Philharmonia Orchestra

Biografie

Das Philharmonia Orchestra ging aus der Asche des Zweiten Weltkriegs hervor: Der Plattenproduzent Walter Legge ergriff die Chance, mit professionellen Musiker:innen, die aus dem Militärdienst zurückkehrten, in London ein neues Spitzenorchester zu gründen. Das Philharmonia gab sein erstes Konzert im Oktober 1945 unter dem Dirigat von Thomas Beecham. Unter der Leitung führender Dirigenten wie Herbert von Karajan entwickelte es schnell einen eigenen Stil, der technische Brillanz mit einer ausdrucksstarken Klangpalette verband. Als Produzent ermöglichte Legge dem Philharmonia Orchestra zahlreiche Einspielungen, darunter Wilhelm Furtwänglers Aufnahmeklassiker von Richard Wagners Oper „Tristan und Isolde“ aus dem Jahr 1952. Auch die Zusammenarbeit des Orchesters mit dem erfahrenen deutschen Dirigenten Otto Klemperer war von großer Bedeutung: Er avancierte 1957 zum ersten ständigen Dirigenten und seine Sinfonien von Ludwig van Beethoven, Johannes Brahms und Gustav Mahler mit dem Orchester galten weithin als unerreicht. Riccardo Muti, Christoph von Dohnányi und Esa-Pekka Salonen trugen ihren Teil dazu bei, das internationale Profil des Philharmonia Orchestra nach Klemperers Rücktritt im Jahr 1970 zu bewahren. Salonen leitete bahnbrechende Online-Initiativen ein, die die digitale Präsenz des Orchesters deutlich erhöhten. Seit September 2021 leitet der Finne Santtu-Matias Rouvali das Orchester als erst sechster Chefdirigent in seiner über 75-jährigen Geschichte.