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Donnerstag, 2. Januar 2025

Den Zwiebeln eine Chance...

 

Am ersten normalen Tag, nach all den Feiertagen bei strahlender Sonne ein lauffreudiger Hund in Feld und Wald. Darüber freue ich mich ganz besonders, denn im vergangenen Sommer standen alle Zeichen auf Abschied.

Inzwischen läuft der alte Kerl wieder so um die 7 Kilometer am Stück ( neben dem Fahrrad). Gern würde er noch weiter traben, lässt sich oft nur unter Protest in seinen Wagen verfrachten, aber ich möchte seine Leistungsfähigkeit nicht überstrapazieren.

Und weil das Wetter so nach Gartenarbeit aussah und außerdem Frost angesagt ist, schnell noch die letzten Blumenzwiebeln in die Erdbetten versenkt ( besser spät als nie).

Mit den Jahren haben sich in unserem Garten überall frühblühende Zwiebelpflanzen ausgebreitet und ich bin in jedem Frühling entzückt darüber.

Wird schon noch was werden.

Musik ?

Dieser Künstler hat gleich zwei wichtige Aspekte zu bieten :

  1. Seine Interpretationen von bekannten Musikstücken finde ich äußerst anrührend und

  2. er ist ein älterer Mensch, der das tut , was er wirklich will, jetzt im Ruhestand und dies mit Erfolg und voller Überzeugung. Ihr seht schon, ich bin auf der Suche nach guten und klaren Bildern vom Älterwerden.

    Im Moment ein ganz, ganz wichtiges Thema für mich.



Freitag, 27. Mai 2022

Prioritäten


 Zwei Monate Verzug in der Ausführung der geplanten Gartenarbeiten und das jetzt, mitten in der Saison. Das aufzuholen, ist nicht leicht. Deshalb: Muskelkater von oben bis unten.
Guck ! Salat !
 Abends kaputt wie ein alter Knochen ( was ich ja auch bin), aber nach der Entscheidung, noch rauzuholen, was geht, ( im Oktober brauch ich nichts mehr pflanzen), zufrieden damit, daß manches so wird, wie erwünscht.

Ein Glücksgriff : Schmette und Gaake oder auch : die Orpis !

 Thats ist. 

Platz für den Morgenkaffee mit Gemüsepflanzen und Fundsache Gartenstuhl

Das zweite " Rentenjahr " ist in diesem Mai angebrochen und Ideen, was ich daraus machen könnte, konkretisieren sich. Endlich eigenes Gemüse anbauen ist einer davon. Mehr selber nähen ( eher für den Winter, ha ). Insgesamt treibt mich die Frage, was ich eigentlich schaffen kann und will. 

Bei meinen kurzen Gastspielen im Krankenhaus als Pflegekraft, dann die andere Seite. Menschen meines oder sogar eines jüngeren Jahrganges, die nichts mehr planen, sondern froh sind, wenn sie noch den Weg zur Toilette selbst schaffen. 

Nicht gerade ermutigend und sicher auch nicht repräsentativ, aber eben mein Einblick. 

Da war ich wirklich fasziniert und beruhigt, dieses Video gefunden zu haben und wenn ich mal wieder einen Motivationsschub brauche, suche ich mir eines der vielen Videos aus dem Kanal heraus. 

Bisschen Englischkenntnisse sind von Vorteil. 


.... und vielen Dank noch für die netten Rückmeldungen auf meinen letzten Post.

Freitag, 2. April 2021

31 Karfreitag


 Ein ruhiger Tag war das gestern. Den habe ich auch dringend gebraucht, denn die Cupcake-Schlacht hat mich reichlich platt gemacht.

 Wie ich in früheren Jahren den Alltag mit den Kindern, Tieren, Haus und Hof bewältigt habe, weiß ich echt nicht. Aber es ist wohl einiges dabei auf der Strecke geblieben. Erst jetzt schaffe ich es, rechtzeitig an Geburtstage zu denken, mir Zeit zu nehmen für mich und dafür, Kontakte zu pflegen ( die paar, die ich habe ). 

