„Treverer“ – Versionsunterschied

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Caesar hebt die Reiterei der Treverer in ''De bello Gallico'' besonders hervor.<ref>Caesar, ''De bello Gallico'' Buch V,3: ''Haec civitas longe plurimum totius Galliae equitatu valet'' („Dieser Stamm vermag mit seiner Reiterei am meisten in ganz Gallien.“)</ref>
Caesar hebt die Reiterei der Treverer in ''De bello Gallico'' besonders hervor.<ref>Caesar, ''De bello Gallico'' Buch V,3: ''Haec civitas longe plurimum totius Galliae equitatu valet'' („Dieser Stamm vermag mit seiner Reiterei am meisten in ganz Gallien.“)</ref>

== Rolle im Gallischen Krieg Caesars ==
Erstmals werden die Treverer in historischen literarischen Quellen von [[Gaius Iulius Caesar]] für das Jahr 58 v. Chr. erwähnt. Damals, als Caesar seinen [[Gallischer Krieg|Gallischen Krieg]] begonnen hatte, informierten sie den römischen Feldherrn über einen neuen Zuzug der [[Sueben]] für [[Ariovist]].<ref>Caesar, ''De bello Gallico'' 1, 27, 3.</ref> Eventuell spielte hierbei ihre Verbundenheit mit den zu jener Zeit von den suebischen Scharen bedrängten [[Haeduer]]n eine ausschlaggebende Rolle. Auf Caesars Aufforderung hin schickten sie ihm 57 v. Chr. ein Kontingent ihrer Reiterei, deren großer Schlagkraft sie ebenso wie ihrer Infanterie große Kriegserfolge verdankten,<ref>Caesar, ''De bello Gallico'' 5, 37, 1.</ref> für den Kampf gegen die [[Belger]] zu Hilfe. Als aber die [[Schlacht an der Sambre (57 v. Chr.)|Schlacht an der Sambre]] gegen die [[Nervier]] für die Römer mit einer Niederlage zu enden schien, suchten die Reiter der Treverer das Weite.<ref>Caesar, ''De bello Gallico'' 2, 24, 4 f.</ref> So dürfte das Volk Caesar nun als unzuverlässig erschienen sein.<ref name=RGA-31-175>{{RGA|31|175||Treverer|Gerhard Dobesch}}</ref>

In der Folgezeit zeigten sich die Treverer sogar eher romfeindlich. Caesar schickte 56 v. Chr. seinen Legaten [[Titus Labienus]] zu ihnen, um die Belger ruhig zu halten.<ref>Caesar, ''De bello Gallico'' 3, 11, 1.</ref> Nachdem Caesar 55 v. Chr. die in Gallien eingefallenen [[Tenkterer]] und [[Usipeter]] vernichtend geschlagen hatte, setzte er erstmals zur Einschüchterung der [[Germanen]] über den [[Rhein]], und dies tat er vielleicht vom Gebiet der Treverer aus.<ref name=RGA-31-175/> Während der Vorbereitungen zum [[Caesars Britannienfeldzüge#Zweite Invasion 54 v. Chr.|zweiten Feldzug gegen Britannien]] 54 v. Chr. begab er sich persönlich zu den Treverern, deren Haltung ihm zu zweifelhaft schien, um die dortigen Verhältnisse in seinem Sinn zu regeln. Bei dem Stamm stritten sich damals zwei einflussreiche Adlige, der romfeindlich eingestellte [[Indutiomarus]] und sein als romfreundlich geltender Schwiegersohn [[Cingetorix (Gallien)|Cingetorix]], um den Ehrenvorrang.<ref>Caesar, ''De bello Gallico'' 5, 3, 2 und 5, 4, 3 f..</ref> Caesar schlichtete diese Auseinandersetzung ohne Kampf zu Gunsten des Cingetorix und führte 200 zur Partei des Indutiomarus gerechnete Personen, darunter dessen Sohn und Verwandten, als Geiseln mit sich fort. So sollte der Römerfeind zum Stillhalten gezwungen werden.<ref>Caesar, ''De bello Gallico'' 5, 3, 2 – 4, 6.</ref>

