Unterreichenbach (Birstein)

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Unterreichenbach
Gemeinde Birstein
Koordinaten: 50° 22′ N, 9° 19′ OKoordinaten: 50° 22′ 11″ N, 9° 19′ 25″ O
Höhe: 306 m ü. NHN
Fläche: 8,13 km²[1]
Einwohner: 501 (31. Dez. 2023) HW[2]
Bevölkerungsdichte: 62 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. April 1972
Postleitzahl: 63633
Vorwahl: 06054

Unterreichenbach ist ein Ortsteil der Gemeinde Birstein im hessischen Main-Kinzig-Kreis. Der Ort liegt im unteren Vogelsberg nordöstlich von Birstein am Reichenbach.

Die älteste bekannte Erwähnung von Unterreichenbach erfolgte um das Jahr 810 unter dem Namen „Richenbah“.[1] In historischen Dokumenten späterer Zeit ist der Ort unter folgenden Ortsnamen belegt (in Klammern das Jahr der Erwähnung):[1] Richenbah (um 850) und Richenbach (1279).

Das Dorf kam 1816 nach dem Wiener Kongress vom Fürstentum Isenburg-Birstein zum Kurfürstentum Hessen und mit der preußischen Annexion Kurhessens 1866 an Preußen.

Im Jahre 1939 gehörte der Ort zum Landkreis Gelnhausen und hatte 386 Einwohner.

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurde die bis dahin selbstständige Gemeinde Unterreichenbach zum 1. April 1972 auf freiwilliger Basis in die Gemeinde Birstein eingemeindet.[3] Für Unterreichenbach, wie für alle eingegliederten ehemals eigenständigen Gemeinden von Birstein, wurde ein Ortsbezirk gebildet.[4]

Verwaltungsgeschichte im Überblick

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Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Unterreichenbach angehört(e):[1][5]

Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Unterreichenbach 609 Einwohner. Darunter waren 15 (2,5 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 111 Einwohner unter 18 Jahren, 270 zwischen 18 und 49, 138 zwischen 50 und 64 und 90 Einwohner waren älter.[6] Die Einwohner lebten in 237 Haushalten. Davon waren 54 Singlehaushalte, 63 Paare ohne Kinder und 90 Paare mit Kindern, sowie 24 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften. In 36 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 174 Haushaltungen lebten keine Senioren.[6]

Einwohnerentwicklung

Unterreichenbach: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2023
Jahr  Einwohner
1834
  
434
1840
  
437
1846
  
416
1852
  
390
1858
  
391
1864
  
385
1871
  
398
1875
  
403
1885
  
398
1895
  
406
1905
  
416
1910
  
430
1925
  
419
1939
  
386
1946
  
561
1950
  
594
1956
  
563
1961
  
559
1967
  
555
1970
  
553
1980
  
?
1990
  
?
2000
  
?
2011
  
609
2023
  
501
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: [1]; Gemeinde Birstein:[2]; Zensus 2011[6]

Historische Religionszugehörigkeit

• 1885: 380 evangelische (= 95,84 %), 18 jüdische (= 4,52 %) Einwohner[1]
• 1961: 782 evangelische (= 86,23 %), 74 katholische (= 13,24 %) Einwohner[1]

Für Unterreichenbach besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Unterreichenbach) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung.[4] Der Ortsbeirat besteht aus fünf Mitgliedern. Bei den Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat 60,4 %. Alle Kandidaten gehörten der „Bürgerliste Unterreichenbach“ an.[7] Der Ortsbeirat wählte Edmund Schenk zum Ortsvorsteher.[8]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Kulturdenkmäler

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  • Vogelsberger Dom“, die evangelisch-reformierte Kirche des Orts, wurde nach Abbruch der alten Kirche von 1748 bis 1754 als Querkirche errichtet.[9][10]
  • „Mittelalterliche Gerichtsstätte“ beim ehemaligen Obertor, vor dem Friedhof

Siehe: Liste der Kulturdenkmäler in Birstein-Unterreichenbach

Naturdenkmäler

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  • „Gerichtslinden“, eine Baumgruppe aus drei historischen Gerichtslinden am Nordausgang des Dorfes.
    Sie stehen im flächigen Kulturdenkmal „mittelalterliche Gerichtsstätte“.[11]

Siehe: Liste der Naturdenkmale in Birstein

  • Dalles Kicker
  • Freiwillige Feuerwehr Unterreichenbach
  • Jagdgenossenschaft Unterreichenbach
  • KSG Unterreichenbach
  • Landfrauenverein Unterreichenbach
  • Männer-Gesangverein Eintracht

Persönlichkeiten

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Anmerkungen und Einzelnachweise

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Anmerkungen

  1. Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung waren die Ämter und frühen Gerichte sowohl Gericht als auch Verwaltungsorgan.
  2. Infolge der Rheinbundakte.
  3. Infolge der Befreiungskriege.
  4. Infolge der Beschlüsse des Wiener Kongresses.
  5. Durch Staatsvertrag mit Österreich und dem Königreich Preußen sowie Einigung zwischen Großherzogtum Hessen und Kurhessen.
  6. 1822: Trennung zwischen Justiz (Justizamt Birstein) und Verwaltung.
  7. Infolge des Deutschen Krieges.
  8. Infolge des Ersten Weltkriegs entsteht die Weimarer Republik.
  9. Infolge des Zweiten Weltkriegs.

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h i Unterreichenbach, Main-Kinzig-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2019). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. a b Zahlen, Einwohnerzahl HW. In: Webauftritt. Gemeinde Birstein, abgerufen im Juni 2024.
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 363 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  4. a b Hauptsatzung. (PDF; 49 kB) § 4. In: Webauftritt. Stadt Felsberg, abgerufen im Oktober 2020.
  5. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  6. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 24 und 78, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. Juli 2021;.
  7. Ortsbeiratswahl Unterreichenbach. In: Votemanager. Gemeinde Birstein, abgerufen im Juni 2024.
  8. Ortsbeirat Unterreichenbach. In: Webauftritt. Gemeinde Birstein, abgerufen im Juni 2024.
  9. Kathrin Ellwardt: Kirchenbau zwischen evangelischen Idealen und absolutistischer Herrschaft. Die Querkirchen im hessischen Raum vom Reformationsjahrhundert bis zum Siebenjährigen Krieg. Michael Imhof Verlag, Petersberg 2004, ISBN 3-937251-34-0
  10. Der „Vogelsberger Dom“. In: www.gudrunkauck.de. Abgerufen im Oktober 2020.
  11. Unterreichenbach, Gerichtsplatz. Gerichtsstätten in Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Commons: Unterreichenbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien