Zum Inhalt springen

Éischemtöitschu

Des isch einer vo de läsige Artikel.
Us der alemannische Wikipedia, der freie Dialäkt-Enzyklopedy
D’Eischemtöitschu. S Wèèrderbuech vù Éischeme
Walserdialekte in Oberitalien vùm Fritz Gysling ùn em Rudolf Hotzenköcherle
d Oordsdaafle vù Éischeme
Zwaischbroochigi Wäägwyyser z Éischeme
s Blaggaad vùn ere Gschbrööchsgrubbe, wù d Éischemtöitschu schwäzd
d Landchaarde vù dr Gmain mid dr dydsche Oords- und Fluernämme

D Éischemtöitschu oder d Éischemréd isch dr hegschdalemanisch Dialäkt vù Eischeme (franz. Issime). Es gheert zum Sidwalsertiitsch.

Foorschigsgschiichd

[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Eischeme isch e Ùfnaameord vùm Schwyzer Schbroochatlas gsii. D Ùfnaam isch vùm Fritz Gysling ùn em Rudolf Hotzenköcherle im Juli 1950 gmachd woore.

Fir s Phonogramm-Archiv vù dr Universität Züri hed dr Wilhelm Doegen vùm Berliner Lutarchiv im Oktober ane 1929 Tonbandùfnaame gmachd. Die Ùfnaame sin vùm Fritz Gysling, em Rudolf Hotzenköcherle ùn dr Clara Stockmeyer voorberaided ùn vù dr èrschte beede ane 1952 verefendligd woore.

Dr Peter Zürrer hed syd dr 60er Joor Ùfnaame z Eischeme gmachd. Vor alem fir syy Buech „Sprachinseldialekte. Walserdeutsch im Aostatal (Italien)“ hed er in dr 80er ùn 90er Joor Befroogige z Eischeme zer Eimeschtöitschu gmachd; s Buech isch 1999 usechùù.

In dr 1970er- ùn 80er-Joor hed dr Renato Perinetto vier Bublikatione wääge dr Phonology ùn dr Morphology vù dr Eischemtöitschu gschriibe. Ùn 1981 hed er e detaillierti Zämmestellig vù dr Deklination vù dr Substantiv ùn Adjektiv publiziert.

D Fluernäme vù Eischeme hed dr Paul Zinsli zäme mid em Paul Scheuermeier ùn dr Gertrud Frei ane 1960–62 ùfgnùù, mid Noochùfnaam ane 1964 ùn 1981. Dr Paul Zinsli hed die Samlig derno ane 1984 in syym Buech „Südwalser Namengut“ verefendligd.

Ane 1967 isch d Associazione Augusta ùn 1982 s Walser Kulturzentrum – Centro Studi e Cultura Walser grinded woore, wù s kulturäl Èèrb vù dr Walser wän erhalde. Nääbe Uusschdelige sin vùm Kulturzentrum v. a. Biecher uusegee woore. S wichdigschd dervu isch s Eischemtöitschu-Wèèrderbuech. Des Wèèrderbuech isch vùm Kulturzentrum zäme mid em Greschoneititsch-Wèèrderbuech in ere Kassette uusegee woore, ùn baide sin zäme gratis an ali Huushald z Eischeme ùn z Greschonei verdaild woore. Haubdaudoore sin dr Ugo Busso ùn dr Alberto Linty gsi.

Im 21. Jorhùnderd hen dr Marco Angster ùn d Silvia Dal Negro d Eischemtöitschu fir iiri Schbroochforschige bruucht.

Soziolinguistischi Situation

[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Z Eischeme isch nie di dydsch Schrifdschbrooch bruuchd woore, bis in d 20er Joor isch Franzeesisch gschriibe woore, derno Idalieenisch. D Eischemer hän imer au chene Frankoprovenzalisch schwäze. Syder em 19 Jh. isch derno no s Piemontesisch ùn s Idalieenisch derzue chùù. D Chilche ùn d Schuel sin bis in d 1920er Joor franzeesich gsii, derno isch s Idalieenisch ùfchùù. Dydsch isch in dr Chilche ùn dr Schuel nie bruuchd woore. Dydsch wird in dr Schuel nume as Främdschbrooch ùnderrichded. Syder 1986 gid s in dr Schuel au Ùnderriichd in dr Eischemtöitschu.

D Elisabetta Fazzini Giovannicci gid fir 1977/78 e Brozändsaz vù 76 % aa, wù no d Eischemtöitschu schwäze.

Ane 1992 hed dr Peter Zürrer e Ùndersuechig gmachd z Eischeme. Vù insgsamd 363 Yywooner hän doo no 63,4 % chene d Eischemtöitschu schwäze. Verschdande hän s 71,7 %. Au bi 6 bis 11-jèèrige Schieler hed er d Schbroochkompentänz ùndersuechd. Dooderbyy hed er feschdgschdeld, as 60,5 % vù dr Schieler no hän chene d Eischemtöitschu schwäze («gued» oder «e weng»). Verschdande hän vù dr Schieler d Eischemtöitschu no 76,9 % («gued» oder «e weng»). Zem Verglyych: z Greschonei hän no dr glyych Ùndersuechig nùme no 14,6 % % vù dr Schieler chene s Greschoneiertitsch schwäze ùn no 46,3 % zmindeschd e weng verschdoo.

Dr Grùnd, wùrùm z Eischeme dr Dialäkt vyyl lääbiger isch wie in dr andere Siidwalse Gmaine, lyd doodrin, as d Eischemer scho syd Joorhùnderde e baar Schbrooche hän chene schwäze: mid Töitschu, Frankoprovenzalisch, Piemontesich, Franzeesich, Idalieenisch sin s hid fimf Schbrooche. Wääge däm wird d Eischemtöitschu nid esoo dùr s Idalieenisch as Schbrooch vù dr Medie verdrängd wie in andere Ord, wù bis am Aafang vùm 20. Jh. nùme dr dydsch Dialäkt gschwäzd wooren isch.