Indutiomarus überredete dann Führer anderer romfeindlicher gallischer Stämme, so [[Ambiorix]], König der [[Eburonen]],<ref>Caesar, ''De bello Gallico'' 5, 26, 2.</ref> zum Überfall auf die im Winter 54/53 v. Chr. in verschiedenen Lagern verteilten römischen Heere. Während Ambiorix’ Angriff glückte, scheiterte jener auf das Lager von [[Quintus Tullius Cicero]]. Als Indutiomarus von dem Misserfolg erfuhr, brach er die von ihm unternommene Attacke auf Titus Labienus,<ref>Caesar, ''De bello Gallico'' 5, 47, 4 f.; [[Cassius Dio]], ''Römische Geschichte'' 40, 11, 1 f.</ref> der bei den [[Remer]]n nahe der Grenze der Treverer lagerte, ab.<ref>Caesar, ''De bello Gallico'' 5, 53, 2.</ref> Die jenseits des Rheins siedelnden Germanenstämme konnte er nicht zur Entsendung von Hilfstruppen gewinnen, doch erhielt er Zulauf von zahlreichen Flüchtlingen aus gallischen Stämmen, entmachtete Cingetorix und rief zum Krieg gegen die Römer auf.<ref>Caesar, ''De bello Gallico'' 5, 55, 1-4.</ref> Indessen scheiterte Indutiomarus’ erneuter Angriff auf Labienus und er wurde auf der Flucht eingeholt und getötet.<ref>Caesar, ''De bello Gallico'' 5, 56, 1 – 58, 6.</ref>

53 v. Chr. übernahmen die Verwandten des Indutiomarus bei den Treverern die Macht und verbündeten sich mit Ambiorix sowie mehreren rechtsrheinischen Stämmen.<ref>Caesar, ''De bello Gallico'' 6, 2, 1-3.</ref> Sie starteten noch vor dem Zuzug der germanischen Hilfstruppen wiederum eine Offensive gegen Labienus. Diesem gelang aber noch vor der Vereinigung der gegnerischen Truppenteile ein Sieg gegen die Treverer, die sich unterwerfen mussten. Cingetorix wurde als Anführer der romtreuen Partei an die Spitze des Stammes gesetzt.<ref>Caesar, ''De bello Gallico'' 6, 7, 3 – 8, 9.</ref> Der darauffolgende zweite Rheinübergang Caesars nach Germanien erfolgte sicher vom Gebiet der Treverer aus.<ref>Caesar, ''De bello Gallico'' 6, 9, 1-5; dazu {{RGA|31|176||Treverer|Gerhard Dobesch}}</ref>

Als [[Vercingetorix]] 52 v. Chr. den großen Aufstand zahlreicher gallischer Völker gegen Caesar organisierte und leitete, nahmen die Treverer daran nicht teil, da sie sich einer Bedrängung von Seiten der Germanen ausgesetzt sahen.<ref>Caesar, ''De bello Gallico'' 7, 63, 7.</ref> Sie gewährten aber einem der Anführer der rebellierenden Haeduer, [[Surus]], Asyl, der sie 51 v. Chr. zu weiterem Widerstand gegen die Römer aufreizte. Erneut war es Labienus, der den Treverern trotz deren Unterstützung durch germanische Aufgebote eine Niederlage beibrachte.<ref>Caesar, ''De bello Gallico'' 8, 45, 1.</ref> Gegen Ende seiner kriegerischen Aktivitäten in Gallien veranstaltete Caesar 50 v. Chr. an der Grenze des Territoriums der Treverer eine umfangreiche Heerschau.<ref>Caesar, ''De bello Gallico'' 8, 52, 1.</ref> Diese Parade war als Machtdemonstration gegenüber den Treverern gedacht, sollte aber auch die Germanen erschrecken.


== Kultur und Wirtschaft ==
== Kultur und Wirtschaft ==

Version vom 28. Dezember 2019, 19:33 Uhr

Rekonstruierte treverische Höhensiedlung Altburg (etwa 300–50 v. Chr.)
Treverischer Gold-Stater

Die Treverer (lateinisch Treveri, gallisch Treviri, Treveri) waren ein Volksstamm der Kelten in Nordostgallien mit Kontakten ins Rechtsrheinische. Laut Tacitus suchten sich die Treverer dadurch von den übrigen Galliern abzugrenzen, dass sie ihre Ursprünge auf germanische Wurzeln zurückführten.[1]

Das Stammesgebiet erstreckte sich, nach De bello Gallico von Gaius Iulius Caesar, vom Rhein[2] bis zum Land der Remer.[3] Die westliche Grenze bildete die Maas. Die nördliche Grenze war der Vinxtbach, nördlich von ihm siedelten die Eburonen und Condruser, sie waren clientes der Treverer. Caesar erwähnt in seinem Werk keinen befestigten Ort (Oppidum) bzw. Hauptort der Treverer. Augusta Treverorum (Stadt des Augustus im Land der Treverer, das heutige Trier), stieg erst in provinzialrömischer Zeit zur Hauptstadt der Treverer auf.

