Yan Xie

chinesisch-lesothischer Unternehmer
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 2. November 2018 um 18:26 Uhr durch Vanellus (Diskussion | Beiträge) (+). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Yan „John“ Xie (chinesisch 谢衍; * im 20. Jahrhundert in der Volksrepublik China) ist ein chinesisch-lesothischer Unternehmer. Er lebt seit 1990 in Lesotho und wird verdächtigt, hochrangige lesothische Politiker mehrerer Parteien durch Geldgaben gefügig gemacht zu haben.[1]

Leben

Xie kam 1990 nach Lesotho, wo er als Geschäftsmann tätig wurde. 2006 erhielt er die lesothische Staatsbürgerschaft.

Xie baute in Lesotho ein Firmenimperium auf. Er besitzt Supermärkte, Bauunternehmen, landwirtschaftliche Betriebe und Steinbrüche. Er erwarb die staatliche Firma Lesotho Pharmaceutical Corporation (LPC) in Mafeteng und ist der wichtigste Anteilseigner des einzigen Schlachthofs des Landes. Insgesamt 24 Unternehmen sind auf seinen Namen registriert. Er lieh über 70 lesothischen Unternehmen, die für die Regierung arbeiten, Geld.[1]

Bis zu seiner Wahl im Juni 2017 hatte Thabane mehrere Monate zu deutlich reduzierter Miete in Xies Haus im Stadtteil Hillsview gewohnt.[1]

Im August 2017 ernannte Premierminister Thomas Thabane Xie kurz nach seinem Amtsantritt zum Head of special projects and the Prime Minister’s special envoy and trade advisor on the China-Asia trade network (etwa: „Vorsitzender für spezielle Projekte und Spezialgesandter des Premierministers und Handelsberater für das chinesisch-asiatische Handelsnetzwerk“). Im selben Monat gab Xie mehrere Unternehmensanteile an seine Frau Xiaoyi Yao ab.[1]

Nach Angaben aus Oppositionskreisen beteiligte sich Xie an der Finanzierung der Hochzeit des Premierministers Thomas Thabane im Jahr 2017. Dabei waren 15.000 Personen im Setsoto Stadium zu Gast. Nach eigene Angaben spendete er 20.000 bis 30.000 Maloti, nach Angaben aus Thabanes Partei All Basotho Convention bezahlte er fast die gesamte Feier. Auch wird ihm vorgeworfen, die Hochzeit von Thato Nkhahle, der Tochter des damaligen Premierministers Pakalitha Mosisili, kofinanziert zu haben. 2017 soll er die Geburtstagsparty von Mothetjoa Metsing, dem Vorsitzenden des Lesotho Congress for Democracy (LCD), komplett bezahlt haben. Mosisili und Metsing verneinten dies. Der Sprecher der Basotho National Party gab zu, dass er und weitere Parteimitglieder Geld von Xie erhalten hatten.[1]

Im März 2018 verbot Lesotho die Einfuhr von „rotem Fleisch“, wovon der einheimische Schlachthof profitierte.[2] Xie wird ferner beschuldigt, die Regierung beeinflusst zu haben, so dass sie den Exporthandel mit Schafswolle und Mohair als Monopol einer chinesischen Firma übertrug.[3]

In seiner Eigenschaft als Berater plant Xie unter anderem, rund 30.000 Basotho-Frauen als Hausangestellte nach China zu vermitteln.[1]

Oppositionspolitiker warfen ihm vor, geschäftliche Interessen zugunsten von Chinesen und zu Lasten von Basotho zu vertreten. Der Sprecher des LCD sprach von Zeichen, dass Xie die Regierung kontrolliere. Xie gab im Oktober 2018 zu, „fast allen Parteien“ Geld gespendet zu haben, lehnte aber die Bewertung als state capture (etwa: „Übernahme des Staates“) ab.[1]

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g Letsekho Ntsukunyane: Chinese business tycoon reveals how he helped fund politicians in Lesotho but denies claims of state capture. Daily Maverick vom 1. November 2018 (englisch), abgerufen am 2. November 2018
  2. Meat import ban requires inclusivity. Lesotho Times vom xxx (englisch), abgerufen am 2. November 2018
  3. The tangled web of the Lesotho wool war. Daily Maverick vom 11. Oktober 2018

{{SORTIERUNG:Xie, Yan}} [[Kategorie:Unternehmer]] [[Kategorie:Person (Lesotho)]] [[Kategorie:Chinese]] [[Kategorie:Lesother]] [[Kategorie:Geboren im 20. Jahrhundert]] [[Kategorie:Mann]]