,  VI.  45).  X  |  Perg. ,  405  Bl. ,  28  x  18  cm  j  Bes. : 
Kloster  'IßT^pwv  (Athos);  Suchanov  |  3a  Thdt.  comm.  in  Ps., 
369  a  Cat.  in  Od.  Sigel  1105. 

288  (M.  275,  VI.  44).  XV  |  Papier,  204  BL,  22  x  18  cm  |  Bes.: 
Kloster  'IßTipwv  (Athos);  Suchanov  |  187—203  Thdt.  comm.  in 
Cant.  XÖ70?  S'  (Anf.  IltaTeuovTs?  xtp  slp-q%6ii  •  alxeits  xal  So^Y]- 
ostai  D[j.lv,  Schi,  fehlt). 

341  (M.  328,    Vi.  23).      XI  |  Perg.,    229  Bl.    (133—158  im  XIV. 

Jahrh.  auf  Papier  hinzugefügt),  22  X  15  cm  |  Bes.:  Kloster 
BatoTcatotoo  (Athos);  Suchanov  |  la  Act.,  Cath.,  Paul.,  Litur- 
gisches, 159—223  Ps.Od.  |  Gregory  S.  273.  300  („Ag  106, 
P  122")  und  S.  1106  („464").     Soden  S    221  f.  („al65«). 

Sigel  1106. 

342  (M.  329,  VI.  39)  und  412  (M.  385,  VI.  40).      X  |  Perg.,  120  + 

169  BL,  19  X  15  cm  1  Cat.  in  lob  (Anf.  bis  I3  fehlt;  auch 
fehlt  133—25  zwischen  den  beiden  Bdn.)  |  Karo-Lietzm.  S.  324. 

Sigel  474. 
354  (M.  341,  VI.  2).  XII  ]  Perg.,  454  Bl.  (1-4.  449—454  Papier 
XVI.  Jahrh.),  21  x  14  cm  |  Bes.:  Kloster  BaroTraiStoo  (Athos); 
Suchanov  |  5a  Prov.,  26a  EccL,  33  a  Cant.,  36  b  Sap.,  49  b 
Sir.  (li — 3i  ist  ausgefallen,  mit  50  schließt  der  Text),  81a 
Xll  proph.,  119b  IV  proph.,  323a  Est.,  336b  Idt,  356a  Tob., 
369  a— 449  b  Mac.  I— III  1  Coli,  des  Os.  in  dem  oben  zu  208 
zitierten  Aufsatz  („Cod.  D.",  vgl.  HoP,  wo  die  Hs.  sowohl 
in  der  Vorbemerkung  der  Append.  ad  Ez.,  als  auch  in  der 
Hss.-Liste  am  SchL  des  5.  Bds.  unter  „234«  und  „311"  als 
„Mosquens.  d."  bezeichnet  wird)  |  Coli,  der  XII  proph.:  HoP 
(^311"),  s.  Praef.  ad  XII  proph.  Von  fast  allen  übrigen 
Büchern  sind  Proben  collationiert  unter  der  Sigel  „234",  oder 
unter  der  Matthaeischen  Signatur  „Codex  Mosq.  341"  (so  nur 
in  der  Append.  ad  ler.),  und  zwar  finden  sich  die  Varianten 
von  ler.  1  und  Ez.  1  in  den  Appendices  zu  diesen  Büchern, 
die  Varianten  der  ersten  Kapitel  von  Prov.,  EccL,  Cant., 
Is.,  Tob.,  Idt.,  Bar.,  Ep.  ler.  (i— 11),  Sap.,  Sir.  (proL),  Mac. 
I— III  in  den  Addenda  am  Schi,  des  5.  Bds.  (Außerdem 
wird  „234"  in  der  Vorrede   zu  den  apokryphen  Stücken  des 


Moskau,  Syn.-Bibl.  147 

Dan.  genannt,  kommt  aber  im  Apparat  zu  diesen  Stücken 
nicht  vor.)  Sigel  311. 

355  (M.  342,  VI.  43).       Xm/XIV  |  Perg.,    222  Bl. ,    21  x  15  cm  | 

Bes.:  Kloster  Aiovooioo  (Athos);  Suchanov  |  1 — 130  Cat.  in 
Prov.,  134-220  Cat.  in  Eccl.   Karo-Lietzm.  S.  305.     Sigel  475. 

356  (]\I.  343,  VI.  4).      X  |  Perg.,  189  Bl.,  24  x  18  cm  |  Ps.Od.  u.  a. 

Sigel  1107. 

357  (M.  344,  VI.  52).       XV  |  Papier,   289  BL,    22  x  14  cm  |  Bes.: 

Kloster  „KaataiAoviTou"  (=  Kwvota^A.  auf  dem  Athos)  |  3 — 176 
Ps.Od.  mit  Schollen  (aus  Euthym.  Zigab.  excerpiert?)  ]  Mat- 
thaei  sab  verschiedene  Proben  aus  den  Schollen  dieser  Hs. : 
Ps.  1—13  in  Lectiones  Mosquenses  2  (1779),  S.  41—53  (ebenda 
S.  53—59  eine  Erklärung  des  Symbol.  Nie.  aus  derselben 
Hs.j;  Ps.  109  in  Euthymii  Zigabeni  comra.  in  quatuor  evang. 
1  (1792),  Praef.  S.  26-36  („12");  Od.  9  ebenda  2  (1792), 
S.  680—686.  Sigel  1687. 

358  (M.  345,    VI.  47).       XI  \  Perg.,    403  BL,    25x20  cm  |   Bes.: 

Kloster  'IßYjpwv  (Athos);  Suchanov  |  Cat.  in  Ps.Od.  (Anf.  u. 
Schi  fehlen)  |  Karo-Lietzm.  S.  54.  Sigel  1108. 

373  (M.  360,  VI.  59).  XV  |  Bl.  1—142  Perg.,  143—310  Papier, 
24  X  18  cm  I  Bes. :  Kloster  BaroTtaiSioD  (Athos) ;  Suchanov  [ 
Thdt.  comm.  in  XII  proph. 

385  (M.  Typogr.  Synod.  5  in  foL,  VL  28).  X  |  Perg.,  410  BL, 
31  X  24  cm  1  Bes.:  ^-Ma^i^J-ou  srnoxÖTCoo  KuO-r|p(öv"  (Vogel-Grardth. 
S.  285 f.);  Kloster  'Ißr^pwv  (Athos);  Suchanov  |  Cat.  in  Gen.  ] 
Coli,  von  Gen.  1 :  HoP  |  Karo-Lietzm.  S.  7.  Sigel  17. 

392  (M.  Typogr.  Synod.  29  in  foL,  VL  42).  XII  |  Perg.,  218  BL, 
28  X  20  cm  |  Bes.:  Kloster  <I>'.Xod'Sou  (Athos);  Suchanov  |  la 
Cat.  in  Prov.,  85a  Cat.  in  lob  (Schi,  von  42 lo  an  fehlt)  | 
Karo-Lietzm.  S.  302.~322^  Sigel  476. 

407  (M.  380,  VI.  25).  XII  |  Perg.,  513  BL,  17  x  12  cm  |  BUder  | 
la  N.T.,  410a  Ps.Od.  [  Beschreibung:  Pauli  epistolae  ad  Thess. 
et  ad  Tim.  graece  et  lat.  ed.  Matthaei  (1785),  S.  187—191  | 
Gregory  S.  171.  273.  300.  318  („Evv  242,  Ag  105,  P  121, 
Ak  48«)  und  S.  1100  („242").     Soden  S.  106f.  („5206"). 

Sigel  1109. 

412  (M.  385,  VL  40)  gehört  zu  342,  s.  oben.  Sigel  474. 

414  (M.  388,  VI.  63).  XIV/XV  |  Papier,  383  BL  ,  19  x  13  cm  | 
Bes.:  Kloster  'Ißijpwv  (Athos)  |  1—308  Cat.  in  Ps  Od.  |  Karo- 
Lietzm.  S.  50  f.  619.  Sigel  1688. 

417  (M.  390,  Vi.  6).      XVI  |  Papier,  265  BL,  16  x  10  cm  1  Ps.Od. 

Sigel  1689. 
10* 


148  A.  Rählfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

464  (M.  Typogr.  Synod.  7  in  oci,  Yl.  46).  XII  |  Perg.,  381  Bl., 
14  X  11  cm  i  Bes.:  Kloster  Ao^etapioo  (Athos);  Suchanov  | 
Thdt.  comm.  in  Ps. 

468  (VI.  5).  X  I  Perg. ,  403  Bl.  (darunter  75  Bl.  Papier  XVI. 
Jahrb.),  10  x  7  cm  |  Bes.:  Sabaskloster  (bei  Jerusalem);  1849 
von  Muravjev  erworben,  1857  der  Syn. -Bibl.  geschenkt  | 
Ps.Od.  1  A.  na7ra§Ö7roDXoi;-Kspa[Xsüc,  'lepoaoXofj.i'ctXYj  ßißXiö-d'rjXrj  3 
(T897~  S.  266f.  Nr.  61.  Sigel  1110. 

471  (M.  Typogr.  Synod.  42  in  quarto,  VI.  7).  XV  |  Papier,  114 
BL,  21  X  14  cm  I  Bes.:  „Ma^i{j.ou  e;ctoxö7roD  Ko'&Tjpcov "  (Vogel- 
Gardtb.  S.  285 f.);  Kloster  'Ißr^pwv  (Atbos);  Sucbanov  |  3a 
Prov.  1— 5i4,  7a  Sap.,  34b — 110b  Sir.  (mit  demselben  Prolog 
mTTn  Rom,  BibFVat.,  Vat.  gr.  346  =  HoP  248  und  aus 
dieser  Hs.  abgeschrieben).  Sigel  478. 

485  (M.  Typogr.  Synod.  31  in  foL,  VI.  8).  1116  1  Perg.,  200  BL, 
29x21  cm  1  Sehr.:  ,,tod  xwv  {Jiovaywv  eDTsXoöc  BaaiXstoo";  Be- 
steller: „toö  xtjiiojTdxoo  %ai  y.a'&TjYODjj-svoD  rj[j.wv  XDpoü  ÖsoSwpoo 
toö  K£9aX(XfjVo??j",  vgl.  Vogel  -  Gardth.  S.  57  |  Bes.:  „Tr^<; 
XoLopaz  zob  Noooy.o[j.toD  ayioo  NixoXaoD"  (Athos);  Suchanov  |  Lect. 
(mit  Weihnachten  beginnend)  |  Facs. :  Pauli  epistolae  ad  Hebr. 
et  Col.  graece  et  lat.  ed.  Matthaei  (1784),  erste  Taf.  am  Sohl, 
des  Bds.  („Cod.  TZ"),  vgl.  Pauli  epist.  ad  Thess.  et  ad  Tim. 
(1785),  S.  195  f.  („Cod.  Tz.").  Sabas  SuppL  Taf.  I  (Gen. 
li— 6  und  Unterschr.  mit  Datum),  vgL  S.  35  f.  Amfilochij  2 
(1880),  Taf.  XXV  f.,  vgl.  S.  65—68.  Ceret.  et  Sobol.  Taf. 
XXII  (Prov.  157—19.  Is.  41 4— 7  aus  den  Lectionen  für  den 
Dienstag  und  Mittwoch  der  5.  Fasten woche),  vgl.  S.  11  |  Coli.: 
HoP  („37«),  vgl.  Praef.  ad  Pent.  und  Praef.  ad  Dan.  Holmes 
hat  die  Varianten  zu  Gen.  (li — 624.  61 — 10 1.  IO32 — 11 9.  12 1—7. 

13l2 — 18.   14l4 — 20.   15l — 15.   17l— 14.  I82O — 3S.  22l — 18.  27l — 41. 

28io— 17.  3I3— 16.  32i— 10.  4326—31.  45i— 16.  46i— 7.  49if.  8—12. 
4933—5026),  Exod.  (li— 20.  25—22.  3i— 8.  12i— n.  132— le  [jüngere 
Hand].  132o— 161.  19 10-19.  24i2-i8.  33 11-23.  344-8),  Num. 
(llicf.  24—29.  242—18),  Deut.  (IO14— 18.  2of.)  uud  Dan.  (231—45. 
3 1—23.  9 15— 29.  10 1—21)  im  Apparat  unter  dem  Texte,  die  zu 
Lev.  (263—24)  am  Schi,  des  Lev.  notiert;  Parsons  teilt  nur 
ausgewählte  Lesarten  mit,  zu  Is.,  ler.  (11  f.),  Ez.,  XII  proph. 
(loel  2.  Soph.  3.  Zach.  9.  14)  in  den  Appendices  dieser  Bücher, 
zu  Prov.  (9),  Bar.  (4  21— 28),  Sap.  (89)  in  den  Addenda  am 
Schi,  des  5.  Bds.  1  Gregory  S.  466  („Apl  15")  und  S.  1273 
(„^  1311"). 


Moskau,  Syu.-Bibl.  —  Münclieu,  Hof-  u.  Staatsbibl.  14:9 


München. 
K.  Hof-  und  Staatsbibliothek. 

Ign.  Hardfs  Katalog  der  griech.  Hss.  erschien  stückweise  und  mit  anderen 
Abhandlungen  vermischt  in  v.  Aretin's  Beyträgen  zur  Geschichte 
und  Literatur,  9  Bde.  in  S",  München  1803—1807  (so  nach  dem  Titel, 
aber  in  Wirklichkeit  wurde  Bd.  9  nach  S.  1335  erst  1812  abgeschlossen); 
vgl.  Bd.  9  S.  1328  f.,  wo  eine  Übersicht  über  die  Verteilung  des  Kata- 
logs auf  die  einzelnen  Bände  gegeben  wird.  Zugleich  aber  wurde  der 
Katalog,  wie  Aretin  selbst  Bd.  9  S.  999  in  einer  vom  Sept.  1811  da- 
tierten „Schlußanmerkung  zu  vorstehendem  Katalog"  berichtet,  separat 
„ohne  Veränderung  des  Satzes  und  der  Akten-Kolumnen,  in  Quarto  ab- 
gedruckt, und  füllt  in  jener  Gestalt  fünf  Bände"  unter  dem  Titel :  C  a- 
talogus  codicum  mss.  Bibliothecae  R.  Bavaricae  ed.  de  Aretin.  Volu- 
minis  primi  Codices  graecos  ab  Ign.  Hardt  recensitos  complexi  tom.  I — V. 
Monachii  1806—1812  (Untertitel:  Catalogus  codicum  mss.  graec.  Bibl. 
R.  Bav.  auctore  Ign.  Hardt.  Tom.  I— V.  Monach.  1806— 1812;  außerdem 
hat  der  1.  Bd.  noch  den  aus  den  „Beyträgen"  übernommenen  Unter- 
titel „Electoralis  Bibliothecae  Monacensis  Codices  graeci  Msc.  recensiti 
et  notis  illustrati  ab  Ignatio  Hardt"  mit  der  Jahreszahl  1804). 

C.  Van  de  Vorst  et  H.  Delehaye,  Catalogus  codicum  hagiographi- 
corum  graecorum  Germaniae  Belgii  Angliae.  (Subsidia  hagiographica  13.) 
Bruxellis  1913.     S.  92—141:  Bibliotheca  Regia  Monacensis. 

Mehrere  Ergänzungen  und  Berichtigungen  verdanke  ich  der  Verwaltung 
der  Hof-  und  Staatsbibliothek. 

a)   Graec.  1-347 
(alter  Bestand  der  kurfürstlich  bayrischen  Bibliothek). 

Aretins  Beyträge  Bd.  1  S.  1  —  Bd.  7  S.  448  =  Catalogus  tom.  I— III  (I  Nr. 
1—105,  II  Nr.  106—233,  III  Nr.  234—347  und  Indices). 

(Marcus  W  e  1  s  e  r ,)  Catalogus  graecorum  mss.  codicum  qui  asservantur  in 
inclyta  Serenissimi  utriusque  Bavariae  Ducis,  etc.  Bibliotheca.  Ingoist. 
1602.     Umfaßt  202  Nummern. 

R.  Roth,  Die  fürstliche  Liberei  auf  Ilohentübingen  und  ihre  Entführung 
im  Jahr  1635.  Tübingen  (Universitätsschrift)  1888.  Handelt  S.  88—43 
über  griech.  Hss.  jener  „Liberei",  die  1635  nach  München  gebracht  und 
dort  zu  den  von  Welser  aufgeführten  Hss.  unter  den  (alten)  Nummern 
269 — 295  hinzugefügt  wurden. 

Hardt  gibt  am  Auf.  seines  Katalogs  eine  vergleichende  Tabelle  der  alten 
Nummern  (Welser  und  Fortsetzung)  und  der  neuen  Nummern  (bei 
Hardt,  aber  auch  schon  bei  Holmes,  Tbe  ninth  annual  account  of  the 
collation  of  the  mss.  of  tlie  Sei)t. -Version  [1797],  S.  12—19).  Ich  führe 
die  alten  Nummern  in  Klammern  an. 

9  (275).  XI  I  Perg.,  227  ßl.,  36x28  cm  1  Bes.:  Matthias  Garbi- 
tius  lUyricLis  (nach  Crusius,  s.  unten;  hieraus  ergibt  sich, 
wie  richtig  P.  Wendland,   Aristeae  ad  Philocratem   epistula 


150  A.  Kahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

[1900],  S.  XXIV  vermutet,  daß  Garbitius  [Prof.  in  Tübingen, 
f  1554]  gerade  diese  Hs.  als  Vorlage  für  seine  lat.  Über- 
setzung des  Aristeas-Briefes  benutzt  habe);  Michael  Toxites 
(:=  Schütz)  Rhaetus ;  Herzog  Christoph  von  Württemberg, 
der  die  Hs.  um  1562  („ante  15  forte  annos"  Crusius)  von 
Toxites  für  die  von  ihm  gegründete  „Fürstliche  Liberei  auf 
dem  Schloß  Tübingen"  erwarb;  1635  nach  München  gebracht, 
s.  Roth  S.  39—41  j  Cat.  in  Gen.  et  Exod.  |  Martin  Crusius, 
Prof.  in  Tübingen,  excerpierte  die  Hs.  im  Dec.  1576  u.  Jan. 
1577 ;  seine  Excerpte  finden  sich  in  der  Tübinger  Universitäts- 
bibl.  Mb  34,  S.  3 — 263 ;  s.  "W.  Schmid,  Verzeichnis  der  griech. 
Hss.  der  K.  Universitätsbibl.  zu  Tübingen  (1902),  S.  62  f. 
(mit  Abdruck  der  Beschreibung  der  Hs.  von  Crusius)  und 
Lag.  Gen.  gr.  Vorwort  S.  5  unten  (Abdruck  der  griech.  Notiz 
über  die  Entlehnung  der  Hs.,  die  Crusius  in  die  Hs.  selbst 
eintrug),  und  vgl.  Basel,  ÖfF.  Univ.-Bibl,  A.  N.  III.  18  |  CoU.: 
HoP  I  Field  II  Auctarium  S.  3  1  CoU. :  Lag.  Gen.  gr.  („m«)  j 
Karo-Lietzm.  S.  15  |  Benutzt  von  Ernest  Lindl,  Die  Okta- 
teuchcatene  .des  Prokop  von  Gaza  u.  die  Septuagintaforschung 
(1902),  S.  9  ff*,  („m«,  vgl.  S.  7  Anm.  3);  Facs.  am  Anf.  des 
Buches  (Gen.  28  f.).  Sigel  25. 

12  (6)  und  13  (7).  1550  (so  nach  christl.  Ära  datiert)  |  Papier, 
599  +  592  BL,  33  x  24  cm  |  Sehr. :  'EjiiJLavooTjXoo  toö  ßsjjißaivT] 
toö  1%  Movs[j-ßaoia?"  (Vogel-Gardth.  S.  117)  in  Venedig  |  Cat. 
in  Ps.Od.  I  Benutzt  in  Expositio  patrum  graecorum  in  Ps.  a 
Balth.  Corderio  concinnata,  s.  Bd.  1  (1643),  S.  XIII  |  Karo- 
Lietzm.  S.  27.  Sigel  1690. 

14  (9)  und  15  (10).  XVI  \  Papier,  460  +  409  BL,  35  x  22  cm  I 
Bd.  1:  Cat.  Nicolai  Muzani  in  Is.  1—16,  Bd.  2:  Cyr.  comm. 
in  Is.  17—66  [  Karo-Lietzm.  S.  342.  Sigel  479. 

17  (16).  XVI  I  Papier,  562  BL,  2°  |  1  Cyr.  comm.  in  Hab.  Mich. 
Am.  loel.  Mal.  Nah.  Abd.  Ion.  Agg.  Soph.,  538  Pseudo  -  Thdt. 
comm.  in  Os.  (Anf.  der  Erklärung  soxi  [xev  toutou  f^?  TtpoipT]- 
zb'kxq  D;ro7pa(p7],  Schi,  xoiq  Ss  (pauXci?  xöXaatv  xal  aTrcüXstav),  also 
alle  XII  proph.  außer  Zach.,  vgl.  Graec.  41  |  Diese  Hs.  oder 
die  Schwesterhs.  Graec.  41  benutzte  Jac.  Pontanus  für  seine 
1607  in  Ingolstadt  erschienene  Ausg.  von  Cyr.  comm,  in  XII 
proph.,  s.  Cyrilli  archiep.  Alex,  in  XII  proph.  ed.  Pusey  1 
(1868),  S.  VII. 

19  (35).  XVI  I  Papier,  496  BL,  2^  |  1  Basilii  comm.  in  Is.  1—16, 
172—378   Theophylacti   comm.    in  Os.   Ion.   Hab.  Nah.  Mich. 

32  (8).       XVI  I  Papier,  503  BL,  34  x  24  cm  |  Sehr,  oder  Bes. :  „Mi- 


München,  Hof-  u.  Staatsbibl.  151 

'/a^Xo?  So!ptavö?"  (Vogel-Gardth.  S.  320  f.)  |  la— 86  a  Cat.  in 
Prov.,  87  a — 351  b  Cat.  in  lob  i  Karo-Lietzm.  S.  304.  Faulhaber, 
H^hel.-Cat.  S.  117  |  Van  de  Vorst-Delehaye  S.  98  f.     Sigel  480. 

34  (44).  1551  (so  nach  christl.  Ära  datiert)  |  Papier,  499  Bl.,  2°  | 
1—306  Procopii  comm.  in  Is. 

38  (31).  XVI  I  Papier,  387  BL,  34  x  22  cm  j  139  Chrysost.  hom. 
in  Is.,  223  Cat.  in  Is.,  306-344  Cat.  in  Prov.  |  Karo-Lietzm. 
S.  302.  340.     Faulhaber,  Hohel.-Cat.  S.  118.  Sigel  481. 

41  (17).       1550  I  Papier,   460  BL,    35  x  24  cm  j  Sehr,   des   2.  Teils 

(von  Bl.  342  an?):  „0(ü|xä  Ari\L'qzploo  TtaXsa?"  (Vogel- Grardth. 
S.  151)  in  Venedig  |  1  Cyr.  comm.  in  Hab.  Mich.  Am.  loel. 
Soph.  MaL  Nah.  Abd.  lönT  Agg. .  316—341  Pseudo  -  Thdt. 
comm.  in  Os.  (Anf.  der  Erklärung  zozi  [i.sv  toöxoo  x'^?  Tipo^yj- 
TEiac  ii  Trpo'cpa'f Tj) ,  also  alle  XII  proph.  außer  Zach.,  vgl. 
Graec.  17  |  Von  Pontanus  benutzt?  s.  zu  G-raec.  17  |  Van  de 
Vorst-Delehaye  S.  99. 

42  (18).      XVI  i  Papier,  599  BL,  2^^  |  1  Cyr.  Glaphyra,   267  Thdt. 

comm.  in  Ps. 

47  (7ÖJ;  1551  (so  nach  christl.  Ära  datiert)  |  Papier,  442  BL,  2°  | 
Sehr,  der  ersten  Hälfte :  .,'Iü)avvoo  MoopiAOopswi;  roö  1%  NaoTüXia? 
TTÖXscü?"  (Vogel-Gardth.  S.  180)  in  Venedig  |  370—442  Thdt. 
quaest.  in  Exod. — Ruth  |  Aus  dieser  Hs.  gab  David  Hoeschel 
in  „BißXtoO-riX-/]  too  ^wtioo.  Librorum  quos  legit  Photius  pa- 
triarcha  excerpta  et  censurae  ...  D.  H.  Augustanus  primus 
edidit  (Aug.  Vind.  1601)«,  S.  952—954  den  in  der  Ausgabe 
des  loan.  Picus  (Toö  [j.axapiTOo  OsoSwpTjioo  si?  ta  aTiopa  zf^q 
d-ciaq  YP^-'f'^i?  ''^^•t^'  sxXoYr^v,  Paris  1558)  fehlenden  Schi,  von 
Thdt.  quaest.  in  Oct.  (von  quaest.  21  in  lud.  an)  heraus; 
Hoeschels  Text  entspricht,  wie  mir  W.  Gerhäaßer  mitteilte, 
Bl.  440  b— 442  b  der  Hs. 

51  (100).  XVI  I  Papier,  471  Bl. ,  2"  |  214—320  Procopii  comm. 
in  Gen. 

56  (llOj.  1547  (so  nach  christl.  Ära  datiert),  aber  ein  anderer 
Teil  der  Hs. :  XV  |  Papier,  458  BL.  2"  ]  307—447  Comm.  in 
Ps.Qd.,  vgl.  auch  die  Prologe  Bl.  304 IF.  und  447  ff. 

64  (99).  XVI  I  Papier,  461  BL,  2"  |  Sehr. :  „'Av^pdou  Tap|i.apiou" 
(Vogel-Gardth.  S.  16—27)  |  327—461  Cat.  in  Cant.  |  Karo- 
Lietzm.  S.  318.     Faulhaber,  Hohel.-Cat.  S.  7.  Sigel  482. 

66  (116j.  XVI  I  Papier,  266  BL,  33  X  23  cm  \  139-182  Cat.  in 
Od.  I  Van  de  Vorst-Delehaye  S.  101.  Sigel  1691. 

82  (3).  XVI  I  Papier,  485  BL,  34x23  cm  |  Cat.  in  Gen.  et 
Exod.;    abgeschrieben   aus  Rom,    Bibl.  Vat.,  Pal.  203,    daher 


152  A.  Rahlfs,  Verzeichnis  der  ^riech.  Hss.  des  A.T. 

fehlt  der  Schi,  von  Exod.  40 22  an  („sXXsitcüx;  sr/s  twv  s^f^?  xö 
avuYpa'^ov")  |  Karo-Lietzm.  S.  13.  Sigel  483. 

84  (39).  XVI  I  Papier,  476  BL,  34x  24  cm  |  1—56  Cat.  in  Cant. 
(Karo-Lietzm.  Typus  lU)  j  Faulhaber,  Hohel.-Cat.  S.  1  Anm.  2  | 
Van  de  Vorst-Delehaye  S.  102.  Sigel  484. 

107  (38).  XVI  I  Papier,  365  BL,  2°  |  341-365  Mich.  Pselli  comm. 
in  Cant. 

117  i'Ii).  XVI  I  Papier,  397  BL,  2°  |  1  Thdt.  comm.  in  Ez.,  172 
Thdt.  comm.  in  ler.  mit  Stücken  aus  Chrys.  u.  Orig.  in  ler. 
1—4,  289  Thdt~c"omm.  in  Dan.  |  ColL :  Thdt.  opera  ed. 
Schulze  2  (1770),  S.  403—1304  („B.«  =  Codex  bavaricus,  s. 
S.  IUI.  VII  f.)  I  Karo-Lietzm.  S.  346. 

129  (278).  XIII  I  Papier,  42  BL,  2«  ]  Bes.:  Andreas  Darmarios 
(Vogel-Grardth.  S.  16 — 27);  von  diesem  kaufte  Herzog  Ludwig 
von  Württemberg  1584  die  Hs.  für  die  „Fürstliche  Liberei 
auf  dem  Schloß  Tübingen" ;  1635  nach  München  gebracht, 
s.  ßoth  S.  39  (Nr.  18).  41  |  1  Sir.  proL  — 43  (213—2629  fehlt 
mitten  im  Text),  39  „U^oXo^oq  xäv  Ilapotji'.Äv"  und  „'Ex  xwv 
EuasßioD  £1?  xrj.Q  napoifxtac"  |  ColL:  HoP  („307";  in  der  Praef. 
ad  Sir.  und  im  Verzeichnis  der  Hss.  am  Schi,  des  5.  Bds. 
wird  zu  „307"  ein  Stern  hinzugefügt  zur  Unterscheidung  von 
„307«  =:  Rom,  BibL  Vat.,  Ottob.  graec.  430).  Sigel  307. 

131  (128).  1549  (so  nach  christl.  Ära  datiert)  |  Papier,  353  BL, 
30  X  21  cm  I  Greschr.  si?  ttjv  Kpyjrirjv  |  72  a  Cat.  Procopii  in 
Cant.  mit  Prolog  des  Xeophytos,  169  a  Cat.  Procopii  in  Prov., 
269  b  EccL  mit  Cat.-Excerpten,  280a— 291a  Sap.  |  Ueberdie 
enge  Verwandtschaft  dieser  Hs.  mit  Modena,  ßibl.  Est.,  155 
s.  dort  I  Karo-Lietzm.  S.  306.  311.  315.  Faulhaber,  HoheL- 
Cat.  S.  23.  98.  153.  Sigel  485. 

148  (5).  XIII  1  Papier,  81  BL,  31  x  22  cm  \  Cat.  in  lob  |  Coli.: 
HoP  I  Field  lob  |  Karo-Lietzm.  S.  323.  Sigel  250. 

178  (46).  XV  I  Papier,  235  BL,  2«  |  la  Theophylacti  comm.  in 
Os.  Hab.  Ion.  Xah.  Mich.,  168  a  Thdt.  comm.  in  Soph.  Agg. 
Zach.  Mal.  loel.  Am.  Abd.,  vgL  unten  (iraec.  410  und  Madrid, 
BibL  Nac,  4750  |  Benutzt  von  Ant.  Bongiovanni  in  Theophyl. 
Bulgariae  archiep.  opera  omnia  4  (1763),  pars  I,  S.  1 — 323. 
(„Cod.  Bav."). 

189  (51).  1558  (so  nach  christl.  Ära  datiert)  |  Papier,  167  BL, 
2"  I  Sehr. :  „"IspcovDiiou  Ku;rpioD  Fpai/oö  %al  Tw[JLaioü  tö  y^vo?" 
(Vogel-Grardth.  S.  162)  in  Augsburg  |  Bes.:  1559  Fugger  in 
Augsburg  I  1 — 25  Mich.  Pselli  comm.  in  Cant. 


Münclien,  Hof-  u.  Staatsbibl.  153 

194  (47).       XIV  I  Papier,    211  BL,    2°  |  1—198  Eutliymii  Zigabeni 

comm.  in  Ps. 
209  (2Ö)1      X  I  Perg.,  160  BL,  27  x23  cm  |  Tbdt.  et  aliorum  quaest. 

in  Oct.  Reg.  Par. 
225  (1Ö8);        XIII/XIV  I   Papier,    373  BL,    24  x  16  cm  |  282-353 

Nicephori  Blemmydae  comm.   in  Ps.  1 — 10.  14.  50.  83  \  Van 

de  Vorst-Delehaye  S.  112. 

251  (bei  Welser  nicht  aufgeführt ;  hat  am  Rücken  die  alte  Nr.  96, 

die  sich  auf  den  handschriftlichen  Pretiosenkatalog  Cbm  C.  66 
aus  der  Zeit  um  1650  bezieht).  X  \  Perg.,  361  BL,  4°  | 
Ps.Od.  (kleine  Lücken  in  Ps.  85.  87.  91.  99)  [  Lag.  Spec.  S.  3 
(„L").     Rahlfs,  Sept.-Stud.  2  (1907),  S.  14  („Münch^^i"). 

Sigel  1111. 

252  (42).      XI 1  Perg.,  221  BL  (1—39.  206-221  Papier  XVI.  Jahrb.), 

22  X 17  cm  I  Cat.  in  Ps.Od.  1  Karo-Lietzm.  S.  50.  Sigel  1112. 
262  (254).  VIII/IX  (rescr.  XIII)  |  Perg.,  152  BL,  4^  |  Untere 
Schrift  eines  Teils  der  BL :  Lect.  fragm.  |  Tisehendorf,  Anec- 
dota  Sacra  et  profana,  2.  Ausg.  (1861),  S.  237  f.  mit  Abdruck 
des  Textes  von  BL  97a  (Is.  637—9.  Zach.  14i^  4^  s,  also 
Lectionen  für  den  Vorabend  von  Himmelfahrt);  Tisch,  gibt 
als  Signatur  irrtümlich  „252"  statt  „262"  an. 

292  (50)  und  294  (49).       XVI  |  Papier,    88  +  73  BL,    20  x  15  cm  | 

Sehr.:  Andreas  Darmarios  (VogeLGardth.  S.  16— 27)  |  l.Bd.: 
Cat.  Polychronii  in  EccL,  2.  Bd. :  Cat.  Polychronii  in  Cant.  | 
Karo-Lietzm.  S.  312  (kennt  nur  den  1.  Bd.).  Eaulhaber, 
Hohel.-Cat.  S.  152  f.  43  f.  Sigel  486. 

293  (48).      1579  (so  nach  christl.  Ära  datiert)  |  Papier,  58  BL,  4"  | 

Sehr. :  „'AvSpsoD  Aapjiapioo  zob  'ETriSaopioo  oloö  FscöpYtOD" 
(Vogel -Gardth.  S.  16—27)  in  Madrid  |  Mich.  Pselli  comm. 
in  Cant. 

294  (49)  s.  oben  bei  292. 

295  (37).       1579    (so   nach  christl.  Ära  datiert)  |  Papier,    149  BL, 

4"  1  Sehr.:  „'Avopsoo  :^ap[j.apto'j  'E7rt5aop(o'j  uioö  FswpYioo" 
(Vogel-Gardth.  S.  16—27)  in  Madrid  ]  Prologe  zum  Psalter. 

296  (15).       XVI  I  Papier,    164  BL,  4^  |  Sehr.:    Andreas  Darmarios 

(Vogel-Gardth.  S.  16—27)  |  Cat.  in  Od.  Sigel  1692. 

314  (36).  XII  I  Perg.,  371  BL  (in  2  Bde.  gebunden),  8"  |  Bes.: 
„rspttavq)  .  .  .  '.£po([AOv)ay_((i))"  |  Comm.  (homiliae)  in  Ps.  15.  31. 
67.  73 — 77.  80.  81,  angeblich  (aber  nur  nach  jüngerer  Notiz) 
von  Mich.  Psellus. 


;1^54  -^-  Kahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

b)    (xraec.  348  —  574 
(Augsburger  Hss.,  1806  nach  München  überführt). 

Aretins  Beyträge  Bd.  7  S.  449  —  Bd.  9  S.  998  =  Catalogus  tom.  IV  (Nr. 
348—472)  und  V  (Nr.  473—574  und  Indices). 

(Hieronymus  Wolf.)  Catalogus  graecorum  librorum  mss.  Augustauae  biblio- 
thecae.  Aug.  Vind.  1575.  Zählt  126  Nummern  auf,  nur  mit  kurzer 
Inhaltsangabe. 

(David  Hoeschel,)  Catalogus  graecorum  codicum  qui  sunt  in  bibl.  Reip. 
Augustanae  Vindelicae.  Aug.  Vind.  1595.  Beschreibt  122  Nummern 
ziemlich  genau. 

Anton  Reiser,  Index  manuscriptorum  bibliothecae  Augustanae.  1675.  Be- 
schreibt die  griech.  theol.  Hss.  S.  1 — 42  nach  dem  Standorte.  Für  uns 
kommen  nur  folgende  Abteilungen  in  Betracht:  S.  1 — 21  Pluteo  se- 
cundo,  21 — 30  Subsellio  secundo,  36 — 42  Inferioris  bibliothecae  armario 
primo.  Diese  Standorts  -  Signaturen  finden  sich  ebenso  schon  1633  bei 
E.  Ehinger,  Catalogus  bil)liothecae  amplissimae  reipubl.  Augustanae 
(allgemeiner  Katalog  aller  Hss.  u.  Druckwerke  nach  Standorten);  jene 
Abteilungen  finden  sich  bei  Ehinger  Sp.  15—22  (Plut.  II).  23—34  (Subs. 
II).    860—872  (Inf.  bibl.  arm.  I). 

Die  Nummern  Wolfs  („W.")  und  Hoeschels  („H.")  und  die  Signa- 
turen Ehingers  und  Reisers  („Plut.  II"  etc.  mit  der  Nummer, 
welche  die  Hs.  innerhalb  der  Abteilung  trug)  gebe  ich  in  Klammern  an. 
Den  5  Jahre  nach  Hoeschel  erschienenen  allgemeinen  Katalog  von  He- 
nisch  (Bibliothecae  inclytae  reipub.  Augustanae  utriusque  tum  graecae 
tum  latinae  librorum  et  impressorum  et  manu  exaratorum  catalogus, 
Aug.  Vind.  1600)  führe  ich  nur  in  dem  einzigen  Falle  an,  wo  er  mehr 
bietet  als  Hoeschel  (s,  Graec.  491 ;  die  übrigen  von  Hoeschel  beschrie- 
benen Hss.  finden  sich  bei  Henisch  auf  S.  8.  13  f.  22  f.). 


Den  Grundstock  der  Augsburger  griech.  Hss.  kaufte  der  Rat  der  Stadt  1545 
in  Venedig  von  Antonios  Eparchos,  s.  Reiser  (letzte  Seite  der  Wid- 
mungsepistel). Eparchos'  Katalog  dieser  Hss.  ist  hsg.  v.  Ch.  Graux, 
Essai  sur  les  origines  du  fonds  grec  de  I'Escurial  (1880),  S.  413 — 417; 
vier  Hss.  (Graec.  358.  359.  472.  488)  lassen  sich  sicher  identifizieren. 
Vgl.  Graux  S.  110 — 117.  R.Förster,  Hss.  des  Antonios  Eparchos:  Rhein. 
Museum  f.  Pbilol.  37  (1882),  S.  491—495.  E.  Legrand,  Bibliographie 
hellenique  1  (1885),  S.  CCX— CCXXVII.  W.  Weinberger,  Griech.  Hss. 
des  Antonios  Eparchos:  Festschrift  Th.  Gomperz  dargebracht  (1902), 
S.  303—311. 

Die  Hss.  mit  der  Signatur  „Inf.  bibl.  arm.  I"  sind  erst  zwischen  1600 
und  1633  in  die  Bibl.  gekommen,  denn  sie  erscheinen  noch  nicht  in  den 
älteren  Katalogen  bis  Henisch  (1600),  wohl  aber  bei  Ehinger  (1633). 

Vgl.  auch  Ct.  C.  Mezger,  Gesch.  der  vereinigten  kgl.  Kreis-  u.  Stadt-Bibl. 
in  Augsburg.  Augsb.  1842.  (S.  35—37  Überführung  der  Hss.  nach 
München.) 

351  (W.  40,  H.  69;  Subs.  II  6).       XV  1  Papier,    150  Bl.,  2"  |  Der 
erste  Teil  der  Hs.  wurde  schon  von  dem  ersten  Augsburger 


Müncheu,  Hof-  u.  Staatsbibl.  155 

Bibliothekar  Xystus  Betulejus  für  seine  1545  erschienene 
Ansg.  der  Sibyllinen  benutzt,  s.  seine  Notiz  in  der  Hs.  bei 
Hardt  |  49—150  Tbdt.  quaest.  in  Oct.  (Schi,  von  quaest.  20 
in  lud.  an  fehlt  wie  im  Vat.  graec.  631,  vgl.  daselbst)  i  Coli.: 
Thdt.  opera  ed.  Schulze  1  (1769),  S.  1-337  („Codex  augu- 
stanus"  oder  bloß  „Cod."),  vgl.  S.  XVI  (die  Hs.  wird  hier 
ins  XL  Jahrh.  gesetzt!). 
358  (W.  37,  H.  1;  Plut.  II  33).  IX  |  Perg.,  453  BL,  2"  1  Sehr.: 
„'I(o(avv7]<;)  votdptog"?  vgl.  Vogel-Gardth.  S.  204  Anm.  2  |  Bes.: 
^zcLTzä  N'.v.ävSpoü  ap-/iS[axdvoo"  |  1545  von  Eparchos  gekauft, 
s.  Grraax,  Essai  S.  415  Z.  30—32  |  Procopii  comm.  in  Oct. 
Reg.  Par.  (Ruth  fehlt  ohne  Beschädigung  der  Hs.)  |  Latein. 
Uebersetzung :  „Procopii  Gazaei  Sophistae  commentarii  in 
Octateuchum,  hoc  est,  in  priores  octo  Veteris  Testament! 
libros,  ex  vetustissirais  orthodoxorum  patrum,  aliorumque 
scriptorum  enarrationibus  in  unum  corpus  et  perpetuum  inter- 
pretationis  contextum  accuratissime  concinnati.  Xunc  primum 
ex  antiquissimo  Graeco  codice  manuscripto,  quem  amplissimae 
Reip.  Augostanae  Bibliotheca  suppeditavit,  in  Latinum  ser- 
monem  translati  Conrado  Clausero  Tigurino  interprete.  .  .  . 
Tiguri  per  Andream  Gessnerum  et  lacobum  Gessnerum  fra- 
tres,  anno  domini  31.  D.  LV."  ^).  Die  Übersetzung  von  Gen. 
—  Lev.  stammt  von  Conrad  Clauser,  die  der  übrigen  Bücher, 
näml.  Num.  — lud.,  Reg.  I— IV,  Par.  I— II  (so!  der  Titel  des 
Werkes  ist  ungenau)  von  „Hartmannus  Hamberger  Tigurinus'' 
(laut  Clausers  eigener  Angabe  in  der  Vorrede  Bl.  a  3^"''^'^ 
oben)  I  NtxTj'föpo?  ©sotoxitjc;  benutzte  die  Hs.  für  die  „Cat.  Ki- 
cephori"  oder  „Cat.  Lipsiensis"  (Seipa  svoc  xat  TrsvTYjxovTa  dtto- 
|xvTj{j.at!OTü)v  stg  tyjv  OxTateoyov  xat  la  iwv  BaatXsttov,  Lpz.  1772 f.), 
s.  Bd.  1,  S.  c  und  C-  Er  bezeichnete  einerseits  manche  ano- 
nymen Scholien  der  Cat.  auf  Grund  unserer  Hs.  mit  dem 
Namen  Procops  („TTpcxoTctou"  mit  einem  Stern  davor),  und 
fügte  andrerseits,  wo  die  Cat.  dünn  wird,  vieles  aus  unsrer 
Hs.  hinzu  („UpoxoTrtou"  mit  zwei  Sternen  davor). 


1)  Das  Werk  hat  ein  längeres  Vorwort,  in  welclieiu  Conrad  Clauser  über 
das  Studium  der  Theologie  handelt.  Es  gibt  jedoch  Exemplare,  in  weUhen  dies 
Vorwort,  vermutlich  aus  lUicksicht  auf  katholische  Kiiufer,  durch  eine  kurze, 
nichtssagende  Vorrede  des  Verlegers  Jacob  Gesner  (su,  nicht  Gessner,  wie  in  der 
Originalauflage)  ersetzt,  auch  der  'l'itel  stsirk  verkürzt,  und  nirgends  ein  Datum 
angegeben  ist.  In  dieser  „Titelauflage"  wird  als  Übersetzer  nicht  Conrad  Clauser 
genannt,  sondern  Claudius  Thrasyhulus;  das  ist  aber,  wie  Rieh.  Fietsdiuiann  so- 
fort scharfsinnig  erkannte,  nur  eine  l'mgestaltung  des  wahren  Namens :  öpctTj- 
ßouXo;  =  Conrad  (Kühn-rat),  Claudius  =  Clauser.  Die  Oöttinger  L'niv.-Bibl.  be- 
sitzt beide  Auflagen,  Migne  l'atr.  gr.  87,  Sj».  19—212  gibt  Titel  und  Vorrede  aus 
der  zweiten. 


156  A.  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

359  (W.  34,  H.  7;  Sabs.  II  1).  XI  |  Perg.,  264  Bl.,  34x27  cm  | 
1545  von  Eparchos  gekauft,  s.  Graux,  Essai  S.  415  Z.  5f.  | 
11—264  Cat.  in  Ps.  9i6— 50  (273—3022.  33i2— 34i4.  35ii— 
37i3.  494—503  fehlen)  ]  Karo-Lietzm.  S.  30  1  Benutzt  in  Thdt. 
opera  ed.  Schulze  1  (1769),  S.  663-944  („Cod.  3"),  vgl.  S. 
XVI  f.  I  Benutzt  von  E.  Glroße-Brauckmann,  Der  Psaltertext 
bei  Thdt. :  Nachr.  d.  K.  Ges.  d.  Wiss.  zu  Gott.,  Philol.-hist. 
Kl.,  1911,  S.  337  ff.  =  Mitteilungen  des  Sept.  -  Untern.  1, 
S.  72 ff.  („3")  I  Van  de  Vorst-Delehaye  S.  122.        Sigel  1113. 

369  (Inf.  bibl.  arm.  I  18).  XV  |  Papier,  69  Bl.,  2^  |  Cat.  Procopii 
in  Cant.  |  Coli,  von  Cant.  1:  HoP  („70''),  s.  Praef.  ad  Cant. 
(„num.  8"  ist  Druckfehler  für  „num.  18").  Sigel  487. 

372  (W.  39,  H.  3;  Plut.  II  28).  XI  |  Perg.,  228  Bl.  (richtige 
Reihenfolge:  1—8.  71.  16—21.  72-80.  63—70.  23—30.  15.  9 
—14.  22.  31—62.  81—228),  32  x  25  cm  |  la-42a  (nebst  den 
dazwischen  gehörigen  Bl.  63 — 80,  s.  oben)  los. — Ruth,  42  a  — 
43  b  'Ep|i7]V£ia  Toö  ©soXöyod  und  Ma^i[j.oa  ;c3pl  tod  -/.ataöva  %al 
xa^'  oaoiwa-.v,  43  b— 62  b  und  81a— 216  a  Reg.  I— IV  (hinter 
III  2237  hat  die  Hs.  denselben  Zusatz  wie  HoP  247;  dieser 
Zusatz  stammt,  wie  in  der  Hs.  angegeben  wird,  aus  Par., 
daher  die  irreführende  Beschreibung  bei  Hardt,  nach  der 
man  annehmen  müßte,  Bl.  175—216  enthielten  Excerpte  aus 
Par.),  216  a— 228a  Tob..  228 a-b  Lexikalisches  |  Martin  Cru- 
sius,  Prof.  in  Tübingen,  entlieh  die  Hs.  1577  und  machte 
Aufzeichnungen  über  sie  in  der  Tübinger  Hs.  Mb  34,  S.  307 
— 314,  s.  W.  Schmid,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  der  K.  Uni- 
versitätsbibl.  zu  Tübingen  (1902) ,  S.  64 ;  vgl.  auch  oben 
Graec.  9  |  Schlechtes  Facs. :  H.  A.  Mertens ,  De  bibl.  Augu- 
stanae  cimeliis.  Diatribe  II  (1776),  Schrifttafel,  Nr.  4  (Anf. 
des  los.)  i  Coli,  von  Ruth:  HoP  („70"),  s.  Praef.  ad  Ruth. 

Sigel  488. 

384  (Inf.  bibl.  arm.  I  32).  Papier,  59  BL,  2"  ]  8  -12  Mich.  Pselli 
comm.  in  Cant. 

410  (W.  125,  H.  48;  Subs.  II  8).  XV  |  Papier,  422  BL,  2»  |  3a 
Index ,  12 b  Theoph^lacti  comm.  in  Os.  Hab.  (Hab,  3  fehlt) 
Ion.  Nah.  Mich.,  297  b  Thdt.  comm.  in  Soph.  Agg.  Zach.  Mal. 


loel.  Am.  Abd.,  vgl.  oben  Graec.  178  und  Madrid,  Bibl.  Nac, 
4750  I  Benutzt  (aber  in  den  Anmerkungen  nicht  zitiert)  von 
Ant.  Bongiovanni  in  Theophyl.  Bulgariae  archiep.  opera  omnia 
4  (1763),  pars  I,  s.  S.  IV  Z.  5  ff,  (Codex  Augustanus)  |  Coli, 
von  Hab.  1—2:  HoP  („70"),  s.  Praef.  ad  XII  proph.;  die 
Varianten   dieser  Hs.   sind   bei  HoP  im  Apparat   unter  dem 


München,  Hof-  u.  Staatsliibl.  157 

Texte    angegeben ;    die  Varianten    zu   Hab. ,    welche    in    der 
Appendix    ad   XII   proph.    unter    der    Sigel    „70"    angeführt 
werden,  stammen  aus  Grraec.  472. 
454  (W.  36,  H.  2;  Plut.  II  25).      X  |  Perg.,  232  BL,  27x22  cm  | 

1  los. -Ruth,  51  Reg.  I— IV,  Par.  I— II  |  Coli,  der  ersten 
Kapitel  von  Reg.  I— IV :  HoP  („70"),  s.  Praef.  ad  Reg. 

Sigel  489. 
472  (W.  31,  H.  4;  Plut.  II  17).  XI  |  Perg.,  373  BL,  25  x  18  cm  j 
1545  von  Eparchos  gekauft,  s.  Graux,  Essai  S.  415  Z.  26  f.  | 
la  XII  proph,  (hebr.  Reihenfolge),  82  b  IV  proph..  mit  Pro- 
logen, xs'fdXaia,  Prophetenviten  von  Hesych.  Hierosol.,  Thdt. 
u.  a.,  besonders  zu  den  XII  proph.  und  Is.  |  Auf  den  Vor- 
setzblättern I.  II.  372.  373  Evangeliarii  fragmenta,  von  Gre- 
gory, dem  ich  sie  mitteilte,  „Z  1570"  genannt ;  Ausg.  sämtlicher 
Prologe,  y.E'^äXaca,  Prophetenviten  mit  Ausnahme  des  ersten 
anfangslosen  Prologs:  Adriani  isagoge  sacrarum  literarum, 
et  antiquissimorum  Graecorum  in  Prophetas  fragmenta.  Opera 
Davidis  Hoeschelii  Augustani,  Ex  manuscriptis  codicibus  edita 
(Aug.  Vind.  1602),  S.  33—80.  87;  Hoeschel  hat  nur  die  Reihen- 
folge der  Stücke  etwas  geändert  und  einiges  aus  einer  an- 
deren Hs.  hinzugefügt.  Vollständiger  Abdruck  des  Hoeschel- 
schen  Buches :  Critici  Sacri  8  (Lond.  1660),  Sp.  9 — 50.  Hier- 
aus^) hat  Migne  Patrol.  graeca  93,  Sp.  1339 — 1386  die  dem 
Hesych  angehörigen  Stücke,  nämlich  den  Prolog  zu  den  XII 
proph.,  die  xs'fäXaia  der  XII  proph.  und  des  Is.  und  die  Pro- 
phetenviten ^),  abgedruckt   Benutzt  von  Schulze  in  Thdt.  opera 

2  (1770),  S.  165—1694  („Cod."  oder  „Cod.  august[anus]",  von 
S.  403  an  „A."),  s.  die  ausführliche  Beschreibung  der  Hs. 
ebenda  S.  IIII — VII;  Schulze  hat  nicht  nur  die  von  Thdt. 
stammenden  Stücke  der  Hs.  verglichen,    sondern    auch    ihren 


1)  Faulhaber,  Proph. -Cat.  S.  31  und  Hcsychii  Hieros.  interinetatio  Isaiae 
proph.  (1900)  S.  XIV  gibt  (im  Anschluß  an  Fabricius-Harles,  Bibliotheca  graeca 
7  [1801],  S.  548  =  Migne  Patr.  gr.  93,  Sp.  781/2)  als  Editio  princeps  der  Ilesycli- 
stiicke  zu  den  XII  proph.  irrtümlich  die  von  Conr.  Rittershusius  im  „As  fatidicus" 
(Amberg  1GU4)  an,  aber  diese  ist  sekundär,  und  Migne  liat  seineu  Text  auch  uiclit 
aus  ihr,  sondern,  wie  er  ausdrücklich  angibt,  aus  den  Critici  Sacri  geschöjjft. 
Eine  weitere  Folge  jenes  Irrtums  ist,  daß  Faulhaber  in  Hesycbii  Hieros.  interpr. 
Is.  proph.  S.  XXXII,  weil  lUttcrshus  nur  die  Ilesychstücke  zu  den  XII  proph.  wieder- 
holt hat,  die  Ausg.  der  xE'fdX7ta  des  Is.  bei  Migne  für  original  hält,  wälirend  sie 
gleichfalls  auf  Hoeschel  zurückgeht;  sonst  aber  schließt  Faulhaber  a.a.O.  aus 
gemeinsamen  Fehlern  ganz  richtig,  daß  der  Mignesche  Text  aus  unserer  Hs.  stammt. 

2)  Die  Viten  stammen  alier  wohl  nicht  von  Hesych,  s.  Faulhaber,  Propli.- 
Cat.  S.  28—30  und  auch  schon  Hoeschel  S.  90  =  Migne  93,  Sp.  1347;8  Anm. 
Übrigens  findet  sich  die  von  Migne  mit  abgedruckte  Vita  Isaiae  gar  nicht  in  unserer 
Hs.,  sondern  ist  von  Hoeschel  aus  einer  anderen  (Quelle  hinzugefügt. 


158  A.  Rahlfs,    Verzeiclinis  der  griech.  Iiss.  des  A.T. 

Bibeltext!  |  Stroth  im  Report.  8  (1781),  S.  193 f.  |  Coli,  von 
Hab.  bei  HoP  in  der  Appendix  ad  XII  propli.  („70"),  s.  Praef. 
ad  XII  proph.  und  oben  zu  Graec.  410.  Coli,  von  Bar.  bei 
HoP  im  Apparat  unter  dem  Texte  („70')  |  Van  de  Vorst- 
Delehaye  S.  134.  Sigel  490. 

478  (W.  35,  H.  8;  Subs.  II  2).  XII  |  Perg.,  295  BL,  23  x  17  cm  | 
1  —  4  (Papier)  npooi[i.iov  sie  töv  ^""aXTf^pa  v.ai  Iyxwjiiov  dq  töv 
Aäö,  5 — 8  (Perg.,  aber  gleichfalls  von  jüngerer  Hd.)  Cat.  in 
Ps.  41—44  (lück.),  9  a— 261a  Thdt.  comm.  in  Ps.  (AilfT^d 
Ps.  75 — 78 1  fehlen)  mit  Cat. -Excerpten  am  Rande  von  Bl. 
148b-169a  (Ps.  73ff.),  261a— 287a  Cat.  in  Od.,  287a— 288b 
Verzeichnis  der  yvtjoioi  Xö^oi  des  Chrysost.  (abgedruckt  von 
Lag.  Ankünd.  S.  54 — 57)  |  Einige  bei  HoP  angeführte  Vari- 
anten von  „70"  werden  aus  dieser  Hs.  stammen,  z.  B.  Ps.  Is 
Boxai  vap,  934  (Sw.  35)  aoi  y^P»  aber  „70"  wird  auch  zu  Ps. 
151  zitiert,  der  in  dieser  Hs.  nicht  vorhanden  ist,  also  muß 
unter  der  Sammelsigel  „70"  noch  eine  andere  Augsburger  Hs. 
stecken,  etwa  Grraec.  556  |  Benutzt  in  Thdt.  opera  ed.  Schulze 
1  (1769),  S.  605-1586  („Cod.  1"),  vgl.  S.  XVI  und  Rahlfs, 
Sept.-Stud.  2  (1907),  S.  175  Anm.  2  |  Benutzt  von  E.  Große- 
Brauckmann,  Der  Psaltertext  bei  Thdt. :  Nachr.  d.  K.  Gres.  d. 
Wiss.  zu  Gott.,  Philol.-hist.  Kl,  1911,  S.  337  ff.  =  Mitteilungen 
des  Sept.-Untern.  1,  S.  72  ff.  („1").  Sigel  1114. 

488  (W.  55,  H.  5;  Subs.  II  18).  XIII  |  Papier,  190  Bl.,  4"  |  1545 
von  Eparchos  gekauft,  s.  Graux,  Essai  S.  415  Z.  20  |  1 — 153 
Comm.  in  lob  (von  Nicephorus  Gregoras  ?  sehr  unwahrschein- 
lich, da  Gregoras  erst  1295  geboren  wurde;  Anf.  bis  I20 
fehlt),  163—179  Mac.  IV  |  Coli,  von  lob  42:  HoP  („70"). 

Sigel  491. 

491  (Henisch  6;  Subs.  II  17).  XVI  |  Papier,  43  BL,  22x16  cm  | 
Bes.:  „Dav.  Hoeschelii  Augustani.  1584 ''  |  Cat.  in  lob  1 — 11  | 
Karo-Lietzm.  S.  322.  STgel  492. 

527  (W.  106,  H.  71;  Subs.  II  3).  XV  |  Papier,  474  Bl.,  21  x  15 
cm  1  1 — 448  Thdt.  comm.  in  Ps.  1 — 948  (es  folgen  8  unbe- 
schriebene Bl,  die  als  448'^-^  gezählt  sind),  449—474  Cat.  in 
Od.  I  Coli :  Thdt.  opera  ed.  Schulze  1  (1769),  S.  601^^4287 
(„Cod.  2"),  vgl.  S.  XVI  i  Benutzt  von  E.  Große- Brauckmann, 
Der  Psaltertext  bei  Thdt, :  Nachr.  d.  K.  Ges.  d.  Wiss.  zu  Gott., 
Phüol-hist.  Kl,  1911,  S.  337 ff.  =  Mitteilungen  des  Sept.- 
Untern.  1,  S.  72  ff.  („2").  Sigel  1693. 

551  (Inf.  bibl  arm.  I  55).  XV  |  Papier,  359  Bl,  21  x  14  cm  | 
146—155  Comm.  in  Prov.  25— 28  init.,  192a— 218b  Sir,  (ohne 
Kap.  51)  I  1603   von   Dav.  Hoeschel   verglichen   (laut  Notiz 


München,  Hof-  u.  Staatsbibl.  159 

Hüescliels  auf  Bl,  218  b),  unter  der  Sigel  „C.  A.^'  zitiert  in 
Sapientia  Sirachi  sive  Ecclesiasticus.  Collatis  lectionibus  va- 
riantibus  membranarum  Augustanarum  vetustissimarum  .  .  . 
Cum  notis  Davidis  Hoeschelii,  Aug.  Vind.  1604.  Hiernach 
zitiert  in  Libri  apocr.  V.  T.  gr.  ed.  Fritzsche  (1871) ,  s.  S. 
XXII  („H")  1  CoU.  von  Prov.  25  und  Sir.  1 :  HoP  („70"). 
Auch  „70"  zitiert  Fritzsche,  ohne  seine  Identität  mit  „H" 
zu  erkennen  j  Benutzt  von  R.  Smend,  Die  Weisheit  des  Jes. 
Sir.  erklärt  (1906),  s.  S.  LXIXf.  („70")  \  Van  de  Vorst-Dele- 
haye  S.  140  f.        '  Sigel  493. 

556  (Inf.  bibl.  arm.  I  74).  X  |  Perg.,  261  Bl.,  4°  ]  Ps.Od.  (Anf. 
u.  Schi,  fehlen),  bis  Ps.  72  mit  Hesychii  Hierosol.  comm.  am 
Rande  |  Mercati,  Note  S.  175  ]  lieber  HoP  vgl.  zu  Graec.  478. 

Sigel  1115. 

559  (Inf.  bibl.  arm.  I  46).  XVI  |  Papier,  156  Bl.,  4°  |  Cat.  in 
Cant.  I  Benutzt  in  Thdt.  opera  ed.  Schulze  2  (1770),  S.  1— 
164  („Cod."  oder  „Cod.  august[anus]"),  vgl.  S.  IUI.  VII  | 
Karo-Lietzm.  S.  318.  Sigel  494. 

561  (Inf.  bibl.  arm.  I  38).  XVI  1  Papier,  148  Bl.,  19  x  15  cm  | 
Cat.  in  Prov. ;  am  Rande  und  auf  den  letzten  12  Bl.  Varianten 
und  Excerpte  aus  e.  anderen  Hs.  von  Dav.  Hoeschel  |  Karo- 
Lietzm.  S.  304.     Faulhaber,  Hohel.-Cat.  S.  117.       Sigel  495. 

c)   Grraec.  575 ff.  (neuere  Erwerbungen). 

Graec.  575 — 579  sind  in  einem  Nachtrag  zu  Hardts  Katalog  am  Anf.  des 
V.  Bds.  beschrieben  =  Aretins  Bey träge  Bd.  9,  S.  1121  —  1127.  Von 
den  übrigen  gibt  es  noch  keinen  gedruckten  Katalog. 

610  Xr.  1.  IV  I  Perg.,  1  Fragm.,  3,8  x  9  cm  |  1900  durch  H. 
Thiersch  in  Ägypten  angekauft  |  Gen.  3735.  38 1.  5.  9  fragm.  | 
Ausg.:  W.  Gerhäußer  und  A.  Rahlfs,  Münchener  Sept.-Frag- 
mente:  Nachr.  d.  K.  Ges.  d.  Wiss.  zu  Gott.,  Philol.-hist.  Kl., 
1913,  S.  72-74  =  Mitteilungen  des  Sept.-Untern.  1,  S.  103 
—  105.  Sigel  935. 

610  Nr.  2.  V  I  Perg.,  1  Fragm.,  7x3^2  cm  |  1900  durch  H. 
Thiersch  in  Ägypten  angekauft  |  Lev.  lu— 15.  2 10—12  fragm.  | 
Ausg. :  Gerhäußer  u.  Ruhlfs  (s.  oben)  S.  75  f.  =  106  f. 

Sigel  936. 

610  Nr.  3.  VII  I  Perg.,  1  Bl.,  9  X  15  cm  (kleinere  Hälfte  leer ; 
ist  es  ein  Doppelbl. ,  dessen  eine  Hälfte  unbeschrieben  ge- 
blieben ist?)  I  1900  durch  H.  Thiersch  in  Ägypten  angekauft  | 
lud.  58—12  I  Ausg.:  Gerhäußer  u.  Rahlfs  (s.  oben)  S.  77 — 87 
^108—118.  Sigel  937. 


160  A.  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

Mytilene. 

Siehe  Lesbos. 


Naniani. 

Siehe  Venedig,  Bibl.  Marciana,  Appendix. 


Neapel. 

R.  Biblioteca  Nazionale. 

Salv.  Cyrillus,    Codices  graeci  mss.   R.  Bibliothecae  Borbonicae.     2  Bde. 
Neapoli  1826.  1832. 

II.  A.  1.  XVI  I  Papier,  264  BL,  8»  |  Sehr.:  Petrus  Grecus  (Vogel- 
Gardth.  S.  383)  |  Ps.Od.  griech.  u.  lat.  (Vulg.)  in  Parallel- 
kolumnen I  Cyr.  1,  S.  If.  Nr.  1.  Sigel  1694. 

IL  A.  2.  XIV  Anf.  ]  Papier,  171  BL,  8°  |  Sehr.:  „MapxLavtp  ta- 
XüYpacpcj)  ([j,ov)ax(c]))"  |  Ps.Od.  (Ps.  lOs-lls  fehlt)  |  Cyr.  1,  S.  3 
—5  Nr.  2.  Sigel  1695. 

II.  B.  10.       XVI  I  Papier,  411  BL,  2°  i  Thdt.  comm.  in  Ps.  |  Cyr.  1, 
.     S.  148  Nr.  44. 

II.  B.  11.  XVI  I  Papier,  443  BL,  2°  |  la  Thdt.  comm.  in  Ps.,  389a 
Cat.  in  Od.,  434a  Cat.  in  Ps.  1—26  |  Cyr.  1,  S.  148-158 
Nr.  45  mit  Abdruck  eines  Stückes  aus  dem  Schi,  der  Hs., 
das  angeblich  dem  Theodorus  Antiochenus,  in  Wirklichkeit 
dem  Thdt.  angehört.  Sigel  1696. 

II.  B.  12.  XV  Ende  |  Papier,  574  BL,  2"  |  6a-264b  Thdt.  quaest. 
in  Oct.  Reg.  Par.,  264  b— 315  a  Collectanea  V.  T.  anagogice 
et  breviter  interpretata,  quae  leguntur  inter  opera  S.  Cyr. 
Alex.  I  Cyr.  S.  159  f.  Nr.  46. 

II.  B.  22.  XV  I  Papier,  122  BL,  2»  |  Theophylacti  comm.  in  Os. 
Hab.  Ion.  |  Cyr.  S.  182  f.  Nr.  56. 

II.  B.  26.  XV/XVI  I  Papier,  149  BL,  2°  |  127—141.  47—119.  25 
—39  Cat.  Nicetae  in  lob  fragm.  |  Cyr.  1,  S.  189—191  Nr.  60. 

Sigel  496. 

IL  B.  27.  XV  Ende  \  Papier,  505  BL,  2"  |  Cat.  Nicetae  in  lob 
mit  Randnoten  von  Pater  Salmeron  S.  J.  |  Cyr.  S.  191  f.  N.  61. 

Sigel  497. 

IL  C.  25.  1380  I  Papier,  117  BL,  36x25  cm  |  Bes.:  ein  proto- 
comes  Peloponnesius  |  Menolog.  jun.— aug. :  81b — 91a  Mac.  IV 
(für  den  1.  Aug.)  |  Cyr.  1,  S.  273—279  Nr.  88.  H.  Delehaye, 
Catalogus  codicum  hagiograph.  graec.  Bibl.  Nat.  Neapolitanae : 
Analecta  Bollandiana  21  (1902),  S.  385-387.  Sigel  498. 


Mytileue  —  Nürnberg,  Stadtbibl.  1(31 

Nikolsburg. 

Fürstlich  Dietrichsteinsche  Schlossbibliothek. 

E,  GoUob,  Verzeichnis  der  griecb.  Hss.  in  Osterreich  außerhalb  Wieus 
(Sitzungsber.  d.  Kais.  Akad.  d.  Wiss.,  Philos.-hist.  Cl.,  Bd.  146,  Abb.  VII, 
1903),  S.  57—90. 

I.  121  (Gollob  Nr.  V).  XV  |  Papier,  162  Bl.  (1—3.  160-162  un- 
beschrieben), 31x22  cm  I  Bes.:  1588  Hoffmann  Freiherr  von 
Grnnpühel    Cat.  in  Cant.  (Karo-Lietzm.  Typus  IV).    Sigel  499. 

I.  131  (Goll.  VIl)"^  XV  I  Papier,  199  BL,  21x16  cm  [  Bes.:  Hoff- 
mann Freiherr  von  Grünpühel  |  Thdt.  quaest.  in  Oct,  Reg.  Par. 

I.  151  (Goll.  XVI).  XIV/XV  I  Papier,  80  BL,  16x1:^  cm  |  Mich. 
Pselli  comm.  in  Cant. 

IL  221  (Goll.  XIX).  XT/XII  I  Perg.,  297  BL  (1-5.  294-297 
Papier),  38  x  27  cm  |  Scbr. :  „[i.ova/ij)  xai  TrpsaßDTspi})  So^xecövi", 
Besteller:  „rp-^Y°P^  "^V  ^o'-'^^"  I  „Carolus  Rymius  Sacrae  C.  M. 
consiliarius  et  orator  in  Curia  ottomania  hunc  librum  Con- 
stantinopoli  comparavit  et  prooemium  ex  codice  vetere  patri- 
archali  rescribendum  curavit  lanuario  1573";  jenes  „prooe- 
mium" (von  Nicetas  von  Serrae)  steht  auf  Bl.  4b— 5a,  an 
seinem  Schi,  ist  bemerkt:  „tö  ;upooi[itov  toöto  avs^pacpT]  Ix  Ttvo? 
ßißXtoD  soptoxofjLSVOD  SV  Tq)  0L'^u<^  öpst"  |  Bos. :  Ferd.  Hoffmann 
Freiherr  von  Grünpühel  |  Cat.  (marg.)  in  Oct.  Sigel  500. 


Nikosia. 


Siehe  Cypern. 


Nordamerika. 


Siehe  Amerika. 


NorOV  (NorofF). 
Siehe  Moskau,  Rumjanzevsches  Museum. 


Nürnberg. 

Stadtbibliothek. 

Chr.  Tb.  de  Murr,    Memorabilia  bibliotbecanim  publicarum  Norimbergen- 

sium  et  universitatis  Altdorfinac.    3  partes.    Norimb.  1786 — 1791. 
Die  Beschreibungen  halje  ich  nach  den  IIss.  selbst  ergänzt. 

Solger.  in  duodecimo  1.      XIII  |  Perg.,  167  Bl.  (160—167  im  XVI. 
Jahrh.  auf  Perg.  ergänzt),  11,7x8,2  cm  |  Ps.Od.  (zu  den  ge- 

Kßl.  Oes.  d.  Wiss.   Nachrichten.    Philolot'.-histor.  Klasse.    1914.    Beiheft.         11 


162  ^-  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

wohnlichen  9  Oden  sind  auf  den  ergänzten  Bl.  noch  das 
Vaterunser,  der  englische  Gruß,  das  apostol.  u.  nicaen.  Symbol, 
Aö^a  Iv  ufjJtoTOK;,  Ev.  loh.  li— 14,  Xalps  SsoTco'va  (XT]Tsp  IXsoo?, 
Litanei  hinzugefügt)  |  Murr  1,  S.  416.  Sigel  1697. 

Solger.  in  fol.  14.  XV  |  Papier,  550  BL,  30  X  21  cm  |  Joannes 
Nesterus  in  Kulmbach  schenkte  die  Hs.  vermutlich  zu  Anf. 
des  XVII.  Jahrb.  an  Matthaeus  Hefner,  Superintendent  in 
Kulmbach  (f  1632);  Nester  hatte  die  Hs.  von  seinem  Schwieger- 
vater, und  dieser  wiederum  hatte  sie  von  seinem  Vater  ge- 
erbt, also  muß  sie  um  die  Mitte  des  XVI.  Jahrh.  schon  in 
Deutschland  gewesen  sein.  Späterer  Bes.  (unter  anderen): 
Christ.  Gottlieb  Schwarz ,  Prof.  in  Altorf  (f  1751) ;  dieser 
lieh  sie  Joh.  Sig.  Moerl  in  Nürnberg,  der  sie  mit  mehreren 
LXX-Ausgaben  verglich  und  auf  Bl.  la  eine  Eintragung  über 
den  Charakter  des  Textes  machte  |  2  XII  proph.  (hebr.  Reihen- 
folge), 94  IV  proph. ;  der  Text  ist  lucianisch ;  am  Rande  stehn 
Hesychii  Hierosol.  comm.  in  XII  proph.  et  Is. ,  Cat.  in  ler. 
et  Ez.  excerpta  (aber  manche  Seiten  ohne  Randnoten,  be- 
sonders fehlen  diese  in  der  2.  Hälfte  des  Ez.  auf  Bl.  436 — 
496  völlig),  Schojia  ad  Dan.  |  Die  Hs.  stimmt  in  ihrem  Inhalt 
ganz  mit  Rom,  Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  347  überein  und  wird 
hieraus  abgeschrieben  sein  |  Joh.  Christ.  Döderlein,  Zu  den 
Hexaplen  des  Origenes :  Repertorium  f.  Bibl.  und  Morgenl. 
Litteratur  6  (1780),  S.  195—207  führt  Lesarten  aus  Thr.  an 
(nicht  immer  richtig);  hiernach  zitiert  Field  in  Thr.  den  „Cod. 
Norimb."  1  Stroth  im  Repert.  8  (1781),  S.  194  |  Murr  1,  S.  377. 

Sigel  501. 

Ochrida. 

Bibliothek  des  „Hl.  Klemens". 

Verzeichnis  der  IIss.,  die  sich  in  der  Bibl.  des  „Hl.  Klemens"  in  Ochrida 
finden  (russ.) :  Izvestija  Russkago  Archeologiceskago  Instituta  v  Konstan- 
tiuopole  6  (1900/1),  S.  466—470. 

42.       Perg.,  582  Seiten  |  Comm.  in  Ps. 


86.      XIII/XIV  I  Perg.,  462  Seiten  |  Ps.  Sigel  1698. 

105.      XIII  oder  XV  |  Perg.,  380  Seiten  |  Ps.  Sigel  1699. 

107.      XIV/XV  I  Papier,  696  Seiten  |  Ps.  Sigel  1700. 

Ottoboniani. 

Siehe  Rom,  Bibl.  Vatic,  Ottoboniani  graeci. 


Nürnberg,  Stadtbibl.  —  Oxford,  Bodl.  Libr.  163 

Oxford. 

Bernard  la  und  b  =  (Edw.  Bernard,)  Catalogi  librorum  mss.  Angliae 
et  Hiberniae  in  unura  collect!  1  (1697) ,  erster  und  zweiter  Teil  (die 
beiden  Teile  sind  besonders  paginiert). 

Coxe  Bodl.  1  und  3  =  Catalogi  codicum  mss.  bibliothecae  Bodleianae 
pars  prima  recensionem  codicum  graec.  continens  (1853)  und  pars  tertia 
Codices  graec.  et  lat.  Canonicianos  complectens  (1854),  beide  von  Henr. 
0.  Coxe. 

Coxe  Coli.  1  und  2  =  Henr.  0.  Coxe,  Catalogus  codicum  mss.  qui  in 
collegiis  aulisque  Oxoniensibus  hodie  adservantur.  Pars.  1.  II  (1852). 
Im  ersten  Teile  werden  8,  im  zweiten  10  Colleges  katalogisiert;  jedes 
College  hat  seine  besondere  Paginierung,  daher  zitiere  ich  „Coxe  Coli.  1 
Nr.  1—8"  und  „Coxe  Coli.  2  Nr.  1—10"  (vgl.  die  Indices  am  Anf.  der 
beiden  Bde.). 

Madan  2 — 5  =  Falconer  Madan,  Sumraary  catalogue  of  western  mss.  in 
the  Bodl.  Libr.  at  Oxford,  which  have  not  hitherto  been  catalogued  in 
the  Quarto  Series,  with  references  to  the  oriental  and  other  mss.  Vol. 
II  (noch  nicht  veröffentlicht;  die  Bibliotheks- Verwaltung,  der  ich  auch 
sonst  für  Beantwortung  verschiedener  Anfragen  zu  Dank  verpflichtet 
bin,  schickte  mir  einen  Aushängebogen  mit  der  Beschreibung  von  Auct. 
F.  4.  32)  und  Vol.  III— V  (1895—1905). 

C.  Van  de  Vor  st  et  H.  Delehaye,  Catalogus  codicum  hagiographi- 
corum  graecorum  Germaniae  Belgii  Angliae.  (Subsidia  hagiographica  13.) 
Bruxellis  1913.  S.  296—386:  „Bibliotheca  Bodleiana  Oxoniensis"  und 
die  übrigen  Oxforder  Bibliotheken. 

Bodleian  Library. 
a)   Auctarium. 

Diese  Hss.  beschreibt  Coxe  Bodl.  1,  Sp.  619—822  unter  dem  Titel  „Co- 
dices miscellanei",  daher  werden  sie  öfter  als  „Mise,  (graec.)"  mit 
Coxes  Nummern  (1—290)  zitiert.  Die  offizielle  Signatur  ist  jedoch 
„Auct.  D.  3.  17"  etc.,  daher  stelle  ich  diese  voran  und  füge  Coxes 
Nummern  in  Klammern  hinzu. 

D.  3.  17  (Mise.  2).  X  Ende  |  Perg.,  375  Bl.,  4"  |  Comm.  in  Ps.; 
Od.  „cum  scholiis  paucis  ad  initium"  |  Bernard  la,  S.  142 
Nr.  „2651.  52".  Sigel  1116. 

D.  4.  1  (Mise.  5;  früher  NEB.  2.  120).  Um  950  |  Perg.,  318  Bl., 
23x17  cm  I  Bilder  |  Sehr.:  „rewpvw?  Traf?"  |  1620  von  Henry 
Savile,  Warden  of  Merton  College,  geschenkt  |  Cat.  in  Ps.Od.  | 
Bemard  la,  S.  100 f.  Nr.  „1982.  17"  |  P.  .1.  Bruns,  Beyträge 
zu  Montfaucons  Hexaplen  u.  Varianten  aus  e.  Griech.  Ms.  der 
Psalmen  auf  der  Bodlejan.  Bibl.  zu  Oxford:  liepert.  f.  Bibl. 
u.  Morgenl.'  Litt.  13  (1783),  S.  177-182.  198f.  |  Coli.:  HoP 
(„13"  im  Psalter,  „XIII"  in  Deut.  32)  |  Field  Ps.  |  Facs. : 
Palaeogr.   Society   Ser.   II,    vol.  1    (1884-94),    Taf.  5    (Ps. 

11* 


164  A-  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

75 9-13)  1  Lag.  Grell,  gr.  Vorw.  S.  11  und  Spec.  S.  3  („!«). 
Swete  Intr.  S.  141  („I«).  Rahlfs,  Sept.-Stud.  2  (1907),  S.  9. 
55  (;,J")  !  Karo  -  Lietzm.  S.  24.  Faulhaber,  Eine  wertvolle 
Oxforder  Hs. :  Theol.  Quartalschr.  83  (1901),  S.  218-232. 
Mercati,  Note  S.  158—168  („0";  Ausg.  von  Hesychs  Prolog 
zum  Psalter)  j  Gregory  S.  60  („0^")  und  S.  1275  (J  1346"). 
Coli,  der  neutest.  Oden:  Tischendorf.  Anecdota  sacra  et  pro- 
fana  (1855),  S.  206.  '  Sigel  13. 

D.  infr.  2.  18  (Mise.  14).       XI  |  Perg.,  213  BL,  16°  |  Olim  [Petri?] 

Golii  ex  dono  Meletii  archiep.  Ephesi  |  Ps.Od.  (Anf.  fehlt). 

"       ~       Sigel  1117. 

E.  1.  4  (Mise.  18).       XIV  Anf.  \  Papier,    291  BL,    2«  |  Euthymii 

Zigabeni  comm.  in  Ps.Od.  |  Bernard  la,  S.  152  Nr.  „2942.  159". 

E.  1.  5  (Mise.  19).  XVI  Anf.  \  Papier,  306  Bl,  2°  \  Cat.  in  Ps. 
678-102  I  Bernard  la,  S.  121  Nr.  „2328.  9".        Sigel  1702. 

E.  2.  8  (Mise.  36).  XVI  |  Papier,  534  Seiten  (so!  aber  daneben 
gibt  es  noch  eine  andere  durchlaufende  Zählung,  auch  haben 
die  verschiedenen  Teile,  aus  denen  der  Codex  zusammen- 
gesetzt ist,  Sonderzählungen),  32  x  22  cm  |  1  —  168  Cat.  in 
Cant.  I  Bernard  1  a,  S.  154  Nr.  „3037.  48"  |  Karo -Lietzm. 
S7~3r9.  Faulhaber,  Hohel.-Cat.  S.  65—69  |  Van  de  Vorst- 
Delehaye  S.  363.  Sigel  502. 

E.  2.  13  (Mise.  4i).  XVI  |  Papier,  282  BL,  2»  |  la  Theophylacti 
comm.  in  Os.  Hab.  Ion.  Nah.  Mich.,  203b  Thdt.  comm.  in 
Soph.  Agg.  Zach.  Mal.  loel.  Am~Abd.,  vgl.  Madrid,  Bibl. 
Nac,  4750  |  Bernard  la,  S.  15::!  Nr.  „2941.  158^ 

E.  2.  16  (Mise.  44).  XII/XlII  \  Perg.,  197  BL,  31  x  21  cm  |  „Ex 
dono  Tho.  Cecill,  com.  Exon.  1618"  |  la  Cat.  in  lob,  114a 
Cat.  in  Prov.  von  I3  an,  164b  Cat.  in  Eccl.  bis  80,  180a 
Comm.  in  Cant.  1 — 2,  186  a  Cat.  in  Cant.  von  I5  an  |  Bernard 
la,  S.  153  Nr.  „3023.  34"  |  Karo-Lietim.  S.  301.  311.  314. 
322.     Faulhaber,  Hohel.-Cat.  S.  41  f.  Ulf.  150.       Sigel  503. 

E.  2.  17  und  18  (Mise.  45  und  46).  XVI  |  Papier,  111  + 132  BL, 
30x20  cm  I  „Ex  dono  Tho.  Cecill,  com.  Exon.  1618"  |  Bd.  1, 
Bl.  la  Cat.  in  Cant.  (Karo -Lietzm.  Typus  I),  32a  Cat.  in 
Eccl.  (nach  Faulh.  aus  Venedig,  Bibl.  Marc,  Graec.  21  abge- 
schrieben), 70  a  Cat.  in  Cant.  (Karo-Lietzm.  Typus  V),  vgl. 
Leiden,  Univ. -Bibl.,  Vulc.  50,  wo  dieselben  Catenen  in  anderer 
Reihenfolge  zusammengestellt  sind.  Bd.  2 :  Cat.  Polychronii 
in  Prov.  I  Bernard  la,  S.  153f.  Nr.  „8024.  35"  und  S.  155 
Nr.  „3073.  84«  |  Faulhaber,  Hohel.-Cat.  S.  43.  51.  152  und 
119.  Sigel  504. 


i 


Oxford,  Bodl.  Libr.  165 

E.  2.  19  (Mise.  47).       XIV  I  Papier,  90  Bl,  4",  schiecht  erhalten  | 

la  Cat.  (text.)  in  lob,  oft  ohne  Bibeltext,  76  a  Cat.  (inarg.) 
in_löb~l-148  j-Be^ard  1  a,  S.  153  Nr.  „3016.  "27^  |  Karo- 
Lietzm.  S.  324.  Sigel  505. 

F.  4.  32  (nicht  bei  Coxe;  früher  NED.  2.  19),  Bl.  19-36.        Um 

817  ,  Perg.,  26  x  20  cm  [  Geschr.  in  Hiberno-Saxon  characters  ^) 
in  Wales,  chiefl}'  by  a  son  of  Commoneus  |  War  wohl  sicher 
im  Besitz  des  hl.  Danstan  (945—983)  |  1601  von  Tho.  Allen 
geschenkt  |  19  a  Lection^)  Deut.  31 22 — 32*  lat.  u.  griech.  (in 
lat.  Umschrift),  20a  Runenalphabet  u.a.,  24a  ..Testimonia" 
aus  den  XII  proph.  (Os.  2is.  4i— 3  etc.)  griech.  (in  griech. 
Schrift)  u.  lat.,  28b  Lectionen  Gen.  li — 23.  Exod.  1424 — ISs. 
Is.  4i — 07.  54i7 — 505.  E-esponsorium  Ps.  41 2— 4.  Lection  Gen. 
22 1—19  lat.  u.  griech.  (in  lat.  Umschrift)  \  Madan  2,  S.  243 — 
245  Nr.  2176  |  Facs.:  Westwood,  Palaeographia  sacra  pictoria 
(1845),  Graeco-Latin  Mss.  Nr.  3  (Mich.  45.  5^.  Gen.  li.  Deut. 
32 1),  vgl.  S.  5  des  zugehörigen  Textes.  Sigel  508. 

T.  1.  22  (Mise.  200;  früher  Clar.  286,  Meerm.  250,  vgl.  zu  dieser 
und  den  folgenden  fünf  Nummern  die  Vorbemerkung  zu 
Berlin,  Kgl.  Bibl.,  Phillipps),  Bl.  41—64.  XVI  |  Papier, 
33  X  25  cm  I  Bes. :  1573  Naulot  (vgl.  Berlin  a.  a.  0.)  |  Cat.  in 
Cant.  fragm.  (nur  I7 — 29  erhalten)  i  Karo-Lietzm.  S.  318. 
Faulhaber,  Hohel.-Cat.  S.  7.  Sigel  506. 

T.  2.  2  (Mise.  202;  früher  Pell.  33  oder  34,  Clar.  136,  Meerm.  123, 
vgl.  zu  T.  1.  22).  1067  1  Perg.,  173  BL,  4"  |  Sehr.:  „FpYjYo- 
piOD  ^o'^a.yob  y.ai  Tupso^Dtspou" ;  er  schrieb,  als  Timotheos  Abt 
des  Klosters  „tt^?  uTrspaYta«;  ösotöxoo  t^?  Eosp^stwog"  -war, 
also  gewiß  in  diesem  Kloster ;  vgl.  Vogel-Gardth.  S.  93  |  Thdt. 
comm.  in  XII  proph. 

T.  2.  3  (Mise.  203;  früher  Clar.  62,  Meerm.  119,  vgl.  zu  T.  1.  22). 
XII/XIII  I  Perg.,  217  Bl.,  4"  |  Euthymii  Zigabeni  comm.  in  Ps. 

T.  2.  4  (Mise.  204;  früher  Clar.  53,  Meerm.  115,  vgl.  zu  T.  1.  22). 
XI  I  Perg.,  184  Bl.  (5  gehört  vor  4),  4"  |  2  a  Eccl.  2  ig— 5?. 
812— 12i,  6a  Cant.  von  Ivan,  9b  Sap.  (622— 16 19  fehlt),  17a 
—58b  Sir.  \  Coli.:  HoP  („155«;  in  Eccl.  2i7-3u  ist  irrtüm- 


1)  Hierzu  bemerke  icli ,  dali  am  Scliluß  eines  lat.  Psalters  aus  dem  VIII. 
Jahrb.,  der  angeblicli  dem  König  Aethelstan  geliört  liat,  jetzt  in  London,  Brit.  Mus., 
Cotton.  Galba  A.  XVIII,  (traccorum  litaniae,  Oratio  dominica,  Symbolum  aposto- 
lorum,  Trisagium  „gracce,  sed  saxonicis  cbaracteribus''  stebn,  s.  I'lantas  Katalog  S.  2 12. 

2)  Auch  dies  Stück  trägt  wie  die  von  151.  28  b  an  folgenden  die  Überschrift 
„lectio",  niclit,  wie  Madan  irrtümlicli  angibt,  „biI)lio  (deuteronomi)".  Alle  Lectionen 
sind  für  die  Uütervigilie  bestimmt,  stammen  aber  niciit  aus  einem  griecli.,  sondern 
aus  einem  lat.  Lectionar  (vgl.  L.  Ducbesne,  Origines  du  culte  chretien,  4.  ed.  [lOOS], 
S.  31G),  und  d<ir  griech.  Text  Ist  nach  einer  griech.  Bibelhs.  hinzugeschriebeu. 


166  A.  Eahlfs,  Verzeichuis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

lieh  „154"  statt  „155"  gesetzt,  s.  die  Corrigenda  am  Schi, 
des  3.  Bds.)  |  Benutzt  von  Edwin  Eatch,  Essays  in  biblical 
Greek  (1889),  s.  S.  247  Anm.  1.  Sigel  155. 

T.  2.  5  (Mise.  205;  früher  CJar.  78,  Meerm.  147,  vgl.  zu  T.  1.  22). 
XIV  I  Papier,  279  Bl.  \  268  a— 271a  Tractatus  de  Salomonis 
libris  tribus  cum  expositione  in  Cant.  subjuncta,  271a— b 
Sir.  51,    275  b  Expositio  in  Ez.  visionem,    277  a— 279  b  Cant. 

Sigel"5ü7y 

T.  2.  11  (Mise.  211;  früher  Pell.  161,  Clar.  75,  Meerm.  127,  vgl. 
zu  T.  1.  22).  XV  I  Papier,  377  Bl.,  4°  |  Am  Schi,  von 
jüngerer  Hd. :  Ps.  36—44  (36  unvollst.).  Sigel  1703. 

T.  4.  4  (Mise.  242).     Siehe  Athen,  Nat.-Bibl.,  338. 

T.  4.  19  (Mise.  257).  X  Ende  ]  Perg.,  263  BL  (richtige  Reihen- 
folge 17-23.  9—16.  1—8.  24—263),  kl.  4°  [  Bes.  um  1732: 
Giovanni  Saibante  in  Verona;  1820  Bodl.  Libr.,  vgl.  Madan  4, 
S.  422  f.  I  Ps.Od. ;  am  Bande  sind  in  der  ersten  Hälfte  des 
XII.  Jahrh.  (diese  Zeitangabe  verdanke  ich  F.  Madan)  Thdt. 
comm.  in  Ps.  und  Euthymii  Zigabeni  comm.  in  Od.  hinzuge- 
fügt Sigel  1118. 

T.  4.  21  (Mise.  259).  XII  |  Perg.  (palimps.),  393  Bl.  (z.  T.  Papier, 
im  XVI.  Jahrh,  von  „'Iwävvou"  ergänzt),  kl.  4"  |  Bes. :  Episc. 
Baioeensis;  um  1732  Saibante,  1820  Bodl.  Libr.,  vgl.  die 
vorige  Hs.  |  Thdt.  comm.  in  Ps. ,  aber  Ps.  1— 93o.  158— 27i 
und  die  Oden  sind  im  XVI.  Jahrh.  aus  Euthymii  Zigabeni 
comm.  in  Ps.Od.  ergänzt. 

T.  inf.  2.  1  (noch  nicht  bei  Coxe).  IX/X  |  Perg.,  29  BL,  33  x  27  cm  | 
Nach  Benesevic  I,  S.  649  f.  vermutlich  vom  Sinai.  Tisehen- 
dorf  brachte  die  Hs.  1853  mit  und  verkaufte  sie  1855  an 
die  Bodleiana  |  Gen.  1— 42i8  (147—1824.  20  u— 2454  fehlen)  1 
Madan  5,  S.  484  Nr.  28644  ||  Hierzu  gehören  1)  ein  Blatt 
mit  Gen.  42i8— 43i3  in  Cambridge,  Univ.  Libr.,  Add.  1879.  7 
(Vorderseite  Majuskelschrift  wie  bei  den  Oxforder  BL,  Rück- 
seite Minuskelschrift  wie  bei  den  übrigen  BL),  2)  146  Bl.  mit 
Gen.  43  u  — los.  2426  (Gen.  46x2-4723  fehlt)  und  Reg.  I— m 
1628  (III13i7— 15i9  fehlt)  in  Petersburg,  K.  öff.  BibL,  Graec. 
62,  3)  16  BL  mit  los.  2427— Ruth  in  London,  Brit.  Mus., 
Add.  20002.  Diese  letzten  16  Bl.  brachte  Tischendorf  gleich- 
falls 1853  mit,  die  übrigen  1859  ||  Eacs.  einer  Oxforder  Seite 
(Gen.  9 16 — 10 lo,  Majuskel):  Palaeogr.  Society  Ser.  II,  vol.  1 
(1884—94),  Taf.  26.  Eacs.  der  Rückseite  des  Cambridger  Bl. 
(Gen.  4231— 43 13,  Minuskel):  New  Palaeogr.  Society  1  (1903), 
Taf.  3.    Eacs.  der  ersten  Londoner  Seite  (los.  2427 — lud.  Is, 


Oxford,  Bodl.  Libr.  167 

Minuskel) :  Catalogue  of  ancient  mss.  in  the  Brit.  Mus.  Part  I 
(1881),  Taf.  20,  vgl.  S.  21,  und  F.  G.Kenyon,  Facsimiles  of  bibli- 
cal  mss.  in  the  Brit.  Mus.  (1900),  Taf.  5  ||  Tischendorf  berichtete 
über  die  1853  erworbenen  Oxforder  u.  Londoner  Bl.  in  Neuent- 
deckte Bibelhss.  vom  höchsten  Alterthume :  Deutsche  Ztschr.  f. 
christl.  Wiss.  u.  christl.  Leben  5  (1854),  S.  165  und  in  Anecdota 
Sacra  et  profana  (1855),  S.  6 f.  Nr.  5  und  6  (Facs. :  Taf.  1  Nr.  5.  6), 
über  die  1859  erworbenen  Petersburger  Bl.  in  Notitia  editionis 
codicis  bibliorum  Sinaitici  (1860),  S.  56—58  Nr.  1.  Das  Cambrid- 
ger Bl.  behielt  Tischendorf  für  sich,  erwähnte  es  aber  in  den 
Prolegom.  seines  V.  T.  graece  §  XXIV,  wo  er  auch  auf  die 
Zusammengehörigkeit  der  verschiedenen  Teile  hindeutete,  vgl. 
meinen  unten  angeführten  Aufsatz  S.  100  f.  |  Ausg.  der  Ox- 
forder Bl. :  Tischendorf,  Monumenta  sacra  inedita.  Nova 
collectio,  2  (1857),  S.  177—308,  vgl.  S.  XXXVI— XXXXII; 
Facs.:  Nr.  2  auf  der  Taf.  am  Schi,  des  Bds.  |  Coli,  (nach 
Tisch. 's  Ausg.):  Lag.  Gen.  gr.,  vgl.  Vorwort  S.  5.  10  („E"). 
Abschrift  der  Londoner  Bl. :  Göttingen,  Univ.-Bibl.,  Cod.  La- 
gard. 8;  hiernach  teilte  Lag.  Sept.Stud.  1,  S.  15 — 71  die 
Varianten  zu  lud.  1 — 5  mit  (,;g"),  vgl.  S.  9 — 11,  wo  er  sagt, 
daß  er  die  Zusammengehörigkeit  der  Oxforder,  Londoner  u. 
Petersburger  Bl.  vermutet,  aber  diesen  Gedanken  wieder  auf- 
gegeben habe  |  Swete,  A  new  fragment  of  the  Bodleian  Ge- 
nesis :  Academy  39  (Jan. — June  1891),  S.  538  berichtete  über 
das  von  ihm  in  Cambridge  entdeckte  Bl.  aus  Tischendorfs 
Nachlaß  u.  gab  eine  Coli,  desselben  |  Rahlfs,  Über  eine  von 
Tischendorf  aus  dem  Orient  mitgebrachte,  in  Oxford,  Cam- 
bridge, London  u.  Petersburg  liegende  Hs.  der  Sept. :  Nachr. 
d.  K.  Ges.  d.  Wiss.  zu  Gott.,  Philol.-hist.  Kl,  1898,  S.  98—112 
wies  die  Zusammengehörigkeit  der  verschiedenen  Teile  nach  ( 
Brooke  u.  M'^Lean,  On  a  Petersburg  MS.  of  the  Sept. :  Clas- 
sical  Review  13  (1899),  S.  209-211  |  Coli,  der  Majuskel: 
Swete  („E"),  vgl.  Swete  Litr.  S.  134 f.  CoU.  der  ganzen  Hs.: 
Broüke-M'Lean  (Majuskel  „E",  Minuskel  „a,.").  Sigel  509. 
T.  inf.  2.  12  (noch  nicht  bei  Coxe,  sondern  erst  bei  Madan  5,  S.  792 
Nr.  30342),  Bl.  1— 6 'j.  XI  |  Perg.,  36x27  cm  |  1882  in 
einem  Schubfacli  der  Bodl.  zusammen  mit  Auct.  T.  inf.  2. 
11"^)  und  T.  inf.  2.  12  Bl.  9.  11  —  13  gefunden  und  wahrschein- 
lich wie  diese  früher  im  Besitz  von  Caesar  de  Missy,  Burney 

1)  In  T.  inf.  2.   12  sind  nur  ]',].  1  -  (!.  9.  11  —  1.3  alt.     Die  übrigen  Hl.  (7.  8. 
10.  14 — 35)  sind  erst  in  neuerer  Zeit  vom  Buchbinder  hinzugefügt  und  leer. 

2)  Vgl.  nächste  Seite  Anui.  1. 


168  A.  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

und  Holmes,  s.  unten  zu  Bl.  9.  11;  die  Blätter  waren  bei  der 
Auffindung  noch  lose  und  sind  erst  dann  eingebunden  \  la — 5  b 
(Hesycbii  Hierosol.)  capitula  Is.  (=  Migne  Patrol.  gr.  93, 
Öp.  1369—1386;  neu  bsg.  v.  Faulbaber,  Hesycbii  Hierosol. 
interpretatio  Is.  propb.  [1900]),  6  a  Vita  Is.  (6  b  leer). 

T.  Inf.  2.  12  (wie  oben),  Bl.  9.  11.  XI  |  Perg.,  Fragmente  zweier 
BL,  21  X  15  cm  |  Bes. :  Caesar  de  Missy  Berolinensis  (in 
London,  vgl.  Madan  3,  S.  633  Nr.  16  611);  Carolus  Burney 
Junior,  L.  L.  D.  de  Grreenwicb  (vgl.  „Rev.  Dr.  Charles  Burney, 
Greenwich"  in  den  Listen  der  „fautores"  am  Anf.  des  1.  Bds. 
von  HoP);  Burney  schenkte  diese  und  die  folgenden  Frag- 
mente Robert  Holmes  zum  Grebrauch  bei  seiner  LXX-Aus- 
gabe,  weshalb  sie  bei  HoP  als  „Codex  Burneyanus"  oder 
„Fragmenta  Burneyana"  bezeichnet  werden,  s.  Praef.  ad 
Pent.^)  et  XII  proph.  unter  Nr.  105  |  Os.  9  4— lOis.  Am.  94 
—  ^^^^  ^^^  (lück.),  zu  Messina,  Bibl.  Univ.,  Salv.  7,  9  etc. 
gehörig,  s.  daselbst  |  Coli.:  HoP  („105":  dieselbe  Sigel  wie 
bei  der  folgenden  Hs.).  Sigel  456. 

T.  inf.  2.  12  (wie  oben),  Bl.  12.  13.  XII  |  Perg.,  27  x  21  cm  |  Bes. 
wie  bei  der  vorigen  Hs.  |  Lect.  fragm.  (Exod.  149—26  und  Is. 
63i2 — 645.  ler.  3831—34.  Dan.  01-3  aus  den  Lectionen  für 
den  Samstag  vor  Ostern)  |  Coli.:  HoP  („105",  s.  Praef.  ad 
Pent.,  Is.,  ler.,  Dan.;  mit  derselben  Sigel  ist  bei  HoP  auch 
die  vorige  Hs.  bezeichnet). 

b)  Barocciani. 

Coxe  Bodl.  1,  Sp.  1 — 416  („Codices,  quos  e  Bibliotheca  Jacobi  Baroccii 
Venetiis  eniptos  Acadeniiae  donavit  Honoratissimus  vir  Gulielmus  Herbert 
Comes  Pembrochiae  [Uuiversitatis  Cancellarius]  A.  D.  1629"). 

Diese  Hss.  werden  unter  denselben  Nummern  schon  von  Bernard  1  a,  S.  1 
—  34  bescLriebeu. 

15.  XII  Anf.  I  Perg.,  393  Bl.,  kl.  4«  |  Ps.Od.  mit  Prologen  |  Coli. : 
HoP.  Sigel  200. 

25.  XIV  Anf.  I  Papier,  296  BL,  17x12  cm  |  1—158  Metaphrase 
des  Apolinarios  (und  Ammianos,  vgl.  Florenz,  Bibl.  Laur., 
Plut.  V  37)  zu  den  Ps.  und  des  Johannes  Geometres  zu  den 


1)  Holmes  erwähnt  hier  auch,  daß  Caesar  de  Missj^  auf  das  Fragment  aus 
Exod.  14  „Lectiones  quaedam  ex  Testamente  Yeteri"  geschrieben  habe,  und  in 
der  Tat  steht  dies  auf  ßl.  12.  Von  der  gleichen  Hand  trägt  Auct.  T.  inf.  2.  11 
(=  Gregory  „Z*  259"),  wie  mir  Herbert  Craster  mitteilte,  die  Aufschrift  „Lectiones 
ex  epistolis  Paulinis",  stammt  also  gleichfalls  von  Caesar  de  Missy,  Burney  und 
Holmes. 


Oxford,  Bodl.  Libr.  169 

Od.;  zwisdien  die  Zeilen  ist  mit  roter  Tinte  (sehr  verblaßt) 
der  Text  der  Ps.  (und  der  Od.?)  geschrieben  |  Van  de  Vorst- 
Delehaye  S.  296f.  Sigel  1704. 

76.  XV  f  Papier,  437  BL,  21  x  14  cm  |  177a-214b  Thdt.  et 
aliorum  quaest.  in  Gen.,  214b — 228b  Quaest.  in  Gen.  eodem 
forsan  collectore,  228  b — 229  a  Expositiones  in  loca  quaedam 
Ps.,  366  a — 377a  Prolegomena  in  Ps.,  377  a — 381a  Prologus 
et  scholia  in  Ps.  18  |  Van  de  Vorst-Delehaye  S.  297. 

107.  XV,  XVI  I  Papier,  292  BL,  21x15  cm  |  135a-274a  Ps.Od.  | 
Coli. :  HoP  I  Van  de  Vorst-Delehaye  S.  298.  Sigel  201. 

118.  XII  Ende  |  Perg.,  216  BL,  4^'  ]  la— 190b  Athanasii  comm. 
in  Ps. 

122.  XIV  Anf.  I  Perg..  223  BL,  4°  |  Euthymii  Zigaboni  comm. 
in  Ps.Od. 

123.  XIII  I  Perg.,  108  BL,  4'^  |  Thdt.  quaest.  in  Oct.  (Anf.  bis 
Gen.  quaest.  58  fehlt). 

132.  1143  I  Perg.,  320  BL,  25x20  cm  |  Sehr.:  „to5  Iv  \^o^o.yplz 
ä5o7.'!{j.oD  Nixcövo?  loO  KaXoßioo"  (V^ogel-Gardth.  S.  366)  |  la— 
271b  Thdt.  comm.  in  Ps.  (Schi,  fehlt),  272a-288a  Od.  cum 
glossis,  288  a— b  Cat.  Eusebii  in  Od.  f'ragm.  |  Van  de  Vorst- 
Delehaye  S.  299.  Sigel  1120. 

148.  XV  Ende  |  Papier,  338  BL,  29x21  cm  |  la— 33a  Dan.  | 
Van  de  Vorst-Delehaye  S.  302  f.  Sigel  511. 

154.       XV  Ende  |  Papier,  256  BL  |  Cat.  in  Ps.  1-50.      Sigel  1705. 

160.       XV  I  Papier,  451  BL  |  Comm.  in  Ps.Od. 

176.  1562  (so  nach  christl.  Aera  datiert)  |  Papier,  279  BL,  2"  | 
Sehr.  „'.£p£w?  Toö  Kopo'i'öva"  (s.  Vogel-Gardth.  S.  335  unter 
NtxT^Tac)  \  Cat.  Xicetae  in  lob  |  Karo-Lietzm.  S.  330.  Eaul- 
haber  in  Bibl.  Ztschr.  1  (1903),  S.  255  Anm.  1:  „Eine  Zwil- 
lingshs.  zu  Barucc.  176  ist  der  Turiner  C.  m.  1 ;  er  entstand 
aus  der  gleichen  Mutterhs.  in  dem  gleichen  Jahre  1562";  vgl. 
auch  unten  S.  173  Laud.  graec.  86.  Sigel  512. 

178.       XVI  I  Papier,  289  BL,  2"  |  Cat.  in  lob  |  Karo-Lietzm.  S.  328. 

Sigel  513. 

195.  XV  Anf.  I  Papier,  291  BL,  30x21  cm  |  7a  Cat.  Xicetae  in 
lob,  189a  Cat.  in  Prov.  |  Karo-Lietzm.  S.  309.  330.  Faul- 
haber, Hohel.-Cat.  S.  136  f.  Sigel  514. 

201.  XII  XIII  1  Perg.,  253  BL,  30x21  cm  |  Bilder  |  Cat.  in  lob  | 
Karo-Lietzm.  S.  328.  Sigel  515. 

201,  Vorsetzblatt  am  Schi,  der  Hs.,  iilter  als  diese.  Lect.  i'ragm.  ] 
Coli.:  HoP  („47"),  s.  Praef.  ad  Pcnt. 


]^70  -A-  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

216,  Bl.  18-21.  XIV 1)  I  Perg.,  4°  |  Thdt.  guaest.  in  G-en.  fragm. 
(Anfang  des  Werkes). 

216,  Bl.  22.  XII  I  Perg.,  4"  |  Thdt.  guaest.  in  lud,  fragm.  (guaest. 
13—17). 

216,  Bl.  43-58.       XV  |  Papier,  4°  |  Comm.  in  Od. 

228.  XV  Ende  |  Papier,  531  BL,  2»  |  Cat.  in  Ps.Od.  |  Karo-Lietzm. 
S.  37.  ^  Sigel  1706. 

232.  XV  I  Papier,  88  Bl.,  36  x  24  cm  |  Cat.  in  Prov.  |  Karo- 
Lietzm.  S.  304.  Faulhaber,  Hohel.-Cat.  S.  113  (hiernach  ist 
es  eine  Abschrift  von  Venedig,  Bibl.  Marc,  Graec.  22). 

Sigel  517. 

235.  XI  I  Perg.,  478  BL,  34  x  24  cm  |  „avets^-r]  z-q  sua^el  \ioyq 
zob  GODX'^poc  XptOTOö  .  .  .  TzapoL  zob  TcavsDYevsaTdToo  oeotcötoo  ßa- 
QiXsü)?  KojvotavTlvoD  Ko(i.vTjVoö  Toö  AaaxdpOD"  ]  Cat.  in  Ps.  1  — 
50  I  Karo-Lietzm.  S.  30  ]  Van  de  Vorst-Delehaye  8.  319. 

Sigel  1121. 

c)  Canoniciani  graeci. 

Coxe  Bodl.  3,  Sp.  1  —  108. 

Die  Hss.  stammen  aus  der  Sammlung  des  Abtes  Matteo  Luigi  Canonici 
(1727 — 1805)  und  wurden  1817  in  Venedig  gekauft,  vgl.  Coxe  und 
Madan  4,  S.  .S13.  Eine  kurze  Übersiebt  gibt  auch  Madan  4,  S.  314 — 
317  (Nr.  18  454—18  581). 

17.  XV  I  Papier,  213  BL,  4"  \  Ps.Od.  u.  a.  (Anf.  bis  Ps.  264 
fehlt).  Sigel  1707. 

18.  XV  I  Papier,  157  BL,  4«  |  Ps.Qd.  Sigel  1708. 
31.       1453  (so  nach  christl.  Ära  datiert)  |  Papier,  191  BL,  kl.  4^^  | 

Sehr.:  „FswpYioo  avaYVwotoo"  |  Ps.Od.  Sigel  1709. 

35.  XIII  I  Perg.,  134  BL,  25  x  22  cm  |  Bes.  im  XIV./XV.  Jahrh.: 
Christ  Church  Priory  in  Cambridge,  s.  M.  R.  James,  The  an- 
eient  libraries  of  Canterbury  and  Dover  (1903),  S.  LXXXVI 
und  527  |  Oct^  (es  fehlt  Exod.  37io— 38i8  hebr.  Zählung.  Num. 
433  — 5i.  Deut.  2836—59  und  der  SchL  von  Ruth  46  an)  ]  Coli, 
des  Pent. :  HoP,  s.  Praef.  ad  Pent.  und  Praef.  ad  los.  |  Coli. : 
Brooke-M'=Lean  („m").  Sigel  72. 

37.      XV  I  Papier,  134  BL,  4«  |  Ps.Od.  Sigel  1710. 

57.  XV  Ende  |  Papier,  428  BL,  2"  ]  Euthymii  Zigabeni  comm. 
in  Ps.Od. 

59.  XVI  I  Papier,  417  BL,  31x21  cm  j  2—353  Cat.  Nicolai  Mu- 
zani  in  Is.  1 — 14  ]  Karo-Lietzm.  S.  342.  Sigel  518. 


1)  Die  Angaben   über   die  Zeit   der   drei  Stücke   aus   Barocc.  216   verdanke 
ich  Falconer  Madan. 


Oxford,  Bodl.  Libr.  171 

62.  XII  Anf.  i  Perg.,  247  BL,  29x24  cm  |  Cat.  in  Ps.Od.  (Anf. 
bis  Ps.  6 10  und  Schi,  der  Od.,  sowie  Ps.  47 lo — oSs.  118i— e. 
134 1-7  fehlen)  |  Karo-Lietzm.  S.  59.  Sigel  1122. 

63.  XIII  Ende  |  Perg.,  108  EL,  kl.  2»  |  Ps.Od.  u.  a.,  z.  T.  griech. 
u.  lat.  in  Parallelkolumnen,  z.  T.  nur  lateinisck.      Sigel  1711. 

99.      XV  Ende  |  Papier,   197  Bl.,  2«^  j  1—109  Procopii  comm.  in 

Gen. 
104.      XVI  I  Papier,  460  BL,  2»  |  152a— 302  a  Xicephori  Blemmydae 

comm.  in  Ps. 
114.       XllI  I  Perg.,  263  BL,  kl.  4«  |  Ps.Od.  u.  a.  Sigel  1712. 

d)  E.  D.  Clarke. 

Catalogus   sive   notitia  mss.  qui  a  cel.  E.  D.  ('larke   comparati  in  bibl. 

Bodl.  adservantur.     Pars  prior,     Oxonii  1812.     (Der  2.  Teil  enthält  die 

Orient.  Hss.) 
Madän  4,  S.  297— 311  mit  Xachrichtea  über  Edward  Daniel  Clarke  (1769 

—  1822,  verkaufte  seine  Hss.  an  die  Bodl.  1809). 

15.  Um  1077  I  Perg.,  256  BL,  11  (so)x  14  cm  |  Ps.Od.  |  Catal. 
S.  57—61.     Madan  4,  S.  302  Nr.  18377.  Sigel  1123. 

e)  Coptic. 

g.  3.  Fragment  eines  griech.-sahid.  Psalters:  Recto  Ps.  118 ns— 12s 
sah.  (lück.),  Verse  Ps.  II8132— isi  griech.  (lück.)  |  Ausg.  von 
Winstedt :  Proceedings  of  the  Society  of  Bibl.  Archaeology 
26  (1904),  S.  217  |  Rahlfs,  Sept.-Stud.  2  (1907),  S.  147  Anm.  2. 

Sigel  2023. 

f)  Crom  well. 

Coxe  Bodl.  1,  Sp.  417 — 456  („Codices,  quos  ex  cjusdem  Jacobi  Baroccii 
[vgl.  oben  unter  „b'']  Bibliotheca  desumptos  Academiae  donavit  Oliverus 
Cromwell"  Monitum  am  Anf.  des  Bds.). 

Bernard  la,  S.  39—45  hat  andere  Nummern. 

5.  1404  I  Papier,  450  Seiten,  4"  |  Sehr.:  „^dxy]?,  looTrixXYjv  6  Ato- 
YEVoo?"  I  Ps.Od.  mit  „glossa  interlineari,  forsan  ex  Athanasii 
scriptis  cöIkcTa"  |  Bernard  1  a,  S.  42  Nr.  „289.  HO"  |  Coli.: 
HoP.  Sigel  202. 

10.  XVI  Anf.  I  Papier,  672  Seiten,  21  xl5  cm  |  Sehr.:  „Ma^xoc;"  | 
Olim  monasterii  S.  Stephani  protomartyri.s  |  1 — 88  Matthaei 
Cantacuzeni  comm.  in  Cant.,  365—428  Thdt.  quaest.  in  Gen., 
465—472  Comm.  in  l's~lÖ3  ]  Bernard  1  a,  S.  43  f.  Nr.  „294. 
115"  I  Van  de  Vorst-Delehaye  S.  325  f. 


172  A.  Rablfs,  Verzeiclinis  der  giiecli.  Hss.  des  A.T. 

g)    Gr(eek). 

An  Alexandrian  erotic  fragment  and  otber  Greek  papyri  cbiefly  Ptolemaic 
ed.  by  Bernard  P.  Grenfell.     Oxford  1S9G. 

Greek  papyri,  Series  IL  New  classical  fragraents  and  otber  Greek  and 
Latin  pajjyri  ed.  by  Boraard  P.  Grenfell  and  Artbur  S.  Hunt.  Ox- 
ford 1897. 

Gi\  bibl.  d.  2  (P).  IV/V  1  Perg.  (pallmps.),  4  BL,  13  x  9  cm  ] 
Aus  Ägypten,  1888  in  die  Bodl.  gekommen  |  1 — 2  Bei  et  Dr. 
20-41  I  Coli.:  Swete  („A"),  vgl.  Swete  Intr.  S.  146.     Sigel  92r 

Gr.  bibl.  d.  4  (P).  III/IV  |  Teil  eines  Bl.  aus  e.  Papyrusbuche, 
14  X  11  cm  !  Aus  dem  Fajjüm,  1893/4  von  Glrenfell  gefunden  | 
Ez.  5 12  — 63  mit  zwei  hexapl.  Zusätzen  sub  asterisco  |  Ausg.: 
G-renfell  S.  9—11  Nr.  V  |  Kenyon,  The  palaeography  of  Grreek 
papyri  (1899),  S.  107.  132.    Swete  Intr.  S.  148  Nr.  17. 

Sigel  922. 

Gr.  bibl.  d.  5  (P).     Siehe  Oxyrhynchus  Papyri  656. 

Gr.  bibl.  e.  4  (P).  V?  1  Perg.,  2  BL,  8,3  x  5,7  cm  1  Aus  dem 
Fajjüm,  1893/4  von  Grenfell  gefunden  |  Zach.  12iof.  133—5  1 
Ausg.:  Grenfell  S.  11  f.  Nr.  VI  |   Swete "LTtT  S,  148  Nr.  15. 

Sigel  923. 

Gr.  bibl.  g.  1  (P).  VII/VIIl  |  Teil  eines  Bl.  aus  einem  Papyrus- 
buche, 6  X  4  cm  I  Aus  dem  Fajjüm,  1893/4  von  Grenfell  ge- 
funden [  Cant.  I0-9  1  Ausg.:  Grenfell  S.  12 f.  Nr.  VII  |  Swete 
Intr.  S.  147  Nr.  11.  Sigel  924. 

Gr.  th(eol).  g.  6  (P).  VII  |  Einseitig  beschriebenes  Stück  Perg., 
5,7  X  7,6  cm  |  Bes. :  Grenfell  und  Hunt  |  Ps.  1 3  (ohne  die 
letzten  6  Worte),  davor  dreimal  yß  [j.7.pta  Ysvva  %at  0.  ä.  ] 
Ausg. :  Grenfell  and  Hunt  S.  167  Nr.'„CXII  (a)'.     Sigel  2024. 

h)  Laudiani  graeci. 

Goxe  Bodl.  1,  Sp.  491—582  (93  griecb.  Hss.). 

Bernard  la,  S.  46  —  76:  „Codices  MCCCII.  variarum  linguarum 
quos  donavit  illustrissimus  dominus  Guilielmus  Laudus  Archiep.  Cantua- 
rensis  Academiae  Cancellarius".  Hier  sind  alle  Laudiani  in  11  Ab- 
teilungen A — L  verzeicbnct;  icb  fübre  diese  Signaturen  in  Klammern  an. 

1  (C.  38).       XI  Anf.  I  Perg.,    305  BL,    kl.  4*^  \  Comm.  in  Ps.  8- 

1498     (es   fehlt   934— iOi.    154— 16  Anf.    383-12.    71ii— 747. 
107  8— IO89)  I  Coli.:  HoP  („204"). 

2  (C.  41).       1336  I  Perg.,    290  BL,    4^  |  Bes.:    Robert  Pember  | 

Ps.Od.  u.  a.  I  Coli. :  HoP.  Sigel  203. 

20  (C.  49).      XIII  ;  Perg.,  164  BL,  22  x  17  cm  |  Cat.  in  lob  (2io-3i8 

und  Schi,  von  38  23  an  fehlen)  |  Karo-Lietzm.  S.  3:^4.    Sigel  523. 


Oxford,  Bodl.  Libr.  173 

30  oder,  da  auch  30  ß  vorkommt,  genauer  30  A  (K.  96).  XII  | 
Perg.,  411  BL,  28x21  cm  |  Bilder  |  Bes.:  ,.|x-/jTpo7:oXit7j?  Tc- 
Ca-'oD  'Iwaxsiii."  |  la  Cat.  in  Prov.,  71a  Cat.  in  EccL,  95  b  Cat. 
in  Cant.,  114  b  Cat.  in  lob,  230  a  XTI  proph.,  278  a  Is.  bis 
652,  334  a  Thr.  und  Ep.  fer. ,  340  b  Ez.,  386  a— 40lT"Dan. 
(Schi,  von  11 17  an  fehlt;  auf  ßl.  402 — 410  folgt  von  jüngerer 
Hand  auf  Papier  das  Leben  der  ägyptischen  Maria  [Anf. 
fehlt],  vgl.  Van  de  Vorst - Delehaye  S.  331)  |  Coli.:  HoP, 
s.  Praef.  ad  lob  et  Eccl.  |  Field  Dan.  |  Coli,  des  Am. :  W.  0. 
E.  Oesterley,  Studie.s  in  the  Greek  and  Latin  versions  of  the 
book  of  Amos  (1902),  S.  25-61,  vgl.  S.  9—15.  17—19  |  Karo- 
Lietzm.  S.  .301.  311.  314.  322.  Faulhaber,  Hohel.-Cat.  S.  40f. 
111.  149  f.  Sigel  147. 

36  (C.  88).  XI  I  Perg.,  275  BL,  2»  ]  Bes.:  „rscöpYio?  Kaiva-itoc 
avaYveüOTTjc  x"^?  aYTjOTdxYj?  [i7]Tpw7röXico<;  'E'^sgod"  und  „Xpioo- 
ßspYOD  avaYvwotoü  IvO-upa  .  .  ."  |  Lect.  |  Bruns  benutzte  die  Hs., 
s.  unten  zu  Seiden,  graec.  S  |  Coli.:  HoP  („61"),  s.  Praef.  ad 
Pent.,  Dan.  et  XII  proph.  Die  Varianten  zu  Gen.,  Exod., 
Num.,  Dan.,  XIE  proph.  finden  sich  im  Apparat  unter  dem 
Texte,  die  zu  Lev.  am  Schi,  des  Lc-v.,  die  zu  los.,  lud.,  Reg. 
III— IV  in  den  Addenda  am  Schi,  des  2.  Bds.  i  Rahlfs,  Sept.- 
Stud.  3  (1911),  S.  46 f.  79  („Lect«^«)  |  Coli.:  Brooke-M'^Lean 
GCI3"). 

41  (C.  62).       XIV  Ende  |  Papier,  360  BL,  28x21  cm  |  151  a-156b. 

161b— 163  b  (so  nach  der  jetzigen  Paginierung,  anders  bei 
Coxe)  Mac.  IV  (für  den  I.August;  der  Text  bricht  am  Schi, 
von  156  b  mit  dem  vorletzten  Worte  von  Mac.  IV  146  ab 
und.  fährt  auf  der  Mitte  von  161  b  mit  dem  letzten  Worte 
desselben  Verses  fort)  |  Van  de  Vorst-Deleha3'e  S.  331. 

Sigel  524. 

42  (C.  58).       XII  Ende  |  Perg.,    340  BL,    2<^  |  Sehr.:  „NtxoXaoo"  | 

5  a  Thdt.  comm.  in  Ps.  mit  Prologen  verschiedener  Kirchen- 
väter, 258  a  Auszüge  aus  anderen  Kirchenvätern  zum  Psalter 
(Athana.s. ,  Basil. ,  Gregor.  Nyss. ,  Chrysost.,  Cyr. ,  Isidor. 
Peius.),  310  b  Cat.  in  Od.  Sigel  112  L 

85  (B.  171).       XVI  Anf.   1  Papier,    339  BL,    2"  |   „Ex  Bibliotheca 

Erasmi"  |  Cyr.  comm.  in  Is. 

86  (C.  109j.      XVI  Anf.  |  PapieFT  439  Seiten,  41  x  28  cm  |  Bilder  | 

Cat.  in  lob  |  Nach  Faulhaber  bei  Karo-Lietzm.  S.  330  stammt 
der  Text  aus  derselben  Vorlage  wie  Barocc.  170,  alt^o  auch 
aus  derselben  Vorlage  wie  Turin,  Bibl.  Naz.,  C.  III.  1,  vgl. 
oben  S.  169  zu  Barocc.  176.  Sigel  525. 


174  A.  Rahlfs,  Verzeiclinis  der  griecli.  Hss.  des  A.T. 

i)    Miscellaneigraeci. 
Siehe  oben  S.  163  „Auctarium". 

k)  Thomae  Roe. 

Coxe  Bodl.  1,  Sp.  457—490. 

Bernard  la,  S.  35 — 38  hat  schon  dieselben  Nummern  wie  Coxe. 

Roe  war   englischer  Botschafter  in  Konstantinopel.    Durch  seine  Vermitte- 

luug  kam  der  Alexandrinus  nach  England,  s.  London,  Brit.  Mus.,  Royal 

1  D.  V— VIII. 

4.  X/XI  I  Perg.,  426  Bl.  (28—109  im  XIV.  Jahrli.,  1—27  im 
XVI.  Jahrh.  ergänzt,  letztere  auf  Papier),  19  x  15  cm  ]  Bes. : 
„FeüöpYioo  pT^Topo?  Al'voD  oioö  ^paYXioxoo  toö  KoTupioo  zob  xaßooX- 
Xapioü  Alvoo",  vorher  „Ayjjj-tjtp'.od  zob  MavooT^X"  |  Cat.  in  Ps.Od., 
Anf.  bis  1749  fehlt,  aber  auf  Bl.  28  —  109  sind  Schollen  zu 
Ps.  22—1751,  auf  BL  1—27  Prologe  und  Thdt.  comm.  in  Ps. 
1—3.  18.  109  hinzugefilgt  |  Karo-Lietzm.  S.  57.      Sigel  1125. 

7.  1279  I  Perg.,  333  BL,  4«^  |  Sehr.:  „PaXaxTcwv  {iova^ö?"  |  Bes. 
im  J.  1514:  „HauXco  .  .  .  sx  i^g  olxTpwXaTrj?  ttöXsü)?  MsO-cövtjc"  ; 
ferner  in  der  2.  Hälfte  des  XVI.  Jahrh.,  als  MTjTpo'fävTj?  Pa- 
triarch von  Konstantinopel  war,  „z'qq  TravtoopYoö  Tpia5o?  t^? 
SV  xyi  VTjacp  XdXvcTji;  (Chalki  im  Marmarameer)  ^oyTjQ  z-qz  zob 
'EoöjrrpoD",  vgl.  Vogel-Grardth.  S.  302  (Hs.  des  Myjtpo'favT]?). 
303.  310.  401  I  Eathymii  Zigabeni  comm.  in  Ps.Od. 

1)  Seldeniani  graeci. 

Coxe  Bodl.  1,    Sp.  583—618.      Seine  Nummern,    die    nicht   als   offizielle 

Signaturen  gelten,  gebe  ich  in  Klammern  an. 
Bernard  la,    S.  157 — 167:    Beschreibung   aller  Seldeniani   einschließlich 

der  orientalischen.     Andere  Nummern  als  bei  Coxe. 
Die  jetzt  geltenden  Signaturen  teilte  mir  Herbert  C  r  a  s  t  e  r  mit. 

Arch.  Seiden  supra  9  (Coxe  Nr.  8).  XI/XII  (rescr.  XIV/XV)  | 
Perg.,  127  BL,  23  x  14  cm  1  Untere  Schrift  von  Bl.  44—113: 
Lect.  frao^m.  |  ßernard  la,  S.  164  Nr.  „3397.  9"  erwähnt  die 
untere  Schrift  nicht,  Coxe  macht  nur  vage  Angaben  über 
sie  I  (Bruns.)  Index  codicum  rescriptorum  Bodleianorum :  H. 
Ph.  C.  Henke  et  P.  I.  Bruns,  Annales  literarii  1  (1782), 
S.  11  f.;  er  sagt:  „Hanc  codicis  Seldeniani  partem  integram 
descripsi  et  cum  MS.  Laudiano  C.  88.  [jetzt  Land,  graec.  36, 
=  HoP  61,  s.  oben]  contuli,  qui  aetate  pariter  et  argamento 
fragmenti  huius  geminus  haberi  debet.  Sed  alio  tempore, 
Deo  volente,  de  utroque  codice  pluribus  agara."  Auf  Bl.  1 
— 43  standen   nach  Bruns   ursprünglich  „Menologica,    vel   li- 


Oxford,  Bodl.  Libr.  —  Christ  Clmrch.  175 

turgica  ad  res  sacras  Graecorum  pertinentia",  auf  den  letzten 
6  Bl.  ursprünglich  „frustula  lectionum  N.T.  charactere  unciali 
sec.  IX.  conscriptarum ;  sed  vetustate  adeo  exesae  sunt,  ut 
de  iis  legendis  plane  desperem"  |  Coli.:  HoP  („132"),  s.  Praef. 
ad  Pent.,  Dan.,  XII  proph.  Die  Varianten  zu  Exod.,  Num., 
Deut.,  Dan.,  XII  proph.  finden  sich  im  Apparat  unter  dem 
Texte,  die  zu  Prov.,  Is.,  ler.,  Ez.,  Canticum  trium  puerorum, 
Sap.  in  den  Addenda  am  Schi,  des  o.  Bds.  |  Grregory  S.  469 
(..Apl  84")  und  S.  1228.  1255  („^'  368-'0  gibt  eine  unklare 
Beschreibung  von  Bl.  122—128  (so),  nach  der  auch  diese 
Bl.  alttestamentliche  Lesestücke  neben  neutestamentlichen 
enthielten  |  Van  de  Vorst-Delehaye  S.  344 f. 
Arch.  Seiden  B.  32  (Coxe  Nr.  30),  Bl.  31—90.  XIII  |  Perg.,  4^  | 
Lect.  fragm.  |  Bernard  1  a,  S.  162  Nr.  „3346.  16"  |  Bei  HoP 
in  der  Liste  der  Hss.  am  Schi,  des  5.  Bds.  mit  der  Sigel 
„50"  versehen,  aber,  wie  es  scheint,  nicht  coUationiert. 

Christ  Church. 

G.  Vi'.  Kitcbin,    Catalogus  codicum  mss.  qui  in  bibliotheca  Aedis  Christi 
apud  Oxonienses  adservantur.     Oxoiiii  1867. 

14,  Bl.  1.  246   (Vorsetzblätter).       XI  [  Perg.,  26x20  cm  |  Lect. 

fragm.  (Ion.  42— n.  los.  ös— 10.  Exod.  132o — 142  und  Reg.  III 
17 12— 24.  Is.  61 10 — 625  aus  den  Lectionen  für  den  Samstag 
vor  Ostern)  |  Über  die  Hs. ,  der  diese  Bl.  vorgesetzt  sind, 
s.  Gregory  S.  404.  1438  („/  207"). 

15,  zwei  Vorsetzbl.    (nach  Gregory  „im  Einband").         X   |  Perg., 

25x20  cm  (oder  kleiner  ?)  |  Ps^li— 3i.  79—95  (lück.)  |  Über 
die  Hs. ,  der  diese  Bl.  vorgesetzt  sind ,  s.  Gregory  S.  404. 
1438  („l  208").  Sigel  1126. 

4L  XII  I  Perg.,  308  BL,  4°  |  Sehr.:  „io|j.=cov"  |  Ps.Od.  (I1-5  fehlt 
nach  HoP ;  dies  wird  von  der  Bibliotheks  -  Verwaltung  be- 
stätigt) I  Coli. :  HoP.  Sigel  100. 

42.  1184  I  Perg.,  273  Bl.  (einige  von  jüngerer  Hand  auf  Papier 
ergänzt),  kl.  4»  |  Ps.Od.  |  Coli.:  HoP.  Sigel  81. 

43.  XII  1  Perg.,  153  Bl.,  formae  minoris  |  Ps.Od.  („post  Ps.  CL. 
adjiciuntur  preces  quaedam")  |  Coli. :  HoP.  Sigel  102. 

44.  XI/XII  I  Perg.,  263  Bl.,  16"  |  Ps.Od.  u.  a.  |  Coli.:  HoP. 

Sigel  80. 

47.       XIV— XVI  I  Papier,    290  Bl.   |  216-226  Comm.  ia  Ps.  109. 

61.  XIII  (ein  Kalender  für  1404—1408  ist  später  hinzugefügt)  | 
Perg.,  222  Bl.,  2"  |  Zwei  Bilder  vor  Ps.  77  |  Ps.Od.  (Anf.  bis 
2  b  und  17  4-18.   28 10— 30 12.   46—47;.  75ii— 76u   fehlen)    mit 


176  A-  Rahlfs,  Verzeicliüis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

je  zwei  Grebeten  hinter  Ps.  76  und  142   |   Coli.:    HoP. 

Sigel  101. 
63,  Bl.  1—3.  357-360  (Vorsetzbl.).  XIII/XIV  ]  Papier,  Format 
der  Hauptlis.  (nach  Van  de  Vorst-Deleliaye  S.  382)  29  x  22  cm  | 
1.  357—360.  2-3  Lect.  fragm.  (Gen.  I7-13.  Is.  6O1-16.  Exod. 
12 1—11.  Ion.  los.  5 10— 15.  Exod.  1820 — 15 19.  (Soph.  38— is?) 
Reg.  III  178—24.  Is.  61 10 — 625  aus  den  Lectionen  des  Sams- 
tags vor  Ostern). 

Corpus  Christi  College. 

Coxe  Coli.  2  Nr.  4  (verschiedene  Sprachen  in  bunter  Reihenfolge). 
Bernard  Ib,  S.  48—58.  78   hat  schon  dieselben  Nummern  (1 — 278),    nur 
sind  seitdem  noch  Hss.  hinzugekommen. 

19.  XVI  I  Papier  und  Perg.,  165  BL,  kl.  4'^  |  Oesclienk  „ Joannis 
Claimundi,  collegii  Corporis  Christi  primi  praesidis"  |  Ps.Od.  ] 
Coli. :  HoP.  Slgel"67. 

Lincoln  College. 

Coxe  Coli.  1  Nr.  8,  S.  1 — 20:  Codices  graeci  (besonders  gezählt). 
Bernard  Ib,  S.  39 — 43  hat  andere  Anordnung;  die  unten  angeführte  Hs. 

kommt  nicht  vor. 
Die  Hss.  des  Lincoln  College  sind  seit  1892  in  der  Bodleiana  deponiert, 

s.  Madan  5,  S.  934. 

Graec.  31.  XII  Ende  |  Perg.,  208  Bl.  (1—43  auf  Papier  ergänzt), 
40  I  Ps.Od.  (Sohl,  fehlt).  Sigel  1127. 

Magdalen  College. 

Coxe  Coli.  2  Nr.  2,  S.  1 — 7:  Codices  graeci  (besonders  gezählt). 
Bernard  1  b,  S.  71 — 78  hat  schon  dieselben  Nummern  (Graec.  1  —  16  und 

Lat.  1 — 223);    es  sind  nur  wenige  Hss.   (keine  griech.)  hinzugekommen. 
T(homas)   J(a  m  e  s) ,    Ecloga   Oxonio  -  Cantabrigiensis ,    erste   Hälfte   (Lond. 

1600)  führt  die  Hss.  unter  anderen  Nummern  an. 

Graec._  6.  XV  |  Papier,  440  BL,  2°  |  Thdt.  comm.  in  Ps.  (in  der 
Überschrift  irrtümlich  dem  Euthymius  Zigabenus  zugeschrie- 
ben) I  James  S.  37  Nr.  164. 

Graec.  9.  XII  Anf.  |  Perg.,  291  BL,  23x19  cm  |  3  N.T.  (ohne 
Apoc),  232  Ps.Od.  |  James  S.  32  Nr.  4  |  Coli.:  HoP  [  Gregory 
S.  141  f.  266.  296  („Evv  57,  Ag  35,  P  41«)  und  S.  1095  („57"). 
Soden  S.  107  („§255").  Sigel  69. 

New  College. 

Coxe  Coli.  1  Nr.  7  (verschiedene  Sprachen  in  bunter  Reihenfolge). 
Beruard  Ib,   S.  81—38  hat  schon  dieselben  Nummern  (1  —  323),   es  sind 
nur  wenige  Hss.  hinzugekommen. 


Oxford,  Christ  Church  —  Univ.  Coli.  177 

James  (s.  JMagdalen  Coli.)  hat  andere  Nummern. 

Die  Hss.  des  New  College  sind  jetzt  in  der  Bodleiana  deponiert,  s.  Van 
de  Vorst-Delehaye  S.  371. 

31.  XV  !  Papier,  440 Bl.,  34x23  cm  |  Cat.  in  Ps.  1-67 iv  1  James 
S.  4  Nr.  96  |  Karo-Lietzm.  S.  65.  Sigel  1718. 

41.  XVI  I  Papier,  274  BL,  2^  |  „Donum  Reginaldi  Pool  Cardinalis, 
archiepiscopi  Cantuarensis ,  M.  I).  LVII."  |  Cat.  in  Is.  1 — 42» 
(Anf.  lück.)  I  James  S.  4  Nr.  93  |  Karo-Lietzm.  S.  337. 

Sigel  526. 

44.  XI  I  Perg.,  231  BL,  3öx21  cm  [  Bilder  ]  la  Thdt.  comm.  in 
Ez.  1,  7a  XII  proph.  (hebr.  Reihenfolge),  36a  IV  proph. 
(Reihenfolge  des  Dan.:  kanon.  Buch,  Sus..  Bei  et  Dr.),  161a 
Verzeichnis  der  Könige  von  Juda  und  Israel  u.  a.,  164a  Mac. 
I-IV  I  James  S.  4  Nr.  97  |  Coli.:  HoP  (s.  Praef.  ad  IsTl 
Field  Dan.  |  Coli,  des  Am. :  W.  0.  E.  Oesterley,  Studies  in 
the  Greek  and  Latin  versions  of  the  book  of  Amos  (1902), 
S.  25—61,  vgl  S.  9—15.  Sigel  62. 

Trinity  College. 

Coxe  Coli.  2  Nr.  5  (verschiedene  Sprachen  in  bunter  Reihenfolge). 
Bernard  Ib,   S.  64— 6G  und  James   (s.  Magdalen  Coli.)   Laben  andere 
Anordnungen. 

78.  XII  (Karo-Lietzm. :  X)  |  Perg.,  275  BL,  12  x  10  cm  |  Bes.  im 
XVI.  Jahrh. :  Thomas  Pope  (Grründer  von  Trinity  Coli.)  „ex 
dono  Johannis  White,  episc.  Wintoniensis"  |  Ps.Od.,  die  Ps. 
mit  Randscholien  aus  den  Kirchenvätern  |  James  S.  50  Nr.  21 1 
Bernard  ib,  S.  65  Nr.  „1982.  45"  |  Coli.:  HoP  |  Karo-Lietzm. 
S.  65.  Sigel  99. 

University  College. 

Coxe  Coli.   1  Nr.   1  (verscliiedone  Sprachen  in  bunter  Keihenfolge). 
IJernard  Ib ,  S.  1 — 5  hat  in  den  voranstehenden,  durchlaufenden  Zahlen 

schon  dieselbe  Zählung  (1  — 165);   nur   wenige  Hss.   (keine  griecli.)  sind 

hhizugekommen. 
Die   Hss.    des   Univ.  Coli,    sind    seit  1882   in    der   Bodleiana   deponiert, 

s.  Madan  5,  S.  934. 

52.  1125  I  Perg.,  245  BL,  24  x  18  cm  |  Sehr. :  ,,Ka)vaxavTivoo  lepsw?"  j 
Olim  Thomae  Cayii,  deinde  Johannis  Brown,  coli.  Univ.  socii, 
postea  ejusdem  coli,  ex  dono  Joh.  Bancroft,  ep.  Oxon.,  coli. 
Univ.  magistri  (um  1632)  |  Oct.  |  Facs.  der  Unterschrift:  Mont- 
faucon,  Palaeogr.  graeca  (1708),  S.  514  unten,  vgl.  S.  58  | 
Cl.  Fr.  Horneman,  Specimen  exercitationum  crit.  in  versionom 

Kgl.  Ges.  d.  Wiss.    Naclirichten.    riiil.-hist.  Klasse.    1914.     Beiheft.  12 


][78  ^-  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

LXX.  interpretum  ex  Philone  (1773),  S.  41  |  Stroth  im  Re- 
pert.  5  (1779),  S.  116  |  Coli.:  HoP  |  Lag.  Ankünd.  S.  4  (,0")  | 
Coli.:  Brooke-M'Lean  („n")  |  Tisserant,  Codex  Zuqninensis 
(1911),  S.  XL  f.  (Varianten  zu  lud.  18  2— 20  nach  Mitteilung 
Brookes).  Sigel  75. 

Oxyrhynchus  Papyri. 

Egypt  Exploration  Fund,  CTraeco  -  Iloman  brancb.  The  Oxyrhynchus 
Papyri  part  I — VI.  X  ed.  by  B.  P.  Grenfell  and  A.  S.  Hunt, 
part  VII- IX  ed.  by  A.  S.  Hunt.  London  1898—1914.  Die  Papyri 
sind  mit  durchlaufenden  Nummern  gezählt;  ich  zitiere  sie  nach 
diesen  Nummern,  führe  aber  auch  Band  und  Seite  an. 

Die  Oxyrhynchus  Papyri  werden  nach  ihrer  Veröifentlichung  an  ver- 
schiedene Bibliotheken  und  Museen  verteilt.  Von  den 
unten  angeführten  waren  am  3.  Mai  1914  nach  Mitteilung  Hunts  Nr.  65G. 
S45.  846.  1074  bereits  verschickt,  während  die  übrigen  erst  verschickt 
werden  sollten.  Ich  lasse  alle  Ox.  Pap.  hier  beisammen  stehen,  gebe 
aber  bei  jeder  Nr.  den  jetzigen  oder  zukünftigen  Aufenthaltsort  nach 
Hunts  Mitteilung  an  und  verweise  bei  den  betreffenden  Orten  auf  unsere 
Stelle. 

656  (jetzt  Oxford,  Bodl.  Libr.,  Gr.  bibl.  d.  5  (P).).  JI/lll  \  Frag- 
mente von  4  Bl.  eines  Papyrusbuches ;  größte  Höhe  24,4  cm  | 
Gen.  1421—23.  IBs— 9.  1932 — 20n.  2428—47.  27 32 f.  40 f.  (Köpto«; 
ist  viermal  ausgelassen,  einmal  unter  Freilassung  des  Raumes)  | 
Ausg.:  Ox.  Pap.  IV,  S.  28—36,  vgl.  S.  VIII;  Facs.:  Taf.  II  | 
Coli.:  Brooke-M<=Lean  („U4").  Sigel  905. 

845  (jetzt  Kairo ,  Musöe  des  antiq.  egypt. ,  N°  d'entree  41 083). 
IV/V  I  Fragm.  eines  Bl.  aus  e.  Papyrusbuche,  12,5  x  18,2  cm  j 
Ps.  6830-37.  7O3-8  I  Ausg.:  Ox.  Pap.  VI,  S.  If.      Sigel  2042. 

846  (jetzt  Philadelphia,    Pennsylv.  Univ.,    Museum  of  Science  and 

Art,  E.  3074).  VI  |  Oberer  Teil  eines  Bl.  aus  e.  Papyrus- 
buche, 16,4x12,6  cm  |  Am.  26—8.  9—12  |  Ausg.:  Ox.  Pap.  VI, 
S.  3  f.  Sigel  906. 

1007  (demnächst  London,  Brit.  Mus.).  III  zweite  Hälfte  |  Perg., 
Fragm.  eines  BL,  5  x  16,2  cm  |  Gen.  27— 9.  ig— 19.  223 — 3i. 
36—8  (für  Kupio?  steht  ein  Zeichen,  das  aus  der  Verbindung 
zweier  althebräischer  Jud  entstanden  ist)  |  Ausg. :  Ox.  Pap. 
VII,  S.  1-3;  Facs.:  Taf.  I  1  Coli.:  Brooke-M«Lean  I  3  (1911), 
S.  VI.  Sigel  907. 

1074  (jetzt  Urbana,  Univ.  of  Illinois).  III  ]  Fragm.  eines  Bl.  aus 
e.  Papyrusbuche,  2,7  x  5,1  cm  |  Exod.  31 13 f.  32 7 f.  ]  Ausg.:  Ox. 
Pap.  VIII,  S.  4f.;  Facs.:  Taf.  iTCÖll. :  Brooke-M-^Lean  I  3 
(1911),  S.  VII.  Sigel  908. 


Oxford,  Univ.  Coli.  —  Padua,  Bibl.  Univ.  179 

1075  (demnächst  London,  Brit.  Mus.)-      ÜI  |  Fragm.  einer  Papyrus- 
rolle, 15,1x9,8  cm  I  Exod.  4026  —  Schi,  mit  der  Unterschrift 
s^oSoc     Auf  die  Rückseite  ist  im  III./IV.  Jahrh.  Apoc.  1  ^—^ 
geschrieben  |  Ausg.:    Ox.  Pap.  VIII,    S.  5f.;    Facs.:    Taf.  I 
Coli.:  Brooke-M<=Lean  I  3  (1911),  S.  VII.  Sigel  909. 

1076  (demnächst  Manchester,  John  Rylands  Libr.).  VI  |  Perg., 
unterer  Teil  eines  BL,  9,5  x  13,9  cm  |  Tob.  2  2—8  (lück.)  in 
eigentümlicher  Textform  |  Ausg.:  Ox.  Pap.  VIII,  S.  6—9. 

Sigel  910. 

1166  (demnächst  London,  Brit.  Mus.).  III  [  Fragm.  einer  Papyrus- 
rolle, 13,5x4,7  cm  |  Gen.  lös— 12  (lück.)  |  Ausg.:  Ox.  Pap. 
IX,  S.  1  f. ;  Facs. :  Taf.  I.  Sigel  944. 

1167  (demnächst  Brüssel,  Musees  Royaux).  IV  |  Fragm.  eines  Bl. 
aus  e.  Papyrusbuche,  10  x  11,4  cm  |  Gen.  31*2— 46.  48—54  | 
Ausg. :  Ox.  Pap.  IX,  S.  2—4.  Sigel  945. 

1168  (demnächst  Amerika,  Ver.  Staaten).  IV  |  Perg.,  Fragm.  eines 
Bl.,  7,3x6,5  cm  |  los.  423— 5 1  |  Ausg.:  Ox.  Pap.  IX,  S.  4 f. 

Sigel  946. 

1225  (demnächst  Kairo,  Musee  des  antiq.  ^gypt.).  IV  erste  Hälfte  | 
Fragm.  einer  Papyrusrolle,  10,2x5,5  cm  ]  Lev.  1633f.  |  Ausg.: 
Ox.  Pap.  X,  S.  10;  Facs.:  Taf.  V.  Sigel  947. 

1226  (demnächst  Liverpool,  University).  111/ IV  |  Obere  Ecke  eines 
Bl.  aus  e.  Papyrusbuche,  10,5  x  6,8  cm  |  Ps.  79—12.  8i— 4  | 
Ausg.:  Ox.  Pap.  X,  S.  11  f.  Sigel  2025. 

Pachomianus. 

Siehe  London,  Brit.  Mus.,  Royal  1  B.  II. 


Padua. 

R.  Biblioteca  Universitaria. 

C.  Landi,  (Codices  graeci  byliliotliecae  universitatis  Patavinae:   Studi  ital. 
di  filol.  class.  10  (1902),  S.  18—20  (Nr.  1—9)  und  430—432  (Nr.  10-15). 

437  (Landi  Nr.  2).  XV  |  Papier,  94  Bl.,  15  x  10  cm  |  Bes.: 
Kloster  S.  lustinae  in  Padua  |  Ps.?  (Landi:  „Psalterium 
Graecum,  numeris  in  psalmodia  adhibendis  distinctum.  Inc. 
f.  3 :  'Ap'/Tj  aov  \>z(\)  ayitp  twv  eoptöjv  xoö  7c4o/a  y]toi  xoü  tcevitj- 
y.ooxapiou  apxojJievcDV  aTiö  zffi  avta?  xai  (xsTdXyj?  xup'.axfjC  "Jjtoi 
x'^i;  Cw7]'föpoo  avaoxdosto? ,  xal  taöxa  xa\>ü)<;  (}^dXXovxat  Tiapd  xop. 
ßeveSixxoo  'E;rtoxo;ro()Xoo  xal  7:pü)X07ta;rä  'Pu\)-6(JLvrj(;.'*) 

12* 


j^gQ  A.  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

1321  (Landi  Nr.  7).  XV  |  Papier,  212  BL,  20  x  14  cm  |  Bes.: 
Kloster  S.  lustinae  in  Padua  |  Ps.Od. ;  neben  dem  griech. 
Texte  ist  eine  Kolumne  für  die  lat.  Uebersetzung  freigelassen, 
doeli  ist  diese  nur  bei  den  Oden  hinzugefügt.         Sigel  1715. 


Palatini. 

Siehe  Rom,  Bibl.  Vatic,  Palatini  graeci. 


Palermo. 

Reg.  Biblioteca  Nazionale. 

I.  A.  2.  XI  I  Perg.,  158  BL,  14  x  10  cm  |  Bes.  bis  1866:  S.  Mar- 
tine delle  Scale,  vgl.  L.  Castelli,  I  mss.  esistenti  nella  bibl. 
di  San  Martino  delle  Scale  prima  del  1866 :  Nuove  effemeridi 
siciliane,  Ser.  111,  Vol.  4  (1876),  S.  70  Nr.  17  |  Ps.Od.  |  E.  Mar- 
tini, Catalogo  di  mss.  greci  esistenti  nelle  bibl.  italiane  I  1 
(1893),  S.  49—52.  Sigel  1128. 

Museo  Nazionale. 

XII/XIII  I  Perg.,  294  BL,  22x17  cm  |  Bilder  |  Bes.:  Basilianer- 
kloster  S.  Salvatore  in  Palermo.  Die  Hs.  soll  der  Königin 
Konstanze,  Gemahlin  Heinrichs  VI.,  gehört  haben,  die  nach 
einer  Überlieferung  Nonne  in  S.  Salvatore  war  |  la  N.T. 
(ohne  Apoc),  230  a  Ps.Od.  (Ps.  149  8  — Od.  26  fehlt)  |  E.  Mar- 
tini, Catalogo  di  mss.  greci  esistenti  nelle  bibl.  italiane  I  1 
(1893),  S.  141—146  I  Soden  S.  106  („S202").  Gregory  S.  1194 
(„2127").  Sigel  1716. 

Parham. 

Siehe  London,  Brit.  Mus.,  Curzon. 

Paris. 

Bibliotheque  de  l'Arsenal. 

H.  0  m  0  n  t ,  Inventaire  sommaire  des  mss.  grecs  de  la  Bibliotheque  Nationale 
et  des  autres  bibliotheques  de  Paris  et  des  Departemeuts.  3  (1888), 
S.  351  f.  Derselbe  gab  schon  vorher  eine  genauere  Beschreibung  der 
griech.  Hss.  dieser  Bibliothek  in  den  M^Ianges  Graux  (Paris  1884)> 
S.  312—316. 

Catalogue  general  des  mss.  des  bibliotheques  publiques  de  France.  Paris. 
Catalogue  des  mss.  de  la  Bibliotheque  de  l'Arsenal.  Par  H.  Martin. 
9  Bilnde.     Paris  1885—1899. 


Padua,  Bibl.  Univ.  —  Paris,  Bibl.  Nat.  181 

8407  (alt  „2  Gr.";  Omont  Nr.  29).  IX  Mitte  1  Perg.,  66  BL, 
22  X  15  cm  I  Sehr.  :  „StjSuXioi;  Sv.ottoc"  =  Sedulius  Scottus, 
vgl.  über  ihn  L.  Traube  in  den  Abb.  d.  bayer.  Akad.  d.  Wiss., 
I.  CL,  19.  Bd.  (1891),  S.  338  ff.  und  Vogel -Gardth.  S.  398 
Anm.  4  |  Bes.  im  XV.  Jahrh. :  Abtei  Saiut-Nicolas-des-Pres  in 
Verdan.  Späterer  Bes. :  Abtei  Saint-Mihiel  bei  Verdun,  vgl. 
Montfaucon,  Bibliotheca  bibliothecarum  2  (1739),  S.  1178,  wo 
die  Hs.  im  „Catalogus  Mss.  Monasterii  S.  Michaelis  de  Sancto 
Michaele,  vulgo  S.  Michiel,  Diocese  de  Verdun"  an  zweiter 
Stelle  steht.  Späterer  Bes. :  Marquis  de  Paulmy  j  Ps.Od.  mit 
latein.  Übersetzung  der  Titel  und  Anfangsworte  der  einzelnen 
Psalmen  j  Montfaucon,  Palaeogr.  graeca  (1708),  S.  41.  235 — 
247  mit  Facs.  (Ps.  1.  150.  151 1).  Omont  in  den  Melanges 
Graux  (1884),  S.  313  Nr.  8  mit  Facs.  (Ps.  151  mit  Unter- 
schrift des  Sedulius  Scottus).  Omont,  Fac-similes  des  plus 
anciens  mss.  grecs  .  .  .  de  la  Bibl.  Nat.  (1892),  S.  11  u.  Taf. 
XXIV  (Ps.  IOO2-IOI15).  Martine  (1892),  S.  463f.  |  Gregory 
S.  61  („Oe")  und  S.  1275  („/  1351")  |  S.  Berger,  Histoire  de 
la  Vulgate  (1893),  S.  116.  411  |  Rahlfs,  Sept.-Stud.  2  (1907), 
S.  11.  102  („Par««-^").  Sigel  1129. 

8415  (alt  „1  Gr."  und  „8400";  Omont  Nr.  22).  XIV  |  Papier, 
339  Bl.  (1—9.  146—155.  194—198  im  XVJ.  Jahrh.  ergänzt), 
30x  22  cm  Bes. :  Jean  Hurault,  seigneur  de  Boistaille  (f  1572). 
Spätere  Bes.:  Carmes  dechausses  (Barfüßer)  in  Paris  |  la 
Oct.  (Text  oft  verkürzt,  s.  unten),  158  b  Reg.  I— IV,  280  a 
Par.  I— II  !  Omont  in  den  Melanges  Graux  (1884),  S.  312 
Nr.  1.  Martin  6  (1892),  S.  465,  vgl.  auch  Bd.  8  (1899),  S.  451  | 
Norman  M'^Lean  schrieb  mir:  „The  Arsenal  MS.  8415  has 
no  lacunae,  but  its  text  of  some  of  the  books  is  a  shortened 
one.  Thus  in  Numbers  it  leaves  out  In— 43.  2 10 — 339,  and 
has  hardly  anything  of  chapters  4  —  8.  Some  of  the  other 
chapters  are  cut  down.  In  Deut,  it  omits  16  le — 17 15.  17  20 
— 188.  2422 — 203.  25 13— 27 10.  32  2—43.  In  Joshua  it  omits 
12ii— 24.  133— 21 42.  These  I  have  noted,  but  there  may  be 
other  omissions".  Sigel  527. 

Bibliotheque  Nationale. 

A  II  c.  inv.  =  Anciens  inventaires  et  catalogues  de  la  KiM.  Nat.  j)ubl.  par 

n.  Omont.    Tom.  I— IV.    Paris   H»()8— l'.Uo. 
Doli.  =  Hagiographi  Bollandiani  et  H.  Omont,    Catalogus  codicum  hagio- 

grapbiconim   graecoruni   bibliotliecac   nationalis  Parisienis,    Bruxellis  et 

Parisiis  181ȟ. 


282  A.  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

Bordier  =  H.  Bordier,  Description  des  peintures  et  autres  oruements 
contenus  dans  les  mss.  grecs  de  la  Bibl.  Nat.,  Paris  1883. 

Catal.  Font.  =  Catalogues  des  mss.  grecs  de  Fontainebleau  sous  Fran^ois 
ler  et  Henri  II  publ.  et  annotes  par  H.  Omont,  Paris  1889. 

Catal.  Reg.  ==  Catalogus  codicum  mss.  bibliothecae  regiae.  Tom.  2. 
Paris  1740. 

Gastoue  =  Amedöe  Gastoue,  Catalogue  des  mss.  de  musique  byzantine 
de  la  Bibl.  Nat.  et  des  bibliotheques  publ.  de  France.  (Publications  de 
la  Societe  internationale  de  musique.    Section  de  Paris.  (3).)    Paris  1907. 

Jacob  Mel.  Havet  =  A.  Jacob,  Notes  sur  les  mss.  grecs  palimpsestes 
de  la  Bibl.  Nat.:  Melanges  Julien  Havet  (Paris  1895),  S.  759—770. 

Jacob  Möl.  Ren.  =  A.  Jacob,  De  nonnuUis  codd.  graecis  palimps.  in 
bibliotheca  majore  Parisiensi  asservatis:  Melanges  Renier  (Bibliotheque 
de  Pecole  des  hautes  etudes.  Sciences  philologiques  et  historiques,  fasc. 
73,  Paris  1887),  S.  347—858. 

Jacob  Rev.  des  bibl.  1899  =  A.  Jacob,  Notes  sur  les  mss.  grecs  pa- 
limps. du  fonds  Coislin  et  du  Suppl,  grec  de  la  Bibl.  Nat. :  Revue  des 
bibliotheques  9  (1899),  S.  372—380. 

Inv.  somm.  =  H.  Omont,  Inventaire  sommaire  des  mss.  grecs  de  la  Bibl. 
Nat.  et  des  autres  bibl.  de  Paris  et  des  Departements,  3  Teile  (Paris 
1886—1888)  und  eine  Table  alphabdtique  nebst  Nachträgen  und  Intro- 
duction  (1898).  Der  Ancien  fonds  grec  (geM'öhnlich  einfach  „Grec"  ge- 
nannt) wird  beschrieben  in  Teil  1  (Nr.  1—1318),  2  (Nr.  1319—2541) 
und  3,  S.  1—109  (Nr.  2542—3117),  der  fonds  Coislin  in  Teil  3,  S.  111 
—  196,  das  Supplement  grec  in  Teil  3,  S.  197—340.  383—407  und  auf 
den  Seiten  1 — 14  hinter  der  Table  alphabetique.  In  der  Introduction 
werden  Verzeichnisse  der  früheren  Besitzer  (mit  biograph.  Notizen),  der 
Schreiber  u.  a.  gegeben.  —  Das  Format  der  Hss.  wird  nur  summarisch 
angegeben:  kleines  Format  bis  27  cm  Höhe,  mittleres  bis  37  cm,  großes 
bis  50  cm  (bei  mir  „kl.«,  „m.",  „gr.").  —  Die  von  1898  bis  1910  hinzu- 
gekommenen Hss.  des  Suppl.  grec  werden  beschrieben  in  „Bibl.  Nat. 
Nouvelles  aequisitions  du  departement  des  mss.  pendant  les  annees  1891 
—1910«  (Paris  1912),  S.  LXIV— LXX,  doch  sind  keine  LXX-Hss.  dar- 
unter und  auch  seit  1910  keine  hinzugekommen  (nach  Mitteilung  Omonts 
vom  21.  Juli  1913). 

Martin  =  J.  P.  P.  Martin,  Description  technique  des  mss.  grecs  relatifs 
au  Nouveau  Testament,  conserves  dans  les  bibliotheques  de  Paris.  Supple- 
ment aux  Legons  sur  la  Critique  Textuelle  du  Nouveau  Testament. 
Paris  1884. 

Missions  =  Missions  archeologiques  frangaises  en  Orient  aux  XVIIe  et 
XVIIIo  siecles.  Documents  publies  par  H.  Omont,  Paris  1902  (CoUection 
de  documents  inedits  sur  l'histoire  de  France.  Ser.  1.  Hist.  polit.  72  i.  2). 
2  Teile  mit  durchlaufender  Seitenzählung. 

Montf.  Bibl.  Coisl.  =  Montfaucon,  Bibliotheca  Coisliniana,  olim  Segue- 
riana,  sive  mss.  omnium  graecorum,  quae  in  ea  continentur,  accurata 
descriptio.  Paris  1715.  —  Montfaucon,  Bibliotheca  bibliothe- 
carum  2  (1739),  S.  1046 — 1067  bietet  ein  kurzes  Verzeichnis  mit  einigen 
Notizen  über  Hss.,    die   er   für  seine  Ausgabe  der  Ilexapla  benutzt  hat. 


Paris,  Bibl.  Nat.  183 

Ornont  Facs.  a  =  H.  Omoiit,  Fac-similes  des  plus  aueieus  uiss.  grecs  en 
onciale  et  en  minuscule  de  la  Bibl.  Nat.  du  IVe  au  Xlle  siecle.   Paris  1892. 

Omoiit  Facs.  d  =  H.  Oinont,  Fac-siniiles  des  mss.  grecs  dates  de  la 
Bibl.  Nat.  du  IX»  au  XlVe  siecle.     Paris  1891. 

0  m  0  D  t  Facs.  m  =  H.  0  m  o  n  t ,  Fac-similcs  des  miuiatures  des  plus  an- 
ciens  mss.  grecs  de  la  Bibl.  Nat.  du  VIe  au  Xle  siecle.     Paris  1902. 

Omont  Mss.  gr.  dates  =  H.  ümont,  Les  mss.  grecs  dates  des  XV«  et 
XVIe  siecles  de  la  Bibl.  Nat.:  Kcvue  des  bibliotheques  2  (1892),  S.  1— 
32.  145—176.  194—215.    (Nachtrag  in  Bd.  8,  s.  unten  Suppl.  grec  1272.) 


kl.,  ra,  gr.  =  kleines,  mittleres,  großes  Format,  s.  oben  „Inv.  somm." 

a)  Coislin. 

Moutf.  Bibl.  (oisl.  und  Inv.  somm,  3,  S.  111-196.  Montf.'s  Signa- 
turen gelten  noch  heute ;  altere  Nummern,  die  er  anführt,  habe  ich  in 
Klammern  hinzugefügt. 

Die  Coisliniani  sind  von  dem  französ.  Kanzler  Pierre  Seguier  (f  1672) 
gesammelt.  Die  meisten  hat  Stagnier  durch  Pater  Athanasius  bekommen. 
Athanasius,  1571  auf  Cypern  geboren,  war  zuerst  griechischer  Priester, 
trat  dann  zur  römischen  Kix'che  über,  kam  1689  nach  Paris  und  machte 
von  hier  aus  1643 — 1653  eine  zehnjährige  Reise  in  den  Orient  (Cypern, 
Koustantinopel,  Athos,  Thracien,  Thessalien,  Macedonien),  auf  der  er 
für  Si'guier  und  Mazarin  mehr  als  300  griech.  IIss.  sammelte,  vgl.  be- 
sonders Missious  1  und  2.  Nach  Seguiers  Tode  erbte  die  Sammlung  sein 
Enkel  Coislin,  Bischof  von  Metz;  dieser  deponierte  sie  1720  in  der 
Abtei  Saint-Germain-des-Pres  in  Paris  und  vermachte  sie  1731  dieser 
Abtei  (daher  werden  die  IIss.  bei  IIoP  öfters  als  S  an  ger  manenscs 
bezeichnet).  Von  da  kam  die  Sammlung,  nachdem  1791  in  den  Wirren 
der  Revolution  elf  IIss.  (darunter  Coisl.  188,  s.  unten)  gestohlen  waren, 
1795  in  die  Bibliothequc  Nationale. 