Das ist gut so.

Im Garten habe ich etliche Eimer Erde geschaufelt ( Kompost für die Beete). Langam sprießen auch meine Zwiebelpflanzen, die Hühner legen fleissig und der Hund haut regelmäßig in den Nachbargarten ab. 

Der Sohn der neuen Nachbarn hört auf der Terasse stundenlang "Haftbefehl", ringsum knattern die Motorgeräte, kurzum, es ist Frühling auf dem Dorf. 

Zum wiederholten Male habe ich versucht, nach den Videos einer jungen, grazilen Yoga-Lady einige Übungen zu probieren, mit dem Erfolg, daß ich völlig gefrustet auf der Matte lag und mir vorkam, als wäre ich ein Brett. Ein dickes, altes Brett !

 Ich habe mir jetzt eine andere Dame gesucht , die einfache Yoga-Übungen für alte Anfänger anbietet. Wir haben alle mal ungelenk angefangen. 

Ja, ich mache mir Gedanken über das Älterwerden. Uns alle wird es treffen, und ich kenne nur wenige erstrebenswerte Vorbilder. Da ist der Dreiundachzigjährige , der seinen Riesengarten bewirtschaftet und sich fast komplett daraus selbst versorgt oder mein Freund U. , der mit 80 Jahren noch barfuß über seine Balken im Gebälk des Hauses balancierte. Aber auch viele, die mit 60/65 schon pflegebedürftig sind und bei fast allem Hilfe brauchen. Wo stehe ich, wie lange noch ? Oh puh. 

Dieser Mann hier jedenfalls, ist eines von den Bildern, die mir gefallen.




Mittwoch, 8. August 2018

Das Inselchen

Immer mal wieder hat es in meinem Leben sehr, sehr arbeitsintensive und produktive Zeiten gegeben.



Und so eine ist, relativ unerwartet :

 Jetzt. 

Kinder aus dem Haus, aber in naher Anbindung. 
Rentenalter in Sicht. 

Neuer Garten am Start und das Allerallerwichtigste : Nachdem das Jahr eher bescheiden und voller Widrigkeiten begann, nun die Auflösung der größten Probleme.

 Dazu noch ein neues Katzenkind, munter und ausgesprochen schön, das mich jeden Tag aufs neue glücklich anlacht und mir unheimlich viel Freude macht. 


 Sogar einen, eher potthässlichen, gebrauchten, Kratzbaum habe ich ihr gekauft, den sie mit Begeisterung nutzt, denn unkontrollierter Freilauf ist noch nicht ! 


Annähernd 40 Tomatenpflanzen warten darauf, alle 2 Tage abgeerntet zu werden ( gestern 15 Kilo !) und natürlich muss die Ernte auch verarbeitet werden.


Und wenn ich sowieso in der Küche stehe, kann ich auch gleich noch ein Brot backen. 
Fast meine ganzen Einkochgläser sind schon mit Selbstgemachtem gefüllt. 

Das ist toll, es macht mich glücklich.

 Noch nie hatte ich das Gefühl so sehr wie im Moment, Pläne und Vorhaben die im Zusammenhang mit dem Landleben stehen, auch umsetzen zu können.

Hier auf meinem kleinen Inselchen. Endlich !



Ich war fleißig dabei, meine Wollvorräte zu verhäkeln und habe die Körbe anschließend in der Waschmaschine gefilzt, was sie gut überstanden haben, lediglich die Farbe ist etwas verblasst.


Drei Schlafkojen für die Katzen sind entstanden und zwei Behälter für Wolle oder anderes. 


Und auch andere Projekte werden nach langer Liegezeit beendet... ein allgemeines Aufräumen und Neuorientieren.  

Aber :
 So sehr ich mich auch über die persönliche Situation freue, ( und ich glaube, die war nie besser als jetzt), die allgemeine Lage macht mich nachdenklich und wütend. 


Der Klimawandel ist unübersehbar, die menschenverachtende Abschottungspolitik der EU macht mich fassungslos.  

  Ich frage mich, was jeder Einzelne noch tun kann  ?

Wann werden die Verantwortlichen begreifen, daß wir alle in EINEM ( überhitzten ) Boot sitzen.
Jedenfalls bin ich dabei, zu überdenken, wo ich mich auf meinem kleinen, ganz persönlichen, Inselchen ökölogischer verhalten kann und habe mich außerdem bei der Planungsgruppe Seebrücke eingeloggt.

 Wenigstens zur öffentlichen Meinungsäußerung auf die Straße zu gehen, scheint mir das Mindeste. 

Und weil es gerade auch zum Thema : " Wir und die Anderen " passt.

Es gibt Nachichten von Gaudence aus Ruanda ( die junge Frau ohne Nase aus der Adventsaktion) .
Der kleinen Familie, die nun ohne den ausbeuterischen Ehemann leben darf, ( er hatte die kranke Frau zum Betteln geschickt und zu verhindern versucht, daß sie gesund, d.h. weniger einträglich für die Bettelei, wird) , geht es gut.



 Gaudence hat Lesen und Schreiben gelernt, sie ist aktuell auf der Suche nach einer Arbeit.
Die plastische OP,  die zur Korrektur ihrer großflächigen Defekte im Gesicht geplant war, muss allerdings aus gesundheitlichen Gründen noch ein bis zwei Jahre verschoben werden. 
Gaudence kommt aber mit ihrer Orthese ( künstliche Nase ) gut zurecht und wird weiter vom Verein " help for kongo kids" unterstützt. 

Ein kleiner Tropfen auf den heißen Stein, aber besser, als nichts zu tun, denn ohne den Verein wäre Gaudence nicht mehr am Leben....

So , ich wünsche Euch ein wenig Abkühlung, eine gute Restwoche und einen klaren Blick über den Tellerrand.

 Und ein bisschen glückliche Insel im Alltag !




Sonntag, 18. Juni 2017

Chaotic gardening


 Zehn Tage nach dem letzten Post, wird es mal Zeit, das virtuelle Gespräch mit Euch fortzusetzen, finde ich. An Willen hat es nicht gefehlt, aber es kam immer irgendetwas dazwischen.

 

Wie auch sei, hier bin ich wieder.

 Berichten möchte ich heute von einem eher unrühmlichen Kapitel dessen, was sich hier " mein Landleben " nennt, nämlich dem größtenteils uneingelösten Vorhaben, mal eigenes Gemüse anzubauen.
 Etliche Versuche sind während der letzten 25 Jahre im Sande verlaufen oder eher im Kraut untergegangen
 Ich habe einige Bücher studiert, die mit unterschiedlichen Konzepten die eigenen Ernten priesen und dabei regelmässig Minderwertigkeitsgefühle bekommen.


Fort nun damit. In diesem Jahr baue ich das Grünzeug nach dem Konzept " chaotic gardening " an. Die Erdbeeren habe ich auf der Grüngutstelle gefunden. Sie blühten schön und tragen nun die ersten Früchte.


Mindestens drei verschiedene Sorten habe ich auf meinem Gemüse/Obsteckchen... Gartenbücher rieten mir, die Erdbeeren jedes Jahr an einen anderen Standort zu pflanzen. Hab ich nicht gemacht, wachsen trotzdem. Dazwischen erschienen einzelne Möhrenpflanzen ( vor zwei Jahren hat es hier mal einen Möhrenversuch gegeben, der nicht eine einziges Rübchen hervorbrachte ).

 Nun sind sie da, etliche Möhren, die wohl nur auf den richtigen Moment gewartet haben. Zucchini, Salat und Erbsen wachsen ganz wunderbar nur die Bohnen zieren sich noch sehr ( vielleicht nächstes Jahr ? ).


Auch die Kartoffelblüte ist heuer wunderschön ( ich habe diese Kartoffeln nur teilweise dort gepflanzt, wo sie jetzt wachsen, aber egal ). 
 Regelmässig gehe ich nachschauen, was sich so tut, Wildkräuter werden immer mal dezimiert ( die schmecken den Hühnern ) und ich habe auch nur grob darauf geachtet, welche Pflanzen nebeneinander stehen sollten und welche nicht.


Über etliche Jahre Erfahrung verfüge ich in Sachen Tomatenanbau, sorgsam hege ich die sortenreinen " schlesischen Himbeeren ", wohlschmeckende Monstertomaten, die eher schlesische Melonen heißen müssten.

das ist gemogelt, dieses Foto ist vom letzten Jahr...
Warum ich allerdings bei der Anzucht der Pflanzen so einen Zutsch veranstaltet habe ( raustragen, bei Kälte wieder eintragen, auf dem Fensterbrett drehen, damit sie nicht einseitig wachsen etc.) , weiß ich nicht.


 Diese kräftigen Jungpflanzen der 2. Generation 2017 sind ohne mein Zutun zwischen den Erdbeeren gesprossen und sichern wahrscheinlich die Ernte bis in den November.


Ich bin eigentlich mit den bisherigen Ergebnissen ganz zufrieden und harre der Gemüse, die da kommen.


Im Hühnerland hat das schwarze Schöpfchen ihre Brutgeschäfte aufgegeben. Irgendetwas wird nicht richtig gewesen sein. Sie hat sich wieder zu den anderen gesellt und tuckert mit der Flattergruppe geschäftig durch den Garten. Gestern war für alle, die da gackern, krähen und scharren, Fußpflege angesagt. Ein Umstand, der die Federtiere nicht erfreut hat.


Interessierten Lesern sei zur Krallenpflege bei Hühnern das Produkt " Ballistol-animal" Öl empfohlen. Es pflegt die empfindlichen Hühnerbeine und verhindert Milbenbefall, wenn es auch etwas streng riecht. Das ist übrigens kein Witz, sondern ein ernstgemeinter Tipp. Ich bekomme aber kein Geld von der Firma....

Huiuiui... da hat sich aber einiges an Plaudereien angesammelt.

Gestern und vorgestern traf ich mich nach längeren Zeit mal wieder mit meinem alten Freund Flohmarkt.
 Flohmarkt und ich haben viele Jahre lang viele schöne Stunden miteinander verbracht, besonders im Sommer war er mir das Highlight an so manchem Wochenende.

 Dass es zwischen uns nicht mehr so läuft wie früher, war schon mal aufgefallen, wurde aber auf äußere Umstände geschoben. Man kennt das : zu viel Arbeit, gerade aus dem Nachtdienst gekommen, Kopfschmerzen, schlechtes Wetter. 

Gestern aber gab es kein Vertun. Der Flohmarkt war in Ordnung, ich hatte Zeit, das Wetter war prächtig und es gab auch nicht nur semiprofessionelle Möchtegern-Antiquitätenhändler.
 Flohmarkt und ich schauten uns tief ins Gerümpel und mussten feststellen.
 Es ist aus. Wir gehören nicht mehr zusammen. Wir haben uns komplett auseinandergelebt. Wie es so schön heisst, wir bleiben Freunde, ich werde Flohmarkt ab und zu besuchen und sein Angebot wohlwollend prüfen. Aber nicht mehr so rigoros und fast süchtig, wie ich es viele Jahre betrieben habe.

Sicher und sicher gehört diese Veränderung zur großen Bilanz, die ich im Moment erlebe. Was will, was kann ich  anfangen mit der Zeit die mir zur Verfügung steht. 
Ich habe selbst nicht damit gerechnet, das die Veränderung, das Nachdenken, jetzt nach dem Ende der Familienzeit so ausführlich und tiefgreifend sein wird.

  Aber ich bin frohen Mutes und sehr gespannt, was da noch so kommen mag...


Ausgebuddelt habe ich hingegen dieses Relikt aus meiner Jugend.

 Ich war sehr, sehr erstaunt über den Flashback, den ich beim zufälligen Hören erlebt habe und ich habe mich total darüber gefreut, den ich hatte dieses Lied für viele Jahre vergessen. 

Auch fast vergessen habe ich die Möglichkeit, am Abend in die Glotze zu gucken. Seit der Einführung dieses neuen HDT2 Dingens Anfang April haben wir keinen Fernseher mehr und ich vermisse nichts !


Zum Schluss noch kurze Antworten auf zwei Kommentare zum letzten Post : Anke : Das Projekt
" Selbstgesponnen an den Fuß " ist kein richtiges Projekt. Ich fand den Namen nur irgendwie nett, bisher gibt es auch erst 3 selbstgstrickt/gesponnene Socken, aber der Sommer ist ja noch lang.
 Und Birgit, natürlich hast Du recht mit dem Erscheinungsjahr des Stückes " seven seconds " . Ich habe mich geirrt, Ende der 80 ziger war das Stück " manchild " erschienen, was ich teilweise auch wunderschön fand. Teilweise. 

So, Euch Allen eine schöne Woche und vergesst mich nicht,
auch wenn ich mich hier so dünne mache !

Dienstag, 25. April 2017

Bitte schreibt...


...Texte, Kommentare, Briefe, Gedichte !

Zwei Dinge machen mich heute beim Aufwachen im glasklaren April glücklich.
Das Auftauchen aus dem ( kurzen Nachtdienst) und das Verschwinden meiner Blog-Schreib-Flaute.

Vielen Dank für die netten Kommentare zu meinen letzten Posts, für das Interesse und die Fragen zu den Pflanzen. Diese Rückmeldung ist mir sehr wichtig und ich freu mich wirklich darüber. Danke dafür.

Ich bin ja gar nicht so der Pflanzenkenner und hab mich erst einmal selbst über meine Käufe informieren müssen.


Die alte Erdbeersorte " Mieze Schindler ", scheint tatsächlich etwas besonderes zu sein, köstlich aber sehr leicht verderblich. Einige Autoren berichten, daß sie kaum den Weg in die Küche überstehe, so empfindlich  und lecker sei die kleine Beere.
 Nun, ich lass mich überraschen.


 Scheint es wird mein Erdbeerjahr...

 (die Fragen werde ich direkt bei den Kommentaren beantworten)

Das Zurückkommen aus dem Nachtdienst bedeutet auch das Zurückkommen in mein privates Leben. Ein Leben, daß sich durch den Auszug der Kinder neu gestaltet und das mich an dieser Stelle dazu einlädt, darüber nachzudenken, wie mein persönlicher Weg weitergeht.

 Und mich, realistischerweise, über mein eigenes Alter nachdenken lässt.
 Ich werde in diesem Jahr sechzig, eine runde und gemütliche Zahl auf einer Seite, eine in die ich mich hineinrollen kann, und ich möchte sicher keinen Tag Lebenserfahrung missen.

 Und dennoch das Tor zum wirklich "Älter"werden...

Was dieses Älterwerden im negativen Sinne bedeuten kann, sehe ich in meinem Beruf, wenn ich die Türen öffne, hinter denen Menschen kuriert werden, und das oft nurmehr leidlich, die kaum mehr Jahre hinter sich haben als ich. 

Da bleibt der schnelle Blick in den Spiegel, im eigentlichen, wie übertragenen Sinn nicht aus.

Und es ist mir sehr wertvoll, mit anderen einen direkten oder virtuellen Austausch darüber zu pflegen.

 Besonders schätze ich in diesem Zusammenhang den Blog von Jude Hill, die als Textilkünsterin die kleinen, gelebten Fetzchen mit Geist und Sinn erfüllt.

 Ihre  stille und lyrische Reflexion der eigenen Pläne und Möglichkeiten rühren mich an und ermutigen mich zu einer eigenen Auseinandersetzung mit den Themen Alter und Kreativiät, Pläne... Grenzen. 

 Das ist melancholisch und wunderschön. Und lebendig.


Dass nicht nur ältere Menschen sich mit derartigen Themen auseinandersetzen zeigt der eigene Text meines Sohnes, vor ein paar Jahren mal bei einer Lesung vorgetragen, der mir an dieser Stelle des Nachdenkens immer wieder eingefällt.




  So nun beginne ich den Tag, sortiere meine Fetzchen weiter und kümmere mich um alles, was hier so lebt.

*alle Rechte am Text bei Linus Misera , kommerzielle Verwendung bitte vorher anfragen.... Danke !

Freitag, 6. Januar 2017

Niemand ist eine Insel


Der kalte Wind macht mir Kopfschmerzen. Aber nicht nur das. Eine tragische Situation im näheren Umfeld bestätigt mich darin, mich von noch mehr Unnötigem zu trennen. Prioriäten neu zu setzen,ohne dabei das liebevolle, wärmende, skurrile von Lieblingsdingen aus den Augen zu verlieren.

  Geht das Ich werde es probieren. 

Wie singt doch Wenzel so richtig. "Was du auch greifst mit deinen Händen, verlierst du irgendwann".
Und weils nicht immer das gleiche Stück von diesem tollen 
sänger und Dichter geben soll, hier das Lied vom Sturm über New York...

Aber keine Sorge. Dem Mann , den Kindern und allen Tieren geht es gut. 

Und morgen gibt es die Resterampe vom Adventskalender...


Und dies gab es heute schon. Schneeglöckchen ohne Schnee haben sich auf den Weg gemacht. Wie schön.

Freitag, 1. Juli 2016

Gestreift und kariert. Oder : Landlast !

Mal wieder und immer wieder gern fällt die Inventur, die persönliche, in die schönste Zeit des Jahres, den Urlaub,.
 

Und dieses Mal haben wir, schlauer geworden, uns alles, was möglich war, vom Hals und aus dem Kalender gehalten.

 Nur das Leben nicht, das interessiert sich nicht für Kalender. Es blökt, bellt, kräht und rennt Zäune um, wenn es ihm gefällt. Und sorgt für jede Menge Arbeit.


 So blickte mich gestern morgen das geschorene Skuddentier, friedlich widerkäuend und treuherzig aus dem Hühnergehege an, während Siggi, der Ziegenbock, sich am Hühnerfutter jeglicher Geschmacksrichtung gütlich tat. 


Untrügliches Zeichen dafür, daß eine dringende zäunige Intervention nötig ist und daß uns das Grün über den Kopf wächst.


Kurz gesagt : Nix mit easy going. 

Und auch hier stellen wir uns die Frage, und die ist wohl an berechtigt. Wieviel Arbeit möchten wir fürderhin mit Erhalt des Vivariums im Hause M verbringen. 
So schön und idyllisch das alles ist. 


Nach ehrenhafter Absolvierung der Aufzucht und Hege der eigenen Nachkommen gelüstet uns ein wenig nach persönlicher Freiheit, nach Schlendern statt Rennen, nach freier Wahl des Tuns in freien Zeiten. 

Und der Zahn der Zeit nagt nicht nur an den Zäunen und Brettern. Unsere Tiere sind alle mehr oder weniger im Rentenalter , meine kleine, treue Hühneroma befindet sich seit Tagen schon auf der separierten, eher palliativen Station. 


Auf der einen Seite Verlust und Reduktion, auf der anderen Seite das Ausgraben alter und neuer Leidenschaften und Hobbys. 

Konsens ist es auf jeden Fall, die Menge der Tiere, die auf unserem Hof zum Teil ihr Gnadenbrot finden, in kommenden Jahren nicht weiter zu erhöhen, was im Klartext bedeutet, keine neuen Tiere aufzunehmen, wenn die jetzigen das Zeitliche gesegnet haben  (wohlgemerkt eines natürlichen Todes...). 


Die Hühneromi ist jetzt  stolze 11 Jahre alt, ein biblisches Alter für ein Huhn....

Meine Hühneromi, wird wohl die Nächste sein.... schade. Ich mag sie sehr, dieses skurrile Wesen, das leise zwitschernd  ( Ja !) das Verstreichen ihrer Lebenszeit begleitet.

Hört sich deprimiert an ? 
Ist es aber nicht. Es ist nur wach und klar, die Veränderung in meinem Leben wirklich zu registrieren und hier auch als Chance zu empfinden.

Und um die Pathosecke jetzt mal zu beenden : Die Verarbeitung von Wolle jeglicher Couleur und Qualität reizt mich weiter ungemein. 


Mein freundlicher Schäfer hat mir in diesem Jahr Unmengen an Wolle von Blue Texel Schafen spendiert. Diese Wolle war mir bereits im ersten Spinnjahr auf die Karde geraten.


Sie hat mir damals schon sehr, sehr gut gefallen, besonders die rötlichen Spitzen an den dunkelbraunen, bis fast schwarzen Fasern.  Leider hat sich, gewaschen und kardiert zwar ein sehr schönes, aber homogenes Braun daraus entwickelt. 


In diesem Jahr habe ich die Traute gehabt, das Material naturbelassen,  also ungewaschen, ungekämmt und unkardiert aus der Flocke zu verspinnen. Die Toleranz meines Mannes hat der abendliche Schafsgeruch im Wohnzimmer ein wenig auf die Probe gestellt, ( ich habe aber wenigstens nicht geblökt ).


Das Ergebnis entschädigt jedoch für olfaktorische Unannehmlichkeiten. Es gefällt mir ausgesprochen gut, erhält es doch die sonnengeröteten Spitzen der Wolle und erzeugt ein lebendiges Bild.  Und nach der Wäsche ist die Wolle kuschelweich.... Gut.


Also. Erhaltet euch Eure sonnengeröteten Spitzen und lasst uns ein lebendiges Bild bieten.... Wie heisst es doch so richtig ?

  Das einzig Beständige ist die Veränderung.!

Sonntag, 14. Dezember 2014

Muckibude Teil 1 : Die Einstufung


Der folgende Text hat nichts mit Adventskalendern zu tun, nicht einmal mit Weihnachten. Er bezieht sich auf mein sonstiges Alltagsleben und ist eine kleine Pause für das allgegenwärtige Weihnachtsthema.
 Und er ist selbstverständlich ironisch gemeint, denn auf jeden Fall bin ich froh darüber, die Segnungen der krankenkassenfinanzierten Gesundheitsfürsorge geniessen zu dürfen. 
Und bevor sich jemand aufs Theraband getreten fühlt : Alle Namen sind frei erfunden, Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig und nicht beabsichtigt.


 Nachdem ich aus dem Akutstadium der Schulterverletzung, die mir unser lieber, wilder und junger Jagdhund in Mai zugefügt hat, einigermaßen genesen war, beantragte ich bei meiner Krankenkasse ein sogenanntes Funktionstraining.  
Nach mehrmaligen, als freundliche Nachfrage getarnten Drohungen ( Therapieerfolg gefährdet, eventuell doch Op notwendig, zunehmende Schmerzen etc. ) bekam ich dies nun genehmigt, und durfte  am vergangen Mittwoch in einer renommierten KG-Praxis  zur "Einstufung'" antraben.

Also in der angeschlossenen Muckibude. 


Ein gestrenger Herr, nennen wir ihn mal Herrn Horst, empfing mich mit den Worten. "Hier bitte nur in Turnschuhen". 
 Ja, da geht es doch schon los. Ich hab keine. Die Schuhe meiner Tochter waren mir zu klein, die etwas größeren musste sie heute ebenda selbst tragen, weil sie Schulsport hat. Also keine Schuhe. 

"Das nächste Mal bitte mit Turnschuhen". Ich nicke betroffen und lasse meine Crocs im Wartezimmer stehen. 

 Herr Horst hat schon genug von mir.

 Auf Socken trotte ich in ein kombiniertes Übungsbüro hinter ihm her. 


Eine ältere Dame hat sich dort auf ein Ergometer gewürgt, als Herr H. sagt : "Hier jetzt bitte nicht". Die Dame fällt vom Gerät und hinkt von dannen.  
Nun kommen die Formalitäten : Bei Gewicht murmele ich etwas von sieb... " ??? "SIEBZIG ??? "brüllt Herr H., und ein eben den Raum betretender Herr zuckt sofort zusammen und geht unverrichteter Dinge. Fängt ja gut an.

Dann der Katalog. Von A wie Anfallsleiden, über N wie Nierensteine bis Z wie Zuckerkrankheit. Ich kann alles verneinen. Ein Lächeln zuckt über Herrn H`s Antlitz. 
Und jetzt noch der Blutdruck: "Ah, der sei normal  ? ": In Herrn Horsts  Stirn arbeitet der Argwohn. Er pumpt das Gerät bis 250 mm Hg  auf, muss aber leider einen Wert um 120 zugeben : Normal , naja....


Wir wechseln den Raum.  Mein Geplapper verstummt im Ansatz : Ich werde mit Sensoren versehen, und muss Knie , Hüften, Zehen beugen, spreizen, abwinkeln, anziehen, Schultern heben, senken, kreisen. Manchmal fällt das Gerät ab, dann geht das Ganze von vorn los. 


 Nach einer Stunde bin ich durchgemessen und bekomme das Ergebnis. Bis auf die verletzte Schulter sind alle Ergebnisse gut, sehr gut sogar.
 Meine Knochen sind jünger als mein wirkliches Alter, Herr H. hat aufgegeben. 

Er macht einen Scherz.

Ich bekomme einen Termin für meine erste Übungsstunde und bin entlassen.  

"Das nächste Mal bitte mit Turnschuhen"

  Ja doch !!!

An der Rezeption versucht eine Mitarbeiterin, einen Termin mit einem anderen Patienten zu verschieben : Sie schreit ins Telefon: "Nicht um 10 Uhr 11, um 11 Uhr 10.  Ich fühle mich beschwingt und jung, stürme beim Einkaufen sofort in die Gemüseabteilung, kaufe jede Menge Frisches und ein knuspriges Vollkornbrot. 



Ja, ich bin jung !

 Zu Hause mache ich mir ein herrliches Brot und geniesse frischgepressten Saft.  Das Brot ist wunderbar knusprig. Ich nehme mir vor, es sehr, sehr gründlich zu kauen, bis ich auf etwas sehr, sehr Hartes beisse. 
Unverschämtheit, denke ich, Steine im Vollkornbrot ! 

Bei näherem Hinsehe entpuppt sich der Stein als herausgefallene Zahnfüllung. Gottseidank hat die Zahnärztin einen kurzfristigen Termin. Danach könnte ich mir ja auch gleich ein paar Turnschuhe kaufen. 


 Zwei Tage später sitze ich auf dem Zahnarztstuhl und berichte mein Missgeschick. Die Zahnärztin ist jung und resolut, sie fackelt nicht lange und der Schaden ist schnell behoben. 

"Machen sie sich nichts draus" sagt sie, "im Alter werden die Zähne eben etwas spöder ".   
Im örtlichen SozialKaufhaus finde ich ein paar Turnschuhe für 4,50 Euro.

 Nagelneu !

Wenigstens die.