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Montag, 23. Januar 2023

Frühlingserwachen


 Dann aber richtig. Aufräumen im Garten ( unglaublich wieviel da nach / in jedem Winter anfällt. Und das ist dann wirklich richtiger Müll. Wird morgen abgekarrt. 

Der Einstieg ins Rentenleben, erst mal raus mit vielem, altem Zeug. Und bei jedem neuen Teil gut überlegen, ob ich es unbedingt brauche. Genauer betrachtet ist erst dieses Jahr mein Rentenbeginn, das vor zwei Jahren war irgendwie... ein Fehlstart. Zu früh, ich war noch nicht soweit. Nun sind es noch 7 oder 8 Dienste und die kann ich zelebrieren. Das fühlt sich jetzt passend, zeitgerecht, an. 

Viele Termine diese Woche, am Abend bin ich redlich kaputt. Den Adventskalenderabschluss muß ich aufs Wochenende verschieben ( gottseidank habe ich eins). Ja, ich freue mich, auf das, was kommt.


Donnerstag, 13. Januar 2022

Halber Januar

"mein" Rotkehlchen
 

Und schwupps, schon ist das frische Jahr 14 Tage alt. Eine ungewöhnliche Anhäufung von Diensten und das unvermeidliche Jahresanfangsaufgeräume absorbieren etliche Tage und lenken vom unentschlossenen Gematsche des Jaunuarwetters ab.

Und nun, im zweiten Jahr der Rente, in der ich ja irgendwie nur mit einem Bein stehe, wird mir, gleichzeitig mit der Gewöhnung daran, die Bedeutung dieses Einschnitts klar.

Lotti

 Passt ja zum Januar, immer schon mehr Innen als Außen und dann noch diese ganze Corona-Situation. So gehts mir, sagen wir mal : nachdenklich. 

Anneliese im Wintermantel

Immerhin, ein paar sonnige Stunden im Garten hat es schon gegeben. 

besser als ein Platz im Entenbräter...Schmette und Gaake, die beiden geretteten Orpis

Zum Gärtnern ist es nun noch wirklich zu früh, aber vorsichtig aufräumen und sich an den Tieren erfreuen, die sich allesamt, ungeachtet aller sonstigen Entwicklungen, in bester Gesundheit und Lebenskraft befinden.

Das Viertelstündchen mehr an täglichem Tageslicht wird von den Hühnern mit wachsender Eierproduktion quittiert ( bis zu 6 schöne Eier von 10 Hühnern ).Auch schön, die Hühner !

Ich freue mich sehr über die jungen, braunen Hennen, die ich im vergangenen Jahr den mutterschaftswilligen, ( d.h. brütenden Zwerghennen), untergeschoben habe und die sich ganz prächtig entwickelt haben. Kerngesund und voller Leben, nix Hühnergrippe !

Kinderfoto mit Adoptivmutter

 Da sich das Konzept bewährt hat, meiner hahnenlosen Hennentruppe so im Fall der Brütigkeit ein kleines Mutterglück zu verschaffen, werde ich das auch in diesem Jahr so machen. Ich rette damit außerdem ein paar Hennenküken vor der Aufstallung in einer Legebatterie. 

In der abgebrannten Dorfmitte wird derweil Tabula rasa gemacht. Unser Blick reicht jetzt bis zum sogenannten " Kleinen Brink", gebildet von einigen mächtigen, alten Eichen, die ein, für mich eher verzichtbares, Kriegerdenkmal umstellen.

Mittagsblick ins Nebelland , wenn in der nahen Kleinstadt schon die Sonne scheint, rühren wir hier noch in der Suppe

 Was mit dem Areal im Herzen des Dorfes geschehen wird, ist noch unklar, schön wäre ja irgendein Konzept zur Verbesserung der Nahversorgung. Erst einmal ist der geräumte Platz besser als das Monument des Großbrandes, das im Sinne eines inneren Bildes nicht gerade optimistische Stimmung verbreitet hat. 

Die Adventskalenderaktion ist natürlich weitergegangen... ich nähere mich einem schönen Ergebnis, nach den nächsten Nachtdiensten werde ich die Geschichte abschließen...

Zur Stimmungsaufhellung .... gut, supergut. Der Hermann !






 


Freitag, 16. Juli 2021

Fortsetzung folgt

 Mit einem weiteren Aufräumtag mit integriertem Gerümpelabfahren habe ich den gestrigen Tag erfolgreich zugebracht.

Ein Teil des Dachbodens ist durchgeräumt und übersichtlich. Nun werde ich eine kleine Sortierpause machen, denn wir haben zusammen ein paar freie Tage.

Ich denke, diese Aufräumwut wird letztlich durch meinen Rentenbeginn  ausgelöst, außerdem haben wir direkt in der Nachbarschaft gerade erlebt, wie es ausgeht, wenn Menschen ihre Dinge krankheits- oder altersbedingt nicht mehr selbst räumen können. Keine schöne Situation. Deshalb trage ich meinen Krempel lieber selbst aus dem Haus, solange ich dazu fit genug bin. 

Und es macht Spaß und ist im Moment  bestimmend. Es schafft Platz und bringt Energie und Motivation, ich bin gespannt, wie weit der Prozess noch gehen wird...

Ganz schockiert bin ich über das Ausmaß der Unwetterkatstrophe in Teilen des Landes. Ich hätte nie gedacht, daß eine solche apokalyptische Situation in unseren gemäßigten Zonen entstehen könnte. Geirrt !

Mittwoch, 9. Juni 2021

Das Notwendige


mit dem Angenehmen verbindend, fuhr ich heute mit der Tochter ins Nachbarstädchen.

 Da ich mir ernsthaft Gedanken über die Gestaltung meiner neu gewonnenen Zeitkapazitäten gemacht habe, begann ich, (mal wieder), damit, das Haus zu entrümpeln. Eine Kofferraumladung voll Zeugs galt es zu entsorgen, von allem etwas, aber nichts, was für andere noch von Nutzen sein kann.

 Also weg damit, denn jeder Gegenstand , der hier, wo auch immer, nicht mehr herumsteht, macht auch keine Arbeit mehr. Und da wird noch mehr rausgeschmissen.

Dann in den Gebrauchtklamottenladen. Seit Ende Oktober ( "  lockdown light ") , ist mein bevorzugtes Bekleidungsgeschäft geschlossen gewesen. Nun wurde es Zeit. 

Fündig geworden bin ich mit ein paar gestreiften Teilen ( ich liebe gestreifte Teile ) und mit Bettwäsche in Übergröße mit frischem Muster. Das ist ein schönes Ergebnis.

 Ein gemeinsames Frühstück in einem Cafe, preiswert und relativ unkompliziert. Obwohl nicht vorgeschrieben, die meisten Passanten in der Fußgängerzone mit Maske, schon irritierend.

 Überhaupt stellt sich mir die Frage, wann wir jemals wieder zu normalen Verhältnissen zurückkehren werden. Und ob die Menschen  eine generelle Infektionsphobie entwickeln.  Einer Umfrage zufolge, sind 42 % der Befragten für ein Maskentragen auch ohne Corona ??? 

Für mich völlig unverständlich, gibt es doch Studien, die besagen, daß 5 bis 10 Erkältungsinfekte pro Jahr das Immunsystem des Menschen trainieren und damit auch die Entstehung von Krebs und anderen schweren Erkrankungen wie multiple Sklerose vermindern. 

Gut, lassen wir das .

 Ich hoffe hier auf das Pendel der Vernunft auf allen Ebenen. Lassen wir uns doch das Menschsein nicht abtrainieren !

 Mir jedenfalls haben die vergangenen Monate völlig gereicht.

Zum Abschluss des Tages noch im Nachbarort ein wunderschönes Mohnfeld fotografiert. Der Mohn wird zur Gewinnung von Mohnöl angebaut. 

Millionen eindrucksvoller lila Blüten, aufmerksam war ich auf das schöne Feld durch einen FB-Post geworden.

 Und da der Ort auf dem Rückweg liegt, bot sich ein kleiner Fotostopp an.

In ein paar Tagen werde ich nochmal dort hinfahren, dann wird der Mohn verblüht sein und die grünen Fruchtstände ergeben ein neues , interessantes Motiv. 


So, meine Lieben, heute wird weiter gegärtnert und geräumt. Sehr befreiend.


Montag, 22. März 2021

42 Frühlingsanfang


Nicht so richtig frühlingshaft. Gartenarbeit beschränkte sich an diesem Wochenende auf ein paar kleine Pflanzungen, vorzugsweise gekaufter Stiefmütterchen und Primeln ( hohe Inzidenz, 1,5 Ansteckungen, äh Käufe, pro Tag ).

 Dann schon eher die Farbvorräte durchsehen wegen des 60ziger Kollegen. Reichlich vorhanden, jede Menge blau-grün Töne, auch schön, aber nicht das, was sich unsere Tochter vorstellt. Dafür umso überraschter und erfolgreicher ein altes Regal das auch schon Jahre vor sich hingammelt, mit Kreidefarbe gestrichen. 

Das gründliche Putzen der Farbunterbringungskammer (Kammer des Schreckens) habe ich auf morgen verschoben, ich wollte nicht stundenlang in den Spinnweben hantieren.

 Ganz gut allerdings bewährt sich das Konzept des Mikro-Frühjahrsputzes. Jeden Tag , an dem ich nicht zur Arbeit muss, nehme ich mir eine Ecke des Hauses vor und räume sie auf und mache dort gründlich sauber. Dauert nicht länger als ne halbe Stunde und ist recht effektiv. Mal sehn, wie lange ich das durchhalte, denn hoffentlich bald kommt die Gartenarbeit dazu. 

Wiedergefunden aus einem Künstlernachlass und vor Jahren in die Ecke gestopft : ein ganzer Karton mit Farbpigmenten, die recht teuer sind und die darauf warten, von Malerinnenhändinnen in fertige Farbe verwandelt zu werden. Jepp. 

Lieblingsbeschäftigung Stricken am Abend....

und dazu passend dieses dänische Video. Als Warnung vor Überstrickung und einfach weil es Spaß macht. Habe mir einzelne Sätze mit google übersetzt und finde es recht gelungen. 

Die Pullover, aber auch die milde Kritik.

 Passt schon ! 

Hartes Jahr !!! 


 

Freitag, 29. Januar 2021

93 Tage


 Aufgeräumt in die Rente... das ist hier ein Dauerthema. Viel zu viel hat sich angesammelt in den Jahren, die wir schon in diesem großen, teilweise ungenutzen Hause ( und das auch im übertragenen Sinne )  wohnen. Heute ist wieder eine große Tüte mit Stoffen an eine kreative Patchworkerin verschenkt worden und meine alten Gartenliegen ( Ihr erinnert Euch, ich habe jetzt diese fancy, vintage, crazy Musterliegen ) haben die Besitzerin gewechselt .

So ist das Vorankommen nicht nur eine Zahl...

 Ich bin sehr dankbar für den guten Hund, der mich in diesen trüben Tagen zu täglichen, großen Hunderunden zwingt. Ja, zwingt, und mir dabei Blicke auf die Schönheiten im Kleinen schenkt, zu einer Jahreszeit, in der ich früher gemeint habe, sie wäre irgendwie ohne Leben. 

Weit gefehlt, die Pflanzenwelt zeigt sich nur nicht bunt und plakativ, sondern klein und als Überlebenskünstler... guckst Du hier :      

 Und am Ende gibt es dann noch ne Unterbodenwäsche für den Hund. Der Gute ist ein wahrer Schmutzmagnet und obwohl ich nicht pingelig bin, was Putzen und Sauberkeit angeht. Was zuviel ist, ist zuviel. 

 Eine Prozedur, die er zwar nicht begeistert, aber brav mitmacht. Und zum Schluss gibts dann was Leckeres. Das Wasser ist natürlich warm, denn mein Mann hat dem Muftel extra eine Hundedusche für draußen gebaut. 

Ab morgen dann wieder Nachtdienste, bin gespannt, wie die Corona-Situation bei uns auf der Station ist und natürlich werde ich den Countdown auch in den Nächten weiterführen.

