Sergei Alexandrowitsch Subow

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RusslandRussland  Sergei Subow
Hockey Hall of Fame, 2019

Geburtsdatum 22. Juli 1970
Geburtsort Moskau, Russische SFSR
Größe 185 cm
Gewicht 91 kg

Position Verteidiger
Nummer #56
Schusshand Rechts

Draft

NHL Entry Draft 1990, 5. Runde, 85. Position
New York Rangers

Karrierestationen

1988–1993 HK ZSKA Moskau
1993–1995 New York Rangers
1995–1996 Pittsburgh Penguins
1996–2009 Dallas Stars
2009–2011 SKA Sankt Petersburg

Sergei Alexandrowitsch Subow (russisch Сергей Александрович Зубов; englische Transkription: Sergei Alexandrovich Zubov; * 22. Juli 1970 in Moskau, Russische SFSR) ist ein ehemaliger russischer Eishockeyspieler und derzeitiger -trainer. Den Großteil seiner aktiven Karriere verbrachte der Verteidiger in der National Hockey League und absolvierte dort über 1000 Partien für die New York Rangers, Pittsburgh Penguins und Dallas Stars. In den Playoffs 1994 gewann er mit den Rangers den Stanley Cup und wieder holte diesen Erfolg im Jahre 1999 mit den Stars, die seine Trikotnummer 56 nicht mehr vergeben. Darüber hinaus errang er mit der Eishockeynationalmannschaft der GUS die Goldmedaille bei den Olympischen Winterspielen 1992. Seit 2019 gehört der Russe der Hockey Hall of Fame an.

Als Cheftrainer betreute Subow den SKA Sankt Petersburg (2015–2016), anschließend bis Oktober 2019 den HK Sotschi und 2021 Dinamo Riga aus der Kontinentalen Hockey-Liga. Seit 2022 ist er erneut Assistenztrainer beim SKA Sankt Petersburg.

Subow begann seine Karriere bei HK ZSKA Moskau und wurde beim NHL Entry Draft 1990 in der fünften Runde an insgesamt 85. Position von den New York Rangers ausgewählt. In der NHL-Saison 1993/94 gewann er mit den Rangers zum ersten Mal den Stanley Cup, für New York war es die erste Meisterschaft seit 1940. Während der regulären Saison hatte der Russe 89 Scorerpunkte erzielt, mehr als jeder andere Spieler der Rangers in dieser Saison. Im August 1995 wurde der Verteidiger zusammen mit Petr Nedvěd zu den Pittsburgh Penguins transferiert, die Rangers erhielten im Gegenzug die Spieler Luc Robitaille und Ulf Samuelsson. In Pittsburgh absolvierte Subow noch eine Spielzeit, bevor er am 22. Juni 1996 im Tausch gegen Kevin Hatcher zu den Dallas Stars transferiert wurde. Mit den Stars gewann der Verteidiger in der Saison 1998/99 zum zweiten Mal in seiner Karriere den Stanley Cup. In der folgenden Spielzeit erreichte Subow mit den Stars erneut die Stanley-Cup-Finalspiele, verlor diese allerdings in sechs Begegnungen gegen die New Jersey Devils. Der russische Verteidiger war an diesen Erfolgen gemeinsam mit Ed Belfour, Brett Hull und Mike Modano maßgeblich beteiligt.

Subow war in Dallas einer der Führungsspieler und zeigte dabei wertvolle Qualitäten als Offensivverteidiger. Er fiel auch aufgrund seiner fairen Spielweise auf und sammelte nur wenige Strafminuten. Am Ende der Saison 2002/03 erreichte er mit den Stars das Conference Semifinal, in dem diese mit 2:4 an den Anaheim Ducks scheiterten. Subow trug dazu insgesamt 79 Scorerpunkte bei und war damit hinter Modano zweitbester Scorer des Teams. In den folgenden drei Spieljahren kamen die Stars nie über die erste Playoff-Runde hinaus. Während des Lockouts in der Saison 2004/05 pausierte Subow mit dem Eishockey.

Nach der Saison 2005/06 wurde er dank seinen guten Allround-Fähigkeiten für die James Norris Memorial Trophy nominiert. Der Pokal ging jedoch an Nicklas Lidström von den Detroit Red Wings, Subow erhielt bei der Abstimmung die drittmeisten Stimmen. In den Playoffs 2008 erreichte er mit den Stars das Finale der Western Conference, in dem sie den Detroit Red Wings mit 2:4 unterlagen. Zuvor hatte er den Großteil der regulären Saison aufgrund eines Leistenbruchs verpasst.

