Der Adda (antik: Addua)[1] ist ein italienischer Fluss, der durch die Lombardei fließt, den Comer See durchquert, ihn bei Lecco verlässt und etwa 10 km westlich von Cremona in den Po mündet. Er ist mit 313 km der viertlängste Wasserlauf Italiens.
Adda | ||
Daten | ||
Lage | Lombardei, Italien | |
Flusssystem | Po | |
Abfluss über | Po → Adriatisches Meer | |
Quellhöhe | 2235 m s.l.m. | |
Mündung | Bei Crotta d’Adda in den PoKoordinaten: 45° 8′ 4″ N, 9° 52′ 54″ O 45° 8′ 4″ N, 9° 52′ 54″ O | |
Mündungshöhe | 32 m s.l.m. | |
Höhenunterschied | 2203 m | |
Sohlgefälle | 7 ‰ | |
Länge | 313 km | |
Einzugsgebiet | 7979 km² | |
Abfluss | MQ |
187 m³/s |
Linke Nebenflüsse | Brembo, Serio | |
Durchflossene Seen | Comer See | |
Mittelstädte | Sondrio, Lecco, Lodi | |
Geographie
Der Adda[2] entspringt in der Valle Alpisella bei Livigno in 2235 Metern Höhe in den Rätischen Alpen.
Der obere Adda durchfließt das Veltlin über ungefähr 100 Kilometer. Dort fließt er durch Bormio, Tirano und Sondrio, bevor er in den Comer See mündet, dessen größter Zufluss er ist. Im unteren Veltlin ist der Durchfluss des Adda durch ein Wasserkraftwerk des italienischen Stromerzeugers Enel stark reduziert, der das Wasser durch einen unterirdischen Stollen ableitet und es 11 km flussabwärts nahe dem Comer See wieder an die Erdoberfläche bringt.
Größere Orte am unteren Adda sind Lecco, Trezzo, Cassano d’Adda (wo der Fluss in den flachen Teil der Po-Ebene eintritt), Rivolta d’Adda, Lodi und Castelnuovo Bocca d’Adda, an der Mündung in den Po. An den Ufern wurden am 16. September 1983 zwei Naturparks geschaffen.
- Der Park Adda Nord, der sich 54 km von Lecco nach Truccazzano erstreckt (Provinzen Lecco, Bergamo, Monza una Brianza und Mailand).
- Der Park Adda Süd, der sich 60 km am Unterlauf des Flusses erstreckt, von Rivolta d’Adda bis zu seiner Mündung in den Po (Provinzen Cremona und Lodi).
Hydrologie
Seine hauptsächliche Speisung aus dem abschmelzenden Gletschereis von Ortler, Bernina und Bergell führt zu einem maximalen Durchfluss zwischen Juni und Juli. Sein durchschnittlicher Durchfluss wird auf 187 m³/s geschätzt.
Geschichte
Flaminius besiegt die Gallier an den Ufern des Adda im Jahr 223 v. Chr. Theoderich besiegt hier Odoaker im Jahr 490.
Die 1377 errichtete Trezzo-Brücke über den Adda war mit einer Bogenspannweite von 72 m die damals größte Bogenbrücke der Welt. Ihre Spannweite wurde erst Ende des 18. Jahrhunderts mit der Einführung der Metallbauweise in der Industriellen Revolution übertroffen.
Der Adda bildete im Unterlauf bis zum 18. Jahrhundert die Grenze zwischen dem Herzogtum Mailand und der Republik Venedig.
Das Tal des Adda, das Veltlin, war ein Zankapfel zwischen Frankreich und den Habsburgern während des Dreißigjährigen Kriegs.
Am 27. April 1799 besiegten in der Schlacht an der Adda die Russen und Österreicher unter Alexander Wassiljewitsch Suworow die Franzosen.
Unter Napoleon gab es im Königreich Italien ein Département de l’Adda, nördlich des Departements Serio.
Am 28. Juli 1987 ereignete sich im Veltlin ein enormer Bergsturz, durch den das Dorf Morignone in der Provinz Sondrio vollständig zerstört wurde. 27 Menschen verloren ihr Leben, der Adda wurde von den Erdmassen vorübergehend aufgestaut.
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Adda bei Crespi d’Adda
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Der Adda in Pizzighettone
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Der Adda in Brivio
Literatur
- Christian Hülsen: Addua. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band I,1, Stuttgart 1893, Sp. 353.
Weblinks
- Adda (Fluss) auf der Plattform ETHorama
Einzelnachweise und Anmerkungen
- ↑ Entgegen dem deutschen Sprachgefühl ist der Adda trotz der Endung auf -a wie fast alle Flüsse im Italienischen maskulin. Pier Gabriele Goidànich (zitiert nach Massimo Fanfani) schreibt in seiner Grammatik: „[...] Sono maschili, come Fiume, i nomi delle acque correnti che non terminino in –a: es. Il Po, Il Piave, Il Crati; quelli in –a sono ordinariamente femminili: La Secchia, La Lima, La Senna; dei pochissimi maschili basterà ricordare: L’Adda, Il Volga, Il Niagara“. Massimo Fanfani: Fiumi femminili, fiumi maschili. Abgerufen am 3. Mai 2018. Selbstverständlich ist der Adda in großen italienischen Enzyklopädien (z. B. Enciclopedia Treccani [1]) und in der italienischen Wikipedia Adda ebenfalls männlich. Vgl. auch: der Brenta (Fluss) und die Brenta (Gebirge).
- ↑ Entgegen deutschem Usus im Italienischen männlich [2]