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1. |
Sonnenaufgang
01:32
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2. |
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Mondscheintrunkene Lindenblüten,
Sie ergiessen ihre Düfte,
Und von Nachtigallenliedern
Sind erfüllet Laub und Lüfte:
Lieblich lässt es sich, Geliebter,
Unter dieser Linde sitzen,
Wenn die goldnen Mondeslichter
Durch des Baumes Blätter blitzen.
Sieh dies Lindenblatt! du wirst es
Wie ein Herz gestaltet finden;
Darum sitzen die Verliebten
Auch am liebsten unter Linden.
Doch du lächelst; wie verloren
In entfernten Sehnsuchtträumen –
Sprich, Geliebter, welche Wünsche
Dir im lieben Herzen keimen?
Ach, ich will es dir, Geliebte,
Gern bekennen, ach, ich möchte,
Dass ein kalter Nordwind plötzlich
Weisses Schneegestöber brächte;
Und dass wir, mit Pelz bedecket
Und im buntgeschmückten Schlitten,
Schellenklingelnd, peitschenknallend,
Über Fluss und Fluren glitten.
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3. |
Zum ewigen Leben hin
04:50
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So oft der Mond mag scheinen,
Gedenk ich dein allein,
Mein Herz ist klar und rein,
Gott wolle uns vereinen.
Seit du von mir gefahren,
Singt stets die Nachtigall,
Ich denk bei ihrem Schall,
Wie wir zusammen waren.
So manche, die sich glühend
In bittrer Qual verzehrt
Und dieser Welt entfliehend
Nach dir sich hingekehrt;
Die hilfreich uns erschienen
In mancher Not und Pein –
Wir kommen nun zu ihnen,
Um ewig da zu sein.
Nun weint an keinem Grabe
Für Schmerz, wer liebend glaubt,
Der Liebe süße Habe
Wird keinem nicht geraubt –
Die Sehnsucht ihm zu lindern,
Begeistert ihn die Nacht –
Von treuen Himmelskindern
Wird ihm sein Herz bewacht.
Getrost, das Leben schreitet
Zum ewigen Leben hin;
Von innerer Glut geweitet
Verklärt sich unser Sinn.
Die Sternwelt wird zerfließen
Zum goldenen Lebenswein,
Wir werden sie genießen
Und lichte Sterne sein.
Die Lieb ist frei gegeben,
Und keine Trennung mehr.
Es wogt das volle Leben
Wie ein unendlich Meer.
Nur eine Nacht der Wonne –
Ein ewiges Gedicht –
Und unser aller Sonne
Ist Gottes Angesicht.
Gott wolle uns vereinen,
Hier spinn ich so allein,
Der Mond scheint klar und rein,
Ich sing und möchte weinen!
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4. |
Königsblau
05:27
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5. |
Die Klage
13:34
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Wäre mein Leben doch wieder wie früher
wie in jenen Tagen, als Gott mich noch bewahrte,
als sein Licht noch meine Wege erleuchtete
und ich in seinem Licht durchs Dunkle ging!
Ja, damals, in der Blüte meines Lebens,
da zog Gott mich ins Vertrauen,
der Segen seiner Freundschaft ruhte auf meinem Haus.
Er, der Allmächtige, stand bei mir.
Milch und Butter hatte ich im Überfluss,
aus der Olivenpresse im Felsen floss das Öl in Strömen!
Wenn ich zum Stadttor hinaufging,
um dort im Rat meinen Platz einzunehmen,
dann traten die jungen Leute ehrfürchtig zur Seite,
die Alten erhoben sich und blieben stehen.
Die Obersten der Stadt hörten auf zu reden,
ihr Gespräch verstummte, wenn ich kam.
Selbst die einflussreichsten Leute wurden still
und hielten ihre Zunge im Zaum.
Jeder, der mich hörte, wusste nur Gutes von mir zu sagen,
und wer mich sah, der lobte mich.
Denn ich rettete den Armen, der um Hilfe schrie,
und das Waisenkind, das von allen verlassen war.
Dem Sterbenden stand ich bei,
er wünschte mir den Segen;
der Witwe half ich,
und sie konnte wieder fröhlich singen.