Namensherkunft

Der Volksname der Treverer kommt nach Cuno von tre (Verstärkungspartikel) und vero, das kymrische gwyr (kräftig, tüchtig).[4]

Xavier Delamarre zitiert Rudolf Thurneysen,[5] der vorgeschlagen hat, das keltische trē-uer-o- nach trevuero-, mit den Bestandteilen trē- < *trei- „durch“ (vergleiche lateinisch trāns) und ver-o „über einen Fluss gehen, fahren“ zu rekonstruieren. Der Name Treverer hieße in Wirklichkeit „die Fahrleute“, weil dieser Stamm die Mosel überqueren ließ. Das kann die Existenz der Furtengöttin Ritona und der Kapelle zum Uorioni deo auch erklären. Das gleiche Stammwort bestand auch im altirischen treóir (< trē-u̯ori) „Führung durch einen Furt“, „Ort, wo der Fluss überquert wird“.

Das Sprachelement ver- / var- ist indo-germanisch und bedeutete vielleicht „Bach“ oder „Fluss“ (vergleiche sanskrit vār „Wasser“ oder altnordisch vari). Dieses Wort ist häufig in Frankreich in den Flussnamen wie le Var, la Vire oder la Vière und als Bestandteil von Louviers, Reviers, Haut-Laviers und Verviers. Die Stadt Horbourg-Wihr im Elsaß ist eine ehemalige Argento-varia.

Frühkeltische Lebensweise

Palisaden-Befestigung in der rekonstruierten treverischen Siedlung Altburg

Nach modernen Erkenntnissen[6] reicht die Geschichte der Kelten mindestens bis in das 6. Jahrhundert v. Chr. zurück. Die Treverer bauten ihre Häuser aus Lehm und Flechtwerk auf Grundlage einer Holzkonstruktion. Diese Häuser hatten eine Haltbarkeit von möglicherweise ein oder zwei Generationen.

Die Treverer siedelten in Einzelgehöften und Kleinsiedlungen. Daneben bestanden in der Spät-Latènezeit zahlreiche befestigte Höhensiedlungen – wahrscheinlich Hofgemeinschaften der Oberschicht – und fünf Oppida: der Martberg an der Untermosel, Wallendorf an der Sauer, Otzenhausen im Hunsrück, Kastel an der Saar und der Titelberg in Luxemburg. Der spätere Hauptort des Stammes – Augusta Treverorum, das heutige Trier – scheint nach archäologischen Zeugnissen seine Bedeutung erst mit Einrichtung der römischen Provinzen in Nordostgallien erhalten zu haben. Gleichzeitig mit dem Aufstieg Triers ging ein erheblicher Bedeutungsverlust der anderen Oppida einher, deren Blüte um die Zeitenwende endete.

Caesar hebt die Reiterei der Treverer in De bello Gallico besonders hervor.[7]

Rolle im Gallischen Krieg Caesars

Erstmals werden die Treverer in historischen literarischen Quellen von Gaius Iulius Caesar für das Jahr 58 v. Chr. erwähnt. Damals, als Caesar seinen Gallischen Krieg begonnen hatte, informierten sie den römischen Feldherrn über einen neuen Zuzug der Sueben für Ariovist.[8] Eventuell spielte hierbei ihre Verbundenheit mit den zu jener Zeit von den suebischen Scharen bedrängten Haeduern eine ausschlaggebende Rolle. Auf Caesars Aufforderung hin schickten sie ihm 57 v. Chr. ein Kontingent ihrer Reiterei, deren großer Schlagkraft sie ebenso wie ihrer Infanterie große Kriegserfolge verdankten,[9] für den Kampf gegen die Belger zu Hilfe. Als aber die Schlacht an der Sambre gegen die Nervier für die Römer mit einer Niederlage zu enden schien, suchten die Reiter der Treverer das Weite.[10] So dürfte das Volk Caesar nun als unzuverlässig erschienen sein.[11]