Freitag, 24. Januar 2020

Sortiert


Ganz ehrlich. Es ist etwas sperrig, dieses 2020. Nach gefühlt 20 Nachtdiensten musste ich mich Mitte Januar erstmal berappeln, erholen, durchatmen. 

Aber das ist es nicht allein. Ein wenig bin ich nach Abschluss der Adventsaktion ins Projektend-Loch gefallen. Außerdem ordnen sich meine Prioritäten neu nach dem Tod meines alten Freundes, dessen Auswirkungen auf mein Leben und Denken ich bisher weit unterschätzt habe.

Immer gut und heilsam in solchen Lebensphasen ist für mich das Aussortieren von Dingen und das habe ich weiter fleißig und konstant getan. Und dort ist es nicht nur irgendwelches Gerümpel, das Platz macht für neue Pläne, Ideen und Perspektiven. Es ist auch zum Beispiel der Abschied von der Jugendzeit meiner Kinder. Also, ich meine die Zeit, als rastloses Suchen nach Sinn und Inhalt Spuren in Haus und Heim hinterlassen hat,( ein Schrank voller Gothic-Klamotten zum Beispiel ) . Da ist es mir schon schwergefallen, Stück für Stück über das Weiterziehen der Dinge zu entscheiden. Aber jeder weggegebene Gegenstand öffnet die Tür für den Exodus der anderen Dinge ein wenig mehr, macht es leichter, .. weil ich sehe, es passiert nichts Schlimmes, wenn ich nicht festhalte an Überkommenem.

Es ist eine Arbeit, die sich nicht in idyllischen Bildern darstellen lässt, die privat und persönlich vor sich geht und keine attraktiven Ergebnisse im Äußeren zeigt.
Soviel dazu.


Die Erkenntnis, das größere Projekte mir ausgesprochenen Spaß machen, hat mich dann in den letzten Tagen dazu bewegt, eine größere Aktion für dieses Frühjahr zu planen.
Als wir vor Jahr und Tag aufs Land zogen, haben wir um unsere Wiese, auf der zur Zeit Anneliese, Meggie und Hörnchen wohnen, eine Reihe Weiden gepflanzt, die zu Kopfweiden geschnitten wurden. 
Auf einigen meiner Fotos auch hier im Blog ist die Weidenreihe noch zu sehen. Nun ist die Wiese zunehmend trockengefallen, die Weiden gediehen in den letzten Jahren nicht mehr und die letzten Exemplare sind vor kurzem per Umsturz von uns gegangen.
Seit ich den zurückgekehrten Garten versuche zu bewirtschaften,ist das Bedürfnis gewachsen, anstelle dieser Umgestürzten eine Wildhecke zu pflanzen.
Und das gehe ich nun an. Ein Lieferant ist gefunden, es wird eine Mischung heimischer Wildsträucher geben, die viele Vögel und Insekten ernähren können. Die Vorbereitung werden wir im Februar beginnen. Das Anpflanzen der Hecke soll dann an einem Märzwochenende in Gemeinschaftsaktion mit der Familie stattfinden, sozusagen als Frühlingsfest. Ich werde berichten und ich freu mich schon darauf.


Die Adventsaktion ist inhaltlich abgeschlossen, das Geld überwiesen. Mit der Urkunde und der Rückmeldung müssen wir noch warten, da Kirsten ( die Vorsitzende des Vereins ) zur Zeit selbst im Krankenhaus liegt und erst im Laufe der kommenden Woche wieder einsatzfähig sein wird. 

Aber ich kann schon sagen, das auch diesem Jahr wieder eine schöne Summe zusammengekommen ist . Das ist schön, das ist erfreulich und das ist bitter nötig.


Auch immer gut, besonders live... Musik. Morgen gehts da hin. Überraschung !

Donnerstag, 12. September 2019

Fäden


Erst ganz langsam komme ich dazu, die Fäden meines eigenen Tuns wieder aufzunehmen. Daß ich in den vergangenen Monaten mehr dort als hier war, sieht man Haus und Garten deutlich an. Überall Arbeit, die getan werden möchte und Pläne, die nach Umsetzung rufen. Da das Jahr schon weit fortgeschritten ist, werde ich einen großen Teil der Gartenpläne auf das nächste Frühjahr verschieben.