1  (66).  VII  I  Perg.,  2l>7  B1.,  33  x  23  cm  |  Seguier  bekam  die  Hs. 
durch  Athanasius  |  5  a  Oct.  (Gen.  342 — 3824.  Num.  2923 — 31 4. 
los.  10c— 22.31  fehlen),~l95a  Re^^-.  I— III  S40  (I  4 19— 10 19. 
1426 — 25;):!  fehlen),  mit  Schollen  und  hexaplarischen  Noten  | 
Martin  S.  12f.  |  Facs.:  Montf.  Bibl.  Coisl.  S.  3.  Blanchinus,  Evan- 
geliarium  quadruplex  I  2  (1749),  Tab.  I  hinter  S.  DXXXII 
(Gen.  1  ,-1),  vgl.  II  2  (1749),  S.  DLXXXlXa-b.  Silvestre,  Pa- 
leogr.  universelle  2  (1841),  Bl.  98  (Num.  li— 25).  Omont  Facs. 
a.  Taf.  VI  (Num.  353.3—36),  vgl.  S.  7;  dieselbe  Tat.  ver- 
kleinert in  Fac-similes  de  mss.  grecs  .  .  .  exposi's  dans  la  Ga- 
lerie Mazarine,  Paris  <1901>,  Taf.  1  |  Von  Montfaucon  für 
die  Hexapla  benutzt;  die  Excerpte  zum  Oct.  finden  sich  in 
der  Appendix  des  1.  Bds.,  die  zu  Reg;,  im  Werke  .selbst,  s.  die 
Vorbemerkungen  zu  Gen.  u.  Reg.  |  Joh.  Jac.  Griesbachs  Aus- 
züge aus  einer  der  ältesten  Hss,  der  LXX  Dollmetscher  Ueber- 


Ig4  A.  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

Setzung:  Repertorium  f.  Bibl.  und  Morgenl.  Litt.  1  (1777), 
S.  83—141  und  2  (1778),  S.  194—240  ]  Coli.:  HoP  („X").  Die 
Coli,  von  Gren.  27 — 40  ist  verloren  gegangen;  auch  fehlt  die 
Coli,  von  Reg.  II — III  840  außer  II  22  f.  Zu  lud.  und  los. 
werden  Nachträge  in  der  Appendix  hinter  Ruth  gegeben, 
vgl.  die  Praef.  ad  lud.  |  Field  Gren.— Reg.  |  Coli,  von  Ruth— 
Reg.  III  8  40 :  Gröttingen,  Univ.-Bibl.,  Cod.  Lagard.  4",  vgl. 
Lag.  Gren.  gr.  Vorwort  S.  12,  Ankünd.  S.  3.  27  und  Sept.Stud. 
1,  S.  8  („M")  I  Coli:  Brooke-M-^Lean  („quoted  from  the  proof- 
sheets  of  the  Rev.  H.  ö.  Cronin's  edition'),  vgl.  Swete  Intr. 
S.  140  („M")  1  Rahlfs,  Sept.-Stud.  3  (1911),  S.  32  f.  („M")  | 
Tischendorf,  Monumenta  sacra  inedita  (1846),  S.  401 — 406 
(vgl.  Prolegom.  S.  24—26  u.  Taf.  III  Nr.  8)  gab  die  neutest. 
Stellen  heraus,  die  am  Rande  der  Hs.  als  Parallelstellen 
zitiert  werden,  und  nannte  die  Hs.  nach  Wet(t)steins  Vorgang 
„F.^-  sive  Actorum  F.";  Gregory  S.  50  scheidet  „F""  aus 
der  Zahl  der  neutest.  Hss.  aus.  Sigel  M. 

2  (53).      X  1  Perg.,   354  Bl.,   m.  |  Seguier  bekam  die  Hs.  um  1645 

aus  Ägypten  durch  Vermittlung  eines  Händlers  in  Marseille 
(Missions  1,  S.  10  ff.  und  2,  S.  858)  |  Oct  (nach  HoP  sind 
Gen.  li— 23.  4142—47 20.  Num.  2I34 — 22in  im  XL  Jahrh.  er- 
gänzt) 1  Coli.:  HoP.    Brooke-M'^Lean  („a").  Sigel  15. 

3  (54).        XII   I  Perg.,    242  ßl.,    gr.  ]  Seguier   bekam  die  Hs.  um 

1645  aus  Ägypten  durch  Vermittlung  eines  Händlers  in  Mar- 
seille (Missions  1,  S.  10  ff.  und  2,  S.  858)  |  la  Oct,  165a 
Reg.  I— IV  I  Stroth  im  Repert.  5  (1779),  S.  111—113  |  Coli.: 
HoP  I  Coli,  von  Reg.  I-IV:  Göttingen,  Univ.-Bibl.,  Cod. 
Lagard.  6^;  benutzt  für  die  Herstellung  des  Textes  in  Lag. 
V.  T.  pars  prior,  vgl.  Lag.  Ankünd.  S.  26  („f")  und  Rahlfs, 
Sept.-Stud.  3  (1911),  S.  13 f.  |  Coli.:  ßrooke-M«Lean  („0")  | 
Rahlfs,  Sept.-Stud.  1  (1904),  S.  5—15  (über  Textmischung  in 
Reg.  III-IV)  und  3  (1911),  S.  9  f.  51  ff".  Tisserant,  Codex 
Zuqnineusis  (1011),  S.  XLII  (Varianten  zu  lud.  18 2— 21  nach 
Mitteilung  Brookes).  Sigel  82. 

4  (381).       XIII/XIV  (aber  Bl.  3-48:  XIII;  ßl.  1-2  u.  a.:  XVI)  | 

Papier.  489  Bl.,  gr.  |  Bes.:  Kloster  AtovüoioD  (Athos).  wo  die 
Hs.  1526  von  dem  Mönch  Gregorios  aus  Cypern  ausgebessert 
wurde.  Seguier  bekam  die  Hs.  durch  Athanasius  (Missions  2, 
S.  856)  I  Vollständiges  Altes  Testament,  nur  ohne  Psalter: 
1  a  Oct.,  151  b  Reg.  I— IV,  216  a  Par.  I— II,  245  b  Esdr.  I 
—II,  263  a  Est,  268  a  Idt,  275  b  Mac.  I— IV,  317  b  Tob., 
323  a  IV  proph.,  412  b  XII  proph.  (griech.  Reihenfolge),  433  b 


Paris,  Bibl.  Nat..  Coisl.  185 

Prov.  (davor  die  Übersclirift  'q  ßißXo?  -q  XB^o]xsyr^  s^aoö'ftov, 
die  sich  auf  Prov.  —  Sir.  bezieht),  446  a  Eccl..  449b  Cant., 
452  a  lob,  463  b  Sap.,  471  a  Sir.  1—50  |  ColTVon  Deut.  8^^ 
bei  HoP  unter  dem  Text,  Varianten  aus  Gen.  —  Deut.  7  in 
den  Addenda  am  Schi,  des  1.  Bds.  Sigel  46, 

5  (382).        1264  ]  Perg.,    185  BL,  37  x  29  cm  |  Sehr.:    „©coS^poo 

a|j.apT.  Toö  Aafj.Tcsioo"  |  Bes.:  Kloster  Itai)povi/,i(^Ta  (Athos); 
Segaier  bekam  die  Hs.  durch  Athanasius  (Missions  2,  S.  856)  | 
Cat.  in  Lev.  — Pvuth  |  Omont  Facs.  d,  Taf.  LVII  (Deut. 
336—12),  vgl.  S.  12  I  Karo-Lietzm.  S.  16,  vgl.  Lietzmann,  Ca- 
tenen  (1897),  S.  37.  Sigel  528. 

6  (382,    also    mit  Coisl.  5   unter  derselben   Nr.    zusammengefaßt). 

XIII  I  Perg.,  276- Bl.,  38  x  27  cm  |  Seguier  bekam  die  Hs. 
durch  Athanasius  (Missions  2,  S.  855)  |  Cat.  in  Lev.  —  Ruth 
(Schi,  fehlt)  I  Karo-Lietzm.  S.  16,  vgl.  Lietzmann,  Catenen 
(1897),  S.  37.  Sigel  529. 

7  (213).       XII  I  Perg.,  127  BL,  33x27  cm  i  Bes.:  Aaöpa  (Athos); 

Seguier  bekam  die  Hs.  durch  Athanasius  (Missions  2,  S.  856)  | 
la  Cat.  in  los.  —  Ruth,  40a  Cat.  in  Reg.  I — IV,  mit  hexapl. 
Noten  I  A^arianten  zu  Thdt.  quaest.  in  Reg.  I— III:  Thdt. 
opera  ed.  Schulze  5  (1774),  S.  1196-1218  („C.  ß.")  |  Karo- 
Lietzm.  S.  16.  20,  vgl.  Lietzmann,  Catenen  (1897),  S.  37. 
Mercati,  Note  S.  82  Anm.  2.  Sigel  530. 

8  (211).       X  I  Perg.,    283  BL,    35x24  cm  |  Bes.:    Aaopa  (Athos); 

Seguier  bekam  die  Hs.  durch  Athanasius  (Missions  2,  S.  856)  | 
la  Cat.  in  Reg.  I— IV  (Anf.  bis  I  144!t  fehlt)  mit  hexapl. 
Noten,  161a  Par.  1— 11  mit  Thdt.  quaest.,  220  a  Esdr.  I— II, 
234a  Esi,  241a  Tob.,  246a  Idt.,  256a  Mac.  I— II  1423 
(I  96.-!  — 154  fehlt)  I  Von  Montfaucon  für  die  Hexapla  benutzt, 
s.  seine  Vorbemerkung  zu  Reg.  |  Varianten  zu  Thdt.  quaest. 
in  Reg.  I— IV :  Thdt.  opera  ed.  Schulze  5  (1774),  S.  1196— 
1233  („C.  a.");  zu  Thdt.  quaest.  in  Par.  I— II :  ebenda  Bd.  1 
(1769)  auf  8  besonders  paginierten  Seiten,  die  hinter  S.  600 
eingelegt  sind  („Cod.");  vgl.  auch  die  Praefatio  des  1.  Bds. 
S.  XVII  (Schulze  erhielt  die  Coli,  durch  Schlaeger)  ]  Coli.: 
HoP  I  Field  Reg.  |  Karo-Lietzm.  S.  18,  vgl.  Lietzmann,  Ca- 
tenen (1897),  S.  37  I  Rahlfs,  Scpt.-Stud.  1  (1904),  S.  19  tf. 
(„CsL")  und  3  (1911),  S.  33  f.  46  („243").  Sigel  243. 

9  (132).        XV  1  Papier.  138  BL,  31  x  21  cm  |  Seguier  bekam  die 

Hs.  durch  Athanasius  (Missions  2,  S.  855)  [  Cat.  in  lob  (es 
fehlen  1 — 6l'1.  7i()— 810.  9n— 83  und  der  SchL)  |  Karo-Lietzm. 
S.  330,  vgl.  Lietzmann,  Catenen  (^1897).  S.  06.         Sigel  531. 


186  A.  Ealilfs,  Verzeichnis  der  grietb.  Hss.  des  A.T. 

10  (233).       X  I  Perg.,  355  Bl.  (richtige  Reihenfolge  am  Schi.:  350. 

352.  351.  354.  353.  355),  38x27  cm  [Bes.:  Aaopa  (Athos); 
Seguier  bekam  die  Hs.  durch  Athanasius  (Missions  2,  S.  856)  | 
Cat.  in  Ps.  7i5  — 118i65  (es  fehlen  85i6  — 86^.  976—986. 
118i26-i32.  158— iGi)  mit  hexapl.  Noten  |  Von  Montfaucon  für 
die  Hexapla  benutzt,  s.  seine  Vorbemerkung  zu  Ps.  und 
Montf.  Bibl.  Coisl.  S.  58,  wo  Montf.  sagt,  daß  er  die  Hs.  be- 
nutzt hat  I  Coli.:  HoP  \  Karo-Lietzm.  S.  55,  vgl.  Lietzmann, 
Catenen  (1897),  S.  54  |  Hahlfs,  Sept.-Stud.  2  (1907),  S.  9. 
55  („P").  Sigel  187. 

11  (352).      XIV  I  Papier,  431  BL,  m.  ]  Seguier  bekam  die  Hs.  durch 

Athanasius  (Missions  2,  S.  855)  j  Euthymii  Zigabeni  comm. 
in  Ps.Od. 

12  (62).       XiV  I  Papier,   327  Bl.,   30x  19  cm  [  Seguier  bekam  die 

Hs.  durch  Athanasius  (Missions  2,  S.  855)  |  Cat.  in  Ps.  7 9 — 
72 10  I  Karo-Lietzm.  S.  66.  619,  vgl.  Lietzmann,  Catenen  (1897), 
S.  55  j  Lietzmann,  Der  Psalmencommentar  Theodor's  von 
Mopsuestia:  Sitzungsber.  der  K.  Preuß.  Akad.  d.  Wiss.  1902, 
1.  Halbbd.,  S.  334—346  |  E.  Große-Brauckmann,  Der  Psalter- 
text bei  Theodoret :  Nachr.  d.  K.  Ges.  d.  Wiss.  zu  Gott.,  Philol.- 
hist.  Kl.  1911,  S.  336  ff.  =  Mitteilungen  des  Sept.-Untern.  1, 
S.  71  ff.  Sigel  1717. 

13  (256  und  73).       1304  |  Perg.,  262  BL,  31x23  cm  |  Sehr.:    Ösö- 

Swpo?  'AYCo;:eTpir/ji;  (Vogel-Gardth.  S.  135  f.  Soden  S.  781 — 
793)  1  Bes. :  Awpa  (Athos) ;  Seguier  bekam  die  Hs.  durch 
Athanasius  (Missions  2,  S.  856)  |  Ps.Od.  |  Omont  Facs.  d,  Taf. 
LXXV  (Ps.  6O5— 6I2),  vgL  S.  15  I  Bordier  S.  232  |  ColL: 
HoP.  Sigel  189. 

14  (26).        1547    (so   nach  christl.  Ära  datiert,    aber   daneben  Da- 

tierung nach  der  Weltära)  |  Papier,  129  BL,  30x21  cm  | 
Sehr.:  „NtxoXäou  A'.yi'^a  roö  Movsjißao'.wTOO,  s?  vöv  irpo?  KuocDViav 
TceXovro?"  (Vogel-Gardth.  S.  350)  |  Comm.  in  Ps.Od.  mit  Pro- 
logen verschiedener  Kirchenväter  |  Omont  Mss.  gr.  dates 
S.  165  mit  Abdruck  der  Unterschrift. 

15  (141).       XVI  I  Papier,  94  BL,  31  x  21  cm  |  Cat.  in  Prov.  |  Karo- 

Lietzm.  S.  301,  vgl.  Lietzmann,  Catenen  (1897),  S.  57.  Faul- 
haber, Hohel.-Cat.  S.  117.  Sigel  532. 

16  (16).        XVI  1  Papier,  272  BL,  m.  |  Thdt.  et  aliorum  quaest.  in 

V.T. 

17  (259).      XIII  I  Perg.,  303  BL,  m.  |  Cat.  in  Ez.  mit  hexapl.  Noten  | 

Von  Montfaucon  für  die  Hexapla  benutzt,  s.  seine  Vorbe- 
merkung  zu   Ez.    und  Montf.    Bibl.  Coisl.    S.  61,    wo  Montf. 


Paris,  Bibl.  Nat.,  Coisl.  187 

sagt,  daß  er  die  Hs.  benutzt  hat  |  Karo-Lietzm.  S.  347.  vgl. 
Lietzmann,  Catenen  (1897),  S.  71.  Faulhaber,  Proph. -Cat. 
S.  191.  Sigel  533. 

18  (319).  XI  I  Perg.,  229  Bl.,  gr.  |  Seguier  bekam  die  Hs.  durch 
Athanasius  (Missions  2,  S.  855)  |  la  Idt.  (Anf.  bis  2u  fehlt), 
8a  Mac.  I— IV,  42a  IV  proph.,  114a  XII  proph.,  129b  lob, 
138  a  Prov-,  146  b  Cant.,  148  a  Eccl.,  151a  Sap.,  156  a  Sir., 
170  a  N.T.  (außer  Ew.)  |  Diese  Hs.  fehlt  bei  Grregory  und 
Soden,  doch  hat  Gregory,  wie  er  mir  mitteilt,  sie  1913  zu 
seiner  Liste  unter  der  Nr.  „2344"  hinzugefügt.        Sigel  534. 

57  (234).  IX  I  Perg.,  241  BL,  gr.  |  Bes.:  1218  Aaöpa  (Athos); 
Seguier  bekam  die  Hs.  durch  Athanasius  (Missions  2,  S.  856)  i 
2  a  Gregorii  Nyss.  comm.  in  Cant.,  128  a  Gregorii  Agrigentini 
comm.  in  Eccl.  (in  der  Hs.  fälschlich  dem  Grreg.  Nyss.  zuge- 
schrieben) I  Gregorii  Agrig.  libri  decem  explanationis  Eccle- 
siastae  ed.  Morcellus  (1791),  S.  CXXII. 

80  (49).       XI  I  Perg.,  435  Bl.,  m.  i  Bes. :  Kloster  x-^?  'EYxXsioTpa« 

auf  Cypern;  Seguier  bekam  die  Hs.  durch  Athanasius  (Mis- 
sions 2,  S.  857)  I  Thdt.  comm.  in  Ps.  mit  Zusätzen  aus  anderen 
Vätern,  darunter  Diodor  von  Tarsus  |  L.  Maries,  Aurions- 
nous  le  cummentaire  sur  les  Psaumes  de  Diodore  de  Tarse?: 
Revue  de  philologie  35  (1911),  S.  62.  68  mit  Textprobe. 

81  (300).       XI  I  Perg.,  386  BL,  m.  |  Bes.:  Aaopa  (Athos);  Seguier 

bekam  die  Hs.  durch  Athanasius  (Missions  2,  S.  856)  |  1  a 
Thdt.  comm.  in  Ps.  mit  hexapl.  Noten,  344a  Cat.  in  Od.  | 
Von  Montfaucon  für  die  Hexapla  benutzt,  s.  seine  Vorbe- 
merkung zu  Ps.  und  Montf.  Bibl.  Coisl.  S.  137,  wo  Montf. 
sagt,  daß  er  die  Hs.  benutzt  hat.  Sigel  1130. 

83  (348).  X  I  Perg.,  357  BL,  m.  |  Bes.:  Kloster  lzrf.opoviv.riza 
(Athos);  Seguier  bekam  die  Hs.  durch  Athanasius  (Missions  2, 
S.  855)  I  344  a - 357  b  Tob.  Sigel  535. 

104  (237).        XII  (Montf. :    XIV   oder  XV)   |  Perg.,    323  BL.    m.  | 

Euthymii  Zigab"ni  comm.  in  Ps.Od.  (Schi,  fehlt). 

105  (U^.        KU  I  Perg.,   297  BL,  35x24  cm  |  Bes.:    Kloster  tTjc 

'EYxXeiaipas  (Cypern);  Seguier  bekam  die  Hs.  durch  Athanasius 
(Missions  2,  S.  857)  j  Menolog.  nov.-fobr.:  135  b— 140  b  Dan. 
excerpta  (Sus.,  Dan.  5,  Bei  et  Dr.;  auf  1>1.  140b — 142a  schließt 
sich  unmittelbar  das  Martyrium  des  Daniel  und  der  3  Tiai^e? 
an)  I  Boll.  S.  289—291.     '  Sigel  536. 

110  (140).  XI  I  Perg.,  223  BL,  29x23  cm  |  Bes.:  Kloster  'Ecft- 
Y(i.svoo  (Athos);  Seguier  bekam  die  Hs.  durch  Athanasius  (Mis- 
sions 2,    S.  855)  I  Menolog.    für   die   2.  Haltte   des   October: 


188  A.  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  AT. 

la— 35  a  Tbdt.  comm.  in  Os.  (für  den  17.  Oct.),  59  a— 71b 
Thdt.  comm.  in  loel  (für  den  19.  Oct.)  1  Boll.  S.  291—293. 

113  (71).  IX  Ende  |  Perg.,  435  Bl.  (1-10  fehlen,  s.  Bulletin  des 
bibl.  et  des  arch.  1  [1884].  S.  22),  m.  |  Bes.:  Aaopa  (Athos); 
Seguier  bekam  die  Hs.  durch  Athanasius  (Missions  2,  S,  856)  | 
IIa  Cyr.  comm.  in  Zach.  (Anf.  fehlt),  110b  Basilii  comm.  in 
Is.,  287  a  Thdt.  et  aliorum  quaest.  in  Oct.  Reg.  |  Coli. :  Cy- 
rilli  archiep.  Alex,  in  XII  proph.  ed.  Pusey  (1868),  s.  Bd.  1, 
S.  VIII  („C"). 

184  (55).  XIII  I  Papier,  136  BL,  m.  I  Oct.  (Anf.  bis  Gen.  195 
und  Schi,  von  lud.  21  an  fehlen).  Sigel  537. 

186  (52),   Bl.  156—244   (so  gezählt,    weil   früher   mit  der  lat.  Hs. 

Coisl.  185,  jetzt  Lat.  10  592,  zusammengebunden).  VII  J 
Perg.,  24  x  19  cm  |  Ps.  18i4— 72io  lat.  und  griech.  (lat.  Text  auf 
dem  Verso,  griech.  auf  dem  Recto)  mit  einigen  Lücken  (nach 
HoP  fehlen  282-294.  363—398.  57i-7)  j  Facs.:  Montf.  Bibl. 
Coisl.  S.  243  (Ps.  25 1—3).  Blanchinus,  Evangeliarium  quadruplex 
I  2  (1749),  Tab.  II  hinter  S.  DXXXII  (Ps.  25 1),  vgl.  II  2 
(1749),  S.  DXC  b.  Nüuveau  traite  de  diplomatique  1  (1750), 
Taf.  12,  Nr.  IL  III  (Ps.  2I17-10.  278f.).  Omont  Facs.  a, 
Taf.  VII  (Ps.  64 1-9),  vgl.  S.  7  \  Coli.:  HoP  |  Lag.  Spec.  S.  3 
(„H").     Rahlfs.  Sept.-Stud.  2  (1907),  S.  6.  54.  95  f.  („H"). 

Sigel  188. 

187  (90).       X  I  Perg.,  193  BL,  29x21  cm  |  Seguier  bekam  die  Hs. 

durch  Athanasius  (Missions  2,  S.  855)  |  Cat.  in  Ps.Od.  (Anf. 
bis  1736  u.  Schi,  fehlen)  |  Von  Montfaucon  im  Psalter  und 
den  Oden  Ion.  2  u.  Hab.  3  für  die  Hexapla  benutzt,  s.  seine 
Vorbemerkungen  zu  Ps.  („Codex  Coislinianus  IX.  vel  X.  sae- 
culi")  u.  XII  proph.  („Coislinianus  Codex  unus  IX.  vel  X.  sae- 
culi")  und  Montf.  Bibl.  Coisl.  S.  244,  wo  Montf.  sagt,  daß  er 
die  Hs.  benutzt  hat  1  Coli.:  HoP  |  Lag.  Spec.  S.  3  („K"). 
Rahlfs,  Sept.-Stud.  2  (1907),  S.  9.  55  (,K")  |  Karo-Lietzm. 
S.  64,  vgl.  Lietzmann,  Catenen  (1897),  S.  54.  Sigel  190. 

[188  (48)  ist  jetzt  in  Petersburg,  Kais.  öfF.  Bibl.,  Graec.  64.] 

189  (51).       XV  [  Papier,  476  BL,  29  x22  cm  |  Cat.  in  Ps.  1—75  | 

Karo-Lietzm.    S.  31.   vgl.  Lietzmann,    Catenen  (1897),    S.  55. 

Sigel  1718. 

190  (184).       XIII  I  Perg.  (palimps.),  259  BL,  28  x  20  cm  |  Seguier 

bekam  die  Hs.  durch  Athanasius  (Missions  2,  S.  855)  |  Cat. 
Nicetae  in  Ps.  80—150  ]  Karo-Lietzm.  S.  34;  hiernach  ent- 
hält  die   untere  Schrift    eine  Cat.  in  Ps.   aus  dem  X.  Jahrh. 

Sigel  (der  oberen  Schrift)  1719. 


Paris,  Bihl.  Xat,  Coisl.  —  Copte.  189 

191  (47).  XII  [  Perg.,_477  Bl.,  24x17  cm  |  Seguier  bekam  die 
Hs.  um  1645  aus  Ägypten  durch  Vermittlung  eines  Händlers 
in  Marseille  (Missions  1,  S.  10  ff.  und  2,  S.  862)  |  la  XII 
proph.  (griech.  Reihenfolge),  98  a  IV  proph.  |  Bordier  S.  227. 

Sigel  538. 

193  (298).      XI  I  Perg.,   267  Bl.,   28  x  21  cm  |  la  Excerpta  e  cat. 

in  Prov.,  16  b — 33  a  Excerpta  e  cat.  in  Eccl.,  40  b— 71a  Ex- 
cerpta e  cat.  in  Is.  Gen.  Prov.  etc.,  138  b — 192  b  Excerpta  e 
cat.  in  (len.  et  Exod.  |  Karo-Lietzm.  8.  18f.  310.  311.    Sigel  539. 

194  {2Vd).        XIII   I   Papier ,    371  Bl. ,    26  x  17  cm   1   Bes. :    Aaupa 

(Athüs);  Seguier  bekaoi  die  Hs.  durch  Athanasius  (Missions  2, 
S.  856)  I  la  Cat.  in  Prov.  (Auf.  fehlt),  67b  Cat.  in  Eccl., 
93b  Cat.  in  Cant. ,  117a  Mich.  Pselli  comm.  in  Cant..  144a 
Cat.  in  lob  |  Karo-Lietzm.  S.  303.  311.  314.  321.  STgol  540. 
211  (367),  Bl.  1.  351.  352  (Vorsetzblätter).  X?  (rescr.  XII)  |  Perg., 
24  X  18  cm  I  Untere  Schrift:  Lect.  fragm.  |  Jacob  Rev.  des 
bibl.  1899,  S.  373  |  Gastoue  S.  79  Nr.  47. 

251  (215).       X  1  Perg.,  310  BL,  kl.  |  la  Thdt.  quaest.  in  Reg.  Par., 

227a  Thdt.  comm.  in  Os.  et  initium  loelis  (mit  Prolog  über 
die  Bibelübersetzungen). 

252  (138).        X  I  Perg.,    165  BL,  m.  |  Thdt.  comm.  in  XII  proph.  | 

ColL:    Thdt.  ed.  Schulze  2  (1770),  S.  1305—1694  („C"),  vgL 
S.  IUI.  VIII. 
258  (99).       XII  I  Perg.,    303  BL,    24  x  18  cm  |  216a- 250a  Dan.  | 
Boll.  S.  306.  Sigel  541. 

275  (205).  XI  I  Perg.,  406  BL,  m.  |  Bes.:  Aaüpa  (Athos);  Seguier 
bekam  die  Hs.  durch  Athanasius  (Missions  2,  S.  856)  |  1  Ana- 
stasii  metrop.  Nicaeni  comm.  in  Ps. ,  nach  Maries  in  Wirk-j 
lichkeit  von  Diodor  von  Tarsus,  jedoch  in  der  2.  Hälfte  mit 
manchen  Zusätzen,  besonders  aus  Thdt.;  360  Cat.  in  Od.  | 
L.  Maries,  Aurions-nous  le  commentaire  sur  les  Psaumes  de 
Diodore  de  Tarse'?:  Revue  de  philol.  35  (1911),  S.  56-70. 

Sigel  1131. 
858  (75).       XIII  I  Perg.,  313  BL,  kl.  |  Ps.  mit  kurzen  Scholien. 

Sigel  1720. 
360  (50).       XII  I  Perg.,  316  BL,  kl.  |  Ps^  mit  kurzen  Scholien. 

Sigel  1132. 
b)  Copte. 

129'"^  und  129^  sind  Sammlungen  von  Fragmenten  verschiedener 
koptischen  Hss.  des  A.T.,  s.  J.-B.  Chabot,  Inventaire  som- 
maire  des  mss.  coptes  de  la  Bibl.  Nat. :  Revue  des  bibliothe- 
ques  16  (1906),  S.  364  f.     Hierunter  befinden  sich  nach  W.  E. 


190  A.  Rablfs,  Verzeichnis  der  grieeli.  Hss.  des  A.T. 

Crum  bei  Rahlfs,    Sept.-Stud.  2  (1907),    S.  147  Anm.  2    auch 
Fragmente  von  griechisch-sahidischen  Psalterien. 

c)  Grec  (genauer  „Ancien  londs  grec"). 

Catal.  Reg.  und  Inv.  so  mm.  1 — 3  S.  109.  Die  Signaturen  des  Catal. 
gelten  noch  heute.  Nummern  mit  hinzugefügtem  „.\"  stammen  aus  der 
Appendix  des  Catal. ;  einige  erst  kurz  vor  der  Herausgabe  des  Catal. 
hinzugekom.mene  Hss.  sind  nämlich  erst  in  der  Appendix  beschrieben 
und  haben  dieselben  Nummern  bekommen  wie  die  Hss.,  hinter  welchen 
sie  nach  der  im  Catal.  befolgten  Sachordnung  (vgl.  Iny.  somm.,  Intro- 
duction  S.  CI)  eingeschoben  werden  sollten,  sind  aber  von  ihnen  durch 
hinzugefügtes  „A"  unterschieden,  z.  B.  „17"  und  „17  A". 

Über  die  in  Klammern  angeführten  älteren  Signaturen  ist  folgendes 
zu  bemerken : 

1)  Die  Nummern  der  Colbertini  (1732  in  die  Bibl.  du  Roi  gekommen) 
sind  nach  dem  Inv.  somm.  gegeben. 

2)  Die  Nummern  der  Fouteblaudenses  stammen  aus  Omonts  Ausgabe 
des  griechisch  abgefaßten  alphabetischen  Katalogs  der  griech.  Hss. 
in  der  köuigl.  Bibl.  zu  Fontainebleau  vom  J.  1550:  Catal.  Font.  S.  1 — 
179  mit  Supplement  auf  S.  455 — 458.  (Die  noch  älteren  Kataloge  von 
Blois,  wo  die  königl.  Bibl.  bis  1544  war,  um  dann  nach  Fontainebleau 
und  schließlich  nach  Paris  überführt  zu  werden,  kommen  nur  für  Grec 
22  und  35  in  Betracht,  s.  daselbst.) 

3)  Die  Nummern  der  Mazarinaei  (16G8  in  die  Bibl.  du  Roi  gekommen) 
stammen  aus  Anc.  inv.  3,  S.  259—340  und  4,  S.  280 — 361;  die  Nummern 
in  der  Introd.  zum  Inv.  somm.  S.  XCV — XCVH  sind  einem  anderen  Ver- 
zeichnis entnommen,  das  auch  Montfaucon,  Bibliotheca  bibliothecarum  2, 
S.  1309 ff.  (mit  kleinen  Abweichungen,  die  Omont  im  Inv.  somm.  a.a.O. 
in  Klammern  angibt)  abgedruckt  hat. 

4)  „Me die. -Reg."  steht  bei  denjenigen  Hss.,  welche  ursprünglich  dem 
Kardinal  Nicolas  Ridolfi,  einem  Neffen  Leos  X.,  dann  dem  Marschall 
Petrus  Strozzi  (f  1558),  dann  der  französischen  Königin  Katharina 
von  Medici  (f  1589)  gehörten  und  1599  in  die  Bibl.  du  Roi  kamen.  — 
Die  auf  „Medic.-Reg."  folgenden  Zahlen  sind  die  Nummern,  welche  die 
Codices  als  „Regii"  trugen.  Auch  bei  anderen  Zusammensetzungen,  wie 
z.  B.  „Hurault.-Reg.",  „J.  A.  de  Thou.  -  C  olb  ert.",  gilt  die  Zahl 
stets  für  das  zweite  Glied. 

5)  Bei  den  Regii  kommen  drei  verschiedene  Nummern  vor,  nämlich  eine 
in  röni.  und  zwei  in  arab.  Ziffern.  Diese  stammen  aus  drei  Katalogen 
der  Bibl.  du  Roi  zu  Paris:  a)  die  römische  Nr.  aus  dem  Katalog  von 
Nicolas  Rigault  v.  J.  1622:  Anc.  inv.  2.  S.  1—250;  b)  die  erste  arabische 
Nr.  aus  einer  Überarbeitung  des  Rigaultschen  Katalogs  von  Pierre  Dupuy 
V.  J.  1645:  ebenda  S.  1—260  (Omont  hat  diese  Überarbeitung  in  der 
Weise  notiert,  daß  er  die  Nummern  Dupuys  in  Klammern  zu  den  Nummern 
Rigaults  hinzugefügt  und  Abänderungen  und  Zusätze  Dupuys  in  kleinerer 
Schrift  mitgeteilt  hat) ;  c)  die  zweite  arabische  Nr.  aus  dem  Katalog  von 
Nicolas  Clement  v.  J.  1682 :  Anc.  inv.  3,  S.  165—514  (in  diesem  Katalog 
kommen  manche  Nummern  doppelt  oder  mehrfach  vor,  z.  B.  2856,  2856-, 
2856^,  2856*  (jetzt  Grec  31.  33.  29.  42):   alle  vier  Hss.  sind  Psalterien, 


Paris,  Bibl.  Nat.,  Cojite  —  Grec.  191 

die  drei  letzten  sind  nach  1682  in  die  Bibl.  gekommen  und  daher  nach- 
träglich in  den  sachlich  geordneten  Katalog  eingeschoben  ;  die  Nummern 
dieses  Katalogs  linden  sich  auch  noch  in  Montfaucons  Bibliotheca  biblio- 
thccarum  2  [1739],  S.  709  if.).  Wo  nur  die  beiden  arab.  Nummern  er- 
scheinen, ßndet  sich  die  Hs.  in  dem  Katalog  von  1()22  noch  nicht.  Wo 
nur  eine  arab.  Xr.  erscheint,  findet  sich  die  Hs.  auch  in  dem  Katalog 
von  1645  noch  nicht. 
6)  Die  Nummern  der  Telleriani  Eemenses  (früher  im  Besitz  von  Le 
Tellier,  Erzbisoh.  v.  Reims,  1700  in  die  Bibl.  du  Roi  gekommen)  stammen 
aus  Anc.  iuv.  3,  S.  259 — 340  und  4,  S.  369—399,  vgl.  auch  die  Introd. 
zum  Inv.  somm.  S.  XCIII  f. 

1  (Colbert.  1609).       XIII  |  Papier,   326  BL,   m.  ;  la  Oct.  (Auf.  bis 

Gen.  321  und  Gen.  IO7— 13n  fehlen),  168  a  Reg.  I— IV,  235  a 
Par.  I— IL  264  a  Esdr.  I— II.  278  a  Mac.  I-IV,  309  a  Est., 
312  b  Idt. ,  318  a  Tob.  |  Violleicbt  von  Montfaucon  für  die 
HexapTTbenutzt,  TgTField  I,  S.  4  Z.  2f.  |  Col].:  HoP;  die 
Coli,  stammt  von  Dr.  Coray,  s.  Holmes,  The  fifth  annual 
account  of  tbe  collation  of  the  mss.  of  the  Sept.-Version  (1793), 
S.  17  f. ;  über  den  Arzt  und  Philologen  'Aoajj.dvTto?  Ko[jaq^ 
(geb.  1748  in  Smyrna,  f  1833  in  Paris),  der  als  Erneuerer 
des  Griechentums  und  als  einer  der  Urheber  der  griechischen 
Freiheitsbewegung  eine  hervorragende  Stellung  einnahm,  s. 
KwvoT.  N.  Sd^ac,  NeosXXYjvtx-;]  'f-.XoXoY'.a  (1868),  S.  662-672  | 
Rahlfs,  Sept.-Stud.  3  (1911),  S.'  45.  Sigel  71. 

2  (Fontebl.  155,   Reg.  CCCCVI,  436,  1871).        X  |  Perg.,   512  Bl. 

(54 f.  und  6 — 11  gehören  an  den  Schi,  der  Hs.),  m.  |  Bes.: 
Blasius  presb. ,  bibliothecarius  Meletius  raonachus,  Victoro- 
pulos  rhacendytes  prcsb.,  Theodoretus  monachus  ecclesiarcha. 
Späterer  Bes. :  Santa  i\Iaria  dell'  Orto  in  Venedig,  dann  1538 
Antonios  Eparchos  in  Venedig,  dieser  verkaufte  die  Hs.  an 
Franz  T.  von  Frankreich,  s,  Catal.  Font.  S.  56,  Note  zu  Nr. 
155  und  Bibl.  de  l'ecole  des  chartes  53  (1892),  S.  98  Nr.  6; 
über  Eparchos  vgl.  Ch.  Graux,  Essai  sur  les  origines  du  fonds 
grec  de  l'Escurial  (1880),  S.  110—117  und  E.  Legrand,  Biblio- 
graphie hellenique  1  (1885),  S.  CCX— CCXXVIl  |  la  Oct. 
(es  fehlt  Gen.  1— 3i5.  IO9— 34io)  mit  hexapl.  Noten,  226 b 
Rog.  1-IV,  339b  Par.  I-II  (II  242o-25i7  fehlt),  394  b  Esdr. 
1—11,  431a  Est,  441a  Tob.,  450b  Idi,  466a— 512b  und  Bl. 
54—55.  6-11  Mac.  I— 111  (II  10 13— 11 1  und  Schi,  von  III 
6 13  an  fehlt)  |  Von  Montfaucon  für  die  Hexapla  benutzt  (an- 
geblich zu  Gen. — Lev.,  aber  nach  Fields  Vorbemerkung  zu 
Lev.  enthält  die  Hs.  in  Lev.  „ne  unam  quidem  tiium  inter- 
pretum  lectionem,    vel  anonymam")   |  Coli.:    HoP;    die    Coli. 


192  ^'^-  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griecli.  llss.  des  A.T. 

stammt  von  Dr.  Coray,  s.  Holmes,  The  second  annual  account 
of  the  collation  of  the  mss.  of  the  Sept.-Version  (1790),  S.  33 f.; 
vgl.  oben  Grec  1  |  Field  Gen.  Exod.  |  Coli,  von  Oct.  und 
Esdr.  I — II:    Göttingen,  Univ.-Bibl.,  Codd.  Lagard.  2  und  9. 

Sigel  64. 

3  (Medic.-ßeg.  MCCXCV,  1416,  2240).       1093  |  Perg.,  360  BL,  m.  | 

la  Oct.  (es  fehlt  Gen.  lls— 15i8.  21 10-31),  227  a  Reg.  I— IV 
(bei  HoP  fehlt  der  Schi,  von  Reg.  III  von  833  an),  319 a 
Par.  I— 11  (Schi,  von  II  13 15  an  fehlt),  346  a  Mac.  I  1— lOie. 
II  010—67  I  Von  Montfaucon  für  die  Hexapla  in  Deut.  34? 
und  Ruth  benutzt,  s.  seine  Vorbemerkung  zu  Ruth  |  Coli.: 
HoP  („56"  ;  außerdem  wird  die  Hs.  in  der  Liste  der  griech. 
Hss.  am  Schi,  des  letzten  Bds.  auch  unter  Nr.  „117"  auf- 
geführt, aber  diese  Nr.  ist  nicht  zu  praktischer  Verwendung 
gekommen)  j  Coli.:  Brooke-M'^Lean  („i")  j  Rahlfs,  Sept.-Stud. 
3  (1911),  S.  35—42.  79.  Sigel  56. 

4  (Medic-Reg.  DCLXVII,  720,  1874).       XIII  j  Perg.  (palimps.,    s. 

Jacob  Mel.  Ren.  S.  347  f.),  228  BL,  31  x  24  cm  |  Bes. :  Kloster 
TOD  TaXT^atoD  |  la  Oci,  200a  Est,  207b  Idt,  219a— 227a 
Tob.  I  Coli:  HoP;  die  Coli,  stammt  von  Dr.  Coray,  s.  Holmes, 
The  fifth  annual  account  of  the  collation  of  the  mss.  of  the 
Sepi-Version  (1793),  S.  18;  vgl.  oben  Grec  1.  Sigel  76. 

5  (Colbert.  659).        XIII/XIV  (verschiedene  Hände:    1)  Bl.  1—44. 

61—133,  2)  Bl.  179—402.  134-173,  3)  Bl.  45—60,  4)  Bl. 
174—178)  I  Papier,  402  Bl. ,  m.  |  1—13  Aristeae  epist.  ad 
Philocr.,  14 — 44  Synopsis  scripturae  sacrae  (vgl.  Lag.  Gen. 
gr.  S.  210f.,  wo  die  stichometr.  Angaben  aus  dieser  Synopsis 
excerpiert  sind),  45—133.  174-336  Oct.  (Exod.  199— 21 22 
fehlt),  337-402.  166—173.  158—165.  157.  142—156.  134—141 
Thdt.  quaest.  in  Oct.  |  Coli. :  HoP ;  die  Varianten  zur  Gen. 
stehn  in  den  Addenda  am  Schi,  des  1.  Bds.  |  Field  Num. — 
lud.  I  Coli,  von  los.  und  lud.:  Göttingen,  Univ.-Bibl.,  Codd. 
Lagard.  4^  und  5,  vgl.  Lag.  Ankünd.  S.  27  („k")  und  Lag. 
Sept.Stud.  1,  S.  11.  14—70,  wo  „k"  zum  A-Text  von  lud.  1 
— 5  collationiert  ist  |  Coli.:  Brooke-M'=Lean  („g")  |  Tisserant, 
Codex  Zuqninensis  (1911),  S.  XLII  (Varianten  zu  lud.  18  2— 20)  | 
Die  genauere  Beschreibung  verdanke  ich  Norman  M'^Lean. 

Sigel  54. 

6  (Colbert.  465).       XI/XII  (Inv.  sonim.  3,  S.  393)  |  Perg.,  208  Bl. 

(richtige  Reihenfolge:  1—73.  199.  74-79.  173.  80—87.  174. 
88—93.  200.  198.  94—116.  125—132.  117—124.  133-172. 
175-197.  201—208),   m.  \  5—200  Gen.  289  — lud.  935  (Exod. 


Paris,  Bibl.  Nat.,  Grec.  193 

23 17 — 248.  2927 — 30io  fehlen;  außerdem  soll  nach  HoP  fehlen 

los.   132 — 5.  9 — 13.    15  — 17.     192 — 9.  11 — 16.  18—23.  25-  31.  33 — 39.  41—46. 

49—51.  lud.  3,  6.  7 1—18,  aber  hierbei  kann  es  sich  z.T.  nur 
um  willkürliche  Textverkürzung  handeln,  und  z.  T.  müssen 
die  Angaben  falsch  sein,  denn  Lag.  Sept.Stud.  1,  S.  40—50 
führt  die  Varianten  zu  lud.  3  an)  |  Coli. :  HoP ;  die  Varianten 
zur  Gen.  stehn  in  den  Addenda  am  Schi,  des  1.  Bds.  Die 
Coli,  ist  sehr  mangelhaft,  s.  Mitteilungen  des  Sept.-Untern. 
Bd.  1,  Heft  4  (1913),  S.  112  Anm.  2  |  Coli,  von  Gen.— Num. 
(unvollst.):  Göttingen,  Univ.-Bibl.,  Cod.  Lagard.  4^  vgl.  Lag. 
Ankünd.  S.  26  und  V.T.  pars  prior  S.  VI  („p^),  sowie  Lag. 
Sept.Stud.  J,  S.  11.  14—70,  wo  „p"  zum  A-Text  von  lud. 
1 — 5  collationiert  ist  |  BoU.  S.  1  |  Die  genauere  Beschreibung 
verdanke  ich  Norman  M?Lean.  Sigel  118. 

7  (Medic-Reg.  CCCLXXXII,  413,  1873).      X  |  Perg.,  301  Bl.,  m.  | 

1  a  Reg.  I— IV,  171  b  Par.  I— II,  251  b  Esdr.  I— II  |  Coli.: 
HoP.  Sigel  119. 

8  (Colbert.  2214).       XI  |  Perg.,  188  BL,  m.  |  Reg.  I— IV  (I  5io— 

10 24  fehlt)  mit  einigen  kurzen  Schollen  \  Coli.:  HoP  |  Field 
Reg.  "  Sigel  92. 

9  (Medic.^)-Reg.  C,  100,  1905).        V  (rescr.  XIII)  |  Perg.,  209  Bl. 

(aber  Bl.  138  [Eccl.  05— 6io],  dessen  Recto  bei  Tischendorf 
facsimiliert  ist,  ist  seitdem  verschwunden,  s.  Bulletin  des 
bibl.  et  des  arch.  1  [1884],  S.  21),  32x26  cm  |  Die  obere 
Schrift  enthält  Werke  des  Ephraem  Syrus,  daher  wird  die 
Hs.  als  „Codex  Ephraemi  Syri  rescriptus"  bezeichnet. 
Die  untere  Schrift  wurde  1692  von  Jean  Boivin,  garde  des 
mss.  de  la  Bibl.  du  Roi  et  professeur  au  College  royal 
(f  1726),  entdeckt;  sein  Bericht  darüber  ist  abgedruckt  bei 
Omont  Facs.  a,  S.  5f.  |  Die  untere  Schrift  enthält  Fragmente 
von  lob,  Prov.,  Eccl.,  Cant.,  Sap.,  Sir.,  N.T.  (in  der  Reihen- 
folge der  Bücher  folge  ich  Tischendorfs  Ausg.,  die  ursprüngliche 
Anordnung  läßt  sich  nicht  bestimmen)  |  Blanchinus,  Evan- 
geliarium  quadruplex  I  2  (1749),  S.  CDXCIX— DI.  Jacob 
M61.  Ren.  S.  348  f.  Bordier  S.  58  f.  Lag.  Gen.  gr.  Vorwort 
S.  10  („C")  I  Omont  Facs.  a,  Taf.  III  (Matth.  20i6-84),  vgl. 
S.  Bf.;    dasselbe   Facs.    verkleinert   in   Fac-simil^s    de   mss. 


1)  Da  die  IIs.  von  Katliarina  von  Medici  stammt,  kann  sie  natürlich  niclit, 
wie  Swete  Intr.  S.  128  irrtümlich  angibt,  =  Colbert.  37()i)  sein.  Colbert.  3709, 
jetzt  Grec  3074,  enthalt  vielmehr  den  Katalog  der  gricch.  Ilss.  des  Kardinals 
Nicolas  Kidolti,  des  ersten  Besitzers  der  Sammlung  griechischer  Hss.,  welche  spater 
in  den  Besitz  Katharinas  überging  (vgl.  oben  die  Vorbemerkung  über  „Medic- 
Reg."). 

Kgl.  Oes.  d.  Wiss.    Nachrichlen.    Philolog.-histor.  Klasse.    1914.     Beiheft.      13 


194  A-  Rahlfs,    Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

grecs  . . .  exposes  dans  la  Galerie  Mazarine  (Paris  <1901»,  Taf.  2  ] 
Facs.:  Gastoue  Taf.  1  (Hebr.  Sa— ds),  vgl.  S.  5.  73-75  | 
Ausg. :  Codex  Ephraemi  Syri  rescriptus  sive  fragmenta  Veteris 
Testamenti  e  codice  graeco  Parisiensi  celeberrimo  ...  ed. 
C.  Tischendorf  (1845)  mit  Facs.  (Eccl.  Ss— i:);  vgl.  auch  die 
Proleg.  zu  „Codex  Ephraemi  Syri  rescriptus  sive  fragmenta 
Novi  Testamenti  e  cod.  gr.  Paris,  celeb.  ...  ed.  C.  Tisch. 
(1843)"  und  A.  Ceriani  in  Reale  Istituto  Lombardo  di  scienze 
e  lettere,  Rendiconti,  Ser.  II,  vol.  21  (1888),  S.  547:  „ho 
qualche  dubbio,  se  la  edizione  del  dott.  Tischendorf  sia  ab- 
bastanza  esatta,  e  non  abbisogni  prima  di  una  completa  re- 
visione"  |  Coli,  (auf  Grund  von  Tischendorfs  Ausgabe) :  V.  T. 
gr.  ed.  Tischendorf- Nestle  („C").  Libri  apocr.  V.T.  gr.  ed. 
Fritzsche  („C").  Swete  („C"),  vgl.  Swete  Intr.  S.  128  f.  i 
Martin  S.  1—5.  Gregory  S.  40—42  („C«)  und  S.  1020  („C 
oder  04").     Soden  S.  102  f.  („53").  Sigel  C. 

10  (Medio. -Reg.  DCLXVIII,  721,  1875).  IX  |  Perg.,  259  Bl. 
(205—224  sind  so  zu  ordnen:  206.  205.  208.  207.  209—212. 
221—224.  217—220.  213—216),  m.  |  Bes.:  apxovte?  Johannes 
und  Theodor,  und  Arsenius  Erzbisch,  v.  Monembasia  (Vogel- 
Gardth.  S.  42-44)  i  la  Tob.,  13b  Prologus  in  Mac.  (Schi, 
fehlt;  Bl.  1 — 13  sind  nachträglich  aus  einer  anderen,  ebenso 
alten  Hs.  hinzugefügt),  14a  lob,  42  b  Prov.,  70b  Eccl.,  80  a 
Cant.,  85a  Sap.,  101b  Sir.,  144b  Sap.  li— 4?  (dieses  Stück 
kommt  also  zweimal  vor),  147  a  Mac.  I — IV,  233  b  Est.,  244a 
Idt.  "Sigel  542. 

11.  1186  I  Perg.,  460  Seiten,  26x19  cm  |  Sehr.:  „toö  sotsXoö? 
sTCioxÖTrou  Nu[j.(pa[oo  Asovio?  toü  raßaX(7]vo5)"  |  Von  Sevin  im 
Auftrage  der  Regierung  zwischen  1728  und  1730  in  Kon- 
stantinopel gekauft  (Missions  1,  S.  433  ff.  und  2,  S.  1113  Nr. 
120)  1  1  lob,  61  Prov.,  113  Eccl.,  133  Cant.,  142  Sap.,  179- 
265  Sm  I  Bordier  S.  180  |  Facs. :  Omont  Facs.  d,  Taf.  XLIX, 
2  (Sir.  44 19— 458),  vgl.  S.  10.  Sigel  543. 

12  (Mazarin.  1555,  Reg.  2463).       1419  |  Perg.,  319  BL,  27x19  cm  ] 

Sehr.:  „Mat^atOD  ttövo?  toö  ■O-DTopaxsvSotoD"  (Vogel - Gardth. 
S.  297  f.)  I  Ps.Od.  u.  a.  (Anf.  fehlt)  i  Bordier  S.  260  f.  |  Omont 
Mss.  gr.  dates  S.  4  f.  mit  Abdruck  der  Unterschriften. 

Sigel  1721. 

13  (Colbert.  121).      XII/XIII  |  Perg.,  478 Bl.,  40x30  cm  |  la— 6b 

Ps.  80 13  — Od.  (nach  HoP  fehlt  Ps.  118-138);  es  folgt  Ha- 
paxXyjTtxy],  Menaeum  u.  a.  (vgl.  Gastoue  S.  81  Nr.  1)  |  Coli. : 
HoP ;    die  Coli,   dieser  Hs.   und  der  Psalterien  Grec  20—23. 


Paris,  Bibl.  Nat,  Grec.  195 

25.  29  stammt  von  Holmes  selbst,  s.  Holmes,  The  second 
annual  account  of  the  coUation  of  the  mss.  of  the  Sept.- 
Version  (1790),  S.  32  f.  |  Martin  S.  164 f.  Gregory  S.  452.  476 
(„Evl  935,  Apl  256")  und  S.  1249  (,,^^  935"). .        Sigel  192. 

14  (Colbert.  2844).        IX  |  Perg.,   143  ßl. ,   38x24  cm  |  la  XII 

proph.  (Anf.  bis  Os.  10 1  und  Schi,  von  Mal.  2 12  an  fehlen), 
16  a  K  199— 66  (459-495  fehlt),  28  a  ler^  (ler.  25  ff.  in  hebr. 
Reihenfolge;  es  fehlt  ler.  31 13 — 50 s  hebr.  Zählung  und  Bar. 
2i9— Thr.  2u),  45a  Ez.  (28—388  und  Schi,  von  482  an  fehlen), 
51  a  N.T.  (ohne  Apoc.)  |  CoU. :  HoP  (s.  Praef.  ad  Is.)  |  Martin 
S.  42  f.  Gregory  S.  136.  264.  296  („Evv  33,  Ag  13,  P  17") 
und  S.  1094  („33").     Soden  S.  104  („S48").  Sigel  198. 

15  (Colbert.  2659-2660).      XI  |  Perg.,  348  BL,  m.  |  la  XII  proph. 

(griech.  Reihenfolge;  Anf.  bis  loel  I9  fehlt),  44a  IV  proph. 
(Schi,  von  Dan.  I4  an  fehlt).  Sigel  544. 

16  (Colbert.  911).        XI  |  Perg.,   246  Bl.,  m.  |  la  Is.,  119a  Ez.  | 

Coli. :  HoP.  Sigel  306. 

17  (Colbert.  3084).       IV/V  |  Perg.,    22  BL,    (Bl.  3  und  4  gehören 

vor  Bl.  1  und  2),  25  x  23  cm  |  Bes. :  Henri  de  Mesmes  der 
Altere  (f  1596).  Colbert  bekam  die  Hs.  1679  von  der  Herzogin 
von  Vivonne,  Tochter  Henri  de  Mesmes  des  Jüngeren  |  Oct. 
fragm.,  zu  Leiden,  Univ. -Bibl.,  Voss,  graec.  in  qu.  8  gehörig, 
s.  daselbst.  Sigel  Gr. 

17  A.       1439  1  Papier,   299  BL,   22  x  14  cm  1  Sehr.:    „Hsrpos  tepsu? 

6  'AXYjjxavSpo?  ta'/a  y.al  taßouXdpio?  KopcüVYjc"  |  1730  durch  Ver- 
mittlung Sevins  aus  Konstantinopel  erworben  (Missions  2, 
S.  1095  Nr.  2)  |  Oct.  (es  fehlen  Num.  6u— 1811.  los.  122— 
134.  lud.  11  u— 14 13.  2O7-2G)  I  Omont  Mss.  gr.  dates  S.  10 
mit  Abdruck  der  Unterschrift  |  Coli.:  HoP;  die  Varianten 
zur  Gen.  stehn  in  den  Addenda  am  Schi,  des  1.  Bds.  |  Coli. : 
Brooke-M-^Lean  („f").  Sigel  53. 

18  (J.  A.  de  Thou.-Colbert.  3883).      XIII  i  Perg.  u.  Papier,  217  BL, 

kl.  I  la  lob,  45a  Prov.,  87a  EccL,  102a  Cant.,  109b  Sap., 
137a  Sir. ,  alles  mit  lat.  Glossen,  211a  Lexicon  lob.  Prov. 
Sap.  Sigel  545. 

19  (Colbert.  3581).       XVI  |  Papier,  126  BL,   20x  14  cm  |  1  a  lob, 

51a  lustini  Mart.  cohortatio  ad  Graecos,  91a  Apoc.  |  Martin 
S.  135.  Gregory  S.  319  („Ak  58")  und  S.  1190  (,2025"). 
Soden  S.  248  („al592").  Sigel  546. 

20  (Reg.  2854-  [so  ist  vermutlich  statt  2554^  in  Omonts  Inv.  somm. 

zu  lesen]).       X  |  Perg.,  40  BL,  20  x  15  cm  |  Bilder  (Bordier 

13* 


196  A.  Ralilfs,  VerzeicLnis  der  griech.  Hss.  des  A.T, 

S.  98—101.  Kondakoff  1,  S.  171.  Tikkanen  S.  12)  |  Bes.: 
S'.  Blondel,  correcteur  d'imprimerie,  dann  Ms.  Louail  |  Ps. 
91i4— 136i  (es  fehlen  IOO4— IOI7.  llOe— lllio.  117i6— 118l 
118  Seht— 1264)  I  Omont  Facs.  a,  Taf.  XIV  (Ps.  113 1-9), 
vgl.  S.  8  I  Coli. :  HoP ;  die  Coli,  stammt  von  Holmes  selbst, 
s.  oben  zu  Gree  13  |  Lag.  Gen.  gr.  Vorwort  S.  15  („W"). 
Lag.  Spec.  S.  2f.  („F").  Swete  Intr.  S.  143  („W").  Rahlfs, 
Sept.-Stud.  2  (1907),  S.  8.  55  („F").  Sigel  43. 

21  (Colbert.  4439).       XII  |  Perg.,  300  BL,  21  x  15  cm  |  Reiche  Ver- 

zierungen, goldene  Buchstaben  (Bordier  S.  102  mit  Facs.  von 
Ps.  9 1  f.)  I  Ps.Od.  I  Blanchinus,  Evangeliarium  quadruplex  II 2 
(1739),  S.  DXCIII  I  Coli.:  HoP;  die  Coli,  stammt  von  Holmes 
selbst,  s.  oben  zu  Gree  13.  Sigel  193. 

22  (Fontebl.  534,    Reg.  DCCCXLIX,    928,   2853).        lill  \  Perg., 

280  BL,  kl.  I  Bes. :  Antonello  Petrucci  (f  1487,  s.  Delisle, 
Cabinet  des  mss.  1,  S.  229),  dann  Ferdinand  I.  von  Neapel, 
1495  Karl  VIII.  von  Frankreich;  im  Katalog  der  königl.  Bibl. 
in  Blois  von  Guillaume  Petit  v.  J.  1518  als  Nr.  872  aufge- 
führt (Anc.  inv.  1,  S.  109;  vgl.  ebenda  S.  192  Nr.  718  und 
Catal.  Font.  S.  348  Nr.  13,  S.  353  Nr.  „29  (716)"  und  S.  II f.)  | 
Ps.Od.  u.  a.  I  Coli. :  HoP ;  die  Coli,  stammt  von  Holmes  selbst, 
s.  oben  zu  Gree  13.  Sigel  194. 

23  (Reg.  2852).      XII  |  Perg.,  320  BL,  kl.  |  1669  von  Colbert  durch 

Vermittlung  von  Monceaux  und  Laisne  aus  dem  Orient  für 
die  Bibl.  du  Roi  erworben  (Missions  1,  S.  27  ff.  und  2,  S.  873 
Nr.  „15  (P)" ;  also  kein  Mazarinaeus,  wie  Omont  Inv.  somm. 
1,  S.  5  und  Anc.  inv.  3,  S.  307  angibt)  1  Ps.Od.  (Anf.  bis  7 17 
und  938—106  fehlen)  ]  Coli.:  HoP;  die  Coli,  stammt  von 
Holmes  selbst,  s.  oben  zu  Gree  13.  Sigel  195. 

24  (Medic.-Reg.  MDCXXVI,  1775,  2851).       XIII  |  Perg.,   327  BL, 

kl.  I  Ps.Od.  (Ps.  20 — 50  nach  HoP  mit  lat.  Interlinearversion)  | 
ColL:  HoP.  Sigel  162. 

25  (Colbert.  5235).      XII  |  Perg.,   257  BL,  kl.  |  „Fuit  olim  Biblio- 

thecae  in  insula  Patmo"  Holmes,  The  second  annual  account 
of  the  collation  of  the  mss.  of  the  Sept. -Version  (1790), 
S.  33  I  Ps.Od.  (Anf.  bis  23  und  923-31.  849—855  fehlen)  |  Coli.: 
HoP ;  die  Coli,  stammt  von  Holmes  selbst,  s.  oben  zu  Gree  13. 

Sigel  196. 

26  (Colbert.  6277).     XIII  |  Perg.,  208  BL,  kl.  1  Ps.Od.  (Anf.  fehlt)  | 

ColL :  HoP.  Sigel  163. 

27.       XIII  I  Perg.,    143  BL,    kl.  |  1730   durch  Vermittlung   Sevins 

aus   Candia  erworben  (Missions  2,   S.  1106  Nr.  96)  |  Ps.Od. 


Paris,  Bibl.  Xat.,  Grec.  197 

(Anf.  bis  Ps.  17 31  und  Schi,  der  Oden  fehlen,  jedoch  soll  nach 
HoP  Ps.  2b — 87  vorhanden  sein;  außerdem  fehlt  Ps.  8631— 37i9. 
508—546.  75—767.  7729-3S.  8830— 89 12.  95io— IOO5);  nach 
dem  alten  Bericht  in  „Missions"  a.  a.  0.  „avec  des  scholies 
oü  se  trouvent  plusieurs  fragments  considerables  d'Origene, 
d'Eusebe,  etc."  |  Coli.:  HoP.  Sigel  177. 

28.  XV  I  Papier,  105  BL,  kl.  |  1730  durch  Vermittlung  Sevins 
aus  Konstantinopel  erworben  (Missions  2,  S.  1100  Xr.  44)  | 
Ps.Od.  Sigel  1722. 

29  (Reg.  28563).       XIV  |  Papier,    169  BL,   kl.   |   Von  Paul  Lucas 

aus  dem  Orient  mitgebracht  (Anc.  inv.  3,  S.  808)  |  Ps.Od. 
(Catal.  Reg.  S.  10:  „Psalterii  initium,  tum  deinde  variae 
preces  psalmis  intermixtae,  et  in  diurno,  ni  fallor,  Graecorum 
officio  "usurpari  solitae")  |  Coli.:  HoP;  die  Coli,  stammt  von 
Holmes  selbst,  s.  oben  zu  Grec  13.  Sigel  197. 

30  (Reg.  3423-).       1438  |  Perg.   (nach  Catal.  Reg.  S.  10  palimps.), 

120  BL,  20x12  cm  |  Sehr.:  „I^iXßsGTpoo  paxsvSTitoD  xai  -ö-dtod"  | 
Von  Paul  Lucas  aus  dem  Orient  mitgebracht  (Anc.  inv.  3, 
S.  334)  I  Ps.Od.  (lück.)  |  Omont  Mss.  gr.  dates  S.  9  mit  Ab- 
druck der  Unterschrift.  Sigel  1723. 

31  (Triebet  Du  Fresne.  48    [s.  Anc.  inv.  4,    S.  249],    Reg.  2856). 

1469  I  Papier,  119  BL,  22  x  15  cm  ]  Besteller:    „xoü  l;r'.!payoi)? 

apyovto?  xop'loo  II^Tpoo   toö  KaXXspYOo"   |   Ps.Od.   griech.  u.  lat. 

.  (Vulgata)   in  Parallelkolumnen  |  Omont  Mss.  gr.  dates   S.   18 

mit  Abdruck  der  Unterschrift.  Sigel  1724. 

32  (Reg.  MCDVI,  1532,  2854).      XV  |  Papier,  144  BL,  kl.  |  Ps.Od. 

Sigel  1725. 

33  (Reg.  28562).        XV  |  Papier,  258  BL,  kl.  |  1687  gekauft  (Anc. 

inv.  3,  S.  308)  |  Ps.Od.  cum  paraphrasi  et  argumentis  versibus 
politicis.  Sigel  1726. 

34  (Bethune,    theologie  117   [s.   Anc.   inv.  4,   S.  218],    Reg.  2855). 

XV  I  Papier,  161  BL,  kl.  |  Ps.Od.  Sigel  1727. 

35  (Fontebl.  412,  Reg.  MCCCCLXXIV,  1609,  2857).      XIII  |  Perg., 

112  BL,  kl.  !  Bes.  wie  bei  Grec  22  (Anc.  inv.  1,  S.  109  Nr.  874 
und  S.  192  Nr.  721;  Catal.  Font.  S.  348  Nr.  15,  S.  353 
Nr.  „32  (719)"  und  S.  II f.)  |  la  Prov.,  29a  EccL,  39b  Cant., 
44b  Sap.,  63  a  Sir.  Sigel  547. 

36  (Fontebl.  413,   Reg.  MDCCCXLVIl,   2010,  3170).        XIV/XV  | 

Papier,  229  BL,  kl.  |  Bes. :  J.-Fr.  d' Asola,  Schwager  des  Aldus 
Manutius,  in  Venedig;  1542  durch  Vermittlung  Pelliciers  (s. 
Vorbemerkung  zu  Berlin,  Kgl.  Bibl.,  Phill.)  in  die  Bibl.  von 
Fontainebleau  gekommen  (Catal.  Font.  S.  VI  Anm.  5)  j  Miscel- 


198  A.  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

lanhs.,  besonders  medizinischen  Inhalts :  la — 3  a  Pro v.  (un- 
vollst.), 99b-127bSir.,  127b— 134b  EccL,  135a— "l45b  Sap., 
147  b— 149  b  Cant.  Sigel  548. 

40  (Medic.-Reg.  MMVII,  2225,  3421).        1059  |   Perg.   (palimps.), 

176  BL,  13  X  10  cm  |  Sehr. :  Demetrius  presbyter  |  Ps.Od.  | 
Omont  Facs.  d,  Taf.  XXVF  (Ps.  522— 54 1),  vgl.  S.  6  |  Coli.: 
HoP.  Sigel  178. 

41  (Reg.  MCMXVIII,  2116,  3422).      XII  ]  Perg.,   190  BL,  9,2  x 

7,2  cm  1  Bilder  (Bordier  S.  181)  |  Ps.Od.  |  Coli.:  HoP. 

Sigel  179. 

42  (Reg.  2856*).       XII  |   Perg.    (Anf.  auf  Papier  erg.),    196  BL, 

kl.  I  1715  in  Rom  gekauft  |  Ps.Od.  |  ColL:  HoP.      Sigel  180. 

43  (Colbert.  6610).      XIV  |  Perg.,   216  BL,   kl.  |  Ps.Od.  (Anf.  bis 

Ps.  8  fehlt).  *  Sigel  1728. 

44  (Mazarin.-Reg.  3423).      XIV  |  Perg.,  165  BL,  kl.  |  Ps.Od.  (Anf. 

bis  56  4  fehlt).  Sigel  1729. 

45  (Colbert.  6158).      XV  |  Papier,   365  BL,  kl.   |  Sehr.:   Pe^pYio? 

'£p{Xü)vu{i.oc  (Vogel-Gardth.  S.  74—77)  |  Ps.Od.        Sigel  1730. 

46  (Mazarin.  1603,  Reg.  3428).      XV  |  Perg.,  35  BL,  kl.  |  Septem 

psalmi  poenitentiales  cum  orationibus  variis.  Sigel  1731. 

47  (Reg.  2241).       1364  |  Perg.,  444  BL,  29  x  21  cm  |  Geschrieben 

von  NixTjfpöpo?  6  Kavaßö?  (Vogel-Gardth.  S.  339,  dagegen  Gre- 
gory: „Toö  xavvaßyj")  in  Konstantinopel  im  Kloster  xm  Ma^- 
^ävwv  (Greg. :  [laYxavwv ;  über  dies  Kloster  vgl.  E.  Miller, 
Catal.  des  mss.  grecs  de  l'Escurial  [1848],  S.  479  Anm.)  |  Ge- 
weiht T-^  {^ov"^  Toö  CwoSÖTOD  XptoToö  SV  T({)  zoö  MoCt^pä  T'^g  Aax£- 
8ai[iovo<;  xdoipcj)  |  Angeblich  1687  gekauft  (nach  Gregory  und 
nach  Anc.  inv.  3,  S.  280:  unwahrscheinlich,  da  die  Hs.  im 
Katalog  von  1682  schon  ursprünglich  stand,  nicht  erst  nach- 
träglich eingeschoben  ist)  |  la  N.T.,  347a  Ps.Od.  |  Martin 
S.  30  f.  Gregory  S.  133.  274.  300.  319  („Evv  18,  Ag  113, 
P  132,   Ak  51")  und  S.  1094  („18").     Soden  S.  113  („6411"). 

Sigel  1732. 
57  (FontebL  434,  Reg.  MCXLIX,  1253,  2247).  XI  (so  Omont 
richtig  in  Catal.  Font.  S.  145)  |  Perg.,  231  BL,  30x22  cm  | 
4a  Act.  Cath.  PauL,  158a  EccL,  169b  Sap.,  190a  Cant., 
197a— 227b  Prov.  (SchL  von  28  8  an  fehlt);  am  Anf.  u.  SchL 
der  Hs.  Gebete  (von  anderer  Hand)  |  Martin  S.  112  f.  Gre- 
gory S.  274.  301  („Ag  114,  P  134")  und  S.  1106  („465"). 
Soden  S.  222  („al66").  Sigel  549. 

106  A.        XIII  I  Papier,    276  BL,   22x16  cm  1  1730    oder   bald 
darauf   aus  Konstantinopel  erworben    (Missions  2,    S.  1117)  j 


Paris,  Bibl.  Nat.,  Grec.  199 

la  Act.  Cath.  Paid.,  233  a  Ps.Od.  |  Martin  S.  117.  Gregory 
S.  275.  301  („Ag  123,  P  144")  und  S.  1108  („603").  Soden 
S.  233  („a458«).  Sigel  1733. 

128  (Hurault.-Reg.  CCXIX,  219,  1825).      XII  |  Perg.,   610  Seiten, 

37  X  28  cm  I  Cat.  in  Oct.  |  Von  Montfaucon  für  die  Hexapla  be- 
nutzt, s.  seine  Vorbemerkungen  zu  Gen. — Ruth  |  Karo-Lietzm. 
S.  14,  vgl.  Lietzmann,  Catenen  (1897),  S.  37.  Sigel  550. 

129  (Mazarin.  1401,  Reg.  1888).      XIII  |  Papier,  539  Bl.,  34  x  26  cml 

Cat.  in  Oct.  (Ruth  fehlt)  |  Von  Montfaucon  für  die  Hexapla 
benutzt,  s.  seine  Vorbemerkungen  zu  Gen. — Ruth  (so!)  | 
Karo-Lietzm.  S.  12,    vgl.  Lietzmann,    Catenen  (1897),    S.  37. 

Sigel  551. 

130  (Fontebl.  192,   Reg.  810,   1889)   und  132    (Fontebl.  183,   Reg. 

CCCGXLI,  467, 1872).  XV  ]  Papier,  288  +  421B1.,  35x24cm| 
Sehr.:  FscopYio?  rpYjYopÖTrouXo?  (Vogel-Gardth.  S.  72  f.,  beachte 
S.  72  Anm.  6)  |  Cat.  in  Oct.  (nach  Silvestre  und  Karo-Lietzm. 
aus  Grec  128  abgeschrieben,  nach  Omont  in  der  Bibl.  de 
l'ecole  des  chartes  53  [1892],  S.  97  dagegen  aus  einer  ver- 
schollenen Hs.,  die  Antonios  Eparchos  [vgl.  oben  Grec  2] 
1538  im  Katalog  seiner  griech.  Hss.  unter  Nr.  2  anführt)  | 
Von  Montfaucon,  der  die  Zusammengehörigkeit  der  beiden 
Bände  erkannte,  für  die  Hexapla  benutzt,  s.  seine  Vorbemer- 
kungen zu  Exod.  und  Num.  —  lud.  |  Bordier  S.  282  (über 
Grec  130)  |  Pacs. :  Silvestre,  Paleographie  universelle  2  (1841), 
ßl.  145  (Cat.  in  Gen.  li)  |  Karo-Lietzm.  S.  14,  vgl.  Lietz- 
mann, Catenen  (1897),  S.  37.  Sigel  552. 

131  (Colbert.  1599).       XVI  |  Papier,  156  BL,  32x21  cm  |  Cat.  in 

Exod.  (Anf.  bis  35  fehlt)  |  Von  Montfaucon  für  die  Hexapla 
benutzt,  s.  seine  Vorbemerkung  zu  Exod.  |  Karo-Lietzm.  S.  16, 
vgl.  Lietzmann,  Catenen  (1897),  S.  37.  Sigel  553. 

132  s.  oben  bei  130. 

133  (Hurault.-Reg.  DCXCV,  753,  2433).        XIV  |  Papier,   258  Bl., 

25x17  cm  i  la  Cat.  in  Reg.  I— IV,  183a  Par.  I— II  mit 
Scholien  aus  Thdt.  (unvollst.)  |  Von  Montfaucon  tür  die  Hexa- 
pla benutzt,  s.  seine  Vorbemerkung  zu  Reg.  |  Karo-Lietzm. 
S.  19,  vgl.  Lietzmann,  Catenen  (1897),  S.  37.  Sigel  554. 

134  (Mazarin.  1402,  Reg.  2434).      XIII  |  Perg.,  210  Bl.,  29  x  24  cm  | 

Bilder  (Bordier  S.  223—225.  Kondakoif  2,  S.  172)  |  Cat.  in 
lob  !  Von  Montfaucon  für  die  Hexapla  benutzt,  s.  seine  Vor- 
bemerkung zu  lob  I  Karo-Lietzm.  S.  329,  vgl.  Lietzmann, 
Catenen  (1897),  S.  66.  Sigel  555. 

136  (Teller.   Rem.  55  e,    Reg.   1830^).  1362  |  Papier,    247  BL, 


200  A.  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech,  Hss.  des  Ä.T. 

38  X  28  cm  I  Bilder  (Bordier  S.  235-238.  Kondakoff  2,  S.  173)  | 
Sehr.:  „MavooYjX  tod  TCoxavSoXTj"  (Vogel-Gardth.  S.  281  f.)  | 
Bes. :  Charles  de  Montchal,  Erzbisch,  v.  Toulouse  (f  1651), 
dann  Le  Tellier  |  Cat.  in  lob  |  Omont  Facs.  d,  Taf.  LXXXVIIf. 
(Cat.  in  lob  42  u),  vgl.  S.  17  1  Karo-Lietzm.  S.  330,  vgl.  Lietz- 
mann,  Catenen  (1897),  S.  66.  Sigel  556. 

136  (Colbert.  3066),   Bl.  1—32.        XV  |  Papier,   30x22  cm  |  Cat. 

in  lob  fragmenta  (365 — 39 12.  3028 — 333.  932 — 11 20)  |  Karo- 
Lietzm.  S.  323  |  Boll.  S.  1.  Sigel  557. 

137  (Teller.  Rem.  8,   Reg.  1890^).       XVI  |  Papier,   264  BL,   32  x 

22  cm  I  1—15  Cat.  in  lob  I1-5  |  Karo-Lietzm.  S.  330  |  Boll. 
S.  2.  Sigel  558. 

138  (J.  A.  de  Thou.-Colbert.  1952).      XVI  |  Papier,  282  BL,  30  x 

20  cm  I  Sehr. :  Andreas  Darmarios  (Inv.  somm. ,  Introd. 
S.  XXXIV.  Vogel-Gardth.  S.  16—27)  |  Cat.  in  lob  |  Von 
Montfaucon  für  die  Hexapla  benutzt,  s.  seine  Vorbemerkung 
zu  lob  I  E.  Hatch,  Essays  in  biblical  Greek  (1889),  S.  216  ) 
Karo-Lietzm.  S.  322,   vgl.  Lietzmann,  Catenen  (1897),  S.  65. 

Sigel  559. 

139  (Hurault.-Reg.  CCXI,  211,  1878).       X  Anf.  |  Perg.,    449  BL, 

36  X  26  cm  I  Bilder,  vgl.  Montfaucon,  Palaeogr.  graeca  (1708), 
S.  11—13.  Bordier  S.  4—6.  108—114.  Brockhaus,  Die  Kunst 
in  den  Athos-Klöstern  (1891),  S.  173—175.  177.  Kondakoff  2, 
S.  30—39.  Tikkanen  S.  113—127  und  Taf.  VII  f.  Omont 
Facs.  m,  S.  4—10  und  Taf.  I— XIV"^  Munoz,  I  codici  greci 
miniati  di  Roma  (1905),  S.  29.  73.  R.  Berliner,  Zur  Datie- 
rung der  Miniaturen  des  Cod.  Par.  Grr.  139  (als  Manuskript 
gedruckt.  Weida  i.  Th.  1911)  |  Bes.;  Hurault  de  Boistaüle, 
der  die  Hs.  als  französischer  Gesandter  in  Konstantinopel 
(1557—1559)  kaufte.  1622  in  die  Bibl.  du  Roi  gekommen  ] 
Cat.  in  Ps.Od.  |  Facs.:  Silvestre,  Paleographie  universelle  2 
(1841),  BL  27  (kleine  Proben  von  verschiedenen  Blättern). 
Omont  Facs.  m,  Taf.  XIV*»'^  (Cat.  in  Ps.  143 1-3)  |  In  der 
Mauriner  -  Ausg.  des  Athanasius  für  Äthan,  expositiones  in 
Ps.  benutzt,  s.  Bd.  I  2  (1698),  S.  1007  |  Von  Montfaucon  für 
die  Hexapla  benutzt,  s.  seine  Vorbemerkung  zu  Ps.  |  Karo- 
Lietzm.  S.  27,  vgl.  Lietzmann,  Catenen  (1897),  S.  44  |  L. 
Maries,  Aurions -nous  le  commentaire  sur  les  Psaumes  de 
Diodore  deTarse?:  Revue  de  philologie  35  (1911),  S.  62— 66. 
68  f.  mit  Textproben  (Diodor).  Sigel  1133. 

140  (Hurault.-Reg.  CCIX,  209,  1876).        X  |  Perg.,    166  BL,  35  x 

24  cm  I  Cat.  in  Ps.Od.    (aber  Fb.  151    und   Od.   nach  Karo- 


Paris,  Bibl.  Nat.,  Grec.  201 

Lietzm.  ohne  Cat.)  |  Von  Montfaucon  für  die  Hexapla  benutzt, 
s.  seine  Vorbemerkung  zu  Ps.  |  Karo-Lietzm.  S.49,  vgl.  Lietz- 
mann,  Catenen  (1897),  S.  47  |  L.  Maries,  Aurions-nous  le 
commentaire  sur  les  Psaumes  de  Diodore  de  Tarse?:  Revue  de 
philol.  35  (191 1),  S.  62.  67  mit  Textprobe  (Diodor).  Sigel  1134. 
141-.  XI  I  Perg.,  161  BL,  28  x  22  cm  |  1730  oder  bald  darauf  aus 
Konstantinopel  gekommen  (Missions  2,  S.  1117)  |  Cat.  in  Ps.Od.  | 
Karo-Lietzm.  S.  49,  vgl.  Lietzmann,  Catenen  (1897)  S.  47. 

Sigel  1135. 

141  A.      XI  I  Perg.,  270  BL,  kl.  |  1730  oder  bald  darauf  aus  Kon- 

stantinopel gekommen  (Missions  2,  S.  1117)  |  la  Comm.  in  Ps. 
(Anf.  fehlt),  240a— 269a  Cat.  in  Od.  Sigel  1136. 

142  (Reg.  2400^).       XII  |  Perg.,   271  BL,   m.  [  1688  gekauft  |  Eu- 

thymii  Zigabeni  comm.  in  Ps.Od. 

143  (Medic.-Reg.  CCCLXXVIII,  409,  1877).       XII  |  Perg.,  226  BL, 

34  X  26  cm  I  Cat.  in  Ps.Od.  (Anf.  bis  46  fehlt)  |  Von  Mont- 
faucon für  die  Hexapla  benutzt,  s.  seine  Vorbemerkung  zu 
Ps.  I  Karo-Lietzm.  S.  62,  vgl.  Lietzmann,  Catenen  (1897)  S.  58. 

Sigel  1137. 

144  (Medic.-Reg.  MDCXLVIII,  1798,  2400).      XIII  |  Perg.,  266  BL, 

kl.  I  Euthymii  Zigabeni  comm.  in  Ps.Od. 

145  (Colbert.  lOj.       XVI  |  Papier,    367  BL,   gr.   |  Colbert   erwarb 

die  Hs.  1676  aus  Cypern  durch  Vermittlung  des  dortigen 
französ.  Consuls  Sauvan  (Missions  1,  S.  235  ff.,  besonders  S.  237, 
und  2,  S.  968  Nr.  33)  |  Comm.  in  Ps.Od.,  nach  Catal.  Reg. 
S.  23  „e  sanctorum  Basilii  et  loannis  Chrysostomi  homiliis 
potissimum  collectus". 

146  (FontebL  532,  Reg.  CCXXVIII,  228,  1807).      X  [  Perg.,  259  BL, 

38  X  29  cm  \  Cat.  in  Ps.Od.  |  In  der  Mauriner- Ausgabe  des 
Athanasius  für  Äthan,  expositiones  in  Ps.  benutzt,  s.  Bd.  I  2 
(1698),  S.  1007  I  Von  Montfaucon  für  die  Hexapla  benutzt, 
s.  seine  Vorbemerkung  zu  Ps.  |  Karo-Lietzm.  S.  47,  vgl.  Lietz- 
mann, Catenen  (1897),  S.  47.  Sigel  1138. 

147  (Bigot.  12*    [s.  Bibliotheca  Bigotiana  manuscripta.     Catalogue 

des  mss.  rassembles  au  XVII°  sieclc  par  les  Bigots,  mis  en 
vente  au  mois  de  juillet  1706,  aujourd'hui  conserves  a  la 
Bibl.  Nat.,  public  et  annot(?  p.  L.  Delisle,  Ronen  1877,  S.  3 
und  Anc.  inv.  4,  S.  412],  Reg.  2418-').  XV  I  Papier,  260  BL, 
m.  I  Euthymii  Zigabeni  comm.  in  P.'^.Od.  (in  den  Katalogen 
dem  The(jpbylact  zugeschrieben,  s.  aber  Ant.  Bongiovanni 
in  Theophylacti  Bulgariae  archiep.  opera  omnia  4  [1763], 
pars  I,  S.  VIIIj. 


202  A.  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

148  (Fontebl.  533,   Reg.  CCXXXII,  232,  1879=^).        XVI  |  Papier, 

639  Bl.,  36x24  cm  |  Sehr.:  FscöpYtoi;  rpYjYopÖTroDXo?,  vgl.  oben 
Grec  130  j  Cat.  in  Ps.  1—76,  nach  Karo-Lietzm.  aus  Grrec 
139  abgeschrieben  |  In  der  Mauriner  -  Ausg.  des  Athanasius 
für  Äthan,  expositiones  in  Ps.  benutzt,  s.  Bd.  I  2  (1698), 
S.  1007  I  Karo-Lietzm.  S.  27,  vgl.  Lietzmann,  Catenen  (1897), 
S.  44.  Sigel  1734. 

149  (Hurault.-Reg.  CDLXV,  497,  2407).        1561   (so  nach  christl. 

Ära  datiert)  |  Papier,  303  BL,  31x21  cm  |  Nicephori  Xan- 
thopuli  comm.  in  Ps.  |  Omont  Mss.  gr.  dates  S.  173  mit  Ab- 
druck der  Unterschrift. 

150  (Colbert.  2944).      XVI  |  Papier,   247  Bl.,   m.  i  Erst  nach  Col- 

berts  Tode  (1683)  in  seine  Bibl.  gekommen  (Missions  2,  S.  985, 
Nr.  198)  I  Nicephori  Blemmydae  comm.  in  Ps.Od.  |  Für  die 
ed.  princ.    bei  Migne  Patr.  gr.  142,    Sp.  1321—1622  benutzt. 

151  (Fontebl.  460,  Reg.  495,  1890).       XIII  |  Perg.,  297  Bl,  31  x 

21  cm  I  la  Prologe  zu  Prov.,  EccL,  Cant.,  Sap.,  14  a  Cat.  in 
Prov.,  78  b  Cat.  in  EccL,  100  b  Cat.  in  Cant.,  117a  Cat.  in 
lob,  alles  mit  hexapl.  Noten  |  Von  Montfaucon  für  die  Hexapla 
benutzt,  s.  seine  Vorbemerkungen  zu  lob  (wo  irrtümlich  Reg. 
1896  statt  1890  gedruckt  ist),  Prov.,  EccL,  Cant.  |  Karo- 
Lietzm.  S.  301.  311.  313.  321,  vgl.  Lietzmann,  Catenen  (1897), 
S.  57.  65.   Faulhaber,  Hohel.-Cat.  S.  42.  112.  151.     Sigel  560. 

152  (Fontebl.  461,   Reg.  CCLXXIIX,  278,  2435).        XIII  |  Perg., 

320  BL,  29x21  cm  |  1  a  Pseudo-Procopii  comm.  in  Prov. 
(s.  Faulhaber,  Hohel.-Cat.  S.  95  f.),  206  a  Cat.  in  EccL  (Faul- 
habers  „3  Väter-Catene"  a.  a.  0.,  S.  140;  der  Typus  fehlt  bei 
Karo-Lietzm.),  258a  Cat.  in  Cant.  (Faulhabers  „3  Väter- 
Catene"  =  Karo-Lietzm.  Typus  IV;  die  Namen  der  Kirchen- 
väter fehlen  hier,  wie  auch  bei  der  Cat.  in  EccL)  |  Von  Mont- 
faucon für  die  Hexapla  benutzt,  s.  seine  Vorbemerkungen  zu 
Prov.,  EccL,  Cant.  |  Lietzmann,  Catenen  (1897),  S.  57.  Faul- 
haber, Hohel.-Cat.  S.  15  f.  96.  140.  Sigel  561. 

153  (Teller.  Rem.  10  bis,  Reg.  1990^).        XI/XII  |  Perg.,    189  BL, 

34  X  24  cm  |  Bes. :  Charles  de  Montchal,  Erzbisch,  v.  Toulouse 
(t  1651),  dann  Le  Tellier  |  1  a  Cat.  Procopii  in  Cant. ,  59  a 
Cat.  Procopii  in  Prov.,  117b  — 162a  Olympiodori  comm.  in 
EccL  I  Von  Montfaucon  für  die  Hexapla  benutzt,  s.  seine  Vor- 
bemerkungen zu  Prov.,  EccL,  Cant.  |  Karo-Lietzm.  S.  306. 
312.  315,  vgl.  Lietzmann,  Catenen  (1897),  S.  57.  Faulhaber, 
Hohel.-Cat.  S.  21.  97.  159  |  BolL  S.  2.  Sigel  562. 


Paris,  Bibl.  Nat.,  Grec.  203 

154  (Reg.  2436).      XII  |  Papier,  281  Bl.,  27  x  17  cm,  dnrch  Wasser 

beschädigt  |  1669  von  Colbert  durch  Vermittlung  von  Mon- 
ceaux  und  Laisne  aus  dem  Orient  für  die  Bibl.  du  Roi  er- 
worben (Missions  1,  S.  27  ff.  und  2,  S.  872  Nr.  „60  (000)« 
u.  S.  875  Nr.  42)  |  1  a  Cat.  Procopii  in  Cant.,  125  a  Cat.  Pro- 
copii  in  Prov.,  252b  Cat.  in  Eccl.,  269a  Sap.  (Schi,  von  132 
an  fehlt)  |  Von  Montfaucon  für  die  Hexapla  benutzt,  s.  seine 
Vorbemerkungen  zu  Prov.,  Eccl.,  Cant.  |  Karo-Lietzm.  S.  306. 
311.  315,  vgl.  Lietzmann,  Catenen  (1897),  S.  57.  Faulhaber, 
Hohel.-Cat.  S.  21  f.  97  f.  150  f.  Sigel  563. 

155  (Fontebl.  478,    Reg.  MDCCLXXV,  1935,  1891).        X   |   Perg., 

240  Bl. ,  26  X  15  cm  I  Bes. :  J.-Fr.  d'Asola ,  Schwager  des 
Aldus  Manutius,  in  Venedig;  1542  durch  Vermittlung  Pelli- 
ciers  (s.  Vorbemerkung  zu  Berlin,  Kgl.  Bibl.,  Phill.)  in  die 
Bibl.  von  Fontainebleau  gekommen  (Catal.  S.  VI  Anm.  5)  | 
Cat.  in  Is.  von  26 13  an  |  Von  Montfaucon  für  die  Hexapla 
benutzt,  s.  seine  Vorbemerkung  zu  Is.  |  Karo-Lietzm.  S.  337, 
vgl.  Lietzmann,  Catenen  (1897),  S.  71.  Sigel  564. 

156  (Mazarin.  1403,  Reg.  2437).      X  \  Perg.,  292  BL,  28x  19  cm  | 

Cat.  in  Is.  (lück.)  |  Von  Montfaucon  für  die  Hexapla  benutzt, 
s.  seine  Vorbemerkung  zu  Is.  |  Karo-Lietzm.  S.  339,  vgl. 
Lietzmann,  Catenen  (1897),  S.  71.  Sigel  565. 

157  (Fontebl.  479,  Reg.  MDCCLXXIV,  1934,  2438).      XII  |  Perg., 

95  BL,  31  x22  cm  |  Cat.  in  Is.  289—4124  I  Von  Montfaucon 
für  die  Hexapla  benutzt,  s.  seine  Vorbemerkung  zu  Is.  („Co- 
dex alius  Regius  XIII.  saeculi,  qui  incipit  a  Capite  25.  desinit 
in  41.")  I  Karo-Lietzm.  S.  337,  vgl.  Lietzmann,  Catenen  (1897), 
S.  71.  Sigel  566. 

158  (Colbert.  200).       XII  |  Perg.,  69  BL,  40  x  81  cm  |  Colbert  er- 

warb die  Hs.  1676  aus  Cypern  durch  Vermittlung  des  dortigen 
französischen  Consuls  Sauvan  (Missions  1,  S.  235  ff.,  besonders 
S.  237,  und  2,  S.  968  Nr.  25)  |  Cat.  in  ler.  (es  fehlt  Bar.  5i— 
Thr.  li)  I  Karo-Lietzm.  S.  344,  vgl,  Lietzmann,  Catenen  (1897), 
S.  71.  Sigel  667. 

159  (Fontebl.   Suppl.  5,    Reg.  CCXXVIIII,  229,    1892).        XIII  i 

Papier,  470  BL,  35  x  23  cm  |  Bes.:  „loö  zozoo  hd-a  xeltat  tö 
TttTretvöv  ow{i-a  l[i.oö  ösoSooioo  toö  TrpiYXtTcoc;"  (vgl.  Moskau,  Syn.- 
BibL,  Graec.  208)  |  Bald  nach  1550  in  die  Bibl.  von  Fon- 
tainebleau gekommen  |  la  Cat.  in  XII  proph.,  78  b  Cat.  in 
IV  proph.  (ler.  steht  jetzt  hinter  Lan.,  aber  die  Lagenzahlen 
beweisen,  daß  er  ursprünglich  an  seiner  richtigen  Stelle  stand)  | 
Von  Montfaucon   für    die   Hexapla    benutzt,    s.   seine  Vorbe- 


204:  A-  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griecb.  Hss.  des  A.T. 

merkungen  zu  Is.,  ler.,  Ez.,  Dan.,  XII  propli.  und  seine  Pa- 
laeogr.  graeca  (170S),  S.  23-30.  316-318.  320  (Facs.  Nr.  I)  1 
Karo-Lietzm.  S.  332  f.  337.  344.  347.  350.  620,  vgl.  Lietz- 
mann,  Catenen  (1897),  S.  71.  Faulhaber,  Proph.-Cat.  S,  56. 
191.  Sigel  568. 

161  (Medio. -Reg.  MDXC,  1739,  2911).       XIII  [   Perg.    (palimps.), 

127  BL,  22x17  cm  |  Cat.  in  Gen.  (Schi,  von  3427  an  fehlt)  | 
Jacob  Mel.  B-en.  S.  349  f.  |  Von  Montfaucon  für  die  Hexapla 
benutzt,  s.  seine  Vorbemerkung  zu  Gren.  |  Karo-Lietzm.  S.  16, 
vgl.  Lietzmann,  Catenen  (1897),  S.  37.  Sigel  569. 

162  (Hurault.-Reg.  MMLXIII,  2280,  2873).      XIII  |  Perg.,  125  Bl., 

24  X  19  cm  I  Cat.  in  lob  \  Karo-Lietzm.  S.  322,  vgl.  Lietz- 
mann, Catenen  (1897),  S.  65.  Sigel  570. 
163.  XI  I  Perg.,  248  BL,  25  x  19  cm  |  Bes.  (nach  Catal.  Reg. 
S.  26):  Kloster  'AvaoTaaiac  zfi<;  (pap{j.axoXoTpia<;  (in  Konstanti- 
nopel, s.  Vogel-Gardth.  S.  496) ;  1730  oder  bald  darauf  aus 
Konstantinopel  nach  Paris  gekommen  (Missions  2,  S.  1117)  | 
Cat.  in  Ps.Od.  |  Karo-Lietzm.  S.  49,  vgl.  Lietzmann,  Catenen 
(1897),  S.  47.                                                                 Sigel  1139. 

164  (Colbert.  5995).       1070  1  Perg.,  199  Bl.  (187.  184.  185  gehören 

zwischen  129  und  130),  18  x  14  cm  |  Sehr. :  Sioivvto?  'jiaXtYj? 
TOD  aYtoo  IIsTpoo  Ao)(sia?,  erster  Besitzer:  Aewv  ispso?  xal 
xooßooxXsiaio?,  6  Sapßav^Tjvöc  |  Cat.  in  Ps.Od.  |  Von  Montfaucon 
im  Psalter  und  den  Oden  Ion.  2  u.  Hab.  3  für  die  Hexapla 
benutzt,  s.  seine  Vorbemerkungen  zu  Ps.  und  XII  proph.  | 
Omont  Facs.  d,  Taf.  XXXV  (Ps.  73  u— 746),  vgl.  S.  7  |  Karo- 
Lietzm.  S.  65,  vgl.  Lietzmann,  Catenen  (1897),  S.  56. 

Sigel  1140. 

165  (Colbert.  4182).      XII  |  Perg.,  238  BL,  kl.  |  Comm.  in  Ps.  (Auf. 

u.  Schi,  fehlen)  |  In  der  Mauriner-Ausg.  des  Athanasius  für 
Äthan,  expositiones  in  Ps.  benutzt,  s.  Bd.  I  2  (1698),  S.  1007 
(hiernach  enthält  die  Hs.  „Athanasii  et  Theodoreti  exposi- 
tiones in  Psalmos"). 

166  (Colbert.  4680)  und  167  (Colbert.  4681).      XIV  (aber  nach  Catal. 

Reg.  S.  27  :  XII)  |  Perg.,  218  +  267  BL,  25  x  18  cm  |  Cat.  in 
Ps.  (Schi,  von  144?  an  fehlt)  |  Daß  die  beiden  Nummern  zu- 
sammengehören, bemerkten  die  Mauriner  in  ihrer  Ausgabe  des 
Athanasius  I  2  (1698),  S.  1007,  und  dies  ist  jedenfalls  richtig, 
da  sie  nicht  nur  in  ihrem  Äußeren  genau  übereinstimmen 
(beide  haben  nach  Karo-Lietzm.  23  Zeilen  auf  der  Seite), 
sondern  auch  inhaltlich  aneinander  anschließen  (166  bricht 
nach  Karo-Lietzm.   in   einem  Stück    aus  Athanasius    ab,    167 


Paris,  Bibl.  Nat.,  Grec.  205 

bringt  die  Fortsetzung  dieses  Stückes,  vgl.  Athanasii  expo- 
sitiones  in  Ps.  6836/37)  |  Karo-Lietzm.  S.  57  f.  und  56  (hier 
werden  die  beiden  Nummern  verschiedenen  Catenentypen  zu- 
gewiesen!), vgl.  Lietzmann,  Catenen  (1897),  S.  55  (nur  Gr. 
166  wird  erwähnt).  Sigel  1735. 

168  (Colbert.  4554).        Bl.  1—227:  XIII;  Bl.  228-265:  XI  (nach 

Mitteilung  H.  Omonts)  1  Berg.,  265  BL,  kl.  |  la  (Anastasii 
metrop.  Nicaeni  seu  Diodori)  comm.  in  Ps.  1 — 6814,  195  a 
Thdt.  comm.  in  Ps.  6814— 879  |  L.  Maries,  Aurions -nous  le 
commentaire  sur  les  Psaumes  de  Diodore  de  Tarse?:  Revue 
de  Philologie  35  (1911),  S.  56. 

169  (Mazarin.  1498,  Reg.  3450).       XIV  I  Perg.,  207  BL,  17  x  12  cm  | 

Cat.  in  Ps.  |  Karo-Lietzm.  S.  62.  Sigel  1736. 

170  (Medic-Reg.  CMXXVII,  1016,  2938).      XIV  1  Papier,  310  BL, 

kl.  I  Euthymii  Zigabeni  comm.  in  Ps.Od. 

171  (Colbert.  5062).        XVI  |   Papier,  36  BL,  22  x  16  cm  |  Sehr.: 

Kcövaxavnvoc  YlaXaiomTziicf.  (Vogel-Gardth.  S.  247 — 250)  (  Cat. 
in  Ps.  fragm.  (Prologe  und  Ps.  1)  ]  Karo-Lietzm.  S.  34,  vgl. 
Lietzmann,"Catenen  (1897),  S.  56  f.  Sigel  1737. 

172  (Hurault.-Reg.  MMXLVI,  2263,  2940).      XVI  |  Papier,  284  BL, 

21  X  15  cm  I  1  a  Cat.  Procopii  in  Cant.,  137  a  Cat.  Procopii 
in  Prov.,  260a  Cat.  in  EccL,  273  a  Säp.  1—135  |  Von  Mont- 
faueon  für  die  HexapJa  benutzt,  s.  seine  Vorbemerkungen  zu 
Prov.  u.  Cant.  |  Karo-Lietzm.  S.  306  f.  311.  315,  vgl.  Lietz- 
mann, Catenen  (1897),  S.  57.  Faulbaber,  Hohel.-Cat.  (1902), 
S.  22.  97  f.  153.  Sigel  571. 

173  (J.  A.  de  Thou.-Colbert.  4012).       XVI  |  Papier,    129  BL,   kl.  | 

Sehr. :  Andreas  Darmarios  (Vogel-Gardth.  S.  16—27)  |  la  Cat. 
Polychronii  in  Cant.  (=  Karo-Lietzm.  Typus  I  ?) ,  91  a  Cat. 
Eusebii  in  Cant.  ~=  Karo-Lietzm.  Typus  V?);  vgl.  den  gleich- 
falls von  Darmarios  geschriebenen  Grec  948,  der  beide  Werke 
in  umgekehrter  Reihenfolge  enthält.  Sigel  572. 

174  (FontebL,  im  Katalog  nachträglich  zwischen  Nr.  401  und  402  ein- 

geschoben, s.  CataL  Font.  S.  136  Anm.  1;  Reg.  MLXXIX,  1358, 
2919).  X/XI  I  Perg.,  190  BL,  23x19  cm  1  la  Olympiodori 
comm.  in  EccL,  45  a  Cat.  in  Prov.  excerpta,  49  b  Decalogus, 
50  a  Maximi  quaestiones,  55  a  Cat.  in  Ez.  excerpta,  68  b— 81b 
Cat.  in  Dan.  excerpta.  Sigel  573. 

175  (Medic-Reg.  3371)!       XIV   |  Perg.,   34  BL,   kl.  |  Olympiodori 

comm.  in  EccL 

176  (J.  A.  de  Thou.-Colbert.  4009).      XVI  |  Papier,  103  BL,  21  x 

15  cm  I  Sehr. :  Andreas  Darmarios  (Vogel-Gardth.  S.  16—27)  | 


206  A.  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

Cat.  in  Eccl.  (nicht  aus  (i-rec  151  abgeschrieben,  wie  in  der 
Hs.  irrtümlich  bemerkt  ist)  |  Karo-Lietzm.  S.  312.      Sigel  574. 

243  (Mazarin.  1546,  Reg.  2470).  1133  |  Perg.,  219  BL,  25  x  20  cm  | 
Bilder  |  Sehr. :  ©söSoüXo?  [Aovayö?  |  Bes. :  Kloster  KcdvoTa[jLovtToo 
(Athos);  Mazarin  bekam  die  Hs.  durch  Athanasius  (Missions  2, 
S.  856;  über  Athanasius  s.  oben  die  Vorbemerkung  zu 
„Coislin")  I  Lect.  |  Omont  Facs.  d,  Taf.  XL  VI  (Lectionen  für 
den  29.  Juni,  16.  und  20.  Juli,  darunter  Reg.  III  17iff.),  vgl. 
S.  10  I  Gastoue  S.  76   Nr.  7;    Facs.:   Taf.  2  (Gen.  2810-15). 

269  (Mazarin.  1433,  Reg.  1830).  XV  |  Papier,  368  BL ,  39  x 
14  (24?)  cm  I  358b-368  Od.  |  BoU.  S.  4.  Sigel  1738. 

272.  XII  I  Perg.,  434  Seiten,  27  x  20  cm  |  1730  oder  bald  darauf 
aus  Konstantinopel  gekommen  (Missions  2,  S.  1117)  |  Lect. 
(mit  Weihnachten  beginnend)  |  Benutzt  von  Rahlfs,  Die  alt- 
test.  Lectionen  der  griech.  Kirche:  Mitteilungen  des  Sept.- 
Untern.  Bd.  1,  Heft  5  (S.  119  ff.)  |  G-astoue  S.  76  Nr.  9. 

278  (Medic.-Reg.  CMLVI,  1046,  2462).  XII  |  Perg.  (mehrere  Bl. 
palimps.),  203  BL,  26  x  20  cm  |  Sehr,  oder  Besteller:  „Kwv- 
(oTavuvo?)  ozad-y.[jioQ  xooßtxoDXdpto?"  |;Bes. :  Priester  Theodoros  j 
la  Lect.  (mit  Weihnachten  beginnend;  am  Anf.  fehlt  1  BL), 
173  a  Leben  der  ägyptischen  Maria  |  Benutzt  von  Rahlfs, 
vgl,  arec  272  |  Gastoue  S.  76  Nr.  10. 

274.  XII  I  Perg.,  98  BL,  25  x  20  cm  1  1730  oder  bald  darauf  aus 
Konstantinopel  gekommen  (Missions  2,  S.  1117)  |  la — 92a 
Lect.  I  BolL  S.  4. 

275  (Colbert.  632).  XII/XIII  |  Perg.,  198  BL,  m.  |  Sehr:  „Mat- 
[■ö-aio?]"?  I  Lect.  (jetzt  in  der  1.  Lection  des  Weihnachts- 
festes beginnend,  aber  am  Anf.  sind  zwei  Lagen  ausgefallen, 
welche  die  Zeit  vom  1.  Sept.  —  25.  Dec.  enthielten,  und  es 
sind  dafür  nur  vier  nicht  paginierte  Papierblätter  ergänzt, 
welche  bloß  den  26.  Oct.  und  die  erste  Weihnachtslection  ent- 
halten) I  Gastoue  S.  76  Nr.  11. 

308  (Reg.  2499).  XIII  1  Perg.,  201  Bl.  (13-18.  106.  186—201 
Papier  XVI.  Jahrh. ;  das  auf  BL  1  folgende  ungezählte  Blatt- 
fragment gehört  vor  Bl.  1,  aber  vor  diesem  Blattfragment 
fehlen  noch  zwei  Blätter,  und  zwischen  ihm  und  Bl.  „1"  fehlt 
noch  ein  Blatt) ,  25  x  19  cm  |  1669  von  Colbert  durch  Ver- 
mittlung von  Monceaux  und  Laisne  aus  dem  Orient  für  die 
Bibl.  du  Roi  erworben  (Missions  1 ,  S.  27  ff.  und  2,  S.  864 
Nr.  „10  (K)"  u.  S.  875  Nr.  69)  |  Lect.  (mit  Weihnachten  be- 
ginnend) I  Benutzt  von  Rahlfs,  vgl.  Grec  272  |  Gastoue  S.  78 
Nr.  35  I  Gregory   S.  466  („Apl  24")  und  S.  1274  („^  1312"). 


Paris,  Bibl.  Nat.,  Grec.  207 

328.  XI— XI V  I  Perg.  (teilweise  paliraps.),  280  Seiten,  16  x  13  cm  | 
1730  durch  Vermittlung  Sevins  aus  Thessalien  erworben  (Mis- 
sions 1,  S.  499.  505  und  2,  S.  1099  Nr.  21)  |  265— 280  Ps. 
933— 17 16  I  Jacob  Mel.  Ren.  S.  353.  Sigel  1739. 

336  (Colbert.  4728).  XV  1  Papier,  225  Bl.,  kl.  |  la-119a  Ps.Od. 
(Anf.  bis  12  3  fehlt).  Sigel  1740. 

352  (Reg.  3015^).  XIII  |  Papier,  240  Bl.,  kl.  |  Von  Paul  Lucas 
aus  dem  Orient  mitgebracht  (Anc.  inv.  3,  S.  316)  ]  228  a — 240  b 
Psalmi  graduales.  Sigel  1741.- 

372  (Colbert.  4454).  XI  [  Perg.,  291  Bl.  (225—290  Papier  XV./XVI. 
Jahrh.  [nach  Mitteilung  H.  Omonts]),  kl.  |  Lect.  |  Gastoue  S.  79 
K  44. 

396.  XIII  I  Papier,  711  Seiten,  kl.  j  1730  durch  Vermittlung 
Sevins  aus  Konstantinopel  erworben  (Missions  2,  S.  1096  Nr.  9)  | 
293  Ecloge  XVI  proph.,  314  Cant.,  325  lob,  392-412  Ex- 
cerpta  e  Sir.  Sigel  575. 

513  (Mazarin.  1440,  Reg.  2006).  X  |  Perg.,  334  BL,  37x27  cm  | 
Bes.:  Kloster 'Av.aTuvtoo  (in  Konstantinopel ?) ;  Mazarin  bekam 
die  Hs.  durch  Athanasius  (Missions  2,  S.  858;  über  Athanasius 
s.  oben  die  Vorbemerkung  zu  „Coislin")  |  Menolog.  für  den 
1.— 18.  Jan.:  99b— 102b  MaL  (für  den  3.  Jan.)  |  Boll.  S.  11  f. 

Sigel  576. 

548  (Reg.  2481).  XI  |  Perg.,  312  BL,  31  x  21  cm  \  1669  von 
Colbert  durch  Vermittlung  von  Monceaux  und  Laisne  aus 
dem  Orient  für  die  Bibl.  du  Roi  erworben  (Missions  1,  S.  27  tf. 
und  2,  S.  873  Nr.  „9  (I)"  u.  S.  875  Nr.  59)  |  Menolog.  aug.: 
8  a— 27b  Mac.  IV  (für  den  1.  Aug.)  ]  Boll.  S.  16—19.     Sigel  577. 

572  (Teller.  Rem.  7,  Reg.  1922^).  XVI  |  Papier,  271  BL,  m.  | 
Sehr. :  Jobannes  von  Sancta  Maura  (Vogel-Gardth.  S.  193 — 
196)  I  260  a— 264  b  Cat.  in  Is.  fragm. 

810  (Fontebl.  498,  Reg.  DXXXIIl,  568,  2341).  1540  (so  nach 
Christi.  Ära  datiert)  |  Papier,  308  BL,  30  x  21  cm  |  Sehr. : 
'Iwavv/]«;  KävekoQ  6  NauTiXtcbTTj?,  Schreiber  Pelliciers  in  Venedig 
(Vügel-Gardth.  S.  173  f.)  ]  248  a- 308  b  Nicephori  Blommydae 
comm.  in  Ps.  1 — 10.  14.  50.  83  ]  Für  die  edit.  princ.  beiMigue, 
Patrol.  gr.  142,  Sp.  1321—1622  benutzt  ]  Omont  Mss.  gr.  datös 
S.  156  mit  Facs.  der  Unterschrift. 

836  (Fontebl.  332,  Reg.  DCCXLVI,  803,  1979).  X  (Catal.  Reg.: 
„suspectae  videtur  antiquitatis " ;  Pusey :  XII/XIIl)  |  Perg., 
279  BL,  gr.  |  Bes. :  Jean  de  Pins,  Bisch,  v.  Rieux  (1524—1537), 
Gesandter  Franz'  I.  in  Venedig  u.  Rom;  nach  seinem  Tode 
(1537)  kamen  seine  griech.  Hss.  in  die  Bibl.  von  Foatainebleau 


208  ■'^-  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

(Catal.  Font.  S.  V  u.  S.  112)  ]  la  Cyr.  comm.  in  Is.  1—24 
(Anf.  fehlt),  268  a — 275  a  Cyr.  comm.  in  Soph.  1  |  Benutzt  in 
Cyrilli  Alex,  archiep.  opera  ed.  Aubert  (1638),  s.  die  Vor- 
bemerkungen zu  den  Variae  lectiones  am  Schi,  von  Bd.  2 
und  3  I  Coli. :  Cyrilli  archiep.  Alex,  in  XII  proph.  ed.  Pusey 
(1868),  s.  Bd.  1,  S.  IX  („E"). 

841.  X  I  Perg.,  724  Seiten,  gr.  |  1730  durch  Vermittlung  Sevins 
aus  Konstantinopel  erworben  (Missions  2,  S.  1096  Nr.  3)  | 
Thdt.  quaest.  in  Oct.  Reg.  Par.,   Thdt.  comm.  in  XII  proph. 

842  (Medic.-Reg.  CMLXVll,  1057,  2362~  XII  |  Perg.,  212  BL, 
m.  I  Thdt.  quaest.  in  Oct.  Reg.  Par.  |  Von  Sirmond  für  seine 
Thdt.-Ausg.  benutzt,  denn  er  sagt  Bd.  1  (1642),  Vorrede 
„Lectori",  es  sei  jetzt  eine  Hs.  der  Quaest.  in  der  Bibl.  Reg., 
und  diese  habe  er  benutzt ;  das  kann  aber  nur  Grrec  842  sein, 
da  die  übrigen  Hss.  der  Quaest.  erst  später  in  die  Bibl.  ge- 
kommen sind. 

843.  XI  I  Perg,,  351  BL,  m.  j  1730  durch  Vermittlung  Sevins 
aus  Konstantinopel  erworben  (Missions  2,  S.  1106  Nr.  91, 
vgl.  1,  S.  517  Mitte)  |  la  Thdt.  comm.  in  Ps.,  325a  Cat.  in 
Od.  Sigel  1141. 

844  (Mazarin.  1408,  Reg.  2364).      X  |  Perg.,  390  Bl.,  kl.  |  la  Thdt. 

comm.  in  Ps.,  351  a  Cat.  in  Od.  Sigel  1142. 

845  (Reg.  2363).       XII  |  Perg.,  227  BL,  m.  |  1669  von  Colbert  durch 

Vermittlung  von  Monceaux  und  Laisne  aus  dem  Orient  für 
die  Bibl.  du  Roi  erworben  (Missions  1,  S.  27  ff.  und  2,  S.  871 
Nr.  „57  (LLL)"  u.  S.  875  Nr.  38)  |  Thdt.  comm.  in  Ps.  (Anf. 
bis  24 12  u.  Schi,  von  150i  an  fehlen). 

846  (FontebL  262,  Reg.  DCCXLV,  802,  1982).      XV  |  Papier,  149 

BL,  m.  I  Bes. :  Jerome  Pondule  aus  Cremona  (f  1540  in  Paris) ; 
1529  Bibl.  von  Fontainebleau  (Catal.  Font.  S.  IV  f.  und  S.  371 
Nr.  3)  i  Thdt.  comm.  in  XII  proph. 

847  (Teller.  Rem.  6,   Reg.  1982^).       XVI  Anf.  |  Papier,    157  BL, 

m.  I  Sehr. :  Konstantios  |  Thdt.  comm.  in  XII  proph. 

854  (Medic-Reg.  CMLXXVII,  1067,  2431).  Xill  |  Papier,  422  BL, 
kl.  1  201b  „Oratio  Salomonis:  %sk  TuaTepwv  xal  xupte  .  .  ."  = 
Sap.  9iff.  Sigel  579. 

905  (Medic-Reg.  DCXXV,  679,  2380).  XII  |  Perg.  (palimps.), 
226  BL,  27x18  cm  |  192a— 224b  Sh^  (SchL  von  438  an 
fehlt)  I  Jacob  M^L  Ren.  S.  356.  Sigel  578. 

948  (J.  A.  de  Thou.-Colbert.  4005).  XVI  |  Papier,  127  BL,  kl.  | 
Sehr.:  Andreas  Darmarios  (Vogel - Gardth.  S.  16—27)  |  la 
Cat.  Eusebii  in  Cant.  (=  Karo-Lietzm.  Typus  V?),  45  a  Cat. 


Paris,  Bibl.  Nat.,  Grec.  209 

Polychronii  in  Cant.  (=  Karo  -  Lietzm.  Typus  I  ?) ;  vgl.  den 
gleichfalls  von  Darmarios  geschriebenen  Grec  173,  der  beide 
Werke  in  umgekehrter  Reihenfolge  enthält.  Sigel  580. 

950  (Baluz.-Reg.  2971^).  XIV/XV  |  Papier,  676  Seiten,  20  x  14 
cm  I  62—89  „Origenis,  SS.  Cyrilli,  Basilii  et  Hesychii  frag- 
menta  de  Gren.,  etc.",  also  wohl  Excerpta  e  cat.  in  Gren.  |  Boll. 
S.  55. 
999  (Medic.-Reg.  MMIII,  2221,  2883).  1272  |  Papier,  182  BL, 
19x12  cm  1  120  a— 178  a  Cat.  in  Prov.  |  Karo-Lietzm.  S.  302. 

Sigel  581. 

1002  (Medic.-Reg.  MDCXLVIL  1797,  2882).  XIV  1  Papier,  227  BL, 
23  X  14  cm  I  162  a — 178  b  Cat.  in  Prov.  1 — 96  |  Karo-Lietzm. 
S.  302.  Sigel  582. 

1035.  XVI-XIV  1  Papier,  442  Seiten,  kl.  |  1730  oder  bald  dar- 
auf aus  Konstantinopel  gekommen  (Missions  2,  S.  1117)  |  121 
— 442  Lect.  (so  nach  Catal.  Reg.  S.  205;  dagegen  Inv.  somm.: 
121  Ps.  fragm.,  139  Troparium  et  Lectionarium). 

1049.  IX  (Catal.  Reg.  S.  207:  XI)  |  Perg.,  256  Bl.,  kl.  j  1730 
durch  Vermittlung  Sevins  aus  Candia  erworben  (Missions  2, 
S.  1106  Nr.  97)  j  1  a  Thdt.  comm.  in  XII  proph.,  204  a  Thdt. 
comm.  in  Dan.  (Scbl.  von  Dan.  7  Mitte  an  fehlt). 

1050  (Colbert.  3958).  XVI  |  Papier,  106  BL,  kL  |  Sehr.:  Kwv- 
otavtivoc  naXa'.oy.aTUTca  (Vogel  -  Gardth.  S.  247—250)  |  Thdt. 
quaest.  in  Lev.  —  lud. 

1051  (Colbert.  4232).  Tx"(CataL  Reg.  S.  208:  XI)  \  Perg.,  385  BL, 
kl.  !  Thdt.  comm.  in  Ps.  (Anf.  u.  Schi,  fehlen). 

1053  (Medic.-Reg.  MM,  2218,  2909).  X/XI  |  Perg.,  255  BL,  20  x 
13  cm  I  Geschr.  „fortasse  in  Italia,  quod  indicare  videtur  nota 
fül.  247''  apposita  litteris  langobardicis :  Detts  in  nomine  tuo 
etc."  I  155a— 167  a  Mac.  IV  |  Boll.  S.  65  und  S.  358  (unter 
„Machabaei").  Sigel  585. 

1087  (Fontebl.  153,  Reg.  MXVI,  1110,  2977).  XIV  |  Papier,  178 
BL,  kl.  I  Bes.:  Antonios  Eparchos  (Catal.  Font.  S.  55;  vgl. 
oben  Grec  2)  |  88a— 100a  Tob^,  132a -144a  Est.,  144a— 
161b  Idt.  Sigel  583. 

1100  (Mazarin.  1568  et  1575,  Reg.  3368).  XIV— XVI  |  Papier, 
116  BL,  kl.  1  102a— 110a  Ps^  34—48.  Sigel  1743. 

1173  (Fontebl.  10,  Reg.  CCV,  205,  1820).  XI  |  Perg.,  300  BL, 
37  X  28  cm  I  Bes. :  Abtei  Grottaferrata ;  dann  J.  Gaddi  (Catal. 
Font.  S.  4)  j  292  a— 300  b  Dan.  (Oden  in  Dan.  3  stark  ge- 
kürzt) I  Boll.  S.  71.  Sigel  584. 

1176  (Mazarin.  1434,  Reg.  1832).      XII  |  Perg.,  309  BL,  39  x  29  cm  1 

Kgl.  Oes.  d.  Wiss.   Nachrichten.    Philolog.-histor.  Klasse.    1914.    Beiheft.        14 


210  A.  Ralilfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

Bes. :  Kloster  Aiovoaioü  (Athos) ;  Mazarin  bekam  die  Hs.  durch 
Athanasius  (Missions  2,  S.  856;  über  Athanasius  s.  oben  die 
Vorbemerkung  zu  „Coislin")  |  292b— 305'b  Mac.  IV  ]  Boll. 
S.  74  f.  Sigel  586. 

1177  (Fontebl.  87,  Reg.  CCLXX,  274,  2447).  XI  |  Perg.,  292  BL, 
28x23  cm  |  Menolog.  jul.  et  aug.:  109  a— 131a  Mac.  IV  | 
Boll.  S.  75-77.  Sigel  587. 

1179  (Colbert.  7).  XI  1  Perg.,  320  BL,  33x22  cm  |  25  b— 35  b 
Dan.  excerpta  (Sus.,  Dan,  3 — 6,  Bei  et  Dr.;  Oden  in  Dan.  3 
stark  gekürzt)  |  Boll.  S.  78  f.  Sigel  588. 

1397  (Medic-Reg.  DCXXII,  676,  2528),  BL  25—31.  173—179.  191 
—194.  201—211.  215.  217.  218.  221-223.  VIII  1  Perg.  | 
Gen.  fragmenta,  zur  Ausbesserung  einer  Strabo-Hs.  verwendet  | 
Jacob  Mel.  Havet  S.  762 f.  („Ce  manuscrit  n'est  pas  k  pro- 
prement  parier  un  palimpseste;  mais  ses  marges  exterieures 
et  inferieures  ont  ete  en  grande  partie  mutilees  et  restaurees 
avec  des  bandes  de  parckemin,  dont  un  grand  nombre  sont 
couvertes  les  unes  d'ecriture  onciale,  les  autres  d'ecriture 
minuscule.  Quelques-unes  de  ces  bandes  sont  assez  larges 
et  cachent  une  petite  partie  du  texte  de  Strabon")  |  Genauere 
Nachricht  verdanke  ich  Norman  M^Lean  |  Coli,  von  Gen.  21 32 
—225.  24i5-4i  (lück.):  Brooke-M«Lean  („A/).  Sigel  940. 

1449  (Reg.  2005).  X/XI  \  Perg.,  292  BL,  34  x  26  cm  |  Olim  ec- 
clesiae  cuiusdam  Naupliae.  1669  von  Colbert  durch  Vermitt- 
lung von  Monceaux  und  Laisne  aus  dem  Orient  für  die  Bibl. 
du  Roi  erworben  (Missions  1,  S.  27  ff.  und  2,  S.  866  Nr.  „25 
(BB)"  u.  S.  874  Nr.  16)  ]  Menolog.  für  den  1.-15.  Jan.: 
66  b— 78  a  Vita' Mal.  und  Tbdt.  comm.  in  Mal,  (für  den  4.  Jan.)  ] 
BolL  S.  112-114. 

1452  (Medic-Reg.  CVI,  106,  2010).  X  |  Perg.,  227  BL,  32  x  23  cm  | 
Menolog.  febr. :  75  a  Thdt.  prologus  in  Zach,  (zwischen  Stücken 
für  den  9.  Febr.)  \  Boll.  S.  118—121. 

1458  (Medic-Reg.  CXLII,  142,  1835).  XI  1  Perg.,  247  BL,  39  x 
27  cm  I  Menolog.  für  den  1. — 17.  Dec :  la — 5  b  Thdt.  comm. 
in  Nah,  (für  den  1.  Dec),  17a— 24a  Tbdt.  comm.  in  üaE 
(für  den  2.  Dec),  24  a — 29  a  Thdt.  comm.  in  Soph.  (für  den 
3.  Dec),  diese  drei  mit  vorausgeschickter  Prophetenvita; 
182  b— 185  b  Thdt.  comm.  in  Agg.  (für  den  16.  Dec.)  |  BolL 
S.  130—134. 

1463  (Fontebl.  88,  Reg.  DCCXLVII,  804,  2028).  XI  |  Perg.,  265 
BL,  33x24  cm  j  195a— 202b.  211a— 216b  Dan,  excerpta  (Sus., 
Dan.  1.  2.  4-6,  Bei  et  Dr.,  Dan.  7)  |  BolL  S.  137  f.        Sigel  590. 


Paris,  Bibl.  Nat.,  Grec.  211 

1474  (Colbert.  453).  XI  |  Perg.,  249  BL,  37  x  25  cm  |  Bes. :  Kloster 
S.  Mariae  Kixxoo  ]  124b— 143a  Mac.  IV  (für  den  1.  Aug.)  | 
BoU.  S.  154  f.  Sigel  591. 

1475  (Colbert.  2454).  XI  |  Perg.,  160  Bl.,  32x24  cm  |  Menolog. 
jun.— aug.:  77b— 96a  Mac.  IV  (für  den  1.  Aug.),  152a— 160 
Thdt.  prologi  in  XII  proph.  |  Boll.  S.  156.  Sigel  592. 

1478.  XI  I  Perg.,  317  Seiten,  40  x  30  cm  |  1730  oder  bald  dar- 
auf aus  Konstantinopel  gekommen  (Missions  2,  S.  1118)  [  la — 
13a  Dan,  excerpta  (Anf.  fehlt;  vorhanden  ist  Dan.  832—6 
und  Bei  et  Dr. ;  Oden  in  Dan.  3  stark  gekürzt)  |  Boll.  S.  158. 

Sigel  593. 

1516.       XI  I  Perg.,  207  Bl.,  31  x  25  cm  |  1730  durch  Vermittlung 

Sevins    aus    Konstantinopel    erworben    (Missions  2 ,    S.  1100 

Nr.  52)  I  85  a— 102  a  Mac.  IV  (für  den  1.  Aug.)  |  Boll.  S.  208  f. 

Sigel  594. 

1527  (Reg.  2013).  XII  |  Perg.,  210  BL,  32x25  cm  |  Bes.:  Nsa 
[J.0V7]  (Chios);  1669  von  Colbert  durch  Vermittlung  von  Mon- 
ceaux  und  Laisne  für  die  Bibl.  du  ßoi  erworben  (Missions  1, 
S.  27 ff.  und  2,  S.  869  Nr.  „41  (SS)"  u.  S.  874  Nr.  19)  |  Me- 
nolog. maj.— aug. :  ll6a — 136a  Mac.  IV  (für  den  1.  Aug.), 
197  b— 206  b  Thdt.  prologi  in  XII  proph.  |  Boll.  S.  223  f. 

Sigel  595. 

1528  (Medic.-Reg.  DCLIII,  707,  2012).  XII  |  Perg.,  224  BL,  31  x 
24  cm  I  Bes.:  Michael  Palaeologus  |  Menolog.  maj.— aug. :  131b 
—153  a  Mac.  IV  (für  den  1.  Aug.),  216  a— 224  b  Thdt.  pro- 
logi  in  XU  proph.  (Schi,  von  Soph.  Mitte  an  fehlt)  |  Boll. 
S.  224  f.  Sigel  596. 

1548  (Medic.-Reg.  MCCLXXII,  1393,  2446).  XII  |  Perg.,  166  BL, 
29x22  cm  |  Menolog.  jun.— aug.:  94a-llla  Mac.  IV  (für 
den  1.  Aug.)  |  Boll.  S.  249  f.  Sigel  597. 

1612  (Reg.  MCCCCLIX,  1595,  3004).  1493  (so  nach  christl.  Ära 
datiert)  |  Papier,  248  BL,  21x15  cm  |  Sehr.:  „k\Lob  avaYvwoToo 
Toö  ToStx'.  y.al  yopvjxoYpa'fou"  |  6  b — 32  b  Dan.  visiones  Septem  | 
Omont  Mss.  gr.  datos  S.  30  mit  Abdruck  der  Unterschrift  | 
Boll.  S.  282.  Sigel  598. 

1625.  XV  I  Papier,  165  BL,  21x14  cm  |  Sehr.:  Euo6xi|j.o<;  |  1730 
oder  bald  darauf  aus  Konstantinopel  gekommen  (Missions  2, 
S.  1118)  I  52b-53b  Dan.  61-25  (bricht  am  Schi,  von  BL  53  b 
mit  e'Ypaci^sv  62.5  ab)  |  BolL  S.  283.  Sigel  599. 

.1720  (Reg.  2mV).  XV  (1492?)  |  Papier,  193  BL,  m.  |  Sehr.:  Ma- 
nuel Dimiri  |  1687  gekauft  (Anc.  inv.  3,  S.  295)  |  156  a— 158  b 
Excerpta  e  lege  Mosaica,  193  Is.  52—53  fragm.  (Lection?  im 

14* 


212  *^-  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A,T. 

Catal.  Reg.  S.  392  heißt  es :  „In  calce  libri  tegmini  adhaeret 
membrana  vetustissima,  continens  quaedam  ex  Is.  52 
et  53"). 

2087  (Fontebl.  24,  Eeg.  MDLXXXVIII,  1728,  3089).  XIV  |  Papier, 
259  Bl.,  kl.  I  222  a— 24:1a  Mich.  Pselli  comm.  iu  Cant. 

2099  (Mazarin.  1583,  Pteg.  3124).  XVI  |  Papier,  260  BL,  kl.  | 
253  a — 260b  Nicephori  Blemmydae  comm.  in  Ps.  8  fragm. 

2466  (Hurault.-Reg.  MMXXXIIl,  2250,  3186).  VIII/IX  (rescr. 
XII)  I  Perg. ,  241  Bl. ,  21x16  cm  (aber  ursprüngl.  Höhe 
der  rescribierten  Bl.  ca.  25  cm)  |  Untere  Schrift  (auf  den 
rescribierten  Bl,  65 — 239  oder  einem  Teil  derselben):  Prov., 
Cant.,  Sir.  fragm.;  Heiberg  entzifferte:  Bl.  234b  Prov.  I2i3, 
77  a  Prov.  13 13,  188  b  Prov.  18  2,  106  b  Prov.  19  20,  102  b 
Cant.  7i,  99a  Cant.  89,  163a  Sir.  2326,  109a  Sir.  2426f., 
79  a  Sir.  30  20  |  Heiberg,  Ein  Palimpsest  der  Elemente  Euclids: 
Philologus  44  (1885),  S.  354  f.    Jacob  Mel.  Havet  S.  765. 

Sigel  600. 

2500  (Triebet  Du  Fresne.  33  [s.  Anc.  inv.  4,  S.  247  f.],  Reg.  3210). 
XV  I  Papier,  418  BL,  21  x  13  cm  |  Sehr. :  „FecäpYioc  'Ava- 
;t7]TÖc"  I  4b — 187b  Ps.  cum  (Theodori  Prodromi?)  scholiis, 
Preces  et  hymni  varii  (darunter  die  Oden?)  |  Boll.  S.  287  | 
J.  B.  Pitra,  Spicilegium  Solesmense  4  (1858),  S.  445 — 450  be- 
nutzte diese  Hs.  für  die  Ausgabe  eines  Typikons  für  die 
Athosklöster.  Sigel  1744. 

2509  (Fontebl.  448,  Reg.  MDCCXLI,  1904,  3206j.  XV  |  Papier, 
299  BL,  kl.  I  Bes.:  Antonios  Eparchos  (Catal.  Font.  S.  149, 
vgL  oben  zu  Grec  2)  |  175  a— 181b  EccL,  181b— 185a  Cant. 

Sigel  601. 

2511  (Medic.-Reg.  MCDLXIII,  1598,  2990).  XV  |  Papier,  379  BL, 
kL  I  116  a  Deut.,  203  a  Lev.  fragm.,  204  a  Prov.,  252  a  Cant. 
(mit  Prolog),  2i64b — 279  b  EccL  (folgt  Gregorii  Thaumaturgi 
metaphrasis  in  EccL).  Sigel  602. 

2743  (Colbert.  1476).  XVI  |  Papier,  207  BL,  m.  |  Sehr.:  'Idxoißo? 
Aiaaowpivö?  (Vogel- Gar dth.  S.  152 — 154)  |  Apolinarii  et  loh. 
Geometrae  metaphrasis  Ps.Od.,  daneben  Ps.Od.  nach  der  LXX 
und  ein  angeblich  von  Cosmas  Indicopleustes  stammender, 
aber  nach  Ludwich  vielleicht  vom  Schreiber  der  Hs.  zusammen- 
gestellter Comm.  in  Ps.Od.  |  A.  Ludwich,  Ein  neuer  Beitrag 
zur  Charakteristik  des  Jakob  Diassorinos:  Byz.  Ztschr.  1 
(1892),  S.  297  f.  Sigel  1742. 

2747  (Reg.  2403).  XIII  und  XVI  |  Perg.,  von  Bl.  185  an  Papier, 
321    BL,    m.    I    1669    von    Colbert    durch   Vermittlung    von 


Paris,  Bibl.  Nat.,  Grec  —  Latin.  213 

Monceaux  und  Laisne  aus  dem  Orient  für  die  Bibl.  du  Roi 
erworben  (Missions  1,  S.  27  fF.  und  2,  S.  873  Nr.  „7  (&)"  und 
S.  875  Nr.  41)  i  155  a— 183  b  Sir.  (Schi,  von  5127  an  fehlt), 
185  a— 321b  Ps.Od.  (mit  Prolog).  Sigel  603. 

2756  (Fontebl.  256,  Reg.  MXXXX,  1134,  3261).  XV  |  Papier, 
187  Bl.,  kl.  I  45  a— 187  b  Georgii  Choerobosci  epimerismi  in 
Ps.Od.  I  Ausg. :  Georgii  Choerobosci  Dictata  in  Theodosü  ca- 
nones  et  Epimerismi  in  Ps.  ed.  Th.  Gaisford.  Tom.  III: 
G.  Choer.  epimerismi  in  Ps.  E  codice  ms.  bibl.  reg.  Paris,  ed. 
Th.  Gaisf.,  Oxonii  1842. 

2841  (Medic.-Reg.  MMLI,  2268,  3503),  Bl.  16  (oder  17)— 67.  X/XI 
(rescr.  XIII)  \  Perg.,  18  x  14  cm  |  Untere  Schrift  auf  Bl.  25 : 
lob  42  fragm.  |  Jacob  Mel.  Havet  S.  769  f.  C.  E.  Ruelle,  Un 
passage  des  Septante  dans  le  Paris.  2841  en  partie  palimpseste : 
Revue  de  phüol.,  Nouv.  ser.,  33  (1909),  S.  162.         Sigel  604. 

2981  (Reg.  3380).  1477  ]  Papier,  101  BL,  22  x  15  cm  |  Sehr.: 
„Miya-fp.  EooX'.apSoo  .  .  .  Iv  Ko5ovia  Kp-/]tirj?"  (Vogel  -  Gardth. 
S.  318—320)  1  94a— 101b  Dan,  excerpta  (mit  z.  T.  sehr  will- 
kürlicher Verkürzung  des  Textes;  Schi,  fehlt)  |  Omont  Mss. 
gr.  dates  S.  21  mit  Abdruck  der  Unterschrift.         Sigel  605. 

2991  A.  1419  I  Papier,  495  BL,  21  x  14  cm  |  Besteller:  „toö  Tiav- 
soYsvsoTatoo  y.opoü  MaxO-aioo  IlaXa'.oXÖYO'j  loü  Aaaxapt"  |  1730 
oder  bald  darauf  aus  Konstantinopel  gekommen  (Missions  2, 
S.  1118)  I  195a  Sap.,  224b  Ps.  SaL,  244a— 320a  Sir.  |  Der 
Text  der  drei  Bücher  stammt  aus  der  Hs.  Kopenhagen,  Kgl. 
Bibl.,  Gamle  Kgl.  Saml.  6  |  Coli,  der  Ps.  Sal:  Gebhardt  („P") 
und  Swete  („p«),  vgl.  Gebhardt  S.  16—25  |  Omont  Mss.  gr. 
dates  S.  5  mit  Abdruck  der  Unterschrift.  Sigel  606. 

3010  (Fontebl.  348,  Reg.  MDCCLXI,  1922,  3355).  XV  |  Papier, 
376  BL,  20x13  cm  |  Bes.:  Jean  de  Pins,  Bisch,  v.  Rieux 
(1524—1537).  Gesandter  Franz'  I.  in  Venedig  u.  Rom;  nach 
seinem  Tode  (1537)  kamen  seine  griech.  Hss.  in  die  Bibl.  von 
Fontainebleau  (Catal.  Font.  S.  V  und  S.  118)  |  47b-69a 
Mac.  IV  I  Bell.  S.  288.  Sigel  607. 

d)  Latin. 
15193  (Sorb.  395).  XII/XIII  |  gr.  |  Ps.  lat.  u.  griech.  in  3  Ko- 
lumnen: 1)  Hebraica  veritas  (d.h.  Psalt.  Hebraicum  des  Hie- 
ronymus),  2)  Romanum  Psalt.,  3)  „Editio  LXX"  =  griech. 
Text  in  lat.  Umschrift  I  L.  Delisle  im  Journal  des  Savants 
1860,  S.  574.  Delisle,  Le  cabinet  des  mss.  1  (1868),  S.  317. 
Delisle.   Inventaire   des   mss.   lat.   conserves   ä  la  Bibl.  Nat* 


214  A.  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

sous  les  numeros  8823—18613,  Heft  4  (1870),  S.  2.  Delisle, 
Melanges  de  paleographie  et  de  bibliographie  (1880),  S.  154  j 
Rahlfs,  Sept.-Stud.  2  (1907),  S.  24.  99.  102  („Par^orb«)  |  ygi. 
auch  Hieronymi  opera  ed.  Martianay  1  (1693),  Prolegom., 
Bogen  k,  Schloß  der  2.  Seite.  Sigel  1745. 

e)  Nouvelles  acquisitions  latines. 
2195  (im  XVII.  Jahrh. :  A  30).  1105  |  Für  die  Abtei  Saint-Martin 
de  Tournai  (Flandern)  auf  Befehl  des  Abts  Endes  (1092—1105) 
geschrieben  |  Bes. :  Didot.  1879  für  die  Bibl.  Nat.  erworben  | 
Ps.Od.  lat.  u.  griech.  in  4  Kolumnen;  1)  Ps.  Gallicum,  2)  Ro- 
manum,  3)  Hebraicum,  alle  drei  von  Hieronymus,  4)  Ps.  Grre- 
cum  =  griech.  Text  in  lat.  Umschrift  j  Facs. :  Palaeogr.  Society 
I  (1873—1883),  Taf.  156  (Ps.  64-9)  |  L.  Delisle,  Le  cabinet  des 
mss.  1  (1868),  S.  317  und  2  (1874),  S.  488  Nr.  15  und  3  (1881), 
S.  368  unten.  Delisle,  Melanges  de  paleographie  et  de  biblio- 
graphie (1880),  S.  150—154  mit  Textproben  (Ps.  1,  Unter- 
schriften u.  a.).  Delisle,  Bibl.  Nationale.  Mss.  latins  et  fran- 
cais  ajoutes  aux  fonds  des  nouvelles  acquisitions  pendant  les 
annees  1875—91,  Partie  II  (1891),  S.  509  |  Rahlfs,  Sept.- 
Stud.  2  (1907),  S.  23  f.  102  („ParT««^"«).  Sigel  1143. 

f)  Supplement  grec. 
Inv.   so  mm.  3,    S.  197—340.   383—407,    und   S.  1—14  hinter    der   Table 
alphabetique. 

100.  XII  Perg.,  190  BL,  kl.  1 1741  vom  „metropolite  [de]  Delkon« 
geschenkt  (Missions  2,   S.  689  Nr.  2)  |  Ps.  mit  RandschoUen. 

Sigel  1144. 

117.      XVI  I  Papier,  291  Seiten,  kl.  |  Ps.  Sigel  1746. 

150.       1304  1  Papier,  559  Bl.,  m.  |  2  a— 158a  Cyr.  Glaphyra. 

153.  XII  I  Perg.,  404  BL,  m.  |  Bes. :  Oratoire  |  Cat.  Nicetae  in 
lob.  Sigel  608. 

188.  Xin  I  Perg.,  154  BL,  22x17  cm  |  Bes.  im  XV.  Jahrh.: 
Abtei  Saint- Victor  in  Paris  |  Ps.  griech.  in  lat.  Umschrift  u. 
mit  lat.  Interlinearversion  ]  Nach  einer  Vermutung  Omonts 
bei  E.  Nestle,  Septuagintastudien  3  (1899),  S.  11  f.  benutzt 
für  „Psalterium  Davidicum  Graecolatinum,  ad  fidem  veterum 
exemplarium  atque  adeo  codicis  Graeci  ms.  D.  Victoris  locis 
quam  multis  repurgatum  et  nitori  suo  restitutum"  (Paris 
1559),  vgl.  Rahlfs,  Sept.-Stud.  2,  S.  25  |  Omont  Facs.  a,  S.  11 
u.  Taf.  XXIV  (Ps.  32i_ii)  |  Catal.  Font.  S.  II  Anm.  2  i  Rahlfs, 
Sept.-Stud.  2  (1907),  S.  24  f.  102  f.  („ParVi^t«).         gigel  1747. 


Paris,  Bibl.  Xat.,  Latin  —  Suppl.  grec.  215 

216.  XVI  I  Papier,  266  Bl.,  m.  |  Bes. :  Jesuiten-Colleg  in  Ant- 
werpen I  Cyr.  (rlaphyra. 

260.  XII  I  Perg.,  300  BL,  12  x  9  cm  |  Goldene  Buchstaben  (Bor- 
dier S.  220 ;  vgl.  oben  Grec  21)  |  Ps.  Sigel  1145. 

343.  Um  1026  |  Perg.,  170  BL,  kl.  |  Bes.  im  XIII.  Jahrb. :  S. 
Pierre  de  Beauvais;  später:  N.-Dame  |  Ps.Od.  |  Catal.  Font. 
S.  I  f.  Sigel  1146. 

473.  XIII  I  Perg.,  149  BL,  kl.  |  Diese  und  mehrere  der  folgenden 
Hss.  bekam  die  Bibl.  Nat.  von  Minoides  Minas,  der  1840  die 
Bibliotheken  der  europäischen  Türkei  und  Kleinasiens  ab- 
suchte I  Ps.Od.  Sigel  1748. 

474.  X  I  Perg.,  8  BL,  kl.  |  Von  Minas  (s.  oben  zu  473)  ]  Comm. 
in  Ps.  fragm. 

500.  XVI  I  Papier,  102  Bl„  kl.  |  Von  Minas  (s.  oben  zu  473)  1 
62  a— 75  a  EccL  mit  Schollen,  75  a— 78  a  Cant.  Sigel  609. 

609.  XIV  I  Papier,  271  BL,  gr.  |  Von  Minas  (s.  oben  zu  473)  | 
laOct.,  125  b  Reg.  I-IV,  182  b  Par.  I— II,  209  a  Esdr.  I— II, 
224a  Mac.  I— IV,  257  b  Est.,  261b  Idt,  268  a  Tok  (ScbL  von 
10?  an  fehlt),  mit  Einteilung  in  Kapitel  nach  lat.  Praxis, 
vgl.  HoP  107,  womit  unsere  Hs.  auch  im  Inhalt  überein- 
stimmt I  Xau,  Hist.  et  sagesse  d'Ahikar  l'Assyrien  (1909), 
S.  29;  hiernach  enthält  die  Hs.  in  Tob.  dieselbe  Rezension 
wie  HoP  44.  106.  107;  „nous  avons  edite  Tobie,  VI,  6, 
k  XIII,  10,  et  Judith  en  entier,  d'apres  ce  ms.,  dans  La 
Saintc  Bible  polyglotte  [hsg.  von  Vigouroux,  s.  Nau  S.  49], 
t.  III,  Paris,  1902;  cf.  p.  VI."  (  Max  L.  Margolis,  The  K 
text  of  Joshua :  American  Journal  of  Semitic  languages  and 
literature.s  28  (1911),  S.  2;  hiernach  ist  die  Hs.  mit  HoP  44 
aufs  engste  verwandt;  ,,I  find  it  to  be  almost  a  twin-brother 
of  44;  but  106  with  which  they  are  both  related  excels 
them."  Sigel  610. 

610.  XI  I  Perg.,  271  BL,  kl.  |  Von  Minas  (s.  oben  zu  473)  | 
Ps.Od.  Sigel  1147. 

689,  Bl.  4—6.  XII  I  Perg.,  kl.  |  Von  Minas  (s.  oben  zu  473)  | 
Comm.  in  Ps.  fragm. 

773.  XVI  I  Papier,  390  BL,  36x24  cm  |  Bes.:  Card.  Perronius; 
Abtei  S.-Germain-des-Pres  in  Paris]  348  a — 390  b  Thdt.  comm. 
in  Is.  (excerpta?)  |  Boll.  S.  335  f. 

774.  ^TV  I  Papier,  26  BL,  kl.  |  Ps.  fragm.  Sigel  1749. 

801.  XV  I  Papier,  1.50  BL,  kl.  |  Ps.  Sigel  1750. 

802.  XV  I  Papier,  180  BL,  kl.  |  Ps.  Sigel  1751. 
805.       XIII  I  Perg.  (palimps.),    63  \i\.    (aber  die  Blattzäblung  be- 


216  A.  Raklfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

ginnt  mit  17,  also  in  Wirklichkeit  nur  47  Bl.),  29  x  21  cm  | 
17 — 59  Lect.  (mit  Weihnachten  beginnend,  unvollst,  am  Mon- 
tag der  Karwoche  endend),  60 — 63  Pentecostarii  fragm.  (da 
Bl.  17 — 59  =  Lage  tC' — xa',  Bl.  60 — 63  aber  die  beiden 
äußeren  Doppelbl.  der  Lage  iq  sind,  wird  das  Pentec.  ur- 
sprünglich dem  Lect.  vorangegangen  sein)  |  Benutzt  von 
Rahlfs,  vgl.  oben  S.  206  Grec  272  1  Über  die  untere  Schrift 
der  ersten  7  Bl.  s.  Gregory  S.  420.  474  („Evl  370,  Apl  187") 
und  S.  1229  (,/+''  370''). 

1000,  Bl.  6.  XIV  I  Perg.,  kl.  |  Von  Minas  (s.  oben  zu  473)  | 
Ps.  fragm.  Sigel  1752. 

1032.  XV  I  Papier,  274  BL,  kl.  1  Bes.:  Abtei  S.-Germain-des-Pres 
in  Paris  |  151a— 274b  Ps.Od.  j  Bulletin  des  bibliotheques  et 
des  archives  2  (1885),  Ö.  61.  Sigel  1753. 

1092,  Bl.  1.       VIII  I  Perg.,  m.  |  Ps.  IO642— 107io.  Sigel  2026. 

1092,  Bl.  24—30.       XVI  |  Papier,  m.  ]  Ps.  fragmenta  etc. 

1155,  Bl.  34.  X  I  Perg.,  29  x  19  cm  |  Bes.:  Emmanuel  Müler  | 
Ps.  75 1—13.  76 13— 772.  77 11— 21.  34—44  mit  Schollen  |  H.  Omont, 
Catalogue  des  mss.  grecs,  latins,  francais  et  espagnols  et  des 
portulans  recueillis  par  feu  E.  Miller  (1897),  S.  7.      Sigel  1148. 

1156,  Bl.  3-4.  X  I  Perg.,  32x24  cm  |  Bes.:  E.  Miller  \  Thdt. 
comm.  in  XII  proph.  fragm.  (Am.  7? — 83.  Abd.  u—is)  |  Omont 
a.  a.  0.  (s.  oben  lloo)  S.  Jlf. 

1156,  Bl.  5—10.  XI  I  Perg.,  23  x  17  cm  ]  Bes. :  E.  Müler  | 
Comm.  in  Ps.  fragm.  (aus  Ps.  24 — 27;  die  Auslegung  von 
Ps.  25  beginnt:  svteu^iv  :r£pie"/£i  6  [xsta  yalpcf.Q  ^oX^qq  Trspi  zob 
ISiou  Toü  AauiS)  I  Omont  a.  a.  0.  (s.  oben  1155)  S.  12. 

1157.  X/XI  I  Perg.,  153  Bl.,  40x30  cm  |  Bes.:  E.  MiUer  |  Cat. 
in  Ps.Od.  (Anf.  bis  34  28  fehlt)  |  Omont  a.  a.  0.  (s.  oben  1155) 
S.  14.  Karo-Lietzm.  S.  47,  vgl.  Lietzmann,  Catenen  (1897),  S.  47  | 
Aus  dieser  Hs.  scheint  Field  von  Miller  ein  „specimen  lectio- 
num"  bekommen  zu  haben,  s.  Field  II,  S.  85.  Sigel  1149. 

1192.  XV  I  Papier.  67  BL,  15  x  10  cm  |  Bes. :  E.  Miller  1  41  a— 61  a 
Georgii  Choerobosci  epimerismi  in  Ps.  1 — 3  |  Omont  a.  a.  0. 
(s.  oben  1155)  S.  52  —  54. 

1227.  XV  I  Perg.,  153  BL,  kl.  |  Von  Minas  (s.  oben  zu  473)  | 
Ps.Od.  I  H.  Omont,  Mss.  recemment  ajoutes  au  fonds  du  Suppl. 
grec  de  la  Bibl.  Nat. :  Revue  des  bibliotheques  8  (1898), 
S.  190.  Sigel  1754. 

1254.  XVI  i  Papier,  150  BL,  kl.  1  149  b  Ez.  34i-8  (bricht  am 
Schi,  der  Seite  mit  dem  vorletzten  Tcpüßata  {j.00  348  ab). 

Sisel  611. 


Paris,  Bibl.  Kat.,  Supyl.  grec  —  Patmos,  'Iwawdj  -'/j  Öeoäoyo'j.      217 

1272.  1458  1  Papier,  379  BL,  22  x  M  cm  |  Sehr. :  Alexios  (Vogel- 
Gardth.  S.  14)  1  Bes. :  Kloster  z'ffi  MeTa[j.op'f  W3sw^  iv  Mstswpo'.? 
(Thessalien);  1897/8  nach  Paris  gebracht  j  30a— 190 a  Ps.Od.| 
Omont,  Mss.  grecs  dates  recemment  acquis  par  la  Bibl.  Nat. : 
Revue  des  bibliotheques  8  (1898),  S.  356  mit  Abdruck  der 
Unterschrift.  Missions  2,  S.  857  Anm.  6.  ßerendts,  Über  die 
Bibliotheken  der  Meteorischen  und  Ossa-Olympischen  Klöster : 
Texte  und  Untersuchungen  N.F.  XI  3  (1904),  S.  69  f.  |  Gre- 
gory S.  454.  1250.  1443  („/  959").  Sigel  1755. 

Parma. 

R.  Biblioteca  Palatina. 

Fondo  Palatino  16.  1131  |  Perg.,  210  Bl.  (richtige  Ordnung:  1.  3. 
5.  4.  7.  6.  8.  2.  9.  34—40. 10—33.  41—199.  203—210.  200-202), 
24x19  cm  I  Sehr.:  „NixT^^öpoo"  |  1—199.  203-207  Thdt. 
comm.  in  Ps.  (in  Ps.  37 — 68  folgt  auf  die  Erklärung  Theo- 
dorets  noch  die  des  Hesych),  207—210.  200—202  Cat.  in  Od. 
(„ouXXsYsloa  ;:ap7.  Eoosßioü  STcazoTroo  Katoapeta?")  |  E.  Martini, 
Catalogo  di  mss.  greci  esistenti  nelle  biblioteche  italiane  I  1 
(1893),  S.  163—165.  Sigel  1150. 


Patmos. 
MONH  loANNor  Tor  eEOAoror. 

äzo3T'jXo'j  v.i\  z'j'xf^z/d'j-o'j  'lüjävv&u  ro'j  0£&>/Jyo'j  TeOrjaccjptCJijivtov  yz'.oofo'x-^w^ 

TE-j/uiv.     'AaTjvr,atv  1890. 
H.  0.  Coxe,  Report  to  Her  Majesty's  Governmeut  on  tbe  Greek  mss.  yet 

remaining  in  libraries   of  the  Levant  (1858)   gibt  so  mangelhafte  und 

manchmal  geradezu  falsche  Beschreibungen  der  Hss.,   daß  es  sich  nicht 

lohnt  sie  anzuführen,  obwohl  man  mehrere  Hss.  identifizieren  kann. 
Einige  Hss.  werden  auch  erwähnt  von  Duchesne  et  Kay  et,  Mission  au 

mont  Athos:    Archives  des  missions  scieutifiques    et   litti'raires,    3.  ser., 

t.  3  (1876). 

10.  XI  I  Perg.,  132  Bl.,  kl.  4"  |  Thdt.  guaest.  in  Oct.  (Anf.  bis 
Gren.  quaest.  64  fehlt;  am  Schi,  fehlen  lud.  u.  Iluth,  viel- 
leicht auch  ein  Teil  von  los.). 

31.  XII  I  Perg.,  276  Bl.,  2**  |  Basilii  metropul.  Neopatrensis 
comm.  in  XVT  proph.  (Anf.  bis  Mich,  ös  fehlt;  Dan.  ist  ohne 
Comm.),  Basilii  metrup.  Xeopatr.  "Iv/.O-sot?  Trspi  o;a'f  öpwv  ä-op-.öjv 
%al  CvjXYJacOJV  zf^<;  ■d-eta?  ifpa'ff^«;  (Schi,  fehlt). 


218  '^-  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

65  und  66.        XI  |  Perg.,    321  +  225  BL,    gr.  4"  |   Coram.   in  Ps. 


(Anf.  bis  Ps.  3  fehlt)  |  Textprobe  aus  Ps.  9  bei  Saxx.  S.  50 
Anm.   1. 

114.  X/XI  i  Perg.,  400  BL,  2°  |  Sehr.:  „Ssodooloo  apxfrjtpoö",  Be- 
steller: „imcxÖTTcj)  Stjvwtcyjc  ©soooaup"  |  Thdt.  quaest.  in  Oet. 
Reg.  Par.  (Anf.  bis  Gen.  quaest.  18  fehlt)  mit  Epilog  über 
die  Propheten  (die  XII  proph.  in  hebr.  Reihenfolge)  u.  die 
Bibelübersetzungen  |  Tischendorf,  Notitia  editionis  cod.  biblio- 
rum  Sin.  (1860),  S.  74.    Duchesne  et  Bayet  S.  441. 

171.  VII/VlII  I  Perg.,  247  BL,  2»  |  42  Bilder  |  Cat.  (marg.)  in  lob 
(wabrscheinl.  Karo-Lietzm.  Typus  I;  Anf.  bis  Is  fehlt,  auch 
sonst  lück.)  I  Duchesne  et  -Bayet  S.  433  f.  mit  Schriftprobe 
auf  S.  443  Nr.  4  u.  5  1  Facs.:  Sax%.  Taf.  B'  (lob  I623.  17i). 

Sigel  612. 

177.  X  ]  Perg.,  232  BL,  gr.  4"  |  Leonis  Magistri  epitome  in  Oct. 
Reg.  Par.  Matth.  loh.  Luc.  Cath.  Act.  |  Textproben  aus  Gren. 
und  Heg.  bei  I.av.%.  S.  97  f.  (die  Probe  aus  Reg.  stimmt  mei- 
stens wörtlich  mit  Thdt.  überein,  auch  der  Titel  S/öXoa  elg 
za.  CvjxoD[j.£va  twv  BaaiXeiwv  ist  aus  Thdt.  übernommen; 
in  Gen.  hat  Leo  Mag.  nicht  aus  Thdt.  abgeschrieben,  auch 
lautet  der  Titel  'E7:ixo\i'q  epjjLTjvsia?  sl?  r/jv  Fsveaiv  und  ebenso 
bei  den  übrigen  Büchern  'Einzo^-i]  spttYjveta?  oder  bloß  'EpiATj- 
vsta  oder  'Eizno^-fi). 

178.  X/XI  I  Perg.,  281  BL,  kl.  4'-  |  Leonis  Magistri  epitome  in 
Oct.  Reg.  Par.,  Briefe  verschiedener  Gelehrten. 

209.  XlII  I  Perg.,  229  Bl ,  2°  |  Ps.Od.  (mit  Prolog  von  Pseudo- 
Basilius),  Prov.  (mit  Prolog  von  Basilius),  (Gregorii  Thauma- 
turgi)  [LzzätppaGiz  sl?  töv  'ExxXvjaiaar/jv,  EccL,  Cant.  (mit  Prolog), 
Sap.,  Sir.,  lob  (mit  Prolog),  XII  proph.  (hebr.  Reihenfolge), 
Is.,  Dan.,  Ez.,  ler.  (Schi,  von  Bar.  4  Mitte  an  fehlt),  die 
Propheten  mit  Prologen  von  Thdt.  Sigel  613. 

210.  XII  I  Perg.,  281  BL,  4"  j  Lect. 

211.  XIV  I  Perg.,  von  BL  176  an  Papier  (jüngere  Hand),  8»  J 
Lect.  (Anf.  u.  Schi,  fehlen). 

214.  ^a  I  Perg.,    359  BL,   2*'  |  Cat.  in  Is.  1—16   (14  Bl.  fehlen). 

Sigel  614. 

215.  XIII  I  Perg.,  356  BL,  2«  j  Cat.  in  Ps.   von  Ps.  78  Schi.  an. 

Sigel  1756. 

216.  XI  1  Perg.,  308  BL,  2°  |  Cat.  (marg.)  in  Pent.        Sigel  615. 

217.  XI  I  Perg.,  136  BL,  2«  |  Cat.  (marg.)  in  Num.  2i6— Ruth. 

Sigel  616. 


Patin  OS,  'Ituctvvo'j  Toü  ösoXoyou.  219 

258.       XI  I  Perg.,  167  BL,  2»  |  Menolog.  jul.  et  aug. :  58  iF.  Mac.  IV. 

Sigel  617. 
264.       XII  I  Perg.,  107  BL,  4°  |  Am  Schi. :  Thdt.  et  aliorum  quaest. 
in  V.  T.  (unvollst.). 

268.  XIII  I  Perg.,  347  Bl.,  kl.  8*^  |  Ps.Od.    (Anf.  bis  I4  fehlt). 

Sigel  1757. 

269.  XII  I  Perg.,  88  BL,  8"  |  Ps.  106  Mitte  — Od.  7  mit  Scholien 
(aus  Thdt.?)  am  Rande.  Sigel  1151. 

270.  X  I  Perg.,  435  BL,  kl.  4°  |  188—232  Scholia  in  Prov.,  von 
Tischendorf,  Notitia  editionis  cod.  bibliorum  Sin.  (1860), 
S.  74 — 122  unter  dem  Namen  des  Origenes  herausgegeben  , 
Duchesne  et  Bayet  S.  441. 

329.       XIV  I  Papier,  257  BL,  4"  |  Euthymii  Zigabeni  comm.  in  Ps. 
378.       XVI  Ende  |  Papier,    136  BL,    kl.  4"  |   1-8  Prologi  in  Ps. 
(Anf.  fehlt). 

410.  XIII  I  Papier,  196  BL,  2"  |  Oct.  (Anf.  bis  Gen.  18  27  und 
Schi,  von  lud.  20  37  an  fehlen).  Sigel  618. 

411.  XV  I  Papier,  206  BL,  gr.  4"  [  Pent.  (Anf.  bis  Gen.  813  fehlt), 
Testamenta  XII  patriarcharum.  Sigel  619. 

419.  XIII  I  Papier,  277  BL,  gr.  4»  |  Cat.  in  lob,  ähnlich  der  von 
Patricius  Junius  1637  unter  dem  Namen  des  Nicetas  Heracl. 
herausgegebenen,  also  Karo-Lietzm.  Typus  II  (Anf.  bis  29 
fehlt).  Sigel  620. 

420.  XII?  I  Papier,  355  BL,  gr.  4"  |  Cat.  in  Ps.  7726—110  (wahr- 
scheinl.  Karo-Lietzm.   Typus  VIII).  Sigel  1758. 

437.  XV(?)  I  Papier,  681  BL,  2*^  |  Sehr.:  „'Iwdvvoo  tspsw?  toütuixXyjv 
NaiJ-avarjX"  (Vogel-Gardth.  S.  180 f.?),  Besteller:  „TcatTjp  xöptg 
OeöoodXoc"  I  Comm.  in  P.s.,  von  dem  Schreiber  der  Hs.  zu- 
sammengesetzt aus  Basilius  (9  Psalmen),  Euthymius  Zigabenus 
(81  Psalmen)  u.  Chrysostomus  (60  Psalmen). 

667.  XVI  I  Papier,  351  BL,  4*^  |  Miscellanhs. :  4)  Comm.  in  proph.  ? 
(„'EpjtTjVeia  si?  loug  ;rpo'f7]Ta(;"). 

672.  XVI  I  Papier,  429  BL,  4''  |  Miscellanhs. :  5)  Dan.  (/'Opaot? 
Toü  Trpo'fTjTou  Aavir^X").  Sigel  621. 


So  weit  der  Katalog?  von  Sakkelion.  Außerdem  gibt  es  noch  andere  Hss., 
welclie  1).  Kai  li  machos ,  Sekretär  des  giiech.  Patriarchats  in  Kairo, 
in  einem  demniulist  erscheinenden  Katalog  beschrieben  hat.  l>arunter 
kommt,  wie  mir  Hugo  Duensing  mitteilte,  für  uns  in  Betracht: 

767.       (Kallim.  S.  64  Nr.  32).      XIV  |  Papier,  191  BL,  23  x  16  cm  | 
Thdt.  quaest.  in  Oct.   (Schi,  fehlt). 


220  A.  Eahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

Peckover. 

Siehe  Wisbech, 


Perugia. 

Biblioteca  Comunale. 

L.  31.  XIV  I  Papier,  258  Bl.,  15  x  11  cm  |  Ps.Od.  (Ps.  1  fehlt)  1 
Th.  Allen,  The  Greek  mss.  of  Perugia:  Centralbl.  f.  Biblio- 
thekswesen 10  (1893),  S.  476  Nr.  29.  Gr.  Mazzatinti,  Inven- 
tari  dei  mss.  delle  biblioteche  d'Italia  5  (1895),  S.  195  Nr.  779. 

