In manchen Jahren kommt er seltener als der Weihnachtsmann zu Besuch – den milden Wintern sei Dank. Aber wenn Väterchen Frost schließlich doch einmal vorbeischaut, ist es immer wieder ein Fest! Dann wird der Garten, der am Tag zuvor noch mitleiderregend bis matschig aussah, wieder trittfest und wunderschön. Das sollte man als einen Feiertag begehen, denn nie konnte man besser rechtfertigen, warum man die ollen Staudenstängel stehengelassen hat!
Ist dieser Naturgarten, den ich in einer Kleingartenanlage entdeckt habe, nicht ein Traum? Nicht auszudenken, wenn schon alles abgeschnitten wäre, einschließlich der Gräser.
Sogar die Kugelspringer haben sich feingemacht, sind aber weniger zahlreich unterwegs und eher zur Mittagszeit, wenn die Temperaturen etwas gestiegen sind.
So mag ich selbst die Hortensienblüten ganz gern.
| Hortensie |
Der erste richtige Frost des Winters ist sowieso der beste. Stauden, die bei Eiseskälte zu Brei werden, sind erst einmal schön schockgefroren und stehen da wie eine Eins. Ein zweites Mal schaffen sie das Kunststück meistens nicht, wenn die Temperaturen einmal wieder viel höher waren. Dann sinken sie dunkelgrün und matschig zu Boden, sodass ihre Stängel nicht mal mehr das Fliegengewicht eines Spatzes tragen können. Aber einmal schaffen sie es, beim großen Frost-Festival mitzumachen und gut dazustehen. Ein Beispiel dafür ist der Kerzen-Knöterich, dessen große Blätter nicht allzu viel aushalten.
Die Wilde Karde hält sich auch nach dem Frost wacker senkrecht - Kunststück, ist sie doch längst vorher schon abgestorben.
Auch die Früchte des Pfaffenhütchens sind noch schön rot und bekommen immer noch Besuch von Mönchsgrasmücken, die vermutlich wieder versuchen, hier zu überwintern.
So schmücken die Vögel die Sträucher und Samenstände selbst dann, wenn kein Frost da ist, der sie in Glanz und Gloria versetzen könnte...