Curt Kuhl

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Curt Eduard Karl Kuhl (* 28. Dezember 1890 in Graudenz; † 13. März 1959 in Kassel) war ein promovierter deutscher Theologe (Alttestamentler und Archäologe).

Biographie

Kuhl wurde 1890 als Sohn eines Garnisonsverwaltungsinspektors in der Festung Graudenz, 2 Kilometer nördlich der gleichnamigen Stadt, geboren. Er besuchte das Friedrich Wilhelm-Realgymnasium in Stettin, und ab 1900 das Lessing-Gymnasium in Berlin. Von 1905 bis 1909 war er am Königlichen Gymnasium in Bromberg. Anschließend studierte er evangelische Theologie an den Universitäten Breslau, Bonn und Halle und erhielt 1913 in Breslau sein Examen. Nachdem er ein halbes Jahr als Hilfsvikar gearbeitet hat, meldete er sich als Freiwilliger beim Schleswig-Holsteinischen Pionier-Bataillon Nr. 9. 1917 schrieb er seine Dissertation Die literarische Einheit des Buches Ezechiel an der philosophischen Fakultät der Universität Tübingen.[1]

Kuhl ehelichte am 11. Januar 1921 in Pleß die Pastorentochter Emma Drabek und trat noch im selben Jahr seine erste Pfarrstelle in Schlawa, Schlesien an. 1924 wechselte er nach Suhl und 1928 nach Berlin. Mitte der zwanziger Jahre weilte er zu archäologischen Forschungsarbeiten in Palästina, deren Ergebnisse er 1928/30 im Palästinajahrbuch veröffentlichte. Als evangelischer Pfarrer in Berlin-Frohnau ließ er in den 30er Jahren den Bau der Johanneskirche einleiten, zu deren Einweihung er jedoch nicht mehr kam, da er bereits in den Kirchengremien aufgestiegen war.[2] Als Mitglied der Deutschen Christen beteiligte er sich am Institut zur Erforschung und Beseitigung des jüdischen Einflusses auf das deutsche kirchliche Leben. Ab 1939 leistete er Wehrdienst und blieb bis 1948 in Kriegsgefangenschaft. Spätere Wohnsitze waren Nordkirchen, wo er von 1949 bis 1956 Pfarrer war. Hier gründete er einen Kirchbauverein, um in Nordkirchen ein Gemeindezentrum schaffen zu können. [3] Nachdem Kuhl 1957 in den Ruhestand ging war er bis zu seinem Tod 1959 in Kassel und hinterließ zwei Kinder. In seinen letzten Lebensjahren hatte er einen Lehrauftrag an der Georg-August-Universität Göttingen. Kuhl war von 1921 bis zu seinem Tod Mitglied der Deutschen Morgendländischen Gesellschaft[4].

Werke

  • Die literarische Einheit des Buches Ezechiel, Diss. phil. Universität Tübingen (1917) als PDF.
  • Römische Straßen und Straßenstationen in der Umgebung von Jerusalem. I. Entstehung und Technik des Straßennetzes. In: Palästinajahrbuch, 24. Jg. (1928), S. 113-14O.
  • Römische Straßen und Straßennamen in der Umgebung von Jerusalem. II. Die Straßenstationen. In: Palästinajahrbuch, 25. Jg. (1930), S. 95-123.
  • Berlin-Land II in der Gegenwart, in: Ferdinand Beier: 400 Jahre Geschichte des Kirchenkreises Berlin-Land II, Herausgeber: Synode des Kirchenkreises Berlin-Land II, Berlin 1936, S. 93–96.
  • Die Entstehung des Alten Testaments, Bern/München 1953 (Sammlung Dalp) 2. bearb. Aufl. Bern (Franke) 1960, hrsg. v. Georg Fohrer.
  • Israels Propheten. München 1956 (Sammlung Dalp). (Übers. ins Englische: The Prophets of Israel. John Knox Press, 1960).
  • Die drei Männer im Feuer Zeitschrift für die Alttestamentliche Wissenschaft Beiheft 55 (1933), Theologische Dissertation, Universität Halle 1931.
  • Zur Geschichte der Hesekiel-Forschung. In: Theologische Rundschau N.F. 5 (1933), S. 92-118.
  • Neue Dokumente zum Verständnis von Hosea 2 4—15 Zeitschrift für die Alttestamentliche Wissenschaft Beiheft 52 (1934), 102-109, doi:10.1515/zatw.1934.52.1.102.
  • Das Hohelied und seine Deutung. In: Theologische Rundschau N.F. 9 (1937), 137-168.
  • Die 'Wiederaufnahme'—ein literaturkritisches Prinzip Zeitschrift für die Alttestamentliche Wissenschaft Beiheft 64 (1952), 1-11, doi:10.1515/zatw.1952.64.1.1.
  • Neuere Hesekiel-Literatur. In: Theologische Rundschau N.F. 20 (1952), 1-26.
  • Der Schauplatz der Wirksamkeit Hesekiels. In: Theologische Zeitschrift 8 (1952), 401-418.
  • Neuere Literaturkritik des Buches Hiob. In: Theologische Rundschau N.F. 21 (1953), 163-205, 257-317.
  • Vom Hiobbuche und seinen Problemen. In: Theologische Rundschau N.F. 22 (1954), 261-316.
  • Zum Stand der Hesekiel-Forschung. In: Theologische Rundschau N.F. 24 (1957), 1-53.

Für das Handwörterbuch Die Religion in Geschichte und Gegenwart (3. Auflage, 1957ff.) und das Evangelische Kirchenlexikon (1. Auflage, 1959) verfasste er mehrere Lexikonartikel.

Literatur

  • Die Religion in Geschichte und Gegenwart, 3. Auflage, Registerband, 1965, S. 135 (Kurzbiographie)

Einzelnachweise

  1. http://www.archive.org/download/MN41898ucmf_1/MN41898ucmf_1.pdf
  2. http://www.ekg-frohnau.de/joomla/index.php?option=com_docman&task=doc_view&gid=4&Itemid=27
  3. http://www.ruhrnachrichten.de/lokales/nolo/Nordkirchen;art1054,419606
  4. http://menadoc.bibliothek.uni-halle.de/dmg/periodical/pageview/83567?query=kuhl