Bahnhof Bremen-Neustadt
Bremen-Neustadt | |
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Luftbild (2012)
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Daten | |
Betriebsstellenart | Bahnhof |
Lage im Netz | Trennungsbahnhof |
Bauform | Durchgangsbahnhof |
Bahnsteiggleise | 2 |
Abkürzung | HBN |
IBNR | 8001155 |
Preisklasse | 5 |
Eröffnung | 14. Juli 1867 |
bahnhof.de | bremen-neustadt |
Lage | |
Stadt/Gemeinde | Bremen |
Ort/Ortsteil | Neustadt |
Land | Bremen |
Staat | Deutschland |
Koordinaten | 53° 4′ 35″ N, 8° 47′ 10″ O |
Höhe (SO) | 9 m ü. NHN |
Eisenbahnstrecken | |
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Bahnhöfe in Bremen |
Der Bahnhof Bremen-Neustadt ist ein Bahnhof im Bremer Stadtteil Neustadt. Er ist ein Trennungsbahnhof, in dem von der Bahnstrecke Oldenburg–Bremen die Strecke nach Bremen-Grolland abzweigt. Er wird von der DB InfraGO betrieben.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bremen errichtete den Bahnhof Bremen-Neustadt auf eigene Kosten als Teil des auf Bremer Gebiet liegenden Abschnitts der Bahnstrecke Oldenburg–Bremen. Die Großherzoglich Oldenburgischen Staatseisenbahnen eröffneten den Zwischenbahnhof zusammen mit der Strecke offiziell am 14. Juli 1867 und nahmen den Betrieb am 15. Juli 1867 auf.[1][2] Das 1867 errichtete Empfangsgebäude[1] war im Stil der Neugotik mit Spitzbogenfenstern, Gesimsen, Fialen, Ornamenten, einem giebelständigen Mittelrisaliten und Eckrisaliten ausgeführt.[3] Der Sicherheitshafen wurde mit einem Gleisanschluss an den Bahnhof angeschlossen.[4][5]
Bremen-Neustadt war Zollgrenzbahnhof zwischen der Freien Hansestadt Bremen und dem Großherzogtum Oldenburg.[6]
Der Bahnhof lag zwischen der Brücke über die Weser im Norden und der Brücke über den Sicherheitshafen – einer Gitterträger-Konstruktion mit Drehbrückenteil[5] – im Süden. Auch die ab 1897[7] errichtete Gasanstalt Woltershausen erhielt einen Gleisanschluss.[8] Nachdem der südöstliche Teil des Sicherheitshafens, der von den Gleisen überquert wurde, 1900[9] zugeschüttet wurde, wurde der Bahnhof weiter Richtung Süden ausgedehnt.[10] Am 18. Oktober 1906 wurde der ausschließlich durch die Großherzoglich Oldenburgischen Staatseisenbahnen bediente oldenburgische Güterbahnhof Bremen-Neustadt eröffnet.[11] Im Bahnhof bestand ebenfalls die Ladestelle Hohentorshafen.[12][11]
Um 1930 wurde das Empfangsgebäude von 1867 durch ein etwa 300 Meter weiter südlich liegendes aus Backstein ersetzt.[1][6] Dieses sollte der Bedeutung der nahen Focke-Wulf-Flugzeugwerke gerecht werden.[13]
Im Bahnhof waren drei mechanische Stellwerke in Betrieb.[14][15][16] Die letzten beiden, das Fahrdienstleiterstellwerk Bnf am Südkopf und das Wärterstellwerk Bnw am Nordkopf[17], wurden am 13. September 1999 außer Betrieb genommen[15][16] und am Folgetag durch eine Fernstellung durch das elektronische Stellwerk Bremen-Walle ersetzt, das aus der Betriebszentrale Hannover ferngesteuert wird.[18] Die beiden Stellwerksgebäude wurden um 2006 abgerissen.[19]
In den 1950er und 1960er Jahren war der Modell-Eisenbahn-Club Bremen in Räumlichkeiten des Bahnhofs aktiv.[20]
Ende der 1990er Jahre verkaufte die Deutsche Bahn das Empfangsgebäude an die Immobiliengesellschaft Patron Capital, die es im Januar 2016 an zwei Investoren weiterveräußerte, die eine Gebäudesanierung, eine Vermietung der Wohnungen und die Vermietung von weiten Teilen an einen Großgastronomen planten.[21][22][23]
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Bahnhof Bremen-Neustadt wird durch die NordWestBahn von den Linien RS 3 und RS 4 der Regio-S-Bahn Bremen/Niedersachsen sowie RB 58 (Bremen Hbf–Osnabrück Hbf) bedient.
