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BLKÖ:Hiebel, Johann

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 9 (1863), ab Seite: 5. (Quelle)
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Hiebel, Johann (Maler, geb. zu Ottobeuern im Algäu 1681, gest. zu Prag 15. Juni 1755). Besuchte die Schulen zu Wangen in Schwaben, ging dann nach München, wo er bei Caspar Sing Unterricht in der Malerkunst erhielt, und im Jahre 1706 nach Wien, wo er ein Schüler des berühmten Architektur- und Frescomalers, des Jesuiten Pozzo, wurde. 1709 kam er nach Prag und ließ sich daselbst häuslich nieder. Im Jahre 1710 wurde H. Mitglied der Prager Malergesellschaft, welche ihn 1730 zu ihrem Oberältesten wählte; 1749 legte er aber diese Stelle selbst nieder. Hiebel hat meistens in Fresco gemalt und zwar die St. Clemenskirche in der Altstadt Prag; – die Bibliothek am Clementinum und die Congregationscapelle ebenda; – das Refectorium in der Jesuitenkirche zu Klattau; – die Stiftskirche in Doxan, welche er 1721 malte; – Die Kreuzerfindung in der Kirche zu Goßstatt, für den Markgrafen von Baden-Baden im Jahre 1729. Von seinen Oelgemälden sind bekannt: „Das Leben des H. Norbert“, welches er in einem Cyclus von Bildern für die Stiftskirche zu Doxan dargestellt hat. Mehrere seiner Bilder sind von guten Meistern in Kupfer gestochen worden, als: „Der H. Thomas Aquinus“ [6] von Birkhart; – „Franz Anton Reichsgraf von Sporck“, Porträt, von Ebendemselben 1715 gestochen; – „Der H. Dominik und die H. Katherina von Siena“ von G. Lichtensteger in Nürnberg; andere von Sperling. Renz. Das Bruderschaftsbuch der Marianischen Congregation bei St. Clemens gibt Nachricht von seinem Tode, weil H. Mitglied dieser Bruderschaft gewesen.

Dlabacz (Gottfr. Joh.), Allgemeines historisches Künstler-Lexikon für Böhmen und zum Theile auch für Mähren und Schlesien (Prag 1815, Gottlieb Haase, 4°.) Bd. I, Sp. 624. – Tschischka (Franz), Kunst und Alterthum in dem österreichischen Kaiserstaate (Wien 1836, Fr. Beck, 8°.) S. 246, 365. – Dobrowsky , Böhmische Literatur. Bd. I, S. 229. – Neue Bibliothek der schönen Wissenschaften und freien Künste. Bd. XX, Stück 1. S. 143. – Nagler (G. K. Dr.), Neues allgemeines Künstler-Lexikon (München 1838, E. A. Fleischmann, 8°.) Bd. VI, S. 173.