Linux Mint

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 13. Dezember 2012 um 20:28 Uhr durch 79.224.245.209 (Diskussion). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Linux Mint
Logo von Linux Mint
Bildschirmfoto von Linux Mint 14 (Nadia)
Linux Mint 14 (Nadia)
Entwickler Linux Mint Community
Lizenz(en) GPL u. a.; beinhaltet proprietäre Software
Erstveröff. 27. August 2006
Akt. Version 14.1 Nadia (30. November 2012)
Kernel Monolithisch (Linux)
Abstammung \ GNU/Linux
  \ Debian GNU/Linux
    \ Ubuntu
     \ Linux Mint
Architektur(en) i386, AMD64
Chronik Ada, Barbara, Bea, Bianca, Cassandra, Celena, Daryna, Elyssa, Felicia, Gloria, Helena, Isadora, Julia, Katya, Lisa, Maya
Kompatibilität POSIX (LSB)
www.linuxmint.com

Linux Mint ist eine Linux-Distribution, die es in zwei Varianten gibt. Die erste Variante, die Haupt-Ausgabe, basiert auf der Distribution Ubuntu. Die zweite Variante, Linux Mint Debian Edition (LMDE) genannt, beruht auf der Debian-Test-Variante. Mint war in den Jahren 2011 und 2012 die am häufigsten angeklickte Linux-Distribution auf der Homepage von Distrowatch.[1]

Editionen

Wie von Ubuntu gibt es auch von Linux Mint verschiedene Varianten, die sich in Arbeitsumgebung, Fenstermanager oder den mitgelieferten Software-Paketen unterscheiden.

Gnome Edition (vormals Haupt-Ausgabe)

Kontrollzentrum aus Version 2.2

Das Linux-Mint-Derivat Linux Mint Main Edition, aktuell Linux Mint 14 „Nadia“ (Stand 2012), unterscheidet sich von Ubuntu nur in einigen Details. So sind insbesondere Codecs für verschlüsselte DVDs, MP3 oder DivX sowie Plugins wie Adobe Flash und Oracle Java enthalten. Des Weiteren ist in der neuen Version die Groupware Evolution nicht mehr automatisch installiert. Auch existieren ein neues Konfigurationsprogramm und ein überarbeitetes Menü, die beide von SUSE Linux Enterprise Desktop (SLED) inspiriert sind. Zudem ist NDISwrapper für die Unterstützung von WLAN-Karten ohne eigenen Linux-Treiber vorinstalliert, und es gibt einige Programme und Anleitungen, um die Kommunikation mit Windows-Systemen auf dem gleichen oder anderen Computern zu vereinfachen. Technisch benutzt man die Paketquellen von Ubuntu sowie eine weitere, eigene mit den veränderten und zusätzlichen Paketen. Dadurch sind für die Benutzer von Linux Mint alle Aktualisierungen von Ubuntu ebenfalls verfügbar. Die erste Version der Distribution erschien am 27. August 2006.

mintMenu

Eine der Besonderheiten von Linux Mint Gnome Edition ist ein komplett neu entwickeltes Systemmenü, das sich im Aufbau an dasjenige von SLED oder auch Microsoft Windows Vista anlehnt. Besonderheiten sind hier die Möglichkeit, das Menü selbst zu durchsuchen, und eine Option, um besonders oft genutzte Programme hervorzuheben. Für die KDE-3-Edition wurde hier mit TastyMenu ein ähnliches, extern entwickeltes Menü genutzt.

Das mintMenu ist auch unter anderen Ausgaben, etwa der Xfce Edition, lauffähig, es wird seit dem 21. Juli 2012 für die Version 13 (Maya) auch offiziell unterstützt. Unter Version 12 ist das mintMenu nur noch unter der MATE Desktop Environment verfügbar. Unter Gnome 3 wurde es durch Mint Gnome Shell Extensions (MGSE) und Cinnamon ersetzt.

Cinnamon

Mit der Version 12 wurde neben dem MATE Desktop Environment, einem Fork von GNOME2, die Möglichkeit vorgestellt, Gnome 3 zu benutzen. Um auch in Gnome 3 den Linux Mint-Nutzern ein vertrautes Aussehen des Desktops zu ermöglichen, wurden die Mint Gnome Shell Extensions (MGSE) eingeführt, die eine Taskleiste sowie ein Startmenü bereit stellen. Da es sich bei den MGSE lediglich um Plugins der Gnome-Shell handelte, stießen sie bald an ihre Grenzen. Deshalb wurde beschlossen, die MGSE in einen Fork der Gnome-Shell mit dem Namen Cinnamon (engl. „Zimt”) umzuwandeln, der in Version 13 eingebettet wurde.

LMDE (Linux Mint Debian Edition)

Seit dem 7. September 2010 gibt es die Debian Edition. Sie basiert auf Debian Testing. Die Debian-Variante „testing“ ist der Kandidat für die nächste „stabile“ Variante, in die nach und nach neueste Software, Updates und neue Anwendungspakete eingebunden werden. Die Testing-Variante entwickelt sich so ständig weiter, dabei bleibt das System voll einsatzfähig. Dieses Verfahren wird häufig für Arbeitsplatzrechner genutzt, wo man auf neueste Software und Unterstützung neuer, aktueller Hardware Wert legt. LMDE muss nur einmal installiert werden und kann mittels des mintUpdate-Programms ständig auf dem neuesten Stand gehalten werden. (Rolling Release). Im Dezember 2010 erhielt die Distribution Unterstützung für 64-Bit-Prozessoren.[2]

KDE Community Edition

Am 20. April 2007 wurden als Ergänzung der Linux-Mint-Distributionsfamilie die KDE Edition sowie eine abgespeckte miniKDE Edition veröffentlicht, die beide anstelle des Gnome-Desktops KDE Plasma als Desktop verwenden.

Xfce Community Edition

Am 7. August 2007 wurde als weitere Ergänzung der Linux-Mint-Distributionsfamilie die Xfce Community Edition veröffentlicht, die den Xfce-Desktop verwendet. Diese Arbeitsumgebung ist besonders für ältere Geräte geeignet, was zur Folge hat, dass die Distribution auf aktueller Hardware sehr schnell startet. Seit dem 6. April 2011 basiert diese Edition auf Debian Testing.[3] Das bedeutet, dass es sich hier ebenfalls um ein Rolling Release handelt, das besonders aktuelle Pakete und laufende Upgrades vorweisen kann.

Linux Mint 12, Xfce separat installiert

Fluxbox Community Edition

Die Fluxbox Community Edition erschien zum ersten Mal am 21. Oktober 2008. Sie basiert auf den Gnome- und Xfce-Varianten, verwendet aber den ressourceschonenden Fenstermanager Fluxbox und benötigt lediglich 256 MB RAM.[4]

LXDE Community Edition

Am 31. März 2010 erschien zum ersten Mal die LXDE Community Edition. Sie basiert auf der Lubuntu-Variante und verwendet die Desktop-Umgebung LXDE.

Peppermint OS

Eine weitere LXDE-Variante wird extern unter dem Namen Peppermint OS entwickelt. Diese ist als Peppermint Ice optional auch mit Google Chrome statt Firefox verfügbar. Das Besondere dieser Version ist, dass sehr viele Programme, welche auf ein Cloud-basiertes Arbeiten ausgelegt sind, vorinstalliert sind. Dazu gehört z. B. Google Drive als weitere Möglichkeit neben Gnumeric und Abiword Dokumente zu bearbeiten. Man ist jedoch nie darauf angewiesen, alle Programme über das Internet auszuführen, sodass man auch dann mit dem Mint-Fork arbeiten kann, wenn man sich nicht ins Internet einwählen kann.

USA-Japan Distribution

Seit dem 29. März 2007 steht eine USA-Japan Distribution (vormals Light- oder Universal Edition) von Linux Mint zur Verfügung. Sie enthält keinerlei proprietäre oder patentierte Software und ist vor allem für Benutzer, die auf freie Software setzen, und für Benutzer in Ländern, in denen das Herunterladen einer Distribution mit proprietärer oder patentierter Software verboten ist, geeignet. Hier sind also Adobe Flash (ersetzt durch Gnash), Unterstützung für verschlüsselte DVDs, Windows-Codecs, Unterstützung für geschützte Formate (zum Beispiel MP3), Unrar und Sun Java nicht vorhanden.