 Dem Garten ist das sowieso egal und schön grün ist es allemal.

 Zudem hat mich dieser Tage eine mittelschwere Grippe erwischt, verständlich bei der Anstrengung, die wir alle hinter uns haben und fast beunruhigend, wenn nicht. 

die Spinnergebnisse des vergangenen Sommers

Am Anfang des Sommers hatte ich bei meiner jährlichen Durchsicht der Rohwollvorräte einen großen Sack voller Milchschafwolle gefunden, meine allererste Wolle, daraus hatte ich die allererste ( scheußliche ) Wolle gesponnen. Die ruht inzwischen in den ewigen Jagdgründen, zu recht würde ich sagen.


Mittlerweile kann ich aber leidlich spinnen und so habe ich das verbliebene  Milchschafvlies hervorgezogen und versponnen und siehe da, unter geübteren Händen, als es meine damals waren, kommt ein wunderschönes, weiches, sogar babytaugliches Garn heraus... wie geschaffen um Babykleidung daraus zu fertigen. Daran arbeite ich im Moment, ein Geschenk für einen lieben Kollegen und seine Frau, die demnächst das erste Kind erwarten. 

Und Ordnung schaffen, kann sehr heilsam sein. Schon lange hatte ich Baumwollreste beiseite gelegt, um daraus Abwaschlappen zu nähen ( no Microplastik anymore !)


und weil ich gerade dabei war, habe ich aus Paketschnur noch ein paar Topfschwammersatzteile gestrickt. Sehen ja ganz stylisch aus, ich weiss aber noch nicht ob sie sich wirklich als brauchbar erweisen.
Aber so wurde Vorhandenes nochmal genutzt und ein weiteres Eck in unserem Gästezimmer ist wenigstens etwas aufgeräumter. 

So, nun werde ich unseren kleinen Urlaub weiter vorbereiten, denn unsere Haushüterin soll hier nicht das komplette Chaos vorfinden. Ich freu ich sehr auf die paar Tage im ödesten Eck Dänemarks... ein wenig mit dem Fahrrad herumfahren, am Wasser Spazierengehen und vielleicht fotografieren.


Übrigens : Ein Teil meiner Fotos hat sich auf einer gesichertern , externen Festplatte wieder angefunden... das hat mir den gestrigen Tag komplett erhellt !
Wie schön. 


Mittwoch, 27. März 2019

Mäntelchen


Das schöne am Älterwerden ist die Möglichkeit, Verläufe und Entwicklungen zu überblicken. Von meinen 61 gelebten Jahren sind mir, sagen wir mal 57 in deutlicher Erinnerung.  Das ist doch schon ganz ordentlich.


Mein ältester Sohn ist Jahrgang 82. Wir schreiben das frische Jahr 85 und ich habe Elterndienst im Kinderladen.
 Elterndienst im Kinderladen, das kann, das soll , das muss ! 

Richtig Bock habe ich nicht.

  Der Erzieher und ich wollen mit der ganzen Zwergengruppe auf den Spielplatz. Wie gesagt, das Jahr ist jung, es ist Mitte Februar und es ist bitterkalt.
Neun von den Zwerglein lassen sich bereitwillig in Mütz und Schal , in Joppe und Handschuh kleiden , nur A. weigert sich standhaft, sein Mäntelchen anzuziehen.
Sein Mäntelchen ist fast bodenlang, es ist in kräftigem Rosa gehalten und mit einer Blütenborte verziert. Vormals gehörte es A.s Cousine, die dem Textil entwachsen war und es an A.s Mutter weitergegeben hatte.

 Diese, damals arme Studentin, hatte es gern übernommen um es dem Sohne anzuziehen.
 Aber A. möchte dieses Mäntelchen nicht anziehen, denn es ist ein Mädchenmantel und unter seiner Würde, so ! SO ! SO !

