kkStB 108
kkStB 108 / SB 108 / BBÖ 108 / ČSD 275.0 | |
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kkStB 108.04 mit Tender 86.01 auf einer 16-m-Drehscheibe der kkStB (um 1903)
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Nummerierung: | kkStB 108.01–25 SB 108.211–221 BBÖ 108.01–11 ČSD 275.001–014 |
Anzahl: | kkStB: 25 SB: 11 BBÖ: 11 (von SB) ČSD: 24 (von kkStB) |
Hersteller: | BMMF, Wr. Neustadt, StEG |
Baujahr(e): | 1901–1910 |
Ausmusterung: | bis 1948 |
Bauart: | 2'B1' n4v |
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) |
Länge über Puffer: | 19.840 mm |
Länge: | 9.992 mm |
Höhe: | 4.570 mm |
Fester Radstand: | 2.800 mm |
Gesamtradstand: | 10.622 mm |
Radstand mit Tender: | 16.440 mm |
Dienstmasse: | 68,3 t |
Reibungsmasse: | 29,0 t |
Höchstgeschwindigkeit: | 100 km/h |
Treibraddurchmesser: | 2.140 mm |
Laufraddurchmesser vorn: | 1.034 mm |
Laufraddurchmesser hinten: | 1.298 mm |
Zylinderanzahl: | 4 |
HD-Zylinderdurchmesser: | 350 mm |
ND-Zylinderdurchmesser: | 600 mm |
Kolbenhub: | 680 mm |
Kesselüberdruck: | 15 atm |
Anzahl der Heizrohre: | 199 |
Rostfläche: | 3,53 m² |
Strahlungsheizfläche: | 16,00 m² |
Rohrheizfläche: | 215,00 m² |
Tender: | 9, 56, 156, 256, 76, 86, 88 |
Die Dampflokomotivreihe kkStB 108 war eine Schnellzug-Schlepptenderlokomotivreihe der k.k. österreichischen Staatsbahnen (kkStB) und der Südbahn.
Geschichte
Gleichzeitig mit der ÖNWB XVIb und der kkStB 106 stellte die kkStB 1901 eine neue Reihe der Bauart 2'B1' („Atlantic“) in Betrieb. Karl Gölsdorf ließ sie erst nach langjährigen Studien in Serie bauen.
Sie waren die ersten Vierzylinder-Verbundlokomotiven mit dieser Achsformel. Alle vier Zylinder trieben die erste Achse an. Die Lokomotiven erreichten problemlos 143 km/h, konnten aber aus signal- und bremstechnischen Gründen nur bis 100 km/h zugelassen werden. Die Dauerleistung war 1400 PS mit Spitzenleistungen von 1600 PS. Die Tender der Reihe 86 waren eine Neukonstruktion Gölsdorfs, die Langläufe der 108er ermöglichten. Mit diesen Tendern gekuppelt, wies das Gespann einen Gesamtradstand von 16.440 mm auf. Damit war das Maximum des bei den weit verbreiteten 16-m-Drehscheiben der kkStB machbaren ausgereizt. Auch bei der Dimensionierung des Kessels, der mit dem Stehkessel bis an das hintere Rahmenende reichte, ging Gölsdorf an konstruktive Grenzen, der Arbeitsplatz der Lokmannschaft verlagerte sich hier auf das Übergangsblech zum Tender. Das Design der Lokomotive ist, wie ebenfalls bei den Reihen 206 und 306, vom britischen Lokomotivbau beeinflusst, den Gölsdorf auf einer Englandreise studieren konnte.
Bis 1910 wurden 25 Stück dieser Reihe von der Böhmisch-Mährischen Maschinenfabrik, der Wiener Neustädter Lokomotivfabrik und der Lokomotivfabrik der StEG geliefert.
Von 1903 bis 1908 beschaffte auch die Südbahn elf Stück der Reihe 108 (108.211–221), die von der Wiener Neustädter Lokomotivfabrik und der Lokomotivfabrik der StEG geliefert wurden. Die Lokomotiven waren wegen der kürzeren Drehscheiben der Südbahn mit einem dreiachsigen Tender gekuppelt.
Nach dem Ersten Weltkrieg kamen die kkStB-108er geschlossen zur ČSD, bei der sie fortan als Reihe 275.0 geführt wurden. Die ČSD schied diese Loks bis 1948 aus. Die Südbahn-Lokomotiven kamen nach der Verstaatlichung 1923 zur BBÖ, die sie bis 1934 aus dem Bestand schied.
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Vorderansicht der Südbahn-108.215
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108.215 nach der Anlieferung 1903 am Wiener Südbahnhof
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Blick in den Führerstand vor Ankuppeln des Tenders
Literatur
- Johann Blieberger, Josef Pospichal: Die kkStB-Triebfahrzeuge, Band 1. Die Reihen 1 bis 228. bahnmedien.at, Guntramsdorf 2008, ISBN 978-3-9502648-0-7.
- Karl Gölsdorf: Lokomotivbau in Alt-Österreich 1837–1918. Verlag Slezak, Wien 1978, ISBN 3-900134-40-5.
- Helmut Griebl, Josef Otto Slezak, Hans Sternhart: BBÖ Lokomotiv-Chronik 1923–1938. Verlag Slezak, Wien 1985, ISBN 3-85416-026-7.
- Heribert Schröpfer: Triebfahrzeuge österreichischer Eisenbahnen – Dampflokomotiven BBÖ und ÖBB. alba, Düsseldorf 1989, ISBN 3-87094-110-3.
- Johann Stockklausner: Dampfbetrieb in Alt-Österreich. Verlag Slezak, Wien 1979, ISBN 3-900134-41-3.