„Gimte“ – Versionsunterschied

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Marienkirche
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== Marienkirche ==
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Die 1006 gegründete Marien-Kirche in Gimte ist [[Radwegekirche]] am [[Weserradweg]] und [[Verlässlich geöffnete Kirche|Offene Kirche]].<ref>Jörn Barke: ''[https://www.goettinger-tageblatt.de/Thema/Specials/333-Dinge/Kirche-fuer-Radler Kirche für Radler. Radfahrerkirche in Gimte]''. Göttinger Tageblatt vom 5. September 2011, Seite 11. Webfassung vom 4. September 2011, abgerufen am 5. September 2011.</ref><ref>Antje Ibbeken-Henn, Bernd Vogel: ''[https://www.kirche-gimte.de Ev.-luth. Kirchengemeinde Gimte-Hilwartshausen]''. Stand September 2011, abgerufen am 5. September 2011.</ref> Die Kirche besteht aus zwei Teilen. Der kleinere Ostteil geht zurück auf die alte Marien-Kapelle, die im Jahr 1006 das Kloster Hilwartshausen erbauen ließ und an deren Ostseite drei Linden gepflanzt wurden. Ein Erlass des Erzbischofs [[Peter von Aspelt|Peter von Mainz]] von 1318 sowie ein Ablassbrief aus dem Jahr 1336 erwähnen die Gimter Marienkapelle; in letzterem Brief wird allen Besuchern der ''Capelle dicte Gymmeth'' ein [[Ablass]] gewährt. Von 1610 bis 1612 wurde der breitere und höhere Westteil als Gemeindekirche angebaut, wodurch der ältere Teil nun zum [[Chor (Architektur)|Chorraum]] wurde.<ref>{{Literatur| Autor=Wilhelm Lotze| Titel=Geschichte der Stadt Münden nebst Umgegend| Verlag=Eigenverlag| Ort=Hann. Münden| Jahr=1878| Seiten=323}}</ref> Die alten Glasmalereien der Kirchenfenster mit Wappenbildern und biblischen Darstellungen, worunter auch ein Christusbild in Lebensgröße war, sind heute nicht mehr vorhanden. Der steinerne [[Altar|Altarblock]] trägt an drei Seiten die Inschrift "''Hanc aram fecit Hermann de Neste parari; Munus ei petimus Christe, perenne dari!''" und verweist damit auf den Stifter des Altars, einen Hermann [[Nieste (Gemeinde)|von Nyste]], welcher 1289 als Ratsherr von Münden genannt wird. Die Bilder des hochragenden, aus mehreren Etagen bestehenden Altaraufsatzes (Abendmahl in der [[Predella]], darüber Kreuzigung, Auferstehung und Himmelfahrt) sind um 1680 von einem Mündener Künstler namens Johannes Daniel Sarazin gemalt worden. Die Orgel wurde 1770 gestiftet, aber im 19. Jahrhundert grundlegend umgestaltet.
Die 1006 gegründete [[St. Marienkirche (Gimte)|Marien-Kirche]] in Gimte ist [[Radwegekirche]] am [[Weserradweg]] und [[Verlässlich geöffnete Kirche|Offene Kirche]].<ref>Jörn Barke: ''[https://www.goettinger-tageblatt.de/Thema/Specials/333-Dinge/Kirche-fuer-Radler Kirche für Radler. Radfahrerkirche in Gimte]''. Göttinger Tageblatt vom 5. September 2011, Seite 11. Webfassung vom 4. September 2011, abgerufen am 5. September 2011.</ref><ref>Antje Ibbeken-Henn, Bernd Vogel: ''[https://www.kirche-gimte.de Ev.-luth. Kirchengemeinde Gimte-Hilwartshausen]''. Stand September 2011, abgerufen am 5. September 2011.</ref> Die Kirche besteht aus zwei Teilen. Der kleinere Ostteil geht zurück auf die alte Marien-Kapelle, die im Jahr 1006 das Kloster Hilwartshausen erbauen ließ und an deren Ostseite drei Linden gepflanzt wurden. Ein Erlass des Erzbischofs [[Peter von Aspelt|Peter von Mainz]] von 1318 sowie ein Ablassbrief aus dem Jahr 1336 erwähnen die Gimter Marienkapelle; in letzterem Brief wird allen Besuchern der ''Capelle dicte Gymmeth'' ein [[Ablass]] gewährt. Von 1610 bis 1612 wurde der breitere und höhere Westteil als Gemeindekirche angebaut, wodurch der ältere Teil nun zum [[Chor (Architektur)|Chorraum]] wurde.<ref>{{Literatur| Autor=Wilhelm Lotze| Titel=Geschichte der Stadt Münden nebst Umgegend| Verlag=Eigenverlag| Ort=Hann. Münden| Jahr=1878| Seiten=323}}</ref> Die alten Glasmalereien der Kirchenfenster mit Wappenbildern und biblischen Darstellungen, worunter auch ein Christusbild in Lebensgröße war, sind heute nicht mehr vorhanden. Der steinerne [[Altar|Altarblock]] trägt an drei Seiten die Inschrift "''Hanc aram fecit Hermann de Neste parari; Munus ei petimus Christe, perenne dari!''" und verweist damit auf den Stifter des Altars, einen Hermann [[Nieste (Gemeinde)|von Nyste]], welcher 1289 als Ratsherr von Münden genannt wird. Die Bilder des hochragenden, aus mehreren Etagen bestehenden Altaraufsatzes (Abendmahl in der [[Predella]], darüber Kreuzigung, Auferstehung und Himmelfahrt) sind um 1680 von einem Mündener Künstler namens Johannes Daniel Sarazin gemalt worden. Die Orgel wurde 1770 gestiftet, aber im 19. Jahrhundert grundlegend umgestaltet.