In der Folgezeit zeigten sich die Treverer sogar eher romfeindlich. Caesar schickte 56 v. Chr. seinen Legaten Titus Labienus zu ihnen, um die Belger ruhig zu halten.[12] Nachdem Caesar 55 v. Chr. die in Gallien eingefallenen Tenkterer und Usipeter vernichtend geschlagen hatte, setzte er erstmals zur Einschüchterung der Germanen über den Rhein, und dies tat er vielleicht vom Gebiet der Treverer aus.[11] Während der Vorbereitungen zum zweiten Feldzug gegen Britannien 54 v. Chr. begab er sich persönlich zu den Treverern, deren Haltung ihm zu zweifelhaft schien, um die dortigen Verhältnisse in seinem Sinn zu regeln. Bei dem Stamm stritten sich damals zwei einflussreiche Adlige, der romfeindlich eingestellte Indutiomarus und sein als romfreundlich geltender Schwiegersohn Cingetorix, um den Ehrenvorrang.[13] Caesar schlichtete diese Auseinandersetzung ohne Kampf zu Gunsten des Cingetorix und führte 200 zur Partei des Indutiomarus gerechnete Personen, darunter dessen Sohn und Verwandten, als Geiseln mit sich fort. So sollte der Römerfeind zum Stillhalten gezwungen werden.[14]

Indutiomarus überredete dann Führer anderer romfeindlicher gallischer Stämme, so Ambiorix, König der Eburonen,[15] zum Überfall auf die im Winter 54/53 v. Chr. in verschiedenen Lagern verteilten römischen Heere. Während Ambiorix’ Angriff glückte, scheiterte jener auf das Lager von Quintus Tullius Cicero. Als Indutiomarus von dem Misserfolg erfuhr, brach er die von ihm unternommene Attacke auf Titus Labienus,[16] der bei den Remern nahe der Grenze der Treverer lagerte, ab.[17] Die jenseits des Rheins siedelnden Germanenstämme konnte er nicht zur Entsendung von Hilfstruppen gewinnen, doch erhielt er Zulauf von zahlreichen Flüchtlingen aus gallischen Stämmen, entmachtete Cingetorix und rief zum Krieg gegen die Römer auf.[18] Indessen scheiterte Indutiomarus’ erneuter Angriff auf Labienus und er wurde auf der Flucht eingeholt und getötet.[19]

53 v. Chr. übernahmen die Verwandten des Indutiomarus bei den Treverern die Macht und verbündeten sich mit Ambiorix sowie mehreren rechtsrheinischen Stämmen.[20] Sie starteten noch vor dem Zuzug der germanischen Hilfstruppen wiederum eine Offensive gegen Labienus. Diesem gelang aber noch vor der Vereinigung der gegnerischen Truppenteile ein Sieg gegen die Treverer, die sich unterwerfen mussten. Cingetorix wurde als Anführer der romtreuen Partei an die Spitze des Stammes gesetzt.[21] Der darauffolgende zweite Rheinübergang Caesars nach Germanien erfolgte sicher vom Gebiet der Treverer aus.[22]

Als Vercingetorix 52 v. Chr. den großen Aufstand zahlreicher gallischer Völker gegen Caesar organisierte und leitete, nahmen die Treverer daran nicht teil, da sie sich einer Bedrängung von Seiten der Germanen ausgesetzt sahen.[23] Sie gewährten aber einem der Anführer der rebellierenden Haeduer, Surus, Asyl, der sie 51 v. Chr. zu weiterem Widerstand gegen die Römer aufreizte. Erneut war es Labienus, der den Treverern trotz deren Unterstützung durch germanische Aufgebote eine Niederlage beibrachte.[24] Gegen Ende seiner kriegerischen Aktivitäten in Gallien veranstaltete Caesar 50 v. Chr. an der Grenze des Territoriums der Treverer eine umfangreiche Heerschau.[25] Diese Parade war als Machtdemonstration gegenüber den Treverern gedacht, sollte aber auch die Germanen erschrecken.

Kultur und Wirtschaft

Der keltische Ringwall von Otzenhausen

Die Treverer kannten drei soziale Klassen: Adel, das einfache Volk und die Ambacten (Sklaven). Es gab Geldwirtschaft und arbeitsteiliges Handwerk. Insbesondere die befestigten Städte, die sogenannten Oppida, waren als Handwerks- und Handelszentren der Spätlatènezeit bedeutsam. Überregionaler Handel, auch mit dem Mittelmeerraum, ist durch Funde nachgewiesen.