Neun fertig angeklaterte Winterkinder warten nun auf A. der sich mit zusammengepressten Lippen und steif an den Körper gedrückten Armen der Ankleidung entzieht. 
Wir stehen unter Druck, die Gruppe wird quengelig und eine Ende von A.s Widerstand ist nicht abzusehen.
Ein Kinderladen ist ja nun etwas zutiefst demokratisches, etwas, in dem die Kinder auch Selbstregulation lernen sollten und Selbstbestimmung.( A. kann das schon, das mit der Selbstbestimmung )
 Allein lassen konnten wir den Schreihals nicht , eine andere Jacke gabs nicht.
 Also Mäntelchen unter meinen Arm geklemmt und los. Wird er schon kommen , der kleine Wüterich und ums Textil bitten.(Selbstregulation , ha ! ) 


Eine Stunde waren wir unterwegs, der kleine Wicht jämmerlich bibbernd, aber tapfer im Widerstand.
Das Mäntelchen wurde, auch  vor Kälte schlotternd und blaulippig ,verschmäht, verfemt, ignoriert.
 Erzieher Clemens opferte dem Kleinen seinen viel zu großen Pullover,  schließlich konnte ich das Ganze nicht mehr ertragen. Ich bot dem Winzling an, ihn wenigstens den Weg zum Kinderladen zurück zu tragen und zwar unter meiner großen Jacke . Erschöpft und durchgefroren hat er endlich aufgegeben,  lies sich hochnehmen und wärmen.

 Das ist inzwischen 34 Jahre her. A. hat den Vormittag ohne Schaden überlebt, das Mäntelchen verschwand anschließend sang und klanglos in der Kleidertonne und A. bekam eine ihm genehme Jacke.

Heute kommt A. um ein Mäntelchen nicht mehr herum, zumindest zeitweise.
 
A. ist Jurist geworden, genauer gesagt, Strafverteidiger. Immer, wenn ich das Wort Anwalt höre, muss ich an den Mädchenmanteltag denken, an dem der Kleine ,mit Zähnen und Klauen, für das kämpfte, was er nicht wollte. Eigentlich war er damals schon Anwalt. 

 Sollte ich einmal straffällig werden, dann ist meine Wahl der Verteidigung klar. Und ganz sicher wird A.dieses Mal sein Mäntelchen tragen, bodenlang und schwarz !!!


Warum ich das erzähle. Weil ich aufräume und dabei viele Dinge aus meinen  gelebten Jahren wiedertreffe.


 Heute war ich an einen anderen Mantel (bodenlang und schwarz); geraten, den Gothic-Lieblingsmantel des mittleren Kindes, ein erinnerungsträchtiges Stück. Ein paar Jahre war dieses Kleidungsstück nicht wegzudenken aus den Gewohnheiten des Sohnes. Er war sozusagen der Mantel.



Sehr viele Sachen  habe ich schon entsorgt, bei den meisten habe ich kein Problem, sie wegzugeben. Manches allerdings ist emotional hoch besetzt und da fällt es mir schwerer, dauert es länger, den Gegenstand ziehen zu lassen. 
Wie beim Gothic-Mäntelchen.... Ach ja...

Der Wandlungsprozess vom Familienhaushalt zur Paarwohnung beschäftigt mich sehr.
Ist einer meiner wichtigsten Themen. .. das wird hier schon zu merken gewesen sein. Manchmal brauch ich da ein warmes Mäntelchen..

.Aber keine Bange, ich bin nicht deprimiert oder so. Nur nachdenklich !



Mit Würde gealtert, dabei immer er selbst. Der Schorsch. Den ich vor kurzen bei einen Konzert im Pavillion mit altem und neuem Liedgut erleben konnte. Immer noch verrückt, immer noch ein bisschen jung und auf jeden Fall ein bisschen weise. Passt scho !




Sonntag, 24. März 2019

In the garden....


... das hieß heut erstmal... raus aus dem Garten(haus). Überzählige Möbel werden morgen vom Sperrmüllmonster abgeholt und es galt sie in handliche Häppchen zu zerlegen.
 Seit mir im vergangenen Jahr, natürlich mitten in der Saison, ein Stück Land wieder zugefallen ist, das mir ermöglicht, mit meinen Gartenplänen von Grund auf neu zu beginnen, plane ich die Aufteilung und Ausstattung des Gartens.

