Toni Söderholm

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Toni Soderholm)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Finnland  Toni Söderholm

Geburtsdatum 14. April 1978
Geburtsort Kauniainen, Finnland
Größe 187 cm
Gewicht 85 kg

Position Verteidiger
Schusshand Links

Karrierestationen

bis 1998 HIFK Helsinki
1998–2002 University of Massachusetts Amherst
2002–2005 HIFK Helsinki
2005–2007 SC Bern
2007–2009 Frölunda HC
2009–2015 HIFK Helsinki
2015–2016 EHC Red Bull München

Toni Söderholm (* 14. April 1978 in Kauniainen) ist ein finnischer Eishockeytrainer und ehemaliger professioneller Eishockeyspieler, der 2007 mit Finnland Vizeweltmeister wurde und unter anderem für HIFK, den SC Bern und den EHC München spielte. Vom 1. Januar 2019 bis 16. November 2022 war er Bundestrainer der deutschen Nationalmannschaft. Zuletzt war von Sommer 2023 bis Oktober 2024 Cheftrainer des EHC Red Bull München aus der Deutschen Eishockey Liga.

Spielerkarriere

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Finnlandschwede[1] Toni Söderholm wurde in der zweisprachigen Stadt Grankulla (finnisch Kauniainen) in der Region Helsinki geboren und begann seine Karriere als Eishockeyspieler in der Nachwuchsabteilung des zweisprachigen Helsinkier Vereins HIFK, in der er bis 1998 aktiv war. Anschließend besuchte er vier Jahre lang die University of Massachusetts Amherst, für deren Eishockeymannschaft er parallel in der National Collegiate Athletic Association spielte. Von 2002 bis 2005 lief der Verteidiger für die Profimannschaft von HIFK in der SM-liiga auf, wobei er in der Saison 2004/05 Mannschaftskapitän war. In seiner Zeit bei HIFK wurde er 2003 mit der Jarmo-Wasama-Gedenk-Trophäe als Rookie des Jahres der SM-liiga sowie ein Jahr später mit der Pekka-Rautakallio-Trophäe als bester Verteidiger ausgezeichnet. 2004 wurde er zudem in das All-Star Team der höchsten finnischen Spielklasse gewählt. Von 2005 bis 2007 stand er für den SC Bern in der Schweizer Nationalliga A auf dem Eis. In der Saison 2006/07 erreichte er mit der Mannschaft das Playoff-Finale, scheiterte dort mit Bern jedoch am Rekordmeister HC Davos.

Zur Saison 2007/08 wurde Söderholm vom Frölunda HC aus der schwedischen Elitserien verpflichtet. Dort verbrachte er auch den Großteil der folgenden Spielzeit, ehe er im Januar 2009 zu HIFK nach Helsinki zurückkehrte. Mit der Mannschaft gewann er in der Saison 2010/11 den finnischen Meistertitel. Er selbst konnte vor allem in den Playoffs überzeugen, als er in 16 Spielen vier Tore und sechs Vorlagen erzielte. Dafür erhielt er die Jari-Kurri-Trophäe als bester Spieler der SM-liiga-Playoffs.

Im April 2015 wurde der finnische Verteidiger vom EHC Red Bull München aus der Deutschen Eishockey Liga verpflichtet.[2] In seiner einzigen Saison in Deutschland gewann er mit den Münchenern den Meistertitel und gab wenige Wochen danach das Ende seiner Spielerlaufbahn bekannt.[3]

Für Finnland nahm Söderholm an den Weltmeisterschaften 2004, 2005 und 2007 teil. Zudem stand er in den Jahren 2003 bis 2008 im Aufgebot seines Landes bei der Euro Hockey Tour. Bei der WM 2007 gewann er mit seiner Mannschaft die Silbermedaille.