Sigel  1759. 

St.-Petersburg. 

Geistliche  Akademie,  Sofijskaja  Biblioteka. 

Die  Kenntnis  der  Hss.  verdanke  ich  J.  Evseev,  Prof.  an  der  Geistlichen 
Akademie. 

78.  1540  I  Papier,  174  BL,  19  x  14  cm  [  Sehr. :  Maximos  der 
Grieche  während  seiner  Gefangenschaft  in  Tver,  vgl.  N. 
Kostomarow,  Russ.  Gesch.  in  Biographien  (1.),  übers,  von 
W.  Henckel  (1891),  S.  382.  Vogel-Gardth.  S.  285  |  Ps.Od.  i 
Amfilochij,  Paläogr.  Beschreibung  griech.  Hss.  (russ.)  4  (1880), 
S.  52-55  und  Taf.  XV  f.  Sigel  1764. 

79.  XVI  I  Papier,  448  Bl.,  21  x  15  cm  \  Sehr. :  Mönch  Neophytos 
in  Aaopa  (Athos)  |  Ps.Od.,   Horolog.,   Excerpta  e  Sap.  et  Sir. 

Sigel  1765. 

Kaiserliche  öffentliche  Bibliothek. 

Greg.  Cereteli  et  Serg.  Sobolevski,  Exempla  codicum  graec.  litteris 
minusc.  scriptorum  annorumque  notis  instructorum.  Vol.  alterum:  Co- 
dices Petropolitani.     Mosq.  1913. 

A.  Sobolevskij  et  Gr.  Cereteli,  Exempla  codicum  graec.  litteris  un- 
cialibus  scriptorum.     Petersburg  1913. 

Jean-Baptiste  T  h  i  b  a  u  t ,  Monuments  de  la  notation  ekphonetique  et  hagio- 
polite  de  l'eglise  grecque.  Expose  documentaire  des  mss.  de  Jerusalem, 
du  Sinai  et  de  1' Athos  conservös  h  la  Bibl.  Imper.  de  St.-Pdtersbourg. 
Petersb.  1913. 

Paleograficeskie  Snimki  (=  „Facsimiles")  s  nekotorych  greceskich, 
latinskich  i  slavjanskich  rukopisej  Imperatorskoj  Publicnoj  Biblioteki. 
St.-Petersburg  1914.  Darin  Taf.  I — V  Proben  aus  griech.  Hss.  mit  Be- 
schreibung von  Cereteli  auf  S.  1 — 5. 

a)  Codices  Graeci  bis  Nr.  179. 
E.  de  Muralt,   Catalogue  des  mss.  grecs  de  la  Bibl.  Impcjriale  Publique, 
St.-Petersb.  1864,  beschreibt  Nr.  1—179.    Desselben  älteres  Werk  „Cata- 


Peckover  —  Petersburg,  K.  öff.  Bibl,  221 

1 0  g  u  s  codicum    bibliothecae   imp.    publ.    graecorum    et   latinorum"    ist 
nicht  über  den  1.  Fase.  (Petrop.  1840)  hinausgekommen. 


Zu  den  durch  Tischend orf  nach  Petersburg   gekommenen   Hss.  werden 

folgende  Werke  Tischeadorfs  zitiert: 
Tisch.  Bibelhss.  =  Neuentdeckte   Bibelhss.   vom   höchsten  Alterthume, 

griecliisch,   arabisch,   syrisch :   Deutsche  Ztschr.   f.  christl.  Wissenschaft 

u.  Christi.  Leben  5  (1854),  S.  161—166. 
Tisch.  Anecd.  =  Anecdota    sacra   et   profana    ex   Oriente  et   occidente 

allata  sive  notitia  codicum  graecorum,  arabicorum  etc.,  Lips.  1855.    Die 

zweite  Auflage,  Lips.  1861,  ist  eine  Titelauflage,   in  der  nur  S.  I — XVI 

und  215—240  neu  gedruckt  sind.   —   Die   in   den  Anecd.  beschriebenen 

Hss.  brachte  Tischendorf  1853  aus  dem  Orient  mit. 
Tisch.  Not.  =  Notitia   editionis   codicis   bibliorum   Sinaitici  .  .  .  Accedit 

catalogus  codicum  nuper  ex  orieute  Petropoliu  perlatorum.     Lips.  1860. 

—  Die   in   der   Not.  beschriebenen  Hss.    brachte  Tischendorf  1859   aus 

dem  Orient  mit. 
Tisch.  Mon.  =  Monumenta  sacra  inedita.    Nova  collectio.    Vol.  1  (1855). 

2  (1857).  3  (1860). 

2.  IV  I  Perg.,    1  Bruchstück,    13  x  7  cm  |  1853  von  Tischendorf 

auf  dem  Sinai  entdeckt  (Anecd.  S.  11  Nr.  XIV  1)  |  Gen. 
24  9  f.  41—13,  zu  Nr.  259  gehörig,  s.  daselbst.  Sigel  S. 

3.  IV/V  I  Perg.,  1  BL,  24x22  cm  |  Bes.:  Franoois  Pithou  (Anf. 

des  XVII.  Jahrh.),  dann  Desmarez ,  der  das  Bl.  an  Mont- 
faucon  schenkte,  s.  Montfaucon,  Bibliotheca  bibliothecarum  2 
(1739),  S.  974  zu  Colb.  3084  (jetzt  Paris.  Gr.  17):  „Ejusdem 
porro  Exemplaris  [d.  h.  des  Colb.  3084]  folium  penes  me  est 
ex  libro  ludicum,  dono  mihi  olim  oblatum  a  D.  Desmarezio, 
quod  ex  Bibliotheca  Francisci  Pithoei  prodierat",  vgl.  auch 
Montfaucons  Vorbemerkung  zu  lud.  in  der  Hexapla.  In  der 
Revolutionszeit  kaufte  P.  Dubrovski,  Sekretär  der  russischen 
Botschaft  in  Paris,  das  Blatt  nebst  anderen  Hss.,  die  1791 
aus  der  Bibl.  von  St.-Germain-des-Pres  gestohlen  waren,  vgl. 
Paris,  Bibl.  Nat. ,  Vorbemerkung  zu  „Coislin"  und  unten 
Petrop.  Graec.  64  |  lud.  9*8 — 10c,  zu  Leiden,  Univ. -Bibl., 
Vo.ss.  graec.  in  qu.  8  gehörig,  s.  daselbst.  Sigel  G. 

4.  IV/V  I   Perg.,    1  Bruchstück,    10x10  cm   |   Ps.  1417—142  3. 

1447-13  I  Tisch.  Anecd.  S.  12  Nr.  XIV  2  mit  Schriftproben 
auf  Taf.  I  Xr.  XIV  2  |  Ausg.:  Tisch.  Mon.  2,  S.  319 f,  vgl. 
S.  XXXXV;  Schriftproben  auf  der  Taf.  am  Schi,  des  Bds. 
unter  Nr.  8"  (Ps.  142  Überschr.)  und  8^  (Ps.  144  u)  |  Facs. : 
Thibaut  S.  9  (Ps.  1447-18)  |  Lag.  Gen.  gr.  Vorwort  S.  15 
(„Z«").  Swete  Intr.  S.  144  („Z«").  Rahlfs,  Sept.-Stud.  2  (1907), 
S.  17.  105  („Petf"«^«-').  Sigel  2027. 


222  A.  Ralilfs,  Verzeichuis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

5.       V/VI  (rescr.  IX)  |  Perg.,  ursprünglich  44  Bl.  zu  38  x  25  cm, 
später  88  Bl.  in  8'^  \  Untere  Schrift:  Num.   li— so.    I40— 2i4. 

230 826.  5l3— 23.  ße 77.  741—78.  82 — 16.   II3 13ll.    1328 1434. 

153—20.       15  32  — 16  31.      16  44 18  4.      18  15— 26.      21 15— 28.      2230—41. 

23l2-27.    2654— 27l5.    287—2936.    309—3148.    327—335.    353-17. 

366-13  I  Tisch.  Bibelhss.  S.  165.  Tisch.  Anecd.  S.  If.  Nr.  I 
mit  Schriftprobe  aus  Num.  1832  auf  Taf.  I  Nr.  I  |  Ausg.: 
Tisch.  Mon,  1,  S.  49-138,  vgl.  S.  XX— XXIX;  Facs.  auf 
Taf.  II  (Num.  13  28— 33)  |  Schriftprobe  aus  Num.  1832:  Biblio- 
rum  cod.  Sin.  Petrop.  ed.  Tischendorf  1  (1862),  Tab.  XXI 
(„NumP«*'-")  I  Lag.  Gen.  gr.  Vorwort  S.  11  („H")  1  Coli.:  Brooke- 
M'Lean  („H"j,  vgl.  Swete  Intr.  S.  138  f.  Sigel  624. 

15.  VI  I  Perg.,  Bruchstücke  mehrerer  Hss.,  aus  Einbänden  los- 
gelöst, darunter  1  Stück  mit  Ps.  785—8.  39  f.  |  Tisch.  Not.  S.  56 
Nr.  20.  Sigel  2028. 

23.  VII/VIII  (rescr.  X  georg.)  |  Perg.,  6  BL,  19  x  15  cm  I  Un- 
tere Schrift:  Is^  Ss- u.  5  2— 14.  29 11 -23.  4420—455  |  Tisch. 
Bibelhss.  S.  165.  Tisch.  Anecd.  S.  8  f.  Nr.  VIII  mit  Schrift- 
probe aus  Is.  3 10  auf  Taf.  I  Nr.  VIII  ]  Ausg.:  Tisch.  Mon.  1, 
S.  185—198,  vgl.  S.  XXXVI f.;  Facs.  auf  Taf.  III  Nr.  V 
(Is.  3 9 f.)  I  Lag.  Gen.  gr.  Vorwort  S.  15  („Z^")  |  Coli.:  Swete 
(„Z"),  vgl.  Swete  Intr.  S.  145  („Z^").  Sigel  926. 

24.  VIII/IX  (rescr.  X  georg.)  |  Perg.,  3  BL,  18x17  cm  |  Untere 
Schrift  (koptischer  Duktus):  Reg.  II  22  38— 23 10.  III  13  4-23. 
16  31— 17 17  (lück.)  I  Tisch.  Bibelhss.  S.  165.  Tisch.  Anecd. 
S.  9  Nr.  IX  mit  Schriftprobe  aus  Reg.  III  1820  auf  Taf.  I 
Nr.  IX  I  Ausg. :  Tisch.  Mon.  1,  S.  177—184,  vgl.  S.  XXXIV— 
XXXVI;  Facs.  auf  Taf.  III  Nr.  IV  (Reg.  III  13i3f.  20  .)  | 
Lag.  Gen.  gr.  Vorwort  S.  15  („Z*").  Swete  Intr.  S.  140 f. 
(„Z"^").  Sigel  625. 

26.  VII/VIII  (rescr.  885/6  arab.)  |  Perg.,  6  BL,  27  x  18  cm,  aus 
Einbänden  losgelöst  i  Bes.:  Sabaskloster  bei  Jerusalem,  wo 
die  obere  Schrift  geschrieben  wurde.  1859  von  Tischendorf 
mitgebracht  (Not.  S.  48  Z.  11  ff.  [num.  2j)  |  Untere  Schrift: 
Num.  1443— 15io.  20i7.  Deut.  1230—13  5.  los.  II17-I22.  lud. 
106—17,  ZU  Leipzig,  Univ.-BibL,  Graec.  2  gehörig,  s.  daselbst. 

Sigel  K. 

42.  IX  (rescr.)  |  Perg.,  2  BL,  30x23  cm  |  Untere  Schrift:  Sap. 
IO16— 137.  Sir.  425—727  |  Tisch.  Not.  S.  48f.  mit  Textproben 
(Sap.  IO16.  125.  II26.  Sir.  7i3.  426.  7i2.  Sap.  I22)  |  Tischen- 
dorf wollte  den  Text  im  8.  Bd.  der  Mon.  herausgeben,   kam 


Petersburg,  K.  öff.  Bibl.  223 

aber  nicht   mehr  dazu.    s.  V.  T.   graece   ed.  Tisch. -Nestle  '  I 
(1887),  Prolegom.  S.  51  Nr.  „11.  (13.)"  Sigel  626. 

46.  IX  1  Perg.,  1  Bl.,  25  x  18  cm  ]  Lect.  fragm.  (ler.  22-12)  | 
Ausg.:  Tisch.  Not.  S.  55f.  Nr.  13. 

51.  IX  j  Perg.,  149  BL,  24  x  18  cra  |  Lect.  |  Tisch.  Not.  S.  53  f. 
Nr.  9. 

52.  X/XI  !  Perg.,  4  BL,  28x21  cm  |  1859  von  Tischendorf  mit- 
gebracht (Not.  S.  56  am  Schi,  von  Nr.  13)  ]  Lect.  fragm., 
zu  Sinai,  Cod.  gr.  8  gehörig,  s.  daselbst. 

62.  IX/X  I  Perg. ,  146  BL ,  33  x  27  cm  |  1859  von  Tischendorf 
mitgebracht  (Not.  S.  56-58  Nr.  1)  \  Gen.  43  u— los.  2426  (es 
fehlt  Gen.  46 12— 47  23).  Reg.  I-III  16  28  (es  fehlt  III  13 17 
—15 19),  zu  Oxford,  Bodl.  Libr.,  Auct.  T.  inf.  2.  1  gehörig, 
s.  daselbst.  Sigel  509. 

63.  X  I  Perg.,  2  BL,  33  x  25  cm  |  Reg.  III  12ig— 134.  2I20— 2239 1 
Tisch.  Not.  S.  63  Nr.  13.  Sigel  627. 

64  (früher  Coisl.  188,  vgl.  Paris,  Bibl.  Nat.).  994  |  Perg.,  223  BL, 
25  X  20  cm  |  1791  aus  der  Bibl.  CoisL,  die  damals  noch  in 
St.-Germain-des-Pres  war  (s.  Paris,  Bibl.  Nat.,  Vorbemerkung 
zu  „Coislin"),  gestohlen  und  durch  Dnbrovski  nach  Peters- 
burg gekommen,  vgl.  oben  Nr.  3  |  Cat.  in  Ps.Od.  j  Montfaucon, 
BibL  Coisl.  (1715),  S.  244.  Muralt,  Catalogus  (1840),  S.  11 
Nr.  9  mit  Schriftproben  auf  der  Taf.  am  Anf.  des  Bds.  (Nr. 
IX  auf  der  Vorder-  u.  Rückseite  der  Taf.)  |  Facs. :  Ceret.  et 
SoboL  Taf.  VJ  (Ps.  261-5),  vgl.  S.  7  !  Coli.:  HoP  |  Karo- 
Lietzm.  S.  49  |  Gregory  S.  452  („Evl  934.  5p"")  und  S.  1249 
{J  934").  Sigel  191. 

81.      X/XI  I  Perg.,  1  BL,  20  x  15  cm  |  Lect.  fragm.  (Mich.). 

92.  X  und  XII  |  Perg.  (palimps.),  6 -f  4  BL,  23x15  cm  |  Frag- 
mente  zweier  Psalterien;  vielleicht  enthält  auch  die  untere 
Schrift  einiger  Blätter  Stücke  aus  dem  Psalter. 

Sigeln  1152  und  1153. 

115.       XIV  I  Perg.  (palimps.),  224  BL,  13  x  10  cm  |  Ps.       Sigel  1760. 

124.  XIII  1  Papier,  229  BL,  35x27  cm,  schlecht  erhalten  |  Cat. 
in  Oct.  I  Tisch.  Not.  S.  60,  Nr.  6.  Sigel  628. 

b)  Codices  Graeci  von  Nr.  180  an. 
Die  nacli  18G4  hinzugekommenen  Ilss.  sind  in  den  jiibrlichen  „Berichten" 
(russ. :  Otcet)  der  Kais.  ott".  Bibl.  verzeichnet.  Ihre  Kenntnis  verdanke 
ich  J.  Evseev,  Prof.  an  der  Geistlichen  Akademie  zu  Petersburg,  der 
die  Berichte  für  mich  excerpierte. 
Nr.  216 — .39')  stammen  aus  der  Sammlung  des  Archimandritcn  Porfirij 
Uspcnskij,  später  Yikar-Bischof  von  Cigirin  in  Kijev,  zuletzt  Mitglied 


224  ■*•  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griecb.  Hss.  des  A.T. 

der  Moskauer  Unterabteilung  des  Hl.  Synod,  f  1885  (s.  Berendts  in  den 
Texten  u.  Unters,  hsg.  v.  Gebhardt  u.  Harnack,  N.  F.  XI  3  [1904],  S.  67 
und  Gregory  S.  1019).  Uspenskij  war  ein  leidenschaftlicher  Sammler, 
dessen  Sammelwut  sich  hauptsächlich  darin  betätigte,  daß  er  aus  den 
Hss.,  die  er  auf  seinen  Reisen,  besonders  auf  dem  Sinai  und  im  Sabas- 
kloster  bei  Jerusalem,  sah,  einzelne  Blätter  zum  Andenken  mitnahm. 
Dabei  war  sein  Interesse  besonders  auf  die  Paläographie  gerichtet,  denn 
er  entnahm  die  Blätter  mit  Vorliebe  datierten  Hss.  und  merkte  das 
Datum  jedesmal  an,  vgl.  Victor  Jernstedt,  Verzeichnis  (russ. :  Spisok) 
der  datierten  griech.  Hss.  der  Porfirijschen  Sammlung  (Beilage  zum 
Otcet  für  1883,  erschienen  1885;  wieder  abgedruckt  in  Jernstedts 
Opuscula  1907).  Infolgedessen  ist  es  in  der  Regel  leicht  zu  be- 
stimmen, aus  welchen  Hss.  die  von  Uspenskij  mitgenommenen  Blätter 
stammen.  Ich  habe  dies  natürlich,  soweit  es  ging,  getan  (meistens  im 
Anschluß  an  Papadopulos-Kerameus  [s.  Vorbemerkung  zu  Jerusalem]  und 
Benesevic  I)  und  auch  die  Beschreibungen  der  Petersburger  Frag- 
mente aus  den  Beschreibungen  der  Hss.,  zu  denen  sie  gehören,  er- 
gänzt; dabei  ist  freilich  zu  beachten,  daß  die  Maße  wohl  nicht  überall 
genau  stimmen,  da  die  Fragmente  infolge  des  Herausschneidens  leicht 
etwas  schmäler  sein  können  als  die  Hss.  selbst. 
Zu  Uspenskijs  Sammlung  ist  unter  Nr.  259  auch  die  Hauptmasse  des  „Si- 
naiticus"  gestellt  (laut  Mitteilung  der  Bibliotheks- Verwaltung),  oifenbar 
weil  unter  dieser  Nr.  zwei  von  Uspenskij  mitgebrachte  Fragmente  standen, 
und  die  Hauptmasse  früher  noch  keine  Signatur  bekommen  hatte. 

200.      XI  I  Perg.,  228  Bl.,  8"  |  Ps^  Sigel  1154. 

214.  X  I  Perg.,  328 BL,  4"  |  Bilder  |  Besteller:  Konstantinos  Por- 
phyrogennetos(9r2  — 959).  Bes.:  Nikolaidis  |  Ps.        Sigel  1155. 

216.  862  I  Perg.,  350  BL,  16x11  cm  |  Sehr.:  "ÖTöScopo?,  Diakon 
der  Auferstehungskirche  in  Jerusalem  (vgl.  Ehrhard  in  der 
ßöm.  Quartalschr.  f.  christl.  Alterthumskande  6  [1892],  S.  343); 
Besteller:  „Nwe  ;rpos§pOD  t^?  ^iXo/pioTOo  [jLeYaXoTcöXsco?  Tißs- 
ptaSo?".  Bes.:  Sabaskloster  bei  Jerusalem  (?) ;  Uspenskij  | 
Ps.Od.  I  Amfilochij ,  Paläogr.  Beschreibung  griechischer  Hss. 
(russ.)  1  (1879),  S.  9-11  und  Taf.  II.  III.  Jernstedt  Opusc. 
S.  243.  Papadopulos-Kerameus,  "lepoooXoiiMtxv]  ßtßXto^TjxTj  2 
(1894),  S.  712  Nr.  2.  Benesevic  I,  S.  606  |  Rühl,  Die  Da- 
tierung des  Uspenskij  sehen  Psalters:  Byz.  Zeitschr.  4  (1895), 
S.  588  f.  nimmt  an,  die  Hs.  sei  nach  der  alexandrinischen 
Weltära  datiert  und  nicht  862,  sondern  877/8  geschrieben: 
unwahrscheinlich  |  Facs. :  Wattenbach,  Schrifttafeln  zur 
Gesch.  d.  griech.  Schrift  2  (1877),  Taf.  24  (Ps.  15  n— 16  4  und 
Unterschrift  des  Schreibers),  vgl.  S.  4.  Dieselbe  Taf.  kehrt 
in  der  2.  Aufl.,  die  1883  unter  dem  Titel  „Scripturae  graecae 
specimina"  erschien,  als  Taf.  X  wieder  (vgl.  S.  5),  ist  aber 
in  der  3.  Aufl.  (1897)   weggelassen  |  Facs.:    Sobol.  et  Ceret. 


Petersburg,  K.  öff.  Bibl.  225 

Taf.  II  (Ps.  82 15— 884)  und  III  (Ps.  151 4-7  und  Stichen- 
tabelle ^)),  vgl.  S.  Vf.  1  Facs.:  Paleogr.  Snimki  Taf.  III  Nr.  1. 
2.  4  (aber  Nr.  4  wird  in  der  Beschreibung  S.  3  als  Nr.  3 
bezeichnet);  Nr.  1  und  2  sind  Proben  aus  älteren  Vorsetz- 
blättern, Nr.  4  aus  dem  Schi,  der  Hs.  selbst  (nicht  aus  Ps.Od., 
sondern  aus  einem  Anhang)  j  Rahlfs,  Sept.-Stud.  2  (1907), 
S.  11  f.  102  („Usp").  Sigel  115Ö. 

217.  1054  I  Perg.,  156  BL,  24  x  18  cm  |  Sehr.:  „Sspvioo  [tovayoö 
ajxapxwXoö  xr^?  oeßao{i.ta?  toö  'Avejiä  Xaupa?  r^?  ei?  töv  ''OXojxTtov 
B-rj^Dviai;  iTiap^^a?",  er  schrieb  im  Kloster  zf^<;  ösotöxoo  toö 
KaXa[iö(vo?)  |  Bes. :  Sabaskloster  bei  Jerusalem,  wo  Scholz  die 


1)  Die  mit  den  Worten  "Eyouoiv  ouv  oi  pv'  iJ>o(X,aot  -/.a&oj;  ÜTroxeTax-rat  axt^f. 
^oij'-ß'  o'j-co;  eingeführte  Stichentäbelle  gibt  an,  wie  viele  Psalmen  und  Stichen 
jedes  y.ai}taij.a  des  Psalters  hat  („xccÖ.  a  '\io.'k.  rf  axr/.  poo'"  u.  s.  w.),  und  zieht  am 
Schluß  die  Summe,  die  hier  aber  etwas  abweicht  (o'hr.o',  oder  ^l'^nza?)  und  auch 
mit  der  wirklichen  Summe  der  Einzelposten  (4774,  oder  4771?)  nicht  ganz  überein- 
stimmt. Eine  dieser  Zahlen,  fi'br.o,  hatten  wir  bereits  oben  S.  18  Anm.  1  als  Summe 
der  Stichen  des  '  A-jioT.o}dxr^i,  und  ich  vermutete  dort,  daß  die  zugrunde  liegende 
Stichenteilung  auf  Kosmas  zurückgehe,  der  oft  als  Hagiopolit  d.  h.  Jerusalemit 
bezeichnet  wird  (auch  bei  N.  Nilles,  Kalendarium  manuale  utriusque  ecclesiae  ^  I 
[1896],  S.  301  und  II  [1897],  S.  233.  260.  399).  Hierzu  stimmt  es  vortrefflich, 
daß  am  Schluß  unserer  Stichontabelle  ansegeben  wird,  o'i/;r5'  (oder  /j'^i-ol'Y)  sei  die 
Zahl  der  Stichen  -/.ctyco;  'Vi/.Xoi/iv  iv  x?,  7.710-.  X(pi5xci)'j  xoü  }}(£o)u  ryiAüiv  'AvaaxaaEi. 
Denn  die  'Avdaxaat?  ist  die  Auferstehungskirche  in  Jerusalem,  an  welcher  der 
Schreiber  unserer  Hs.  Diakon  war;  wir  haben  es  also  hier  sicher  mit  einer  jeru- 
salemischen Praxis  zu  tun,  für  die  unsere  Hs.  ein  sehr  alter  Zeuge  ist  (nur  etwa 
ein  Jahrhundert  nach  Kosmas).  Bezüglich  der  Stichen,  deren  Zahl  auch  am  Schluß 
der  einzelnen  Psalmen  angegeben  wird  (Ps.  82:  Xo,  Ps.  151:  iC),  kann  man  schon 
nach  den  Proben  und  der  Tabelle  feststellen,  daß  sie  im  großen  und  ganzen,  wie 
es  in  der  Natur  der  Sache  liegt,  mit  denen  unserer  alten  Hss.  übereinstimmen, 
aber  zuweilen  länger  sind:  das  erste  -/.aDtaiAa  (Ps.  1 — 8)  zählt  nur  174  Stichen 
gegen  181  in  B  und  178  in  S  und  A,  das  zweite  (Ps.  9  —  16)  211  gegen  225  B, 
223  S,  219  A  (BS  haben  aber  hinter  Ps.  13  3  einen  Zusatz  von  8  Stichen,  der  in 
A  und  jedenfalls  auch  in  unserer  Hs.  fehlt),  das  dritte  (Ps.  17 — 23)  288  gegen 
299  B,  291  S,  292  A,  das  vierte  (Ps.  24—31)  239  gegen  264  B,  255  S,  262  A,  das 
fünfte  (Ps.  32—30)  254  gegen  260  BA,  256  S,  das  sechste  (Ps.  37—45)  289  gegen 
304  ß,  292  S,  316  A  (weiter  gebe  ich  die  Zahlen  nicht,  da  Lag.  Quinqu.  im 
siebenten  y.cJOtaiJia  aufhört,  und  Swetes  Angaben  über  A  unzuverlässig  sind),  vgl. 
oben  S.  19  Anm.  Z.  12 — 10  und  3 — 1  v.  u.  Eine  genauere  Untersuchung  wäre  er- 
wünscht. (Dabei  wäre  u.  a.  auch  der  Psalter  Moskau,  Rumjanzevsches  Mus., 
Noi'ov  77  heranzuziehen,  denn  er  liat  nach  Sobol.  et  Ceret.  Taf.  XIV  gleichfalls 
Stichenzählung  am  Schluß  der  einzelnen  Psalmen,  und  auch  hier  sind  die  Stichen 
zuweilen  länger  als  in  den  alten  Hss.:  Swete  Ps.  28,,'-  und  299^**  sind  zu  je 
einem  Stichos  zusammengefaßt,  und  Ps.  28  zählt  nur  22  Stichen,  nicht  24  wie  in 
BSA.)  Übrigens  muß  ich  zu  S.  19  Anm.  noch  bemerken,  daß  meine  Vermutung 
über  den  l'rsprung  des  antiphonischen  Psalmengesangs  nur  insofern  das  Richtige 
trifft,  als  dieser  in  der  Tat  aus  Syrien,  speziell  Antio(  hia,  stammt.  Er  ist  aber 
schon  viel  älter,  als  ich  dachte,  und  sclion  im  IV.  Jahrb.  von  Flavian,  späterem 
Bischof  von  Antiochia,  und  Diodor  von  Tarsus  eingeführr.  vgl.  Theodorets  Kirchcn- 
geschichte  II  24 „  (cd.  Parmentier):  ojxoi  ^ipwxoi  ot/fj  ote/.övxe;  xoij;  xwv  '{^aXXo'vxoiv 
"/opo'jj  iv.  otaooyfj;  aoetv  xT|V  Aa'jixf/./jv  ioioagav  (XEX<i)o(av  xcd  xoOxo  £v  'Avxtoyöi^ 
"pöixov  'ipga'ij.evov  -otvxoac  ot^opotjjLe  "/ai  v.ix^Xaße  xf;  oi7.ciu|i.^vT]?  xä  XcppLctxa.  Folglich 
kann  es  sich,  wenn  die  Stichenteilung  xaxä  xöv  Ay(07:oX{xT,v  in  der  Tat  auf  Kosnias 
zurückgeht,  nur  um  eine  Reorganisation,  nicht  um  die  erste  Einführung  des  anti- 
phonischen Psalmengesanges  handeln. 

Kgl.  Ges.  d.  Wiss.    Nachrichten.    Phil.-hist.  Klasse.    1914.    Beiheft.  15 


226  A.  Rablfs,  Verzeichnis  der  griecb.  Hss.  des  A.T. 

Hs.  sah  (Biblisch -kritische  B.eise  [1823],  S.  146;  Identität 
sicher,  da  Scholz  die  Unterschrift  abdruckt) ;  dann  Uspenskij, 
der  selbst  noch  20  Bl.  hinzufügte,  die  er  aus  einer  Hs.  des 
Klosters  Vlantion-Caus  abschrieb  |  Lect.  (in  der  Unterschr. 
als  TTpoffTjTsia  bezeichnet)  |  Jernstedt  Opusc.  S.  243  mit  Ab- 
druck der  Unterschrift  des  Schreibers.  Papadopulos  -  Kera- 
meus,  'hpoooXotJ.iTiy.7]  ßtßXio^T^xY]  2  (1894),  S.  712  Nr.  3  mit 
Abdruck  der  Unterschrift  |  Facs. :  Ceret.  et  Sobol.  Taf.  XV 
(Gren.  129—23.  Prov.  2i— i:?  für  den  Mittwoch  der  ersten 
Fastenwoche),  vgl.  S.  9. 

218.  XII  I  Perg.,  130  BL,  4»  |  Bes.:  Uspenskij,  der  Bl.  49 f.  eigen- 
händig ergänzt  hat  |  Lect. 

225  ist  eine  neutest.  Hs.  (G-fig^y  S.  102f.:  „P"  und  S.  1039:  „P  oder 
025".  Soden  S.  216:  „a3").  Beim  Einbinden  sind  drei  Fetzen 
einer  Hs.  von  Mac.  IV  verwendet;  sie  finden  sich  am  Anf. 
des  Bds.,  bei  Bl.  32  und  320  (aber  der  Bd.  hat  nach  Gregorj' 
nur  225  BL).  VII  (Tischendorf)  oder  später  (Swete:  IX)  | 
Perg.  I  Bes.:  Uspenskij  [  Mac.  IV  Ssf.  uf. ;  8u.  28;  928— so.  3if.  | 
Ausg.:  Tisch.  Mon.  6  (1869),  S.  339 f.,  vgl.  S.  XII  |  Coli.: 
Swete  („H"),  vgl.  Swete  Intr.  S.  141.  Sigel  930. 

259.  IV  I  Perg.,  3  Fragmente  (aus  Einbänden  losgelöst)  und 
347  BL  (das  letzte  unvollst.),  43  x  38  cm  [  Aus  dem  Katha- 
rinenkloster  auf  dem  Sinai  ||  Codex  Sinaiticus  ||  Geschichte 
seiner  Entdeckung,  zugleich  als  Uebersicht  über  die  noch 
sonst  zu  ihm  gehörigen  Stücke  und  die  Ausgaben  des  Textes : 
1)  Im  Mai  1844  entdeckte  Constantin  Tischendorf  die  Hs. 
auf  dem  Sinai.  Er  bekam  43  BL,  jetzt  in  Leipzig,  Univ.- 
BibL,  Graec.  1;  Ausg.:  Codex  Friderico-Augustanus 
[so  nach  dem  König  von  Sachsen  genannt]  sive  fragmenta 
V.  T,  e  codice  graeco  omnium  qui  in  Europa  supersunt  facile 
antiquissimo  ...  ed.  Const.  Tischendorf  (1846),  vgl.  auch  Se- 
rapeum  8  (1847),  S.  50-53  mit  Schriftprobe  auf  Taf.  1. 
Tischendorf  sah  damals  auch  andere  Teile  der  Hs.  und  schrieb 
daraus  eine  Seite  (Is.  6612 — ler.  I7)  ab,  die  er  später  in 
„Monumenta  sacra  inedita.  Nova  collectio"  1  (1855),  S.  211 
—216  vgl.  S.  XXXX-XXXXII  veröffentlichte.  —  2)  1845 
fand  Porfirij  Uspenskij  die  drei  jetzt  zu  Nr.  259  gehörigen, 
aus  Einbänden  stammenden  Fragmente  (Fragm.  1  aus  Gen. 
23 19 — 2446;  Fragm.  2  und  3  aus  Num.  526 — 7 20);  Ausg.: 
Tischendorf,  Appendix  codicura  celeberrimorum  Sinaitici 
Vaticani  Alexandrini  (1867),  S.  1—6,  vgl.  S.  VII— Villi. 
XVI  f.,   Facs.   auf  der  Taf.  am  Schi,  des  Bds.   (Num,  527—30 


Petersburg,  K.  öff.  Bibl.  227 

[das  Stück  ist  an  seiner  Umralimung  mit  einer  Linie  zu  er- 
kennen] ;  ebenda  oben  links  der  Schi,  von  Est.  mit  der  Unter- 
schrift des  Correctors).     Uspenskij   sah  auch  die  übrige  Hs., 
s.  Benesevic  I,  S.  1  Nr.  1.    —   3)  1853   fand  Tischendorf  ein 
kleines  Fragment  (Gen.  24  9  f.  41—43),  das  zu  demselben  Blatte 
gehört    wie.  das    erste    der    drei   Uspenskijschen   Fragmente, 
jetzt  Petersburg,  Kais.  öff.  Bibl.,  Graec.  2;   Ausg.:  Tischen- 
dorf,   Monumenta   sacra  inedita.  Nova   coUectio  2    (1857), 
S.  321,    vgl.  S.  XXXXVI,   Facs.   auf  der  Taf.    am  Schi,  des 
Bds.  (Nr.  6) ;  vgl.  ferner  Deutsche  Ztschr.  f.  christl.  Wissensch. 
u.  christl.  Leben  5  (1854),  S.  166  und  Tischendorf,  Anecdota 
sacra  et  profana  (1855),    S.  11   Nr.  XIV  1.  —  4)  1859  fand 
Tischendorf  die  Hauptmasse   des  Codex   (347  BL),   die  jetzt 
unter    Nr.    259    mit    den    drei    Uspenskijschen    Fragmenten 
vereinigt  ist;    Ausg.:    Bibliorum  codex  Sinaiticus  Petro- 
politanus.     Auspiciis  augustissimis   imperatoris  Alexandri  II. 
...  ed.  C.  Tischendorf,   4  Bände  (1862);    Facs.   auf  Taf.  I— 
XIX  am  Schi,  des  1.  Bds.    (I:  Tob.  92— 10 12;    II:  Is.  62  u- 
646;    III:   Ps.  118i69-P232;    IV:   Cant.  83  — Sap.  lu;    V— 
XVII:  N.T.;    XVIII f.:    einzelne  Stellen  und  Randnoten,  be- 
sonders aus  dem  N.T.).    —  5)  Ein  Fragment   (Idt.  11 23 — 12  9 
lück.),  über  dessen  Erwerbung  nichts  bekannt  ist,  besitzt  die 
Kais.  Gesellschaft  für  alte  Literatur  in  Petersburg,  s.  unten 
S.  231;  Ausg.:  Benesevic  I,  S.  639— 642  ||  Im  ganzen  sind 
jetzt  393  Bl.  (darunter  4  fragmentarisch)  vorhanden.    Inhalt 
dieser  393  Bl.  nebst  Angabe  der  Stellen,    an  welchen   sie 
veröffentlicht  sind: 
Bl.  1)  Gen.  23  u. — 2446  flück.),    zusammenzusetzen   aus  Ap- 
pendix  S.  5  f.    und  Monum.  2,    S.  321    (das  hier  heraus- 
gegebene Stück   bildet  den  Schluß   der   3.  Kolumne  der 
Vorderseite  und  der  2.  Kolumne  der  Rückseite). 

2)  Num.  526—720  (sehr  lück.):  Appendix  S.  3  f. 

3)  PäT~I  927— 11 22:  Cod.  Sin.  Band  2,  Bl.  1. 

4-7  b)  Par.  1  11 22— 19 17:  Cod.  Frid.-Aug.  Bl.  1-4  (die 
Fortsetzung  von  Par.  I,  die  ganzen  Bücher  Par.  II  und 
Esdr.  I,  sowie  der  Anf.  von  Esdr.  II  bis  99  fehlten 
schon  ursprünglich  in  der  Hs.,  denn  Esdr.  II  99  schließt 
sich   unmittelbar   und   ohne  Absatz    an  Par.  I  19 17  an). 

7b— 16a)  Esdr.  II   von  99  an:    Cod.  Frid.-Aug.  Bl.  4—13. 

16a— 22a)  Est:  Cod.  Frid.-Aug.  Bl.  13—19. 

22a-b)  Tob_  li— 22:  Cod.  Frid.-Aug.  Bl.  19. 

23a— 29a)  Tob.  22  — Schi.:  Cod.  Sin.  2,  Bl.  2—8. 

15* 


228  ■^-  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

29  a— 34  b)  Idt  li— llis:  Cod.  Sin.  2,  Bl.  8—13*. 

35  a)  Idt.  1123—129  (lück.):  Benesevic  I,  S.  641  f.  (erhalten 
sind  nur  die  3.  und  4.  Kolumne  der  Vorderseite ,  doch 
nicht  vollständig;  die  Rückseite  ist  unlesbar;  das  Fragm. 
ist  ein  Teil  des  Bl.,  von  dem  Tisch.,  Cod.  Sin,  1,  Bl.  6* 
sagt:  „ Quaternionis  AH  folium  extremum  periit  cum 
fragmento  libri  ludith"). 

36a— 37b)  Idt.  139  — Schi.:  Cod.  Sin.  2,  Bl.  14—15*. 

38a— 55b)  Mac.  I:  Cod.  Sin.  2,  Bl.  16-33*. 

56a-63b)  Mac.  IV:  Cod.  Sin.  2,  Bl.  34—41*. 

64  a— 90  a)  Is.:  Cod.  Sin.  2,  Bl.  42-68. 

90a— 95b)  ler.  li— IO25:  Cod.  Sin.  2,  Bl.  68-73*. 

96a— 119b)  ler.  IO25  — Schi,  und  Thr.  li— 220:  Cod.  Frid.- 
Aug.  Bl.  20-43. 

120a— 133b)  loel— Mal,  (griech.  Reihenfolge):  Cod.  Sin.  2, 
Bl.  74-87*. 

134a— 174a)  Ps^:  Cod.  Sin.  3,  Bl.  1—41. 

174b-188b)  Prov.:  Cod.  Sin.  3,  Bl.  41*-55*. 

189a-194a)  EccL:  Cod.  Sin.  3,  Bl.  56—61. 

194  a— 197  a)  Cant. :  Cod.  Sin.  3,  Bl.  61—64. 

197a— 206a)  Sap^:  Cod.  Sin.  3,  Bl.  64-73. 

206a— 231a)  Sir.:  Cod.  Sin.  3,  Bl.  73—98. 

231b-245b)  lob:  Cod.  Sin.  3,  Bl.  98*- 112*. 

246a- 393b)  N.T.:  Cod.  Sin.  4. 
Facs.  (außer  den  oben  angeführten):  Palaeogr.  Society  (1873 
—1883),  Taf.  105  (Est.  I15— 2u).  B.  Stade,  Gesch.  d.  Volkes 
Israel  2  (1888),  Taf.  bei  S.  192  (Esdr.  U  18i5-19i5).  Thi- 
baut  S.  6  (Matth.  64-32)  und  S.  7  (Gen.  24 9  f.  aus  Graec.  2)  || 
Coli.:  V.T.  graece  ed.  Tisch.;  bietet  unter  dem  Texte  nur 
die  Varianten  der  Leipziger  Blätter  („FA"),  doch  hat  E.  Nestle 
in  einem  Anhang  zum  2.  Bde.  eine  vollständige  Coli,  hinzu- 
gefügt („S")  1  Coli,  von  Gen.:  Lag.  Gen.  gr,;  von  Est.:  Lag. 
V.T.  pars  prior  S.  505 — 541;  von  Ps.  1—5:  Lag.  Spec;  von 
Ps.  1-49:  Lag.  Quinqu.;  Sigel  überall  „S",  vgl.  Lag.  Gen. 
gr.  Vorwort  S.  5.  14  |  Coli.:  Libri  apocryphi  V.  T.  graece 
ed.  Fritzsche  (1871;  Sigel  „X")  [  Field  Est.  |  Coli.:  Swete  („«") 
und  Brooke-M<=Lean  („S"),  vgl.  Swete  Intr.  S.  129-131  („S 
=  «")  I!  V.  Gardthausen,  Griech.  Palaeogr.  -  2  (1913),  S.  122 
— 134  I  A.  Ceriani  in  R.  Istituto  Lombardo  di  scienze  e  let- 
tere,  Rendiconti  ser.  II,  vol.  21  (1888),  S.  547  nimmt  an,  daß 
S  nicht  in  Palästina  geschrieben  sei,  wie  Ceriani  früher  ge- 
meint hatte,  sondern  in  Italien  (ebenso  wie  B  nach  Ceriani)  j 


Petersburg,  K.  off.  Bibl.  229 

Rahlfs,  Sept.-Stud.  2  (1907),  S.  54.  56  (über  S)  und  S.  57 
(über  S^- ^)  II  Gregory  S.  18—29  („i<")  und  S.  1019  („X  oder 
Ol«).  Soden  S.  102  („S2")  |  Codex  Sinaiticus  Petropolitanus. 
The  New  Testament  .  .  .  now  reproduced  in  facs.  from  photo- 
graphs  hy  Helen  and  Kirsopp  Lake.  With  a  description  and 
introd.  to  the  history  of  tlie  codex  by  Kirsopp  Lake  (Cla- 
rendon Press  1911).  In  derselben  Weise  wird  Lake  auch 
das  A.T.  herausgeben.  Sigel  S. 

260.  X/XI  I  Perg.,  1  Bl.,  2"  |  Bes.:  Uspenskij  j  Oen^  47i3-48i7, 
zu  Sinai,  Cod.  gr.  1  gehörig,  s.  daselbst.  Sigel  707. 

261.  XIII  I  Perg.  (palimps.),  8  Bl.,  gr.  8«  |  Bes.:  Sabaskloster; 
Uspenskij  |  Arnos  8 6 — loel  2?,  zu  Jerusalem,  Patr. -Bibl., 
Ta(poo  36  gehörig,  s.  daselbst.  Sigel  410. 

262.  VIII/IX  I  Perg.,  1  BL,  19  x  15  cm  |  Sehr. :  „SoXo[j.ü)vto?  S'.avc. 
Yv  aßoD  Ta[JLpa"  |  Bes.:  Uspenskij  |  Ps.  1494—150,  zu  Sinai, 
Cod.  gr.  33  gehörige  s.  daselbst.  Sigel  1190. 

263.  IX  I  Perg.,  6  BL,  18x14  cm  |  Bes.:  Sabaskloster;  Us- 
penskij I  Ps.  68i3— 7I5,  zu  Jerusalem,  Patr.-Bibl.,  StaDpoO  96 
gehörig,  s.  daselbst.  Sigel  1070. 

264.  Um  975  |  Perg.,  6  BL,  I2V2  X  8V2  cm  |  Bes.:  Uspenskij  | 
Ps.  48-6o  I  Facs.:  Ceret.  et  SoboL  Taf.  III  (Ps.  55-62),  vgl. 
S.  6. 

265.  IX  (rescr.  X  [wirklich  so?])  |  Perg.,  4  BL,  4«  j  Bilder  |  Bes.: 
Uspenskij  |  Ps.  37 12 -38«.  766-i7.  IO827-IO95,  vermutlich  zu 
Athos,  IlavTOTtpdTopo?,  61  gehörig,  s.  daselbst.        Sigel  1032? 

266.  1054  I  Perg.,  4  BL,  19x17  cm  |  Bilder  |  Bes.:  Uspenskij  | 
Ps.  74io— 75i2.  117i5— II811,  zu  Jerusalem,  Patr.-Bibl.,  Tocffot) 
53  gehörig,  s.  daselbst.  Sigel  1074. 

267.  Um  1074  |  Perg.,  3  BL,  19  x  15  cm  j  Bilder  I  Bes. :  Uspenskij  j 
Ps.  36 11-21.  37  22-38 10.  522-538,  zu  Sinai,  Cod.  gr.  48  ge- 
hörig, s.  daselbst.  Sigel  1198. 

268.  Um  1121  |  Perg.,  1  BL,  20  x  15  cm  |  Bes.:  Uspenskij  |  Ps. 
65 19—676,  zu  Sinai,  Cod.  gr.  44  gehörig,  s.  daselbst. 

Sigel  1197. 

269.  XII  I  Perg.,  4  BL,  18  x  13  cm  ]  Bes. :  Uspenskij  |  Ps.  fragm. 
(Miniaturen)  |  Tikkanen  S.  128  und  Taf.  IX.  BeneSevic  1, 
S.  609f. 

270.  ■    XIII  I  Perg.,  1  BL,  4"  ]  Bes.:  Uspenskij  |  Ps^,  789-81 5,  ver- 

mutlich zu  Athos,  Atovooioo,  33  gehörig,  s.  daselbst. 

Sigel  1432? 

271.  XIII  I  Perg.,  2  BL,  2"  |  Bes.:  Uspenskij  j  Ps.  100«— 106:,;,, 
vermutlich   zu  Athos,    XiiioTrstpa«;,    5   gehörig   (die   Bibliothek 


230  A-  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griecb.  Hss.  des  A.T. 

von   Simopetra   ist    1891    verbrannt,    s.    oben   S.  23;    daher 
bekommen  diese  Überbleibsel  ihre  besondere  Sigel). 

Sigel  1761. 

272.  1344|Perg.,  IBl.,  18x  1 2  cm  |  Bes. :  Uspenskij  |  Ps.  61  u-62 9, 
zu  Sinai,  Cod.  gr.  55  gehörig,  s.  daselbst.  Sigel  1825. 

273.  XIV  I  Perg.,  6  BL,  4°  |  Bes.:  Uspenskij  |  Ps.  1466-150. 
274  s.  Sinai,  Cod.  gr.  38. 

324.  X/XI  I  Perg.,  1  Bl.  (unvollst.),  22  x  21  cm  j  Bes. :  Uspenskij  | 
Lect.  fragm.  (Prov.  9  9— 11.  3ii— le),  zu  Sinai,  Cod.  gr.  8  gehörig, 
s.  daselbst. 

.325.  1202  I  Perg.,  2  BL,  27  x  18  cm  |  Bes.:  Sabaskloster ;  Us- 
penskij I  Lect.  fragm.,  zu  Jerusalem,  Patr.-Bibl.,  Staopoö  48 
gehörig,  s.  daselbst  |  Gregory  S.  1281  („^  1416");  er  hat  in 
seiner  Liste  nur  die  beiden  Petersburger  BL,  nicht  die  Jeru- 
salemer Hs.,  zu  der  sie  gehören. 

390.  1203  I  Papier,  2  BL,  17  x  13  cm  |  Bes. :  Uspenskij  |  Ps.  90 1-15, 
zu  Sinai,  Cod.  gr.  130  gehörig,  s.  daselbst.  Sigel  1872. 

391.  1293  I  Papier,  1  BL,  4"  |  Bes.:  Uspenskij  |  Ps.  102,2—1033, 
zu  Sinai,  Cod.  gr.  94  gehörig,  s.  daselbst.  Sigel  1839. 

392.  1557  I  Papier,  2  BL,  21x17  cm  |  Bes.:  Uspenskij  |  Ps. 
fragm.  (Od.  5  und  Anf.  von  Od.  6),  zu  Jerusalem,  Patr.-Bibl., 
Sapa  396  gehörig,  s.  daselbst.  Sigel  1608. 

393.  XVI  Mitte  (vor  1555)  |  Papier,  2  BL,  4«  |  Bes.:  Uspenskij  | 
Ps.  8814—34,  zu  Jerusalem,  Patr.-Bibl.,  Säßa  293  gehörig,  s. 
daselbst.  Sigel  1601. 

394.  1570  1  Papier,  2  BL,  19  x  14  cm  |  Bes. :  Uspenskij  [  Ps.  56& 
— 58i4,  zu  Jerusalem,  Patr.-Bibl.,  Säßa  622  gehörig,  s.  daselbst. 

Sigel  1617, 

395.  1595  I  Papier,  2  BL,  16  x  10  cm  |  Bes. :  Uspenskij  |  P;s.  58 1-17, 
zu  Jerusalem,  Patr.-Bibl.,  Sdßa  668  gehörig,  s.  daselbst. 

Sigel  1622. 

518.      XIV  I  Papier,   28  BL,   2°  |  Bes.:    Sarafov  |  Ps.  70—72.  77. 

80—83.  88—90.  101—105.  107.  108.  129—131.  142.  146—148 

fragm.  Sigel  1762. 

544.  XII  I  Perg.,  183  BL,  4°  |  Bes. :  Abt  Antonin  (XIX.  Jahrb.), 
der  13  BL  (Papier)  eigenhändig  geschrieben  hat  |  Ps.  1 — 145. 

Sigel  1157. 

545.  1510  I  Papier,  387  BL,  4"  |  Bes. :  Abt  Antonin  |  Ps.Od. 

Sigel  1763. 

550.      XIV  I  Papier,   251  BL,   4° '1  Bes.:   Abt   Antonin,   der   die 

ersten  16  Bl.  im  J.  1861  eigenhändig  geschrieben  hat  |  Lect. 


Petersburg,  K.  öff.  Bibl.  —  Raudnitz,  Lobkowitz'sche  Bibl.       231 

c)    Sammlung  Papadopulos-Kerameus. 

Auch  die  Kenntnis  dieser  Hss.   verdanke   ich   J.  Evseev.     Die   Hss.   sind 

nach  den  Nummern  des  Inventars  zitiert. 

4,  Bl.  36-65.      IX  (rescr.  XII  XIII)  |  Perg.,  31x26  cm  |  Bes.: 

Kloster  Johannes  des  Vorläufers  in  Gümusch-han  (Chaldäa)  | 

Untere  Schrift:  Lect.  fra^^m. 

8.      X  I  Perg.,    370  Bl.   (48  Bl.   Papier   XII.    Jahrh.),   4°  |  Oct. 

(ohne  Ruth?).  Sigel  630. 

19.       XII  I  Perg.,  216  Bl.,  8«  |  Ps.Od.  Sigel  1158. 

Kaiserliche  Gesellschaft  für  alte  Literatur. 

Oct.  156.  IV  I  Perg.,  1  Bruchstück,  19x15  cm  |  Vorderseite: 
Idt.  11 23 — 123.  125—9  und  ein  Rest,  der  vermutlich  zu  11 19 
gehört,  zu  Petersburg,  Kais.  öff.  Bibl.,  Graec.  259  gehörig, 
s.  daselbst.  Sigel  S. 

Privatbibhothek  N.  K.  Nikolskij. 

IX/X  1  Perg.,  6  BL,  17x11  cm  ]  Bes.:  1850  K  Krylov;  dieser 
schenkte  sie  dem  Proto-Priester  K.  T.  Nikolskij  |  Ps.  10334 
— 105?,  zu  Sinai,  Cod.  gr.  37  gehörig,  s.  daselbst.       Sigel  1194. 


Philadelphia  (Amerika,  Ver.  St.). 

Pennsylvania  University,  Museum  of  Science  and  Art. 
E.  3074.       Siehe  Oxyrhynchus  Papyri  846. 

Phillipps. 

Siehe    Berlin,    Kgl.  Bibl.,    Phillipps,    und   Cheltenham,    Privatbibl. 
Phülipps.    Vgl.  auch  Oxford,  Bodl.  Libr.,  Auct.  T.  1.  22  ff. 

Porfirij. 

Siehe  Petersburg,  Kais.  öff.  Bibl.,  Vorbemerkung  zu  Cod.  gr.  180  ff. 


Rainer. 

Siehe  Wien,  Hofbibl.,  Sammlung  Erzherzog  Rainer. 

Raudnitz  (Böhmen). 

Fürsthch  Lobkowitz'sche  Bibliothek. 
VI.  E.  f.  19.       XIV  I  Papier,  385  gezählte  Bl.  und  davor  7  unge- 
zählte Bl.  (sechs  unbeschriebene  und  ein  von  jüngerer  Hand 


232  A.  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

beschriebenes),  28  x  22  cm  |  Bes. :  Bobuslav  Hassisteiner  von 
Lobkowitz  (böhmischer  Humanist;  vgl.  Kopenhagen,  Univ.- 
Bibl.,  Fabric.  94)  |  Letztes  ungezähltes  Bl.  und  Bl.  1—6.  77. 
7— 8  b  Est,  8  b  Idt,  23  b  Mac.  I— IV  (hinter  Bl.  76  fehlt 
III  34— 4 17),  98  a  Tob.,  106  b  IV  proph.,  263  a  XII  proph. 
(griech.  Reihenfolge),  297  b  Prov.  (davor  die  Überschrift  -i] 
ßißXo?  Tj  XsToiAevT]  s^aaö'ftov,  die  sich  auf  Prov. — Sir.  bezieht), 
315a  EccL,  320b  Cant.,  324a  lob,  344b  Sap.,  356a  Sir.  | 
Die  Reihenfolge  der  bibl.  Bücher  ist  dieselbe  wie  in  Paris, 
Bibl.  Nat.,  Coisl.  4,  womit  unsere  Hs.  (überall?)  auch  im 
Texte  übereinstimmt  |  E.  Gollob,  Verzeichnis  der  griech.  Hss. 
in  Osterreich  außerhalb  Wiens  (Sitzungsber.  der  Kais.  Akad. 
d.  Wiss.,  Philos.-hist.  GL,  Bd.  146,  Abh.  VII,  1903),  S.  123 
—126  Nr.  16.  Sigel  631. 

Reims. 

Bibllotheque. 

E.  291/252.  XVI  \  Papier,  159  BL,  50x31  cm  |  Sehr.:  Konstan- 
tinos Palaiokappa  (Vogel -Gardth.  S.  247 — 250);  Besteller: 
Kardinal  Karl  von  Lothringen,  Erzbisch,  v.  Reims  (1555 
—1574).  Bes.:  Abtei  S.  R^mi  in  Reims  j  5-91  Thdt.  quaest. 
in  Lev. — lud.  ]  Montfaucon,  Bibliotheca  bibliothecarum  2 
(1739),  S.  1289  (griech.  Hss.  „Abbatiae  S.  Remigii  Rhemensis" 
Nr.  517).  Omont,  Catalogue  des  mss.  grecs  des  Departements 
(1886),  S.  56 — 58.  Omont,  Inventaire  sommaire  des  mss.  grecs 
de  la  Bibl.  Nat.  et  des  autres  bibliotheques  de  Paris  et  des 
Departements  3  (1888),  S.  377f. 

Reginenses    (=  Reginae  Suecorum). 
Siehe  Rom,  Bibl.  Vatic,  Reginenses  graeci  et  latini. 

Riccardiani. 

Siehe  Florenz,  Bibl.  Riccardiana. 


Rom. 

Th.  W.  Allen,  Notes  on  Greek  mss.  in  Italian  libraries,  London  1890, 
S.  36—56  gibt  Notizen  über  römische  Hss.,  die  durch  die  neueren  Be- 
schreibungen überholt  sind. 

R.  Biblioteca  Angelica. 

rio  Franchi  de'  Cavalieri  e  Giorgio  Muccio,  Index  codicum  grae- 
corum  bibliothecae  Angelicae:  Studi  ital.  di  filol.  class.  4  (1896),  S.  7 
—  184. 


Raudnitz,  Lobkowitz'sche  Bibl.  —  Rom,  Bibl.  Casanat.  23cJ 

Alle  Hss.  außer  Nr.  41  stammen  aus  der  Bibliothek  des  Kardinals  Domenico 
Passionei  (1682—1761),  vgl.  a.a.O.  S.  lOif. 

19  (A.  5.  10).  XVI  1  Papier,  17  BL,  15  x  11  cm  |  Sehr. :  ,'Icoavvoo 
BajiTtoToo  Mo§ioo  Sißäpr^voö"  (d.  h.  aus  S.  Severina  in  Calabrien); 
er  war  nach  Allen  „ex  primis  filiis  S.  Philipp!  Neri"  |  Ps. 
118.  50.  116.  90  und  Gebete  |  Allen  S.  38  Nr.  6. 

23  (D.  3.  9).  XII  (Heyse:  X/XI)  |  Perg.,  191  Bl.,  24x  19  cm  | 
Cyr.  comm.  in  Am.  et  Mich.  |  Coli,  (von  Th.  Heyse):  Cyrilli 
archiep.  Alex,  in  XII  proph.  ed.  Pusey  (1868),  s.  Bd.  1,  S.  VIII 

41  (B.  3.  11),  Bl.  2-55.  X  Ende  |  Perg.,  26x20  cm  1  Thdt. 
quaest.  in  Oct.  (Schi,  von  Deut,  und  los. — Ruth  fehlen)  | 
Allen  S.  40  Nr.  21  |  Facs. :  Palaeogr.  Society  Ser.  II  1  (1884 
—94),  Taf.  85  (Quaest.  in  Gen.  61  Mitte— 63  Mitte). 

57  (A.  4.  1).  XV  I  Papier,  260  BL,  22x14  cm  |  197  a— 227  a 
Matthaei  Cantacuzeni  comm.  in  Cant.  |  Am  Anf.  der  Hs. : 
Andreae  comm.  in  Apoc,  vgl.  Gregory  S.  323  („Ak  149")  u. 
S.  1191  („2056")  und  Soden  S.  285  („AV^"). 

59  (B.  5.  14).  1422  |  Papier,  373  Bl.,  22  x  15  cm  |  Sehr,  von 
Bl.  88 — 371:  „'lw(ävvoo)  lepsco?"  mit  Beinamen  „Kap'iavTj^"'  im 
J.  1422  I  Bes. :  Bibl.  S.  Silvestri  (auf  dem  Quirinal),  dann 
Passionei  |  Triodion,  am  Schi,  auf  Bl.  366  a— 371a  Ps.  gra- 
daales.  Sigel  1766. 

76  (Ä71719).  1026  1  Perg.,  196  Bl.,  29x23  cm  |  la  Thdt. 
comm.  in  Ez. ,  106  b  Thdt.  comm.  in  Dan. 

113  (B.  1.  2).        XVI  I  Papier,   2U6  BL,    33  x  23  cm  |  la   Cat.    in 

Prov.,  47b  Cat.  in  EccL,  61b  Cat.  in  Cant.,  76a  Cat.  in  lob  | 
KänT-Lietzm.  S.  304.  311.  314.  323.  Faulhaber,  Hohel.-Cat. 
S.  43.  115.  151  f.  Sigel  632. 

114  (B.  1.  1).       XVI  I  Papier,  178  BL,  33  x  22  cm  [  Cat.  in  Gen.  | 

Karo-Lietzm.  S.  14.  Sigel  633. 

117  (B.  1.  3).  XVI  I  Papier,  238  BL,  33x22  cm  |  Cat.  in  Is. 
1—3028  (ohne  Bibeltext)  |  Faulhaber,  Proph.-Cat.  S.  43 f.  Karo- 
Lietzm.  S.  337. 

Biblioteca  BarberiCnia)na 
ist  jetzt  in  der  Bibl.  Vatic,  s.  unten  S.  236. 

R.  Biblioteca  Casanatense. 

Francesco  Bancalari,  Index  codicuin  graocorum  liil)liothecae  Casanatensis : 

Studi  ital.  di  tilol.  class.  2  (1894),  S.  161—207. 
Die    früberen    Signaturen    habe    ich    in    Klammern    angegeben ,    aber   ganz 

alte  Signaturen,  die  Bancalari  außerdem  anfuhrt,  fortgelassen. 


234  A-  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

39  (a.  IV.  13),  Bl.  159—206.  XVI  |  Papier  (Bl.  203  b -206  b 
leer),  21x16  cm  |  Cat.  in  Prov.  1— 7i8  |  Karo-Lietzm.  S.303f. 
Faulhaber,  Hohel.-Cat.  S.  116.  Sigel  634. 

39  (G.  IV.  13),  Bl.  207—274.  XVI  |  Papier  (Bl.  269-274  leer), 
21x14  cm  I  Cat.  in  Prov.  1—21^7  |  Karo-Lietzm.  S.  303  f. 
Faulhaber,  Hohel.-Cat.  8.  116.  Sigel  635. 

198  (G.  III.  7),  Bl.  15—94.  XIII?  j  Papier,  29x21  cm  I  Bes.: 
Bibl.  Societatis  lesu  |  Gregorii  Agrigentini  comm.  in  Eccl. 

203  (G.  III.  9).  XVI  I  Papier,  289  Bl.,  30  x  22  cm  |  Bes. :  Bibl.  So- 
cietatis  lesu  j  1  a  (Pseudo-)Procopii  comm.  in  Prov.  (^  Migne 
87,  Sp.  1221—1544;  vgl.  dazu  Faulhaber,  Hohel.-Cat.  S.  95 f.), 
124  b  Procopii  fragmenta  in  Cant.  =  Migne  87,  Sp.  1756— 
1780,  also  Cat.  in  Cant.  Os — 8  (nicht  von  Prokop,  sondern 
=  Karo-Lietzm.  Typus  IV,  vgl.  Rom,  Bibl.  Vat.,  Vat.  gr. 
728),  135a— 222b  Cat.  in  Prov.  |  Karo-Lietzm.  S.  303.  Faul- 
haber, Hohel.-Cat.  S.  115  f.  Sigel  636. 

240  (G.  VI.  5).      XV  I  Papier,  250  BL,  10,7  x  7,8  cm  |  4—59  Ps.Od.  | 

Munoz,  1  codici  greci  miniati  di  Roma  (1905),  S.  89—95  mit 
2  Abbildungen.  Sigel  1767. 

241  (G.  VL  6).      XI  I  Perg.,   353  BL,   9,3x7,2  cm  |  1  a  lob,  87a 

Prov.,  160a  EccL,  185b  Cant,  198  a  Sap.,  241a  Sir. 

Sigel  637. 

1444  (G.  VI.  4).  XI/XII  I  Perg.,  317  BL,  15  x  11  cm  |  Bes.:  „lo. 
Car(dinalis)  de  Salviatis"  |  Oct.  (Anf.  bis  Gen.  24 13,  Schi, 
von  Ruth  47  an  und  lud.  lÖTs— 2l8  fehlen)  |  Coli.:  HoP; 
die  Coli,  stammt  vom  Abate  Giov.  Elia  Baldi,  scrittor  greco 
della  Vaticana,  siehe  Bibliorum  sacr.  graecus  cod.  Vatic.  ed. 
Vercellone  et  Cozza  VI  (1881),  S.  XXXV  f.  (Bandini,  der  die 
Oberaufsicht  über  die  Collationen  in  Italien  übernommen 
hatte,  rügt  am  25.  Nov.  1788  die  Ungenauigkeiten  der  von 
Baldi  eingesandten  Collationsprobe)  und  Holmes,  The  first 
annual  account  of  the  collation  of  the  mss.  of  the  Sept.- 
Version  (1789),  S.  69.  Sigel  30. 

1908  (G.  IL  1).  XIII  1  Papier,  310  BL,  38  x  25  cm  |  10.  2.  5—7. 
3.  11-224.  289—296.  281—288.  272—280.  265—271.  257 
—264.  249—256.  241—248.  233—240.  225-232.  297—298 
Cat.  in  Ps.Od.,  303.  303'''^  302.  304.  305  Ps.  Sal.  231— 168 
(Fortsetzung  unleserlich);  auf  BL  4.  8—9.  298b— 301b.  306 
— 310  hat  eine  jüngere  Hand  Fragmente  eines  Comm.  in 
Evang.  geschrieben  [  Karo-Lietzm.  S.  63  |  Coli.:  Ps.  Sal.  ed. 
Gebhardt  („C");  hier>  ach  zitiert  von  Swete  („c").      Sigel  629. 


Rom,  Bibl.  Casanat.  —  Bibl.  Vallicell.  235 

Biblioteca  Chigiana. 
Siehe  Privatbibl.  des  Fürsten  Chigi  am  Schluß  von  Rom. 

R.    Biblioteca  Vallicell(i)ana. 

E.  Martini,  Catalogo  di  mss.  greci  esistenti  nelle  biblioteche  italiane. 
Vol.  II :  Catalogus  codicum  Graecorum  qiii  in  Bibl.  Vallicellana  Romae 
adservantur.     Milano  1902. 

2  (ß  14).  XI  1  Perg.,  2.56  Bl.,  34x28 cm  ]  Heiligenleben:  205b 
—218  a  Mac.  IV,  256  a-b  Thdt.  comm.  in  Os.  (nur  der  Anf. 
vorhanden).  Sigel  640. 

7  (B  25^).       XI  Anf.  |  Perg.,  259  BL,  33  x24  cm  |  Thdt.  guaest. 

in  Oct.  Reg.  Par. 

8  (B"28>      XIV  Anf.  |  Papier,   285  Bl.    (256—285   später  hinzu- 

gefügt; 256  und  257  sind  leer),  29x22  cm  |  255b  Mac.  IV 
1 1—35  cwixato?  I  Genauere  Nachricht  über  diese  Hs.,  deren  Be- 
schreibung bei  Martini  nicht  ganz  klar  ist,  verdanke  ich  der 
Bibliotheks-Verwaltung.  Sigel  641. 

10  (B  34).       XII  I  Perg.,  163  Bl.,  29  x  22  cm  j  123  b  Lev.  16i-i6. 

Sigel  642. 

16  (B  72).  XV  (und  XVI)  |  Papier,  161  BL,  16x  12  cm  |  11— 
15.  1 — 10.  16 — 41  Philonis  Carpasii  comm.  in  Cant.  (Anf.  u. 
Schi,  fehlen,  auch  sonst  lück.)  |  Benutzt  für  die  ed.  princ. : 
Philonis  episc.  Carpasii  enarratio  in  Cant.  Canticorum  ed. 
Giacomellus  (Rom  1772). 

29  (C  2).      XVI  1  Papier,  340  BL,  31x21  cm  1  335a— 340b  Theo- 

dori  Mopsuest.  comm.  in  Os.  (Schi,  fehlt). 

30  {C~.        XIII, XIV  I  Papier,   494  BL,   30  x  22  cm  |  2a-28b 

Excerpta  e  cat.  in  Oct.  |  Karo-Lietzm.  S.  13. 

37  (ClTj.  X  I  Perg.,  236  BL,  24  x  19  cm  |  Cat.  in  lob  |  Karo- 
Lietzm.  S.  322.  Sigel  643. 

48  (C  99).  XIV  I  Papier,  190  BL,  15  x  10  cm  |  5a  Nicephori 
Blemmydae  comm.  in  Ps,,  177a  Comm.  in  Od. 

51  {D~  XVI  I  Papier,  139  BL,  36  x  ^5  cm  |  la— 52  b  Olym- 
piodori  comm.  in  Eccl.  (Schi,  fehlt)  |  Faulhaber,  Hohel.-Cat. 
S.  159. 

58  (D  35).  XV  I  Papier,  293  Bl. ,  31  x  22  cm  |  1  a  Cat.  in  Ps., 
aus  Euthymius  Zigabenus  und  Thdt.  zusammengesetzt,  284  a 
Euthymii  Zigabeni  comm.  in  Od.  Sigel  1769. 

64  (D~62^  XIV  I  Perg.  (palimps.),  124  BL,  21  x  16  cm  |  Volu- 
men, quod  Petrus  Polidori  dono  dedit,  ad  Graecos  ecclesiae 
Galatinensis  Neritinae  dioecesis  presbyteros  pertinebat  |  Lect., 


236  ^-  Kahlfs,  A''erzeichnis  der  griecli.  Hss.  des  A.T. 

mit  September   beginnend  |  P.  BatifFol,  L'abbaye  de  Rossano 

(1891),  S.  95  Anm.  2. 
68  (E  22).       XIII  1  Papier,   222  Bl.,   27  x  18  cm  1  Bes.   im  XV. 

Jahrh. :  „'Aposvtoo  tepo[i.ovä/ou  oIxoövtoi;  iv  zri  [jlov^  ttj?  oTispaifia? 

■ö-eoTÖy.oo   T^c  vYjatwnrj?"   |   10  a — 180  b  N.T.   (ohne  Apoc.)  u.  a., 

181a-218a  Ps.Od.  |  Gregory   S.   185.    278.   303   („Evv   393, 

Ag  167,  P  185«)  und  S.  1104  („393").    Soden  S.  113  („6452"). 

Sigel  1770. 
76  (E  63).       XII  I  Perg.,   198  BL,   23  x  16  cm  |  Thdt.  quaest.  in 

Oct.  Reg.  Par. 

Biblioteca  Vaticana. 

Hagiographi  B o  1 1  a n d i a n i  et  Pius  Franchi  de'  Cavalieri,  Catalogus 
codicum  hagiographicorura  graecorura  bibliothecae  Vaticanae.  Bruxellis 
1899.  Hierzu  ein  Supplementum  in  Analecta  Bollandiana  21 
(1902),  S.  5 — 22.  Ferner  dient  zur  Ergänzung:  Catalogus  codicum 
hagiographicorum  graecorum  bibliothecae  Barberinianae  de  ürbe:  Ana- 
lecta Bollandiana  19  (1900),  S.  81 — 118;  diese  Hss.  waren  damals 
noch  in  der  Privatbibl.  Barberini,  sind  aber  jetzt  auch  in  der  Vaticana. 

a)  Barberi(nia)ni  graeci. 

Seymour  de  Ricci,  Liste  sommaire  des  niss.  grecs  de  la  Bibliotheca 
Barberina:  Revue  des  bibliotheques  17  (1907),  S.  81—125. 

Ich  habe  die  Hss.  selbst  im  April  1909  aufgenommen. 

Die  jetzt  gültige  Zählung  der  Hss.  ist  neu,  sie  stimmt  jedoch  mit  der 
vorher  üblichen  in  der  Reihenfolge  überein,  nur  ist  die  Unterscheidung 
verschiedener  Abteilungen  (röm.  Zahlen)  fortgefallen. 

285  (III  4;  alt  222).      XI  |  Perg.,  159  BL,  11x8  cm  |  Ps.Od.  u.  a. 

Sigel  1159. 

289  (III  8;  alt  323).  XVI  |  Papier,  192  BL,  14  x  10  cm  |  Bes.: 
„Caroli  Strozzae  Tliom§  fiL«  |  15a— 37a  Ps.  1— 19»  ^  (hier  hat 
der  Schreiber  aufgehört,  Bl.  37  b— 46  b  sind  leer).       Sigel  1771. 

299  (III  18;  alt  4).  XI  |  Perg.,  191  BL,  14xllcm  ]  Ps.  (Anf. 
11.  Schi,  fehlen;  der  Anf.  ist  im  XV.  Jahrh.  auf  Papier  er- 
gänzt, aber  diese  Ergänzung  ist  viel  schlechter  erhalten  als 
die  übrige  Hs.;  bei  der  Paginier ung  sind  die  Papierblätter,  da 
sie  stark  verstümmelt  sind,  nicht  mitgezählt).  Sigel  1160. 

312  (III  31;  alt  221).  XII  |  Perg.,  140  BL,  16x12  cm  i  Ps. 
225— 134i6.  Sigel  1161. 

320  (III  39 ;  alt  202).  XII  (nach  einer  sehr  alten  lat.  Notiz  auf 
dem  Vorsetzbl. :  1177)  |  Perg.,  249  BL,  17  x  13  cm  |  Bilder,  s. 
Kondakoff  2,  S.  52—54.  Tikkanen  S.  128  |  Ps.Od.       Si^el  1162. 


Rom,  Bibl.  Vallicell.  —  Bibl.  Vat,  Barber.  gr.  237 

321  (III  40;  alt  106).      XV  I  Papier,  360  BL,  17  x  12  cm  |  1—170 

Ps.Od.  (Anf.  bis  Ps.  37  n  und  Schi,  fehlen).  Sigel  1772. 

322  (lU  41;  alt  3).        XII  |  Perg.,   268  BL,   17x12  cm  |  Ps.Od. 

(Anf.   bis   Ps.  11  e,   Ps.  213-24  und   Schi,   der   Od.   fehlen)] 
Coli.:  HoP.  Sigel  227. 

332  (ni  51 ;  alt  48),  Bl.  167—170  (Vorsetzblätter).  XII  |  Perg., 
18x13  cm  (ursprünglich  größer)  |  Ps.  101— 103  u  (Bl.  167  a 
so  gut  wie  unleserlich,  Inhalt  daher  nicht  mit  angegeben- 
auch  sonst  einiges  schlecht  erhalten  oder  fortgeschnitten). 

Sigel  1163. 

334  (ni  53;  alt  321).  XIV  j  Papier,  41  BL,  20  x  14  cm  |  Bes.: 
Carol.  Strozza  Thomae  fil.  |  Philonis  Carpasii  comm.  in  Cant. 
(Schi,  fehlt)  I  Benutzt  für  die  ed.  princ. :  Philonis  episc.  Car- 
pasii enarratio  in  Cant.  Canticorum  ed.  Giacomellus  (Rom 
1772). 

238  (III  57;  alt  112).  XIII  |  Perg.  (palimps.),  86  BL,  19x15  cm  | 
Lect.  (unvoUst.). 

340  (illTe ;  alt  2).  X  |  Perg.,  478  BL,  20  x  14  cm  |  Sehr  schön 
geschrieben  |  Cat.  (marginalis)  in  Ps.Od.  (Ps.  151  und  Or.  Man. 
ohne  Cat.)  |  Diese  bei  Karo-Lietzm.  fehlende  Cat.  ist,  wie  mir 
G.  Mercati  sagte,  sehr  wertvoll  |  Mercati,  Note  S.  170  Anm.  2. 

Sigel  1164. 

346  (in  65;  alt  18).  XIII  |  Perg.  (palimps.),  198  BL,  19  x  16  cm  | 
Lect.  I  Gregory  S.  467  („Apl  40«)  und  S.  1288  (J^  1504"). 

366  (in  85;  alt  502).  XV.  |  Papier,  15  BL,  21  x  15  cm  |  Ps. 
159—3425.  Sigel  1773. 

369  (III  88;  alt  1).       XI  |  Perg.,  32  BL,  21  x  16  cm  |  lob. 

Sigel  644. 

372  (III  91;  alt  217).  XII  Anf.  |  Perg.,  266  BL,  21  x  17  cm  | 
Bilder,  s.  KondakofF  1,  S.  171  f.  Tikkanen  S.  12.  151  u.  Taf. 
IV  f.  (nach  S.  151  für  einen  Kaiser  oder  eine  Kaiserin  ge- 
schrieben) I  1628  von  XxapXdto?  6  MdxCa?  aus  Thessalien  dem 
Kardinal  Franc.  Boncompagni  geschenkt  |  Ps.Od.  |  Coli. :  HoP. 

Sigel  226. 

388  (III  107;  alt  375).  XIII  ]  Perg.  (palimps.;  untere  Schrift 
teils  griech.,  teils  slavisch),  164  BL,  22x16  cm  |  1 — 130  Cat. 
in  Eccl.  excerpta,  130 — 162  Cat.  in  Cant.  (Schi,  von  76  an 
fehlt)  I  Karo-Lietzm.  S.  312.  315.  Faulhaber,  Hohel.-Cat.  S.  37 
—39.  163—165.  Sigel  645. 

391  (III  110;  alt  17).  XII  |  Perg.,  138  BL,  21  x  17  cm  |  Lect. 
(Anf.  u.  Schi,  fehlen)  |  L.  Allatius,  De  libris  eccl.  Graecorum 
(1645),  S.  53. 


238  A.  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

406  (III  125;  alt  220).  XV  |  Papier,  54  Bl.,  21x  15  cm  |  Ps. 
3428-1107  (lück.).  Sigel  1774. 

418  (III  137;  alt  364).  XIII  |  Perg.  (teilweise  palimps.),  61  Bl., 
20  X  15  cm  I  Lect.  fragm. 

446  (IV  28;  alt  llSJ.  XTTl  Perg.,  205  BL,  22  x  18  cm  |  Aus 
Süditalien?  j  Lect.  |  Gregory  S.  433.  475  („Evl  533,  Apl  219^0 
und  S.  1230  („/+^  533«). 

453  (IV  35;  alt  219).  XI/XII  |  Perg.,  35  BL  (1—3  gehören  hinter 
35),  24  X 16  cm  |  Cat.  in  Od.  (Anf.  u.  Schi,  fehlen,  auch  sonst 
lück.).  Sigel  1165. 

455  (IV  37 ;  alt  218).  1276  |  Perg.  (palimps.),  150  BL,  24  x  18  cm  | 
Sehr.:  Priester ßasilios  |  Comm.  in  Ps.Od.  |  Karo-Lietzm.  S.  66. 

474  (IV  56;  alt  23).  XII  |  Perg.,  233  BL,  25  x  18  cm  |  Bes.: 
„Caroli  StrozzQ  Thom^  filij  1635"  |  1—222  Cat.  in  Oct.,  224— 
229  Andreae  comm.  in  Apoc.  14i7— 1820  (Gregory  S.  318: 
„Ak  43"  und  S.  1190:  „2022";  Soden  S.  285 f.:  „Av^^i«)  | 
E.  Klostermann,  Analecta  zur  Sept.,  Hexapla  u.  Patristik 
(1895),  S.  80.  Karo-Lietzm.  S.  15.  Sigel  646. 

480  (IV  62;  alt  381).  X/XI  (  Perg.,  204  BL,  26x20  cm  |  Comm. 
in  Ps.Od.  (Anf.  bis  Ps.  4  und  Schi,  fehlen). 

517  (V  13;  alt  248).  XII/XIII  |  Perg.,  225  BL,  29x21  cm  |  Card. 
Franc.  Barberini  bekam  die  Hs.  von  Franciscus  Arcudius  episc. 
Nuscanus  |  Menolog. :  92  b— 94  a  Sus.  (zwischen  dem  13.  und 
25.  Dec,  also  für  den  17.  Dec.  bestimmt)  |  Analecta  BoUand. 
19  (1900),  S.  92—97.  Sigel  647. 

525  (V  21 ;  alt  7).  X  |  Perg.,  368  BL,  30  x  23  cm  !  Comm.  in 
Ps.Od.  (Schi,  fehlt).  Nach  der  vorgesetzten  Widmung  an  Ur- 
ban  VIII.  soll  es  der  Comm.  des  Theodor  v.  Heraklea  (in 
Thracien)  sein,  aber  dies  ist  sicher  falsch.  G.  Mercati  ver- 
mutet darin  ein  Werk  des  Petrus  von  Laodicea. 

536  (V  32;   alt  309).         XVI  (verschiedene  Hände,   aber   alle  aus 

derselben  Zeit)  |  Papier,  374  BL,  31  x  21  cm  |  la— 183  b  Cat. 
in  Is.  17—5121,  186 — 374  Basilii  comm.  in  Is.  1 — 16  cum 
scholiis  (Anf.  fehlt)  |  Faulhaber,  Proph.-Cat.  S.  44  f.  Karo- 
Lietzm.  S.  338.  Sigel  648. 

537  (V  33;   alt  58).        XII  |  Perg.,    326  BL,    31x22  cm  |  Sehr.: 

„'IwavvoD  sDTeXoö?  bpsco?",  Besteller:  „loö  ...  T^^oo^ievoo  vr^q  jjlov^? 
Twv  aYttöv  X7.1  ivSö^oDV  aTuootöXwv  Ilstpoo  xal  IlaöXou"  |  41b — 53  b 
Sus.  (opacsic  ß'  [so !  vgl.  Vat.  graec.  803]),  Dan.  3 — 6  (opaat?  S' 
etc. ;  Dan.  3  24—90  fast  ganz  fortgelassen,  da  der  Text  aus  den 
Oden  bekannt  war),  Bei  et  Dr.  (opaoi?  tß');    dies  soll  gelesen 


Rom,  bibl.  Yat.,  Barber.  gr.  —  Borgian.  copt.  239 

werden  „y.opcax-fj  twv  a^m^  ^atspwv"  (Sonntag  vor  Pfingsten)  | 
Analecta  Bolland.  19  (1900),  S.  102—104.  Sigel  649. 

548  (V  44;  alt  368).      XVI  ]  Papier,  515  BL,  32x21  cm  j  1  Thdt. 
.  comm.  in  Ps.,  456  Cat.  in  Od.  Sigel  1775. 

549  (V  45;  alt  5).      IX/X  |  Perg.,   288  BL,   32  x  23  cm  j  1  Thdt. 

comm.  in  Qs.,  loel,  Am.,  Mich.,  Abd.,  Ion,  mit  vielen  Rand- 
scholien  (aus  Cyrill)  zu  Os.  und  dem  Anl".  des  loel,  71  Comm. 
in  Hab.— Mal.  (nicht  von  Thdt.,  auch  von  anderer  Hand  ge- 
schrieben),  97  Is.  27  5  — 6617,  119  Olympiodori  comm  in  ler. 
(Anf.  bis  5 10  imd  218-20  6  fehlen),  225  Cat.  in  Ez.  (14—1649 
und  Schi,  von  34 15  an  fehlen)  \  Von  Montfaucon  in  derHexapla 
benutzt,  s.  seine  Vorbemerkungen  zu  Is.  und  XII  proph.  ] 
Blanchinus,  Evangeliarium  quadruples  I  2  (1749),  S.  DXIf. 
und  Taf.  I  (hinter  S.  DXXXIl);  ebenda  II  2  (1749),  BL 
DLXXXIX  f.  Stroth  im  Eepert.  8  (1781),  S.  200—202.  204 
(Nr.  107)  i  Coli. :  HoP  (s.  Praef.  ad  Is.) ;  die  Coli,  ist  1789 
von  Bern.  Stephanopoli  gemacht,  s.  Field  II  S.  940  und  Auct. 
S.  28  I  Field  Is.  ler.  Ez.  XII  proph.,  vgl.  auch  Auct.  S.  28  | 
Abdruck  des  in  der  Hs.  enthaltenen  doppelten  Textes  von 
Hab.  3 :  E.  Klostermann,  Analecta  zur  Sept.,  Hexapla  u.  Pa- 
tristik  (1895),  S.  50-60  \  Ehrhard  in  der  Rom.  Quartalschr. 
f.  Christi.  Alterthumskunde  5  (1891),  S.  237—239.  Faulhaber, 
Proph.-Cat.  S.  136.     Karo-Lietzm.  S.  347.  Sigel  86. 

567  (VI  6;  alt  369).  1561  (so  nach  christl.  Ära  datiert)  |  Papier, 
456  Seiten  (die  letzten  zehn  leer),  33  x  23  cm  |  Sehr. :  An- 
tonius (so!)  Darmarius  |  Bes.:  CaroL  Strozza  Thomae  fil.  { 
1—327  Cat.  in  Cant.  |  Karo-Lietzm.  S.  317.  Faulhaber,  HoheL- 
Cat.  ^.~.  Sigel  650. 

569  (VI  8;  alt  185).  XVI  1  Papier,  269  BL,  35x25  cm  |  Cat. 
in  Gen.  |  Karo-Lietzm.  S.  7.  Faulhaber,  Hohel.-Cat.  S.  69 
Anm.  1.  Sigel  651. 

b)  Borgiani  coptici. 

96.  IX?  I  Perg.,  3  BL  (unvollst.),  27x21  cm  |  NeutestamentL 
Lectionen  griech.  u.  sahidisch,  dazwischen  Ps.  131 10— 12  griech. 
(hiermit  beginnt  die  Seite,  auf  der  vorhergehenden  wird  131» 
gestanden  haben),  und,  dem  griech.  Texte  folgend,  Ps.  131 9— 12 
sahidisch  |  Ausg.:  Sacr.  Bibliorum  fragmenta  copto-sahidica 
Mu.sei  Borgiani  ed.  Ciasca  2  (1889),  S.  147  mit  Beschreibung  auf 
S.  XXXIX  und  Facs.  auf  Taf.  XXIII  |  Rahlfs.  Sept.-Stud.  2 
(1907),  S.  147.  161  Z.  2  f.  Sigel  1119. 


240  -^-  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

c)  Borgiani  graeci. 

10  (früher  L  VI  11).  XII  |  Perg.,  Blätter  nicht  gezählt,  22 X 
15  cm  I  Sehr.:  „Maxapioo  raXavog  toö  ajxova/oo"  |  In  der  zweiten 
Hälfte  des  XVIII.  Jahrh.  aus  Konstantinopel  in  die  Samm- 
lung des  Bischofs  Stefano  Borgia  gekommen  ]  Ps.Od.  (Od. 
lück.)  j  Coli.:  HoP;  die  Coli,  stammt  von  Stef.  Borgia,  s. 
Holmes,  The  first  annual  account  of  the  collation  of  the  mss. 
of  the  Sept.- Version  (1789),  S.  66  f.  Sigel  145. 

d)  Ottoboniani  graeci. 

Bibliothecae  apostolicae  Vaticanae  Codices  mss.  recensiti  iubente  Leone  XIII 
Pont.  Max. :  Codices  mss.  graeci  Ottoboniani  .  .  .  rec.  E.  F  e  r  o  n  et 
F.  Battaglini.     Romae  1893. 

7.  1543  (so  nach  christl.  Ära  datiert)  |  Papier,  223  BL,  34  x 
23cm  I  Sehr.:  „IIsxpoDKapvaßdvta  l%7röXeü>(;Movs{j.ßaaia?"  (Vogel- 
Gardth.  S.  384)  |  146—223  Cat.  in  Is.  1—19  |  Faulhaber,  Proph.- 
Cat.  S.  80—82.  Karo-Lietzm.  S.  338  f.  Sigel  652. 

9.  XVI  I  Papier,  285  Bl.,  34  x  24  cm  |  Cat.  in  lob  (Schi,  von 
428  an  fehlt),  nach  Pitra,  Analecta  sacra  2  (lö84),  S.  361 
wahrscheinlich  aus  Vatic.  graec.  1231  abgeschrieben,  vgl. 
Ottob.  graec.  24  |  Karo-Lietzm.  S.  329.  Sigel  653. 

16.  XVI  j  Papier,  300  Bl.,  34x23  cm  |  Thdt.  et  aliorum  quaest. 
in  Oct.  Heg.  Par. 

24.  1553  (so  nach  christl.  Ära  datiert)  |  Papier,  250  Bl. ,  35  x 
24  cm  1  Sehr. :  „<Pp(X'^v.iGV.OQ  KXäSio?  6  Kprj?"  in  Venedig  (Vogel- 
Grardth.  S.  424)  |  Cat.  in  lob,  nach  Pitra,  Analecta  sacra  2 
(1884),  S.  361  wahrscheinlich  aus  Vatic.  graec.  1231  abge- 
schrieben, vgl.  Ottob.  graec.  9  |  Karo-Lietzm.  S.  329. 

Sigel  654. 

36.      XVI  I  Papier,  310  BL,  35  x  23  cm  |  1  a— 299aCyr.  Glaphyra. 

56.  XVI  Anf.  I  Papier,  413  BL,  29  x  19  cm  |  Bes. :  „'Apasvioo  toti 
Moveti.ßaaiac"(Vogel-Gardth.  S.  42—44)  |  1—151  (Pseudo-)  Pro- 
copii  comm.  in  Prov.  |  Coli. :  HoP  („295")  |  Faulhaber,  Hohel.- 
Cat.  S.  95. 

60.  XVI  1  Papier,  363  BL,  24x  17  cm  |  201—220  Ps.  SaL  (mit 
der  Überschrift  'Lorpia  SoXo{j.(üvio?)  ;  der  Text  wird  aus  dem 
Vatic.  graec.  336  stammen  und  von  demselben  Schreiber  ge- 
schrieben sein  wie  im  Ottob.  graec.  384.  Sigel  655. 

87.  XIII  I  Perg.,  152  BL,  31  x  25  cm  |  Menolog.  maj.  —  aug. : 
60a— 64b  Thdt.  prologi  in  XII  proph.  (unvollst.),  HO b— 125a 
Mac.  IV  (für  den  1.  Aug.)  |  Bolland.  et  Franchi  de'  Caval. 
S.  254  f.  Sigel  656. 


Rom,  Bibl.  Yat.,  Borgian.  gr.  —  Ottob.  gr.  241 

117.       XVI  !  Papier.  166  BL,  29  x  21  cm  |  1—103  Cat.  in  Prov.  | 

Karo-Lietzm.  S.  303.  Faulhaber,  Hohel.-Cat.  S.  113  |  Bolland. 

et  rranchi  de'  Caval.  S.  261.  Sigel  657. 

221.       XVI  I  Papier,  245  BL,  36x22  cm  |  1—157  (Pseudo->Proco- 

pii  comm.  in  Prov.  |  Faulhaber,  Hohel.-Cat.  S.  95. 
255.       XV  i  Papier,  253  Bl,  26x  16  cm  \  Schr.(?):  Xapttwv  i  Bes.: 

Abt   des   Klosters    ^xoö    [j.opO|3Xdtcid   [xäpiopo?   Arj[i7]TpioD"  j  Eu- 

thymii  Zigabeni  comm.  in  Ps.Od.  (Hs. :  'Iwdvvoo  too  Z'.Yaßyjvoö, 

vgl.  London,  Brit.  .Mus.,  Harl.  5575). 
266.       XVI  I  Papier,  325  BL,  24  x  17  cm  |  Thdt.  et  aliorum  quaest. 

in  V.T. 
294.       XIV  I  Perg.,  297  BL.  17x11  cm  |  8—276   Ps.Od.  c.  comm. 

Nicephori  Callisti  et  Cosmae  Indicopleustae  j  Coli. :  HoP. 

Sigel  267. 
343.       XIV/XV  I  Papier,  165  BL,  21  x  15  cm  |  Comm.  in  Ps.  28— 

132  (es  fehlt  9 36-21 20.  77 1-21.  918—92  tit.  101 9-20)  |  Coli.: 

HoP  („274"). 
357.         XVI  1  Papier,    185  BL ,    24  x  16  cm  |  Erklärung  einzelner 

Stellen  ans  Reg.  III— IV,  Par.  I— II.  Exod.- Deut.,  Reg.  1, 

Esdr. 


384.  XVI  !  Papier,  354  Bl. ,  23  x  15  cm  1  208  a— 228  b  Ps.  Sal. 
(mit  der  Überschrift  So'f ta  SoXoikövto?)  ;  der  Text  wird  aus 
dem  Vatic.  graec.  336  stammen  und  von  demselben  Schreiber 
geschrieben  sein  wie  im  Ottob.  graec.  60.  Sigel  659. 

398.  X/XI  I  Perg.,  329  Bl.  (in  2  Teilen:  1—157.  158—329),  28 x 
24  cm  I  Cat.  in  Ps.Od.  (Ps.  54  le- 58 10  fehlt)  |  ColL:  HoP  | 
Field  P.S.,  vgl.  auch  Bd.  II  Auct.  S.  11  |  G.  Mercati  in  den  Atti 
della  R.  Accad.  delle  scienze  di  Torino  31  (1895-96),  S.  662: 
„Meravigliosa  e  l'esattezza  del  codice  piü  abbondante  di  fram- 
menti  [del  Salterio  esaplare]"  |  Mercati,  Note  S.  1.  3  (Anm.  1). 
150  I  Karo-Lietzm.  S.  28.  Sigel  264. 

437.  XIII/XIV  (Bl.  1—194)  und  XVI  (BL  195—259)  |  Papier, 
259  BL,  30  X  22  cm  |  Bes.:  Patriarchat  von  Alexandria  (auch 
die  auf  europäischem  Papier  geschriebenen  Bl.  195 — 259  ge- 
hörten schon  in  Alexandria  zur  Hs.)  |  1  Thdt.  comm.  in  XII 
proph.,  188  Thdt.  comm.  in  Is.  fragm. ,  195  a — 250  b  Cat.  in 
Os.  et  loel,  die  folgenden  Bl.  unlesbar  j  J.  S.  Assemanus, 
BibL  urient.  Vatic.  1  (1719),  S.  605  („codex  graec.  Abrahami 
Massad  Maronitae  18")  |  Faulhaber ,  Proph.-Cat.  S.  18—20. 
Karo-Lietzm.  S.  333.  Sigel  660. 

452.  XI  1  Perg.,  262  BL,  35x23  cm  |  Bes.:  Patriarchat  von  Ale- 
xandria.  Von  dem  Maroniten  Andreas  Scandar  nach  Rom  ge- 

Kgl.  Ges.  d.  Wiss.    Nachriclifen.    Philolog.-histor.  Klasse.    1014.     Bcilieft.      16 


242  ^-  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech,  Hss.  des  A.T. 

bracht,  s.  J.  S.  Assemanus,  Bibl.  Orient.  Vatic.  2  (1721),  S.  513 
Nr.  LV,  vgl.  auch  S.  485  |  la  Cat.  in  XII  proph.,  62a  Cat. 
in  IV  proph.  (Schi,  des  Ez.  von  47 12  an  fehlt)  |  Coli.:  HoP 
(s.  Praef.  adls.)  |  Faulhaber,  Proph.-Cat.  S.  1 — 5.  Karo-Lietzm. 
S.  333.  336.  344.  347.  350  |  Benutzt  für  die  Ausg.  der  xs^a- 
Xata  in  Hesychii  Hierosol.  interpretatio  Isaiae  proph.  ed.  Faul- 
haber  (1900),  s.  S.  XXXI  f.  („0").  Sigel  91. 

456.  XV  I  Papier,  732  Bl. ,  41  x  29  cm  ]  Bes. :  Patriarchat  von 
Alexandria  |  463  a— 626  a  Cyr.  Glaphyra  in  Exod.  —  Deut. 
(Anf.  von  Exod.  fehlt),  aus  der  Hs.  Basel,  Univ.-ßibl.,  A.  Ui. 
4  abgeschrieben,  s.  G.  Loeschcke  im  Hhein.  Museum  f.  Philol., 
N.F.,  59  (1904),  S.  455. 

e)  Palatini  graeci. 

Bibliotheca  apostolica  Vaticana  codicibus  mss.  recensita  iubente  Leone  XIII 
Pont.  Max.  edita:  H.  Stevenson  senior,  Codices  mss.  Palatini  graeci 
bibliothecae  Vaticanae.     ßomae  1885. 

Die  Palatini  stammen  aus  Heidelberg.  Maximilian  I.  von  Bayern  schenkte 
sie  1623  nach  der  Eroberung  Heidelbergs  dem  Papste;  Leo  Allatius 
überführte  sie  nach  Rom.  Schon  im  XVI.  Jahrb.,  als  sie  noch  in  Heidel- 
berg waren,  hatte  Friedrich  Sylburg  (f  1596)  einen  sehr  guten  Ka- 
talog angefertigt,  der  1701  in  Frankfurt  a.  M.  gedruckt  wurde:  „Frir 
derici  Sylburgii  Catalogus  codicum  graec.  mss.  olim  in  bibliotheca  Palatina, 
nunc  Vaticana  asservatorum ,  et  Henrici  Altingii  Historia  ecclesiastica 
Palatina"  1.  Teil  S.  1  —  128.  Er  beschreibt  1)  Nr.  1—403  Codices, 
2)  Nr.  404 — 431  Fragmenta.  Die  Codices  haben  noch  heute  dieselben 
Nummern,  die  Fragmente  dagegen  sind  umsigniert. 

44.  897  I  Perg.,  245  BL,  21x17 cm  |  Sehr.:  „Aewvto?  taßoüXa- 
ptoo  Movoßaoia?"  (=  Monemvasia  im  südöstl.  Peloponnes),  vgl. 
Vogel-Gardth.  S.  262  Z.  Iff.  und  S.  475  1  Hesychii  comm.  in 
Ps.  Antonellus  gab  diesen  Comm.  1746  nach  einer  ganz  jungen 
Es.  (Barber.  348,  s.  Mercati,  Note  S.  147  Anm.  2)  unter  dem 
falschen  Titel  „Athanasii  interpretatio  Psalmorum  sive  de 
titulis  Psalmorum"  heraus  (Abdruck :  Migne,  Patrol.  graeca 
27,  Sp.  591 — 1344),  entdeckte  aber  nachträglich  noch  unsere 
Hs.  und  teilte  Varianten  aus  ihr  in  einer  Appendix  mit  (Facs. 
auf  S.  394)  I  Blanchinus,  Evangeliarium  quadruplex  II  2  (1749), 
Bl.  DXCb;  Facs.  in  I  2  (1749),  Tab.  II  hinter  S.  DXXXII  (Ps. 
81  Titel)  1  Coli,  (außer  96— 20ii):  HoP  („269«)  |  Facs.:  New 
Palaeogr.  Soc,  fasc.  6  (1908),  Taf.  129  (Ps.  38is— 39  4.  79  2-^). 
Franchi  de'  Cavalieri  et  Lietzmann,  Specimina  codicum  graec. 
Vaticanorum  (1910),  Taf.  7  (Ps.  34 17-24),  vgl.  S.  VI  |  Mercati, 
Note  S.  147.  149  f.  167  (Anm.  a).  175  |  Rahlfs,  Sept.-Stud.  2 
(1907),  S.  21.  55. 


Rom,  Bibl.  Yat.,  Ottob.  gr.  —  Pakt.  gr.  243 

87.      XV  I  Papier,  134  BL,  8°  |  Ps.Od.  (Anf.  bis  Ps.  2i  und  Schi, 
fehlen).  Sigel  1776. 

107.      XIYIXY  I  Papier,  183  BL,  8"  |  Ps.Od.  (Anf.  bis  Ps.  2  4  fehlt). 

Sigel  1777. 

203.  XI  I  Perg.,  304  BL,  38  x  29  cm  ]  Cat.  in  Gen.  et  Exod. 
(Schi,  von  Exod.  40  22  an  fehlt)  |  CoU. :  HoP  |  Karo-Lietzm. 
S.  13.  Sigel  14. 

225.  1452  I  Papier,  156  BL,  16°  |  Sehr.:  „Mix(a-r])X  zob  xaot  .  .  .«  | 
Ps.Od.  Sigel  1778. 

230.  X/XI  1  Perg.,  246  BL  (BL  4  gehört  hinter  BL  10),  23  x 
17  cm  I  BUder  |  Cat.  in  lob  (Anf.  und  Mö— I69  fehlen)  |  CoU. : 
HoP  I  Field  lob  |  Karo-Lietzm.  S.  328.  Sigel  259. 

247.  XII/XIII  I  Perg.,  387  BL,  35  x  28  cm  |  Cat.  Xicetae  in  Ps. 
1 — 76  (53 — 573  fehlt)  .  Ausg.  unechter  Thdt. -Fragmente :  Thdt. 
operum  tom.  V  nunc  primum  in  lucem  editus  cura  et  studio 
Jo.  Garnerii  (1684),  S.  7—20  |  Coli.:  HoP  |  Karo-Lietzm. 
S.  34.  Sigel  272. 

273.  XIII  I  Papier,  274  BL,  2"  |  5—258  Cyr.  comm.  in  XII  propb. 
(Os.  und  Zach,  fehlen;  die  übrigen  in  folgender  Reihenfolge: 
Hab.,  Mich.,  Am.,  loel,  Soph.,  Mal.,  Nah.,  Abd.,  Ion.,  Agg), 
259 — 270  (Pseudo-)Thdt.  comm.  in  Os.  (es  wird  derselbe  Comm. 
sein  wie  in  den  Hss.  München ,  Hof-  und  Staatsbibl. ,  Gr. 
17  und  41,  welche  denselben  Inhalt  haben  wie  unsere  Hs. 
und  wohl  aus  ihr  abgeschrieben  sind)  |  Coli,  (außer  Mal.): 
HoP  („153"). 

288.      XII  I  Perg.,  262  BL  |  Ps.Od.  u.a.  Sigel  1166. 

337.  XI  I  Perg.,  246  BL  (187.  194.  230  f.  235  f.  238 f.  241—246 
leer),  4"  |  la  lob,  59a  Prov. ,  107  b  EccL,  125a  Cant.,  134a 
Sap.,  162a  Sir^(es  fehlt  I818— 193.  233-i6.  45 15— 46 12.  48i2— 
49 15.  51)  I  So'f'.a  Ss'.pay  sive  Ecclesiasticus,  Graece  ad  exemplar 
Romanum,  et  Latine  ex  interpr.  I.  Drusii  (1596):  hier  wird 
die  Hs.  in  den  Notae  von  Bogen  k  an  zu  Sir.  20  ff.  heran- 
gezogen (vgl.  die  3.  und  4.  S.  des  Vorworts).  Nach  Drusius' 
Angaben  zitiert  D.  Hoeschel  die  Hs.  in  Sapientia  Sirachi  siue 
Ecclesiasticus  (1604),  S.  365  tf.  („E.",  vgL  die  Rückseite  des 
Titelblatts)  |  Coli,  außer  lob:  HoP  (s.  Praef.  ad  Prov.)  |  R. 
Smend,  Die  Weisheit  des  Jesus  Sirach  erklärt  (1906),  S  .LXXf. 
LXXV  unten  |  VgL  unten  „Verschollene  Hss."  zu  HoP  308. 

Sigel  296. 

364.  XV  (BL  1-36:  XIV)  |  Papier,  354  BL ,  21  x  15  cm  |  Bes.: 
Papas  Nathaniel  |  267  b— 286  b  Michaelis  Pselli  comm.  in  Cant. 
(Schi,  von  65  an  fehlt) !  Bolland.  et  Eranchi  de'  Caval.  S.  224-226. 

16* 


244  A.  Rahlfs,  Verzeicbnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

381.  XII/XIII  I  Perg.,  386  BL,  34  x  24  cm  |  Bilder,  s.  Xonda- 
koff  2,  S.  51  f.  Tikkanen  S.  128.  Facs. :  Collezione  paleogr. 
Vatic.  1  (1905),  Taf.  19-22,  vgl.  S.  15—18  1  Ps.Od.  |  Blanchi- 
nus,  Evangeliar.  quadruplex  II  2  (1749),  BL  L)XC  f.  mit  Facs. 
in  I  2  (1749),  Tab.  III  hinter  S.  DXXXII  (Ps.  150 5 f.)  |  Coli.: 
HoP  I  Eahlfs,  Sept.-Stud.  2  (1907),  S.  22.  Sigel  265. 

42S,  BL  17—24  (Sylburg  Nr.  413).       IX/X  ]  Perg.,  2«  |  Lect.  fragm. 

431  (Sylburg  Nr.  405).  Die  berühmte  „Josuarolle",  Perg,,  31  cm 
hoch,  1046  cm  lang,  seit  1902  in  15  BL  von  31  x43  bis  81  x 
90  cm  zerlegt  |  Bilder  zu  los.  mit  erklärendem  Text  (nicht 
der  vollständige  Text  des  los.,  sondern  nur  Stücke  daraus)  | 
Bilder  und  einige  Beischriften:  VII./VIII.  Jahrh. ,  Haupt- 
masse des  Textes :  IX./X.  Jahrh.  |  Facs. :  Palaeogr.  Societ}'-  1 
(1873—83),  Taf.  108  (los.  lOsff.)  |  Ausg.:  Codices  e  Vaticanis 
selectL  5:  II  rotulo  di  G-iosue  (1905;  in  2  Bdn. :  „Tavole"  und 
„Testo")  j  Piper,  Der  älteste  christl.  Bilderkreis:  Deutsche 
Ztschr.  f.  christl.  Wissensch.  u.  christl.  Leben  7  (1856),  8.  151. 
154f.  (so  nach  richtiger  Zählung;  in  der  Ztschr.  selbst  ist 
184.  185  statt  154.  155  gedruckt).  Kondakoff  1,  S.  95—100. 
Brockhaus,  Die  Kunst  in  den  Athos-Klöstern  (1891),  S.  216. 
Beissel,  Vatic.  Miniaturen  (1893),  S.  7  f.  und  Taf.  IV.  Strzy- 
gowski  im  Byz.  Archiv  2  (1899),  S.  117  ff.  Sigel  661. 

f)  Pii  IL  graeci. 

L.  Duchesnc,  De  codicibus  mss.  graecis  Pii  II  in  bibl.  Alexandrino- 
Vaticana.  (Bibliotheque  des  ecoles  francaises  d'Athenes  et  de  Rorae. 
Fase.  13.)     Paris  1880. 

Bibliothecae  apostolicae  Vaticanae  Codices  mss.  recensiti  iubente  Leone  XIII 
Pont.  Max. :  H.  Stevenson  senior,  Codices  mss.  grr eci  Reginae  Suc- 
corum  et  Pii  PP.  II,  Ptomae  1888,  S.  129—171.  221-247. 

1.  Xll  I  Perg.,  239  BL,  39x28  cm  |  la  Cat.  in  lob,  164a  Sap^, 
176a  Sir.,  208a  Est,  218a  Tob.,  226a  ldL_|  J.  S.  Assemanns, 
Bibl.  Orient.  Vatic.  1  (1719),  S.  593  |  Coli.:  HoP  (s.  Praef.  ad 
Est. ;  die  Hs.  wird  gewöhnlich  „249"  genannt,  aber  in  Sap. 
und  Sir.  „55"  infolge  Verwechselung  mit  Regia,  graec.  1)  } 
Field  lob  I  Karo-Lietzm.  S.  324.  Sigel  249. 

15,  BL  187.  195.  197.  199.  201.  205.  207.  211.  213.  215.  217.  IX 
(rescr.  XIII)  |  Perg.,  2°  |  Untere  Schrift:  Pent.  fragm.  mit 
hexapl.  Lesarten  am  Rande.  Sigel  662. 

20.  XIV  I  Papier,  152  BL,  4»  |  Bes. :  loannes  de  Thomasiis  |  Pent  | 
.1.  S.  Assemanus,  Bibl.  orient.  Vatic.  1  (1719),  S.  595. 

Sigel  664. 


Rom.  Bibl.  Vat.,  Ottob.  gr.  —  Regin.  gr.  245 

22.      X/XI  1  Perg.,  92  BL,  24  x  19  cm  1  41  b— 66  b  Dan.,  66  b— 68  b 

Theodosii  grammatici  scholia  in  Dan.  |  J.  S.  Assemanus,  Bibl. 

"^^  Orient.  Vatic.  1  (1719),  S.  595  |  BoUand.  et  Franchi  de'  Caval. 

S.  238  f.  Sigel  665. 

26.  XVI  I  Papier,  109  ßl.,  kl.  4^^  1  Cat.  in  Ps.  118.  124—150  mit 
lat.  Übersetzung  der  Psalmverse  am  Hände  |  J.  S.  Assemanus, 
Bibl.  Orient.  Vatic.  1  (1709),  S.  596  |  Karo-Lietzm.  S.  66. 

Sigel  1779. 

40,  Bl.  1-39.  XIV  I  Papier,  gr.  8"  |  Matth.  Cantacuzeni  comm. 
in  Cant.  (Schi,  von  7i  an  fehlt). 

49.  XV  I  Papier,  275  BL,  31  x  21  cm  |  Bes.:  „Colle(gi)i  S"-^«  An- 
n(Qncia)tae  Zag(aro)li";  „M.  Antonii  Columnii  Cardinalis" 
(dieser  hatte  ein  Landgut  in  Zagarolo,  s.  H.  Höpfl,  Beiträge 
zur  Gesch.  der  sixto-klementinischen  Vulgata  [1913],  S.  78 
Anm.  2  und  S.  165)  |  4a — 233  b  Thdt.  et  aliorum  quaest.  in 
Oct.  Reg.  Par. ,  234  —275  Cy r. ,  Maximi ,  aliorum  anagogicae 
interpretationes  in  Oct. — Esdr.  |  Karo-Lietzm.  S.  17. 

g)  Reginenses  (=  Reginae  Suecorum)  graeci. 

Bibliothecae  apostolicae  Vaticanae  Codices  mss.  recensiti  iubente  Leone  XIII 
Pont.  Max.:  IL  Stevenson  senior,  Codices  mss.  graeci  Reginae  Sue- 
corum et  Pii  Pr.  II,  Romae  1888,  S.  1—128.  173—220. 

Die  „Reginenses"  stammen  von  der  Königin  Christine  von  Schweden, 
Tochter  Gustav  Adolfs,  die  am  19.  April  1689  in  Rom  starb.  1690 
kaufte  sie  Alexander  VIII.,  daher  werden  sie  in  älterer  Zeit  als  „Ale- 
xandrini" bezeichnet.  Vgl.  Leon  Dorez,  Documents  sur  la  bibl.  de 
la  reine  Christine  de  Suede  :  Revue  des  bibliotheques  2  (1892),  S.  129—140. 

1.  X  erste  Hälfte  1  Perg.,  565  Bl.,  41  x  28  cm  |  Bilder  (jetzt 
aus  der  Hs.  losgelöst  und  besonders  aufbewahrt),  s.  Kondakoff 
2,  S.  39-48.  Beissel,  Vatic.  Miniaturen  (1893),  S.  20—22  u. 
Taf.  XIII.  Tikkanen  S.  125.  Facs. :  Collezione  paleogr.  Vatic. 
1  (1905),  Taf.  1—18,  vgl.  S.  1— 14|Bes.:  ,A^(ov  Ilaipixio? 
TTpatTtdoito?  xal  oaxsXdptoc" ;  dieser  weihte  die  Vullbibel  („s^vj- 
-/.ovidßißXov"),  deren  erste  Hälfte  unser  Codex  ist,  der  Gottes- 
mutter. A£o>v  llaTptxto?  wurde  früher  mit  dem  unter  Leo 
dem  Weisen  (886 — 911)  blühenden  Leon  Magister  identifiziert 
(vgl.  Krumbacher,  Gesch.  d.  byz.  Litt.'^  §  50 4),  aber  wohl 
irrtümlich  |  4  b  Verzeichnis  der  25  Bücher  des  „ersten  Bandes", 
5a  Oct.  (ausgelassen  sind  Deut.  11 22—32.  1423 — 154.  15i9— 17i. 
178—1915.   20 12— 21 4.    21 10-21.   24i— 26u.   2820-4«.    29 7-17. 

los.    814—23.    II2I— 23.    124  — ü.    1323 145.     107  —  12.   17lf.    22  23—42. 

lud.  88-15.   928f.   IO3.    17,-5.    18,1-M.   2O17-47),   232b  Reg. 


246  A.  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

I — IV  (ausgelassen  sind  I  613—21.  13 13— 23.  229 — 246),  321a 
Par.  1— II,  359  a  Esdr.  I— II,  382  b  Idt.,  394  a  E^t,  401a 
Tob.,  406b  Mac.  I— IV,  461  lob,  487  P&.Od.  |  Dorez  S.  130 
unten.  E.  Klostermann,  Analecta  zur  Sept.,  Hexapla  u.  Pa- 
tristik  (1895),  S.  12  |  Coli.:  HoP  („55";  vgl.  Pii  II.  graec.  1); 
die  Coli,  stammt  von  Giov.  Elia  Baldi ,  s.  Holmes,  The  first 
annual  account  of  the  collation  of  the  mss.  of  the  Sept.- 
Version  (1789),  S.  66  und  The  second  annual  account  etc. 
(1790),  S.  10  1  Coli. :  Brooke-M'^Lean  („h")  |  Eahlfs,  Sept.-Stud. 
2  (1907),  S.  3  Anm.  1  und  S.  55.  Sigel  55. 

7.  XV  I  Papier,  183  BL,  33  x  23  cm  |  Bes. :  Jean  Bourdelot  (um 
1635);  dann  sein  NeiFe  Pierre  Michon-Bourdelot,  Arzt  der 
Königin  Christine  1651 — 1653,  s.  H.  Omont,  Catalogue  des 
mss.  de  Jean  et  Pierre  Bourdelot :  Revue  des  bibliotheques 
1  (1891)  S.  81.  85  Nr.  4  |  1  Cat.  in  Gen.  li-37,  65  Cat.  in 
Cant.  I  Karo-Lietzm.  S.  7.  317.  Eaulhaber,  Hohel.-Cat.  S.  6. 
69  Anm.  1.  Sigel  666. 

10.  XI  1  Perg.,  318  BL,  kl.  2"  |  Bes.:  „Alexander  Pauli  filius  Pe- 
tavius  Senator  Parisiensis  anno  1647"  |  la  Oct.  (Anf.  bis  Gen. 
531  und  Gen.  lln— 27i5.  342—3626.  43 5— 447 fehlen) ,  178b 
Mac.  I— IV,  240b  Esdr.  I— II  (I  62—6  fehlt),  267  b  Est.,  278  a 
Idt.,  291b  Tob.,  299  a  Vita  Secundi  philosophi  (mit  der  Be- 
merkung Odx  Ixy.XTjotäCstat,  die  sich  auch  bei  Est.  u.  Idt.  Jfindet), 
303  a  Dan.  |  E.  Klostermann,  Analecta  zur  Sept.,  Hexapla  u. 
Patristik~(1895),  S.  12  |  Coli,  (außer  Mac,  Est.,  Dan.):  HoP  | 
Eield  Exod.— Ruth  I  Coli. :  Brooke-M-^Lean  („k").       Sigel  58. 

13.  X  I  Perg.,  87  Bl.,  4"  1  Iroschottischer  Duktus  |  Ex  bibl.  Guü- 
lelmi  Satheri ;  dein  P.  A.  Des  Fontaines  |  Ps.Od.        Sigel  1167. 

40.       XIV  1  Papier,  344  Bl.,  23  x  17  cm  |  Bes. :  „AavtTjX  lepoiidvaxo?", 

dieser  stiftete  die  Hs.  „sl?  xöv npöSpo[iov  zriq  Sxt]- 

xsto?"  I  Cat.  in  Ps.  |  Coli.:  HoP  |  Field  Ps.  |  Mercati,  Note  S. 
146.  167  (Anm.  a).  175  |  Karo-Lietzm.  S.  35.  Sigel  273. 

75.  X  (vor  982)  \  Perg.,  101  BL,  19x14  cm  |  Sehr.:  „Sü{i.sü)V 
iXcuyia'zui  TrpeoßoTspw",  er  schrieb  in  Malvito  (bei  Cosenza  in 
Calabrien)  |  9 — 101  Lect.,  mit  dem  14.  Sept.  beginnend  |  Facs. : 
Franchi  de'  Cavalieri  et  Lietzmann,  Specimina  codicum  graec. 
Vat.  (1910),  Taf.  16  (Gen.  IO32— II9.  Prov.  13i9— Me.  Is. 
29 13  f.  aus  den  Lectionen  des  Donnerstags  und  Freitags  der 
mittleren  [^  =  ^io-qq,  nicht  ==\  ji-sYdcXi]?,  wie  Franchi  de'  Cav. 
et  Lietzm.  S.  VIII  deuten]  d.  h.  vierten  Fastenwoche). 

187.      XIII  I  Perg.,  66  BL,  8"^  |  Ps.  417-88«.  Sigel  1780. 


Rom,  Bibl.  Vat,  Regin.  gr.  —  Vat.  gr.  247 

188.  XI  I  Perg.,  145  BL,  kl.  12»,  schlecht  erhalten  |_Ps.  20io— 
101.  Sigel  1168. 

h)  Reginenses  (=  Reginae  Suecorum)  latini. 
1595,  Bl.  50—66.       IX/X  i  Perg.,  18  x  12  cm  |  Ausgewählte  Psalmen 
und  Oden   griech.   in  lat.   Umschrift  u.   mit  lat.  Interlinear- 
version i  Mercati  zeigte  mir  die  Hs.  im  April  1909.       Sigel  1169. 

i)  Urbinates  graeci. 
Bibliothecae  apostolicae  Vaticanae  Codices  mss.  recensiti  iubente  Leone  XIII 
Pont.  Max.:  Cosimus  Stornajolo,    Codices  Urbinates  graeci.     Romae 
1895. 

1.  Xn  !  Perg.,  134  BL,  29  x  22  cm  |  Bes. :  „r?j?  ^tov^c  raXtoioo"  | 
Reg.  I— IV  (IV  202-21  und  Schi,  von  IV  2027  an  fehlen), 
hexaplarischer  Text,  s.  Rahlfs,  Sept.-Stud.  1  (1904),  S.  48  nnd 
3  (1911),  S.  6  I  Stornajolo  S.  3,  vgl.  S.  CLX  Nr.  3  und  S. 
CLXXVII  I  Coli. :  HoP.  Sigel  247. 

125.  XlII/XIV  1  Papier,  309  Bl.,  25  X 16  cm  |  294a  — 303b 
Mac.  IV  1  Stornajolo  S.  217.  224,  vgl.  S.  CLXIX  Nr.  95  und 
S.  CLXXIX.  Sigel  668. 

k)  Vaticani  arabici. 

581.      XV  I  Papier,  192  BL,  18x13  cm  |  Arab.  Psalter,  am  Rande 

auf  Bl.  91 — 161  Ps.    u.  Gebete  griechisch  |  Scriptorum   vete- 

rum  nova  collectio  e  Vaticanis  codd.  ed.  ab  A.  Maio  4  (1831), 

zweite  Abteilung  S.  553.  Sigel  1781. 

1)  Vaticani  graecL 

Diese  habe  icb,  da  es  noch  keinen  gedruckten  Katalog  gibt,  in  Rom  im 
März  und  April  1909  aufgenommen.  Dabei  standen  mir  für  die  ersten 
Nummern  die  handschriftlichen  Beschreibungen  Giov.  Mercatis  zur  Ver- 
fügung. Auch  sonst  hat  mich  Mercati,  besonders  bei  der  Bestimmung  des 
Alters  der  IIss.,  mit  nie  ermüdender  Ilülfsbereitscliaft  unterstützt  und  mir 
auch  nach  meiner  Rückkehr  nach  (iöttingeu  noch  manche  wertvolle  Aus- 
kunft gegeben. 

R  c  c  e  u  s  i  0  mss.  codicum,  qui  ex  universa  bibl.  Vaticana  selecti  iussu  Pii 
VI  V.  M.  prid.  Id.  lul.  A.  1797  procuratoribus  Gallorum  iure  belli,  seu 
pactarum  induciarum  ergo ,  et  initae  pacis  traditi  fuerc.  Lips.  1803. 
Verzeichnet  die  llss.,  die  1797  nach  Paris  gebracht,  aber  nach  dem  Sturze 
Napoleons  zurückgegeben  wurden. 

E.  Klostermann,  Analecta  zur  Septuaginta,  llexapla  und  Patristik. 
Lpz.  1895. 

316,  BL  IL  III.  167  (Vorsetzblütter).  X  (rcscr.  außer  BL  167  a)  [ 
Perg.,  27  x  20  cm  |  Untere  Schrift  von  Bl.  111  und  II :   Am. 


% 


248  A.  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

9 11— Mich.  3 11  (Unterschr.  'A\iM(;  ß',  Übersclir.  Mr/aia?  y'),  von 
Bl.  167TEz.  2222— 23 12  |  Über  die  Haupths.  siehe  L.  Cobn, 
Ein  Philo -Palimpsest  (Vat.  gr,  316) :  Sitzungsber.  d.  K,  Preuß. 
Akad.  d.  Wiss.  1905,    1.  Halbbd.  S.  36—52.  Sigel  667. 

330.  XIII  I  Papier,  511  Bl.  (1—20  im  XV.  Jahrh.  von  zwei  Händen 
ergänzt,  s.  Rahlfs,  Sept.-Stud.  3,  S.  12),  33  x  23  cm  |  Die  Lagen 
sind  mit  griech.,  altslav.  u.  altarmen.  Zahlzeichen  gezählt  (nach 
Angabe  Mercatis  und  Guidis)  |  1  Oct,  224  Reg.  I— IV ,  352 
Par.  I— II,  425  a  Esdr.  I— II  (=  Esdr.-Neh.  u.  Apokr.),  471a 
Idt.,  488a  Est,  (lucian.  Text,  „Ea9-A]p  a"  in  Lag.  V.T.  pars 
prior),  496b  Est.  „ösutepY]"  (gewöhnlicher  Text,  „EoO-irjp  ß"  bei 
Lag.),  507  a  Tob.  22 — 10?  (von  anderer  Hand)  |  Hexaplarische 
Randnoten  und  arabische  Glossen,  auch  einige  griech.  Schollen 
in  Reg.  II  |  Die  Hs.  wurde,  wie  C.  Vercellone  in  seinem  Vor- 
wort zu  V.  et  N.T.  ex  antiquissimo  cod.  Vat.  ed.  A.  Malus  1 
(1857),  S.  IV  f.  Anm.  (wieder  abgedruckt  in  Vercellones  Disser- 
tazioni  accademiche  [1864],  S.  409  Anm.)  nachgewiesen  hat, 
dem  Kardinal  Ximenez  geliehen  und  bildet  eine  der  Grand- 
lagen der  complutensischen  Polyglotte,  vgl.  Franz  Delitzsch, 
Fortgesetzte  Studien  zur  Entstehungsgeschichte  der  compl. 
Polygl.  (Progr.  Lpz.  1886),  S.  Iff.  i  CoU.:  HoP  („108";  in 
Est.  ist  der  erste  Text  mit  „108.  b."  bezeichnet,  der  zweite 
mit  „108.  a.")  I  Field  Gen.— Num.  und  los.— Par.  |  Coli,  (außer 
Reg.  III— IV  und  Tob.):  Göttingen,  Univ.-Bibl.,  Cod.  Lagard. 
ßn-vm  Diese  Coli,  hat  Lagarde  benutzt  für  die  Herstellung 
des  Textes  in  V.  T.  pars  prior,  doch  teilt  er  die  Varianten 
nur  zu  „Eo'&Yjp  a"  mit  („d").  Außerdem  hat  er  die  Varianten 
zu  Gen.  1—14  mitgeteilt  in  Ankünd.  S.  33—49  („d",  vgl. 
S.  4.  26),  zu  lud.  1—5  in  Sept.Stud.  1,  S.  14—70  („d"),  zu 
Reg.  II  22  in  Quinqu.  S.  16—25  („d").  Über  den  Wert  der 
Coli.  Lagardes  s.  Rahlfs,  Sept.-Stud.  3,  S.  13 f.  |  Coli.:  Brooke- 
M'^Lean  („6",  in  Gen.  nur  stellenweise  verglichen;  von  Exod. 
an  vollständig  yerglichen  und  mit  der  engverwandten  Hs. 
HoP  19  unter  der  Sigel  ,,b"  zusammengefaßt,  aber  wo  die  beiden 
Hss.  voneinander  abweichen,  mit  „h"  bezeichnet,  vgl.  Rom, 
Privatbibl.  Chigi,  R.  VI.  38)  |  Rahlfs,  Sept.-Stud.  3  (1911),  S. 
12.  18—23.  51-80.  Sigel  108. 

331.  XI  I  Perg. ,  225  Bl. ,  40  x  31  cm  |  1  b  Cat.  in  los.— Rutb, 
42  a  Cat.  in  Reg.  I— IV,  130  Par.  I— II  mit  Thdt.  quaest. 
am  Rande,  166  Esdr.  I— II,  180a  Est.,  184a  Idt.,  190a  Tob., 
193b  Mac.  I— IV  I  Coli,  (außer  Mac):  HoP  |  Mercati,  Note 
S.  82.  237.  238  |  Karo-Lietzm.  S.  19,  vgl.  S.  16.       Sigel  236. 


Rom,  Bibl.  Vat.,  Tat.  gr.  249 

332.  XLY  !  Papier,  259  Bl.,  23  x  16  cm  |  1  Kum.  — Ruth ,  248  a 
Tob. .  259a  Dent.  3123—326.  Sigel  669. 

333.  XI  i  Perg.,  142  Bl.  (141  f.  im  XII.  Jahrh.  hinzugefügt),  29  x 
22  cm  I  Bilder  |  Reg.  I— IV  (es  fehlt  I  10  9— 11 2.  16  20— 17 10. 
295—316.  II  11 3— 21)  I  Coli.:  HoP  Rahlfs,  Sept.-Stud.  3  (1911), 
S.  46  Anm.  1.  Sigel  244. 

334.  XII  I  Perg.,  246  BL,  25  x  20  cm  |  Aus  Süditalien  |  1  Reg. 
I— IV,  222aEsdr.  I  |  Coli. :  HoP  |  Rahlfs,  Sept.-Stud.  3  (1911), 
S.  45.  Sigel  245. 

335.  XIV  I  Papier,  300  Bl.  (in  2  Bde.  gebunden;  Bl.  23-30  sind 
so  zu  ordnen:  26.  24.  25.  23.  30.  28.  29.  27),  21  x  14  cm  | 
la  Est.  (Anf.  bis  25  fehlt,  erste  Blätter  sehr  schlecht  er- 
halt'eüT^  IIa  Tob. ,  24b  Idt_,  50b— 57  Sus.  und  Dan.  1—243. 

Sigel  670. 

336.  XI  1  Perg..  194  Bl. .  25  x  18  cm  |  la  lob,  40a  Prov. ,  79b 
EccL,  93aCant..  99  b  Sap.,  122  b  Ps.  Sal.,  136  b  Sir.  (es  fehlt 
85 — 11 10  ohne  Blattverlnst) ;  die  drei  letzten  Bücher  werden 
in  der  Überschr.  vor  Sap.  als  aS'.aO-eta  bezeichnet  |  Coli. :  HoP. 
Nachträge  u.  Verbesserungen  bei  Klosterm.  S.  17 — 29  |  Coli. : 
Ps.  Sal.  ed.  Gebhardt  („R')l  hiernach  zitiert  von  Swete  in 
der  2.  und  3.  Aufl.  („r"),  während  für  die  1.  Aufl.  eine  mangel- 
hafte Coli.  Klostermanns  benutzt  war.  Sigel  253. 

337.  X  I  Perg.,  290  Bl.  (in  2  Bde.  gebunden).  18  x  14  cm  |  1  lob, 
71  Prov.,  130  EccL,  150  Cant.,  160b  Sap.,  196a  Sir^|  ColL: 
HoP.  Sigel  254. 

338.  X  I  Perg.,  185  BL,  24  x  18  cm  |  Bes. :  Presbyter  Christo- 
forus  de  Bondelmont  de  Florencia",  der  die  Hs.  1418  in  Candia 
kaufte  1  2—183  Cat.  in  lob  (Anf.  fehlt).  Bl.  184.  185,  ein  un- 
gezähltes Bl.  am  Anf.  und  Bl.  1  enthalten  lob  li— s.  I20 — So 
in  genau  demselben  Cat.-Typus  und,  wie  mir  scheint,  von 
derselben  Hand;  wahrscheinlich  gehören  diese  Blätter  zu  einem 
ursprünglichen  Anfang,  welchen  der  Schreiber  verwarf,  weil 
er  den  Bibeltext  in  zu  kleiner  Schrift  geschrieben  hatte,  und 
von  welchem  er  dann  diese  Blätter  als  Vorsetzblätter  ver- 
wendete I  ColL:  HoP  I  Field  lob,  vgl.  auch  Bd.  II  Auct.  S.  5  j 
Klosterm.  S.  69— 74(„d")  |  Mercati,  Note  S.  237  |  Karo-Lietzm. 
S.  323.  Sigel  265. 

340.  XV  Ende  |  Papier,  156  BL.  21  x  14  cm  |  Ps_.  1—151  griech. 
u.  lat.  (Vulg.)  in  Parallelkolumnen;  der  lat.  Text  ist  nur  ])is 
Ps.  36  geschrieben.  Sigel  1782. 

341,  BL  1—276.  1021  (mundi  6529;  in  der  Hs.  selbst  mit  dem 
Jahre  1029  nach  Chr.  fjleichffcsetzt.    was  sich  nach  Desrous- 


250  -'^-  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

seaux  daraus  erklärt,  daß  die  Byzantiner  oft  rund  5500 
Jahre  von  der  Weltschöpfung  bis  zu  Chr.  Geburt  rechnen)  1 
Perg.,  323  Bl.  (in  2  Bde.  gebunden;  Bl.  277—323  gehören 
ursprünglich  nicht  dazu),  19  x  15  cm  |  Ps.Od.  mit  Prologen  | 
Desrousseaux  in  den  Melanges  d'archeologie  et  d'histoire  6 
(1886),  S.  552 f.  I  Coli.:  HoP.  Sigel  217. 

342.  Um  1087  |  Perg.,  285  BL,  18  x  13  cm  |  Bilder,  s.  Kondakoff 
2,  S.  54.  Tikkanen  S.  141  |  Pseudo-Athanasii  comm.  in  Ps. 
(ineditus)  und  247—277  Cat.  in  Od.  |  Mercati,  Note  S.  176. 

Sigel  1170. 

346.  XIII  I  Papier,  254  BL,  24  x  16  cm  |  1  Prov.,  58  EccL,  73 
Cant.,  80  lob,  121  b  Sap.,  146  a  Sir.  (mit  abweichendem  Prolog, 
abgedruckWon  Klo^rm.  S.  lÜT),  191a  Esdr.  I— II,  222  a 
Est-,  230b  Tob.,  238a— 250b  Idt.  |  Die  Hs.  wurde,  wie  C. 
Vercellone  in  seinem  Vorwort  zu  V.  et  N.T.  ex  antiquissimo 
cod.  Vat.  ed.  A.  Mains  1  (1857),  S.  IV  f.  Anm.  (wieder  abge- 
druckt in  Vercellones  Dissertazioni  accademiche  [1864],  S.  409 
Anm.)  nachgewiesen  hat,  dem  Kardinal  Ximenez  geliehen  und 
bildet  eine  der  Grundlagen  der  complutensischen  Polyglotte, 
vgl.  Franz  Delitzsch,  Fortgesetzte  Studien  zur  Entstehungs- 
geschichte der  compl.  Polygl.  (Progr.  Lpz.  1886),  S.  1 — 4. 
10—13  I  Coli. :  HoP  (s.  Praef.  ad  Esdr.)  |  Field  lob,  Prov., 
EccL,  Cant.,  vgl.  Bd.  II  Auct.  S.  5.  22  |  E.  Hatch,  Essays  in 
biblical  Greek  (1889),  S.  216  I  Zenner,  Ecclesiasticus  nach 
Cod.  Vat.  346:  Ztschr.  f.  kath.  TheoL  19  (1895),  S.  159  | 
Ausg. :  Ecclesiasticus.  The  Greek  text  of  Codex  248  edited 
with  a  textual  commentary  and  prolegomena  by  J.  H.  A.  Hart 
(Cambr.  1909).  Sigel  248. 

347.  XI  I  Perg.,  361  BL,  33x  25  cm  |  laXIIproph.  (hebr.  Reihen- 
folge), 65  b  IV  proph. ;  am  Rande  von  derselben  Hand  Hesychii 
Hierosol.  comm.  in  XII  proph.  et  Is.,  Cat.  in  ler.  et  Ez.  ex- 
cerpta  (aber  manche  Seiten  ohne  Randnoten,  besonders  fehlen 
diese  in  der  2.  Hälfte  des  Ez.  auf  Bl.  288  b— 328  a  völlig), 
Scholia  ad  Dan.  |  Coli. :  HoP  (s.  Praef.  ad  Is.)  \  Faulhaber, 
Proph.-Cat.  S.  33.  89  (Anm.  2).  136.  Karo-Lietzm.  S.  346f.  ( 
Ausg.  von  Hesychii  comm.  in  Is. :  Hesychii  Hierosol.  inter- 
pretatio  Isaiae  prophetae  ed.  Faulhaber  (1900)  mit  Facs.  (MaL 
44 — Is.  1?)  und  Beschreibung  der  Hs.  S.  VflP.  Sigel  36. 

348.  XV  1  Papier,  297  BL,  21  x  13  cm  |  la— 99b  Mac.  I— III. 

Sigel  671. 
.383.         XII  1  Perg.,  319  BL,  33  x24  cm  |  Cat.  in  Gen.  et  Exod. 
Coli. :  HoP  I  Field  Exod.  |  Karo-Lietzm.  S.  14.  Sigel  78. 


Rom,  Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  251 

412.  XI  1  Perg.,  262  Bl,  34x25  cm  |  (Petri  Laodiceni)  comm. 
in  Ps.  1 — 76  (so  nach  Mercati,  der  den  Namen  IleTpoD  am 
Anf.  des  1.  Bl.  entdeckt  hat;  in  der  Überschr.  wird  der 
Comm.  dem  Basilius  zugeschrieben). 

432.  XIV  1  Papier,  212  Bl.,  29  x  21  cm  |  ll4a— 138a  Sir.  ohne 
Prolog  (Sir.  steht  zwischen  Maximus  Confessor  und  einer 
astrolog.  Abhandlung  von  Florentinos,  genau  wie  in  der 
folgenden  Hs.).  Sigel  672. 

509.  XIV  I  Papier,  390  Bl.  (in  2  Bde.  gebunden),  31  x  23  cm  \ 
283  a — 311  b  Sir.  ohne  Prolog  (vgl.  die  vorige  Hs.).       Sigel  673. 

556.  X  I  Perg.,  29Ö  Bl.  (1—11  Papier),  31  x  24  cm  |  12  a  XII 
proph. ,  64b  IV  proph.  |  Klosterm.  S.  10  f.  [  Coli.:  HoP 
(s.  Praef.  ad  Is.).  Sigel  26. 

561.  XVI  I  Papier,  148  BL,  23  x  16  cm  |  114—133  Cat.  in  Dan. 
2—12  I  Bolland.  et  Franchi  de'  Caval.  S.  7  J  Faulhaber,  Proph.- 
Cat.  S.  163  f.  Sigel  674. 

582.  XIV  I  Perg.,  147  BL,  28x21  cm  |  Bes.:  Movtj  toö  'Apxa77£- 
Xou,  früher  toö  npoSp6[j.oo  toö  Awjpoo  in  Konstantinopel  ]  86 
— 146  Tbdt.  comm.  in  Os.,  loel.  Am.,  Abd.,  Ion.,  verbunden 
mit   den   Auslegungen  anderer   Väter,   besonders   des   Cyrill. 

587.  XIII  I  Papier,  324  BL,  32  x  23  cm  \  Cyr.  comm.  in  XII 
proph.  (Reihenfolge:  Os.,  Mich.,  Hab.,  Nah.,  loel,  Abd.,  Am., 
Ion.,  Soph.,  Zach.,  Agg.,  Mal.,  vgl.  Vatic.  graec.  1200)  |  Aus 
dieser  Hs.  und  aus  der  Tochterhs.  Vatic.  graec.  1200  teilte 
Jac.  Sirmond  S.  J.  seinem  Ordensgenossen  Jac.  Pontanus  den 
Os.  und  Zach,  für  die  1607  in  Ingolstadt  erschienene  Ausg. 
von  Cyr.  comm.  in  XII  proph.  mit,  s.  Cyrilli  archiep.  Alex. 
in  XII  proph.  e(L  Pusey  1  (1868),  S.  Vllf. ')  ]  Coli,  (von  Th. 
Heyse)  bei  Pusey  a.a.O.  („B"),  s.  Bd.  1,  S.  VIII. 

589.  XVI  zweite  Hälfte  |  Papier,  594  Seiten,  33  x  23  cm  ]  Cyr. 
Glaphyra  (Schi,  fehlt). 

590.  XVI  Mitte  |  Papier,  539  Bl.  (in  2  Bde.  gebunden),  36  x  23  cm  | 
Cyr.  comm.  in  Is.  (  Nach  dieser  Hs.  sind  der  in  Paris,  Bibl.  Nat., 
(jr.  836  fehlende  Anfang  des  Werkes  und  Is.  25 — 66  in 
Cyrilli  Alex,  archiep.  operum  tom.  II  ed.  Aubert  (1638) 
herausgegeben,  s.  die  Vorbemerkung  zu  den  Variae  lectiones 
am  Schi,  des  Bds. 

591.  XVI  I  Papier,  509  BL,  33x23  cm  |  Cyr.  comm.  in  Is.  17—66. 

1)  Os.  und  Za<h.  sind,  wie  Tontaniis  in  der  Vorrde  ,,.\.d  Icctorem"  sagt, 
im  Auftrage  Sirmonds  von  zwei  Schreibern  aus  zwei  verscliiedenen  liss.  abge- 
schrieben (^uni  lilirariorum  hunc,  alteri  illum  ex  alio  attiue  alio  codice  exscri- 
bendum  commisit"j.  Os.  stammt  nach  l'useys  Vermutung  aus  Vat.  gr.  1200,  Zach, 
aus  Vat.  gr.  5tt7. 


252  A.  Kablfs,  Verzeichnis  der  griecli.  Hss.  des  A.T. 

617.      XVi  I  Papier,  332  BL,  33,x  23  cm  |  1  Cat.  in  Ps.  1.  6  b  Thdt. 


comm.  in  Ps.  2—150,    oOl  Cat.  in  Od.  Sigel  1783. 

618.  XVI  Mitte  I  Papier,  191  BL,  34  x  23  cm  \  Theodori  Mop- 
suest.  comm.  in  XII  proph.  (Zach,  fehlt)  |  Nach  Mai,  Scripto- 
rum  veterum  nova  coUectio  6  (1832) ,  erster  Teil  S.  VII 
aus  Vat.  graec.  2204  abgeschrieben  (unter  absichtlicher  Aus- 
lassung des  .Zach,  wegen  einiger  Äußerungen  Theodors,  welche 
ein  Scholiast  am  Rande  des  Vat.  gr.  2204  tadelt),  daher  von 
Mai  für  seine  Ausg.  nicht  benutzt. 

619.  Um  1014  I  Perg.,  348  BL,  22  x  15  cm  |  Cat.  in  Ps.Od.  | 
Mercati,  Note  S.  150.  Sigel  1171. 

620.  XVI  I  Papier,  zwei  besonders  paginierte  Hälften  von  196  + 
204  Seiten,  34  x  23  cm  |  Erste  Hälfte:  Cat.  in  Cant.  |  Karo- 
Lietzm.  S.  318.    Faulhaber,  Hohel.-Cat.  S.  6.  Sigel  675. 

621.  XVI  I  Papier,  360  Seiten,  32  x  22  cm  |  1  Cat.  in  Cant. 
(Karo-Lietzm.  Typus  IV),  154  Thdt.  comm.  in  Dan.  |  Karo- 
Lietzm.  S.  318.  Faulhaber,  Hohel.-Cat.  S.  7  |  Nach  Faulhaber 
S.  11 — 13  beruht  auf  dieser  Hs.  die  1563  erschienene  lat. 
Übersetzung  der  Cat.  in  Cant.  von  Franciscus  Zinus  ^)  und 
die  1624  in  „Bibliothecae  veterum  patrum  .  .  .  tomus  secimdus 
graecolatinus"  S.  681 — 761  erschienene  griech.  Ausg.  der- 
selben-), in  welcher  jedoch  die  in  der  Cat,  enthaltenen  Theo- 
doretscholien  fortgelassen  sind  (vgl.  Faulh.  S.  11). 

Sigel  676. 

623.  XVI  1  Papier,  510  Seiten,  34  x  23  cm  |  1-274  Thdt.  comm. 
in  Ez. 

627.  ~XVT  I  Papier,  186  BL,  34  x  23  cm  |  Theodori  Heracl.  comm. 
in  Ps.  1 — 118.  In  den  ersten  Psalmen  fehlt  manches  wegen 
Lücken  der  Vorlage,  am  Schi,  bricht  die  Hs.  mit  azofpii  mitten 
im  Worte  ab,  und  es  wird  bemerkt,  daß  das  Übrige  fehlt;  vgl. 
Vatic.  graec.  718,  der  aus  derselben  Vorlage  abgeschrieben  ist. 

631.  X/XI  I  Perg.,  235  BL  (7—51  im  XVI.  Jahrh.  auf  Papier 
ergänzt),   25  x  18  cm  |  7  a — 147  b  Thdt.  quaest.  in  Oct.  (Anf. 


1)  Beati  Theodoriti,  episcopi  Cyrensis,  in  Canticum  Caiiticorum  explanatio, 
Interiectis  Maxiini,  Nili,  Pseüiq.  notationibus,  Francisco  Zino  interprete.  Romae 
M.  D.  LXIII.  In  Faulhabers  Angal)en  finden  sieb  mebrcre  Febler,  die  sieb  daraus 
erklären,  daß  er  den  Originaldruck  nicht  gesehen  Iiat;  sonderbar  bleibt  es  aller- 
dings doch,  daß  er  S.  13  Z.  1  die  Hs.  ins  XVII.  Jahrb.  setzt,- obwohl  er  Z.  4  sagt, 
daß  Zinus  sie  im  Jahre  „1573"  benutzt  habe. 

2)  Dies  ist  die  erste  Ausg.  des  griech.  Textes,  wie  auch  im  „Catalogus 
auctorum"  am  Anf.  des  Bds.  ausdrücklich  gesagt  wird  („Graeco  textu  nunc  pri- 
mum  eruto  ex  Bibliotheca  Yaticana").  Zinus  hat  nicht  schon,  wie  Faulhaber  S.  11 
annimmt,  den  griech.  Text,  sondern  nur  die  lat.  Übersetzung  herausgegeben  (diese 
ist  in  der  Uibl.  vet.  patr.  wieder  abgedruckt,  daher  wird  im  Catalogus  auctorum 
zu  den  ol)en  zitierten  Worten  hinzugefügt  „Francisco  Zino  interprete"). 


Korn,  Bibl.  Yat.,  Yat.  gr.  253 

bis  Gen.  quaest.  66  ergänzt,  Schi,  von  lud.  quaest.  20  an 
fehlt).  Bl.  1 — 0  enthalten  stark  verblichene  Reste  des  ursprüng- 
lichen Anfangs  der  Hs. :  Bl.  1 — 4  Gen.  qnaest.  4  Mitte  —  16  (die 
zweite  Hälfte  von  Bl.  4b  ist  leer),  Bl.  6  quaest.  17 — 18  gegen 
Schi. ,  Bl.  5  qnaest.  37  vor  der  Mitte  —  38  Anf.  |  Diese  Hs. 
endigt  ebenso  wie  die  in  Schulzes  Thdt.-Ausg.  benutzte  Hs. 
München,  Hof-  u.  Staatsbibl.,  Graec.  351  mit  £^f^(;  Schulze  I 
(1769),  S.  337  Z.  3  v.  u.  Die  Verstümmelung  ist  in  unserer 
Hs.  zufällig  entstanden,  denn  Bl.  147  bildet  den  Schluß  einer 
Lage,  und  hinter  scf,?  fehlt  das  sonst  regelmäßig  am  Ende 
eines  Abschnitts  gesetzte  Schlußzeichen.  Folglich  wird  die 
Münchener  Hs.  aus  der  römischen  abgeschrieben  sein. 

669.  XIIl/XIV  I  Perg.,  263  BL,  28  x  20 "cm  |  Euthymii  Zigabeni 
comm.  in  Ps.Od. 

675.  XlllXlV  i  Papier,  208  BL,  28x18  cm  |  37—119  Thdt. 
comm.  in  Dan.,  122—208  Thdt.  comm.  in  1er.  (I819— 19io. 
24 — 202  fehlen),  Dan.  und  die  ersten  Kapitel  des  Ter.  mit 
Randscholien  aus  anderen  Kirchenvätern  1  Coli.:  HoP  (,,229", 
s.  Praef.  ad  Ter.  et  Dan.)  j  Faulhaber,  Proph.-Cat.  S.  87  f. 
162  f.     Karo-Lietzm.  S.  345. 

679.  XI  I  Perg.,  310  BL,  33  x  23  cm  |  Heiligenleben:  17Öa~179a 
Mac.  IV  (Anf.  bis  14 17  fehlt,  da  vor  Bl.  176  eine  Lage  aus- 
gcfallen  i.st)  |  Bolland.  et  Franchi  de'  Caval.  S.  20—23. 

Sigel  677. 

683.  XVI  1  Papier,  161  BL,  32  x  22  cm  |  Nicephori  Blemmydae 
comm.  in  Ps.Od. 

695.  1341  (oder  etwas  früher;  das  Datum  scheint  von  anderer 
Hand  hinzugefügt)  |  Papier,  268  BL,  22x14  cm  |  Sehr.: 
MavouY]X  6  BsaTdpxT]?  (vgl.  FewpYw?  Bsatdp'/Yj?  bei  Vogel-Gardth. 
S.  71)  I  9-134  Ps.Od.  griech.  u.  lat.  (Vulg.)  in  Parallel- 
kolumnen I  Bolland.  et  Franchi  de'  Caval.  S.  23  |  Außerdem 
enthält  die  Hs.  nach  Faulhaber,  Hohel.-Cat.  S.  13  Pselli 
comm.  in  Cant.  Sigel  1784. 

697.  Xlll  I  Perg.,  395  BL,  27  x  20  cm  |  War  in  der  napoleon. 
Zeit  in  Paris  (Recensio  S.  59  Xr.  239)  i  135—395  Cat.  in 
lob  I  Coli. :  HoP  I  Field  lob  |  Karo-Lietzm.  S.  322.      Sigel  256. 

709.  XII  i  Perg.,  267  Bl.  (1—25  schlecht  erhalten),  19  x  13  cm  | 
1 — 188  a  Leonis  Magistri  epitome  in  Oct.  (Anf,  fehlt)  Reg. 
Par.  lob.  Matth.  Luc,  loh.  Cath.  Act.  (bei  Matth.  beginnt 
die  Lagenzählung  wieder  mit  a') ;  es  folgen  Auszüge  aus  ver- 
schiedenen Werken,  die  sich  durchweg  auf  das  A.  und  N.T. 
beziehen  1  Die  Beschreibung  dieser  Hs.  verdanke  ich  G .  Mercati. 


254  A.  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

718.       XVI  I  Papier,  247  Bl.,  33  x  22  cm  |  Theodor!  Heracl.  comm. 


in  Ps.  1 — 118  mit  denselben  Lücken  und  demselben  Schluß 
wie  Vatic.  graec.  627. 

725  enthält  nach  Faulhaber,  Hohel.-Cat.  S.  13  Pselli  comm.  in 
Cant. 

728.  XVI  (1567  von  Matthaeus  Devari(u)s  [vgl.  E.  Legrand, 
Bibliographie  hellenique  1  (1885),  S.  CXCV— CXC VIII.  Vogel- 
Oardth.  S.  294  f.]  korrigiert)  |  Papier,  311  Bl.,  32  x  22  cm  | 
1—121.  176—203  Pseudo-Procopii  comm.  in  Prov.,  204—215 
Cat.  in  Cant.  68 — 8  (Karo-Lietzm.  Typus  IVj  |  Ausg.  des 
Comm.  in  Prov. :  Classicorum  auctorum  e  Vatic.  codicibus 
editorum  tom.  IX  .  .  .  curante  A.  M<aio>  (1837),  S.  1—256,  vgl. 
S.  V,  wonach  die  benutzte  Hs.  „manu  Matthaei  Devarii  graeci 
hominis"  korrigiert  war;  vgl.  Faulhaber,  Hohel.-Cat.  S.  95 f.  | 
Ausg.  der  Cat.  in  Cant.  (fälschlich  unter  dem  Namen  Prokops) : 
Classicorum  auctorum  .  .  .  tom.  VI  (1834),  S.  348—378;  vgl. 
Faulhaber,  Hohel.-Cat.  S.  19  und  28  Anm.  1.  Sigel  678. 

742.  XIII  I  Papier,  215  Bl.,  17x12  cm  |  Bes.  im  J.  1402: 
„'Icodvvoo  TiaTpiap/ixoö  voTaptoü  toü  XopraajAsvou "  (Vogel-Grardth. 
S.  203)  I  71b— 149  b  Sir.  Sigel  679. 

744.  X  I  Perg.,  162  BL,  29  x  20  cm  |  Cat.  in  Ps.Qd.  |  Karo- 
Lietzm.  S.  49.  Sigel  1172. 

745.  X  I  Perg.,  245  BL,  28  x  21  cm  |  1—81  (Olympiodori)  comm. 
in  lob  (Anf.  des  Prologs  und  Schi,  von  4026  an  fehlen)  | 
Coli.:  HoP  („257";  als  Signatur  ist  falsch  „Vatic.  743"  an- 
gegeben) I  Field  lob,  vgl.  Bd.  II  Auct.  S.  5  |  Faulhaber,  flohel.- 
Cat.  S.  163  Anm. 

746.  XI/XII  I  Perg.,  508  Bl.  (in  2  Bde.  gebunden;  BL  1—13 
XIV.  Jahrb.),  40  x  30  cm  [  Bilder,  s.  Piper,  Der  älteste  christl. 
Bilderkreis.  Aufgefunden  in  einer  griech.  Bibelhs.  der  vatic. 
Bibl. :  Deutsche  Ztschr.  f.  christl.  Wissensch.  u.  christl.  Leben 
7  (1856),  S.  149—151.  154—159  (so  nach  richtiger  Zählung; 
in  der  Ztschr.  selbst  ist  184—189  statt  154—159  gedruckt; 
auch  ist  als  Signatur  falsch  „Vatic.  graec.  796"  angegeben). 
Kondakoff  1,  S.  30  f.  und  2,  S.  75—83.  Strzygowski  im  Byz. 
Archiv  2  (1899),  S.  114  ff.  Codices  e  Vaticanis  selecti,  5:  II 
rotulo  di  Giosue  (1905),  Textband  S.  17.  37—39  u.  Taf.  A— K  | 
Cat.  in  Qct.  (Lev.  II44 — 13i.  132? — 1838  und  Schi,  von  Ruth 
4 15  an  fehlen)  |  Wahrscheinlich  für  die  Sixtina  benutzt,  denn 
nach  HoP  Praef.  ad  Pent.  enthält  die  Hs.  „aliquando  Scholia, 
quae  in  Editione  Vaticana  extant"  |  Coli.:  HoP  („73*^  im  Pent., 
aber   „237"   in   los.— Ruth.   s.   Praef.   ad  Pent.   et  los.;   vgl. 


Rom.  Bibl.  Vat,  Vat.  gr.  255 

auch    die    folgende  Hs.)  |  Field   Exod.   ]    Karo-Lietzm.    S.  14. 

Sigel  73. 

747.  XI  I  Perg.,  260  Bl.  (147  leer,  148—151  gehören  hinter  191), 
36  X  28  cm  |  Bilder,  s.  KondakofF  1 ,  S.  31  und  2,  S.  76—83. 
Strzygowski  im  Byz.  Archiv  2  (1899),  S.  114  ff.  Codices  e 
Vaticanis  selecti,  5:  11  rotulo  di  Griosue  (1905),  Textband 
S.  17.  37—39  und  Taf.  L— M.  Ouspensky,  L'Octateuque  de 
la  bibl.  du  Serail  ä  Constantinople  =  Bulletin  de  Tlnstitut 
archeol.  russe  ä  Const.  12  (1907),  Album  Taf.  7—10.  14  | 
Cat.  in  Qct.  (es  fehlt  Exod.  37  h— .8820.  Lev.  434—62.  Lev. 
23-27 — Kum.  3i3.  Num.  35i — Deut.  1 2.  Deut.  92 — 123  [nicht 
441 — 123.  wie  bei  HoP  angegeben  ist].  lud.  li— 24)  |  Coli.: 
HoP  (nach  Praef.  ad  Pent.  ist  diese  Hs.  mit  der  vorigen 
eng  verwandt)  |  Field  Gen. — los.  |  Coli.:  Brooke-M'^Lean  („j")  | 
Karo-Lietzm.  S.  13.  Sigel  57. 

748.  XIII/XIV  I  Papier,  295  Bl.,  35  x  27  cm  |  Cat.  in  Qct.  1 
Coli. :  HoP  I  Karo-Lietzm.  S.  13.  Sigel  77. 

749.  IX  I  Perg.,  250  Bl.  (in  2  Bde.  gebunden),  38  x  28  cm  | 
Bilder  |  Cat.  in  lob  (30 9— 23.  31 5—24  fehlen)  |  Facs. :  Franchi 
de'  Cavalieri  et  Lietzmann,  Specimina  codicum  graec.  Vatic. 
(1910),  Taf.  8  (lob  65),  vgl.  S.  VII  1  Coli.:  HoP  |  Field  lob  1 
Lag.  Gen.  gr.  Vorwort  S.  15  („X").  Swete  Intr.  S.  143 
(„X")  I  Klosterm.  S.  68-74  (,a")  |  Karo-Lietzm.  S.  322. 

Sigel  258. 

750.  X  I  Perg.,  299  Bl.,  29  x  21  cm  ]  Cat.  in  lob  |  Karo-Lietzm. 
S.  322.  Sigel  680. 

751.  XIII  I  Perg.,  167  Bl.  (1.  2  gehören  hinter  10),  35  x  24  cm  | 
Bilder,  s.  Kondakoff  2,  S.  172  f.  |  Cat.  in  lob  |  Karo-Lietzm. 
S.  329.  Sigel  681. 

752.  Um  1075  |  Perg.,  491  Bl.  (in  2  Bde.  gebunden),  33  x  27  cm  | 
Bilder,  s.  Kondakoff  1,  S.  190  f.  Tikkanen  S.  136—141  |  Cat. 
in  Ps.Od.  (Ps.  151  u.  Or.  Man.  ohne  Cat.)  |  Die  Hs.  enthält 
bei  einigen  Psalmen  hexapl.  Lesarten  innerhalb  der  Cat., 
die  sich  z.  T.  bei  Field  noch  nicht  finden;  Mercati  bereitet 
ihre  Herausgabe  vor  |  Aus  dieser  Hs.  gab  Garnier  einige 
Prologe  heraus,  die  er  gegen  die  Angabe  der  Hs.  dem  Theo- 
doret  zu.schrieb  (Thdt.  operum  tom.  V  ed.  Garnier  [1684], 
8.1—6  ^  Schulze  V  [1774],  S.  71—82),  s.  Rahlfs,  Sept.-Stud. 
3  (1911),  S.  292  Anm.  2  |  Mercati,  Note  S.  174  Anm.  2  | 
Karo-Lietzm.  S.  59.  Sigel  1173. 

753.  XI  I  Perg.,  321  Bl.,  26  x  19  cm  ]  Cat.  in  Ps.  77—151  | 
Karo-Lietzm.  S.  60.  Sigel  1174. 


256  -A-  llahlfs,  Verzeichnis  der  grieeh.  Hss.  des  A.T. 

754.  X  Auf.  I  Perg.,  395  Bl.  (richtige  Reihenfolge:  1—4.  7—10. 
5—6.  26.  19-24.  27.  32.  29—31.  34-36.  33.  11.  25.  15—18. 
28.  14.  12—13.  37—395),  35  x  26  cm  1  Cat.  in  Ps.Od.  |  Von 
Montfaucon  für  die  Hexapla  benutzt,  aber  nur  zu  Ps.  1 — 16, 
s.  seine  Vorbemerkung  zu  Ps.  |  J.  Gr.  Chr.  Adler,  Beiträge 
zu  Montfaucons  Hexaplen  aus  einer  Hs.  der  Psalmen  cod. 
Vatic.  754:  ßepertorium  f.  Bibl.  u.  Morgenl.  Litt.  14  (1784), 
S.  183—204  gibt  die  hexapl.  Lesarten  zu  Ps.  17—150  |  Field 
Ps.  I  Mercati,  Note  S.  1  f.  42  (Anm.  1).  44  (Anm.  1)  |  Karo- 
Lietzm.  S.  41.  Sigel  1175. 

755.  X/Xl  I  Perg.,  226  BL,  36x28  cm  ]  Bilder,  s.  Munoz,  I  codici 
greci  miniati  di  Roma  (1905),  S.  24.  29.  33  |  Cat.  in  Is.  1 
Facs.:  Silvestre,  Paleogr.  univ.  2  (1841),  Bl.  37  (Anf.  der 
Cat.  zu  Is.  6)  I  Coli.:  HoP  ]  Faulhaber,  Proph.-Cat.  S.  41-43. 
Karo-Lietzm.  S.  337.  Sigel  309. 

767.  XIV  1  Papier,  170  Bl.  (37.  121—125.  147—165  und  mehrere 
leere  Bl.  im  XVI.  Jahrh.  ergänzt),  32  x  22  cm  |  Comm.  in  Ps. 
(Schi,  von  118 146  an  fehlt,  auch  sonst  viele  Lücken);  alte 
Notiz  auf  Bl.  13:  „multa  habet  ex  Chrysostomo;  et  videtur 
epitome  non  unius  tantum"  |  Karo-Lietzm.  S.  619. 

770.  1280  I  Perg.  (palimps.),  106  BL,  27x19 cm  ]  Sehr.:  Makarios, 
Mönch  des  Klosters  S.  Salvatore  in  Messina ;  Besteller :  Blasios, 
Ekklesiarch  in  Grrottaferrata,  vgl.  Vogel  -  Cardth.  S.  271  | 
Lect.  für  die  Fastenzeit  |  Batiffol,  L'abbaye  de  Rossano 
(lö91),  S.  93.  159. 

773.      XIV  i  Papier,  150  BL,  21  x  14  cm  ]  1—5  Ps.  1—8. 

Sigel  1785. 

778.      Um  1390  1  Papier,  588  BL,  22  x  15  cm  |  9—138  Ps.Od. 

Sigel  1786. 

803.  XII  I  Perg.,  193  BL,  36x27  cm  [  Menolog.  nov.  et  dec: 
148a — 163b  Dan.  (für  den  17.  Dec;  Sus.  steht  hinter  Dan.  1; 
Dan.  324—90  fast  ganz  fortgelassen,  da  der  Text  aus  den 
Oden  bekannt  war)  |  Bolland.  et  Franchi  de'  Caval.  S.  44 — 46  | 
Coli.':  HoP  (s.  Praef.  ad  Sus.;  als  Signatur  ist  falsch  „Vatic. 
303"  angegeben).  Sigel  34. 

819.  Xl/Xn  I  Perg.,  230  BL,  34x25  cm  |  Menolog.  maj.-aug.: 
189  b— 208  a  Mac.  IV  (für  den  1.  Aug.)  |  Bolland.  et  Franchi 
de'  Caval.  S.  67 f.  Sigel  682. 

823.  XI  I  Perg.,  212  BL,  33x26  cm  |  Menolog.  maj.  — aug.: 
114  b— 134  b  Mac.  IV  (für  den  1.  Aug.)  |  Bolland.  et  Franchi 
de'  Caval.  S.  77  f.  Sigel  683. 