== Sport ==
== Sport ==

Version vom 16. August 2024, 17:06 Uhr

Gimte
Wappen von Gimte
Koordinaten: 51° 26′ N, 9° 38′ OKoordinaten: 51° 26′ 21″ N, 9° 38′ 26″ O
Höhe: 124 m
Fläche: 5,01 km²
Einwohner: 1814 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 362 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1973
Postleitzahl: 34346
Vorwahl: 05541
Ansicht von Gimte von der Weser, 1804
Karte
Lage von Gimte
Schild am Ortseingang: Fischer- und Flößerdorf Gimte

Gimte ist ein Ortsteil der Stadt Hann. Münden im Landkreis Göttingen im Süden von Niedersachsen.

Geographische Lage

Das Dorf Gimte liegt rechts der Weser direkt am Fluss (Weserkilometer 2,4) im Oberen Wesertal und ist zwischen dem Bramwald im Osten und dem jenseits des Flusses gelegenen Reinhardswald im Westen eingebettet. Das bei Weserkilometer 3,6 linksseitig gelegene Klostergut Hilwartshausen gehört zum Ortsgebiet.

Gimte ist auf der durch den südöstlichen Rand der Ortschaft verlaufenden Bundesstraße 3, die südlich des Dorfs zusammen mit der B 80 über die Mündener Weserbrücke nach Altmünden führt, aus den Richtungen Hann. Münden, Kassel, Göttingen oder auf der Landesstraße 561 aus Richtung Hemeln bzw. Oberweser kommend erreichbar. Der Weserradweg führt durch den Ort.

Geschichte

Gimte wurde im Jahre 970 erstmals urkundlich als Gemmet erwähnt und dem Kloster Hilwartshausen geschenkt. Bestandteile dieser Schenkung waren unter anderem Rechte und Besitz über Boden, Äcker, Felder, Wiesen, Wälder, Weideland, Gewässer, Mühlen, Wege, Zölle und Fischereigerechtsame. Funde aus vorgeschichtlicher Zeit belegen eine jahrtausendealte Besiedlung der Umgebung um Gimte. So wurden etwa zwischen 1950 und 1960 in der nahen Ballertasche beim Kiesgraben Skelett-Teilfunde entdeckt. In der Reformationszeit wurde zwar das Kloster aufgehoben, fortan sollten jedoch Amtmänner das Klostergut verwalten, bis im Jahre 1928 die Gutsbezirke aufgelöst wurden. Seit dieser Zeit bildet Hilwartshausen einen Ortsteil von Gimte.[2] Über Jahrhunderte hinweg, bis in die 1960er Jahre, war die Flößerei und die Fischerei auf der Weser ein wichtiger Erwerbszweig in Gimte. Weitere Erwerbsgebiete waren der Holzhandel und die Leineweberei.