Ich bekleidete mich mit Gerechtigkeit,
hüllte mich ins Recht wie einen Mantel,
trug es wie einen Turban.
Meine Augen sahen für den Blinden,
meine Füße gingen für den Gelähmten.
Den Armen wurde ich ein Vater,
und den Streitfall eines Unbekannten prüfte ich genau.
Einem brutalen Menschen stellte ich mich entgegen,
ich schlug ihm den Kiefer ein
und riss die hilflosen Opfer aus seinem Maul.
Ich dachte: ›Im Kreise meiner Familie werde ich einmal sterben
nach einem langen und erfüllten Leben.
Ich gleiche einem Baum,
der seine Wurzeln zum Wasser streckt;
auf seine Zweige legt sich nachts der Tau.
Meine Würde werde ich nicht verlieren,
bis ins hohe Alter bleibt mir die Kraft erhalten.
Ja, auf mich hörten alle Leute,
sie warteten schweigend auf meinen Rat.
Nach mir sprach kein Zweiter mehr;
meine Worte sogen sie auf.
Sie warteten auf mich wie auf den Regen,
lechzten nach meinen Worten wie Felder nach den Frühjahrsschauern.
Den Mutlosen lächelte ich aufmunternd zu,
und mein froher Blick gab ihnen neue Zuversicht.
Ich traf für sie Entscheidungen
und saß unter ihnen wie ihr Oberhaupt.
Mein Leben verrinnt, das Elend hat mich fest im Griff. Bohrende Schmerzen rauben mir den Schlaf, sie nagen an mir Nacht für Nacht. Mit gewaltiger Kraft hat Gott mich am Gewand gepackt und schnürt mich ein wie ein zu enger Kragen. Er wirft mich in den Schmutz, ich bin zu Staub und Asche geworden. Ich schreie um Hilfe, o Gott, aber du antwortest nicht; ich stehe vor dir, doch du starrst mich nur unerbittlich an. Du bist mein grausamer Feind geworden, mit aller Kraft kämpfst du gegen mich! Du wirbelst mich empor in die Luft, treibst mich vor dem Sturm dahin und zerschmetterst mich dann mit lautem Krachen. Ja, ich weiß: Du willst mich zu den Toten bringen, hinunter in das Haus, wo alle Menschen sich versammeln. Doch wer unter Trümmern verschüttet wurde, streckt die Hand nach Rettung aus; schreit man nicht im Unglücksfall um Hilfe? Habe ich nicht damals über die geweint, die ein schweres Los zu tragen hatten? Ich hatte Mitleid mit den Armen! Und so erwartete ich Gutes, doch das Unglück kam! Ich erhoffte das Licht, doch es kam die Dunkelheit. Mein Inneres ist aufgewühlt, ich finde keine Ruhe, die Tage des Elends haben mich eingeholt. Meine Haut ist schwarz geworden, doch nicht von der Sonnenglut. In der Versammlung stehe ich auf und schreie laut um Hilfe. Mein Heulen klingt wie das der Schakale, wie das Schreien der Strauße. Meine Haut ist schwarz geworden und schält sich, das Fieber glüht in meinem Körper. Meine Laute spielt ein Trauerlied, meine Flöte eine Melodie der Klage.
Ausgelöscht sei der Tag, an dem ich geboren bin,
und die Nacht, da man sprach: Ein Knabe kam zur Welt!
Jener Tag sei Finsternis,
und Gott droben frage nicht nach ihm!
Kein Glanz soll über ihm scheinen!
Ihre Sterne sollen finster sein in ihrer Dämmerung.
Die Nacht hoffe aufs Licht, doch es komme nicht,
und sie sehe nicht die Wimpern der Morgenröte,
weil sie nicht verschlossen hat die Tür des Leibes meiner Mutter
und nicht verborgen das Unglück vor meinen Augen!
Warum bin ich nicht gestorben im Mutterschoß?
Ich hatte keinen Frieden, keine Rast, keine Ruhe,
da kam schon wieder ein Ungemach!
Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?
Ich schreie, aber meine Hilfe ist ferne.
Mein Gott, des Tages rufe ich, doch antwortest du nicht,
und des Nachts, doch finde ich keine Ruhe.