Versionsgeschichte

Die hier aufgelisteten Versionen beziehen sich auf die als Main Edition getauften Versionen. Alle weiteren Varianten folgen zumeist wenige Wochen später. Die Codenamen sind weibliche Vornamen, deren Anfangsbuchstaben entsprechend den Versionsnummern alphabetisch fortlaufend sind.

Neben den normalen Versionen gibt es unter dem Namen Romeo eine Betaversion-ähnliche Debian unstable, aus der die selbst entwickelten Programme erst übernommen werden, wenn sich diese als hinreichend stabil erwiesen haben.

Version Codename Basis Veröffentlichung Bemerkungen/Neuerungen
Ältere Version; nicht mehr unterstützt: 1.0 Ada Kubuntu 6.06 LTS[5] 27. August 2006 erste Version
Ältere Version; nicht mehr unterstützt: 2.0 Barbara Ubuntu 6.10 13. November 2006
Ältere Version; nicht mehr unterstützt: 2.1 Bea 20. Dezember 2006 diverse Detailverbesserungen, insbesondere im Bereich WLAN
Ältere Version; nicht mehr unterstützt: 2.2 Bianca 20. Februar 2007 neues Menü und Konfigurationsprogramm nach dem Vorbild von SLED
Ältere Version; nicht mehr unterstützt: 3.0 Cassandra Ubuntu 7.04 30. Mai 2007
Ältere Version; nicht mehr unterstützt: 3.1 Celena 24. September 2007 diverse Detailverbesserungen; neue (schwarze) Standardoptik; keine automatische Aktualisierung mehr
Ältere Version; nicht mehr unterstützt: 4.0 Daryna Ubuntu 7.10 15. November 2007[6] diverse Detailverbesserungen; die von Ubuntu übernommene halb-automatische Aktualisierungsfunktion wurde komplett entfernt und durch das systemeigene Tool mintUpdate ersetzt, das die Aktualisierungen in verschiedene Vertrauensstufen kategorisiert und dem Nutzer damit die Aktualisierung erleichtern soll
Ältere Version; nicht mehr unterstützt: 5.0 Elyssa Ubuntu 8.04 LTS 9. Juni 2008[7] Verbesserung von mintMenu (u. a. neue Programm-Deinstallationsfunktion), mintInstall (Unterstützung für das Software-Portal GetDeb.net) und mintUpdate; erste Version mit PulseAudio
Ältere Version; nicht mehr unterstützt: 6.0 Felicia Ubuntu 8.10 15. Dezember 2008[8] die Light Edition heißt nun Universal Edition und wird neu als Live-DVD (und nicht mehr Live-CD) veröffentlicht; neuer Software Manager mit Bildschirmfotos und Benutzer-Rezensionen; Gufw Firewall; mint4win ein auf Wubi von Ubuntu basierender Windows-Installer[9]
Ältere Version; nicht mehr unterstützt: 7.0 Gloria Ubuntu 9.04 26. Mai 2009[10]
Ältere Version; nicht mehr unterstützt: 8.0 Helena Ubuntu 9.10 28. November 2009[11] Support lief am 27. April 2011 aus
Ältere Version; noch unterstützt: 9.0 Isadora Ubuntu 10.04 LTS 18. Mai 2010[12] Support bis April 2013
Ältere Version; nicht mehr unterstützt: 10.0 Julia Ubuntu 10.10 12. November 2010[13] Support lief im April 2012 aus
Ältere Version; nicht mehr unterstützt: 11 Katya Ubuntu 11.04 26. Mai 2011[14] Die in Ubuntu 11.04 neu eingeführte grafische Oberfläche, Unity, wird nicht verwendet, stattdessen wird weiterhin auf Gnome 2.32 gesetzt.[15] Sowohl Unity als auch die Gnome Shell aus der Gnome-3-Serie sind in den Repositories enthalten und können auf Wunsch zusätzlich installiert werden. Support bis Oktober 2012.
Ältere Version; noch unterstützt: 12 Lisa Ubuntu 11.10 26. November 2011 Gnome 2 wird durch den Gnome-2-Fork MATE und ein angepasstes Gnome 3 ersetzt,[16] DuckDuckGo als Standard-Suchmaschine in Firefox. Support bis April 2013.
Ältere Version; noch unterstützt: 13 Maya Ubuntu 12.04 LTS 23. Mai 2012 Langzeitsupport bis April 2017. Es gibt vier verschiedene Ausgaben mit den Oberflächen KDE, Xfce, MATE sowie der neuen Benutzeroberfläche Cinnamon. Yahoo wird zusätzliche standardmäßig installierte Suchmaschine.[17]
Aktuelle Version: 14 Nadia Ubuntu 12.10 20. November 2012[18] Support bis April 2014. Oberflächen MATE 1.4 sowie Cinnamon 1.6, abermals optimiert im Speicherbedarf und mit einer Widget-Funktion.[19]
Legende:
Ältere Version; nicht mehr unterstützt
Ältere Version; noch unterstützt
Aktuelle Version
Aktuelle Vorabversion
Zukünftige Version