Trainerkarriere

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Finnland  Toni Söderholm
Toni Söderholm

Trainerstationen

2016–2017 EHC Red Bull München (Development Coach)
2016–2018 Deutsche U20-Eishockeynationalmannschaft (Assistenztrainer)
2017–2018 SC Riessersee
2019–2022 Deutsche Eishockeynationalmannschaft
2022–2023 SC Bern
2023–2024 EHC Red Bull München

Wenige Wochen nach dem Ende seiner Zeit als Berufseishockeyspieler wurde er im Juni 2016 in den Trainerstab des EHC Münchens aufgenommen und mit der Aufgabe betraut, sich um die individuelle Weiterentwicklung der Spieler zu kümmern.[4]

Am 10. Mai 2017 wurde bekannt, dass Söderholm zum 1. August 2017 das Cheftraineramt beim deutschen Zweitligisten SC Riessersee, einem Kooperationspartner der Münchener, antreten würde.[5] Im März 2018 wurde ihm die Auszeichnung als bester Trainer der DEL2-Saison 2017/18 verliehen.[6] Unter seiner Führung wurde der SCR im April 2018 Vizemeister der DEL2.[7] Nach der Insolvenz der Mannschaft trainierte er den SCR mit Beginn des Spieljahres 2018/19 in der Oberliga.[8]

Im Dezember 2018 berichteten Medien, Söderholm solle neuer Bundestrainer der deutschen Nationalmannschaft werden,[9] wozu sich der Deutsche Eishockey-Bund zunächst nicht äußerte.[10] Am 20. Dezember 2018 wurde Söderholm, der bereits als Co-Trainer der U20-Nationalmannschaft gearbeitet hatte, als neuer Bundestrainer der deutschen Herrennationalmannschaft mit Dienstbeginn am 1. Januar 2019 vorgestellt. Von diesem Amt trat er im November 2022 zurück.[11] Im Anschluss nahm er den Posten des Cheftrainers beim Schweizer Club SC Bern ein. Diesen verließ er nach der Saison 2022/23.[12]

Anfang Mai 2023 wurde Söderholm als Nachfolger von Don Jackson beim EHC Red Bull München vorgestellt.[13] Die Hauptrunde der Saison 2023/24 beendeten die Münchner auf dem fünften Platz. Im Play-off-Halbfinale unterlag das Team dann dem späteren Vizemeister Fischtown Pinguins Bremerhaven mit 1:4 in der Best-of-Seven-Serie; trotz des enttäuschenden Ergebnisses hielt man an Söderholm fest. Der Start der Saison 2024/25 verlief durchwachsen, während die ersten vier Spiele gewonnen werden konnten, folgten drei Niederlagen in Folge vor heimischer Kulisse. Nach einer 1:2-Niederlage im Shoot-Out gegen den Tabellenletzten Düsseldorfer EG wurde Söderholm freigestellt, interimistisch übernahm Max Kaltenhauser die Mannschaft.[14]

Erfolge und Auszeichnungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Spieler:

Als Trainer:

  • 2018 DEL2-Trainer des Jahres

Karrierestatistik

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Reguläre Saison Playoffs
Saison Team Liga Sp T V Pkt SM Sp T V Pkt SM
1998/99 University of Massachusetts Amherst NCAA 35 1 8 9 64
1999/00 University of Massachusetts Amherst NCAA 34 3 12 15 32
2000/01 University of Massachusetts Amherst NCAA 24 1 7 8 23
2001/02 University of Massachusetts Amherst NCAA 33 2 15 17 28
2002/03 HIFK Helsinki SM-liiga 52 8 15 23 49 4 0 2 2 4
2003/04 HIFK Helsinki SM-liiga 56 16 21 37 72 11 1 1 2 4
2004/05 HIFK Helsinki SM-liiga 51 5 19 24 30 5 0 1 1 2
2005/06 SC Bern NLA 44 12 12 24 38 6 0 1 1 8
2006/07 SC Bern NLA 40 7 14 21 44 17 4 5 9 14
2007/08 Frölunda HC Elitserien 53 6 14 20 66 7 0 2 2 0
2008/09 Frölunda HC Elitserien 36 3 7 10 53
2008/09 HIFK Helsinki SM-liiga 7 2 1 3 29 2 0 0 0 0
2009/10 HIFK Helsinki SM-liiga 55 5 16 21 34 6 1 3 4 2
2010/11 HIFK Helsinki SM-liiga 55 5 20 25 62 16 4 6 10 12
2011/12 HIFK Helsinki SM-liiga 60 8 39 47 66 4 2 0 2 2
2012/13 HIFK Helsinki SM-liiga 53 4 23 27 84 8 2 3 5 4
2013/14 HIFK Helsinki SM-liiga 49 6 22 28 32 2 0 0 0 0
2014/15 HIFK Helsinki SM-liiga 25 1 11 12 24 8 1 3 4 6
2015/16 EHC Red Bull München DEL 50 6 20 26 66 14 2 4 6 22
NCAA gesamt 126 7 42 49 147
SM-liiga gesamt 463 60 187 247 482 66 11 19 30 36
NLA gesamt 84 19 26 45 82 23 4 6 10 22
Elitserien gesamt 89 9 21 30 119 7 0 2 2 0

(Legende zur Spielerstatistik: Sp oder GP = absolvierte Spiele; T oder G = erzielte Tore; V oder A = erzielte Assists; Pkt oder Pts = erzielte Scorerpunkte; SM oder PIM = erhaltene Strafminuten; +/− = Plus/Minus-Bilanz; PP = erzielte Überzahltore; SH = erzielte Unterzahltore; GW = erzielte Siegtore; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

Commons: Toni Söderholm – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Mattias Forsblom: Det finlandssvenska hockeylandslaget har aldrig varit bättre – dessa 25 spelare skulle bilda ett hyfsat VM-lag. In: svenska.yle.fi. 11. Mai 2019, abgerufen am 25. Februar 2021 (schwedisch).
  2. Abendzeitung München, EHC Neuzugang genießt München; Soederholm: "Einfach wunderschön hier", 20. April 2015, abgerufen am 6. Juni 2015
  3. HBL: Toni Söderholm avslutar spelarkarriären – fick nytt jobb i Tyskland. In: svenska.yle.fi. Abgerufen am 20. Mai 2016.
  4. Toni Söderholm rückt in den Trainerstab. In: ehcrb. Abgerufen am 16. Juni 2016.
  5. EHC Red Bull München. Abgerufen am 10. Mai 2017.
  6. Andreas Driendl ist Spieler des Jahres in der DEL2. 13. März 2018, abgerufen am 17. Dezember 2018.
  7. Söderholm und die Vize-Meisterschaft: „Heiliger Scheiß“. 23. April 2018, abgerufen am 17. Dezember 2018.
  8. Das Oberliga-Kuriosum SC Riessersee. In: mittelbayerische.de. 26. September 2018, abgerufen am 20. Dezember 2018.
  9. DEB-Suche beendet: Toni Söderholm soll neuer Eishockey-Bundestrainer werden. Abgerufen am 17. Dezember 2018.
  10. Eishockey: Weiterhin kein DEB-Kommentar zu Trainer-Favorit Söderholm. Abgerufen am 17. Dezember 2018.
  11. Deutscher Eishockey-Bund e.V: DEB-Neustrukturierung: Toni Söderholm wird neuer Bundestrainer | Deutscher Eishockey-Bund e. V. Abgerufen am 20. Dezember 2018.
  12. Toni Söderholm verlässt den SC Bern. Abgerufen am 5. April 2023.
  13. EHC Red Bull München: Toni Söderholm folgt auf Don Jackson. Abgerufen am 15. Mai 2023.
  14. EHC Red Bull München stellt Trainer Toni Söderholm frei. In: redbullmuenchen.de. EHC Red Bull München, 12. Oktober 2024, abgerufen am 12. Oktober 2024.