Eigentlich wollten wir, Ulrike und ich, bei unserem Langzeitprojekt nie so große Lücken lassen, aber das Leben funkt eben nach seiner Facon dazwischen. Heute sind wir bei Teil 8 angelangt und hatten uns Fotos vorgenommen, die Anfang des Jahres auch gut zur Zeit passten. Wasser in zwei verschiedenen Aggregatzuständen.
Regentropfen auf einer Scheibe, ein Foto von Ulrike und
eine gefrorene Pfütze, wahrscheinlich mit Vogelspuren, die meine Freundin S. fotografiert hat, weil sie dabei sofort an unser Projekt denken mußte. Ich danke für den Blick!
Ich beginne meist mit dem Bild, bei dem sich im Kopf schon ein Plan ergibt, wie man es angehen könnte. Das waren dieses mal die Spuren auf der Pfütze.
Mit Balsaholz habe ich versucht einen Rhytmus der Spuren zu finden. Probiert mit verschiedenen Tinten und Tuschen. Und dann direkt in unser Buch gearbeitet, das gelingt mir nicht immer.
Für das Regentropfenfoto habe ich allerhand probieren müssen. Sich auf etwas einlassen, was man skriptural erfassen kann. Es geht nie um Naturstudium, sondern wie die Spuren der Natur zu mir sprechen.
Die Papiere sind grau und chamois, so wie das Buch, kein weiß.
Überlagerungen
Bewußt etwas unregelmäßig zu "schreiben" ist eine echte Aufgabe.
Ich habe dann noch etwas Rhytmischeres ausprobieren wollen und ein Wort gesucht mit "Schlaufen", die den Tropfen ähneln. Vor Jahren habe ich ein Buch in einer alten Druckerei mit Filz und Letterdruck zusammengebaut mit dem Wort Regenperlen.Viele Schlaufen und auch inhaltlich paßt es perfekt.
Nun sind beide Varianten im Buch gelandet
und so sieht die Inspiration der Eispfütze im Buch aus.
Es ist noch reichlich Platz, aber langsam fängt es an zu sperren und muß mal unter die Presse.
Ihr glaubt gar nicht wie voller Spannung und Vorfreude ich den Tag unser Veröffentlichung erwarte, da wir beide ohne Absprachen an den ausgewählten Bildern arbeiten.