D Maria Concetta Di Paolo hed ane 1999 e Schtudie verefendligd, wù si d Dialäktkompetänz vù dr Siidwalser Gmaine din ùndersuechd hed. D Daate fir Eischeme sin ùfgnùù woore vùm Michele Musso.

Joor Yywooner Dialäkt aktiv Dialäkt passiv
1974 407 310 (76,2 %)
1993 385 199 (51,7 %) 31 (8,1 %)
1996 676 186 (24,9 %) 37 (5,5 %)

Vù dääne 168 aktive Dialäktschprächer ane 1996 sin 52 iiber 65 gsii, 45 zwische 51 ùn 65, 36 zwische 36 ùn 50, 25 zwische 26 ùn 35 ùn 10 ùnder 26.

Vù dääne 37 passive Dialäktschprächer ane 1996 sin 3 iiber 65 gsii, 2 zwische 51 ùn 65, 5 zwische 36 ùn 50, 2 zwische 26 ùn 35 ùn 25 ùnder 26.

Ùndersuechig vù 2001

[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Ane 2001 hed d Fondation Émile Chanoux in Zämenaarbed mid em Centre d'Études Linguistiques pour l'Europe ùn dr Università degli Studi di Trento di soziolinguistisch Situation vù alne Gmaine im Augschtdaal ùndersuechd. Doderzue isch im Sebdämber ùn Ogdoober 2002 e Froogebooge verschigd woore. Us Eischeme sin ali 72 verschigde Froogebeege wider zrùgchùù.

Froog 0301:
Quelle est votre langue maternelle?
Was isch Iiri Muederschbrooch?
Gebùùrdsjoor Italienisch Töitschu Italienisch ùn Töitschu Patois Franzeesisch kai Andwoord Total
1989–1983 10 (83,3 %) 1 (8,3 %) 1 (8,3 %) 12
1982–1971 10 (83,3 %) 1 (8,3 %) 1 (8,3 %) 12
1970–1961 13 (86,7 %) 1 (6,7 %) 1 (6,7 %) 15
1960–1950 7 (53,8 %) 4 (30,8 %) 1 (7,7 %) 1 (7,7 %) 13
1949–1938 5 (71,4 %) 2 (28,6 %) 7
1937–1921 2 (16,7 %) 4 (33,3 %) 2 (16,7 %) 1 (8,3 %) 3 (25 %) 12
Total 38 (63,3 %) 13 (21,7 %) 3 (5 %) 3 (5 %) 3 (5 %) 60
Froog 1405a:
Comment estimez-vous connaître le Titsch/Töitschu (Walser)? Vous le comprenez
Wie gued chene Sii Titsch/Töitschu (Walser)? Si verschdeen s
Gebùùrdsjoor gued (bien) mittelgued (assez bien) e bizeli (peu) gaar nid (pas du tout) kai Andwoord Total
1989–1983 5 (41,7%) 4 (33,3%) 2 (16,7%) 1 (8,3%) 12
1982–1971 8 (61,5%) 2 (15,4%) 1 (7,7%) 2 (15,4%) 13
1970–1961 9 (60,0%) 2 (13,3%) 1 (6,7%) 3 (20,0%) 15
1960–1950 7 (53,8%) 2 (15,4%) 1 (7,7%) 3 (23,1%) 13
1949–1938 4 (57,1%) 1 (14,3%) 2 (28,6%) 7
1937–1921 6 (50,00%) 1 (8,33%) 1 (8,33%) 4 (33,33%) 12
Total 34 (56,7%) 7 (11,7%) 4 (6,7%) 1 (1,7%) 14 (23,3%) 60
Froog 1405b:
Comment estimez-vous connaître le Titsch/Töitschu (Walser)? Vous le parlez:
Wie gued chene Sii Titsch/Töitschu (Walser)? Si schwäze s
Gebùùrdsjoor gued (bien) mittelgued (assez bien) e bizeli (peu) gaar nid (pas du tout) kai Andwoord Total
1989–1983 2 (16,7%) 4 (33,3%) 2 (16,7%) 2 (16,7%) 2 (16,7%) 12
1982–1971 5 (38,5%) 1 (7,7%) 4 (30,8%) 1 (7,7%) 2 (15,4%) 13
1970–1961 5 (33,3%) 3 (20,0%) 4 (26,7%) 3 (20,0%) 15
1960–1950 7 (53,9%) 2 (15,4%) 1 (7,7%) 3 (23,1%) 13
1949–1938 4 (57,1%) 1 (14,3%) 2 (28,6%) 7
1937–1921 8 (66,7%) 1 (8,3%) 1 (8,3%) 2 (16,7%) 12
Total 29 (48,3%) 7 (11,7%) 9 (15,0%) 3 (5,0%) 12 (20,0%) 60
Froog 0402:
En quelles langues et/ou quels dialectes parlez (parliez)-vous avec votre mère?:
(In welere Schbrooch / in welem Dialäkt schwäze Sii mid Iire Mueder?)
Gebùùrdsjoor Italienisch Töitschu Italienisch ùn Töitschu Italienisch, Piemontesisch ùn Töitschu Frankoprovenzalisch Italienisch ùn Piemontesisch Piemontesisch Italienisch ùn Frankoprovenzalisch Franzeesisch Anderi kai Andwoord Total
1989–1983 4 (33,3%) 3 (25,0%) 3 (25,0%) 2 (16,7%) 12
1982–1971 5 (38,5%) 2 (15,3%) 5 (38,5%) 1 (7,7%) 13
1970–1961 2 (13,3%) 3 (20,0%) 6 (40,0%) 1 (6,7%) 1 (6,7%) 1 (6,7%) 1 (6,7%) 15
1960–1950 4 (30,8%) 2 (15,4%) 2 (15,4%) 1 (7,7%) 4 (30,8%) 13
1949–1938 3 (42,8%) 1 (14,3%) 1 (14,3%) 2 (28,6%) 7
1937–1921 4 (33,3%) 2 (16,7%) 1 (8,3%) 2 (16,7%) 3 (25%) 12
Total 11 (15,3%) 19 (26,4%) 16 (22,2%) 2 (2,8%) 7 (9,7%) 3 (4,2%) 2 (2,8%) 1 (1,4%) 1 (1,4%) 9 (12,5%) 1 (1,4%) 72
Froog 0403:
En quelles langues et/ou quels dialectes parlez (parliez)-vous avec votre père?:
(In welere Schbrooch / in welem Dialäkt schwäze Sii mid Iirem Vader?)
Gebùùrdsjoor Italienisch Töitschu Italienisch ùn Töitschu Italienisch, Piemontesisch ùn Töitschu Piemontesisch ùn Töitschu Frankoprovenzalisch Italienisch ùn Piemontesisch Italienisch ùn Frankoprovenzalisch Franzeesisch Anderi kai Andwoord Total
1989–1983 7 (58,3%) 2 (16,7%) 1 (8,3%) 1 (8,3%) 1 (8,3%) 12
1982–1971 6 (46,2%) 3 (23,1%) 1 (7,7%) 3 (23,1%) 13
1970–1961 2 (13,3%) 4 (26,7%) 7 (46,7%) 1 (6,7%) 1 (6,67%) 15
1960–1950 4 (30,8%) 2 (15,4%) 1 (7,7%) 2 (15,4%) 4 (30,8%) 13
1949–1938 1 (14,3%) 3 (42,9%) 1 (14,3%) 1 (14,3%) 1 (14,3%) 7
1937–1921 3 (25,0%) 1 (8,3%) 1 (8,3%) 1 (8,3%) 2 (16,7%) 2 (16,7%) 2 (16,7%) 12
Total 16 (22,2%) 19 (26,4%) 12 (16,7%) 1 (1,4%) 1 (1,4%) 4 (5,6%) 6 (8,3%) 3 (4,2%) 1 (1,4%) 7 (9,7%) 2 (2,8%) 72
Froog 0404:
En quelles langues et/ou quels dialectes parlez-vous avec vos frères et vos sœurs?:
(In welere Schbrooch / in welem Dialäkt schwäze Sii mid Iire Brieder ùn Iire Schweschdere?)
Gebùùrdsjoor Italienisch Töitschu Italienisch ùn Töitschu Italienisch, Piemontesisch ùn Töitschu Piemontesisch ùn Töitschu Frankoprovenzalisch Italienisch ùn Piemontesisch Piemontesisch Italienisch ùn Frankoprovenzalisch Franzeesisch Anderi Ich haa kai Gschwischter. Total
1989–1983 8 (66,7%) 2 (16,7%) 1 (8,3%) 1 (8,3%) 12
1982–1971 5 (38,5%) 3 (23,1%) 3 (23,1%) 2 (15,4%) 13
1970–1961 2 (13,3%) 3 (20,0%) 7 (46,7%) 1 (6,7%) 1 (6,7%) 1 (6,7%) 15
1960–1950 3 (23,1%) 4 (30,8%) 1 (7,7%) 1 (7,7%) 2 (15,4%) 2 (15,4%) 13
1949–1938 1 (14,3%) 3 (42,9%) 1 (14,3%) 1 (14,3%) 1 (14,3%) 7
1937–1921 4 (33,3%) 2 (16,7%) 1 (8,3%) 2 (16,7%) 1 (8,3%) 2 (16,7%) 12
Total 16 (22,2%) 18 (25,0%) 14 (19,4%) 3 (4,2%) 1 (1,4%) 3 (4,2%) 2 (2,8%) 2 (2,8%) 3 (4,2%) 1 (1,4%) 5 (6,9%) 4 (5,6%) 72

In däm Artikel sin di eischemtöitschu Dialektbyyschbel in Dieth-Schryybig gschriibe. Dooderbyy wird dr Buechschdaab <k> fir d Fortis [k] bruucht, fir d Affrikata [kx] wird <kch> gschriibe.

Im Ùnderschiid zue dr Dieth-Schryybig wird doo ùnderschiide zwische drèi labio-dentale Frikativ:

<f> schdood fir e schdimlooses f [f] wie in dt. Vogel
<v> schdood fir e schdimhafdes w [v] wie in dt. Wald
<w> schdood fir e konsonantischs u [w] wie in engl. wood.

Bsùnderhaide us dr Lutig

[ändere | Quälltäxt bearbeite]
  • Voli Vokal
In dr Eimeschtöitschu sin wie in andere Walserdialäkt di vole Vokal in ùùbetoonde Silbe nid abgschwèchd woore.
Feädru (dt. Federn, Pl.), Weäga (dt. Wege, Pl.), Noami (dt. Namen, Pl.)
  • Diphthongierig
Im Geegesaz zue andere hegschdalemanische Dialäkt sin in dr Eischemtöitschu ali mhd. lange Vokal (î, iu, û, ê, ô, oe, â, ae) diphthongierd.
Mhd. Eischemtöitschu Byyschbel
î – û – iu ei – ou – öi Ljeib (dt. Leib), ghejä (dt. fallen, werfen), Hous (dt. Haus), bouwen (dt. bauen), höit (dt. heute)
ê – ô – oe ie – ue – üe Siel (dt. Seele), Bruet (dt. Brot), Vlüe (dt. Flöhe)
ae – â ie – oa Chiesch (dt. Käse), Oabe (dt. Abend)
  • Monophthongierig

Im Geegesaz zue andere alemanische Dialäkt sin in dr Eischemtöitschu di mhd. Dihphtong ie, üe, uo monophtongierd.

Mhd. Eischemtöitschu Byyschbel
î – üe – uo ii – üü – uu Diib (dt. Dieb), Güüti (dt. Güte), Bruuder (dt. Bruder)

Die Diphthongierig ùn die Monophthongierig schdeen nid im Zämehang mid dr Nèihoochdydsch Diphthongierig ùn dr Nèihoochdydsch Monophthongierig. Im Geegesaz zem Schdandarddydsch sin di Diphthong, wù us mhd. î, iu, û endschdande sin, nid mid dr alde Diphthong us mhd. ei, öu, ou zämegfale. Derzue sin in dr Eischemtöitschu nid nùme mhd. î , iu, û diphthongierd, sùndere au no mhd. ê, oe, ô, â, ae.

Mhd. Eischemtöitschu Byyschbel
î – û – iu ei – ou – öi Ljeib (dt. Leib), höit (dt. heute), Hous (dt. Haus)
ei – öu – ou ai – au – ö̀i Stain (dt. Stein), Hö̀i (dt. Heu), Baum (dt. Baum)
  • Entrùndig
Im Geegesaz zue andere hegschdalemanische Dialäkt sin ü, ö, üü, öö, üe ùn öü z Eischeme nid entrùnded:
Möisch (dt. Mäuse), Vüksch (dt. Füchse), grüün (dt. grün), tö̀if (dt. tief)
  • 2.,3. Sg. vù mhd. stân, gân
Wie im Wallisertitsch erschyyne di 2./3. Sg. vù mhd. stân, gân mid Diphthong
du geischt (dt. du gehst), is geit (dt. er geht), du schteischt (dt. du stehst), is schteit (dt. er steht),
  • altalem. iu
Wie im Wallisertitsch erschyynd altalem. iu in e Dail Wèèrder as Diphthong.
töif (dt. tief), Vljöigu (dt. Fliege)
  • mhd. -nk
Mhd. -nk erschyynd wie in andere südwalserische Dialäkt as -nch.
tringche (dt. trinken), Banch (dt. Bank)
  • mhd. -rn
Wie in andere hegschdalemanische Dialäkt erschyynd mhd. -rn as -re.
Huore (dt. Horn), muore (dt. morgen)
  • mhd. -hs
Wie dr andere hegschdalemanische Dialäkt erschyynd mhd. -hs as -ks, nid wie in vyyle Schwyzer Dialäkt as -chs:
Vùks (dt. Fuchs), seksi (dt. sechs)
  • german. s > sch
Wie in alene Walserdialäkt isch s germanisch s in vyyle Wèèrder palatalisierd zue sch
dschi (dt. sie), dschi (dt. sich), ünsch (dt. uns), Eisch (dt. Eis), Höischer (dt. Häuser), Chiesch (dt. Käse), Scheido (dt. Seide)
  • mhd. -nd
Wie in andere hegschdalemanische Dialäkt erschyynd mhd. -nd as -nn oder -ng.
Hunn/Hung (dt. Hund), finne (dt. finden)
  • Palatalisierig vù m, n, ng, l
In e Dail Wèèrder sin mhd. l, m, n oder ng palatalisierd zue lj, mj, nj, ngj.
welljen (dt. wollen), njüf (dt. Karotte)
  • Germ. p, f, w
In dr Eischemtöitschu wird dydli ùnderschiide zwische germ. f ùn em verschoobene germ. p:
Verschoobenes germ. p erschyynd as schdimlooses f: : schloafe (dt. schlafen)
Germ. f erschyynd as schdimhafds w: Vus (dt. Fuß)
Germ. w erschyynd derno as konsonantischs u: Woald (dt. Wald)
  • Uslutverhertig
In dr Eischemtöitschu gid s no wie in andere Walserdialäkt di mhd. Uslutverhertig.
Tak m. (dt. Tag), Pl. Taga
  • Vokalharmonii
In dr Eischemtöitschu gid s v. a. im jingere Dialäkt e uusgschbrocheni Vokalharmonii.
eltrig (dt. erwachsen), d Eltrugu (dt. die Erwachsenen), ds Eltraga (dt. das Ältere)
Werma (dt. Arbeiter, Nom. Sg.), Wermana (Nom. Pl.), Wermunu (Gen. Pl.), Wermene (Dat. Pl.),
Elbugu (dt. Ellbogen, Nom. Sg.), Elbigi (Nom. Pl.)
Schuld (dt. Schuld, Nom. Sg.), Schuldini (Nom. Pl.), Schuldunu (Gen. Pl.)
Schuuler (dt. Schüler, Nom. Sg.), Schuulara (Nom. Pl.), Schuuluru (Gen. Pl.)
siwil (dt. rund), d siwulju Tischini (dt. runden Tische)
Elji zeäme helfüwünündsch leäben. (dt. alle zusammen helfen wir uns zu leben)

Bsùnderhaide us dr Morphologyy

[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Substantivdeklination

[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dr Peter Zürrer (1999) ùnderschaided 14 Flexions-Chlasse in dr Eischentöitschu.

I: Weg II: Ofen III: Name IV: Hahn V: Fuß VI: Bett VII: Kind VIII: Lamm IX: Land X: Matte XI: Axt XII: Schuld XIII: Nacht XIV: Hand
Sg. Nom. Weg Uave Noame Hoanu Vus Bet Chin Lam Lan Mattu Aksch Schuld Nacht Han
Gen. Wegsch Uavendsch Noamendsch Hoanendsch Vussch Betsch Chinsch Lamsch Lansch Mattu Aksch Schuld Nacht Han
Dat. Weg Uave Noame Hoane Vus Bet Chin Lam Lan Mattu Aksch Schuld Nacht Han
Akk. Weg Uave Noame Hoanu Vus Bet Chin Lam Lan Mattu Aksch Schuld Nacht Han
Pl. Nom. Wega Uavna Noami Hoani Vüs Betti Chin Lammer Länner Matti Akschi Schuldini Nächtini Hän
Gen. Wegu Uavnu Noamu Hoanu Vüsu Bettu Chinnu Lammeru Länneru Mattu Akschu Schuldinu Nächtinu Hännu
Dat. Wege Uavne Noame Hoanu Vüse Bettu Chinne Lammere Lännere Mattu Akschu Schuldinu Nächtinu Hänne
Akk. Wega Uavna Noami Hoani Vüs Betti Chin Lammer Länner Matti Akschi Schuldini Nächtini Hän

Dr Genitiv wird in dr Eischemtöitschu (wie im Remmaljertittschu) no ganz frèi bruuchd.

  • Genitivus objectivus
Tu nöi scheämen deir Houslöitu. (dt. Schäme dich nicht deiner Verwandten.)
Gheb dich nöit deisch Lebtagsch, deir Wienu, deisch Suunsch, deir Töchter, deir Chinnu. (dt. Beklage dich nicht über dein Leben, über deine Schmerzen, über deinen Sohn, über deine Töchter, über deine Kinder.)
  • Genitivus relationis
Was tuscht al der Chüünu? (dt. Was machst du mit all den Kühen?)
  • Adverbiale Genitiv
höit z tagsch (dt. heutzutage)
  • Attributive Genitiv

voorgschdeld

diisch Mansch Bruuder (dt. dieses Mannes Bruder)
ds Suunsch Hous (dt. das Haus des Sohnes)
ds Moanendsch Schein (dt. der Mondschein)
dar Vröinun Ketschi (dt. die Häuser der Freunde)
dar Rossun Goade (dt. der Pferdestall)

noochgschdeld

d Güüter dar Nizjungu (dt. die Güter der Neffen)
an Buada ds Uavansch (dt. ein Ofenboden)
dar Rük ds Sovaasch (dt. die Sofalehen)

Adjektivdeklination

[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Adjektiv wääre au prädikativ deklinierd.

Dan Baum ischt hübschi. (dt. Der Baum ist schön.)
Ds Bet ischt woarms. (dt. Das Bett ist warm.)

Bim Personalpronome gid s in dr Eischemtöitschu wie au in andere Siidwalser Dialäkt verlengeredi Foorme. Die sin bilded us em Personalpronome ùn "andere", z. B. wirendri (= wir andere). Vf.: Volfoorm, Enkl.: Enklitischi Foorm.

Nominativ Genitiv Dativ Akkussativ
ich Vf. iich, ich meir, meiru miir mich
Enkl. ich, i - mer mich, mi
du Vf. dou deir, deiru dir dich
Enkl. di, de, t - der, de dich, di
er Vf. eär dscheir, dscheiru im im
Enkl. er dschi mu, em ne
sie (Sg.) Vf. dschii, dschi, dschöi irra irra dschii, dschi, dschöi
Enkl. dschi, dsch ara, ra ara, ra, re dscha, scha
es Vf. iis, is dscheir, dscheiru im iis, is
Enkl. is, ds, s dschi mu, em is, ds, s
wir Vf. wir, wirendri ündscher, ünderschuru, ündscherandru ündsch, nündsch, ündschenandre ündsch, nündsch, ündschendri
Enkl. wer, war, ber - ünsch, nünsch ünsch, nünsch
ihr Vf. iir, irandri, arendri auwer, auwuru, auwerandru auw, au, auwenandre auw, au, auwendri
Enkl. i, ir, er, di, der, dar - ni ni
sie (Pl.) Vf. - dschii, dschi, dschiendri ürju, ürjuru, ürjerandru iini, iinenandre, ürju, ürjenandre dschii, dschi, dschiendri
Enkl. dschi, fsch, sch eru, uru, ru ne, en dschu, dschi

In dr Eischemtöitschu wird s neutral Pronome iis wie in andere alemanische Dialäkt fir wyybligi Persone verwänded, aber doodriiberuuse au no fir mänligi Persone, wù kaini Reschpektspersone sin.

Wer isch gsing opere im Spital? Iis, mein Wättä. (dt. Wer ist im Spital operiert worden? Sie, meine Schwester.)
Wer hesch ampienen z Mert? Iis, mein Su. (dt. Wem bist du auf dem Markt begegnet? Ihm, meinem Sohn.)
Aber:
Woa isch d Vrauwa? Dschöi ischt z Türin. (dt. Wo ist die Dame? sie ist in Turin.)
Woa ischt der Enker? Eär ischt in der Chilchu. (dt. Wo ist der Pfarrer? Er ist in der Kirche.)

Verbkonjugation

[ändere | Quälltäxt bearbeite]

chonnu(n) (dt. können)

Ind. Präs.: ich chonn, du chonnischt, is chonnt, wir chonnu(n), ir chonnit, dschi chonnu(n)
Konj. Präs.: ich chonni, Konj. Prät. ich chonnti
Part. Perf.: chonnu(n)

wellje(n) (dt. wollen)

Ind. Präs.: ich will, du willt/willischt, is willt, wir wéllje(n), ir wéllt, dschi wéllje(n)
Konj. Präs.: ich welji, Konj. Prät. ich wellti
Part. Perf.: wellje(n)

toffu(n) (dt. dürfen)

Ind. Präs.: ich toff, du toffischt, is tofft, wir toffu(n), ir toffit, dschi toffu(n)
Konj. Präs.: ich toffi, Konj. Prät. ich toffti
Part. Perf.: toffu(n)

sullu(n) (dt. sollen)

Ind. Präs.: ich soll, du sollt/sollischt, is sollt, wir sollu(n), ir sollit, dschi sollu(n)
Konj. Präs.: ich solli, Konj. Prät. ich sollti
Part. Perf.: sullu(n)

mussu(n) (dt. müssen)

Ind. Präs.: ich muss, du mussischt, is musst, wir mussu(n), ir mussit, dschi mussu(n)
Konj. Präs.: ich mussi, Konj. Prät. ich mussti
Part. Perf.: mussu(n)

mua(n) (dt. können, vermögen)

Ind. Präs.: ich maa(n), du maascht, is maat, wir mia(n), ir miat, dschi mia(n)
Konj. Präs.: ich miaji, Konj. Prät. ich méchti
Part. Perf.: mua(n)

wissu(n) (dt. wissen)

Ind. Präs.: ich wiss, du wissischt, is wisst, wir wissu(n), ir wissit, dschi wissu(n)
Konj. Präs.: ich wisse, Konj. Prät. ich wissti
Part. Perf.: gwisst

hee(n) (dt. haben)

Ind. Präs.: ich hen, du hescht, is het, wir hen, ir het, dschi hen
Konj. Präs.: ich heji, Konj. Prät. ich hetti
Part. Perf.: kheebe(n)

sein (dt. sein)

Ind. Präs.: ich bin, du bischt, is ischt, wir séin, ir séid, dschi séin
Konj. Präs.: ich seiji, Konj. Prät. ich wieri/wérti
Part. Perf.: gsing

tuu(n) (dt. tun)

Ind. Präs.: ich tu(n), du tuscht, is tut, wir tu(n)/tü(n), ir tut/tüt, dschi tu(n)/tü(n)
Konj. Präs.: ich tüji, Konj. Prät. ich tétti
Part. Perf.: toa(n)

cheame(n), chea(n) (dt. kommen)

Ind. Präs.: ich chimme(n), du chimmischt, is chint, chimmt, wir cheame(n), ir cheat, cheamit, dschi cheame(n)
Konj. Präs.: ich cheami, cheamji, Konj. Prät. ich chémti, cheamti
Part. Perf.: cheame(n), chea(n)

gea(n) (dt. geben)

Ind. Präs.: ich gibbe(n), du gibbischt, is git, wir gea(n), ir get, dschi gea(n)
Konj. Präs.: ich geji, Konj. Prät. gebti
Part. Perf.: kea(n)

gììa(n) (dt. nehmen)

Ind. Präs.: ich gììa(n), du gììascht, is gììat, wir gììa(n), ir gììat, dschi gììa(n)
Konj. Präs.: ich gìeji, Konj. Prät. géchti
Part. Perf.: kììat

goa(n) (dt. gehen)

Ind. Präs.: ich goa, du geischt, is geit, wir goa(n), ir gangit, dschi goa(n)
Konj. Präs.: ich gangi, Konj. Prät. ich génti
Part. Perf.: kange(n)

gsie(n), gsia(n) (dt. sehen)

Ind. Präs.: ich gsi(n), du gsischt, is gsit, wir gsia(n), ir gsiet, dschi gsia(n)
Konj. Präs.: ich gsieji, Konj. Prät. gséchti
Part. Perf.: gsie(n), gsia(n)

loa(n) (dt. lassen)

Ind. Präs.: ich loa(n), du loascht, is loat, wir lia(n), ir liet, dschi lia(n)
Konj. Präs.: ich lieji, Konj. Prät. ich léchti
Part. Perf.: gloa(n)

stoa(n) (dt. stehen)

Ind. Präs.: ich stoa(n), du stoascht, is stoat, wir stia(n), ir stiet, dschi stia(n)
Konj. Präs.: ich stieji, Konj. Prät. ich stechti
Part. Perf.: stanne(n)

schloa(n) (dt. schlagen)

Ind. Präs.: ich schloa(n), du schloascht, is schloat, wir schlia(n), ir schliet, dschi schlia(n)
Konj. Präs.: ich schlieji, Konj. Prät. ich schléchti
Part. Perf.: gschloa(n)

see(n) (dt. sagen)

Ind. Präs.: ich see(n), du seescht, is seet, wir see(n), ir seet, dschi see(n)
Konj. Präs.: ich seeji, Konj. Prät. ich seiti
Part. Perf.: gseit

troan (dt. tragen)

Ind. Präs.: ich troa(n), du treischt, is treit, wir tria(n), ir triet, dschi tria(n)
Konj. Präs.: ich trieji, Konj. Prät. ich trechti
Part. Perf.: troage(n)

voan aa(n) (dt. anfangen)

Ind. Präs.: ich voan aa, du voascht aa, is voat aa, wir vien aa, ir viet aa, dschi vien aa
Konj. Präs.: ich vieji aa, Konj. Prät. ich fechti / tetti voan aa
Part. Perf.: gvangen aa(n)

zii(n) (dt. ziehen)

Ind. Präs.: ich zii(n), du ziischt, is ziit, wir zii(n), ir ziit, dschi zii(n)
Konj. Präs.: ich ziji, Konj. Prät. ich zichti
Part. Perf.: zuahe(n)

Bsùnderhaide us dr Syntax

[ändere | Quälltäxt bearbeite]

In dr Eischemtöitschu wääre Relativsätz nid nùme mid „wo“ yyglaided, si chene au (ùnder romaanischem Yyflùs) mid „das“ yyglaided wääre. Des „das“ wird derno au bruuchd bi mänlige ùn wyyblige Subjekt.

Da Chiesch, das di hescht gchauvt geschter isch nöid guuti. (dt. Der Käse, den du gestern gekauft hast, ist nicht gut.)
D Waidu, das dsch essen da ouv isch besser. (dt. Die Weide, die sie da oben abfressen, ist besser.)
Wùchedääg

Miantak, Ziischtak, Mituchu, Froontak, Friitak, Samstak, Sunnatak

Yyflis us em Romanisch

[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Nadyyrli gid s in dr Eischemtöitschu vyyl Främd- ùn Läänwèèrder us em Italienisch, em Franzeesisch, em Piemontesisch ùn em Frankoprovenzalisch

  • muschtaz (dt. Schnauzbart) < frkprov. mostatse
  • pouss (dt. Schläfe) < piemont. poss
  • fatschu (dt. Gesicht) < piemont. facia
  • boavu (dt. Speichel) < frkprov./piemont. bava
Präpositione
  • suvén (dt. oft) < frkprov. soven
  • selon (dt. je nach) < frz. selon
  • cunfrúnta (dt. im Gegensatz zu) < piemont. confront
Konjunktione
  • sicche (dt. daher, also) < ital. sicche
  • dunque (dt. also, folglich) < ital dunque
Partikel
  • voilà < frz.
  • ecco < ital.
Routineformle
  • bon appétit < frz.
  • au revoir (dt. auf Wiedersehen) < frz.