Die vorrömische keltische Bevölkerung von Rheinhessen gehörte nach neueren Forschungsergebnissen ebenfalls zu den Treverern. Diese wird als Aresaken bezeichnet und gilt als ein Teilstamm oder eine ethnische Gruppe innerhalb des Großstammes, die in Form eines Pagus organisiert war. Zentrum dieses Siedlungsgebietes der Treverer war wahrscheinlich das Oppidum auf dem Donnersberg im nördlichen Pfälzer Bergland.

Religion

Die Treverer waren ursprünglich Polytheisten und hatten wahrscheinlich einen ähnlichen Glauben wie die anderen keltischen Stämme. Nach der römischen Eroberung wurden viele ihrer Gottheiten mit den römischen Göttern gleichgesetzt („Interpretatio Romana“) oder verbunden. Zu den meistverehrten Gottheiten im treverischen Gebiet zählen der Stammesgott Mars Lenus und Ancamna, Mercurius und Rosmerta, Iupiter Optimus Maximus, Apollon (Grannus) und Sirona, Intarabus und Minerva. Gottheiten, die nur bei den Treverern bezeugt sind, sind unter anderem Intarabus, Inciona, Veraudunus, Ritona und die Xulsigiae.

Aus der römischen Zeit sind drei wichtige heidnische Heiligtümer in der unmittelbaren Nähe von Trier bekannt: Der Tempelbezirk im Altbachtal, das nahe gelegene Heiligtum Am Herrenbrünnchen und das wichtige Lenus-Mars-Heiligtum am linken Moselufer. Ein anderer wichtiger Tempelbezirk befindet sich auf dem Martberg bei dem Moselort Pommern. Dieser entstand erst in römischer Zeit, wie die meisten Tempel, da diese Art der Religionsausübung hauptsächlich von den Römern übernommen wurde.

Es sind auch landschaftsbezogene Gottheiten bekannt, wie beispielsweise Ardbinna, die wahrscheinlich die Ardennen verkörpert und in Gey auf einer Inschrift bezeugt ist.[26]

Zeittafel

  • um 1200 v. Chr. – die Urnenfelderkultur breitet sich im Eifel-Mosel-Gebiet aus;
  • ab ca. 750 v. Chr. bis Mitte 6. Jahrhundert v. Chr. – eisenzeitliche, von der Urnenfelderkultur geprägte Laufelder Kultur bzw. Laufelder Gruppe im Hunsrück-Eifel-Gebiet;
  • ab 2. Hälfte 6. Jahrhundert v. Chr. bis Mitte 3. Jahrhundert v. Chr. – Hunsrück-Eifel-Kultur (HEK), späthallstattzeitlich Ältere HEK (HEK IA-IB), ab 5. Jahrhundert v. Chr. parallel zur Frühlatènekultur Jüngere HEK (HEK IIA1, IIA2, IIA3 und IIB). In der Älteren HEK Prunkgräber mit vierrädrigem Wagen, Bronzesitula und Lanzenbeigabe (Wagengrab von Bell), in der Jüngeren HEK Prunkgräber mit Schwertbeigabe, Goldschmuck und Südimporten (Bescheid Hügel 6, Hoppstädten-Weiersbach Hügel 2, Remmesweiler, Schwarzenbach Grab 2, Weiskirchen Hügel 2 und 3).
  • spätes 3. bis 2. Jahrhundert v. Chr. – Kontinuität der Bevölkerung ist trotz der gleichzeitigen keltischen Wanderungen durch Funde aus Gräberfeldern (Hoppstädten, Wederath) und Höhenbefestigungen nachgewiesen;
  • 2. Hälfte des 2. Jahrhunderts v. Chr. bis 2. Hälfte des 1. Jahrhunderts v. Chr. – mit treverischen Oppida (Zentralsiedlungen), zum Beispiel Martberg, Otzenhausen, Kastel, Wallendorf, Donnersberg und Titelberg sowie befestigten Häuptlingshöfen, differenziertem Handwerk, Münzwirtschaft und innerkeltischem Handel erleben die Treverer, wie die gesamte keltische Kultur, eine Blüte;
  • 58 v. Chr.-51 v. Chr.Gallischer Krieg, Unterwerfung durch Caesar und Beginn der Romanisierung, erste Erwähnung der Treverer als civitas im ersten Buch von Caesars De bello Gallico
  • 58 v. Chr. – Treverische Gesandte melden Caesar, dass 100 Gaue (pagi) der Sueben, die zu den rechtsrheinischen Germanen gehören, den Rhein überschreiten wollen;
  • 54 v. Chr. – Teilnahme am Aufstand des Eburonenkönigs Ambiorix;
  • 53 v. Chr. – Der Trevererfürst oder -könig Indutiomarus greift ein Winterlager Caesars an und wird dabei getötet, Titus Labienus unterwirft die treverische civitas, der Schwiegersohn des Indutiomarus, der romfreundliche Cingetorix, übernimmt die Herrschaft;
  • 52 v. Chr. – Kämpfe der Treverer gegen die Sueben;
  • 51 v. Chr. – Reitertreffen des Titus Labienus mit treverischen Verbänden;
  • 30/29 v. Chr. – Trevereraufstand gegen die Römer; von Marcus Nonius Gallus niedergeschlagen;
  • 16 v. Chr. – Gründung von Augusta Treverorum unter Kaiser Augustus;
  • 21 n. Chr. – fehlgeschlagener Aufstand des Sacrovir
  • 68 – 70 n. Chr. – fehlgeschlagener Aufstand unter Iulius Classicus gegen die Römer (Bataveraufstand).

