Funkensonntag
Mit Funkensonntag bezeichnet man im alpinen Brauchtum den ersten Sonntag nach Aschermittwoch, also den ersten Fastensonntag (liturgisch Sonntag invocavit). An diesem Tag endet an manchen Orten die alte Fastnacht, an anderen (z. B. Basel) beginnt sie am folgenden Montag.
Der Funkensonntag erhielt seinen Namen vom Brauch des Funkenfeuers (Funkenabbrennens), der im schwäbisch-alemannischen Raum (Vorarlberg, Schweiz, Allgäu, Oberschwaben, Schwarzwald) sowie im Tiroler Oberland und Vinschgau verbreitet ist und an diesem Tag begangen wird.
Auch in anderen Regionen werden an diesem Tag Feuer im Freien abgebrannt. In Südbaden gibt es den Brauch des Scheibenfeuers. In Vorarlberg wird der Funkensonntag auch als Holepfannsonntag oder Küechli- bzw. Küachlisonntag (nach dem Kuchen) bezeichnet. Rund um Fulda existiert der Brauch des Hutzelfeuers. Im moselfränkischen Kulturkreis (Südeifel, Luxemburg bis ins Saarland) wird an diesem Tag das Burgbrennen, bzw. das Hüttenbrennen gefeiert.
Mit dem Funkensonntag verwandt ist der Chienbäse-Brauch in Liestal, in Deutschland bekannt unter dem Namen „Feuerwagenumzug“.
Weblinks
- Artikel zum Funkensonntag vom Institut für europäische Ethnologie der Universität Innsbruck
- Migros-Genossenschafts-Bund (Hrsg.): Feste im Alpenraum. Migros-Presse, Zürich, 1997. ISBN 3-9521210-0-2, Seite 105 Schruns Vorarlberg