866.      XII  I  Perg.,  413  BL,  38  x  30  cm  |  Aus  Süditalien  |  Menolog. : 


Rom,  Bibl.  Vat ,  Vat  gr.  257 

174  a — 185  a  Dan.  (zwiscben  dem  13.  und  20.  Dec,  also  für 
den  17.  Dec.  bestimmt;  Dan.  3-24—90  fast  ganz  fortgelassen, 
da  der  Text  aus  den  Oden  bekannt  war)  \  Bolland.  et  Franchi 
de'  Caval.  S.  83—93  j   Coli. :  HoP  (s.  Praef.  ad  Sus.). 

Sigel  35. 

1069.  XV/XVI  I  Papier,  114  BL,  30  x  22  cm  |  83—84  Bei  et 
Draco  (als  opaat?  la'  und  tß'  bezeicbnet I),  84 — 113  Ter.  1 — 26 7 
(lucian.  Text).  "Sigel  684. 

1070.  1291  I  Perg.,  204  BL,  20  x  15  cm  1  In  Süditalien  geschr.  von 
Romanos,  Abt  des  Klosters  toö  aYioo  ßsvsS'lxtoo  zob  OuXXävoo 
T^c  ßa^s'la?  TO'j  rpocTY]  (derselbe  Schreiber  schrieb  in  demselben 
Jahre  das  griech.-lat.  Tetraevangelium  Barber.  541  [früher 
V  37],  s.  Batiffol,  Labbaye  de  ßossano  [1891],  S.  102.  163; 
Gregory  S.  161  [„Evv  165«J;  Vogel-Gardth.  S.  394)  |  Ps.Od.  u. a. 
griech.  u.  lat.  (Vulg.)  in  Parallelkolumnen.  Sigel  1787. 

1071.  XII I  Perg.,  161  Bl.  (1—26  Papier  XV.  Jahrb.),  15  x  10  cm  [ 
Ps.Qd.  Sigel  1176. 

1147.  XV/XVI  !  Papier,  228  Bl. ,  23x17  cm  \  143  a— 166a 
Mac.  IV  ;  BoUand.  et  Franchi  de'  Caval.  S.  99  f.        Sigel  685. 

1151.  XIV  I  Papier,  146  BL,  21  x  14  cm  |  145—146  Is.  24i—2o. 
581—11  (Lectionen). 

1153  und  1151  XIlZXIII  |  Perg..  340  Bl.  (331—340  Papier  XVI. 
Jahrh.)  +  127  Bl.,  51  x  37  cm  |  Eigentümlicher  Duktus,  ähnlich 
wie  in  der  Hs.  Konstantinopel.  Bibl.  des  Serail,  Graec.  8  | 
Bilder,  s.  Bluüoz,  I  codici  greci  miniati  di  Roma  (1905),  S.  29 
—33  mit  4  Facs.  |  Cod.  1153  Bl.  2  a  Cat.  in  XII  proph.,  78  b 
Cat.  in  Is-,  237  a  Cat.  in  Ez.,  Cod.  1153  Bl.  327  a  — Cod. 
1154  Bl.  41b  Cat.  in  Dan.,  Cod.  1154  Bl.  42  a— 127  b  Cat. 
in  ler.  |  Coli.:  HoP  („97"  in  XII  proph.  und  Is.,  s.  Praef.  ad 
Is. ;  „238"  in  Ez.,  s.  Praef.  ad  Ez.,  wo  als  Signatur  falsch 
„Vatic.  1553"  angegeben  ist,  u.  vgl.  unten  zu  Vat.  graec. 
1794;  „33"  in  Dan.  und  ler.,  s.  Praef.  ad  Sus.  et  ler.).  Der 
in  Cod.  1153  stehende  Anf.  des  Dan.  bis  2i  ist  nicht  mit 
coUationiert  |  Cornill,  Das  Buch  des  Proph.  Ez.  (1886),  S.  20 f. 
(„?").  Klosterm.  S.  11  1  Faulhaber,  Proph. -Cat.  S.  7—13. 
Hesychii  Hierosol.  interpretatio  Isaiae  proph.  ed.  Faulhaber 
(1900).  S.  XXXill.    Karo-Lietzm.  S.  332.  337.  344.  347.  350. 

Sigel  97. 

1166.  XII  I  Perg.,  200  Bl.,  17  x  12  cm  |  1—175  Cyr.  Glaphyra, 
186—199  Cyr.  comm.  in  Hab.  3. 

1190.  1542  (so  nach  christl.  Aera  datiert)  |  Papier,  1387  Bl.  (in 
3  Bde.   gebunden),    30x20  cm   |   Sehr.:    „'.spsto?    'Iwävvou    toö 

Kgl.  Oes.  d.  Wiss.    Nachrichten.    Philolog.-histor.  Klasse.     1914.     Beiheft.         17 


258  ^-  Ralilfs,  Verzeichnis  der  griecb.  Hss.  des  A.T. 

Kooo[j.vTjVoö"  und  andere;  Besteller:  „FetopY^o«  toö  'Aßpajjitaiot) 
STriaTtöTcou  y£vo[j.svod  Sttetac  xatd  Aativoo?".  Bes.:  Alexander 
Turrianns,  qui  Sitiae  [auf  Kreta]  episcopus  factus  est  anno 
1594;  dieser  schenkte  die  Hs.  dem  Papste  Paul  V.,  s.  P. 
BatifFol,  La  Vaticane  de  Paul  III  ä  Paul  V  (1890),  S.  83 
Anm.  1  I  Bd.  III  Bl.  1152a— li68b  Mac.  IV  |  Bolland.  et 
FrancM  de'  Caval.  S.  102—115  |  Gregory  S.  323  („Ak  154") 
und  S.  1191  („2061").     Soden  S.  248  („alo88-').         Sigel  686. 

1200.  XVI  I  Papier,  593  Bl.,  32  x  23  cm  |  1—588  Cyr.  comm.  in 
XII  proph.  (Reihenfolge  wie  im  Vatic.  graec.  587,  von  dem 
unsere  Hs.  nach  Th.  Heyse  in  Cyrilli  archiep.  Alex,  in  XII 
proph.  ed.  Puse.y  1  [1868],  S.  VIII  ein  „incuriosum  exemplar" 
ist)  I  Von  J.  Sirmond  benutzt,  s.  zu  Vatic.  graec.  587. 

1204.  XVI  I  Papier,  165  BL,  33  x  23  cm  i  33—73  Thdt.  comm. 
in  ler.  1 — 16,  am  Anf.  mit  Chrysostomus  gemischt  |  Faulhaber, 
PTIJ^.-Cat.  S.  87  f.  Karo-Lietzm.  S.  345. 

1209.  IV  i  Perg.,  1536  Seiten  (1-40.  695—704.  1519—1536  im 
XV.  Jahrh.  von  KXtjjxt]«;  ]i.ovar^6q  [?]  ergänzt;  705 f.  leer), 
27,2  X  26.8  cm  |  Schon  im  ältesten  Katalog  der  Vaticana 
vom  J.  1475  aufgeführt,  s.  C.  Vercellones  Vorwort  zu  V.  et 
N.T.  ex  antiquissimo  cod.  Vat.  ed.  A.  Malus  1  (1857),  S.  III 
Anm.  1  (wieder  abgedruckt  in  Vercellones  Dissertazioni  acca- 
demiche  [1864],  S.  408  Anm.  1,  vgl.  ebenda  S.  116);  E.  Nestle, 
Septuagintastudien  1  (1886),  S.  5,  und  2  (1896),  S.  11  Anm.  i. 
Bereits  vorher  war  die  Hs.  teilweise  für  Bessarion  abge- 
schrieben, s.  Venedig,  Bibl.  Marc,  Graec.  6;  Bessarion  muß 
also  die  Hs.  schon  gekannt  und  eine  Ahnung  von  ihrem 
Werte  gehabt  haben ;  vielleicht  ist  sie  durch  Bessarion  nach 
Rom  gekommen,  vgl.  P.  Batiffol,  La  Vaticane  de  Paul  III  ä 
Paul  V  (1890),  S.  82:  „On  est  porte  ä  croire  que  ce  manu- 
scrit  avait  ete  apporte  ä  Rome  par  l'entremise  de  Bessarion, 
et  qu'il  avait  sejourne  des  le  X^ — XI®  siecle  dans  l'Italie 
meridionale,  sans  qu'on  puisse  dire  qu'il  y  ait  ete  ecrit"  | 
In  der  napoleon.  Zeit  nach  Paris  gebracht  (Recensio  S.  145 
Nr.  1)  II  Vollständige  Bibel,  bekannt  als  Codex 
Vaticanus  v.a.t'  lio-^ii^j:  1  Oct.  (Gen.  1 — 4628  im  XV.  Jahrh. 
ergänzt;  nach  Nestle,  Septuagintastudien  1  [1886],  S,  19 
Anm.  19  und  V.  T.  ed.  Tisch.  '  I  [1887],  Proleg.  S.  31  Anm.  1 
stammt  der  ergänzte  Text  aus  HoP  19),  309  Reg^I— IV, 
484  Par.  I— II,  572  Esdr.  I— II,  625  Ps.  (10527— 1376  im  XV. 
Jahrh.  ergänzt),  714  Prov.,  750  EccL,  763  Cant.,  769  lob, 
809  Sap.,   832  Sir.,   893  Est.,   908  Idt.,   930  Tob.,   945  XII 


Rom,  Bibl.  Vat.,  Tat.  gr.  259 

proph. ,  1002  IV  propb.,  1235  X.T.  ||  Bildet  die  Haupt- 
grundlage der  Sixtina,  weshalb  diese  in  älterer  Zeit  oft  als 
^Cod.  Vatic."  zitiert  wird.  Über  das  Verhältnis  der  Sixt.  zu  B 
vgl.  Eahlfs,  Die  Abhängigkeit  der  sixtin.  Sept. -Ausg.  von 
der  aldinischen:  Ztschr.  f.  d.  alttest.  Wissensch.  33  (1913), 
S.  30 — 46  II  Blanchinus,  Vindiciae  canonicarmn  scriptura- 
rum  1  (1740),  S.  285—287  und  Evangeliarium  quadraplex  T  2 
(1749),  S.  CDXCIII— CDXCVI  mit  reichen  Zitaten  aus  der 
älteren  Literatur  von  Erasmus  an;  vgl.  Franz  Delitzsch, 
Studien  zur  Entstehungsgeschichte  der  Polyglottenbibel  des 
Cardinais  Ximenes  (Progr.  Lpz.  1871),  S.  13 — 17  |  Stroth  im 
Eepert.  5  (1779),  S.  104—106  ||  Sehr  mangelhafte  Coli, 
bei  HoP  („II",  s.  Praef.  ad  Pent.  et  Dan.);  die  poet.  u.  proph. 
Bücher  außer  lob  u.  Dan.  fehlen  ganz,  vgl.  Praef.  ad  Ps.  | 
Sehr  mangelhafte  Ausg. :  V.  et  N.T.  ex  antiquissimo  cod.  Vat. 
€d.  A.  Mains,  5  Bde.,  1828—1838  gedruckt,  aber  erst  1857 
von  C.  Vercellone  hsg.  mit  einem  Vorwort,  das  in  Vercellones 
Dissertazioni  accademiche  (1864).  S.  407 — 421  wieder  abge- 
druckt ist,  vgl.  auch  ebenda  S.  115—142.  421—430  |  Gute 
Ausg.:  Bibliorum  sacr.  graecus  cod.  Vatic.  auspice  Pio  IX. 
P.  M.  collatis  studiis  C.  Vercellone  sodalis  Barnabitae  et 
losephi  Cozza  monachi  Basiliani  [et  aliorum]  editus.  Bd.  I — V 
(1868—1872)  enthalten  den  Text,  Bd.  VI  (1881)  „prolegomena, 
commentarios  et  tabulas"  (Inhalt  der  Tafeln:  Ps.  li — 4i. 
ler.  16 17 — 1721.  Ez.  4832  —  Sus.  le.  Dan.  9i6 — 10 3^;  die  jünge- 
ren Teile  der  Hs.  sind  mit  herausgegeben  |  V.  T.  iuxta  LXX. 
interpretum  versionem  e  cod.  omnium  antiquissimo  Graeco 
Vatic.  1209  phototypice  repraesentatum  (1890);  die  jüngeren 
Teile  der  Hs.  sind  fortgelassen  |  Codices  e  Vaticanis  selecti 
phototypice  expressi,  4  (1904  — 1907);  die  jüngeren  Teile 
sind  mit  photographiert  ||  Facs.:  Palaeogr.  Society  1 
(1873—83),  Taf.  104  (Esdr.  I  I44— 27);  reproduziert  bei  Stade, 
Gesch.  d.  Volkes  Israel  2  (1888),  Taf.  bei  S.  140.  Franchi  de' 
Cavalieri  et  Lietzmann.  Specimina  codicum  graec.  Vatic. 
(1910),  Taf.  1  (Reg.  III  Hsg- Ioig),  vgl.  S.  V.  Ein  sehr  phan- 
tastisches Facs.  auch  bei  Silvestre,  Paleogr.  univ.  2  (1841), 
Bl.  189  (Ps.  1—23;  als  Signatur  wird  „Vatic.  625"  ange- 
geben!) II  Coli.:  V.  T.  graece  ed.  Tischendorf  '  2  (1887), 
Anhang  mit  dem  Sondertitel:  „V.  T.  Graeci  Codices  Vat.  et 
Sin.  cum  textu  recepto  collati  ab  E.  Nestle.  Editio  altera'^ 
(nach  der  Ausg.  von  Vercellone  u.  Cozza;  Sigel  „B")  | 
Abdruck  des  Textes  mit  geringen  Änderungen :   Swete  (nach 

17* 


260  -^^  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

der  Photogr.  von  1890;  Bd.  1  u.  2,  die  in  der  1.  Aufl.  nach  Ver- 
cellone  u.  Cozza  gedruckt  waren,  sind  nachher  von  Nestle  nach 
der  Photogr.  revidiert)  und  Brooke-M*=Lean,  vgl,  Swete  Intr. 
S.  126—128  („B")  I  Coli,  von  Est. :  Lag.  V.  T.  pars  prior  S.  505 
— 541;  von  Ps.  1 — 5:  Lag.  Spec. ;  von  Ps.  1 — 49:  Lag.  Quinqu. ; 
Textabdruck  von  lud.  1 — 5:  Lag.  Sept.Stud.  1,  S.  15 — 71  (vgl. 
S.  72  über  den  Text  B's);  Sigel  überall  „B",  vgl.  Lag.  Gen. 
gr.  Vorwort  S.  10  ||  Nestle  Septuagintastudien  1  (1886), 
S.  8-11.  19;  desgl.  2  (1896),  S.  11—22;  desgl.  6  (1911), 
S.  4-6  I  P.  Batiffol,  La  Vaticane  de  Paul  III  ä  Paul  V 
(1890),  S.  82—86  |  C.  H.  Cornill,  Bietet  der  Cod.  Vatic.  B 
uns  den  Bibeltext  in  der  Rezension  des  Origenes?:  Nachr. 
d.  K.  Ges.  d.  Wiss.  zu  Gott.  1888,  S.  194-196.  Cornill 
hatte  dies  früher  gemeint,  beweist  aber  hier,  daß  B  nicht 
aus  der  hexapl.  Rezension  abgeleitet,  sondern  mit  der  Vor- 
lage des  Origenes  verwandt  ist  |  A.  Ceriani  in  R.  Istituto 
Lombarde  di  scienze  e  lettere,  Rendiconti,  Ser.  II  vol.  21 
(1888),  S.  542—547:  B  weicht  vom  hexapl.  Texte  so  stark 
ab,  daß  er  nicht  daraus  abgeleitet  sein  kann,  wie  Cornill 
früher  gemeint  hatte.  Ebenda  sehr  beachtenswerte  Bemer- 
kungen über  den  Dan.-  und  lob-Text  B's  und  über  Korrekturen 
in  B.  Nach  S.  547  ist  B,  wie  auch  S,  wahrscheinlich  in  Italien 
geschrieben ;  dies  bestreitet  C.  Vercellone,  Dissertazioni  acca- 
demiche  (1864),  S.  421—426  |  Batiffol,  L'abbaye  de  Rossano 
(1891),  S.  49  Anm.  1  |  Rahlfs,  Alter  und  Heimat  der  vatic. 
Bibelhs.:  Nachrichten  d.  K.  Ges.  d.  Wiss.  zu  Gott.,  PhiloL- 
hist.  Kl.  1899,  S.72— 79  1  Rahlfs,  Sept.-Stud.  1  (1904),  S.  78  f. 
82—87;  desgl.  2  (1907),  S.  56  f.  226 f.  und  S.  22.  54  („Rom^^oo« 
=  jüngere  Ergänzung  von  Ps.  1052? — 1376)  ||  Alte  Hs. : 
Gregory  S.  32—40  (,,B")  und  S.  1019f.  („B  oder  03«);  Soden 
S.  102  („31").  Jüngere  Ergänzung:  Gregory  S.  306.  321 
(„P  293,  Ak  91")  und  S.  1189  (,,1957");  Soden  S.  247  („al574"). 

Sigel  B. 

1210.  XI  I  Perg.,  324  Bl.,  12  x  8  cm  |  Bilder  |  1  Ps.Od.,  73  N.T. 
(ohne  Apoc.)  \  Gregory  S.  157f.  271.  299  („Evv  142,  Ag  76, 
P  87")  und  S.  1097  („142").     Soden  S.  105  („S151"). 

Sigel  1226. 

1223.  XI  I  Perg.,  401  BL,  36  x  27  cm  |  Comm.  in  Ps.  1—76  (nach 
Mercati  mit  Benutzung  der  Homilien  des  Chrysost.  u.  Basilius, 
wo  solche  vorhanden  waren). 

1231.  XII  I  Perg.,  457  BL,  27  x  21  cm  |  Büder,  s.  Kondakoff  2, 
S.  172  I  Sehr. :  „'I(ö(dvvoo)  xoö  £ote(Xoö(;)  leps{(siq)  xal  Tapoit(oo)"; 


Rom,  Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  261 

Besteller:  „toö  jtsTaXsTri'favsoTäT^oo)  7rptoTovoß=X'0'.|ioo  („des  Proto- 
Nobilissimus";  für  Trpwro  ist  das  tachygraph.  Zeichen  a  gesetzt) 
%aX  \^%'{6.\oK>  600x0?  xotl  avaYpa'fs((0(;)  Ku;rpou  xopoö  Aeovxog  to'j 
NixeptT(oD)  %al  lixoö  a60'eyT(oD) '•' ;  das  sind  wohl  derselbe  Sehr, 
u.  derselbe  Besteller  wie  bei  der  Hs.  London,  Archiep.  Libr., 
1214  I  Bes.  im  J.  1470:  Anna  Notaras,  Tochter  „toö  oTrep'/favs- 
oTatoo  IxXafATTpoTaTou  y.a».  svoo^otaTou  xü  xö  Aoüxa  Notapa  tcots 
{A£Y5^^>^-'5'J  oooxoc  zriz  KwvoTavTivoo  toXswc"  (vgl.  E.  Legrand, 
Bibliographie  hellenique  1  [1885J,  S.  CXXVI— CXXVIII). 
Späterer  Bes.:  Card.  Antonius  Carafa  (f  1591),  der  die  Hs. 
der  Vaticana  vermachte,  vgl.  P.  Batiffol,  La  Vaticane  de 
Paul  III  ä  Paul  V  (1890),  S.  71  |  Cat.  in  lob  j  Karo-Lietzm. 
S.  329  (hiernach  ist  die  Hs.  wahrscheinlich  für  die  Ausg.  des 
Comitolus  benutzt,  vgl.  ebenda  S.  319).  Sigel  687. 

1232.  XVI  I  Papier,  599  Bl.,  31x21  cm  ]  Bes.:  Card.  Antonius 
Carafa  |  1  Thdt.  comm.  in  Ps.,  537  Cat.  in  Od.  |  Auf  dieser 
Hs.  beruht,  wie  eine  alte  Bemerkung  auf  Bl.  1  (s.  P.  Batiffol, 
La  Vaticane  de  Paul  III  a  Paul  V  [1890],  S.  70)  sagt,  die 
lat.  Ausg.  Carafas,  deren  Titel  nach  dem  Katalog  des  Brit. 
Mus.  lautet:  Beati  Theodoreti  episc.  Cyri  interpretatio  in 
omnes  Davidis  Psalmos  ab  Antonio  Carafa  e  Grraeco  in  Lati- 
num sermonem  conversa.  Cathena  explanationum  veterum 
sanctorum  patrum  in  omnia  tum  V.,  tum  N.T.  cantica  ab 
eodem  conversa.     Patavii  1565.  Sigel  1789. 

1233.  XVI  1  Papier,  115  Bl..  31  x  21  cm  |  Bes. :  Card.  Antonius 
Carafa  |  Matthaoi  Cantacuzeni  comm.  in  Sap.  |  Proben  hieraus 
teilte  A.  Mai  mit:  Nova  patrum  bibiiotheca  5  (1849),  dritte 
Abteilung,  Anm.  zu  S.  93  (hier  auch  die  Beschreibung  der 
Hs.).  100.  103.  114.  130.  131  (Abdruck:  Migne  Patr.  gr.  100, 
Sp.  395  ff.). 

1238.  1195  !  Perg.  (meistens  palimps.),  aber  in  der  ersten  Hälfte 
der  Hs.  oft  in  derselben  Lage  mit  Papier  wechselnd,  ohne 
daß  der  Schreiber  wechselt:  379  Bl.  (in  3  Bde.  gebunden); 
31  X  20  cm  I  Aus  Calabrien  |  Bes. :  Card.  Antonius  Carafa  | 
1—7  7.='f aXaia  (z.T.  später  ergänzt),  10  Oct,  232a  Reg.  I— IV, 
331  Par.  II  1— 13i,  (Untcr.schrift  1.  Zeile:  TsXo?  toü  ßißXtoo 
xwv  n7.paX'7:o[jL^va)v,  2.  Zeile:  töö  ß'  ßtßXioo),  340  Testamentum 
lobi,  350  Testamentum  Xll  patriarcharum  (Charles,  The  Greek 
versions  of  the  Testaments  of  the  XII  patr.  [1908],  S.  Xf.)  1 
Coli,  von  Reg.:  HoP  |  P.  Batiffol,  D'un  important  ms.  des 
Septante,  ä  propos  de  l'^dition  de  Cambridge:  Bulletin  criti- 
que  10  (1889),   S.  112—115.     Hiernach  ist  unsere  Hs.  der  in 


262  A.  Ralilfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

der  Vorrede  der  Sixtina  (von  Fulvio  Orsini,  s.  P.  de  Nolhac, 
La  biblioth.  de  F.  Orsini  [1887],  S.  50  Anm.  2)  genannte 
Codex,  „qui  ex  Magna  Graecia  adveetus  nunc  est  Carafae 
Cardinalis:  qui  liber  cum  Vaticano  codice  ita  in  omnibus 
consentit  ut  credi  possit  ex  eodeni  archetypo  descriptus  esse" ; 
Batiffol  gibt  eine  Coli,  von  Gren.  49  f.,  die  zeigt,  daß  die  Über- 
einstimmung der  Hs.  mit  B  doch  nicht  so  groß  ist.  Vgl.  aber 
unten  zu  1252  |  Batiffol,  L'abbaye  de  Rossano  (1891),  S.  167  | 
Rahlfs,  Sept.-Stud.  3  (1911),  S.  35—43.  79.  Sigel  246. 

1238  (wie  oben),  zwei  Vorsetzbl.  am  Anf.  XI  |  1  Doppelbl.,  ab- 
gewaschen, aber  nicht  wieder  beschrieben  !  Auf  der  Rückseite 
des  1.  Bl.  las  ich  Reg.  IV  4 19— 28,  auf  dem  2.  Bl.  erkannte 
Mercati  Dan.  327—44,  es  ist  also  Lect.  fragm.  (mit  Lectionen 
für  den  Karsamstag). 

1252.  XI/XII  I  Perg.,  373  Bl.  (in  3  Bde.  gebunden),  21  x  15  cm  | 
Bes.:  Kloster  „toö  aytou  Bap'&oXoiJ.soö  f/]?  Tp'-Ywvo?"  (Süditalien); 
Card.  Antonius  Carafa,  vgl.  P.  Batiffol,  La  Vaticane  de  Paul 
III  a  Paul  V  (1890),  S.  72  |  Oct.  (Num.  203—269.  lud.  21 3-20 
fehlen)  \  Coli.:  HoP  („129"  im  Pent.,  s.  Praef.  ad  Pent.;  „63" 
in  los. — Ruth,  s.  Praef.  ad  los.)  |  Coli.:  Brooke-M<=Lean  („r")  | 
Nach  Klosterm.  S.  12  f.  ist  dies  vielleicht  der  für  die  Sixtina 
benutzte,  angeblich  mit  B  völlig  übereinstimmende  Codex 
Carafae  (s.  oben  zu  1238),  da  er  in  Gen. — los.  nach  HoP 
Praef.  ad  los.  et  Ruth  „lectioni  Ttov  0'.  maxime  consonat". 
Dasselbe  hatte  schon  C.  Vercellone  bestimmt  behauptet,  s. 
seine  Dissertazioni  accademiche  (1864),  S.  424 f.,  wo  er 
darauf  hinweist,  daß  der  Codex  doch  oft  von  B  abweicht, 
und  die  Behauptung  der  völligen  Übereinstimmung  einleuchtend 
erklärt:  „lo  penso  che  i  censori  romani  non  osando  rigettare 
il  codice  che  ad  essi  esibiva  il  cardinale  Caraffa  loro  prefetto, 
ne  volendo  spendervi  molto  tempo  per  coUazionarlo,  l'abbiano 
appena  guardato  in  qualche  luogo ;  e,  trovato  che  non  s'allon- 
tanava  gran  fatto  del  vaticano,  abbiano  persuaso  il  cardinale 
di  risguardarlo  come  copia  del  medesimo ;  e  quindi  siano  stati 
costretti  a  farne  un  cenno  nella  prefazione."  Sigel  129 

1266.       XIII  I  Papier   mit    einzelnen   Pergamentblättern,    175  Bl. 
23  X  15  cm  I  154—165  Mich.  Pselli  comm.  in  Cant. 

1399.       XV  I  Papier,  249  Bl.,  15  x  11  cm  |  Bes. :  Lucrezia  Borgia  (?) 
Fulvio    Orsini,    s.  P.    de  Nolhac,    La    bibliotheque    de  Fulvio 
Orsini  (1887),  S.  125.  173.  350  (Nr.  162)  |  Ps.Od.  (Schi,  fehlt) 

Sigel  1790 

1422.       X/XI  I  Perg.,   259  BL,   39  x  29  cm  |  Cat.   in  Ps.Od.  |  Mer- 


Eom,  Bibl.  Vat..  Vat.  gr.  263 

cati,    Note  S.  28   Anm.  3   und  S.  170  Anm.  1  |  Karo-Lietzm. 
S.  47.  Sigel  1177. 

1441.  XVI  I  Papier,  135  BL,  35  x  24  cm  |  Bes. :  Card.  Sirleti  | 
Procopii  comm.  in  Gen.  1 — 18  3  |  Benutzt  für  die  Ausg.  von 
A.  Mai  in  Classicorum  auetoram  e  Vatic.  codicibus  editorum 
tom.  VI  (1834),  S.  1—347,  vgl.  S.Vf.  (Abdruck:  Migne  Patr. 
gr.  87,  Sp.  21—365).   Vgl.  Faulhaber,  Hohel.-Cat.  S.  25  Anm.  1. 

1442.  XVI  I  Papier,  322  Bl.,  32  x  22  cm  |  Bes.:  Card.  Sirleti  | 
203a — 322b  Cat.  in  Cant.  |  Ausg.  von  A.  Mai:  Classicorum 
auctorum  e  Vatic.  codicibus  editorum  tom.  IX  (1837),  S.  257 
—430,  vgl.  S.  VI  und  Faulhaber,  Hohel.-Cat.  S.  24—29  ]  Karo- 
Lietzm.  S.  315.   Paulhaber,  Hohel.-Cat.  S.  20f.  Sigel  688. 

1456.  IX  (rescr.)  |  Perg.  |  Untere  Schrift  eines  Teils  der  Bl. : 
Lect.  fragm.  |  G.  Mercati,  Appunti  snl  palinsesto  Vat.  gr. 
1456:  Rhein.  Museum  f.  Philol..  KF.,  65  (1910),  S.  331. 

1460.  XVI  Ende  |  Perg.,  100  BL,  20  x  13  cm  |  Von  einem  Kalli- 
graphen für  den  Papst  Clemens  VIII.  geschrieben  |  Ps.  (in 
ungewöhnl.  Reihenfolge:  Ps.  1.  9.  17.  65.  95.  53.  118  u.  s.  w. ; 
die  Reihenfolge  ist  nach  Mitteilung  Mercatis  vi^eder  die  des 
lat.  noch  des  griech.  Ritus).  Sigel  1791. 

1493.  XVI  1  Papier,  271  BL,  33  x  22  cm  |  Bes. :  CoUegio  Greco 
in  Rom  |  1  Thdt.  comm.  in  Ps.,  237b  Cat.  in  Od.,  265  Cat. 
in  Ps.  1—2;.  Sigel  1792. 

1509.  XIV  I  Papier,  260  Bl.  (1.  260  im  XVI.  Jahrh.  ergänzt; 
119.  120  leer),  28x19  cm  j  Sehr.:  Demetrius  |  Bes.:  Gasp. 
Vivianus  Urbinas  episc.  Anagninus ;  dieser  schenkte  die  Hs. 
dem  Collegio  Greco  in  Rom  |  1 — 118  Thdt.  comm.  in  XII 
proph.  (hebr.  Reihenfolge),  121 — 260  Basilii  comm.  in  Is. 
1 — 16  und  der  einfache  Bibeltext  von  Is.  17—66  |  Coli,  des 
ganzen  Is.:  HoP.  "~  Sigel  308. 

1541.  XII  I  Perg.,  245  BL,  12  x  9  cm  |  Bes.:  Collegio  Greco  in 
Rom  i  2—158  Ps.Qd.  |  Coli:  HoP.  Sigel  211. 

1542.  X  I  Perg.,  13(J  BL,  12  x  9  cm  |  Von  Franc.  Accidas  aus 
dem  Orient  mitgebracht  und  1585  Sixtus  V.  für  die  Vatic. 
geschenkt,  aber  dann  eine  Zeitlang  im  Collegio  Greco  in 
Rom  I  Ps.  116-1447  (es  fehlt  Ps.  18u— 2O3.  436-2ii.  13524 
— 1374)  I  Blanchinus,  Evangeliarium  quadruplex  II  2  (1749), 
Bl.  DXCl  a  mit  Facs.  in  I  2  (1749),  Tab.  III  hinter  S.  DXXXIl 
(Ps.  844 f.)  I  Coli.:  HoP.  Sigel  212. 

1617.  XVI  I  Papier,  286  BL,  33x23  cm  |  Cat.  in  Ps.Od.  [  (Anf. 
der  Prologe  zum  Psalter  und  Schi,  der  Od' 11  von  22.1  an 
fehlen)  |  Karo-Lietzm.  S.  50.  Sigel  1793. 


264  A.  Rahlfs,    Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

1641.  X/XI  I  Perg.,  379  BL,  40  x  29  cm  \  Bes. :  Kloster  Grotta- 
ferrata,  vgl.  P.  Batiffol,  La  Vaticane  de  Paul  III  ä  Paul  V 
(1890),  S.  114  I  Heiligenleben:  98b— lila  Dan.  (824-90  ist 
fast  ganz  fortgelassen ,  da  es  aus  den  Oden  bekannt  war ; 
Draco  ist  als  13.  opaoi?  gezählt)  |  Bolland.  et  Franchi  de' 
Caval.  S.  145—148  |  Coli.:  HoP  (s.  Praef.  ad  Sus.). 

Sigel  230. 

1652.  XI/XII  I  Perg.,  132  BL,  39  x  29  cm  |  Bes. :  Kloster  „toö 
a^ion  Bci.pd-oXo\iaio\i  vri<;  TpiYwva?"  (Süditalien)  |  Heiligenleben: 
15a— 18  a  Sus.,  Dan.  6,  Bei  et  Dr.  ]  Bolland.  et  Franchi  de' 
Caval.  S.  151  f.  |  BatiiFol,  L'abbaye  de  ßossano  (1891),  S.  166. 

Sigel  689. 

1657.  XI  j  Perg.,  245  BL,  31  x  24  cm  |  Bes.:  Kloster  Grotta- 
ferrata,  vgl.  P.  Batiffol,  La  Vaticane  de  Paul  III  a  Paul  V 
(1890),  S.  114  I  Oct.  (Anf.  bis  Gen.  In  fehlt),  bis  Gen.  15 16 
mit  Cat.,  von  da  an  nur  mit  einzelnen  Schollen  |  Coli. :  HoP  | 
FielOTev.— Deut.  |  Karo-Lietzm.  S.  15.  Sigel  128. 

1658,  vier  ungezählte  Vorsetzbl.  am  Anf.  VIII  |  Perg.,  31  x 
20  cm  I  Bes. :  Kloster  Grottaferrata,  vgl.  P.  Batiffol,  La  Va- 
ticane de  Paul  III  ä  Paul  V  (1890),  S.  114  |  Zach.  49— Sie, 
zu  Grottaferrata,  A.  7.  XV  gehörig,  s.  daselbst  |  lieber  die  Hs., 
der  diese  BL  vorgesetzt  sind,  s.  Gregory  S.  184  (ältere  Sigel 
„Evv  378",  jetzt  gestrichen).  Sigel  393. 

1664.  XVI  I  Papier,  296  BL,  31  x  21  cm  |  246—296  Cat.  (textuaUs) 
in  Od.  Sigel  1794. 

1668.  XII/XIII  I  Perg.,  358  BL,  32  x21  cm  |  1622  aus  der  Bibli- 
othek „Lelij  Ruini  epi  Baineoregien"  gekauft  |  Cat.  in  Gen,  | 
Coli. :  HoP  1  Karo-Lietzm.  S.  12.  Sigel  79. 

1670.  X/XI  I  Perg.,  197  BL  (die  beiden  ersten,  nur  teilweise  er- 
haltenen Lagen  sind  so  zu  ordnen:  1)  Quaternio  BL  2.  3.  [zwei 
BL  fehlen.]  1.  [ein  BL  fehlt.]  8.  9;  2)  Ternio  BL  4.  5.  [zwei 
BL  fehlen.]  6.  7;  an  BL  7  schließt  sich  BL  10  unmittelbar 
an),  29  x  23  cm  j  Bes. :  Kloster  Grottaferrata,  vgl.  P.  Batiffol, 
La  Vaticane  de  Paul  III  ä  Paul  V  (1890),  S.  114  |  2.  3.  1 
XII  proph.  fragm.  (2.  3:  Zach.  12i3-SchL;  l:MaL  35— Schi.), 
8.  9.  4—7.  10—107  IV  proph.  (Is.  li_24.  62-812.  ler.  3244 
— 50 40  hebr.  Zählung  [es  ist  lucian.  Text].  Ep.  ler.  54— Ez.  I5 
fehlen);  zum  Anf.  von  ler.  ist  später  eine  lat.  Übersetzung 
hinzugefügt  |  Coli,  (außer  Mal.  und  Is.) :  HoP  (s.  Praef.  ad 
ler.)  I  Klosterm.  S.  14  f.  Sigel  231. 

1671.  X  I  Perg.,   406  BL,  31x20  cm  |  Sehr.:    „Awpo^eoo  otaxövou 


Rom,  Bibl.  Vat.,  Tat.  gr.  265 

npo§pö[j.oo  Twv ')  StodSiod".  Bes. :  Kloster  Grottaferrata,  s.  P. 
Batiffol,  La  Vaticane  de  Paul  III  ä  Paul  V  (1890),  S.  114  ] 
Menolog.  aug. :  la— 24  a  Mac.  IV  (für  den  1,  Aug.)  |  ßolland. 
et  Franchi  de'  Caval,  S.  1(51 — 164  |  BatifFol.  L'abbaye  de 
Eossano  (1891),  S.  80.  Sigel  690. 

1677  und  1678.  XVI  |  Papier,  246  +  516  Bl.  (nach  anderer  Zäh- 
lung im  ganzen  757  Bl.) ,  33  >  23  cm  |  Bes. :  „lo.  Matthaei 
Giberti  epiVeron."  (1524—1543;  vgl.  Eom,  Privatbibl.  Chigi, 
H.  VIII.  64)  I  Cat.  (textualis)  in  Ps.Od.  (beginnt  erst  mit  dem 
Schi,  von  Ps.  54);  im  1.  Bde.  (bis  Ps.  73)  ist  der  Text  jedes 
Ps.  zusammenhängend  geschrieben,  im  2.  Bde.  (von  Ps.  74  an) 
dagegen  in  kleinere  oder  ganz  kleine  Abschnitte  zerlegt,  doch 
gehören  die  beiden  Bände  zusammen,  da  der  zweite  den 
Schluß  der  Cat.  zu  Ps.  73  enthält  |  Karo-Lietzm.  S.  27. 

Sigel  1795. 

1682  und  1683.  XVI  |  Papier,  292  +  261  Bl.,  42x28  cm  |  Cat. 
in  Ps.Od.  I  Karo-Lietzm.  S.  28.  Sigel  1796. 

1684.  XVI  I  Papier,  206  BL,  30x20  cm  |  Cat.  in  Gen.  |  Karo- 
Lietzm.  S.  13.  Sigel  691. 

1685.  XVI  I  Papier,  260  BL,  30x20  cm  |  Cat.  in  Ps.  51-Od.  | 
Karo-Lietzm.  S.  41.  Sigel  1797. 

1687.  XVI  I  Papier,  208  BL,  28x20  cm  |  Basilii  metropol.  Neo- 
patrensis  comm.  in  XVI  proph.  |  Ausg.  des  Prologs :  Mai,  Pa- 
trum nova  bibl.  6  (1853),  zweiter  Teil  S.  540 f.;  Textproben 
ebenda  7  (1854),  erster  Teil  S.  VII— XII. 

1694.  1202  I  Perg.,  76  BL,  18  x  12  cm  |  Sehr.:  „Mr/ay]).  a^apziülob 
lepsco?  xat  vo[x(txoö)  tod  FaC'^"  (zum  Titel  voji-ixö?  vgl.  Batiffol, 
L'abbaye  de  Rossano  [1891],  S.  XI)  |  1 — 70  Cat.  (textualis) 
in  Eccl.  1 — 7  (Auf.  schlecht  zu  lesen)  |  Facs. :  Franchi  de* 
Cavalieri  et  Lietzmann,  Specimina  codicum  graec.  Vatic. 
(1910),  Taf.  34  (EccL  Siö-is),  vgl.  S.  XIII  |  ColL:  HoP  | 
Klosterm.  S.  29  f.  |  Karo-Lietzm.  S.  312  (hier  wird  falsch  an- 
gegeben, die  Erklärungen  ständen  am  Rande).  Sigel  299, 

1747.  X/Xl  I  Perg.,  288  Bl.  (aber  288  ist  ein  VorsetzbL),  21  x 
15  cm  I  Cat.  in  Ps.Od.  (bricht  auf  Bl.  287  mit  Or.  Man.  3  ab; 
Ps.  114? — 1104  fehlt).  Auf  dem  2.  Vorsetzblatt  am  Anfang 
der  Hs. :  Ps.  1  Anf.  hebräisch    in   griech.  Umschrift  (aus  der 


1)  So,  nicht  -oj,  stolit  in  der  lls.  Auch  sonst  kommt  tojv  iito-joioj  oft  vor, 
vgl.  Va\^.  Marin,  De  studio  cocnohio  Constantinojjolitano  (1897),  S.  21  Anm.  7 
und  1>;  22  .Anm.  4:  GO  Anm.  1  und  0;  117  Anm.  19;  1 18  Anm.  1;  127  f.  (vier- 
mal); dazu  der  Dativ  toT;  Üt'/joio'j  S.  21  Anm.  10  u.  11  und  der  Accus.  T-i  iltoyoioj 
S.  11  Anm.   1. 


266  •■^-  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

Hexapla '?)  und  griechisch  |  Coli. :   HoP  |  Karo-Lietzm.  S.  43. 

Sigel  271. 

1764.  XIII  I  Papier,  164  BL,  33  x  24  cm  |  Die  Notiz  „ßtßXtov  r/j? 
§eDT(£)p(a(;)  ^eaew?  jxa'"  auf  Bl.  124  ist  eine  Signatar  von  Aaöpa 
(Athos),  vgl.  die  analogen  Signaturen  anderer  Aaopa-Hss.  bei 
Montfaucon,  Bibl.  Coisl.  (1715):  Coisl.  8  ßcßXo(;  t'^<;  Iwar/j? 
■O-saswc  iS',  Coisl.  26  ßtßXiov  ttj?  xsTapiirj?  -O-soswc  S' u.  s.  w.  |  la 
XII  proph.  (hebr.  Reihenfolge;  Os.  6ii— 7io  fehlt,  65—11  steht 
am  Rande),  30bJ[s.  (llia— 15^  fehlt),  53a  Ez^,  76  b  Dan., 
91a — 118  b  ler. ,  alles  mit  Cat.-Excerpten  (zu  Os.  und  Agg. 
ist  Thdt.  comm.,  zu  Zach.  Hesychii  Hierosol.  comm.  aus  der 
Cat,  abgeschrieben) ;  123 — 161  Comm.  in  lob  |  Coli,  (außer 
lob):  HoP  (s.  Praef.  ad  Is.)  |  Klosterm.  ö.  13 f.  1  Faulhaber, 
Proph. -Cat.  S.  13 — 17  (die  auffällige  Reihenfolge  der  IV  proph. 
stimmt  mit  der  in  Vatic.  graec.  1153  +  1154  überein)  und  S.  31. 
33.  136.  Hesychii  Hierosol.  interpretatio  Isaiae  proph.  ed. 
Eaulhaber  (1900),  S.  XXXIII.  Karo-Lietzm.  S.  333  (Druck- 
fehler „1746«  statt  „1764").  Sigel  228. 

1767.  XVI  I  Papier,  332  BL,  30  x  21  cm  |  1—160  Leonis  Ma- 
gistri  epitome  in  Oct.  Reg.  Par.  Matth,  loh.  Luc.  Cath.  Act.  | 
Am  !Schl.  auf  Bl.  160  b  ist  bemerkt :  sYpa^'/j  s^  avtiYpd'^Oü  Xiav 
aotop'ö-cÖTOD  xal  sof^aXtisvoo  |  Am  Anf.  von  Reg.  findet  sich  die 
Randnote :  Tjoe  -q  elg  xa  C'']tou[xsva  twv  BaoiXeiwv  £p[j.rjvsia  aTuaaa 
£%  r^g  BiQ  abza.  OsoScopitoo  sjctaxÖTioD  Köpoo  s;rtTST[i-*/jra'.  ttpSe  T(j) 
ODYYpacper  (die.s  stimmt,  vgl.  Patmos,  'Icoavvoo  toö  650X0700,  177)  | 
Ausg.  von  Gren.  1:  A.  Mai,  Nova  patrum  bibliotheca  6  (1853), 
pars  2,  S.  541  f.,  vgl.  S.  539  |  Den  Nachweis  und  die  Be- 
schreibung dieser  Hs.  verdanke  ich  G.  Mercati. 

1770.  XVI 1  Papier,  256  BL,  30x21  cm  |  153—228  Cat.  in  Prov.  | 
Faulhaber,  Hohel.-Cat.  S.  118  f.  Karo-Lietzm.  S.  304. 

Sigel  692. 

1788.  XVI  I  Papier,  253  BL,  31  x  21  cm  I  1—120  Procopii  comm. 
in  Is.  1—23 15  I  Faulhaber,  Proph.-Cat.  S.  79. 

1789.  X  I  Perg.,  290  BL,  35  x  27  cm  |  Cat.  in  Ps.  1~  50  |  Karo- 
Lietzm.  S.  30.  Sigel  1178. 

1793.  XIV  I  Papier,  233  BL,  31  x  22  cm  |  Comm.  in  Ps.Od.  (Anf. 
bis  Ps.  12  und  Schi,  von  Od.  3  an  fehlen). 

1794.  X/XI  I  Perg.,  400  Bl.  (1—8  im  XIV.  Jahrh.  ergänzt),  31  x 
23  cm  I  la  Thdt.  prologi  in  XVI  proph.,  9a  XII  proph.  (hebr. 
Reihenfolge),  82  b  IV  proph.  (Draco  als  opaotg  17'  gezählt)  | 
Coli.:  HoP  („238"  in  den  XII  proph.  [aber  in  Ez.  ist  „238" 
=  Vat.  graec.  1153,    vgl.  daselbst];    „48"    in  den  IV  proph.. 


Rom,  Bibl.  A^at.,  Vat.  gr.  267 

s.  Praef.  ad  Is.)  |  Klosterra.  S.  11  f.  |  Benutzt  für  die  Ausg. 
der  xs^dXaia  in  Hesychii  Hierosol.  interpretatio  Isaiae  proph. 
ed.  .Faulhaber  (1900),  s.  S.  XXXI— XXXIII  („V"). 

Sigel  48. 

1802.  XII  I  Perg.,  327  BL  (312—327  Papier  XIV.  Jahrh.),  39  x 
29  cm  I  Bes.:  „'Icodvvoo  Ste'^ävoo  l;riaxÖ7roo  Bovovta?"  |  la — 140a 
Cat.  in  Prov. ,  140  b — 311  Gregorii  Nyss.  homiliae  in  Eccl.  et 
Cant.  1 — 0  8,  312 — 321  Pselli  comm.  in  Cant.  |  Coli,  von 
Prov.  und  Gregorii  Nyss.  hom.  in  Cant. :  HoP  |  Karo-Lietzm. 
S.  308.  Faulhaber,  Hohel.-Cat.  S.  75—97.  0.  Hoppmann,  De 
catenis  in  Pröv.  Sal.  codicibus  Vat.  gr.  1802  et  Berol.  Phill. 
gr.  1412  traditis  (Diss.  Jena  1911).  Catenenstudien  hsg.  v. 
H.  Lietzmann,  2:  Die  Cat.  des  Vat.  gr.  1802  zu  den  Prov. 
analysiert  von  0.  Hoppmann  (1912).  Sigel  297. 

1812.  XII  I  Perg.  (palimps.,  meistens  völlig  abgewaschen),  170 
Bl.  (169.  170  sind  Vorsetzblätter),  19  x  13  cm  |  Rohe  Schrift  | 
Ps^  17-11855.  Sigel  1179. 

1842.  X;XI  I  Perg.  (palimps.,  s.  Mercati,  Note  S.  211  f.),  85  BL, 
20  X  14  cm  I  Wahrscheinlich  aus  Süditalien  1  Lect.  für  die 
Fastenzeit. 

1843.  XII  I  Perg.  (palimps.),  79  BI,  20  x  14  cm  [  Wahrscheinlich 
aus  Süditalien  |  1 — 42  Dan.  (Anf.  unvollst,  und  schlecht  er- 
halten ;  Bei  et  Dr.  als  opaaic  q'  gezählt)  1  Bolland.  et  Franchi 
de'  Caval.  S.  172,  vgl.  auch  Analecta  Bolland.  21  (1902),  S.  9 
(über  die  untere  Schrift).  Sigel  693. 

1848.  XII  I  Perg.,  98  Bl.,  21  x  15  cm  |  Ps.Od.  (Anf.  bis  Ps.  36* 
und  Schi,  von  Od.  3  an,  sowie  Ps.  44;) — 47 ö.  598 — 61 4.  748 
-77 Anf.    135  21—147  4  fehlen)  |  Coli.:  HoP.  Sigel  213. 

1860.  XI  I  Perg.,  120  BL,  20x16  cm  |  Aus  Süditalien  \  Lect. 
(Anf.  u.  Schi,  fehlen). 

1861.  XIII  I  Papier,  187  BL,  20  x  13  cm  |  1—148  Georgii  Choe- 
robosci  epimerismi  in  Ps.Od. 

1864.  XII  !  Perg.,  285  Bl.  (manche  im  XIV.  Jahrb.,  z.  T.  auf 
palimpsestem  Perg.  [vgl.  Mercati,  Note  S.  212],  ergänzt),  16  x 
10  cm  I  Ps.Od.  (Ps.  77-17.  13,-15  tit.  48 12-19  fehlen)  u.  a.  | 
ColL:  HoP.  Sigel  270. 

1866.  XIII  I  Papier,  aber  Bl.  14—77  Perg.  (palimps.),  203  BL, 
13  X  10cm  ]  Bes.:  S.  Salvatore  in  Messina  |  14—76  Ps.Od.  mit 
Prolog  des  Eusebius  |  Batift'ol,  L'abbaye  de  Rossano  (1891), 
S.  164.  Sigel  1798. 

1870.  XIII  I  Perg.,  193  BL,  15x  10  cm  |  Ps.Od.  (Anf.  bis  Ps. 
I82  und  Ps.  24i«— 25ii  fehlen)  |  Coli.:  Hol».  Sigel  214. 


268  '■^-  Ralilfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

1871.  XII  I  Perg.,  185  BL,  16x12  cm  |  Vermutlich  aus  Süd- 
italien I  81a — 104b  Mitte  Sir.  proL— 15i7,  dann  (ohne  deut- 
liche Unterscheidung  vom  Vorangehenden)  bis  112  b  ausge- 
wählte Stücke  aus  Sir.  u.  Prov.  Sigel  694. 

1873.  1011  I  Perg.,  378  Bl.  (1—11.  180—201.  373—378  Papier 
XIV.  Jahrh.).  17  x  14  cm  |  Vermutlich  aus  Calabrien  |  Ps.Od. 
(Anf.  u.  Schi,  und  Ps.  72  7-23.  77  57—63.  77 71— 78 12.  118io6-u3. 
1423-1432  fehlen)  1  Coli.:  HoP  |  Klosterm.  S.  13.       Sigel 215. 

1874.  XII  I  Perg.,  223  Bl.  (1—58.  175—190.  214-223  im  XV. 
Jahrh.  auf  Papier  ergänzt),  16x14  cm  1  Ps.Od.  (Ps.  7ii — 85. 
IO2— 14.  72  9-21  und  Schi,  der  Od.  fehlen)TCdl. :  HoP. 

Sigel  275. 

1881.  XIII  I  Papier,  120  BL,  23  x  15  cm  [  1—89  Georgii  Choe- 
robosci  epimerismi  in  Ps.Od. 

1882,  Bl.  1—9.  XV  (?)  I  Perg.,  21  x  15  cm  |  Ps.  1—132  mit  roten 
Initialen  (nur  z.  T.  ausgeführt);  neben  dem  Text  ist  eine 
zweite  Kolumne  freigelassen.  Sigel  1799. 

1882,  Bl.  89—92.  XIV  |  Perg.  (palimps.,  s.  Mercati,  Note  S.  212), 
24x16  cm  I  Mac.  IV  1—724  (der  Text  beginnt  auf  Bl.  89  b; 
Bl.  89  a  ist  leer).  Sigel  695. 

1887.  XIV  I  Papier,  191  BL,  25  x  17  cm  j  1—85  Tbdt.  comm.  in 
Dan.  (Anf.  verstümmelt) ;  am  Schi,  ist  der  Bibeltext  von  Bei 
et  Dr.  als  opaat?  17'  angehängt.  Sigel  696. 

1896,  BL  279-290  und  2296^,  Bl.  51-110  und  2297,  Bl.  21—30. 
XV  I  Papier,  15  x  11  cm  |  Ps.  fragm.  (Initialen  fast  durchweg 
unausgeführt).  Sigel  1800. 

1901.  X/XI  I  Perg.,  163  BL  und  2  Bl.  mit  Gen.  282—299.  34 12— 
35  7,  die  Griov.  Mercati  erst  kürzlich  gefunden  hat,  30  x24cm  | 
Oct.  (Anf.  bis  Gen.  282  und  Schi,  von  lud.  2O3  an,  sowie 
Exöd.i;3i7-152i.Lev.  62— 14io.  1987— 20 25.  2637-2720  fehlen)  | 
Coli,  (außer  Deut.):  HoP.  Sigel  84. 

1909.  XVI  I  Papier,  244  BL,  31  x  22  cm  \  78  a— 117  b  Cat.  in 
lob  I5— 325,  141a— 244  Cat.  in  lob  13  28— 41u  |  Karo-Lietzm. 
S.  328.  Sigel  697. 

1927.  XII  i  Perg.,  289  BL,  23  x  17  cm  |  Bilder,  s.  Tikkanen  S. 
91—99  I  Ps.Od.  I  Coli. :  HoP.  Sigel  216. 

1952.  XV  I  Papier,  196  BL,  21  x  15  cm  |  Bes.:  Bessarion  \  2— 
84  Ps^d.  Sigel  1801. 

Die  Vatic.  graeci  1963 — 2123  gehörten  früher  den  Basilianern  in  Rom. 
Nach  einer  Notiz  im  alten  handschriftlichen  Katalog  sind  sie  1697  und 
1699  „e  pluribus  Calabrig  et  Lucanie  monasteriis  presertim  Carbonensi, 


Rom,  Bibl.  Yat.,  Vat.  gr.  269 

et  Pateriensi*)  Ordinis  S.  P.  N.  Basilii  Magni"  ins  B  as  iliaii  er  kolleg 
zu  Rom  gebracht,  vgJ.  auch  Montfaucon,  Diarium  Italicum  (1702),  S.  210 
unten  (Montf.  war  1698 — 1700  in  Rom).  In  dieVaticana  sind  sie 
nach  Holmes,  The  first  annual  accounfc  of  the  collation  of  the  mss. 
of  the  Sept.-Version  (1789),  S.  65  im  J.  1787  gekommen. 

1964  (Basil.  3).  X/XI  |  Perg.,  227  Bl.  (14-25  im  XIII.  Jahrh. 
ergänzt),  12  x  9  cm  |  Ps.Od.  (Anf.  bis  Ps.  929  fehlt,  auch  sonst 
einige  Lücken)  mit  Randscholien  (sehr  schwer  zu  lesen)  ] 
Blanchinus,  Evangeliarium  quadruplex  I  2  (1749),  S.  DXVI 
mit  Facs.  auf  Tab.  Ill  bei  S.  DV  (Ps.  66,-3).        Sigel  1180. 

1966  (Basil.  o).  XI  |  Perg.,  189  BL,  14x10  cm  j  Ps.Od.  (Ps. 
15  10— 17s.  49i6— 5O21.  522—635  fehlen)  \  Blanchinus,  Evan- 
geliarium quadruplex  I  2  (1749),  S.  DXVI  mit  Facs.  auf  Tab. 
I  bei  S.  DV  (Ps.  30 1-3).  Sigel  1181. 

1974  (Basil.  13).  X/XI  ]  Perg.,  125  BL,  19  x  14  cm  |  108—119 
EccL,  119—125  Cant.  Sigel  698. 

2000  (Basil.  39),  Bi.  1—154.  X  [  Perg.,  25x18  cm  |  76  a— 100  a 
Dan.  (die  Oden  in  c.  3  sind  gekürzt)  |  Blanchinus,  Evange- 
IiäiTum  quadruplex  I  2  (1749),  S.  DXIV  f.  mit  Facs.  auf  Tab. 
III  bei  S.  DV  (Sus.  1—3).  BatifFol,  L'abbaye  de  Rossano 
(1891),  S.  54  f.  103.  152.  Klosterm.  S.  15.  Mercati,  Xote 
S.  209  f.  Anm.  2.  Analecta  BoUandiana  21  (1902),  S.  12—14  [ 
Coli. :  HoP  (s.  Praef.  ad  Sus.).  Sigel  232. 

2012  (Basil.  51).  XIV  |  Papier,  211  BL,  25  x  17  cm  ]  47—92 
Ps.Od. ;  außerdem  „einige  Lesestücke  aus  dem  A.T.  und  N.T.'' 
GTeg^ry  S.  435.  475  („Evl  556,  Apl  223")  und  S.  1230  („?+* 
556").  Sigel  1802. 

2022  (Basil.  61).  X/XI  |  Perg.,  258  BL,  18  x  13  cm  |  241—258 
Comm.  in  lob  1—3.  38—42  (Titel:  BIoq  toö  Stxaioo'lcoß) ;  Bol- 
land.  et  Franchi  de'  Caval.  S.  183  f. 

2025  (Basü.  64).  XI  ]  Perg.,  214  BL,  24  x  19  cm  |  181—214  Dan. 
(von  verschiedenen  Händen;  einiges  in  Sus.  später  ergänzt)  | 
Bolland.  et  Franchi  de'  Caval.  S.  184  |  Coli. :  HoP  (s.  Praef. 
ad  Sus.).  Sigel  148. 

2043  (Basil.  82).  XI  |  Perg.,  240  BL,  29x21  cm  |  Bes.:  Kloster 
S.  Mariae  de  Patirio  in  Rossano  I  Monolog,  maj.  —  aug. :  135  a 
— 161b  Mac.  IV  (Anf.  bis  I3  fehlt  wegen  Ausfalls  eines 
Blattes)  I  Batiffol,  L^abbaye  de  Rossano  (1891),  S.  60.  82. 
Bolland.  et  Franchi  de'  Caval.  S.  191  f.  Sigel  699. 


1)  Vgl.  K.  Lake,  Tlie  Greek  monasteries  in  South  Italy:  .Journal  of  Theol. 
Studies  5  (1904),  besonders  S.  29— :S3  „S.  P^lias  of  Carbo"  und  S.  ;36-38  „Ö.  Mary 
Ilodegitria,  or  l'atira,  at  Rossano",  auch  S.  189 — 202  „The  librarics  of  the  iJa- 
silian  monasteries".     Ferner  P.  Hatiffol,  I/abbaye  de  Rossano  (1891). 


270  A.  Ralilf's,  VerzeicLnis  der  griecli.  Hss.  des  A.T. 

2048  (Basil.  87).  X/XI  |  Perg.,  220  ßl.,  31  x  23  cm  |  Bes.:  „iiovf;? 
Toö  xopo'fatoD  ■9'sa;:soioD  ze  twv  aTrootöXcov  üeTpou"  |  46 — 48  Sus. 
(vorhergeht  Chrys.  XÖ70C  sl<;  tyjv  Xpiaioo  Ysvvav,  es  folgt  Chrys. 
XÖYO?  £1?  TOD?  ocYiODg  Tpst?  jcatoai;)  |  Batiffol,  L'abbaye  de  Ros- 
sano  (1891),  S.  94.  161.  Analecta  Bollandiana  21  (1902), 
S.  16—18  1  Coli. :  HoP  (s.  die  Liste  der  Hss.  am  Schi,  des 
letzten  Bds.).  Sigel  235. 

2057  (Basil.  96).  XI  |  Perg. ,  316  Bl.  (75-89  im  XIII.  Jahrh. 
ergänzt),  32  x  26  cm  |  Cat.  in  Ps.Od.  (Anf.  bis  1 4  fehlt)  | 
Blanchinus,  Evangeliarium  quadruplex  I  2  (1749) ,  S.  DXV 
mit  Facs.  auf  Tab.  I  bei  S.  DV  (Ps.  1245 -125i)  \  Coli.: 
HüP  I  Field  Ps.  |  Karo-Lietzm.  S.  25.  Sigel  268. 

2058  (Basil.  97).  X  |  Perg.,  239  BL,  32  x  24  cm  i  Oct  (Anf.  bis 
(jren.  48  3  und  Schi,  von  lud.  19  26  an  fehlen)  |  Von  Montfaucon 
für  die  Hexapla  benutzt,  s.  seine  Vorbemerkungen  zu  Gren. — 
lud.  und  vgl.  Montf.,  Diarium  Italicum  (1702),  S.  212  Z.  6— 
10  1  Blanchinus,  Evangeliarium  quadruplex  I  2  (1749),  S.  DXf. 
mit  Textproben;  Facs.  auf  Tab.  II  bei  S.  DV  (Gen.  5O25 — 
Exod.  1 9)  I  Cull. :  HoP  (der  Text  ist  mit  dem  von  HoP  28 
=  Vatic.  graec.  2122  eng  verwandt,  s.  Praef.  ad  Pent.  zu 
„28")  I  Field  Exod. -lud.  |  Coli.:  Brooke-M'^Lean  („z"). 

Sigel  85. 

2067  (Basil.  106;  vorher  Patir.  54).  X  |  Perg.,  332  BL,  23  x 
17  cm  I  la  XII  proph.  (griech.  Reihenfolge),  51b— 324b  IV 
proph.,  dann  folgen  Vitae  prophetarum  und  329 — 331  (Vor- 
setzbl.)  Lectionen  für  den  24.  und  29,  Juni  j  Montfaucon, 
Diarium  Italicum  (1702),  S.  212  Z.  11  f.  Blanchinus,  Evan- 
geliarium quadruplex  I  2  (1749),  S.  DXII— DXIV  mit  Facs. 
auf  Tab.  II  bei  S.  DV  (Is.  li— 4  und  Anf.  des  Prologs  der 
Thr.).  BatiiFol,  L'abbaye  de  Rossano  (1891),  S.  63.  69.  101  | 
Coli. :  HoP  (s.  Praef.  ad  Is.).  Sigel  233. 

2101  (Basil.  140).  X  i  Perg.,  182  BL,  17  x  12  cm  |  Ps.Od.  (Anf. 
bis  Ps.  52  2  und  Ps.  57  7 — 59  fehlen;  von  den  Oden  ist  nur 
Deut.  32 12— 43  erhalten)  |  Blanchinus,  Evangeliarium  quadru- 
plex I  2  (1749),  S.  DXV  mit  Facs.  auf  Tab.  I  bei  S.  DV 
(Ps.  54i-3)  I  ColL:  HoP.  Sigel  266. 

2106  (BasiL  145).  VIII  [  Perg.,  132  BL,  40x28  cm  (beim  Ein- 
binden stark  beschnitten)  I  Erster  Teil  einer  Bibel:  126. 
1—50  Oct  (Anf.  bis  Lev.  1359,  sowie  Deut.  2840— 30 ig.  lud. 
14i7— läTfehlen),  51—95  Reg.  I— IV  (III  88— llie  fehlt), 
95—118  Par.  I— II,  128.  119— li^lb  Est.,  121b-125.  127 
Esdr.   I    1— 9i,    129—132    Esdr.    II   5 10— 173   |   Montfaucon, 


Rom,  Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  271 

Diariutn  Italicum  (1702),  S.  212  Z.  4  f.  (er  setzt  die  Hs.  ins 
IX.  Jahrb.).  Blanchinus,  Evangeliarium  quadruplex  I  2  (1749), 
S.  DVl-DIX  mit  Textproben;  Facs.  auf  Tab.  I  bei  S.  DV 
(Deut.  li_9)  I  Coli.:  HoP  („XI")  i  Lag.  Gen.  gr.  Vorwort 
S.  12  und  Sept.Stud.  1,  S.  8  („M")  |  Klosterm.  S.  9f.  33  ]  Coli.: 
Brooke-M<=Leaii(„N").  vgl.  Sweteintr.  S.  131f.  ||i  Der  zweite 
Teil  dieser  Bibel  ist.  wie  Klosterm.  S.  9f.  nachgewiesen 
hat^),  in  Venedig,  Bibl.  Marc.,  Graec.  1:  164  Bl, 
41  ^/2  X  29 '/2  cm  !  Sehr.:  „ßaotXsuo  ^ovayco  t^yodjjlsvc.)  Zxdpov" 
und  „'Ov7jat{too  u.ovayoi)  aiiapuoXoö  xaXX'Ypa'^oo"  |  Bes.:  Bessa- 
rion,  vgl.  H.  Omont,  Inventaire  des  mss.  grecs  et  latins  donnes 
a  Saint-Marc  de  Venise  par  le  cardinal  Bessarion :  Revue  des 
bibliotheques  4  (1894),  S.  149  Nr.  4  und  das  Inventar  der 
Hss.  ßessarions  in  Mignes  Patrol.  graeca  161  (1866),  Sp.  712  B. 
Da  Bessarion  viele  Hss.  aus  Basilianerklöstern  Süditaliens 
bekommen  hat.  stammt  dieser  Teil  der  Hs.  vermutlich  aus 
demselben  Basilianerkloster  wie  der  römische  Teil  |  1  a  lob 
(Anf.  bis  30 8  fehlt),  oa  Prov..  lob  EccL,  18b  Cant. ,  2Öb 
Sap. ,  26  b  Sir..  41  a  XII  proph.  (Reihenfolge:  Os.  Am.  loci. 
Abd.  Ion.  Ml^.  etc.),  58  a  I~roph.,  126  b  Tob..  129  b  Idt., 
135  b — 162  b  Mac.  I — IV,  16:ib  Chronographion  ab  Adamo  ad 
lustinianum  (ein  kürzeres  schon  vorher  hinter  Dan.) ;  163  b 
Eusebii  ad  Carpianum  epist.  et  canones  evang.  (unvollst.), 
diese  bildeten  ursprünglich  gewiß  die  Einleitung  zum  N.T., 
das  also  auch  noch  folgte,  wurden  aber  bei  der  Zerlegung 
des  Codex  in  mehrere  Bände  zum  A.T.  gezogen,  weil  sie  auf 
der  Rückseite  von  Bl.  163  begannen.  Das  A.T.  war  voll- 
ständig bis  auf  den  Psalter,  der  entweder  am  Anf.  des 
zweiten  Teiles  ausgefallen,  oder  gar  nicht  vorhanden  gewesen 
ist  I  Der  Venediger  Teil  der  Hs.  wurde  für  die  Sixtina  be- 
nutzt, s.  die  Praef.  ad  Lectorem ;  der  römi^^che  Teil  ruhte 
damals  noch  unbekannt  in  einem  Basilianerkloster  Süditaliens  | 
(Zanetti  et  ßongiovanni,)  Graeca  D.  Marci  bibliotheca  codi- 
cum  mss.   (1740),  S.  1 — 13    mit  Variantenproben.     Stroth   im 


1)  Klosterm.  S.  10  glaul)t,  in  gewisser  Weise  schon  an  Montfaucon  einen 
Vorgänger  zu  liabcn,  aber  dies  ist  ein  Irrtum.  Montfaucon  gibt  an  der  von 
Klosterm.  /iticrtcn  Stelle  l'alaeogr.  graeca  (17()S),  S.  2:j2  nur  ein  Facs.  aus  einer 
liasiliancr-Il.s.,  oline  die  Venediger  11s.  zum  Vergleich  iieranzuziehen.  Erst  Zanetti 
und  liongiovanni,  die  Verfasser  des  Venediger  Katalogs,  haben  das  Alter  der  Ve- 
nediger Hs.  nacli  ihrer  Äimlicbkeit  mit  dem  Facs.  bei  Montfaucon  bestimmt.  Aber 
auch  sie  sind  damit  noch  nii  lit  auf  der  richtigen  S])ur  gewesen;  denn  das  Facs. 
stellt  gar  nicht,  wie  Klosterm.  nnjint,  den  Vat.  graec.  210(1  dar,  sondern  eine  ganz 
andere  liasilianer-IIs.  (Dionysius  Arcopagita). 


272  A.  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griecli.  Hss.  des  A.T. 

Repert.  8  (1781),  S.  181  f.  lac.  Morellms,  Bibliotheca  ms. 
graeca  et  latina  1  (1802),  S.  3-6  |  Coli.:  HoP  („23"),  s. 
Praef.  ad  lob  et  Dan. ;  die  Coli,  ist  1789  von  Zoega  und 
Schow  angefertigt,  s.  ölorelli  S.  4  und  vgl.  Lagarde,  Sept.- 
Stud.  1  (1891),  S.  llf.  i  Abdruck  der  Prologe  zu  Am.— Mal. 
und  Dan.:  Tischendorf,  Anecdota  sacra  et  profana  (1855),  S. 
103—109  I  Field  Prov.  |  Lag.  Gen.  gr.  Vorwort  S.  14  („V")  | 
Coli,  von  lob  —  IV  proph.,  jedoch  außer  Sap.,  Bar.,  Ep.  ler. 
und  den  griech.  Zusätzen  zu  Dan. :  Gröttingen,  Univ.-Bibl., 
Cod.  Lagard.  7;  benutzt  von  R.  Smend,  Die  Weisheit  des 
Jes.  Sir.  erklärt  (1906),  s.  S.  LXIX  („23")  |  Facs.:  Watten- 
bach, Schrifttafeln  zur  Gesch.  der  griech.  Schrift  2  (1877), 
Taf.  23  (ler.  197—214),  vgl.  S.  3f.;  dasselbe  Facs.  in  der  2. 
und  3.  Aufl.,  die  unter  dem  Titel  „Scripturae  graecae  speci- 
mina«  1883  und  1897  erschienen,  auf  Taf.  IX,  vgl.  S.  4  |  E. 
Klostermann,  De  libri  Coheleth  versione  Alexandrina  (Diss. 
Kiel  1892),  S.  3 — 6  mit  Abdruck  des  Prologs  zu  Cant.  Der- 
selbe, Analecta  (1895),  S.  9  f.  33  f.  51—60.  Derselbe,  Eine 
alte  Rollenverteilung  zum  Hohenliede:  Ztschr.  f.  d.  alttest. 
Wissenschaft  19  (1899),  S.  158—162  mit  Abdruck  der  Per- 
sonenangaben im  Cant.  |  Coli,  von  Mac.  T — IV  (von  Swete 
und  E.  Klostermann):  Swete  („V"),  vgl.  Swete  Intr.  S.  132 
(„V")  I  Coli.:  Brooke-M«Lean,  vgl.  I  3  (1911),  S.  V  („N''). 

Sigel  V^). 

2115  (Basii.  154),  Bl.  27-69.  X/XI  \  Perg.,  19  x  13  cm  |  Reg. 
fragm. ,  nämlich  27 — 34  Reg.  II  1525 — 18 19  (nichtlucian.  Text), 
35^69  Reg.  IV  lisa— 43i.  IO3— II15.  123—1737.  I89— 1924 
(lucian.  Text)  |  Blanchinus,  Evangeliarium  quadruplex  1  2 
(1749),  S.  DIXf.  mit  Textproben;  Facs.:  Tab.  I  bei  S.  DV 
(Reg.  II  1532-34)  I  Rahlfs,  Sept.-Stud.  3  (1911),  S.  15. 

Sigel  700. 

2122  (Basil.  161).  X/XI  |  Perg.,  84  BL,  29  x  22  cm  ]  Oct.  fragm., 
nämlich  Num.  3 11 — 23 30.  2644 — 2927.  Num.  31  le — Deut.  11 10. 
Deut.  11 30 — 16  20. 17 18 — 30 19.  Deut.  325 — los.  lio  |  Blanchinus, 
Evangeliarium  quadruplex  I  2  (1749),  S.  DIX ;  Facs. :  Tab.  I 
bei  S.  DV  (Num.  36 13— Deut.  1 1)  |  Coli. :  HoP  (vgl.  oben  zu 
Vatic.  graec.  2058).  Sigel  28. 


1)  Diese  Sigel  habe  ich  für  die  ganze  Hs.  gewählt,  weil  sie  sich  infolge  ihrer 
Verwendung  bei  Swete  schon  eingebürgert  hat,  und  weil  der  Buchstabe  „V"  für 
eine  Hs.,  die  sich  aus  einem  Vaticanus  und  einem  Venetus  zusammensetzt,  be- 
sonders gut  paßt. 


Rom,  Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  273 

2125.  VI  (P.  Viereck  in  der  ßerl.  philol.  Wochensehr.  32  [1912], 
Sp.  1632  in  Ausführung  einer  Andeutung  "W.  Schubarts: 
Vn/VIII)  i  Perg.,  882  Seiten,  29  x  18  cm  1  Koptischer  Duktus  | 
Bes.:  Abtei  S.  Denis  in  Paris;  Rene  Marchai;  Card.  F.  Roche- 
foucaud;  Jesuites  du  College  de  Clermont  in  Paris  (vgl.  die 
Vorbemerkung  zu  Berlin,  Kgl.  Bibl.,  Pbill.);  seit  1785  in 
Rom  I  Codex  Marchalianus:  1  Prophetenviten  u.  a.,  25 
XII  proph.,  171  IV  proph. ;  am  Rande  sind  im  XIV.  Jahrh. 
Scholien  hinzugefügt,  vgl.  Karo-Lietzm.  S.  620  |  loan.  Cur- 
terius  druckte  in  seiner  1580  zu  Paris  erschienenen  Ausg. 
von  Procopii  comm.  in  Is.  (genauer  Titel  unten  bei  Venedig, 
Bibl.  Marc,  Gr.  24)  die  Prophetenviten  und  den  ganzen  Is.- 
Text  nebst  den  hexapl.  Noten  ab,  indem  er  den  Is.-Text  stück- 
weise in  den  Commentar  Prokops  einschob  j  Montfaucon  konnte 
die  Hs.,  die  er  als  „Ms.  Jes[uitarum]"  bezeichnet,  nur  vier 
Tage  benutzen;  er  excerpierte  „multa  ad  ler.  et  Ez."  und 
verbesserte  in  Is.  manche,  aber  nicht  alle  Fehler  des  Cur- 
terius,  vgl.  seine  Vorbem.  zu  Is. :  „Lapsus  Curterii  non  paucos 
sarcivimus,  majorem  in  eo  operam  posituri,  si  per  tempus  li- 
cuisset");  daher  sind  einige  Fehler  des  Curterius  noch  in 
Fields  Hexapla  zu  finden.  Vgl.  auch  Montfaucon,  Palaeogr. 
graeca  (1708),  S.  40  f.  224—228  (mit  Facs.  von  ler.  51 1-3)  | 
Blanchinus,  Vindiciae  canonicarum  scripturarum  (1740),  S. 
CCLVIIl — CCLXI.  Blanchinus,  Evangeliarium  quadruplex 
II  2  (1749),  Bl.  DLXXXIXb  mit  Facs.  in  I  2  (1749),  Tab.  I 
hinter  S.  DXXXII  (ler.  51 1-3).  Stroth  im  Repert.  8  (1781), 
S.  189—193  I  Coli.:  HoP  („XII";  vgl.  Praef.  ad  Is.  et  Dan.)  j 
Field  Is.,  ler.,  Dan.  |  Ausg.  des  Dan.:  Tischendorf,  Monu- 
menta  sacra  inedita.  Nova  collectio  4  (1869),  S.  225—296,  vgl. 
S.  XIX— XXIII.  Ausg.  von  Am.  9 12-15,  Mich.,  Os.  1  1— 2i7: 
Tischendorf  ebenda  9  (1870),  S.  227—248,  vgl.  S.  XXXII— 
XXXIV  I  Ausg.  der  ganzen  Hs. :  Prophetarum  codex  Graecus 
Vatic.  2125  .  .  .  phototypice  editus  (1890);  dazu  erschien  als 
Begleitband:  Ceriani,  De  codice  Marchaliano  (1890)  |  Facs.: 
Franchi  de'  Cavalieri  et  Lietzmann,  Specimina  codicum  graec. 
Vatic.  (1910),  Taf.  4  (ler.  42ii_ii.),  vgl.  S.  V  |  Lag.  Gen. 
gr.  Vorwort  S.  13  (,Q")  |  Coli.:  Swete  („Q"),  vgl.  Swete  Intr. 
S.  144  f.  Sigel  q. 

2129.  XV  I  Papier,  701  Seiten,  29x21  cm  |  225—327  Cat.  in 
Cant.  I  Bolland.  et  Franchi  de'  Caval.  S.  199  |  Karo-Lietzm. 
S.  310  (die  Beschreibung  ist  falsch,  denn  Gregor  und  Nilus 
nehmen  nicht  je   eine  Kolumne   ein,   sondern    lösen  einander 

Kgl.  Ges.  d.  Wiss.    Nachrichten.    Phil.-hist.  Klasse.    1914.    Beiheft.  18 


274  A.  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

in  der  durch  beide  Kolumnen  fortlaufenden  Erklärung  ab). 
Taulhaber,  HoheL-Cat.  (1902),  S.  1  |  Über  neutestamentl. 
Stücke  am  Anf.  der  Hs.  s.  Gregory  S.  324.  1191  („Ak  158", 
jetzt  „2064")  und  S.  435.  1191  („?  561");  Soden  S.  287  („Av«^"). 

Sigel  701. 

2131.  XVI  1  Papier,  372  Seiten,  35  x  23  cm  ]  Bes. :  „lo.  Matthaei 
Giberti  episc.  Veron."  (1524 — 1543;  vgl.  Rom,  Privatbibl. 
Chigi,  R.  VIII.  54)  I  Cat.  in  Exod.  —  Num.  (Schi,  fehlt),  nach 
Faulhaber  (bei  Karo-Lietzm.)  aus  Vatic.  graec.  747  abge- 
schrieben 1  Karo-Lietzm.  S.  14.  Sigel  702. 

2161.  XII  I  Perg.,  184  BL,  17  x  12  cm  |  Bes. :  1781  Altieri  | 
Ps.Od.  (Anf.  bis  Ps.  I3  und  Schi,  von  Od.  4  9  an,  sowie  Ps. 
73 17 — 749  fehlen)  mit  ausführlichen  Randscholien  in  sehr 
kleiner  Schrift.  Sigel  1182. 

2204  (Columnensis  43).  X  |  Perg.,  573  Seiten,  26x18  cm  |  Bes.: 
„xoö  xpwTaoYjxp'^TK;".  Spätere  Bes. :  „lo.  Car(dinalis)  de  Sal- 
viatis"  (f  1553);  Familie  Colonna  in  Rom.  Um  1822  von  An- 
gelo  Mai  für  die  Bibl.  Vat.  angekauft,  s.  Mai,  Scriptorum 
veterum  nova  coUectio  6  (1832),  erster  Teil  S.  Vif.  |  Tbeo- 
dori  Mopsuest.  comm.  in  Xll  proph.  (hebr.  Reihenfolge)  |  An- 
gelo  Mai  gab  das  Werk  nach  dieser  Hs.  zweimal  heraus: 
1)  Scriptorum  veterum  nova  coUectio  6  (1832),  erster  Teil  S. 
1 — 298,  2)  Novae  patrum  bibliothecae  tom.  VII  (1854),  erster 
Teil  S.  1 — 389,  hier  mit  lateinischer  Übersetzung. 

2227  (Column.  66).  XIII  |  Papier,  216  BL,  23  x  15  cm  |  Bes. : 
„Ig.  Car(dinalis)  de  Salviatis"  |  Cat.  in  lob  (Schi,  von  41  u 
an  fehlt)  |  Karo-Lietzm.  S.  329.  Sigel  703. 

2263.  XIII  I  Papier,  175  BL,  20  x  13  cm  |  Bes. :  „Locus  S"  Franc<=' 
de  Urbe" ;  schon  1449  im  Besitz  des  Franziskanerordens,  denn 
damals  lieh  Andreas  de  S.  Gemino,  Vikar  des  Ordens,  die 
Hs.  einem  Frater  |  Ps.Od.  Sigel  1803. 

2295.  XU  I  Perg.  (palimps.,  gründlich  abgewaschen),  32  BL, 
22  X  18  cm  I  Ps.  11 3—41 7.  Sigel  1183. 

22961,  BL  9-50.  XIII  |  Perg.  (palimps.),  15  x  11  cm  |  Ps.  63?— 
1024  (lück.).  Sigel  1804. 

2296^,  BL  51—110  gehört  zu  1896,  s.  oben.  Sigel  1800. 

2296°,  BL  111—114.  XII/XIII  |  Perg.,  16  x  12  cm  |  Ps.  iiOn— 
95  tit.  Sigi'l  1805. 

2296°,  BL  115-146.  XII/XIII  |  Perg.  (palimps.,  gründlich  abge- 
waschen; BL  142  f.  Papier),  16x11  cm  |  Ps^,  10423—1488 
(lück.).  Sigel  1806. 

2297,  BL  21—30  gehört  zu  1896,  s.  oben.  Sigel  1800. 


Rom,  Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.— Tat.  syr.  275 

2298.  XI  I  Perg.  (palimps.,  gründlich  abgewaschen),  48  BL,  17  x 
12  cm  I  Lect.  fragm.  (für  die  Fastenzeit). 

2302.  Vll/Vlli  (rescr.  XIII)  |  Perg. ,  166  Seiten,  16  x  11  cm  ] 
Bes.:  Kloster  Grottaferrata ;  Angelo  Mai  |  Untere  Schrift 
eines  Teiles  der  Bl. :  •  Hesychii  Hierosol.  comm.  in  Ps.  |  Mer- 
cati,  Note  S.  174f.  |  Gregory  S.  99-101  („G'-'Pg-')  und  S. 
1039.  1078f.  („0120").  Soden  S.  240  („al005")  |  Analecta  Bol- 
land.  21  (1902),  S.  21. 

m)  Vaticani  syriaci. 
162,  von  Tisserant  als  Codex  Zuqninensis  rescriptus  be- 
zeichnet, enthält  als  obere  Schrift  (IX./XI.  Jahrh.)  eine  syr. 
Chronik,  die  von  St.  E.  und  J.  S.  Assemani,  Bibliothecae  apost. 
Vatic.  codicum  mss.  catalogus,  pars  I,  tom.  III  (1759),  S.  328  f. 
fälschlich  dem  Dionysius  von  Telmahre  zugeschrieben  wurde, 
in  Wirklichkeit  aber  wohl  von  einem  Mönche  des  Klosters 
Znqnin  (unfern  Amid)  verfaßt  ist.  Die  Hs.  gehörte  dem 
Kloster  S.  Mariae  Deiparae  (nitrische  Wüste,  Ägypten);  J.  S. 
Assemani  kaufte  sie  1715  für  die  Vaticana  |  Versprengte 
Stücke  aus  dem  Schluß  der  Hs. ,  die  sich  schon  in  älterer 
Zeit  abgelöst  hatten,  kamen  1843  aus  demselben  Kloster  nach 
London,  Brit.  Mus.,  Add.  14665  Bl.  1—7,  vgl.  W.  Wright, 
Catalogue  of  Syr.  mss.  in  the  Brit.  Mus.  3  (1872),  S.  1118 f. 
Nr.  955  und  den  Catalogue  of  ancient  mss.  in  the  Brit.  Mus. 
1  (1881),  S.  24  I  Das  Perg.  stammt  aus  sechs  griech.  LXX- 
Hss.  Die  gesamten  Reste  sind  herausgegeben  in  den  Studi 
e  testi,  23 :  Codex  Zuqninensis  rescriptus  V.  T.  Texte  grec 
des  mss.  Vat.  syr.  162  et  Mus.  Brit.  Add.  14.665  ed.  p.  Eu- 
gene Tisserant  (1911).  Die  sechs  Hss.,  die  ich  mit  Tisserant 
als  TjS — Z^^  bezeichne,  sind: 
Z^  =  Bl.  92.  41  etc.  (s.  Tisserant).  VI  |  Perg.,  18  Bl. ,  ur- 
sprünglich etwa  30x20,  jetzt  25  x  16  cm  |  lud.  16  29 — 19 12. 
19 18-29.  20 4-18.  20 30— 21 5  (lucian.  Text)  |  Ausg.:  Tiss.  S.  1 
—38,  vgl.  S.  XXXIII-XLIV;  Facs.:  Taf.  1  (lud.  192-4). 
7a^  =  Bl.  39.  38  etc.,  wozu  noch  Add.  14  665  Bl.  4  gehört. 
VI  I  Perg.,  21  Bl.,  ursprünglich  etwa  33  x  24,  jetzt  25  x  16 
cm  (doch  sind  3  Bl.  noch  in  voller  Größe  erhalten,  da  sie  in 
der   syr.   Hs.   als   Doppelblätter   verwendet  sind)   |  Reg.  III 

2ig— 25.    35  1—39.    246  g 32.    327 — 4  «.  4  28 6  10.    727—833.    2126—39 

(lucian.  Text)  |  Ausg. :  Tiss.  S.  39—82,  vgl.  S.  XX VIII— XXX. 
XLIV— LH;  Facs.:  Taf.  2  (Reg.  III  62-6)  1  Rahlfs,  Sept.- 
Stud.  3  (1911),  S.  16—18.  78f.  296  („Palimps"). 

18* 


A.  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

Z"i  =  Add.  14665  Bl.  3.  V/VI  1  Perg.,  23  x  18  cm  |  Koptischer 
Duktus  I  Reg.  III  8  ss — 9 1  |  Ausg. :  Tischendorf,  Monumenta 
Sacra  inedita.  Nova  collectio,  2  (1857),  S.  315  f.,  vgl.  S. 
XXXXIV;  Schriftprobe  auf  der  Taf.  am  Schi,  des  Bds.  unter 
Nr,  3.  Vgl.  auch  Tischendorf,  Neue  dokumentliche  Schrift- 
forschungen auf  deutschen  und  engl,  Bibliotheken:  Deutsche 
Ztschr,  f.  christl.  Wissensch.  u.  christl.  Leben  7  (1856),  S.  14  | 
Lag.  Gen,  gr,  Vorwort  S.  15  („Z<i").  Swete  Intr,  S.  140f. 
(„Z-ä").  Rahlfs,  Sept.-Stud.  3  (1911),  S.  193  Anm.  2  („Z««)  | 
Ausg.:  Tisserant  S.  83—86,  vgl.  S,  LIII— LVI;  Facs,  der 
Rückseite  des  Bl. :  Taf.  3  (Reg.  III  8  64—9 1),  Ein  Facs.  der 
Vorderseite  des  Bl.  gibt  Hyvernat,  Album  de  paleogr.  copte 
(1888),  Taf.  VI  rechts  (Reg.  III  858-64),  vgl,  S.  12. 

Z^v  =  Bl.  26.  14  etc.  VI  |  Perg.,  28  Bl. ,  25  x  16  cm  (ur- 
sprünglich etwas  breiter)  |  Ps.   81 — 9 19.   9  36 — 12  3.    13 1 — 16 1. 

17  3-29.    39-48.    19  9  —  2125.    2172—23  2.249-19.258-264.288— 

29  4.   302-11.   32  21—33  22.   35 7— 37 u   (lucian.   Text)  |  Ausg.; 
Tiss.    S.  87—144,   vgl.   S.  LVII— LXVI;    Facs.:   Taf.  4  (Ps. 

134—142). 

Z^  =  Bl.  64.  48  etc.,  wozu  noch  Add.  14665  Bl.  1.  2.  5—7  ge- 
hören (Bl.  1  ist  „un  fragment  tres  etroit,  qui  peut  etre  la 
bordure  d'un  autre  feuillet  conserve"  Tiss.  S,  VI  Anm.  1; 
Bl.  6  und  7  gehören  als  Teile  eines  einzigen  Blattes  der  Ur- 
sprung!. Hs.  zusammen).  VII/VIII  |  Perg.,  49  +  3  BL,  ur- 
sprünglich etwa  28  X  20,  jetzt  25  x  16  cm  |  £z,  I9— 25.  3i— is. 
4i6— 5ii,  611— 94.  227—2338.  245-i4.  20  2-9.  267-11.  28 lo-ie. 
305—38  4.  39  10-24.  4O19-23.  41 25— 42 12.  43 11—44*.  44i6— 45i3. 
4520 — 462.  46 16—22.  475 — 488  (lucian.  Text)  ]  Ausg.  von  Ez. 
4 16 -04  (=  Add.  14  665  Bl.  2):  Tischendorf,  Monumenta 
Sacra  inedita.  Nova  collectio,  2  (1857),  S.  313 f.,  vgl.  S. 
XXXXIIIf.;  Schriftprobe  auf  der  Taf.  am  Schi,  des  Bds. 
unter  Nr.  4.  Vgl.  auch  den  zu  Z™  zitierten  Aufsatz  Tischen- 
dorfs in  der  Deutsch.  Ztschr.  f.  christl.  Wiss.  u,  christl,  Le- 
ben I  Lag.  aen.  gr,  Vorwort  S.  15  („Z<^").  Swete  Intr.  S,  145 
(„Z« «)  I  Cornill,  Da  sBuch  des  Proph,  Ez,  (1886),  S.  65  |  Ausg. 
von  7  Bl.  der  röm.  Hs. :  Novae  patrum  bibliothecae  ab  Ang. 
Card,  Maio  collectae  tom.  X  (1905),  pars  III,  pag.  3—20  [von 
Cozza-Luzi].  Vgl.  Ceriani,  De  codice  Marchaliano  (1890),  S. 
101  I  Rahlfs,  Sept.-Stud,  3  (1911),  S,  16 f.  |  Ausg.:  Tisserant 
S.  145-250,  vgl.  S.  VI.  XXVII-XXX.  LXVI— LXXXI; 
Facs.:  Taf.  5  (Ez.  85-9). 

Z^i  =  Bl.  78.  81  etc.        VI  |  Perg,,  7  BL,   ursprünglich  etwa 


Rom,  Bibl.  Vat,  Vat.  syr.  —  Privatbibl.  Chigi.  277 

24x20,  jetzt  24x15  cm  |  Ez.  8620-28.  37  8-u.  4125—42  7. 
43ii_i8.  47 19 —484  (lucian.f  Text)  und  Dan.  3  2—15  (wahrschein- 
lich lucian.  Text)  |  Ausg. :  Tiss.  S.  251^66,  vgl.  S.  LXXXI 
-LXXXV;  Facs.:  Taf.  6  (Ez.  412.5—423).        Sigeln  Z^— Z^i. 

Privatbibliothek  Barberini 

ist  jetzt  in  der  Bibl.  Vatic,  s.  oben  S.  238. 

Privatbibliothek  des  Fürsten  Ohigi. 

Die  Beschreibungen  der  eigentlichen  Bibelhss.  habe  ich  im  'April  1909  in 
der  Bibliothek  aufgenommen,  die  übrigen  stammen  aus  den  angeführten 
Werken.     (Pierleoui  beschreibt  nur  R.  V.  28,  s.  daselbst.) 

R.  IV.  3.  Xni  I  Perg.,  231  Bl.,  18  x  13  cm  |_Ps.Od.  (Schi,  fehlt)  I 
Coli. :  HoP.  Sigel  182. 

R.  IV.  4.  XV  I  Papier,  194  BL,  16  x  10  cm  |  PsOd.  (Ps.  12  ist 
vom  Schreiber  übersprungen;  Ps.  75 u — 76 12  fehlt  infolge  Aus- 
falls eines  Bl.)  |  Coli. :  HoP.  Sigel  183. 

R.  IV.  5.  XVI  1  Papier,  Bl.  nicht  gezählt,  14x10cm  |  Bes.: 
„A.  Patricii  epi  Prontini(?)"  |  Ps.Od.  Sigel  1768. 

R.  V.  28.  XIV  I  Perg.,  413  BL,  24  x  17  cm  ]  Cat.  in  Is.  (Karo- 
Lietzm.  Typus  I;  Schi,  von  6615  an  fehlt)  \  Pierleoni,  Index 
codicum  graec.  qui  in  bybliotheca  Chisiana  Romae  adservantur : 
Studi  ital.  di  filol.  class.  15  (1907),  S.  325  f.  Nr.  11  |  Genauere 
Nachricht  verdanke  ich  Giov.  Mercati.  Sigel  638. 

R.  VI.  38.  XII  I  Perg.,  376  BL,  30  x  21  cm  |  la  Oct^  (lud.  11 30 
— 13n  fehlt),  159a  Reg.  I— IV,  247a  Par.  I— II,  291a  Esdr. 
I— II  (=  Esdr.-Neh.  und  Apokr.),  317  b  Idt,  328  b  Est.  334  a 
Mac.  I— III  (  Coli,  (außer  Neh.):  HoP;  beachte  die  Appendix 
ad  Est.  und  die  Praef.  ad  Esdr.  I  („Incipit  ad  com.  16.  cap. 
II."  ist  falsch,  der  Anf.  des  Buches  ist  vollständig  da,  auch 
wird  die  Hs.  bei  HoP  selbst  schon  zu  23  angeführt)  |  Coli.: 
Göttingen,  Univ.-BibL,  Cod.  Lagard.  6^  '°-^™.  Diese  Coli, 
hat  Lagarde  benutzt  für  die  Herstellung  des  Textes  in  V.  T. 
pars  prior,  doch  teilt  er  die  Vai-ianten  nur  zu  „EoO-Yjp  a"  mit 
(„h").  Außerdem  hat  er  die  Varianten  zu  Gen.  1  —  14  mit- 
geteilt in  Ankünd.  S.  33-49  („h",  vgl.  S.  4.  26),  zu  lud. 
1—5  in  Sept.Stud.  1,  S.  14—70  (,h"),  zu  Reg.  II  22  in  Quinqu. 
S.  16—25  („h").  Über  den  Wert  der  Coli.  Lagardes  s.  Rahlfs, 
Sept.-Stud.  3  (1911),  S.  13f.  |  ColL:  Brooke-M-^Lean  („b« ;  von 
Exod.  an  „b'",  während  bloßes  „b"  die  Hs.  in  Verbindung 
mit  HoP  108  bezeichnet,  vgL  Rom,  Bibl.  Vatic,  Vat.  graec. 
330)  I  Rahlfs,  Sept.-Stud.  3  (1911),  S.  9.  51—80.         Sigel  19. 


278  A.  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

E.  VII.  45.  X  I  Perg.,  402  Bl.,  32x  24  cm  1  la  ler.  (mit  Bar., 
Thr.,  Ep.  ler.  in  der  gewöhnlichen  Reihenfolge),  135  a  Dan. 
nach  der  Septuaginta  (mit  Sus.  und  Bei  et  Dr.  hinter  dem 
kanon.  Dan.,  wie  in  HoP  62  und  im  Syrohex.),  172  b  Hippo- 
lyti  comm.  in  Dan.,  189a  Dan.  nach  Theodotion  (Reihenfolge 
auch  hier :  kanon.  Buch,  Sus.,  Bei  et  Dr.,  indessen  folgen  auf 
das  kanon.  Buch  zuerst  die  beiden  ersten  Verse  des  Bei  und 
erst  dann  Sus. ,  ein  Beweis ,  daß  auf  das  kanon.  Buch  ur- 
sprünglich Bei  et  Dr.  folgte,  und  Sus.  hier  erst  nachträglich 
eingeschoben  ist;  vgl.  Ferrara,  Bibl.  Comun.,  187  I.  II),  226b 
Ez.,  316  a  Is.  1  Hexaplarische  Zeichen  (aber  keine  Lesarten 
der  anderen  Übersetzer  am  Bande,  s.  unten).  Auf  Herkunft 
der  Texte  aus  der  Hexapla  und  Tetrapia  weisen  auch  die 
Unterschriften  mehrerer  Bücher  hin :  1)  Bapou/  oXoq  wßsXiotat 
xaToc  Toü?  0.  2)  öp-^voi  '^Iepe[i,too  •  S7pa<p"/j  s%  twv  ""E^aTrXwv  ki  wv 
v.cd  TtapetEÖ-Y].  3)  Hinter  dem  Sept.-Text  von  Dan.  12:  AavtTjX 
%axa  Too?  ö  •  k'^pa.fpri  ei  avTtYpd<pou  s^^ovto?  r?jv  uK00Yj{j.eia>atv  tau- 
TTjv  •  'E^pdipyj  ix  xwv  TeipaTuXwv  e^  wv  %ai  Tuapete^Y].  4)  'IsCexiYjX 
xatoc  toi)(;  ö  lYpdfpyj  xatd  'flp(iY£V'rjv)  1^  wv  xal  Tzapezsd-fi  \\ 
Schon  Leo  Allatius  (f  1669)  wollte  dieHs.  herausgeben.  Er 
schrieb  sie  ab  und  fügte  am  Rande  seiner  Abschrift  Lesarten  der 
anderen  Übersetzer  hinzu,  die  er,  wie  Field  II  S.  766  f.  nach- 
wies, aus  HoP  86  entnahm,  um  sie  mit  dem  Texte  unserer 
Hs.  zusammen  herauszugeben.  Diese  Abschrift  wird  gleichfalls 
in  der  Bibl.  Chig.  als  R.  VII.  46  aufbewahrt  |1  Montfauco'n, 
Diarium  Italicum  (1702),  S.  237  beschreibt  zuerst  die  Urhand- 
schrift,  die  er  irrtümlich  als  „bomb."  bezeichnet  (Z.  12 — 14; 
er  hat  sich  vergeblich  um  die  Erlaubnis  zu  ihrer  Benutzung 
bemüht)  und  dann  die  Abschrift  des  Allatius  (Z.  15:  „Alius 
codex  recens  cum  multis  Hexaplorum  lectionibus")  ||  Blan- 
chinus  handelt  über  die  Hs.  in  „Vindiciae  canonicarum 
scripturarum  vulgatae  latinae  editionis"  (1740),  S.  CCLV — 
CCLXXVII  und  S.  279  ff.;  er  gibt  Eacsimiles  auf  S.  XXIII  f. 
und  CCLXXIV  f.  (an  beiden  Stellen  dieselben :  Überschr.  von 
Dan.  xaxd  tou?  ö  und  von  Ez. ;  Text  von  Thr.  öu — Ep.  ler.  1 1), 
Varianten  aus  Bar.  auf  S.  CCCXIV— CCCXVIII,  vollstän- 
digen Abdruck  des  Textes  von  ler.  10  auf  S.  280—282.  Sein 
Freund  Vincentius  de  Regibus  bereitete  eine  vollständige 
Ausgabe  vor,  und  Blanchinus  schrieb  einige  Abhandlungen 
dazu,  um  alles  zusammen  in  einem  2.  Bde.  der  „Vindiciae" 
herauszugeben,  wofür  er  auf  die  Unterstützung  des  Principe 
Agosto  Chigi  hoffte  (Vindiciae  S.  CCLV).     Aber   Blanchinus 


Rom,  Privatbibl.  Chigi.  279 

starb  vor  Beginn  des  Druckes,  und  das  Druckmanuskript  fiel 
später  dem  Simon  de  Magistris  in  die  Hände,  der  daraus 
alles  auf  Dan.  Bezügliche  anonym ,  ohne  Vinc.  de  Regibus 
zu  nennen,  herausgab  („Daniel  secundum  Septuaginta  ex 
Tetraplis  Origenis  nunc  primum  editus  e  singulari  Chisiano 
codice  annorum  supra  DCCC.  Cetera  ante  Praefationem 
indicantur.  Romae  1772")  und  daher  früher  als  der  Autor 
galt,  s.  Field  II  S.  904—906 ').  Die  Ausgabe  des  bis  dahin 
unbekannten  LXX-Textes  des  Dan.  erregte  großes  Aufsehen 
und  veranlaßte  eine  Reihe  von  Nachdrucken  (zuerst  von  J.  D. 
Michaelis  Grottingae  1773  und  1774  und  von  C.  Segaar  Traj. 
ad  Rhen.  1775).  Das  übrige  Druckmanuskript  blieb  damals 
unveröffentlicht,  erst  1840  wurde  noch  Ez.  herausgegeben: 
„lezeciel  secundum  LXX  ex  Tetraplis  Origenis  e  singulari 
Chisiano  codice  annorum  circiter  DCCCC  opera  et  studio  R. 
D.  Vincentii  De  Regibus ,  olim  linguae  sanctae  in  Vaticana 
bibliotheca  interpretis  et  graecae  professoris,  nunc  primum 
editus.  Romae  1840"  (nach  Field  n  S.  766;  das  Buch  ist  mir 
unzugänglich)  ||  Coli.:  HoP  („88",  s.  Praef.  ad  ler.,  Dan.^ 
Sus.).  Die  Varianten  zu  Is.  sind  erst  nachträglich  in  der 
„Appendix  ad  Esaiam  altera"  beigebracht.  Im  kanon.  Buch 
Dan.  wird  der  Theodotion-Text  unserer  Hs.  im  Apparat  als 
„Chig."  zitiert;  der  LXX-Text  ist  nach  der  röm.  Ausg.  für 
sich  besonders  abgedruckt,  aber  es  werden  dazu  öfters  Vari- 
anten von  „88"  angeführt,  die  aus  der  Abschrift  des  Leo 
Allatius  stammen,  s.  unten.  Bei  den  apokryphen  Stücken 
des  Dan.  (Sus.,  Cant.  trium  puer.,  Bei  et  Dr.)  ist  der  LXX- 
Text  nicht  besonders  gedruckt,  sondern  ebenso  wie  der  Theo- 
dotion-Text unserer  Hs.  im  Apparat  notiert,  und  zwar  wird 
hier  (anders  als  beim  kanon.  Buch  Dan.)  der  LXX-Text  als 
„Chig.",  der  Theodotion-Text  als  „88"  bezeichnet.  —  Mit  der 
Coli.,  die  vom  Abate  Bernardo  Stephanopoli  stammt  (Field 
II,  S.  766  und  Auct.  S.  28,  vgl.  HoP  Bd.  I  Bogen  *c  Seite  2), 
hat  es  seine  besondere  Bewandtnis.  Nach  der  Beschreibung 
in  der  Praef.  ad  ler.  ist  „88"  ein  membranaceus ,  danach 
müßte  es  die  Urhandschrift  (R.  VII.  45)  sein.  Aber  nach  der- 
selben Beschreibung  stehen  am  Rande  Lesarten  der  anderen 
Übersetzer,  die  auch  wirklich  in  den  Appendices  bei  HoP  ange- 


1)  Field  II  904  f.  erwähnt,  daC  die  Ausgabe  Varianten  „ex  Vaticano  codice 
quodam  (non  eo  celebcrrimo  Vat.  120!),  qui  error  est  Ilolmesii)"  entliält.  Diese 
Varianten  stammen  jedoch  nicht  aus  einer  IIs.,  sondern  aus  der  Sixtina,  die  von 
älteren  Schriftstellern  mit  Vorliebe  als  Codex  Vaticanus  zitiert  wird. 


280  A.  Rahlfs.  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

fiüirt  werden,  und  diese  finden  sich  nur  in  der  oben  erwähnten 
Abschrift   des  AUatius  (R.  VII.  46).     Stephanopoli   hat  also 
statt  der  Urhandschrift   die  Abschrift   collationiert       Ob    er 
daneben    auch    die    Urhandschrift    eingesehen    hat,   läßt   sich 
nicht  ausmachen.     Möglich  wäre   es,    daß   man  ihm  dieselbe 
aus  irgend  einem  Grunde  -  etwa  als  zu  wertvoll  -  vorent- 
halten und  nur  die  Abschrift  gegeben  hätte,  vielleicht  mit  der 
Behauptung,  sie  stimme  mit  der  Urhandschrift  genau  überein 
Folglich  ist  ,88"  bei  HoP,  streng  genommen,  nicht  =  R  VII 
45,    sondern  =  R.  VII.  46  (Field  II  S.  567.  766  f.),   aber  da 
l\f    ^'""^  Abschrift   von  R.  VII.  45  ist,   und  für  uns 
nur  R.  VII.  45  in  Betracht  kommt,  so  liegt  kein  Grund  vor 
die  Sigel  „88",  die  doch  eigentlich  für  die  Urhandschrift  gemeint 
war,  nicht  für  diese  zu  verwenden^)    ||    Neue  A u s g.  des  Dan. 
sec.  LXX:  Cozza,  Sacr.  Bibl.  vetustissima  fragmenta  3  (1877), 
S.  V— CVII;  hieraus  abgedruckt  von  Swete,  der  die  Hs.  leider 
im  Anschluß  an  Field ')  mit  der  Sigel  „87"  bezeichnet    ||    Coli 
von  ler.,  Dan.  sec.  LXX,  Dan.  sec.  Theod.  1-3  xo,  Is. :  Göttingen, 
Univ  -Bibl.,  Cod.  Lagard.  24    ||    V.  T.  graece  ed.  Tischendorf- 
Nestle^  1  (1887),   Proleg.  S.  36-38.     CorniU,   Das  Buch  des 
P    ,,^^^^^Pl^^*^\Ezechiel  (1886),  S.  16-19  („a").         '        Sigel  88. 
™-  f  •        ^^  I  ^""^•'  196  Bl.,  35  X  26  cm  I  Bes.:  Kloster  toö 
llpoSpö[xoo  m  Konstantinopel,  wie  die  Notiz  (in  3  Trimetern) 
sagt:  /H  ßtßXo?  «(kyj  (statt  aotYj)  t-^?  fxov^^  zob  npoSpöfioD  xfiq 
xo[i£vyjc  (st.  xet|i.£V7]c)  l'YTwra  xf^Q  'Astiod  •    apxaiax-^  (so^)  S=  tyj 
{J^ov^  xXbst  (st.  xXf;Gtg)  nsrpa",  vgl.  W.  Weinberger,  Beiträge 
zur  Handschriftenkunde  II  (Sitzungsber.  d.  K.  Akad  d  Wiss 
m  Wien,  Philos.-Hist.  Kl.,  161.  Bd.,  4.  Abh.,  1909),  S.  9-12 
wo  die  Hss.  aus  dem  Prodomos-Kloster,  welche  dieselbe  Notiz 
enthalten,  zusammengestellt  sind  |  Menolog.  maj.— aug  •  113a 
.    '--131a  Mac.  IV  (für  den  1.  Aug.)  |   Catalogus   codicum   ha- 
giogr.  graec.  bibl.  Chisianae   de  Urbe:   Analecta  Bolland.   16 
(1897),  S.  306-308.  g-     1  639 

R.  VIII.  54.  X  I  Perg.,  494  Bl.,  40  x  31  cm  |  Bilder,  s.  Mufiozi 
1  codici  greci  miniati  di  Roma  (1905),  S.  13—23  u  ff  mit 
Abbildungen,  auch  S.  62  Anm.;  ferner  Mußoz,  I  codici  miniati 

hat  daleSn'^fr.r'^lÄ'n'?*  7\  "-^Z"  °"'  ^''  ^^''^'^^'  (^^<=^  der  Coli,  bei  HoP), 
üat  dagegen  für  die  Urhandschrift,  soweit  sie  ihm  aus  den  Auseaben  des  Dan    n 

de';  Zahrss  ;o';^''u''^lV;"T^^^^*'  vernnitlich  desbtlbf  wen  dt  Zahl' 87 
denn  m  87"  s  °wio  Ftl"\fT'J^^'\!''  ''  ""g'ücklich  wie  möglich  gewählt, 
aXe  ils  bP.PiclJi  ^1  ?\^-J.^?  «'^^'*  ^'■'^'"'^  ^^""«^1^'*'  bei  HoP  eine  ganz 
ebenen   :S7"'rÄch^^^^^^^^   '''''   ""'^  ^^^^^^^^  -^*   ^^«  "^^*"   -n  seiner 


Rom,  Privatbibl.  Chigi  —  Salamanca,  Bibl.  Univ.  281 

della  bibl.  Chigi  in  Roma:  Revue  des  bibliotbeques  15  (1905), 
S.  359 — 361  I  ßes. :  „'IcoavvoD  Mair^aioD  Fißspioo  sTctoxÖTTot) 
OoYjptüVTj?"  (1524—1543;  vgl.  Vatic.  graec.  1677 f.  2131  und 
Vogel-Grardth.  S.  311  Z.  1—6)  ]  1  a  Cat.  in  XII  proph.  (hebr. 
Reihenfolge),  85  a  Cat.  in  IV  proph.  (Dan.  93— 19  fehlt)  |  Mont- 
faucon,  Diarium  Italicum  ^1702),  S.  237  Z.  9—11  1  CoU.:  HoP 
(s.  Praef.  ad  Is.  et  ler.)  |  Faulhaber,  Proph. -Cat.  S.  5 — 7. 
10—12.  Karo-Lietzm.  S.  332.  337.  344.  347.  350  |  Benutzt 
für  die  Ausg.  der  X£(paXaia  in  Hesychii  Hierosol.  interpretatio 
Isaiae  proph.  ed.  Faulhaber  (1900),  s.  S.  XXXI f.  („C"). 

Sigel  87. 

Rossiani. 

Siehe  Wien,  Jesuitenkollegium. 


Rumänien. 

K.  EpßtT5io:v&;  [=  Erbiceanu],  KaxciXoyo;  C'jvo-xixd;  töjv  /etpoypczcpüjv  xai 
{StoYpa'ftuv,  TüJv  i-j  Tat;  ßiß/.io9/,7.a[;  -z'q^  Pio(j.ouv{c(s  £'jpt3xijj.£vtuv :  '0  ^v  Kiuv- 
CTavTtvoy-d).£t 'E>ATjVt7.ö;  tpiXoXoytxö;  ü'jXXoyo;.  Eixost-svTote-rjpt'j  1861 — 1886. 
napapTrjfxa  toü  tr/  To'rxou.  Konstautinopel  1888.  S.  97—102.  Die  Hss.  be- 
finden sich  nach  S.  43  großenteils  in  J  a  s  s  y  ^) ;  ausführlicher  scheint  Erbi- 
ceanu über  sie  im  I.  (oder  III.  ?)  Bde.  der  in  Jassj'^  erschienenen  Revista 
Theologica  gehandelt  zu  haben.  Für  uns  kommen  in  Betracht  (falls  sie 
nicht   zu  jung  sind) : 

To^.  1  (der  Revista  Theol.  ?),  osX.  51.    Mattbaei  Cantacuzeni  comm. 

in  Cant. 
Tdjt.  1,  osX.  231.     Mattbaei  Cantacuzeni  prologus  in  Cant. 
T6^.  1,  osX.  371.     Cat.  in  Pent.     („KwS'4  Tf^C  IlsvTaTsöyoo  [j.=ta  ki-q- 

YTfjoewv  ix  Twv  dcYiwv  TuaTeptov"). 

Rylands. 

Siehe  Manchester,  John  Rylands  Library. 


2aj3a  (Sabaskloster  bei  Jerusalem). 
Siehe  Jerusalem,  Patr.-Bibl.,  SAßa. 


Salamanca. 
Biblioteca  Universitaria. 

Charles  Graux,   Notices    sommaircs   des   mss.    grecs   d'Espagne   (genauer 
Titel  oben  S.  117  bei  Madrid,  Arch.  llist.  Nac),  S.  145— 2üii. 


1)  Zwei  von  Erbiceanu  angeführte  neutcst.  Hss.  sind  nach  (Jregory  S.  1253 
in  der  Zentralbibl.  zu  Jassy  („l  1041"  und  „/  1045"). 


282  ^-  Rablfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

Der  ältere  Catalogo  de  los  libros  mss.,  que  se  conservan  en  la  bibl.  de 
la  Universidad  de  Salainanca  (1855),  alphabetisch  uach  Autorennamen 
geordnet,  gibt  nur  sehr  dürftige  Beschreibungen, 

1-1-5.  XVI  I  Papier,  46  Quaternionen,  34  x  23  cm  |  Sehr. :  Niko- 
laos  Turrianos  (Vogel-Gardth.  S.  358  f.)  |  Bl.  1—256  Procopii 
comin.  in  Gen.  et  Exod.  |  Catal.  S.  56  |  Faulhaber,  Die  Katenen- 
hss.  der  span.  Bibliotheken :  Bibl.  Ztschr.  1  (1903),  S.  152—154. 

1-1-8.  XVI  I  Papier,  286  BL,  2«  |  Sehr.:  Nikolaos  Turrianos 
(Vogel-Gardth.  S.  358  f.)  |  Cyr.  Glaphyra  |  Catal.  S.  22. 

1-1-19.  XVI  I  Papier,  149  Bl. ,  28x20  cm  |  Sehr.:  Nikolaos 
Turrianos  (Vogel-Gardth.  S.  358  f.)  |  104—149  Cat.  in  Cant. 
(Karo-Lietzm.  Typus  V)  |  Catal.  S.  15  (unter  „Atanasio")  | 
Faulhaber,  Hohel.-Cat.  S.  52  f.  Faulhaber,  Die  Katenenhss.  der 
span.  Bibliotheken:  Bibl.  Ztschr.  1  (1903),  S.  360.       Sigel  704. 

1-2-12.  XVI  I  Papier,  227  BL,  4»  |  1—99  Georgii  Choerobosci 
epimerismi  in  Ps.  |  Catal.  S.  58. 

Salvatore. 

Siehe  Bologna,  Bibl.  Univ.,    und  Messina,  Bibl.  Univ. 

Sangermanenses. 

Siehe  Paris,  Bibl.  Nat.,  Coislin. 

Sankt  Florian  und  Sankt  Gallen. 

Siehe  unter  F  und  G. 

Saragossa. 
Bibliothek  der  Kirche  'Virgen  dei  Pilar'. 

Charles  G  r  a  u  x ,  Notices  sommaires  des  mss.  grecs  d'Espagne  (genauer 
Titel  oben  S.  117  bei  Madrid,  Arch.  Hist.  Nac),  S.  207—226:  Biblio- 
theque  du  Pilar  (genauer  in  dem  unten  zitierten  Essai:  „bibl.  de  Notre- 
Dame-du-Pilar"). 

1230.  1587  (so  nach  christl.  Ära  datiert)  |  Papier,  16  Lagen  zu 
12  BL,  kl.  2"  I  Sehr.:  .,'Avopeoo  Aap|j.aptoo  toü  'ETiiSaDpioo  otoö 
PecüpvioD"  (Vogel-Gardth.  S.  16—27)  in  Madrid  |  Cat.  Procopu 
in  Cant.  |  Ch.  Graux,  Essai  sur  les  origines  du  fonds  grec 
de  l'Escurial  (1880),  S.  295  Anm.  2  |  Faulhaber,  Hohel.-Cat. 
S.  24  Anm.  1.  Faulhaber,  Die  Katenenhss.  der  span.  Bibli- 
otheken: Bibl.  Ztschr.  1  (1903),  S.  360.  Sigel  760. 


Salaiiianca,  Bibl.  Univ.  —  S  er  res,  'IwcSvou  toO  n[ic-ofyO[j.&'j.  283 

Schleusingen. 

Bibliothek  des  Hennebergischen  Gymnasiums. 

G.  Weicker,  Nachricht  über  die  Geschichte  der  Bibl.  des  Hennebergischen 
Gymnasiums  zu  Schleusingen.     (Progr.)  Meiningen  1878. 

Nacli    S.   7    dieses    Programms   befinden   sicli   in   der    „Seberschen 
Bibliothek"  zwei  für  uns  in  Betracht  kommende  Hss. : 

1)  Papier,  2«  |  Cat.  in  Ps.  Sigel  1807. 

2)  XVI  I  Papier,  2^  |  Thdt.  comm.  in  Ps. 

Ebenda   sind   Mitteilungen   David  Hoeschels   über   diese   Hss,   ab- 
gedruckt. 

Scorialenses. 

Siehe  Escorial. 

Segueriani. 

Siehe  Paris,  Bibl.  Nat.,  Coislin. 

Seldeniani. 

Siehe  Oxford,  Bodl.  Libr.,  Seldeniani  graeci. 

SerreS  (Ssppai,  in  Macedonien). 
MONH  IS^ANNOr  TOI  riPOAPOMOr. 

UeTfrO;  N.  Ilaza  Y2CU  pY'!  ö'j,    A'i  isf-poti  v.'x.i  tä  -podaxEia  tv  repl  tac  S^ppos  xctl 

'  ri  [jiovVj  'Iio'ivvo'j  Toü  npoopoti-ou:  Byz.  Ztsclir.  3  (1894),  S.  225—329.    Hier 

finden  sich  auf  S.  317 — 325    sehr   dürftige  Notizen   iiber   „ifj  ßt^XioSr^xT) 

xal  TÄ  iv   oÜT^    yeipoypotcpa"    aufgrund    eines    handschriftl.   Katalogs    des 

Bibliothekars    XptiTO'fopo;    AT^fATj-ptctoTj;    (hiernach    auch    die    Nummern 

der  Hss.). 

3.       914   I  Perg.,    37  x  26  cm  |   Sehr.:    „'Iworj'f    vlripiv.(^   eTjßau.)", 

erster  Bes.:    „Suiicovä  Traxpixuo"  |  lob  (unvollst.),   Prov.,  EccL, 

Cant.,    Sap.,    Sir.,    Basilii   comm.   in   Is.   |  IlaTiavstopY.     S.  320 

KTI  |Täcs.:"New  Palaeogr.  Society,  fasc.  2  (1904),  Taf.  25 

(lob  35 12— 36 14);   hier  wird  als  Signatur    „A.  1"    angegeben. 

Sigel  706. 

11.       1281   I   Perg.    |    Sehr.:    Papas    TaXea?    (über    diesen    Namen 

handelt    llaTraYswpY-     S.  321  f.   ausführlicher)   |   Comm.  in  Ps. 

(unvollst.)  I  Ila^ravscopY.  S.  320—322  Nr.  4. 

60.       1380  I  Perg.  |  Sehr. :  raXaxttojv  |  Bücher  des  A.T.  |  llaTraYSwpY. 

S.  323  Nr.  14. 


284  Ä.  Rahlfs,  V'erzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

61.  Perg.  I  Ps.  I  naTiaYewpY.  S.  325  Nr.  6.  Sigel  1808. 

62.  Perg.  \  Comm.  in  lob  |  na;raYswpY-  S.  325  Xr.  12. 

67.  Perg.  |  Am  Schi,  der  Hs.  „ujroYpafprj  [j.7]Tpo7uoXitoD  ZiyyCbv  Eu^-d- 
{xtoD,  XsiTOVTo?  Ttapa  xcT)  Le  Quien  11  asX.  94  y.al  si^?"  |  Ps.  | 
üaTcaYewpY-  S.  325  Nr.  6.  Sigel  1809. 

68.  Perg.  ]  Ps.  |  najraYswpY-  S.  325  Nr.  6.  Sigel  1810. 

Sevastianov. 

Siehe  Moskau,  Rumjanzevsches  Museum. 

Sinai. 

Katharinenkloster. 

a)    Codices  graeci. 

V.  G  a  r  d  t  h  a  u  s  e  n ,  Catalogus  oodicum  graecorum  Sinaiticorum.  Oxon. 
1886.  Hiernach  die  Nummern  der  Hss.  (eine  Hs.,  die  Gardth.  S.  27  als 
„sine  numero"  anführt,  habe  ich  an  den  Schluß  gestellt).  Da  Gardth. 
die  meisten  Hss.  unpaginiert  fand,  hat  er  oft  nur  ihre  Dicke  in  cm  an- 
gegeben. 

V.  Beuesevic,  Catalogus  codicum  mss.  graecorum  qui  in  monasterio 
S.  Catharinae  in  monte  Sina  asservantar.  Tomus  1:  Codices  mss.  nota- 
biliores  bibliothecae  monasterii  Sinaitici  ejusque  metochii  Cahirensis,  ab 
archimandrita  Porphyrie  (üspenskio)  descripti.  Petropoli  1911.  Dies 
ist  ein  Abdruck  der  Beschreibungen  des  Porfirij  Uspenskij  (s.  oben 
S.  223  f.  die  Vorbemerkung  zu  Petersburg,  K.  öff.  Bibl.,  Abteilung  „b"),  je- 
doch von  BeneSevic  durch  Zusätze  in  Klammern  verbessert  und  vermehrt. 
Uspenskijs  Nummern  weichen  von  den  heutigen  völlig  ab ;  Benesevic 
hat,  soweit  er  sie  identifizieren  konnte,  die  heutigen  Nummern  in  fettem 
Druck  hinzugefügt.     Ich  gebe  Uspenskijs  Nummern  in  Klammern. 

Monumenta  Sinaitica  archaeologica  et  palaeographica  ed.  V.  Benesevic. 
Fase.  II:  XLVI  exempla  codicum  graecorum  Sinaiticorum.  Petropoli 
1912.     (Fase.  I  ist  noch  nicht  erschienen.) 

Greg.  Cereteli  et  Serg.  Sobolcvski,  Exempla  codicum  graec.  litteris 
minusc.  scriptorum  annorumque  notis  instructorum.  Vol.  alterum :  Codi- 
ces Petropolitani.  Mosq.  1913.  Darin  auch  Facsimiles  von  Petersburger 
Blättern,  die  Porfirij  Uspenskij  aus  Sinaihss.  mitgenommen  hat, 
vgl.  oben  S.  223f.  die  Vorbem.  zu  Petersburg,  K.  öff.  Bibl.,  Abteilung  „b«. 

1  (2).  X/XI  I  Perg.,  241  Bl.,  29  x  19  cm  ]  Oci  (Anf.  bis  Gen. 
40  20  fehlt),  Reg.  I— IV  (IV  10  3g— 2324  auf  Papier  ergänzt, 
Schi,  fehlt)  I  Hierzu  gehört  Petersburg,  Kais.  öflF.  Bibl.,  Graec. 
260  (Gren.  47 13 — 48 17);  in  der  Hs.  selbst  ist  diese  Lücke,  wie 
mir  Carl  Schmidt  auf  meine  Anfrage  mitteilte,  auf  Papier 
ergänzt.  Sigel  707. 


S  er  res,  'ItwK-.'-yj  toü  fJfoop'yij.o'j  —  Sinai,  Cod.  gr.  285 

2  (4).  Xn  I  Perg.,  209  Bl.,  30  x  23  cm  ]  Cat.  (marg.)  in  Gen.— 
Lev.  (Anf.  bis  Gen.  16 3  fehlt:  der  Schi,  ist  vollständig  er- 
halten, auch  sind  hinter  Lev.  noch  „'Ex  twv  Eoo=ß'!oo  etc.  und 
die  xs'^dXaia  hinzugefügt"  [nach  Mitteilung  Carl  Schmidts])  | 
Textproben :  Benes.  I,  S.  3—19.  Sigel  708. 

3.  XI  i  Perg.,  6  cm  dick,  35x25  cm  |  Bilder  |  Olympiodori  comm. 

in  lob  I  Kondakoff  2,  S.  87—89. 

4.  XIII  I  Perg.  I  1559  dem  Kloster  gestiftet  |  Cat.  in  lob. 

Sigel  709. 

5.  X  I  Perg.,  176  Bl.,  21  x  16  cm  1  XII  proph.  (Anf.  bis  Am.  612 

fehlt \  IV  proph.  (Is.  19i4— ler.  67  und  der  Schi,  von  Ez.  275 
an  fehlen),  Is.  1 — 16  4  mit  vielen,  großenteils  noch  unbekannten 
hexapl.  Randnoten.  Sigel  710. 

6.  XI  (Gardth.:   XV)  |  Perg.,   236  BL,   18  x  13  cm  ]  XII  proph. 

(Anf.  bis  Os.  43  u.  Schi,  von  Mal.  3 17  an  fehlen).         Sigel  711. 

7.  X/XI  I  Perg.,  7  cm  dick,  25  X  19  cm  |  Lect.,  mit  Weihnachten 
(Gen.  li)  beginnend,  mit  dem  23.  Kov.  (Reg.  III  8 22 ff.) 
schließend. 

8  (97).  X/XI  I  Perg.,  299  Bl.,  28  x  21  cm  |  Lect..  mit  der  Lection 
Ez.  40 f.  schließend  |  Hierzu  gehören  1)  vier  BL,  die  Tischen- 
dorf 1859  mitbrachte  (s.  Tischend.,  Notitia  editionis  codicis 
bibliorum  Sinaitici  [1860],  S.  56  am  Schi,  von  Xr.  13),  jetzt 
in  Petersburg,  Kais.  öff.  BibL,  Graec.  52,  enthaltend  die 
Lectionen  für  den  Freitag  der  vierten  Fastenwoche,  2)  sechs 
BL,  die  1866  durch  Brugsch  nach  Berlin  kamen,  Kgl.  BibL, 
Graec.  fol.  30,  enthaltend  die  Lectionen  für  den  1.  und  8.  Sept., 
3)  ein  verstümmeltes  BL,  das  Porfirij  üspenskij  mitbrachte, 
jetzt  in  Petersburg,  Kais.  öff.  BibL,  Graec.  324,  enthaltend 
den  Schluß  des  8.  Sept.  (unmittelbare  Fortsetzung  des  letzten 
Berliner  Blattes,  es  fehlen  nur  einige  Worte  infolge  der  Ver- 
stümmelung des  Uspenskijschen  Blattes)  und  den  Anfang  des 
14.  Sept.  I  Beneäevic  I,  S.  111.  617 f.;  Facs.:  S.  110  (Prov. 
1421—26  aus  Petersburg,  Graec.  52)  |  Facs.:  A.  Sobolevskij  et 
Gr.  Cereteli,  Exempla  codicum  graec.  litteris  uncial.  scripto- 
rum(1913),  Taf.  XVI  (Prov.  14 15-20  aus  Petersb.,  Graec.  52), 
vgl.  S.  X  I  Facs. :  Thibaut  (Titel  s.  oben  S.  220  bei  Petersburg, 
Kais.  öff.  BibL)  S.  40  (Is.  2921-23.  Gen.  12 1  aus  Petersb., 
Graec.  52). 
9.  XIII  I  Perg-,  6  cm  dick,  31  x  21  cm  ]  Lect.,  mit  Gen.  li  be- 
ginnend. 

10.  XII  I  Perg.,  5  cm  dick,  20  X  16  cm  |  Lect.,  mit  Sap.  3i  be- 
ginnend, mit  der  Lection  Ez.  40  f.  schließend. 


286  A.  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A,T. 

11.  Lect. 

12.  XI/XII  I  Perg.,  4V2  cm  dick,  21x18  cm  (vermutlich  so; 
Gardth. :  21 X  48  cm)  |  Lect.,  mit  Gen.  1 1  beginnend,  un- 
vollst, mit  Is.  63 1  schließend. 

13.  XI  I  Perg.,  182  Bl.  (gezählt  -q'—pn^'),  28  X  22  cm  |  Sehr.: 
„'HoavvtxioD  {jLova'/oö"  |  Lect.,  unvollst,  mit  Gen.  17?  (1.  Jan.) 
beginnend. 

14.  Xll/Xm  I  Perg.',  124  BL,  24  x  18  cm  |  Sehr.:  „PscopYto? 
sDTsXvjc  tspsDc"  I  Lect.,  mit  Gen.  li  beginnend,  mit  ler.  2 12 
schließend. 

15.  XIII  I  Perg.,  6  cm  dick,  21  x  16  cm  |  Lect.,  mit  der  Fasten- 
zeit beginnend,  unvollst,  in  Reg.  III  823  schließend. 

16.  XII/XIII  I  Perg.,  4V2  cm  dick,  28x22  cm  |  Besteller:  „Ntxö- 
Xaoo  avaYVwatOD  uioö  %(Dpo)ö  re(cöpYtOD)  toö  Tiao"  |  Lect.,  mit 
Gen.  1 1  beginnend  (erste  Lage  auf  Papier  ergänzt),  mit  Reg. 
III  19 16  schließend. 

17.  XT/XII  I  Perg.,  4  cm  dick,  22  x  19  cm  |  Lect. 

18.  XI/XII?  I  Perg.,  2V2  cm  dick  (nur  Lage  t'— %a'  erhalten), 
22  X  19  cm  I  Lect.,  unvollst,  in  Gen.  72  beginnend,  unvollst, 
in  lob  38 17  schließend. 

19.  1545  I  Papier,  5  cm  dick  (25  Lagen),  21  x  16  cm  |  Sehr. : 
„NixoXaoD  Toü  i^szZri"  (Vogel -Gardth.  S.  360);  scriptus  in 
Leucadia  insula  pro  lacobo  Fetze  |  Lect.  |  Unterschr. :  „'H 
tepdc  aüTT]  ßtßXo?  twv  «Ytcov  Trpo^YjTwv  TexoTrcotat  [jlsv  ev  'Evstitogi". 
Daraus  ist  vielleicht  zu  schließen,  daß  der  Codex  aus  einem 
Venediger  Druck  abgeschrieben  ist. 

20.  XV  I  Papier,  6  cm  dick,  21  x  13  cm  |  Am  Schi. :  Lectionen 
(„'EojTspac  avaYVü)0[Aaxa"),  z.  T.  von  anderer  Hand  geschrieben. 

21  (391).  X  Mitte  |  Perg.,  401  BL,  31x20  cm  |  Thdt.  comm.  in 
Ps.,  Cat.  in  Od.  Sigel  1184. 

22.  Ps.  Sigel  1811. 

23.  XIV  I  Perg.,  756  BL,  32  x  19  cm  |  Cat.  in  Ps.      Sigel  1812. 
24  (60).      XI/XII  I  Perg.,  164  BL,  30  x  23  cm  j  Thdt.  comm.  in  Ps. 

40—144   I   Textproben:    Benesevic    I,    S.   31—37    und   linke 

Kolumne  von  S.  38—76. 
26  (61).     Xl/XIl  I  Perg  ,   35  Quaternionen  (C— |i.a'),   30  x  22  cm  | 

Comm.    in    Ps.    66 — 141,   teilweise   auf  Theodorus  Mopsuest. 

zurückgehend  |  Textproben:    Benesevic   I,   S.  38—76   rechte 

Kolumne. 
26  (62).      XII/XIII  I  Perg.,   274  BL,  31  x  22  cm  1  Euthymii  Ziga- 

beni  comm.  in  Ps.  |  Der    Anf.    bis   Ps.   4 4   (zwei   Ternionen, 

aber  im   ersten  fehlen  2  Bl.)   ist   1866   durch   Brugsch   nach 


Sinai,  Cod.  gr.  287 

Berlin   gekommen,    Kgl.   Bibl.,    Graec.    fol.    36  \  Benesevic  I, 
S.  76.  529  f. 
27  (11).       1452   (so   nach   cliristl.  Ära   datiert)   |  Papier,   495  Bl., 
28  X  21  cm  I  Sehr. :  „Toü  taTusivoö  xs  afJiapTcoXoö  xal  O-otou,  üaTra 
Ss  Mapxo'j  äTiaXecv  naDXoTrouXoo"  (2  Zwölfsilbler)  |  Cat.  in  Ps.Od. 

öigel  1813. 

28.  IX  I  Perg.,  17  x  12  cm,  sehr  schlecht  erhalten  |  Ps. 

Sigel  1185. 

29.  IX  1  Perg.,  320  BL,  15  x  11  cm  |  Ps.Od.  (Anf.  bis  Ps.  7i  und 
Schi,  hinter  der  6.  Ode  fehlen).  Sigel  1186. 

30.  IX  I  Perg.,  10  cm  dick,  18  x  12  cm  |  Ps^;  die  Oden  sind  von 
jüngerer  Hand  auf  Bombycin  hinzugefügt.  Sigel  1187. 

31.  IX  I  Perg.,  268  Bl,  16  x  12  cm  |  Ps.Od.  (am  Anf.  „folia  tria 
lacerata  quae  cantica  continent",  am  Schi.  Or.  Man.). 

Sigel  1188. 

32.  IX/X  I  Perg.,  12  cm  dick  (43  Lagen),  19  x  13  cm  |  Ps.Od. 

Sigel  1189. 

33.  VIII/IX  I  Perg.,  243  BL,  19x15  cm  |  Sehr.:  „SoXo{ia)VTo<: 
öiax.  -jfv  aßoo  Ta[j-pa"  |  Ps.Od.  (die  1.  u.  3.  Lage  fehlen)  |  Hierzu 
gehört  ein  BL  mit  Ps.  1494 — 150  und  der  Unterschr.  des 
Psalters,  welches  Porfirij  Uspenskij  mitnahm,  jetzt  in  Peters- 
burg, Kais.  öff.  Bibl.,  Gr.  262  |  Benesevic  I,  S.  607—609  mit 
Facs.  (Ps.  I5O2— G  u.  Unterschr.)  |  Facs. :  Paleogr.  Snimki 
(genauer  Titel  oben  S.  220  bei  Petersburg,  K.  off.  Bibl.)  Taf. 
V  1  (Ps.  150  2-6  u.  Unterschr.),  vgl.  S.  5.  Sigel  1190. 

34.  IX  I  Perg.,  5  cm  dick  (28  Lagen),  19  x  18  cm  |  Ps.Od.  griech. 
u.  arab.  in  Parallelkolumnen   (Schi,  hinter  der  8.  Ode  fehlt). 

Sigel  1191. 

35.  IX/X  j  Perg.,  27  Lagen,  24  x  16  cm  |  Ps.  griech.  u.  arab.  in 
Parallelkolumnen  (Schi,  von  Ps.  144 17  an  fehlt)  |  Facs.: 
Gardth.  Taf.  1.  Sigel  1192. 

36.  IX/X  I  Perg.,  5V2  cm  dick,  20  x  15  cm  |  Ps.  griech.  u.  arab. 
in  Parallelkolumnen  (Lage  XS' — jle'  fehlen)  |  Facs.:  Gardth. 
Taf.  1.  Sigel  1193. 

37.  IX/X  I  Perg.,  135  BL,  17  x  11  cm  |  Ps.Od.  |  Hierzu  gehören 
6  BL,  die  N.  Krylov  1850  mitbrachte,  jetzt  in  der  Privatbibl. 
N.  K.  Nikolskij  in  Petersburg,  und  88  BL,  die  1866  durch 
Brugsch  nach  Berlin  kamen,  Kgl.  Bibl.,  Graec.  oct.  2.  Die 
Teile  sind  so  zusammenzusetzen :  1)  Sinai :  Lage  5'  —  trj' 
=  Ps.  17—?,  2)  NikoLskij:  Ps.  10334—1057  (dies  müssen  die 
drei  inneren  Doppelblätter  der  Lage  xC'  sein),  3)  Berlin  BL 
81-88:   Lage   xy]'  =  Ps.  IO516-IO637,   4)  Sinai:    Lage  x^, 


288  A.  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

5)  Berlin  Bl.  1—80:  Lage  X'-X^'  =  Ps.  111-Od.  5,  6)  Sinai: 
Lage  \>J  =  Od.  6 — 9.  Es  fehlen  also  nur  Lage  a'— y',  i^' — x?' 
und  das  äußere  Doppelblatt  der  Lage  xC'  |  Benesevic  I,  S. 
645.  651  I  Coli,  der  Berliner  Blätter:  E.  Klostermann,  Ein 
neues  griech.  Unzialpsalterium :  Ztschr.  f.  d.  alttest.  Wiss. 
17  (1897),  S.  339-346  |  Rahlfs,  Sept.-Stud.  2  (1907),  S.  7.  54 
(„0").  Sigel  1194. 

38.  XIII/XIV  I  Perg.,  6  cm  dick,  18  x  13  cm  ]  Ps.Od.  |  Hierzu 
gehört  nach  der  Vermutung  von  Benesevic  I,  S.  611  ein  Bl. 
mit  zwei  Miniaturen  in  der  Sammlung  Uspenskij  in  Peters- 
burg, Kais.  öiF.  Bibl.,  Gr.  274.  Sigel  1814. 

39  (33).  XII  I  Perg.,  331  Bl.,  20  x  15  cm  \  Ps.Od.  (die  beiden 
letzten  Bl.  aus  einem  anderen  Psalter  des  XII.  Jahrb.). 

Sigel  1195. 

40.  XIV  1  Perg.,  7  cm  dick  (30  Lagen),  25  x  18  cm  |  Ps.Od. 

Sigel  1815. 

41.  XI  I  Perg.,  9V2  cm  dick,  19  x  13  cm  |  Ps.Od.         Sigel  1196. 
42  (28).        XIl/XIII  I  Perg.,   299  Bl. ,    19x14  cm  |  36  a— 286  a 

Nicephori  Blemmydae  comm.  in  Ps.Od. 

43.      PsT  ''  Sigel  1816. 

44  (5).  Um  1121  |  Perg.,  27V2  Quaternionen,  21x16  cm  |  Psm  j 
Hierzu  gehört  ein  Bl.  mit  Ps.  65 19 — 676,  das  Porfirij  Uspenskij 
mitnahm,  jetzt  in  Petersburg,  Kais.  öff.  Bibl.,  Grraec.  268  | 
Benesevic  I,  S.  19.  609  |  Facs.:  Monum.  Taf.  56  (Ps.  6519—667). 

Sigel  1197. 

46.  XIV/XV  I  Perg.,  7  cm  dick,  20  x  14  cm  |  Bes. :  Daniel  abbas 
Sinaita  |  Ps.Od.  Sigel  1817. 

47.  XII/XIII  I  Perg.,  8  cm  dick,  20  x  14  cm  |  Sehr. :  TscopYto? 
(weitere  Bezeichnung  unsicher)  |  Ps.Od.  Sigel  1818. 

48.  Um  1074  |  Perg.,  6  cm  dick,  19x15  cm  |  Bilder  |  Ps.Od. 
(Auf.  bis  Ps.  2  fehlt)  [  Hierzu  gehören  3  BL,  die  Porfirij  Uspens- 
kij mitnahm,  jetzt  in  Petersburg,  Kais.  öff.  Bibl.,  Gr.  267, 
enthaltend  Ps.  36n— 21.  3722 — 38]o.  52-2 — 538  ]  Benesevic  I,  S. 
609  I  Facs.:  Monum.  Taf.  52.  54  (Ps.  36ii-i6.  527—538).  Ceret. 
et  Sobol.  Taf.  XIX  (Ps.  527—538),  vgl.  S.  10.       Sigel  1198. 

'  49.      Ps^  Sigel"  1819. 

50.  Ps^  Sigel  1820. 

51.  XV  1  Perg.,  4  cm  dick,  21  x  15  cm  |  Ps.Od.  (Ps.  151  steht 
hinter  den  Oden).  Sigel  1821. 

52.  Xn/Xin  I  Perg.,  31  Lagen,  10x14  cm  (so  nach  Gardth.: 
Druckfehler?)   |  Ps.Od.  „et  (al.  man.)  lectionaria  quaedam". 

Sigel  1822. 


Sinai,  Cod.  gr.  289 

53.  XIV  I  Perg.,  145  BL,  21  x  13  cm  |  Ps.  (Anf.  bis  Ps.  3 
und  Schi,  von  Ps.  145  an  fehlen).  Sigel  1823. 

54.  XIII  I  Perg.,  2V2  cm  dick,  18  x  13  cm  |  Ps.Od.      Sigel  1824. 
55  (10).       1344  I  Perg.,    272  EL,    18x12  cm  [  Sehr.:    „Xapt'to^vo?" 

(Vogel-Gardth.  S.  426)  |  Ps.Od.  1  Hierzu  gehört  ein  Bl.  mit 
Ps.  61 11 — 629,  das  Porfirij  Uspenskij  mitnah.m,  jetzt  in  Peters- 
burg, Kais.  öiF.  ßibl.,  Gr.  272  |  Benesevic  I,  S.  21  f.  611  | 
Facs.:  Monum.  Taf.  73  (Ps.  61 11—623).  Sigel  1825. 

56.  XII  I  Perg.,  5  cm  dick  (Lage  ß'— xr;'),  16x  13  cm  |  Ps.Od. 
(Anf.  bis  Ps.  9  fehlt).  Sigel  1199. 

57.  XII  I  Perg.,  22  Lagen  (C— xyj'),  17  x  12  cm  |  Ps.Od.  (Anf. 
bis  Ps.  35  u.  Schi,  von  Od.  3  an  fehlen).  Sigel  1200. 

58.  XIII  I  Perg.,  9  cm  dick,  10x15  cm  (so  nach  Gardth. : 
Druckfehler  ?)  |  Ps.Od.  (Anf.  bis  Ps.  2  fehlt).  Sigel  1826. 

59.  XI  I  Perg.,  6  cm  dick,  16x13  cm  |  Ps.Od.  (der  Sohl,  des 
Psalters  von  109 1  an  fehlt).  Sigel  1201. 

60.  XII  I  Perg. ,  7V2  cm  dick,  15  x  20,5  cm  (so  nach  Gardth. : 
Druckfehler?)  |  Ps.Od.  (aber  nur  bis  Od.  5;  am  Schi.  o{jlvo<;  k<ü&i- 
vdc)  1  Vgl.  die  Anm.  zu  Athos,  Aaopa,  446.  Sigel  1202. 

61.  Um  1273  |  Perg.,  5  cm  dick,  15  x  11  cm  ]  Bilder  |  Ps.Od.  | 
Kondakoft'  2,  S.  54.  Sigel  1827. 

62.  XIII  I  Perg.,  6  cm  dick,  15  x  12  cm,  schlecht  erhalten  |  Ps. 
(Anf.  bis  Ps.  3  fehlt)  ohne  die  Oden,  „sed  additis  aliis  can- 
ticis  et  lectionariis".  Sigel  1828. 

63.  XIII/XIV  I  Perg.,  8  cm  dick,  10  x  13  cm  (so  nach  Gardth. : 
Druckfehler?)  |  Ps.Od.  (Anf.  u.  Schi,  auf  Papier  ergänzt). 

Sigel  1829. 

64.  XIII  I  Perg.,  238  ßl.,  10  x  8  cm  |  Ps.Od.  Sigel  1830. 

65.  XII  I  Perg.,  5V2  cm  dick,  11  x  7  cm  |  Ps.Od.  Sigel  1203. 

66.  XIII/XIV  I  Perg.,  11  x  7  cm  |  Ps.Od.  Sigel  1831. 

67.  Xin/XIV  I  Perg.,  3V2  cm  dick,  9  x  6  cm  |  Ps.Od.  (Schi,  von 
Od.  2  an  fehlt).  Sigel  1832. 

68.  Um  1002  (?)  |  Perg.,    5  cm  dick,  15  x  12  cm  i  Bilder  |  Ps.Od. 

Sigel  1204. 

70.       XVI  I  Papier,  5  cm  dick,  24  x  17  cm  |  Ps.Od.        Sigel  1833. 

71  (105).       1550  (.SU  nach  christl.Ära  datiert)  I  Papier,  29x20  cm  | 

Ps.Od.  mit  liturg.  Einlagen  (U^'aXT-^piov    r/cov    £v    ixocoK])   xaO-i- 

G^axi  '(  x^jOTty.piiy.  Y.a.i  so^^ä?  xatavoxttxdt?  [).').  Sigel  1834. 

75.      XVI  1  Papier,  ca.  26  Lagen,  23  x  17  cm  |  Ps.Od. 

Sigel  1835. 

87.       1565  (diese  Datierung  nach   christl.  Ära  findet   sich   in   der 

Hs.  selbst  neben  der  Datierung  nach   der  Weltära)  |  Papier, 

Kgl.  Ges.  d.  Wiss.    Nachrichten.     Philolog.-histor.  Klasse.    19M.     Beiheft.         19 


290  A.  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

37  Lagen,  21  X  15  cm  |  Sehr.:  Nicephorus  Nathanael  monaehus 
Cretensis  in  monte  Sina  (vgl.  unten  Nr.  124);  Besteller: 
Macarius  Cretensis  |  Ps^  Sigel  1836. 

90.  1566  (so  nach  christl.  Ära  datiert)  |  Papier,  4  cm  dick, 
21  X  15  cm  I  Ps.Qd.  Sigel  1837. 

92.  1563  I  Papier,  4  cm  dick,  19  X 14  cm  |  Sehr. :  Macarius 
monaehus  sv  Ta'iO-tp  |  Ps.Qd.  Sigel  1838. 

94  (8).  1293  I  Papier,  204  BL,  21  x  15  cm  |  Qeschr.  im  Sinai- 
kloster; Besteller:  „toö  Iv  aot^  t^  |aov^  TraviepcoTäiOD  IztoxÖTroo 
'ApoEvioü"  I  Ps.Od.,  aber  der  Text  ist,  wie  das  Facs.  (s.  unten) 
zeigt,  nicht  vollständig  ausgeschrieben,  sondern  es  ist  immer 
nur  ein  Stichos  geschrieben  u.  der  folgende  weggelassen,  also 
war  das  Buch  für  Wechselgesang  bestimmt  wie  die  syrischen 
Chorbücher,  vgl.  die  Anm.  zu  Athos,  Aaopa,  446  |  Hierzu 
gehört  1  Bl.  mit  Ps.  102 12 — 103  3,  das  Porfirij  Uspenskij 
mitnahm,  jetzt  in  Petersburg,  Kais.  öff.  Bibl.,  Gr.  391  | 
Facs.:  Monum.  Taf.  70  (Ps.  102 12-13).  Sigel  1889. 

95.  1 532  1  Papier ,  23  Lagen ,  21  x  15  cm  |  Sehr. :  loasaph 
monaehus  (vgl.  unten  Nr.  103)  in  Monte  Sina  |  Ps.Od. 

"Sig^l  1840. 

96.  XV  1  Papier,  4  cm  dick,  20  x  15  cm  i  Ps.Od.        Sigel  1841. 

97.  1517  (so  nach  christl.  Ära  datiert)  |  Papier,  2  cm  dick, 
21  X  15  cm  I  Ps.Od.  Sigel  1842. 

99.  1499  I  Papier,  3V2  cm  dick,  20  x  14  cm  |  Sehr. :  Macarius  | 
PsOd.  Sigel  1843. 

101.  1534  I  Papier,  2  cm  dick,  21  x  14  cm  ]  Sehr. :  „rpYjYopiou 
tspotiovdxoo"  I  Ps.Od.  Sigel  1844. 

102.  XV  I  Papier73"cm  dick,  21  x  14  cm  |  Sehr. :  ^Mix^rik,  06  zb 
iTTtxXeiov  xTouyXtj?  (Vogel- Gardth.  S.  322  TCouyXyj?)  «  |  Ps.Od. 

Sigel  1845. 

103.  1532  I  Papier,  3  cm  dick,  20  x  12  cm  |  Sehr. :  „'Iwaaafp  tspo- 
[jLOvayou"  (vgl.  oben  Nr.  95)  in  der  Filiale  des  Sinaiklosters 
in  Kairo  (..elg  tö  Kdetpo?*  el?  tö  |j.£td)(7]V  to5  SivaioD  opoo?")  | 
Ps.Od.  Sigel  1846. 

104.  XVI  I  Papier,   3  cm  dick,    21  x  15  cm  |  Ps.Od.   (Anf.  fehlt). 

Sigel  1847. 

105.  1506  I  Papier,  182  Bl.,  14  x  20  cm  (so  nach  Gardth. :  Druck- 
fehler?) I  Ps.Od.  Sigel  1848. 

106.  XVI  I  Papier,  3  cm  dick,  21  x  14  cm  |  Ps.Od.       Sigel  1849. 

107.  XVI  I  Papier,  2  cm  dick,  20  X  14  cm  |  Ps.Od.      Sigel  1850. 
108  (16).       XIII/XIV  I  Papier,    6   Bl.    (2   Kolumnen,    66  Zeilen), 

14,1  X  8,7  cm,   mikroskopisch  kleine  Schrift  |  Angeblich   von 


Sinai,  Cod.  gr.  291 

einer  Nonne  Kaacia  geschrieben  |  Ps.  (ohne  Oden)  [  Facs. :  Monum. 
Taf.  82  (2  Seiten  =  4  Kolumnenl  Ps.  654—692.  692—7321. 
7321—7755.  7755— 83  u).  Sigel  1851. 

109.  XV/XVI  I  Papier,  2V2  cm  dick,  21  X  14  cm  |  Ps.Od. 

Sigel  1852. 

110.  XV  I  Papier,  2  cm  dick,  22  x  15  cm  |  Ps.Od.        Sigel  1853. 

111.  XV/XVI  I  Papier,  3  cm  dick,  22  x  15  cm  |  Ps.Od. 

Sigel  1854. 

112.  XV  I  Papier,  157  BL,  18  x  13  cm  |  Ps.Od.  Sigel  1855. 

113.  XVI  (1540?)  I  Papier,  2  cm  dick,  21  x  14  cm  |  Ps.Od. 

Sigel  1856. 

114.  XV/XVI  I  Papier,  4  cm  dick,  18  x  13  cm  |  Ps.Od.  (Anf.  bis 
Ps.  16  fehlt).  Sigel  1857. 

115.  XV/XVI  I  Papier,  20  x  13  cm  |  Ps^  Sigel  1858. 

116.  XV  I  Papier,  140  Bl.,  19  x  13  cm  |  Ps.Od.  Sigel  1859. 

117.  1544  I  Papier,  7  cm  dick,  15x10  cm  |  Sehr.:  loannes 
Nathanael  in  Knossos  auf  Kreta  (Vogel-G-ardth.  S.  180  f.)  | 
Ps.Od.  Sigel  1860. 

118  (13).      1580  I  Papier,  311  Bl.,  16  x  10  cm  i  Ps.Od. 

Sigel  1861. 

119.  XV  I  Papier,  15  x  11  cm  |  Ps.Od.  Sigel  1862. 

120.  XVI  I  Papier,  238  Bl.,  13  x  9  cm  |  Ps.Od.  Sigel  1863. 

122.  XVI  ?  I  Papier,  31  Lagen,  14  x  10  cm  |  Ps.Od.    (Schi,  fehlt). 

Sigel  1864. 

123.  XVI  I  Papier,  16  x  10  cm  |  Ps.Od.  Sigel  1865. 

124.  1565  (diese  Datierung  nach  christl.  Ära  findet  sich  in  der 
Hs.  selbst  neben  der  Datierung  nach  der  Weltära)  |  Papier, 
4  cm  dick,  16  x  11  cm  |  Sehr. :  Nicephorus  Nathanael  auf  dem 
Sinai  (derselbe  Schreiber  und  dasselbe  Jahr  wie  oben  bei 
Nr.  87)  I  Ps.Od.  (Anf.  fehlt).  Sigel  1866. 

125.  XIV?  I  Papier,  4  cm  dick,  15  x  11  cm  |  Ps.Od.  (Anf.  u.  Schi, 
fehlen).  Sigel  1867. 

126.  XVI  I  Papier,  3V2  cm  dick,  10  x  7  cm  |  Ps  Od. 

Sigel  1868. 

Papier,  314  BL,  19  x  12  cm  |  Ps.Od.  Sigel  1869. 

Papier,    21x15  cm   |   Sehr.:    „MaO-oaodXa"    (Vogel- 

S.  270)  I  Ps.Od.  Sigel  1870. 

Papier,  5cm  dick,  17  x  11  cm  |  Sehr.:  „Mtya-rjX  isp^to^ 

TOD  lapeXXTjvoö"  |  Ps.Od.  u.  a.  Sigel  1871. 

130.       12U3  I  Papier,    7  cm   dick,   17  x  13  cm  |  Sehr.:  „rewpYiou'^  | 

Ps.Od.   I   Hierzu   gehören   2  Bl.    mit    Ps.  90i-]5,    die  Porfirij 

Uspenskij  mitnahm,  jetzt  in  Petersburg,  Kais.  ötf.  Bibl.,  Gr. 

19* 


127. 

XIV  1 

128. 

1548 

Gardth, 

129. 

1356  1 

292  A.  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

390  I  Benesevic  I.  S.  624  |  Facs. :  Monum.  Taf.  61  (Ps.  90 1-4). 
Ceret.  et  Sobol.  Taf.  XXXIII  (Ps.  904_u),  vgl.  S.  13. 

Sigel  1872. 

131.  XIV  I  Papier,  32  Lagen  („sed  desunt  fasciculi  inter  %  et  vt^"), 
18  X  14  cm  I  Ps.Od.  Sigel  1873. 

132.  XIV  I  Papier,  234  BL,  19  x  13  cm  |  Ps.Od.  (Sohl,  fehlt). 

Sigel  1874. 

133.  XIV  1  Papier,  5  cm  dick,  14  x  9  cm  |  Ps.Od.  (Anf.  fehlt). 

Sigel  1875. 

134.  1500  I  Papier,  4V2  cm  dick,  15  x  11  cm  |  Geschr.  sumptibus 
Gregorii  toö  ToSaioo  |  Ps.Od.  Sigel  1876. 

135.  XIV  I  Papier,    2V2  cm  dick,    19  X  12  cm  |  Ps.    (lückenhaft). 

Sigel  1877. 

136.  1542    (so    nach   cbristl.   Ära   datiert)   |   Papier,    2  cm   dick, 
21  X  15  cm  I  Sehr. :  Antonius  ]  Ps.Od.  Sigel  1878. 

137.  XV  I  Papier,  3  cm  dick,  21  x  15  cm  |  Ps.Od.  (Anf.  bis  Ps.  17 
fehlt).  Sigel  1879. 

139.  XV/X VI  I  Papier,  3  cm  dick,  19  x  13  cm  |  Ps.Od.  (Schi,  fehlt). 

Sigel  1880. 

140.  XV  I  Papier,  175  BL,  15  x  10  cm  |  Ps.Od.  Sigel  1881. 
212.       V?  (rescr.  X)  1  Perg.,  114  BL,  15  x  12  cm  |  Untere  Schrift 

nach  Gregory  S.  1245  („Z  846")  „teilweise  Psalmen". 

Sigel  1205. 
259.      XII  oder  XIV?  |  Perg.,   277  BL,  20  x  16  cm  |  Ps.Od.,  N.T. 

(ohne  Apoc.)  |  Gregory  S,  248.  285.  307  („Evv  1240,  Ag  289, 

P  337'-)  und  S.  1136  (,,1240").     Soden  S.  115  („S472'0. 

Sigel  1882. 
311.       1510  I  Papier,  2  cm  dick,  21  x  14  cm  |  Manuelis  Moschopuli 

liber  Tispl  ;rpoa(p5[cöv,  Comm.  in  EccL,  Comm.  in  Cant.,  Comm. 

in  lob. 
312  (4ÖTj[       1571  (so  nach   cbristl.  Ära  datiert)  ]  Papier,    150  BL, 

21  X  15  cm   I   Geschr.    in    Venedig  |    Cat.    Procopii   in  Cant. 

(Karo-Lietzm.  Typus  II).  Sigel  712. 

516  (348).       XI/XII  I  Perg.,    211  BL,   32  x  24  cm  1  Heiligenleben: 

94  b— 112  a  Mac.  IV  (für  den  1.  August).  Sigel  713. 

517  (344).       XII  j  Perg.,    137  BL,   34x24  cm  |  Bes.:  „'Iwdvvoo  toö 

Aoxsiavoö"  (Vogel-Gardth.  S.  169 f.)  |  Heiligenleben:  9)  79a— 
93  a  Mac.  IV  |  In  Monum.  Taf.  60  ist  ein  Vorsetzblatt  (Ur- 
kunde des  XI./XII.  Jahrh.)  reproduziert.  Sigel  714, 
550  (514).  XIII  I  Perg.,  489  BL,  36x25  cm  1  Ps.,  Oktoechos, 
Menaion,  Triodion,  Lect.  V.  et  N.T.  |  Gregory  S.  450  („Evl 
896")  und  S.  1248  („/  896").                                       Sigel  1883. 


Sinai,  Cod.  gr.  —  Smyrna,  EjczyysX.  ^yoiJ^.  293 

Ohne  Nummer  (nach  Gardth.  S.  27  „in  sacello  Prodromi").  1564 
(diese  Datierung  nach  christl.  Ära  findet  sich  in  der  Hs. 
selbst  neben  der  Datierung  nach  der  Weltära,  vgl.  oben 
Nr.  87.  124)  |  Perg.  |  Sehr. :  ,.rsp[xavo'j  '.spo[jLovä)(oo  toö  KpTjtö? 
xata  xöojiov  KovtaYtävoü"  in  Tai6-w  |  Ps.Od.  Sigel  1884. 

b)  Fragmente. 

Biblical  fragments  from  Mount  Sinai  ed.  by  J.  Rendel  Harris. 
London  1890. 

Studia  Sinaitica  Nr.  I:  Agnes  Smith  Lewis,  Catalogue  of  the  Syriac  mss. 
in  the  convent  of  S.  Catharine  on  Mount  Sinai.  London  1894.  Darin 
S.  95 ff.  eine  Appendix  von  J.  R.  Harris,  in  der  er  einen  Katalog 
der  „Fragments,  chiefly  Greek"  gibt.  Ich  führe  die  Fragmeute  nach 
den  Nummern  dieses  Katalogs  an;  andere  Signaturen  kenne  ich  nicht. 
Das  letzte  Fragment  kommt  im  Katalog  nicht  vor,  obwohl  es  1890  mit 
herausgegeben  ist. 

1.  IV  I  Perg.,  2  Bl.,  22  x  17  cm  |  Lev.  223-23-22  |  Ausg.:  Neue 
Bruchstücke  des  Codex  Sinaiticus  [Unsinn !]  aufgefunden  in 
der  Bibliothek  des  Sinai-Klosters  u.  veröff.  v.  H.  Brugsch 
Bey  (Lpz.  1875).  Bibl.  fragm.  S.  57—64  Nr.  15,  vgl.  S.  XIII  f. ; 
Verbesserungen  im  Katalog  S.  95  f.  |  Coli. :  Brooke-M*=Lean, 
vgl.  I  3  (1911),  S.V  („Ae").  Sigel  931. 

2  und  3.  IV  I  Perg.,  2  Fragmente,  26  x  7  und  24  x  14  cm, 
wahrscheinlich  zu  derselben  Hs.  gehörig  ]  lud.  20 22— 28.  Ruth 
2 19— 3?  (beide  lückenhaft)  1  Ausg.:  Bibl.  fragm.  S.  2 f.  Nr.  2 
und  3,  vgl.  S.  Vllf.  Sigel  932. 

21.  VII  (rescr.  syr.)  |  Perg.,  1  Bl.  |  Untere  Schrift:  Num.  32 2-.  f.  | 
Ausg.:  Bibl.  fragm.  S.  1  Nr.  1,  vgl.  S.  VII  |  Coli.:  ßrooke- 
I\PLean  („A7").  Sigel  933. 

Im  Katalog  fehlend.  IV  |  Perg. ,  9  Fragmente  verschiedener 
Große  bis  16x18  cm  |  Ps.  101 3-4.  1025-8.  IO534-43.  IO617-34. 
IO815-21.  113i8-26.  1143—1152  I  Ausg.:  Bibl.  fragm.  S.4-10 
Nr.  4,  vgl.  S.  Vlllf.  I  Rahlfs,-Sept.-Stud.  2  (1907),  S.  16f.  104 
(„SinP"^").  Sigel  2029. 

Smyrna. 
ErAlTEAlKH  IXOAII. 

litiS),io{}r,xr|;  ttj?  Y.'^n-^-^ih/Jr^i  S/oXfj;.     Smyrna   1877. 

A-1.  XII  I  Perg.,  262  Bl.,  37  x  30  cm  |  380  Miniaturen  |  Bes.: 
1259  Kirche  des  h.  Nikon,  später  Kirche  z-r^q,  a'(.  4>{üttvf^<;  in 
Smyrna:    diese   schenkte    die   Hs.    der    am    Anf.    des  XVIIL 


294  A.  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

Jakrh.  gegründeten  EoaYY-  S^oXij  |  Cat.  in  Oct.  [  Strzygowski 
im  Byz.  Archiv  2  (1899),  S.  113.  Ouspensky,  L'Octateuque 
de  la  bibl.  du  Serail  ä  Constantinople  (Bulletin  de  l'Institut 
archeol.  russe  ä  Const.  12  [1897]),  S.  52—54.  182—189  und 
Album  Taf.  6.  41—45  (Gen.  I2.  s  und  31  Miniaturen).  Codices 
graeci  et  lat.  photogr.  depicti  duce  Scatone  de  Vries,  Suppl. 
VI:  Miniatures  de  l'Octateuque  grec  de  Smyrne  (1909). 

