Cadmoselit
Cadmoselit | |
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Cadmoselit aus Ust'Uyok, Turan, Tuwa, Russland | |
Allgemeines und Klassifikation | |
IMA-Symbol |
Cds[1] |
Chemische Formel | CdSe |
Mineralklasse (und ggf. Abteilung) |
Sulfide und Sulfosalze |
System-Nummer nach Strunz (8. Aufl.) Lapis-Systematik (nach Strunz und Weiß) Strunz (9. Aufl.) Dana |
II/C.13 II/C.13-040 2.CB.45 02.08.07.03 |
Kristallographische Daten | |
Kristallsystem | hexagonal |
Kristallklasse; Symbol | dihexagonal-pyramidal 6mm[2] |
Raumgruppe | P63mc[3] |
Gitterparameter | a = 4,30 Å; c = 7,02 Å[3][2] |
Formeleinheiten | Z = 2[3][2] |
Physikalische Eigenschaften | |
Mohshärte | 4 |
Dichte (g/cm3) | gemessen: 5,47; berechnet: 5,807 |
Spaltbarkeit | vollkommen |
Bruch; Tenazität | spröde |
Farbe | schwarz; hellgrau im Auflicht; schwaches Braun in Öl mit inneren, bräunlichen Reflexionen |
Strichfarbe | schwarz |
Transparenz | durchscheinend bis undurchsichtig |
Glanz | Diamantglanz, Harzglanz |
Cadmoselit ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der „Sulfide und Sulfosalze“. Es kristallisiert im hexagonalen Kristallsystem mit der Zusammensetzung CdSe, ist also chemisch gesehen Cadmiumselenid.
Cadmoselit entwickelt nur sehr kleine, hexagonal-pyramidale Kristalle im Bereich von einigen zehntel Millimetern mit horizontaler Streifung. Die Farbe des Minerals ist ungewöhnlich wechselhaft. Bei indirekter Beleuchtung wirkt es schwarz, im Auflicht dagegen hellgrau. In Öl getaucht erscheint die Farbe schwach braun mit inneren, bräunlichen Reflexionen.[4]
Etymologie und Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Erstmals gefunden wurde Cadmoselit 1957 in der „Ust'Uyok“-Lagerstätte bei Turan (Südsibirien, Russland) und beschrieben durch E. Z. Buryanova, G. A. Kovalev und A. I. Komkov, die das Mineral nach seiner Zusammensetzung Cadmium und Selen benannten.
Klassifikation
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der alten (8. Auflage) und neuen Systematik der Minerale nach Strunz (9. Auflage) gehört der Cadmoselit zur Abteilung der „Sulfide und Sulfosalze mit dem Stoffmengenverhältnis Metall : Schwefel, Selen, Tellur = 1 : 1“. Die 9. Auflage der Strunz’schen Mineralsystematik unterteilt hier allerdings inzwischen präziser nach der Art der beteiligten Kationen und das Mineral steht somit entsprechend in der Unterabteilung „mit Zink (Zn), Eisen (Fe), Kupfer (Cu), Silber (Ag), usw.“, wo es zusammen mit Hypercinnabarit, Greenockit, Rambergit und Wurtzit eine eigene Gruppe bildet.
Die im englischen Sprachraum gebräuchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Cadmoselit der Unterabteilung der „Sulfide einschließlich Seleniden und Telluriden mit der allgemeinen Zusammensetzung AmBnXp sowie dem Stoffmengenverhältnis (m+n):p=1:1“. Dort findet er sich zusammen mit Greenockit, Rambergit und Wurtzit in der Wurtzitgruppe (Hexagonal: P63mc).
Bildung und Fundorte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Cadmoselit bildet sich in sedimentären Schichten unter reduzierenden Bedingungen bei mittlerer bis hoher Alkalinität.[4] Begleitminerale sind unter anderem Calcit, Clausthalit, Ferroselit, Greenockit, Laumontit, Pyrit und gediegen Selen.
Außer an seiner Typlokalität „Ust'Uyok“ in Russland konnte Cadmoselit bisher nur noch in der „Kidd Creek Mine“ im Bezirk Cochrane (Ontario) in Kanada und in der „Tumiñico Mine“, Sierra de Cacho in der argentinischen Provinz La Rioja gefunden werden (Stand: 2009).[5]
Kristallstruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Cadmoselit kristallisiert hexagonal in der Raumgruppe P63mc (Raumgruppen-Nr. 186) mit den Gitterparametern a = 4,30 Å und c = 7,02 Å[6] sowie zwei Formeleinheiten pro Elementarzelle[2].
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Laurence N. Warr: IMA–CNMNC approved mineral symbols. In: Mineralogical Magazine. Band 85, 2021, S. 291–320, doi:10.1180/mgm.2021.43 (englisch, cambridge.org [PDF; 320 kB; abgerufen am 5. Januar 2023]).
- ↑ a b c Webmineral – Cadmoselite (englisch)
- ↑ a b American Mineralogist Crystal Structure Database – Cadmoselite (englisch, 1963, 1993)
- ↑ a b Handbook of Minerals - Cadmoselite (englisch, PDF 56,6 kB)
- ↑ Mindat - Cadmoselite (englisch)
- ↑ American Mineralogist Crystal Structure Database - Cadmoselite (englisch, 1963, 1993)
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Paul Ramdohr, Hugo Strunz: Klockmanns Lehrbuch der Mineralogie. 16. Auflage. Ferdinand Enke Verlag, 1978, ISBN 3-432-82986-8, S. 437.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Mineralienatlas:Cadmoselit (Wiki)