Schbroochbyyschbel

[ändere | Quälltäxt bearbeite]

De Moargè, wuen dèr Maanù tùd no gsichtù, dèr Wuärma gäid in d Mattù ùm meeijä. Ùnz ze Säksche arwuèktsch scheäs Wuèb wan èmè ertä Schloof. Schei zerrt ira leng Lokha, machùd sch di Trötsche. Ùnd de gäid sch ombri in di tùppùn Kroatù. Doa gäid sch geän dè Anche, de Chiäsch ùnd di Triffili. Ùnd de gäid sch im Hous ùm hannùn ds Firmis. Tringjènd sch Kaffe mi miilch ùnd de Schnitti Broad, machùn schds Chläippi mi Angche. Zù wod a ds schweärs Wuèrch ds Höüsch. Zjettènd sch d Moadi, das schi hän trommùd mid dar Seegarschù. Schpootùr leggèn schi s zeämè mit dèm Reche ùnd de machùn sch Houffjini, trejèn sch in di Dilli ùn dün schi s zettè mit däm Fùrki. Zeschta troan sch ds Höü, ds zwuäitä isch ds Oamad.

(verzeld vù dr Erica Castell-Squindo ane 1964, zidierd bim Zinsli 1968, S.417)


Schbrichwèèrder vù Eischeme:

  • Goan tringhien in d’Lljéisu un arwinnen mit dam dust. (frz. Aller boire dans le Lys et rentrer avec la soif (être difficiles à contenter))
  • Varchaufen d’sunnu um chaufen dar moanu. (frz. Vendre le soleil pour acheter la lune (dormir le jour pour faire la fête la nuit))
  • Is het sövvil gschnout, das d’hénji hen muan bikhjen d'steerni. (frz. Il a autant neigé, que les poules picorent les étoiles.)
Ds Kollutziunh

Verfaseri: Imelda Ronco, Sprächeri: Sara Ronco

Z’Éischeme, z’beerg ol im grunn, wénn mu het kheen antwier z’wacht, gschlecht, nachpara ol gséllji ischt gsinh dar brouch z’hannun as kollutziunh, sua auch vür a rüddu (troa hoei, troa mischt im moane, ecc.).
Unz as sibenzg joar hinner, Sen Kroasch beerga, vür d’Winnacht, sén gsinh volli lljöit mita dam via um étzen z’hoei un aschparren das im grunn vür dan gruasse winter. Ievun voaren ingier, tor eini, tor endri hen avittrut d’nachpara un ghannut as kollutziunh wass dschi hen kheen zam hous: wust un dschambunh, gute chiesch, chüjini, bloat néidlu ol batüwa, kaffi, milch, wéin, hunkh um essen mit dam bruat.
Wa wéilu voart, antwier das ischt gcheen a wissu ischt kannhe lotze um etwas gschöjun. Im Ronh, darwil eina der wachtunu, ellji sén gsinh im pielljhe un séntsch nen kannhen troan awek d’chüjini van im hous … um dschi essen mit anner gséllji … auch das ischt gsinh an brouch.
Zam méztku, bsinnimich lannhuscht, hentsch toan z’grobschta allz im selben tag, un dé spoat d’nacht, het mu mussun chorrun da nawe wust un z’buddinh, as poar trüffili ol stekhjini um essen darmit un etwas z’tringhien … wir chinn sén aschuan gsinh z’schloafe un séntsch nüntsch kannhen arwékhjen un troa chorrun z’buddinh. Génh wénn mu het kesse ol trunghe, séjiis in as kollutziunh ol wachen am tuate, z’miternacht hentsch gmachut z’kaffi, ol vür gien da vargeb, woa dschi hen keen elljene an trungh, hentsch nündsch zeihut z’gwintschen vür d’lljaubu sieli; “Gottsch ergans vür d’lljaubu sieli”, un d’chinn: “das war mieje wacksen gsünni, grechi un gwoaltigi”. (Abdrùggd i: Augusta 56, 2024, S. 44.)

Hoochdydsch: «In Issime, auf der Alp oder im Talgrund, bereiteten Verwandte, Nachbarn oder Freunde, wenn jemand auf eine Totenwache kam, ein Nachtmahl vor, ebenso wie für eine Rüddu (nächtlicher Heu- oder Misttransport bei gutem Mondlicht). Bis vor siebzig Jahren war das San-Grato-Tal bewohnt, und die Menschen zogen mit ihrem Vieh hinauf, dass es das Futter fresse, um dasjenige im Talgrund für den Winter aufsparen zu können. Vor dem Abstieg luden einige ihre Nachbarn ein und bereiteten einen Nachtimbiss mit dem vor, was sie zu Hause hatten: Salami und Schinken, guten Käse, Pfannkuchen, reine Schlagsahne oder mit Eiern, Wein und Zucker geschlagene Sahne, Kaffee, Milch, Wein, Honig zum Brot. Aber manchmal lauerte jemand auf, der davon wusste, und stahl etwas. Im Ronh (Ortsname) waren während einer dieser Nachtwachen alle im Speisesaal und gingen in die Küche, um die Pfannkuchen wegzunehmen … um sie mit anderen Freunden zu essen … auch das war ein Brauch. Wenn das Schwein geschlachtet wurde, ich erinnere mich, vor langer Zeit, wurde fast alles an einem Tag erledigt, und spät in der Nacht mussten wir noch die neue Salami und die Blutwurst probieren, dazu gab es Kartoffeln oder Brotstangen und etwas zu trinken; wir Kinder schliefen schon, und sie weckten uns, um uns die Blutwurst schmecken zu lassen. Immer, wenn uns Essen und Trinken angeboten wurde, sowohl bei Totenwachen als auch bei Beerdigungen, wurde um Mitternacht Kaffee gekocht, bei Besuchen bei Verstorbenen, wo jedem ein Getränk angeboten wurde, wurde uns beigebracht, es den Armen Seelen [die Toten, die noch im Fegefeuer sind] zu reichen. „Gott gebe es für die Armen Seelen“, und die Kinder: ‚Mögen wir gesund, kräftig und ehrlich aufwachsen‘.»