Sigel  716. 
A-31.  XY  1  146  Bl.,  4«  ]  Sehr. :  „Kcüvotavtivoo  bpsox;"  |  1—121 
Cat.  Nicetae  in  lob  (Anf.  bis  2i  fehlt);  der  Prolog  mit  dem 
Titel  („  .  . .  ODVTS'ö-siaa  Tcapa  toö  IspcotaToo  [iTjTpoTroXitoo  'Hpa- 
xXsia?  xopioo  Nixif^xa  twv  Seppwy")  steht  am  Schi,  auf  Bl.  119 
—121.  Sigel  717. 


Msya  ^TT-^Xaiov. 


Siehe  unter  Ms^a. 


'Ayioo  Sxaupou. 
Siehe  Jerusalem,  Patr.-ßibl.,  Staopoö. 


Straßburg  i.  E. 

Kaiserl.  Universitäts-  und  Landes-Bibliothek. 

Pap.  graec.  748.  V  |  Perg. ,  linke  untere  Ecke  eines  Blattes, 
10  X  4V2  cm  I  Gen.  25 19— 22.  263—4  (lück.)  in  einer  von  der 
LXX  öfters  abweichenden  Fassung  |  Ausg. :  Piasberg,  Straß- 
burger Anekdota:  Archiv  f.  Papyrusforsch.  2  (1903),  S.  224 
—227  I  Coli.:  Brooke-M^Lean  („A3"). 

Pap.  graec.  911.  IV/V  ]  Papyrus,  Fragment  eines  Bl.  aus  einem 
Papyrusbuche,  10  x  7  cm  i  Reg.  II  löse — 161.  lösf.  |  Ausg.: 
Piasberg,  Straßburger  Anekdota:  Archiv  f.  Papyrusforsch.  2 
(1903),  S.  227 f.  I  G.  Bardy,  Les  papyrus  des  Sept.:  Revue 
de  philo!,  Nouv.  ser.,  33  (1909),  S.  256  („L'ecriture  . . .  rappelle 
Celle  du  Marchalianus  et  semble  attester  une  origine  egyp- 
tienne".     „Le   texte   se   rapproche   de   celui   du  Vaticanus"). 

Sigel  934. 

Stuttgart. 

Königl.  Landesbibliothek. 
Cod.  bibl.  Q.  4.      XVI  |  Papier,   87  Bl.,   21  x  15  cm  |  Bes.:   Prof. 
Chr.   F.  Schnurrer  in  Tübingen  (f  1822)  |  Ps.Od.   (Anf.   bis 


S  m  y  r  n  a  ,  Eua-fj-eX.  S/oX/j  —  T  r  a  p  e  z  u  n  t ,  Sou[xeX5.  295 

Ps.  78  und  Schi,  von  Od.  2^1  an,  sowie  Ps.  15  lo — 20 14.  32 19 
— 344.  138 10 — 139 12  fehlen)!  Stalin,  Zur  Gesch.  u.  Beschreibung 
alter  u.  neuer  Büchersammlungen  im  Kgr.  Würtemberg: 
Wüitembergische  Jahrbücher,  Jahrg.  1837,  S.  307  |  Coli. : 
HoP;  die  Coli,  stammt  gewiß  von  Schnurrer,  vgl.  Holmes, 
The  second  annual  account  of  the  coUation  of  the  mss.  of 
the  Sept.-Version  (1790),  S.  25  f.  Sigel  208. 

'A^too  Tdcpou. 
Siehe  Jerusalem,  Patr.-Bibl.,  Tä^oo,  und  vgl.  auch  Konstantinopel, 

M£TÖ)('.OV    TOD    'AyiOO    TcC^OO. 


Taylor-Schechter. 

Siehe  Cambridge,  Univ.  Libr. 


Tischendorfiani. 

Siehe  Leipzig,  Univ.-Bibl.,  Codices  graeci.  —  Vgl.  auch  Cambridge, 
Univ.  Libr.,  Add.  1879;  London,  ßrit.  Mus.,  Add.  20002; 
Oxford,  Bodl.  Libr.,  Auct.  T.  inf.  2.  1;  Petersburg,  Kais. 
öff.  Bibl.,  Graec.  2  ff.  und  259. 


Toledo. 

Kathedralbibliothek. 

9.  20.  XVI  1  Papier,  177  BL,  31  x  20  cm  |  Bes.:  Franc.  Xavier 
Card,  de  Zelada  (vgl.  Madrid,  Bibl.  Nac,  letzte  Hs.)  |  1—26 
Cat.  in  Gen.  1—3 15  |  Ch.  Graux,  Notices  sommaires  des  mss. 
grecs  d'Espagne  (genauer  Titel  bei  Madrid,  Arch.  Hist.  Nac), 
S.  242  I  M.  Faulhaber,  Die  Katenenhss.  der  span.  Bibliotheken: 
Bibl.  Ztschr.  1  (1903),  S.  246  (hiernach  ist  das  Stück  wertlos). 

Cajon  31,  num.  29:  s.  Madrid,  Bibl.  Nac,  letzte  Hs. 


Tollemache. 

Siehe  Helmingham  Hall. 


Trapezunt. 

MONH  TOr  lOrMKAA. 

s>vXrjvtx(öv  /£ipoYpa'^ü)v.  Erschienen  als  rapdpxrjfjLa  zu  'ETtafjieivtuvSa  6. 
Kuptax(5ou  'laxopfa  -zrfi  napöt  tt,v  TpaTreCoüvTa  Upöic  ßacJtXr/Tj;  7taTpiap)(ixTj5 
aTaupoTTTjYtaxTj;    i^ovfji;   Tf|;   ■j7:epc(Y('>(;   öeoTv/.ou   -rr^t    XoujjiEXct.     Athen  1898. 


296  A.  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

28.  XV  Ende  |  Papier,  425  BL,  22  x  14  cm  |  Ps.  (Anf.  fehlt), 
Eu/oXö'ywv,  AeiToopYtat.  Sigel  1885. 

39.       XVI  I  Papier,  46  BL,  21  x  12  cm  j  Ps.  44—108. 

Sigel  1886. 
64.      XIV  i  Papier,    115   Bl.    (einige   im   XVI.    Jahrh.    ergänzt), 
17  X  12  cm  I  Ps.  Sigel  1887. 

73.      XVI  I  Papier,  168  BL,  15  x  11  cm  |  Ps.  (Anf.  fehlt). 

Sigel  1888. 

Trier. 

Domschatz. 

143.  F.  X/XI  I  Perg.,  138  BL,  26  x  20  cm  ]  Wie  lat.  Beischriften 
lehren,  mindestens  seit  dem  XIII.  Jahrh.  im  Abendlande. 
Bes.:  Simeonsstift  in  Trier;  seit  dessen  Auflösung  (Anf.  des 
XIX.  Jahrh.)  im  Domschatz  j  Lect.  (mit  einigen  Lücken)  | 
Karl  Hamanns  Bemerkungen  zum  Cod.  S.  Simeonis  (im  Dom- 
schatz zu  Trier)  ergänzt  u.  hsg.  v.  Gr.  Flügel  (1895).  Mit  4 
Tafeln  (Taf.  II:  Gen.  lif.  4 f.;  Taf.  IV:  Is.  279.  Gen.  9i8-23)  | 
Ausg.:  Codex  S.  Simeonis  exhibens  lectionarium  ecclesiae 
graecae  DCCC.  circiter  annorum  vetustate  insigne.  Ed.  R. 
Maria  Steininger  (1884).  Mit  2  Tafeln  (Gen.  li-c).  Das 
Lectionar  ist  auf  S.  XVII — XXXIX  abgedruckt,  jedoch  ohne 
den  Wortlaut  der  Lectionen  selbst,  der  auf  S.  1 — 109  nach 
der  Reihenfolge  der  bibl.  Bücher  geordnet  folgt.  Benutzt 
von  Rahlfs,  Die  alttest.  Lectionen  der  griech.  Xirche :  Mit- 
teilungen des  Sept.-Untern.  Bd.  1,  Heft  5  (S.  119  ff.)  ]  Rahlfs, 
Sept.-Stud.  3  (1911),  S.  47  \  Gregory  S.  401.  467  („Evl  179, 
Apl  55")  und  S.  1227  {J+^  179"). 

Stadtbibliothek. 

7.  X  zweite  Hälfte  |  Perg.,  200  BL,  16  x  13  cm  |  Ps.  lat.  mit 
griech.  Interlinearversion  von  Ps.  1—54  ig  |  Max  Keuffer, 
Beschreibendes  Verzeichnis  der  Sss.  der  Stadtbibl.  zu  Trier 
1  (1888),  S.  7—9  I  Rahlfs,  Sept.-Stud.  2  (1907),  S.  12  („Trier^ "). 

Sigel  1206. 

Trivulziani. 

Siehe  Mailand,  Privatbibl.  Trivulzio. 


Trapezunt,  lo^ixüA  —  Turin,  Bibl.  Xaz.  297 

Troyes. 

Bibliotheque. 

1699  (alt  10.  19).  XV  |  Perg.,  148  ßl.  21  x  15  cm  |  Sehr.:  Jo- 
hannes Rhosos  (Vogel- Gardth.  S.  187 — 193)  |  Bes.:  Francois 
Pithou;  Oratoire  de  Troyes  ]  Ps.Od.  |  Omont,  Catalogue  des 
mss.  grecs  des  Departements  (1886),  S.  66.  Omont,  Inven- 
taire  sommaire  des  mss.  grecs  de  la  Bibl.  Nat.  et  des  autres 
bibliotheques  de  Paris  et  des  Departements  3  (1888),  S.  379. 

Sigel  1889. 

Turin. 

Biblioteca  Nazionale. 

J.  Pasinus,  A.  Eivautella  et  Fr.  Berta,  Codices  mss.  bibliothecae  regiae 
Taurineusis  Athenaei,  1,  Taurini  1749.  Hieraus  die  in  Klammern 
stehenden  alten  Signaturen.  Die  Zeitbestimmungen,  die  auch  ich, 
wo  nicht  neuere  Angaben  vorlagen,  beibehalten  habe,  sind  nach  De 
Sanctis  (s.  unten)  S.  388  oft  falsch.  —  Nachträge  (für  uns  nicht  in 
Betracht  kommend;-.  C.  0.  Zur  et  ti,  ludice  dei  mss.  greci  Torinesi 
non  contenuti  nel  Catalogo  del  Pasini:  Studi  ital.  di  filol.  class.  4  (1896), 
S.  201—223. 

Inventario  dei  codd.  superstiti  greci  e  lat.  antichi  della  Bibl.  Naz.  di  Torino  : 
Rivista  di  filologia  32  (1904),  fasc.  3.  Das  Inventar  der  griech.  Hss. 
S.  387 — 429.  582—586  stammt  von  Gaetano  De  Sanctis.  Hieraus  die 
jetzt  gültigen  Signaturen  und  die  Angaben  über  Beschädigung 
der  Hss.  durch  Feuer  und  Wasser  beim  Brande  der  Bibliothek  am 
26.  Januar  1904,  doch  ist  zu  bemerken,  daß  die  Hss.,  bei  welchen  nichts 
angegeben  ist,  zwar  auch  durcli  Feuer  und  Wasser  gelitten  haben,  aber 
nur  leicht  beschädigt  sind. 

B.  I.  2  (B.  IV.  9).  IX/X  I  Perg.,  93  El.,  34x  25  cm,  beim  Brande 
des  herzogl.  Palastes  in  Turin  1666  stark  l)eschädigt,  1904 
gut  davon  gekommen  |  1  Thdt.  prologi  in  XII  proph.,  14 
XII  propb.  (hebr.  Reihenfolge)  mit  Thdt.  comm.  am  Rande  | 
Pasinus  8.  74  f.  (Cod.  9)  mit  Schriftproben.  De  Öanctis  S.  391 
Nr.  3  !  Lag.  Gen.  gr.  Vorwort  S.  15  („Y«).  Swete  Intr. 
S.  145  („Y")  I  Ausg.  des  Bibeltextes:  W.  0.  E.  Oesterley, 
Codex  Taurinensis  (Y):  Journal  of  Theol.  Studies  6  (1905), 
S.  372-380;  7  (1906),  S.  51-74.  228—235.  373—391.  518 
—539;  8  (1907),  S.  49—66.  233—239.  366—393.  515—525; 
auch  separat  erschienen  unter  dem  Titel  Codex  Taurinensis 
(Y)  transcribed  and  collated  by  W.  0.  E.  üesterley,  London 
1908.  Sigel  719. 


298  -A-  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

B.  I.  5  (B.  IV.  7).  XIII  I  Papier,  303  Bl.,  2°,  durch  Wasser 
stark  beschädigt  |  Bes. :  Aaupa  (Athos)  |  Cat.  Nicetae  in  Ps.  j 
Pasinus  S.  70  f.  (Cod.  7).  De  Sanctis  S.  398  Nr.  45  |  lieber 
zweineutest.  Bl.  im  Einband  s.  Gregory  S.  114—116  („IIp*"^'') 
und  S.  1041  („HP  oder  015«);  Soden  S.  242  („al022"). 

Sigel  1890. 

B.  1.  8  (B.  IV.  2).  XIII  I  Perg.,  524  BL,  2«,  durch  Wasser  be- 
schädigt 1  Cat.  in  Ps.Od.  |  Pasinus  S.  67—69  (Cod.  2).  De 
Sanctis  S.  391  Nr.  1.  Sigel  1891. 

B.  I.  22  (C.  III.  22).  1049  |  Perg.,  308  BL,  32  x  24  cm  I  Cat.  in 
Ps.Od.  I  Pasinus  S.  173  f.  (Cod.  79).  De  Sanctis  S.  393  Nr.  18  | 
Karo-Lietzm.  S.  52.  Sigel  1207. 

B.  IL  8  (C.  IV.  11).  1583  |  Papier,  42  BL ,  30  x  23  cm  |  la 
Cat.  Polychronii  in  EccL,  22  a  Cat.  Polychronii  in  Cant.  | 
Pasinus  S.  186  (Cod.  97;  Druckfehler  „C.  VI.  11"  statt  „C. 
IV.  11").  De  Sanctis  S.  404  Nr.  96  1  Faulhaber,  Hohel.-Cat. 
S.  44.  152.  Sigel  720. 

B.  IL  16  (C.  IV.  9).  XVI  I  Papier,  48  BL,  31  x  21  cm  |  Cat.  in 
Cant.  (Karo-Lietzm.  Typus  V)  \  Pasinus  S.  184  f.  (Cod.  95). 
De  Sanctis  S.  404  Nr.  94  |  Faulhaber,  Hohel.-Cat.  S.  51  f. 

Sigel  721. 

B,  IL  24  (C.  IV.  20).  XI  |  Perg.,  191  BL,  2°,  schlecht  erhalten  ] 
Heiligenleben:  111  b— 129a  Mac.  IV  |  Pasinus  S.  193 f.  (Cod. 
104).     De  Sanctis  S.  395  Nr.  27.  Sigel  722. 

B.  III.  15  (B.  V.  30).  XVI  I  Papier,  638  BL,  2"  |  1  Quaestiones 
in  V.  T.,  20  Cat.  in  Oct.,  512  Procopii  comm.  in  Gen.  |  Pasinus 
S.  154  f.  (Cod.  50).  De  Sanctis  S.  401  Nr.  68  |  Karo-Lietzm. 
S.  13.  Sigel  723. 

B.  IV.  8  (B.  IIL  20).  XI  I  Perg.,  145  BL,  4«,  durch  Feuer  stark 
beschädigt  |  Menolog.  jun.  —  aug. :  96  a— 115  b  Mac.  IV  (für 
den  1.  Aug.)  !  Pasinus  S.  304  (Cod.  209).  De  Sanctis  S.  396 
Nr.  37.  Sigel  724. 

B.  IV.  10  (B.  III.  21).  XV  I  Papier,  222  BL,  4«,  durch  Feuer 
beschädigt  |  Ps^  |  Pasinus  S.  305  (Cod.  210).  De  Sanctis  S. 
410  Nr.  139.  Sigel  1892. 

B.  V.  8  (C.  IL  5).  XIII  I  Perg.,  200  BL,  22  x  16  cm,  bis  auf  3 
sehr  schlecht  erhaltene  Bl.  verbrannt  |  1  N.T.,  150  Ps.  |  Pa- 
sinus S.  392  L  (Cod.  302).  De  Sanctis  S.  584  Nr.  2701  G^re- 
gory  S.  180.  276.  302.  320  („Evv  339,  Ag  135,  P  170,  Ak 
83«)  und  S.  1103  („339«).     Soden  S.  108  f.  („S303«). 

Sigel  1893. 

B.  V.  9  (B.  IL  35).      XVI  1  Papier,  58  BL,  4«,  durch  Feuer  stark 


Turin,  Bibl.  Naz.  299 

beschädigt  |  Matthaei  Cantacazeni  comm.  in  Sap.  |  Pasinus  S. 
269  f.  (Cod.  181).  De  iSanctis  S.  419  Nr.  196. 
B.  V.  22  (B.  II.  42).  XIII  (?)  ]  Perg.,  125  Bl.,  4°,  bis  auf  etwa 
40  beschädigte  BL  verbrannt  |  Sehr.:  „toö  Taxevoö"  ]  Ps.Od.  ] 
Pasinus  S.  283  f.  (Cod.  188).  De  Sanctis  S.  583  KrTTöö"! 
Coli. :  HoP  (vgl.  Praef.  ad  Ps.,  wonach  der  Codex  im  J.  1344 
von  NstXo?  geschrieben  sein  soll).  Sigel  141. 

B.  VII.  30  (B.  I.  10).        VIII  I  Perg.,  383  BL,  15  x  10  cm,  durch 

Feuer  und  "Wasser  sehr  stark  beschädigt  |  Cat.  in  Ps.  (vgl. 
die  Anm.  zu  Atbos,  Aaupa,  446)  |  Pasinus  S.  470 f.  (Cod.  342) 
mit  Schriftprobe.  Avetta,  Secondo  contributo  di  notizie  biblio- 
grafiche:  Centralbl.  f.  Bibliothekswesen  20  (1903),  S.  210. 
De  Sanctis  S.  396  Nr.  39  |  Mercati,  Note  S.  174  Anm.  2  | 
Karo-Lietzm.  S.  63 f.  |  Ausg.  von  Ps.  li — 25  nach  Photogra- 
phien, die  infolge  eines  Versehens  kurz  vor  dem  Brande  ge- 
macht wurden  :  W.  0.  E.  Oesterley ,  A  Lost  Uncial  Codex 
of  the  Psalms:  Expository  Times  17  (1905/6),  S.  353-358  mit 
Facs.  (Ps.  2 1-5)  I  Gregory  S.  61  (,,0»^")  und  S.  1275  (J  1352«). 

Sigel  1208. 

C.  II.  6  (B.  III.  32).      X  I  Perg.,  323  BL,  29  x  23  cm,  durch  Feuer 

sehr  stark  beschädigt  |  Cat.  in  Ps.  51 — 100  |  Pasinus  S.  311 
(Cod.  221).     De  Sanctis  S.  584  Nr.  271  |  Karo-Lietzm.  S.64f. 

Sigel  1209. 

C.  IL  10  (C.  III.  4).  XVI  I  Papier,  104  BL,  2»,  durch  Feuer 
etwas  beschädigt  |  Cat.  in  Is.  7 — 11  („excerpta  ex  sanctis 
Patribus  ad  expositionem  capitum  Is.  7 — 11,  in  quibus  clariora 
de  Christo  Messia  exstant  vaticinia")  |  Pasinus  S.  161  (Cod. 
61).    De  Sanctis  S.  401  Nr.  74. 

C.  II.  17  (C.  IV.  25).  XVI  I  Papier,  124  BL,  2«  |  1  Prologus  in 
Ps.,  7  Thdt.  comm.  in  Ps.  1 — 4,  29  Nicephori  Blemmydae 
comm.  in  Ps.  |  Pasinus  S.  213  f.  (Cod.  105).  De  Sanctis  S.  405 
Nr.  104. 

C.  IL  19  (C.  IV.  18).  XVI  I  Papier,  237  BL,  2«  |  Euthymii  Ziga- 
beni  comm.  in  Ps.  9—146  |  Pasinus  S.  190  (Cod.  102).  De 
Sanctis  S.  405  Nr.  99. 

C.  III.  1  (B.  V.  2).  1562  (so  nach  christL  Ära  datiert)  |  Papier, 
285  BL,  2°  !  Sehr.:  „Mr/ay]Xoo  MaXeä  'ETriSaopiÖToo"  (Vogcl- 
Gardth.  S.  315  f.)  |  Cat.  in  lob  |  Pasinus  S.  93  (Cod.  22).  De 
Sanctis  S.  398  Nr.  50  |  Karo-Lietzm.  S.  330.  Faulhaber  in 
BibL  Zt.schr.  1  (1903),  S.  255  Anm.  1 :  „Eine  Zwillingshs  zu 
Barocc.  176  [s.  Oxford ,  Bodl.  Libr.]  ist  der  Turiner  C.  III. 
1 ;    er   entstand  aus   der   gleichen  Mutterhs   in  dem  gleichen 


300  ^-  Ralilfs,  Verzeicbnis  der  griecli.  Hss.  des  A.T. 

Jahre  1562";  vgl.  auch  Oxford,  Bodl.  Libr.,  Laud.  graec.  86. 

Sigel  725. 

C.  IV.  19  (C.  V.  30).  XII  I  Perg.,  205  BL,  2°,  bis  auf  ca.  70 
beschädigte  Bl.  verbrannt  |  Menolog.  maj. — aug. :  128a — 149b 
Mac.  IV  (für  den  1.  Aug.)  |  Pasinus  S.  234  f.  (Cod.  138).  De 
Sanctis  S.  583  Nr.  262.  Sigel  726. 

C.  VI.  28  (C.  I.  37).  XVI  I  Papier,  248  Bl.,  20  x  15  cm,  durch 
Feuer  sehr  stark  beschädigt,  am  Anf.  ca.  20  Bl.  ganz  ver- 
brannt I  1 — 103  Cat.  Procopii  in  Cant.  |  Pasinus  S.  382  f. 
(Cod.  282).  De  Sanctis  S.  423  Nr.  225  |  Faulhaber,  Hohel.- 
Cat.  S.  23  f.  Sigel  727. 


Außerdem    existierten    früher   noch    folgende   Hss.,    von    denen  De 

Sanctis  bei  Abfassung  des  Inventario   keine   Reste   vorfand  (Signaturen 

nach  Pasinus). 
B.  I.  2.        XIII  Anf.  I  Perg.,  233  Bl.,  8°  |  Ps.Od.  (Anf.  bis  Ps.  9  2  fehlte)  mit  kurzen 

Eandscholien,    von    welchen   Pasinus   einige   Proben   gibt  |  Pasinus  S.  416 

(Cod.  334). 
B.  II.  2.         XV  Ende  |  Papier,  52  Bl.,  4"  |  Matthaei  Cantacuzeni  comm.  in  Cant.  [ 

Pasinus  S.  240  (Cod.  148). 
B.  II.  32.         XYI  I  Papier,    70  BL,    4°  |  lobi  Hamartoli  comm.  in  Ps.  1—15  ;    das 

Prooemium  ist  bei  Pasinus  abgedruckt  |  Pasinus  ö.  265  f.  (Cod.  178). 

B.  VII.  37,  zweiter  Teil.        1408  (?)  |  Papier,  238  BL,  10  X  7  cm  |  Sehr. :  „XwcpiJpoo 

(d.  h.  .\ptato'.pof./ou)  toü  KovtoXeou"  (Vogel-Gardth.  S.  430)  |  Ps.Od.  |  Zuretti, 
Indice  dei  mss.  greci  Torinesi  non  contenuti  nel  Catalogo  del  Pasini:  Studi 
ital.  di  filol.  class.  4  (1896),  S.  216  Nr.  20. 

C.  II.  25.        XVI  I  Papier,  100  BL,  4"  |  Prologe  einer  Cat.  in  Ps.  |  Pasinus  S.  403 

(Cod.  322). 
C.  II.  33.        XV  I  Papier,  58  BL,   4»  |  48—53  Iob_  mit  Randscholien  |  Pasinus  S. 
412  (Cod.  330). 

Biblioteca  Reale. 
378.       XIII  I  Perg.,  12  x  9  cm   1  Ps.  u.  a.  |  Stt.  AdjiTtpo?,    Ol   tpel? 

'EXkrivo\iYri[xm  9  (1912),  S.  467—469.  Sigel  1894. 


Udine  (Italien). 
Biblioteca  del  Seminario  arcivescovile. 

Achilles  Co  s  attini,   Index   codicum  graec.    bybliothecae  archiepiscopalis 
Utinensis:  Studi  ital.  di  filol.  class.  5  (1897),  S.  395—400. 

VI.  vn.       X  (so  nach  Cosattini ;  nicht  möglich,  wenn  es  eine  Papierhs. 
ist)  I  Papier,    144  Bl.,    19  x  13  cm  |  Greorgii  Choerobosci   epi- 


Turin,  Bilil.  Xaz.  —  Upsala,  Univ.-Bibl.  301 

merismi  in  Ps.  (Anf.  n.  Schi,  fehlen;    erhalten    sind  S.  Tai — 
184 19  der  Ausgabe  Gaisfords). 

üp(p)sala. 

Universitets-Bibliotek. 

Specimina  variantiiim  lectionum  versionis  Vet.  Testameuti  Alexandrinae  e 
duobis  ccdicibus  biblioth.  acad.  Upsaliensis  excerpta.  Quae,  . . .  praeside 
Petro  F.  Aurivillio ,  pro  gradu  publico  exaniini  subjicit  Petrus  P. 
Tegnaeus.     Upsaliae  1794. 

Charles  Graux,  Xotices  sommaires  des  mss.  grecs  de  Suede.  Mises  en 
ordre  et  coniplete'es  par  A.  Martin:  Archives  des  missions  scientifiques 
et  litteraires,  3.  ser.,  t.  XV  (1889),  S.  293— .370.  Auch  separat  er- 
schienen ;  nur  dem  Sonderdruck  ist  eine  Table  alphabetique  des  matieres 
angehängt.  —  Die  Beschreibung  der  66  griech.  Hss.  von  Upsala  findet 
sich  S.  314—858. 

G-raec.  10.  1369  |  Perg.,  306  Bl.,  kl.  4P  \  Gesehr.  „iv  zCo  ^(wpuj) 
T({)  l7rtX£y.XYj|isv({)  6  Ka'.d'^a?",  Besteller:  „toö 'O-öoasßsaTdToo  ispsw? 
xopoö  Niv.oXdoD  Toü  Kp-qzi'/.ob^  \  Bes. :  Adolph.  Freder.  Sturtzen- 
becher,  Pastor  bei  der  schwedischen  Gesandtschaft  in  Kon- 
stantinopel, t  1784;  aus  seinem  Nachlaß  kam  die  Hs.  1787 
in  die  Univ.-Bibl.  |  Ps.Od.  mit  dtioö-so;'.?  de.s  Ensebius  und 
liturg.  Zutaten  (Anf.  fehlt;  Lücken  in  Ps.  17 f.  und  21)  |  Aus- 
gewählte Varianten  bei  Tegn.  S.  11  f.  Sigel  1895. 

Graec.  20.  XII  1  Perg.,  35  Bl.  (darunter  zwei  Papier),  kl.  2°  | 
Bes. :  Jacob.  Jon.  Bjornstähl,  Prof.  in  Lund,  der  die  Hs.  ver- 
mutlich 1779  bei  einer  Reise  nach  dem  Athos  erwarb;  aus 
seinem  Nachlaß  kam  sie  1785  in  die  Univ.-Bibl.  |  Lect.  fragm. 
vom  Freitag  der  1.  Fastenwoche  (2.  Lection,  Gen.  35)  bis 
zum  Donnerstag  der  4.  Fastenwoche  (3.  Lect. ,  Prov.  13 19 ; 
in  der  3.  Woche  fehlt  beim  Donnerstag  u.  Freitag  je  ein 
Bl.),  außerdem  noch  Gen.  50 10—24  (Freitag  der  6.  Fasten- 
woche) !  Ausgewählte  Varianten  bei  Tegn.  S.  6 — 10. 

Graec.  24.  '  XV  (?)  |  Perg.,  118  Bl.,  kl.  8"  |  Bes.:  Petrus  (nach 
Tegn.:  Gabriel)  Melartopocus,  episcopus  Wiburgensis;  dann 
dessen  Sohn  Floren.s  Melartopocus,  pastor  Medlösensium  in 
Sudermannia;  dann  dessen  Enkel  Job.  Gilnaeus;  dann  dessen 
gleichnamiger  Sohn ;  dann  Petrus  Hedelinus ;  dann  Benedictus 
Hedelinus;  1723  Jonas  Wijdmark;  1745  dessen  Sohn  Johannes 
Widmark;  1794  dessen  Sohn  Candidatus  Joh.  Fred.  Widmark, 
der  die  Hs.  dem  Tegnaeus  lieh  (Beschreibung  der  Hs.  bei 
Tegn.  S.  3  Anm.)  und  1795  der  Univ.-Bibl.  schenkte  |  Ps.Od. 

Sigel  1H96. 


302  ^-  Ralilfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

ürbana  (Amerika,  Ver.  St.). 
University  of  Illinois. 
Siehe  Oxyrhynchus  Papyri  1074. 

ürbinates. 

Siehe  Rom,  Bibl.  Vatic,  Ürbinates  graeci. 

üspenskij. 

Siehe  Petersburg,  Kais.  öff.  Bibl.,  Vorbemerkung  zu  Cod.  gr.  180 ff. 

Valenciennes. 

Bibliotheque  de  Valenciennes. 

14  (früher  7;  alte  Nr.  B.  1.  37).  XII  |  Perg.,  176  BL,  51 X 
35  cm  I  Aus  dem  Benediktinerkloster  St.-Amand  (Flandern), 
wo  dieser  Psalter  nach  Delisle  (s.  unten)  aus  einem  Psalter 
des  benachbarten  Tournai  (jetzt  in  Paris,  Bibl.  Nat.,  Nouv. 
acq.  lat.  2195)  abgeschrieben  wurde  |  Ps.Od.  lat.  u.  griech.  in 
4  Kolumnen:  1)  Ps.  Grall.,  2)  Rom.,  3)  Hebr.,  alle  drei  von 
Hieronymus,  4)  Grecum  =  griech.  Text  in  lat.  Umschrift  | 
J.  Mangeart,  Catalogue  descriptif  et  raisonne  des  mss.  de  la 
bibl.  de  Valenciennes  (1860),  S.  13—15  mit  Textprobe  (Ps.  1). 
Catalogue  general  des  mss.  des  bibl.  publ.  de  France.  De- 
partements, 25  (1894),  S.  197  f.  1  Delisle  im  Journal  des  Sa- 
vants  1860,  S.  573  f.  Delisle,  Le  cabinet  des  mss.  1  (1868), 
S.  317  und  2  (1874),  S.  456  Nr.  240.  Delisle,  Mölanges  de 
paleogr.  et  de  bibliogr.  (1880),  S.  154  |  ßahlfs,  Sept.-Stud.  2 
(1907),  S.  23f.  102  („ValA"»").  Sigel  1210. 

Vallicell(i)ani. 

Siehe  Rom,  Bibl.  Vallicell(i)ana. 

Vatopedi. 

Siehe  Athos,  ßaT07rat5too. 


Venedig. 

Biblioteca  Naz.  Marciana. 

Henry  A.  Redpath,   MSS.  of  tlie  LXX.  and  Catenas  at  Milan,    Verona, 
and  Venice:  The  Academy  42  (1892),  S.  362—364. 


Urbaua  —  Venedig,  Bibl.  Marc.  303 

a)   Appendix. 

C.  Castellani,  Catalogus  codicum  graec.  qui  in  bibliotliecam  D.  Marci 
Venetiarum  inde  ab  anno  MDCCXL.  ad  haec  usque  tempora  inlati  sunt. 
Ven.  1895.  Castellani  liat  den  Hss.  neue  Nummern  gegeben  und  führt 
die  früher  üblichen  unter  „olim"  auf,  doch  sind  die  früheren  Xuinmern 
noch  jetzt  gültig,  daher  stelle  ich  sie  voran. 

Die  meisten  Codices  sind  frühere  Naniani.  Diese  sind  ausführlich  be- 
schrieben von  Mingarelli  (auf  dem  Titel  nicht  genannt),  Graeci  Co- 
dices manu  scripti  apud  Nanios  patricios  Venetos  asservati,  Bonon.  1784. 
Die  Nummern  der  Naniani  gebe  ich  in  Klammern  an. 

I  1  (Gast.  52).  XII  1  Perg.,  196  Bl.,  15  x  10  cm  |  Bes.:  Kloster 
S.  Griovanni  e  Paolo  in  Venedig;  1789  Bibl.  Marc.  |  Ps.Od. 
u.  a.  Sigel  1211. 

I  2  (Gast.  53).  1446  |  Papier,  284  BL,  15x11  cm  |  1503  von 
loh.  Galphurnius  dem  Kloster  S.  lohantns  in  Viridario  zu 
Padua  gestiftet;  von  dort  1782  in  die  Bibl.  Marc,  gekommen  | 
Ps.Od.  Sigel  1897. 

I  13  (Gast.  55;  Nan.  6).  XI/XII  |  Perg.,  361  BL,  28x21  cm  | 
la  Vorreden,  16a  Par.  I-II  80a  Esdr.  I— II,  123a  Est., 
134a  Tob.,  144b  Idt,  161b  Mac.  I-IV  -Schi,  von  IV  I67 
an  fehlt;  II  8s — 136  steht  infolge  einer  Lagenversetzung  der 
Vorlage  hinter  voöv  IV  5ii),  253  a  lob,  281b  Prov.,  308  b 
EccL,  317a  Gant.,  321b  Sap.,  337a  Sir.  (SchL  von  3524  an 
fehlt)  I  Am  unteren  Rande  der  Blätter  1 — 291  hat  eine  Hand 
des  XIV./XV.  Jahrh.  eine  Gat.  in  Ps.  5—39  geschriebefi,  vgl. 
Karo-Lietzm.  S.  51  f.  Sigel  728. 

I  16  (Gast.  56;  Xan.  9).  XIII  ]  Perg.,  279  BL,  19  x  12  cm  j 
Ps.Od.  mit  eingestreuten  Gebeten  (Anf.  bis  Ps.  8  fehlt). 

Sigel  1898. 

I  26  (Gast.  54;  Nan.  19).  XIV  |  Perg.,  43  BL,  25  x  18  cm  ( 
Jac.  Nani  bekam  die  Hs.  von  „papa  Giovanni  della  Madonna 
di  Ca.sopo  alle  Gastrades"  ]  Ps.Od.  griech.  u.  lat.  in  Parallel- 
kolumnen (Ps.  1 — 232.  43 ü3 — 69  fehlen;  Od.  un vollst,  und  in 
abnormer  Reihenfolge).  Sigel  1899. 

I  27  (Gast.  58;  Nan.  20).  XVI  |  Papier,  57  BL,  22  x  14  cm  | 
P.-!.  mit  eingestreuten  Gebeten  (Anf.  u.  Schi,  fehlen). 

Sigel  1900. 

I  29  (Gast.  64;  Nan.  22),  Bl.  31—66.  83—156.  X  |  Perg.,  20  x 
14  cm  I  Bes. :  „'Iü)ax=l[j-  Upo'j.ovayo?  Trpooy.ovYjXY]!;  toö  a^ioo  xal 
Cwooöyoo  td'^ou",  der  die  Fragmente  verschiedener  Hss.,  aus 
welchen  der  Godex  besteht,  im  J.  1687  durch  einen  russischen 
Hieromonachos   zusammenbinden  ließ.     Späterer  Bes.:    „bpo- 


304  A.  llahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

txoya/oD  Zop  Nso^UTOD  1%  zri<;  [lov^i;  toö  ocyioo  'Iwdvvoo  toö  0so- 
Xd^OD  sl?  T'?]v  naT[j,o",  dann  durch  dessen  Schenkung  „'Iwdvvo» 
2o{jL^,axioD  oTToStaxövou"  ]  Die  Hs.  wurde  1797  von  Venedig  nach 
Paris  gebracht,  aber  1816  zurückgegeben  |  Comm.  in  Ps. 
fragm.,  in  verkehrter  Reihenfolge  gebunden:  Ps.  54 — 58.  17 
^^28~30— 40.  68—70.  42—45.  71—79.  83-85  |  Textprobe: 
Mingarelli  S.  14  f.  (Ps.  31 1—5);  zum  Vergleich  führt  er  aus 
Nan.  31  =  App.  I  38  die  entsprechende  Auslegung  des  Hesych 
an,  „ut  appareat  alterum  scriptorem  ex  altero  plura  mutuatnm 
esse"  I  Mercati,  Note  S.  175. 

I  29  (wie  oben),  Bl.  66—82.  XVI  f  Papier,  20  x  14  cm  |  Geschichte 
der  Hs.  s.  oben  |  Comm.  in  Ps    54.  53.  52.  51.  16.  17.  18. 

I  30  (Gast.  62 ;  Nan.  23).  X/XI  |  Perg. ,  86  Bl. ,  25  x  19  cm, 
schlecht  erbalten  |  Cat.  in  Ps.  1—104  (lück.)  |  Textproben: 
Mingarelli  S.  19 — 27  (28  Proben  aus  verschiedenen  Psalmen)  | 
Karo-Lietzm.  S.  49.  Sigel  1212. 

I  31  (Gast.  65;  Nan.  24).  X/XI  |  Perg.,  215  BL,  14x10  cm  ] 
Sehr.:  „Bap^oXopLaio?  \).o'jayb<;  xal  ^svo?"  |  Bes.  (im  J.  1698, 
wo  Montfaucon  in  Venedig  war) :  Meletius  Typaldus ,  archi- 
episc.  Philadelphiae  Graecorum  antistes,  in  Venedig,  s.  Montf., 
Diarium  Italicum  (1702),  S.  46  |  Hesychii  Hierosol.  comm.  in 
Ps.  I  Textproben:  Mingarelli  S.  28 f.  (Ps.  Ij.  Hesychii  Hie- 
rosol.  interpretatio  Isaiae  proph.  ed.  Faulhaber  (1900),  S.  XVI 
-XIX  (Ps.  44)  1  Mercati,  Note  S.  145  (Anm.  1).  147  f.  176  f. 

I  32  (Gast.  60;  Nan.  25).  Um  1080  (die  erste  in  den  beschädigten 
Ostertafeln  erhaltene  Zahl  ist  6591  =  1082/3  n.  Ghr.)  j  Perg., 
206  BL,  13x11  cm  |  Ps.Od.  mit  Prologen  (Ps.  li— 23  und 
die  Oden  von  225  an  fehlen)  |  GolL :  HoP.  Sigel  152. 

I  83  (Gast.  69;  Nan.  26).  XI  1  Perg.,  345  BL,  35  x  27  cm  |  3a 
Thdt.  quaest.  in  Oct.  Reg.  Par.  (Anf.  bis  Exod.  quaest.  41 
fehlt),  101a  Thdt.  comm.  in  Dan.,  156b  Thdt.  comm.  in  Os. 
loel.  Abd.  Mich.  Nah.  Soph.  Agg. ,  215  a  Basilii  comm.  in 
Is.  1—16  (Schi,  fehlt). 

I  86  (Gast.  61;  Nan.  29).  XIII/XIV  |  Papier,  243  BL,  33  x 
24cm  I  Bes.:  „'laxwßoo  XpioTO(pdpt".  Späterer  Bes.:  „'I(oAvvot> 
ispsw?  TpoDXivoö  TOÖ  KpyjTOf;"  (=  „papa  Giovanni  Trulinö.  a 
S.  Maria  Odigitria.  Gandia")  |  Gomm.  in  Ps.Od.  (Anf.  bis  Ps. 
1 5  u.  Schi,  von  Od.  6  an  fehlen)  |  Textprobe :  Mingarelli  S.  87 
(Ps.  2if.). 

I  37  (Gast.  73;  Nan.  30).  XIV  i  Perg.,  124  BL,  29x21  cm  ] 
Bes.:  „Twv  Stpo^äStov",  d.  h.  Kloster  auf  der  Insel  twv  Stpo- 
(päSwv  bei  Zante  |  la  Gomm.  in  Is.   (Anf.  bis  61  fehlt),    55  a 


Venedig,  Bib!.  Marc.  3Q5 

Gregorii  Nyss.  comm.  in  Eccl. ,    109  a   Thdi  quaest.  in  Gen. 

(Schi,  von  quaest.  70  an  fehlt).  ~~~" 

I  38  (Gast.  66;  Nan.  31).        XV  |  Papier,   368  Bl.,   22  x  15  cm  | 

Bes.:    „Aav'.TjX  bpoSiaxovo?  Au^upso?",  später:    „Stati  (wahrsch. 

=  Eustathius)  Loverdo  da  Lixuri  in  Cefalonia  (=  Insel  Ce- 

phallenia)"  j  Hesychii   Hierosol.    comm.   in   Ps.Od.    (Sohl,   von 

Od.  7  an  fehlt)  mit  Prologen  |  Textproben:  Mingarelli  S.  15. 

41—43  (Ps.  31 1-5.  2.  562)  I  Mercati,  Note  S.  147  f.  178. 
I  41  (Gast.  63;    Nan.  34).       XVI  j  Papier,   348  Bl.,    31  x  22  cm  | 

Gat.  in  Ps.  (ohne  Oden)  |  Karo-Lietzm.  S.  51.         Sigel  1901. 
I  49  (Gast.  59;  Nan.  171).        X/XI  |  Perg.,  254  BL,  24  x  18  cm  | 

Ps.Od.  u.  a.  (Anf.  bis  Ps.  I4  fehlt)  |  Über  Reste   eines   neu- 

test.  Lect.   am  Schi,    der  Hs.   s.  Gregory   S.  410   („Evl  269. 

ven«'")  und  S.  1455  {J  269").  Sigel  1213. 

I  62  (Gast.  57;  Nan.  147).         XV   |  Papier,  SOO  BL,  21  x  14  cm  | 

Bes.  im  J.  1514:  „Za*/ap{oD  roü  [xsYaXoo  'Iwdv[voD  .  .  .]";  später 
(nach  Mingarelli  S.  339)  monasterium  Strophadum,  vgl.  oben 
I  37  I  la— 231b  Ps.Od.  |  Folgt  das  Leben  der  ägypt.  Maria 
u.  a.,  vgl.  Analecta  Bolland.  24  (1905),  S.  205.  Sigel  1902. 

II  113  (Gast.  70;  Nan.  167).        XI  |  Perg.,   350  BL,    15  x  10  cm  | 

Ps.Od.  u.  a.  Sigel  1214. 

II  127  (Gast.  76;  Nan.  183).  XV  i  Papier,  980  BL,  16  x  10  cm  | 
Bes.:  „M«do6'[oo  tspootaxövoo  toö  KpirjTÖc"  |  la — 92a  Ps.  mit 
Ode  2;  es  folgen  andere  liturg.  Bücher.  Sigel  1903. 

II  18r(Gast.  68).  X/XI  |  Perg.,  436  BL,  21  x  15  cm  |  Bes.: 
Kloster  S.  Michaelis  de  Muriano  in  Venedig,  s.  Joh.-Bened. 
Mittarelli.  Bibliotheca  codicum  mss.  monasterii  S.  Michaelis 
Venetiarum  prope  Murianum  (1779),  Sp.  1113  f.  |  1797  in  die 
Bibl.  Marc,  gekommen,  1799  nach  Paris  gebracht,  1816  zu- 
rückgegeben I  Thdt.  comm.  in  Ps. 

b)  Graeci. 

(Zanetti  et  Bongiovanni,)  Graeca  D.  Marci  bibliotheca  codicum  mss. 
1740. 

Tac.  M  0  r  e  1 1  i  i  bibliotherae  regiae  Divi  Marci  Venetiarum  custodis  Biblio- 
theca ms.  Graeca  et  Latina.  Tom.  1.  ßassani  1802.  Gibt  Nachträge 
zu  den  Beschreibungen  von  Zanetti  u.  Bongiovanni.  Von  den  unten 
angeführten  Hss.  kommen  bei  Morelli  nur  Nr    1 — 24  und  26  vor. 

T)ie  Graeci  1 — 5.S3  stammen  aus  der  Stiftung  d  s  Kardinals  Bessarion 
(t  1472).  Ein  Inventar  seiner  llss.  (nebst  Urkunden ,  die  sich  auf  die 
Stiftung  beziehen)  wurde  bsg.  von  Omont  in  der  Revue  des  bibliotheques 
4  (1894),  S.  12!) — 187,  ein  anderes  Inventar  ist  abgedruckt  in  Migncs 
Patrologia  graeca  161  (1866),  Sp.  701—712.  Die  Beschreibungen  sind 
Kgl.  Ges.  d.  Wiss.    Nachrichten.    Philolog.-histor.  Klasse.    1914.     Beiheft.      20 


306  A.  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griecli.  Hss.  des  A.T. 

in  beiden  sehr  kurz,    trotzdem  lassen   sich   manche  Hss.   identifizieren; 
doch  habe  ich  hier  auf  eine  Anführung  dieser  Inventare  verzichtet. 

1.  Vin  I  Perg.,  164  BL,  41V2X29V2  cm  |  Zweiter  Teil  der 
Bibel,  deren  erster  Teil  in  Eom  ist,  Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  2106. 
Genauere  Beschreibung  s,  dort  (oben  S.  271  f.).  Sigel  V. 

2.  X/XI  (BL  1-199)  und  XIV  (BL  200—227)  |  Perg.  u.  Papier, 

227  BL,  kl.  2°  \  1—199  Oci  (Anf.  bis  Gen.  43 15  fehlt)  und 
Reg.  I— II;  200—227  Mac.  I— III  li  |  ColL  von  Oct.  u.  Reg.: 
HoP;  die  Coli,  stammt  von  Zoega  und  Schow,  s.  Morelli  S.  7 
und  Lagarde,  Sept.Stud.  1  (1891),  S.  11-13  1  ColL  von  Oct. 
und  Reg. :  Göttingen,  Univ.-BibL,  Cod.  Lagard.  1  und  10;  die 
Varianten  zu  Gen.  teilte  Lagarde  in  Gen.  gr.  mit  („x"),  die  zu 
lud.  1—5  in  SeptStud.  1  (1891),  S.  14—70  („x«)  |  ColL: 
Brooke-M^Lean  („bj").  Sigel  29. 

3.  X  I  Perg.,  335  BL,  2»  |  Bes.:  „FewpYto?  tepso?  6  'AßuSivö?"  | 
Oct.,  Reg.  I-IV  (IV  920-lOu  fehlt),  Par.  I— II,  Esdr.  I— II 
(Schi,  von  II  21 25  an  fehlt)  |  ColL  (außer  Exod.— Deut,  und 
Ruth):  HoP;  die  ColL  stammt  von  Nicolaus  Schow,  s.  Mo- 
relli S.  7  I  ColL :  Brooke-M^Lean  {„y")  \  Rahlfs,  Sept.-Stud.  3 
(1911),  S.  6  (der  Text  ist  in  Reg.  III— IV  öfters  hexaplarisch). 

Sigel  121. 

4.  XI  I  Perg.,  402  BL,  2«  |  Bes.:   1367  Kloster  zob  Koa[xoaa)T-^poc, 

später:  Kloster  xob  StouSioü  (Konstantinopel)  |  Oct.,  Reg.  I  — 
IV,  Par.  I— n,  Esdr.  I— II,  342b  Mac.  I-IV7397a  Est. 
(Schi,  von  9 12  an  fehlt)  |  Coli,  (außer  Exod. — Deut.,  los.  [je- 
doch sind  in  los.  15  21  ff.  einige  Varianten  notiert]  und  Mac. 
I— IV) :  HoP ;  die  Coli,  stammt  von  Schow,  s.  Morelli  S.  7 
zu  Cod.  3  I  ColL:  Brooke-M-^Lean  („q").  Sigel  120. 

5.  XV  I  Perg.,  441  BL,  40  >  28  cm  |  Sehr,  nicht  genannt,  nach 
Morelli  S.  8  Johannes  Rhosus,  der  viel  für  Bessarion  schrieb 
(VogeLGardth.  S.  187—193).  Nach  Redpath  in  der  Academy 
42  (1892),  S.  363  beginnt  in  Eccl.  2 17  eine  andere  Hand  („fresh 
writing")  |  Vollständige  Bibel:  Oct,  Reg.  I— IV,  Par. 
1— II,  IV  proph.,  XII  proph.,  lob,  Ps.,  Prov.,  EccL,  Cant., 
Esdr.  I— II,  312  b  Est.,  316  a  Sap7^2Öa"Sir!7^1  aldt.,  l336b 
Tob.,  339b  Mac.  I— III,  361  N.T.  |  Stroth  im  "Wpert.  5 
(1779),  S.  106  vermutet,  daß  „sich  seiner  Aldus  bey  seiner 
Ausgabe  bedient  habe"  |  ColL  von  Gen.,  Ez. ,  XII  proph., 
lob,  Prov.,  Eccl.,  Cant.,  Est.  von  9 12  an,  Sap.,  Sir.:  HoP; 
die  Coli,  stammt  von  Schow,  s.  Morelli  S.  7  zu  Cod.  3;  Par. 
I — II,  Esdr.  I — II  sind  trotz  der  gegenteiligen  Angaben  bei 
HoP  nicht  coUationiert  |  Abdruck   von  Reg.  III  2241—54  und 


Venedig,  Bibl.  Marc.  307 

II  24 1—5:  Franz  Delitzsch,  Fortgesetzte  Studien  zur  Ent- 
stehungsgeschichte der  complutensischen  Polyglotte  (Progr. 
Lpz.  1886),  S.  25—27  |  Gregory  S.  167.  272.  299.  321  („Evv 
205,  Ag  93,  =P  106,  Ak  88")  und  S.  1099  („205").  Soden 
S.  116  („5500").  Sigel  68. 

6.  XV  I  431  BL,  teils  Perg.  (1—190.  347—431),  teils  Papier  (191 
— 346;  diese  Papierbl.,  aber  auch  die  Pergamentbl.  161 — 190 
sind  von  einer  zweiten  Hand  beschrieben),  38  x  27  cm  |  Voll- 
ständige Bibel  (außer  Mac,  s.  unten):  Oct.,  Reg.  I — IV, 
Par.  I— II,  IV  proph..  XII  proph.,  lob,  Pl7  Prov.,  Eccl., 
Cant-,  Esdr.  1— II,  301b  Est.,  306  b  Sap^,  312  b  Sir.,  '6-A9h 
Idt.,  336b  Tob.,  341a  Mac.  I  li— is  (hiermit  bricht  der 
Schreiber  ab,  ohne  die  Seite  341a  zu  Ende  zu  schreiben; 
Bl.  341b— 346  b  sind  leer),  347  a  N.T.  |  Die  Reihenfolge  der 
Bücher  ist  dieselbe  wie  in  der  vorigen  Hs.  Auch  diese  Bibel 
wird  für  Bessarion  geschrieben  sein,  denn  Mac.  I  li— is  ist 
aus  der  Bessarion  gehörigen  Hs.  „V"  (Grraec.  1)  abgeschrieben. 
Bemerkenswert  ist,  daß  andere  Bücher,  z.  B.  sicher  Est., 
Sap.,  Idt.,  Tob.,  aus  „B"  (Vat.  graec.  1209)  abgeschrieben 
sind,  vgl.  oben  S.  258  zu  dieser  Hs.  ]  Bei  HoP  in  der 
Praef.  ad  Pent.  angeführt,  aber  nicht  collationiert  |  Benutzt 
von  Lagarde  Gren.  gr.  („y");  Lagarde  fand  in  der  Gen. 
fast  alle  Sonderlesarten  der  Aldina  in  dieser  Hs.  (Vorwort 
S.  6f.)  I  Gregory  S.  167.  272.  299.  321  („Evv  206,  Ag  94, 
P  107,  Ak  109'-)  und  S.  1099  („205=^''^«i"").  Soden  S.  116 
(„6501")  I  Die  Angaben  über  die  beiden  Hände  verdanke  ich 
der  Bibliotheks-Verwaltung.  Sigel  122. 

13.  X  I  Perg.,  324  Bl,  4'^  |  Lect.,  mit  Weihnachten  beginnend 
(Schi,  fehlt)  I  Textproben  b^eTHorelli  S.  25—28. 

15.  X  I  Perg.,  400  Bl.,  34  x  25  cm  |  Cat.  in  Oct.  |  Mercati,  Note 
S.  238  I  Karo-Lietzm.  S.  15.  Sigel  730. 

16.  XIV  I  Papier,  465  Bl.  (die  letzten  Lagen  sind  in  arger  Un- 
ordnung, richtige  Reihenfolge:  413.  437b.  a.  445.  [l  Bl.  fehlt.] 
462-455.  [1  Bl.  fehlt.]  443b.  a.  449b.  a.  416—429.  414b.  a. 
415b.  a.  430—435.  436b.  a.  446.  442.  438—441.  450—451. 
444.  465.  456—459.  448.  447.  460-464),  34x25  cm  |  3a  Cat. 
in  Reg.  I — IV,  274  a  Inhaltsangaben  der  Bücher  Par.  Esdr. 
Est.  Tob.  Idt.  (vgl.  E.  Klostermann,  Analecta  zur  Sept., 
Hexapla  u.  Patr.  [1895],  S.  79),  276  b  Thdt.  quaest.  in  Par. 
I-II  und  Bibeltext  von  Par.  1—11  (Thdt.  quaest.  in  Par.  I 
gehen  auf  Bl.  276  b— 281  b  dem  Text  von  Par.  I  voran ;  Thdt. 
quaest.   in   Par.  II    werden    vor  Par.  II  stehn),    Esdr.  I— II, 

20* 


308  -A.  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  IIss.  des  A.T. 

379  b  Est.,  390a  Tob.,  399  a  Idt.,  413  a  Mac.  I— IV  (IV  I26 
— 16 2  fehlt  mitten  im  Texte,  gewiß  infolge  einer  Lücke  in 
der  Vorlage)  |  Field  Reg.  („243*" ;  so  hat  er  die  Hs.  wegen 
ihrer  nahen  Verwandtschaft  mit  HoP  243  genannt) ;  Nachträge 
zu  Field:  E.  Klostermann,  Analecta  zur  Sept.,  Hexapla  u. 
Patr.  (1895),  S.  61—67  |  Karo-Lietzm.  S.  19.  Sigel  731. 

16.  Bl.  1  und  2   (Vorsetzblätter).        XI  |  Perg.  |  „Librorum  Deut. 

capita  et  los.  initium"  (sie)  Karo-Lietzm.  S.  19.       Sigel  729. 

17.  X/XI  I  P^,  430  ßl.,  39x30  cm  |  Bilder,  s.  Kondakoff  2, 
S.  54  f.,  Tikkanen  S.  135  f.,  auch  H.  Brockhaus,  Die  Kunst 
in  den  Atbos  -  Klöstern  (1891),  S.  177  Anm.  2  und  S.  208 
Anm.  1  I  Besteller:  Kaiser  Basilios  IL  (976 — 1025),  s.  das 
Bild  des  Kaisers  auf  der  Taf.  bei  Zanetti  et  Bongiovanni 
(bei  S.  18)  I  Bes.  im  XV.  Jahrh. :  „tr^c  TrsptßXsTtToo  ©eotöxoo" 
(Kloster  in  Konstantinopel)  |  Cat.  in  Ps.Od.  |  „Constat  ex 
bibliothecae  monumentis  codicem  an.  1556.  mutuo  datum  fuisse 
Aloysio  Lippomano  Episcopo  Veronensi;  quo  tempore  is  Ca- 
tenam  in  Psalmos  decem  adornabat,  an.  1587.  ßomae  demum 
impressam"  Morelli  S.  35  |  Facs. :  Wattenbach  et  Velsen, 
Exempla  codicum  graec.  litteris  minusc.  scriptorum  (1878), 
Taf.  X  (Ps.  1740-44),  vgl.  S.  3f.  I  Karo-Lietzm.  S.  27. 

Sigel  1215. 

18.  XIII  !  Papier,  251  BL,  4°  |  Sehr. :  OsoSwpoo  Sa[xaTä  |  Euthymii 
Zigabeni  comm.  in  Ps.Od.  |  Ausg.  des  Comm.  zu  Ps.  1 — 150 
von  Ant.  Bongiovanni  in  Theophylacti  Bulgariae  archiep. 
opera  omnia  4  (1763),  pars  I,  S.  327 — Schi,  und  pars  II; 
Facs.:  S.  VI. 

19.  XI  I  Perg.,  320  BL,  kl.  2"  |  Tbdt.  comm.  in  Ps.,  250  Cat.  in 
Od.  Sigel  1216. 

20.  X  I  Perg.,  327  Bl ,  2"  |  Tbdt.  comm.  in  Ps. 

21.  X/XI  1  Perg.,  292  BL,  25x21  cm  |  „Fuit  codex,  antequam 
in  Bessarionis  potestatem  veniret,  ©aSoacoo  Koopivoo,  scilicet 
Thaddaei  Quirini  patricii  Veneti,  Ecclesiae  Patavinae  Archi- 
presbyteri,  de  quo  loannes  Augustinius  fuse  disserit  in  opere 
inscripto  Notlzie  di  Scrittori  Vinüiani  (T.  IL  />.  314)"  Morelli 
S.  38  I  la  Cat.  in  Prov.,  82a  Cat.  in  EccL,  106a  Cat.  in 
Cant.,  124a  Cat.  in  lob  |  E.  Klostermann,  Analecta  zur  Sept., 
He'^pla  u.  Patr.  (1895),  S.  69—74  („c")  |  Karo-Lietzm.  S.  303. 
311.  314.  321.     Faulhaber,  Hohel.-Cat.  S.  40.  HO  f.  149. 

Sigel  732. 

22.  XII  I  Perg.,  289  Bl.  (25-28.  108—111  leer),  23  x  18  cm  [ 
Bes.:    „'Iw.  KwvaTavxYj   v.al   latpoö";    „'Iwavvoo    xo5   XpoooXwpä" 


Venedig,  Bibl.  Marc.  309 

(Enkel  des  Manuel  Chrysoloras,  s.  Morelli  S.  41);  Bessarion  | 
la  Cat.  in  Prov.  (Tis — 11 4  fehlt),  66a  Prologe  zu  Is.,  67b — 
107  b  Olympiodori  comm.  in  Eccl.  (Schi,  von  122  an  fehlt), 
dazu  am  Rande  Excerpta  e  cat.  Procopii  in  Eccl.,  (108 — 111 
leer,)  112  a— 203  b  Cat.  in  Cant.  |  Karo-Lietzm.  S.  303.  312. 
816.     Faulhaber,  Hohel.-Cat.  S.  1.  112  f.  121.  143—148.  159. 

Sigel  733. 
23.        X/XI  I  Perg.,   126  Bl.,   26x18  cm  |  la  Olympiodori  comm. 
in  Eccl.,    77a   Cat.  in  Cant.,    90a— 101b    Cat.   in  Prov.    ex- 
cerpta I  Karo-Lietzm.  S.  309  f.  317.  Sigel  734. 

23.  Vorsetzblatt  (s.  Klosterm.  S.  34).        VIII/IX  |  Perg.   \  Prov. 

23  21 — 2435  I  Varianten:  Morelli  S.  44 f.  |  Ausg.  vonRedpath: 
The  Academy  42  (1892),  S.  363  |  VoUständigere  Ausgabe: 
E.  Klostermann,  Analecta  zur  Sept.,  Hexapla  u.  Patr.  (1895), 
S.  34—38.  Sigel  785. 

24.  XI  I  Perg. ,  310  Bl. ,  2"  |  Procopii  comm.  in  Is.  |  Auf  einer 
1565  hergestellten  Abschrift  dieser  Hs.  beruht  die  Ed.  princ. : 
'E7C'.T0[j-Y|  Twv  sl?  töv  ;rpo'fr|trjV  'Hoaiav  xaT7.ߣßXir]}jLsvcov  S'.a'föpwv 
I^TjY'i'jaewv,  ripoxoTTtoo,  •/pi'st'.avoD  ao'f'.aTOü  (dies  ist  wörtlich  aus 
unserer  Hs.  übernommen)  .  .  .  Procopii,  Sophistae  Christiani, 
variarum  in  Esaiam  Prophetam  commentationum  epitome  .  .  . 
Joanne  Curterio  interprete,  Parisiis  1580 ;  vgl.  die  Vorrede 
des  Curterius  Bl.  ß  ij  Vorderseite  :  „  .  .  .  fateor  ingenue,  et 
candide,  Procopij  exemplar  ante  annos  quatuordecim  tantum 
[die  Vorrede  ist  von  1579  datiert]  Venetiis,  mandato  loannis 
Pici,  classium  inquisitoriarum  in  senatu  Parisiensi  praesidis; 
opera  vero,  et  impensis  Bernardi  Turrissani  Veneti,  librariam 
tum  Lutetiae  facientis;  ab  eo,  quod  in  sancti  Marci  biblio- 
theca  adseraatur,  ea  spe  exscriptum  fuisse,  ut  a  pio  et  docto 
praeside  Latine  redditum,  in  lucem  postea  (sicut  et  Theo- 
doreti  quaestiones  [in  Oct.,  1558  in  Paris  erschienen],  mul- 
taque  alia)  ederetur",  aber  Picas  starb  schon  1565,  ehe  die 
Abschrift  nach  Paris  kam,    und  Curterius    erwarb   sie   dann. 

25.  XII/XIII  I  Perg.,  350  BL,  28  x  21  cm  |  Cat.  in  Is.  (Schi,  von 
63?  an  fehlt)  |  Karo-Lietzm.  S.  338.  Sigel  736. 

26.  XIII  (Gregory:  XIV/XV)  |  Papier,  307  Bl.,  38x26  cm  |  1— 
63  Theophylacti  comm.  in  Os.  Ion.  Hab.  Nah.  Mich. :  es  folgt 
Comm.  in  IV  evang.  u.  a.  |  Benutzt  von  Ant.  Bongiovanni 
in  Thcophj'l.  Bulgariac  archiep.  opera  omnia  4  (1763),  pars 
I,  S.  1—323  („Cod.  Ven.");  Facs.:  S.  III  |  Gregory  S.  230 
(„Evv  888")  und  S.  1112  („888").     Soden  S.  269  („O^"-^"). 

87.       XIII   I   Perg.,  262  Bl.,  25  x  17  cm  |  1  a  Chrysost.  comm.  in 


310  -A.  Ralilfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

Is.  1 — 810  mit  Randscholien,  88  a  Cat.  in  Is.  85 — 19,  152  a 
Chrysost,  comm.  in  ler. ,  188  a  Tbdt.  comm.  in  ler.  |  Karo- 
Lietzm.  S.  340.  Sigel  737. 

360.  X/XI  I  Perg.,  540  BL,  36x25  cm  |  Menolog.  jul.  et  aug.: 
195  a— 234  b  Mac.  IV  (für  den  1.  Aug.)  |  Delebaye,  Catalogus 
codicum  hagiogr.  graec.  bibl.  D.  Marci  Venetiarum :  Analecta 
Bülland.  24  (1905),  S.  191—193,  vgl.  S.  169.  Sigel  738. 

505.  XIV  I  Papier,  275  BL,  8"  |  Libanii,  Synesii  epistolae  u.  a., 
am  Schi.  Ps.Od.  Sigel  1904. 

523.  XV  I  Papier  und  Perg.,  251  BL,  4«  |  Werke  von  Bessarion 
u.  Excerpte  aus  den  Werken  anderer  (vermutlich  von  Bessarion 
angefertigt),  darunter  ein  Teil  von  Cyr.  Glaphyra. 

524.  XIV  I  Papier,  292  BL,  4''  |  Georgii  Choerobosci  epimerismi 
in  Ps.  u.  a. 

534.  X"|  Perg.,  297  BL,  32  x  25  cm  |  Bes.  im  J.  1698:  Julius 
Justinianus  procurator  S.  Marci,  s.  Montfaucon,  Diarium  Ita- 
licum  (1702),  S.  433  |  Cat.  in  Oct.  |  Mercati,  Note  S.  238  | 
Karo-Lietzm.  S.  13.  Sigel  739. 

535.  X  I  Perg.,  337  BL,  4°  1  Hesychii  comm.  in  Ps.Od.  |  Mercati, 
Note  S.  147  Anm.  5  und  S.  175  Anm.  5.  Weitere  Auskunft 
über  die  fis.  verdanke  ich  der  Bibliotheks-Verwaltung. 

536.  XIV  I  Papier,  443  BL,  34x  26  cm  |  Cat.  in  Ps.  (ohne  Oden)  j 
Karo-Lietzm.  S.  34.  Sigel  1905. 

537.  XII  I  Papier,  276  BL,  4"  1  Comm.  in  Ps.  (Anf.  und  SchL 
fehlen). 

538.  905  I  Perg.,  246  BL,  37  x  26  cm  |  Cat.  Olympiodori  in  lob  J 
Facs.:  Zanetti  et  Bongiov.  S.  I  (Prolog)  und  II  (Unterschrift) ) 
Facs. :  Wattenbach  et  Velsen,  Exempla  codicum  graec.  litteris 
minusc.  scriptorum  (1878),  Taf.  IV  (lob  9 28-30),  vgl.  S.  2  | 
Hexaplarische  Noten  aus  der  Hs.  teilt  E.  Klostermann,  Ana- 
lecta zur  Sept.,  Hex.  u.  Patr.  (1895),  S.  68-74  mit  („b")  | 
Karo-Lietzm.  S.  323.  Sigel  740. 

578.  1346  I  Papier,  239  BL,  4°  |  Bes.  im  J.  1698:  Julius  Justi- 
nianus procurator  S.  Marci,  s.  Montfaucon,  Diarium  Italicum 
(1702),  S.  69.  433  |  Mich.  Pselli  Synopsis  Psalterii  (in  polit. 
Versen) ,  <Pseudo-)Athanasii  comm.  in  Ps.Od.  u.  a.  |  Mercati, 
Note  S.  176  („cod.  di  GiuJio  Giustiniani"). 

Verona. 
Biblioteca  Capitolare. 

Omont,    Les  mss.  grecs   de   la  bibl.  capitulaire  et  de  la  bibl.  commuuale 
de  Verone:  Centralbl.  f.  Bibliothekswesen  8  (1891),  S.  489— .497. 


Venedig,  Bibl.  Marc.  —  Washington,  Smithsou.  Instit.  311 

Henry  A.  Redpath,  Mss.  of  thc  LXX.  and  Catenas  at  Milan,  Verona, 
and  Venice:  The  Academy  42  (1892),  S.  362  erwähnt  nur  die  beiden 
ersten  Hss.  ganz  kurz, 

I  (1).  VI  I  Perg.,  403  BL,  27  x  20  cm  |  Ps.Od.  griech.  Text  in 
lat.  Umschrift  (auf  dem  Verso)  und  lat.  Uebersetzung  (auf 
dem  ßecto)  |  Ausg. :  Blanchinus,  Vindiciae  canonicarum  scri- 
pturarum  (1740),  Is.  1—278  mit  Facs.  (Ps.  142 i-e);  Abhand- 
lungen über  den  lat.  u.  griech.  Text:  S.  CCXVII-CCXXV  | 
Blanchinus,  Evangeliarium  quadruplex  II  2  (1749),  S.  DXCa 
-b;  Facs.:  I  2  (1749),  Tab.  II  hinter  S.  DXXXII  (Ps.  96i-s)  | 
Facs. :  Monumenta  palaeograph.  sacra.  Atlante  paleografico- 
artistico  compilato  sui  mss.  esposti  in  Torino  alla  mostra 
d'arte  sacra  nel  1898  e  pubblicato  .  .  .  per  cura  di  F.  Carta, 
C.  Cipolla  e  C.  Frati  (1899),  Taf.  I  (Ps.  41 12— 424),  vgl. 
S.  If.  I  Coli,  von  Ps.  1—5:  Lag.  Spec,  von  Ps.  1-49:  Lag. 
Qninqu. ;  vgl.  Lag.  Glen.  gr.  Vorwort  S.  13  („R")  |  Coli. :  Swete 
(„it"),  vgl.  Swete  Intr.  S.  141  f.  |  Rahlfs,  Sept.-Stud.  2  (1907), 
S.  6.  54.  57  f.  99  f.  (und  S.  29  f.  über  den  lat.  Text)  |  Gre- 
gory S.  60  („0«=«)  und  S.  1275  („?  1347").  Sigel  R. 

CXVIII  (108).  XII  I  Perg.,  214  BL,  30  x  22  cm  |  Cat.  in  Ps.Od.  ] 
Karo-Lietzm.  S.  50.  «igel  1218. 

CXXII  (111).  XIV  I  Perg.,  283  BL,  20x14  cm  i  Bes.:  „olxovötioo 
T^?  aYtwtarrjc  [j.7jTp07röXs(ü<;  Xtoo  (corr.  Iläfj/^oo)  ispcw?  Mt5(aY]X 
TlaXaooXÖYöu  Koupioo''  (die  beiden  letzten  Worte  auf  Rasur)  | 
Von  Scipione  Maffei  (f  1755)  der  Bibl.  Capit.  vermacht  |  Nice- 
phori  Blemmydae  comm.  in  Ps. 

CXXUl  (112).  XVI  I  Papier,  136  BL,  20  x  15  cm  j  Von  Scipione 
Maffei  (f  1755)  der  Bibl.  Capit.  vermacht  |  Nicephori  Blem- 
mydae comm.  in  Ps. 

Vossiani. 

Siehe  Leiden,  Bibl.  der  Rijks-Universiteit. 


Washington. 

Smithsonian  Institution,  Freer  Gallery. 

Henry  A.  Sanders,  New  mss.  of  tlie  Hiblc  from  Egypt:  American  Journal 
of  Archaeology,  2.  ser,  vol.  12  (1908),  S.  49—5.5  mit  3  Tafeln  (pl.  2—4). 

C.  R.  Gregory,  Versuche  und  Entwürfe.  1.  Heft:  Das  Freer  -  Logion. 
Lpz.  190b.     S.  1—24:  Die  Freer-IIss. 

Genauere  Mitteilungen  iiher  Nr.  II  verdanke  ich  H.  A.  Sanders. 


312  A.  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

Charles  L.  Freer  in  Detroit  (Michigan)  kaufte  die  vier  griechischen 
„Freer-Hss."  (zwei  alttest.  und  zwei  neutest.)  am  19.  Dez.  1906  von 
dem  arabischen  Händler  Ali  in  Gizeh.  Sie  befinden  sich  zur  Zeit  noch 
in  Freer's  Hause,  sollen  aber  später  dem  Smithsonian  Institution  in 
Washington  übergeben  werden  und  werden  daher  schon  jetzt  als 
„Washington  mss."  bezeichnet  (vgl.  unten  den  Titel  der  Ausg.  von  Nr,  Ij- 

I.  V  I  Perg.,  102  BL,  31  x  26  cm  j  Deut.  (5i6— 6i8  fehlt)  und 
los.  (33— 4 10  fehlt)  |  Facs. :  Sanders  Taf.  2  (Deut.  I1-9). 
Gregory  S.  5.  10  (Deut,  li— 9.  los.  1 1— s)  |  Ausg.:  Facsimile 
of  the  Washington  ms.  of  Deut,  and  Josh.  in  the  Freer  Col- 
lection,  with  an  introduction  by  H.  A.  Sanders.  Ann  Arbor, 
Michigan,  1910  |  Coli.  u.  a. :  The  0.  T.  mss.  in  the  Freer  Col- 
lection.  Part  I:  Sanders,  The  Washington  ms.  of  Deut,  and 
Josh.    New  York  1910   |  Coli.:  Brooke-ÄPLean  („0"). 

Sigel  W. 

II.  IV/V  I  Perg.,  Fragmente  von  114  Bl.  (die  letzten  sieben  im 
VI./VII.  Jahrh.  ergänzt),  ursprüngl.  Größe  etwa  33  x  24  cm  | 
Ps.Od.  fragm.  (das  vorletzte  Bl.  hat  die  Unterschrift  ([»«^{J^o'- 
pv,  der  Schluß  des  ßl.  ist  leer;  auf  dem  letzten  Bl.  steht 
Ps.  151  und  der  Anf.  der  1.  Ode)  |  Facs.:  Sanders  S.  51  = 
Gregory  S.  12  (Ps.  121 9— 122  3).  Sigel  1219. 

Wien. 
K.  K.  Hofbibliothek. 

Daniel  de  Nessel,  Catalogus  sive  recensio  sioecialis  omnium  codicum  mss. 
graecorum  nee  non  linguarum  orientalium  augustissimae  bibl.  Caesareae 
Vindobonensis.  Vind.  et  Norimb.  1690.  Zerfällt  in  mehrere,  meistens 
besonders  paginierte  Teile:  1)  Codices  mss.  theologici  graeci,  448  Seiten, 
2)  juridici  graeci,  35  S.,  3)  medici  graeci,  56  S.,  4)  philosophici  et  philo- 
logici  graeci,  163  S.,  5)  historici  ecclesiastici  et  profani  graeci,  179  S.,  6)  In- 
dices  S.  1 — 144,  7)  Codices  mss.  linguarum  orientalium  S.  145 — 165, 
8)  Appendix  S.  167—188,  darin  S.  181—186  vergleichende  Listen  der 
Nesseischen  und  Lambeckschen  Nummern. 

Petri  Lambecii  Hamburgensis  Commentarii  de  augustissima  bibl.  Caesarea 
Vindobonensi.  Ed.  altera  opera  et  studio  Adami  Francisci  Kollarii. 
8  Bde.  Vindob.  1766—1782.  Die  erste  Ausgabe  dieses  Werkes  war 
schon  vor  Nessel  erschienen ;  Nessels  Beschreibungen  sind  größtenteils 
nur  Excerpte  aus  Lambeck. 

(Jac.  Frid.  Eeimmann,  Bibliotheca  acroamatica  .  .  .  comprehendens  re- 
censionem  specialem  omnium  codicum  mss.  .  .  .  aug.  bibl.  Caes.  Vindob., 
Hannover  1712,  gibt  einen  Auszug  aus  Lambeck  und  Nessel.) 

Die  offiziellen  Nummern  sind  die  Nessels,  nicht  die  Lambecks,  obwohl 
diese  in  der  oben  angeführten  2.  Ausg.  der  Lambeckschen  Commentarii 
(und   auch   bei  Reimmann)   beibehalten  sind.     Ich   stelle   daher  Nessels 


Washington,  Smithson.  Instit.  —  ^yien,  Hofbibl.  313 

Nummern  voran  und  füge  Lambecks  Nummern  und  auch  die  von  Lambeck 
angeführten  älteren  Signaturen  in  Klammern  hinzu.  (Bei  HoP  ist  da- 
durch, daß  bald  nach  Lambeck,  bald  nach  Nessel  zitiert  wird,  viel  Ver- 
wirrung entstanden.) 

C.  Van  de  Vor  st  et  H.  Delehaye,  Catalogus  codicum  hagiographi- 
corum  graecorum  Germaniae  Belgii  Angliae.  (Subsidia  bagiographica  13.) 
Bruxellis  1913.     S.  1 — 86:  Bibliotheca  Caesarea  Vindobonensis. 

Manche  Angaben,  besonders  über  Alter  und  Format  der  Hss.,  verdanke  ich 
der  Verwaltung  der  Hofbibliothek. 


„Bush.  Const."  bedeutet,  daß  die  Hs.  zu  denjenigen  gehört,  welche 
Augerius  de  Busbecke  als  österreichischer  Gesandter  in  Konstantinopel 
(1555 — 1562)  gekauft  und  mit  dem  eigenhändigen  Vermerk  „Augerius 
de  Busbecke  comparavit  Constantinopoli"  versehen  hat.  Vgl.  Nessel 
Codd.  theol.  S.  2  Anm.  1.  Lamb.  1,  Sp.  74—80.  A.  Viertel,  Busbeeks 
Erlebnisse  in  der  Türkei  (Beilage  z.  Jahresber.  des  K.  Gymn.  zu  Göttingen 
1902).  E.Schröder,  Busberqs  Krimgotisches  Vokabular:  Nachr.  d.  K.  Ges. 
d.  Wiss.  zu  Gott.,  Philol.-hist.  Kl.  1910,  S.  1—16,  besonders  S.  5  Anm.  3. 

Manche  anderen  Hss.  stammen  von  Johannes  Sambucus,  Polyhistor  in 
Wien,  t  1584  (vgl.  Nessel  Codd.  theol.  S.  1  Anm.  2  nebst  Bild  des 
Sambucus),  und  von  Sebastian  Tengnagel,  Kais.  Bibliothekar  in  Wien, 
f  1636.  Die  Notiz  „Samb.-Tengn."  bei  einem  Codex  bedeutet,  daß 
er  „est  unus  ex  illis  Joannis  Sambuci  libris ,  quos  a  reliqua  ipsius 
Bibliotheca  avulsos  Sebastianus  Tengnagelius  redemit,  et  Augustissimae 
Bibliothecae  Caesareae  legavit"   (Nessel  zu  Theol.  graec.  36.  47  u.  ö.). 


Die  Literatur  zu  Abteilung  d  (Rainer-Hss.)  und  e  (Suppl.  graec.)  siehe  an 
ihrer  Stelle. 

a)  Historie!  graeci. 

45  (Lamb.  14;  vorher  Theol.  graec.  122).  XI/XII  |  Perg.,  813  Bl., 
30  X  24  cm  |  Bush.  Const.  ]  Menolog.  aug. :  9  b — 26  a  Mac.  IV 
(für  den  1.  Aug.),  124a— 139  b  Thdt.  comm.  in  lAIicb.  (für 
den  14.  Aug.)  |  Lamb.  8,  Sp.  214—467,  besonders  216  f.  274 f.  | 
Van  de  Vorst- Delehaye  S.  55-62.  Sigel  741. 

114  (Lamb.  40;  vorher  Theol.  graec.  43).  XII/XIII  |  Perg.,  223 
Bl.,  21x17  cm  I  Bes.:  Sambucus  |  195a- 206a  Dan.  3-6  (die 
Oden  in  c.  3  fehlen)  und  Bei  et  Dr.  |  Lamb.  8,  Sp.  821—838  | 
Coli.:  HoP,  8.  Praef.  ad  Dan.  et  Sus.  („149";  mit  dieser  Sigel 
wird  sonst  der  Theol.  graec.  11  bezeichnet)  |  Van  de  Vorst- 
Delehaye  S.  76—78.  Sigel  742. 

b)  Juridici  graeci. 

16  (Lamb.  14;  vorher  Theol.  graec.  320).  XV/XVI  |  Papier,  75 
Bl.,  21  xl4  cm  I  Bes.:  Sambucus  |  21a-52b  Sir.  proL-273  | 
Lamb.  6,  S.  108—111  \  Van  de  Vorst -Delehaye  S.  34. 

Sigel  743. 


314  A.  Ralilfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

c)  Philosophie!  graeci. 

271  (nicht  bei  Lamb.).  XVI  |  Papier,  103  Bl.,  21  x  15  cm  |  Bes. : 
Sambücus  ]  47  a — 87  b  Sir.  (der  Prolog  steht  am  Ende). 

Sigel  744. 

d)  Sammlung  Erzherzog  Rainer. 

Papyrus  Erzherzog  Rainer.  Führer  durch  die  Ausstellung.  Wien 
1894.  Die  Nummern  dieses  Führers  gebe  ich  in  Klammern  an;  die 
erste  Hs.  kann  ich  nur  nach  der  Ausstellungs-Nr.  zitieren. 

Carl  Wessely,  Sahidisch-griechische  Psalmen  fr  agmente.  (Sitzungs- 
berichte der  K.  Akad.  d.  Wiss.  in  Wien,  Philos.-Hist.  KL,  155.  Bd., 
1.  Abhandlung.)     Wien  1907. 

Carl  Wessely,  Studien  zur  Palaeographie  und  Papyruskunde.  IX  und 
XI:  Griechische  und  koptische  Texte  theologischen  Inhalts  I  und  II. 
Leipzig  1909  und  1911.  (Heft  XII  =  Griech.  und  kopt.  Texte  theol. 
Inhalts  III,  Lpz.  1912,  kommt  für  uns  nicht  in  Betracht.) 

Ausstellungs-Nr,  26.  V  |  Papyrusbüchlein,  10  X  7  cm  |  Schreib- 
übungen, darin  auf  S.  5  die  ersten  Worte  von  Ps.  1. 

^Sigel  2041. 

Inv.  Nr.  8022  (Ausst.-Nr.  538).  VI  |  Perg.  -  Rolle ,  40  x  8  cm  | 
Koptischer  Duktus  |  Ps.  26  (ohne  Überscbrift)  |  Ausg.:  Karl 
Wessely,  Eine  Pergamenrolle  des  VI.  Jahrhunderts:  Wiener 
Studien.  Ztschr.  f.  class.  Philol.  4  (1882),  S.  214—223  \  Rahlfs, 
Sept.-Stud.  2  (1907),  S.  18.  105  („Wien^«^^").  Sigel  2030. 

Inv.  Nr.  8024  (Ausst.-Nr.  536).  III  |  Fragment  eines  Bl.  aus 
einem  Papyrusbuche,  8V2  x  6'/2  cm  |  Is.  383—5.  13— le  |  Kenyon, 
The  palaeography  of  Greek  papyri  (1899),  S.  109.  132.  Swete 
Intr.  S.  148  Nr.  16  |  Ausg.:  Wessely,  Studien  IX  (1909), 
S.  1  Nr.  1.  Sigel  948. 

Inv.  Nr.  8032  (Ausst.-Nr.  528).  IV  |  Papyrus,  6xl5cm  |  Amulett 
mit  Ps.  90 12  und  neutest.  Stellen  |  Facs. :  Führer  S.  125  | 
C.  F.  Georg  Heinrici,  Beiträge  zur  Gesch.  u.  Erklärung  des 
N.T.  4  (1903),  S.  31  f.  mit  Abdruck  des  Textes  |  Rahlfs,  Sept.- 
Stud.  2  (1907),  S.  17.  104  („Wien'^=''°«).  Sigel  2031. 

Inv.  Nr.  9722.  VI  |  Perg.,  1  BL,  33  x  27  cm  |  Zwischen  Stücken 
des  sahid.  Joh.-Ev.  steht  Ps.  98  5—8  griech.  und  dahinter 
Ps.  985— 9  (so)  sahidisch  |  Ausg.:  Wessely,  Studien  XI  (1911), 
S.  69 f.  Nr.  83;  Facs.:  S.  74.  Sigel  2032. 

Inv.  Nr.  9851.  V  |  Perg.,  1  Bl.,  30  x  27  cm  j  Vorderseite  (nicht 
Rückseite,  wie  Wessely  irrtümlich  angibt)  Ps.  101 2—11  sahid., 
Rückseite  Ps.  101 12— 23  griech.;  im  aufgeschlagenen  Buche 
stand  also  der  griech.  Text  links,   der   sahid.  rechts,   wie  in 


Wieu,  Hofbibl.  315 

den  beiden  folgenden  Nummern  |  Ausg. :  Wessely ,  Studien 
IX  (1909),  S.  42—44  Nr.  17;  Facs.  des  sahid.  Textes:  S.  44. 

Sigel  2033. 

Inv.  Nr.  9871.  V  |  Perg.,  1  Fragment,  35  x  16  cm  |  Vorderseite 
Ps.  3720—386  (lück.)  sahid.,  Rückseite  Ps.  388 — 393  (lück.) 
griech.;  vgl.  Nr.  9851  |  Ausg.:  Wessely,  Psalmenf'ragmente 
S.  168—172.  Sigel  2034. 

Inv.  Nr.  9872.  V  |  Perg.,  1  Bl.  (unten  verstümmelt),  25x20  cm  | 
Vorderseite  Ps.  175i — ISe  sahid.,  Pückseite  Ps.  18io— iö  griech.; 
vgl.  Nr.  9851  |  Ausg.:  Wessely,   Psalmenfragm.  S.  165 — 168. 

Sigel  2035. 

Inv.  Nr.  9907—9972.  IV?  |  Papyrusbuch,  Fragmente  von  25  BL, 
ursprüngliche  Größe  etwa  23  x  14  cm  |  Ps.  3.  4.  6.  7.  9.  16. 
24-31.  36—40.  47..  48.  50.  52—56.  67.  "68  fragm. ;  auf  den 
griech.  Text  eines  Psalms  folgt  jedesmal  der  sahid.  Text  (die 
beiden  Texte  sind  also  nicht  parallel  geschrieben,  wie  in  den 

3  vorhergehenden  Nummern)  |  Ausg. :  Wessely,  Psalmenfragm. 
S.^ 63— 133;  Facs.:  Taf.  II  (links  Ps.  29 2-11  sahid.,  rechts 
Ps.  285-11  griech.  und  Ps.  28 1-4  sahid.).  Sigel  1220. 

Litt,  theol.  1 — 3.  IV/V  |  Perg. ,  Fragmente  zweier  Bl. ,  etwa 
5  X  5  cm  I  Gen.  3823.  25. 28 f.  39 1.  40 1—3.  11  |  Ausg.:  Wessely, 
Studien  IX"(19b9),  S.  2  Nr.  2  mit  Facs.  Sigel  949. 

Litt,  theol.  4.        VI  |   Einseitig   beschriebenes   Papyrusstück   (aus 

4  Fragmenten  zusammengesetzt),  24  x  8  cm  |  Exod.  15i— s 
mit  der  Überschrift  (jüSyj  Mcüöasw[(;]  und  der  Zahl  a  am  Rande, 
also  Od.  fragm.  |  Ausg.:  Wessely,  Studien  IX  (1909),  S.  3 
Nr.  3.  Sigel  2036. 

Litt,  theol.  5.  IV/V  |  Fragment  aus  e.  Papyrusbuche,  9^'2  x  8  cm  [ 
Sap.  1 1  f.  6-8  I  Ausg. :  Wessely,  Studien  IX  (1909j,  S.  4  Nr.  4 
mit  Facs.  Sigel  950. 

Litt,  theol.  6.  V  |  Perg.,  Fragment  eines  Bl.,  9^2  X  12  cm  |  ler. 
129-16  (lück.)  I  Ausg.:  Wes«ely,  Studien  IX  (1909),  S.  5  Nr.  5; 
Facs. :  S.  4.  Sigel  951. 

Litt,  theol.  7.  IV  |  Fragment  eines  Bl.  aus  einem  Papyrusbuche, 
6V2  X  5V2  cm  I  Aus  dem  „ersten  Fajjümer  Fund"  (1883)  | 
Ps.  18 15— 193.  tiOi-4  I  Ausg.:  Wessely,  Studien' IX  (1909), 
S.  6  Nr.  6  mit  Facs.  Sigel  2037. 

Litt,  theol.  8.  VJl/VIII  |  Perg.  (palimps.;  die  untere  Schrift 
war  koptisch),  8  Bl.,  durchschnittlich  20  X  14  cm  ]  Aus  dem 
„Achmimer  Fund"  |  Ps.  933—135.  21 4-15.  24x6—254.  322i— 
33«.  34g-i5  I  Ausg.:    Wessely,    Studien  IX  (1909),   S.  7—22 


316  A.  Rablfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

Nr.  7 ;  Facs. :  S.  23 ;  vgl.  die  Inhaltsangabe  am  Anf.  des  Bds. 

Sigel  1221. 

Litt,  theol.  9.  VI  |  2  Fragmente  eines  Bl.  aus  einem  Papyrus- 
buche, 17V2  X  1372  cm  i  Aus  den  Funden  im  Fajjüm  und 
Hermopolites  Nomus  (1887)  [  Ps.  33  5—10.  12— is  [  Ausg. :  Wessely, 
Studien  IX  (1909),  S.  24  Nr."8i"  Facs. :  S.  23 ;  vgl.  die  Inhalts- 
angabe am  Anf.  des  Bds.  Sigel  2038. 

Litt,  theol.  10.  V  |  Perg. ,  Fragmente  zweier  Bl. ,  14  x  6  cm  | 
Aus  dem  „ersten  FajjüQier  Fund"  (1883)  |  Ps.  72 11—15.  20—23. 
8851— 89i.  895-8  I  Ausg. :  Wessely,  StudieiTTX  (1909),  S.  25f. 
Nr.  9  und  10;  Facs.:  S.  23;  vgl.  die  Inhaltsangabe  am  Anf. 
des  Bds.  Sigel  2039. 

Litt,  theol.  11.  V/VI  I  Perg.,  Fragment  eines  Doppelblattes,  6V2  x 
llV2  4-772cm  I  Ps.  10020. 25  f.  IO625— 27. 30-32  |  Ausg. :  Wessely, 
Studien  IX  (19Ö9);  S.  27  Nr.  11 ;  Facs. :  S.  26.        Sigel  2040. 

Litt,  theol.  18.  III/IV  |  Zwei  einseitig  beschriebene  Perg.-Frag- 
mente,  2  x  12  cm  |  1883  im  Fajjüm  oder  im  Heracleopolites 
Nomus  gefunden  |  Ps.  69 13— 14.  30—33.  8I11— u  (hebr.  Zählung) 
nach  der  Übersetzung  des  Symmachus  (mit  Beibehaltung  des 
Tetragrammaton  in  althebr.  Schrift)  |  Ausg.:  Ch.  Wessely, 
Un  nouveau  fragment  de  la  version  grecque  du  V.  T.  par 
Aquila:  Melanges  offerts  ä  M.  Emile  Chatelain  (1910),  S.  224 
—229  I  E.  Nestle  im  Theol.  Literaturblatt  1911,  Sp.  94. 
P.  Capelle,  Fragments  da  psautier  d'Aquila?:  Revue  bene- 
dictine  28  (1911),  S.  64-68.  Gc.  Mercati,  Frammenti  di  Aquila 
0  di  Simmaco?:  Revue  biblique  internat.,  Nouv.  ser.,  8  (1911), 
S.  266 — 272.  Alle  drei  kamen  unabhängig  voneinander  zu 
dem  Resultat,  daß  die  Fragmente  nicht  von  Aquila  seien, 
wie  Wessely  gemeint  hatte,  sondern  von  Symmachus  |  Ausg. : 
Wessely,  Studien  XI  (1911),  S.  171  Nr.  114  mit  Facs. 

e)    Supplementum  graecum. 
Adanii  Franc.  Kollarii   ad  Petri  Lambecii   commentariorum   de   Augusta 
Bibl.  Caes.  Vindob.  libros  VIII.  supplementorum  über  primus  posthumus. 
Vindobonae  1790.    Die  Nummern  dieses  Katalogs  gelten  nicht,  ich  gebe 
sie  .daher  nur  in  Klammern  an. 

10  (Koll.  18).  XV  1  Papier,  414  Bl.,  33  x  23  cm  |  Bes. :  Apostolus 
Zenus  in  Venedig  (vgl.  über  ihn  Montfaucon,  Diarium  Ital. 
[1702J,  S.  37.  47.  76 f.  411);  er  schenkte  die  Hs.  1723  dem 
Kaiser  Karl  VI.  |  174 — 414  Theodori  Mopsuest.  comm.  in  XII 
proph.  (hebr.  Reihenfolge)  |  Nach  Mai,  Scriptorum  veterum 
nova  collectio  6  (1832),   erster   Teil   S.  VII   aus  Vat.   graec. 


Wien,  Hofbibl.  317 

2204  abgeschrieben  1  Coli.:  HoP  („185";  die  Hs.  ist  mit  der- 
selben Sigel  bezeichnet  wie  Theol.  graec.  152  =  Lamb.  18,  da 
Kollarius  18  und  Lamb.  18  zusammengeworfen  sind)  |  L.  Pirot, 
L'oeuvre  exegetique  de  Theodore  de  Mopsueste  (191B),  S.  114 
— 116  konstatiert  „l'accord  quasi  perpetuel  du  texte  de 
Theodore  avec  celui  des  cursifs  95  et  185";  die  Überein- 
stimmung erklärt  sich  daraus,  daß  „95"  (=  Wien,  Hofbibl., 
Theol.  graec.  55)  und  „185"  Theodor-Hss.  sind. 

16  (Koll.  28).  XVI  I  Papier.  319  Bl.,  32  x  21  cm  |  1723  von 
Apostolus  Zenus  an  Kaiser  Karl  VI.  geschenkt,  vgl.  die 
vorige  Hs.  j  Cat.  Nicetae  in  lob  (Schi,  von  41 15  an  fehlt). 

Sigel  749. 

92  (Koll.  1).  1303  I  Perg.,  153  Bl.,  17x12  cm  |  Bes.:  Bene- 
diktinerkloster S.  Severino  in  Neapel,  s.  Montfaucon,  Diarium 
Ital.  (1702),  S.  319  Z.  11  v.u.;  dann  Kaiser  Karl  VI.  |  Ps.Od., 
die  Ps.  lat.  und  griech.  in  Parallelkolumnen,  die  Od.  nur 
griech.  |  Coli,  von  Deut.  32 :  HoP,  s.  das  Verzeichnis  der  Hss. 
am  Schi,  des  5.  Bds.  und  Praef.  ad  Deut.  Sigel  224. 

94  (KoU.  2).       XI  I  Perg.,  176  BL,  16  x  13  cm  j  Bes.:  Augustiner- 

kloster S.  Giovanni  a  Carbonara  in  Neapel,  s.  Montfaucon, 
Diarium  Ital.  (1702),  S.  308  Z.  10;  1718  nach  Wien  gebracht, 
siehe  B.  C,  I  codici  della  bibl.  del  cenobio  di  S.  Giovanni  a 
Carbonara  di  Xapoli  dei  PP.  Eremitani  di  S.  Agostino,  spe- 
diti  a  Vienna  nel  1718  (Estratto  dall'  Eco  di  S.  Agostino, 
Anno  IV  fasc.  2  e  9),  Xapoli  1890,  S.  33  1  Ps.  21i7— II831 
(lück.)  mit  arab.  Übersetzung  am  linken  und  lat.  Übersetzung 
(Vulgata)  am  unteren  Rande  (beide  später  hinzugefügt). 

Sigel  1222. 

95  (KoU.  3).      XII  I  Perg.,  120  BL,  14  x  11  cm  |  Bes. :  S.  Giovanni 

a  Carbonara   in  Neapel,    vgl.   die  vorige  Hs.   |  Ps.  257— löl. 

"^igel  1223. 

f)   Theologici  graeci. 

2  (Lamb.  57:  vorher  25).  XV  |  Papier,  424  Bl.,  41  x  29  cm  j 
Bush.  Const.  |  361b— 414  b  Cyr.  Glaphyra  in  Exod.-Deut.  | 
Lamb.  3,  Sp.  213—252,  besonders  Sp.  2401'.  |  Nach  G.  Loeschcke 
im  Rhein.  Museum  f.  Philol.,  N.F.  59  (1904),  S.  455  hängt 
die  Wiener  Hs.  ab  von  der  Hs.  Basel,  Univ.-Bibl.,  A.  III.  4. 

7  (Lamb.  4).  XV  |  Papier,  132  Bl.,  38x26  cm  |  Bes.:  Tengnagel  | 
Cat.  in  Gen.  |  Lamb.  3,  Sp.  35 f.  |  Coli.:  HoP  |  Von  Lagarde 
eingesehen,  s.  Gen.  gr.  Vorwort  S.  6  („w")  |  Karo-Lietzm. 
S.  14.  Sigel  31. 


318  ^-  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

8  (Lamb.  10;  vorher  150).  X/XI  1  Perg.,  276  BL,  35  x  28  cm  | 
Busb.  Const.  I  Cat.  in  Ps.  (es  fehlt  5—379.  744-756.  118 159 
— 165)  I  Benutzt  m  Expositio  patrum  graecorum  in  Ps.  a  Balth. 
Corderio  concinnata  (1643 — 1646),  s.  Lamb.  3,  Sp.  55  Anm.  3  ] 
Beschreibung:  Lamb.  3,  Sp.  54— 56  |  Coli.:  HoP  |  Karo-Lietzm. 
S.  29.  Sigel  142. 

11  (Lamb.  7;  vorher  56).  XI  |  Perg.,  166  Bl.,  36x27  cm  \  Busb. 
Const.  I  la  Cat.  in  lob  (Sohl,  von  13 10  an  fehlt),  34  a  Cat. 
in  Prov.  (Anf.  bis  12^1  fehlt),  61a  Eccl.  cum  comra.  marg., 
7?a  Cant.  cum  comm.  marg.,  86a  Sap.,  105b  Ps.Sal.,  118a 
Sir.  I  Seite  für  Seite  und  Zeile  für  Zeile  abgeschrieben  aus 
Kopenhagen,  Kgl.  Bibl.,  Gamle  Kgl.  Saml.  6  |  Lamb.  3,  Sp.  43 — 
47  I  Coli,  der  Prov.:  HoP  („149-S  vgl.  oben  S.  313  Hist.  graec. 
114)  I  Coli,  der  ganzen  Hs.:  Gröttingen,  Univ.-Bibl.,  Codd.  La- 
gard. 151,  S.  348—408  („w");  17,  Bl.  21—44;  22.  Diese  Coli, 
benutzte  R.  Smend,  Die  Weish.  des  Jes.  Sir.  erklärt  (1906), 
s.  S.  XL  LXXIf.  („v"  oder  „v^")  |  Benutzt  von  E.  Hatch, 
Essays  in  biblical  Greek  (1889),  S.  248  ff.  („Vienna  1")  1  Coli, 
der  Ps.  Sah:  Swete  („v")  nnd  Oebhardt  („V«)  1  Karo-Lietzm. 
S.  308 f.  321.  Sigel  149. 

17  (Lamb.  11;  vorher  285).  XIII  |  Papier,  243  BL,  36  x  26  cm  | 
Busb.  Const.  |  Comm.  in  Ps.Od.  ]  Benutzt  in  Expositio  patrum 
graecorum  in  Ps.  a  Balth.  Corderio  concinnata  (1643 — 1646), 
s.  Lamb.  3,  Sp.  55 f.  59  |  Beschreibung:  Lamb.  3,  Sp.  56 — 62. 

23  (Lamb.  1;  vorher  54).  XII/XIII  \  Perg.,  623  BL,  32x22  cm  | 
Busb.  Const.  I  Vollständige  Bibel:  Oct.  (Anf.  bis  Gen.  221 
fehlt),  Reg.  I-IV,  Par.  I— II,  240a  Eid"r.  I— II,  263  a  Est, 
268  b  Idt.,  277  a  Tob.,  281b  Mac.  I— 111,  316  b  Ps.Od.,  343  a 
lob,  35oa  Prov.,  362a  EccL,  365a  Cant.,  366b  Sap.,  372a 
Sir.,  388a  IV^oph.,  4681^485 b  Xll^ph.,  N.T.~amb.  3, 
Sp.  1 — 3  I  Coli,  von  Pent.,  Dan.  (einschließlich  der  apokryphen 
Stücke),  XII  proph.  bei  HoP  unter  der  Sigel  „130"  (in  der 
Praef.  ad  Pent.  wird  die  Hs.  irrtümlich  als  „131"  angeführt, 
aber  im  Apparat  zum  Pent.  wird  sie,  wie  in  Dan.  und  XII 
proph.,  als  „130"  bezeichnet).  Coli,  von  los, — Par.  II,  Is., 
ler.  (+ Bar.)  bei  HoP  unter  der  Sigel  „144"  (aber  in  Ps.  und 
Od.  2  =  Deut.  32 1-43  wird  mit  dieser  Sigel  Theol.  graec. 
228  =  Lamb.  23  bezeichnet:  Zusammenwerfung  von  Lamb. 
23  mit  Nessel  23).  Coli,  von  Od.  2  =  Deut.  32 1-43  bei  HoP 
unter  der  Sigel  „124"  |  Field  Gen.— Deut. ;  in  der  Vorbe- 
merkung zur  Gen.  konstatiert  er  die  Verwechselung  von 
„130"  und  „131"  in  HoP  Praef.  ad  Pent.  |  Swete  Intr.  S.  151 


Wien,  Hofbibl.  319 

setzt  die  Hs.  im  Anschluß  an  HoP  Praef.  ad  Pent.  fälschlich 
=  „131"  I  Coli.:  Brooke-]\PLean  („s" ;  sie  setzen  dies,  wie 
Swete,  fälschlich  =  „131«)  |  Gregory  S.  168.  269.  297.  317 
(„Evv  218.  Ag  65,  P  57,  Ak  33")  und  S.  1099  („218").  Soden 
S.  108  („S300").  Sigel  130. 

24  (Lamb.  26 ;  vorher  45).  Um  1235  |  Papier,  329  Bl.  (325—329 
im  XVI.  Jahrh.  ergänzt),  33  x  25  cm  I  Bush.  Const.  |  1  a  Cat. 
inProv.,  72  a  Cat.  Andreae  in  Is.  j  Lamb.  3,  Sp.  104 — 106  | 
Coli.:  HoP  („lu9");  zu  Is.  ist  dieselbe  Hs.  nochmals  unter  der 
Sigel  „302"  collationiert  |  Faulbaber,  Proph.-Cat.  S.82f.  (beson- 
ders S.  82  Anm.  1).     Karo-Lietzm.  S.  304.  338.         Sigel  109. 

28  (Lamb.  230).  XVI  |  Papier,  64  BL,  33  x  23  cm  |  Bes.:  Sam- 
bucus  ]  Leonis  Magistri  epitome  in  Oct.  Reg.  |  Lamb.  5,  Sp.  133f. 

31  (Lamb.  2),  Bl.  1—24^).  V7V1  |  Perg. ,  35  x  26  cm  |  Wahr- 
scheinlich nicht  lange  vor  1670  aus  Norditalien  in  die  Hof- 
bibl. gekommen  |  Fragmente  einer  Bilderhs.  der  Gen.;  auf 
jeder  Seite  ein  Bild  und  darüber  der  Text  der  Gen.,  oft  ver- 
kürzt I  Lamb.  3,  Sp.  3—32  mit  Wiedergabe  der  48  Bilder, 
die  auch  bei  Nessel  S.  55 — 102  reproduziert  sind  |  Blanchinus, 
Evangeliarium  quadruplex  I  2  (1749),  S.  DI  f.  und  II  2  (1749), 
S.  DXCIII.  Stroth  im  Repert.  11  (1782),  S.  48 f.  |  Den  Text 
gab  Holmes  1795  vollständig  heraus  in  „Honorabili  et  admo- 
dum  reverendo  Shute  Barrington,  LL.  D.  episcopo  Dunelmensi, 
epistola,  complexa  Genesin,  ex  cod.  purpureo-argenteo  Caesareo- 
Vindobonensi  expressam,  et  Testam.  Vet.  graeci,  versionis 
Septuaginta-viralis,  cum  variis  lectionibus  denuo  edendi,  speci- 
men".  Coli.:  HoP  („VI")  |  Lag.  Gen.gr.  Vorwort  S.  12  („L")  ] 
Facs.:  Palaeogr.  Society  1  (1873—83),  Taf.  178  (Gen.  39i4-i8)  | 
Kondakoff  1,  S.  78-91  |  Die  Wiener  Genesis.  Hsg.  von  W. 
v.  Hartel  u.  F.  WickhofF.  (Beilage  zum  XV.  u.  XVI.  Bde. 
des  Jahrbuches  der  kimsthist.  Sammlungen  des  Allerhöchsten 
Kaiserhauses.)  Wien  1895.  Darin  Abdruck  des  Textes  S. 
102—125,  Photogr.  der  ganzen  Hs.  am  Schi,  des  Bds.  [  W. 
Lüdtke,  Untersuchungen  zu  den  Miniaturen  der  Wiener  Ge- 
nesis (Diss.  Greifsvv.  1897)  setzt  die  Hs.  in  die  2.  Hälfte  des 
V.  Jahrh.  (S.  35 — 39),  handelt  auch  ausführlich  über  die 
Heimat  der  Hs.,  die  man  in  den  verschiedensten  Gegenden 
gesucht  hat  (S.  40-50)  |  Coli.:  Brooke-ÄPLean  („L"),  vgl. 
Swete  Intr.  S.  139.  Siirel  L. 


1)  Die  am  Schi,  hinzugefügten  ßi.  25  und  26  gehören  zu  einer  Uncial-Hs. 
der  Evangelien,  s.  Gregory  S.  56—59  („N")  und  S.  1021  („N  oder  022"):  Soden 
S.  120 f.  („-cl9"). 


320  ^-  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

36  (Lamb.  120).  XVI  |  Papier,  227  BL,  2»  |  Samb.-Tengn.  |  1  a 
Chrysüstomi  comm.  in  ler.  mit  Zusätzen  aus  Origenes  und 
Thdt.,  117  a  Thdt.  comm.  in  Dan.  |  Lamb.  4,  Sp.  177—179  | 
Karo-Lietzm.  8.  340. 

38  (Lamb.  170).  XVI  |  Papier,  167  BL,  33x23  cm  |  Thdt.  comm. 
in  Ez.  I  Lamb.  4,  Sp.  398  f. 

47  (Lamb.  232).  1563  (wie  unten  Nr.  68)  |  Papier,  284  BL,  31  x 
22  cm  I  Samb.-Tengn. ;  Sambucus  besaß  die  Hs.  schon  1565  | 
133a — 264a  Procopii  comm.  in  Gen.  j  Lamb.  5,  Sp.  139 — 143. 

55  (Lamb.  163;  vorher  106).  XVI  |  Papier,  223  BL,  31  x  22  cm  | 
Bes. :  Sambucus  |  Theodori  Mopsuest.  comm.  in  XII  proph.  | 
Lamb.  4,  Sp.  360f.  |  ColL :  HoP  („95")  |  VgL  oben  S.  317  zu 
SuppL  graec.  10. 

57  (Lamb.  3).  X?  (Lagarde:  XIII)  |  Perg.,  143  BL,  30x22  cm  J 
Samb.-Teng.  |  Qct.  mit  Randscholien  |  Lamb.  3,  Sp.  32 — 34  | 
ColL:  HoP  („131";  in  der  Praef.  ad  Pent.  wird  die  Hs.  irr- 
tümlich als  „130"  angeführt,  aber  in  der  Praef.  ad  los.  wird 
dies  verbessert;  übrigens  hatte  Holmes  dieselbe  Hs.  auch 
mit  der  Sigel  „94"  versehen,  s.  die  Liste  der  Hss.  am  Schi, 
des  5.  Bds.,  doch  ist  diese  Sigel  nicht  zu  praktischer  Ver- 
wendung gekommen)  |  Coli.:  Lag.  Gen.  gr.  („t")  |  Field  Gen.  \ 
Lag.  Gen.  gr.  Vorwort  S.  6,  Swete  Intr.  S.  151  und  Brooke- 
M'^Lean  I  1  (1906),  S.  VI  setzen  die  Hs.  im  Anschluß  an  HoP 
Praef.  ad  Pent.  fälschlich  =  „130".  Sigel  131. 

59  (Lamb.  14).  XIII  |  Perg.,  332  BL,  31x23  cm  |  Bes.:  Teng- 
nagel  |  Cat.  in  Ps.  1—783  |  Lamb.  3,  Sp.  64— 66  |  Karo-Lietzm. 
S.  31.  Sigel  1906. 

66  (Lamb.  216;  vorher  223).  XVI  |  Papier,  368  BL,  30x21  cm  | 
la  Theophylacti  comm.  in  Os.  Hab.  Ion.  Nah.  Mich.,  218a 
Nicephori  Blemmydae  comm.  in  Ps.Od.  |  Lamb.  5,  Sp.  98 — 100. 

68  (Lamb.  175;  vorher  293).  1563  (wie  oben  Nr.  47)  1  Papier, 
815  BL,  29x20  cm  |  Sehr,:  Michael  1  la— 136a  Procopii 
comm.  in  Gen.  j  Lamb.  4,  Sp.  404 — 406. 

73  (Lamb.  231).  XV/XVI  1  Papier,  241  BL,  30  x  21  cm  |  Samb.- 
Teng.  1  Cat.  Nicetae  in  lob  |  Lamb.  5,  Sp.  135—139  |  Karo- 
Lietzm.  S.  330.  Sigel  750. 

93  (Lamb.  158;  vorher  107).  IX  |  Perg.,  95  BL,  29  x  19  cm  | 
Bes.:  Sambucus  |  53b— 95a  Is.  1—305  (3i6— 5io  fehlt;  292i 
—305  auf  BL  95  a  im  XVI.  Jahrb.  ergänzt)  |  Lamb.  4,  Sp. 
341— 343  I  ColL:  HoP.  Sigel  301. 

104  (Lamb.  240;  vorher  197).      XIV/XV  |  Papier,  247  BL,  29x22 


Wien,  Hofbibl.  321 

cm  I  Busb.  Const.  |  246  a— 247  a  Mac.  IV  1— 3i8  |  Lamb.  5,  Sp. 
21B— 221.  Sigel  751. 

115  (Lamb.  8;  vorher  92).  XV  \  Papier,  87  ßl.,  29x21  cm  | 
la  lob,  28  a  Prov.,  57  a  Caiit.,  60  b  Comm.  in  Eccl.  |  Lamb. 
3,  Sp~47.  ~~~  ^igel  752. 

125  (Lamb.  212).  1566  |  Papier,  37  BL,  27  x  19  cm  [  Bes.:  Teng- 
nagel  |  Mich.  Pselli  comm.  in  Cant.  |  Lamb.  5,  Sp.  75  f. 

128  (Lamb.  32Ü;  vorher  118)"  XlII/XIV  |  Papier,  249  BL,  26  x 
19  cm  I  230a  Sir.  prol.— 19i7.  27  2-3025.  4324-33,  243a  Ex- 
cerpta  e  Prov.  Eccl.  lob  (Anf.  a'^pova  avaipet  öpYV])  |  Lamb.  5, 
Sp.  587—594  i  Van  de  Voist-Delebaye  S.  12.  Sigel  753. 

135  (Lamb.  5;  vorher  74).  XIV  |  Papier,  232  BL,  27  x  19  cm  | 
Busb.  Const.  |  Cat.  in  Reg.  I— IV  (I  3i— 4io.  II  12 10-31  und 
Schi,  von  IV  258  an  fehlen),  nächstverwandt  mit  HoP  236 
=  Vatic.  graec.  331  |  Lamb.  3,  Sp.  36—39  |  Coli. :  HoP  |  Mer- 
cati,  Note  S.  82  Anm.  2.  Sigel  242. 

147  (Lamb.  6;  vorher  55).  XI  |  Perg.,  209  BL,  26x20  cm  | 
Busb.  Const.  |  2  a  lob  c.  comm.  marg.,  50  a  Prov.  c.  comm. 
marg.,  92b  Eccl.  c.  comm.  marg.  (der  Comm.  reicht  nur  bis 
Eccr4),  107  b  Cant.,  114  b  Sap.,  141a  Sir.  |  Lamb.  3,  Sp.  39 
— 42  I  Benutzt  von  E.  Hatch,  Essays  in  biblical  Greek  (1889), 
S.  248 ff.  („Vienna  2");  hiernach  zitiert  von  R.  Smend,  Die 
Weish.  des'  Jes.  Sir.  erklärt  (1906),  s.  S.  LXXII  („v""). 

Sigel  754. 

152  (Lamb.  18;   vorher  298).      XI  |  Perg.,   172  BL,   25x16  cm  | 

Comm.  in  Ps.  7 10 — 106 12  (nach  KoUarius  bei  Lamb.  3,  Sp.  73  f. 
Ajim.  A  ähnlich  dem  Comm.  in  Nr.  311)  [  Lamb.  3,  Sp.  73—75  | 
Coli.:  HoP  („185";  vgl.  oben  S.  317  zu  SuppL  gr.  10). 

153  (Lamb.  164;  vorher  78).      XIII  |  Papier,  299  BL,  25  x  17  cm  | 

Bes. :  Sambucus  |  1  a — 259  b  Thdt.  quaest.  in  Oct.  (Ruth  fehlt) 
mit  Randscholien  |  Lamb.  4,  Sp.  361 — 370. 

159  (Lamb.  167).  Um  1231  |  Perg.,  266  BL,  24  x  16  cm  |  Samb.- 
Tengn.  |  la  Thdt.  comm.  in  Ps.  (mit  Prologen  von  jüngerer 
Hand  auf  Papier),  23b  a  Cat.  in  Od.  |  Lamb.  4,  Sp.  392—394. 

Sigel  1907. 

173  (Lamb.  235;  vorher  286).  XV  |  Papier,  325  BL,  24  x  17  cm  | 
Busb.  Const.  |  305  a— 313  b  Thdt.  quaest.  in  Gen.  (in  der 
Überschr.  dem  Cyr.  zugeschrieben)  |  Lamb.  5,  Sp.  157 — 183. 

176  (Lamb.  321 ;  vorher  171).      XV  |  Papier,  161  BL,  24  x  17  cm  | 

Bes.:  Sambucus  |  Ps.Od.  u.  a.  |  Lamb.  5,  Sp.  594—596. 

Sigel  1908. 

177  (Lamb.  19;  vorher  57).      Um  1162  |  Perg.,  209  BL,  23  x  17  cm  | 

Kgl.  Ges.  d.  Wiss.    Nachrichten.    Phil.-hist.  Klasse.    1914.    Beiheft.  21 


322  A.  Rahlfs,    Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

Gehörte  nach  Ehrhard  ursprünglich  der  Patriarchal-Bibl.  in 
Jerusalem,  s.  ßöm.  Quartalschr.  f.  christl.  Alterthmnskunde 
6  (1892),  S.  344  |  Bes.:  Sambucus  |  Ps.Od.  u.  a.  |  Lamb.  3, 
Sp.  75-95  I  Coli.:  HoP.  Sigel  143. 

178  (Lamb.  165;  vorher  295).  XV  |  Papier,  308  BL,  22  x  15  cm  | 
Bes.:  Sambucus  |  la — 10b  Thdt.  quaest.  in  Gren.  excerpta  | 
Lamb.  4,  Sp.  370—387  |  Van  de  Vorst-Delehaye  S.  16  f. 

199  (Lamb.  166).  XVI  |  Papier,  225  BL,  22  x  16  cm  |  49  a  Comm. 
in  Eccl-,  59a  Sap.,  73a  Cant.,  77b  Prov.,  97b  Sir.,  132a— 
151b  lob  I  Lamb.  4,  Sp.  387—392  |  Van  de  Vorst-Delehaye 
S.  20.  Sigel  755. 

228  (Lamb.  23 ;  vorher  256).      XV  1  Papier,  270  Bl.,  22  x  14  cm  | 

Ps.Od.,  bis  Ps.  11  mit  lat.  Übersetzung  |  Lamb.  3,  Sp.  99 f.  ] 
Coli. :  HoP  („144« ;  vgl.  oben  S.  318  zu  Nr.  23).  Sigel  144. 

229  (Lamb.  27;  vorher  185).       XV  |  Papier,   97  BL,   22  x  14  cm  | 

Bes.:  Sambucus  |  la  Cat.  in  Is.  529 — 62 u  excerpta,  50a 
Comm.  in  Ps.  1—9  |  Lamb.  3,  Sp.  107 f.  |  Coli.:  HoP,  s.  Praef. 
ad  Ps.  et  Is.  |  Karo-Lietzm.  S.  340.  Sigel  104. 

230  (Lamb.  9 ;  vorher  272).       1549  |  Papier,  131  BL,  22  x  16  cm  | 

Bush.  Const.  [  4 — 27  lob  mit  einigen  Randnoten  ]  Lamb.  3, 
Sp.  48-53  I  Coli.:  HoP"  Sigel  110. 

234  (Lamb.  22;  vorher  58).  XVI  |  Papier,  189  BL,  22  x  16  cm  | 
Bes.:  Sambucus  |  Ps.Od.  i  Lamb.  3,  Sp.  99  |  ColL :  HoP. 

■  Sigel  223. 

236  (Lamb.  284).  1370  \  Perg.,  344  BL,  22  x  15  cm  1  Im  Abend- 
lande geschrieben,  denn  das  an  die  Ps.  angehängte  Symbolum 
enthielt  die  später  ausradierten  Worte  %ai  Ix,  toö  dioö  |  Bes. : 
Tengnagel  |  322  a — 344  a  Ps.  aliquot  graece  et  lat.  j  Lamb.  5, 
Sp.  486—489.  Sigel  1909. 

238  (Lamb.  25;  vorher  273).  XV  |  Papier,  232  BL,  21  x  14  cm  | 
1—15  Prov.  1—1921  I  Lamb.  3,  Sp.  100—104  |  ColL:  HoP. 

Sigel  103. 

241  (Lamb.  21 ;  vorher  157).  1509  |  Papier,  171  BL,  21  x  14  cm  1 
Sehr. :  „'IwdvvoD  xoö  xata  xöofjiov  Mirjvä"  aus  Methone  |  Bush. 
Const.  I  Ps.Od.  (nach  HoP  fehlt  Ps.  773-6.  lo-iv)  |  Lamb.  3, 
Sp.  98  f.  I  CülL:  HoP.  Sigel  222. 

252  (Lamb.  1^8;  vorher  96).  XVI  |  Papier,  94  BL,  20  x  15  cm  | 
Bes.:  Sambucus  |  71a— 94a  Cat.  in  Ps.  103 1—26  |  Lamb.  4, 
Sp.  448-458.  Sigel  1910. 

258  (Lamb.  56;  vorher  186).  XV/XVI  |  Papier,  68  BL,  22  x  16 
cm  I  Cat.  in  Cant.  |  Lamb.  3,  Sp.  212  f.  |  Karo-Lietzm.  S,  319. 

Sigel  756. 


Wien,  Hofbibl.  323 

291  (Lamb.  243).  XVI  |  Papier,  10  BL,  20  x  14  cm  |  Bes. :  Sam- 
bucus  I  (Euthymii  Zigabeni)  comm.  in  Ps.  prooemium  |  Lamb. 
5,  Sp.  284!      ' 

294  (Lamb.  17;  vorher  70).  IX/X  \  Perg.,  172  Bl.  (1—10.  169— 
172  Papier  XV.  Jahrb.),  20  x  15  cm  j  Bes. :  Sambucus  |  Thdt. 
comm.  in  Ps.  1—50  |  Lamb.  3,  Sp.  71—73  i  Coli.:  HoP  („184«)  | 
Benutzt  von  E.  Große-Brauckmann,  Der  Psaltertext  bei  Thdt. : 
Nachr.  d.  K.  Ges.  d.  Wiss.  zu  Gott.,  Philol.-hist.  Kl.,  1911, 
S.  337  fF.  =  Mitteilungen  des  Sept. -Untern.  1,  S.  72  iF.  („184"). 

297  (Lamb.  12;   vorher  154).      XI  |  Perg.,   335  Bl.,   19  x  14  cm  | 

Sehr.:  „EDotad-too  xXrj(pixoö)  iij?  \KB'(ciXriq  ixXirj(oia(;)''  |  Busb. 
Const.  I  Cat.  in  Ps.Od.  [  Benutzt  in  Expositio  patrum  grae- 
corum  in  Ps.  a  Balth.  Corderio  coneinnata  (1643—1646),  s. 
Lamb.  3,  Sp.  56  Anm.  5  j  Beschreibung :  Lamb.  3,  Sp.  62  f.  | 
Karo-Lietzm.  S.  39.  Sigel  1224. 

298  (Lamb.  13;  vorher  156).       XV  |  Papier,  219  BL,  20  x  14  cm  | 

Busb.  Const.  I  Ps.Od.  (Anf.  bis  Ps.  353,  Ps.  150-Od.  le  und 
Schi,  von  Od.  2 15  an  fehlen)  c.  comm.  maro;.  |  Benutzt  in 
Expositio  patrum  graecorum  in  Ps.  a  ßaith.  Corderio  con- 
einnata (1643 — 1646),  s.  Lamb.  3,  Sp,  56  Anm.  5  |  Beschreibung: 
Lamb.  3,  Sp.  63  f.  i  Coli,  von  Ps.  35—49  und  Deut.  32:  HoP 
(„186",  aber  im  Deut.  „220",  vgl.  das  Verzeichnis  der  Hss. 
am  Schi,  des  5.  Bds.).  Sigel  186. 

299  (Lamb.  15;  vorher  113).       1234  |  Papier,  279  Bl.,  20  X  15  cm  1 

Sambucus  kaufte  die  Hs.  1563  in  Brindisi  |  Cat.  in  Ps.Od. 
(Anf.  bis  Ps.  5 12  und  Schi,  fehlen)  |  Lamb.  3,  Sp.  66—68  | 
Karo-Lietzm.  S.  51.  Sigel  1911. 

304  (Lamb.  256;  vorher  163).  XIV/XV  |  Papier,  265  Bl.,  19  x 
13  cm  I  Busb.  Const.  |  la — 228b  Nicephori  Blemmydae  comm. 
in  Ps.Od.  I  Lamb.  5,  Sp.  360—363  |  Van  de  Vorst  -  Delehaye 
S.  30. 

311  (Lamb.  16;  vorher  119).  XV  1  Perg.,  290  BL,  17  x  14  cm  | 
Sehr.:  „Mi^aTjX  6  A'/jovS-^c,  6  7rpoDTO^|>dXxrj?  t^s  Kp-rjT(üv  sxxXif]- 
Giaq,  y.at  ttj?  'E<p^aou  xatctSöjxevoc  TcaXai"  (von  6  TcpwtotjxiXfrj?  an 
zwei  jambische  Trimeter)  |  (Pseudo-)Orig(mis  comm.  in  Ps. 
(Anf.  bis  9 17  fehlt)  |  Lamb.  3,  Sp.  68—^1  |  C(.ll. :  HoP  („276"). 
Nach  dem  Verzeichnis  der  Hss.  am  Schi,  des  5.  Bds.  soll 
auch  die  in  Deut.  32  unter  der  Sigel  „221"  collationierte  Hs. 
mit  unserer  Hs.  identisch  sein,  aber  das  ist  nicht  möglich,  da 
die  Oden  in  ihr  gar  nicht  stehen;  vgl.  unten  S.  324  zu  Nr. 
327  I  Mercati,  Note  S.  176  („Vindob.  theoL  gr.  361"  ist  Druck- 
fehler für  „311"). 

21* 


324  A.  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

314  (Lamb.  169;  vorher  322).  XIV  |  Papier,  195  Bl.,  18x12  cm  1 
Cat.  in  Cant.  |  Lamb.  4,  Sp.  396—398  |  Karo-Lietzm.  S.  318. 

Sigel  757. 

327  (Lamb.  24).  XIV  |  Perg.,  86  B].,  15  x  12  cm  1  Bes.:  Teng- 
nagel  |  Ps.Od.  griech.  u.  lat.  in  Parallelkolumnen  |  Lamb.  3, 
Sp.  lOOfCÖII:  HoP  („277«).  Vielleicht  ist  dies  aiich  die  Hs., 
die  in  Deut.  32  unter  der  Sigel  „221^'  collationiert  ist  (s. 
oben  zu  Nr.  311),  wenigstens  hat  sie  in  Deut.  32^3  zuerst 
o'.ol  und  dann  ocY^eXot,  wie  für  „221"  notiert  ist.        Sigel  277. 

329  (Lamb.  168;  vorher  328).  XV  |  Papier,  434  BI,  15  x  10  cm  | 
la  Thdt.  comm.  in  Ps.,  392b  Cat.  in  Od.  (angeblich  von 
Eusebius)  |  Lamb.  4,  Sp.  394—396!  Sigel  1912. 

336  (Lamb.  20;  vorher  267).  Um  1076  |  Perg,  265  BL,  11x9 
cm  I  Bes. :  Kirche  S.  Gereon  in  Köln,  vgl.  die  lat.  Unterschrift 
der  Mitglieder  des  Kapitels  von  S.  Gereon  Bl.  264  b.  Da 
„0  af^toc)  (i-apTuc  Too  X(ptaTo)D  rspewv"  auf  Bl.  1  abgebildet 
ist  (Facs.  bei  Nessel  und  Lamb.),  ist  die  Hs.  gewiß  für  die 
Kirche  S.  Gereon  gesehrieben  |  Ps.Od.  mit  Prologen  |  Lamb. 
3,  Sp.  95—98  I  Coli. :  HoP.  ~~  Sigel  219. 

Jesuitenkollegium  (Wien,  Lainzer  Hauptstr.  138). 

Ed.  G  oll  ob,  Die  griechische  Literatur  in  den  Hss.  der  Rossiana  in  Wien. 

I.  Teil.     (Sitzungsber.  d.  K.  Akad.  d.  Wiss.   in  Wien,    Philos.-Hist.  Kl., 

164.  Bd.,  3.  Abhandlung.)     Wien  1910. 
Die   zweite   Hs.   war   schon   von  Van   deVorst,   Griech.   Hss.   der  Bibl. 

Kossiana:  Zentralbl.  f.  Bibliothekswesen  23  (1906),  S.  539  unter  Nr.  25 

aufgeführt. 

Kossian.  X.  6  (Gollob  Nr.  42).  XV  |  Papier,  222  Bl.,  22x15  cm  I 
Cat.  in  Cant.     (Karo-Lietzm.  Typus  IV).  Sigel  758. 

Rossian.  XL  47  (Gollob  Nr.  25).  XV/XVI  |  Papier,  135  BL, 
21  X  15  cm  I  losephi  opera:  105  a — 128  b  Mac.  IV  (mit  einer 
großen  Lücke  im  Text).  Sigel  759. 

Theodor  Graf. 

Siehe  Heidelberg,  Univ. -Bibl.,  Sept-Pap. 

Wisbech   (Cambridgeshire,  England). 

Privatbibliothek  Alexander  Peckover^). 
20.       XI  I  Perg. ,    240  Bl. ,    16  x  11  cm  |   Büder  |   Sehr. :    Mönch 
'Iwavvtxios  I   1876  von  Quaritch  gekauft  |  N.T.  (ohne  Apoc); 

1)  Nach  Soden    S.  2137.  2141  f.  sind  die  Hss.  Alexander  Peckovers  jetzt  im 
Besitz  von  Miss  Algernial  (Algerina?  vgl.  Gregory  S.  1440)  Peckover. 


Wien,  Hofbibl.  —  Zittau,  Stadtbibl.  325 

Ps,  von  jüngerer  Hand  auf  Papier  |  Soden  S.  106  („S160''). 
Vgl.  auch  Gregory  S.  215.  284.  307  („Evv  712,  Ag  257, 
P  307")  und  S.  1110  („712"),  wo  aber  der  Psalter  nicht  er- 
wähnt wird.  Sigel  1913. 


Würzburg. 

Bischöfliches  Klerikalseminar. 

Membr.  o.  1.  IX/X  [  Perg.,  119  Bl.,  15  x  11  cm  |  Iroschottischer 
Duktus  I  Bes.:  Kolleg  der  Gesellschaft  Jesu  zu  Würzburg  ] 
Ps.  17 15 — 1446,  z.  T.  mit  lat.  Interlinearversion  |  F.  Delitzsch, 
lieber  iroscotische  Bibelhss. :  Ztschr.  für  die  gesammte  luth. 
Theol.  u.  Kirche  25  (1864),  S.  221—223  |  Rahlfs,  Sept.-Stud. 
2  (1907),  S.  12  („Würzbf^'«")  |  Die  Ergänzung  der  Beschrei- 
bung verdanke  ich  dem  Regens  des  Klerikalseminars. 

Sigel  1225. 

Ximenez. 

Siehe  Madrid,  Bibl.  de  la  Univ.  Central. 

Zante  (Zakynthos), 

Nf/.oX.  Kaxpccp-T);,  (PiÄoXoYtxä  civaXe/.xa  ZctxovSou.  Zante  1880.  Nach  S.  156 
befinden  sich  die  beschriebenen  Hss.  in  verschiedenen  Bibliotheken  in 
der  Stadt  und  den  Dörfern. 

Katp.  Nr.  29  (S.  168 f.).  1449  |  Perg.,  285  Bl.  (?),  8°  |  Sehr.: 
'lüidvvr]?  'Pöiooq  aus  Kreta  (Vogel-Gardth,  S.  187 — 193)  |  Lect. ; 
Katp. :  „7iep'.Xa[j.ßdvet  xdg  Trpo^TrjTeiac  (zB\Lä'/yj.  f^g  'A^.  Ypatpriq) 
xa<;  dva7ivü)axo|j.£va<;  Itc'  IxxXTjoias". 

Zaragoza. 

Siehe  Saragossa. 


Zelada. 

Siehe  Madrid,   Bibl.  Nac,   letzte  Hs.,   und  Toledo,   Kathedralbibl. 

Zittau. 

Stadtbibliothek. 
A.  1.        XV   I  Papier,    775  Bl.,    31x21  cm   |   1620    von   Johann 
Fleischmann,    Pastor  in  Jung -(oder  Böhmisch -)  Bunzlau,   der 


326  A.  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

eine  Zeitlang  als  Exulant  in  Zittau  lebte  (Kneschke  S.  13 
Anm.),  geschenkt  |  la  Oct,  248  b  Reg.  I— IV,  36Qa  Par.  I— II, 
408  b  Esdr.  I— II,  439a  Mac.  I— IV,  511a  Est.,  520  a  Idt, 
533a-54lb  Tob.,  (542  leer,)  543  a  N.T.  |  Soll  nach  Nestle  in 
V.  T.  graece  ed.  Tischendorf  ^  I  (1887),  Proleg.  S.  23  und 
in  der  Realencykl.  f.  prot.  Theol.  u.  Kirche  ^  Art.  „Bibel- 
übersetzungen, griechische"  Absatz  II  B  für  den  von  Jo. 
Lonicerus  besorgten  Straßburger  Abdruck  der  Aldina  vom 
J.  1526  benutzt  sein  j  J.  Gr.  Kneschke,  Geschichte  u.  Merk- 
würdigkeiten der  Rathsbibl.  in  Zittau  (1811),  S.  13—15  j 
Coli.:  HoP.  Die  Coli,  stammt  von.  Chr.  Fr.  Matthaei,  der 
die  Hs.  vom  Okt.  1801  — Mai  1802  in  Wittenberg  hatte,  s. 
seine  Eintragung  in  der  Hs.  bei  Kneschke  S.  14  und  Lag. 
Gen.  gr.  Vorwort  S.  8.  Da  die  Coli,  erst  während  des 
Drucks  von  Num.  einlief,  konnte  Holmes  die  Varianten  zu 
Gen.  —  Num.  7  nur  noch  in  die  Addenda  des  1.  Bds.  auf- 
nehmen I  Coli.:  Lag.  Gen.  gr.  (;,z"),  s.  Vorwort  S.  7 f.  Vgl. 
auch  Lag.  Ankünd.  S.  4.  27  und  S.  33—49  (Varianten  zu 
Gen.  1—14)  und  Lag.  V.  T.  pars  prior  S.  VI  |  H.  A.  Redpath, 
Codex  Zittaviensis :  The  Expository  Times  8  (1896/7),  S.  383 
(Exod.  20 — 23  ist  in  kleine  Abschnitte  zerlegt)  |  Coli. :  Brooke- 
M'^Lean  („d")  I  Rahlfs,  Sept.-Stud.  3  (1911),  S.  43—45.  79  ] 
Gregory  S.  210.  284.  307.  321  („Evv  664,  Ag  253,  P  303, 
Ak  106")  und  S.  1109  („664").     Soden  S.  116  („S502"). 

Sigel  44. 

Zürich. 

Stadtbibliothek. 

H.  Omont,  Catalogue  des  mss.  grecs  des  bibliotheques  de  Suisse:  Centralbl. 
f.  Bibliothekswesen  3  (1886),  S.  441—445.  Vgl.  oben  S.  25  die  Vorbe- 
merkung zu  Basel. 

C.  11  (früher  Append.  4;  Omont  Nr.  169).  XIII  i  Papier,  20  + 
716  Seiten,  34  x  22  cm  |  1—668  Cat.  in  Oct.  |  Karo-Lietzm. 
S.  13  I  Benutzt  von  E.  Lindl,  Die  Oktateuchcatene  des  Prokop 
von  Gaza  u.  die  Septuagintaforschung  (1902),   S.  9  ff.   („Z"). 

Sigel  761. 

C.  84  (Raritäten-Pult  9;  früher  Append.  19;  Omont  Nr.  172). 
VII  I  Perg.,  223  BL,  22  x  16  cm  |  Ps.Od.  (es  fehlen  Ps.  1— 
26tit.  302—3620.  416—433.  58i4— 595.  599f.  59i3— 60i.  64i2 
— 71 4.  923 — 93:.  96i2 — 978  und  mehreres  in  den  Oden)  mit 
beigeschriebenen  lat.  Versanfängen  aus  dem  Psalterium  Galli- 


Zittau,  Stadtbibl.  —  Verbesserungeu.  327 

canum  |  J.  J.  Breitinger,  De  antiquissimo  Turicensis  biblio- 
thecae  graeco  Psalmorum  libro  in  membrana  purpurea  (1748) 
mit  Schriftprobe.  Blancbinus,  Evangeliarium  quadruplex  II 
2  (1749),  S.  DXCm.  Nouveau  traite  de  diplomatique  1 
(1750),  S.  698 f.;  Facs.  (nach  Breitinger) :  Taf.  XII  Nr.  XIV  1 
Coli,  (außer  Ps.  87i8— lOOe):  HoP  („262")  |  Ausg.:  Tiscben- 
dorf,  Monumenta  sacra  inedita.  Nova  collectio  4  (1869),  S.  1 
—223,  vgl.  S.  XI— XIX;  Facs.:  Taf.  1  |  Coli,  von  Ps.  26 
— 49:  Lag.  Quinqu.,  vgl.  Lag.  Gen.  gr.  Vorwort  S.  14  und 
Spec.  S.  4  („T«)  I  Coli,  der  Or.  Man. :  Libri  apocr.  V.  T.  graece 
rec.  0.  F.  Fritzsche  (1871),  S.  92f.,  vgl.  S.  XV  („T.")  |  Coli.: 
Swete  („T"),  vgl.  Swete  Intr.  S.  142  1  Rahlfs,  Sept.-Stud.  2 
(1907),  S.  6.  39.  54  („T")  |  Gregory  S.  60  („O-^")  und  S.  1275 
U  1348").  Sigel  T. 


Nachträge. 

Athos. 

MONH  BATOnAlAIOr. 

285.  XIV  I  Papier,  459  Bl.  |  Cyr.  comm.  in  XII  proph.  (Reihen- 
folge: Os.,  Am.,  Abd.,  loel.,  Ion.,  Mich.,  Nah.— Mal.;  Anf. 
u.  Schi,  fehlen)  j  Teilweise  coUationiert  in  Cyrilli  archiep. 
Alex,  in  XII  proph.  ed.  Pusey  (1868),  s.  Bd.  1,  S.  IX  („D"). 

Damaskus. 

Omajjaden-Moschee,  Kubbet  el-Hasne. 

H.  v.  Soden  erwähnt  in  der  Christi.  Welt  15  (1901),  Sp.  1249 
unter  den  von  Br.  Violet  entdeckten  Fragmenten  ,,25  Blätter 
aus  einem  griechischen  Psalter  in  alter  Majuskelschrift". 


Verbesserungen. 


Die  Anm.  S.  18  f.  wird  ergänzt  und  verbessert  in  der  Anm.  S.  225. 
S.  20  Z.  If.  statt  „Comm.  in  Ps."  lies  „(Anastasii)  comm.  in  Ps." 
S.  53  Z.  4  v.u.  statt  „Thdt."  wird  es  „<P8eudo->Thdt."  heißen  müssen. 


Anhang:  Verschollene  Handschriften. 

I.  Noch  nicht  nachweisbare  Handschriften  von  HoP, 

geordnet  nach  den  Sigeln, 

mit  denen  sie  bei  HoP  bezeichnet  werden. 

Die  Sigel  von  HoP  steht  vorau,  dann  folgt  in  Klammern  die  genauere  Be- 
zeichnung der  Hs.  nach  der  Liste,  die  Parsons  am  Schi,  des  5.  Bds. 
gibt,  und  die  xlngabe  der  Praefatio,  in  welcher  die  Hs.  beschrieben  wird. 
Aus  der  Beschreibung  teile  ich  Stellen,  die  für  die  Identifikation  wichtig 
werden  können,  in  Anführungszeichen  Avörtlich  mit.  Daß  die  Hss.  bei 
HoP  coüationiert  sind,  gebe  ich  als  selbstverständlich  hier  nicht  an ; 
nur  wenn  eine  Hs.  unvollständig  coUationiert  ist,  wird  dies  bemerkt. 

Über  D  orotheus,  Demetrius  und  Eugeuius  findet  man  die  genaueren 
Angaben  bei  Nr.  20,  24  und  32;  bei  den  übrigen  Nummern  habe  ich 
sie  nicht  wiederholt. 

20  (Codex  Dorothei  I;  Praef.  ad  Pent.).  IX  j  Perg.,  2°  |  „Habet 
in  pag'inis  singulis  columnas  duas;  et  ejus  literae  accedunt, 
quoad  formam,  proxime  ad  similitudinem  Speciminis,  quod 
protulit  Cl.  Matthaei  in  sua  N.T.  Editione,  ad  Evangelium 
Sanc.ti  Marci  sub  nota  Cod.  9.  Eodem  etiam  modo  per  Co- 
dicem  utrumque  notantur  in  fronte  foliorum  argumenta  ca- 
pitum"  I  „In  primo  folio  duas  notas  babet  bic  Dorotbei  Codex. 
Una  est,  Avxwvtou  xaTcstvou  MyjTpoTroXtroD  HpaxXsta?  y.at  ITposSpoo 
Twv  ujcspTtfiwv  etoD?  ci.ok-(].  Altera  est  recentior,  y.op.  Aiovoolod"  | 
„Est  e  Codicibus  Dorotbei,  to5  "^lepoxTjpoxog,  STCtxXirjv  BooXirjojJiäc ^), 
TOD  Iv  'laaoi  (=  Jassy  in  Rumänien).  Sic  in  literis  ad  me 
nominatur"  |  Gen.;  der  Text  stimmt  mit  dem  des  Cbryso- 
stomus  überein. 

1)  Dieser  Name  begegnet  auch  in  dem  Verzeichnis  der  in  Rumänien  (be- 
sonders Jassy)  befindlichen  griech.  Hss.  von  Epßttatavo;  (Erbiceanu) :  '0  Iv  Kcuv- 
aTavTivouroAct  'EXXr|V[7.ö;  <I>tXoXoytx6;  il'iXXoyo;.  Eixo3t-ev-a£Trjp(;  1861 — 1886  (Kujvst. 
1888),  S.  99:  „Toia.  1,  aaX.  223  ^-O'joa3,aa  Tispi  toO  'Jiyfo'j  [AÜpo-j  et.  (so!  =  etc.?) 
uTio  tepoL»..  Bo'jXtaav.''. 


Anhang:  Verschollene  Hss.  (aus  HoP).  329 

21  (Codex  Eugenii  IV;  Praef.  ad  Ps.).  XIII/XIV  |  Papier  |  Ps. 
„cum  Scholiis  similibus  Euthjnnianis,  sed  brevioribus". 

24  (Codex  Demetrii  I;  Praef.  ad  Is.).  XII  |  Perg.,  2"  |  Damaliger 
Besitzer:  „Demetrii  ispo[iova)(OD  Moldav(iensis)" ;  Moldavia 
gehört   zum   heutigen  Rumänien  j   Cat.  (marg.)  in  Is.  1 — 38. 

32  (Codex  Eugenii  I;  Praef.  ad  Pent.).  ""XII  |  Perg.7"FT  „Habet 
in  paginis  singulis  columnas  duas ;  et  in  columnis  singulis 
tres  vel  quatuor,  vel  etiam  quinque,  literas  majusculas  rubras 
in  principio  linearum  et  commatum,  et  in  prima  vel  ultima 
syllaba,  nonnunquam  etiam  in  medio  vocum.  .  .  .  Sunt  ca- 
pitum  argumenta  cum  numeris  in  rubro  scripta,  in  parte  pa- 
ginae  inferiore,  modo  ad  primam,  modo  ad  secundam  colum- 
nam"  |  ^Manus  recentior  ad  initium  Codicis  scripsit,  ev.  xwv 
Too  FspfiavoD  M'/jTpoTcoXitoo  Nd^oyjc  ßißXttov"  I  „Est  e  Codicibus 
Eugenii,  olim  Archiepiscopi  Slabinii  et  Chersonis" ;  in  der 
Beschreibung  von  „BOO"  in  der  Praef.  ad  Cant.  heißt  es : 
„Codex  Eugenii,  xoö  -pdr/jv  'Apyi;7tto'/.ö~o'j  XXaßtvtoo  xai  Xspow- 
vo?"  I  Pent.  (nur  der  Pent.,  nicht  der  Oct.  wird  als  Inhalt 
angegeben  von  Holmes,  The  sixth  annual  account  of  the 
coUation  of  the  mss.  of  the  Sept.-Version  [1794],  S.  18,  auch 
ist  die  Hs.  nur  zum  Pent.  collationiert). 

38  soll  ^=  Escorial,  Eeal  BibL,  r(griech.)-II-5  sein  (Praef.  ad 
Pent.).  ist  es  aber  nicht,  s.  oben  S.  55.  Hier  liegt  eine  ganz 
eigentümliche  Verwechselung  vor,  die  ich  mir  vorläufig  nicht 
erklären  kann.  Die  Original-Collation,  aus  der  Holmes'  An- 
gaben über  „38"  stammen,  befindet  sich  in  Oxford,  Bodl. 
Libr. ,  Holmes  MS.  59  (F.  Madan ,  Summar^T-  catalogue  of 
western  mss.  in  the  Bodl.  Libr.  3  [1895],  S.  620  Xr.  16513). 
Sie  ist  sicher  von  Moldenhawer,  durch  den  Holmes  seine 
Collationen  von  Escorial -Hss.  bekam,  geschrieben,  wie  ich 
durch  Vergleichung  einer  Photographie  von  Holmes  MS.  59 
Bl.  3  mit  den  Original-Hss.  Moldenhawers  in  Kopenhagen, 
Kgl.  Bibl.,  Ny  Kgl.  Saml.,  foL,  Ib  und  42  b  (vgl.  oben  S.  53 
die  Vorbem.  zu  Escorial,  Real  Bibl.)  feststellen  konnte.  Auch 
hat  Bloldenbawer  eigenhändig  die  Überschritt  „Codicis  Es- 
curialensis  T.  2.  5.  in  libro  Geneseos  Collatio  cum  Editione 
Milliana"  darüber  gesetzt.  Trotzdem  bestätigen  Moldenhawers 
eigene  Aufzeichnungen  die  Verschiedenheit  von  „88"  und 
r-II-5.  Denn  1)  Moldenhawer  gibt  in  seiner  genauen  Be- 
schreibung von  r-II-5  in  Ny  Kgl.  Saml.,  fol.,  1  b  (erstes  Heft, 
mit  der  Aufschrift  „E  seu  V.  2.  5")  sogar  zweimal  an,  daß 
die  Hs.  schon  damals  mit  Gen.  4.t  begann,  aber  die  Varianten 


330  A.  Rahlfs,  Verzeichuis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

von  ^38"  beginnen  mit  Gen.  1;  2)  Moldenhawer  hat  ebenda 
r-II-5  zu  ausgewählten  Kapiteln  der  Gen.  collationiert  (z.  T, 
ebenfalls  „c.  edit.  Mill."),  und  diese  CoUation  stimmt  sehr  gut 
zu  der  Collation  derselben  Hs.  bei  Brooke-JVPLean,  aber  gar 
nicht  zu  der  Collation  von  „38".  Welche  Hs.  „38"  in  Wirk- 
lichkeit ist,  vermag  ich  nicht  zu  sagen;  auch  Moldenhawers 
übrige  Beschreibungen  von  griech.  Hss.  des  Escorial  (s.  oben 
S.  53)  gaben  darüber  keinerlei  Aufschluß. 

39  (Codex  Dorothei  II;  Praef.  ad  Ps.).      IX  |  Perg.,  8"  |  „ouyYjpüx; 

scriptus,    literis  quadratis"    |   Ps.  So — 143 is  (90 — 120  fehlen). 

40  (Codex  Dorothei  III;  Praef.  ad  XTl  proph.).       XII  |  Perg.,  2»  | 

Cyr.  comm.  in  XII  proph.  |  Cyrilli  archiep.  Alex,  in  XII 
proph.  ed.  Pusey  1  (1868),  S.  IX f.;  Pusey  benutzte  die  für 
HoP  angefertigte  Original  -  Coli.  Matthaeis  und  zitiert  sie 
zuv/eilen  unter  der  Sigel  „F". 

41  (Codex  Demetrii  II;  Praef.  ad  Is.).       IX/X  (?)  |  Perg.,  2"  |  Js., 

ler.  (52  fehlt),  vermutlich  mit  der  folgenden  Nr.  zusammen- 
gehörig, s.  daselbst. 

42  (Codex  Demetrii  III;  Praef.  ad  Ez.  et  XII  proph.).       XI/XII  | 

Perg.,  2°  j  Ez.,  Dan.,  XII  proph.  |  Holmes,  The  seventh  an- 
nual  account  of  the  collation  of  the  mss.  of  the  Septuagint- 
Version  (1795),  S.  12  nennt  vier  Codices  Demetrii:  Nr.  II 
enthält  Is.,  ler.,  Ez.,  Dan.,  Nr.  III  die  XII  proph.,  Nr.  IV 
die  Psalmen.  Dagegen  zählt  Parsons  in  den  Vorreden  zu 
den  Propheten  und  Psalmen  fünf  Codices  Demetrii:  Nr.  II 
enthält  Is.  und  ler.,  Nr.  III  Ez.  und  Dan.,  Nr.  IV  die  XII 
proph.,  Nr.  V  die  Psalmen;  doch  faßt  er  Ez.,  Dan.  und  die 
XII  proph.  unter  derselben  Sigel  „42"  zusammen.  Aber  in 
seiner  Liste  der  Hss.  am  Schi,  des  5.  Bds.  zählt  Parsons 
wieder  nur  vier  Codices  Demetrii,  jedoch  nicht  ganz  in  der- 
selben Weise  wie  Holmes,  denn  Nr.  II  ist  hier  =  HoP  41, 
umfaßt  also  nur  Is.  und  ler. ,  während  Nr.  III  =  HoP  42 
ist,  also  Ez.,  Dan.  und  die  XII  proph.  umfaßt.  Am  wahr- 
scheinlichsten ist  mir,  daß  die  so  verschieden  abgegrenzten 
zwei  oder  drei  Nummern  zusammen  nur  einen  einzigen  Codex 
der  XVI  proph.  ausmachen.  Hiergegen  könnten  allerdings 
die  verschiedenen  Altersbestimmungen  geltend  gemacht  werden, 
aber  sie  beweisen  kaum  etwas ,  da  sie  sehr  schwanken :  Is. 
und  ler.  stammen  zwar  nach  Parsons  aus  dem  IX.  oder  X. 
Jahrb.,  aber  nach  Holmes  a.  a.  0.  aus  dem  X.  oder  XI.  Jahrb., 
und  so  stehen  sie  dem  Dan.,  der  nach  Holmes  a.  a.  0.  gleich- 
falls  aus   dem  X.   oder  XI".  Jahrh.   und  nach  Holmes'  Praef. 


Anhang:  Verschollene  Hss.  (aus  HoP).  331 

ad  Dan.  genauer  aus  dem  XI.  Jahrh.  stammt,  und  den  XTI 
proph.,  die  nach  Parsons'  Praef.  ad  XII  proph.  aus  dem  XL 
oder  XII.  Jahrb.  (nach  Holmes  a.  a.  0.  genauer  aus  dem 
XII.  Jahrh.)  stammen,  doch  sehr  nahe. 
114  (Codex  Evorens.  II;  Praef.  ad  Ps.).  Papier  |  Ps.  cum  „ex- 
positione  Theodori"  |  In  der  Praef.  ad  Ps.  lautet  die  Be- 
schreibung von  114:  „Codex  Biblioth.  Carthusianorum  Eborae 
in  Lusitania  [=  Evora  in  Portugal],  chartaceus,  elegantissime 
exaratus.  Praeter  Psalterium  integrum  habet  quoque  exposi- 
tionem  Theodori",  In  der  Praef.  ad  XII  proph.  heißt  es  dann 
unter  derselben  Nummer  114:  „Codex  Biblioth.  Carthusianor. 
Eborae.  (Vide  Praefat.  ad  Psalmos.)  Continet  Theodori  An- 
tiocheni  XII.  Prophetarum  Minorum  ip[j.-/]V£iav".  Schon  aus 
der  ganz  abnormen  Verbindung  Ps.  +  XII  proph.  kann  man 
schließen,  daß  hier  zwei  Hss.  zusammengeworfen  sind.  Dies 
wird  bestätigt  durch  Holmes'  Annual  accounts  of  the  colla- 
tion  of  the  mss.  of  the  Sept.- Version.  Denn  nachdem  Holmes 
im  4.  aecount  (1792),  S.  21  berichtet  hat:  „Evora.  Portugal. 
There  are  here  preserved  three  Septuagint-Mss.  One  of 
them  contains  the  text  of  the  Pentateuch  [=  HoP  83  = 
„Codex  Evorensis"  ohne  hinzugefügte  Zahl],  and  the  two 
others  that  of  the  Psalms  [=  HoP  114.  115  =  Codex  Evo- 
rensis II.  IIIJ",  teilt  er  im  5.  aecount  (1793),  S.  5  nach- 
tragsweise mit,  daß  ein  viertes  Ms.  in  Evora  die  XII  proph. 
enthält.  Dieses  vierte  Ms.  sollte  nun  offenbar  mit  der  Sigel 
„116"  bezeichnet  werden,  denn  in  Parsons'  Liste  der  Hss. 
am  Schi,  des  5,  Bds.  lesen  wir:  „116.  Codex  Evorens.  IV". 
Aber  durch  irgendein  Versehen  ist  es  nicht  „116 'S  sondern 
„114"  genannt  und  so  mit  der  einen  Psalterhs.  zusammen- 
geworfen. Unter  diesen  Umständen  könnte  auch  die  Angabe, 
daß  „114"  außer  dem  Psalter  noch  „expositionem  Theodori" 
enthalte,  verdächtig  scheinen,  da  „116''  Theodors  Auslegung 
der  XII  proph,  enthält.  Doch  ist  zu  bemerken,  daß  es  auch 
in  einem  Briefe  des  Frater  Vincentius  Eerriera ')  aus  Evora, 
welchen  Holmes  im  5.  aecount  (1793),  S,  6  f ,  mitteilt,  heißt: 
„duos  insuper  [seil.  Codices]  qui  integrum  Psalterium  absol- 
vunt;  quornm  unus  expositionem  Theodori  habet;  hie  elegan- 
tissime   est   exaratus;    alter  [=  HoP  115],    non   tarn   nitidus 

1)  Ferriera  „e  Fratribiis  (  arthusianis,  Kvorae  in  Lusitania,  et  Hil)liotbecae 
(.'oenobii  sui  iliidem  Praelectus"  wird  auch  im  Verzeichnis  der  Mitarbeiter  am 
Anf.  des  1.  Bds.  von  UoP  genannt.  Von  ilim  stammen  die  Collationen  der  Hss. 
in  Evora. 


332  A.  Kahlfs,  A'erzeicunis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

ac  pulcher.  expositiones  Eusebii  ac  Marcellini  affert.  Omnes 
sunt  chartacei".  Granz  unsicher  bleibt  allerdings,  von  welchem 
Theodor  jene  „expositio"  stammte,  und  wie  sie  beschaffen  war. 

115  (Codex  Evorens.  III;    Praef.  ad  Ps.).       Papier  |  Ps.  „cum  ex- 

positionibus  Eusebii  et  Marcellini"  (etwa  der  Brief  des  Atha- 
nasius  an  Marcellinus?).  Vgl.  oben  zu  114  |  Die  Hs.  ist  bei 
HoP  nur  bis  Ps.  89  collationiert ,  s.  F.  Madan,  Summary 
catalogue  of  western  mss.  in  the  Bodl.  Libr.  at  Oxford  3 
(1895),  S.  620  Nr.  16508  Stück  4. 

116  (Codex   Evorens.   IV).  Theodori  Mopsuest.   comm.    in   XII 

propb.  I  Diese  Hs.  ist  bei  HoP  versehentlich  unter  der  Sigel 
„114"  collationiert,  s.  oben  zu  114. 
123  (Codex  Dorothei  V;  Praef.  ad  Reg.).     XI  |  Perg.  |  Reg.  I— IV| 
Nur  zu  Reg.  IV  collationiert. 

209  (Codex  Dorothei  IV;  Praef.  ad  los.).      XII  |  Perg.  ]  „Singulae 

paginae  habent  duas  columnas.  Textus  legitur  inter  Scholia"  | 
Cat.  in  los.  —  Ruth.  „Auetores  Scholiorum  memorantur 
Basilius,  Cyrillus,  Diodorus,  Eusebius,  (lohannes)  Chry- 
sostomus,  losephus,  Philo,  Origenes,  Severus,  (Theodorus) 
Antiochenus,  Theodorus  Mopsuestenus,  Theodoretus;  ac  saepe 
aS7]XoD,  avsjriYpä'^ou,  et  ex  oiaipöpwv." 

210  (Codex  Demetrii  IV;  Praef.  ad  Ps.).       XIII/XIV  |  Papier,  4«  | 

Ps.  I  Über  die  Zählung  dieser  Hs.  als  Cod.  Dem.  IV  oder  V 
s.  oben  zu  42. 

218  (Frustulum  MSti  cujusdam  in  Libr.  Psalmor. ;  Praef.  ad  Ps.). 
XIII  oder  später  |  Papier  |  Geschr.  „sine  xcoXwv  aut  com- 
matum  distinctione,  nisi  per  puncta"  |  Ps.  51 — 53  fragtn. ;  be- 
ginnt bei  51 1  (=  Swete  51 1  oder  513?)  und  endet  in  533 
(=  Swete  535),  aber  Swete  51 11  s^o{j.oXoY7]ao[iat  — 52 4  TiavTsc 
m-  fehlt. 

298  (Codex  Eugenii  II;  Praef.  ad  Eccl.).  XII  |  Perg.,  gr.  4°] 
„Textus  literis  majoribus,  Interpretatio  minoribus  scripta 
est"  I  Comm.  in  Eccl.  „Scholia  quae  satis  copiosa  sunt,  in- 
cipiunt :  Ta§s  sfq  XoXo{jLa)v,  6  tou  AautS  oio?,  ßaaiXeoc  xs  too 
lapaTjX,  %at  tyjv  xaTotvtiav  eyoiv  sv  lepooaaXrj[j.." 

300  (Codex  Eugenii  III;  Praef.  ad  Cant.).  XII  |  Perg.,  8«  | 
„Textus  et  Commentarius,  qui  se  mutuo  excipiunt,  scripti 
sunt  literis  ejusdem  magnitudinis  •'  |  „Canticum  cum  Commen- 
tario.  .  .  .  Commentarius  incipit :  Ta  TrpöacoTra  xod  ßtßXioo  toö 
cf.o[j.aTOc.  vD[j.^(o<;  %.  t.  X.",  also  wohl  Cat.  in  Cant.  Karo-Lietzm. 
Typus  I. 


Anhang:  Verschollene  Hss.  (aus  IJoP).  333 

308  (oder  zum  Unterschied  von  308  =  Vat.  graec.  1509  genauer 
„*308"  oder  „308*")  wird  in  der  Praef.  ad  Sir.  so  beschrieben: 
„Codex  Palatinus  Vindobonensis,  idem,  ni  fallor,  (ut  Colla- 
toris  verbis  utar)  cujus  Variantes  olim  habuit  Bentleius,  quae 
etiam  in  lasum  Grabii  mox  pervenerunt.  Vide  Grabii  Pro- 
legom.  ad  Libr.  S.  Scr.  Metricos,  cap.  III.  §.  6.  et  Lambecii 
Catalog.  tom.  III.  p.  42.  Deficit  18i8— lOs^).  283  %ai  stti- 
yapsttai  —  le  ttX'/jO'dv.  a\La.[jz.  45 is — 46]2.  48i2 — 49i5.  51".  Die 
Angabe,  es  sei  eine  Wiener  Hs,  muß  falsch  sein;  das  Sept.- 
Unternehmen  besitzt  Photographien  aller  bekannten  Wiener 
Sir.- B SS.,  aber  „308"  ist  nicht  darunter.  ISTach  E.  Hatcb, 
Essays  in  biblical  Greek  (1889),  S.  248  stammt  die  in  der 
Bodleiana  aufbewahrte  Original-CoU.  von  „808"  auch  gar  nicht 
aus  Wien,  sondern  aus  Rom,  und  die  Hs.  ist  in  ihr  nicht 
als  „Codex  Palatinus  Vindobonensis",  sondern  einfach  als 
„MS.  Palatinus"  bezeichnet.  Demgemäß  bat  Hatch  die  Hs.  in 
Stevensons  Katalog  der  Palatini  graeci  gesucht,  aber  nicht 
gefunden.  Wenn  es  wirklich  ein  römischer  Palatinus  ist,  so 
kann  es  nur  der  Palat.  graec.  337  =  HoP  296  sein,  sodaß  also 
dieselbe  Hs.  zweimal  unter  verschiedenen  Sigeln  collationiert 
wäre  (vgl.  oben  S.  319  zu  Wien,  Hofbibl.,  Theol.  gr.  24). 
Hierfür  würde  spreeben,  daß  „308"  genau  dieselben  Lücken 
aufweist  wie  296  und  auch  im  Texte  damit  aufs  engste  ver- 
wandt ist  (s.  R.  Smend,  Die  Weisheit  des  Jes.  Sir.  erklärt 
[1906],  S.  LXXV.  LXXXVII).  Indessen  auch  diese  Annahme 
leidet  an  unlösbaren  Schwierigkeiten,  denn  „308"  weicht  schon 
in  den  ersten  Kapiteln  öfters  in  unerklärlicher  Weise  von  296 
ab:  es  hat  Sir.  2  7.8  hinter  2o  (=  130.  545  gegen  296),  es  hat 
42  TrapsXxüOTi?  statt  Tiapop^iar^?  (=  106.  130.  248.  253.  545.  694 
gegen  296),  und  es  hat  folgende  bisher  überhaupt  nicht  be- 
legbare Lesarten,  die  sich  auch  in  296,  wie  nach  der  Photo- 
graphie festgestellt  ist,  nicht  finden:  lie  'foßo?  y.opiOD  statt 
(poßstaO-a'.  Tov  xupiov,  A20  Äspt  ttj?  fehlt,  5.i  e'^sveto  fehlt,  61  0 
SiyXwooo?  fehlt. 


1)  HoP:  „Deficit  a  com.  18.  cap.  XVIll.  ad  com.  3.  cap.  XIX."  u.  s.  w.  Ich 
ersetze  diese  umständliche  und  unübersichtliche  Zitationsweise  durcli  die  jetzt 
übliche. 


