Grundwertekommission der SPD

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50 Jahre Grundwertekommission der SPD – im Willy-Brandt-Haus (2023)

Die Grundwertekommission beim Parteivorstand der SPD wurde im Jahr 1973 durch den damaligen Parteivorsitzenden Willy Brandt berufen und beschäftigt sich vorrangig mit Fragen, die – wie er es selbst ausdrückte – „über den Tag hinaus“[1] reichen. Die Grundwertekommission befasst sich somit mit Themen, die eine übergreifende längerfristige Bedeutung für verschiedene Politikzusammenhänge und/oder die politische Kultur bzw. das politische Handeln haben und sozialdemokratischer Antworten bedürfen.[2] Langjähriger prominenter Vorsitzender der Grundwertekommission war Erhard Eppler, der in den Jahren 1973 bis 1992 den Vorsitz des Gremiums innehatte. Er definierte die Grundwertekommission als das einzige Parteigremium, das permanent tagt und reflektiert, was politisch geschieht bzw. geschehen soll.[3] Bedeutung erlangte die Grundwertekommission unter anderem während der SPD-SED-Grundsatzgespräche Ende der 1980er Jahre, als die Kommission gemeinsam mit der Akademie für Gesellschaftswissenschaften beim ZK der SED das gemeinsame Dialogpapier „Der Streit der Ideologien und die gemeinsame Sicherheit[4] verabschiedete, in welchem beide Parteien ihren gemeinsamen Willen zur friedlichen Koexistenz zweier deutscher Staaten niederlegten.

Einzelnachweise

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  1. Brandt, Willy: Über den Tag hinaus. Eine Zwischenbilanz, Hamburg 1974
  2. Grundwertekommission | Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD). In: www3.spd.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 16. März 2016; abgerufen am 13. April 2016.
  3. „Es war ein herrschaftsfreier Diskurs“. In: www.vorwärts. Abgerufen am 13. April 2016.
  4. Nina Grözinger: Dialog und Dissens. Das SPD-SED-Papier von 1987. Die sozialdemokratische Deutschlandpolitik in den 1980er Jahren am Beispiel des SPD-SED-Dialogpapiers, Akademikerverlag, Saarbrücken 2016