  • Marco Angster, Livio Gaeta: Wie kurz sind die Kurzverben? Morphologische Merkmale in Gressoney und Issime. In: Stefan Rabanus (Hrsg.): Deutsch als Minderheitensprache in Italien. Theorie und Empirie kontaktinduzierten Sprachwandels. Germanistische Linguistik 239–240, 2018, S. 211–237.
  • Karl Bohnenberger: Die Mundart der Deutschen Walliser im Heimattal und in den Aussenorten. Verlag Huber, Frauenfeld 1913 (Beiträge zur Schweizerdeutschen Grammatik 6; online).
  • Comune di Issime: Fiori e piante nella lingua Walser. Blljümi un bauma in Éischemtöitschu. Meie òn Bouma òf Greschòneytitsch. Dicziunario illustrato. St-Christophe 2010.
  • Silvia Dal Negro, Monica Valenti: Issime, una comunità plurilingue: l’analisi di un corpus. Associazione Augusta, Aosta 2008.
  • Silvia Dal Negro, Marco Angster: Francoprovenzale e walser nell’alta valle del Lys. In: Augusta 48, 2016, 22–26 (online).
  • D’Eischemtöitschu. Vocabolario Italiano – Töitschu. Gressoney St-Jean (Aosta). Centro Studi e Cultura Walser della Valle d'Aosta / Walser Kulturzentrum, 1988.
  • D’Eischemtöitschu. Vocabolario Töitschu – Italiano. Gressoney St-Jean (Aosta): Centro Studi e Cultura Walser della Valle d'Aosta / Walser Kulturzentrum, 1998.
  • Elisabetta Fazzini, Costanza Cigni: Vocabolario comparativo dei dialetti Walser in Italia. Bd. 1–6. Edizioni dell’Orso, Alessandria 2004–2022. (Alemannica 1, 5, 6, 7, 9, 10).
  • Fritz Gysling und Rudolf Hotzenköcherle (1952): Walser Dialekte in Oberitalien in Text und Ton. Begleittexte zu den Sprachplatten des Phonogramm-Archivs der Universität Zürich. Frauenfeld 1952.
  • Rudolf Hotzenköcherle: Umlautphänomene am Südrand der Germania. In: Fragen und Forschungen im Bereich und Umkreis der germanischen Philologie, Festgabe für Theodor Frings zum 70. Geburtstag. Berlin (Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin, Veröffentlichungen des Instituts für deutsche Sprache und Literatur), S. 221–250.
  • Rudolf Hotzenköcherle: Die südwalserisch-ernetbirgischen Mundarten im Spiegel ihrer Verbalformen. In: Maria Bindschedel, Rudolf Hotzenköcherle und Werner Kohlschmidt (Hrsg.), Festschrift für Paul Zinsli, 79–98. Francke, Bern 1971.
  • Hans Kreis: Die Walser. Ein Stück Besiedlungsgeschichte der Zentralalpen. Francke Verlag, Bern 1958.
  • Renato Perinetto: Sulla -n- eufonica nella parlata di Issime. In: Augusta 1977, S. 27–38.
  • Renato Perinetto: Consonanze morfologiche nella parlate die Issime (Valle del Lys) e Alagna (Valle Sesia). In: Augusta 1980, S. 7–12.
  • Renato Perinetto: Eischemer’s Büjie. San Valentino 1981 [Deklinationslehre].
  • Renato Perinetto: Una particolarità vocalica nella parlata di Issime. In: Enrico Rizzi: Lingua e comunicazione simbolica nella cultura walser. Sprache und symbolische Kommunikation in der Walserkultur. Atti del VI° convegno internazionale di studi walser Gressoney St. Jean, 14–15 ottobre 1988. Akten der VI. internationalen Walser Studientagung in Gressoney St. Jean, 14.–15. Oktober 1988. Anzola d’Ossola (Novara) 1989, S. 261–270.
  • Imelda Ronco, Michele Musso (Hrsg.): Éischemgseiti – Les dictons van a voart. Issimer Sprichwörter, feste Wendungen, Kinderreime, Gebete, Anekdoten. In dem deutschen Dialekt und in den anderen Sprachen, die man in Issime benützt. Associazione Augusta, Torino 2007.
  • Sprachatlas der deutschen Schweiz (SDS). Begr. von Heinrich Baumgartner und Rudolf Hotzenköcherle. In Zusammenarbeit mit Konrad Lobeck, Robert Schläpfer, Rudolf Trüb und unter Mitwirkung von Paul Zinsli herausgegeben von Rudolf Hotzenköcherle. 8 Bde, Einführungsband, Abschlussband. Francke, Bern bzw. Basel 1962–2003. – D Originaalùfnaame vùm Schbroochatlas cha mer syd 2018 online aaluege: sprachatlas.ch – Issime.
  • Renata Szczepaniak: Vokalharmonie im Althochdeutschen und im Walserdeutschen [Issime]. Ein Fall von phonologisch-typologischer Kontinuität. In: Zeitschrift für deutsche Linguistik 74 (2007), S. 38–60.
  • Paul Zinsli: Walser Volkstum in der Schweiz, in Vorarlberg, Liechtenstein und Italien. Verlag Huber, Frauenfeld 1968.
  • Paul Zinsli: Südwalser Namengut. Die deutsche Orts- und Flurnamen der ennetbirgischen Walsersiedlungen in Bosco-Gurin und im Piemont. Verlag Stämpfli, Bern 1984.
  • Peter Zürrer: Wörterbuch der Mundart von Gressoney. Mit einer Einführung in die Sprachsituation und einem grammatischen Abriss. Frauenfeld 1982. (Beiträge zur schweizerdeutschen Mundartforschung 24).
  • Peter Zürrer: Sprachinseldialekte. Walserdeutsch im Aostatal. Aarau 1999. (Reihe Sprachlandschaften 23).
  • Peter Zürrer: Sprachkontakt in Walser Dialekten. Gressoney und Issime im Aostatal (Italien). Franz Steiner Verlag, Wiesbaden/Stuttgart 2009 (ZDL Beihefte 137), ISBN 978-3-515-09358-3.


Dr Artikel „Issimedeutsch“ isch einer vo de läsige Artikel.

Churz zämmegfasst, isch de Artikel sproochlig un stilistisch guet gschriibe, bhandlet die wichtigscht Aspekt vum Thema, isch sachlig korrekt un neutral un wenn mögli bebilderet.

Alli sin härzlich yglade wyter aa däm Artikel z schaffe, z erwiitre un z verbessre!