334  A.  Ralilfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 


II.    Andere  Handschriften,  die  noch  in  neuerer  Zeit 
erwähnt  werden,  aber  zur  Zeit  nicht  nachgewiesen 

werden  können. 

Borghese  28.  XVI  |  Papier  |  Bes.  :  „1586  ex  bibl.  Io<seplii>  Stef. 
episcopi  Ustani"  |  Matthaei  Cantacuzeni  comm.  in  Cant.  [  Thom. 
Allen,  Notes  on  Greek  mss.  in  Italian  libraries  (1890),  S.  50. 
Die  Hs.  befand  sich  damals  in  der  Privatbibl.  Borghese  in 
Rom ;  manche  Hss.  dieser  Bibl.  sind  jetzt  in  der  Bibl.  Vatic, 
aber  diese  und  die  folgende  Hs.  sind  nach  Mitteilung  Franz 
Ehrles  nicht  in  die  Vatic.  gekommen,  auch  wußte  Ehrle  nichts 
über  ihren  Verbleib. 

Borghese  108.  XVI  |  Bes. :  losephus  Stefanus  episc.  Ustani  ] 
Comm.  in  Ps.  \  Übrigens  alles  genau  wie  bei  der  vorigen  Hs. 

Claro^m  XV"|  Papier,  233  Bl.,  4»  |  Oct.  (Anf.  u.  Schi,  fehlen; 
Huth  fehlt  ganz,  daher  in  der  Beschreibung  als  „Hept,"  be- 
zeichnet) I  Catalogus  mss.  codicum  Collegii  Claromontani 
(1764),  S.  13  Nr.  51;  vgl.  oben  S.  30  die  Vorbemerkung  zu 
Berlin,  Kgl.  Bibl.,  Phillipps. 

Saßa  72  (nach  der  Zählung  Antonius).  X/XI  [  Perg.,  288  Bl., 
le''  I  Ps.Od.  (Ps.  1-7.  Ps.  145— Od.  1  und  der  Schi,  der  Or. 
Man.  fehlen)  j  Papadopulos-Kerameus,  'JEpoaoXufjLtt'.XYj  ßtßXioO-TjXYj 
2  (1894),  S.  697.  Die  Hs.  gehörte  dem  Sabaskloster  bei  Je- 
rusalem und  war  in  dem  Katalog  des  Archimandriten  Anto- 
ninos  unter  Nr.  72  beschrieben. 


Verzeichnis  der  Sigeln. 


1)  Holmes-Parsons. 

Bei  HoP  sind  als  Sigeln  die  römischen  Ziffern  I  bis  XII  (oder  XIII) 
nnd  die  arabischen  Ziffern  13  (oder  14)  bis  311  vervrendet.  Da  ich  die 
arabischen  Ziffern  möglichst  beibehalten  habe  (vgl.  Allgemeine  Vorbemerkungen 
§  4),  führe  ich  hier  nur  diejenigen  an,  die  aus  irgendeinem  Grunde  in  der 
Liste  meiner  eigenen  Sigeln  fehlen  oder  eine  besondere  Bemerkung  erfordern. 
Die  Sigeln  von  HoP  stehen  stets  voran,  meine  eigenen  folgen.  Genauere 
Angaben  mache  ich  nur  da,  wo  eine  Hs.  nach  meinem  Prinzip  keine  Sigel 
bekommen  hat. 


I  =  D 

II  =  B 

III  =  A 
IV +  V  =  G 

VI  =  L 

VII  in  Oct.  =  F 
m  le.  und  Mal.  =  449 

VIII  =  918 

IX  =  294 

X  =  M 

XI  =  V 

XII  =  Q 

XIII  (oder  13)  =  13 
20  I 
2U 

23  =  V 
24 
32 
33  =  97 

37  Moskau,  Syn.-Bibl,  Gr.  485  (Lect.) 
38 
39 

40}  verschollen  (s.  oben  S.  329  f.) 
41 
42 

45  Escorial,    Real   Bibl.,    Y(lat.)-III-2 
(Lect.) 


verschollen  (s.  oben  S.  328  f.) 


verschollen  (s.  oben  S.  329) 


47  Oxford,  Bodl.  Libr.,  Barocc.  201.  Vor- 
setzblatt (Lect.) 

50  Oxford,  Bodl.  Libr.,  Seiden.  Arch. 
B.  32  (Lect.) 

55  gewöhnlich  =  55,  aber  in  Sap.  und 
Sir.  =  249 

61  Oxford,  Bodl.  läbr.,  Land.  gr.  36  (Lect.) 


63  = 
70  ist 


129 


Sammelsigel  für  alle  Augsburger 
(jetzt  Münchener)  Hss.,  s.  All- 
gemeine Vorbemerkungen  §  4; 
es  ist  daher 

in  Ruth  =  488 

in  Reg.  =  489 

in  lob  =491 

in  Ps    =1114  und  1115  (?) 

in  Prov.  und  Sir.  =  493 

in  Eccl.  :  München,  Hof-  u.  Staats- 
bibl.,  Gr.  401  (Greg.  Nyss.comm.) 

in  Cant.    —  487 

in  Is. :  München,  Hof-  u.  Staatsbibl., 
Gr.  395  (Hasilii  comm.) 

in  Hab.  (im  A])parat  unter  dem  Texte) : 
München ,  Hof-  u.  Staatsbibl., 
Gr.  410  (Theophyl.  comm.) 

in  Hab.  (in  der  Appendix  ad  XII 
proph.)  luid  in  Bar.  =  490 


336 


A.  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 


89 
94 
95 


105 


114 
115 
IIG 
117 
123 
124 
130 


132 
133 


13G 


144 


149 
153 


=  239 
=  131 
Wien,  Hofbibl.,  Theol.  gr.  55  (Theo- 

dori   Mopsuest.    comm.    in    XII 

proph.) 
in  Exod.,    Is.,    ler.,    Dan. :    Oxford, 

Bodl.  Libr.,   Auct.  T.  inf.  2.  12, 

Bl.  12  und  13  (Lect.) 
in  XII  proph.  =  456  (Oxford,  Bodl. 

Libr.,  Auct.  T.  inf.  2.  12,  Bl.  9 

und  11) 

\  verschollen  (s.  oben  S.  331  f.) 

=  56 

verschollen  (s.  oben  S.  332) 

=  130 

und  131  sind  in  der  Praef.  ad  Pent, 
verwechselt,  s.  Wien,  Hofbibl., 
Theol.  gr.  23  und  57 

Oxford,  Bodl.  Libr.,  Seiden.  Arch. 
supra  9  (Lect.) 

ist  keine  Original-He,,  sondern  eine 
Sammlung  von  Varianten  aus 
ungenannten  Hss.,  vrelche  Isaac 
Vossius  am  Rande  eines  Exem- 
plars der  Sixtina  notiert  und 
David  Millius  in  seiner  LXX- 
Ausg.  Tom.  I  (Amstel.  1725), 
S.  [1]— [24]  unter  dem  Titel  „Se- 
quuntur  variae  Lectiones  töiv  0, 
quae  Vir  Cl.  Isaacus  Vossius, 
in  margine  Edit.  Rom.  anno- 
tavit"  veröffentlicht  hatte,  jedoch 
für  HoP  von  Prof.  Te-Water  in 
Leiden  nach  Vossius'  Autograph 
revidiert,  s.  Praef.  ad  Pent. 

Oxford,  Bodl.  Libr.,  Barocc.  196 
(Kanonistische  Sammlung,  darin 
auf  Bl.  297  b— 304  „ixXoyrj  Toij 
Ttapi  ToD  öeoü  8td  MtuüaTJ  ooO^vto; 
v(5(i.ou  ToT;  'löparjXdat?  •  Ttepl  xpt- 
(xaToe  -/al  otxctioa'jVTji;") 

in  Ps.  und  Od.  2  =  144,  aber  in 
anderen  Büchern  =  130  (s.  Wien, 
Hofbibl.,  Theol.  gr.  23) 

in  Prov.  =  149,  aber  in  Dan.  =  742 

Rom,  Bibl.  Vat.,  Palat.  gr.  273  (Cyr. 
et  Thdt.  comm.   in  XII  proph.) 


184 
185 

204 

207 


209 
210 
218 
220 
221 
229 

234 
237 
238 

241 


257 

262 
269 

274 

276 

286 

288 

289 

295 


298 
300 


Wien,  Hofbibl.,  Theol.  gr.  294  (Thdt. 
comm.  in  Ps.) 

in  Ps.:  Wien,  Hofbibl,  Theol.  gr. 
152  (Comm.) 

in  XII  proph. :  Wien,  Hofbibl.,  Suppl. 
gr.  10  (Theodori  Mops,  comm.) 

Oxford ,  Bodl.  Libr. ,  Laud.  gr.  1 
(Comm.  in  Ps.) 

ist  nach  Parsons'  Liste  der  Hss.  am 
Schi,  des  5.  Bds.  „Codex  Musei 
Britan.  14"  ;  da  weitere  Angaben 
fehlen,  und  „207"  im  textkriti- 
schen Apparat  nirgends  vor- 
kommt, läßt  sich  nicht  bestimmen, 
welche  Hs.  gemeint  ist 

\  verschollen  (s.  oben  S.  332) 

=  186 

=  277  (?) 

Rom,  Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  675  (Thdt. 

comm.  in  ler.  et  Dan.) 
=  311 
=  73 

in  Ez.  =  97 
in  XII  proph.  =  48 
London,  Brit.  Mus.,  Harl.  7522  (Ab- 
schrift Young's  aus  London,  Brit. 

Mus.,  Royal  1  D.  V,  s.  daselbst) 
Rom,    Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  745  «0- 

lympiodori)  comm.  in  lob) 
=  T 
Rom,  Bibl.  Vat.,  Palat.  gr.  44  (He- 

sychii  comm.  in  Ps ) 
Rom,    Bibl.  Vat.,    Ottobon.    gr.  343 

(Comm.  in  Ps.) 
Wien,  Hofbibl,  Theol.  gr.  311  «Pseu- 

do-)Origenis  comm.  in  Ps.) 
Florenz,     Bibl.    Laur.,    Plut.   V  30 

(Comm.  in  Ps.) 
Florenz,     Bibl.    Laur.,     Plut.  XI  5 

(Thdt.  comm.  in  Ps.) 
Florenz,     Bibl   Laur.,     Plut.  IX  2 

(Euthymii  Zigabeni  comm.  inPs.) 
Rom,     Bibl.  Vat.,     Ottobon.   gr.  56 

((Pseudo-)Procopii     comm.     in 

Prov.) 

verschollen  (s.  oben  S.  332) 


Verzeichnis  der  Sigeln  (HoP  und  Lagarde). 


337 


302  =  109 

303  Wien,  Hofbibl.,  Theol.  gr.  100  (Ba- 

silii  comm.  in  Is.) 

304  Florenz,  Bibl.  Laiir.,  Phit.  IV  2  (Ba- 

silii  comm.  in  Is.) 


307  in  Is. :    Rom,    Bibl.  Vat.,    Ottobon. 

gr.  4o0  (Basilii  comm.) 
in  Sir.i)  =  307 

308  in  Is.  =  308 

in  Sir.*) :  verschollen  (s.  oben  S.  333) 


2)  Lagarde. 


Angeführt  werden  hier  alle  Sigeln,  welche  Lagarde  in  folgenden  sechs 
Werken  verwendet  hat:  1)  Gen.  gr.,  2)  Ankünd.,  3)  V.  T.  pars  prior,  4)  Spec, 
5)  Sept.Stud.  1,  G)  Quinqu.  Sigeln,  bei  welchen  nichts  bemerkt  ist,  stimmen 
mit  den  von  mir  selbst  gebrauchten  überein.  Mehrere  Sigeln  haben  in  Lagardes 
Ausgaben  von  Teilen  des  Psalters  (Spec.  und  Quinqu.)  eine  andere  Bedeutung 
als  sonst ;  ich  stelle  die  gewöhnliche  Bedeutung  voran  und  lasse  die  Bedeutung, 
welche  die  Sigeln  „in  Ps."  haben,  folgen.  Die  Sigeln  a,  b,  c,  n  führe  ich  mit 
auf,  obwohl  sie  nicht  Hss.,    sondern  Ausgaben  bezeichnen. 

Za  =  625 

Zb  =  926 

Zc 

Zd 

Ze 

a 

b 

c 

d 

f 

g 
h 

k 


156 
=  HoP 


39  (ver- 


=  D,  aber  in  Ps.  = 
=  509,  aber  in  Ps.  = 

schollen) 
F  =  F,    aber  in  Ps.  =  43    (so  in  Lag. 

Spec,  vgl.  aber  „W") 
G  =  G,  aber  in  Ps.  =  1053 
H  =  624,  aber  in  Ps.  =  188 
I    =  13 

K  =  K,  aber  in  Ps.  =  190 
L  =  L,   aber  in  Ps.  =  1111 
M  =  M,  aber  in  Ps.  =  27 
N  =  V,    aber  in  Ps.  =  294  (so  in  Lag. 

Spec,  vgl.  aber  „P") 
0  =  918 

P  =  294  (so  in  Lag.  Gen.  gr.,  vgl.  aber„N") 
Q 
R 
S 
T 
ü 
V 
W  =  43  (so  in  Lag.  Gen.  gr.,  vgl.  aber 

„F")  oder  =  1037    (so  in  Lag. 

Spec.  und  Quinqu.) 
X  =  258 
Y  =  719 
Z  (in  Ps.)  =  1077 

1)  In  der  Praef.  ad  Sir.  und  in  der  Liste  der  Hss.  am  Schi,  des  5.  Bds. 
fügt  Parsons  zu  den  Sir.-Hss.  „307"  und  „308"  einen  Stern  hinzu,  um  sie  von  den 
versehentlicli  mit  denselben  Sigeln  bezeichneten  Is.-Hss.  zu  unterscheiden,  aber 
im  Apparat  unter  dem  Texte    des  Sir.  steht  einfach  „307"  und  „308"   ohne  Stern. 

2)  Aber  im  Spec.  verwendet  Lagarde  die  Sigeln  m,  n,  p  für  drei  alte  Aus- 
gaben des  Psalters,  s.  Spec.  S.  4. 

Kgl.  Ges.  d.  Wiss.    Nachrichten.    PhiloIog;.-hislor.  Klasse.    1914.     Beiheft.      22 


=  ZV 

=  Zin 
=  2027 
editio  Aldina 
editio  Sixtina 
editio  Complutensis 
=  108 
=  82 
=  509 
=  19 
=  54  (so) 
m  =  25  (so  in  Lag.  Gen.  gr.)  und  =  93 
(so  in  Lag.  Ankünd.  S.  26,  V.  T. 
pars  prior  und  Quinqu.)  -) 
VI  (in  Lag.  Ankünd.  S.  3)  =   127 
n    Catena  Nicephori    (Setpa   evo;  xat  rev- 
TTjxovTa    u7:o[Avr)(jLaTtaTujv    et;    rr^v 
OxxaTEu/ov  xai  t«  tcov  BaaiAetwv, 
Lips.   1772  f.)  2) 
75 

118  2) 
135 
131 
31 
29 
122 
44 


o  = 

P  = 

t  = 

w  = 

X  = 


y  = 

z    = 


338 


A.  Rablfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 


3)  Swete. 

Angeführt  werden  hier  alle  Sigelu,  welche  Swete  in  seiner  LXX-Ausg. 
und  in  Intr.  verwendet,  außer  den  Sigeln  für  die  griech.  Henoch-Hss.  (P 
und  V).  Die  kleinen  Buchstaben  braucht  Swete  für  die  Hss.  der  Ps.  Sal. 
die  Zahl  „87"  für  die  Chigi-Hs.,  die  den  LXX-Text  des  Dan.  enthält* 
Sigeln,  bei  welchen  nichts  bemerkt  ist,  stimmen  mit  den  von  mir  selbst  ge- 
brauchten überein. 

Y  =  719  c   =  629 

I  Z=v  =  625  h  =  260 

!  Zb  (im  textkrit.  Ap-    i    =  336 

parat  „Z"  ohne    1    =  769 

Zusatz)  =  926    m  =  471 

Zc   =  ZV  p  =  606 

I  za  =  Zni  r   =  253 

Ze  =  2027  V  =  149 

r  =  393  87  = 

A  =  921 

n  =  930 


H  =  S 

L 

A 

M 

B 

N  =  Y 

C 

0  =  918 

D 

Q 

E  =  509 

R 

F 

T 

G 

U 

H  =  624 

V 

I    =  13 

W  =  43 

K 

X    =  258 

4)  Brooke-M<^Lean. 


A 

Ü6  =  916 

b 

= 

19  oder 

q 

=  120 

B 

A2  =  940 

= 

19  +  108 

r 

=  129 

D 

A3  Straßburg,  Univ.- 

b' 

= 

19 

s 

=   130  (so) 

E  =  509 

u.  Landes-Bibl., 

b 

= 

108 

t 

=  134 

F 

Pap.   graec.  748 

c 

= 

376 

u 

=  407 

G 

(andere      Über- 

d 

= 

44 

V 

=  344 

H  =  624 

setzung  ?) 

e 

= 

52 

w 

=  314 

K 

Ai  Genf,  Bibl.  publ. 

f 

= 

53 

X 

=  426 

L 

et    univ. ,    Coli. 

g 

= 

54 

y 

=  121 

INI 

papyrol.  No.  99 

h 

= 

55 

z 

=  85 

N  =  V 

(griech.       Über- 

i 

= 

56 

aa 

=  509 

S 

setzung  der  Sa- 

j 

= 

57 

b, 

=  29 

Uo  =  912 

maritaner) 

k 

= 

58 

C2 

=  135 

U3     London ,     Brit. 

A5  =  939 

1 

= 

59 

do 

Oxford,      Bodl 

Mus.,  Pap.  212 

Ag  =  931 

m 

= 

72 

Libr.,    Laud.  gr 

(Citat?) 

A,  =  933 

n 

= 

75 

36  (Lect.) 

U4  =  905 

e   =  W 

0 

= 

82 

U5  =  914 

a     =  15 

P 

= 

106 

5)  R! 

ihlfs. 

Über  die  Grundsätze  der  Sigelgebung  s.  Allgemeine  Vorbemerkungen 
§  4.  Hier  vriederhole  ich  nur  das  Schema:  ich  brauche  lateinische  Buch- 
staben für  ausgewählte  Majuskelhss.,  arabische  Ziffern  für  alle  übrigen  Hss. 
und  zwar  zunächst  bis  311  nur  für  HoP'sche  Hss.,  sodann  von  312  an  für 
die  neu  hinzukommenden  Hss.  nebst  einigen  neu  benannten  HoP'scheu  Hss., 
wobei  ich  folgende  Unterabteilungen  mache:  1)  312 — 769  Hss.  des  A.T. 
außer    dem    Psalter,    2)    901—951    kleine    Fragmente    des  A.T.    außer    dem 


Verzeichnis  der  Sigeln  fSwete,  Brooke-McLean,  Rahlfs).  339 

Psalter  bis  zum  VIII.  Jahrh.,  3)  1001—1229  Psalterien  bis  zum  XII.  Jahrb., 

4)  1401—1916  jüngere    Psalterien    nebst    einigen,    deren   Zeit    unsicher    ist, 

5)  2001—2048  kleine  Psalterfragraente  bis  zum  VIII.  Jahrhundert  i). 

Den  Inhalt  der  Hss.  wiederhole  ich  hier  in  kürzester  Fassung,  wobei 
ich  alle  Angaben  über  Zutaten  zu  den  Texten,  UnvoUständigkeit  der  Texte 
und  Lücken  in  denselben  fortlasse  und  nur  Fragmente  von  geringem  Umfan»- 
als  „fragm."  bezeichne.  Da  ich  bloß  die  einfachen  Bibeltexte  und  die  Catenen 
mit  Sigeln  versehen  habe,  notiere  ich  hier  Commentare,  die  sich  in  denselben 
Hss.  finden,  nicht  mit ;  nur  wo  ein  Commentar  bei  HoP  mit  collationiert  ist^ 
führe  ich  ihn  in  eckigen  Klammern  an.  Am  Schluß  füge  ich  jedesmal  das 
Alter  der  Hs.  in  runden  Klammern  hinzu. 

A  London,  Brit,  Mus.,  Royal  1  D.  V— VIII:  Bibel  =  Oct.,  Reg.,  Par.,  XII  +  IV 
proph.,  Est.,  Tob.,  Idt.,  Esdr.,  Mac.  I— IV,  Ps.Od.,  lob,  Prov,,  Eccl.,  Cant., 
Sap.,  Sir.,  N.T.  (V) 

B  Rom,  Bibl.  Vat,  Vat.  gr.  1209:  Bibel  =  Oct.,  Reg.,  Par.,  Esdr.,  Ps.,  Prov., 
Eccl.,  Cant.,  lob,  Sap.,  Sir,,  Est.,  Idt.,  Tob.,  XII  +  IV  proph.,  N.T.  (IV) 

C  Paris,  Bibl.  Nat.,  Gr.  9 :  Libri  sapientiales  (V,  rescr.  XIII) 
London,  Brit.  Mus.,  Cotton.  Otho  B.  VI 


»   i   Bristol,  Baptist  Coli.  j    ^en.  (V/VI) 

F  Mailand,  Bibl.  Ambr.,  A.  147  inf. :  Oct.  (V) 

1  Leiden,  Univ. -Bibl.,  Voss,  graec,  in  qu.  8  ] 
Paris,  Bibl.  Nat.,  Gr.  17  \  Oct.  (IV/V) 

Petersburg,  K.  öflf.  Bibl.,  Gr.  3  ) 

(   Leipzig,  Univ.-Bibl.,  Gr.  2  i 

^  I   Petersburg,  K.  öff.  Bibl.,  Gr.  26  j  ^ct-  fragm.  (VH/VIII,  rescr.  885/6) 

L  Wien,  Hof  bibl ,  Theol.  gr.  31 :  Gen.  (V/VI) 

M  Paris,  Bibl.  Nat.,  Coisl.  1 :  Oct.,  Reg.  I— III  (VII) 

Q  Rom,  Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  2125:  XII  +  IV  proph.  (VI) 

R  Verona,  Bibl.  Capit.,  I:  Ps.Od.  (VI) 

\    Oct.  fragm.,  Par.  I,  Esdr. 
Petersburg,  K.  öfif.  Bibl.,  Gr.  25!»  und  2  )    II,  Est.,    Tob.,  Idt.,   Mac. 

Leipzig,  Univ.-Bibl,,  Gr.  1  \    l.  IV,  Is.,  ler.,  loel— Mal., 

Petersburg,  K.  Gesellsch.  f.  alte  Lit.,  Oct.   156    l    Ps.,    Prov.,    Eccl.,    Cant., 

]    Sap.,  Sir.,  lob,   N.T.  (IV) 

T  Zürich,  Stadtbibl.,  C.  84:  Ps  Od.  (VII) 

U  London,  Brit.  Mus.,  Pap.  37:  Ps.  (IV?) 

1)    Bibel   (ohne    Ps.)  =  Oct.,    Reg.,    Par.,    Est., 
Rom,  BibMat.,\  at.gr  2106        ^^^^^    j^^     p^^^.^    ^^^^^    ^^^^^    g^^^    g.^^ 
Venedig,  Bibl.  Marc,  Gr.   1      j    xil -|- IV  proph. ,  Tob.,  Idt.,  Mac.  I-IV  (VIII) 
W  Washington,  Smithson.  Instit.,  Freer  Gallery,  I :  Deut.,  los.  (V) 

!Rom,  Bibl.  Vat.,  Vat.  syr.  162         )    ist  ein  codex  rescr.  saec.  IX/XI,    dessen 
London,  Brit.  Mus.,  Add.   14665      j    untere  Schrift  sechs  Hss.  angehört : 
ZI    :  lud.  (VI) 
Zn  :  Reg.  III  (VI) 


1)  Frei  geblieben  sind,  abgesehen  von  den  weggefallenen  HoP'schen  Ziflfern 
und  den  aus  obiger  Übersicht  sich  von  selbst  ergebenden  Lücken ,  folgende 
Nummern:  370.  418.  419.  432.  477.  510.  516.  519—522.  589.  622.  623.  658.  663. 
705.  715.  718.  748.  927.  928.  938.  942.  943.  1426-1428.  1554.  1577.  1649.  1701. 
1714.  1788.  1914. 

22* 


340  A.  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griecL.  Hss.  des  A.T. 


Zni 
Ziv 
ZV 
ZVi 


Reg.  III  fragm.  (V/VI) 

Ps.  (VI) 

Ez.  (VII/VIII) 

Ez.  et  Dan.  fragm.  (VI) 


13  Oxford,  Bodl.  Libr.,  Auct.  D.  4.  1 :  Cat.  in  Pe.Od.  (um  950) 

14  Rom,  Bibl.  Vat.,  Palat.  gr.  203:  Cat.  in  Gen.  et  Exod.  (XI) 

15  Paris,  Bibl.  Nat.,  Coisl.  2:  Oct.  (X) 

16  Florenz,  Bibl.  Laur.,  Phit.  V  38:  Oct.  (XI) 

17  Moskau,  Syn.-Bibl.,  Gr.  385:  Cat.  in  Gen.  (X) 

18  Florenz,  Bibl.  Laur.,  Medic.  Palat.  242:  Oct.  (XI) 

19  Rom,  Privatbibl.   Chigi,  R.  VI.  38:    Oct.,   Reg.,   Par.,   Esdr,,    Idt.,    Est.,   Mac. 

I— TU  (XII) 
22  London,  Brit.  Mus.,  Royal  1  B.  II:  XII  +  IV  proph.  (XI/XIl) 

25  München,  Hof-  u.  Staatsbibl,  Gr.  9:  Cat.  in  Gen.  et  Exod.  (XI) 

26  Rom,  Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  556 :  XH  +  IV  proph.  (X) 

27  Gotha,  Herzogl.  Bibl.,  Membr.  I  17:  Ps.  (IX) 

28  Rom,  Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  2122:  Num.— los.  (X/Xl) 

29  Venedig,   Bibl.  Marc,    Gr.  2 :    Oct.,   Reg.  I— II  (X/XI) ;    Mac.  I— III  1,  (XIV) 

30  Rom,  Bibl.  Casanat.,  1444:  Oct.  (XI/XK) 

31  Wien,  Hofbibl.,  Theol.  gr.  7:  Cat.  in  Gen.  (XV) 

34  Rom,  Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  803:  Dan.  (XII) 

35  „  „         „         „      „     866 :  Dan.  (XII) 

36  „  „  „         „      „     347:  XII  +  IV  proph.  (XI) 

43  Paris,  Bibl.  Nat.,  Gr.  20:  Ps.  (X) 

44  Zittau,  Stadtbibl.,  A.   1 :    Oct.,  Reg.,  Par.,  Esdr.,  Mac.  I— IV,  Est.,  Idt.,   Tob., 

N.T.  (XV) 
46  Paris,  Bibl.  Nat,    Coisl.  4:    A.T.  (ohne  Ps.)  =  Oct.,   Reg.,   Par.,   Esdr.,    Est., 
Idt.,  Mac.  I— IV,  Tob.,  IV  +  XII  proph.,  Prov.,  Eccl.,  Cant.,  lob,  Sap., 
Sir.  (XIII/XIV) 

48  Rom,  Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.   1794:  XII  +  IV  proph.  (X/XI) 

49  Florenz,  Bibl.  Laur.,  Plut.  XI  4:   Cat.  in  XII  +  IV  proph.  (XI) 

51  „  „  „  „       X  8:  XII  +  IV  proph.  (XI) 

52  „  „  „        Acquisti  44 :  Cat.  in  Pent.  (X/XI) ;  los. — Ruth,  Reg.,  Par.^ 

Esdr.,  Est.,  Idt.,  Mac.  I— IV,  Tob.  (XIV) 

53  Paris,  Bibl.  Nat.,  Gr.  17  A:  Oct.  (1439) 

54  „  „  „        „     5:  Oct.  (XIII/XIV) 

55  Rom,  Bibl.  Vat.,  Regln,  gr.  1 :    Oct.,  Reg.,  Par.,  Esdr.,  Idt.,    Est.,    Tob.,    Mac. 

I— IV,  lob,  Ps.Od.  (X) 

56  Paris,  Bibl.  Nat.,  Gr.  3:  Oct.,  Reg.,  Par.,  Mac.  L  II  (1093) 

57  Rom,  Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  747:  Cat.  in  Oct.  (XI) 

58  „  „  „      Regln,  gr.  10:  Oct.,Mac.  I— IV,  Esdr.,  Est.,  Idt.,Tob.,Dan.(XI) 

59  Glasgow,  Univ.  Libr.,  BE.  7^.  10:  Oct.  [Lection  aus  Reg.  III]  (XV) 

60  Cambridge,  Univ.  Libr.,  Ff.  I.  24:  Par.  (X) 

G2  Oxford,  New  Coli.,  44:  XII  +  IV  proph.,  Mac.  I-IV  (XI) 

64  Paris,  Bibl.  Nat.,  Gr.  2 :  Oct.,  Reg.,  Par.,  Esdr.,  Est.,  Tob.,  Idt.,  Mac.  I— III  (X) 

65  Leipzig,  Univ.-Bibl.,  Gr.  4:  Ps.Od.  (XIV) 

66  Eton,  Coli.,  Bk.  6.  2:  Ps.Od.  (XV) 

67  Oxford,  Corp.  Chr.  Coli,  19:  Ps.Od.  (XVI) 


Verzeichuis  der  Sigeln  (Rahlfs  =  HoPj.  341 

68  Venedig,  Bibl.  Marc,  Gr.  5 :  Bibel  =  Oct.,  Reg.,  Par.,  IV  +  XII  proph.,  lob, 
Ps.,  Prov.,  Eccl.,  Caiit.,  Esdr.,  Est.,  Sap.,  Sir.,  Idt.,  Tob.,  Mac.  I— III, 
N.T.  (XV) 
69  Oxford,  Magdalen  Coli.,  Gr.  9:  Ps.Od.  (XII) 

71  Paris,  Bibl.  Nat.,  Gr.  1 :  Oct.,  Reg.,  Par.,  Esdr.,  Mac.  I— IV,  Est.,  Idt.,  Tob.  (XIII) 

72  Oxford,  Bodl.  Libr.,  Canonic.  gr.  35:  Oct.  (XIII) 

73  Rom,  Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  746:  Cat.  in  Oct.  (XI/XII) 

74  Florenz,  Bibl.  Laur.,  S.  Marco  700:  Oct.,  Reg.,  Par.,  Esdr.,  Mac.  I— IV,  Est., 

Idt.,  Tob.  (XIII) 

75  Oxford,  Univ.  Coli.,  52:  Oct.  (1125) 

76  Paris,  Bibl.  Nat.,  Gr.  4:  Oct.,  Est.,  Idt.,  Tob.  (XIII) 

77  Rom,  Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  748:  Cat.  in  Oct.  (XIII/XIV) 

78  „  „         „        ,,       „     383:  Cat.  in  Gen.  et  Exod.  (XII) 

79  „  „         „        „       „     1668:  Cat.  in  Gen.  (XII/XIII) 

80  Oxford,  Christ  Church,  44:  Ps.Od.  (XI/XII) 

81  „  „  „         42:  Ps.Od.  (1184) 

82  Paris,  Bibl.  Nat.,  Coisl.  3 :  Oct.,  Reg.  (XII) 

83  Lissabon,  Archivo  da  Torre  do  Tombo,  540.  669.  668.  071.  670:  Cat.  in  Gen. 

[Comm.  in  Exod.— Deut.]  (XVI) 
Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  1901:  Oct.  (X/XI) 
„      „    2058:  Oct.  (X) 
„         „      Barber.  gr.  549 :  [Comm.  in  XII  proph.  (z.  T.  von  Thdt.)]  Is. 
[Ohinpiod.  comm.  in  ler.]  Cat.  in  Ez.  (IX/X) 
Privatbibl.  Chigi,  R.  VIII.  54 :  Cat.  in  XII  +  IV  proph.  (X) 

„       R.  VII.  45  :  ler.,  Dan.  sec.  LXX  et  Theod.,  Ez.,  Is.  (X) 

90  Florenz,  Bibl.  Laiir.,  Plut.  V  9:   Cat.  Nicetae  in  IV  proph.  (XI) 

91  Rom,  Bibl.  Vat.,  Ottob.  gr.  452:  Cat.  in  XII  +  IV  proph.  (XI) 

92  Paris,  Bibl.  Nat.,  Gr.  8:  Reg.  (XI) 

93  London,  Brit.  Mus.,  Royal  1  D.  II:  Ruth,  Reg.,  Par.,  Esdr.  II,  Est.  (lue.  Text), 

Mac.  I-III,  Est.  (gewöhnl.  Text),  Is.  (XIII) 

96  Kopenhagen,  Kgl.  Bibl.,  Ny  Kgl.  Saml.,  4»,  Nr.  5 :  XII  +  IV  proph.  (XI) 

97  Rom,  Bibl.  Vat,  Vat.  gr.  1153  und  1154:  Cat.  in  XII  +  IV  proph.  (XII/XIII) 

98  Escorial,  Real  Bibl.,  S-Il-19:    Cat.  in  Reg. ;  Par.,  Esdr.,  Est.,  Tob.,  Idt.,  Mac. 

I— II  (XIII) 

99  Oxford,  Trinity  Coli.,  78:  Ps.Od.  (XII) 

100  „        Christ  Church,  41:  Ps.Od.  (XII) 

101  „  „  „        61 :  Ps.Od.  (XIII) 

102  „  „  „         43:  Ps.Od.  (XII) 

103  Wien,  Hofbibl.,  Theol.  gr.  238:  Prov.  (XV) 

104  „  „  „         „    229:  Cat.  in  Is.  [Comm.  in  Ps.  1—9]  (XV) 

106  Ferrara,  Bibl.  Comun.,  187  I.  II  und  188  II :  Bibel  =  Oct.,  Reg.,  Par.,  Esdr., 

Tob.,  Idt.,  Est.,  lob,  Prov.,  Eccl.,  Cant.,  Sap.,  Sir., 
IV  +  XII  proph.,  Mac.  I— U,  Ps.Od.,  N.T.  (XIV) 

107  „  „        „  188  1:    Oct.,  Reg.,  Par.,  Esdr.,  Mac.  I— IV,  Est.,  Idt, 

Tob.  (1334) 

108  Rom,  Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  330:    Oct,  Reg.,  Par.,  Esdr.,  Idt.,  Est.  (hic.  u.  ge- 

wöhnl. Text),  Tob.  (XIII) 

109  Wien,  Hofbibl.,  Theol.  gr.  24:  Cat.  in  Prov.,  Cat.  Andreae  in  Is.  (um  1235) 

110  „  „  „        „    230:  lob  (1549) 


84  Rom, 

85 

>5 

86 

» 

87 

)) 

88 

J) 

342  A.  RahlfSj  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

111  Mailand,  Bibl.  Ambr.,  >i*  24  sup. :  Ps.Od.  (IX/X) 

112  „  „  „         F.  12  sup.:  Cat.  in  Ps.Od.  (um  960) 

113  „  „  „         B.  106  sup.:  Cat.  in  Ps.Od.  (um  966) 

118  Paris,  Bibl.  Nat.,  Gr.  6 :  Oct.  (Xl/XIl) 

119  „         „         „        „7:  Reg.,  Par.,  Esdr.  (X) 

120  Venedig,   Bibl.  Marc,    Gr.  4:    Oct.,   Reg.,    Par.,  Esdr.,  Mac.  I— IV,  Est.  (XI) 

121  „  „  „  „3:  Oct.,  Reg.,  Par.,  Esdr.,  (X) 

122  „  „  „  „     6:  Bibel  =  Oct.,  Reg.,  Par.,  IV  +  XU  proph.,  lob, 

Ps.,  ProY.,  EccL,  Cant.,''Esdr.,  Est.,  Sap.,  Sir., 
Idt.,  Tob.,  Mac.  I  fragm.,  N.T.  (XV) 

125  Moskau,    SjTi.-Bibl.,   Gr.  30:    Oct.,   Reg.,    Par.,  Esdr.,  Mac.  I— IV,  Est.,  Idt., 

Tob.,  Prov.,  Eccl.,  Cant.,  Sap.  (XIV) 

126  „  „  „     19:  Cat.  in  Gen.  et  Exod. ;    Lev,  — lud.,   Idt.,    Tob. 

(1475) 

127  „  „  „     31 :  Oct,  Reg.,  Par.  (X) 

128  Rom,  Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  1657  :  Oct.  (XI) 

129  „        „         „         „     „    1252:  Oct.  (XI/XII) 

130  Wien,   Hofbibl.,   Theol.  gr.  23 :   Bibel  =  Oct.,   Reg.,   Par.,   Esdr.,  Est.,  Idt., 

Tob.,  Mac.  I— III,  Ps.Od.,  lob,  Prov.,  Eccl., 
Cant,  Sap.,  Sir.,  IV  +  XII  proph.,  N.T. 
(XII/XIII) 

131  „  „  „  „     57:   Oct  (X?) 

134  Florenz,  Bibl.  Lam-.,  Plut.  V  1 :  Oct.,  Reg.,  Par.,  Esdr.,  :Mac,  I  (XI) 

135  Basel,  Univ.-Bibl.,  A.  N.  III.  13:  Cat.  in  Gen.  et  Exod.  (X) 

137  MaUand,  Bibl.  Ambr.,  D.  73  sup. :  Cat.  in  lob  (IX/X) 

138  „  „  „        :SI.  65  sup. :  Cat  in  lob  (XI) 

139  „  „  „        A.  148  inf. :  Cat.  in  Prov.  et  Eccl.  et  Cant.  et  lob  (X/XI) 

140  Basel,  Univ.-Bibl.,  B.  X.  33:  Ps.Od.  (XÜ) 

141  Turin,  Bibl.  Naz.,  B.  V.  22:  Ps.Od.  (XIII?) 

142  Wien,  Hofbibl.,  Theol.  gr.  8:  Cat  in  Ps.  (X/XI) 

143  „  „  „         „    177:  Ps.Od.  (um  1162) 

144  „  „  „         „    228:  Ps.Od.  (XV) 

145  Rom,  Bibl.  Vat.,  Borgian.  gr.  10:  Ps.Od.  (XII) 

146  Madrid,  Bibl.  Nac,  ohne  Nummer  (aus  Toledo):  Ps.Od.  (XI/XU) 

147  Oxford,  Bodl.  Libr.,  Laud.  gr.  30  <A):  Cat.  in  Prov.  et  Eccl.  et  Cant.  et  lob; 

XII  +  IV  proph.  (XII) 

148  Rom,  Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  2025:  Dan.  (XI) 

149  Wien,  Hofbibl.,  Theol.  gr.  11:  Cat.  in  lob  et  Prov.;  Eccl.,  Cant.,  Sap.,  Ps.Sal., 

Sir.  (XI) 

150  Ferrara,  Bibl.  Comun.,  114:  Ps.Od.  (XV) 

151  Berlin,  Kgl.  Mus.,  Kupferstichkabinett,  Harn.  119:  Ps.Od.  (XIII) 

152  Venedig,  Bibl.  Marc,  Append.  I  32:  Ps.Od.  (um  1080) 

154  Berlin,  Kgl.  Bibl.,  Phill.  1486:  Ps.Od.  (XV) 

155  Oxford,  Bodl.  Libr.,  Auct  T.  2.  4:  Eccl.,  Cant,  Sap.,  Sir.  (XI) 

156  Basel,  Univ.-Bibl.,  A.  VII.  3:  Ps.  (IX) 

157  „  „  B.  VI.  23:  lob,  Prov.,  Eccl,  Cant,  Sap.,  Sh-.  (XD) 

158  „  „  B.  VI.  22:  Reg.,  Par.  (XIII) 

159  Dresden,  Kgl.  Bibl.,  A.  107:  Eccl.,  Prov.,  Cant.  (X/XI) 

160  „  „  „      A.  66b:  lob  (XIV/XV) 


Verzeichnis  der  Sigcln  (Rahlfs  =  HoP).  343 

161  Dresden,  Kgl.  Bibl,  A.  170:  Prov.,  EccL,  Caiit.,  lob  (XIV) 

162  Paris,  Bibl.  Nat.,  Gr.  24:  Ps.Od.  (XIII) 

163  „         „         „         „     26:  Ps.Od.  (XIII) 

164  London,  Brit.  Mm.,   Harl.  5533:  Ps.Od.  (XIV) 

165  „  „  „    „  5534:  Ps.Od.  (XIV) 

166  „  „  „    „  5535:  Ps.Od.  (1284) 

167  „  „  „    ,,  5553:  Ps.Od.  (XIV) 

168  „  „  „    „  5570:  Ps.Od.  (XI) 

169  „  „  „    „  5571:  Ps.Od.  (XH) 

170  „  „  „    „  5582:  Ps.Od.  (XII) 

171  „  „  „    „  5653:  Ps.Od.  (XIV) 

172  „  „  „    „  5737 :  Ps.Od.  (1478) 

173  ,,  ,,  „    „  5738:  Ps.Od.  (XVI) 

174  „  „  „    „  5786:  Ps.  (1153) 

175  „  „  „  Royal  2  A.  VI:  Ps.Od.  (XI) 

176  „  .,  „  Hai-l.  5563:  Ps.Od  (XIII) 

177  Paris,  Bibl.  Nat.,  Gr.  27:  Ps.Od.  (XIII) 

178  „    „    „    „  40:  Ps.Od.  (1059) 

179  „    „    „    „  41:  Ps.Od.  (XK) 

180  ,,    „    „    „  42:  Ps.Od.  (XII) 

181  Gotha,  Herzogl.  Bibl.,  Membr.  I  77:  Cat.  Nicetae  in  Ps.  (XII) 

182  Korn,  Privatbibl.  Chigi,  R.  IV.  3 :  Ps.Od.  (XIII) 

183  „  „  „      R.  IV.  4:  Ps.Od.  (XV) 

186  V^^ien,  Hofbibl.,  Theol.  gr.  298:  Ps  Od.  (XV) 

187  Paris,  Bibl.  Xat.,  Coisl.  10:  Cat.  in  Ps.  (X) 

188  „  „         „  „     186:  Ps.  (VH) 

189  „         „        „         „       13:  Ps.Od.  (1304) 

190  „  „         „  „     187:  Cat.  in  Ps.Od.  (X) 

191  Petersburg,  K.  öflF.  Bibl.,  Gr.  64  (früher  Paris,  Coisl.  188):  Cat.  in  Ps.Od.  (994) 


192  Paris, 

Bibl. 

Nat., 

Gr.  13:  Ps.Od.  (XII/XIII) 

193       „ 

)j 

„     21:  Ps.Od.  (XII) 

194      „ 

>) 

„     22:  Ps.Od.  (XI  [) 

195      „ 

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„     23:  Ps.Od.  (XII) 

196       „ 

?) 

„     25:  Ps.Od.  (XII) 

197       „ 

» 

„     29:  Ps.Od.  (XIV) 

198      „ 

>) 

„     14:  XII  proph.,  Is.  — Ez.  (IX) 

199  Modena,  Bibl.  Estense,  Gr.  37:  Ps.Od.  (XI?  XV?) 

200  Oxford,  Rodl.  I-ibr.,  Barocc.   15:  Ps.Od.  (XII) 

201  „  „  „  „       107:  Ps.Od.  (XV/XVI) 

202  .,  „  „       Cromwell  5  :  Ps.Od.  (1404) 

203  „  „  „       Land.  gr.  2:  Ps.Od.  (1336) 

205  Cambridge,  Trinity  Coli.,  O.  2.  38:  Ps.Od.  (XIII?) 

206  „  Gonville  and  Caius  Coli.,  348:  Ps.Od.  (XV) 
208  Stuttgart,  Kgl.  Landesbibl.,  Cod.  bibl.  Q.  4:  Ps.Od.  (XVI) 

211  Rom,  Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  1541:  Ps.Od.  (XII) 

212  „         „         „         „       „  1542:  Ps.  (X) 

213  „         „         „         „       „  1848:  Ps.Od.  (XH) 

214  „         „         „         „       „  1870:  Ps.Od.  (XIII) 

215  „         „         „         „       „  1873:  Ps.Od.  (1011) 


344  A.  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

216  Rom,  Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  1927:  Ps.Od.  (XII) 

217  „    „    „    „   „  341 :  Ps.Od.  (1021) 
219  Wien,  Hofbibl.,  Theol.  gr.  336 :  Ps.Od.  (um  1076) 

222  „     „      „    „  241:  Ps.Od.  (1509) 

223  „     „      „    „  234:  Ps.Od.  (XVI) 

224  „     „     Suppl.  gr.  92:  Ps.Od.  (1303) 

225  Bologna,  Bibl.  Univ.,  2925:  Ps.Od.  (XIV?) 

226  Rom,  Bibl.  Vat.,  Barber.  gr.  372 :  Ps.Od.  (XU) 

227  „    „     „    „    „  322:  Ps.Od.  (XII) 

228  „         .,  „      Vat.  gr.  1764:  XU  +  IV  proph.  (XIII) 

230  „  „  „  „  „  1641:  Dan.  (X/XI) 

231  „  „  „  „  „  1670 :  XII  +  IV  proph.  (X/XI) 

232  „  „  „  „  „  2000:  Dan.  (X) 

233  „  „  „  „  „  2067:  XII  +  IV  proph.  (X) 

235  „         „  „         „       „    2048:  Sus.  (X/XI) 

236  „         „  „         „       „      331 :  Cat.  in  los.  —  Ruth  et  Reg. ;  Par.,  Esdr.,  Est., 

Idt.,  Tob.,  Mac.  I— IV  (XI) 

239  Bologna,  Bibl.  Univ.,  2603 :  XII  +  IV  proph.  (1046) 

240  Florenz,  Bibl.  Laur.,  Plut.  XI  22:  Cat.  in  XII  proph.  (1285) 

242  Wien,  Hofbibl.,  Theol.  gr.  135:  Cat.  in  Reg.  (XIV) 

243  Paris,  Bibl.  Nat.,  Coisl.  8 :  Cat.  in  Reg.  ;  Par.,  Esdr.,  Est.,  Tob.,  Idt.,  Mac.  I— 11  (X) 

244  Rom,  Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  333 :  Reg.  (XI) 

245  „  „  „         „      „    334:  Reg.,  Esdr.  I  (XII) 

246  „  „  „         „      „    123S:  Oct..  Reg.,  Par.  II  (1195) 

247  „  „  „  Urbin.  gr.  1:  Reg.  (XII) 

248  „  „  „  Vat.  gr.  346 :  Prov.,  Eccl.,  Cant.,  lob,  Sap„  Sir.,  Esdr.,  Est., 

Tob.,  Idt.  (XIII) 

249  „         „         „       Pii  II.  gr.  1:  Cat.  in  lob;    Sap.,  Sir.,  Est.,  Tob.,  Idt.  (XU.) 

250  München,  Hof-  u.  Staatsbibl.,  Gr.  148:  Cat.  in  lob  (XIII) 

251  Florenz,  Bibl.  Laur.,  Plut.  V  27:  Cat.  in  lob  (XIV) 

252  „  „         „  „      VIII  27 :  lob,  Prov.,  Eccl.,  Cant.  (X) 

253  Rom,  Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  336:  lob,  Prov.,  Eccl.  Cant.,  Sap.,  Ps.  Sal.,  Sir.  (XI) 

254  „         „         „         „       „  337:  lob,  Prov.,  Eccl,  Cant.,  Sap.,  Sir.  (X) 

255  „         „         „         „       „  338:  Cat.  in  lob  (X) 

256  „         „         „         „       „  697:  Cat.  in  lob  (XIII) 

258  „         „         „         „       „  749:  Cat.  in  lob  (IX) 

259  „         „         „       Palat.  gr.  230:  Cat.  in  lob  (X/XI) 

260  Kopenhagen,    Kgl  Bibl,    Gamle  Kgl.  Saml,  6:    Cat.  in  lob  et  Prov.;    Eccl, 

Cant.,  Sap.,  Ps.jSal,  Sir.  (X/XI) 

261  Florenz,  Bibl.  Laur.,  Plut.  VII  30:  Prov.  (z.  T.  Cat.),  Eccl,  Sap.,  lob,  Sir.  (1323) 
[263  Kopenhagen,  Kgl.  Bibl,  Gamle  Kgl  Saml,  1311:  Ps.  (XV):  wird  vermißt] 

264  Rom,  Bibl.  Vat.,  Ottob.  gr.  398:  Cat.  in  Ps.Od.  (X/XI) 

265  „  „  „  Palat.  gr.  381:  Ps.Od.  (XII/XIII) 

266  „  „  „  Vat.  gr.  2101:  Ps.Od.  (X) 

267  „  „  „  Ottob.  gr.  294:  Ps.Od.  (XIV) 

268  „  „  „  Vat.  gr.  2057:  Cat.  in  Ps.Od.  (XI) 

270  „         „         „         „       „    1864:  Ps.Od.  (XH) 

271  „         „         „         „       „    1747:  Cat.  in  Ps.Od.  (X/XI) 

272  „         „         „       Palat.  gr.  247:  Cat.  Nicetae  in  Ps.  (XH/XIII) 


Verzeichnis  der  Sigelu  (Rahlfs,  bis  311  =  HoP).  345 

273  Rom,  Bibl.  Vat.,  Eegin.  gr.  40:  Cat.  in  Ps.  (XIV) 
275       „        „         „     Vat.  gr.  1874:  Ps.Od.  (XII) 

277  Wien,  Hofbibl.,  Theol.  gr.  327:  Ps.Od.  (XIV) 

278  Florenz,  Bibl.  Laur.,  Plut.  V  23 :  Ps.Od.  (XII) 

279  „     ^    „  „  „  V  33 :  Ps.Od.  (XH) 

280  „  „  „  „  V  5:  Ps.Od.  (XI) 

281  „  „  „  „  V  18:  Ps.Od.  (XI) 

282  „  „  „  „  V  25 :  Ps.Od.  (XV) 

283  „  „  „  „  VI  3G:  Ps.Od.  (XI) 

284  „  „  „  „  V  17:  Ps.Od.  (1403) 

285  „  „  „  „  V  34:  Ps.Od.  (XIII) 

287  „  „  „  „     V  14 :  Cat.  in  Ps.  (XI/XII) 

290  „  „  „  Aedil.  222:  Ps.Od.  (XIV) 

291  „  „  „  Plut.  V  39.  Ps.Od.  (XI) 

292  „  „  „  „     VI  3 :  Cat.  in  Ps.Od.  (XI) 

293  „  „  „  „     V  37:  Ps.Od.  (XV) 

294  Cambridge,  Emmanuel  Coli.,  III.  3.  22 :  Ps.  (XII) 

296  Rom,  Bibl.  Vat.,  Pakt.  gr.  337:  lob,  Prov.,  Eccl.,  Cant.,  Sap.,  Sir.  (XI) 

297  „         „         „      Vat.  gr.  1802:  Cat.  in  Prov.  [Gregorii  Nyss.hom.  in  Cant.]  (XII) 
299       „         „         „         „      „  1694:  Cat.  in  Eccl.  (1202) 

301  Wien,  Hofbibl.,  Theol.  gr.  93:  Is.  (IX) 

305  Kopenhagen,  Kgl.  Bibl.,  Gamle  Kgl.  Saml,  1319:  Cat.  in  Is.  (XV) 

306  Paris,  Bibl.  Nat.,  Gr.  16 :  Is.,  Ez.  (XI) 

307  München,  Hof-  u.  Staatsbibl.,  Gr.   129:  Sir.  (XIII) 

308  Rom,  Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  1509:  Is.  (XIV) 

309  „        „         „         „      „     755:  Cat.  in  Is.  (X/XI) 

310  Moskau,  Syn.  Bibl,  Gr.  208:  Cat.  in  XII  proph.  (XIII) 

311  „  „  „     354:  Prov.,  Eccl.,  Cant.,  Sap.,  Sir.,  XJI -|- IV  proph., 

Est.,  Idt.,  Tob.,  Mac.  I— III  (XH) 


312  Andros,  '  AfioLi,  94:  Mac.  IV  (XH) 

313  Athen,  Nat.-Bibl.,  43 :  Cat.  in  Oct.  et  Reg.  (XI) 

314  „  „             44:  Oct.,  Reg.,  Par.,  Esdr.,  Est.,  Idt.,  Tob.  (XIII) 

315  „  „             329:  Sir.,  Cant.  (XIII) 

316  Berlin,  Kgl.  Bibl,  Graec.  fol.  17:  Mac.  IV  (XI) 

317  Athos,  hoi-or.<xiUo<j,  79:  Mac.  IV  (XI) 

318  „  „            511:  Oct.,  Est.,  Idt.,  Tob.,  Reg.  (X/XI) 

319  „  „             513:  Oct.,  Est.,  Tob.,  Idt.  (1021) 

320  „  „             515:  Lev.  — Ruth  (XIII) 

321  „  „             516:  Exod.  — Ruth,  Par.  (XIV) 

322  „  Aiovjiioj,    54:  Mac.  IV  (XII) 

323  „  „           159:  Dan.  (XIV) 

324  „  „           167:  Dan.  (XV) 

325  „  „           181:  Mac.  IV  (XIV) 

326  „  .,           282:  Cant.  (XVI) 

327  „  'EacptyiA^vo'j,  131:  Cant.  (1577) 

328  „  'Ißrjpwv,    15:  Cat.  in  los.  et  Reg.  (XIj 
829       „  „         38:  Cat.  Procopii  in  Prov.  (1201)) 
330       „  „         76:  Cant.  (XIII) 


331 

Athos, 

332 

333 

334 

335 

336 

337 

338 

339 

340 

341 

346  A.  Rahlfs,  Verzeichuis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

'Ißr^pcDv,  80:  Cant.  (1452) 

165:  Tob.,  lob,  Est.,  Idt.,  Mac.  I— II.  IV  (XV) 
„         379  :  Cat.  Procopii  in  Prov.  (X) 
„         382:  Ruth,  Reg.  (1514) 

396:  Mac.  IV  (XV)  « 

„         555:  lob,  Prov.,  Eccl.,  Cant.,  Sap.,  Sir.,  Ps.  Sal.  (XIV) 
„         615:  lob,  Eccl.  (XIV) 
„         676 :  Cat.  in  Prov.  et  Eccl.  (XIV) 
Ko'jtXou(xoucjiou,  8:  lob,  Prov.,  Eccl.,  Cant.,  Sap.,  Sir.  (XI) 
39:  Mac.  I— 1V(?),  Esdr.  I  (XI) 
„  82:  Gen.  fragm.  (XII) 

342  Athen,  Histor.  u.  ethnol.  Gesellsch.,  200:  Reg.,  Eccl.  (XIII) 

343  Athos,    Aa-jpa,  352:  Oct.  (XI) 

314  „  riavToxpctTopo;,  24:  Oct.  (X) 

345  „  „  48:  ler.  fragm.  (XI) 

346  „  npcuTctTou,  53:  Oct.,  Reg.,  Par.  (182G) 

347  ,,  S-c«upovar,TC(,  29:  Mac.  III  (XIII) 

348  Basel,  Univ.-Bibl.,  A.  VII.  6 :  Cat.  Polychronii  in  Eccl.  et  Cant.  (XVI) 

349  „  „  B.  II.  14:  Cat.  in  XII  proph.  et  Ez.  et  Dan.  (XIII) 

350  Berlin,  Kgl.  Bibl.,    Phill.  1405 :  Cat.  in  Oct.  et  Reg.  et  Par.  (um  1540) 

351  „  „         ,,  „       1407:  Cat.  in  lob.  (um  1540) 

352  ,,  „         ,,  „       1411:  Cat.  Procopii  in  Prov.,  Cat.  in  Eccl,  Cat.  Pro- 

copii in  Cant.  (um  1540) 

353  „  „         „  ,,       1412:  Cat.  in  Prov.  et  Eccl.  et  Cant.  (um  1540) 

354  „  „         „  j,       1413:  Cat.  in  Cant.  (um  1540) 

355  Bologna,  Bibl.  Comun.,  A.  I.  2:  Cat.  in  lob  (XII) 

356  „  „  „  A.  I.  6:  Cat.  in  Prov.  (XVI) 

357  „  Bibl.  Univ.,  3640:  Eccl.  (XII) 

358  Cambridge,  Corp.  Chr.  Coli,  486:  Sir.  (XII) 

359  „  Trinity  Coli.,  O.  1.  53:  Eccl.,  Cant.,  Sap.  (XIII/XIV) 

360  „  „  „       O.  1.  55  und  54:  Cat.  in  Prov.  et  Cant.  (XI?) 

361  Cheltenham,  Privatbibl.  Phillipps,  11609:  Cat.  in  Cant.  (XVI) 

362  „  „  „  14041:  Cat.  Olympiodori   in   lob  (XV/XVI) 

363  Cypern,  BtßX.  t.  'Ap/umaxöTiri?,  28:  Cat.  in  Prov.' (XIV) 

364  Mifa  27i/jXatov,  68:  Öct.  (XIV) 

365  Lesbos,  'Ituawou  toü  öeoXoyou,  21 :  Dan.  (XV) 

366  „        Mytilene,  Gymn.,  4:  Mac.  IV  (XV) 

367  Manchester,  John  Rylands  J-ibr.,  Gr.  8:  Mac.  IV  (XI) 

368  Mailand,  Bibl.  Ambr.,  Q.  6  sup.:  Gen.  fragm.  (XI,  rescr.  1426) 

369  Cambridge,  Emmanuel  Coli.,  III.  3.  3,  Abt.  VII:  Is.  fragm.  (IX/X) 

371  Escorial,  Real  Bibl.,  R-I-3 :  Cat.  in  Eccl.  et  Cant.  (XVI) 

372  „  „  „  R-n-2:  Reg.  II-IV  (XII) 

373  „  „  „  V-I-6:  Cat.  in  Gen.  et  Exod.  (1586) 

374  „  „  „  S-II-17:  Cat.  Marccllini  in  Gen.  (1572) 

375  „  „  „  Y  (griech.)-II-2 :  Cat.  in  Prov.  (XVI) 

376  „  „  „  Y (griech.)-II-5 :  Oct,  Reg.  I-II  (XV) 

377  „  „  „  Y(griech.)-II-12:  Cat.  in  Is.  (XI) 

378  .,  „  „  »F-I-4:  Cat.  in  Cant.  (1573) 


Verzeiclmis  der  Sigeln  (Rablfs).  3-17 

379  Eßcorial,  Real  Bibl,   'F-I-8:  Cat.  in  Reg.;  Par.,  Esdr.,  Est.,  Tob.,  Idt.,    Mac. 

I— II  (XVI) 
.880         „  „         „       ß-I-5:  Ez.,  Dan.,  Mac.  IV  (XII) 

381  „  „         „       ß-I-13:    Oct.,  Reg.,    Par.,    Esdr.,   Est.,  Tob.,    Idt.,  Mac. 

I-III  (XI) 

382  Florenz,  Bibl.  Laur.,  S.  Marco  694:  Cant.  (XV) 

383  „  „  „  Plut.  IV  4:  Dan.  (XI) 

384  „  „  „  „     V  8:  Cat.  Nicol.  Muzani  in  Is.  (Xu) 

385  „  „  „  „     IX  33:  Mac.  IV  (XIV) 

386  „  „  „  „     X  29:  Cat.  in  lob  (XIII/XIV) 

387  „  „  „  .,     LXIX  10:  Mac.  IV  (XIV) 

388  „  „  „  „     LXIX  20:  Mac.  IV  (XIV) 

389  „  Bibl.  Riccard.,  7:  Cat.  in  Cant.  (XVI) 

390  Genua,  Missione  urb.,  2 :  Cat.  in  Prov.  et  Eccl.  et  Cant.  (1075) 

391  „  „  „     35:  Mac.  IV  (XI) 

392  Grottaferrata,  A.  y-  I:  Oct.,  Est.,  Tob.,  Idt.  (X) 

393  i         "  A.  y.  XV  !  XII  +  IV  proph.  (VIII,  meistens  rescr.  XIII) 
I  Rom,  Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  1658   ^  '         ^    ^     ^        ' 

394  Grottaferrata,  A.  o.  XXIII:  Lev.  fragm.  (XI/XII) 

395  KoafviTC«,  22:  Cat.  in  lob  (X) 

396  Helmingham  Hall,  Privatbibl.  des  Earl  of  Tollemache:  Sap.  (XV) 

397  Konstantinopel,  Meto/iov  d.  Hl.  Grabes,  14:  >Iac.  IV  (XI) 

„     „  „        17:  Cat  in  XQ  proph.  (XIV) 

„     „  „        51:  Cat.  in  Prov.  (XU) 

„     „  „        224:  Cat.  in  Gen.  (XI) 

„     „  „        244:  Dan.  (XIV) 

Irrpa  105:  T»b.  (XIV) 

„       283:  Am.,  Is.,  Ez.  (1542) 

„       418:  Sir.  (XIV) 

„       697:  Dan.  (XIII) 
iTaupöü  36:  Cat.  in  lob  (VIII,  rescr.  XII/XIIl) 
T'i'iou  2 :  Oct.,  XII  +  IV  proph.  (IX) 

,*       3 :  Cat.  in  Gen.  (XII/XIII) 

„       5:  Cat.  in  lob  (XIII) 

410  !       "  "  "     ^^  !  XII  +  IV  proph.  (XIII) 
I   Petersbnrg,  K.  öflF.  Bibl.,   Gr.  261    i 

411  Jerusalem,  Patr.-Bibl,  T'icpou  370:  Eccl.,  Cant.,  Sap.;  Prov.  fragm.  (XVI) 

412  „  „  „       510  ß:  Par.  H  fragm.  (IX) 

413  Konstantinopel,  Bibl.  des  Serail,  8:  Cat.  in  Oct.  (XII) 

414  Leiden,  Univ.-Bibl.,  Voss,  graec.  in  fol.  13:  Cat.  in  Oct.  (XIV) 

415  „  „  Vulc.  50 :  Cat.  in  Cant.  (zwei  Typen),  Cat.  in  Eccl.  (XV/X VI) 

416  Leipzig,  Univ.-Bibl.,  Gr.  16,  Bl.  150-247:  Exod.  —  Deut.  (X) 

417  London,  Archiepisc.  Libr.,  1214:  Cat.  in  Lev.—  Ruth  (1103) 

420  „  Brit.  Mus.,  Add.  21259:  IV  +  XII  proph.,  lob  (1437) 

421  „  „         „  „      34060:  Sir.  exceqjta  (1438) 

422  „  „         „  „       35123:  Cat.  in  Oct.  (XII) 

423  „  „         „       Arund.  520:  Cant.  (XV) 

424  „  „         „       Burn.  34:  Cat.  in  Oct.  (XV) 

425  „  „         „       Royal  1  A.  XV:  Prov.,  Eccl.,  Cant.  (XIV) 


398 

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399 

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400 

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401 

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402  Jerusalem, 

Pati 

•.-Bibl, 

403 

404 

405 

406 

407 

408 

409 

348  A.  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hs.  des  A.T. 

426  London,  Brit.  Mus.,  Curzon  66:  Oct.  (XI) 

427  Lucca,  Bibl.  pubbl.,  1387:  Mac.  IV  (XV) 

428  Madrid,    Archive  Hist.  Nac,  4776;  Cat.  in  Is.  (XVI) 

429  „         Bibl.  Nac,  4586:  Sir.  excerpta  (XIV) 

430  „  „         „       4671:  Cat.  in  IV  proph.  (1574)  ^ 

431  „  „         „       4673:  Cat.  in  Gen.  (XVI) 

433  „  „  „  4705:  Cat.  in  Is.  (XVI) 

434  „  „  „  4716:  Cat.  in  lob  (XVI?) 

435  „  „  „  4717:  Cat.  in  IV  proph.  (XVI) 

436  „  „  „  4749:  Cat.  Procopii    in  Cant.    et   Prov.,    Cat.  Polychronii 

in  Eccl. ;  Sap.  (1556) 

437  „  „         „       4781:  Cat.  Procopii  in  Cant.  et  Prov. ;  Eccl.,  Sap.  (XVI) 

438  „  Real  Bibl.,  17:  Cat.  in  Is.  (XVI) 

439  „  „         „        20:  Cat.  in  Cant.  (zwei  Typen)  (XVI) 

440  „  „         „        26 :  Cat.  Polychronii  in  Prov.  (XVI) 

441  „  „         „        43:  Cat.  in  Is.  (XI) 

442  „  Bibl.  de  la  Univ.  Central,  E.  1,  n"  10:  lud.,  Ruth,  Reg.,  Par.,  Prov., 

Eccl.,  Cant.,  Esdr.,  Est.,  Sap.,  Idt.,  Tob.,  Mac.  I— III  (XV/XVI) 

443  Mailand,  Bibl.  Ambr.,  B.  68  siip.:  Prov.,  Eccl.,  Cant.,  Sap.,  Sir.  (X) 

444  „  „  „  B.  117  sup.:  Cat.  in  lob  (XIII) 

445  „  „  „  C.  124  sup.:  ler.  fragm.  (XIII) 

446  „  „  „  C.  186  inf.:  Mac.  IV  (1073) 

447  „  „  „  C.  267  inf. :  Cat.  in  Prov.,  Cat.  Procopii  in  Cant.  (1568) 

448  MrjXeat,  79:  Mac.  IV  (XV) 

449  Mailand,  Bibl.  Ambr.,  D.  96  sup.,    A.  147    inf.  (Vorsetzbl.),    H.  257  inf.   und 

E.  3  inf. :  XII  +  IV  proph.  (X/XI) 

450  „  „  „       D.  473  inf.:  Cat.  in  Is.  et  lob  fragm.  (XVI) 

451  „  „  „       G.  79  ßup. :  Cat.  Nicol.  Muzani  in  Is.  (XII) 

452  „  „  „       H.  11  sup.:  Mac.  IV,  Est.  (XIV) 

453  „  „  „        S.  12  sup.:  Cat.  in  Is.  (XV) 

454  „         Bibl.  Naz.  di  Brera,  AF.  XIV.  13:  Cat.  in  lob  (XVI) 

455  Messina,  Bibl.  Univ.,  Salv.  3:  Mac.  IV  (XIl) 

(„  ,,         „        Salv.  7  etc.  \  • 

_       London,  Brit.  Mus,  Add.   18212  ^VI  proph.  (XI) 


\  Mailand,  Bibl.  Ambr.,  D.  34  sup 


Oxford,  Bodl.  Libr.,  Auct.  T.  inf.  2.  12,  Bl.  9  und  11   / 

457  Messina,  Bibl.  Univ.,    Salv.  49:  Mac.  IV  (XII) 

458  „  „         „  „       62:  Oct.  (XII) 

459  „  „         „  „       63:  Dan,  (XIII) 

460  „  „         „  „       101:  Reg.  (XIII) 

461  Mexecupa,  216:  Oct.,  Reg.,  XII  proph.,  Is.  — Ez.  (XVI) 

462  Modena,  Bibl.  Estense,  Gr.  64:  Sap.,  Prov.,  Eccl.,  lob,  Sir.,  Cant.  (1505) 

463  „  „  „  „     154:  Cat.  in  Cant.  (XVI) 

464  „  „  „  „     155:  Cat.  Procopii  in  Cant.  et  Prov. ;  Eccl.,  Sap.(1550) 

465  „  „  „  „     171:  Cat.  in  Cant.  (1560) 

466  Montpellier,  Ecole  de  medecine,  405:  Sus.  (XV/XVI) 

467  Moskau,  Syn.-Bibl.,  Gr.  9:  Mac.  IV  (1063) 

468  „  „  „     24:  Cat.  in  Is.  (XVI) 

469  „  „  „     25:  Cat.  Nicol.  Muzani  in  Is.  (XI) 


472 

473 

474 

475 

476 

478 

479 

München,  Hof- 

480 

481 

482 

483 

484 

485 

Verzeichnis  der  Sigehi  (Rahlfs).  349 

470  Moskau,  Syn.-Bibl,  Gr.  124:  Dan.  (X) 

471  „  ,,  „     147:  Cat.  in  lob  et  Prov.;  Eccl.,  Cant.,  Sap.,  Fs.  Sah, 

Sir.  (XlII/XIV) 

„     160:  Mac.  IV  (XI) 

„     173 :  Mac.  IV  (XI) 

„     342  und  412:  Cat.  in  lob  (X) 

„     355 :  Cat.  in  Prov.  et  Eccl.  (XIII/XIV) 

„     392:  Cat.  in  Prov.  et  lob  (XII) 

„     471:  Prov.,  Sap.,  Sir.  (XV) 
479  München,    Hof-  u.  Staatsbibl.,    Gr.  14:  Cat.  Nicol.  Muzani  in  Is.  (XVI) 
„  „     32 :  Cat.  in  Prov.  et  lob  (XVI) 

„  „     38:  Cat.  in  Is.  et  Prov.  (XVI) 

„  „     64:  Cat.  in  Cant.  (XVI) 

„  „     82:  Cat.  in  Gen.  et  Esod.  (XVI) 

„  „     84:  Cat.  in  Cant.  (XVI) 

„  „     131:  Cat.  Procopii  in  Cant.  et  Prov.;  Eccl , 

Sap.  (1549) 

486  „  „  „     292  und  294 :  Cat.  Polychronii  in  Eccl.  et 

Cant.  (XVI) 

487  „  „  „  369:  Cat.  Procopii  in  Cant.  (XV) 

488  „  „  „  372 :  los.  —  Ruth,  Reg.,  Tob.  (XI) 

489  „  „  „  454:  los.  — Ruth,  Reg.,  Par.  (X) 

490  „  „  „  472 :  XII  +  IV  proph.  (XI) 

491  „  „  „  488:  Mac.  IV  (XIII) 

492  „  „  „  491:  Cat.  in  lob  (XVI) 

493  „  „  „  551:  Sir.  (XV) 

494  „  „  „  559:  Cat.  in  Cant.  (XVI) 

495  „  „  „  561 :  Cat.  in  Prov.  (XVI) 

496  Neapel,  Bibl.  Naz.,  II.  B.  26 :  Cat.  Nicetae  in  lob  (XV/XVI) 

497  „  „         „       II.  B.  27:  Cat.  Nicetae  in  lob  (XV) 

498  „  „         „       II.  C.  25:  Mac.  IV  (1380) 

499  Nikolsburg,  Dietrichsteinsche  Schloßbibl.,  I.  121 :  Cat.  in  Cant.  (XV) 

500  „  „  „  II.  221 :  Cat.  in  Oct.  (XI/XIl) 

501  Nürnberg,  Stadtbibl.,  Solger.  in  fol.  14:  XII -}- IV  proph.  (XV) 

502  Oxford,  Bodl.  Libr.,    Auct.  E.  2.  8:  Cat.  in  Cant.  (XVI) 

503  „  „  „  „       E.  2.  16:    Cat.  in  lob  et  Prov.    et  Eccl.  et  Cant. 

(XII/XIII) 

504  „  „  „  „       E.  2.  17  imd  18:    Cat.  in  Cant.    (zwei  Typen)    et 

Eccl.,  Cat.  Polychronii  in  Prov.  (XVI) 

505  „  „  „  „       E.  2.  19:  Cat.  in  lob  (XIV) 
500         „           „           „           „       T.  1.  22:  Cat.  in  Cant.  (XVI) 

507  „  „  „  „       T.  2.  5:  Sir.  51,  Cant.  (XIV) 

508  „  „  „  „       F.  4.  32:  V.T.  excerpta  (um  817) 
„       T.  inf.  2.  1     > 

Cambridge,  Univ.  Libr.,  Add.  1879.  7    l  ^y^^     ^^        j_jjj  (IX/X) 
Petersburg,  K.  off.  Bibl,  Gr.  02  >  '        h- 

London,  Brit.  Mus.,   Add.  20002  ) 

511  Oxford,  Bodl.  Libr.,  Barocc.  148:  Dan.  (XV) 

512  „  „  „  „         176:  Cat.  Nicetae  in  lob  (1562) 


509 


350 


A.  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 


513  Oxford,  Bodl.  Libr.,  Barocc.  178:  Cat.  in  lob  (XVI) 

514  „  „  „  ,,         195:  Cat.  Nicetae  in  lob,  Cat.  in  Prov.  (XV) 

515  „  „  „  „         201:  Cat.  in  lob  (XII/XIII) 

517  „  „  „  „         232:  Cat.  in  Prov.  (XV) 

518  „  „  ,,       Canonic.  gr.  59:  Cat.  Nicol.  Muzani  in  Is.  (XVI) 

523  „  „  „       Land.  gr.  20:  Cat.  in  lob  (XIII) 

524  „  „  „  „         „    41:  Mac.  IV  (XIV) 

525  „  „  „  „         .,    86 :  Cat.  in  lob  (XVI) 

526  „  New  Coli,  41:  Cat.  in  Is.  (XVI) 

527  Paris,  Bibl.  de  l'Arsenal,  8415:  Oct.,  Reg.,  Par.  (XIV) 

528  „  Bibl.  Nat.,    Coisl.  5 :  Cat.  in  Lev.  —  Pvuth  (1264) 

529  „  „  „  „       6 :  Cat.  in  Lev.  —  Ruth  (XIII) 

530  „  „  „  „       7 :  Cat.  in  los.  —  Ruth  et  Reg.  (XII) 

531  „  „  „  „9:  Cat.  in  lob  (XV) 

532  „  „  „  „       15:  Cat.  in  Prov.  (XVI) 
583  „  „  „  „       17:  Cat.  in  Ez.  (XIII) 

534  „  „  „  „       18:  Idt.,   Mac.  I— IV,    IV -}- XII   proph.,    lob,    Prov., 

Cant.,  Eccl.,  Sap.,  Sir.  (XI) 

535  „  „  „  „       83:  Tob.  (X) 

536  „  „  „  „       105:  Dan.  (XII) 

537  „  „  „  „       184:  Oct.  (XIII) 

538  „  „  .   „  „       191 :  XII  +  IV  proph.  (XII) 

539  „  „  „  „       193:  Catenarum  excerpta  (XI) 

540  „  „  „  „       194:  Cat.  in  Prov.  et  Eccl.  et  Cant.  et  lob  (XIII) 

541  „  „  „  „       258:  Dan.  (XII) 

542  „  „  „  Gr.  10:  Tob.,  lob,  Prov.,  Eccl.,  Cant.,  Sap.,  Sir.,  Sap.  1—4 7, 

Mac.  I— IV,  Est.,  Idt.  (IX) 

543  „  „  „  „     11:  lob,  Prov.,  Eccl.,  Cant.,  Sap.,  Sir.  (1186) 

544  „  „  „  „     15 :  XII  +  IV  proph.  (XI) 

545  „  „  „  „     18:  lob,  Prov.,  Eccl.,  Cant.,  Sap.,  Sir.  (XIII) 

546  „  „  „  „     19:  lob  (XVI) 

547  „  „  „  „     35:  Prov.,  Eccl.,  Cant.,  Sap.,  Sir.  (XIII) 

548  „  „  „  „     36:  Prov.,  Sir.,  Eccl.,  Sap.,  Cant.  (XIV/XV) 

549  „  „  „  „     57:  Eccl.,  Sap.,  Cant.,  Prov.  (XI) 

550  „  „  „  „     128:  Cat.  in  Oct.  (XII) 

551  „  „  „  „     129:  Cat.  in  Oct.  (XIII) 

552  „  „  „  „     130  und  132:  Cat.  in  Oct.  (XV) 

553  „  „  „  „     131:  Cat.  in  Exod.  (XVI) 

554  „  „  „  „     133:  Cat.  in  Reg.;  Par.  (XIV) 

555  „  „  „  „     134:  Cat.  in  lob  (XIII) 

556  „  „  „  „     135:  Cat.  in  lob  (1362) 

557  „  „  „  „     136:  Cat.  in  lob  (XV) 

558  „  „  „  „     137:  Cat    in  lob  fragm.   (XVI) 

559  „  „  „  „     138:  Cat.  in  lob  (XVI) 

560  „  „  „  „     151:  Cat.  in  Prov.  et  Eccl.  et  Cant.  et  lob  (XIII) 

561  „  „  „  „     152:  Cat.  in  Eccl.  et  Cant.  (XIII) 

502  „  „  „  „     153 :  Cat.  Procopii  in  Cant.  et  Prov.  (XI/XII) 

563  „  „  ,,  „     154:  Cat.  Procopii    in  Cant.    et  Prov.,    Cat.    in  Eccl.; 

Sap.  (XII) 


Verzeichnis  der  Sigeln  (Eahlfs).  351 

564  Paris,  Bibl.  Nat.,  Gr.   155:  Cat.  in  Is.  (X) 

565  „  „  „  „     156:  Cat.  in  Is.  (X) 

566  „  ,,  „  „     157:  Cat.  in  Is.  (XH) 

567  „  „  „  „     158:  Cat.  in  ler.  (XII) 

568  „  „  „  „     159:  Cat.  in  XU -f  IV  proph.  (XIII) 

569  „  „  „  „     161:  Cat.  in  Gen.  (XIII) 

570  „  „  ,,  „     162:  Cat.  in  lob  (XIII) 

571  „  „  „  ,.     172 :  Cat.  Procopii  in  Cant.  et  Prov.,  Cat.  in  Eccl, ;  Sap. 

(XVI) 

572  „  „  „  „     173:  Cat.  in  Cant.  (zwei  Typen)  (XVI) 

573  „  „  „  „     174:  Cat.  in  Prov.  et  Ez.  et  Dan.  excerpta  (X/XI) 

574  „  „  „  „     176:  Cat.  in  Eccl.  (XVI) 

575  „  „  ,,  ,,     396 :  Ecloge  XVI  proph.,  Cant.,  lob,  Sir.  excerpta  (XIII) 

576  „  „  „  „     513:  Mal.  (X) 

577  „  „  „  „     548:  Mac.  IV  (XI) 

578  „  „  „  „     905:  Sir.  (Xll) 

579  „  „  „  „     854:  Sap.  fragm.  (XIII) 

580  „  „  „  „     948:  Cat.  in  Cant.  (zwei  Typen)  (XVI) 

581  „  „  „  „     999:  Cat.  in  Prov.  (1272) 

582  „  „  „  „  1002 :  Cat.  in  Prov  (XIV) 

583  „  „  „  „  1087:  Tob.,  Est.,  Idt.  (XIV) 

584  „  „  „  „  1173:  Dan.  (XI) 

585  „  „  „  „  1053:  Mac.  IV  (X/XI) 

586  „  „  „  „  1176:  Mac.  IV  (XII) 

587  „  „  „  „  1177:  Mac.  IV  (XI) 

588  „  „  „  „  1179:  Dan.  (XI) 

590  „  „  „  „  1463:  Dan.  (XI) 

591  „  „  „  „  1474:  Mac.  IV  (XI) 

592  „  „  „  „  1475:  Mac.  IV  (XI) 

593  „  „  „  „  1478:  Dan.  (XI) 

594  „  „  „  „  1516:  Mac.  IV  (XI) 

595  „  „  „  „  1527:  Mac.  IV  (XII) 

596  „  „  „  „  1528:  Mac.  IV  (XII) 

597  „  „  „  „  1548:  Mac.  IV  (Xll) 

598  „  „  „  „  1612:  Dan.  (1493) 

599  „  „  „  „  1625:  Dan.  fragm.  (XV) 

600  „  „  „  „  2466:  Libri  sapientiales  (VIII/IX,  rescr.  XII) 

601  „  „  „  „  2509:  Eccl.,  Cant.  (XV) 

602  „  „  „  „  2511:  Deut.,  Lev.  fragm.,  Prov.,  Cant.,  Eccl.  (XV) 

603  „  „  „  „  2747:  Sir.  (XIII),  Ps.Od.  (XVI) 

604  „  „  „  „  2841:  lob  fragm.  (X/XI,  rescr.  XIII) 

605  „  „  „  „  2981:  Dan.  (1477) 

606  „  „  „  „  2991  A:  Sap.,  Ps.Sal.,  Sir.  (1419) 

607  „  „  „  „  3010:  Mac.  IV  (XV) 

608  „  „  „  Suppl.  gr.  153:  Cat.  Nicetae  in  lob  (XII) 

609  „  „  „  „    „  500:  Eccl.,  Cant.  (XVI) 

610  „  „  „  „    ,.  609:  Oct.,  Reg.,  Par.,  Esdr.,  Mac.  I— IV,  Est., 

Idt.,  Tob.  (XIV) 

611  „  „  „  „         „     1254:  Ez.  fragm.  (XVI) 


352 


A.  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 


612  Patmos,  'Iioawou  toO  eeoXoyo'J,  171 :  Cat.  in  lob  (VII/VlII) 

613  „  „          „           „         209 :  Ps.Od.,  Prov.,  Eccl.,  Cant.,  Sap.,  Sir.,  lob, 

XII  +  IV  proph.  (XIII) 

614  „  „          „           „         214:  Cat.  in  Is.  (XI) 

615  „  „          „           „         216:  Cat.  in  Pent.  (XI) 

616  „  „          „           „         217:  Cat.  in  Num.— Ruth  (XI) 

617  „  „          ,,           „         258:  Mac.  IV  (XI) 

618  „  „          „           „         410:  Oct.  (XIII) 

619  „  „          „           „         411:  Pent.  (XV) 

620  „  „          „           „         419:  Cat.  in  lob  (XIII) 
021  „               „          ,,           ,,         672:  Dan.  (XVI) 

624  Petersburg,  K.  öff.  Bibl,  Gr.  5 :  Num.  (V/VI,  rescr.  IX) 

625  „  „      „        „        „     24:  Reg.  II— III  fragm.  (VIII/IX,  rescr.  X) 

626  „  „      „        „        ,,     42:  Sap.  et  Sir.  fragm.  (IX,  rescr.) 

627  „  „      „        „        „     63 :  Reg.  III  fragm.  (X) 

628  „  „      ,,        „        „     124:  Cat.  in  Oct.  (XIII) 

629  Rom,  Bibl.  Casanat.,  1908:  Cat.  in  Ps.Od.;  Ps.  Sal.  (XIII) 

630  Petersburg,  K.  öfF.  Bibl.,  Papad.-Keram.  8:  Oct.  (X) 

631  Raudnitz,    Lobkowitz'sche  Bibl.,   VI.    E.  f.  19:    Est.,   Idt.,   Mac.  I— IV,    Tob,, 

IV  +  XII  proph.,  Prov.,  Eccl.,  Cant.,  lob,  Sap.,  Sir.  (XIV) 

632  Rom,  Bibl.  Angel.,  Gr.  113:  Cat.  in  Prov.  et  Eccl.  et  Cant.  et  lob  (XVI) 

633  „         „  „         „     114:  Cat.  in  Gen.  (XVI) 

634  „     Bibl.  Casanat,  39,  Bl.  159—206:  Cat.  in  Prov.  (XVI) 

635  „         „  „           „      „    207—274:  Cat.  in  Prov.  (XVI) 

636  „         „  „         203:  Cat.  Procopii  in  Cant.,  Cat.  in  Prov.  (XVI) 

637  „         „  „         241:  lob,  Prov.,  Eccl.,  Cant.,  Sap.,  Sir.  (XI) 

638  „      Privatbibl.  Chigi,  R.  V.  28:  Cat.  in  Is.  (XIV) 

639  „  „               „       R.  VII.  50:  Mac.  IV  (XI) 

640  „      Bibl.  VaUicell,,  Gr.  2:  :Mac.  IV  (XI) 

641  „         ,,  „           „8:  Mac.  IV  fragm.  (XIV) 

642  „         „  „           „     10:  Lev.  fragm.  (XU) 

643  „         „  „           „     37:  Cat.  in  lob  (X) 

644  „      Bibl.  Vat.,  Barber.  gr,  369:  lob  (XI) 

645  „         „  „           „         ,,    388:  Cat.  in  Eccl.  et  Cant.  (XIII) 

646  „         „  „           „         „    474:  Cat.  in  Oct.  (XII) 

647  „         „          „  „         „    517:  Sus.  (XII/XIII) 

648  „         „  „           „         „    536:  Cat.  in  Is.  (XVI) 

649  „         „  „           „         „    537:  Dan.  (XII) 

650  „         „  „           „         „    567:  Cat.  in  Cant.  (1561) 

651  „         „  „           „         „    569:  Cat.  in  Gen.  (XVI) 

652  „         „  „     Ottob.  gr.  7:  Cat.  in  Is.  (1543) 

653  „         „  „          „        „9:  Cat.  in  lob  (XVI) 

654  „         „  „          „        „    24:  Cat.  in  lob  (1553) 

655  „         „          „  „        „    60:  Ps.Sal.  (XVI) 

656  „         „  „          „        „    87:  Mac.  IV  (XIII) 

657  „         „  „          „        „    117:  Cat.  in  Prov.  (XVI) 

659  „         „          „  „        „    384:  Ps.Sal.  (XVI) 

660  „         „          „  „        „    437:  Cat.  in  Os.  et  loel  (XVI) 

661  „         „  „     Palat.  gr.  431 :  los.  excei-pta  (IX/X) 


Verzeichnis  der  Sigeln  (Rahlfs). 


353 


662  Rom,  Bibl.  Vat.,  Pii  II.  gr.  15 :  Pent.  fragm.  (IX,  rescr.  XIII) 

664  „  „  „       „     „     „    20i:  Pent.  (XIV) 

665  „  „  „       „     „     „    22:  Dan.  (X/XI) 

666  „  „  „  Regin.  gr.  7 :  Cat.  in  Gen.  fragm.,  Cat.  in  Cant.  (XV) 

667  „  „  „  Vat.  gr.  316:  XII  proph.  et  Ez.  fragm.  (X,  rescr.) 

668  „  „  „  Ürbin.  gr.  125:  Mac.  IV  (XIII/XIV) 

669  „  „  „  Vat.  gr.  332:  Nim.  — R\ith.  Tob.  (XIV) 

670  „  „  „   „   „  335:  Est.,  Tob.,  Idt.,  Dan.  (XIV) 

671  „  „  „   „   „  348:  Mac.  I— III  (XV) 

672  „  „  „   „   „  432:  Sir.  (XIV) 

673  „  „  „   „   „  509:  Sir.  (XIV) 

674  „  „  „   „   „  561 :  Cat.  in  Dan.  (XVI) 

675  „  „  „   „   „  620:  Cat.  in  Cant.  (XVI) 

676  „  „  „   „   „  621:  Cat.  in  Cant.  (XVI) 

677  „  „  „   „   „  679:  Mac.  IV  (XI) 

678  „  „  „   „   „  728:  Cat.  in  Cant.  (XVI) 

679  „  „  „   „   „  742:  Sir.  (XIII) 

680  „  „  „   „   „  750:  Cat.  in  lob  (X)  ._ 

681  „  „  „    „   „  751:  Cat.  in  lob  (XIII) 

682  „  „  „   „   „  819:  Mac.  IV  (XI/XII) 

683  „  „  „   „   „  823:  Mac.  IV  (XI) 

684  „  „  „   „   „  1069:  Bei  et  Dr.,  ler.  (XV/XVI) 

685  „  „  „   „   „  1147:  Mac.  IV  (XV/XVI) 

686  „  „  „   „   „  1190:  Mac.  IV  (1542) 

687  „  „  „   „   „  1231:  Cat.  in  lob  (XII) 

688  „  „  „   „   „  1442:  Cat.  in  Cant.  (XVI) 

689  „  „  „   „   „  1652:  Dan.  (XI/XII) 

690  „  „  „   „   „  1671:  Mac.  IV  (X) 

691  „  „  „   „   „  1684:  Cat.  in  Gen.  (XVI) 

692  „  „  „   „   „  1770:  Cat.  in  Prov.  (XVI) 

693  „  „  „   „   „  1843:  Dan.  (XII) 

694  „  „  „    „   „  1871  :  Sir.  (XII) 

695  „  „  „    „   „  1882,  Bl.  89—92:  Mac.  IV  (XIV) 

696  „  „  „   „   „  1887:  Bei  et  Dr.  (XIV) 

697  „  „  „   „   „  1909:  Cat.  in  lob  (XVI) 

698  „  „  „    „   „  1974:  Eccl.,  Cant.  (X/XI) 

699  „  „  „    „   „  2043:  Mac.  IV  (XI) 

700  „  „  „    „   „  2115:  Reg.  II  et  IV  fragm.  (X/XI) 

701  „  „  „   „   „  2129:  Cat.  in  Cant.  (XV) 

702  „  „  „    „   „  2131:  Cat.  in  Exod.  — Nnm.  (XVI) 

703  „  „  „    „   „  2227:  Cat.  in  lob  (XIII) 

704  Salamanca,  Bibl.  l'niv.,  1-1-19:  Cat.  in  Cant.  (XVI) 

706  Serres,  'Ituavvou  töö  IIpoop'jjio'j,  3:  lob,  Prov.,  Eccl.,  Cant.,  Sap.,  Sir,  (914) 

'''^lpr2g,K.Öff.Bb,.,a,.2«ul»-.''«^'>^/''>) 

708  Sinai,  Cod.  gr.  2:  Cat.  in  Gen.  — Lev.  (XII) 

709  „  „  „     4:  Cat.  in  lob  (XIII) 

710  „  „  „5:  XII  proph.,  Is.  —  Ez.  (X) 

711  „  „  „6:  XII  proph.  (XI) 

K^l.  Oes.  d.  Wiss.    Nachrichten.     Philolog.-histor.  Klasse.    1914.    Beiheft.         23 


354  A.  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

712  Sinai,  Cod.  gr.  312:  Cat.  Procopii  in  Cant.  (1571) 

713  „         „      „     516:  Mac.  IV  (XI/XII) 

714  „         .,      „     517:  Mac.  IV  (XII) 

716  Smyma,  Eüayy'^-  ^X°M.  ^-1:  Cat.  in  Oet.  (XII) 

717  „  „  „        A-31 :  Cat.  Nicetae  in  lob  (XV) 

719  Turin,  Bibl.  Naz.,  B.  I.  2:  XII  proph.  (IX/X) 

720  „  „  „  B.  II.  8:  Cat.  Polyclironii  in  Eccl.  et  Cant.  (1583) 

721  „  „  „  B.  II.  16:  Cat.  in  Cant.  (XVI) 

722  „  „  „  B.  II.  24:  Mac.  IV  (XI) 

723  „  „  „  B.  III.   15:  Cat.  in  Oct.  (XVI) 

724  „  „  „  B.  IV.  8:  Mac.  IV  (XI) 

725  „  „  „  C.  III.  1:  Cat.  in  lob  (1562) 

726  „  „  „  C.  IV.  19:  Mac.  IV  (XII) 

727  „  „  „  C.  VI.  28:  Cat.  Procopii  in  Cant.  (XVI) 

728  Venedig,  Bibl.  Marc,  Append.  I  13 :  Par.,  Esdr.,  Est.,  Tob.,  Idt.,  Mac.  I— IV, 

lob,   Prov.,    Eccl.,  Cant.,  Sap.,  Sir.  (XI/XO);    Cat.  in 
Ps.  (XIV/XV) 

729  „  „  „       Gr.  16,  Vorsetzblätter:  Dent.  et  los.  fragm.  (XI) 

730  „  „  „        „     15:  Cat.  in  Oct.  (X) 

731  „  „  „        „     16:  Cat.  in  Reg.;  Par.,  Esdr.,  Est.,  Tob.,  Idt.,  Mac. 

I— IV  (XIV) 

732  „  „  „  „  21:  Cat.  in  Prov.  et  Eccl.  et  Cant.  et  lob  (X/XI) 

733  „  „  „  „  22:  Cat.  in  Prov.  et  Eccl.  et  Cant.  (XII) 

734  „  „  „  „  23:  Cat.  in  Cant.  et  Prov.  (X/XI) 

735  „  „  „  „  „     Vorsetzblatt:  Prov.  fragm.  (VIII/IX) 

736  „  „  „  „  25:  Cat.  in  Is.  (XII/XIII) 

737  „  „  „  „  87:  Cat.  in  Is.  (XIII) 

738  „  „  „  „  360:  Mac.  IV  (X/XI) 

739  „  „  „  „  534:  Cat.  in  Oct.  (X) 

740  „  „  „  „  538:  Cat.  in  lob  (905) 

741  Wien,  Hofbibl,  Hist.  gr.  45:  Mac.  IV  (XI/XII) 

742  „  „  „        „    114:  Dan.  (XII/XIII) 

743  „  „  Jurid.  gr.  16:  Sir.  (XV/XVI) 

744  „  „  Philos.  gr.  271:  Sir.  (XVI) 

745  Leipzig,  Univ.-Bibl.,  Gr.  16,  Bl.  322—325:  Esdr.  I  (XII/XIII) 

746  „  „  „      „      „     326—327:  Tob.  (XIII/XIV) 

747  „  „  „     37:  Mac.  IV  (X/XI) 

749  Wien,  Hofbibl.,  Suppl.  gr.  16:  Cat.  Nicetae  in  lob  (XVI) 

750  „  „  Theol.  gr.  73:  Cat.  Nicetae  in  lob  (XV/XVI) 

751  „  „  „         „    104:  Mac.  IV  (XIV/XV) 

752  „  „  „         „    115:  lob,  Prov.,  Cant.  (XV) 

753  „  „  „         „    128:    Sir.;    Excerpta    ex    Prov.    et    Eccl.    et   lob 

(XIII/XIV) 

754  „  „  „         „    147:  lob,  Prov.,  Eccl.,  Cant.,  Sap.,  Sir.  (XI) 

755  „  „  „         „    199:  Sap.,  Cant.,  Prov.,  Sir.,  lob  (XVI) 

756  „  „  „         „    258:  Cat.  in  Cant.  (XV/XVI) 

757  „  „  „         „    314:  Cat.  in  Cant.  (XIV) 

758  „  JesuitenkoU.,  Rossian.  X.  6:  Cat.  in  Cant.  (XV) 

759  „  „  „         XI.  47:  Mac.  IV  (XV/XVI) 


Verzeichnis  der  Sigeln  (Rahlfs).  355 

760  Saragossa,  Virgen  del  Pilar,  1230:  Cat.  Proeopii  in  Cant.  (1587) 

761  Zürich,  Stadtbibl.,  C.  11:  Cat.  in  Oet.  (XIII) 

762  Athos,  BaTOT:ai5(ou,  512:    Reg.,  Par.,  Esdr.,  Est.,  Idt.,  Tob.  (X) 

763  „  „  514:  XII  +  IV  proph.  (XIj 

764  „  Aaipot,  169:  XII  +  IV  proph.  (XIII/XIV) 

765  „  „       220:  Cat.  in  lob  (XIV?) 

766  „  „       355:  Prov.,  Sap.,  Eccl.  (XÜ) 

767  „  „       603:  Lev.  — los.  (XIII/XIV) 

768  „  „       1085:  Prov.,  Sap.,  Sir.,  Sus.,  Bei  et  Dr.,  Idt.,  Mac.  IV  (XVI?) 

769  „  „       1485:  Od.,  Ps.  Sal.  (XIV?) 

901  Berlin,  Kgl.  Mus.,  Ägypt.  Abt.,  P.  6770:  Gen.  fragm.  (V/VI) 

902  „  „  „  „  „      P.  6772:  Is.  fragm.  (II/III) 
908        „          „          „           „           „      P.  9778:  Gen.  fragm.  (III/IV?) 

904  „  „  „  „  .,      P.  13  422:  Is.  fragm.  (III?) 

905  OxyrhjTichus  Pap.  656 :  Gen.  fragm.  (II/III) 

906  '„  „  846:  Am.  fragm.  (VI) 

907  „  „  1007:  Gen.  fragm.  (III) 

908  „  „  1074:  Exod.  fragm.  (III) 

909  „  „  1075:  Exod.  fragm.  (III) 

910  „  „  1076:  Tob.  fragm.  (VI) 

911  Berlin,  Kgl.  Bibl.,  Graec.  fol.  66  I.  II:  Gen.  fragm.  (III) 

912  Didlington  Hall,  Privatbibl.  Amherst,  Pap.  III:  Gen.  fragm.  (IV) 

913  L    ''  '\  ^       '',     ,     ,.,"     r.     "      ^\  I  lob  fi-agm.  (VI/VII) 
(   Manchester,  John  Kylands  Libr.,  Gr.  pap.  2  ) 

014  Didlington  Hall,  Privatbibl.  Amlierst,  Pap.  CXCI,  erstes  Stück:  Exod.  fragm,  (VI) 

915  „  „  „  „  „         „      zweites  Stück:  Is.  fragm.  (VI) 

916  „  „  „  „  „     CXCU:  Deut,  fragm.  (VI) 

917  „  „  „  „  „     CXCIll:  Prov.  fragm.  (VI) 

918  Dublin,  Trinity  Coli.,  K.  3.  4:  la.  fragm.  (VI,  rescr.  X/XI) 

919  Heidelberg,  Univ.-Bibl.,  Sept.-Pap. :  Zach,  et  Mal.  fragm.  (VI/VII) 

920  Manchester,  John  Rylands  Libr.,  Gr.  pap.  1:  Deut,  fragm.  (IV) 

921  Oxford,  Bodl.  Libr.,  Gr.  bibl.  d.  2  (P):  Bei  et  Dr.  fragm.  (IV/V) 

922  „  „  „         „       „      d.  4  (P):  Ez.  fragm.  (HI/IV) 

923  „  „  „         ,.       „      e.  4  (P):  Zach,  fragm.  (V?) 

924  „  „  „         „       „      g.  1  (P) :  Cant.  fragm.  (VII/VIII) 

925  London,  Brit.  Mus.,  Oriental  7594:  Dan.  fragm.  (IV) 

926  Petersburg,  K.  öS.  Bibl.,  Gr.  23:  Is.  fragm.  (VII/VIII,  rescr.  X) 

92!)  Jerusalem,  Patr.-Bibl.,  T'itfou  2,  Bl.  56  und  27 :  Sir.  fragm.  (VI/VII,  rescr.  XIII) 

930  Petersburg,  K.  öff.  Bibl.,  Gr.  225:  Mac.  IV  fragm.  (VII?) 

931  Sinai,  Fragm.  1:  Lcv.  fragm.  (IV) 

932  „  „         2  und  3:  lud.   et  Ruth  fragm.  (IV) 

933  ,,  „         21 :  Nura.  fragm.  (VII,  rescr.) 

934  Straßburg,  Univ.-  u.  Landes-Bibl.,  Pap.  gr.  911:  Reg.  II  fragm.  (IV/V) 

935  München,  Hof-  u.  Staatsbibl.,  Gr.  610  Nr.  1  :  Gen.  fragm.  (IV) 

936  „  „  ..       „       „     2:  Lev.  fragm.  (V) 

937  „  ,,  ,,       .,       ,,     3:  lud.  fragm.  (VII) 

939  Cambridge,  Privatbibl.  Lewis:  Gen.  fragm.  (VI/VII,  rescr.  IX/X) 

940  Paris,  Bibl.  Nat.,  Gr.  1397:  Gen.  fragm.  (VIII) 

23* 


Nat.-Bibl. 

1: 

Cat.  in  Od.  (X) 

5) 

3: 

Ps.Od.  (XII) 

)) 

5: 

Ps.  (XII) 

)) 

6: 

Ps.Od.  (XII) 

)j 

7: 

Ps.Od.  (X/XI) 

„ 

47 

:  Ps.  (XI) 

356  A.  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  Ä.T. 

941  Heidelberg,  Univ.-Bibl.,  1362:  Exod.  fragm.  (VII) 

944  Oxyrhynchus  Pap.  1166:  Gen.  fragm.  (III) 

945  „  „       1167:  Gen.  fragm.  (IV) 

946  „  „       1168:  los.  fragm.  (IV) 

947  „  „       1225:  Lev.  fragm.  (IV) 

948  Wien,  Hofbibl.,  Rainer,  Inv.  Nr.  8024:  Is.  fragm.  (III) 

949  „  „  „        Litt,  theol.  1  —  3:  Gen.  fragm.  (IV/V) 

950  „  „  „  „  „       5 :  Sap.  fragm.  (IV/V) 

951  „  „  „  „  „       6:  ler.  fragm.  (V) 

1001  Andres,  NixoXaou,  39:  Ps.  (XII) 

1002  Athen,  Christl.-archäol.  Gesellsch.,  4:  Ps.  (XII) 
1003 
1004 
1005 
1006 
1007 
1008 

1009  Athos,  BaxoTratoi'ou,  608:  Ps.  (XII) 

1010  „  „  609:  Ps.  (um  1087) 

1011  .,  „  655:  Ps.Od.  (XII) 

1012  „  TpriYopfou,  157:  Ps.  (XII) 

1013  „  Atovuafou,  86-:  Ps.  (1037) 

1014  „  „         93:  Ps.  (XII) 

1015  „  „         585:  Ps.  (XII) 

1016  „  „         640:  Ps.Od.  (XII) 

1017  „  Ao/etapfou,  57:  Ps.  (XII) 

1018  „  'IßVjptov,  17:  Cat.  in  Ps.Od.  (XII) 

1019  „  „        22:  Ps.  (XII) 

1020  „  „         70:  Ps.  (XI) 

1021  „  „         597:  Cat.  in  Ps.  (XI) 

1022  Amerika,  Verein.  Staaten,  Unbekannte  Privatbibl. :  Ps.Od.  (XII) 

1023  Athos,  KouTXou(j.oua(ou,  87:  Ps.  (XII) 

1024  „  Aaipa,  13:  Ps.Od.  (XI/XII) 

1025  „  „        146:  Ps.Od.  (1084) 

1026  „  „        446:  Cat.  in  Ps.Od.  (984) 

1027  „  riav-ceXe/jiJiovo?,  19 :  Ps.Od.  (XII) 

1028  „  „  20:  Ps.  (1193) 

1029  „  „  21:  Ps.  (XII) 

1030  „  „  22:  Ps.Od.  (XII) 

1031  „  llavToxpaT:opoc,  49:  Ps.Od.  (um  1083) 
61 


1Ö32       "   ,      ,  ''..«.   ;.;,     r'     op-  A  PsOd.  (IX  und  XIII) 

i  Petersburg,  K.  oflF.  Bibl.,  Gr.  26u   ?  )  ^  ^ 

1033  Athos,  Staupovix/jTa,  46:  Ps.Od.  (XII) 

1034  „        (PtXoOeou,  49:  Ps.  (XII) 

1035  „  „         50:  Ps.  (XII) 

1036  „  „         54:  Ps.Od.  (XII) 

1037  Bamberg,  Kgl.  Bibl.,  A.  I.  14:  Ps.Od.  (909) 

1038  Berlin,  Kgl.  Bibl.,  Graec.  oct.  8:  Ps.Od.  (XI) 


Verzeichnis  der  Sigelu  (Rahlfs).  357 

1039  Berlin,  Kgl.  Bibl.,  Graec.  qu.  58:  Ps.Od.  (XII) 

1040  „         „         „       Harn.  552:  Ps.Od.  (IX) 

1041  „       Univ.,  Christl.-archäol.  Sammig.,  Inv.  3807:  Ps.Od.  (XI) 

1042  Cambridge,  Univ.  Libr.,  Dd.  IV.  39:  Ps.Od.  (XI) 

1043  Cues,  Bibl.  des  Spitals,  9:  Ps.  (IX/X) 

1044  „         „        „  „        10:  Ps.Od.  (IX/X) 

1045  Cypem,  BißX.  x.  'ApyieTitaxoTtY);,  25:  Cat.  in  Ps.  (X) 

1046  Damaskus,  Kubbet  el-Hasne:  Ps.  fragm.  (VIII/IX) 

1047  Escorial,  Real  Bibl,  Y  (griech.)-II-14 :  Cat.  in  Ps.Od.  (XI) 

1048  „  „         „       »^-1-2:  Cat.  in  Ps.Od.  (XII) 

1049  Essen  a.  d.  Ruhr,  Münsterpfarrei :  Ps.Od.  (XI) 

1050  Florenz,  Bibl.  Laur.,  Conv.  soppr.  35:  Ps.Od.  (XI) 

1051  „  „  „  „  „       36:  Ps.Od.  (X) 

1052  „  „  „       S.  Marco  696:  Cat.  in  Od.  (XI) 

1053  St.  Gallen,  Stiftsbibl.,  17:  Ps.Od.  (IX/X) 

1054  „  „  1395:  Ps.  fragm.  (X) 

1055  Genua,  Missione  urb.,  3:  Cat.  in  Ps.Od.  (XI) 

1056  Grottaferrata,  A.  y.  IV:  Ps.Od.  (XII) 

1057  „  A.  y.  V:  Ps.  (XII) 

1058  „  A.  y.  YIII:  Ps.  (XII) 

1059  „  A.  y.  IX:  Ps.  (X) 

1060  „  A.  y.  XI:  Ps.  (XH) 

1061  „  A.  y.  XIII :  Ps.  (XII) 

1062  Holkham  Hall,  Piivatbibl.  des  Earl  of  Leicester,  22:  Ps.  (XII) 

1063  Jerusalem,  Auferstehungskirche,  16:  Ps.Od.  (XIl) 

1064  „  Patr.-Bibl.,  ^o(ßa  63:  Ps.  fragm. 

1065  „  „  „      165:  Ps.Od.  (XI) 

1066  „  „  „      208:  Ps.  fragm. 

1067  „  „  „      609:  Ps.Od.  (XII) 

1068  „  „  „      698:  Ps.  (XII) 
106!»  „                   „           Sxa-jpoü  88:  Ps.Od.  (XII) 

1070  ]   ^"     ^  ''    ^    ,,.,,"  ^,    \^^        Ps.  (IX) 
I   Petersburg,  K.  öff.  Bibl.,  Gr.  263    \  ■      ' 

1071  Jerusalem,  Patr.-Bibl.,  Sxaypoü  107:  Ps.Od.  (XI) 

1072  „  „  Tdcpou  45 :  Cat.  in  Ps.  (XI) 

1073  „  „  „       51:  Ps.  (XU) 

''''  S   Petersburg,  K.'  üif.  Bibl.,  Gr'  266    !  ^^•^^-  ^''''^ 

1075  Jerusalem,  Patr.-Bibl.,  Tctcpoo  55:  Ps.Od.  (XII) 

1076  „  „  a)iu-iou  29:  Ps.Od.  (IX/X) 

1077  Köln,  Manuskript-Bibl.  des  Doms,  8:  Ps.Od.  (XI/XII) 

1078  KoafvtxCa,  125:  Ps.Od.  (X) 

1079  Leiden,  Univ.-Bibl.,  Perizon.  in  qu.   1  A :  Ps.Od.  (X) 

1080  „  „  „        „     „    36:  Ps.  (XU) 

1081  „  „  Voss,  graec.  in  fol.  42:  Cat.  Nicetae  in  Ps.  (XI) 

1082  Kairo,  Griech.  Patr.-Bibl.,  344:  Ps.Od.  (XU) 

1083  Leipzig,  Univ.-Bibl.,  Graec.  3:  Ps.  (XU) 

1084  Lesbos,  Aeip.wvo;,  49:  Cat.  in  Ps.  (X/XI) 

1085  „  „         65:  Ps.Od.  (X/Xl) 


358 


A.  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griecL.  Hss.  des  A.T. 


1086 
1087 
1088 
1089 
1090 
1091 
1092 
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1128 
1129 
1130 
1131 
1132 
1133 


Linköping,  Stiftsbibl.,  Theol.  8:  Ps.üd.  (XII) 
London,  Brit.  Mus.,  Add.  11836:  Ps.Od.  (XI) 
„  „         „  „       19  352:  Ps.Od.  (1066) 

„  „         „  „       36  928:  Ps.Od.  (um  1090) 

„  „         „        Ciirzon  67:  Ps.Od.  (X/XI) 

„  „         „  „         68  und  69:  Ps.Od.  (XII) 

„         „  „         70:  Ps.  (XII) 

,,  „         „        Oriental  5465:  Ps.  excerpta  (XII) 

Madrid,  Bibl.  Nac,  4582:  Cat.  Nicetae  in  Ps.  (XII) 
Mailand,  Bibl.  Ambr.,  C.  98  sup.:  Cat.  in  Ps.Od.  (XII) 
M.  47  sup.:  Cat.  in  Ps.Od.  (IX/X) 
„  „  „        M.  54  sup.:  Ps.Od.  (XI) 

„  „  „        O.  39  sup. :   Ps.  hexapl.  fragm.  et  Cat.   in  Ps.   fragm. 

(X,  rescr.  XIII/XIV) 
Manchester,  John  Eylands  Libr.,  Gr.  11:  Ps.Od.  (XI) 
Messina,  Bibl.  Univ.,  Salv.  117:  Ps.Od.  (1116) 
Moskau,  Kloster  d.  hl.  Nikolaus,  129 :  Ps.Od.  (IX  und  XII) 
„  Eumjanzevsches  Mus.,  Norov  74 :  Ps.  fragm.  (IX) 

„        77:  Ps.Od.  (X/XI) 
„  Syn.-Bibl.,  Gr.  194:  Cat.  in  Ps.Od.  (XI) 

213:  Cat.  in  Od.  (X) 
341:  Ps.Od.  (XI) 
356:  Ps.Od.  (X) 
358:  Cat.  in  Ps.Od.  (XI) 
407:  Ps.Od.  (XII) 
Ps.Od.  (X) 


Ps.Od.  (X) 

Cat.  in  Ps.Od.  (XI) 

Cat.  in  Ps.  (XI) 

Cat.  in  Ps.  fragm.  et  Cat.  in  Od.  (XII) 

Ps.Od.  (X) 


„     468: 

München,  Hof-  u.  Staatsbibl.,  Gr.  251 

»  »  »     252: 

„  ,,  „     o59 ; 

„     478: 

„  ,,  „     556: 

Oxford,  Bodl.  Libr.,  Auct.  D.  3.  17:  Od.  (X) 

„  „  „  „      D.  infr.  2.  18:  Ps.Od.  (XI) 

„      T.  4.  19:  Ps.Od.  (X) 
Rom,  Bibl.  Vat.,  Borgian.  copt.  96:  Ps.  fragm.  (IX?) 
Oxford,  Bodl.  Libr.,  Barocc.  132:  Od.  (1143) 
„  „  „  „         235:  Cat.  in  Ps.  (XI) 

„  „  „       Canonic.  gr.  62:  Cat.  in  Ps.Od.  (XII) 

„  „       E.  D.  Clarke  15:  Ps.Od.  (um  1077) 

„  „  „       Land.  gr.  42:  Cat.  in  Od.  (XII) 

„  „  „       Roe  4:  Cat.  in  Ps.Od.  (X/XI) 

Christ  Church,  15:  Ps.  fragm.  (X) 
Lincoln  CoU.,  Gr.  31 :  Ps.Od.  (XII) 
Palermo,  Bibl.  Naz.,  L  A.  2:  Ps.Od.  (XI) 
Paris,  Bibl.  de  l'Arsenal,  8407:  Ps.Od.  (IX) 
„       Bibl.  Nat.,  Coisl.  81 :  Cat.  in  Od.  (XI) 
„  „  „         „       275:  Cat.  in  Od.  (XI) 

„       360:  Ps.  (Xri) 
„  „  „      Gr.  139:  Cat.  in  Ps.Od.  (X) 


Verzeichnis  der  Sigeln  (Rahlfs). 


359 


1134  Paris,  Bibl.  Nat.,  Gr.  140:  Cat.  in  Ps.Od.  (X) 

1135  „  „  „  „  141:  Cat.  in  Ps.Od.  (XI) 

1136  „  „  „  „  141 A:  Cat.  in  Od.  (XI) 

1137  „  „  „  „  143:  Cat.  in  Ps.Od.  (XII) 

1138  „  „  ,,  „  146:  Cat.  in  Ps.Od.  (X) 

1139  „  „  „  „  163:  Cat.  in  Ps.Od.  (XI) 

1140  „  „  „  „  164:  Cat.  in  Ps.Od.  (1070) 

1141  „  „  „  „  843:  Cat.  in  Od.  (XI) 

1142  „  „  „  „  844:  Cat.  in'Od.  (X) 

1143  „  „  „  Nouv.  acq.  lat.  2195:  Ps.Od.  (1105) 

1144  „  „  „  Suppl.  gr.  100:  Ps.  (XU) 

1145  „  „  „  „    „  260:  Ps.  (XII) 

1146  „  „  „  „    „  343:  Ps.Od.  (um  1026) 

1147  „  „  „  „    „  610:  Ps.Od.  (XI) 

1148  „  „  „  „    „  1155:  Ps.  fragm.  (X) 

1149  „  ,,  „  „    „  1157:  Cat.  in  Ps.Od.  (X/XI) 

1150  Parma,  Bibl.  Palatina,  Fondo  Palat.  16:  Cat.  in  Od.  (1131) 

1151  Patmos,  'lujavvo-j  to'j  Qtolöyo^j,  269:  Ps.Od.  (XII) 

;;j'  I  Petersburg,  K.  öff.  Bibl,  Gr.  92  \  l''  f  °°^-  J^^ 

1153  1  ^'  '  (   Ps.  fragm.  (XII) 

1154  „             „  „  „  „     200:  Ps.  (XI) 
„  „  „  „     214:  Ps.  (X) 
„  „  „  „     216:  Ps.Od.  (862) 
„  ,  „  „     544:  Ps.  (Xn) 
„  „  „  Papad.-Keram.  19:  Ps.Od.  (XO) 

1159  Rom,  Bibl.  Vat.,  Barber.  gr.  285:  Ps.Od.  (XI) 

„     299:  Ps.  (XI) 
„         „     312:  Ps.  (XII) 

„     320:  Ps.Od.  (Xfl) 
„     332:  Ps.  fragm.  (XII) 
„  „         „     340:  Cat.  in  Ps.Od.  (X) 

„     453:  Cat.  in  Od.  (XI/XII) 
„       Palat.  gr.  288:  Ps.Od.  (XII) 
„       Regln,  gr.   13:  Ps.Od.  (X) 
„        „     188:  Ps.  (XI) 
„       Regln,  lat.  1595:  Ps.Od.  (IX/X) 
„       Vat.  gr.  342:  Cat.  in  Od.  (um  1087) 
„  „      „    619:  Cat.  in  Ps.Od.  (um  1014) 

„      „    744:  Cat.  in  Ps.Od.  (X) 
„  „      „    752:  Cat.  in  Ps.Od.  (um  1075) 

„      „    753:  Cat.  in  Ps.  (XI) 
„      „    754:  Cat.  in  Ps.Od.  (X) 
„      „    1071:  Ps.Od.  (XII) 
„      „    1422:  Cat.  in  Ps.Od.  (X/XI) 
„      „    1789:  Cat.  in  Ps.  (X) 
„      „    1812:  Ps.  (XII) 
„      „    1964:  Ps.Od.  (X/XI) 
„  „      „     1966:  Ps.Od.  (XI) 

„      „    2161  :  Ps.Od.  (XII) 


1155 

1156 

1157 

11,58 

1159  Rom,  B 

1160 

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1161 

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1162 

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1163 

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1164 

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1165 

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1168 

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1173 

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1178 

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1179 

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1180 

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1181 

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1182 

11 

360  A.  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  Ä.T. 

1183  Korn,  Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  2295:  Ps.  (XII) 

1184  Sinai,  Cod.  gr.  21:  Cat.  in  Od.  (X) 

1185  „  „  „  28:  Ps.  (IX) 

1186  „  „  „  29:  Ps.Od.  (IX) 

1187  „  „  „  30:  Ps.Od.  (IX) 

1188  „  „  „  31:  Ps.Od.  (IX) 

1189  „  „  „  32:  Ps.Od.  (IX/X) 

"«»  j  Peter;iurg,'  Toff.  Bibl.,  G,.  262   \  f"°*-  <™'/"') 

1191  Sinai,  Cod.  gr.  34:  Ps.Od.  (IX) 

1192  „         „       „     35:  Ps.  (IX/X) 

1193  „         „       „     36:  Ps.  (IX/X) 

Berlin,  Kgl.  Bibl.,  Graec.  oct.  2      i  Ps.Od.  (IX/X) 
Petersburg,  Privatbibl.  Nikolskij      ) 

1195  Sinai,  Cod.  gr.  39:  Ps.Od.  (KU) 

1196  „         „       „     41:  Ps.Od.  (XI) 
44 


1197       "  ,     "       ''         ..„   ^.,  ,     ^,      „^,       Ps.Od.  (um  1121) 
(   Petersburg,  K.  oif.  Bibl.,  Gr.  268  I  ^  ^ 

,,^^    l   Sinai,  Cod.  er.  48  J 

(   Petersburg,  K.  off.  Bibl,  Gr.  267    I  ^ 

1199  Sinai,  Cod.  gr.  56:  Ps.Od.  (XII) 

1200  „  „  „  57:  Ps.Od.  (XII) 

1201  „  „  „  59:  Ps.Od.  (XI) 

1202  „  „  „  60:  Ps.Od.  (XII) 

1203  „  „  „  65:  Ps.Od.  (XII) 

1204  „  „  „  68:  Ps.Od.  (um  1002?) 

1205  „  „  „  212:  Ps.  fragm.  (V?,  rescr.  X) 

1206  Trier,  Stadtbibl.,  7:  Ps.  (X) 

1207  Turin,  Bibl.  Naz.,  B.  I.  22:  Cat.  in  Ps.Od.  (1049) 

1208  „  „  „      B.  VII.  30:  Cat.  in  Ps.  (VIII) 

1209  „  „  „      C.  II.  6:  Cat.  in  Ps.  (X) 

1210  Valencieunes,  Bibliotheque,  14:  Ps.Od.  (XU) 

1211  Venedig,  Bibl.  Marc,  Append.  I  1:  Ps.Od.  (XII) 

1212  „  „  „  ,,         I  30:  Cat.  in  Ps.  (X/XI) 

1213  „  „  „  „         1  49:  Ps.Od.  (X/XI) 

1214  „  „  „  „         II  113:  Ps.Od.  (XI) 

1215  „  „  „  Gr.   17 :  Cat.  in  Ps.Od.  (X/XI) 

1216  „  „  „  „     19:  Cat.  in  Od.  (XI) 

1217  London,  Brit.  Mus.,  Add.  34  602,  Bl.  10:  Ps.  fragm.  (X) 

1218  Verona,  Bibl.  Capit.,  CXVIII:  Cat.  in  Ps.Od.  (XII) 

1219  Washington,  Smithson.  Instit.,  Freer  Gallery,  II:  Ps.Od.  (IV/V) 

1220  Wien,  Hof  bibl.,  Rainer,  luv.  Nr.  9907—9972:  Ps.  fragm.  (IV?) 

1221  „  „  „        Litt,  theol.  8:  Ps.  fragm.  (VII/VIII) 

1222  „  „  Suppl.  gr.  94:  Ps.  (XI) 

1223  „  „  „         „     95:  Ps.  (XII) 

1224  „  „  Theol.  gr.  297:  Cat.  in  Ps.Od.  (XI) 

1225  Würzburg,  Bischöfl.  Klerikalsem.,  Membr.  o.  1 :  Ps.  (IX/X) 

1226  Rom,  Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.   1210:  Ps.Od.  (XI) 


Verzeichnis  der  Sigeln  (Rahlfs).  361 

1227  Cambridge,  Corp.  Chr.  Coli..  480:  Ps.Od.  (XII) 

1228  Kopenhagen,  Kgl.  BibJ.,  Ny  Kgl.  Saml.,  8°,  Nr.  5:  Ps.Od.  (XI) 

1229  Jerusalem,  Patr.-Bibl.,  Täcpoj  50:  Cat.  in  Od.  (XI/XU) 

UOl  Andros,  'Ayf«;,  6:  Ps.Od.  (XIII) 

1402  „  „       10:  Ps.Od.  (XV) 

1403  „        NixoXaou,  26:  Ps.Od.  (XIV) 

1404  „  „          27:  Ps.  (XVI) 

1405  Athen,  Abgeordnetenhaus,  104:  Ps.Od.  (XV) 

1406  „   Nat.-Bibl.,  8:  Cat.  in  Ps.Od.  (XIV) 

1407  „  „     12:  Ps.Od.  (1535) 

1408  „  „     14:  Ps.  (XV) 

1409  „  „     15:  Ps.  (XIV) 

1410  „  „    16:  Ps.  (XV) 

1411  „  „     18:  Ps.  (1.577) 

1412  „  „     19:  Ps.Od.  (XVI) 

1413  „  „    22:  Ps.Od.  (1493) 

1414  „  „     23:  Ps.  (1.550) 

1415  „  „     26:  Ps.Od.  (XIV) 

1416  „  „     32:  Ps.Od.  (1.578) 

1417  „  „    33:  Ps.  (XIV) 

1418  „  „     34:  Ps.Od.  (1543) 
1410  „       „     35:  Ps.Od.  (XVI) 

1420  „  „     45:  Cat.  in  Ps.  (XIII) 

1421  „  „     48:  Ps.  (XV) 

1422  „  „    49:  Ps.  (XV) 

1423  „  „    50:  Ps.  (XVI) 

1424  „  „     51:  Ps.  (XIV) 

1425  „  „     55:  Ps.  (XVI) 

1429  Athos,  Ba-co7:ato{ou,  610:  Ps.Od.  (XIII) 

1430  ,.   Fpr^Yopiou,  4:  Ps.  (XIII) 

1431  „  „    5:  Cat.  Nicetae  in  Ps.  (XVI) 

1432  !  "  ^''"''^"''   ^^  I  Ps  rXIII) 
I  Petersburg,  K.  öff.  Bibl,  Gr.  270  ?  )    *   ^ 

1433  Athos,  Atovuafou,  60:  Ps.  (XIII) 

1434  „  „    65:  Ps.  (um  1312) 

1435  „  „    114:  Cat.  in  Ps.  (XIII) 

1436  „  „    226:  Ps.  (XVI) 

1437  „  „    .385:  Ps.  (1487) 

1438  „  „    38!) :  Ps.  (1571) 

1439  „  „    391 :  Ps.  (XVI) 

1440  „  „    394:  Ps.  (1498) 

1441  „  „    397:  Ps.  (XVI) 

1442  „  „    398:  Ps.  (XVI) 

1443  „  „    431:  Ps.  (1546) 

1444  „  „    602:  Ps.Od.  (XVI) 

1445  „   Aoxetap(o'j,  50:  Ps.  (XIV) 

1446  „  „    53:  Ps.  (XIII) 

1447  „  „    144:  Ps.  (XVI) 


362  A.  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

1448  Athos,  Aoxeiaptoy,  145:  (Ps.  (XV) 

1449  „  'Ea^tyixdvou,  27:  Ps.  fragm.  (XIII) 

1450  „  „  73 :  Cat.  in  Ps.  (XIII) 

1451  „  „  188:  Ps.  (1558) 

1452  „  „  196:  Ps.  (XVI) 

1453  „  „  200:  Ps.  (XV) 

1454  „  ZiüYpot^ou,  2:  Ps.  (XVI) 

1455  :„  =HXfou,  1:  Ps.  (XIII) 

1456  „  'Ißrjpwv,  58:  Ps.Od.  (XIII) 

1457  „  „   74:  Ps.Od.  (XIII) 

1458  „  „   503:  Ps.  (XVI) 

1459  „  „   554:  Ps.  (XIV) 

1460  „  „   559:  Ps.  (XVI) 

1461  „  „    612:  Ps.  fragm.  (XIV) 

1462  „  „   626:  Ps.  (XVI) 

1463  „  „   627:  Ps.  (XV) 

1464  „  „   631:  Ps.  (1550) 

1465  „  „   633:  Ps.  (XV) 

1466  „  „   773:  Ps.  (XVI) 

1467  „  „   774:  Ps.  (XV) 

1468  „  „    809:  Ps.  (1518) 

1469  „  „   815:  Ps.  (XV) 

1470  „  „    830:  Ps.  (XV) 

1471  „  „   846:  Ps.  (1548) 

1472  „  „   877:  Ps.  (XVI) 

1473  „  „   899:  Ps.  (XVI) 

1474  „  „   907:  Ps.  (XVI) 

1475  „  „    908:  Ps.  (1562) 

1476  „  „   909:  Ps.  (XVI) 

1477  „  „    918 :  Ps.  (1598) 

1478  „  „    924:  Ps.  (1408) 

1479  „  „    940:  Ps.  (XVI) 

1480  „  „    1384:  Ps.Od.  (1346) 

1481  „  KapaxdXXou,  140:  Ps.  (XV) 

1482  „  „  152:  Ps.  (XV) 

1483  „  „  154:  Ps.  (1512) 

1484  „  KouTXoufxöuat'o'j,  17:  Cat.  in  Ps.  fragm.  (XIII) 

1485  „  „  86:  Ps.  (XIV) 

1486  „  „  88:  Ps.  (XIII) 

1487  „  „  123:  Cat.  Nicetae  in  Ps.  (XV) 

1488  „  ,,  198:  Ps.  (XVI) 

1489  „  „  258:  Ps.  (XVI) 

1490  „  „  267:  Ps.  (XVI) 

1491  „  „  333:  Ps.  (XVI) 

1492  „  „  352:  Ps.  (1526) 

1493  „  „  353:  Ps.  (XVI) 

1494  „  „  361:  Ps.  (1543) 

1495  „  „  373:  Ps.  (XV) 

1496  „  K(üvaTa[j.ovt-o'j,  74:  Ps.  (XV) 


Verzeichnis  der  Sigelu  (Rahlfs).  363 


1497  Athos,  KcüvCTatxov't&y,  107:  Ps.  (XIII) 

1498  „  Aajpa,  90:  Ps.Od.  (XIV) 

1499  „  „       132:  Ps.  (XIV/XV) 

1500  „  ,,       133:  Ps.  (1309) 

1501  „  „       143:  Ps.  (1351) 

1502  „  „       144:  Ps.  (vor  1494) 

1503  „  „       156:  Ps.Od. 

1504  „  „       164:  Ps.Od.  (XII?) 

1505  „  „       166:  Ps.  (Xn/XIII) 

1506  „  „       167:  Ps.  (XIII?) 

1507  „  „       170:  Ps.  (XII?) 

1508  „  „       835:  Ps.  (XV) 

1509  „  „       850:  Ps.Od.  (XV?) 

1510  „  HevocpwvTo;,  5:  Od.  (1303) 

1511  „  ,,  7:  Ps.  (XIII) 

1512  „  ET)po-OTa|xo'j,  69:  Ps.  (XVI) 

1513  „  „  128:  Ps.  (XVI) 

1514  „  JlavTeXeTjtxovos,  23:  Ps.Od.  (XIII) 

1515  „  „  303:  Ps.Od.  (XVI) 

1516  „  „  358:  Ps.  (XVI) 
4517  „  „      402:  Ps.  (1521) 

1518  „  „  403:  Ps.  (XVI) 

1519  „  „  404:  Ps.  (XVI) 

1520  „  „  405:  Ps.  (XVI) 

1521  „  „  411:  Ps.  (XVI) 

1522  „  „  412:  Ps.  (XVI) 

1523  „  „  413:  Ps.  (XVI) 

1524  ,,  .,,  414:  Ps.  (1554) 

1525  „  „  452:  Ps.  (XVI) 

1526  „  „  702:  Ps.  (1513) 

1527  „  „  707 :  Ps.Od.  (XVI) 

1528  „  „  708:  Ps.  (XVI) 

1529  „  „  840:  Ps.  (XVI) 

1530  „  navToxpaxopos,  43:  Ps.Od.  (XIII) 

1531  „  „  177:  Ps.  (XIV) 

1532  „  „  234:  Ps.  (XIII) 

1533  „  iTaupovixTjTc«,  57:  Ps.  (XIII) 

1534  „  „  100:  Ps.  (1588) 

1535  „  „  130:  Ps.  (XVI) 

1536  „  (PtXoö^ou,  29:  Ps.  (XIII) 

1537  „  „        69:  Ps.  (XVI) 

1538  „  „         75:  Ps.  (XV) 

1539  „  „  161:  Ps.  (XVI) 

1540  „  „         203:  Ps.  (XV) 

1541  „  „         231:  Ps.  (XV) 

1542  „  „         238:  Ps.  (XV) 

1543  „  XtXtavTopfou,  4:  Ps.  (XIII) 

1544  „  „  12:  Ps.  (XV) 

1545  Berlin,  Kgl.  Bibl.,  Graec.  oct.  7:  Ps.Od.  (XIII) 


1546  Berlin, 

Kgl. 

Bibl., 

Graec. 

oct 

1547        „ 

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140J 

1550 

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55 

146 

364  A.  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

13:  Ps.Od.  (XIII; 
19:  Or.  Man.  (XV) 
43 :  Ps.Od.  (XIII) 
:  Cat.  in  Ps.Od.  (nm  1540) 
!:  Cat.  in  Ps.Od.  (XV/XVI) 

1551  Besan^on,  Bibl.  publ.,  44:  Ps.Od.  (um  1056?  oder  XIII/XIV?) 

1552  Brüssel,  Bibl.  Royale,  11336:  Ps.Od.  (XV) 

1553  Cambridge,  Corp.  Chr.  Coli,  468:  Ps.Od.  (XIII) 

1555  „  Trinity  Coli.,  B.  10.  11:  Ps.Od.  (XIV/XV) 

1556  „  „  „      O.  3.  14:  Ps.Od.  (XV) 

1557  „  „  „      O.  3.  15:  Cat.  Nicetae  in  Ps.  (XVI) 

1558  Chalki,  'E(^.TOp.  lyol-f],  32:  Ps.  (1557) 

1559  „  „  '„       77:  Ps.  (XIII) 

1560  „  „  „       133:  Ps.Od.  (XIH) 

1561  Chartres,  Bibliotheque,  1754,  art.  4:  Ps.  fragm. 

1562  Dresden,  Kgl.  Bibl.,  A.  304:  Ps.Od.  (1540) 

1563  Dublin,  Trinity  Coli.,  A.  3.  16,  zweiter  Teil:  Cat.  Nicetae  in  Ps.  (XVI) 

1564  „  „    '       „       K.  4.  24:  Ps.Od.  (XV/XVI) 

1565  Einsiedeln,  Klosterbibl.,  19:  Ps.Od.  (1504) 

1566  Escorial,  Real  Bibl.,  r(griech.)-II-l :  Cat.  Nicetae  in  Ps.  fragm.  (XIV) 
„       «F-I-S:  Cat.  in  Od.  fragm.  (XVI) 
„       >F-IV-19:  Cat.  in  Od.  (XVI) 
„       Q-IV-6:  Cat.  in  Od.  (1570) 
,.       Q-IV-8:  Ps.Od.  (XV) 

Laur.,  Conv.  soppr.  14:  Ps.Od.  (XV) 
„  „  „       34:  Ps.Od.  (1447) 

„       S.  Marco  708:  Ps.Od.  (XV) 
„       Plut.  V  21:  Ps.Od.  (XV) 

„      XVII  13:  Ps.Od.  (XV) 

Naz.  Centr.,  52:  Ps.Od.  (XVI) 

Riccard.,  74:  Ps.Od.  (XV) 

1579  St.  Florian,  Reguliertes  Chorherrenstift,  XI.  459  A:  Ps.Od.  (XIII) 

1580  Genf,  Bibl.  publ.  et  univ.,  21:  Ps.  (XVI) 

1581  Genua,  Missione  urb.,  22:  Cat.  in  Ps.Od.  (XIV) 

1582  Grottaferrata,  A.  y.  II:  Ps.Od.  (1282)  ' 

1583  „  A.  Y.  VII:  Ps.Od.  (1329) 

1584  „  A.  Y.  X:  Ps.  (XIII) 

1585  „  A.  Y.  XIV:  Ps.Od.  (XV) 

1586  „  A.  S.  XI,  Nr.  I:  Ps.  fragm.  (XIV) 

1587  „  „  „     V:  Ps.  fragm.  (XIII) 

1588  „  „  „     IX:  Ps.  fragm. 

1589  „  B.  a.  LVIII:  Cat.  in  Ps.  (XIII) 

1590  Jerusalem,  Abrahamskloster:  Ps.  (XV) 

1591  „  Privatbibl.  Epiphanios,  8:  Ps.  (XIV) 

1592  Konstantinopel,  Meto/tov  d.  hl.  Grabes,  386:  Ps.  (um  1481) 

1593  Jerusalem,  Patr.-Bibl.,  2aßa  45:  Ps.  (1548) 

1594  „  „  „      59:  Ps.  (XV) 

1595  „  „  „      88:  Cat.  in  aliquot  Ps.  (1585) 

1596  „  „  „      162:  Ps.  (XV) 


1567 

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1568 

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1569 

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1570 

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1576 

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Bibl 

1578 

5) 

Bibl 

Verzeiclinis  der  Sigeln  (Rahlfs).  365 

1597  Jerusalem,  Patr.-Bibl.,  Saßa  164:  Pg.  (XVI) 

1598  „  „  „      211:  Ps.Od.  (XVI) 

1599  „  „  „      231 :  Cat.  Nicetae  in  Ps.Od.  (1338) 

1600  „  „  „      285:  Ps.  (XV) 

1601  !     X>"  ™v„..„     J'    ..     J:.      T    ono     \     P«-    (XVI) 


Petersburg,  K.  öff.  Bibl.,  Gr.  393 

1602  Jerusalem,  Patr.-Bibl.,  Id^a  308:  Cat.  in  Ps.  fragm. 

1603  „  „  „      313:  Ps.  (XVI) 

1604  „  „  „      314:  Ps.  (XVI) 

1605  „  „  „      317:  Ps.  (XV) 

1606  „  „  „      346:  Ps.  (XVI) 

1607  ,,  „  „      394:  Ps.  (XV) 

16ÖÖ   j      ''_^_  ''  .«,   ^.i:,     T  o.o   !   P«Od.  (1557) 


Petersburg,  K.  öff.  Bibl.,  Gr.  392 

1609  Jerusalem,  Patr.-Bibl.,  Id^a  409:  Ps.  (XIII) 

1610  „                   „  „  435:  Ps.  (XVI) 

1611  „                   „  „  564:  Ps.  (XVI) 

1612  „                   „  „  565:  Ps.  (XVI) 

1613  „                    „  „  605«:  Ps.  fragm.  (XV) 

1614  „                    „  ,,  608:  Ps.  (XIII) 
ini5          „                  „  „  613:  Ps.  (XVI) 

1616           „                     „  „  617  ß:  Ps.  fragm.  (XIV) 

l'^17   1   ^''      ^.„„„    X.".«   ^Z     f  ^n,.    !    Ps-  (1570) 


Petersburg,  K.  öff.  Bibl.,  Gr.  394 
1G18  Jerusalem,  Patr.-Bibl.,  li^a  623:  Ps.  (XV) 

1619  „  „  „      634:  Ps.Od.  (XVI) 

1620  „  „  „      636:  Ps.  (XV) 

1621  „  „  „      643:  Ps.Od.  (XII/XIII) 

^^^^  1  Petersburg,  k!' öff.  Bibl.,  Gr.  395    I  ^'-  ^^^^^^ 

1623  Jerusalem,  Patr.-Bibl.,  Xaßot  677:  Ps.  (XIII) 

1624  „  „  „      704:  Ps.  fragm.  (XIII/XIV) 

1625  „  „  iToufjoü  1  :  Cat.  in  Ps.Od.  (XIV/XV) 

1626  „  „  „        69:  Ps.Od.  (XV) 

1627  „  „  „        81:  Ps.Od.  (XVI) 

1628  „  „  „        99:  Ps.Od.  (XVI) 

1629  „  „  „         103  et:  Ps.Od.  (XV) 

1630  „  „  „        105:  Ps.Od.  (XIII) 

1631  „  „  Totcpou  70:  Ps.  (XVI) 

1632  „  „  „      80:  Ps.  (1502) 
16.33  „  „  „      410:  Ps.  (XVI) 

1634  „  ,,  „      537:  Ps.Od.  (1470) 

1635  Kairo,  Griech.  Patr.-Bibl.,  341  (früher  449):  Ps.  (1507) 

1636  „  „  „         ,  ?  (früher  925):  Ps.  (1483) 

1637  Kijev,  Geistl.  Akad.,  Kirchl.-archäol.  Mus.,  1 :  Ps.  (1597) 

1638  „  „  „  „  „       5:  Ps.  fragm.  (XIV/XV) 

1639  „  „  „  „  „6:  Ps.  fragm.  (XVI) 

1640  Kopenhagen,  Kgl.  Bibl.,  Ny  Kgl.  Saml.,  4°,  Nr.  6:  Ps.Od.  (XV/XVI) 

1641  „  Univ.-Bibl.,  Fabric.  94  in  8«:  Ps.  (XIV/XV) 


366  A.  Eahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hs.  des  A.T. 

1642  "Ay.  Aaup^vTios,  4 :  Ps.  (XVI) 

1643  Leipzig,  Uni^.-Bibl.,  Graec.  5:  Ps.Od.  (XV) 

1644  Lesbos,  Aetfxtüvo;,  30:  Es.  (XIII) 

1645  „  „  115:  Ps.  (XVI) 

1646  „  „  140:  Ps.  (XVI) 

1647  „  „  220:  Ps.  (1527) 

1648  Lille,  Bibliotheque,  1 :  Ps.  sine  Od.  (1581) 

1650  London,  Burdett-Coutts,  I.  1:  Ps.Od.  (XFI/XIII) 

1651  „  Brit.  Mus.,  Add.  10068:  Cat.  in  Ps.  (XIII) 

1652  „  „  „  „      11752:  Ps.Od.  (XIV) 

1653  „  „  „  „      11835:  Ps.Od.  (XIII) 

1654  „  „  „  „      14063:  Ps.  (XV) 

1655  „  „  „  ,,      21030:  Ps.  (XIII) 

1656  „  „  „  „      28  819:  Ps.Od.  (XVI) 

1657  „  „  „  Burn.  14:  Ps.Od.  (XV) 

1658  „  „  „           „       15:  Ps.Od.  (XVI) 

1659  „  „  „           „       276,  Bl.  7—14:  Ps.  fragm.  (XVI) 

1660  „  „  „  Harl.  2427:  Ps.  (XVI) 

1661  „  „  „          „       5541:  Ps.Od.  (XIV) 

1662  „  „  „          „       5597:  Ps.  fragm. 

1663  „  „  „          „       5677 :  Cat.  Nicetae  in  Ps.  (XV) 

1664  „  „  „          „       5723:  Ps.  (XIV) 

1665  Lucca,  Bibl.  pubbl.,  2502:  Ps.Od.  (XIII?) 

1666  Madrid,  Bibl.  Nac,  4670:  Cat.  in  Ps.Od.  (XVI) 

1667  „  „          „      4702—4704:  Cat.  in  Ps.Od.  (1556) 

1668  „  Real  Bibl.,  15:  Cat.  in  Od.  (1563) 

1669  „  „  „      29:  Cat.  in  Od.  (XIV/XV) 

1670  „  Bibl.  de  la  Univ.  Central,  E.  1,  n»  30:  Ps.Od.  (XIV/XV) 

1671  Mailand,  Bibl.  Ambr.,  B.  1  sup.:  Ps.Od.  (XIII) 

1672  „  „  „  c.  13  inf.:  Ps.Od.  (XV) 

1673  „  „  „  C.  264  inf. :  Cat.-  in  Ps.  (XVI) 

1674  „  „  „  D.  58  sup.:  Ps.  fragm.  (XV) 

1675  „  „  „  F.  126  sup. :  Cat.  in  Ps.  (XIII) 

1676  „  „  „  G.  12  sup. :  Ps  Od.  (XV) 

1677  „  „  „  G.  36  sup.:  Ps.  (XIV) 

1678  „  „  „  G.  94  sup.:  Ps.Od.  (1464) 

1679  „  „  „  H.  60  sup.:  Ps.Od.  (XIII) 

1680  „  „  „  H.  112  sup.:  Cat.  in  Ps.Od.  (XIII) 

1681  „  „  „  L  14  sup. :  Ps.Od.  (XIII) 

1682  „  „  „  Q.  15  Bup.:  Pg.  (XIII) 

1683  „  Privatbibl.  Trivulzio,  340:  Ps.Od.  (XII/XIII) 

1684  „                  „  ,,  2161 :  Ps.  (XV) 

1685  Moskau,  Rumjanzevsches  Mus.,  Sevast.  25:  Ps.Od.  (1547) 

1686  „  Syn.-Bibl.,  Gr.  197:  Cat.  in  Ps.  (1275) 

1687  „  „  ,,     357:  Pg.Qd.  (XV) 

1688  „  „  „     414:  Cat.  in  Ps.Od.  (XIV/XV) 

1689  „  „  „     417:  Pg.Od.  (XVI) 

1690  München,  Hof-  u.  Staatsbibl.,  Gr.  12  und  13:  Cat.  in  Ps.Od.  (1550) 

1691  „  „  „     66:  Cat.  in  Od.  (XVI) 


Verzeichnis  dei'  Sigelu  (Rahlfs). 


367 


1692  München,  Hof-  u.  Staatsbibl.,  Gr.  290:  Cat.  in  Od.  (XVI) 

1693  „  „                    „     527:  Cat.  in  Od.  (XV) 

1694  Neapel,  Bibl.  Naz.,  II.  A.  1 :  Ps.Od.  (XVI) 
1G95         „  „         „      II.  A.  2:  Ps.Od.  (XIV) 

1G96         „  „         „      II.  B.  11:  Cat.  in  Od.,  Cat.  in  Ps.  fragm.  (XVI) 

1697  Nürnberg,  Stadtbibl.,  Solger.  in  duodec.  1 :  Ps.Od.  (XIII) 

1698  Ochrida,  Bibl.  des  „Hl.  Klemens'-',  86:  Ps.  (XIII/XIV) 

1699  „  „       „                   „              105:  Ps.  (Xm  oder  XV) 

1700  „  „       „                   „              107:  Ps.  (XIV/XV) 

1702  Oxford,  Bodl.  Libr.,  Auct.  E.  1.  5:  Cat.  in  Ps.  (XVI) 

1703  „  „          „           „      T.  2.  11:  Ps.  fragm.  (XV  oder  jünger) 

1704  „  „          „       Barocc.  25:  Ps.  (XIV) 

1705  „  „          „             .,        154:  Cat.  in  Ps.  (XV) 

1706  „  „          „             „        223:  Cat.  in  Ps.Od.  (XV) 

1707  „  „          „       Canonic.  gr.  17:  Ps.Od.  (XV) 

1708  „  „          ,,              „          „    18:  Ps.Od.  (XV) 

1709  „  „          „              „          „    31:  Ps.Od.  (1453) 

1710  „  „          „              „          „    37:  Ps.Od.  (XV) 

1711  „  „          „              „          „    63:  Ps.Od.  (XIII) 

1712  „  „          „              ,.          „    114:  Ps.Od.  (XIII) 

1713  „  New  Coli.,  31:  Cat.  in  Ps.  (XV) 

1715  Padua,  Bibl.  Univ.,  1321:  Ps.Od.  (XV) 

1716  Palermo,  Mus.  Naz.:  Ps.Od.  (XII/XIll) 

1717  Paris,  Bibl.  Nat.,  Coisl.  12:  Cat.  in  Ps.  (XIV) 

1718  „  „        „          „       189:  Cat.  in  Ps.  (XV) 

1719  „  „    „    „   190:  Cat.  Nicetae  in  Ps.  (XIII) 

1720  „  „    „     „   358:  Ps.  (XIII) 

1721  „  „    „   Gr.  12:  Ps.Od.  (1419) 

1722  „  „    „    „  28:  Ps.Od.  (XV) 

1723  „  „    „    „  30:  Ps.Od.  (1438) 

1724  „  „    „    „  31 :  Ps.Od.  (1469) 

1725  „  „    „    „  32:  Ps.Od.  (XV) 

1726  „  „    „    „  33:  Ps.Od.  (XV) 

1727  „  „    „    „  34:  Ps.Od.  (XV) 

1728  „  „    „    „  43:  Ps.Od.  (XIV) 

1729  „  „    „    „  44:  Ps.Od.  (XIV) 

1730  „  „    „    „  45:  Ps.Od.  (XV) 

1731  ,,  „    „    ,,  46:  Psalmi  poenitentiales  (XV) 

1732  „  „    „    „  47:  Ps.Od.  (1364) 

1733  „  „    „    „  106  A:  Ps.Od.  (XIII) 

1734  „  „    „    „  148:  Cat.  in  Ps.  (XVI) 

1735  „  „    „    „  166  und  167:  Cat.  in  Ps.  (XIV) 

1736  „  „    „    „  169:  Cat.  in  Ps.  (XIV) 

1737  „  „    „    „  171:  Cat.  in  Ps.  fragm.  (XVI) 

1738  „  „    „    „  269:  Od.  (XV) 

1739  „  „    „    „  328:  Ps.  fragm.  (XI— XIV) 

1740  „  „    „    „  336:  Ps.Od.  (XV) 

1741  „  „    „    „  352:  Psalmi  graduales  (XIII) 

1742  „  „    „    „  2743:  Ps.Od.  (XVI) 


B68 


A,  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 


1743 
1744 
1745 
1746 

1747 

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1756 

1757 

1758 

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1785 

1786 

1787 

1789 

1790 

1791 

1792 


Paris,  Bibl.  Nat.,  Gr.  1100:  Ps.  fragm.  (XIV— XVI) 
„        „     2500:  Ps.  (XV) 
„       Lat.  15198:  Ps.  (XII/XIII) 
„       Suppl.  gr.  117:  Ps.  (XVI) 
„    188:  Ps.  (XIII) 
„    478:  Ps.Od.  (XIII) 
„    774:  Ps.  fragm.  (XV) 
„         „         „  »         „    801 :  Ps.  (XV) 

„    802:  Ps.  (XV) 
„    1000:  Ps.  fragm.  (XIV) 
„    1032:  Ps.Od.  (XV) 
„     1227:  PsOd.  (XV) 
„    1272:  Ps.Od.  (1458) 
Patmos,  'lüxxvvou  xoü  SeoXo'YOu,  215:  Cat.  in  Ps.  (XIII) 

268:  Ps.Od.  (XIII) 
„  „  „         420:  Cat.  in  Ps.  (XII?) 

Perugia,  Bibl.  Comun.,  L.  31  :  Ps.Od.  (XIV) 
Petersburg,  K.  öff.  Bibl.,  Gr.  115:  Ps.  (XIV) 

„      „        „        „     271 :  Ps.  fragm.  (XIII) 
„      „        „        „     518:  Ps.  (XIV) 
„      „        „        „     545:  Ps.Od.  (1510) 
Geistl.  Akad.,  Sof.  Bibl.,  78:  Ps.Od.  (1540) 

„  „         „        „      79 :  Ps.Od.,  Excerpta  e  Sap.  et  Sir.  (XVI) 

Rom,  Bibl.  Angel.,  Gr.  59:  Psalmi  graduales  (1422) 
„      Bibl.  Casanatense,  240:  Ps.Od.  (XV) 
„     Privatbibl.  Chigi,  R.  IV.  5 :  Ps.Od.  (XVI) 
,,      Bibl.  Vallicell.,  Gr.  58:  Cat.  in  Ps.  (XV) 

„     68:  Ps.Od.  (XIII) 
„      Bibl.  Vat.,  Barber.  gr.  289:  Ps.  fragm.  (XVI) 
„    321:  Ps.Od.  (XV) 
„    366:  Ps.  fragm.  (XV) 
„    406:  Ps.  (XV) 
„    548:  Cat.  in  Od.  (XVI) 
„         „  „     Palat.  gr.  87:  Ps.Od.  (XV) 

„    107:  Ps.Od.  (XIV/XV) 
„        „    225:  Ps.Od.  (1452) 
„     Pii  II.  gr.  26:  Cat.  in  Ps.  (XVI) 
„     Regln,  gr.  187:  Ps.  (XIII) 
„         „  „     Vat.  arab.  581:  Ps.  (XV) 

„     Vat.  gr.  340:  Ps.  (XV) 

„        „      „     617:  Cat.  in  Ps.  1,  Cat.  in  Od.  (XVI) 
„         „        „     „     695:  Ps.Od.  (1341?) 
„        „      „     773:  Ps.  fragm.  (XIV) 
»         „  „        „      „     778:  Ps.Od.  (um  1390) 

„      „     1070:  Ps.Od.  (1291) 
„      „     1232:  Cat.  in  Od.  (XVI) 
„        „      „     1399:  Ps.Od.  (XV) 
„        „      „     1460:  Ps.  (XVI) 
„        „         „        „      „     1493:  Cat.  in  Od.,  Cat.  in  Ps.  fragm.  (XVI) 


Verzeichnis  der  Sigeln  (Rahlfs). 


369 


1793  Rom,  Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  1617:  Cat.  in  Ps.Od.  (XVI) 


1664:  Cat.  in  Od.  (XVI) 

1677  und  1678  :  Cat.  in  Ps.Od.  (XVI) 

1682  und  1683:  Cat.  in  Ps.Od.  (XVI) 

1685:  Cat.  in  Ps.Od.  (XVI) 

1866:  Ps.Od.  (XIII) 

1882,  Bl.  1—9:  Ps.  fragm.  (XV?) 

1896,  22961  (Bl.  51—110)  und  2297:  Ps.  (XV) 

1952:  Ps.Od.  (XV) 

2012:  Ps.Od.  (XIV) 

2263:  Ps.Od.  (XIII) 

22961,  Bl.  9—50:  Pß.  (XIII) 

2296  n    Bl.  111—114:  Ps.  fragm.  (XII/XIII) 

229611,  Bl.  115—146:  Ps.  (XU/XIII) 


1794  „  „ 

1795  „ 

1796  „ 

1797  „  „ 

1798  „ 

1799  „  „ 

1800  „  „ 

1801  „  „ 

1802  „  „ 

1803  „  „ 

1804  „ 

1805  „ 

1806  „  „ 

1807  Schleusingen,  Henneberg.  Gymn.:  Cat.  in  Ps.  (Papier) 

1808  Serres,  'Icuavvou  toö  llpoSpoaou,  61 :  Ps.  (Perg.) 

1809  „  „         „  „  67:  Ps.  (Perg.) 

1810  „  „         „  „  68:  Ps.  (Perg.) 

1811  Sinai,  Cod.  gr.  22:  Ps. 

1812  „  „ 

1813  „  „ 

1814  „  „ 
1-^15  „  „ 

1816  „  „ 

1817  „  „ 

1818  „  „ 

1819  „  „ 

1820  „  „ 

1821  „ 
lö22  „  „ 

1823  „  „ 

1824  „ 


„  „  23:  Cat.  in  Ps.  (XIV) 

„         „  „  27 :  Cat.  in  Ps.Od.  (1452) 

„  „  38:  Ps.Od.  (XlII/XIV) 

„         „  „  40:  Ps.Od.  (XIV) 

j,  ,,  ,,  4ij :  xß. 

„         „  „  46:  Ps.Od.  (XIV/XV) 

„  „  47:  Ps.Od.  (XII/XIII) 

„         „  „  49:  Ps. 

„         ,,  „  50:  Ps. 

„         „  „  öl:  Ps.Od.  (XV) 

„  „  52:  Ps.Od.  (XII,  XIII) 

„  „  53 :  Ps.  (XIV) 

„  „  54:  Ps.Od.  (XIII) 

»)  ))  )>  5ü 

Petersburg,  K.  öff.  Bibl.,  Gr.  272 

1826  Sinai,  Cod.  gr.  58:  Ps.Od.  (XIII) 


1825 


Ps.Od.  (1344) 


lö27 

)) 

61:  Ps.Od.  (um  1273) 

1828 

)) 

62:  Ps.  (XIU) 

1829 

)) 

63:  Ps.Od.  (XIII/XIV) 

1«30 

)) 

64:  Ps.Od.  (XIII) 

1831 

)i 

66:  Ps.Od.  (XIII/XIV) 

1832 

>> 

67:  Ps.Od.  (XIII/XIV) 

1833 

)> 

70:  Ps.Od.  (XVI) 

1834 

)) 

71:  Ps.Od.  (1550) 

1835 

n 

75:  Ps.Od.  (XVI) 

1836 

)) 

)) 

87:  P«.  (1565) 

1837 

)) 

j, 

90:  Ps.Od.  (1566) 

1838 

„ 

>) 

92:  Ps.Od.  (1563) 

1839 

n 

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'^^  „.   ..-.,     .,              !  l'^-^^d-  (12^3) 

Petersburg, 

K.  öff.  Bibl.,  Gr.  391   1 

KkI. 

Ges. 

d.  Wiss 

. 

^acliriclileii.    Philolog.-Iiistor.  Klasse.    1914.     Beiheft. 

24 

370 

1840 

1841 

1842 

1843 

1844 

1845 

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1848 

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1850 

1851 

1852 

1853 

1854 

1855 

1856 

1857 

1858 

1859 

1860 

1861 

1862 

1863 

1864 

1865 

1866 

1867 

1868 

1869 

1870 

1871 


A.  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 


Sinai,  Cod.  gr.  95:  Ps.Od.  (1532) 
96:  Ps.Od.  (XV) 
97:  Ps.Od.  (1517) 
99:  Ps.Od.  (1499) 
101:  Ps.Od.  (1534) 
102:  Ps.Od.  (XV) 
103:  Ps.Od.  (1532) 
104: 
105: 
106: 
107: 


1872 

1878 
1874 

1875 
1876 
1877 
1878 
1879 
1880 
1881 
1882 
1883 
1884 
1885 
1886 
1887 


Ps.Od.  (XVI) 
Ps.Od.  (1506) 
Ps.Od.  (XVI) 
Ps.Od.  (XVI) 
108:  Ps.  (XIII/XIV) 
109:  Ps.Od.  (XV/XVI) 
110:  Ps.Od.  (XV) 
111:  Ps.Od.  (XV/XVI) 
112:  Ps.Od.  (XV) 
113:  Ps.Od.  (XVI) 
114:  Ps.Od.  (XV/XVI) 
115:  Ps.  (XV/XVI) 
116:  Ps.Od.  (XV) 
117:  Ps.Od.  (1544) 
118:  Ps.Od.  (1580) 
119:  Ps.Od.  (XV) 
120:  Ps.Od.  (XVI) 
122:  Ps.Od.  (XVI?) 
123:  Ps.Od.  (XVI) 
124:  Ps.Od.  (1565) 
125:  Ps.Od.  (XIV?) 
126:  Ps.Od.  (XVI) 
127:  Ps.Od.  (XIV) 
128:  Ps.Od.  (1548) 
129:  Ps.Od.  (1356) 
130 
Petersburg,  K.  öff.  Bibl.,  Gr.  390 
Sinai,  Cod.  gr.  131:  Ps.Od.  (XIV) 
132:  Ps.Od.  (XIV) 
133:  Ps.Od.  (XIV) 
134:  Ps.Od.  (1500) 
135:  Ps.  (XIV) 
136:  Ps.Od.  (1542) 
137:  Ps.Od.  (XV) 
139:  Ps.Od.  (XV/XVI) 
140:  Ps.Od.  (XV) 
259:  Ps.Od.  (XII  oder  XIV?) 
550:  Ps.  (XIII) 
ohne  Nummer:  Ps.Od.  (1564) 
Trapezunt,  SoufjieXä,  28:  Ps.  (XV) 
39:  Ps.  (XVI) 
64:  Ps.  (XIV) 


Ps.Od.  (1203) 


Verzeichnis  der  Sigeln  (Rahlfs).  371 

1888  Trapezunt,  SouasXä,  73:  Ps.  (XVI) 

1869  Troyes,  Bibliotheque,  1699:  Ps.Od.  (XV) 

1890  Turin,  Bibl.  Naz.,  B.  I.  5 :  Cat.  Nicetae  iu  Ps.  (XIII) 

1891  „         „  „      B.  I.  8 :  Cat.  in  Ps.Od.  (XIII) 

1892  „         „  „      B.  IV.  10:  Ps.  (XV) 

1893  „        „         „      B.  V.  8:  Ps.  (XIII) 

1894  „  Bibl.  Reale,  378:  Ps.  (XIII) 

1895  Upsala,  Univ.-Bibl.,  Gr.  10:  Ps.Od.  (1369) 

1896  „  „  „     24:  Ps.Od.  (XV?) 

1897  Venedig,  Bibl.  Marc,  Append.  I  2:  Ps.Od.  (1446) 

1898  „  „  „  „         I  16:  Ps.Od.  (XIII) 

1899  „  „  „  „        I  26:  Ps.Od.  (XIV) 

1900  „  „  „  „         I  27:  Ps.  (XVI) 

1901  „  „  „  „         I  41 :  Cat.  in  Ps.  (XVI) 

1902  „  „  „  „         I  62:  Ps.Od.  (XV) 

1903  „  „  „  „         II  127:  Ps.Od.  (XV) 

1904  „  „  „  Gr.  505:  Ps.Od.  (XIV) 

1905  „  „  „  ,.    536:  Cat.  in  Ps.  (XIV) 

1906  Wien,  Hofbibl.,  Theol.  gr.  59:  Cat.  in  Ps.  (XIII) 

1907  „  „  „  „  159:  Cat.  in  Od.  (um  1231) 

1908  „  „  „  „  175:  Ps.Od.  (XV) 

1909  „  „  „  „  236:  Psalmi  aliquot  (1370) 

1910  „  „  „  „  252 :  Cat.  in  Ps.  fragm.  (XVI) 

1911  „  „  „  „  299:  Cat.  in  Ps.Od.  (1234) 

1912  „  „  „  „  329:  Cat.  in  Od.  (XV) 

1913  Wisbech,  Privatbibl.  Peckover,  20:  Ps.  (Papier) 

1915  Edinburgh,  Univ.  Libr.,  Laing  12:  Ps.  (1591) 

1916  Monte  Cassino,  Bibl.  Abbaziale,  BB  467:  Ps.  (XII/XIII) 

2001  Berlin,  Kgl.  Mus.,  Ägypt.  Abt.,?  (Blaß  Nr.  IV):  Ps.  fragm.  (jüngere  Unciale) 

2002  „  „         „  „  „      P.  5011:  Ps.  fragm.  (V) 

2003  „  „         „  .,  „      P.  5018:  Ps.  fragm.  (VII?) 

2004  „  „         „       Antiquarium,  Mise.  8630:  Ps.  fragm.  (I— IV) 

2005  Cambridge,    Univ.   Libr.,    Tayl.-Schecht.    12.    182:    Ps.   hexapl.    fragm.    (VII, 

rescr.  hebr.) 

2006  „  „  „  „  16.  320:  Ps.  fragm.  (VI,  rescr.  hebr.) 

2007  Jena,  Philol.  Sem.:  Ps.  fragm.  (V) 

2008  Didlington  Hall,  Privatbibl.  Amherst,  Pap.  V:  Ps.  fragm.  (V/VI) 

2009  „  „  „  „  „      VI:  Ps.  fragm.  (VII?) 