Zu Beginn der NHL-Saison 2008/09 unterzog sich der Abwehrspieler einer Hüftoperation und verpasste die ersten zwölf Spiele der Saison. Nach einem Spiel der Stars gegen die San Jose Sharks verletzte sich Subow erneut an der Hüfte, was eine weitere Operation zur Folge hatte. Sergei Subow fehlte den Stars für die restlichen 60 Spiele der Saison, sein auslaufender Vertrag wurde nicht verlängert. Am 30. Juli 2009 unterzeichnete der Russe einen Zweijahresvertrag bei SKA Sankt Petersburg aus der Kontinentalen Hockey-Liga.[1]

Am 18. April 2011 trat Subow aufgrund anhaltender Hüftprobleme vom aktiven Leistungssport zurück[2], nachdem er die komplette Spielzeit zuvor verpasst hatte.

Im Jahre 2019 ehrte man seine Spielerkarriere mit der Aufnahme in die Hockey Hall of Fame. Zudem wurde seine Trikotnummer 56 bei den Dallas Stars im Januar 2022 gesperrt.

Auf internationaler Ebene trat Subow erstmals bei der Junioren-Europameisterschaft 1988 in Tschechien in Erscheinung. Für die UdSSR absolvierte der damals 17-jährige alle sechs Turnierpartien und gewann mit der Mannschaft, der auch Pawel Bure angehörte, die Bronzemedaille hinter der Tschechoslowakei und Finnland. Trotz lediglich zwei Vorlagen im Turnierverlauf wurde Subow zum besten Verteidiger des Wettbewerbs ernannt und ins All-Star-Team berufen. Im folgenden Jahr spielte der offensiv-begabte Abwehrspieler bei der Junioren-Weltmeisterschaft in den Vereinigten Staaten erneut für die UdSSR. Im Land des Erzrivalen feierte die Sbornaja den Gewinn der Goldmedaille knapp vor den dahinter platzierten Schweden. Subow trug dazu in sieben Spielen fünf Assists bei. Den Titelgewinn konnte das Team bei der Junioren-Weltmeisterschaft 1990 in Finnland nicht wiederholen. Kanada besiegte die UdSSR, die sich somit mit dem zweiten Rang und der Silbermedaille begnügen musste. Der Verteidiger war mit einem Tor und weiteren drei Vorlagen aber erneut erfolgreich.

Nach dem Zerfall der Sowjetunion spielte Subow erst bei den Olympischen Winterspielen 1992 im französischen Albertville wieder international. Für das Vereinte Team – die Nationalmannschaft der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten – bestritt er acht Partien im Verlauf des Olympischen Eishockeyturniers. Dank Siegen über die USA im Halbfinale sowie Kanada im Finale gewann das Team die Goldmedaille. Mit einer Torvorbereitung trug Subow zu diesem Erfolg bei.

Im gleichen Jahr wurde Subow auch für die Weltmeisterschaft in der Tschechoslowakei nominiert. Fortan spielte er jedoch für Russland. Die Mannschaft enttäuschte allerdings – trotz einer fast makellosen Vorrunde – mit einem fünften Platz. Bereits im Viertelfinale scheiterten die Russen am späteren Weltmeister Schweden. Für Subow sollte es aber sein – statisch gesehen – bestes Turnier bei den Senioren sein. In sechs Spielen gelangen dem gebürtigen Moskauer vier Scorerpunkte, darunter zwei Tore. Es dauerte ganze vier Jahre, ehe Subow aufgrund seines Nordamerika-Engagements wieder für Russland auflief. Im Rahmen des erstmals ausgetragenen World Cup of Hockey 1996, dem Nachfolger des Canada Cup, erreichten die Russen das Halbfinale. Dort unterlagen sie im Halbfinale dem späteren Sieger aus den USA. Subow absolvierte vier der fünf Partien, in denen er zweimal punktete.

In der Saison 2011/12 war er Assistenztrainer beim SKA Sankt Petersburg. Zwischen 2012 und 2014 arbeitete er in gleicher Funktion beim HK ZSKA Moskau, ehe er zum SKA zurückkehrte und weiter als Co-Trainer arbeitete.

Ab Oktober 2015 war er Cheftrainer beim SKA[3] und betreute das Team in dieser Funktion bis zum Ende der Saison 2015/16. Subow erreichte mit dem SKA das Konferenz-Finale, in dem sein Team dem HK ZSKA Moskau mit 0:4 Siegen unterlag.

Im März 2017 übernahm er als Cheftrainer den HK Sotschi und führte das Team zweimal in die Play-offs, in denen das Team jeweils in der ersten Runde ausschied. Im Oktober 2019 wurde er entlassen.[4][5] Zwischen April und Oktober 2021 war Subow Cheftrainer bei Dinamo Riga[6], ebenfalls aus der KHL. Anschließend gehörte er dem Trainerstab der russischen Nationalmannschaft an.

