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15 September 2016

DURSTSTRECKEN


Vor 11 Tagen hatten wir den letzten Sprühregen, in den vergangenen 30 Tagen insgesamt 10,8 Liter Regen und seit 10 Tagen täglich 30 Grad. Was für ein September! Ich kann mich nicht daran erinnern, das man im September 2 Wochen durchgehend, jede Nacht so lange draußen sitzen kann. 20 Uhr stockfinster, aber noch 25 Grad.


Die Regenfässer sind seit Wochen leer. Dem Garten sieht man das jetzt inzwischen auch an. Die Ringelblumen haben sich lang schon nicht mehr geschlossen, - wenn sich Regen ankündigt, dann öffnen sie nämlich einfach ihre Blüten nicht.


Der Sonnenhut begrüsst mich jeden Abend auf diese Art und Weise, und wieder gehe ich den Wasserschlauch holen, und wässere aus der Wasserleitung, weil mir die Gartenkinder allesamt so leid tun. Diese kurzzeitige Erfrischung bringt ehrlich gesagt nicht viel. Ausgenommen den Stadtwerken, schließlich verdienen sie an jedem Tropfen mit dem ich meinen Garten "rette" auch noch Abwassergebühren.



Schlaue Stadtväter haben sich nun ein neues Pay-System für das Abwasser überlegt. Jede versiegelte Fläche muss extra gezahlt werden, Dachflächen sind am teuersten, hast Du Solaranlage auf dem Dach kostet es noch ein bisschen mehr, "Nur Ziegel" sind billiger. Kies und Schotter werden anders abgerechnet als gepflasterte Flächen, Holzböden werden verrechnet ... Satellitenaufnahmen machen das alles möglich. Selbstverständlich rückwirkend.


Der Zwetschgenbaum hat schon einen großen Teil seines Laubes verloren. Aber nicht, von wegen Herbst und so, sondern die Trockenheit veranlasst das.
Der Boden hat tiefe Risse. Teilweise 2-3 cm breit. Wusstet ihr, daß genau in diesen Rissen/Ritzen die lieben Schnecken ihre Eier ablegen? Geschickt! Wer käme auf die Idee dort zu suchen? Und überhaupt, wie soll man die da wieder rausfischen?


Die Duftnessel, unten vollkommen nackig, gibt dennnoch ein tolles Foto, wenn man es nicht so genau nimmt.


Die Herbstanemonen, die tagsüber die meiste Zeit im Schatten stehen, wären längst hinüber, würde ich nicht die Wasserleitung aufdrehen und


ihm bin ich auch auf meiner staubtrockenen Tour durch den Garten begegnet. Deshalb dachte ich, ich lasse ihn doch auch mal kurz "Hallo" sagen,



geht dann schon mal die Freitagsblümchen richten.....

05 Oktober 2015

DIE BOTSCHAFT: "MAN BETRITT NIEMALS DEN GLEICHEN GARTEN"


Unauffällig. Vollkommen unspektulär, zeigt sich dieses Beet bis Mitte Juni. Bis dahin wachsen nur die Rosen und Stauden in die Höhe, es blüht lediglich Mini-Frauenmantel, der recht nieder bleibt und sich nicht so dolle ausbreiten kann. Interessant wird es erst, wenn die Strauchrose Belevedere blüht. Ehrlich gesagt, ist das überhaupt nicht "meine" Farbe, aber verliebt habe ich mich in ihren Duft. Wer einmal schnuppert, ist verloren. Und so lande ich auch recht schnell mit der Pflanze vor einer Registrierkasse. 



Die ersten Blütenköpfchen der Sonnenhüte zeigen sich und verneigen sich hochachtungsvoll, wenn sie Durst haben. ;-)


Ist die erste Rosenblüte der Belevedere fast vorbei, hier im Einklang mit Ehrenpreis "Spicata Red Fox", erscheinen die ersten Pompom-Sonnenhütchen zu Anfang Juli. Leider weiß ich hier den Namen nicht. Bei diesem Sonnenhut handelte es sich nämlich eine Falschlieferung für das weiße Beet. Ich musste ihn dieses Frühjahr noch mal umsetzen. An seinem neuen Platz macht er sich jedoch wunderbar.



Mit Beginn der Pholxblüte im Juli explodiert dieses Beet nahezu. Der Phlox riecht herrlich und die Sonnenhüte sind ohnehin ein Naturschauspiel das seines Gleichen sucht. Da macht es nix, wenn die Rosen eine kleine Blühpause einlegen.


Auch die Insekten lieben ihn über alles!



Das Gras wird höher und höher, der vierblättrige Klee hält alles ein wenig in Schach. Der rote Kerzenknöterich (Bistorta amplexicaulis Speciosa). kam erst in diesem Jahr ins Beet, er entwickelt sich erst noch. Ich bin gespannt wohin und wie weit. ;-)
Die Schokoladenblume ist ein Überbleibsel vom Vorjahr, da durfte sie sich aussäen. Sie zählt leider nicht zu den Stauden die in unseren Breitengraden überwintern. Sät sie sich aber von allein aus, und füllt so manche Lücke, ist es gut.


Ein wunderbares Zusammenspiel.



Nach einem sehr, sehr heißen und trockenen Sommer, zum Ende August hin, zeigt sich das Beet nun in einem völlig anderen Licht. Die vom Baum gefallenen grünen Äpfel, hab ich in in den Korb gelegt. (Weil ich zu faul war sie zum Kompost zu tragen) Der Korb dient gleichzeitig als Stütze für die hohen Sonnenhüte. Die sind daran unauffällig angebunden.


Nun kommt die Limonadenpflanze (Agastache mexicana) in Fahrt. Auch sie überlebt den Winter bei uns nur unter glücklichen Umständen. Ich hatte Glück,  sie hat sich selbst ausgesät, braucht dann aber wesentlich länger bis man Freude mit ihr hat. Auch ihren Duft finde ich unwiderstehlich.


Im Septemberlicht erblüht Belevedere noch mal, diesmal in einem kräftigeren Orangeton, während alles andere so langsam verblüht.



Nun befinden wir uns bereits im Monat Oktober. Die Limonadenpflanze wächst und wächst und blüht und blüht ... selbst die Äpfel im Korb sind nachgereift und bekommen Farbe. Die bleiben da auch liegen. Vielleicht hat ja eine Amsel irgendwann Appetit darauf?


Ein wenig gerate ich beim Anblick in Wehmut.

Demnächst werde ich das hohe Gras zusammenbinden, die letzten verblühten Rosenknospen abschneiden, die Rosen anhäufeln und, vermutlich beim Bloggen vor dem PC, auf den nächsten Frühling warten. Abgeschnitten wird bei mir nichts. Diese Stauden geben auch im Winter noch eine wunderschöne Struktur.



Welche Botschaft ich heute mitteilen wollte? "Man betritt niemals den gleichen Garten!"
Das ist das Schönste am Gärtnern, oder?

Damit grüsse ich Euch ganz lieb,