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Ära

Aus Wiktionary, dem freien Wörterbuch
Singular Plural
Nominativ die Ära die Ären
Genitiv der Ära der Ären
Dativ der Ära den Ären
Akkusativ die Ära die Ären

Worttrennung:

Ära, Plural: Ären

Aussprache:

IPA: [ˈɛːʁa]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Ära (Info)
Reime: -ɛːʁa

Bedeutungen:

[1] Geschichtswissenschaft: ein Zeitalter oder Zeitabschnitt der Geschichte
[2] Kalenderwesen: eine für eine bestimmte Kultur geltende Zeitrechnung
[3] Geologie: Zeitabschnitt in der Geochronologie, die der Gliederung der Gesteinskörper nach dem Alter ab ihrer Entstehung entspricht

Herkunft:

Entlehnung Anfang des 18. Jahrhunderts aus mittellateinisch aera „Zeitalter, Zeitabschnitt“ in gleicher Bedeutung; zuvor entwickelte sich spätlateinisch aera „gegebene Zahl, Abfolge der Jahre von einem gegebenen Zeitpunkt aus, Periode“, das auf die Pluralform aera „die einzelnen Posten einer Summe“ von lateinisch aes → la „Erz, Kupfer, Geld“ zurückgeht[1]

Synonyme:

[1] Zeitalter, Zeitabschnitt
[1, 2] Epoche
[2] Jahreszählung, Kalendersystem, Zeitrechnung

Sinnverwandte Wörter:

[3] Ärathem

Oberbegriffe:

[1] Geschichte
[2] Zeiteinteilung, Zeit
[3] Erdgeschichte

Unterbegriffe:

[1] Hippie-Ära, Nachkriegsära
[1] in Deutschland: Ära Adenauer, Ära Bismarck, Ära Honecker, Ära Kohl, nationalsozialistische Ära; in Italien: faschistische Ära; in Österreich: Franziskojosephinische Ära
[2] Aktische Ära, Alexandrinische Ära, Alexandrinische Weltära, Antiochische Ära, Ära Alexanders, Ära der Französischen Revolution, Ära der Hasmonäer, Ära der Magier, Ära der Seleukiden, Ära des Amianus, Ära Kaliyuga, Ära von Edessa, Armenische Ära, Arsakiden-Ära, Buddhistische Ära, Burmesische Ära, Byzantinische Ära / Byzantinische Weltära, Christliche Ära, Diokletianische Ära, Faschistische Ära, Hidschri, Isthmiaden-Ära, Japanische Ära, Jüdische Weltära, Julianische Ära, Kapitolinische Ära, Mohammedanische Ära, Nabonassarische Ära, Nemeaden-Ära, Olympiaden-Ära, Philippische Ära, Pythiaden-Ära, Römische Konsularära, Saka-Ära, Samvet-Ära, Seleukidenära, Spanische Ära, Varronische Ära
[3] Periode

Beispiele:

[1] „Die Ära Bismarck ist typisch junkerlich.“[2]
[1] „Pakistans Staatspräsident Asif Ali Zardari bezeichnete Holbrookes Treffen mit islamistischen Parteien als Auftakt einer "neuen Ära", die Versöhnung und Dialog bringen werde.“[3]
[1] „Die klassische Ära der industriellen Massenproduktion ist Geschichte, jedenfalls in Europa.“[4]
[2] „Die Akten dieser Körperschaft, die »vom ehrwürdigen und erlauchten Volk der Römer auf dem Kapitol eingesetzt« war, gedachten nicht mehr des Papsts, und in gerichtlichen Urkunden dieser Zeit wurde mit der Ära Victors IV. datiert.“[5]
[2] „Dies war im Jahre der christlichen Ära 931.“[6]
[2] „In meiner Jugendzeit, in der Ära der Swingmusik, konnte man sich nur mit Alkohol in Stimmung bringen.“[7]
[3] Trilobiten sind für die geologische Ära des Paläozoikums wichtige Fossilien.
[3] Manche Forscher behaupten, dass wir schon in eine „anthropozäne“ Ära eingetreten seien.

Charakteristische Wortkombinationen:

[1–3] Beginn, Ende einer Ära

Übersetzungen

[Bearbeiten]
[1, 2] Wikipedia-Artikel „Ära
[3] Wikipedia-Artikel „Ära (Geologie)
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Ära
[1, 3] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalÄra

Quellen:

  1. Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 6. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2003, ISBN 3-423-32511-9, Seite 55
  2. Hugo Ball: Zur Kritik der deutschen Intelligenz. In: Projekt Gutenberg-DE. Viertes Kapitel (URL).
  3. Ag.: Pakistan: Obama sucht Dialog mit Islamisten. In: DiePresse.com. 19. August 2009, ISSN 1563-5449 (URL, abgerufen am 23. September 2012).
  4. Matthias Platzeck: Zukunft braucht Herkunft. Deutsche Fragen, ostdeutsche Antworten. Hoffmann und Campe, Hamburg 2009, ISBN 978-3455501148, Seite 157.
  5. Ferdinand Gregorovius: Geschichte der Stadt Rom im Mittelalter. In: Projekt Gutenberg-DE. Kapitel 219 (URL).
  6. Niccolò Machiavelli: Geschichte von Florenz. In: Projekt Gutenberg-DE. Erstes Buch (URL).
  7. Philip Roth: Das sterbende Tier. Roman. Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek 2004 (übersetzt von Dirk van Gunsteren), ISBN 3-499-23650-8, Seite 62. Englisches Original 2001.