Seit der Saison 2022/23 ist er erneut Assistenztrainer beim SKA Sankt Petersburg.

Erfolge und Auszeichnungen

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Karrierestatistik

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Reguläre Saison Playoffs
Saison Team Liga Sp T V Pkt SM Sp T V Pkt SM
1988/89 ZSKA Moskau Wysschaja Liga 29 1 4 5 10
1989/90 ZSKA Moskau Wysschaja Liga 48 6 2 8 16
1990/91 ZSKA Moskau Wysschaja Liga 41 6 5 11 12
1991/92 ZSKA Moskau Wysschaja Liga 36 4 7 11 6 8 0 0 0 2
1992/93 ZSKA Moskau MHL 1 0 1 1 0
1992/93 Binghamton Rangers AHL 30 7 29 36 14 11 5 5 10 2
1992/93 New York Rangers NHL 49 8 23 31 4
1993/94 Binghamton Rangers AHL 2 1 2 3 0
1993/94 New York Rangers NHL 78 12 77 89 39 22 5 14 19 0
1994/95 New York Rangers NHL 38 10 26 36 18 10 3 8 11 2
1995/96 Pittsburgh Penguins NHL 64 11 55 66 22 18 1 14 15 26
1996/97 Dallas Stars NHL 78 13 30 43 24 7 0 3 3 2
1997/98 Dallas Stars NHL 73 10 47 57 16 17 4 5 9 2
1998/99 Dallas Stars NHL 81 10 41 51 20 23 1 12 13 4
1999/00 Dallas Stars NHL 77 9 33 42 18 18 2 7 9 6
2000/01 Dallas Stars NHL 79 10 41 51 24 10 1 5 6 4
2001/02 Dallas Stars NHL 80 12 32 44 22
2002/03 Dallas Stars NHL 82 11 44 55 26 12 4 10 14 4
2003/04 Dallas Stars NHL 77 7 35 42 20 5 1 1 2 0
2004/05 Dallas Stars NHL nicht gespielt wegen des Lockouts
2005/06 Dallas Stars NHL 78 13 58 71 46 5 1 5 6 6
2006/07 Dallas Stars NHL 78 12 42 54 26 6 0 4 4 2
2007/08 Dallas Stars NHL 46 4 31 35 12 11 1 5 6 4
2008/09 Dallas Stars NHL 10 0 4 4 0
2009/10 SKA Sankt Petersburg KHL 53 10 32 42 32 4 0 2 2 0
Wysschaja Liga/MHL gesamt 155 17 19 36 44 8 0 0 0 2
KHL gesamt 53 10 32 42 32 4 0 2 2 0
AHL gesamt 32 8 31 39 14 11 5 5 10 2
NHL gesamt 1068 152 619 771 337 164 24 93 117 62

Vertrat die UdSSR bei:

Vertrat die GUS bei:

Vertrat Russland bei:

Jahr Team Veranstaltung Resultat Sp T V Pkt SM
1988 UdSSR U18-EM 3. Platz, Bronze 6 0 2 2 2
1989 UdSSR U20-WM 1. Platz, Gold 7 0 5 5 4
1990 UdSSR U20-WM 2. Platz, Silber 7 1 3 4 14
1992 GUS Olympia 1. Platz, Gold 8 0 1 1 0
1992 Russland WM 5. Platz 6 2 2 4 10
1996 Russland World Cup 4. Platz 4 1 1 2 0
Junioren gesamt 20 1 10 11 20
Herren gesamt 18 3 4 7 10

(Legende zur Spielerstatistik: Sp oder GP = absolvierte Spiele; T oder G = erzielte Tore; V oder A = erzielte Assists; Pkt oder Pts = erzielte Scorerpunkte; SM oder PIM = erhaltene Strafminuten; +/− = Plus/Minus-Bilanz; PP = erzielte Überzahltore; SH = erzielte Unterzahltore; GW = erzielte Siegtore; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

Einzelnachweise

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  1. tsn.ca, Free Agent Zubov Signs With St. Petersburg Of KHL
  2. sport-express.ru, Сергей Зубов завершает карьеру
  3. Trainer-Rochaden in der KHL. In: hockeyfans.ch. 17. Oktober 2015, abgerufen am 23. Oktober 2015.
  4. Aivis Kalnins: Future Hall Of Famer sacked by a KHL team. In: hockeybuzz.com. 12. Oktober 2019, abgerufen am 15. Oktober 2019.
  5. Хоккей. «Сочи» объявил об уходе Зубова. In: news.sportbox.ru. 12. Oktober 2019, abgerufen am 15. Oktober 2019 (russisch).
  6. Sergei Zubov Named Head Coach Of Dinamo Riga. In: Full Press Hockey. 12. April 2021, abgerufen am 21. Juni 2021 (englisch).