Linie | Verlauf | Takt | Betreiber |
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RS 3 | Bremen Hbf – Bremen-Neustadt – Heidkrug – Delmenhorst – Hoykenkamp – Schierbrok – Bookholzberg – Hude – Wüsting – Oldenburg (Oldb) Hbf (– Oldenburg-Wechloy – Bad Zwischenahn) (einzelne Züge in Tagesrandlage) Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2023 |
60 min | NordWestBahn |
RS 4 | Bremen Hbf – Bremen-Neustadt – Heidkrug – Delmenhorst – Hoykenkamp – Schierbrok – Bookholzberg – Hude – Berne – Elsfleth – Kirchhammelwarden – Brake (Unterweser) – Rodenkirchen (Oldb) – Kleinensiel – Nordenham Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2023 |
60 min | NordWestBahn |
RB 58 | Bremen Hbf – Bremen-Neustadt – Delmenhorst – Ganderkesee – Brettorf – Wildeshausen – Rechterfeld – Goldenstedt (Oldb) – Lutten – Vechta – Lohne (Oldb) – Mühlen (Oldb) – Steinfeld (Oldb) – Holdorf (Oldb) – Neuenkirchen (Oldb) – Rieste – Hesepe – Bramsche – Achmer – Halen – Osnabrück Altstadt – Osnabrück Hbf Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2023 |
60 min | NordWestBahn |
2016 nutzten etwa 320 Fahrgäste täglich den Bahnhof.[22]
In Bremen-Neustadt endeten ehemals die Personenzüge der Bremen-Thedinghauser Eisenbahn.[6]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c Peter Strotmann: Bahn frei nach Oldenburg. In: WK Geschichte. Bremer Tageszeitungen, 15. Juli 2017, abgerufen am 18. März 2024.
- ↑ Wilhelm Koch: Eisenbahn-Stations-Verzeichniss der dem Vereine Deutscher Eisenbahn-Verwaltungen angehörigen, sowie der übrigen im Betriebe oder Bau befindlichen Eisenbahnen Europa's. 4. Auflage. Barthol, Berlin 1872, OCLC 162670413, S. 55 (archive.org [abgerufen am 20. März 2024]).
- ↑ Fotografie. Um 1925.
- ↑ Woltmershausen – aus der Geschichte. In: Bremen Online. Abgerufen am 20. März 2024.
- ↑ a b Eisenbahnbrücke über den Sicherheits-Hafen zu Bremen. (alarmy.com zvab.com [abgerufen am 21. März 2024]).
- ↑ a b c Bahnstation Bremen-Neustadt. In: Zielbahnhof. Burkhard Thiel, abgerufen am 20. März 2024.
- ↑ Seit 160 jahren für ein modernes Leben. Wesernetz Bremen, abgerufen am 20. März 2024.
- ↑ Meßtischblatt 1451: Bremen. In: Topographische Karte 1:25000. Königlich Preussische Landesaufnahme, Berlin 1900 (deutschefotothek.de [abgerufen am 20. März 2024]).
- ↑ Bremen-Häfen. In: GenWiki. Verein für Computergenealogie, 20. März 2011, abgerufen am 21. März 2024.
- ↑ Meßtischblatt 1451: Bremen. In: Topographische Karte 1:25000. Königlich Preussische Landesaufnahme, Berlin 1916 (deutschefotothek.de [abgerufen am 21. März 2024]).
- ↑ a b Die Großherzoglich Oldenburgischen Staatseisenbahnen – Ein Rückblick auf die ersten 50 Jahre ihres Bestehens 1867–1917. Verlag von Gerhard Stalling, Oldenburg 1917, S. 32 (laenderbahn.info [PDF; 11,6 MB; abgerufen am 21. März 2024]).
- ↑ Meßtischblatt 1451: Bremen. In: Topographische Karte 1:25000. Reichsamt für Landesaufnahme, Berlin 1935 (deutschefotothek.de [abgerufen am 21. März 2024]).
- ↑ Alle Bilder zum Thema Bahnhöfe – Bahnhof Bremen-Neustadt. Eisenbahnstiftung Joachim Schmidt, S. 1, abgerufen am 21. März 2024.
- ↑ Bremen-Neustadt Bns. In: stellwerke.info. Abgerufen am 20. März 2024.
- ↑ a b Bremen-Neustadt Bnf. In: stellwerke.info. Abgerufen am 20. März 2024.
- ↑ a b Bremen-Neustadt Bnw. In: stellwerke.info. Abgerufen am 20. März 2024.
- ↑ Serviceeinrichtungen Bremen-Neustadt. DB InfraGO (PDF; 219 kB)
- ↑ Bremen-Walle. In: stellwerke.info. Abgerufen am 20. März 2024.
- ↑ Stellwerke in Bremen (an der Oldenburger Strecke, Teil 1). In: Bahnlandbilder. Ingo Fritzsch, 4. Januar 2007, abgerufen am 21. März 2024.
- ↑ Geschichte. Modell-Eisenbahn-Club Bremen, abgerufen am 21. März 2024.
- ↑ Umbau Bahnhof Bremen Neustadt. Thiedmann Architekten und Partner, abgerufen am 20. März 2024.
- ↑ a b Karin Mörtel: Investoren haben Gebäude erworben: Große Pläne für Neustädter Bahnhof. In: Weser Kurier. Bremer Tageszeitungen, 3. März 2016, abgerufen am 20. März 2024.
- ↑ Rike Fueller: Bahnhof Neustadt wird für 3 Millionen Euro saniert. In: weserreport.de. 18. März 2017, abgerufen am 21. März 2024: „Der Plan der Gebäudeeigentümer, Basem Khan und Oliver Thiedmann, sah neben der Etablierung einer Gastronomie in der Halle auch die Sanierung der Wohnungen vor.“