2010  „  „  „  „  „      VII:  Ps.  fragm.  (V) 

2011  Cambridge,  Privatbibl.  Lewis:  Ps.  fragm.  (VIII,  rescr.  IX) 

2012  Lapethus,  Marmorplatte:  Ps.  fragra.  (IV) 

2013  Leipzig,  Univ.-Bibl.,  Pap.  39:  Ps.  fragm.  (IV) 

2014  „  „  „       170:  Ps.  fragm.  (III) 

2015  London,  Brit.  Mus.,  Add.  34  274:  Ps.  fragm.  (VII/VIII) 

2016  „  „  „          „      34  473:  Ps.  fragm.  (VII) 

2017  „  „  „          „      34  602,  Bl.   1—9:  Ps.  fragm.  (VII/VIII) 

2018  „  „  „  Oriental  3579  A:  Ps.  fragm.  (VII/VIII) 

2019  „  „  „  Pap.  230:  Ps.  fragm.  (III) 

24* 


372 


A.  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 


2020  Manchester,  John  Rylands  Libr.,  Gr.  pap.  3:  Ps.  fragm.  (V/VI) 

2021  Berlin,  Kgl.  Mus.,  Ägypt.  Abt.,  P.  9754:  Ps.  fragm.  (V?) 

2022  „  „         „  „  „      P.   10  501:  Ps.  fragm.  (VI/VII) 

2023  Oxford,  Bodl.  Libr.,  Coptic  g.  3:  Ps.  fragm. 

2024  „  „  „       Gr.  th.  g.  6  (P):  Ps.  fragm.  (VII) 

2025  Oxyrhynehus  Pap.  1226:  Ps.  fragm.  (III/IV) 

2026  Paris,  Bibl.  Nat.,  Suppl.  gr.  1092,  Bl.  1:  Ps.  fragm.  (VIII) 

2027  Petersburg,  K.  öff.  Bibl.,  Gr.  4:  Ps.  fragm.  (IV/V) 

2028  „  „      „        „         „     15:  Ps.  fragm.  (VI) 

2029  Sinai,  Fragm.  ohne  Nummer:  Ps.  fragm.  (IV) 

2030  Wien,  Hofbibl.,  Rainer,  Inv.  Nr.  8022:  Ps.  fragm.  (VI) 

2031  „  „  „  „       „     8032:  Ps.  fragm.  (IV) 

2032  „  „  „  „       „     9722:  Ps.  fragm.  (VI) 

2033  „  „  „  „       „     9851:  Ps.  fragm.  (V) 

2034  „  „  „  ,,       „     9871 :  Ps.  fragm.  (V) 

2035  „  „  „  „       „     9872:  Ps.  fragm.  (V) 

2036  „  „  „        Litt,  theol.  4:  Od.  fragm.  (VI) 

2037  „  „  „  „  „      7 :  Ps.  fragm.  (IV) 

2038  „  „  „  „  „9:  Ps.  fragm.  (VI) 

2039  „  „  „  „  „      10:  Ps.  fragm.  (V) 

2040  „  „  „  „  „      11:  Ps.  fragm.  (V/VI) 

2041  „  „  „        Ausstellungs-Nr.  26:  Ps.  fragm.  (V) 

2042  Oxyrhynehus  Pap.  845:  Ps.  fragm.  (IV/V) 

2043  Berlin.  Kgl.  Mus.,  Ägypt.  Abt.,  P.  3601 :  Ps.  fragm.  (byz.  Zeit) 

2044  „  „         „  „  „      P.  5874:  Ps.  fragm.  (V?) 

2045  „  „         „  „  „      P.  5875:  Ps.  fragm.  (V) 

2046  „  „         „  „  „      P.  6747:  Ps.  fragm.  (III/IV) 

2047  „  „         „  „  „      P.  7954:  Ps.  fragm.  (VI) 

2048  Genf,  Bibl.  publ.  et  univ.,  Ms.  gr.  50:  Ps.  fragm.  (VI) 


Übersicht  über  das  handschriftliche  Material 
für  die  einzelnen  Teile  des  A.T. 

Ich  unterscheide  sieben  Büchergruppen:  1)  Oct.,  2)  Reg.,  Par.,  Esdr.,  3)  Est., 
Idt.,  Tob.,  4)  Mac.  I— IV,  5)  Ps.Od.,  6)  Libri  sapientiales  incl.  Pg.Sal.,  7)  XVI 
prophetae.  Für  jede  Gruppe  führe  ich  zuerst  die  einfachen  Bibeltexte  an,  sodann 
die  Catenen,  schließlich  die  Commentare.  In  jeder  Abteilung  ordne  ich  die  Hss. 
chronologisch  nach  der  in  der  ersten  Kolumne  angegebenen  Zeit;  muß  eine 
solche  Anordnung  bei  der  Unsicherheit  mancher  Zeitangaben  auch  manchmal  im 
einzelnen  unsicher  bleiben,  so  wird  sie  doch  ein  im  großen  und  ganzen  einiger- 
maßen zutreffendes  Bild  liefern.  Gleichaltrige  Hss.  ordne  ich  wie  im  Hauptver- 
zeichnis alphabetisch  und  arithmetisch  nach  Orten,  Bibliotheken  und  Signaturen. 
Hss.  ohne  Zeitbestimmung  schiebe  ich,  wenn  sich  ihre  Zeit  nach  anderen  Angaben, 
z.  B.  über  die  Schriftart,  annähernd  bestimmen  läßt,  an  einer  vermutlich  ungefähr 
passenden  Stelle  ein :  ist  aber  gar  nichts  bekannt,  so  stelle  ich  sie  an  den  Schluß 
der  betreffenden  Abteilung.  Folgende  Hss.  mit  ganz  vager  Inhaltsangabe  sind 
überhaupt  nicht  eingereiht : 

■.'  Adrianopel,  'E^.Xrjv.  TufAv.,  1270  Bücher  des  A.T. 

1380       Serres,  'lioawou  toO  Ilpo5poij.ou,  60  Bücher  des  A.T. 

XIII       Athen,  Nat.-Bibl.,  375  'Elrjrjxix'i  i-/.  ttj?  llaXatä;  yP'^'T^i' 

Die  Inhaltsangaben  sind  hier  mit  Ausnahme  des  Psalters  (s.  daselbst) 
ähnlich  kurz  gehalten  wie  im  Verzeichnis  der  Sigeln.  Insonderheit  habe  ich  Defekte 
der  Hss.  auch  hier  in  der  Regel  nicht  notiert.  Wo  jedoch  ein  Buch  einer  Gruppe, 
z.  B.  des  Oct.,  ganz  fehlt,  habe  ich  hier  nicht  „Oct."  gesetzt,  sondern  die  vor- 
handenen Bücher  angegeben,  damit  der  Benutzer  genau  feststellen  kann,  welche 
Hss.  für  jedes  einzelne  Buch  vorhanden  sind ').  Ferner  habe  ich  bei  allen  Hss., 
welche  Bücher  aus  mehreren  Gruppen  enthalten,  nicht  nur  die  Bücher  der  jeweils 
in  Betracht  kommenden  Gnippe  angegeben,  sondem  in  Klammern  die  sich  nach 
beiden  Seiten  nächst  anschließenden  Bücher  oder  Buchgruppen  hinzugefügt,  da  die 
Reihenfolge  der  Bücher  für  die  Bestimmung  des  Verwandt8phafts\  erhältnisses  der 
Hss.  oft  wichtig  ist. 

In  der  letzten  Kolumne  stehen  bei  den  einfachen  Bibeltexten  und  Catenen 
die  Sigeln. 

Ein  zu  der  Zeitangabe  hinzugefügtes  Kreuz  bedeutet,  daß  die  Hs.  später 
rescribiert  ist. 


1)  Eine  Ausnahme   bilden    nur    die  Hss.,    deren    Inhalt   noch    nicht   genauer 
bekannt  ist,  z.  B.  Rom,  Bibl.  \'at.,  Pii  II.  gr.   15 :  Pent.  fragm. 


374 


A.  Rablfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A,T. 


1)  Octateuchus. 
a)  Einfache  Bibeltexte. 


II/III 
III 
III 
III 
III 
III 
m 

III/IV  ? 
IV 

IV 

IV 

IV 
IV 
IV 
IV 

IV 
IV 

IV 

IV/V  • 

IV/V 
V 
V 
V 


V/VI 
V/VI 

V/VI  + 

V/VI 

VI 

VI 

Vli 
VI/VII  i 

vn 


Oxyrhynchus  Pap.  656 
Berlin,  Kgl.  Bibl.,   Graec.  fol.  66  I.  JI 
London,  Brit.  Mus.,  Pap.  212 
Oxyrhynchus  Pap.  1007 

„      1074 

„      1075 

„      1166 
Berlin,  Kgl.  Mus.,  Ägypt.  Abt.,  P.  9778 
Didlington   Hall,    Privatbibl.    Amherst, 

Pap.  III 
Manchester,    John   Rylands   Libr.,    Gr. 

pap.  1 
München,  Hof-  u.  Staatsbibl.,   Gr.  610 

Nr.  1 
Oxyrhynchus  Pap.  1167 

„      1168 

„      1225 
Petersburg,  K.  öff.  Bibl.,  Gr.  259  und  2 

Rom,  Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  1209 
Sinai,  Fragm.  1 

„  „         2  und  3 

Leiden,  Univ.-Bibl.,  Voss,  graec.  in  qu.  8 
Paris,  Bibl.  Nat.,  Gr.  17 
Petersburg,  K.  öfif.  Bibl.,  Gr.  3 
Wien,  Hofbibl.,  Rainer,  Litt,  theol.  1 — 3 
London,  Brit.  Mus.,  Royal  1  D.  V 
Mailand,  Bibl.  Ambr.,  A.  147  inf. 
München,  Hof-  u.  Staatsbibl.,  Gr.  610 

Nr.  2 
Washington ,    Smithson.    Instit.,    Freer 

Gallery,  I 
Berlin,  Kgl.  Mus.,  Ägypt.  Abt.,  P.  6770 
London,  Brit.  Mus.,  Cotton.  Otho  B.  VI  ; 
Bristol,  Baptist  Coli. 
Petersburg,  K.  öff.  Bibl.,  Gr.  5 
Wien,  Hofbibl.,  Theol.  gr.  31 
Didlington    Hall,    Privatbibl.   Amherst, 

Pap.  CXCI,  erstes  Stück 
Didlington    Hall,    Privatbibl.    Amherst, 

Pap.  CXCU 
Rom,  Bibl.  Vat.,  Vat.  syr.  162,  Bl.  92  etc. 
Cambridge,  Privatbibl.  Lewis 
Heidelberg,  Univ.-Bibl.,  1362 


Gen.  fragm. 

905 

Gen.  fragm. 

911 

Gen.  fragm.  (Zitat) 

Gen.  fragm. 

907 

Exod.  fragm. 

908 

Exod.  fragm. 

909 

Gen.  fragm. 

944 

Gen.  fragm. 

903 

Gen.  fragm.  sec.  LXX  et 

912 

Aquilam 

Deut,  fragm. 

920 

Gen.  fragm. 

935 

Gen.  fragm. 

945 

los.  fragm. 

946 

Lev.  fragm. 

947 

Gen.  et  Num 

.  fragm.  (es 

S 

folgt  jetzt 

i*ar.  fragm.) 

Oct.  (Reg.) 

B 

Lev.  fragm. 

931 

lud.  et  Ruth 

fragm. 

932 

Gen.  —  lud. 

G 

Gen.  fragm. 

949 

Oct.  (Reg.) 

A 

Gen.  —  los. 

F 

Lev.  fragm. 

936 

Deut.,  los. 

W 

Gen.  fragm. 

901 

Gen. 

D 

Num. 

624 

Gen. 

L 

Exod.  fragm. 

914 

Deut,  fragm. 

916 

lud. 

ZI 

Gen.  fragm. 

939 

Exod.  fragm. 

941 

Material  für  die  einzelnen  Teile  des  A.T. :  1)  Oct. 


375 


Vn        München,  Hof-  u.  Staatsbibl ,  Gr.  610 

Nr.  3 
VU       Paris,  Bibl.  Nat.,  Coisl.  1 
VU-j-      Sinai,  Fragm.  21 
VTT/VTTT  -  \  ^^^V^^S'  Univ.-Bibl.,  Gr.  2 

'  1  Petersburg,  K.  öflf.  Bibl.,  Gr.  26 
VIII       Paris,  Bibl.  Nat.,  Gr.  1397 
Vin      Eom,  Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  2106 
Um  817    Oxford,  Bodl.  Libr.,  Auct.  F.  4.  32 


IX  Jerusalem,  Patr.-Bibl.,  Tacpou  2 
IX -^  Rom,  Bibl.  Vat.,  Pü  H.  gr.  15 

i  Oxford,  Bodl.  Libr.,  Auct.  T.  inf.  2.   1 
Cambridge,  Univ.  Libr.,  Add.  1879.  7 
Petersburg,  K.  öff.  Bibl.,  Gr.  62 
London,  Brit.  Mus.,  Add.  20  002 

IX/X  Rom,  Bibl.  Vat.,  Pakt.  gr.  431 

X  Athos,  riavToxpaTOpos,  24 
X  Grottaferrata,  A.  -j.  I 

X  Leipzig,  Univ.-Bibl.,  Gr.  IG,  Bl.  150—247 

X  Moskau,  SjTi.-Bibl.,  Gr.  31 

X  München,  Hof-  u.  Staatsbibl.,  Gr.  454 

X  Paris,  Bibl.  Nat.,  Coisl.  2 

X  „          „         „      Gr.  2 

X  Petersburg,  K.  öff.  Bibl.,  Papad.-Ker.  8 

X  Rom,  Bibl.  Vat.,  Regln,  gr.  1 

X  „         „         „       Vat.  gr.  2058 

X  Venedig,  Bibl.  Marc,  Gr.  3 

X?  Wien,  Hof  bibl.,  Theol.  gr.  57 

X/XI  Athos,  Bcfcor.moio-j,  511 

X/XI  Rom,  Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  1901 

X/XI  „         „         „         „       „    2122 

X/XI  \  ^'"^>>  Cod.  gr.   1 

\  Petersburg,  K.  öff.  Bibl.,  Gr.  260 

X/XI  Venedig,  Bibl.  Marc,  Gr.  2 

1021  Athos,  Ba-orcttofou,  513 

1093  Paris,  Bibl.  Nat.,  Gr.  3 

XI  Athos,  Aaipa,  3.')2 

XI  Escorial,  Real  Bibl.,  Q-I-13 

XI  Florenz,  Bibl.  Laur.,   Medic.  Palat.  242 

XI  .,            „          „       Plut.  V  1 

XI  „           „          „         „      V  38 

XI  I,ondon,  Brit.  Mus.,  Curzon  66 

XI -j-  Mailand,  Bibl.  Ambr.,  Q.  6  sup. 

XI  München,  Hof-  u.  Staatsbibl.,  Gr.  372 

XI  Rom,  Bibl.  Vat.,  Regin.  gr.  10 

XI  „         „         „      Vat.  gr.  1657 


lud.  frasrm. 


937 


Oct.  (Reg.) 

M 

Num.  firagm. 

933 

Num.  —  lud. 

fragm. 

K 

Gen.  fragm. 

940 

Lev.— Ruth 

(Reg.) 

V 

Excerpta  e  Deut,  et  Gen. 

508 

et    Exod. 

(dazwischen 

Excerpte 

aus   anderen 

Teilen  des 

A.T.) 

Oct.  (XVI  proph.) 

407 

Pent.  fragm. 

662 

Oct.  (Reg.) 

- 

509 

Excerpta  ex 

los. 

661 

Oct. 

344 

Oct.  (Est.) 

392 

Exod.  —  Deut. 

416 

Oct.  (Reg.) 

127 

los.  —  Ruth 

(Reg.) 

489 

Oct. 

15 

Oct.  (Reg.) 

64 

Oct. 

630 

Oct.  (Reg.) 

55 

Gen.  —  lud. 

85 

Oct.  (Reg.) 

121 

Oct. 

131 

Oct.  (Est.) 

318 

Gen.  —  lud. 

84 

Num.  —  los. 

28 

Oct.  (Reg.) 

707 

Oct.  (Reg.) 

29 

Oct.  (Est.) 

319 

Oct.  (Reg.) 

56 

Oct. 

343 

Oct.  (Reg.) 

381 

Oct. 

18 

Oct.  (Reg.) 

134 

Oct. 

16 

Oct. 

426 

Gen.  fragm. 

368 

los.  — Ruth  (Reg.) 

488 

Oct    (Mac.) 

58 

Oct.  (anfangs 

mit  Cat.) 

128 

376 

A.  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T 

XI 

Venedig,  Bibl.  Marc,  Gr.  4 

Oct.  (Reg.) 

120 

XI 

„     16,    Vorsetz- 
blätter 

Deut,  et  los. 

iragm. 

729 

XI/XII 

Grottaferrata,  A.  o.  XXIII 

Lev.  fragm. 

394 

xi/xn 

Paris,  Bibl.  Nat.,  Gr.  6 

Gen.  —  lud. 

118 

xi/xn 

Rom,  Bibl.  Casanat.,  1444 

Oct. 

30 

XI/XII 

„      Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  1252 

Oct. 

129 

1125 

Oxford,  Univ.  Coli.,  52 

Oct. 

75 

1195 

Rom,  Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  1238 

Oct.  (Reg.) 

246 

XII 

Athos,  KouTXou[j.ouaiou,  82 

Gen.  fragm. 

341 

[XII 

Glasgow,  Hunt.  Mus.  Libr.,  S.  10.  171 

lud. 

vermißt] 

XII 

Messina,  Bibl.  Univ.,  Salv.  62 

Gen.  — lud. 

458 

xn 

Paris,  Bibl.  Nat.,  Coisl.  3 

Oct.  (Reg.) 

82 

XII 

Rom,  Bibl.  Vallicell.,  Gr.  10 

Lev.  fragm. 

642 

XU 

„      Privatbibl.  Chigi,  R.  VI.  38 

Oct.  (Reg.) 

19 

XII/XIII 

Wien,  Hofbibl.,  Theol.  gr.  23 

Oct.  (Reg.) 

130 

XIII 

Athen,  Nat.-Bibl.,  44 

Oct.  (Reg.) 

314 

XIII 

Athos,  BaxoTiaiSto'j,  515 

Lev.  —  Ruth 

320 

XIII 

Florenz,  Bibl.  Laur.,  S.  Marco  700 

Oct.  (Reg.) 

74 

XIII 

London,  Brit.  Mus.,  Royal  1  D.  II 

Ruth  (Reg.) 

93 

XIII 

Oxford,  Bodl.  Libr.,  Canonic.  gr.  35 

Oct. 

72 

XIII 

Paris,  Bibl.  Nat.,  Coisl.  184 

Gen.  —  lud. 

537 

XIII 

„         „      Gr.  1 

Oct.  (Reg.) 

71 

XIII 

A 

?)                   ))                 J)             )!         ^ 

Oct.  (Est.) 

76 

XIII 

Patmos,   'I(U7vvou  xoü  öeoXo'you,  410 

Gen.  —  lud. 

618 

XIII 

Rom,  Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  330 

Oct.  (Reg.) 

108 

XIII/XIV 

Athos,  Aot'jpct,  603 

Lev.  —  los. 

767 

XIII/XIV 

Paris,  Bibl.  Nat.,  Coisl.  4 

Oct.  (Reg.) 

46 

XIII/XIV 

„          „         „      Gr.  5 

Oct.  (Thdt.  qu.  in  Oct.) 

54 

1326 

Athos,  llpiuTcko'j,  53 

Oct.  (Reg.) 

346 

1334 

Ferrara,  Bibl.  Comun.,  188  I 

Oct.  (Reg.) 

107 

XIV 

Athos,  BaTor:at5t'o'j,  516 

Exod.  —  Ruth 

(Par.) 

321 

XIV 

Ferrara,  Bibl.  Comun.,  187  I 

Oct.  (Reg.) 

106 

XIV 

Florenz,  Bibl.  Laur.,  Acquisti  44 

(Cat.  in  Pent.,  X/XI.  Jahrh.) 

52 

los.  —  Ruth 

(Reg.) 

XIV 

Msya  1t.ii}mo^,  68 

Oct. 

364 

XIV 

Moskau,  Syn.-Bibl..  Gr.  30 

Oct.  (Reg.) 

125 

XIV 

Paris,  Bibl.  de  l'Arsenal,  8415 

Oct.  (Reg.) 

527 

XIV 

„      Bibl.  Nat.,  Suppl.  gr.  609 

Oct.  (Reg.) 

610 

XIV 

Rom,  Bibl.  Vat.,  Pii  Jl.  gr.  20 

Pent. 

664 

XIV 

„         „         „       Vat.  gr.  332 

Num.— Ruth  (' 
fragm. 

rob.)  Deut. 

669 

1439 

Paris,  Bibl.  Nat,,  Gr.  17  A 

Oct. 

53 

1475 

Moskau,  Syn.-Bibl.,  Gr.  19 

(Cat.   in  Gen. 
Lev.  —  lud. 

et  Exod.) 
(Idt.) 

126 

XV 

Escorial,  Real  Bibl,  T  (griech.)-II-5 

Oct.  (Reg.) 

376 

XV 

Glasgow,  Univ.  Libr.,  BE.  7b.  10 

Oct. 

59 

XV 

Paris,  Bibl.  Nat.,  Gr.  2511 

Deut.,  Lev.  fragm.  (Prov.) 

602 

Material  tiir  die  einzelnen  Teile  des  A.T. :  1)  Uct. 


377 


XV  Patmos,  'I(uavvo'j  Toü  ÖcoXoYou,  411            Pent.  ^)  619 

XV  Venedig,  Bibl.  Marc,  Gr.  5  Oct.  (Reg.)  68 
XV  „  „  „  „  6  Oct.  (Reg.)  122 
XV  Zittau,  Stadtbibl.,  A.  1  Oct.  (Reg.)  44 

XV/XVI  Madrid,  Bibl.  de  la  Univ.  Central,  E.  1,     Ind.,  Ruth  (Reg.)  442 
n"  10 

1514  Athos,  'IßTjpiov,  382  Ruth  (Reg.)  334 

XVI  Msiiiopa,  216  Oct.  (Reg.)  461 


b)  Catenen^). 

X  Basel,  Univ.-Bibl.,  A.  N.  III.  13 

X  Moskau.  Syn.-Bibl.,  Gr.  385 

X  Venedig,  Bibl.  Marc,  Gr.  15 
Ä  „  „  ,,  ,,     od4 

X/XI  Florenz,  Bibl.  Laur.,  Acquisti  44 

XI         Athen,  Nat.-Bibl.,  43 

XI         Athos,  'l|jTjpu)v,  15 

XI         Konstantinopel,  Me-o/iov  des  Hl.  Grabes, 

224 
XI         München,  Hof-  u.  Staatsbibl.,  Gr.  9 
XI         Paris,  Bibl.  Nat.,  Coisl.  193 


XI  Patmos,  'Ituavvo'j  toü  BEOÄoyou,  216 
XI  „  „  „  „  217 

XI  Rom,  Bibl.  Vat.,  Palat.  gr.  203 
XI  „         ,,  .,      Vat.  gr.  331 

XI  „         „  „        „       „    747 

XI  „         ,,  „        „       „    1657 
XI/XII  Nikolsbur^.    Dietrichsteinschc    Schloß- 

bibl.,  II.  221 

XI/XlI  Rom,  Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  746 

1103  London,  Archiepisc.  Libr.,  1214 

XII  Konstantinopel,  Bibl.  des  Serail,  8 
XII  London,  Brit.  Mus.,  Add.  35123 
XII  Paris,  IJibl.  Nat.,  Coisl.  7 


Cat.  in  Gen.  et  Exod. 

135 

Cat.  in  Gen. 

17 

Cat.  in  Oct. 

730 

Cat.  in  Oct. 

739 

Cat.   in   Pent.    (los.    etc. 

52 

sine  cat.,  XIV.  Jahrh.) 

Cat.  in  Oct.  (Cat.  in  Reg.) 

313 

Cat.  in  los.  (Cat.  in  Reg.) 

328 

Cat.  in  Gen. 

400 

Cat.  in  Gen.  et  Exod. 

25 

Excerpta  e  cat.    in    Gen. 

539 

et  Exod.  (unter  anderen 

Cat.-Excerpten) 

Cat.  in  Pent. 

615 

Cat.  in  Num.  —  Ruth 

616 

Cat.  in  Gen.  et  Exod. 

14 

Cat.  in  los.  —  Ruth  (Cat. 

236 

in  Reg.) 

Cat.  in  Oct. 

57 

Cat.  in  Gen.  i'ragm. 

128 

Cat.  in  Oct. 

500 

Cat.  in  Oct. 

73 

Cat.  in  Lev.  —  Ruth 

417 

Cat.  in  Oct. 

413 

Cat.  in  Oct. 

422 

XII 


Gr.   128 


Cat.  in  los. —  Ruth  (Cat.     530 

in  Reg.) 
Cat    in  Oct.  550 


1)  Angehängt  sind  die  Testamenta  XI  [  patriarclianuu. 

2)  Über  die  Vcrtcihing  der  Hss.  auf  die  verschiedi-ncn  Catenentypen  s.  Karo- 
Lietzm.  S.  2 — 17.  Ni/rjCfopo;  HeoToxr,;  benutzte  für  seine  Ausgabe  der  iletpot  evo; 
•A'xi  zevTTj/.ovta  'j::o|j.vr|[j.aT[:;T(ov  et;  tt^v  OxTaxe-j/ov  aoli  la  tojv  liaatXeiiuv  (Leipzig 
1772  und  1773 ;  als  „Cat.  Nicephori"  oder  „Cat.  Lipsiensis"  bekannt)  die  beiden 
Hss.  Athen,  Nat.-Bibl.,  -i)',  (XI.  Jahrh.)  und  London,  Archiepisc  Libr.,  1214(1103 
n.  Chr.;  nur  Lev.  —  Ruth),  außerdem  die  Hs.  von  Procopii  comni.  in  Oct.  Reg  Par. 
München,  Hof-  u.  Staatsbibl.,  Gr.  358  (IX.  Jahrh.),  s.  Kalilfs  in  der  Theol.  ],ite- 
raturztg.  38  (1913),  Sp.  476  f.  und  39  (1914),  Sp.  92. 


378 


A.  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 


xn 

Rom,  Bibl.  Vat.,  Barber.  gr.  474 

Cat.  in  Oct. 

646 

XII 

„      Vat.  gr.  383 

Cat.  in  Gen.  et  Exod. 

78 

xn 

Sinai,  Cod.  gr.  2 

Cat.  in  Gen.  —  Lev. 

708 

XII 

Smyrna,  E'joc/yeX.  S/oXt^,  A-1 

Cat.  in  Oct. 

716 

XU/XIII 

Jerusalem,  Patr.-Bibl.,  Totcpou  3 

Cat.  in  Gen. 

408 

xn/xiii 

Rom,  Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  1668 

Cat.  in  Gen. 

79 

1264 

Paris,  Bibl.  Xat.,  Coisl.  5 

Cat.  in  Lev.  —  Ruth 

528 

XlII 

))                     !)                   ))                     )>              ^ 

Cat.  in  Lev. — Ruth 

529 

XIII 

„      Gr.  129 

Cat.  in  Gen.  — lud. 

551 

XIII 

»         .,        „       „    161 

Cat.  in  Gen. 

569 

XIII 

Petersburg,  K.  öff.  Bibl.,  Gr.  124 

Cat.  in  Oct. 

628 

XIII 

Zürich,  Stadtbibl.,  C.  11 

Cat.  in  Oct. 

761 

XIII/XIV 

Rom,  Bibl.  Vallicell.,  Gr.  30 

Excerpta  e  cat.  in  Oct. 

XIII/XIV 

„      Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  748 

Cat.  in  Oct. 

77 

XIV 

Leiden ,    Univ.-Bibl. ,    Voss,    graec.    in 
fol.  13 

Cat.  in  Oct. 

414 

XIV/XV 

Paris,  Bibl.  Nat,,  Gr.  950 

?  Excerpta  e  cat.  in  Gen. 

1475 

Moskau,  Syn.-Bibl.,  Gr.  19 

Cat.    in    Gen.    et    Exod. 
(Lev.  etc.  sine  cat.) 

126 

XV 

London,  Brit.  Mus.,  Burn.  34 

Cat.  in  Oct. 

424 

XV 

Paris,  Bibl.  Nat.,  Gr.  130  und  132 

Cat.  in  Oct. 

552 

XV 

Rom,  Bibl.  Vat.,  Regin.  gr.  7 

Cat.  in  Gen.  fragm.  (Cat. 
in  Cant.) 

666 

XV 

Wien,  Hofbibl.,  Theol.  gr.  7 

Cat.  in  Gen. 

31 

Um  1540  Berlin,  Kgl.  BibL,  PhiU.  1405 

Cat.  in  Oct.  (Cat.  in  Reg.) 

350 

1572 

Escorial,  Real  Bibl.,  2-11-17 

Cat.  Marcellini  in  Gen. 

374 

1586 

>>           ).         »      2-1-6 

Cat.  in  Gen.  et  Exod. 

373 

XVI 

Lissabon,  Archive  da  Torre  do  Tombo, 

Cat.  in  Gen.    (Comm.   in 

83 

540.  669.  668.  671.  670 

Exod.  —  Deut.) 

XVI 

Madrid,  Bibl.  Nac,  4673 

Cat.  in  Gen. 

431 

XVI 

München,  Hof-  u.  Staatsbibl.,  Gr.  82 

Cat.  in  Gen.  et  Exod. 

483 

XVI 

Paris,  Bibl.  Nat.,  Gr.  131 

Cat.  in  Exod, 

553 

XVI 

Rom,  Bibl.  Angel.,  Gr.  114 

Cat.  in  Gen. 

633 

XVI 

„      Bibl.  Vat.,  Barber.  gr.  569 

Cat.  in  Gen. 

651 

XVI 

„         „         „       Vat.  gr.  1684 

Cat.  in  Gen. 

691 

XVI 

')         )5         j)         ))       ))    2131 

Cat.  in  Exod.  —  Num. 

702 

XVI 

Toledo,  Kathedralbibl.,  9.  20 

Cat.  in  Gen.  fragm. 

XVI 

Turin,  Bibl.  Naz.,  B.  III.  15 

Cat.  in  Oct.  (Procopü  comm. 
in  Gen.) 

723 

? 

Kairo,  Griech.  Patr.-Bibl.,  68 

Cat.  in  Gen. 

? 

Rumänien,  Toji..  1  geX.  371 

Cat.  in  Pent. 

X 
XU 


c)  Commentare. 

a)  Cyrilli  Alexandrini  Glaphyra  in  Pent.') 

McTEujpa  ?  Cyr.  Glaph.    in   Gen.    fragm. 

Florenz,  Bibl.  Laur.,  Plut.  V  15  Cyr.  Glaph.  in  Pent. 


1)  Ed.  princ. :  Sancti  patris  nostri  Cyrilli  Alexandr,  archiepiscopi  FXacpupa  et« 


Material  für  die  einzelneu  Teile  des  A.T.:  1)  üct. 


J79 


Xn        Korn,  Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.   116Ü 


1304 
XIV 
XIV 
XIV 
XV 
XV 
XV 
1575 


XVI 

XVI 

XVI 

XVI 
XVI 
XVI 
XVI 

9 


X 
X 

X/XI 

xn 

XVI 
XVI 


IX 
XI 


Paris,  Bibl.  Nat.,  Suppl.  gr.  150 
Athos,  'EscptyuEvo'j,  81 
Basel,  Univ.-Bibl.,  A.  III.  4 
Florenz,  Bibl.  Laur.,   S.  Marco  683 
Rom,  Bibl.  Vat.,  Ottob.  gr.  456 
Venedig,  Bibl.  Marc,  Gr.  523 
Wien,  Hofbibl.,  Theol.  gr.  2 
Madrid.  Bibl.  Nac,  4733 


Kopenhagen,    Kgl.    Bibl.,    Gamle   Kgl. 

Saml.  1351 
Mailand,  Bibl.  Ambr.,  A.  124  inf. 
München,  Hof-  u.  Staatsbibl.,  Gr.  42 

Paris,  Bibl.  Nat.,  Suppl.  gr.  216 
Rom,  Bibl.  Vat.,  Ottob.  gr.  36 
„      Vat.  gr.  589 
Salamanca,  Bibl.  Univ.,  1-1-8 
Holkham  Hall,  Privatbibl.  des  Earl  of 
Leicester,  74 


Cyr.     Glaph.     in     Pent.    (Cyr. 

comm.  in  Hab.  3) 
Cyr.  Glaph.  in  Pent. 
Cyr.  Glaph.  in  Pent. 
Cyr.  Glaph.    in   Exod.  —  Deut. 
Cyr.  Glaph.  in  Pent. 
Cyr.  Glaph.   in   Exod.  —  Deut. 
Excerpta  e  Cjt.  Glaph. 
Cyr.  Glaph.   in   Exod.  —  Deut. 
Cyr.    Glaph.    in    Gen.     fragm. 

(zwischen  anderen  Commen- 

taren  Cyrills) 
Cyr.  Glaph.    in   Exod.  —  Deut. 


Cyr.  Glaph.  in  Pent. 

Cyr.  Glaph.    in    Pent. 

comm.  in  Ps.) 

Cyr.  Glaph.  in  Pent. 

CjT.  Glaph.  in  Pent. 

Cyr.  Glaph.  in  Pent. 

Cyr.  Glaph.  in  Pent. 

Cyr.  Glaph.  in  Pent. 


(Thdt. 


ß)  J.  e  o  n  i  s  Magistri ')  epitome  in  Oct.  Reg.  Par.  -) 


Florenz,  Bibl.  Laur.,  Plut.  IX  23 
Patmos,  '[(uctvvou  toö  ©eoXrfyoy,  177 

178 
Rom,  Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  709 

„         „         •,         „      „     1767 
AVien,  Hofbibl.,  Theol.  gr.  28 


Leon.  epit.  in  Oct.  Reg. 

Leon.  epit.  in  Oct.  Reg.  Par. 

Leon.  epit.  in  Oct.  Reg.  Par. 

Leon.  epit.  in  Oct.   Reg.    Par. 

(Leon.  epit.  in  lob) 

Leon.  epit.  in  Oct.  Reg.  Par. 

Leon.  epit.  in  Oct.  Reg. 


•()  P  r  o  c  o  p  i  i  *)  comm.  in  Oct.  Reg.  Par.  *) 

München,  Hof-  u.  Staatsbibl.,  Gr.  358     Proc.  comm.  in  Hept.  Reg.  Par. 
Athos,  Ko'jtXou|ac<u'j(o'j,   10  Proc.  comm.  in  Oct.  Reg. 


IlevTaTeu/ov.  Scita  et  elegantia  commentaria  .  .  .  Nunc  primum  Graece  et  Latine 
7:apc(>.X/,Xto;  edita  studio  R.  P.  Andreae  Schotti  Antuerjjiani  S.  I.  presb.,  Antuerpiae 
1618.  Femer:  Cyrilli  Alexandriae  archiepiscopi  opera  in  VI.  tomos  tributa.  Cura 
et  studio  Joannis  Auberti.  Tom.  I,  Lutetiae  1638,  erster  [oder  ZAveiter]  Teil  mit 
besonderer  Paginierung;  Abdruck.  Migne  Patr.  gr.  69,  Sp.  9 — 678. 

1)  Um  900  n.  Chr.,  s.  Krumbacher,  Gesch.  d.  by/,.  Litt.*  S.  131.  VgL  auch 
oben  S.  245  zu  Rom,  Bibl.  Vat.,  Regln,  gr.   1. 

2)  Genaueres  über  dies  Werk  s.  oben  S.  218  bei  Patmos,  'Icuawo'j  töü  8eoX'{7ou, 
177,  und  S.  266  bei  Rom,  Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  1767.  Aus  der  patmischen  Hs.  teilte 
Sakkelion  in  seinem  Katalog  einige  Proben  mit  (s.  oben  S.  218),  aus  der  römischen 
edierte  A.  Mai  Gen.  1  in  Nova  patnim  bibliotheca  6  (1853),  pars  2,  S.  541  f., 
vgl.  S.  539  (Abdruck:   .Migne   Fatr.  gr.   106,  Sp.   1017—1022). 

'6)  Vorsteher  der  Sophistenschule  in  Gaza  am  Anfang  des  VI.  Jahrhunderts. 
.     ,      4)  Das  "^^'crk  wird  genauer  als  ^/Xo^wv  i-tTCifj-^j  bezeichnet.     Es    ist    nämlich, 


38U  A.  Rahlfs,  Verzeichnis  der  gi'iecli.  Hss.  des  A.T. 

XV  London,  Brit.  Mus.,  Add.  18  232  Picc.  comm.  in  Gen. 

XV  Mailand,  Bibl.  Ambr.,  Q.  96  sup.  Proc.  comm.  in  Gen.  Exod. 

XV  Oxford,  Bodl.  Libr.,  Canonic.  gr.  99  Proc.  comm.  in  Gen. 
1563  Wien,  Hof  bibl.,  Theol.  gr.  47  Proc.  comm.  in  Gen. 
1563           „               „              ,,         ,,    68  Proc.  comm.  in  Gen. 

XVI  Berlin,  Kgl.  Bibl.,  Phill.  1420  Proc.  comm.  in  Gen.  1—18.3 
XVI  München,  Hof-  u.  Staatsbibl.,  Gr.  51  Proc.  comm.  in  Gen. 

XVI       Rom,  Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  1441  Proc.  comm.  in  Gen.  1 — 18  3 

XVI       Salamanca,  Bibl.  Univ.,  1-1-5  Proc.  comm.  in  Gen.  Exod. 

XVI       Turin,  Bibl.  Naz.,  B.  III.  15  (Cat.inOct.)Proc.  comm.inGen. 

S)  Theodoreti  (et  aliorum)  qiiaestiones  in  Oct.  Reg.  Par.  ^) 

IX         Paris,  Bibl.  Nat.,  Coisl.  113  (Cyr.  coftim.    in   Zach.,    Basilii 

comm.    in  Is.)  Thdt.    qu.    in 
Oct.  Reg. 
X  München,  Hof-  u.  Staatsbibl.,   Gr.  209     Thdt.  qu.  in  Oct.  Reg.  Par. 
X         Paris,  Bibl.  Nat.,  Coisl.  8  (Cat.  in  Reg.)  Par.  c.  Thdt.  qu. 
(Esdr.) 


wie  der  Verf.  selbst  in  der  Vorrede  sagt,  durch  Zusammenziehung  einer  zu  umfang- 
reich gewordenen  Catene  {ivloyai)  entstanden.  Es  ist  aber,  da  Prokop  bei  der  Zu- 
sammenziehung der  ürcatene  alle  Autorennamen  fortgelassen  hat,  selbst  nicht  als 
Catene,  sondern  als  Commentar  zu  rechnen.  (Über  das  Verhältnis  der  Ürcatene 
zu  der  „Cat.  Nicephori"  vgl.  z.  B.  Ernest  Lindl,  Die  Oktateuchcatene  des  Prokop 
von  Gaza  und  die  Septuagintaforschung  [1902],  S.  2  ff.)  —  Zweifelhaft  ist,  ob  der 
Commentar  auch  das  Buch  Ruth  umfaßte.  Die  alte  Müneiiener  Hs.  Hof-  u.  Staats- 
bibl., Gr.  358  (IX.  Jahrh.)  enthält  es  nicht,  und  bei  der  Athos-Hs.  KoutXou.aouat'ou 
10  (XI.  Jahrh.)  ist  die  Beschreibung  nicht  so  zuverlässig,  daß  man  darauf  bauen 
könnte.  Alle  übrigen  Hss.  enthalten  aber  nur  die  Genesis  oder  höchstens  noch 
Exodus.  —  Das  ganze  Werk  erschien  1555  in  Zürich  in  lat.  Übersetzung  von  Conrad 
Clauser  und  Hartmann  Hamberger  auf  Grund  der  alten  Münchener  Hs.,  s.  oben 
S.  155.  Sodann  edierte  J.  Meursius  1620  in  Leiden  den  Comm.  in  Reg.  et  Par. 
griechisch  („e  bibliotheca  mea  depromptum",  aber  im  Grunde  gewiß  auch  aus  der 
Münchener  Hs.)  und  lateinisch  („Ludovico  Lavatero  Tigurino  interp.",  aber  die 
Übersetzung  stimmt  mit  der  Hambergers  überein) ;  Abdruck  :  loannis  Meursi  opera 
ed.  Lamius  8  (174ü),  Sp.  1 — 124.  Der  griech.  Text  vieler  anderen  Stücke  erschien 
in  der  Cat.  Nicephori,  gleichfalls  auf  Grund  der  Müneiiener  Hs.,  s.  oben  S.  155. 
Endlich  gab  A.  Mai,  Classicorum  auctorum  e  Vatic.  codicibus  editorum  tom.  VI 
(1834),  S.  1—347  den  griech.  Text  des  Comm.  in  Gen.  1  — 183  nach  dem  Vat.  gr. 
1441  (XVI.  Jahrb.)  und  zwei  anderen  jungen  Hss.  heraus,  s.  Eaulhaber,  Hohel.- 
Cat.  S.  25  Anm.  1.  Alles  bisher  Erschienene  vereinigte  Migne  Patr.  gr.  87,  Sp.  17 
— 1220,  indem  er  die  lateinische  Übersetzung  zugrunde  legte  und  die'  griechischen 
Stücke  aus  Meursius,  Nicephorus  Theotokis  und  Mai  daneben  stellte. 

1)  Ausg.;  Thdt.  opera  ed.  Sirmond  1  (1642),  S.  1—392;  ed.  Schulze  1  (1769), 
S.  1 — 600  mit  acht  besonders  paginierten  Seiten  Addenda  hinter  S.  600  und  weiteren 
Addenda  in  Bd.  5  (1774),  S.  1175  —  1233  (Abdruck:  Migne  Patr.  gr.  80,  Sp.  75—858). 
Grundlage  der  Ausg.  Sirmonds :  Paris,  Bibl.  Nat.,  Gr.  842  (XII.  Jahrh.),  s.  oben 
S.  208.  Schulze  druckt  den  Text  Sirmonds  ab,  führt  aber  unter  dem  Texte  und  in 
den  Addenda  Varianten  aus  folgenden  Quellen  an :  1)  Ausg.  der  quaest.  in  Oct  von 
loan.  Picus  ('I"oü  ,acc/.a[jtTO'j  BEOotufjTjX&u  et;  xa  «Tiopo:  ttjc  i)ctc(?  ypacpf,;  ->co(t'  Jx^.oyrjv, 
Paris  1558 ;  Vorlage  unbekannt,  Picus  bekam  den  nur  bis  zum  Schi,  von  qu.  20 
in  lud.  reichenden  Text  „ab  Asulano  Veneto")  nebst  der  Ergänzung  von  David 
Hoeschel  (Vorlage:  München,  Hof-  u.  Staatsbibl.,  Gr.  47,  s.  oben  S.  151),  2)  Catena 
Nicephori  in  Oct.  Reg.,  vgl.  oben  S.  377  Anm.  2,  3)  drei  Hss.,  nämlich  in  Gen. — lud.: 
Thdt.-Hs.  München,  Hof- u.  Staatsbibl.,  Gr.  351  (XV.  .Jahrh. ;  bei  Schulze  „Codex 
augustanus"  oder  bloß  ,.Cod.");  in  Reg.:  Cat. -Hss.  Paris,  Bibl.  Nat.,  Coisl.  8 
(X.  Jahrh.;  „C.  ci.")  und  Coisl.  7  (XJI.  Jahrh.;  „C.  ß.");  in  Par.:  Thdt.-Text  von 
Coisl.  8  („Cod."). 


Material  für  die  einzelneu  Teile  des  A.T.:  1)  Oct. 


381 


X  Paris.  Eibl.  Xat.,  Coisl.  251 
X  .,  „         „      Gr.  841 

X  Rom,  Bibl.  Angel.,  Gr.  41 

X/XI  Patmos,    Ituocvvoj  toü  6£oX''Yt>'J,  114 

X/XI  Rom,  Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  631 

XI  Florenz,  Bibl.  Laur.,  S.  Marco  725 
XI  „  „  „       Plut.  VI  19 

XI  Patmos,    lüuävvct'j  toü  ösoXoyo'j,   10 
XI  Rom,  Bibl.  Vallicell.,  Gr.  7 

XI  „      Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  331 

XI  Venedig,  Bibl.  Marc,  Append.  I  33 

XU  Florenz,  Bibl.  Laur.,  Flut.  VI  5 

XII  Oxford,  Bodl.  Libr.,  Barocc.  216,  Bl.  22 
Xn  Paris,  Bibl.  Xat.,  Gr.  842 

XII  Patmos,  'Ituct'vvo'j  toö  SeoXoyc/-),   264 
xn  Rom,  Bibl.  Vallicell.,  Gr.  76 

XIII  Basel,  Univ.-Bibl.,  B.  VI.  22 
XIII  Escorial,  Real  Bibl.,  2-11-1 9 

XIII  Oxford,  Bodl.  Libr.,  Barocc.  123 

XIII  Wien,  Hofbibl.,  Theol.  gr.  153 
XIII/XIV  Florenz,  Bibl.  Laur.,  Plut.  VI  8 
XIII/XIV  Paris,  Bibl.  Nat.,  Gr.  5 

XIV  Oxford,    Bodl.   Libr..    Barocc.  216,    Bl. 

18—21 

XIV  Paris,  Bibl.  Xat.,  Gr.  133 

XIV  Patmos.  'Iwavvo-j  -o'j  0£o>,oyo'j,  767 

XIV  Venedig,  Bibl.  Marc,  Append.  I  37 


XIV  „  „  „        Gr.  16 

XV  Athen,  Nat.-Bibl.,  381) 

XV  Florenz,  Bibl.  Laur.,  Plut.  V  2!» 

XV  München,  Hof-  u.  Staatsbibl.,  Gr.  351 

XV  Neapel,  Bibl.  Naz  ,  H.  B.  12 

XV  Nikolsburg,    Dietrichsteinsche    Schloü- 

bibl,  L  131 

XV  Oxford,   Bodl.  Libr.,  Barocc  76 

XV  Rom,  Bibl.  Vat ,   Pii  IL  gr.  49 

XV  Wien,  Hofbibl.,  Theol.  gr.  173 

X\  ,,  „  „         ,,    178 


Thdt.  qu.  in  Reg.  Par.    (Thdt. 

comm.  in  Os.) 
Thdt.    qu.    in    Oct.    Reg.    Par. 

(Thdt.  comm.  in  XII  proph  ) 
Thdt.  qu.  in  Peut. 
Thdt.  qu.  in  Oct.  Reg.  Par. 
Thdt.  qu.  in  Gen. — lud. 
Thdt.  qu.  in  Oct.  et  Reg.  I 
Thdt.  qu.  in   Num. — Ruth    et 

Reg.  Par. 
Thdt,  qu.  in  Gen.  —  los. 
Thdt.  qu.  in  Oct.  Reg.  Par. 
(Cat.  in  Reg.)  Par.  c.  Thdt.  qu. 

(Esdr.) 
Thdt.  qu.iuExod. — Ruth  etReg. 

Par.    (Thdt.  comm.  in  Dan.) 
Thdt.  qu.  in  Gen. 
Thdt.  qu.  in  lud.   fragm. 
Thdt.  qu.  in  Oct.  Reg.  Par. 
Thdt.  qu.  in  V.  T. 
Thdt.  qu.  in  Oct.  Reg.  Par. 
(Reg.  Par.)  Thdt.  qu.  inReg.  Par. 
(Cat.  in  Reg.)  Par.  c.  Thdt.  qu. 

(Esdr.) 
Thdt.  q\i.  in  Oct. 
Thdt.  qu.  in  Gen.  —  lud. 
Thdt.  qu.  in  Oct.  Reg.  Par. 
(Oct.)  Thdt.  qu.  in  Oct. 
Thdt.  qu.  in  Gen.  fragm. 

(Cat.    in    Reg.)    Par.    c.    Thdt. 

scholiis 
Thdt.  qu.  in  Oct. 
(Comm.    in  Is.,    Gregor.    Nyss. 

comm.  in  Eccl.)  Thdt.  qu.  in 

Gen. 
(Cat.  in  Reg.)  Par.  c.  Thdt.  qu. 

(Esdr.) 
Thdt.  qu.  in   V.  T. 
Thdt.  qu.  in  Oct. 
Thdt.  qu.  in  Gen.  —  lud. 
Thdt.  qu.  in  Oct.  Reg.  Par. 
Thdt.  qu.  in  Oct.  Reg.  Par. 

Thdt.  qu.  in  Gen.  (. . .  Exceqjta 

e  cat.  in  Ps.) 
Thdt.  qu.  in  Oct.  R«g.  Par. 
Thdt.  qu.  in  Gen. 
Excerpta  e  Thdt.  qu.   in    (ien. 


382  A-  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

XV/XVI?  Dublin,  Trinity  Coli.,  D.  1.  28  Thdt.  quaestio  66  in  Gen. 

1551       München,  Hof-  u.  Staatsbibl.,  Gr.  47       Thdt.  qu.  in  Exod.  —  Ruth 
1566       Xonstantinopel,  M£To)(tov  des  Hl.  Grabes,     Thdt.  qu.  in  Oct.  Reg.  Par. 

252 
1566       Madrid,  Archive  Hist.  Nac,  4863  (Thdt.  comm.  in  Cant.)  Excerpta 

e  Thdt.  qu.  in  Oct.  Reg.  Par. 
XVI       Bologna,  Bibl.  Comun.,  A.  I.  4  Thdt.  qu.  in  Oct.  Reg.  Par. 

XVI       Escorial,  Real  Bibl.,  ^-1-8  (Cat.  in  Reg.)  Par.  c.  Thdt.  qu. 

(Esdr.) 
XVI       Madrid,  Bibl.  Nac,  4710  Thdt.  qu.  in  Oct.  Reg.  Par. 

XVI  „        Real  Bibl.,  18  Thdt.  qu.  in  Oct.  Reg.  Par. 

XVI       Oxford,  Bodl.  Libr.,  Cromwell  10  (Matthaei    Cantac.     comm.    in 

Cant.  .  .  .)  Thdt.  qu.  in  Gen. 

(.  .  .  Comm.  in  Ps.  103) 
XVI       Paris,  Bibl.  Nat.,  Coisl.  16  Thdt.  qu.  in  V.  T. 

XVI  „  „         „      Gr.  1050  Thdt.  qu.  in  Lev.  — lud. 

XVI       Reims,  Bibliotheque,  E.  291/252  Thdt.  qu.  in  Lev.  — lud. 

XVI       Rom,  Bibl.  Vat.,   Ottob.  gr.  16  Thdt.  qu.  in  Oct.  Reg.  Par. 

XVI  „         „         „  „         „    266  Thdt.  qu.  in  V.  T. 

e)  Commentare  unbekannter  Autoren. 

XI         Basel,  Univ.-Bibl.,  O.  H.  17  Comm.  in  Gen.  et  Exod.  fragm. 

?  (Perg.)   Athos,  Aaüpoi,   189  Comm.  in  Pent. 

1592       Kairo,    Griech.  Patr.-Bibl.,    105  (früher     Comm.  in  Exod. 

1279) 
XVI       Lissabon,  Archive  da  Torre  do  Tombo,     (Cat.  in  Gen.)  Comm.  in  Exod. 

540.  669.  668.  671.  670  —Deut. 

XVI       Rom,  Bibl.  Vat.,  Ottob.  gr.  357  Erklärimg  einzelner  Stellen  aus 

Reg.    III -IV,     Par.    I— II, 
Exod.  —  Deut.,  Reg.  I,  Esdr. 
?  Kairo,  Griech.  Patr.-Bibl.,  84  und  98       Zwei  Commentare  zur  Gen. 


2)  Reg.,  Par.,  Esdr.') 
a)  Einfache  Bibeltexte. 

jy      I  Leipzig,  Univ.-Bibl.,  Gr.  1  )  (Oct.     fragm.)    Par.    I,  g 

(  Petersburg,  K.  öff.  Bibl.,  Gr.  259  i     Esdr.  II  (Est.) 

IV  Rom,  Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  1209                  (Oct.)Reg.  Par.  Esdr.  (Ps.)  B 
IV/V       Straßburg,  Univ.-  u.  Landes-Bibl.,  Pap.     Reg.  H  fragm.  934 

gr.  911 

V  London,  Brit.  Mus.,  Royal  1  D.  V— VI     (Oct.)    Reg.    Par.     (XVI      A 

proph..  Est.  Tob.  Idt.) 
Esdr.  (Mac.) 
V/VIf  „  „        „       Add.  14665,  BI.  3     Reg.  III  fragm.  Z™ 


1)  „Reg."    ohne   Zusatz    ist    hier   stets  =  Reg.    I— IV,    ebenso    „Par."    und 
,E8dr."  =  Par.  I— II  und  Esdr.  I— IL 


Material  für  die  einzelnen  Teile  des  A.T.:  1)  Oct,  2)  Reg.  Par.  Esdr.     383 


,.T  .      S  Rom,  Bibl.  Vat.,  Vat.  syr.  162,  Bl.  39  etc. 

V  i  T       1  ■ 

(  London,  Bnt.  Mus.,  Add.  14665,  Bl.  4 
Vn        Paris,  Bibl.  Nat.,  Coisl.   1 
VIII       Eom,  Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  2106 


Vlll/lXf  Petersburg,  K.  öff.  Bibl.,  Gr.  24 

IX  Jerusalem,  Patr.-Bibl.,  Totcpou  510  ß 
IX/X  Petersburg,  K.  öflF.  Bibl.,  Gr.  62 

X  Athos,  Bo!T07:c(io(ou,  512 

X  Cambridge,  Univ.  Libr.,  Ff.  I.  24 

X  Moskau,  Syn.-Bibl.,  Gr.  31 

X  München,  Hof-  u.  Staatsbibl.,   Gr.  454 

X  Paris,  Bibl.  Nat.,  Coisl.  8 

X  „         „  „      Gr.  2 

TT  ^ 

■**•  ?>  )J  )!  )?  ' 

X  Petersburg,  K.  öff.  Bibl.,  Gr.  63 

X  Rom,  Bibl.  Vat.,  Regin.  gr.  1 

X  Venedig,  Bibl.  Marc,  Gr.  3 
X/XI  Athos,  Bce-OTratStou,  511 

XXI  Rom,  Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  2115 

X/XI  Sinai,  Cod.  gr.  1 

X/XI  Venedig,  Bibl.  Marc,  Gr.  2 

1093  Paris,  Bibl.  Nat.,  Gr.  3 

XI  Athos,  Ko'jTXo'jijiouaio'j,  39 
XI  Escorial,  Real  Bibl.,  ß-I-13 

XI  Florenz,  Bibl.  Laiu.,  Plut.  V  1 

XI  München,  Hof-  u.  Staatsbibl.,  Gr.  372 

XI  Paris,  Bibl.  Nat.,  Gr.  8 

XI  Rom,  Bibl.  Vat.,  Regin.  gr.  10 

XI  „         „         „      Vat.  gr.  331 


XI 
XI 


333 


Venedig,  Bibl.  Marc-,  Gr.  4 


XI/XII  „             „           „       Append.  I  13 

1195  Rom,  Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  1238 

XII  Escorial,  Real  Bibl.,  R-II-2 

XII  Paris,  Bibl.  Nat.,  Coisl.  3 

XII  Rom,  Bibl.  Vat.,  Urbin.  gr.   1 

XII  „         „         „      Vat.  gr.  334 

Xn  „      Privatbibl.  Chigi,  R.  VI.  .38 

XII/XIII  Leipzig,    Univ.-Bibl.,    Gr.    16,    Bl.    322 
-325 


Reg.  III  fragm. 

ZU 

(Oct.)  Reg.  I— III 

M 

(Oct.)    Reg.    Par.    (Est.) 

V 

Esdr.  (lob  ;    davor  ur- 

sprünglich Ps.??) 

Reg.  H— III  fragm. 

625 

Par.  n  fragm. 

412 

(Oct.)  Reg.  I— III 

509 

Reg.  Par.  Esdr.  (Est.) 

762 

Par. 

60 

(Oct.)  Reg.  Par. 

127 

(los.— Ruth)  Reg.  Par. 

489 

(Cat.inReg.)Par.  c.Thdt. 

243 

qu.,  Esdr.  (Est.) 

(Oct.)    Reg.    Par.     Esdr. 

64 

(Est.) 

Reg.  Par.  Esdr. 

119 

Reg.  III  fragm. 

627 

(Oct.)Reg.  Par.  Esdr.  (Idt.) 

55 

(Oct.)  Reg.  Par.  Esdr. 

121 

(Tob.)  Reg. 

318 

Reg.  n  et  IV  fragm. 

700 

(Oct.)  Reg. 

707 

(Oct.)  Reg.  I-II   (Mac, 

29 

XIV.  Jahrh.) 

(Oct.)  Reg.  Par.  (Mac.) 

56 

(Mac.)  Esdr.  I 

340 

(Oct.)    Reg.    Par.    Esdr, 

381 

(Est.) 

(Oct.)    Reg.    Par.    Esdr. 

134 

(Mac.) 

(los.  — Ruth)  Reg.  (Tob.) 

488 

Reg. 

92 

(Mac.)  Esdr.  (Est.) 

58 

(Cat.  in  Reg.)  Par.  c.Thdt. 

236 

qu.,  Esdr.  (Est.) 

Reg. 

244 

(Oct.)    Reg.    Par.    ifsdr. 

120 

(Mac.) 

Par.  Esdr.  (Est.) 

728 

(Oct.)  Reg.,  Par.  II 

246 

Reg.  II— IV 

372 

(Oct.)  Reg. 

82 

Reg. 

247 

Reg.,  Esdr.  I 

245 

(Oct.)  Reg.  Par.  Esdr.  (Idt.) 

19 

Esdr.  I 

745 

384  A.  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

Xri/XIII    Wien,  Hofbibl-,  Theol.  gr.  23  (Oct.)    Eeg.    Par.    Esdr.     130 

(Est.) 
XIII       Athen,  Hist.  u.  ethnol.  Gesellsch.,  200     Keg.  (Eccl.)  342 

XIII  „        Nat.-Bibl.  44  (Oct.)    Reg.    Par.    Esdr.     314 

(Est.) 
XIII       Basel,  Univ.-Bibl,  B.  VI.  22  Reg.  Par.    (Thdt.    qu.    in     158 

Reg.  Par.) 
XIII       Escorial,  Real  Bibl.,  2-II-19  (Cat.  in  Reg.)  Par.  c.  Thdt.       98 

qu.,  Esdr.  (Est.) 
XIII       Florenz,  Bibl.  Laiir.,  S.  Marco  700  (Oct.)    Reg.    Par.    Esdr.       74 

(Mac.) 
XIII       London,  Brit.  Mus.,  Royal  1  D.  II  (Ruth)  Reg.   Par.,    Esdr.       93 

II  (Est.) 
XIII       Messina,  Bibl.  Univ.,  Salv.  101  Reg.  460 

XIII       Paris,  Bibl.  Nat ,  Gr.  1  (Oct.)    Reg.    Par.    Esdr.       71 

(Mac.) 
XIII       Rom,  Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  3.30  (Oct  )Reg.Par.Esdi-.(Idt.)    108 

XIII  „         „         „         „       „    346  (Sir.)  Esdr.  (Est.)  248 
XIII/XIV  Paris,  Bibl.  Nat.,   Coisl.  4                           (Oct.)    Reg.    Par.    Esdr.       46 

(Est.) 

1326       Athos,  IlpwT^TOu,  -53  (Oct.)  Reg.  Par.  346 

1334       Fei-rara,  Bibl.  Comun.,  188  I  (Oct.)    Reg.    Par.    Esdr.  107 

(Mac.) 

XIV  Athos,  BazoTMoiou,  516                                (Exod.  — Ruth)  Par.  321 
XIV       Ferrara,  Bibl.  Comun.,  187  I                      (Oct.)    Reg.    Par.    Esdr.  106 

(Tob.) 
XIV       Florenz,  Bibl.  Laur.,  Acquisti  44  (Oct.)    Reg.    Par.    Esdr.       52 

(Est.) 
XIV       Moskau,  Syn.-Bibl.,  Gr.  30  (Oct.)    Reg.    Par.    Esdr.     125 

(Mac.) 
XIV       Paris,  Bibl.  de  l'Arsenal,  8415  (Oct.)  Reg.  Par.  527 

XIV  „      Bibl.  Nat.,  Gr.  133  (Cat.  in  Reg.)  Par.  c.  Thdt.     554 

scholiis 
XIV  „  „         „      Suppl.  gr.  609  (Oct.)    Reg.    Par.    Esdr.     610 

(Mac.) 

XIV  Venedig,  Bibl.  Marc,  Gr.  16  (Cat.  in  Reg.)  Par.  c.  Thdt.     731 

qu.,  Esdr.  (Est.) 

XV  Escorial,  Real  Bibl,  Y  (griech.)-II-5         (Oct.)  Reg.  I— II  376 
XV    •   Venedig,  Bibl.  Marc,  Gr.  5                        (Oct.)  Reg. Par.  (IV  +  XII       68 

proph.  .  .  .  Cant.)  Esdr. 

(Est.) 
XV  „  „  „         „     6  (Oct.)  Reg.  Par.  (IV  +  XII     122 

proph.  .  .  .  Cant.)  Esdr. 

(Est.) 
XV        Zittau,  Stadtbibl.,  A.  1  (Oct.)    Reg.    Par.    Esdr.       44 

(Mac) 
XV/XVI    Madrid,  Bibl.  de  la  Univ.  Central,  E.  1,     (lud.    Ruth)    Reg.     Par.     442 
n**  10  (Prov.  Eccl.  Cant.)  Esdr. 

(Est.) 


Material  für  die  einzelnen  Teüe  des  A.T. :  2)  Reg.  Par.  Esdr.,  3)  Est.  Idt.  Tob.  385 

1514       Athos,  'I^^pwv,  382                                       (Ruth)  Reg.  334 

XVI       Escorial,  Real  Bibl.,  >P'-I-8                         (Cat.  in  Reg.)  Par.  c.  Thdt.  879 

qu.,  Esdr.  (Est.) 

XVI       MeT^üjpa,  216                                                   (Oct.)  Reg.  (XVI  proph.)  461 


b)  Catenen^). 

X         Paris,  Bibl.  Nat.,  Coisl.  8  Cat.  in  Reg.  (Par.  c.  Thdt.  243 

qu.,  Esdr.) 

XI         Athen,  Nat.-Bibl.,  43  (Cat.  in  Oct.)  Cat.  in  Reg.  313 

XI         Athos,  'Ißrjpmv,  15  (Cat.  in  los.)  Cat.  in  Reg.  328 

XI  Rom,  Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  331  (Cat.  in  los.  —  Ruth)  Cat.  236 

in  Reg.    (Par.  c.  Thdt. 
qu.,  Esdr.) 

XII  Paris,  Bibl.  Nat.,   Coisl.  7  (Cat.  in  los.  —  Ruth)  Cat.     5.30 

in  Reg. 

XIII  Escorial,  Real  Bibl.,  S-II-19  Cat.  in  Reg.  (Par.  c.  Thdt.       98 

qu.,  Esdr.) 

XIV  Paris,  Bibl.  Nat.,  Gr.  133  Cat.  in  Reg.  (Par.  c.  Thdt.     554 

scholiis) 
XIV        Venedig,  Bibl.  Marc,  Gr.  16  Cat.  in  Reg.  (Par.  c.  Thdt.     731 

qu.,  Esdr.) 
XIV       Wien,  Hofbibl.,  Theol.  gr.  135  Cat.  in  Reg.  242 

Um  1540  Berlin,  Kgl.  Bibl.,  Phill.  1405  (Cat.  in  Oct.)  Cat.  in  Reg.     350 

Par. 
XVI       Escorial,  Real  Bibl.,  «P'-I-8  Cat.  in  Reg.  (Par.  c.  Thdt.     379 

qu.,  Esdr.) 


c)  Commentare. 

Siehe  oben  S,  379—382. 


3)  Est.,  Idt.,  Tob. 

(nur  einfache  Bibeltexte,  keine  Catenen  und  Commentare). 

!  Petersburg,  K.  öS.  Bibl.,  Gr.  259  \ 

Leipzig,  Univ.-Bibl.,  Gr.   1  /  (Esdr.)    Est.    Tob.    Idt.       g 

Petersburg,    K.  Gesellsch.    f.    alte  Lit.,  1      (Mac.) 
Oct.  156  ) 

rV         Rom.  Bibl.  Vat.,   Vat.  gr.  1209  (Sir.)  Est.  Idt.  Tob.  (XVI      B 

proph.) 

V  London,  Brit.  Mus.,  Royal  1  D.  VI         (XVI    proph.)    Est.    Tob.      A 

Idt.  (Esdr.) 

VI  Oxyrhynchus  Pap.  1076  Tob.  fragm.  910 
yjjj     (  Rom,  Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  2106                 |  (Par.)  Est.  (Esdr. ...  XVI      y 

(Venedig,  Bibl.  Marc,  Gr.   1  i     proph.)  Tob.  Idt.  (Mac.) 


1)  Vgl.  oben  S.  377  Anm.  2  und  Karo-Lietzm.  S.  17—20. 
Kßl.  Oes.  d.  Wiss.    Nachrichten.     Philolog.-histor.  Klasse.    19H.    Beiheft.         2.5 


386 


A.  RaLlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A,T. 


IX         Paris,  Bibl.  Nat.,  Gr.  10 


X 
X 
X 

X 
X 


X/XI 
1021 


XI 
XI 
XI 

XI 

XI 

xi/xn 


Tob.  (lob  .  .  .  Mac.)  Est. 

Idt.  1) 
(Esdr.)  Est.  Idt.  Tob. 
(Oct.)  Est.  Tob.  Idt. 
(Esdr.)     Est.    Tob.    Idt. 

(Mac.) 
Tob. 
(Esdr.)     Est.     Tob.    Idt. 

(Mac.) 
(Esdr.)     Idt.    Est.    Tob. 

(Mac.) 
(Oct.)  Est.  Idt.  Tob.  (Reg.) 
(Oct.)  Est.  Tob.  Idt.  (Thdt. 

comm.  in  Dan.) 
(Esdr.)    Est.    Tob.    Idt. 

(Mac.) 
München,  Hof-  u.  Staatsbibl.,  Gr.  372     (Reg.)  Tob. 


Athos,  BaTOTTottoiou,  512 
Grottaferrata,  A.  y.  I 
Paris,  Bibl.  Nat.,  Coisl.  8 

»  )!  >!  )J  °" 

„         „      Gr.  2 

Rom,  Bibl.  Vat.,  Regln,  gr.  1 

Athos,  BoLTOTzaiolox),  511 
513 


XI         Escorial,  Real  Bibl.,  Q-I-13 


Paris,  Bibl.  Nat.,  Coisl.  18 
Rom,  Bibl.  Vat.,   Regln,  gr.  10 

„         „         „       Vat.  gr.  331 

Venedig,  Bibl.  Marc,  Gr.  4 

Append.  I  13 


XII  Moskau,  Syn.-Bibl.,  Gr.  354 

Xri  Rom,  Bibl.  Vat.,  Pii  II.  gr.  1 
XII  „      Privatbibl.  Chigi,  R.  VI.  38 

XII/XIII  Wien,  Hofbibl.,  Theol.  gr.  23 

XIII  Athen,  Nat.-Bibl.,  44 

XIII  Escorial,  Real  Bibl.,  S-Il-lO 

XIII  Florenz,  Bibl.  Laur.,  S.  Marco  700 

XIII  London,  Brit.  Mus.,  Royal  1  D.  II 


XIII 
XIII 
XIII 

XIII 
XIII/XIV 


Paris,  Bibl.  Nat.,  Gr.  1 
4 

Rom,  Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  330 
„     346 


Idt.  (Mac.) 

(Esdr.)    Est.    Idt.    Tob. 

(.  .  .  Dan.) 
(Esdr.)     Est.    Idt.    Tob. 

(Mac.) 
(Mac.)  Est. 
(Esdr.)    Est.    Tob.    Idt. 

(Mac.) 
(XVI    proph.)    Est.    Idt. 

Tob.  (Mac.) 
(Sir.)  Est.  Tob.  Idt. 
(Esdr.)  Idt.  Est.  (Mac.) 
(Esdr.)     Est.    Idt.    Tob. 

(Mac.) 
(Esdr.)  Est.  Idt.  Tob. 
(Esdr.)     Est.    Tob.    Idt. 

(Mac.) 
(Mac.)  Est.  Idt.  Tob. 
(Esdr.  II)  Est.  lue.  Text 

(xMac.  I— III)  Est.  ge- 

wöhnl.  Text  (Is.) 
(Mac)  Est.  Idt.  Tob. 
(Oct.)  Est.  Idt.  Tob. 
(Esdr.)  Idt.,  Est.  lue.  u. 

gewöhnl.  Text,   Tob.^») 
(Esdr.)  Est.  Tob.  Idt. 


Leipzig,  Univ.-Bibl.,  Gr.  16,  Bl.  326—327     Tob.  fragm. 


542 

7G2 
392 
243 

535 
64 

155 

318 
319 

381 

488 
534 

58 

236 

120 

728 

311 

249 

19 

130 

314 

98 

74 
93 


71 
76 

108 

248 
746 


1)  Die  eigentümliche  Stellung  des  Tob.  erklärt  sich  daraus,  daß  dies  Buch 
nachträglich  aus  einer  anderen  Hs.  hinzugefügt  ist.  Auf  Tob.  folgt  noch  der 
Anfang  eines  Prologus  in  Mac. 

2)  Nur  Tob.  2, — 10  7  und  von  anderer  Hand  als  die  übrige  Hs. 


Material  für  die  einzelnen  Teile  des  A.T. :  3)  Est.  Idt.  Tob.,  4)  Mac.  I— IV.  387 

Xni/XIY  Paris,  Bibl.  Nat.,  Coisl.  4                          (Esdr.)   Est.   Idt.    (Mac.)  46 

Tob.  (IV  +  XIIproph.) 

1334      Ferrara,  Bibl.  Comun.,  188  I                      (Mac.)  Est.  Idt.  Tob.  107 

XIV             „           „           „         187  I                     (Esdi-.)  Tob.  Idt.  Est.  (lob)  106 

XIV       Florenz,  Bibl.  Laur.,  Acquisti  44              (Esdr.)   Est.   Idt.   (Mac.)  52 

Tob. 

XIV       Jerusalem,  Patr.-Bibl.,  Sdßa  105                 Tob.  402 

XIV       MaUand,  Bibl.  Ambr.,  H.  11  sup.             (Mac.  IV)  Est.  452 

XrV"       Moskau,  Syn.-Bibl.,  Gr.  30                        (Mac.)    Est.     Idt.     Tob.  125 

(Prov.) 

XIV       Paris,  Bibl.  Nat.,  Gr.  1087                         Tob.  .  .  .  Est.  Idt.  583 

XIV           „         „        „      Suppl.  gr.  609               (Mac.)  Est.  Idt.  Tob.  610 

XIV       Raudnitz,  Lobkowitz'sche  Bibl.,  VI.  E.     Est.  Idt.  (Mac.)  Tob.  (IV  631 

f.  19  +  Xn  proph.) 

XIV       Rom,  Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  332                     (Num.  —  Ruth)     Tob.  669 

(Deut,  fragm.) 

XIV           „        „        „         „      „     335                    Est.  Tob.  Idt.  (Dan.)  670 

XIV       Venedig,  Bibl.  Marc,  Gr.  16                      (Esdr.)     Est.    Tob.    Idt.  731 

(Mac.) 

1475       Moskau,  Syn.-Bibl.,  Gr.  19                        (Oct.)  Idt.  Tob.  126 

XV       Athos, 'Iß/jpiüv,  165                                      Tob.  (lob)  Est.  Idt.  (Mac.)  832 

XV        Venedig,  Bibl.  Marc,  Gr.  5                       (Esdr.)    Est.    (Sap.    Sir.)  68 

Idt.  Tob.  (Mac.) 

XV              „           „         „         „     6                       (Esdr.)    Est.    (Sap.    Sir.)  122 

Idt.  Tob.  (Mac.) 

XV  Zittau,  Stadtbibl.,  A.  1                               (Mac.) Est.  Idt.  Tob.  (N.T.)  44 
XV/XVI   Madrid,  Bibl.  de  la  Univ.  Central,  E.  1,     (Esdr.)    Est.    (Sap.)   Idt.  442 

n"  10  Tob.  (Mac.) 

XVI?      Athos,  Aaipa,  1085                                        (Sus.,    Bei    et    Dr.)    Idt.  768 

(Mac.  IV) 

XVI  Escorial,  Real  Bibl,  «^-1-8                        (Esdr.)    Est.    Tob.     Idt.  379 

(Mac.) 


4)  Mac.  I-IV 

(nur  einfache  Bibeltexte,  keine  Catenen  und  Commentare,  doch  findet  sich  in  PariB, 
Bibl.  Nat.,  Gr.  10  [IX.  Jahrb.]  ein  Prologus  in  Mac). 

IV  Petersburg,  K.  ötf.  Bibl,  Gr.  259  (Idt.j  Mac.  I.  IV  (proph.)       S 

V  London,  Brit.  Mus.,  1  D.  VI  (Esdr.)  Mac.  I— IV  A 

(Ps.Od.) 
VII?       Petersburg,  K.  öff.  Bibl,  Gr.  225  Mac.  IV  fragm.  930 

VIII       Venedig,  Bibl.  Marc,  Gr.  1  (Idt.)    Mac.  I— IV    (Prol      V 

in  N.T.  initium) 
IX         Paris,  Bibl.  Nat.,  Gr.   10  rTob.)Prol.  in  Mac.  fragm.»)  542 

(Iob...Sap.).MacI— IV 

(Est.) 


1)  Von  derselben  Hand  wie  Tob.,  vgl.  oben  S.  38(1  Anm.  1. 

25* 


388 


A.  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 


X 

Paris,  Bibl.  Nat.,  Coisl.  8 

(Idt.)  Mac.  I— II 

243 

X 

„      Gr.  2 

(Idt.)  Mac.  I— III 

64 

X 

Rom,  Bibl.  Vat.,  Regin.  gr.  1 

(Tob.)   Mac.  I— IV  (lob) 

55 

X 

„         „         „       Vat.  gr.  1671 

Mac.  IV 

690 

X/XI 

Leipzig,  Univ.-Bibl.,  Gr.  37 

Mac.  IV 

747 

X/XI 

Paris,  Bibl.  Nat.,  Gr.  1053 

Mac.  IV 

585 

X/XI 

Venedig,  Bibl.  Marc,  Gr.  360 

Mac.  IV 

738 

1063 

Moskau,  Syn.-Bibl.,  Gr.  9 

Mac.  IV 

467 

1073 

Mailand,  Bibl.  Ambr.,  C.  186  inf. 

Mac.  IV 

446 

1093 

Paris,  Bibl.  Nat.,  Gr.  3 

(Par.)  Mac.  I— II 

56 

XI 

Athos,  Baxo-aiot'ou,  79 

Mac.  IV 

317 

XI 

„       KoutXoufjiouatou,  39 

(Testam.  XII  patr.)  Mac. 
I— III?.  IV  (Esdr.  1) 

340 

XI 

Berlin,  Kgl.  Bibl.,  Graec.  fol.  17 

Mac.  IV 

316 

XI 

Escorial,  Real  Bibl.,  Q-I-13 

(Idt.)  Mac.  I— III 

381 

XI 

Florenz,  Bibl.  Laur.,  Plut.  V  1 

(Esdr.)  Mac.  I 

134 

XI 

Genua,  Missione  urb.,  35 

Mac.  IV 

391 

XI 

Konstantinopel,  MsToytov  d.  Hl.  Grabes, 

14 
Manchester,  John  Rylands  Libr.,  Gr.  8 

Mac.  IV 

397 

XI 

Mac.  IV 

367 

XI 

Moskau,  Syn.-Bibl.,  Gr.  160 

Mac.  IV 

472 

XI 

)>                 j>             »     1'3 

Mac.  IV 

473 

XI 

Oxford,  New  Coli.,  44 

(XVI  proph.)  Mac.  I— IV 

62 

XI 

Paris,  Bibl.  Nat.,  Coisl.  18 

(Idt.)Mac.I— IV(IV+XII 
proph.) 

534 

XI 

„      Gr.  548 

Mac.  IV 

577 

XI 

1177 

Mac.  IV 

587 

XI 

1474 

Mac.  IV 

591 

XI 

H                )>                  )>              })        i-ilö 

Mac.  IV  (.  .  .  Thdt.  pro- 
logi  in  XII  proph.) 

592 

XI 

„        „         „       „    1516 

Mac.  IV 

594 

XI 

Patmos,  'I(u7!vvou  toü  ÖeoXoyou,  258 

Mac.  IV 

617 

XI 

Rom,  Bibl.  Vallicell.,  Gr.  2 

Mac.  IV  (. . .  Thdt.  comm. 
in  Os.  initium) 

640 

XI 

„      Bibl.  Vat.,  Regin.  gr.  10 

(Oct.)  Mac.  I— IV  (Esdr.) 

58 

XI 

„      Vat.  gr.  331 

(Tob.)  Mac.  I— IV 

236 

XI 

j>          j)           ))         »)        ))     6/» 

Mac.  IV 

677 

XI 

)>                 J)                   !)               )}             ))        Ö^O 

Mac.  IV 

683 

XI 

))         »          »        j>       »    2043 

Mac.  IV 

699 

XI 

„     Privatbibl.  Chigi,  R.  VII.  50 

Mac  IV 

639 

XI 

Turin,  Bibl.  Naz.,  B.  II.  24 

Mac.  IV 

722 

XI 

„         „      B.  IV.  8 

Mac.  IV 

724 

XI 

Venedig,  Bibl.  Marc,  Gr.  4 

(Esdr.)  Mac.  I— IV  (Est.) 

120 

XI/XU 

Rom,  Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  819 

Mac.  IV 

682 

xi/xn 

Sinai,  Cod.  gr.  516 

Mac.  IV 

713 

xi/xn 

Venedig,  Bibl.  Marc,  Append.  I  13 

(Idt.)  Mac.  I— IV  (lob) 

728 

XI/XII 

Wien,  Hofbibl.,  Hist.  gr.  45 

Mac.  IV  (. . .  Thdt.  comm. 
in  Mich.) 

741 

XII 

Andres,  'Avia;,  94 

Mac.  IV 

312 

Material  für  die  einzelnen  Teile  des  A.T.:  4)  Mac.  I— IV. 


389 


XU  Athos,  Atovuaiou,  54 

XII  Escorial,  Real  Bibl.,  Q-I-5 

Xn  Messina,  Bibl.  Univ.,  Salv.  3 
XII  „  „  „         „       49 

XII  Moskau,  Syn.-Bibl.,  Gr.  354 

XII  Paris,  Bibl.  Nat.,  Gr.  1176 
XII  „  „         „        „    1527 

XII  „         „        „        „    1528 

XII  „         „         „        „    1548 

xn  Rom,  Privatbibl.  Chigi,  R.  VI.  38 

XII  Sinai,  Cod.  gr.  517 

XII  Turin,  Bibl.  Naz.,  C.  IV.  19 
XII/XIII  Wien,  Hofbibl.,  Theol.  gr.  23 

XIII  Athos,  SraupovtxTjTa,  29 
XIII  Escorial,  Real  Bibl.,  }i:-U-19 

XIII  Florenz,  Bibl.  Laur.,  S.  Marco  700 

XIII  London,  Brit.  Mus.,  Royal  1  D.  II 


XIII  München,  Hof-  u.  Staatsbibl.,  Gr.  488 

XIII  Paris,  Bibl.  Nat.,  Gr.  1 

XIII  Rom,  Bibl.  Vat.,  Ottob.  gr.  87 

XIII/XIV  Paris,  Bibl.  Nat.,  Coisl.  4 

XIII/XIV  Rom,  Bibl.  Vat.,  Urbin.  gr.  125 

1334  Ferrara,  Bibl.  Comun.,  188  I 

1380  Neapel,  Bibl.  Naz.,  II.  C.  25 

XIV  Athos,  Aiovua^o'j,  181 

XIV  Ferrara,  Bibl.  Comun.,  187  II  und  188  II 


XIV  Florenz,  Bibl.  Laur.,  Acquisti  44 

XIV  „            „          „        Plut.  IX  33 

XIV  „            „          „           „      LXIX  10 

XIV  „           „          „          „      LXIX  20 

XIV  Mailand,  Bibl.  Ambr.,  H.  11  sup. 

XIV  Moskau,  Syn.-Bibl.,  Gr.  30 

XIV  Oxford,  Bodl.  Libr.,  Land.  gr.  41 

XIV  Paris,  Bibl.  Nat.,  Suppl.  gr.  G09 

XIV  Raudnitz,  Lobkowitz'sche  Bibl.,  VI.  E. 

f.  19 

XIV  Rom,  Bibl.  Vallicell.,  Gr.  8 

XIV  „      Bibl.Vat.,  Vat.  gr.  1882,  ßl.  89—92 

XIV  Venedig,  Bibl.  Marc,  Gr.  2 

XIV  „            „          „          „     10 


Mac.  IV 

(Dan.)  Mac.  IV 

Mac.  IV 

Mac.  IV 

(Tob.)  Mac.  I— III 

Mac.  IV 

Mac.  IV  (.  .  .  Thdt.  pro- 

logi  in  XII  proph.) 
Mac.  IV  (.  .  .  Thdt.  pro- 

logi  in  XII  proph.) 
Mac.  IV 

(Est.)  Mac.  I— III 
Mac.  IV 
Mac.  IV 
(Tob.)Mac.I— III(Ps.Od.) 

Mac.  III 

(Idt.)  Mac.  I— II  4  39 
(Esdr.)  Mac.  I— IV  (Est.) 
(Est.  lucian.  Text)  Mac. 
I— III  (Est.  gewöhnl. 
Text) 
(Comm.  in  lob  . . .)  Mac.  IV 
(Esdr.)  Mac.  I-IV  (Est.) 

(Thdt.  prologi  in  XII 
proph.  .  .  .)  Mac.  IV 

(Idt.)  Mac.  I-IV  (Tob.) 

Mac.  IV 

(Esdr.)  Mac.  I-IV  (Est.) 

Mac.  IV 

Mac.  IV 

(IV  +  XII  proph.)  Mac. 
I— II  ([Ps.Od.  nach- 
träglich hinzugefügt] 
N.T.) 

(Idt.)  Mac.  I— IV  (Tob.) 

Mac.  IV 

Mac.  IV 

Mac.  IV 

Mac.  IV  (Est.) 

(Esdr.)  Mac.  I— IV  (Est.) 

Mac.  IV 

(Esdr.)  Mac.  I— IV  (Est.) 

(Idt.)  Mac.  I— IV  (Tob.) 


322 
380 
455 
457 
311 
586 
595 

596 

597 

19 

714 

726 

130 

347 

98 

74 

93 


491 

71 

656 

46 
668 
107 
498 
325 
106 


52 
385 
387 
388 
452 
125 
524 
610 
631 


Mac.  IV  fragm.  641 

Mac.  IV  695 

(Reg.I-Ll,  X./XLJahrh.)  29 

Mac.  I— III  1 , 

(Idt.)  Mac.  I— IV  731 


Mac.  IV 

685 

Mac.  IV 

759 

Mac.  IV 

686 

(Idt.)  Mac.  IV 

768 

(Idt.)  Mac.  I— n439 

379 

390  A.  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

XIV/XV  Wien,  Hofbibl.,  Theol.  gr.  104  Mac.  IV                                 751 

XV  Athos,  'Iß^pwv,  165  (Idt.)     Mac.     I— U.     IV     332 

(.  . .  Neophyti  comm.  in 

Cant.) 

XV            „            „        396  Mac.  IV  335 

XV  Lesbos,  Mytilene,  Gymn.,  4  Mac.  IV                                 366 

XV  Lucca,  Bibl.  pubbl.,  1387  Mac.  IV                                 427 

XV  Mr^X^ai,  79  Mac.  IV                                 448 

XV  Paris,  Bibl.  Nat.,  Gr.  3010  Mac.  IV                                 607 

XV  Rom,  Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  348  Mac.  I— lU                           671 

XV  Venedig,  Bibl.  Marc,  Gr.  5  (Tob.)  Mac.  I— lü  (N.T.)      68 

XV  „           „          „        „    6  (Tob.)Mac.Ifragm.(N.T.)     122 
XV  Zittau,  Stadtbibl.,  A.  1  (Esdr.)  Mac.  I— IV  (Est.)      44 

XV/XVI  Madrid,  Bibl.  de  la  Univ.  Central,  E.  1,     (Tob.)  Mac.  1— III               442 

n"  10 

XV/XVI  Rom,  Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  1147 

XV/XVI  Wien,  JesuitenkolL,  Rossian.  XI.  47 

1542  Rom,  Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  1190 

XVI?  Athos,  Aa6pa  1085 

XVI  Escorial,  Real  Bibl.,  »F-I-8 


5)  Ps.Od. 

Für  den  Psalter  gibt  es  ein  ungeheures  handschriftliches  Material.  Schon 
mein  Verzeichnis,  das  besonders  hinsichtlich  der  griech.  und  oriental. 
Bibliotheken  gewiß  noch  manche  Lücken  aufweist,  umfaßt  mehr  als  900 
einfache  Bibeltexte  und  Catenen.  Daher  führe  ich  die  in  praxi  doch 
kaum  in  Betracht  kommenden  jüngeren  Hss.,  die  man  im  Verzeichnis  der 
Sigeln  unter  Nr.  1401 — 1916  (S.  361 — 371)  schon  bequem  genug  beisammen 
findet,  hier  nicht  nochmals  an,  sondern  beschränke  mich  auf  die  Hss. 
bis  zum  Xn.  Jahrb.,  füge  jedoch  der  Vollständigkeit  halber  diejenigen 
jüngeren  Hss.  hinzu,    welche  in  jenen  Nummern  nicht  einbegriflFen    sind. 

Den  Inhalt  gebe  ich  hier,  wo  es  sich  um  ein  einziges  Buch  handelt,  und 
die  Fülle  des  Materials  die  Gewinnung  eines  Überblickes  so  sehr  erschwert, 
bei  Fragmenten  und  stärker  verstümmelten  Hss.  genauer  an,  damit  der 
Benutzer  nicht  jedesmal  das  Hauptverzeichnis  nachzuschlagen  braucht. 
Doch  notiere  ich  Defekte  am  Anf.  u.  Schi,  bei  einigermaßen  vollständigen 
Hss.  auch  hier  nicht  und  lasse  Lücken  innerhalb  der  Texte,  wenn  sie 
nicht  gar  zu  groß  sind,  unberücksichtigt. 

Dem  Psalter  folgen  gewöhnlich  die  Oden.  Wo  sie  sicher  nicht  vorhanden 
sind,  füge  ich  „sine  Od."  hinzu.  Sonst  wird  man  in  der  Regel  annehmen 
dürfen,  daß  Hss.,  welche  ich  nach  den  gedruckten  Katalogen  nur  als 
„Ps."  bezeichnen  konnte,  auch  die  Oden  enthalten. 

Über  Stichenteilung  des  Psalters  siehe  die  Anmerkungen  auf  S.  18 f. 
und  225. 

a)  Einfache  Bibeltexte. 

I— IV      Berlin,  Kgl.  Mus.,    Antiquarium,  Mise.  Ps.  79  2-16  2004 
8630 

m         Leipzig,  Univ.-Bibl.,  Pap.  170  Ps.  118  27-58  2014 

111         London,  Brit.  Mus.,  Pap.  230  Ps.  117—144  2019 


Material  für  die  einzelnen  Teile  des  A.T.:  4)  Mac.  I— IV,  5)  Ps.Od.     391 


m/iv 

Berlin,  Kgl.  Mus.,  Agypt.  Abt.,  P.  6747 

Ps. 

35  n— 36 10.  37U-23 

2046 

III/IV 

OxyrhjTichus  Pap.  1226 

Ps. 

7  9-12.   8  1-4 

2025 

IV 

Lapethus,  Marmoi-platte 

Ps. 

14 

2012 

IV 

Leipzig,  Univ.-Bibl.,  Pap.  39 

Ps. 

30—55 

2013 

IV? 

London,  Brit.  Mus.,  Pap.  37 

Ps. 

102—186.  2014—346 

U 

IV 

Petersburg,  K.  öff.  Bibl.,  Gr.  259 

(proph.)    Ps.    sine    Od. 
(Prov.) 

s 

IV 

Rom,  Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  1209 

(Esdi-.)     Ps.     sine     Od. 
(Prov.) 

B 

IV 

Sinai,  Fragm.  ohne  Nummer 

Ps. 

101.  102.  105.    106. 

2029 

108.   113—115  fragm. 

IV 

Wien,  Hofbibl.,  Rainer,  Inv.  Nr.  8032 

Ps. 

9012 

2031 

IV? 

JJ                              !5                            ))                      )>             !>         oJVi 

Ps. 

3.   4.    6.    7.    9.    16. 

1220 

—9972 

24—31.    36—40.    47. 
48.    50.    52—56.    67. 
68  fragm. 

IV 

,,               „              „         Litt,  theol.  7 

Ps. 

1815—19  3.   201-4 

2037 

IV/V 

Oxyrhynchus  Pap.  845 

Ps. 

68  30-37.   70  3-8 

2042 

IV/V 

Petersburg,  K.  öff.  Bibl.,  Gr.  4 

Ps. 

14l7_142  3.  144  7-13 

2027 

IV/V 

Washington,    Smithson.    Instit. ,    Freer 

Ps.Od.  fragm. 

1219 

Gallery,  II 

V 

Berlin,  Kgl.  Mus.,  Agypt.  Abt.,  P.  5011 

Ps. 

105  38-45.    1062-10 

2002 

V? 

)J               »              )?               )>                 »         )>      '3Ö'4 

Ps. 

103  2-21 

2044 

V 

5>         »        !)         j)          j!      »    5875 

Ps. 

28  6-10 

2045 

V? 

))                   )>                 ))                   )J                      !>            ))        •-"  "^ 

Ps. 

27  3ft. 

2021 

V 

Didlington   Hall,    Privatbibl.   Amherst, 
Pap.  VII 

Ps. 

58  7—593 

2010 

V 

Jena,  Philol.  Sem. 

Ps. 

22  6—23  2.  242-5 

2007 

V 

London,  Brit.  Mus.,  Royal  1  D.  VII 

(Ml 

IC.)  Ps.Od.  (lob) 

A 

v?  + 

Sinai,  Cod.  gr.  212 

Ps. 

fragm. 

1205 

V 

Wien,  Hofbibl.,    Rainer,  Ausstellungs- 
Nr.  26 

Ps. 

1  fragm. 

2041 

V 

„              „                „        Inv.  Nr.  9851 

Ps. 

101  12-23 

2033 

V 

>)               !)                 >)           ))        ))     9o71 

Ps. 

388—393 

2034 

V 

»               »                 »           ))        ))     Jo72 

Ps. 

1810-15 

2035 

V 

„             „               „       Litt,  theol.  10 

Ps. 

72.  88.  80  fragm. 

203!) 

V/VI 

Didlington   Hall,    Privatbibl.    Amherst, 
Pap.  V 

Ps. 

5  6-12 

2008 

V/VI 

Manchester,    John   Rylands    T-ibr.,    Gr. 
pap.  3 

Ps. 

i)0  5-16 

2020 

V/VI 

Wien,  Hofbibl.,  Rainer,  Litt,  theol.  11 

Ps. 

105.  106  fragm. 

2040 

VI 

Berlin,  Kgl.  Mus.,  Agypt.  Abt.,  P.  7954 

Ps. 

6H  1-27 

2047 

VH 

Cambridge,  Univ.  I,ibr.,   Tayl.-Schecht. 
16.  320 

Ps. 

1431—1446 

2006 

VI 

Genf,  Bibl.  publ.  et  univ.,  Ms.  gr.  50 

Ps. 

90  1-7.    10-18 

2048 

VI 

Petersburg,  K.  öff.  Bibl.,  Gr.  15 

Ps. 

78  5-8.    39  f. 

2028 

vif 

Rom,  Bibl.  Vat.,  Vat.  syr.  162,  Bl.  26  etc. 

Ps, 

8—17.    19—26.    28 
-30.    32.  33.  35—37 

zm 

fragm. 

392 


A.  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 


VI         Verona,  Bibl.  Capit.,  I 
VI         Wien,  Hofbibl.,  Rainer,  Inv.  Nr.  8022 
'■'■  )>  )i  j>  ))       ))     9722 

VI  ,,  „  „        Litt,    theol.  4 

VI  q 
? (alte  Maj.)  Damaskus,    Kubbet  el-Hasne   (s.  oben 

S.  327) 
VI/VII     Berlin,  Kgl.  Mvis.,  Ägypt.  Abt.,  P.  10501 
VII?  „         „         „  „  „      „  5018 

Vllf       Cambridge,  Univ.  Libr.,  Tayl.-Schecht. 

12.  182 
VII?       Didlington    Hall,    Privatbibl.   Amherst, 

Pap.  VI 
Vn        London,  Brit.  Mus.,  Add.  34473 

VII  Oxford,  Bodl.  Libr.,  Gr.  th.  g.  6  (P) 
VII        Paris,  Bibl.  Nat.,  Coisl.  186 

VII        Zürich,  Stadtbibl.,  C.  84 
VII/VIII   London,  Brit.  Mus.,  Add.  34274 
Vn/VIII  „  „         „  „      34  602,     Bl. 

1—9 
Vll/Vm  „  „         „       Oriental  3579  A 

VII/VIII   Wien,  Hofbibl.,    Rainer,    Litt,  theol.  8 

VIII  -}-     Cambridge,  Privatbibl.  Lewis 

VIII  Paris,  Bibl.  Nat.,  Suppl.  gr.  1092,  Bl.  1 
Byz.  Zeit  Berlin,  Kgl.  Mus.,  Ägypt.  Abt.,  P.  3601 

Jung.  Unc.       „         „  „  „         „       ?  (Blaß 

Nr.  IV) 
'?  Oxford,  Bodl.  Libr.,  Coptic.  g.  3 

?  Paris,  Bibl.  Nat.,  Copte  129  ^  und  129 » 

VIII/IX    Damaskiis,  Kubbet  el-Hasne 

VIII/IX  \  ^^^^^>  ^o^-  gr.  33 

\  Petersburg,  K.  öff.  Bibl.,  Gr.  262 
Um  817    Oxford,  Bodl.  Libr.,  Auct.  F.  4.  32 

862        Petersburg,  K.  öff.  Bibl.,  Gr.  216 
IX       I  Athos,  IlavToy.paxopos,  61 

(u.  XIII)  (  ?  Petersburg,  K.  öff.  Bibl.,  Gr.  265 
IX         Basel,  Univ.-Bibl,  A.  VH.  3 
IX         Berlin,  Kgl.  Bibl.,  Ham.  552 
IX         Gotha,  Herzogl.  Bibl.,  Membr.  I  17 
j-jr       (  Jerusalem,  Patr.-Bibl.,  Staupoü  96 
\  Petersburg,  K.  öff.  Bibl.,  Gr.  263 

IX  (u.  XII)  Moskau,  Kloster  d.  hl.  Nikolaus,  129 
IX  „       RumjanzevschesMus.,Norov74 

IX        Paris,  Bibl.  de  l'Arsenal,  8407 
IX?       Rom,  Bibl.  Vat.,  Borgian.  copt.  96 


Ps.Od. 

R 

Ps.  26 

2030 

Ps.  985-8 

2032 

Od.  li-8 

2036 

Ps.   33  5-18 

2038 

Ps.  fragm. 

Ps.  5017-20 

2022 

Ps.  3916—40  4 

2003 

Ps.  21 15-28  sec.  Hexapla 

2005 

Ps.  107.  108.    118.    135 

2009 

— 140  fragm. 

Ps.   765-15.   778-16.    858 

2016 

—865 

Ps.    13 

2024 

Ps.  1814-7210 

188 

Ps.Od. 

T 

Ps.    30  9-16 

2015 

P6.647— 651.1293— 1378 

2017 

Ps.  10a— 115.4820-497. 

2018 

118  24-38 

Ps.  9—13.   21.   24.   25. 

1221 

32—34  fragm. 

Ps.  fragm. 

2011 

Ps.    10642—10710 

2026 

Ps.  901-6 

2043 

Ps.  1 — 2  fragm. 

2001 

Ps.    118132-134 

2023 

Ps.  fragm. 

Ps.    7720-31.   51-61 

1046 

Ps.Od. 

1190 

Ps.  41  2-4  (zwischen  an- 

508 

deren  Bibelexcerpten) 

Ps.Od. 

1156 

Ps.Od. 

1032 

Ps.  1—1462.  151 

156 

Ps.Od. 

1040 

Ps.  1—67  8.  686—7011 

27 

Ps.  2010—1486 

1070 

Ps.Od. 

1101 

Ps.  70.  73.  77.  79  fragm. 

1102 

Ps.Od. 

1129 

Ps.    13110-12 

1119 

Material  für  die  einzelnen  Teile  des  A.T. :  5)  Ps.Od. 


393 


IX 

Sinai,  Cod.  gr.  28 

Ps. 

1185 

IX 

9Q 

Ps.Od. 

1186 

IX 

„       „     30 

.Ps. ;  Od.  (jünger) 

1187 

IX 

)>                   ))               )5          31 

Ps.Od. 

1188 

IX 

!)         ))       r     34 

Ps.Od. 

1191 

IX/X 

Cues,  Bibl.  des  Spitals,  9 

Ps.  109—150 

1043 

EX/X 

„         „        „          „         10 

Ps.Od. 

1044 

IX/X 

St.  Gallen,  Stiftsbibl.,  17 

Ps.  101— Od. 

1053 

IX/X 

Jerusalem,  Patr.-Bibl.,  «PtoTt'ou,  29 

Ps.Od. 

1076 

IX/X 

Mailand,  Bibl.  Ambr,,  ij«  24  snp. 

Ps.Od. 

111 

IX/X 

Rom,  Bibl.  Vat.,  Regin.  lat.  1595 

Einige  Ps.  und  Oden 

1169 

IX/X 

Sinai,  Cod.  gr.  32 

Ps.Od. 

1189 

IX/X 

»         >)       5>     35 

Ps.  1—144 17 

1192 

IX/X 

;,          !,        »>     36 
Berlin,  Kgl.  Bibl.,  Graec.  oct.  2 

Ps. 

1193 

IX/X   ! 

(  Ps.Od. 

1194 

1 

Petersburg,  Privatbibl.  Nikolskij 

) 

IX/X 

Würzburg ,       Bischöfl.      Klerikalsem.  , 

Ps.  1715—144  6 

1225 

Membr.  o.  1 

909 

Bamberg,  Kgl.  Bibl.,  A.  I.  14 

Ps.Od. 

1037 

Um  975 

Petersburg,  K.  öff.  Bibl.,  Gr.  264 

Ps.   4  8—69 

X 

Florenz,  Bibl.  Laur.,  Conv.  soppr. 

36 

Ps.Od. 

1051 

X 

St.  Gallen,  Stiftsbibl.,  1395 

Ps.  30—34.   39—40.  43 
— 47  fragm. 

1054 

X 

Grottaferrata,  A.  y.  IX 

Ps.  31—118 

1059 

X 

Koa/vtTC«,  125 

Ps.Od.  c.  comm.  marg. 

1078 

X 

Leiden,  Univ.-Bibl.,  Perizon.  in  qvi. 

1  A 

Ps.Od. 

1079 

X 

London,  Brit.  Mus.,  Add.  34602,  Bl.  10 

Ps.  li— 2  p, 

1217 

X-r 

Mailand,  Bibl.  Ambr.,  0.  39  sup. 

Ps.  17.  27-31.  34.    35. 
45.  48.  83  fragm.  sec. 
Hexapla  (cum  Cat.  in 
Ps.) 

1098 

X 

Moskau,  Syn.-Bibl.,  Gr.  356 

Ps.Od. 

1107 

X 

„     468 

Ps.Od. 

1110 

X 

München,  Hot-  u.  Staatsbibl.,   Gr. 

251 

Ps.Od. 

1111 

X 

)>                                        5>                                 ;! 

556 

Ps.Od.  (c.Hesychii  comm. 
usque   ad  Ps.  72) 

1115 

X 

Oxford,  Bodl.  Libr.,  Auct.  D.  3.  1 

7 

(Comm.  in  Ps.)  Od. 

1116 

X 

T    4    19 

))                    ))                   ))                    ()             ^-     ^v    *"^ 

Ps.Od.  (am  Rande  Thdt. 

1118 

et  Zigab.    comm.    in 

Ps.Od..  XII.  Jahrh.) 

X 

,,       Christ  Church,  15 

Ps.  1  1— 3i.  7  9—9.5 

1126 

X 

Paris,  Bibl.  Nat.,  Gr.  20 

Ps.  9111—1361 

43 

X 

))          ))         1)        ))     140 

(Cat.  in  Ps.)  Od. 

1134 

X 

„       Suppl.  gr.   1155 

Ps.  75 — 77  fragm. 

1148 

X 

Petersburg,  K.  öff.  Bibl.,  Gr.  1)2 

Ps.  fragiu. 

1152 

X 

.,      „        „         „     214 

Ps. 

1155 

X 

Rom,  Bibl.  Vat.,  Regin.  gr.  1 

(lob)  Ps.Od. 

55 

X 

„     13 

Ps.Od. 

1167 

394 


A.  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 


X 

Eom,  Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  1542 

Ps.    116—144  7 

212 

X 
X 

!)               );              J)               !!          »        2101 

Trier,  Stadtbibl.,  7 

Ps.  52  2— Od.  2 

Ps.  1—54  IG 

266 
1206 

X/XI 
X/XI 
X/XI 

Athen,  Nat.-Bibl.,  7 
Lesbos,  Aet[xiüvos,  65 
London,  Brit.  Mus.,  Curzon  67 

Ps.Od. 
Ps.Od. 
Ps.Od. 

1007 
1085 
1090 

X/XI 

X/XI? 

Moskau,  RumjanzevschesMus.,  Norov77 
Rom,  Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  1747,  zweites 

Ps.Od. 

Ps.  1  init.    hebr.  et   gr. 

1103 

X/XI 
X/XI 

Um  1002 

Vorsetzbl. 

))                  J)                  ))                !!            !}        iJVi 

Venedig,  Bibl.  Marc,  Append.  I  49 
>  Sinai,  Cod.  gr.  68 

sec.  Hexapla  (?) 
Ps.Od.   c   schol.   marg. 
Ps.Od. 
Ps.Od. 

1180 
1213 
1204 

1011 

Rom,  Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  1873 

Ps.Od. 

215 

1021 

^.4.1 
))          ))          ))          ))       )}     '^^'• 

Ps.Od. 

217 

Um  1026 

Paris,  Bibl.  Nat.,  Suppl.  gr.  343 

Ps.Od. 

1146 

1037 
1054 

1059 

Athos,  Atovuaiou,  86 
Jerusalem,  Patr.-Bibl.,  Ta'cpou  53 
Petersburg,  K.  öff.  Bibl.,  Gr.  266 
Paris,  Bibl.  Nat.,  Gr.  40 

Ps.  c  comm.  marg. 
j  Ps.Od. 
Ps.Od. 

1013 
1074 

178 

1066 

London,  Brit.  Mus.,  Add.  19  352 

Ps.Od. 

1088 

Um  1074 

Sinai,  Cod.  gr.  48 

Petersburg,  K.  öff.  Bibl.,  Gr.  267 

j  Ps.Od. 

1198 

Um  1076 

Wien,  Hofbibl.,  Theol.  gr.  336 

Ps.Od. 

219 

Um  1077 

Oxford,  Bodl.  Libr.,  E.  D.  Clarke  15 

Ps.Od. 

1123 

Um  1080 

Venedig,  Bibl.  Marc,  Append.  I  32 

Ps.Od. 

152 

Um  1083  Athos,  llavtoxpfzxopos,  49 

1084            „       Aaüpct,  146 
Um  1087        „       Baxo-odotou,  609 

Ps.Od.  (N.T.) 
(N.T.)  Ps.Od. 
Ps. 

1031 
1025 
1010 

Um  1090  London,  Brit.  Mus.,  Add.  36928 

Ps.Od. 

1089 

XI 

Athen,  Nat.-Bibl.,  47 

Ps. 

1008 

XI 

Athos,  'Iß-^ptüv,  70 

Ps. 

1020 

XI 

Berlin,  Kgl.  Bibl,  Graec.  oct.  8 

Ps.  324— Od. 

1038 

XI 

„       Univ.,   Christl.-archäol.  Samml., 
Inv.  3807 

Ps.Od. 

1041 

XI 

Cambridge,  Univ.  Libr.,  Dd.  IV.  39 

Ps.  1748— Od. 

1042 

XI 
XI 
XI 

Essen  a.  d.  Ruhr,  Münsterpfarrei 
Florenz,  Bibl.  Laur.,  Conv.  soppr.  35 
„         „       Plut.  V  5 

Ps.Od. 
Ps.Od. 
Ps.Od. 

1049 
1050 

280 

XI 

j)            ))         j)          )>       '    l"^ 

Ps.Od. 

281 

XI 

)>                       )>                 )5                   )>              ''       "^^ 

Ps.Od. 

291 

XI 
XI 

j>            »         »          ))       *I  36 
Jerusalem,  Patr.-Bibl.,  Sctßa  165 

(N.T.)  Ps.Od. 
Ps.Od. 

283 
1065 

XI 
XI 

„                     „           Sraupoü  107 
Kopenhagen,  Kgl.  Bibl.,  Ny  Kgl.  Saml., 

8°,  Nr.  5 

Ps.Od. 
Ps.Od. 

1071 
1228 

XI 

London,  Brit.  Mus.,  Add.  11836 

(N.T.)  Ps.Od. 

1087 

XI 

„          „      Harl.  5570 

Ps.Od. 

168 

XI 
XI 

„      Royal  2  A.  VI 
Mailand,  Bibl.  Ambr.,  M,  54  sup. 

Ps.Od. 
Ps.Od. 

175 
1097 

Material  tür  die  einzelneu  Teile  des  A.T.:  5)  Ps.Od. 


395 


XI         Manchester,  John  Rylands  Libr.,  Gr.  11 
XI?  XV?  Modena,  Bibl.  Estense,  Gr.  37 

Ps.Od. 
Ps.Od. 

1099 
199 

XI 
XI 

Moskau,  Syn.-Bibl.,  Gr.  341 

Oxford,  Bodl.  Libr.,  Auct.  D.  infr.  2.  18 

(N.T.  pars)  Ps.Od. 
Ps.Od. 

1106 
1117 

XI 

Palenno,  Bibl.  Naz.,  I.  A.  2 

Ps.Od. 

1128 

XI 

Paris,  Bibl.  Nat.,  Suppl.  gr.  610 

Ps.Od. 

1147 

XI 

Petersburg,  K.  öff.  Bibl.,  Gr.  200 

Ps. 

1154 

XI 

Rom,  Bibl.  Vat.,  Barber.  gr.  285 

Ps.Od. 

•      1159 

XI 

!)             )>              ?)               )>             ;)       '^"" 

Ps.  sine  Od.») 

1160 

XI 

„        „         ,,     Regin.  gr.  188 

Ps.  2010—101 

1168 

XI 

„      Vat.  gr.  1210 

Ps.Od.  (N.T.) 

1226 

XI 

;)        ))         »         !5       !)    1966 

Ps.Od. 

1181 

XI 

Sinai,  Cod.  gr.  41 

Ps.Od. 

1196 

XI 

?)                  !)             5)         ö"^ 

Ps.Od. 

1201 

XI 
XI 

Venedig,  Bibl.  Marc,  Append.  II  113 
Wien,  Hofbibl,  Suppl.  gr.  94 

Ps.Od. 

Ps.   2117—11831 

1214 
1222 

XI/XII 
XI/XU 
XI/XII 

Athos,  Aaupa,  13 

Köln,  Manuskript-Bibl.  des  Doms,  8 

Madrid,    Bibl.  Nac,    ohne  Nummer 

(N.T.)  Ps.Od. 

Ps.Od. 

Ps.Od. 

1024 

1077 

146 

xi/xn 

(aus  Toledo) 
Oxford,  Christ  Church,  44 

Ps.Od. 

80 

1105 

Paris,  Bibl.  Nat.,  Nouv.  acq.  lat.  2195 

Ps.Od. 

1143 

1116 

Messina,  Bibl.  Univ.,  Salv.  117 

Ps.Od.  c.  comm. 

1100 

Um  1121 

Sinai,  Cod.  gr.  44 

Petersburg,  K.  öff.  Bibl,  Gr.  268 

j  Ps.Od. 

1197 

1153 

London,  Brit.  Mus.,  Harl.  5786 

Ps.  sine  Od. 

174 

Um  1162 

Wien,  Hofbibl.,  Theol.  gr.  177 

Ps.Od. 

143 

1184 

Oxford,  Christ  Church,  42 

Ps.Od. 

81 

1193 

Athos,  r]ctvT£X£r|ij.ovo:,  20 

Ps. 

1028 

xn 

Amerika,  Verein.  Staaten,    Unbekannte 
Privatbibl. 

Ps.Od. 

1022 

xn 

Andres,  NixoXaou,  39 

Ps.     • 

1001 

xn 

Athen,  Christi. -archäol.  Gesellsch.,  4 

Ps. 

1002 

XII 

„      Nat.-Bibl.,  3 

Ps.Od. 

1004 

XII 

))               ))           5 

Ps. 

1005 

XII 

..               „           6 

Ps.Od. 

1006 

XII 

Athos,  BaTOTtatoi'o'j,  608 

Ps. 

1009 

XII 
XII 
XII 

655 
„       FpTjYopfou,  157 
„       Atovucfcj,  93 

(N.T.  pars)  Ps.Od. 

Ps. 

Ps. 

1011 
1012 
1014 

XII 

„          585 

Ps. 

1015 

XII 

640 

Ps.Od. 

1016 

XU 

„       Aoyetapt'ou,  57 

Ps. 

1017 

XU 
XU 

„       'Ißi^'p.üv,  22 

„       Ko'jTÄ'-j'jao'jafo'j,  87 

Ps. 
Ps. 

1019 
1023 

XU 

„       IlavTEXeyjiJLOvo;,  19 

Ps.Od. 

1027 

1)  Der  Schluß  der  He.  fehlt,    die  Oden  können  ursprünglich   vorhanden    ge- 
wesen sein. 


396 


A.  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 


XII  Athos,  navxeXerjixovo;,  21 

Xa  „                  „              22 

Xn  „       Sxaopovixi^Tot,  46 

Xn  „       <l»i>.o»^ou,  49 

xn  „         „      50 

xn  „              „         54 

XU  Basel,  Univ.-Bibl.,  B.  X.  33 

XII  Berlin,  Kgl.  Bibl.,  Graec.  qu.  58 

xn  Cambridge,  Corp.  Chr.  Coli.,  480 

xn  „           Emmanuel  Coli.,  III.  3.  22 

xn  Florenz,  Bibl.  Laur.,  Plut.  V  23 

xn  „            „          „          „      V  33 

xn  Grottaferrata,  A.  y.  IV 

xn  „          A.  Y  V 

xn  „        A.  •(.  vin 

xn  „          A.  Y-  XI 

xn  „            A.  Y-  XIII 

xn  Holkham  Hall,  Privatbibl.  des  Earl  of 

Leicester,  22 

XII  Jerusalem,  Aiifei'stehungskirche,  16 

XII  „           Patr.-Bibl.,  H^ol  609 

xn  „                   „              „      698 

xn  „                   „           ZraupoO  88 

xn  „                   „           Tct'cpou  51 

xn  „                  „              „       55 

xn  Kairo,  Griech.  Patr.-Bibl.,  344 

xn  Leiden,  Univ.-Bibl.,  Perizon.  in  qu.  36 

XII  Leipzig,  Univ.-Bibl.,  Graec.  3 

xn  Linköping,  Stiftsbibl.,  Theol.  8 

xn  London,  Brit.  Mus.,  Curzon  68  und  69 

xn  „           „         „           „         70 

xn  „           „         „      Harl.  5571 

xn  „           „         „          „      5582 

xn  „          „        „      Oriental  5465 

xn  Moskau,  Syn.-Bibl.,  Gr.  407 

XII  Oxford,  Bodl.  Libr.,  Barocc.  15 

xn  „         Christ  Church,  41 

XU  „             „             ,,         4o 

xn  „        Lincoln  Coli.,  Gr.  31 

xn  „         Magdalen  Coli,  Gr.  9 

XII  „         Trinity  CoU.,  78 

xn  Paris,  Bibl.  Nat.,  Coisl.  360 

xn  „         „          „      Gr.  21 

xn  „         „          „        „     22 

xn  ,,         „          „        „     23 

xn  „         ,,          „        „     25 

•'»ü  >)            })              }J           ))      *^ 

XU  „         ,,          ,,        >,     42 

xn  „         „          „      Suppl.  gr.  100 


Ps. 

Ps.Od. 

Ps.Od. 

Ps. 

Ps. 

Ps.Od. 

Ps.Od. 


1029 
1030 
1033 
1034 
1035 
1036 
140 


Ps.Od.  c.  comm.  marg.      1039 
Ps.Od.  1227 

Ps.71u— 817.1273— 144     294 


Ps.Od. 

278 

Ps.Od. 

279 

Ps.  2110— Od.  5 15 

1056 

Ps.  1614-87  9 

1057 

Ps.  51—137  8 

1058 

Ps.  1—1171 

1060 

Ps.  245—136  3 

1061 

Ps. 

1062 

(N.T.)  Ps.Od. 

1063 

Ps.Od. 

1067 

Ps. 

1068 

Ps.Od. 

1069 

Ps. 

1073 

Ps.Od. 

1075 

Ps.Od. 

1082 

Ps.  920—57 

1080 

Ps.    17  35—151 

1083 

Ps.  2612— Od.  8 

1086 

Ps.Od. 

1091 

Ps.  1 — 51 7  c.  comm.  marg. 

1092 

Ps.Od. 

169 

Ps.Od! 

170 

Excerpta  e  Ps. 

1093 

(N.T.)  Ps.Od. 

1109 

Ps.Od. 

200 

Ps.Od. 

100 

Ps.Od. 

102 

Ps.Od. 

1127 

(N.T.)  Ps.Od. 

69 

Ps.Od. 

99 

Ps. 

1132 

Ps.Od. 

193 

Ps.Od. 

194 

Ps.Od. 

195 

Ps.Od. 

196 

Ps.Od. 

179 

Ps.Od. 

180 

Ps. 

1144 

Material  für  die  einzelnen  Teile  des  A.T. :  5)  Ps.Od. 


897 


XII 

Paris, 

Bibl 

Xat.,  Suppl. 

gr.  260 

Ps. 

1145 

xn 

Patmos,  'lojavvou  toü  öeoXoyou,  269 

Ps.  106— Od.  7 

1151 

XII 

Petersburg, 

K.  öff.  Bibl., 

Gr.  92 

Ps.  fragm. 

1153 

(xn 

j) 

!J            !)                 !) 

,5     269 

Miniaturen  aus  einem  Psalter) 

xn 

j 

>)           !)                J> 

5,     544 

Ps.  1—145 

1157 

XII 

ram 

19 

!)             55                 )5 

Papad.-Ke- 

Ps.Od. 

1158 

XU 

Rom, 

Bibl. 

Vat.,  Barbar. 

gr.  312 

Ps.  22  5—13416 

1161 

XU 

)) 

!> 

55                      5) 

5,     320 

Ps.Od. 

1162 

xn 

)) 

55                       J5 

55     322 

Ps.Od. 

227 

XU 

)j 

5)                        5» 

55     332 

Ps.  101—10311 

1163 

XU 

)> 

)> 

55                        55 

„     372 

Ps.Od. 

226 

XU 

)) 

)« 

„      Borgian 

-  gr.  10 

Ps.Od. 

145 

XII 

)) 

!> 

„      Pakt.  gr.  288 

Ps.Od. 

1166 

XII 

)j 

)> 

„      Vat.  gr. 

1071 

Ps.Od. 

1176 

XII 

)) 

)) 

1541 

Ps.Od. 

211 

XU 

)) 

J5 

1812 

Ps.   17—118  55 

1179 

XII 

)) 

1848 

Ps.  36  4— Od.  3 

213 

xn 

5> 

» 

1864 

Ps.Od. 

270 

XU 

)) 

!J 

1874 

Ps.Od. 

275 

XU 

)) 

)> 

1927 

Ps.Od. 

216 

XU 

)> 

!> 

55                55             55 

2161 

Ps.Od. 

1182 

xn 

)J 

>? 

2295 

Ps.    11.3—417 

1183 

XII 

Sinai, 

Cod. 

gr.'  39  " 

Ps.Od. 

1195 

XU 

)) 

;> 

„     56 

Ps.Od. 

1199 

XU 

jj 

)) 

,5     57 

Ps.  36— Od.  2 

1200 

XU 

)> 

!5 

55         60 

Ps.Od. 

1202 

XU 

>) 

)) 

,5     65 

Ps.Od. 

1203 

XU 

Valenciennes,  Bibliotheque,  14 

Ps.Od. 

1210 

XU 

Venedig,  Bibl.  Marc,  Append.  I  1 

Ps.Od. 

1211 

XU 

Wien, 

Hofbibl.,  Suppl.  gr.  95 

Ps.  25  7—151 

1223 

?  (Perg.) 

Jerusalem, 

Patr.-Bibl.,  Id^oL  63 

Ps.  fragm. 

1064 

?  (Perg.) 

)> 

55 

,      2U8 

Ps.  77—103.  129- 

-150       1066 

Von  hier  an  werden  nur  die  Hss.  aufgeführt,  welche  nicht  auf  S.  361  —  371 
unter  den  Sigeln  1401  — 1916  zu  finden  sind. 


XII/XIII  Paris,  Bibl.  Nat.,  Gr.  13 

XII/XIII  Rom,  Bibl.  Vat.,  Palat.  gr.  381 

XII/XIII  Wien,  Hofbibl.,  Theol.  gr.  23 

1284  London,  Brit.  Mus.,  Harl.  5535 

XIII  Berlin,  Kgl.  Mus.,  Kupferstichkabinett, 

Ham.   119 

XIII?  Cambridge,  Trinity  Coli.,  O.  2.  38 

XIII  Florenz,  Bibl.  Laur.,  Plut.  V  34 

XIII  London,  Brit.  Mus.,  Harl.  5563 

XIII  Oxford,  Christ  Church,  61 

XIII  Paris,  Bibl.  Nat.,  Gr.  24 


Od. 


Ps.  8013 
Ps.Od. 

(Mac.)  Ps.Od 
Ps.Od. 
Ps.Od. 

Ps.Od. 
Ps.Od. 
Ps.Od. 
Ps.Od. 
Ps.Od. 


(lob) 


192 
265 
130 
166 
151 

205 
285 
176 
101 
162 


398 


A.  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 


XIII 

Paris,  Bibl.  Nat.,  Gr.  26 

Ps.Od. 

163 

XIII 

27 

Ps.Od. 

177 

XIII 

Patmos,  'Iwavvou  toü  öioXdyou,  209 

Ps.Od.  (Prov.) 

613 

xm 

Rom,  Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  1870 

Ps.  182— Od. 

214 

xm 

„      Privatbibl.  Chigi,  R.  IV.  3 

Ps.Od. 

182 

XIII? 

Turin,  Bibl.  Naz.,  B.  V.  22 

Ps.Od. 

141 

1301 

Messina,  Bibl.  Univ.,  Salv.  149 

Or.  Man. 

1303 

V^^ien,  Hofbibl.,  Suppl.  gr.  92 

Ps.Od. 

224 

1304 

Paris,  Bibl.  Nat.,  Coisl.  13 

Ps.Od. 

189 

1336 

Oxford,  Bodl.  Libr.,  Laud.  gr.  2 

Ps.Od. 

203 

XIV? 

Athos,  Aaüpa,  1485 

((Anast.)   comm.   in  Ps.) 
Od.  (Ps.Sal.) 

769 

XIV? 

Bologna,  Bibl.  Univ.,  2925 

Ps.Od. 

225 

XIV 

Ferrara,  Bibl.  Comun.,  187  II 

(Mac.)  Ps.Od.    nachträg- 
lich hinzugefügt  (N.T.) 

106 

XIV 

Florenz,  Bibl.  Laur.,  Aedil.  222 

Ps.Od. 

290 

XIV 

Leipzig,  Univ.-Bibl.,  Gr.  4 

Ps.Od. 

65 

XIV 

London,  Brit.  Mus.,  Harl.  5533 

Ps.Od. 

164 

XIV 

))             ))          j)           >?        55o4 

Ps.Od. 

165 

XIV 

„       5553 

Ps.Od. 

167 

XIV 

,,            „         „          „       5653 

Ps.Od. 

171 

XIV 

Paris,  Bibl.  Nat.,  Gr.  29 

Ps.Od. 

197 

XIV 

Petersburg,  K.  öS.  Bibl.,  Gr.  273 

Ps.  1466—150 

XIV 

Rom,  Bibl.  Vat..  Ottob.  gr.  294 

Ps.Od.    (c.    comm.    Nice- 
phori  Callisti  et  Cosmae 
Indicopleustae) 

267 

XIV 

Wien,  Hofbibl.,  Theol.  gr.  327 

Ps.Od. 

277 

1403 

Florenz,  Bibl.  Laur.,  Plut.  V  17 

Ps.Od. 

284 

1404 

Oxford,  Bodl.  Libr.,  Cromwell  5 

Ps.Od. 

202 

1478 

London,  Brit.  Mus.,  Harl.  5737 

Ps.Od. 

172 

XV 

BerUn,  Kgl.  Bibl,  PhiU.  1486 

Ps.Od. 

154 

XV 

Cambridge,  Gonville  and  Caius  Coli.,  348 

Ps.Od. 

206 

XV 

Eton,  Coli.,  Bk.  6.  2 

Ps.Od. 

66 

XV 

Ferrara,  Bibl.  Comun.,  114 

Ps.Od. 

150 

XV 

Florenz,  Bibl.  Laur.,  Plut.  V  25 

Ps.Od. 

282 

XV 

»                     ))                     )J                   5)               '       ö7 

Ps.Od.  (c.  metaphr.  Apoli- 
narii  et  loh.  Geometrae) 

293 

XV 

Kopenhagen,    Kgl.   Bibl.,    Gamle    Kgl, 

Ps. 

263" 

Saml.,  1311:  wird  vermißt 

XV 

Padua,  Bibl.  Univ.,  437 

Ps.? 

XV 

Rom,  Privatbibl.  Chigi,  R.  IV.  4 

Ps.Od. 

183 

XV 

Venedig,  Bibl.  Marc,  Gr.  5 

(lob)  Ps.  (Prov.) 

68 

XV 

55                         5)                      55                   55          ^ 

(lob)  Ps.  (Prov.) 

122 

XV 

Wien,  Hofbibl,  Theol.  gr.  228 

Ps.Od. 

144 

XV 

))                              !!                              5)                 55         -yO 

Ps.  353— Od.  2 15  c.  comm. 
marg. 

186 

CV/XV] 

Oxford,  Bodl.  Libr.,  Barocc.  107 

Ps.Od. 

201 

1509 

Wien,  Hofbibl.,  Theol.  gr.  241 

Ps.Od. 

222 

XVI 

Kairo,  Griech.  Patr.-Bibl.,  343 

Ps. 

Material  für  die  einzelnen  Teile  des  A.T. :  5)  Ps.Od. 


XVI 
XVI 
XVI 
XVI 
XVI 

XVI 
XVI 

XVI 

? 

? 
? 


London,  Brit.  Mus..  Harl.  5738 
MtjXo;,  Privatbesitz 
Oxford,  Corp.  Chr.  CoU.,  19 
Paris,  Bibl.  Nat.,  Gr.  2747 


„       Siippl.  gr.  1092,    Bl.     Ps.  fragm. 

24—30 
Rom,  Bibl.  Angel.,  Gr.   19  Ps.  118.  50.   116.  90 

Stuttgart,  Kgl.  Landesbibl.,  Cod.  bibl.     Ps.Od. 

Q.  4 
Wien,  Hofbibl.,  Theol.  gr.  234  Ps.Od. 

Amorgos,    Xo^oßtwiiaarj;,    MtjX.    S.    79     Drei  Psalterien 

und  81 
Grottaferrata,  A.  o.  XXIV  Ps.  fragm. 

K.aii-0,  Griech.  Patr.-Bibl.,    6.  340.  342     Fünf  Psalterien 

345.  347 


399 
173 


Ps.Od. 

Ps. 

Ps.Od.  67 

(Sir.,  XIII.  Jahrh.)  Ps.Od.     603 


208 
223 


b)  Catenen^). 

Vm  Turin,  Bibl.  Naz.,  B.  VH.  30 

IX/X  Mailand,  Bibl.  Ambr.,  M.  47  sup. 

Um  950  Oxford,  Bodl.  Libr.,  Auct.  D.  4.  1 

Um  960  Mailand,  Bibl.  Ambr.,  F.  12  sup. 
Um  966  „  „         „        B.  106  sup. 

984  Athos,  Aa6pa,  446 

994  Petersburg,  K.  öflF.  Bibl.,  Gr.  64 

X  Athen,  Nat.-Bibl,  1 

X  Cypem,  BißX.  t.  'ApyuT.ia/.o-YjC,  25 

Xf  Mailand,  Bibl.  Ambr.,  O.  39  sup. 

X  Moskau,  Syn.-Bibl..  Gr.  213 


Cat.  in  Ps.  1208 

Cat.  in  Ps.Od.  1096 
Cat.  in  Ps.Od.  13 

Cat.  in  Ps.Od.  112 

Cat.  in  Ps.Od.  113 

Cat.  in  Ps.Od.  1026 
Cat.  in  Ps.Od.  191 

(Thdt.     comm.    in    Ps.)  1003 

Cat.  in  Od. 

Cat.  in  Ps.  sine  Od.  1045 

(Ps.  hexapl.  fragm.)  Cat.  1098 

in  Ps.  fragm. 

(Thdt.  comm.  in  Ps.)  Cat.  1105 

in  Od. 
Cat.  in  Ps.  7  15 — 118 165       ls7 
Cat.  in  Ps.  17  36— Od.         190 
Cat.  in  Ps.  fragm. 

Cat.  in  Ps.Od.  1133 

Cat.  in  Ps.  (Od.  sine  cat.)  1 1 34 

Cat.  in  Ps.Od.  1138 


1)  Über  die  Verteilung  der  Hss.  auf  die  verschiedenen  Catenentypen  s.  Karo- 
Lietzm.  S.  20 — 6G ;  im  einzelnen  ist  allerdings  diese  Verteilung  noch  recht  unsicher, 
8.  oben  S.  205  zu  Paris,  Bibl.  Nat.,  Gr.  166  und  107.  Der  Expositio  patnim 
graeconim  in  Ps.  a  Balth.  Corderio  .  .  .  concinnata  (3  Bde.,  1643 — 164G)  liegen  zu- 
grunde die  Hss.  Wien,  Hofbibl.,  Theol.  gr.  8.  17.  297.  298  und  München,  Hof- 
u.  Staatsbibl.,  Gr.  12.  lo,  außerdem  eine  verschollene  Wiener  Hs.,  die  nur  bis 
Ps.  50  reichte  (die  Vermutung  Karo-Lietzm.  S.  20,  daß  diese  Hs.  =:  Theol.  gr.  294 
sei,  wird  widerlegt  durch  die  Angaben  bei  Corderius  1,  S.  XIII,  daß  sie  eine  Catene 
in  großem  Format  und  gleich  den  übrigen  von  Corderius  benutzten  Wiener  Hss. 
von  Augerius  de  Busbecke  in  Konstantinopel  erworben  war;  sie  ist  in  der  Tat 
verschollen,  vgl.  schon  Lamb.  [s.  Vorbem.  zu  Wien  oben  S.  312]  3,  Sp.  55,  Anm.  4). 


X 

Paris,  Bibl. 

Nat. 

Coisl.  10 

X 

>> 

„       187 

Xr 

,, 

„       190 

X 

)) 

Gr.  139 

X 

)> 

„     140 

X 

" 

„    146 

400 


A.  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 


X 

Paris,  Bibl.  Nat.,  Gr.  844 

(Thdt.  comm.inPs.)Cat. 

1142 

in 

Od. 

X 

Rom,  Bibl.  Vat.,  Barbar,  gr.  340 

Cat. 

in  Ps.Od. 

1164 

X 

„       Vat.  gr.  744 

Cat. 

in  Ps.Od. 

1172 

X 

»         >>         )>         ))      )>     '^* 

Cat. 

in  Ps.Od. 

1175 

X 

))         ))         )>         5)       ))     Ivoy 

Cat. 

in  Ps.  1—50 

1178 

X 

Sinai,  Cod.  gr.  21 

(Thdt.  comm.  in  Ps.)  Cat. 

1184 

in 

Od. 

X 

Turin,  Bibl.  Naz..  C.  II.  6 

Cat. 

in  Ps.  51—100 

1209 

X/XI 

Lesbos,  A£t(ji(I)vo;,  49 

Cat. 

in  Ps.  1—71 

1084 

X/XI 

Oxford,  Bodl.  Libr.,  Roe  4 

Cat. 

in  Ps.Od. 

1125 

X/XI 

Paris,  Bibl.  Nat.,  Suppl.  gr.  1157      • 

Cat. 

in  Ps.  3428— Od. 

1149 

X/XI 

Rom,  Bibl.  Vat.,  Ottob.  gr.  398 

Cat. 

in  Ps.Od. 

264 

X/XI 

„      Vat.  gr.  1422 

Cat. 

in  Ps.Od. 

1177 

X/XI 

>>          >)          ))          ))       »      J-  '47 

Cat. 

in  Ps.Od. 

271 

X/XI 

Venedig,  Bibl.  Marc,  Append.  I  30 

Cat. 

in  Ps.  1—104 

1212 

X/XI 

„           „         „       Gr.  17 

Cat. 

in  Ps.Od. 

1215 

X/XI 

Wien,  Hofbibl.,  Theol.  gr.  8 

Cat. 

in  Ps.  sine  Od. 

142 

Um  1014  Rom,  Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  619 

Cat. 

in  Ps.Od. 

1171 

1049 

Turin,  Bibl.  Naz.,  B.  I.  22 

Cat. 

in  Ps.Od. 

1207 

1070 

Paris,  Bibl.  Nat.,  Gr.  164 

Cat. 

in  Ps.Od. 

1140 

Um  1075 

Rom,  Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  752 

Cat. 

in  Ps.Od. 

1173 

Um  1087 

)J               )>               5!               )>           ))       ''42 

(Pseudo-Athan.  comm.  in 
Ps.)  Cat.  in  Od. 

1170 

XI 

Athos,  'Iß/jpwv,  597 

Cat. 

in  Ps.  1—48 

1021 

XI 

Escorial,  Real  Bibl.,  T(griech.)-II-14 

Cat. 

in  Ps.Od. 

1047 

XI 

Florenz,  Bibl.  Laur.,  S.  Marco  696 

(Thdt.  comm.  in  Ps.)  Cat. 

1052 

in 

Od. 

XI 

„       Plut.  VI  3 

Cat. 

in  Ps.Od. 

292 

XI 

Genua,  Missione  urb.,  3 

Cat. 

in  Ps.Od. 

1055 

XI 

Jerusalem,  Patr.-Bibl.,  Tc«cpou  45 

Cat. 

in  Ps. 

1072 

XI 

Leiden,  Univ.-Bibl.,  Voss,  graec.  in  fol.  42 

Cat.  Nicetae  in  Ps.  1—75 

1081 

XI 

Moskau,  SjTi.-Bibl.,  Gr.  194 

Cat. 

in  Ps.Od. 

1104 

XI 

»                 )>             ))      358 

Cat. 

in  Ps.Od. 

1108 

XI 

München,  Hof-  u.  Staatsbibl.,  Gr.  252 

Cat. 

in  Ps.Od. 

1112 

XI 

»                         ))                   »     359 

Cat. 

in  Ps.  916—50 

1113 

XI 

Oxford,  Bodl.  Libr.,  Barocc.  235 

Cat. 

in  Ps.  1—50 

1121 

XI 

Paris,  Bibl.  Nat.,  Coisl.  81 

(Thdt.  comm.  inPs.)  Cat. 

1130 

in 

Od. 

XI 

»                J5              >»                )}         «^'5 

(Anast.   Nie.    comm.    in 
Ps.)  Cat.  in  Od. 

1131 

XI 

„          „         „      Gr.  141 

Cat. 

in  Ps.Od. 

1135 

XI 

)j            j>           >)          >j     141  A 

(Comm.  in  Ps.)  Cat.  in  Od. 

1136 

XI 

>>                   3>                 »               J>        lo** 

Cat. 

in  Ps.Od. 

1139 

XI 

)j         )j        »        )>    843 

(Thdt.  comm.  in  Ps.)  Cat. 

1141 

in 

Od. 

XI 

Rom,  Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  753 

Cat. 

in  Ps.  77—151 

1174 

XI 

5j         !>         »)         )>       )i    2057 

Cat. 

in  Ps.Od. 

268 

Material  für  die  einzelneu  Teile  des  A.T. :  5)  Ps.Od. 


XI        Venedig,  Bibl.  Marc,  Gr.  1!) 


XI 
XI/XII 
XI/XII 

XI/XII 
1131 

1143 


XII 
XII 
XII 


Wien,  Hof  bibl.,  Theol.  gr.  297 
Florenz,  Bibl.  Laur.,  Plut.  V  14 
Jerusalem,  Patr.-Bibl.,  Tacpou  50 


XII 
XII 


XII 
XII 

XII 
XII 


(Thdt.  comm.  inPs.)  Cat. 

in  Od. 
Cat.  in  Ps.Od. 
Cat.  in  Ps.  77—112 
(Thdt.  comm.  in  Ps.)  Cat. 
in  Od. 
Eom,  Bibl.  Vat.,  Barber.  gr.  453  Cat.  in  Od. 

Parma,  Bibl.  Palatina,  Fondo  Palat.  16     (Thdt.    comm.     in    Ps.) 

Cat.  in  Od. 
Oxford,  Bodl.  Libr.,  Barocc.  132  (Thdt.    comm.    in    Ps.) 

Od.  c.  glossis  et  Cat. 
in  Od.  fragm. 
Cat.  in  Ps.Od. 
Cat.  in  Ps.Od. 
Cat.    Nicetae    in    Ps.    1 

—4011 
Cat.  Nicetae  in  Ps.  114 
—134 
Mailand,  Bibl.  Ambr.,  C.  98  sup.  Cat.  in  Ps.Od. 

München,  Hof-  u.  Staatsbibl.,  Gr.  478     Cat.  in  Ps.  41— 44  fragm. 

(Thdt.  comm.   in  Ps.) 
Cat.  in  Od. 
Oxford,  Bodl.  Libr.,  Canonic.  gr.  62         Cat.  in  Ps.Od. 

,,  ,,         ,,       Land.  gr.  42  (Thdt.  comm.  in  Ps.)  Cat. 

in  Od. 
Paris,  Bibl.  Nat.,  Gr.  143  Cat.  in  Ps.Od. 

Verona,  Bibl.  Capit.,  CXVIII  Cat.  in  Ps.Od. 


Athos,  'Ißr^pcuv,   17 

Escorial,  Real  Bibl,  ^''-1-2 

Gotha,  Herzogl.  Bibl.,  Membr.  I  77 


XII       Madrid,  Bibl.  Nac,  4582 


401 

1216 

1224 

287 

1229 

1165 
1150 

1120 


1018 

1048 

181 

1094 

1095 
1114 


1122 
1124 

1137 
1218 


Von  hier  an  werden  nur  die  Hss.  aufgeführt,  welche  nicht  auf  S.  361 — 371 
unter  den  Sigeln  1401 — 1916  zu  finden  sind. 


Xn/Xin  Rom,  Bibl.  Vat.,  Palat.  gr.  247 

XIII  „      Bibl.  Casanat.,  1908 

1319  Cypem,  BißX.  x.  'ApytertaxoTifj;,  21 

XIV  Rom,  Bibl.  Vat.,  Regln,  gr.  40 
XIV/XV  Venedig,  Bibl.  Marc,  Append.  I  13 


XV        Oxford.  Bodl.  Libr.,  Barocc.  76 


1579  München,  Hof-  u.  Staatsbibl,  Gr.  295 

XVI  Cheltenham,  Privatbibl.  Phillipps,  3079 

XVI  Patmos,  'Iiuctwou  -vo'j  Qto\6-(o\i,  378 

?  Kairo,  Griech.  Patr.-Bibl.,  66  und  90 


Cat.  Nicetae  in  Ps.  1—76     272 

Cat.  in  Ps.Od.  (Ps.  Sal.)      629 

Cat.  in  Ps.Od.  ohne  Bibel- 
text 

Cat.  in  Ps.  273 

Cat.  in  Ps.  5—39  (an  den     728 
Rand      einer     Bibelhs. 
des  XI./XII.  Jahrh.  ge- 
schrieben) 

(Thdt.  et  aliorum  qu.  in 
Gen.  . . .)  Prolegom.  in 
Pfj.,  Prologus  et  scholia 
in  Ps.  18 

Prolog!  in  Ps. 

Cat.  in  Psalmos  aliquot 

Prologi  in  Ps. 

Zwei  Catenen  zum  Psalter 


Kgl.  Ges.  d.  Wiss.    Nachrichten.    Philolog.-histor.  Klasse.    1914.     Beiheft.      26 


402  A-  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

c)  Commentare. 

Ich  ordne  die  Commentar-Hss.  auch  beim  Psalter  nach  Autoren,  muß  aber 
dabei  bemerken,  daß  auf  die  in  den  Hss.  überlieferten  Autorennamen 
wenig  Verlaß  ist.  Es  ist  ebensowohl  möglich ,  daß  derselbe  Comm. 
unter  verschiedenen  Namen,  als  daß  verschiedene  Commentare  imter  dem- 
selben Namen  gehen.  Wirkliche  Klarheit  kann  hier  erst  eine  genauere 
Untersuchung  der  Texte  schaffen. 

a)  A  n  a  s  t  a  s  i  i  metrop.  Nicaeni ')  comm.  in  Ps.  ^) 

XI        Paris,  Bibl.  Nat.,  Coisl.  275  Anast.  comm.inPs.  (Cat.  inOd.) 

XIII  „  „         „      Gr.  168  (Anast.)  comm.  in  Ps.  1  —  68  u 

(Thdt.    comm.    in    Ps.    68 14 
—87  9) 
XIV?      Athos,  Aaupct,  1485  (vgl.  S.  327  Z.  2  v.u.)     (Anast.)  comm.  in  Ps.    (Od.) 

ß)  Athanasii,  Hesychii  Hierosol.,  Origenis  comm.  in  Ps. ^) 


VII/VIII  f 

Rom,  Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  2302 

Hpv    ^  'iium.  in  Ps.  fragm. 

897 

„       Palat.  gr.  44 

Hes.  i-  »mm.  in  Ps. 

X 

Grottaferrata,  A.  y.  VI 

Hes.  comm.  in  Ps.  85 — 76 

X 

München,  Hof-  u.  Staatsbibl.,  Gr 

.  556 

Hes.  comm.  in  Ps.  1 — 72  (am 
Rande  einer  Ps.-Hs.) 

X 

Venedig,  Bibl.  Marc,  Gr.  535 

Hes.  comm.  in  Ps.Od. 

X/XI 

„           „       Append.  I 

31 

Hes.  comm.  in  Ps. 

Um  1087  Rom,  Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  342 

Pseudo-Ath.  comm.  in  Ps.  (Cat. 

in  Od.) 

XII 

Athos,  KouTXo'j[i.o'jatou,  36 

Ath.  comm.  in  Ps. 

xa 

Oxford,  Bodl.  Libr.,  Barocc.  118 

Ath.  comm.  in  Ps. 

1346 

Venedig,  Bibl.  Marc,  Gr.  578 

Pseudo-Ath.   comm.   in  Ps.Od. 

XIV/XV 

Madrid,  Real  Bibl.,  29 

Pseudo-Ath.  comm.  in  P^.  (Cat. 
in  Od.) 

XV 

Capo  d'Istria,   Franziskanerkonvent  St. 

(Hes.?)   comm.    in   Ps.    2n — 

Anna 

1067 

XV 

Venedig,  Bibl.  Marc,  Append.  I 

38 

Hes.  comm.  in  Ps.Od. 

XV 

Wien,  Hof  bibl.,  Theol.  gr.  311 

Pseudo-Orig.  comm.  in  Ps.  sine 
Od. 

1570 

Escorial,  Real  Bibl.,  Q-IV-6 

Pseudo-Ath.  comm.  in  Ps.  (Cat. 
in  Od.) 

1)  „Den  Namen  Anastasios  tragen  3  Erzbischöfe  von  Nikäa  (vom  6.-8.  Jahr- 
hundert)" Krumbacher,  Gesch.  d.  byz.  Litt.  ^  S.  66. 

2)  Nach  L.  Maries,  Aurions-nous  le  commentaire  sur  les  Psaumes  de  Diodore 
de  Tarse?:  Revue  de  philol.  35  (1911),  S.  56— 7Ü  (vgl.  auch  S.  71—74)  stammt 
dieser  Comm.  in  der  Hauptsache  von  Diodor  von  Tarsus,  aber  mit  manchen  Zu- 
sätzen (besonders  aus  Thdt.)  in  der  zweiten  Hälfte  des  Psalters. 

3)  Die  Namen  Athanasius,  Hesych  und  Origenes  wechseln,  daher  stelle  ich 
sie  hier  zusammen.  Über  die  verschiedenen  Commentare,  die  unter  diesen  Namen 
überliefert  sind,  vgl.  Mercati,  Note  S.  172 — 179  („Nota  dei  vari  commentari  attri- 
buiti  ad  Atanasio  e  ad  Esichio").  Meine  Inhaltsangaben  sind  ganz  provisorisch ; 
gerade  hier  ist  genauere  Untersuchung  der  Hss.  nötig.  —  Der  echte  Commentar 
Hesychs  ist  1746  von  Antonellus  unter  dem  Namen  des  Athanasius  herausgegeben 
(Abdruck:  Migne  Patr.  gr.  27,  Sp.  591—1344),  s.  oben  S.  242  zu  Rom,  Bibl.  Vat., 
Palat.  gr.  44. 


Material  für  die  einzelnen  Teile  des  A.T.:  5)  Ps.Od. 


403 


1574 
XVI 
XVI 
XVI 


Gießen,  Üniv.-Bibl.,  668 
Athos,  "Avvrjs,  7 

„       Ko'j-Xo'jfxouafou,  121 
Escorial,  Real  Bibl.,  «F-I-3 


Ath.  comm.  in  Ps. 
Ath.  comm.  in  Ps. 
Ath.  comm.  in  Ps. 
Pseudo-Ath.  comm.  in  Ps.  (Cat. 
in  Od.  1—2) 
Vgl.  außerdem  Florenz,  Bibl.  Laur.,  Plut.  V  30,  und  Parma,  Bibl.  Palatina,  Fondo 
Pakt.  16. 


■)f)  Nicephori  Blemmydae')  comm.  in  Ps.Od.-) 


Xll/XIII    Sinai,  Cod.  gr.  42 
XIII       Mailand,  Bibl.  Ambr.,  H.  60  sup. 


XIII/XIV  München,  Hof-  n.  Staatsbibl.,  Gr.  225 

XIV  Korn,  Bibl.  Vallicell,  Gr.  48 

XIV  Verona,  Bibl.  Capit.,  CXXII 

XIV/XV  Wien,  Hofbibl.,  Theol.  gr.  304 

1540  Paris,  Bibl.  Nat.,  Gr.  810 

1554  Mailand,  Bibl.  Ambr.,  F.  133  sup. 

XVI  Basel,  Univ.-Bibl.,  A.  V.  22 

XVI  Madrid,  Archivo  Hist.  Nac,  4779 

XVI  „        Real  Bibl.,  16 

XVI  Oxford,  Bodl.  Libr.,  Canonic.  gr.  104 

XVI  Paris,  Bibl.  Nat.,  Gr.  150 

XVI  „        „         „       „    2099 

XVI  Rom,  Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  683 

XVI  Turin,  Bibl.  Naz.,  C.  II.  17 

XVI  Verona,  Bibl.  Capit.,  CXXIII 

XVI  Wien,  Hofbibl,  Theol.  gr.  66 


Blemm.  comm.  in  Ps.Od. 
(Ps.Od.)   am  Rande   ein  Com- 

mentar   aus    Zigabenus    und 

Blemmydes 
Blemm.    comm.    in   Ps.    1 — 10. 

14.  50.  83 
Blemm.  comm.  in  Ps.    (Comm. 

in  Od.) 
Blemm.  comm.  in  Ps. 
Blemm.  comm.  in  Ps.Od. 
Blemm.    comm.   in  Ps.    1 — 10, 

14.  50.  83 
Blemm.  comm.  in  Ps.Od. 
Blemm.  comm.  in  Ps. 
Blemm.  comm.  in  Ps. 
Blemm.  comm.  in  Ps. 
Blemm.  comm.  in  Ps. 
Blemm.  comm.  in  Ps.Od. 
Blemm.  comm.  in  Ps.  8  fragm. 
Blemm.  comm.  in  Ps.Od. 
(Thdt.    comm.     in     Ps.     1—4) 

Blemm.  comm.  in  Ps. 
Blemm.  comm.  in  Ps. 
(Theophyl.  comm.  in  Os.   etc.) 

Blemm.  comm.  in  Ps.Od. 


o)  Tsicephorus  Callistus. 


Siehe  Xanthopulus. 


1)  Geboren  1197  oder  1198  zu  Konstantinopel,  ;-  um  1272,  s.  Krumbacher, 
Gesch.  d    byz.  I.itt.  ^  §  186. 

2)  Editio  princeps:  Mignu  Patr.  gr.  142,  Sp.  1321 — 1622:  „Toö  aotpioxaTou 
xupo'j  NtxTi^ffioo'j  (JL0/7/0J  Toü  \i).t[t.i).l^o\)  i^fjfr)'^  ToO  4''aÄtTjp{o'j.  (Kx  tribus  codd. 
Gr.  Paris  Reg.  150  [XVI.  Jahrh.],  810  [1540  n.  Chr.)  et  Coislin.  102  [Blemm. 
comm  in  Ps.Od.,  1648  n.  Chr.  von  Jean  Tinerel  de  Bell6rophon  geschrieben]  nunc 
primum  edita )".  Nach  Ehrhard  bei  Knimbacher  a.  a.  O.,  S.  94  ist  echt  „nur  die 
ErkUining  zu  Ps.  1  — 10,  14,  50,  83.  Der  gedruckte  Kommentar  hat  von  Ps.  11 
an  eine  ganz  andere  Gestalt  \md  ist  namentlich  viel  kürzer,  übrigens  sagt  Nike- 
phoroB  selbst:  <^aKii.o'Ji  xtva;  ...  i^jYOjjAeJ)«." 


26* 


404 


X? 

XII 
XIII 
XIII 
XIV 
XIV 

XV 

XV 
1509 
XVI 


A.  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

e)  Georgii  Choerobosci^)  epimei-ismi  in  Ps.Od.*) 

Choer.  epim. 
Choer.  epim. 
Choer.  epim. 
Choer.  epim. 


Udine,  Semin.  arcivesc,  VI.  vn 
Florenz,  Bibl.  Laur.,  S.  Marco  771 
Rom,  Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  1861 

a  **  1*  11  11       XOO  L 


Florenz,  Bibl.  Laiir.,  S.  Marco  770  Choer.  epim. 

Venedig,  Bibl.  Marc,  Gr.  524  Choer.  epim. 

Paris,  Bibl.  Nat.,  Gr.  2756  Choer.  epim. 

,,          ,,         „      Suppl.  gr.  1192  Choer.  epim. 

Jerusalem,  Patr.-Bibl.,  Tacpou  210  Choer.  epim. 

Salamanca,  Bibl.  Univ.,  1-2-12  Choer.  epim. 


n  Ps. 
n  Ps.Od. 
n  Ps.Od. 
n  Ps.Od. 
n  Ps.Od.5 
n  Ps. 
n  Ps.Od. 
n  Ps.  1-3 
n  Ps. 
n  Ps. 


C)  Cosmae  Indicopleustae  comm.  in  Ps.Od. 

ist  angeblich  enthalten  in  Rom,  Bibl.  Vat.,  Ottob.  gr.  294  (XIV.  Jahrb.),  vgl.  auch 
Paris,  Bibl.  Nat.,  Gr.  2743  (XVI.  Jahrb.). 

Y))  D  i  o  d  0  r  u  s. 


Siehe  Anastasius. 

Siehe  Zigabenus. 
Siehe  Choeroboscus. 


&)  Euthymius  Zigabenus. 
t)  Georgius  Choeroboscus. 


x)  Nicephori  Gregorae^)  comm.  in  Ps. 
1562       Madrid,  Archivo  Hist.  Nac,  4773  Greg.  comm.  in  Ps. 

X)  Hesychiuß. 
Siehe  Athanasius. 

f*)  N  e  o  p  h  y  t  i  *)  comm.  in  Ps.  ^) 

1322       Athos,  Atovuatou,  94  Neoph.  comm.  in  Ps. 

XIV  „       'Ißi^pwv,  62  Neoph.  comm.  in  Ps. 

XVI  „        navTeXeT|p.ovoc,  773  Neoph.  Xoyoi   eJ?   xa   xaöf(J|i.aTa 

■/al  las  (üodcs  ToO  ^aXxfipoi 

v)  Nicephorus. 
Siehe  Blemmydes,  Gregoras  und  Xanthopulus. 


Siehe  Athanasius. 


5)  Origenes. 


1)  Diakon  und  Professor  an  der  Hochschule  zu  Konstantinopel.  Lebte  sicher 
nach  dem  Beginn  des  VI.  Jahrh.  und  vor  dem  X.  Jahrb.,  wahrscheinlich  mehr 
nach  dem  VI.  Jahrb.  zu,  s.  Krumbacher,  Gesch.  d.  byz.  Litt,  ^  §  244. 

2)  Ausg. :  Georgii  Choerobosci  Dictata  in  Theodosii  canones  et  Epimerismi 
in  Psalmos  ed.  Th.  Gaisford.  Tom.  III.  Georgii  Choerobosci  epimerismi  in  Psalmos. 
E  codice  manuscripto  bibl.  reg.  Paris.  [Gr.  2756,  XV.  Jahrb.]  ed.  Thomas  Gaisford. 
Oxonii  1842.  Es  ist  die  Nachschrift  eines  Kollegs  („dr.b  cpwvfjS  rEcupyiou  toü 
erfxXrjv  XoipoßoaxoO")  über  die  grammatische  Erklänmg  des  Psalters,  anfangs  sehr 
aiisführlich,  nachher  immer  magerer  werdend.     Vgl.  auch  Knimbacher  a.  a.  O. 

3)  Geboren  1295,  i  bald  nach  1359,  s.  Krumbacher,  Gesch.  d.  byz.  Litt.  ^  §  128. 

4)  Geboren  um  1134,  s.  Krumbacher  ^  §  124. 

5)  Vgl.  Ehrhard  bei  Krumbacher  -'  S.  173.  212. 


Material  für  die  einzelnen  Teile  des  A.T. :  5)  Ps.Od. 


405 


o)  Petri  Laodiceni ')  comm.  in  Ps.Od. 


X 

XI 


1571 
XVI 
XVI 
XVI 


Rom,  Bibl.  Vat.,  Barbar,  gr.  525 
„         „         „      Vat.  gr.  412 


(Petri)  comm.  in  Ps.Od. 
(Petri)  comm.  in  Ps.  1 — 76 


-)  Theodori  P  r  o  d  r  o  m  i '-)  comm.  in  Ps.Od. 

Escorial,  Real  Bibl.,  0-III-13  Prodr.  comm.  in  Ps.Od. 

Basel,  Univ.-Bibl.,  A.  III.  11  Prodr.  comm.  in  Ps.  1—88 

Madrid,  Bibl.  Nac,  4815  Prodr.  comm.  in  Ps.  1—50 

„         Real  Bibl.,  (52)  2.  H.  5  Prodr.  comm.  in  Ps. 

p)  Theodoreti  comm.  in  Ps.  sine  Od. ^) 


IX? 
IX/X 

X 

X 

X 

X 

X 
XXI 
X/XI 

XI 

XI 

XI 

XI 

XI 

XI 

XI 

xi/xn 

XI/XII 


Paris,  Bibl.  Nat.,  Gr.  1051 

Wien,  Hofbibl.,  Theol.  gr.  294 

Athen,  Nat.-Bibl.,  1 

Moskaii,  Syn.-Bibl.,  Gr.  213 

Paris,  Bibl.  Nat.,  Gr.  844 

Sinai,  Cod.  gr.  21 

Venedig,  Bibl.  Marc,  Gr.  20 

Athen,  Nat.-Bibl.,  4 

Venedig,  Bibl.  Marc,  Append.  II  164 

Athos,  'I3T,pu)v,  598 

Berlin,  Kgl.  Bibl.,  Graec  qu.  38 

Florenz,  Bibl.  Laur.,  S.  Marco  G96 

Paris,  Bibl.  Nat.,  Coisl.  80 

)>  )•         )j  »       ö^ 

„      Gr.  843 
Venedig,  Bibl.  Marc,  Gr.  19 
Jerusalem,  Patr.-Bibl.,  Tct'.poD  50 
Sinai,  Cod.  gr.  24 


Thdt.  comm.  in  Ps. 

Thdt.  comm.  in  Ps.  1—50 

Thdt.  comm.  in  Ps.  (Cat.  in  Od.) 

Thdt.  comm.  in  Ps.  (Cat.  in  Od.) 

Thdt.  comm.  in  Ps.  (Cat.  in  Od.) 

Thdt.  comm.  in  Ps.  (Cat.  in  Od.) 

Thdt.  comm.  in  Ps. 

Thdt.  comm.  in  Ps.  70 17 — 11845 

Thdt.  comm.  in  Ps. 

Thdt.  comm.  in  Ps. 

Thdt.  comm.  in  Ps. 

Thdt.  comm.  in  Ps.  (Cat.  in  Od.) 

Thdt.  comm.  in  Ps. 

Thdt.  comm.  in  Ps.  (Cat.  in  Od.) 

Thdt.  comm.  in  Ps.  (Cat.  in  Od.) 

Thdt.  comm.  in  Ps.  (Cat.  in  Od.) 

Thdt.  comm.  in  Ps.  (Cat.  in  Od.) 

Thdt.  comm.  in  Ps.  40—144 

((Anast.)  comm.  in  Ps.  1 — 68  u) 

Thdt.  comm.  in  Ps.  68  u— 87  9 
Thdt.  comm.  in  Ps. 
Thdt.  comm.  in  Ps.  (Cat.  in  Od.) 
Thdt.  comm.  in  Ps.  (Od.  c  glos- 

sis  et  Cat.  in  Od.   fragm.) 

1)  Lebte  im  VII.  Jahrh.  oder  etwas  früher,  vgl.  G.  Heinrici,  Beiträge  zur 
Gesch.  u.  Erklärung  des  N.T.  3  (1905),  S.  100  f.  und  5  (1908),  S.  XLIII. 

2)  Lebte  in  der  ersten  Hälfte  des  XII.  Jahrh.  in  Konstantinopel,  s.  Krum- 
bacher 2  §  313. 

3)  Ausg.:  Thdt.  opera  ed.  Sirmond  1  (1642),  S.  393—982;  ed.  Schulze  1  (1769), 
S.  601—1586  (Abdruck:  Migne  Patr.  gr.  80,  Sp.  857—1998).  Schulze  benutzte  drei 
Augsburger  Hss. ,  jetzt  in  München,  Hof-  u.  Staatsbibl. ,  Gr.  359  (XI.  Jahrh. ; 
Catene;  bei  Schulze  „Cod.  3"),  478  (XII.  Jahrh. ;  „Cod.  1'^)  und  527  (XV.  Jahrh.  ; 
„Cod.  2"),  außerdem  teilweise  die  beiden  Catenenhss.  Florenz,  Bibl.  Laur.,  Flut. 
VI  3  und  V  14  (XI.  und  XI./XII.  Jahrh.;  beide  als  „Cod.  flor."  bezeichnet,  aber 
letztere  nur  zweimal  angeführt).  —  Eine  lat.  Übersetzung  war  schon  15G5  von 
Ant.  Carafa  herausgegeben,  s.  oben  S.  261  zu  Rom,  Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  1232.  — 
Eigentümlich  ist  es,  daß,  während  Thdt. 's  Comm.  sonst  so  oft  abgeschrieben  ist, 
aus  dem  XIII.  Jahrh.  nur  wenige,  aus  dem  XIV.  Jahrh.  gar  keine  Hs.  vorliegt. 
Er  ist  damals  offenbar  eine  Zeitlang  durch  den  Comm.  des  Zigabenus,  von  dem 
wir  25  Hss.  aus  jenen  beiden  Jahrhunderten  haben,  verdrängt. 


XI.  u.  XIII  Paris,  Bibl.  Nat.,  Gr.  168 


1105 
1131 
1143 


Florenz,  Bibl.  Laur.,  Conv.  soppr.  39 
Parma,  Bibl.  Palatina,  Fondo  Pakt.  16 
Oxford,  Bodl.  Libr.,  Barocc.  132 


406 


A.  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 


XU  Florenz,  Bibl.  Laur.,  Plut.  XI  5 

Xn  London,  Brit.  Mus.,  Bum.  276,  Bl.  15 

—16 

XII  Moskau,  Syn.-Bibl.,  Gr.  212 
XII  „  „  „     464 

XII  München,  Hof-  u.  Staatsbibl.,  Gr.  478 

XII  Oxford,  Bodl.  Libr.,  Auct.  T.  4.  19 


XII 


T.  4.  21 


XII  „  „  „        Land.  gr.  42 

XII  Paris,  Bibl.  Nat.,  Gr.  845 

XII/XlII  Glasgow,  Hunt.  Mus.  Libr.,  S.  2.  9 

um  1231  Wien,  Hof  bibl.,  Theol.  gr.  159 

Xin  Athos,  a)tXoȣou,  93 

XV  „       'IßViptüv,  560 

XV  Bologna,  Bibl.  Univ.,  3641 

XV  Mailand,  Bibl.  Naz.  di  Brera,  AG.  IX.  36 

XV  München,  Hof-  u.  Staatsbibl.,  Gr.  527 

XV  Oxford,  Magdalen  Coli.,  Gr.  6 

XV  Wien,  Hof  bibl.,  Theol.  gr.  329 
1548  London,  Brit.  Mus.,  Bum.  35 
1560  Modena,  Bibl.  Estense,  Gr.  171 

1568  Madrid,  Archivo  Hist.  Nac,  4858 
1563  „        Real  Bibl.,  15 

XVI  Basel,  Univ.-Bibl.,   A.  VH.  4 
XVI  Madrid,  Bibl.  Nac,  4756 

XVI  München,  Hof-  u.  Staatsbibl.,  Gr.  42 

XVI  Neapel,  Bibl.  Naz.,  H.  B.  10 
XVI  „  „         „      n.  B.  11 

XVI  Oxford,  Bodl.  Libr.,  Roe  4 

XVI  Rom,  Bibl.  Vat.,  Barber.  gr.  548 
XVI  „         „         „       Vat.  gr.  617 

XVI  „         „         „         „       „    1232 

-A-Vl  ,,  ,,  „  ,,       j,     14Jo 

XVI  Schleusingen,  Henneberg.  Gymn. 

