Neu-Kölln

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Stadtviertel in Berlin-Mitte:
1 Alt-Kölln (Spreeinsel) mit 1a Museumsinsel, 1b Fischerinsel
2 Alt-Berlin mit 2a Nikolaiviertel
3 Friedrichswerder
4 Neucölln am Wasser
5 Dorotheenstadt
6 Friedrichstadt
7 Luisenstadt
8 Stralauer Vorstadt (mit Königsstadt)
9 Gebiet Alexanderplatz (Königsstadt und Altberlin)
10 Spandauer Vorstadt mit 10a Scheunenviertel
11 Friedrich-Wilhelm-Stadt
12 Oranienburger Vorstadt
13 Rosenthaler Vorstadt

Neukölln am Wasser (verschiedene Schreibvarianten, ursprünglich ohne den Zusatz am Wasser) war ein ehemaliger Stadtbezirk im Berliner Ortsteil Mitte.

Neukölln am Wasser befindet sich längsgestreckt zwischen dem ehemaligen Cölln b. Berlin (in Abgrenzung zu diesem Neukölln später auch Altkölln genannt) und der Luisenstadt. Das Gebiet wird im Norden vom Spreekanal und im Süden von der Wallstraße begrenzt.

Geschichte

Im Jahr 1662 wurden die mittelalterlichen Kernstädte Alt-Berlin und Cölln das erste Mal erweitert; im Süden, jenseits des Spreearms, um die 19 Hektar große Vorstadt Neu-Cölln, im Westen, ebenso jenseits des Spreearms, um den 26 Hektar großen Friedrichswerder. Das relativ kleine Neu-Cölln hatte nie den Status als Stadt erhalten, sondern wurde als Stadtteil von Cölln errichtet. Die nunmehr drei Städte, Berlin, Cölln und Friedrichswerder wurden zwischen 1658 und 1683 mit den Memhardtschen Festungsanlagen, nach Plänen und unter Aufsicht Memhardts, dann Nerings, umgeben.

Neu-Cölln verfügte über zwei ost-westlich verlaufende Straßen: die Straße Neukölln am Wasser (heute: Märkisches Ufer) und die Straße Neukölln am Wall (der östliche Teil hieß zunächst Siropsgasse, benannt nach der damals dort befindlichen Splitgerberschen Zuckerraffinerie, heute: Wallstraße), die sich zwischen Bastion IV (heute: Spittelmarkt) und Bastion VII (heute: Köllnischer Park) erstreckte, sowie über drei Nord-Süd-Kreuzungsstraßen: die Neue Grünstraße (Verlängerung der von Cölln kommenden Grünstraße mit einer Brücke über den Spreearm bis zur Festungsanlage) und die Neue Rosstraße (der ebenfalls von Cölln nach Süden verlaufenden und über eine Spreearmbrücke verlängerten Rosstraße). In der Mitte des 19. Jahrhunderts kam noch die vom Mühlendamm nach Süden über die Fischerinsel führende, den Spreearm mit einer weiteren Brücke überquerende, die Wallstraße kreuzende Inselstraße dazu, später eine der Ein- und Ausfallstraßen nach Süden. Eine vierte Brücke, die Waisenbrücke, die Neu-Cölln im Bereich des heutigen Märkischen Museums mit dem heutigen Rolandufer verband, wurde gegen Ende des Zweiten Weltkriegs von Wehrmachts­truppen gesprengt. Im Laufe des 20. Jahrhunderts hat sich für den historischen Stadtteil Cöllns die Bezeichnung Neukölln am Wasser eingebürgert.

Literatur

  • Stadterweiterung. In: Horst Ulrich und Uwe Prell (Redaktion): Berlin-Handbuch. Das Lexikon der Bundeshauptstadt. FAB Verlag, Berlin, 1992, ISBN 3-927551-27-9, S. 1128–1134, hier S. 1128, mit Verweisen
  • Beschreibung der Königlichen Residenzstädte Berlin und Potsdam – Band I, 1786, S. 133–140,
  • Berlin, historisch und topographisch dargestellt, 1848, S. 171–175.

Siehe auch

Koordinaten: 52° 31′ N, 13° 25′ O