Juschmasch
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Der ukrainische Staatsbetrieb Juschmasch beziehungsweise Piwdenmasch (ukrainisch Виробниче Об'єднання Південний Машинобудівний Завод імені А. М. Макарова; russisch Производственное Объединение Южный Машиностроительный Завод имени А. М. Макарова; Übersetzung: Produktionsvereinigung südlicher Maschinenbauwerke benannt nach A. M. Makarow) ist ein 1944 in Dnipropetrowsk gegründeter Hersteller von Landtechnik, Omnibussen, Oberleitungsbusen, Straßenbahnen und Windkraftanlagen aber am bekanntesten ist er als Hersteller von Raketen, Satelliten und Raumfahrzeugen mit 13.000 Angestellten. Aktueller Direktor ist Wiktor Schjogol. Das Unternehmen ist zusammen mit dem KB Juschnoje mit 15 Prozent an Sea Launch beteiligt.
Geschichte
Anfänglich noch als Werk 586 wurde es 1954 in einen Herstellungsbetrieb (heutige Juschmasch) und das Konstruktionsbüro Juschnoje (damals OKB-586) geteilt.
Juschmasch produzierte unter anderem die erste Nuklearrakete der Sowjetunion, die R-5, aber auch die Modelle R-12, R-14, R-16 (die erste ICBM der Sowjetunion), R-36, MR UR-100. Während der sowjetischen Zeit konnten jährlich etwa 120 Raketen hergestellt werden. In den späten 1980er Jahren wurde Juschmasch als Hauptproduzent der Topol-M ausgewählt. Im Zuge der Perestroika sank die Nachfrage signifikant und Juschmasch wurde teilweise in eine zivile Maschinenfabrik umgewandelt, weshalb bis heute auch Verkehrsmittel, Windturbinen und andere zivile Maschinen hergestellt werden.
Leonid Kutschma, langjähriger Direktor des Unternehmens, wurde anschließend Ministerpräsident und 1994 Präsident der Ukraine.
Heutige Situation
Piwdenmasch ist mit seinen 13.000 (Januar 2003) Mitarbeitern einer der größten Industriebetriebe der Ukraine, aktuell werden 7000 Arbeiter beschäftigt. Im Jahre 2001 wurden Produkte im Wert von 335,6 Millionen Hrywnja verkauft. Des Weiteren gehört auch die Maschinenfabrik Pawlohrad zum Unternehmen. Heute werden hier unter anderem Zenit-Trägerraketen und die Dnepr-Raketen gefertigt. Der überwiegende Teil der Produktion wird nach Russland geliefert. Während des Krieges in der Ostukraine musste das Unternehmen aufgrund fehlender russischer Aufträge die Produktion reduzieren und Kurzarbeit einführen.[1]
Nach Angaben des grünen Politikers Hans-Josef Fell befindet sich Piwdenmasch im Besitz von Zugriffscodes zu 85% der russischen Atomabwehrwaffen. Am 29. August 2014 stellte das Unternehmen der russischen Regierung ein auf fünf Tage befristetes Ultimatum, ihre im Zuge des Konfliktes in der Ostukraine ins Land gebrachten Waffen und Soldaten wieder abzuziehen. Werde dies nicht befolgt wolle man die Informationen an die NATO und die USA übergeben.[2]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Ukraine factories equip Russian military despite support for rebels, The Washington Post vom 15. August 2014
- ↑ Die Machtpolitik in der Welt ändert sich rasant. Mitteilung auf der Website von Hans-Josef Fell, 29. August 2014, abgerufen am gleichen Tage.