 Natürlich noch weit entfernt von meinem Traumgarten,

 
( noch ist er waste land ) , habe ich heute beschlossen, kleine Brötchen zu backen, statt mich total zu übernehmen. Den Müll herauszuräumen, ist da ein guter Anfang.


Schönes zum Fotografieren gibt es natürlich auch, ob es die Blüten des Wildpflaumenbaumes sind oder mein Kannentroll, der den Garteneingang bewacht.


Die Lotti ist sowieso immer schön und lustig und erwachsen. Eine wirklich wunderbare Katze, selbstständig, selbstbewusst, dennoch sehr auf uns bezogen. Auf eine unaufdringliche, angenehme Art.


Bin ich irgendwo im Garten beschäftigt, kommt sie, nach kurzer Zeit, zu Besuch. Sie begrüßt mich mit einem freundlichen Trillern ( ja, sie trillert !), schaut, was ich mache und verfolgt dann wieder ihre eigenen Pläne.

 
Dabei strahlt sie eine zufriedene Ruhe aus und kann bei aller jugendlichen Vitalität und Spielfreude auch ruhig dasitzen, beobachten oder ein bisschen dösen. 



Die Schafdamen Maggie und Anneliese geniessen ebenso das schöne Wetter. Maggie hat sich gut erholt, wirkt fast ein wenig verwegen mit zerzauster Wolle.


Die Ladys schlafen jetzt wegen der Wolfsgefahr im Stall, anfänglich brauchte es etwas Überredung, sie dort hineinzubugsieren. Mittlerweile haben sie sich an die abendliche Möhren- oder Apfelmahlzeit gewöhnt, kommen freiwillig und gern, fordern  sogar, vor dem Trog stehend, ihr Betthupferl ein.

 War mir einfach lieber so, da in ca. 2 ! km Luftlinie ein Wolf gesehen wurde.  Ich habe mich jetzt noch einmal so sehr auf die Schafhaltung eingelassen und die Beiden sind echt lieb und zahm, noch gefährdeter werden sie sein, wenn das Lamm erst geboren ist. Ich möchte nicht, daß den Beiden (Dreien) etwas passiert, da ist das abendliche Einstallen das kleinere Übel. Mäh !



Gesponnen habe ich in den letzten zwei Wochen ne ganze Menge Coburger Fuchs Wolle aus vorhandenen Beständen. Eine tolle Wolle, leicht und luftig, ich denke ich werde einen schlichten Pullover daraus stricken. 

Denn die naturbelassene Wolle ist auch ohne Schnickschnack wunderschön.

  Verstrickt habe ich außerdem ein, vor zwei Jahren gekauftes Vlies aus eben jener Quelle, aus der die gute Anneliese stammt. Ich glaube sogar, es ist eines ihrer vor-vorjährigen Kleider.
 Auch wunderbar weiche Wolle, das Tuch ist mein absolutes Lieblingsstück.


Ich habe viel Musik gehört und hatte ebensoviel Ruhe zum nachdenken in den letzten Tagen. Bin wenig betriebsam, aber konstant und stetig dabei, im Haus und Garten aufzuräumen.. das tut mir gut und passt wunderbar in den Frühling und zu meiner allgemeinen Stimmung. 


 Immer mal wieder gibt es dabei musikalische Entdeckungen. An dieser jungen Frau gefällt mir die absolut unprätentiöse Art.  Und der Text ist auch keinesfalls doof. Vielleicht gefällt der Song Euch ja auch. 

So, meine Lieben, ich gehe jetzt die Wollmädchen in den Stall holen und wünsche Euch noch einen ganz schönen Abend und eine gute neue Woche !





Montag, 21. Januar 2019

Kleiner Winter


Nun ist doch noch etwas frostiges Wetter bei uns angelangt.
 Kälte hat etwas Unbequemes und Anstrengendes in einem alten Haus, wie es das unsrige ist und ich bin auch nicht unbedingt eine kälteliebender Mensch. 
Das Licht aber ist besser jedenfalls, als das ewig bedeckte Regengrau, das auch mir manchmal die Petersilie verhagelt.

