Dzongkar
Tibetische Bezeichnung |
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Tibetische Schrift: རྫོང་དཀར་ རྫོང་ཁ་ རྫོང་དགའ་
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Wylie-Transliteration: rdzong dkar
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Offizielle Transkription der VRCh: Zonggar
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THDL-Transkription: Dzongkar
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Chinesische Bezeichnung |
Traditionell: 宗嘎 (historisch: 宗喀)[1]
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Pinyin: Zōnggā (Zōngkā)
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Dzongkar (tib.: rdzong dkar), „Weiße Festung“, oder ausführlicher Khyungdzong karpo (tib. : khyung rdzong dkar po), „Weiße Festung des Garuda“, ist die Bezeichnung der Burg der Könige von Mangyul Gungthang (tib.: mang yul gung thang), die von 1265 bis 1620 von unter der Jurisdiktion von Sakya über die Regionen Dzongkar, Kyirong und Mustang herrschten. Gelegen ist die Festung im Südwesten Tibets nördlich des Kyirong-Tales, am Oberlauf des Zhorong Tsangpo (tib.: gzho rong gtsang po). Gleich einem am Himmel schwebenden Garuda (tib.: khyung po), so die Vorstellung der Tibeter, liegt die eindrucksvolle, einst über eine Umfassungsmauer mit dreizehn Wehrtürmen verfügende Festung an der Spitze eines Plateaus, das von zwei etwa 50 Meter tiefer verlaufenden Flüssen eingerahmt wird, dem Zhorong Tsangpo und einem Nebenfluss, der gleich unterhalb der Burg in den Hauptfluss mündet. Neben dem königlichen Palast war der innerhalb der Festungsmauern gelegene Gungthang Tsuglagkhang (tib.: gung thang gtsug lag khang) als das bedeutendste Heiligtum Mangyul Gungthangs die eigentliche Attraktion der Festung.
Nicht zu verwechseln ist die Burg mit dem Namen des Verwaltungsdistriktes. Eingeführt wurde letzterer nach dem Zusammenbruch des Königreiches Mangyul Gungthang von der tibtischen Zentralregierung unter Führung des 5. Dalai Lama um 1644. Sein Name lautet jedoch Dzongkha (tib.: rdzong kha) oder Dzongga ((tib.: rdzong dga'), wobei letztere Schreibung möglicherweise verderbt ist.
Literatur
- Peter Aufschnaiter: Land and Places of Milarepa. East and West, 26 (1976):1–2, S. 175–189.
- Franz-Karl Ehrhard: Die Statue und der Tempel des Ārya Va-ti bzang-po. Ein Beitrag zur Geschichte und Geographie des tibetischen Buddhismus. Reichert, Wiesbaden 2004
- Karl-Heinz Everding: Das Königreich Mang-yul Gung-thang. Königtum und Herrschaftsgewalt im Tibet des 13.–17. Jahrhunderts. 2 Teile. VGH Wissenschaftsverlag, Bonn 2000.
Fußnoten
- ↑ 陈观胜、安才旦 (Hg.): རྒྱ་དབྱིན་བོད་གསུམ་ཤན་སྦྱར་གྱི་བོད་སྐད་ཀྱི་མི་མིང་དང་དང་ས་མིང་གཏེར་མཛོད. 外文出版社, Beijing 2004, ISBN 7-119-03497-9, S. 378.