Auenböden
Die Klasse der Auenböden umfast die Bodentypen: Rambla, Paternia, Kalkpaternia, Tschernitza und Vega.
Als Auenböden werden alle Böden bezeichnet, die aus Sedimenten von Fluss- oder Bachläufen entstanden sind. Die Bodenentwicklung wird durch das Wechselspiel von Erosion und Sedimentation sowie Überstauung und durch den deutlich schwankenden Grundwasserspiegel beeinflusst. Dabei werden die abgelagerten Sedimente in Richtung zur Flussmündung, sowie mit zunehmendem Abstand zur Strommitte, immer feiner (mit abnehmender Fließgeschwindigkeit).
Bei den Auenböden sind genau wie bei den Gleyen manche Bodenhorizonte ganzjährig unterhalb des Grundwasserspiegels. In diesem Bereich laufen anaerobe Prozesse ab; die Nässe beeinflussten Horizonte sind daher an Farbe und Geruch deutlich zu erkennen. Der Unterschied zwischen den beiden Bodenklassen liegt in der Schwankung des Wasserspiegels, der bei Auenböden sehr viel stärker schwankend ist. Das liegt daran, dass der bestimmende Faktor das Hochwasser ist, wo frische Sedimente abgelagert werden. Die Horizontfolge unbearbeiteter Böden ist meistens Ah (oberer Mineralbodenhorizont, mit Humus ) – Ac (mit Kies) - Ag (unter Grundwassereinfluß). Eine Besonderheit ist beim Vega (z.B. Auen-Vega) zu beobachten, wo zwischen der ersten und der zweiten Schicht noch ein M-Horizont aus sedimentiertem und umgelagertem holozänem Solummaterial, durch Abspülung an Hängen oder durch Bodenbearbeitung entstanden, liegt.
Die Auenböden entwickeln sich nach einer Eindeichung oft zu einem Regosol oder zu einer Pararendzina, da Erosion und Sedimentation ausbleiben. Nimmt dagegen der Grundwasserspiegel dauerhaft zu, ist ein Gley zu erwarten.
Durch die Korngröße und Mächtigkeit der Horizonte, sowie in ihnen möglicherweise erhaltene organische Substanz, kann man genaue Angaben über frühere Flussverläufe, Hochwasser und Wasserstände machen.
Eigenschaften und Nutzung
Diese Böden werden sehr gerne landwirtschaftlich genutzt und, um dem Hochwasser als einzigem bedeutendem Nachteil zu begegnen, eingedeicht. Es gibt sehr fruchtbare, noch aus historischen Zeiten stammende Flussauen wie die Wetterau, wo man mit die ertragreichsten Böden findet.
Ein großes Problem bei der landwirtschaftlichen Nutzung der Auenböden ist heute der Eintrag von Schadstoffen und Dünger über das Grundwasser in den nahen Fluss.
Bei einer natürlichen Besiedlung ist auf den Auenböden ein Hartholzauwald zu erwarten.