XVI  Turin,  Bibl.  Naz.,  C.  II.  17 


Thdt.  comm.  in  Ps. 
Thdt.  comm.  in  Ps.  36 

Thdt.  comm.  in  Ps. 
Thdt.  comm.  in  Ps. 
(Cat.  in  Ps.  41—44  fragm.)  Thdt. 

comm.    in  Ps.    (Cat.  in  Od.) 
Thdt.  comm.  in  Ps.  (und  Zigab. 

comm.  in  Od.,  am  Rande  einer 

Hs.  der  Ps.Od.    aus  dem  X. 

Jahrh.) 
Thdt.  comm.   in  Ps.   (im  XVI. 

Jahrh.    aus  Zigab.  comm.  in 

Ps.Od.  ergänzt) 
Thdt.  comm.  in  Ps.  (Cat.  in  Od.) 
Thdt.  comm.  in  Ps.  24 12— 150 1 
Thdt.  comm.  in  Ps.  1 — 118  loo 
Thdt.  comm.  in  Ps.  (Cat.  in  Od.) 
Thdt.  comm.  in  Ps. 
Thdt.  comm.  in  Ps. 
Thdt.  comm.  in  Ps.  29—33 
Thdt.  comm.  in  Ps. 
Thdt.  comm.  in  Ps.  1—948  (Cat, 

in  Od.) 
Thdt.  comm.  in  Ps. 
Thdt.  comm.  in  Ps.  (Cat.  in  Od.) 
Thdt.  comm.  in  Ps. 
Thdt.    comm.    in   Ps.    (Cat.   in 

Cant.) 
Thdt.  comm.  in  Ps. 
Thdt.  comm.  in  Ps.  (Cat.  in  Od.) 
Thdt.  comm.  in  Ps.  1—67 
Thdt.  comm.  in  Ps. 
(Cyr.    Glaph.    in    Pent.)   Thdt. 

comm.  in  Ps. 
Thdt.  comm.  in  Ps. 
Thdt.  comm.  in  Ps.  (Cat.  in  Od., 

Cat.  in  Ps.  1—26) 
Thdt.    comm.   in  Ps.  1—3.  18. 

109  (Cat.  in  Ps.Od.) 
Thdt.  comm.  in  Ps.  rCat.  in  Od.) 
(Cat.  in  Ps.  1)  Thdt.  comm.  in 

Ps.  2-150  (Cat.  in  Od.) 
Thdt.  comm.  in  Ps.  (Cat.  in  Od.) 
Thdt.  comm.  in  Ps.  (Cat.  in  Od., 

Cat.  in  Ps.  1—2?) 
Thdt.  comm.  in  Ps. 
Thdt.  comm.  in  Ps.  1 — 4(Blemm. 

comm.  in  Ps.) 


Material  für  die  einzelnen  Teile  des  A.T. ;  5)  Ps.Od. 


407 


c)  Theodori  Heracleotae  ^)  comm.  in  Ps.^) 

XVI       Rom,  Bibl.  Vat.,  Yat.  gi-.  627  Theod.  comm.  in  Ps.  1—118 

XVI           „         „         „         „       „    718  Theod.  comm.  in  Ps.  1—118 

Beide  Hss.  gehen  auf  dieselbe  Vorlage    zurück.  Vgl.    außerdem  Rom,    Bibl.  Vat., 
Barber.  gr.  525, 

t)  Theodor \is  Prodromus. 
Siehe  Prodromus.    . 

ij)  Nicephori  Callisti  Xanthopuli^)  comm.  in  Ps. 

XIV       Rom,  Bibl.  Vat.,  Ottob.  gr.  294  (Ps.Od.  cum)  comm.  Nicephori 

Callisti  (et  Cosmae  Indico- 
pleustae) 

1561       Paris,  Bibl.  Nat.,  Gr.  149  Nie.  Xanth.  comm.  in  Ps. 

XVI       Madrid,  Archivo  Hist.  Nac,  4772  Nie.  Xanth.  comm.  in  Ps. 


<p)  Euthymii  Zigabeni*)  comm.  in  Ps.Od.  ■'^) 


XII       [Moskau,  Syn.-Bibl,  Gr.  195 

XII        Oxford,  Bodl.  Libr.,  Auct.  T.  4.  19 


XII?       Paris,  Bibl.  Nat.,  Coisl.  104 

XII  „         „  „      Gr.  142 
XII/XIII    Oxford,  Bodl.  Libr.,  Auct.  T.  2.  3 

XIT/XIII  \  ^^^^^'  ^^^-  S^"-  ^^ 

'  I  Berlin,  Kgl.  Bibl,  Graec.  fol.  36 

1262       Athos,  'IßTjpwv,  556 

1279       Oxford,  Bodl.  läbr.,  Roe  7 

1281       London,  Brit.  Mus.,  Harl.  5575 

Xm       Athos,  'EacptYi^ivou,  89 

XIII  Florenz,  Bibl.  Laur.,  Plut.  IX  2 
XIII       Genua,  Missione  urb.,  25 

XIII       Konstantinopel,  MeToytov  des  Hl.  Grabes, 
278 


Zig.  comm.  in  Ps.Od. 

(Thdt.  comm.  in  Ps.  und)  Zig 
comm.  in  Od.  (beides  am 
Rande  einer  Hs.  der  Ps.Od. 
aus  dem  X.  Jahrh.) 

Zig.  comm.  in  Ps.Od. 

Zig.  comm.  in  Ps.Od. 

Zig.  comm.  in  Ps. 

Zig.  comm.  in  Ps. 

Zig.  comm.  in  Ps. 

Zig.  comm.  in  Ps.Od. 

Zig.  comm.  in  Ps.Od. 

Zig.  comm.  in  Ps. 

Zig.  comm.  in  Ps.Od. 

Zig.  comm.  in  Ps.Od. 

Zig.  comm.  in  Ps.Od. 


1)  Arianischer  Bischof,  •■•  um  355,  s.  Bardenhewer,  Patrologie  '^  g  61 1. 

2)  Ein  Comm.  Theodors  zum  Psalter  wird  von  Hieronyraus  erwähnt  (s.  Barden- 
hewer a.  a.  O.),  aber  die  Echtheit  des  überlieferten  Comm.  ist  sehr  fraglich. 

3)  Lebte  in  der  ersten  Hälfte  des  XIV.  Jahrh.,  s.  Kr\imbacher,  Gesch.  d.  byz. 
Litt.  »  §  127. 

4)  Lebte  um  1100,  s.  Krumbacher  ^  g  21. 

5)  Ausg.  (ohne  die  Oden)  von  Ant.  Bongiovanni  in  Theophylacti  IJulgariae 
archiep.  opera  omnia  4  (1763),  pars  I,  S.  327 — Schi.,  und  pars  II ;  Abdruck:  Migne 
Patr.  gr.  128.  Grundlage:  Venedig,  Bibl.  Marc,  Gr.  18  (XlII.  Jahrh.).  Außerdem 
gab  Mattbaei  eine  Probe  aus  zwei  JVIoskauer  Hss.,  s.  oben  S.  145  zvi  Moskau,  Syn.- 
Bibl.,  Gr.  195  und  196.  —  Eine  lateinische  Übersetzung  (einschließlich  der  Oden) 
von  Filippo  Sauli  war  schon  1530  in  Verona  erschienen,  s.  oben  S.  71  z\i  Genua, 
Missione  urb.,  25. 


403 


A.  Ilalilfs,  Verzeichuis  der  griecb.  Hss.  des  A.T, 


XIII       Mailand,  Bibl.  Ambr.,  A.  221  inf. 
XIII  „  „  „       H.  60  sup. 


XIII  Paris,  Bibl.  Nat.,  Gr.  144 

XIII  Venedig,  Bibl.  Marc,  Gr.  18 
XIII/XIV  Rom,  Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  669 

XIV  Athen,  Nat.-Bibl.,  2 
XIV  Athos,  STocupovtxTjxa,  66 
XIV  Escorial,  Real  Bibl.,  X-III-4 
XIV  „  „        „       «F-III-10 

XIV  Leiden,    Univ.-Bibl. ,    Voss,   graec.    in 

fol.  73 

XIV  London,  Brit.  Mus,,  Add.  22  492 

XIV  Madrid,  Bibl.  Nac,  4586 

XIV  München,  Hof-  u.  Staatsbibl.,  Gr.  194 

XIV  Oxford,  Bodl.  Libr.,  Auct.  E.  1.  4 
XIV  „  „  „       Baroec.  122 

XIV  Paris,  Bibl.  Nat.,  Coisl.  11 
XIV  „  „         „      Gr.  170 

XIV  Patmos,  'Iiudvvou  xoü  ©soXoyou,  329 
1464  Modena,  Bibl.  Estense,  Gr.  176 

XV  Athos,  Aa'jpcc,  145 

XV  Jerusalem,  Patr.-Bibl.,  Tctcpou  71  und  72 
XV  „  ,,  „      78 

XV  Oxford,  Bodl.  Libr.,  Canonic.  gr.  57 

XV  Paris,  Bibl.  Nat.,  Gr.  147 

XV  Rom,  Bibl.  Vallicell,  Gr.  58 

XV  „      Bibl.  Vat.,  Ottob.  gr.  255 
XVI  Modena,  Bibl.  Estense,  Gr.  236 

XVI  Moskau,  Syu.-Bibl.,  Gr.  196 

XVI  Oxford,  Bodl.  Libr.,  Auct.  T.  4.  21 


XVI       Turin,  Bibl.  Naz.,  C.  II.  19 
XVI       Wien,  Hof  bibl.,  Theol.  gr.  291 
?  Cesena,    Bibl.    Malatest.,    Lato    destro, 

Plut.  XXVIII  3 


Zig.  comm.  in  Ps.Od. 
(Ps.Od.)   am  Rande    ein   Com- 

mentar   aus   Zigabenus    und 

Blemmydes 


Zig.  comm. 
Zig.  coipm. 
Zig.  comm. 
Zig.  comm. 
Zig.  comm. 
Zig.  comm. 
Zig.  comm« 
Zig.  comm. 


n  Ps.Od. 
n  Ps.Od. 
n  Ps.Od. 
n  Ps.Od. 
n  Ps.Od. 
n  Ps.Od. 
n  Ps.Od. 
n  Ps. 


Zig.  comm.  in  Ps.Od. 

Zig.  comm.  in  Ps.Od.  (Excerpta 

e  Sir.) 
Zig.  comm.  in  Ps. 
Zig.  comm.  in  Ps.Od. 
Zig.  comm.  in  Ps.Od. 
Zig.  comm.  in  Ps.Od. 
Zig.  comm.  in  Ps.Od. 
Zig.  comm.  in  Ps. 
Zig.  comm.  in  Ps.Od. 
Zig.  comm.  in  Ps. 
Zig.  comm.  in  Ps. 
Zig.  comm.  in  Ps. 
Zig.  comm.  in  Ps.Od. 
Zig.  comm.  in  Ps.Od. 
(Cat.  in  Ps.  aus  Thdt.  und  Zig.) 

Zig.  comm.  in  Od. 
Zig.  comm.  in  Ps.Od. 
Zig.  comm.  in  Ps.  9  35—67  82 
Zig.  comm.  in  Ps.Od. 
(Thdt.  comm.  in  Ps.,  XII.  Jahrh.) 

Zig.    comm.    in   Ps.    1 — 930. 

15  8 — 27 1.  Od.  zur  Ergänzung 

hinzugefügt 
Zig.  comm.  in  Ps.  9 — 146 
Zig.  comm.   in  Ps.  prooemium 
(Chrys.  comm.  in  Ps.,  XI./XII. 

Jahrh.)    Zig.   comm.    in    Od, 

nachträglich  angehängt 


-/ )  Commentare  unbekannter  Autoren. 

VI/VII  ?  -[-  Messina,  Bibl.  Univ.,  Salv,  29  und  30  Duorum  comm.  in  Ps.  fragm. 

X         Athos,  navxe^ETjixovo;,  33  Comm.  in  Ps. 

X         Oxford,  Bodl.  Libr.,  Auct.  D.  3.  17  Comm.  in  Ps.  (Od.) 

X         Paris,  Bibl.  Nat.,  Suppl.  gr.  474  Comm.  in  Ps.  fragm. 


Material  für  die  einzelnen  Teile  des  A.T. :  5)  Ps.Od. 


409 


X         Venedig,    Bibl.   Marc,    Append.   I   29, 
Bl.  31—65.  83—156 
X/Xl      Rom,  Bibl.  Vat.,  Barber.  gr.  480 
XI         Modena,  Bibl.  Estense,  Gr.  203 
XI         Oxford,  Bodl.  Libr.,  Land.  gr.  1 
XI         Paris,  Bibl.  Nat.,  Gr.  141  A 
XI  „         „         „      Suppl.  gr.    1156,   Bl. 

5—10 
XI         Patmos,  'Iwavvou  toö  QtoXofO'j,  65  und  66 
XI        Rom,  Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  1223 
XI         Wien,  Hof  bibl.,   Theol.  gr.  152 
XI/XII     Messina,  Bibl.  Univ.,  Salv.  38 


Xl/Xn  Sinai,  Cod.  gr.  25 

Um  1101  Florenz,  Bibl.  Laur.,  Plut.  V  30 

XII  München,  Hof-  u.  Staatsbibl.,  Gr.  314 

XII  Paris,  Bibl.  Nat.,  Gr.  165 

XII  „         „         „      Suppl.  gr.  689 

XII  Venedig,  Bibl.  Marc,  Gr.  537 
1276  Rom,  Bibl.  Vat.,  Barber.  gr.  455 
1281  Serres,  'luiavvou  toü  Ilpo§p(5(Aou,  11 

XIII  Athen,  Nat.-Bibl.,  375 
XIII  Athos,  'lß/jpu)v,  53 
Xin  „  „        64 

XIII  Konstantinopel,  Bibl.  des  Serail,  13 
Xni  Wien,  Hof  bibl.,  Theol.  gr.  17 

?  (Perg.)  Berat,  Suvoixfa  Kctsxpov),  11 
?  (Perg.)        „  „  „         37 

?  (Perg.)  Grottafen-ata,  A.  o.  XI,  Nr.  VIII 

?  (Perg.)  Ochrida,    Bibl.  des  „Hl.  Klemens",  42 

XIII/XIV  Venedig,  Bibl.  Marc,  Append.  I  36 

1303  Athos,  Sevocpwvto;,  5 

XIV  Athen,  Nat.-Bibl.,  46 
XIV  Athos,  Ko'jr//j'j|/')ua{o'j,  165 

XIV  Leiden,  Univ. -Bibl.,  Voss,  misciell.  15 

XIV  Mailand,  Bibl.  Ambr.,  G.  .^,6  sup. 

XIV  Rom,  Bibl.  Vallicell.,  Gr.  48 

XIV  „      Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  767 

XIV  „        „         „        „       „    1793 

XIV/XV        „         „         „      Ottob.  gr.  343 

XIV/XVI  Oxford,  Christ  Church,  47 

XV  Athen,  Nat.-Bibl.,  10 

XV  Athos,  'IßV^p.uv,  840 


Comm.  in  Ps.  17 — 85  fragm. 

Comm.  in  Ps.Od. 
Comm.  in  Ps.  1 — 76 
Comm.  in  Ps.  8—149  8 
Comm.  in  Ps.  (Cat.  in  Od.) 
Comm.  in  Ps.  24 — 27  fragm. 

Comm.  in  Ps. 
Comm.  in  Ps.  1 — 76 
Comm.  in  Ps.  7io — 106 12 
Comm.   in   Ps.  1 — 118138;    am 

Rande   Comm.   in   Ps.  1 — 7, 

XIII.  Jahrh. 
Comm.  in  Ps.  66—141 
Comm.  in  Ps.Od. 
Comm.  in  Ps.    15.   31.    67.    73 

—77.  80.  81 
Comm.  in  Ps. 
Comm.  in  Ps.  fragm. 
Comm.  in  Ps. 
Comm.  in  Ps.Od. 
Comm.  in  Ps. 
?  Comm.  in  Ps.  fragm. 
Comm.  in  Ps. 
Comm.  in  Ps. 
Comm.  in  Ps. 
Comm.  in  Ps.Od. 
Comm.  in  Ps. 
Comm.  in  Ps. 
Comm.  in  Ps.  fragm. 
Comm.  in  Ps, 
Comm.  in  Ps.Od. 
Comm.  in  Ps.  (Od.) 
Comm.  in  Ps.Od. 
'EiYCrjSt;      to\)     ^'aXtrjpfou      ei; 

cpp'iatv  IXXtjvixTjV 
(Matth.     Cantacuz.    comm.     in 

Cant.)    Comm.  in  Ps.  fragm. 
(Ps.    9  29 — 109  3)    daneben    ein 

Comm. 
(Blemmydae     comm.     in     Ps.) 

Comm.  in  Od. 
Comm.  in  Ps.  1  — 118 14C 
Comm.  in  Ps.Od. 
C!omm.  in  Ps.  2  8—132 
Comm.  in  Ps.  109 
Comm.  in  Ps.Od. 
?  Comm.  in  Ps. 


410 


A.  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 


XV  Athos,  KapaxctXXo'j,  181 

XV  Jerusalem,  Patr.-Bibl.,  Tacpou,  222 

XV  Oxford,  Bodl.  Libr.,  Barocc.  160 

XV  „  „  „  „        216,B1.43 

—58 

XV?  Patmos,  'Icuocwö'j  xo'j  ÖeoX'j'you,  437 

XV  Wien,  Hofbibl.,  Theol.  gr.  229 

1547  München,  Hof-  u.  Staatsbibl.,  Gr.  56 

1547  Paris,  Bibl.  Nat.,  Coisl.  14 

1583  Athos,  'IßTjpcuv,  632 

XVI  Athen,  Nat.-Bibl.,  38 

XVI  „  „  noXXavT)  22 

XVI  Mr^kiai,  46 

XVI  Oxford,  Bodl.  Libr,,  Cromwell  10 


XVI       Paris,  Bibl.  Nat.,  Gr.  145 
XVI  „  , 2743 


XVI       Venedig,    Bibl.    Marc,    Append.   I   29, 
Bl.  66—82 
?  Berat,  Suvotxt'a  Kctaxpcj,  23 

?  Kairo,  Griech.  Patr.-Bibl.,  91.  113.  346 

?  Ochrida,  Bibl.  des  „Hl.  Klemens",    42 


Comm.  in  Ps. 
Comm.  in  Ps. 
Comm.  in  Ps.Od. 
Comm.  in  Od. 

Comm.  in  Ps. 

(Excerpta  e  cat.  in  Is.)  Comm, 

in  Ps.  1—9 
Comm.  in  Ps.Od. 
Comm.  in  Ps.Od. 
Comm.  in  Ps. 
Comm.  in  Ps. 
Comm.  in  Ps. 
Comm.  in  Ps.  103 
(Matthaei     Cantac.    comm.    in 

Cant.  .  .  .  Thdt.  qu.  in  Gen. 

.  .  .)  Comm.  in  Ps.  103 
Comm.  in  Ps.Od. 
Comm.  in  Ps.Od.  (neben  Ps.Od. 

und  Apolinarii  et  loh.  Geo- 

metrae  metaphr.  Ps.Od.) 
Comm.  in  Ps.  54.  53.   52.   51. 

16.  17.  18 
Comm.  in  Ps. 

Drei  Commentare    zum  Psalter 
Comm.  in  Ps. 


6)  Libri  sapientiales  (incl.  Ps.  Sal.) 
a)  Einfache  Bibeltexte. 

IV         Petersburg,  K.  öff.  Bibl.,  Gr.  259  (Ps.)    Prov.    Eccl.    Cant.       S 

Sap.  Sir.  lob  (N.T.) 

IV  Rom,  Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  1209  (Ps.)    Prov.    Eccl.    Cant.      B 

lob.  Sap.  Sir.  (Est.) 
IV/V       Wien,  Hofbibl.,  Rainer,  Litt,  theol.  5      Sap.  fragm.  950 

V  London,  Brit.  Mus.,  Royal  1  D.  VII        (Ps.Od.)  lob.  Prov.  Eccl.      A 

Cant.  Sap.  Sir.  (N.T.) 
V-;-        Paris,  Bibl.  Nat.,  Gr.  9  Libr.  sap.  fragm.,    in  Ti-      C 

schend.'s  Ausg.  so  ge- 
ordnet :  lob.  Prov.  Eccl. 
Cant.  Sap.  Sir. 
VI         Didlington   Hall,    Privatbibl.    Amherst,     Prov.  fragm.  917 

Pap.  CXCIII 
VI/VII-;-   Jerusalem,  Patr.-Bibl,  Tacpou  2,  Bl.  56     Sir.  fragm.  929 

und  27 


Material  für  die  einzelnen  Teile  des  A.T. :  5)  Ps.Od.,  6)  Libri  sap. 
Manchester,    John  Rylands    Libr.,     Gr. 


lob  fi-agm. 


VI/VII  {    P^P-  2 

Didlington    Hall,    Privatbibl.    Amherst, 

Pap.  IV 

VII/VIII    Oxford,  Bodl.  Libr.,  Gr.  bibl.  g.  1  (P)     Cant.  fragm 

VIII       Venedig,  Bibl.  Marc,  Gr.  1 


411 

913 

924 
V 


Ylll/IXf  Paris,  Bibl.  Nat.,  Gr.  2466 


(Esdr.  [Ps.  ??])  lob.  Prov. 

Eccl.    Cant.    Sap.    Sir. 

(XVI  proph.) 
Prov.  et  Cant.  et  Sir.  fi-agm.     600 


Vm/IX    Venedig,  Bibl.  Marc,  Gr.  23,  Vorsetzblatt     Prov.  fragm. 


IX         Paris,  Bibl.  Nat.,  Gr.  10 


IX  f 
914 

X 
X 
X 
X 

X/XI 

X/XI 


Petersburg,  K.  öflF.  Bibl.,  Gr.  42 
Serres,  "IiuoEvvou  toü  npoöpo'fjLOU,  3 

Florenz,  Bibl.  Laur.,  Plut.  VIII  27 
Mailand,  Bibl.  Ambr.,  B.  68  sup. 
Rom,  Bibl.  Vat.,  Regln,  gr.  1 
„      Vat.  gr.  837 


735 

(Tob.,   Tgl.    oben   S.  386     542 
Anm.  1)  lob.  Prov.  Eccl. 
Cant.  Sap.  Sir.,  Sap.  1 1 
—47  (Mac.) 
Sap.  et  Sir.  fragm.  626 

lob.  Prov.  Eccl.  Cant.  Sap.     706 

Sir.  (Basilii  comm.  inis.) 
lob.  Prov.  Eccl.   Cant.         252 
Prov.»)  Eccl.  Cant.  Sap.  Sir.     443 
55 
Cant.     254 


(Mac.)  lob  (Ps.Od.) 


lob.    Prov.    Eccl. 

Sap.  Sir. 
Eccl.,     Prov.     25—2812,     159 

Cant. 
Kopenhagen,    Kgl.    Bibl.,    Gamle  Kgl.     (Cat.    in    lob    et    Prov.)     260 


Dresden,  Kgl.  Bibl.,  A.  107 


Saml.  6 

Eccl.  et  Cant.  c.  comm. 
marg.,  Sap.,  Ps.  Sal.,  Sir. 

X/XI-h 

Paris,  Bibl.  Nat.,  Gr.  2841 

lob  fragm. 

604 

X/XI 

Rom,  Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  1974 

Eccl.  Cant. 

698 

XI 

Athos,  KouTXo'jfjLO'jafo'j,  8 

lob.     Prov.    Eccl.    Cant. 
Sap.  Sir. 

339 

XI 

Oxford,  Bodl.  Libr.,  Auct.  T.  2.  4 

Eccl.  Cant.  Sap.  Sir. 

155 

XI 

Paris,  Bibl.  Nat.,  Coisl.  18 

(IV  +  XH    proph.)    lob. 
Prov.  Cunt.  Eccl.  Sap. 
Sir.  (N.T.) 

534 

XI 

„      Gr.- .57 

(N.T.    pars)    Eccl.     Sap. 
Cant.  Prov. 

549 

XI 

Rom,  Bibl.  Casanat.,  241 

lob.    Prov.    Eccl.     Cant. 
Sap.  Sir. 

637 

XI 

.,      Bibl.  Vat.,  Barber.  gr.  369 

lob 

644 

XI 

„      Palat.  gr.  337 

lob.    Prov.    Eccl.     Cant. 
Sap.  Sir. 

296 

XI 

„      Vat.  gr.  .336 

lob.    Prov.    Eccl.     Cant. 
Sap.,  Ps.Sal.,  Sir. 

253 

XI 

Wien,  Hof  bibl.,  Theol.  gr.  11 

(Cat.    in    lob    et    Prov.) 
Eccl.  et  Cant.  c.  comm. 

149 

marg.,  Sap.,  Pa.  Sal.,  Sir. 

1)  Der  Anf.  von  Prov.  bis  2 16   fehlt,    aber   Prov.    li — b25   ist    von  jüngerer 
Hand  vom  hinzugefügt  (2  16 — 825  sind  also  doppelt  vorhanden). 


412 


A.  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T, 


XI 

Wien,  Hofbibl,  Theol.  gr.  147 

lob   et  Prov.    et  Eocl.  c. 
comm.marg.,  Cant.  Sap. 
Sir. 

754 

XI/XII 

Venedig,  Bibl.  Marc,  Append.  I  13 

(Mac)    lob.    Prov.   Eccl. 
Cant.  Sap.  Sir. 

728 

1186 

Paris,  Bibl.  Nat.,  Gr.  11 

lob.    Prov.    Eccl.     Cant. 
Sap.  Sir. 

543 

XII 

Athos,  Att'jpa,  355 

Prov.  Sap.  Eccl. 

766 

XII 

Basel,  Univ.-Bibl.,  B.  VI.  23 

lob.    Prov.    Eccl.     Cant. 
Sap.  Sir. 

157 

XII 

Bologna,  Bibl.  Univ.,  3640 

Eccl. 

357 

XII 

Cambridge,  Corp.  Chr.  Coli.,  486 

Sir. 

358 

XII 

Moskau,  Syn.-Bibl.,  Gr.  354 

Prov.  Eccl.  Cant.  Sap.  Sir. 
(XVI  proph.) 

311 

XII 

Paris,  Bibl.  Nat.,  Gr.  154 

(Cat.  Procopii  in  Cant.  et 
Prov.,  Cat.  in  Eccl.)  Sap. 

563 

XII 

>)           I)           ))          ))       "'Jo 

Sir. 

578 

XII 

Rom,  Bibl.  Vat.,  Pii  II.  gr.  1 

(Cat.inlob)Sap.Sir.(Est.) 

249 

XII 

„      Vat.  gr.  1871 

Sir.    prol. — 15 17    et    ex- 
cerpta  e  Sir.  et  Prov. 

694 

Ul/XIll 

Wien,  Hofbibl.,  Theol.  gr.  23 

(Ps.Od.)  lob.  Prov.  Eccl. 
Cant.Sap.Sir.(IV+XII 
proph.) 

130 

XIII 

Athen,  Hist.  u.  ethnol.  Gesellsch.,  200 

(Reg.)  Eccl.  c.  comm.  marg. 

342 

XIII 

Nat.-Bibl.,  329 

Sir.  Cant. 

815 

XUI 

Athos,  'IßZ/piov,  76 

Cant. 

330 

XIII 

München,  Hof-  u.  Staatsbibl.,  Gr.  129 

Sir. 

307 

xin 

Paris,  Bibl.  Nat.,  Gr.  18 

lob.    Prov.    Eccl.     Cant. 
Sap.  Sir. 

545 

xni 

»         >)         j)         >)     «^«J 

Prov.  Eccl.  Cant.  Sap.  Sir. 

547 

XIII 

))          ))          »         >)     «j9d 

(Ecloge  XVI  proph.)  Cant., 
lob,  Excerpta  e  Sir. 

575 

XIII 

j;            j>            ))            ))      oO* 

Sap.  9iff. 

579 

xni 

„     2747 

Sir.  (Ps.Od.,  XVI.  Jahrh.) 

603 

xni 

Patmos,  'lüj'ivvou  toö  SsoX'jyo'j,  209 

(Ps.Od.)  Prov.  Eccl.  Cant. 
•       Sap.     Sir.     lob     (XVI 
proph.) 

613 

XIII 

Rom,  Bibl.  Casanat.,  1908 

(Cat.  in  Ps.Od.)  Ps.Sal.^ 

629 

xni 

„      Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  346 

Prov.  Eccl.  Cant.  lob.  Sap. 
Sir.  (Esdr.) 

243 

XIII 

»       )>       >)       »     >)    m 

Sir. 

679 

XIII/XIV 

Cambridge,  Trinity  Coli,  0.  1.  53 

Eccl.    et    Cant.    et^  Sap. 
fragm. 

359 

XIII/XIV 

Moskau,  Syn.-Bibl.,  Gr.  147 

(Cat.  in  lob  et  Prov.)  Eccl. 
et  Cant.  c  comm.  marg., 
Sap.,  Ps.Sal.,  Sir. 

471 

XIII/XIV 

Paris,  Bibl.  Nat.,  Coisl.  4 

(IV  -t-  XII  proph.)  Prov. 
Eccl.  Cant.  lob,  Sap.  Sir. 

46 

Material  für  die  einzelnen  Teile  des  A.T. 
XIII/XIV  Wien,  Hofbibl.,  Theol.  gr.  128 
1323       Florenz,  Bibl.  Laur.,  Plut.  VII  30 


XIV       Athos,  'Ißi^püjv,  555 


XIV 
XIV? 


)J  » 


615 
Att'jpa,  1485 


XIV       Dresden,  Kgl.  Bibl.,  A.  170 
XIV        Ferrara,  Bibl.  Comun.,  187  II 


XIV 
XIV 

XIV 

XIV 

XIV 

XIV 

XIV 

XIV 
XIV/XV 
XIV/XV 

1419 
1437 
1438 
1452 
XV 
XV 
XV 

XV 
XV 
XV 


Jerusalem,  Patr.-Bibl.,  2aßa  418 
London,  Brit.  Mus.,  Royal  1  A.  XV 

Madrid,  Bibl.  Xac,  4586 

Moskau,  Syn.-Bibl.,  Gr.  30 

Oxford,  Bodl.  Libr.,  Auct.  T.  2.  5 

liaudnitz,  Lobkowitz'sche  Bibl.,  VI.  E. 

f.  19 
Rom,  Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  432 

))         »         !)         ))       ))    509 
Dresden,  Kgl.  Bibl.,  A.  66b 
Paris,  Bibl.  Nat.,  Gr.  36 


>i         )j  »       >) 


„     2991  A 
London,  Brit.  Mus.,  Add.  21259 
„      34060 
Athos,  'Iß/^piuv,  80 

165 
Florenz,  Bibl.  Laur.,   S.  Marco  694 
Helmingham  Hall,  Privatbibl.  des  Earl 

of  Tollemache 
London,  Brit.  Mus.,  Arund.  520 
Moskau,  Syn.-Bibl.,  Gr.  471 
München,  Hof-  u.  Staatsbibl.,   Gr.  551 


6)  Libri  sapientiales. 

413 

Sir.,  Excerpta  e  Prov.  et 

753 

Eccl.  et  lob 

(Greg.    Nyss.    comm.    in 

261 

Cant.,  Cat.  in  Prov.  1 — 

21 26)  Excei-pta  e  Prov. 

et  Sap.,   Prov.  25—29, 

Eccl.  Sap.  lob.  Sir. 

lob.  Prov.  Eccl.  Cant.  Sap. 

336 

Sir.,  Ps.Sal.,  Scholia  in 

Eccl.  et  Cant.  et  Prov. 

lob.  Eccl. 

337 

((Anastasii)  comm.  in  Ps. ; 

769 

Od.)Ps.Sal.(Cyr.comm. 

in  Cant.) 

Prov.  Eccl.  Cant. ;  lob  c. 

161 

comm.  marg. 

(Est.)    lob.    Prov.    Eccl. 

106 

Cant.  Sap.  Sir.  (IV+ XII 

proph.) 

Sir. 

404 

Prov.    Eccl.    Cant.    (Nili 

425 

comm.  in  Cant.) 

(Euth.     Zig.     comm.     in 

429 

Ps.Od.)  Exceqjta  e  Sir. 

(Tob.)  Prov.  Eccl.    Cant. 

125 

Sap.^) 

Sir.  51  (Expositio  in  Ez. 

507 

visionem)  Cant. 

(IV  4-  XII  proph.)    Prov. 

631 

Eccl.  Cant.  lob.  Sap.  Sir. 

Sir. 

672 

Sir. 

673 

lob 

160 

Prov.  fragm.  . . .  Sir.  Eccl. 

548 

Sap.  .  .  .  Cant. 

Sap.,  Ps.Sal.,  Sir. 

606 

(IV  -f-  XII  proph.)  lob 

420 

Excerpta  e  Sir. 

421 

Cant. 

331 

(Tob.)  lob  12  u— 42  (Est.) 

332 

Cant. 

382 

Sap. 

396 

Cant. 

423 

Prov.   1 — 5  H,  Sap.,  Sir. 

478 

(Comm.  in  Prov.  25—28 . . .) 

493 

Sir. 

1)  Zum  Teil  nachträglich  hinzugefügt,  s.  die  Beschreibung  der  Hs. 


414 


A.  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 


XV        Paris,  Bibl.  Nat.,  Gr.  2509 
XV  ,,        „         „       ,,    2511 

XV        Venedig,  Bibl.  Marc,  Gr.  5 


XV 


XV        W^ien,  Hofbibl,  Theol.  gr.  115 


XV 
XV/XVI 

XV/XVI 

1505 


1549 


238 


Eccl.  Cant.  GOl 

(Deut. ;  Lev.  fragm.)  Prov.     602 

Cant.  Eccl. 
(IV+Xnproph.)Iob(Ps.)       68 

Prov.  Eccl.  Cant.  (Esdr. 

Est.)  Sap.  Sir.  (Idt.) 
(IV+Xnproph.)Iob(Ps.)     122 

Prov.  Eccl.  Cant.  (Esdr. 

Est.)  Sap.  Sir.  (Idt.) 
lob.  Prov.  Cant.  (Comm.     752 

in  Eccl.) 
Prov.  1—1921  103 


Madrid,  Bibl.  de  la  Univ.  Central,  E.  1,     (Par.)   Prov.    Eccl.    Cant.     442 

n«  10  (Esdr.  Est.)  Sap.  (Idt.) 

Wien,  Hofbibl. ,  Jurid.  gr.  16  Sir.  prol.— 27  3  743 

Modena,  Bibl.  Estense,  Gr.  64  Sap.,  Prov.  25— fin.,  Eccl.,     462 

lob,  Prov.  1—24,  Sir., 

Cant. 
München,  Hof-  u.  Staatsbibl.,  Gr.  131     (Cat.  Procopii  in  Cant.  et     485 

Prov.)  Eccl.  c.  scholiis. 


Sap. 

1549 

Wien,  Hofbibl,  Theol.  gr. 

230 

lob 

110 

1550 

Modena,  Bibl.  Estense,  Gr. 

155 

(Cat.  Procopii  in  Cant.  et 
Prov.)  Eccl.  c  scholiis, 
Sap. 

464 

1556 

Madrid,  Bibl.  Nac,  4749 

(Cat.  Procopii  in  Cant.  et 
Prov.,  Cat.  Polychr.  in 
Eccl.)  Sap. 

436 

1577 

Athos,  'EffcptYt^-Evou,  131 

Cant, 

327 

XVI 

„       Atovu3iou,  282 

Cant. 

326 

XVI? 

„        Acx'ipa,  1085 

Prov.  Sap.  Sir.  (Sus.) 

768 

XVI 

Jerusalem,  Patr.-Bibl.,  Tacpc 

iu  370 

Eccl.    Cant.    Sap.,    Prov. 
fragm. 

411 

XVI 

Madrid,  Bibl.  Nac,  4781 

(Cat.  Procopii  in  Cant.  et 
Prov.)  Eccl.  et  Sap.  c. 
scholiis 

437 

XVI 

Paris,  Bibl.  Nat.,  Gr.  19 

lob 

546 

XVI 

>)         j>          »       jj     1'^ 

(Cat.  Procopii  in  Cant.  et 
Prov.,  Cat.  in  Eccl.)  Sap, 

1  —  135 

571 

XVI 

„         »          „      Suppl.  gr 

.  500 

Eccl.  Cant. 

609 

XVI 

Rom,  Bibl.  Vat.,  Ottob.  gr. 

60 

Ps.  Sal. 

655 

XVI 

)'                 !>                 >>                    >)                 » 

384 

Ps.  Sal, 

659 

XVI 

Wien,  Hofbibl.,  Phüos.  gr. 

271 

Sir, 

744 

XVI 

„              „          Theol.  gr. 

199 

(Comm.    in    Eccl.)    Sap, 
Cant.  Prov.  Sir.  lob 

755 

? 

Adrianopel,  'EXXt^v.  Fuij-v.,  591 

Sir, 

? 

Grottaferrata,  A.  o.  XXIV 

Sir,  fragm. 

Mateiüal  für  die  einzelnen  Teile  des  A.T.:  6)  Libri  sapientiales.        415 


b)  Catenen^). 

VII/VlII  Patmos,   'Ituavvou  ~o'j  BzoXöyo-j,  171 

VIII  f  Jerusalem,  Patr.-Bibl.,  Sxaupoü  36 

IX  Rom,  Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  749 

IX/X  Mailand,  Bibl.  Ambr.,  D.  73  sup. 

905  Venedig,  Bibl.  Marc,  Gr.  538 

X  Athos,  'Ißr,p(uv,  379 

X  Ko^fviTC«,  22 

X  Moskau,  Syn.-Bibl.,  Gr.  342  und  412 

X  Pvom,  Bibl.  Vallicell.,  Gr.  37 
X  „      Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  338 

X  ;.  »  „  „         „      '^50 

X/XI      Kopenhagen,   Kgl.    Bibl.,    Gamle    Kgl. 

Saml.  6 
X/XI      Mailand,  Bibl.  Ambr.,  A.   148  inf. 

X/XI      Paris,  Bibl.  Nat.,  Gr.   174 


Cat.  in  lob 

612 

Cat.  in  lob  fragm. 

406 

Cat.  in  lob 

258 

Cat.  in  lob 

137 

Cat.  Olj-mpiodori  in  lob 

740 

Cat.  Procopii  in  Prov. 

333 

Cat.  in  lob 

395 

Cat.  in  lob 

474 

Cat.  in  lob 

643 

Cat.  in  lob 

255 

Cat.  in  lob 

680 

Cat.  in  lob  et  Prov.  (Eccl. 

260 

c.  comm.  marg.) 

Cat.  in  ProY.  et  Eccl.  et 

139 

Cant.  et  lob 

(Olympiod.  comm.  in  Eccl.) 

573 

Excerpta  e  cat.  in  Prov. 

(.  .  .  Excerpta  e  cat.  in 

Ez.  et  Dan.) 

1)  über  die  Verteilung  der  Hss.  auf  die  verschiedenen  Catenentypen 
s.  Karo-Lietzm.  S.  299 — 331  und  Faulhaber,  Hohel.-Cat.  Da  die  Typen  in  diesen 
beiden  gleichzeitig  (1902)  erschienenen  W^erken  verschieden  bezeichnet  werden, 
gebe  ich  hier  eine  vergleichende  Übersicht : 

Prov. :  Karo-Lietzm.  Typus      I  =:  Faulh.  Typus  C  (Polychronius-Cat.) 

„  ),         II  =       „  »       K  (Prokops    ix^oydiv  draTO(i.i^) 

,,  „       III  ^=       „  ,)       A  (Prokops  IxXopf) 

„  „       IV  fehlt  bei  Faulh. 

„  „  V  (Codices  uarii) :  die  erste  Hs.  behandelt  Faulh. 

S.  136  f.  ,,im  Anhange  zur  B-  und  C-Catene" 
Eccl. :  „  ,,  I  =  Faulh.  Polychronius-Cat. 

„  „         II  =       ,,        Prokop-Cat. 

Faulhaber  hat  außerdem  noch  1)  eine  „3  Väter -Cat.",  die  zwar  im 
Texte  keine  Autorennamen  hat,  also  eigentlich  als  Comm.  zu  rechnen 
wäre,  aber  auch  von  mir  als  Cat.  gerechnet  ist,  da  sie  nicht  nur  in 
der  Ueberschrift  (Faulh.  S.  140)  als  Cat.  charakterisiert  wird,  sondern 
auch  der  gleich  zu  erwähnenden  ,,3  Väter -Cat."  zum  Cant.  parallel 
geht,  2)  eine  ,,01ympiodor-Cat.",  die  ich  als  Comm.  rechne,  da  ihr 
jedes  äußere  Anzeichen  einer  Cat.  fehlt. 
Cant.:  Karo-Lietzm.  Typus      I  =  Faulh.  Typus  D  (Polychronius-Cat.) 

C  (Prokop-Cat.) 


A  (Gregor-Nilus-Cat.) 
B  (:^  Väter- Cat.) 
E  (Pseudo-Eusebius-Cat.) 
Zu  Sap  ,    Sir.  und  den   I's  Sal.   gibt   es 


II 

;,    in  = 

»        IV  = 
„         V  = 

Die  lob-Catenen  behandelt  Faulh.  nicht. 

keine  Catenen.  —  L  ber  die  Ausgaben  s.  gleichfalls  Karo-Lietzm  und  Faulh.; 
ich  bemerke  hier  nur:  1)  Cat.  in  Cant.  Typus  V  urd  I  sind  von  .Meursius  nach 
der  Hs.  Leiden,  Univ.-Bibl  ,  Vulc.  50  herausgegeben,  s.  oben  S  9(»,  2l  über  die 
Ausgaben  der  Cat.  in  Cant.  Typiis  IV  s.  oben  S.  252.  251  zu  Rom,  Bibl.  Vat., 
Vat.  gr.  621  und  728  (Migne  druckt  die  ganze  Cat.  ohne  die  Theodoretscholien 
nach  der  zu  Vat.  gr.  621  zitierten  Bibliotheca  veterum  patrum  unter  den  Werken 
des  Psellus  Bd.  122,  Sp.  537-686.  den  Schluß  der  Cat.  nach  der  zu  Vat.  gr.  728 
zitierten  Ausg.  Mais  unter  den  Werken  Prokops  Bd.  87,  Sp.  1755 — 1780). 


416 


A.  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 


X/XI      Rom,  Bibl.  Vat.,  Pakt.  gr.  230 
X/XI      Venedig,  Bibl.  Marc,  Gr.  21 


X/XI 


))        ?> 


23 


1075  Genua,  Missione  urb.,  2 

XI  ?  Cambridge,  Trinity  Coli.,  O.  1.  55  und  54 

XI  Mailand,  Bibl.  Ambr.,  M.  65  sup. 

XI  Paris,  Bibl.  Nat.,  Coisl.  193 


XI        Wien,  Hof  bibl.,  Theol.  gr.  11 
XI/XII     Paris,  Bibl.  Nat.,  Gr.  153 


1200  Athos,  'IßTjpiuv,  38 

XJI  Bologna,  Bibl.  Comun.,  A.  I.  2 

XII  Konstantinopel,  MeT(5/tov  des  Hl.  Grabes, 

51 

XII  Moskau,  Syn.-Bibl.,  Gr.  392 

XII  Oxford,  Bodl.  Libr.,  Laud.  gr.  30  <A> 

XII  Paris,  Bibl.  Nat.,  Gr.  154 


Xn  „         „        „      Suppl.  gr.  153 

Xn  Rom,  Bibl.  Vat.,  Pii  II.  gr.  1 
xn  „         „         „       Vat.  gr.  1231 

xn  „         „         „  „      „     1802 

XJI  Venedig,  Bibl.  Marc,  Gr.  22 


XU/XIII  Oxford,  Bodl.  Libr.,  Auct.  E.  2.  16 

XU/XIII         „  „  „       Barocc.  201 

1202       Rom,  Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  1694 
Um  1285  Wien,  Hofbibl.,  Theol.  gr.  24 

1272      Paris,  Bibl.  Nat.,  Gr.  999 
XIII       Jerusalem,  Patr.-Bibl.,  Ta'cpou  5 
XIII       Mailand,  Bibl.  Ambr.,  B.  117  sup. 


Cat.  in  lob 

Cat.  in  Prov.  et  Eccl.  et 

Cant.  et  lob 
(Olympiod.  comm.  in  Eccl.) 

Cat.  in  Cant.,  Excerpta 

e  cat.  in  Prov. 
Cat.  in  ProT.  et  Eccl.  et 

Cant. 
Cat.  in  Prov.  et  Cant. 
Cat.  in  lob 
Excerpta  e  cat.   in  Prov. 

et  Eccl.  (nebst  anderen 

Cat.-Excerpten) 
Cat.  in  lob  et  Prov.  (Eccl. 

c  comm.  marg.) 
Cat.  Procopii  in  Cant.  et 

Prov.  (Olympiod.  comm. 

in  Eccl.) 


259 
732 

734 


390 

360 
138 
539 


149 


562 


Cat.  Procopii  in  Prov. 

329 

Cat.  in  lob  1—15 

355 

Cat.  in  Prov. 

399 

Cat.  in  Prov.  et  lob 

476 

Cat.  in  Prov.  et  Eccl.  et 

147 

Cant.etIob(XVIproph.) 

Cat.  Procopii  in  Cant.  et 

555 

Prov.,     Cat.     in    Eccl. 

(Sap.) 

Cat.  Nicetae  in  lob 

608 

Cat.  in  lob  (Sap.) 

249 

Cat.  in  lob 

687 

Cat.  in  Prov.  (Greg.  Nyss. 

297 

hom.  in  Eccl.  et  Cant.) 

Cat.  in  Prov.  (Prologi  in 

733 

Is.,    Olympiod.    comm. 

in  Eccl.)  Excerpta  e  cat. 

Procopii  in  Eccl.  ^),  Cat. 

in  Cant. 

Cat.   in    lob    et  Prov.  et 

503 

Eccl.  et  Cant. 

Cat.  in  lob 

515 

Cat.  in  Eccl.  1—7 

299 

Cat.    in  Prov.   (Cat.   An- 

109 

dreae  in  Is.) 

Cat.  in  Prov, 

581 

Cat.  in  lob 

409 

Cat.  in  lob 

444 

1)  Diese  Excerpte  stehn  am  Rande  von  Olympiod.  comm.  in  Eccl. 


Material  für  die  einzelnen  Teile  des  A.T. :  6)  Libri  sapientiales. 


417 


XIII       München,  Hof-  u.  Staatsbibl.,   Gr.  148 
XIII       Oxford,  Bodl.  Libr.,  Land.  gr.  20 
Xni      Paris,  Bibl.  Nat.,  Coisl.  194 


XIII 
XIII 

xin 


Gr.  134 
„     151 

„     152 


XIII  „         „        „       „     162 

XIII  Patmos,  'lojctvvou  toü  QtoXoyoM,  419 

XIII  Rom,  Bibl.  Vat.,  Barber.  gr.  388 

XIII  „         „         „      Vat.  gr.  697 

XIII  „         „         „         „      „     751 

XIII  „         „         „         „      „     2227 

XIII  Sinai,  Cod.  gr.  4 

XIII/XIV  Florenz,  Bibl.  Laur.,  Plut.  X  29 

XIII/XIV  Moskau,  Syn.-Bibl.,  Gr.  147 

XIII/XIV  „                „            „     355 

1323  Florenz,  Bibl.  Laur.,  Plut.  VII  30 


1362  Paris,  Bibl.  Nat.,  Gr.  135 

XIV  Athos,  'Iß^piuv,  676 

XIV?  „       Aaüpct,  220 

XIV  Cypern,  BtßX.  t.  'Ap/terts/.OTrr,?,  28 

XIV  Florenz,  Bibl.  Laur.,'  Plut.  V  27 

XIV  Oxford,  Bodl.  Libr.,  Auct.  E.  2.  19 

XIV  Paris,  Bibl.  Nat.,  Gr.  1002 

XIV  Wien,  Hof  bibl.,  Theol.  gr.  314 

XV  München,  Hof-  u.  Staatsbibl.,  Gr.  369 
XV  Neapel,  Bibl.  Naz.,  II.  B.  27 

XV  Nikolsburg,    Dietrichsteinsche    Schloß- 

bibl.,  I.  121 

XV  Oxford,  Bodl.  I-ibr.,  Barocc.  195 


XV 

))               )) 

23 

XV 

Paris,  Bibl.  Nat. 

Coisl.  9 

XV 

))         )>         )> 

Gr.   136 

XV 

Rom,  Bibl.  Vat. 

Regln,  gr.  7 

XV 

n           >)           )) 

Vat.  gr.  2129 

XV 

Smyrna,  V/jol-cjO. 

"^//jh],  A-31 

Kgl.  Ges.  d.  Wiss.    Nachrichten.     Philolog.-histor.  Klasse. 


Cat.  in  lob  250 

Cat.  in  lob  523 

Cat.  in  Prov.  et  Eccl.  et  540 

Cant.  (Pselli  comm.  in 

Cant.)  Cat.  in  lob 

Cat.  in  lob  555 

Cat.  in  Prov.  et  Eccl.  et  560 

Cant.  et  lob 

(Pseudo-Procopii   comm.  561 

in  Prov.)  Cat.  in  Eccl. 

et  Cant. 

Cat.  in  lob  570 

Cat.  in  lob  620 

Excerpta  e  cat.  in  Eccl.,  645 

Cat.  in  Cant. 

Cat.  in  lob  256 

Cat.  in  lob  681 

Cat.  in  lob  703 

Cat.  in  lob  709 

(Olympiod.  comm.  in  Eccl.)  386 

Cat.  in  lob 

Cat.  in  lob  et  Prov.  (Eccl.  471 

c.  comm.  marg.) 

Cat.  in  Prov.  et  Eccl.  475 

(Greg.    Nyss.    comm.    in  261 

Cant.)  Cat.  in  Prov.  1 

— 21 26  (Excerpta  e  Prov. 

et  Sap.) 

Cat.  in  lob  556 

Cat.  in  Prov.  et  Eccl.  338 

Cat.  in  lob  765 

Cat.  in  Prov.  363 

Cat.  in  lob  251 

Cat.  in  lob  505 

Cat.  in  Prov.  1— 9ü  582 

Cat.  in  Cant.  757 

Cat.  Procopii  in  Cant.  487 

Cat.  Nicetae  in  lob  497 

Cat.  in  Cant.  499 

Cat.  Nicetae  in  lob,  Cat.  514 

in  Prov. 

Cat.  in  Prov.  517 

Cat.  in  lob  531 

Cat.  in  lob  fragm.  557 

(Cat.  in  Gen.  fragm.)  Cat.  666 

in  Cant. 

Cat.  in  Cant.  701 

Cat.  Nicetae  in  lob  717 
1914.    Beiheft.         27 


418 


A.  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 


XV  Vi'^ien,  Jesuitenkoll.,  Rossian.  X.  6 

XV/XVI  Cheltenham,  Privatbibl.  Phillipps,  14  041 

XV/XVI  Leiden,  Univ.-Bibl.,  Viilc.  50 

XV/XVI  Neapel,  Bibl.  Naz.,  II.  B.  26 

XV/XVI  Wien,  Hofbibl.,  Theol.  gr.  73 
XV/XVI        „  „  „       „    258 

Um  1540  Berlin,  Kgl.  Bibl.,  Phill.  1407 
Um  1540        „         „        „  „       1411 


Um  1540 


))  ))         >) 


1412 


Um  1540        „  „         „  „       1413 

1549      München,  Hof-  u.  Staatsbibl,  Gr.  131 


1550      Modena,  Bibl.  Estense,  Gr.  155 


1553      Rom,  Bibl.  Vat.,  Ottob.  gr.  24 
1556      Madrid,  Bibl.  Nac,  4749 


1560  Modena,  Bibl.  Estense,  Gr.  171 

1561  Rom,  Bibl.  Vat.,  Barber.  gr.  567 

1562  Oxford,  Bodl.  Libr.,  Barocc.  17G 
1562  Turin,  Bibl.  Naz.,  C.  III.  1 
1568  Mailand,  Bibl.  Ambr.,  C.  267  inf. 


1571  Sinai,  Cod.  gr.  312 

1573  Escorial,  Real  Bibl.,  <F-I-4 

1583  Turin,  Bibl.  Naz.,  B.  II.  8 

1587  Saragossa,  Virgen  del  Pilar,  1230 

XVI  Basel,  Univ.-Bibl.,  A.  VII.  6 

XVI  Bologna,  Bibl.  Comun.,  A.  I.  6 

XVI  Cheltenham,  Privatbibl.  Phillipps,  1 1 609 

XVI  Escorial,  Real  Bibl.,  R-I-3 

XVI  „  „        „      Y(griech.)-lI-2 

XVI  Florenz,  Bibl.  Riccard.,  7 


XVI?      Madrid,  Bibl.  Nac,  4716 
XVI  4781 


Cat.  in  Cant. 

758 

Cat.  Olympiod.  in  lob 

362 

Cat.  in  Cant.  zwei  Typen, 

415 

Cat.  in  Eccl. 

Cat.  Nicetae  in  lob  fragm. 

496 

Cat.  Nicetae  in  lob 

750 

Cat.  in  Cant. 

756 

Cat.  in  lob 

351 

Cat.  Procopii  in  Pro  v.,  Cat. 

352 

in  Eccl.,  Cat.  Procopii 

in  Cant. 

Cat.  in  Prov.  et  Eccl.  et 

353 

Cant. 

Cat.  in  Cant. 

354 

Cat.  Procopii  in  Cant.  et 

485 

Prov.  (Eccl.   c.    schol.. 

Sap.) 

Cat.  Procopii  in  Cant.  et 

464 

Prov.  (Eccl.    c.   schol.. 

Sap.) 

Cat.  in  lob 

654 

Cat.  Procopii  in  Cant.  et 

436 

Prov.,  Cat.  Polychr.  in 

Eccl.  (Sap.) 

(Thdt.  comm.  in  Ps.)  Cat. 

465 

in  Cant. 

Cat.  in  Cant. 

650 

Cat.  Nicetae  in  lob 

512 

Cat.  in  lob 

725 

(Basilii  comm.  in  Is.  1  — 14) 

447 

Cat.  in  Prov.,  Cat.  Pro- 

copii in  Cant. 

Cat.  Procopii  in  Cant. 

712 

Cat.  in  Cant. 

378 

Cat.  Polychr.  in  Eccl.  et 

720 

Cant. 

Cat.  Procopii  in  Cant. 

760 

Cat.  Polychr.  in  Eccl.  et 

348 

Cant. 

Cat.  in  Prov. 

356 

Cat.  in  Cant. 

361 

Cat.  in  Eccl.  et  Cant. 

371 

Cat.  in  Prov. 

375 

Cat.  in  Cant.   (.  .  .  Thdt. 

389 

comm.    in    Nah.    Hab. 

Soph.) 

Cat.  in  lob 

434 

Cat.  Procopii  in  Cant.  et 

437 

Prov.  (Eccl.  et  Sap.  c. 

schol.) 

Material  für  die  einzelnen  Teile  des  A.T. :  G)  Libri  sapientiales. 


419 


XVI 
XVI 
XVI 

XVI 
XVI 
XVI 
XVI 
XVI 
XVI 
XVI 

XVI 
XVI 
XVI 
XVI 
XVI 


XVI 
XVI 
XVI 
XVI 
XVI 
XVI 
XVI 

XVI 
XVI 
XVI 
XVI 

XVI 
XVI 
XVI 


XVI 
XVI 
XVI 
XVI 

XVI 


Madrid,  Real  Bibl.,  20 
26 
Mailand,  Bibl.  Ambr.,  D.  473  inf.,   Bl. 
49—51 
Bibl.Naz.di  Brera,  AF.XIV.13 
Modena,  Bibl.  Estense,  Gr.  154 
München,  Hof-  u.  Staatsbibl.,  Gr.  32 

»  »     64 

84 

))  »  )5         ^^-' 

und  294 
Gr.  491 

,,  „  „     559 

„  ,.  !,     5G1 

Oxford,  Bodl.  Libr.,  Auct.  E.  2.  8 

„      E.  2.  17  und 
18 

T    1    ^2 
,,  ,,  ,,       Barocc.  178 

„  „  „       Land.  gr.  86 

Paris,  Bibl.  Nat.,  Coisl.  15 
„         „  „      Gr.  137 

))         »  »        )»     138 

179 

))  !)  »  ))  1'^ 

))  ))  )>  >)  -^  '  '-* 

„        „     948 
Rom,  Bibl.  Angel.,  Gr.  113 

„  Bibl.  Casanat.,  39,  Bl.  159—206 
„  ,.  207-274 
203 


,,     Bibl.  Vat.,  Ottob.  gr.  9 

))  ;>  j)  !»  ij      ^  ^  ' 

„      Vat.  gr.  620 
, 621 


)>         )) 


„      „     72S 


Cat.  in  Cant.  zwei  Typen  439 

Cat.  Polychr.  in  Prov.  440 

Cat.  in  lob  fragm.  450 

Cat.  in  lob  454 

Cat.  in  Cant.  463 

Cat.  in  Prov.  et  lob  480 

(Cat.  in  Is.)  Cat.  in  Prov.  481 

Cat.  in  Cant.  482 

Cat.  in  Cant.  484 

Cat.  Polychr.  in  Eccl.  et  486 

Cant. 

Cat.  in  lob  1—11  492 

Cat.  in  Cant.  494 

Cat.  in  Prov.  495 

Cat.  in  Cant.  502 

Cat.  in  Cant.  et  Eccl.,  Cat.  504 

in  Cant.  anderer  Tj^aus, 

Cat.  Polychr.    in  Prov. 

Cat.  in  Cant.  fragm.  506 

Cat.  in  lob  513 

Cat.  in  lob  525 

Cat.  in  Prov.  532 

Cat.  in  lob  fragm.  558 

Cat.  in  lob  559 

Cat.  Procopii  in  Cant.  et  571 

Prov.,  Cat.  in  Eccl.  (Sap.) 

Cat.  in  Cant.  zwei  Typen  572 

Cat.  in  Eccl.  574 

Cat.  in  Cant.  zwei  Typen  580 

Cat.  in  Prov.  et  Eccl.  et  632 

Cant.  et  lob 

Cat.  in  Prov.  1—7  18  634 

Cat.  in  Prov.  1—2127  635 

(Pseudo- Procopii  comm.  636 

in  Prov.)  Cat.  in  Cant. 

68—8,  Cat.  in  Prov. 

Cat.  in  lob  653 

Cat.  in  Prov,  657 

Cat.  in  Cant.  675 

Cat.  in  Cant.  (Thdt.  comm.  676 

in  Dan.) 

(Pseudo -Procojjil   comm.  678 

in  Prov.)  Cat.  in  Cant. 

68—8 


XVI 

11 

)> 

„         „      „     1442 

Cat.  in  Cant. 

688 

XVI 

)> 

)i 

„      ,,     1770 

Cat.  in  Prov. 

692 

XVI 

)) 

>i 

„         „      „     1909 

Cat.  in  lob 

697 

XVI 

Sulamanca, 

Bibl.  Tnlv.,  1-1-19 

Cat.  in  Cant. 

704 

27 


420  -A..  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

XVI  Turin,  Bibl.  Naz.,  B.  H.  16  Cat.  in  Cant.  721 

XVI  „  „         „      C.  VI.  28  Cat.  Procopii  in  Cant.  727 

XVI  Wien,  Hof  bibl.,  Suppl.  gr.  16  Cat.  Nicetae  in  lob  749 


c)  Commentare. 

Wie  beim  Psalter,  ist  es  auch  hier  in  mehreren  Fällen  ungewiß,  um  welche 
Werke  es  sich  eigentlich  handelt.  Doch  kann  ich  vorläufig  nur  die  Titel 
nach  den  Katalogen  geben  und  vor  zu  großem  Vertrauen  auf  ihre  Richtig- 
keit warnen. 

a)  Matthaeus  Cantacuzenus. 

Siehe  Matthaeus.. 

ß)  C  y  r  i  1 1  i  Alexandrini  comm.  in  Cant. 

XIV?      Athos,  Aaüpa,  1485  (Ps.  Sal.)  Cyr.  comm.    in  Cant. 

Y)  Gregorii  Agrigentini *)  comm.  in  Eccl.^) 

IX        Paris,  Bibl.  Nat.,  Coisl.  57  (Greg.  Nyse.    comm.   in  Cant.) 

Greg.  Agrig.  comm.  in  Eccl. 
XIII?     Rom,  Bibl.  Casanat.,  198  Greg.  Agrig.  comm.  in  Eccl. 

8)  Leonis  Magistri  epitome  in  lob^) 

XII       Rom,  Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  709  (Leonis  epit.  in  Oct.  Reg.  Par.) 

Leonis   epit.    in  lob  (Leonis 
epit.  in  N.T.) 

e)  Malachiae  monachi  comm.  in  Prov.  Sap.  Sir. 
XIV       Escorial,  Real  Bibl.,  Q-I-7  Mal.  comm.  in  Prov.  Sap.  Sir. 

C)  Matthaei  Cantacuzeni *)  comm.  in  Cant.  ^) 

XIV       Leiden,  Univ.-Bibl.,  Voss,  miscell.  15       Matth.  comm.  in  Cant.  (Comm. 

in  Ps.  fragm.) 


1)  Lebte  im  VI./VU.  Jahrb.,  s.  Krumbacher,  Gesch.  d.  byz.  Litt.  ^  §  49. 

2)  Ausg. :  S.  Gregorii  11.  poutificis  Agrigentinorum  libri  decem  explanationia 
Ecclesiastae  (ed.  St.  Ant.  Morcellus),  Venetiis  1791  (Abdruck :  Migne  Patr.  gr.  98, 
Sp.  741—1182).  Zugrunde  liegt  eine  Abschrift  (welcher  Hs.  ?)  von  Petrus  Possinus 
S.  J.  (XVII.  Jahrb.),  welche  nachher  in  die  Privatbibl.  Albani  kam,  s.  Morcellus 
S.  CXXIf.  (die  Bibl.  Albani  ging  auf  dem  Seetransport  nach  Berlin  unter,  s.  Faul- 
haber, Hohel.-Cat.  S.  25  Anm.  1). 

3)  Vgl.  oben  S.  379  Anm.  1  und  2. 

4)  Sohn  des  Kaisers  Johannes  Cantacuzenus  (1341—1355),  s.  Krumbacher  "^ 
§208. 

5)  Ausgabe :  In  Canticum  Canticorum  Salomonis  expositio  religiosissimi  regis 
Matthaei  Cantacuzeni  interprete  Vincentio  Riccardo,  Romae  1624  (Abdruck :  Migne 
Patr.  gr.  152,  Sp.  997—1084).  Riccardus,  der  clericus  regularis  war  und  seine 
Widmung  an  den  Papst  Urban  VIII.  „e  nostra  domo  S.  Andreae  de  Urbe"  datiert, 
hat  nach  S.  65  zwei  griech.  Codices  benutzt:  „alterum  vetustum  illum,  sed  mutilum, 
quem  a  loanne  ä  S.  Maura  olim  nactus  fueram,  h  Creta  insula  aduectum  [=  „B."] : 
alterum  ex  nostra  bibliotheca:  ex  quo,  quod  alteri  deerat  suppletum  est  [=  „A."]"; 
ich  kann  diese  Codices  nicht  identifizieren. 


Material  für  die  einzelnen  Teile  des  A.T. :  6)  Libri  sapientiales.        421 

XIV  Rom,  Bibl.  Vat.,  Pii  II.  gr.  40  Matth.  comm.  in  Cant. 

XV  Athen,  Abgeordnetenhaus,  207  Matth.  comm.  in  Cant. 
XV       Rom,  Bibl.  Angel.,  Gr.  57                         Matth.  comm.  in  Cant. 

XVI       Oxford,  Bodl.  Libr.,  Cromwell  10  Matth.  comm.  in  Cant.  (...  Thdt. 

qu.  in  Gen.) 
?  Rumänien,  To(j..  1  ath  51  Matth.  comm.  in  Cant. 

?  „  „      „     „    231  Matth.  prol.  in  Cant. 

7j)  Matthaei  Cantacuzeni  comm.  m  Sap. ') 

XVI       Rom,  Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  1233  Matth.  comm.  in  Sap. 

XVI       Turin,  Bibl.  Naz.,  B.  V.  9  Matth.  comm.  in  Sap. 

&)  Michael  Psellus. 

Siehe  Fsellus. 

t)  Neophyti^)  comm.  in  Cant. ^) 

XV       Athos,  'ißi^pwv,  165  (Mac.    .  .  .)    Neoph.   comm.   in 

Cant.   (Ps.    in   polit.  Versen 
nach  Manuel  Philes) 

x)  Nili*)  comm.  in  Cant.  ^) 

XIV  London,  Brit.  Mus.,  Royal  1  A.  XV  (Cant.)  Nili  comm.  in  Cant. 

XVI  Athos,  Aoyetapfou,  114  Nüi  comm.  in  Cant. 

XVI  Dresden,  Kgl.  Bibl.,  A.  187  Nili  comm.  in  Cant. 

XVI  Jerusalem,  Patr.-Bibl.,  Ta'cpou  215  Nili  comm.  in  Cant. 

X)  Olympiodori')  comm.  in  lob ') 

X  Rom,  Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  745  (Olymp.)  comm.  in  lob 

XI  Sinai,  Cod.  gr.  3  Olymp,  comm.  in  lob 

Ia)  O  1  y  m  p  i  o  d  0  r  i  comm.  in  Eccl.  *) 

X/XI      Paris,  Bibl.  Nat.,  Gr.  174  Olymp,   comm.   in    Eccl.   (Ex- 

cerpta  e  cat.  in  Prov.) 


1)  Von  diesem  Commentar  sind    bisher  nur    einzelne  Proben   herausgegeben, 
6.  oben  S.  261  zu  Rom,  Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  1233. 

2)  Geboren  um  1134,  s.  Krumbacher  *  §  124. 

3)  In    der   Hs.  'Ißr^püjv    165,    Bl.  179  a— 198  a  steht    1)  179  a   der  Prolog   des 


einiger  Hss.    der  Prokop-Cat.    zum  Cant.    (Karo-Lietzm.    Typus  JI),    s.  Faulhaber 
Hohel.-Cat.  S.  23. 

4)  Gestorben  um  430  auf  dem  Sinui. 

5)  über  diesen  Commentar  s.  P'aulhaber,  Hohel.-Cat.  S.  4  f. 

6)  Diakon  zu  Alexandria  in  der  1.  Hälfte  des  VI.  Jahrb.,  s.  Krumbacher  ^  §  48. 

7)  Migne  Patr.  gr.  93,  S]).  13 — 170  hat  die  Schollen  Olympiodors  aus  der 
von  Patr.  Young  1637  herausgegebenen  Cat.  Nicetae  in  lob  (Karo-Lietzm.  S.  319) 
cxcerpiert.  —  AVie  verhält  sich  Olymp,  comm.  in  lob  zu  der  Cat.  Olymp,  in  lob 
Venedig,  Bibl.  Marc,  Gr.  6?S? 

8)  Ausg.  (nach  Krurabacher  ^  S.  128  von  Fronto  Ducaeiis):  Biljliothecae 
veteruni  patruni  .  .  .  tomus  secundus  graecolatinua  (1624),    S.  602—680  (Abdruck: 


422 

X/XI 

1023 
XI/XII 


A.  Rahlfs,  Vcr/eichuis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 


Venedig,  Bibl.  Marc,  Gr.  23 

Moskau,  Syn.-Bibl.,  Gr.  15 
Paris,  Bibl.  Nat.,  Gr.  153 


Xll        Venedig,  Bibl.  Marc,  Gr.  22 


XIII 
XIII  /XIV 

XIV 

1533 
XVI 


Athos,  'Iß-^peuv,  614 

Florenz,  Bibl.  Laur.,  Plut.  X  29 

Paris,  Bibl.  Nat.,  Gr.  175 

Athos,  'Iß-Tipiuv,  697 

Rom,  Bibl.  Vallicell.,  Gr.  51 


Olymp,  comm.  iu  Eccl.  (Cat. 
in  Gant.) 

Olymp,  comm.  in  Eccl. 

(Cat.  Procopii  in  Cant.  et  Prov.) 
Olymp,  comm.  in  Eccl. 

(Cat.  in  Prov.,  Prologi  in  Is.) 
Olymp,  comm.  in  Eccl.  mit 
Excerpta  e  cat.  Procopii  in 
Eccl.  am  Rande  (Cat.  in  Cant.) 

Olymp,  comm.  in  Eccl. 

Olymp,  comm.  in  Eccl.  (Cat. 
in  lob) 

Olymp,  comm.  in  Eccl. 

Olymp,  comm.  in  Eccl. 

Olymp,  comm.  in  Eccl. 


1542 


X 


XI 

XIV 

XV/XVI 

XVI 


v)  O  r  i  g  e  n  i  s  (?)  comm.  in  lob 
Berlin,  Kgl.  Bibl.,  Phill.  1406  Orig.  (?)  comm.  in  lob 

S)  Origenis  (?)  scholia  in  Prov. 
Patmos,  'Itoa'vvou  toü  Öso^voyou,  270  Orig.  (?)  schol.  in  Prov. 

o)  P  h  i  1  o  11  i  s  Carpasii  M  comm.  iu  Cant.  -) 


Modena,  Bibl.  Estense,  Gr.  244 
Rom,  Bibl.  Vat.,  Barber.  gr.  334 

„      Bibl.  Vallicell.,  Gr.  16 
Escorial,  Real  Bibl.,  <F-I-3 

Molfetta,  Seminario,  5,  7,  VII 


Phil.  comm.  in  Cant. 
Phil.  comm.  in  Cant. 
Phil.  comm.  in  Cant. 
(Cat.  in  Od.  fragm.)  Phil.  comm. 

in  Cant. 
Phil.  comm.  in  Cant. 


Migne  Patr.  gr.  93,  Sp.  477 — 628).  Im  „Catalogus  auctorum"  am  Anl".  der  Bibl. 
vet.  patr.  heißt  es:  ,,Graecus  textus  eorum  [seil,  commentariorum]  nunc  primüni 
prodit  ex  Bibliotheca  Regis  Christianißimi  Ludovici  XIII.",  folglich  liegen  die  Hss. 
Paris,  Bibl.  Nat.,  Gr.  174  und  175  oder  eine  derselben  zugrunde  (Gr.  153  ist  ein 
Tellerianus  Remensis,  also  erst  1700  in  die  Bibl.  du  Roi  gekommen).  —  Über 
diesen  Commentar  vgl.  Faulhaber,  Hohel.-Cat.  S.  159  —  163  und  oben  S.  415  Anm.  1. 

1)  Lebte  zu  Anf.  des  V.  Jahrb.,  s.  Bardenhewer,  Patrologie  "  (1901),  §  71  3.  7. 

2)  Ausg. :  Philonis  episcopi  Carpasii  enarratio  in  Canticum  Canticorum.  Grae- 
cum Textum,  adhuc  ineditiun,  quamplurimis  in  locis  depravatum  emendavit,  et  nova 
interpretatione  adjecta  nunc  primum  in  lucem  profert  Michael  Augelus  Giacomellus 
archiep.  Chalcedonensis.  Romae  1772  (Abdruck:  Migne  Patr.  gr.  40,  Sp.  27 — 154). 
Über  seine  Quellen  sagt  Giacomellus  S.  XXII :  „Codices  duos  Barberinum  [=  Rom, 
Bibl.  Vat.,  Barber.  gr.  334]  et  Vallicellanum  [=  Rom,  Bibl.  Vallicell,  Gr.  16],  quorum 
ille  in  fine,  hie  in  princijiio  et  fine  mutilus  est,  inspexi,  et  cum  iis  meum  Codicem 
[mir  unbekannt]  quam  diligentissime  contuli.  Hos  enim  tractare  meo  mihi  licuit 
arbitratu :  ceteros  non  item,  Mutinensem  [=  jModena,  Bibl.  Estense,  Gr.  244], 
Theatinum,  Auximanum  [diese  lieiden  kann  ich  nicht  identifizieren;  Auximum  ist 
=  Osimo  in  den  Marche];  sed  quibusdam  in  locis,  in  quibus  haerebam,  ab  amicis 
Graecarum  Litterarum  peritis  inspiciendos  curavi." 


Material  für  die  einzelnen  Teile  des  A.T.:  6)  Libri  sapientiales.        423 


XIII 


XVI 


Paris,  Bibl.  Nat.,  Gr.  152 
Korn,  Bibl.  Casanat.,  203 


Ti)  Pseudo -Procopii  comm.  in  Prov.  ^) 

Pseudo-Proc.   comm.   in  Prov. 

(Cat.  in  Eccl.  et  Cant.) 
Pseudo-Proc.   comm.  in  Prov. 

(Cat.  in  Cant.  6  8—8,  Cat.  in 

Prov.) 
Pseudo-Proc.   comm.   in  Prov. 
Pseudo-Proc.    comm.   in  Prov. 
Pseudo-Proc.   comm.   in  Prov. 

(Cat.  in  Cant.  68—8) 


p)  Michaelis  Pselli")  comm.  in  Cant. ^) 
XIII      Paris,  Bibl.  Nat.,  Coisl.  194 


XVI 

)> 

Bibl.  Vat., 

Ottob.  gr.  56 

XVI 

>) 

))         )> 

„        „     221 

XVI 

5) 

))                  5) 

Vat.  gr.  728 

XIII  Rom,  Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  1266 
1341?  „        „         „        „      „     695 

1356  Athos,  "AvvTj?,  11 

XIV  Florenz,  Bibl.  Laur.,  S.  Marco  693 
XIV  Paris,  Bibl.  Nat.,  Gr.  2087 

XIV  Rom,  Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  1802 

XIV/XV  Nikolsburg,    Dietrichßteinschc    Schloß- 
bibl.,  I.  151 

XV  Athos,  IlavTeXETjfxovo;,  548 

XV  Bern,  Stadtbibl.,  43B 

XV  Rom,  Bibl.  Vat.,  Palat.  gr.  364 

1558  München,  Hof-  u.  Staatsbibl,  Gr.  189 

1566  W^ien,  Hofbibl.,  Theol.  gr.  125 

1579  München,  Hof-  u.  Staatsbibl.,  Gr.  293 

XVI  Athos,  'Iß/jpwv,  329 

XVI  München,  Hof-  u.  Staatsbibl.,  Gr.  107 

V  „                         „                   „     384 

?  Rom,  Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  725 


(Cat.  in  Cant.)  Pselli  comm.  in 

Cant.  (Cat.  in  lob) 
Pselli  comm.  in  Cant. 

Pselli   comm.   in 


•) 


(Ps.Od 
Cant. 
Pselli  comm.  in  Cant. 
Pselli  comm 
Pselli  comm 


in  Cant. 

in  Cant. 
(Greg.  Nyss.  hom.  in  Cant.,  XH. 
Jahrh.)  Pselli  comm.  in  Cant. 
Pselli  comm.  in  Cant. 


Pselli 
Pselli 
PselU 
PselU 
Pselli 
Pselli 
PseUi 
Pselli 
PseUi 
Pselli 


comm. 
comm. 
comm. 
comm. 
comm. 
comm. 
comm. 
comm. 
comm. 
comm. 


in  Cant. 
in  Cant. 
in  Cant. 
in  Cant. 
in  Cant. 
in  Cant. 
in  Cant. 
in  Cant. 
in  Cant. 
in  Cant. 


1)  Über  die  Ausg.  dieses  Werkes  von  Mai  (Abdruck :  Migne  Patr.  gr.  87, 
Sp.  1221—1544)  s.  oben  S.  254  zu  Rom,  Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  728.  Über  seine  Un- 
echtheit  s.  Faulhaber,  Hohel.-Cat.  S.  95  f. 

2)  Lebte  im  XI.  Jahrb.,  s.  Knimbacher,  Gesch.  d.  byz.  Litt.  ^  §  184. 

3)  Andreas  Schott  S.  J.  gab  diesen  Commentar  1614  lateinisch,  Joh.  Meursius 
1G17  griechisch  heraus,  s.  Faulhaber,  Hohel.-Cat.  S.  13.  (Genaueres  über  die  Ausg. 
h«chotts,  die  ich  selbst  nicht  gesehen  habe,  ebenda  S.  122  f.  ;  der  Titel  der  Ausg.  des 
Meursius  ist  oben  S.  96  bei  Leiden,  Univ. -Bibl.,  Vulc.  50  angeführt.)  Beiden 
A\isgaben  liegt,  wie  Meursius  in  seinem  Vorwort  sagt,  dieselbe,  Schott  gehörige, 
griechische  Hs.  zugrunde.  Diese  Hs.  wird  im  Katalog  der  Hss.  Schotts  bei  Omont, 
Cataloguc  des  mss.  grecs  de  la  Bibl.  Royale  de  BnixcUes  (1885),  S.  50  =^  Revue 
de  Tinstruction  publ.  en  Belgique  28  (1885),  8.  170  unter  Nr.  51  aufgeführt  („Mi- 
chael Pselliis  in  (antica,  versibus  politicis"),  aber  Omont  hat  sie  nicht  identifizieren 
können  (die  meisten  IIss.  Schotts  sind  in  Brüssel,  Bibl.  Royale,  einige  in  Paris, 
Bibl.  Nat.,  Suppl.  gr.  zwischen  Nr.  202  und  256,  andere  nicht  nachweisbar).  — 
l'sellus'  Comm.  ist  auch  in  der  Cat.  in  Cant.  Karo-I-ietzm.  Typus  IV  enthalten; 
über  ihre  Ausgaben  s.  oben  S.  415  Anm.  1  Schluß. 


424 


A.  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griecb.  Hss.  des  Ä.T. 


ö)  Theodore  ti  comm.  in  Cant.  ^) 


XV       London,  Brit.  Mus.,  Add.  10070 


XV       Moskau,  Syn.-Bibl.,  Gr.  288 
1566      Madrid,  Archivo  Hist.  Nac,  4863 


(Prologi    cat.    in    Cant.)   Thdt. 

comm.  in  Cant.  (Greg.  Nyss. 

hom.  in  Cant.) 
Thdt.  comm.  in  Cant.  fragm. 
Thdt.  comm.  in  Cant.  (Excerpta 

e  Thdt.  qu.  in  Oct.  Reg.  Par.) 


t)  Commentare  unbekannter  Autoren. 


IX -h 

X/XI 

XI 

XII/XIII 

XIII 
XIII 

XIII 

XIII 

?  (Perg.) 
XIV 
XV 
XV 
1510 
1557 
XVI 

XVI 


Madrid,  Bibl.  Nac,  4554 
Rom,  Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  2022 
Jerusalem,  Patr.-Bibl.,  2o(ßa  579 
Oxford,  Bodl.  Libr.,  Auct.  E.  2.  16 

Athos,  Ko'jTXou[j.ouatov>,  178 
Cambridge,  Trinity  Coli.,  B.  7.  3 


Comm.  in  lob  fragm. 
Comm.  in  lob  1—3.  38—42 
Comm.  in  Eccl. 
(Cat.  in  Eccl.)  Comm.  in  Cant. 

1—2  (Cat.  in  Cant.) 
Comm.  in  Prov. 
(Greg.  Nyss.    comm.    in  Cant.) 
Comm.  in  Eccl.  et  Cant. 
München,  Hof-  u.  Staatsbibl.,  Gr.  488     Comm.  in  lob  [von  Nicephorus 

Gregoras??]  (.  .  .  Mac.  IV) 
Rom,  Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  1764  (XVI  proph.  c.  schol.)    Comm. 

in  lob 
Serres,  'lujavvou  toü  npoopo(j.ou,  62  Comm.  in  lob 

Athos,  'Ißi^p(uv,  566  Comm.  in  Cant. 

München,  Hof-  u.  Staatsbibl.,   Gr.  551     Comm.  in  Prov.  25— 28  (...  Sir.) 
Wien,  Hof  bibl.,  Theol.  gr.  115  (Cant.)  Comm.  in  Eccl. 

Sinai,  Cod.  gr.  311  Comm.  in  Eccl.  et  Cant.  et  lob 

Kairo,  Griech.  Patr.-Bibl.,  92  (früher  545)     Comm.  in  lob 
Konstantinopel,  Mexoytov  d.  Hl.  Grabes,     Comm.  in  Sap. 

199 
Wien,  Hofbibl.,  Theol.  gr.  199  Comm.  in  Eccl.  (Sap.) 


7)  XVI  prophetae. 

a)  Einfache  Bibeltexte. 

n/IIl  Berlin,  Kgl.  Mus.,  Agypt.  Abt.,  F.  6772  Is.  fragm. 

111?  „         „         „  „  „      „  13422  Is.  fragm. 

III  AVien,  Hofbibl.,  Rainer,  Inv.  Nr.  8024  Is.  fragm. 
III/IV  Oxford,  Bodl.  Libr.,  Gr.  bibl.  d.  4  (P)  Ez.  fragm. 

IV  London,  Brit.  Mus.,  Oriental  7594  Dan.  fragm. 


902 
904 
948 
922 
925 


1)  Ausg.:  Thdt.  opera  ed.  Sirmond  1  (1642),  S.  983—1090;  cd.  Schuke  2 
(1770),  S.  1—164  (Abdruck:  Migne  Patr.  gr.  Sl,  Sp.  27—214).  Schulze  benutzte 
die  Cat.-Hs.  München,  Hof-  u.  Staatsbibl.,  Gr.  559  (XVI.  Jahrh. ;  bei  Schulze 
„Cod."  oder  ,,Cod.  august[auus]").  Der  Comm.  Theodorets  ist  nach  Faulhaber, 
Hohel.-Cat.  S.  12  unten  nicht  selbständig,  sondern  nur  durch  die  ,,3  Väter- Cat." 
(=  Karo-Lietzm.  Typus  IV)  erhalten;  die  Hss.,  welche  den  Comm.  allein  bieten, 
werden  ihn  aus  der  Cat.  excerpiert  haben. 


Material  fiir  die  einzelnen  Teile  des  A.T. :  6)  Libri  sap.,  7)  XVI  propli.     425 


IV 


Petersburg,  K.  ötf.  Bibl.,  Gr.  259 
Leipzig,  Univ. -Bibl.,  Gr.   1 
IV         Rom,  Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  12U9 


IV/V       Oxford,  Bodl.  Libr.,  Gr.  bibl.  d.  2  (P) 

V  London,  Brit.  Mns.,  Royal  1  D.  VI 

V?        Oxford,  Bodl.  Libr.,  Gr.  bibl.  e.  4  (P) 

V  Wien,  Hofbibl.,    Rainer,    Litt,  theol.  6 
VI         Didlington   Hall,    Privatbibl.    Amberst, 

Pap.  CXCI,  zweites  Stück 
Vl-h       Dublin,  Trinity  Coli.,  K.  3.  4 
VI         Oxyrhynchuö  Pap.  84G 
VI         Rom,  Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  2125 
VI  -r  „        ,,        „     Vat.  syr.  162,  Bl.  78  etc. 

VI/VII     Heidelberg,  Univ.-Bibl.,  Sept.-Pap. 
Vn/VIII  f  Petersburg,  K.  öflf.  Bibl.,  Gr.  23 

!Rom,  Bibl.  Vat.,  Vat.  syr.  162,  Bl.  64  etc. 
London,  Brit.  Mus.,  Add.  14665,  Bl.  1. 
2.  5—7 
Vni  J-  \  Grottaferrata,  A.  y-  XV 

'  Rom,  Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  1658  (uichtrescr.) 
VIII       Venedig,  Bibl.  Marc,   Gr.  1 

Um  817    Oxford,  Bodl.  Libr.,  Auct.  F.  4.  32 


IX         Jerusalem,  Patr.-Bibl.,  'i"c((fou  2 
IX         Paris,  Bibl.  Nat.,  Gr.   14 

IX        Wien,  Hofbibl,  Theol.  gr.  03 
IX/X       Cambridge,  Emmanuel  Coli.,    III.  3.  3, 

Abt.  VII 
IX/X       Rom,  Bibl.  Vat.,  Barber.  gr.  51'J 


IX/X  Turin,  Bibl.  Naz.,  B.  I.  2 

X  Moskau,  Syn.-Bibl.,  Gr.   121 

X  Paris,  Bibl.  Nat.,  Gr.  513 

X'-  Rom,   IJibl.  Vat.,  Vat.  gr.  316 
X  ,,         „  ,,        ,,       ,,    556 

X  „         „  ,        „       „    2U0() 

X  „         „  „        „       „    2067 

X  „      Privatbibl.  Chigi,  R.  VII.  4: 

X  Sinai,  Cod.  gr.  5 


(Mac.)  Is.,  ler.,    Thr.  1 1 

—220,  loel— Mal.  (Ps.)  ^ 

(Tob.)    Xll-flV    proph.  B 

(N.T.) 

Bei  et  Dr.  fragm.  921 

(Par.)     Xü  +  IV    proph.  A 

(Est.) 

Zach,  fragm.  923 

ler.  fragm.  951 

Is.  fragm.  915 

Is.  fragm.  918 

Am.  fragm.  906 

XU  +  IV  proph.  Q 

Ez.  et  Dan.  fragm.  ZVi 

Zach.  46— Mal.  4  5  919 

Is.  fragm.  926 

[ez.  fragm.  ZV 

XII  +  IV  proph.  fragm.  393 

(Sir.)     Xn  +  IV     proph.  V 

(Tob.) 

Excerpta  e  XII  proph.  et  508 

Is.  (zwischen  Excerpten 

aus  anderen  Teilen  des 

A.T.) 

(Oct.)  Xn  +  IV  proph.  i()7 

XII  proph.,    Is.  ler.  Ez.,  198 

alles  lückenhaft  (N.T.) 

Is.  1—30  5  301 

Is.  fragm.  369 

(Comra.    in    XII    proph.)  86 
Is.    27  5—6617    (Olym- 
piod.    comm.    in     ler., 
Cat.  in  Ez.) 

XII    proph.    (am    Rande  719 

Thdt.  comm.) 

Dan.  470 

Mal.  576 

Am.  et  Mich,  et  Ez.  fragm.  667 

xn  +  IV  proph.  26 

Dan.  282 

XII  -l-IV  propli.  233 

ler.,    Dan.    sec.    LXX    il  88 

T'heod.,  Kz.,  Is. 

XII  proph.,  Is.  ler.  Ez.  710 


426 


A.  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  IIss.  des  A.T. 


X/XI 


X/XI 

X/XI 
X/XI 

X/XI 

X/XI 
104G 
XI 
XI 
XI 
XI 
XI 


XI 


XI 
XI 


Mailand,  Bibl.  Ambr.,  D.  96  sup. 

„  „  ,,        A.  147  inf.  Vor- 

setzbl. 
„  „  „        H.  257  inf. 

E.  3  inf. 
Rom,  Bibl.  Vat.,  Pii  IL  gr.  22 

„     Vat.  gr.  1641 
))         »  »        »      ))     1670 

))  JJ  )>  J)  !)  1/J4 

„         „  ,,        „      „     2048 

Bologna,  Bibl.  Univ.,  2603 
Athos,  BcdOTraioio'j,  514 

„       iIavTO/.paTopo;,  48 
Florenz,  Bibl.  Laur.,  Plut.  IV  4 

»  )>  ))  )>      -^  ö 

Kopenhagen,  Kgl.  Bibl.,  Ny  Kgl.  Saml., 

4«,  Nr.  5 
Messina,  Bibl.  Univ.,  Salv.  7  etc. 
London,  Brit.  Mus.,  Add.  18  212 
Mailand,  Bibl.  Ambr.,  D.  34  sup. 
Oxford,  Bodl.  Libr.,  Aiict.  T.  inf.  2.  12, 

Bl.  9  und  11 
München,  Hof-  u.  Staatsbibl.,   Gr.  472 
Oxford,  New  Coli.,  44 


Soph.  — Mal.,  IV  proph.     449 


XI         Paris,  Bibl.  Nat.,  Coisl.  18 


XI 

Gr.  15 

XI 

„     16 

XI 

„     1173 

XI 

„     1179 

XI 
XI 

„    1463 

„    1478 

XI 

Rom, 

Bibl. 

Vat., 

Regin.  gr.  10 

XI 

j) 

)) 

)> 

Vat.  gr.  347 

XI  „         „  „        „       „    2025 

XI  Sinai,  Cod.  gr.  6 

XI/XII  London,  Brit.  Mus  ,  Royal  1  B.  II 

XI/XII  Rom,  Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  1652 

XII  Escorial,  Real  Bibl.,  Q-I-5 
XU  4-  London,  Brit.  Mus.,  Eg.  2786 

XU  J-  Messina,Bibl.  Univ.,  Salv.  117,  Bl.  2und  3 


Dan.  c.  Theodosii  gram- 

oiutici  sehol. 
Dan. 
Zach,  et  Mal.  fragm.,  IV 

proph. 
(Thdt.prol.  in  XVI  proph.) 

XU  -f  IV  proph. 
Sus. 

XU  +  IV  proph. 
XU  +  IV  proph. 
ler.  fragm. 
Excerpta  e  Dan. 
XU  +  IV  proph. 
Zach,  et  Mal.  fragm.,  IV 

proph. 


XII  proph.    et   Is. 
fragm. 


■Ez. 


XII  -f  IV  proph. 

(Thdt.    comm.   in   Ez.   1) 

XU -[-IV  proph.  (Mac.) 
(Mac.)    IV -I- XII    proph. 

(lob) 
XII  -f  IV  proph. 
Je.  Ez. 
Dan. 

Excerpta  e  Dan. 
Dan. 

Excerpta  e  Dan. 
(Tob.  .  .  .)  Dan. 
XII  -{-  IV  proph.  c.  Hesych. 

comm.  in  XII  proph.  et 

Is.    et   schol.  in  ler. — 

Dan. 
Dan. 

XII  proph. 
XII-j-IV  proph.  c.  comm. 

marg.  in  XII  proph.  etls. 
Excerpta  e  Dan. 
Ez.  et  Dan.  fragm.  (Mac.  IV) 
Dan.  3  fragm. 
Prophetica  ? 


665 

230 

231 

48 

235 
239 
763 
345 
383 
51 
96 


456 


490 

62 

534 

544 
306 
584 
588 
590 
593 
58 
36 


148 

711 

22 

689 
380 


Material  für  die  einzelnen  Teile  des  A.T. :  7)  XVI  prophetae. 


XII        Moskau,  Syu.-Bibl.,  Gr.  354 


XII 


XU 
XII 
XII 
XII 


XU 
XU 
XU 
XU 

XII/XIII 
XII/XIII 
XII/XIII 

XIU 
XIII 
XIII 

XIII 

xin 

XIII 

xin 

XIU 

••'  il'erg.) 
-.'  (Perg.) 
XIII/XIV 
XUI/XIV 

XIV 
XIV 

XIV 

XIV 

XIV 
XIV 

XIV 

U37 
1477 


(Sir.)     XII  +  IV     proph. 
(Est.) 
Oxford,  Bodl.  Libr.,  Land.  gr.  30  (A)     (Cat.  in  lob)  XII  proph., 

Is.,  Thr.,  Ep.  ler.,  Ez., 


427 
311 

147 


Dan. 

Paris,  Bibl.  Nat.,  Coisl.  105 

Excerpta  e  Dan. 

536 

101 

XU  +  IV  proph. 

538 

258 

Dan. 

541 

Patmos,  'Itjücfvvou  to'j  ©eoXdyo'j,  31 

(Bas.  Neopatr.  comm.   in 
Mich.  —  Ez.)  Dan.  sine 
comm. 

Rom,  IJibl.  Vat.,  Earber.  gr.  537 

Excerpta  e  Dan. 

649 

„      Vat.  gr.  803 

Dan. 

34 

»        ))         »        »      ))    866 

Dan. 

35 

„        „         „         „      „    1843 

Dan. 

693 

„         ,,         „      Barber.  gr.  517 

Sus. 

647 

"Wien,  Hof  bibl.,  Hist.  gr.  114 

Excerpta  e  Dan. 

742 

Theol.  gr.  23 

(Sir.)     IV-I-XU    proph. 
(N.T.) 

130 

Jerusalem,  Patr.-Bibl.,  Saßa  697 

Dan. 

405 

„                     „           Tacpou  30 

JXH  +  IV  proph. 

410 

Petersburg,  K.  öff.  Bibl.,  Gr.  261 

London,  Brit.  Mus.,  Royal  1  D.  11 

(Est.  lue.  Text,  Mac,  Est. 
gewöhnl.  Text)  Iß. 

93 

Mailand,  Bibl.  Ambr.,  C.  124  sup. 

ler.  fragm. 

445 

Messina,  Bibl.  Univ.,  Salv.  63 

Dan. 

459 

Paris,  Bibl.  Nat.,  Gr.  39(; 

EclogeXVIpro])h.  (Cant.) 

575 

Patmos,  'Ituavvou  toü  Öe&Xo'yo'j,  200 

(lob)  XII  +  IV  proph. 

613 

Rom,  Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  1764 

XII  +  IV  proph.  c.  schol. 
(Comm.  in  lob) 

228 

Amorgos,  X&C^jß«oTt'aaTj;,  iMtjX.  S.  SO 

XVI  proph.?  oderLect.? 

Paris,  Bibl.  Nat.,  Gr.  1720 

Is.  fragm.  !  oder  Lection  ? 

Athos,  Aaipa,   IG!) 

XII  +  IV  proph. 

764 

Paris,  Bibl.  Nat.,  Coisl.  4 

(Tob.)    IV  +  XU    proph. 
(Prov.) 

46 

Athos,  Aiovjifö'j,  151) 

Dan. 

323 

Ferrara,  Bibl.  Comun.,  1«7  11 

(Sir.)     IV  -1-  XII     proph. 
(Muc.) 

106 

Konstantiuo])cl,  .MeTo/tov  dos  Hl  Grabes, 

Dan. 

401 

244 

Raudnitz,  Lolikowitz'sche  Bibl.,  VI.  li. 

(Tob.)    IV  -i    XII    prcidi. 

631 

f.   19 
Rom,  Bil)l.  Vat.,  Vat.  gr.  335 
II  )>  >>         )>        1)     loOJ 

1S87 

London,  Brit.   Mus.,  Add.  21259 
Paris,  Bibl.  Nat.,  Gr.  2981 


(Prov.) 
(Idt.)  Dun.  fragm.  670 

(Basil.  comm.    in  Is.   1—     308 

16)  Is.  17—66 
(Thdt.  comm.  In  Dan.)  Bei     696 

et  Dr. 
IV  +  XU  propli.  (lob)  420 

Excerpta  e  Dan.  (105 


428 


A.  Ralilfs,  Verzeichuis  der  griecb.  Hss.  des  A.T. 


1493  Paris,  Bibl.  Nat.,  Gr.  1612 

XV  Athos,  Aiovuafou,  167 

XV  Lesbos,  'Ituctvvo'j  toü  öeoXoyou,  21 

XV  Nürnberg,  Stadtbibl.,  Solger.  in  fol.  14 


XV        Oxford,  Bodl.  Libr.,  Barocc.  148 
XV        Paris,  Bibl.  Nat.,  Gr.  1625 
XV        Venedig,  Bibl.  Marc,  Gr.  5 


XV 


6 


XV/XVI  Montpellier,  Ecole  de  medecine,  405 

XV/XVI  Rom,  Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  1069 

1542  Jerusalem,  Patr.-Bibl.,  Sctßa  283 

XVI?  Athos,  Aaupa,  1085 

XVI  MsTEcopa,  216 

XVI  Paris,  Bibl.  Nat.,  Suppl.  gr.  1254 

XVI  Patmos,  'Iwavvou  toü  GeoXoyou,  672 


Dan. 

598 

Dan. 

324 

Dan. 

365 

XII  +  IVproph.c.Hesych. 

501 

comm.  in  XU  proph.  et 

Is.    et   schol.  in  Ter. — 

Dan. 

Dan. 

511 

Dan.  fragm. 

599 

(Par.)    IV  +  XII    proph. 

68 

(lob) 

(Par.)    IV  +  XII    proph. 

122 

(lob) 

Sus. 

466 

Bei  et  Dr.,  ler.  1—26  7 

684 

Am.  Is.  Ez. 

403 

(Sir.)  Sus.,  Bei  et  Dr.  (Idt.) 

768 

(Reg.)    XII    proph.,     Is. 

461 

ler.  Ez. 

Ez.  fragm. 

611 

Dan. 

621 

b)  Catenen^). 

IX/X       Rom,  Bibl.  Vat.,  Barber.  gr.  540 

X  Paris,  Bibl.  Nat.,  Gr.  155 
X  „  ,,         „        „    156 

X  Rom,  Privatbibl.  Chigi,  R.  VIII.  54 

X/Xl  Paris,  Bibl.  Nat.,  Gr.  174 


X/XI  Rom,  Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  755 

XI  Escorial,  Real  Bibl.,  T(griech.)-II-12 

XI  Florenz,  Bibl.  Laur.,  Plut.  V  9 
XI  „  „         „         „      XI  4 

XI  Madrid,  Real  Bibl.,  48 

XI  Moskau,  Syn.-Bibl ,  Gr.  25 

XI  Paris,  Bibl.  Nat.,  Coisl.  193 


XI        Patmos,  'Ico'ivvou  toü  OeoXoyoy,  214 
XT         Rom,  Bibl.  Vat.,  Ottob.  gr.  452 


(Olympiod.  comm.  in  ler.)       86 

Cat.  in  Ez. 
Cat.  in  Is.  2613—66  564 

Cat.  in  Is.  565 

Cat.  in  XII  +  IV  proph.       87 
(Excerpta  e  cat.  in  Prov.     573 

.  .  .)  Excerpta  e  cat.  in 

Ez.  et  Dan. 
Cat.  in  Is. 
Cat.  in  Is.  18—429 
Cat.  Nicetae  in  IV  proph 
Cat.  in  XII  +  IV  proph. 
Cat.  in  Iß. 
Cat.    Nicol.    Muz.    in   Is 

1—16 
Excerpta    e    cat.     in    Is.     539 

(unter  anderen  Cat.-Ex- 

cerpten) 
Cat.  in  Is.  1—16 
Cat.  in  XII  +  IV  proph 


309 

377 

90 

49 

441 

469 


614 
91 


1)  Über  die  Verteilung  der  Hss.  auf  die  verschiedeneu  Catenentypen  und  über 
die  Ausgaben  s.  Karo-Lietzm.  S.  331 — 350  und  Faulhaber,  Proph. -Cat.  —  Über 
die  Einteilung  der  großen  Is.-Cat.  des  Johannes  Drungarios  (=  Karo-Lietzm.  Typus  I) 
in  drei  Bücher  Is.   1—19.  20— 42i).  42 10—66  s.  Faulh.  S.  47  f. 


Material  für  die  einzelnen  Teile  des  A.T, 

XI  Rom,  Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  347 

XII  Florenz,  Bibl.  Laur.,  Plut.  V  8 

XII  Mailand,  Bibl.  Ambr.,  G.  79  sup. 

XU  Paris,  Bibl.  Nat.,  Gr.  157 
Xn  „         „        „        „     158 

Xn  Venedig,  Bibl.  Marc,  Gr.  22 


Xn/XIII  Rom,  Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  1153  und  1154 

Xn/XIII  Venedig,  Bibl.  Marc,  Gr.  25 

Um  1235  Wien,  Hofbibl.,  Theol.  gr.  24 

1285  Florenz,  Bibl.  Laur.,  Plut.  XI  22 

XIII  Basel,  Univ.-Bibl.,  B.  II.  14 

XIII  Moskau,  Syn.-Bibl.,  Gr.  208 

XIII  Paris,  Bibl.  Nat.,  Coisl.  17 
XIII  „        „         „      Gr.  159 

XIII  Venedig,  Bibl.  Marc,  Gr.  87 


XIV  Konstantinopel,  Meto/iov  des  Hl.  Grabes, 

17 
XIV       Rom,  Privatbibl.  Chigi,  R.  V.  28 

XV  Kopenhagen,    Kgl.    Bibl.,    Gamle    Kgl. 

Saml.,  1319 
XV        Mailand,  Bibl.  Ambr.,  S.  12  sup. 


XV        Nürubeig,  Stadtbil)).,  Solger.  in  iul.  14 


XV        Wien,  Holbibl.,  Theol.  gr.  229 


1543       Rom,  Bibl.  Vat.,  Ottob.  gr.  7 

157'J       Madrid,  Bibl.  Nac,  4G71 

XVI  ,,        Archiv(j  Hist.  Nac,  477(i 


:  7)  XVI  prophetae. 

429 

Excerpta  e  cat.  in  ler.  et 

3G 

Ez.  (am  Rande  einer  Hs. 

der  XVI  proph.) 

Cat.    Nicol.    Muz.    in   Is. 

384 

1 — 16  (Cyr.    comm.   in 

Is.  17—66) 

Cat.    Nicol.    Muz.    in   Is. 

451 

1—16 

Cat.  in  Is.  289—4121 

566 

Cat.  in  ler. 

567 

(Cat.  in  Prov.)  Prologi  in 

733 

Is.    (Olympiod.    comm. 

in  Eccl.) 

Cat.  in  XII  -f-  IV  proph. 

97 

Cat.  in  Is. 

736 

(Cat.  in  Prov.)   Cat.  An- 

109 

dreae  in  Is. 

Cat.  in  XII  proph. 

240 

Cat.  in  XII  proph.  et  Ez. 

349 

et  Dan. 

Cat.  in  XII  proph.,  Prologi 

310 

cat.  in  Is. 

Cat.  in  Ez. 

533 

Cat.  in  XII  +  IV  proph. 

568 

(Chrysost.    comm.   in    Is. 

737 

1—810  c    schol.)    Cat. 

in  Is.  85—19  (Chrysost. 

et  Thdt.  comm.  in  ler.) 

Cat.  in  XII  proph.  (Thdt. 

398 

comm.  in  Is. — Ez.) 

Cat.  in  Is. 

638 

Cat.  in  Is. 

305 

XVI 
XVI 


Hibl.  Na«-.,  4705 
„       4717 


(Basil.  comm.  In  Is.  1  —  IG 

c    schol.)    Cat.    in    Is. 

17—66 
Exceqjta  e  cat.  in  ler.  et 

Ez.    (am    Runde    einer 

Hs.  der  XVI  proph.) 
Excerpta  e  cat.  in  Is.  529 

— 62  u  (Comm.    in  Ps. 

1-9) 
(!at.  in  Is.   1—19 
Cat.  in  IV  proph. 
(Basil.  comm.  in  Ib.  1  —  IG) 

Cat.  in  Is.  17 — 4.j  16 
(Basil.  comm.  in  Is.  1 — 16) 

Cat.  in  Is.  17 — 66 
Cat.  in   IV  proph. 


453 


.501 


104 


652 
430 
428 

433 

435 


430 
XVI 

XVI 
XVI 
XVI 

XVI 

XVI 

XVI 

XVI 
XVI 
XVI 

XVI 
XVI 


XVI 
XVI 


A.  Ralilfs,  Verzeichnis  der  griecli.  Hss.  des  A.T. 

Madrid,  Bibl.  Nac,  4750  (Theophyl.  et  Thdt.  comm. 

in  XII  proph.)  Cat.  in 

Is.  fragm. 
„        Real  Bibl.,  17  (Basil.  comm.  in  Is.  1 — 16) 

Cat.  in  Is.  17—  45  iß 
Mailand,  Bibl.  Ambr.,  D.  473  inf.,   Bl.     Cat.  in  Is.  fragm. 

20—41 
Moskau,  Syn.-BibL,  Gr.  24  (Basil.  comm.  in  Is.  1—10 

c.    schol.)    Cat.    in    Is. 

17—6310 
München,  Hof-  u.  Staatsbibl.,  Gr.  14       Cat.   Nicol.    Muz.    in   Is. 

1 — 16   (Cyr.    comm.    in 

Is.  17—66) 
„  „  „     38      (Chrysost.    hom,    in   Is.) 

Cat.  in  Is.  (Cat.  in  Prov.) 
Oxford,  Bodl.  Libr.,  Canonic.  gr.  59         Cat.   Nicol.    Muz.   in   Is. 

1—14 


New  Coli.,  41 
Paris,  Bibl.  Nat.,  Gr.  572 
Rom,  Bibl.  Angel.,  Gr.  117 

„      Bibl.  Vat,,  Barl)er.  gr.  580 


Ottob.  gr.  437 


„         „         „      Vat.  gr.  561 
Turin,  Bibl.  Naz.,  C.  II.  10 


438 
450 
468 

479 

481 
518 
526 


Cat.  in  Is.  1—42  9 

Cat.  in  Is.  fragm. 

Cat.  in  Is.  1 — 30  28  ohne 

Bibeltext 
Cat.  in  Is.  17—5121  (Basil.     648 

comm.   in  Is.  1 — 16  c. 

schol.) 
(Thdt.      comm.     in     XII 

proph.,  Thdt.  comm.  in 

Is.    fragm.,    XIII./XIV. 

Jahrh.)  Cat.   in  Os.   et 

loel 
Cat.  in  Dan.  2—12 
Cat.  in  Is.  7—11 


660 


674 


c)  Commentare. 

c()  B  a  s  i  1  i  i  metropolitae  Neopatrensis ')  comm.  in  XVI  proph.  ^) 

XII        Patmos,  'Icoavvou  loü  ösoXoyoo,  31  Bas.    comm.    in  Mich.  5  3 — Ez. 

(Dan.  sine  comm.) 
XVI       Rom,  Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  1687  Bas.  comm.  in  XVI  proph. 


1)  Basilius,  Bischof  von  Neopatrae  in  Thessalien,  lebte  im  IX.  Jahrh.,  s.  Krum- 
bacher, Gesch.  d.  byz.  Litt.  ^  §  50  Schluß. 

2)  Mai  gab  den  Prolog  des  "Werkes  heraus  in  Patrum  nova  bibl.  6  (1853), 
zweiterTeil  S.  540f.,  ausgewählte  Textproben  ebenda  7  (1854),  erster  Teil  S.VII— XII 
(Migne  Patr.  gr.  111,  Sp.  412— 416  druckt  nur  den  Prolog  ab).  Grundlage:  Rom, 
Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  1687. 


Material  für  die  einzeluen  Teile  des  A.T. :  7)  XYI  prophetae. 


431 


IX 

X? 
XI 

xn 

xn? 
xn 

xiu 

XIII 
XIII 


ß)  CyriUi  Alexandrini  comm.  in  XII  proph. ')  et  Is. '■^) 
Paris,  Bibl.  Nat.,  Coisl.  113 


!)  »  » 


Gr.  836 

Escorial,  Real  Bibl.,  0_ni_i9 

Florenz,  Bibl.  Laur.,  Plut.  V  6 

Rom,  Bibl.  Angel.,  Gr.  23 
„      Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  1166 

Athos,  'E3©tYp.^vo'j,  103 

Rom,  Bibl.  Vat.,  Pakt.  gr.  273 


„      Vat.  gr.  587 


XIV       Athos,  BotToraiSi'&u,  285  (s.  oben  S.  327) 


XIV  Florenz,  Bibl.  Laur.,   Conv.  soppr.  200 

1550  München,  Hof-  w.  Staatsbibl.,  Gr.  41 

1554  Madrid,  Bibl.  Nac,  4728 
1575  „  „         ,,       4733 


1580       Escorial,  Real  Bibl.,  R-III-22 


CjT.    comm.    in    Zach.    (Basil. 

comm.  in  Is.) 
Cyr.  comm.  in  Is.  1 — 24,    Cyr. 

comm.  in  Soph.  1 
Excerpta  e  Cjt.    comm.    in  Is. 

(Comm.  in  Dan.) 
(Cat.  Nicol.  Muz.  in  Is.  1—16) 

Cyr.  comm.  in  Is.  17 — 66 
Cyr.  comm.  in  Am.  et  !Mich. 
(Cyr.    Glaph.     in    Pent.)    Cyr. 

comm.  in  Hab.  3 
CjT.  comm.  in  XII  proph. 
Cyi-.  comm.  in  Hab.  Mich.  Am. 

loel.  Soph.  Mal.  Nah.    Abd. 

Ion.     Agg.     (Pseudo  -  Thdt. 

comm.  in  Os.) 
Cyr.    comm.   in   XQ  proph.  = 

Os.    Mich.    Hab.    Nah.  loel. 

Abd.    Am.  Ion.  Soph.  Zach. 

Agg.  Mal. 
Cyr.   comm.    in   XH  proph.  = 

Os.  Am.  Abd.  loel.  Ion.  ]\Iich. 

Nah.  —  Mal. 
Cyr.  comm.  in  Is. 
Inhalt    wie    Rom,     Bibl.    Vat., 

Palat.  gr.  273  (XIII.  Jahrh.) 
Cyr.  comm.  in  Is. 
Cyr.  comm.  in  Is.  fragm.,  Cyr. 

comm.  in  Hab.  fragm.   (Cyr. 

Glaph.  in  Gen.  fragm.)    Cyr. 

comm.  in  Is.  fragm. 
Cyr.  comm.  in  Nah.  et  Abd. 


1)  Ed.  prineeps:  S.  Cyrillus  patriarch;i  Alexandrinus  in  XI [.  prophctas.  Ex 
Biblioth.  Vatic.  et  Bauar.  a  Jacobo  Pontano  S.  I.  Gracce  et  Latine  nunc  primum 
editus,  Ingolstadii  1607;  Grundlage:  München,  Hof- u.  Staatsbibl.,  Gr.  17  oder  41, 
und  Vat.  gr.  587  und  12nO,  vgl.  daselbst.  Zweite  Ausg. :  Cyrilli  Alexandriae  archi- 
cpiscopi  operum  tomus  tertius.  Cura  et  studio  Joannis  Auberti,  Lutetiae  1638 
(Altdruck:  Migne  Patr.  gr.  71  und  72  Sp.  1 — 364);  Aubert  druckte  die  Ausg.  des 
Pontanus  ab  und  gab  nur  im  Anhang  Varianten  zu  Soph.  1  aus  der  Hs.  Paris, 
Bibl.  Nat.,  Gr.  836.  Neueste  Ausg. :  Cyrilli  archiejjiscopi  Alexandrini  in  XIE  pro- 
phetas  post  Pontanimi  et  Aubertum  cd.  Ph.  E.  Pusey,  2  Bde.,  Oxonii  1868;  Pusey 
benutzte,  z.  T.  nach  CoUationcn  Theodor  Heyses,  die  Cyr.-Hss.  Rom,  Bibl.  Angel., 
Gr.  23  (Pusey  „A");  Rom,  Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  587  („B"):  Paris,  Bibl.  Nat.,  Coisl. 
113  („C");  Athos,  BaT07:7io(oy,  285  („D");  Paris,  Bibl.  Nat.,  Gr.  836  („E");  ferner 
besonders  die  Cat.-Hss.  Oxford,  Bodl.  Libr.,  Laud.  gr.  42  („a")  und  Florenz,  Bibl. 
Laur.,  Plut.  XI  22  („b"). 

2)  Ausg. :  Cyrilli  Alexandriae  archiep.  operum  tomus  secundus.  Cura  et  studio 
J.  Auberti,  Lutetiae  1638  (Abdruck  Migne  Patr.  gr.  70).  Grundlage :  Paris,  Bibl. 
Nat.  Gr.  «.",6,  und  Rom,  Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  5!)(). 


432 


A.  Ralilfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 


XVI       Escorial,  Real  Bibl.,  R-III-8 


XVI 


XVI 
XVI 


XVI 

XVI 
XVI 

XVI 


XVI 
XVI 
XVI 
XVI 


?'"-II-l 


)J  ))  !) 


„      ^^-11-4 
Madrid,  Bibl.  Nac,  4603 


„         „       4843 

Real  Bibl.,  31—33 
München,  Hof-  ii.  Staatsbibl.,  Gr. 


Oxford,  Bodl.  Libr.,  Laud.  gr.  85 
Rom,  Bibl.  Vat...  Vat.  gr.  590 
591 
)>         )j         )>        »       }j     1200 


15 


17 


Cyr.  comm.  in  Hab.  loel.  Mal. 

Soph.  ((Pseudo-^Thdt.  comm. 

in  Os.) 
Cyr.  comm.  in  Hab.  loel.  Mal. 

Soph.  Abd. Ion.  Agg.  (Pseudo- 

Thdt.  comm.  in  Os.) 
Cyr.  comm.  in  Am.  et  Mich. 
Cyr.  comm.  in  Hab.  loel.  Soph. 

Mal.   Nah.   Abd.   Ion.   Agg. 

(Pseudo-Thdt.  comm.  in  Os.) 

Cyr.  comm.  in  Mich,  et  Am. 
Cyr.  comm.  in  Am.  et  Os.,  Cyr. 

comm.  in  Is.  1 — 24 
Cyr.  comm.  in  Is. 
(Cat.  Nicol.  Muz.  in  Is.  1—16) 

Cyr.  comm.  in  Is.  17 — 66 
Inhalt    wie    Rom,    Bibl.    Vat., 

Pakt.  gr.  273  (XIII.  Jahrh.), 

doch  steht  Soph.  hinter  Agg. 
Cyr.  comm.  in  Is. 
Cyr.  comm.  in  Is. 
Cyr.  comm.  in  Is.  17 — 60 
Inhalt  wie  Vat.  gr.  587  (XIII. 

Jahrh.) 


y)  Hesychii  Hierosol. ')  comm.  in  XH  proph.  et  Is. -) 

IX         Mailand,  Bibl.  Ambr.,  H.  45  sup.  Hes.  comm.  in  XII  proph.  fragm. 

XI         Oxford,  Bodl.  Libr.,  Auct.  T.  inf.  2.  12,     Hes.  capitula  Is. 
Bl.  1—6 


1)  Gestorben  433,  Tgl.  Bardenhewer,  Patrologie  -  §  79  3. 

2)  Ausg.  des  Prologs  zu  den  XII  proph.  und  der  -/.ecpctXctia  der  XU  proph. 
und  des  Is.  von  Dav.  Hoeschel  Augsburg  1602  (Abdruck :  Migne  Patr.  gr.  93, 
Sp.  1339—1386) ;  Grundlage  :  München,  Hof-  u.  Staatsbibl.,  Gr.  472  (Genaueres  s. 
oben  S.  157).  Ausg.  des  Comm.  in  Abd.  et  Zach.  14  20.21;  Faulhaber,  Proph.-Cat. 
S.  21-26.  32 f.;  Grundlage:  Rom,  Bibl.  Vat.,  Ottob.  gr.  452  und  Vat.  gr.  1153, 
und  Privatbibl.  Chigi,  R.  VIII.  54.  Ausg.  des  Comm.  in  Is. :  Hesychii  Hierosoly- 
initani  interpretatio  Isaiae  prophetae  ed.  M.  Faulhaber,  Frib.  Brisg.  1900;  Grund- 
lage für  die  y.vmku^ji:  Rom,  Bibl.  Vat.,  Ottob.  gr.  452  und  Vat.  gr.  1794,  und 
Privatbibl.  Chigi,  R.  VIII.  54;  für  die  Auslegung:  Vat.  gr.  347.  Ausg.  des  Comm. 
in  Os.  1  in  dem  zuletzt  genannten  Werke  S.  IXf. ;  Grundlage  nicht,  wie  es  nach 
Faulhabers  Ausdrucksweise  scheint,  Vat.  gr.  347,  denn  diese  Hs.  hat  zu  Os.  1 
überhaupt  keine  Scholien  (vgl.  Faulhaber,  Proph.-Cat.  S.  33),  sondern  dieselben 
Hss.  wie  beim  Comm.  in  Abd.  —  Die  Eigentümlichkeit  des  Werkes  bestand  darin, 
daß  Hesych,  wie  er  selbst  in  dem  Prolog  Migne  93,  Sp.  1340  f.  auseinandersetzt,  den 
Text  der  Propheten  zur  Erleichterung  des  Verständnisses  nach  Analogie  der  poe- 
tischen Biichcr  in  Stichen  zerlegte  und  zu  den  Stichen  kiirze  Erläuterungen  hinzu- 
fügte; hieraus  erklärt  sich  der  Titel  des  Werkes  (Äligne  Sp.  1339/40.  Faulhaber, 
Proph.-Cat.  S.  27):  'Hcjyi'ou  -pEaßuTEOo'j  '  kpoaoX'j(j.tuv  GTiyrjpov  xtüv  tß'  Trpo'fTjTüJv 
v.al  'Haato'j  -aoX  Aa^iqX,  syov  h  -apoLt^iaz'Si  Tct;  twv  ouayspsoTEpiov  spiAYjVci'a;  (Faulh., 
Is.  S.  XII  ff.  faßt  dies  irrig  als  Titel  der  den  Prophetenschriften  vorausgeschickten 
v.£<pdXaia,  die  bei  Migne  allein  herausgegeben  sind),  vgl.  auch  Hesychs  Ps.-Comm., 
in  welchem  gleichfalls  der  stichisch  geschriebene  Bibeltext  mit  kurzen  Erläuterungen 


Material  für  die  einzelnen  Teile  des  A.T. :  7)  XVI  prophetae.  433 

XI        Rom,  Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  347  Hes.    comm.   in  XII  proph.    et 

Is.  (am  Rande  einer  Hs.  des 
Bibeltextes) 
XIII  „         „         „        „       „     1764  Hes.  comm.  in  Zach,  (am  Rande 

einer  Hs.  des  Bibeltextes) 

XV        Nürnberg,  Stadtbibl.,  Solger.  in  fol.  14     Hes.    comm.    in  XII  proph.    et 

Is.  (am  Rande  einer  Hs.  des 
Bibeltestes) 

o)  Olympiodori  comm.  in  ler. ^) 

IX/X       Rom,  Bibl.  Vat.,  Barber.  gr.  549  (Is.)  Olymp,  comm.  in  ler.  (Cat. 

in  Ez.) 

e)  P  r  o  c  o  p  i  i  -)  comm.  in  Is.  ^) 

XI  Venedig,  Bibl.  Marc,  Gr.  24  Proc.  comm.  in  Is. 

1551  München,  Hof-  u.  Staatsbibl.,  Gr.  34  Proc.  comm.  in  Is. 

1572  Escorial,  Real  Bibl.,  Y(lat.)-III-14  Proc.  comm.  in  Is.  1— 29i 

XVI  Berlin,  Xgl.  Bibl.,  Phül.  1415  Proc.  comm.  in  Is. 

XVI  Rom,  Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  1783  Proc.  comm.  in  Is.  1—23 15 

C)  Theodoreti  comm.  in  XVI  proph.  *) 

IX?       Paris,  Bibl.  Nat.,  Gr.  1049  Thdt.  comm.  in  XII  proph.    et 

Dan. 


•wechselt  (s.  die  Literatur  oben  S.  242  bei  Rom,  Bibl.  Vat.,  Palat.  gr.  44).  Erhalten  ist 
jedoch  diese  ursprüngliche  Anordnung  nur  in  den  Tvenigen  Fragmenten  Mailand,  Bibl. 
Ambr.,  H.  45  sup.,  s.  das  Facs.  aus  dem  Comm.  in  loel  et  Abd.  bei  Wattenbach, 
Scripturae  graecae  specimina  -  (1883),  Taf.  XVII  =:  ^  (1897),  Taf  XV  und  vgl.  damit 
das  Facs.  der  ältesten  Hs.  des  Comm.  in  Ps.  bei  Franchi  de'  Cavalieri  et  laetzmann, 
Specimina  codicum  graec.  Vatic.  (1910),  Taf.  7.  In  der  Cat.  Philothei,  welche 
Hesychs  Erläuterungen  zu  den  XII  proph.  neben  den  Bibeltext  stellt  (Faulhaber, 
Proph.-Cat.  S.  18—39.  Karo-Lietzm.  S.  331—333),  und  in  den  Bibelhss.,  welche 
Hesychs  Erläuterungen  zu  den  XU  proph.  und  Is.  am  Rande  haben,  ist  die  ur- 
sprüngliche Anordnung  aufgegeben.  Übrigens  bieten  die  Mailänder  Fragmente 
sonderbarerweise  den  Bibeltext  unvollständig  und  sind  auch  in  den  Erläuterungen 
zu  Abd.  viel  kürzer  als  die  Ausg.  des  Abd. -Comm.  bei  Faulhaber,  Proph.-Cat. 
S.  21  f. ;  eine  genauere  Untersuchung  ist  erforderlich. 

1)  Vgl.  Krumbacher,  Gesch.  d.  byz.  Litt.  ^  ,fe)  48. 

2)  Vorsteher  der  Sophistenschule  in  Gaza  am  Anf.  des  VI.  Jahrhunderts. 

3)  Das  Werk  führt  den  Titel  'EztTOf;. r|  tcTjv  e']?  tÖv  rp&ccTjTTjV  'Haaiav  -/otTctße- 
ßXTjfji^vüjv  Sic['.p''|jüjv  c;T,Y/|Oeiuv  I]oo7.o-(o'j  ypia-tavo\)  locfiaT'jij,  ist  aber,  da  es  keinen 
der  verschiedenen  Exegeten  mit  Namen  nennt,  ebenso  wie  Prokops  ^/XoYä>v  i-i-oixri 
zu  Oct.  Reg.  Par.  (s.  oben  S.  379  Anm.  4)  nicht  als  Catene,  sondern  als  Com- 
mentar  zu  rechnen.  Ausg.  von  loan.  Curterius  Paris  15bO  aufgrund  der  Hs.  Venedig, 
Bibl.  Marc,  Gr.  24,  s.  oben  S.  309  (vgl.  auch  S.  273  zu  Rom,  Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  2125); 
Abdnick:  Migne  Patr.  gr.  87,  Sp.  1817—2718.  Vgl.  Faulhaber,  Proph.-Cat.  S.  78—80. 

4)  Ausg.:  Thdt.  opera  ed.  Sirmond  2  (1042);  ed.  Schulze  2  (1770),  S.  165 
—Schi.  (Abdruck:  Migne  Patr.  gr.  81,  Sp.  215— Schi).  Schulze  benutzte  für  die 
XII  proph.  die  Thdt.- Hs.  Paris,  Bibl.  Nat.,  Coisl.  252  (X.  Jahrb.;  bei  Schulze  „C") 
und  die  Cat.-Hs.  Florenz,  Bibl.  Laur..  Plut.  XI  4  (XI.  Jahrb.;  „F."),  für  ler.  Ez. 
Dan.  die  Thdt.-Hs.  München,  Hof-  u.  Staatsbibl.,  Gr.  117  (XVI.  Jahrb.;  „B."  = 
bavari('us),  für  alle  XVI  propli.  die  Bibelhs.  München,  Hof-  u.  Staatsbibl.,  Gr.  172 
(XI.  Jahrb.;  „Cod.  aiigust[anus]"  oder  ,,A.").  Thdt.  comm.  in  Is.  ist  nach  Faul- 
haber,   Proph.-Cat.  S.  74  bisher  nicht  in    selbständiger  l  berlieferung    aufgefunden, 

Kgl.  Oes.  d.  Wiss.    Nachrichten.    Philolog.-histor.  Klasse.    1914.     Beiheft.      28 


434 


A.  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 


IX/X       Rom,  Bibl.  Vat.,  Barbar,  gr.  549 


IX/X       Turin,  Bibl.  Naz.,  B.  I.  2 


X 
X 

X 
X 

X/XI 
X/Xl 

1021 
1026 
1067 
XI 
XI 
XI 

XI 
XI 

XI 

XI 


XI 

XI 
XI 


Mailand,  Bibl.  Ambr.,  E.  46  sup. 
Paris,  Bibl.  Nat.,  Coisl.  251 


»  )j         ))  j)       252 

„      Gr.  841 

5>  !)         »        »    1452 

„      Suppl.   gr.  1156,   Bl. 

3—4 
„      Gr.  1449 
Rom,  Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  1794 

Athos,  BaxoTratStou,  513 
Rom,  Bibl.  Angel.,  Gr.  76 
Oxford,  Bodl.  Libr.,  Auct.  T.  2.  2 
Bologna,  Bibl.  Univ.,  2373 
Eecorial,  Real  Bibl.,  X-II-lö 
„       ß-III-19 

Haag,  Mus.  Meerm.-Westr.,  Graec.  fol.  5 
Oxford,  New  Coli.,  44 

Paris,  Bibl.  Nat.,  Coisl.  110 

„      Gr.  1458 


»  >» 


„  1475 
Rom,  Bibl.  Vallicell,  Gr.  2 
Venedig,  Bibl.  Marc,  Append.  I  33 


Xl/Xn     Wien,  Hofbibl.,  Hist.  gr.  45 


Tbdt.   comm.  in  Os.  loel.  Am. 

Mich.  Abd.  Ion.    (Comm.  in 

Hab.  — Mal.) 
Thdt.  comm.  in  XII  proph.  (am 

Rande    einer  Hs.  des  Bibel- 
textes) 
Thdt.  comm.  in  Ez. 
(Thdt.    quaest.    in    Reg.    Par.) 

Thdt.  comm.  in  Os.  et  initium 

loelis 
Thdt.  comm.  in  XU  proph. 
(Thdt.  quaest.  in  Oct.  Reg.  Par.) 

Thdt.  comm.  in  XII  proph. 
Thdt.  prol.  in  Zach. 
Thdt.    comm.    in  Am.    et  Abd. 

fragm. 
Thdt.  comm.  in  Mal. 
Thdt.  prol.  in  XVI  proph.  (XU. 

-f-  IV  proph.) 
(Idt.)  Thdt.  comm.  in  Dan. 
Thdt.  comm.  in  Ez.  et  Dan. 
Thdt.  comm.  in  XU  proph. 
Thdt.   comm.   in  Ez.  ler.  Dan. 
Thdt.  comm.  in  Xtl  proph. 
(Comm.  in  Dan.)  Thdt.  comm. 

in  Ez. 
Thdt.  comm.  in  Ion. 
Thdt.  comm.  in  Ez.  1  (XII  +  IV 

proph.) 
Thdt.  comm.  in  Os.  .  .  .  Thdt. 

comm.  in  loel 
Thdt.  comm.  in  Nah Thdt. 

comm.  in  Hab.  et  Soph.  .  .  . 

Thdt.  comm.  in  Agg. 
(Mac.  IV  .  .  .)  Thdt.  prologi  in 

XII  proph. 
(Mac.  IV  .  .  .)  Thdt.  comm.  in 

Os.  fragm. 
(Thdt.  quaest.  in  Oct.  Reg.  Par.) 

Thdt.  comm.  in  Dan.  et  Os. 

loel.  Abd.  Mich.  Nah.  Soph. 

Agg.    (Basil.  comm.  in  Is.  1 

-16) 
(Mac.  IV  .  .  .)  Thdt.  conma.  in 

Mich. 


sondern  aus  Cat.-Hss.  rekonstruiert ;  sollte  etwa  in  Konstantinopel,  Meto'ytov  d.  Hl. 
Grabes,  17  (XIV.  Jahrh.)  eine  selbständige  Überlieferung  vorliegen?  —  Thdt.  comm. 
in  Xn  proph.  ist  auch  in  der  Cat.  Philothei  (Faulhaber,  Proph. -Cat.  S.  18 — 39. 
Karo-Lietzm.  S.  331  —  333)  vollständig  und  für  sich  geschrieben  erhalten. 


Material  für  die  einzelnen  Teile  des  A.T.:  7)  XVI  prophetae. 


435 


XII        Paris,  Bibl.  Nat.,  Gr.  1527 
Xn  „         „         „         „     1528 


)>         ))         )>         )) 


XIII       Andres,  '  Ayiaz,  43 

XIII       Rom,  Bibl.  Vat.,  Ottob.  gr.  87 


xni 


>j      j)      ) 


,      Vat.  gr.  1764 


XIII       Venedig,  Bibl.  Marc,  Gr.  87 
XIII/XIV  Rom,  Bibl.  Vat.,  Ottob.  gr.  437 


XIII/XIV       „         „         „      Vat.  gr.  675 
XIV       Konstantinopel,  MEtoytov  d.  Hl.  Grabes, 

17 
XIV       Rom,  Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  582 


XIV 


)>  )i  ))  ;j         )) 


1509 


XIV  ,,        „        „         „       „    1887 

XV  Florenz,  Bibl.  Laur.,  Plut.  XI  3 

XV  Moskau,  Syn.-Bibl.,  Gr.  373 

XV  München,  Hof-  u.  Staatsbibl.,  Gr.  178 


XV  „  „  „     410 

XV  Paris,  Bibl.  Nat.,  Gr.  846 
XV/XVI  Mailand,  Bibl.  Ambr.,  Q.  98  sup. 

XVI  Basel,  Üniv.-Bibl.,  A.  III.  14 

XVI  BerUn,  Kgl.  Bibl.,  PhiU.  1416 
XVI  „        „  „  .,       1459 


)>         )) 


)>  )> 


XVI  Budapest,  Ungar.  Nat.-Mus. 

XVI  Dublin,  Trinity  Coli.,  A.  3.  16,  erster  Teil 

XVI  Florenz,  Bibl.  Kiccard.,  7 

XVI  Madrid,  Bibl.  Nac,  4698 


(Mac.  IV  .  .  .)  Thdt.  prologi  in 

xn  proph. 
(Mac.  IV  .  . .)  Thdt.  prologi  in 

XU  proph. 
Thdt.  comm.  in  Dan.  9 
Thdt.    prologi    in    XII    proph. 

(.  .  .  Mac.  IV) 
Thdt.  comm.  in  Os.  et  Agg.  (am 

Rande    einer  Hs.  des  Bibel- 
textes) 
(Chrj'sost.  comm.  in  ler.)  Thdt. 

comm.  in  ler. 
Thdt.    comm.    in    XII    proph., 

Thdt.  comm.  in  Is.  fragm.  (Cat. 

in  Os.  et  loel,  XVI.  Jahrh.) 
Thdt.  comm.  in  Dan.  et  ler. 
(Cat.  in  xn  proph.)  Thdt.  comm. 

in  Is.  ler.  Ez. 
Thdt.  comm.  in  Os.  loel.  Am. 

Abd.  Ion. 
Thdt.  comm.  in  XII  proph.  (Basil. 

comm.    in    Is  1  — 16;    Is.  17 

—66) 
Thdt.  comm.  inDan.  (Bei  et  Dr.) 
Thdt.  comm.  in  Ez.  et  Dan. 
Thdt.  comm.  in  Xll  proph. 
(Theophyl.  comm.  in  Os.  Hab. 

Ion.  Nah.  Mich.)  Thdt.  comm. 

inSoph.  Agg.  Zach.  Mal.  loel. 

Am.  Abd. 
Inhalt   wie  in  der  vorigen  Hs. 
Thdt.  comm.  in  XII  proph. 
Thdt.  comm.  in  XII  proph. 
Thdt.  comm.  in  XU  proph. 
Thdt.  comm.  in  ler. 
Thdt.  comm.  in  Is.  1  — 16  (mit 

eingesprengten  Excerpten  aus 

Thdt.  quaest.  in  I,ev.  Exod. 

Gen.) 
Thdt.  comm.  in  Ez. 
Thdt.  comm.  in  XII  proph. 
(Cat.  in  Cant.  .  .  .)  Thdt.  comm. 

in  Nah.  Hab.  Sojjh. 
(Theophyl.  [?]  comm.  in  Os.  2 

— 13i,  Comm.  in  Mich,  fragm.) 

Thdt.  comm.   in  Soph.  Agg. 

Zach.  Mal.  loel.  Am.  Abd. 


436 


A.  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 


XVI       Madrid,  Bibl.  Nac,  4750 


XVI 
XVI 
XVI 


XVI 
XVI 
XVI 

XVI 
XVI 
XVI 

XVI 

? 


Mailand,  Bibl.  Ambr.,  A.  228  inf. 
München,  Hof-  u.  Staatsbibl.,  Gr.  117 
Oxford,  Bodl.  Libr.,  Auct.  E.  2.  13 


Paris,  Bibl.  Nat.,  Gr.  847 

„      Suppl.  gr.  773 
Rom,  Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  621 

>>  ?)  )5  ))        »    t)2o 

>)  ))  ))  ))  ))         i^Oi 

Wien,  Hof  bibl.,  Theol.  gr.  36 


))  !) 


»  )) 


Holkham  Hall,  Privatbibl.  des  Earl  of 
Leicester,  76—78 


(Theophyl.  comm.  in  Os.  Hab. 

Ion.  Nah.  Mich.)  Thdt.  comm. 

in  Soph.  Agg.  Zach.  Mal.  loel. 

Am.  Abd.  (Cat.  in  Is.  fragm.) 
Thdt.  comm.  in  Ez.  1— 17iO 
Thdt.   comm.  in  Ez.  ler.  Dan. 
(Theophyl.  comm.  in  Os,  Hab. 

Ion.  Nah.  Mich.)  Thdt.  comm. 

in  Soph.  Agg.  Zach.  Mal.  loel. 

Am.  Abd. 
Thdt.  comm.  in  XQ  proph. 
(?  Excerpta  e)  Thdt.  comm.  in  Is, 
(Cat.  in  Cant.)  Thdt.  comm.  in 

Dan. 
Thdt.  comm.  in  Ez. 
Thdt.  comm.  in  ler.  1 — 16 
(Chrysost,  comm.  in  ler.)  Thdt, 

comm,  in  Dan. 
Thdt.  comm.  in  Ez. 
Thdt.  comm.  in  XII  proph. 


Tj)  Pseudo-Theodoreti  comm.  in  Os.  ^) 


XIII       Rom,  Bibl.  Vat.,  Palat.  gr.  273 


1550       München,  Hof-  u.  Staatsbibl.,  Gr.  41 
XVI       Escorial,  Real  Bibl.,  R-IU-8  (vgl.  S.  327 

Z.  1  V,  u,) 

XVI  „  „       „       «F-II-l 


XVI       Madrid,  Bibl.  Nac,  4603 


XVI       München,  Hof-  u.  Staatsbibl.,  Gr.  17 


(Cyr.  comm.  in  Hab.  Mich.  Am. 

loel.   Soph.  Mal.  Nah.  Abd, 

Ion.    Agg.)    (Pseudo->Thdt. 

comm.  in  Os. 
Inhalt  wie  in  der  vorigen  Hs. 
(C3T.  comm.  in  Hab.  loel.  Mal. 

Soph.)(Pseudo-)Thdt,  comm. 

in  Os. 
(Cyr.  comm,  in  Hab.  loel.  Mal. 

Soph.  Abd.  Ion.  Agg. )Pseudo- 

Thdt,  comm.  in  Os. 
(Cyr.  comm.  in  Hab,  loel.  Soph. 

Mal.    Nah.    Abd.  Ion.  Agg.) 

Pseudo-Thdt.  comm,   in  Os. 

(Cyr.  comm.  in  Mich,  et  Am.) 
Inhalt   wie   in   der  ersten  Hs., 

doch  steht  Soph.  hinter  Agg, 


1)  Anf.  der  Erklärung:  esxt  [j.£v  touxou  ttj;  npotpTjTei'ac  '/j  Trpoypa^p-^  o.  ä.,  Schi.: 
ToT?  ok  cpaöXot;  xdXaatv  xal  äirwXstav.  Bei  den  beiden  Hss.,  bei  denen  ich  „Pseudo-" 
in  Winkelklammern  gesetzt  habe,  kann  ich  nach  den  mir  vorliegenden  Beschrei- 
bungen nicht  sicher  feststellen,  daß  es  Pseudo-Thdt,  ist,  glaube  es  aber  trotzdem 
annehmen  zu  dürfen. 


Material  für  die  einzelnen  Teile  des  A.T. :  7)  XVI  prophetae. 


437 


ö)  Theodori  Mopsuesteni  comm.  in  XII  proph. ^) 


X 
XV 

XVI 
XVI 

XVI 


xm? 

XV 


XV 

XV 
XVI 

XVI 

XVI 


XVI 


XVI 


XVI 


Rom,  Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  2204 
Wien,  Hofbibl.,  Suppl.  gr.  10 
Rom,  Bibl.  ValliceU.,  Gr.  29 
„     Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  618 


Theod.  comm.  in  Xu  proph. 
Theod.  comm.  in  XII  proph. 
Theod.  comm.  in  Os. 
Theod.    comm.    in    XII   proph, 

excepto  Zach. 
Theod.  comm.  in  XU  proph. 


Wien,  Hofbibl.,  Theol.  gr.  55 

i)  Theophylacti*)  comm.  in  Os.  Ion.  Hab.  Nah.  Mich.  ^) 

Venedig,  Bibl.  Marc,  Gr.  26  Theoph.  comm.  in  Os.  Ion.  Hab. 

Nah.  Mich. 
München,  Hof-  u.  StaatsbibL,  Gr.  178    Theoph.  comm.  in  Os.  Hab.  Ion. 

Nah.  Mich.  (Thdt.  comm.  in 

Soph.  Agg.  Zach.  Mal.  loel. 

Am.  Abd.) 
„  „  „     410    Inhalt   -vrie  in  der  vorigen  Hs. 


Neapel,  Bibl.  Naz.,  II.  B.  22 
Berlin,  Kgl.  Bibl.,  Phill.  1417 

Madrid,  Bibl.  Nac,  4589 

„       4698 


„      4750 

München,  Hof-  u.  StaatsbibL,  Gr.  19 
Oxford,  Bodl.  Libr.,  Auct.  E.  2.  13 


Theoph.  comm.  in  Os.  Hab.  Ion. 
Theoph.  comm»  in  Os.  Ion.  Hab. 

Nah.  Mich. 
Theoph.  comm.  in  Os.  sine  init. 

et  fine 
?  Theoph.  comm.  in  Os.  2 — 13 1 

(Comm, in  Mich,  fragm.,  Thdt. 

comm.    in  Soph.  Agg.  Zach. 

Mal.  loel.  Am.  Abd.) 
Theoph,  comm.  in  Os.  Hab.  Ion. 

Nah.  Älich.  (Thdt.  comm.  in 

Soph.  Agg.  Zach.  Mal.  loel. 

Am.  Abd.) 
(Basil.    comm.    in    Is.     1 — 16) 

Theoph.    comm.    in  Os.  Ion. 

Hab.  Nah.  Mich. 
Theoph,  comm.  in  Os.  Hab.  Ion. 

Nah,  Mich.  (Thdt.  comm.  in 

Soph.  Agg.  Zach.  Mal.  loel. 

Am.  Abd.) 


1)  Zwei  Ausgaben  von  Mai  nach  der  Hs.  Rom,  Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  2204, 
fl.  oben  S.  274.     Abdruck :  Migne  Patr.  gr.  6fi,  Sp.  105— (i32. 

2)  Erzbischof  von  Achrida  (Bulgarien)  seit  1078,  vgl.  Krumbacher,  Gesch.  d. 
byz.  Litt.  '^  %  52  (der  dort  erwähnte  Comm.  Theophylakta  zu  den  Psalmen,  der  an- 
geblich im  Paris,  gr.  147  vorliegt,  ist  in  Wirklichkeit  von  Euthymius  Zigabenus, 
8.  oben  S.  201). 

3)  Ausg.  von  Ant.  Bongiovanni :  Theophylacti  Bulgariae  archiepiscopi  opera 
omnia  4  (1763),  pars  I,  S.  1—323  (Abdnick  :  Migue  Patr.  gr.  126,  Sp.  559—1190). 
Grundlage :  Venedig,  Bibl.  Marc,  Gr.  2(\  (,,Cod.  Ven."),  München,  Hof-  u.  Staats- 
bibL, Gr.  178  („Cod.  Bav.")  und  eine  Straßburger  Hs.,  die  1870  verbrannt  sein 
wird  („Cod.  Arg.");  außerdem  bemitzte  Bongiovanni  eine  Augsburger  Hs.,  jetzt 
München,  Hof-  u.  StaatsbibL,  Gr.  410,  zitiert  sie  aber  in  seinen  Anmerkungen  nicht. 


438  ■^-  ßahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

XVI        Wien,  Hofbibl.,  Theol.  gr.  66  Theoph.  comm.  in  Os.  Hab.  Ion. 

Nah.  Mich.   (Blemm.   comm. 
in  Ps.Od.) 

•<c)  Commentare  unbekannter  Autoren. 

.     IX/X      Rom,  Bibl.  Vat.,  Barber.  gr.  549  (Thdt.  comm.  in  Os.  loel.  Am. 

Mich.  Abd.  Ion.)    Comm.   in 

Hab.  — Mal.  (Is.) 
XI         Escorial,  Eeal  Bibl.,  Q-III-19  (Excerpta  e  Cyr.  comm.  in  Is.) 

Comm.  in  Dan.  (Thdt.  comm. 

in  Ez.) 
XI         Rom,  Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  347  Scholia  ad  Dan.  (am  Rande  des 

Bibeltextes) 

XIV  Venedig,  Bibl.  Marc,  Append.  I  37  Comm.  in  Is.  (Greg.  Nyss.  comm. 

in  Eccl.,  Thdt.  quaest.  in  Gen.) 

XV  London,  Brit.  Mus.,  Harl.  5646  In  Os.  nonnuUa 

XV        Nürnberg,  Stadtbibl.,  Solger.  in  fol.  14     Scholia  ad  Dan.  (am  Rande  des 

Bibeltextes) 
XVI       Madrid,  Bibl.  Nac,  4698  (?  Theophyl.    comm.   in   Os.  2 

— 13 1)  Comm.  in  Mich,  fragm. 
(Thdt.  comm.  in  Soph.  Agg. 
Zach.    Mal.  loel.  Am.  Abd.) 
XVI       Patmos,  'luuczvvou  xoO  QtoX6-(ou,  667  ?  Comm.  in  proph. 

?  Kairo,  Griech.  Patr.-Bibl.,  97  und  114    Zwei  Commentare  zu  Is. 


Anhang:  Handschriften  anderer  griechischer  Übersetzungen 
und  der  Hexapla^). 

a)  Aquila. 

IV         Didlington   Hall,    Privatbibl.    Amherst,  Gen.  1 1-5  nach  LXX  und  Aqu. 
Pap.  III 

V/VIf     Cambridge,  Univ.  Libr.,  Tayl.-Schecht.  Kön.  I  207-17.  II  2311-27  (hebr. 

12.  184;  20.50         Zählung) 

V/VIi  „  „         „       Tayl.-Schecht.  Ps.90i7— 92io.  967— 983. 102i6 

12.  187;  12. 186;  12.  188         —103 13  (hebr.  Zählung) 

b)  Symmachus. 

III/IV      Wien,  Hofbibl.,  Rainer,  Litt,  theol.  18     Ps.  69 13-14.  30-33.  81  ii-u  (hebr. 

Zählung) 


1)  Die  Ausgaben  s.  bei  den  betreffenden  Hss.  Die  Fragmente,  welche  auch 
den  LXX-Text  enthalten,  habe  ich  außerdem  schon  oben  bei  den  „einfachen  Bibel- 
texten" angeführt. 


Material  für  die  einzelnen  Teile  des  A.T, :   7)  XVI  prophetae.  —  Anhang.     439 

c)  Samaritaner. 

V/VI       Genf,  Bibl.  publ.  et  \miv.,  Coli,  papyrol.     Gen.  37  3.  4.  9. 

No.  99 
V/VI       Gießen,  Univ.-Bibl.,    P.  13.  19.  22.  26     Deut.  24—29  fragm. 

d)   Abart  der  Septuaginta? 

V         Straßburg,  Univ.-  u.  Landes-Bibl.,  Pap.     Gen.  25 19-22.  26  3-4 
gr.  748 

e)  Hexapla. 

,     VII  f      Cambridge,  Univ.  Libr.,  Tayl.-Schecht.     Ps.  21 15-28 
12.  182 
X  f       Mailand,  Bibl.  Ambr.,  0.  39  sup.  Ps.  17.  27—81.  34.  35.  45.  48. 

88  fragm.  (cum  Cat.  in  Ps.) 
X/XI  ?     Rom,  Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  1747,  zweites     Pe.    1    init.    hebr.    et   gr.    sec. 
Vorsetzbl.  Hex.  (?) 


Verzeichnis  der  Lectionar-Handschriften. 

Da  der  Inhalt  der  einzelnen  Hss.  meistens  noch  nicht  genau  bekannt  ist, 
mache  ich  hier  keine  näheren  Angaben  über  ihn,  füge  jedoch  bei  kleineren  Frag- 
menten in  K-lammem  „fragm."  hinzu. 

Vl/VIIf  London,  Sion  Coli.,  Are.  1.  1  (fragm.) 

Vl/VIIf  Messina,  Bibl.  Univ.,  Salv.  140  (fragm.) 

VIII -j-  Athos,  navTe/.£-^[ji.ovos,  67  (fragm.) 

VIII  f  Messina,  Bibl.  Univ.,  Salv.  117,  El.  2  und  3  (fragm.) 
Vlllf  „  „    ■       „  „      136  (fragm.) 

Vlll/IXf  München,  Hof-  u.  Staatsbibl.,  Gr.  262  (fragm.) 

Vlll/Xf  Grottaferrata,  A.  y.  III  (fragm.) 

IX  Athos,  navxeXe^fjLOvos,  95  (fragm.) 
IX  „       DavTCxpaTOpoc,  234,  Vorsetzbl.  (fragm.) 

IX  Petersburg,  K..  öff.  Bibl.,  Gr.  46  (fragm.) 

IX  ,,  ,,      ,,        „        „     51 

IX  f  ,,  „      „        ,,       Papad.-Keram.  4  (fragm.) 

IX  f  Rom,  Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  1456  (fragm.) 

IX/X  Jerusalem,  Patr.-Bibl.,  Tacpou  510  8  (fragm.) 

IX/X  Rom,  Bibl.  Vat.,  Pakt.  gr.  423  (fragm.) 

X  Grottaferrata,  A.  8.  II 

X?f  Paris,  Bibl.  Nat.,  Coisl.  211  (fragm.) 

X  Rom,  Bibl.  Vat.,  Regin.  gr.  75 

X  „         „         „      Vat.  gr.  2067,  Vorsetzblätter  (fragm.) 

X  Venedig,  Bibl.  Marc,  Gr.  13 
X/XI  Madrid,  Bibl.  Nac,  4729  (fragm.) 

X/XI  Petersburg,  K.  öS.  Bibl.,  Gr.  81  (fragm.) 

X/XI  Rom,  Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  1842 

X/XI  Sinai,  Cod.  gr.  7 

X/XI    j  Petersburg,  K.  öff.  Bibl.,  Gr.  52  und  324 

(  Berlin,  Kgl.  Bibl.,  Graec.  fol.  30 

X/XI  Trier,  Domschatz,  148.  F 

1054  Petersburg,  K.  öff.  Bibl.,  Gr.  217 

1072  Athen,  Nat.-Bibl.,  20 

1072  Grottaferrata,  A.  o.  V 

1078  Athos,  Actüpa,  190 

XI  „       (Dt).o9^ou,  6 


Verzeichnis  der  Lectionar-Hss. 


441 


XI?  Cambridge,  Emmanuel  Coli.,  III.  3.  3,  Abt.  III  (fragm.) 

XI  Grottaferrata,  A.  o.  X 

XI  Jerusalem,  Patr.-Bibl.,  Saß«  98 

XI  99 

XI  „                   „               „      143  ß  und  147  und  704  Nr.  12  (?) 

XI  „                   „               „      247 

XI  ,,                   „            Sxaupoij  42  (fragm.) 

XI -^  Messina,  Bibl.  Univ.,  Salv.  165  (fragm.) 

XI  Oxford,  Bodl.  Libr.,  Laud.  gr.  36 

XI  „        Christ  Church,  14  (fragm.) 

XI  Paris,  Bibl.  Nat.,  Gr.  372 

XI  Ptom,  Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  1238,  Vorsetzblätter  (fragm.) 

XI  „         „         „         „       „    1860 

XI  „         „         „         „       „    2298  (fragm.) 

XI  Sinai,  Cod.  gr.  13 

?(Unc.)-}-  Florenz,  Bibl.  Laur.,  Conv.  soppr.  152  (fragm.) 

?(Perg.)f  Messina,  Bibl.  Univ.,  Salv.  149,  Bl.  23  (fragm.) 

XI/XII-;-  London,  Burdett-Coutts,  III.  46  (fragm.) 

XI/XII-;-  Oxford,  Bodl.  Libr.,  Seiden.  Arch.  supra  9  (fragm.) 

XI/XII  Sinai,  Cod.  gr.  12 

Xl/Xn  „         „        „    17 

Xl/Xn?  „         „        „    18 

1116  Moskau,  Syn.-Bibl,  Gr.  485 

1133  Paris,  Bibl.  Nat.,  Gr.  243 

XQ  Athos,  Atovuafou,  82 

XII  „       Aoyetapfou,  28 

XII  ,,       'Escptyp-^vou,  5  (fragm.) 

XII  „               „           46 

XII?  „       Aa'jpa,  195 

XU?  „           „        196 

XII  Grottaferrata,  A.  o.  I 

XII  „             A.  0.  III 

Xn  „            A.  Ö.  IX 

XII  London,  Brit.  Mus.,  Add.  11841 

XII  „           „         „         „     29  715 

XII  „           „         „         „      36G60 

XII  Mailand,  Bibl.  Ambr.,  C.  16  inf.  (fragm.) 

XII  „            „           „        E.  2  inf.  (fragm.) 

XII  „            „           „        S.  23  ßup.  (fragm.) 

XII  Messina,  Bibl.  Univ.,  Salv.  102 

XU  Oxford,  Bodl.  lÄbr.,  Auct.  T.  inf.  2.  12,  Bl.  12  und  13  (fragm.) 

XII?  „           „          „       Baroec.  201,  Vorsetzblatt  (fragm.) 

XII  Paris,  Bibl.  Nat.,  Gr.  272 

XU  „         „         „        „     273 

XU  „         „         „        „      274 

XII  Patmos,  'Itu'ivvou  toö  Seo^oyou,  210 

XII  Petersburg,  K.  öff.  Bibl.,  Gr.  218 

XU  Rom,  Bibl.  Vat.,    Barbar,  gr.  391 

xn  „         „         „             ,.         ..    446 


442  ^-  Rahlfs,  Verzeichnis  der  griech.  Hss.  des  A.T. 

XII  Sinai,  Cod.  gr.  10 

Xn  Upsala,  Univ.-Bibl.,  Gr.  20  (fragm.) 

XII/XIII  Escorial,  Real  Bibl.,  Y(lat.)-III-2 

XII/XIII  Grottaferrata,  A.  o.  XI,  Nr.  VII  (fragm.) 
Xn/XIir^  London,  Brit.  Mus.,  Add.  36822  (fragm.) 

XII/XIII  Messina,  Bibl.  Univ.,  Salv.  122 

Xn/XlII  „           „         „          „      131 

XII/XIII  Paris,  Bibl.  Nat.,  Gr.  275 

XII/XIII  Sinai,  Cod.  gr.  14 

XU/XIII  „         „       „     16 

1202    i  Jerusalem,  Patr.-Bibl.,  ^Taupoü  48 

(  Petersburg,  K.  öff.  Bibl.,  Gr.  325 

1280  Rom,  Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  770 

1299  Athos,  Aa-jpa,  207 

Xm  „       <DiXo&lou,  34 

XIU  Berat,  Erzbischöfl.  Bibl.,  Bat.  Nr.  VII 

XIII  Berlin,  Kgl.  Bibl,  Graec.  fol.  48,  Nr.  II  (fragm.) 

XIII  „          „         „            „         „      „      „     III  (fragm.) 

XIII  Florenz,  Bibl.  Laur.,  Plut.  X  27 

XIII  Grottaferrata,  A.  o.  IV 

XIII  „            A.  0.  VI  (fragm.) 

XIII  „             A.  S.  VIII  (fragm.) 

XIII  Messina,  Bibl.  Univ.,  Salv.  164 

XIII  Oxford,  Bodl.  Libr.,  Seiden.  Arch.  B.  32  (fragm.) 

XIII  Paris,  Bibl.  Nat.,  Gr.  308 

XIII  „         „          „      Suppl.  gr.  805 

xm  Rom,  Bibl.  Vat.,  Barber.  gr.  338 

XIII  „        „         „          „        „     346 

XIII  „         „         „           „         „     418 

XIII  Sinai,  Cod.  gr.  9 

Xin  „         „       „    15 

XIII  „  „       „    550 

?  (Perg.)  Amorgos,  XoCoßtwTiccjrj;,  MtjX.  S.  80 :  ein  oder  zwei  Lectionare  ? 

?  (Perg.)  Paris,  Bibl.  Nat.,  Gr.  1720:  Lection? 

XIII/XIV  Oxford,  Christ  Church,  63  (fragm.) 

XIV  Athos,  'lß^pu>v,  264 
XIV  „       KapaxaXXoo,  26 
XIV  „                „            119 
XIV  „       IlavTeXsi^pLOvo?,  48 
XIV  „       üptüTatou,  27 

XJV  Jerusalem,  Patr.-Bibl.,  Saßa  240 

XIV  Patmos,  'Iwctwou  xoü  öeoXoyou,  211 

XIV  Petersburg,  K.  öff.  Bibl.,  Gr.  550 

XIV  Rom,  Bibl.  Vallicell.,  Gr.  64 

XIV  „      Bibl.  Vat.,  Vat.  gr.  1151  (fragm.) 

XIV/XV  Grottaferrata,  A.  o.  XIII 

1449  Zante,  Karp.  Nr.  29 

XV?  Athen,  Nat.-Bibl.,  107:  Lect.  fragm.? 

XV  Athos,  'IßTJpwv,  165,  Bl.  232  f.  (fragm.) 


Verzeichnis  der  Lectionar-Hss.  443 

XV  Athos,  (ptXoölou,  170 

XV  Cambridge,  Cläre  Coli.,  31 

XV  Sinai,  Cod.  gr.  20,  am  Schi.:  Lect.  fragm.? 
XV/XVI  Grottaferrata,  A.  5.  XI,  Nr.  X  (fragm.) 

1520  Athoa,  'lßT|pu)v,  882 

1545  Sinai,  Cod.  gr.   19 

1553  Athos,  KoutXoufxouafou,  303 

1555  „  „  337 

1575  Athen,  Nat.-Bibl.,  24 

1593  Athos,  Atovu3(o'j,  432 

1593  „  „  524:  Lect.  fragm.? 

XVI  Athen,  Nat.-Bibl.,  36 

XVI  „  „  37 

XVI  Athos,  'IßTjptov,  771 

XVI  „       navxeXei^jjiovo;,  454 

XVI  ,,       IlavToxpaTopo?,  179 

XVI  „       STC(upovi7.rjTa,  126 

XVI  Bukarest,  Bibl.  Acad.  Rom.,  Graec.  262  (fragm.) 

XVI  Jerusalem,  Patr.-Bibl.,  S'ißa  300 

XVI/XrV  Paris,  Bibl.  Nat.,  Gr.  1035 

?  Glasgow,  Univ.  Libr.,  BE.  7»>.  10,  letztes  Bl. :    Lection  Reg.  III  19  3-16 

?  Sinai,  Cod.  gr.  11 

Vgl.  außerdem  Oxford,  Bodl.  Libr.,  Auct.  F.  4.  32,  und  Paris,  Bibl.  Nat.,  Coisl.  193. 


Eine  Übersicht  Über  den  Inhalt  einiger  Lectionar-Hss.  nebst  einem  naeh 
den  biblischen  BUchern  geordneten  Register  der  in  ihnen  Torkommenden  Lese- 
stttcke  findet  man  in  meinem  Aufsatz  „Die  alttestamentlichen  Lektionen  der 
griechischen  Kirche"  in  den  Nachrichten  der  K^L  Ges.  d.  Wiss.  zu  G9tt., 
PhiloL-hist.  Kl.,  1915,  S.  2Sff.  =  Mitteilungen  des  Sept.-Untern.  Bd.  1  Heft  6 
(S.  Il9ff.). 


Inhaltsverzeichnis. 

Seite 

Vorwort V 

Bezeichnung  der  biblischen  Bücher VII 

Abkürzungen  für  Kirchenväter VII 

Abkürzungen  für  neuere  Literatur VIII 

Allgemeine  Vorbemerkungen : 

§  1.     Umfang  des  Verzeichnisses XI 

g  2.     Anordnung  des  Verzeichnisses XIV 

§  3.     Qiiellen  des  Verzeichnisses  und  Anlage  der  Beschreibungen  der 

einzelnen  Handschriften XV 

§  4.     Sigeln XXI 

Die  g:riechischen  Uandsehrifteu  des  A.T.,  alphabetisch  nach  Orteu  und 

Bibliotheken  geordnet l 

Nachträge  und  Verbesserungen 327 

Anhang :  Verschollene  Handschriften : 

I.     Noch  nicht  nachweisbare  Handschriften  von  HoP,  geordnet  nach 

den  Sigeln,  mit  denen  sie  bei  HoP  bezeichnet  werden       .     .     .  328 
n.     Andere  Handschriften,  die  noch  in  neuerer  Zeit  erwähnt  werden, 

aber  zur  Zeit  nicht  nachgewiesen  werden  können 334 

Verzeichnis  der  Sigeln : 

1)  Holmes-Parsona 335 

2)  Lagarde ,     .  337 

3)  Swete        338 

4)  Brooke-McLean 338 

5)  Rahlfs 338 

Übersicht  über  das  handschriftliche  Material  für  die  einzelnen  Teile  des  A.T. : 

Vorbemerkung       .'  373 

1)  Octateuchus 374 

2)  Reg.,  Par.,  Esdr 382 

3)  Est.,  Idt.,  Tob 385 

4)  Mac.  I-IV       387 

5)  Ps.Od 390 

6)  Libri  sapientiales  (incl.  Ps.  Sal.) 410 

7)  XVI  prophetae 424 

Ai^hang :    Handschriften   anderer   griechischer  Übersetzungen  und  der 

Hexapla 488 

Veraeichnis  der  Lectjonar-Handschriften 440 


AS  Akademie  der  Wissenschaften, 

182  Göttingen.  Philologisch- 

G8122  Historische  Klasse 
1914        Nachrichten 


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