1. |
Das Klagelied der Krähen
08:22
|
|||
|
Raureif klammert sich an Halme
Über Feldern schnarren Krähen ihre Krähenpsalme
Von Verwesung und was tief in der Erde lauert,
die eine wahre Religion, die alles Leben überdauert
Wieder habe ich 12 Monde verbracht
Wieder so getan, als hätte mir das nichts ausgemacht
Ein Wimpernschlag und es ziehen die Dekaden
Hin zu sternenloser Nacht, zu den letzten Gestaden
Jedes Feuerwerk hat seinen Zauber verloren
Der Quell des Lebens zu Essig vergoren‘
Einsame Jahre hängen in altersschwachen Gliedern
beklagt in den immer gleichen Liedern, wieder und wieder
Zu lange Herbst, zu lange welk
Leben wie ein Blatt zu Boden fällt
taumelnd und treibend, doch immer strebend
... dem Ende entgegen
Wenn der Schnee kommt und das Land bedeckt,
Der Wind nach Kälte und nach Lethe schmeckt
Was mit schwieligen Händen erschaffen, reißt es alles ein
lasst mich zwischen Wurzeln liegen und vergessen sein
Ziellos streifend durch Dezemberwälder
Letztlich blieben nur Ruinenfelder
einsame Tränen und zerfurchte Haut
zitternde Hände haben jedes Monument umsonst gebaut
Nie geschlagen eine verdammte Kerbe
In Yggdrasils Ranken als mein Erbe
Kein Harz, das aus Wunden tropft und quillt
Wenn mich die letzte Nacht umhüllt
Nichts hat Bestand
Nichts hat Substanz
Zwischen Käfern und Würmern erklingen die Krähenpsalme
Nichts hat Bestand
Nichts hat Substanz
Oh, wie sie alle Hoffnungen schnarrend zermalmen
Winterherz, January 2024
|
||||
2. |
Frankfurt, 19.März
09:23
|
|||
|
Rucksack geschultert, gelehnt an Mauer
Das Klimpern von Flaschen
Beide Mucke auf den Lauschern
Bei dir vermutlich was das ballert
Von weitem schon das Grinsen
Ne Umarmung, „Tut gut dich zu sehen“
Viel zu selten, dass es klappte,
Aber wenn dann wars zum Sterben schön
Erstmal Tegut und den Brand gelöscht
Durch die Stadt beim ersten „Wie geht’s“
Schlenkerla und flüssig Rauch gezischt
Dies und das und vom letzten Jahr erzählt
Tag zu Nacht und Nacht zum Morgengrauen
Mit Freundschaft gesegnet
Hab gedacht das würde alles überdauern
Nie mit dem verfickten Krebs gerechnet
Ich meißel‘ deinen Namen in diesen Stein aus Ton
Ein Monument, Deklaration
Wie wir damals Abschied nahmen,
Als wir uns das letzte Mal in Bamberg sahen
Tommy…
Ich baue einen Schrein in meinem Herzen,
Weil es diese Erinnerungen wert sind
Mein Lachen mit Trauer bemalt
Weil deines nicht mehr durch den Äther hallt
Lange nichts gehört von dir
Anrufe ins Leere
Irgendwie hab ich’s gespürt,
Dass ich dich verlieren werde
Ein „Mach’s gut“ und „Ich komm bald wieder“
Ich war stumm, als ich reden sollte
Du lagst da, ein Schatten deiner selbst
Gab noch so viel was ich sagen wollte
Als ob du darauf gewartet hättest
verließ dich danach die Kraft
Selbst zu schwach, um zu hören
Was du mir bedeutet hast
Ich sah ihren Namen
und etwas zerbrach in mir
die Tränen, die dann kamen,
Zeugen vom nie Erlebten mit dir
Ich meißel‘ deinen Namen in diesen Stein aus Ton
Ein Monument, Deklaration
Wie wir damals Abschied nahmen,
Als wir uns das letzte Mal in Frankfurt sahen
Tommy…
Ich baue einen Schrein in meinem Herzen,
Weil es diese Erinnerungen wert sind
Mein Lachen mit Trauer bemalt,
Weil deines nicht mehr durch den Äther hallt
Auf einmal wünschte ich die Geschichten der alten Männer wären wahr
und du würdest nicht nur Leere, sondern Frieden finden
Auf mich an gebogenen Tischen für weitere ewige Nächte warten
Um wieder gemeinsam von billigen Räuschen zu singen
In Erinnerung an Tommy Karl, gestorben am 7.4.2022
Winterherz, Mai 2022
|
||||
3. |
||||
|
Barren woods return
My heart grows cold like the land
Through ripe summer moons, devoid of doubt
But like a thousand times before, dreams are reborn.
What if I awake from this slumber
And never ignited the flame
How can i burn myself into this reality
When I must serve kingdom and crown.
Always asking, always striving,
Giving with a full heart
But ever haunted by this shadow,
Never to create what will endure.
What if stone remains unchiseled?
No monuments of song and clay.
My poems words filled with lies,
Visions of the future in the king's eyes
And so as his architect, I quietly say:
Be the laughter I had hoped for myself
Be the spark that I'll leave behind
Burn yourself into all realities
Let hope be your guide.
Be the rock for the weary
Give from your fullest of hearts
But remember: Defy your blood
Seek out joy in the dark.
I can build your bridges,
But you must cross them on your own.
East or west, you must decide
And build your fire in the woods alone.
If ever you lose yourself,
Peer deep within,
Trust the constance of your heart
and may these words be a reminder
Wherever you go,
whichever path you choose
I am here, waiting for you
Wherever I go,
where the wind may blow,
search not for me,
here, my voice remains.
