Neu-Kölln

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Vorlage:Linkbox Historische Stadtviertel in Berlin-Mitte Neu-Kölln (verschiedene Schreibvarianten auch mit „C“, zeitweise mit dem Zusatz „am Wasser“) ist ein historischer Stadtteil im Berliner Ortsteil Mitte.

Neukölln am Wasser befindet sich längsgestreckt zwischen dem ehemaligen Cölln b. Berlin (in Abgrenzung zu diesem Neu-Kölln später auch Alt-Kölln genannt) und der Luisenstadt. Das Gebiet wird im Norden vom Spreekanal und im Süden von der Wallstraße begrenzt.

Geschichte

Im Jahr 1662 wurden die mittelalterlichen Kernstädte Berlin und Kölln das erste Mal erweitert; im Süden, jenseits des Spreearms, um die 19 Hektar große Vorstadt Neu-Kölln, im Westen, ebenso jenseits des Spreearms, um den 26 Hektar großen Friedrichswerder. Das relativ kleine Neu-Kölln hatte nie den Status als Stadt erhalten, sondern wurde als Stadtteil von Kölln errichtet. Die nunmehr drei Städte, Berlin, Kölln und Friedrichswerder wurden zwischen 1658 und 1683 mit den Memhardtschen Festungsanlagen, nach Plänen und unter Aufsicht Memhardts, dann Nerings, umgeben.

Neu-Kölln verfügte über zwei ost-westlich verlaufende Straßen: die Straße Neukölln am Wasser (heute: Märkisches Ufer) und die Straße Neukölln am Wall (der östliche Teil hieß zunächst Siropsgasse, benannt nach der damals dort befindlichen Splitgerberschen Zuckerraffinerie, heute: Wallstraße), die sich zwischen Bastion IV (heute: Spittelmarkt) und Bastion VII (heute: Köllnischer Park) erstreckte, sowie über drei Nord-Süd-Kreuzungsstraßen: die Neue Grünstraße (Verlängerung der von Kölln kommenden Grünstraße mit einer Brücke über den Spreearm bis zur Festungsanlage) und die Neue Rosstraße (der ebenfalls von Kölln nach Süden verlaufenden und über eine Spreearmbrücke verlängerten Rosstraße). In der Mitte des 19. Jahrhunderts kam noch die vom Mühlendamm nach Süden über die Fischerinsel führende, den Spreearm mit einer weiteren Brücke überquerende, die Wallstraße kreuzende Inselstraße dazu, später eine der Ausfallstraßen nach Süden. Eine vierte Brücke, die Waisenbrücke, die Neu-Kölln im Bereich des heutigen Märkischen Museums mit dem heutigen Rolandufer verband, wurde gegen Ende des Zweiten Weltkriegs von Wehrmachts­truppen gesprengt. Im Laufe des 20. Jahrhunderts hat sich für den historischen Stadtteil Köllns die Bezeichnung Neukölln am Wasser eingebürgert.

Literatur

  • Stadterweiterung. In: Horst Ulrich und Uwe Prell (Redaktion): Berlin-Handbuch. Das Lexikon der Bundeshauptstadt. FAB Verlag, Berlin, 1992, ISBN 3-927551-27-9, S. 1128–1134, hier: S. 1128, mit Verweisen.
  • Beschreibung der Königlichen Residenzstädte Berlin und Potsdam – Band I, 1786, S. 133–140.
  • Berlin, historisch und topographisch dargestellt, 1848, S. 171–175.

Siehe auch

Koordinaten: 52° 31′ N, 13° 25′ O