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N-Wort

Aus Wiktionary, dem freien Wörterbuch

N-Wort (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ das N-Wort die N-Wörter
Genitiv des N-Worts
des N-Wortes
der N-Wörter
Dativ dem N-Wort den N-Wörtern
Akkusativ das N-Wort die N-Wörter

Worttrennung:

N-Wort, Plural: N-Wör·ter

Aussprache:

IPA: [ˈɛnˌvɔʁt]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild N-Wort (Info)
Reime: -ɛnvɔʁt

Bedeutungen:

[1] verhüllend: Umschreibung für Wörter, die mit einem N beginnen und als eine rassistisch beleidigende Fremdbezeichnung gebraucht werden für eine Person mit (sehr) dunkler Hautfarbe und subsaharischer Abstammung oder mit Vorfahren, die von dorther stammen
[2] verhüllend: Umschreibung für den Gebrauch dieser unter [1] beschriebenen Wörter

Herkunft:

Determinativkompositum aus N (als Initiale für die unter Synonyme angegebenen stark abwertenden und diskriminierenden Wörter) und Wort

Synonyme:

[1] veraltet derb, stark abwertend: Neger
[1] vulgär, stark abwertend; stark diskriminierendes Schimpfwort: Nigger

Beispiele:

[1] „Dessen Erfolgsroman ‚Huckleberry Finn‘ verschwand wegen allzu freizügigen Gebrauchs des N-Wortes aus vielen Schulbibliotheken.“[1]
[1] „‚Schon im Kindergarten haben sie das N-Wort zu mir gesagt!‘ erzählt Patrick und die Demütigung ist heute noch in seinen Worten zu spüren.“[2]
[1] „Schwarze Deutsche werden alltäglich mit dem N-Wort beschimpft. […] Das N-Wort ist also in der Geschichte der Versklavung und Kolonisierung situiert, d.h. es ist ein Begriff, welcher mit Brutalität, Verwundung und Schmerz einhergeht.“[3]
[1] „Seit Anfang März gibt es eine Online-Petition, in der gefordert wird, ‚das N-Wort und diese rassistische Inszenierung aus dem Wiener Festwochenprogramm zu entfernen‘.“[4]
[1] „Das ist bei rassistischen Parolen anders. Diese zielen in aller Regel direkt auf Individuen. Wer im Stadion so hetzt, sucht sein Opfer mit dem Fadenkreuz. Die Liste ist leider allzu lang, sie reicht von N-Wörtern über Affenlaute bis hin zu schlechten Nachbarschaftsvergleichen.“[5]
[2] „In der Populärkultur hat das unzensierte N-Wort einen proteushaften Status erlangt, der erlaubt, sehr nuanciert Verletzungen durch rassistische Beleidigung, aber auch Stolz und Widerstand auszudrücken.“[6]
[2] „Entzündet hat sich der Theaterstreit nicht nur am N-Wort, sondern vor allem am altbekannten Repertoire rassistischer Stereotype (Baströckchen, Kraushaarperücke, Affenkostüm), das in der Gottscheff-Inszenierung einen irgendwie selbstironischen oder provokativen Standpunkt markieren will, aber im Parkett als ewig gestriger Kolonialhumor und unangenehme Witzischkeit [sic] ankommt.“[7]
[2] „Auch ihnen konnte Grada Ferreira bei ihrem Vortrag nicht recht erklären, warum mit dem N-Wort hierzulande so leichtfertig umgegangen werde: Als ob es keine Geschichte der Diskriminierung gegeben habe, die sich auch hier mit dem Begriff verbindet.“[8]
[2] „Sie werden Diskussionen über das N-Wort mit mir führen wollen oder mich fragen, als was man sich an Karneval noch verkleiden darf.“[9]
[2] „Klar hoffe ich, dass es irgendwann diese »Vorfälle« nicht mehr geben wird: »Vorfälle« vom N-Wort an der Supermarktkasse bis zu Brandanschlägen und Hetzjagden.“[10]
[2] „Es macht eben einen Unterschied, in welchem Kontext ein Wort verwendet wird, weshalb es völlig absurd ist, den deutschen Wortschatz nach Verletzungspotenzial abzuklopfen und Konstruktionen wie ‚N-Wort‘ oder ‚Z-Wort‘ zu erfinden, wenn man just objektiv berichtet – oder sich in keinster Beleidigungsabsicht über eben jenen Begriff unterhält.“[11]

Übersetzungen

[1] Wikipedia-Artikel „N-Wort
[1] Wikipedia-Artikel „Neger“ (dort auch „N-Wort“)
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „N-Wort
[1] Duden online „N-Wort
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalN-Wort

Quellen:

  1. Weiße Zähne. In: DER SPIEGEL. Nummer 5, 1. Februar 1993, ISSN 0038-7452, Seite 161 (DER SPIEGEL Archiv-URL, abgerufen am 12. Februar 2021).
  2. Verein „Afro K.I.D.“ feierte ersten Geburtstag. Eine Oase für Schwarzafrikaner in der weißen Welt. In: Nürnberger Zeitung. 17. Juli 2008, Seite 4.
  3. Grada Kilomba: Das N-Wort. In: Bundeszentrale für politische Bildung. 3. Juni 2009 (URL, abgerufen am 12. Februar 2021).
  4. Christine Dössel: Das N-Wort. In: Süddeutsche Zeitung. 1. April 2014, ISSN 0174-4917, Seite 13.
  5. Joram David: Der feine Unterschied. In: Der Tagesspiegel. 12. September 2019, ISSN 1865-2263, Seite 20.
  6. Heribert Seifert: Sonderbare Karriere eines schwierigen Worts. In: Neue Zürcher Zeitung. 26. April 2002, ISSN 0376-6829, Seite 75 (NZZ Archiv-URL, abgerufen am 12. Februar 2021).
  7. Jan Engelmann: Ansteckende afrikanische Abenteuer. In: taz.die tageszeitung. Nummer 7256, 13. Januar 2004, ISSN 1434-4459, Seite 18 (überregionale Ausgabe; taz Print Archiv-URL, abgerufen am 12. Februar 2021).
  8. Bernhard Hübner: An den Rand geschoben. In: taz.die tageszeitung. Nummer 7287, 18. Februar 2004, ISSN 1434-4459, Seite 25 (überregionale Ausgabe; taz Print Archiv-URL, abgerufen am 12. Februar 2021).
  9. Alice Hasters: Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen, aber wissen sollten. 17. Auflage. hanserblau im Carl Hanser Verlag, München 2020, ISBN 978-3-446-26425-0, Seite 160 (Originalausgabe 2019).
  10. Simone Dede Ayivi: Zusammen. In: Fatma Aydemir, Hengameh Yaghoobifarah (Herausgeber): Eure Heimat ist unser Albtraum. 9. Auflage. Ullstein fünf, Berlin 2020, ISBN 978-3-96101-036-3, Seite 190–191 (Originalausgabe 2019).
  11. Anna Schneider: In der Vorhölle des Unsagbaren. In: Welt Online. 6. Mai 2023, ISSN 0173-8437 (URL, abgerufen am 6. Mai 2023).