Team 10, Team X oder Team Ten war eine von 1953 bis 1981 bestehende Architektengruppe, die aus dem Congrès International d’Architecture Moderne (CIAM) hervorging und die dogmatischen Vertreter der klassischen Moderne, vorneweg Le Corbusier, kritisierte.
Wichtige Mitglieder waren unter anderem Peter und Alison Smithson (England), Georges Candilis und Shadrach Woods (USA), Jacob Bakema und Aldo van Eyck (Niederlande), Giancarlo De Carlo (Italien), Stefan Wewerka (Deutschland).
Die Bezeichnung „Team 10“ bekam diese Gruppe „junger Rebellen“, weil sie im Sommer 1953 auf dem neunten CIAM-Kongress (in Aix-en-Provence) beauftragt wurde, den zehnten und letzten wirklichen CIAM-Kongress zu organisieren. Dort hatte auch der griechischstämmige französische Architekt Georges Candilis die anderen jungen Mitglieder, vor allem das Ehepaar Smithson mit von ihm geplanten Gebäuden in Casablanca nachhaltig beeindruckt, weil er dort die Moderne an lokale klimatische und kulturelle (hier: muslimische) Gegebenheiten angepasst hatte. Nach der Auflösung der CIAM machten sich die Mitglieder des „Team 10“ daran, eigenständig weiterzuarbeiten.
Zu Beginn war einer der zentralen Kritikpunkte die bei der Charta von Athen vor dem Krieg geforderte Funktionstrennung von Wohnen, Arbeiten, Freizeit und Verkehr im Städtebau. Dem wurde eine Hierarchisierung in Haus, Straße, Stadtviertel und Stadt entgegengestellt. Im Laufe der Zeit experimentierten die Mitglieder oft mit neuartigen Raumsystemen von Gebäuden und Stadtvierteln, mit denen sie ihre urbanistischen Forderungen umzusetzen trachteten. Beispiele sind die Stadterweiterung Toulouse-le-Mirail, sowie die „Rostlaube“ der Freien Universität Berlin von Candilis-Josic-Woods, das Waisenhaus in Amsterdam von van Eyck. Als konstitutiv muss man den Entwurf „Golden Lane Project“ der Smithsons für London betrachten. Einige Vertreter werden mit den Strömungen Brutalismus und Strukturalismus in Verbindung gebracht.
Mit dem Tod von Jacob Bakema 1981 beschloss man die Auflösung des Team 10.