Minimale Systemanforderungen

Linux Mint 14 „Nadia“ hat folgende minimale Systemanforderungen:[20]

Minimum Empfohlen
Arbeitsspeicher 512  MB 1024 MB
Festplatte (freier Speicherplatz) 5  GB 10 GB
Auflösung des Monitors 800×600 1024×768

Sowohl x86-Prozessor als auch AMD64 Prozessorarchitekturen werden unterstützt. Wenn visuelle Effekte gewünscht sind, wird eine unterstützte Grafikkarte benötigt.

Commons: Linux Mint – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. http://distrowatch.com/dwres.php?resource=popularity
  2. Clem: Linux Mint Debian (201012) released! In: The Linux Mint Blog. 24. Dezember 2010, abgerufen am 16. Januar 2011 (englisch).
  3. Clem: Linux Mint Xfce (201104) released! In: The Linux Mint Blog. 6. April 2011, abgerufen am 6. April 2011 (englisch).
  4. Clem: Linux Mint 5 Fluxbox released! In: The Linux Mint Blog. Linux Mint Community, 21. Oktober 2008, abgerufen am 22. Oktober 2008 (englisch).
  5. Old Releases. Linux Mint Community, abgerufen am 2. November 2008.
  6. Release Notes for Linux Mint 4.0 Daryna. Linux Mint Community, abgerufen am 9. Juni 2008.
  7. Release Notes for Linux Mint 5 Elyssa. Linux Mint Community, abgerufen am 9. Juni 2008.
  8. Clem: Release Notes for Linux Mint 6 Felicia. In: The Linux Mint Blog. 15. Dezember 2008, abgerufen am 15. Dezember 2008 (englisch).
  9. What’s new in Linux Mint 6 Felicia? Abgerufen am 15. Dezember 2008 (englisch).
  10. Clem: Linux Mint 7 „Gloria“ released! In: The Linux Mint Blog. 26. Mai 2009, abgerufen am 27. Mai 2009 (englisch).
  11. Clem: Linux Mint 8 „Helena“ released! In: The Linux Mint Blog. 28. November 2009, abgerufen am 28. November 2009 (englisch).
  12. Clem: Linux Mint 9 „Isadora“ released! In: The Linux Mint Blog. 18. Mai 2010, abgerufen am 18. Mai 2010 (englisch).
  13. Clem: Linux Mint 10: „Julia“. In: The Linux Mint Blog. 24. Juli 2010, abgerufen am 24. Juli 2010 (englisch).
  14. Clem: Linux Mint 11: „Katya“. In: The Linux Mint Blog. 26. Mai 2011, abgerufen am 26. Mai 2011 (englisch).
  15. Linux Mint 11: Neues Ubuntu-Derivat mit alter Gnome-Version, Netzwelt.de, abgerufen am 28. Juli 2011
  16. Linux Mint 12 Preview. 4. November 2011, abgerufen am 5. November 2011 (englisch).
  17. Clem: Latest News [about Linux Mint 13]. In: The Linux Mint Blog. 19. April 2012, abgerufen am 3. Mai 2012 (englisch).
  18. Clem: Linux Mint 14 “Nadia”. In: The Linux Mint Blog. 20. November 2012, abgerufen am 20. November 2012 (englisch).
  19. Oliver Diedrich: Linux Mint 14 veröffentlicht. In: t3n Magazin. 21. November 2012, abgerufen am 22. November 2012.
  20. The Linux Mint Blog » Blog Archive » Linux Mint 14 “Nadia” released!