Black Mountain
Black Mountain ist mehr als eine einfache Band. Hinter den eigentlichen Musikern steckt eine ganze Kommune. Die Black Mountain Army residiert hinter den schwarzen Bergen bei Vancouver, hat aber mit einer Armee recht wenig zu tun. Vielmehr ist es eine Künstlerkommune, in deren Dunstkreis mehrere Bands existieren und florieren.Aus diesem Melting Pot entsteht auch das vorliegende Projekt mit den fünf Mitgliedern Stephen McBean an der Front, Amber Webber als zweite Sängerin, Matt Camirand am Bass, Jeremy Schmidt an den Keyboardtasten und Joshua Wells an den Fellen.Nicht nur in der Einstellung und Lebensweise lassen sie alte Flower Power-Zeiten wieder aufleben, auch ihre Musik nimmt starken Anklang an alten Idealen. 2005 erscheint ihr Debütalbum "Black Mountain" und die Weltpresse freut sich über den alten Wind, der da in frischem Gewand über sie hereinbricht.Ihr psychedelischer Rock bedient sich querbeet durch alle Jahrzehnte und vermischt kunstvoll die ursprünglichsten Elemente. So ungefähr könnte es klingen, wenn sich Pink Floyd, Black Sabbath, Velvet Underground, Can und Led Zeppelin in einem kleinen Vorort von Vancouver träfen, sich ihrem Hobby Drogen widmen und anschließend noch irgendwie ihre Instrumente bedienten.Vancouver ist auch genau der richtige Ort dafür. Gilt er doch als eines der berüchtigsten Drogenplätze Kanadas. Black Mountain kennen das Problem allerdings von der anderen Seite. Die meisten Mitglieder engagieren sich als Sozialarbeiter in örtlichen Drogenberatungsstellen.Vielleicht können sie so auch ihrem Publikum einige Tipps und Hilfen geben. Auf den Live-Perfomances jedenfalls schaffen sie sich mit ihrem massiven, drückenden Sound bald einen beachtlichen Namen. So treten sie 2005 bereits als Opener für Coldplay auf.Songwriter und kreativer Kopf hinter der Gruppe ist Stephen McBean, der neben Black Mountain auch noch in den Gruppen Pink Mountaintops und Jerk With A Bomb mitmischt. Außerdem wären da noch Blood Meridian, Lightning Dust, Sinoia Caves und Ex-Dead Teenager zu nennen, in denen die Mitglieder irgendwie mitmischen. Offenbar scheint es aber trotzdem keine zeitlichen Schwierigkeiten im Team zu geben, wie Bassist Camirand bestätigt: "Sonst wüsste ich nicht, ob ich so lange in einer Band bleiben könnte, weil es so ist, als hätte man fünf Freundinnen. Es ist einfach zu nah."Ein weiteres Merkmal der Band ist die Unlust, zu einem Majorlabel zu wechseln. "Majorlabels wissen nicht einmal was sie tun, oder ob sie nächste Woche einen Job haben werden. Sie sind am schwächeln." Stattdessen hilft man sich lieber gegenseitig und schafft "einen kleinen industriellen Mikrokosmos, der ohne die Industrie funktioniert."Dass sie damit Erfolg haben, beweist 2007 auch das Mitwirken am "Spider Man 3"-Soundtrack, der ihren Song "Stay Free" aufnimmt. Dann trennen sich die Mitglieder wieder mal von ihren diversen anderen Projekten und bringen 2008 "In The Future" auf den Markt.Die musikalischen Merkmale bleiben dieselben wie auf ihrem drittem Album "Wilderness Heart" (2010), das zum ersten Mal fernab von der Heimat entsteht, nämlich in Los Angeles: Eine lebendige Verquickung verschiedenster Einflüsse. 2011 wir die Scheibe für den Polaris Music Prize nominiert.Die kommenden Jahre wird es ruhiger um den Fünfer aus Vancouver. Doch 2016 steht im April Album Nummer "IV" zum Kauf bereit. Die Band selbst spricht von Einflüssen, die von AC/DC über King Crimson bis Kraftwerk reichen.
© Laut
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