 Aber: nach dem trocknen Sommer ist der Grundwasserspiegel gesunken ( ich merke es an unserem Brunnen, der auch nach den Regentagen nur kurz fördert ),und persönliches Gemecker über irgendwelche 
Wettergegebenheiten ist sowieso naiv und überdies nutzlos ... also lasse ich das mal lieber. 


 Mehr als eine Woche habe ich mich hier auf dem Blog nicht sehen lassen und das, obwohl ich bei der Adventsaktion festgestellt habe, das tägliches Schreiben mir gut tut.
Ich habe aber nicht etwa krank darnierdergelegen, sondern neben der Beendigung der Blogaktion und dem Abschluss der großen Häkeldecke damit begonnen, meine Renovierungspläne umzusetzen.



Wohlgemerkt , der Pläne die ich schon im vorletzten Jahr brav auf einen tapferen To-do-Zettel ( eher eine Pappe) schrieb und von denen ich im vergangenen Jahr ...NICHTS !!! umgesetzt habe. 

 In diesem Jahr aber geht es ganz gut los.

Ich bin ein "Retard-Renovierer", andere Menschen hängen sich 3 oder 4 Wochen voll rein, renovieren Tag und Nacht bis sie entkräftet und entnervt von der Leiter fallen, und zack ist das Fachwerkhaus fertig !
 Das ist nichts für mich. Ich sehe immer zu, das ich meine Ruhezeiten einhalte, mir trotzdem Freizeit gönne und dafür sorge, daß Tagesroutine nicht zu kurz kommt. Natürlich dauert das Ganze dann etwas länger, aber ich komme beim Renovieren oft auf die besten Ideen und ändere dann auch noch die eine oder andere Gegebenheit mehr. Unser großes Wohnküchenzimmer ist fast fertig, auch sind alle Schränke darin durchsortiert und geputzt und ich freu mich sehr über meine Arbeit. 

Das erfrischt !!!  Und es motiviert, weiterzumachen, denn es gibt noch viel zu tun.

Bei dem strahlenden Sonnenschein habe ich mir heute  eine kleine Fotoexkursion erlaubt, der Hund muss ja sowieso seine Bewegung in Feld und Wald bekommen und so habe ich den Fotoapparat mitgenommen, obwohl die Kombination Hund und Fotoapparat nicht ideal ist.
Eigentlich hatte ich vor, ein paar postkartentaugliche Winterbilder zu machen, bin aber wieder an einer schraddeligen Feldscheune hängengeblieben.


 Für diese reinen Zweckgebäude hege ich eine große Vorliebe, gebaut und repariert mit irgendwelchen, vorhandenen Materialien, die dann ungestört verwittern und in den schönsten Farbabstufungen vergammeln dürfen.


Fertig geworden ist auch meine große Häkeldecke aus selbstgesponnener Wolle von verschiedenen Schafrassen ( Resteverwertung) , die Decke ist groß genug zum Zudecken auf dem Sofa, aber auch handlich als transportabler Draußensitzwärmer. 



Ich glaube, sie wird ein Lieblingsstück werden. 
Und angeregt durch die Decke ist ein  Schultertuch mit der Farbkombination Braun/Blau in Arbeit. 


Die Schafsmädels Maggie und Anneliese haben sich vollkommen aneinander gewöhnt.
 Es ist Frieden auf der Weide, beide Tiere sind mittlerweile handzahm und ich habe meine Freude an der Schafhaltung wiederentdeckt.


  In den Säcken mit der, bei Annelieses Kauf mitgenommenen, Wolle habe ich ein Vlies von ihr entdeckt, die Wolle ist wunderbar weich und hat ein einen freundlichen hellen Braunton und ich denke, es ist etwas ganz besonderes, die Wolle vom eigenen Schaf verarbeiten zu können. 


Die Adventsaktion ist abgeschlossen, ich bekomme in den nächsten Tagen die Urkunde und dann lüfte ich die Summe !!!   und sage jetzt schon mal :



                     
                     DANKE !!!!