Anmerkungen

  1. Tacitus, Germania 28; Strabon 4,3,4.
  2. Caesar, De bello Gallico Buch III,11: (…) Treveros, qui proximi flumini Rheno sunt. („Die Treverer, die am nahen Rhein leben.“)
  3. Caesar, De bello Gallico Buch V,3 quae ingenti magnitudine per medios fines Treverorum a flumine Rheno ad initium Remorum pertinet („[Die Ardennen], die sich auf einer gewaltigen Größe durch das zentrale Gebiet der Treverer vom Rhein bis zum Gebiet der Remer ausdehnen.“)
  4. Zitiert aus einem Reiseführer des Jahres 1888, Cuno bleibt unidentifiziert
  5. Rudolf Thurneysen: Rheinisches Museum 84, S. 188–192. In: Dictionnaire de la langue gauloise. editions errance, 2003, S. 300.
  6. Laut Ausstellungsobjekten und Führung durch einen die Treverer erforschenden Historiker im Landesmuseum Trier (Herbst 2004).
  7. Caesar, De bello Gallico Buch V,3: Haec civitas longe plurimum totius Galliae equitatu valet („Dieser Stamm vermag mit seiner Reiterei am meisten in ganz Gallien.“)
  8. Caesar, De bello Gallico 1, 27, 3.
  9. Caesar, De bello Gallico 5, 37, 1.
  10. Caesar, De bello Gallico 2, 24, 4 f.
  11. a b Gerhard Dobesch: Treverer. In: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA). 2. Auflage. Band 31, Walter de Gruyter, Berlin/New York 2006, ISBN 3-11-018386-2, S. 175.
  12. Caesar, De bello Gallico 3, 11, 1.
  13. Caesar, De bello Gallico 5, 3, 2 und 5, 4, 3 f..
  14. Caesar, De bello Gallico 5, 3, 2 – 4, 6.
  15. Caesar, De bello Gallico 5, 26, 2.
  16. Caesar, De bello Gallico 5, 47, 4 f.; Cassius Dio, Römische Geschichte 40, 11, 1 f.
  17. Caesar, De bello Gallico 5, 53, 2.
  18. Caesar, De bello Gallico 5, 55, 1-4.
  19. Caesar, De bello Gallico 5, 56, 1 – 58, 6.
  20. Caesar, De bello Gallico 6, 2, 1-3.
  21. Caesar, De bello Gallico 6, 7, 3 – 8, 9.
  22. Caesar, De bello Gallico 6, 9, 1-5; dazu Gerhard Dobesch: Treverer. In: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA). 2. Auflage. Band 31, Walter de Gruyter, Berlin/New York 2006, ISBN 3-11-018386-2, S. 176.
  23. Caesar, De bello Gallico 7, 63, 7.
  24. Caesar, De bello Gallico 8, 45, 1.
  25. Caesar, De bello Gallico 8, 52, 1.
  26. CIL 13, 07848 Deae Ardbi/nnae

Quellen

  • Caesar, De bello Gallico I 37; II 24; III 11; IV 6, 10; V 2-4, 24, 47, 53, 55, 58; VI 2, 3, 5-9, 29, 32, 44; VII 63.

Literatur