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Adda | ||
Adda bei Crespi d’Adda | ||
Daten | ||
Lage | Lombardei, Italien | |
Flusssystem | Po | |
Abfluss über | Po → Adriatisches Meer | |
Quellhöhe | 2235 m s.l.m. | |
Mündung | Bei Crotta d’Adda in den PoKoordinaten: 45° 8′ 4″ N, 9° 52′ 54″ O 45° 8′ 4″ N, 9° 52′ 54″ O | |
Mündungshöhe | 32 m s.l.m. | |
Höhenunterschied | 2203 m | |
Sohlgefälle | 7 ‰ | |
Länge | 313 km | |
Einzugsgebiet | 7979 km² | |
Linke Nebenflüsse | Brembo, Serio | |
Durchflossene Seen | Comer See | |
Mittelstädte | Sondrio, Lecco, Lodi | |
Die Adda (antik: Addua) ist ein italienischer Fluss, der durch die Lombardei fließt, den Comer See durchquert und in den Po mündet. Sie ist mit ihren 313 km der viertlängste Wasserlauf Italiens.
Geographie
Die Adda ist eine der wenigen weiblich bezeichneten Flussläufe Italiens. Sie entspringt im Valle Alpisella bei Livigno in 2235 Metern Höhe in den Rätischen Alpen.
Die obere Adda durchfließt das Veltlin über ungefähr 100 Kilometer. Dort fließt sie durch Bormio, Tirano und Sondrio, bevor sie in den Comer See mündet, dessen größter Zufluss sie ist. Im unteren Veltlin ist der Durchfluss der Adda stark durch ein Wasserkraftwerk des italienischen Stromerzeugers Enel reduziert, der das Wasser durch einen unterirdischen Stollen ableitet und es 11 km flussabwärts nahe dem Comer See wieder an die Erdoberfläche bringt.
Größere Orte an der unteren Adda sind Lecco, Trezzo, Cassano d’Adda (wo sie in den flachen Teil des Po-Ebene eintritt), Rivolta d’Adda, Lodi und Castelnuovo Bocca d’Adda, an der Mündung in den Po. An seinen Ufern wurden am 16. September 1983 zwei Naturparks geschaffen.
- Der Park Adda Nord, der sich 54 km von Lecco nach Truccazzano erstreckt.
- Der Park Adda Süd, der sich 60 km am Unterlauf des Flusses erstreckt, von Rivolta d’Adda bis zu seiner Mündung in den Po.
Hydrologie
Seine hauptsächliche Speisung aus ursprünglichem Eis führt zu einem maximalen Durchfluss zwischen Juni und Juli. Sein durchschnittlicher Durchfluss wurde auf 187 m³/s geschätzt.
Geschichte
Flaminius besiegt die Gallier an den Ufern der Adda im Jahr 223 v. Chr. Theoderich besiegt hier Odoaker im Jahr 490.
Die 1377 errichtete Trezzo-Brücke über die Adda war mit einer Bogenspannweite von 72 m die damals größte Bogenbrücke der Welt. Ihre Spannweite wurde erst Ende des 18. Jahrhunderts mit der Einführung der Metallbauweise in der Industriellen Revolution übertroffen.
Die Adda bildete die Grenze zwischen dem Herzogtum Mailand und der Republik Venedig.
Das Tal der Adda, das Veltlin, war ein Verursacher der Konfrontation zwischen Frankreich und den Habsburgern während des Dreißigjährigen Kriegs.
Am 27. April 1799 besiegten in der Schlacht an der Adda die Russen und Österreicher unter Alexander Wassiljewitsch Suworow die Franzosen.
Unter Napoleon gab es im Königreich Italien ein Département de l’Adda, nördlich des von Serio.
Am 28. Juli 1987 ereignete sich im Veltlin ein enormer Bergsturz, durch den das Dorf Morignone in der Provinz Sondrio vollständig zerstört wurde. 27 Menschen verloren ihr Leben, die Adda wurde von den Erdmassen vorübergehend aufgestaut.
Literatur
- Christian Hülsen: Addua. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band I,1, Stuttgart 1893, Sp. 353.