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6. |
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7. |
So sternenklar die Nacht
04:53
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Es war, als hätt’ der Himmel
Die Erde still geküsst,
Daß sie im Blütenschimmer
Von ihm nun träumen müsst’.
Die Luft ging durch die Felder,
Die Ähren wogten sacht,
Es rauschten leis’ die Wälder,
So sternklar war die Nacht.
Und meine Seele spannte
Weit ihre Flügel aus,
Flog durch die stillen Lande,
Als flöge sie nach Haus.
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8. |
Himmelslichter
01:43
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9. |
Eine Ode an die Hoffnung
02:36
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10. |
Sonnenuntergang
02:43
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11. |
Fortgang (Bonus Track)
10:25
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Erste Erzählung: Christian Glagow
So viele Jahre schon verstrichen, seitdem es geschah
Doch für mich fühlt es sich so an, als ob es gestern war
Es war für mich so bitter, die Trauer zu empfangen
Deine Tränen von uns in Kummer aufgefangen
Die Nachricht kam in später Nacht
Einher die kalte Ohnmacht
Ich fühlte mich wie eingefroren
Wir hatten Opa nun verloren
Man hat dir den Schmerz deutlich angesehen
Ich nahm dich in die Arme
Und weinend sagtest du zu mir
„Wir wollten doch immer zusammen gehen“
Ich fürchte den Tag, da du zu ihm gehst
Eine Welt ohne dich, die kenn ich nicht
Und hoffe nun, dass du für immer verstehst
Ich liebe dich
Zweite Erzählung: Finn Brüsch
Keine Angst mehr vorm Ende
Bereit für was kommt
Die erfahrenen Hände
Verlieren ihren Halt
Lass los
Erschöpft durch den endlosen Kampf
Sinn und Verstand schon viel zu lange erkrankt
Nie mehr so wie zuvor
Doch stolz steigst du empor
Vergessen hast du alles,
außer deine Nachkommen,
verlässt deine Hülle
Frei aller Verachtung
Schreitest durch die Täler
Schiebst Steine bis zum Gipfel
Verzeihst dir deine Fehler
Steigst weiter über Wipfel
Für dich gemacht ein Reigen
Voll engelsgleichem Fleisch
Ihr Trauerlied soll leiten
Ins jenseitige Reich
Verlass ist für dich nur
Auf deines Blickes Drang
Voll Ungewissheit stets
Trotzdem schreitest du voran
Dritte und letzte Erzählung: Jonathan Surek
Es war vor drei Jahren da bist du fortgegangen.
Gingst diesen Schritt voraus,
diesen Schritt aus den Schleiern die dich gefangen.
Ich war nicht da an diesem Tag, nicht bei dir.
Da kam der Anruf - plötzlich all die Reue,
Das Gefühl, dass was ich tat war nicht genug.
Ich ging die Treppen hinunter - die Stimme weg - es war passiert.
Wolf fiel mir in die Arme.
Wir standen da minutenlang, weinend verschlungen.
Er wusste, was ich fühlte - es war wie bei ihm vor all den Jahren,
als auch er seinen Vater verlor - es war für ihn auch schlimm es zu erfahren.
Es war ein schöner Wintertag als wir ihn begruben.
Der Schnee fiel langsam übers Land, als wir dort hinfuhren.
Wir gingen um den großen See, wo ich auch einst mit ihm gewesen.
Heftig wurde nun Schnee - es war wunderschön!
Es ist dieses unbeschreibliche Gefühl des Verlusts, wie soll ich es nur erklären?
Ich war jetzt auf einem neuen Weg, wird er mich auch nähren?
Ich wusste ich würde niemals wieder ihn etwas fragen können,
etwas sagen können,
etwas tun können,
- mit ihm -
Niemals bis ich danach dort bin, wo er ist.
Ich vermisse dich.
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Cineastre Kassel, Germany
Seven years ago, Cineastre emerged from the heart of the Lower Saxonian woodlands. Since then, their aim has been to capture the quiet poetry of moonlit passages, the mysticism of folklore, and the scents of nature, woven through a blend of Atmospheric and Melodic Black Metal with Dark Folk influences. After three years of work, Cineastre release their sophomore album: “Hymnen an die Nacht”. ... more
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