Austin Lunn & Winterherz
|
||||
4. |
A Crusade in the dark
06:07
|
|||
|
To vanish into the darkness
burning red like the sun
to hold the dusk at bay
for the forest's heart should live forever
A kingdom lying in ruins
torn down and rebuilt
What is left of all monuments
A distraction from solitude anyhow
Glaring and loud
Night reaching through windows, grasping for the shadows
As Hypnos defies me in these lonely hours
Thoughts crawling like spiders through dirt and broken dreams
Agony and longing fighting a crusade in the dark
Allies are marching on
with hopeful hearts in their hands
and ruins are all I can give
to a lonely king drowning in blood debt
Brittle bones can’t hold on
to a dream that shatters anyway
just a smokescreen not to feel
a romance in loneliness
Night reaching through windows, grasping for the shadows
As Hypnos defies me in these lonely hours
Thoughts crawling like spiders through dirt and broken dreams
Agony and longing fighting a crusade in the dark
Fear reaching like shadows
Cruel and dark like the earth
The last breath and it’s toll
Certainty of dust and ash
To sink like the moon into the sea
Yesterday pours into tomorrow into today
I drink of Lethe till I drown
Remorse and joy - all in vain
Winterherz & Austin Lunn
|
||||
5. |
In Lethes Fluten
08:20
|
|||
|
Stürzend, fallend, die letzten Fragen hallend
wo bin ich und wie kam ich hierhin
Die Seele wallend, an Monumente krallend
Ich bin nicht bereit für den Weg der mir bestimmt
Wie soll ich von schwarzen Wassern trinken
Hände nicht nach Ästen fassen
Ohne Reue in Lethes Fluten sinken
vom Nichts zu letzten Stätten treiben lassen
Lethe, ich hör dein Locken durch die Zeiten
zwischen starren, klammen Fingern zerrinnt der Sand
gerahmt in Kindergekritzel, sieh hier meine ehrlichsten Zeilen
Der Fluch des Schaffenden, dass ich nie genug sein kann
Auch wenn mich davon noch viele Monde trennen,
fühl ich mich am Fluch des Schaffenden zerbrechen
das eigene Werk nicht zu vollenden
Sowie die beißende Angst vorm Vergessen
Denn" was bleibt" ist was innerlich zerreißt
Ein heißes Fieber sich unsterblich zu machen
Ein Denkmal, das den eigenen Wert beweist,
und neue Funken des Entstehens zu entfachen
Ach, könnt ich kosten von Mnemosynes Quell
dem gequälten Geist Gewissheit geben
ob meine Seele oder ein Lachen, glockenhell
in ewigen Liedern durch die Zeiten leben
Wenn längst zu Staub zerfallen all meine Monumente
verstummt selbst das Echo meiner herbstlich‘ Klagen
Hoff ich das ein Funke immer noch bestände
meine Geschichten von Monden und Königen in neue Herzen getragen
Wie soll ich von schwarzen Wassern trinken
Hände nicht nach Ästen fassen
Ohne Reue in Lethes Fluten sinken
vom Nichts zu letzten Stätten treiben lassen
Lethe, ich hör dein Locken hör dein Rufen
Der Fluch des Schaffenden, meine Pein
Die Essenz all meines Strebens, meines Suchens
Wenn ich schon vergessen muss, so lass mich nicht vergessen sein
Winterherz, Dezember 2021
|
||||
6. |
Singing of Bones
04:53
|
|||
|
Awoke full of sweat
the scream still remained
A hard pounding my chest
I’ll never sleep again
Dreams of winterwoods
The stars and their lonesome song
As clouds obscured the moon
Suddenly all hope was gone
Fog crept up from the ground
Like eternity
swallowing all sounds
As the reaper stood in front of me
A voice that sang like the end
asked me what I had done
my mouth dry of words
As the echo was long gone
It rattles marrow and stone
the singing of bones
Through my fragile bones the wind plays its final call
Can you hear its haunting song, are you ready to go
Have you created what needed to be done
Are your songs being played because you knew how to touch someone
Are your songs playing to bittersweetly dance to
I began to tremble
seized by lifeless hands so pale
he peered into my soul
as the snow silently fell
A question roaring in my ears
why the chill in your veins
is it my eternal embrace
or that you lived in vain
It rattles marrow and stone
the goddamn singing of bones
Through my fragile bones the wind plays its final call
Can you hear its haunting song, are you ready to go
Have you created what needed to be done
Are your songs being played because you knew how to touch someone
Are your songs playing to bittersweetly dance to
Are you still searching for the answer that evades death
that one monument to withstand my cold breath
But you can create until your fingers are cold and stiff
Someday your last song will be lost in the wind
Winterherz & Austin Lunn
|
||||
7. |
The Parting Glass
02:09
|
|||
|
Of all the money that e'er I had
I spent it in good company
And all the harm that e'er I did
Alas it was to none but me
And all I've done for want of wit
To mem'ry now I can't recall
So fill to me the parting glass
Good night and joy be to you all
Of all the comrades that e'er I had
They are sorry for my going away
And all the sweethearts that e'er I had
They'd wish me one more day to stay
But since it fell unto my lot
That I must rise and you must not
I gently rise and softly call
Good night and joy be to you all
Traditional
|
||||
Waldgeflüster Munich, Germany
Started as solo-project of Winterherz, but becoming a full band in 2014, Waldgeflüster shows an individual mix of
melancholic and nature-bound topics. The project, which was founded in autumn 2005, renders homage to Black Metal and its complexity with every note and every word of the lyrical songs.
Waldgeflüster is Black Metal: emotional, profound, nature-bound…
... more
If you like Waldgeflüster, you may also like: