DJ Cam
Die 90er Jahre sind die große Zeit von DJ Cam. Bands wie Air und Daft Punk machen die französischen Interpretation von House mit ihrem beinahe barocken Reichtum an Filtereffekten zu einem weltbekannten Markenzeichen. Zu den populärsten Discjockeys des neuen Genres zählen Dimitri From Paris und DJ Cam.Dabei nimmt der 1973 in Paris geborene Laurent Daumail jedoch eine Sonderstellung ein. Er positioniert sich von Beginn an musikalisch vielfältiger als der Großteil der French House-DJs und -Produzenten. Bestes Beispiel dafür ist sein Debütalbum "Underground Vibes" aus dem Jahr 1995, das mit Einflüssen aus Hip Hop, Jazz, House und Soul arbeitet.Die daraus destillierte französische Variante des Trip Hop hat mit ihrem chilligen Flow durchaus eine gewisse Ähnlichkeit zu dem, was ein paar hundert Kilometer weiter in Wien die Studios von Kruder & Dorfmeister verlässt. Mit den Nachfolgealben "Substances", "Man Blunted Jazz" und "Abstract Manifesto" untermauert er seinen Status als Meister abstrakter Beats.2009 kehrt DJ Cam Frankreich den Rücken und verlegt seinen Wohnsitz von Paris nach Los Angeles, wo er vor allem als Komponist von Film- und Werbemusik arbeitet. Zugleich reaktiviert er ab 2011 aber auch wieder sein Label Inflamable und veröffentlicht dort regelmäßig neue Longplayer, die an sein Schaffen aus den 90er Jahren anknüpfen.Covergestaltung und Tracktitel huldigen allerdings seine amerikanische Wahlheimat. Der erweist er 2015 eine ganz persönliche Ehrerbietung, indem er seine Vorliebe für Filmmusik auslebt. In seinem Studio produziert Laurent Daumail einen fiktiven Soundtrack für die 80er-Serie "Miami Vice".Dem Visuellen fühlt sich DJ Cam auch über seine zweite Leidenschaft der Fotografie verbunden. 2011 stellt er seine Fotografien zum ersten Mal in Paris aus. Ein Teil seiner Bilder findet auch Eingang in die Visuals zu seinen DJ-Auftritten. So schließt sich für den Franzosen der kreative Kreis aus Bildern und Tönen.
© Laut
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Diskografie
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