Am 1. Januar 1973 wurde Gimte in die Stadt Münden eingegliedert.[3]

Politik

Ortsrat

Zusammen mit dem Ortsteil Hilwartshausen wird Gimte auf kommunaler Ebene von einem Ortsrat mit elf Mitgliedern vertreten.[4]

Seit der Kommunalwahl 2021 setzt sich der Ortsrat wie folgt zusammen:[5]

Partei Prozent Sitze
SPD 76,48 8
CDU 23,52 3

Ortsbürgermeister

Ehrenamtlicher Ortsbürgermeister von Gimte ist Peter Katzwinkel (SPD). Sein Stellvertreter ist Carsten Dorner (CDU).[1]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Gimte pflegt eine Partnerschaft mit der Ortschaft Sannois (bei Paris/Frankreich).

Marienkirche

Marienkirche Gimte

Die 1006 gegründete Marien-Kirche in Gimte ist Radwegekirche am Weserradweg und Offene Kirche.[6][7] Die Kirche besteht aus zwei Teilen. Der kleinere Ostteil geht zurück auf die alte Marien-Kapelle, die im Jahr 1006 das Kloster Hilwartshausen erbauen ließ und an deren Ostseite drei Linden gepflanzt wurden. Ein Erlass des Erzbischofs Peter von Mainz von 1318 sowie ein Ablassbrief aus dem Jahr 1336 erwähnen die Gimter Marienkapelle; in letzterem Brief wird allen Besuchern der Capelle dicte Gymmeth ein Ablass gewährt. Von 1610 bis 1612 wurde der breitere und höhere Westteil als Gemeindekirche angebaut, wodurch der ältere Teil nun zum Chorraum wurde.[8] Die alten Glasmalereien der Kirchenfenster mit Wappenbildern und biblischen Darstellungen, worunter auch ein Christusbild in Lebensgröße war, sind heute nicht mehr vorhanden. Der steinerne Altarblock trägt an drei Seiten die Inschrift "Hanc aram fecit Hermann de Neste parari; Munus ei petimus Christe, perenne dari!" und verweist damit auf den Stifter des Altars, einen Hermann von Nyste, welcher 1289 als Ratsherr von Münden genannt wird. Die Bilder des hochragenden, aus mehreren Etagen bestehenden Altaraufsatzes (Abendmahl in der Predella, darüber Kreuzigung, Auferstehung und Himmelfahrt) sind um 1680 von einem Mündener Künstler namens Johannes Daniel Sarazin gemalt worden. Die Orgel wurde 1770 gestiftet, aber im 19. Jahrhundert grundlegend umgestaltet.

Sport

Es gibt im Ort zwei Sportvereine, zum einen den TuSpo „Weser“ Gimte und zum anderen den 1. FC Gimte. TuSpo wurde 1919 gegründet, der 1. FC 1994. TuSpo betreibt die Sparten Fußball, Badminton, Tischtennis, Kinderturnen, Gymnastik und verschiedene Freizeitsportarten. Der 1. FC Gimte ist in den Sparten Fußball, Kampfsport und Volleyball aktiv.

Commons: Gimte – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Gimte (offizielle Homepage), auf gimte.de
  • Gimte (Memento vom 13. Mai 2021 im Internet Archive), auf regiowiki.hna.de

Einzelnachweise

  1. a b Gimte. Stadt Hann. Münden, abgerufen am 30. Juli 2022.
  2. Erwin May: Münden und Umgebung. Erwin May, Hann. Münden 1980, S. 185 f.
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 213.
  4. § 7 Hauptsatzung der Stadt Hann. Münden
  5. Ergebnis Ortsratswahl 2021 Gimte. Abgerufen am 29. Juli 2022.
  6. Jörn Barke: Kirche für Radler. Radfahrerkirche in Gimte. Göttinger Tageblatt vom 5. September 2011, Seite 11. Webfassung vom 4. September 2011, abgerufen am 5. September 2011.
  7. Antje Ibbeken-Henn, Bernd Vogel: Ev.-luth. Kirchengemeinde Gimte-Hilwartshausen. Stand September 2011, abgerufen am 5. September 2011.
  8. Wilhelm Lotze: Geschichte der Stadt Münden nebst Umgegend. Eigenverlag, Hann. Münden 1878, S. 323.